24
Oranienburger Stadtmagazin 2. Jahrgang · September/Oktober/November 2011 Berufliche Integration bei der Caritas-Werkstatt Wissens-Test: Wie gut kennen Sie Ihre Stadt? Was wünschen Sie sich für die Zukunft Oranienburgs? Mehr als 100 Jahre Obstbau-Siedlung Eden Ex-Puhdys-Star Harry Jeske im Steckbrief Ein Schloss in Oranienburg-Süd Veranstaltungstipps u.v.m.

Oranienburger Stadtmagazin (Ausgabe 5, August 2011)

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Oranienburger Stadtmagazin (Ausgabe 4, Mai 2011). Das Magazin erscheint quartalsweise und berichtet über Geschehnisse im Stadtgebiet. Es wird herausgegeben von der Stadt Oranienburg und an alle Oranienburger Haushalte verteilt.

Citation preview

Page 1: Oranienburger Stadtmagazin (Ausgabe 5, August 2011)

Oranienburger Stadtmagazin2 . J a h r g a n g · S e p t e m b e r / O k to b e r / N o v e m b e r 2 0 1 1

Berufliche Integration bei der Caritas-Werkstatt Wissens-Test: Wie gut kennen Sie Ihre Stadt? Was wünschen Sie sich für die Zukunft Oranienburgs? Mehr als 100 Jahre Obstbau-Siedlung Eden Ex-Puhdys-Star Harry Jeske im Steckbrief Ein Schloss in Oranienburg-Süd Veranstaltungstipps u.v.m.

Page 2: Oranienburger Stadtmagazin (Ausgabe 5, August 2011)

Unser Lebensteckt voller Energie.

Die E.ON edis AG investiert in die Zukunft Brandenburgs und Mecklenburg-Vorpommerns. Mit unserem modernen Strom- und Gasnetz sorgen wir dafür, dass Energie jederzeit sicher und zuverlässig genau dort ankommt, wo sie gebraucht wird: Mitten im Leben der Menschen hier in unserer Region.

E.ON edis AGLangewahler Straße 6015517 Fürstenwalde/SpreeT 0180 - 11 555 33*www.eon-edis.com

* 3,9 ct/Min. aus dem deutschen Festnetz,Mobilfunkpreise max. 42 ct/Min.

EDI001_210x297_Dakapo:ADAC 19.07.2011 14:46 Uhr Seite 1

Page 3: Oranienburger Stadtmagazin (Ausgabe 5, August 2011)

3

ist anders.

Inhalt4 AKTUELLES m Auf nach Oranienburg

5 WISSENS-TEST m Wie gut kennen Sie Ihre Stadt?

6 EINBLICKE m Gemeinnützige Obstbau-Siedlung Eden

7 2 AUS 42.000 m Saffet Kabadayi m Detlef Klockow

8 WUSSTEN SIE SCHON…? m … dass Oranienburg-Süd ein Schloss hat?

9 UMFRAGE/STECKBRIEF m Umfrage: Was wünschen Sie sich für die Zukunft Oranienburgs? m Steckbrief: Ex-Puhdys-Star Harry Jeske

10 KULTURELLES m Liebesdrama in Lehnitz

11-13 FIRMEN-PRÄSENTATIONEN, GESUNDE ADRESSEN IN ORANIENBURG

14 KOLUMNE m Bürgermeister Hans-Joachim Laesicke

15 TOLERANTES ORANIENBURG m Hinein in den Arbeitsmarkt – Caritas-Werkstatt ebnet den Weg

16/17 SCHNAPPSCHÜSSE m Die Oranienburger Band SeQndär

18 JUNGE SEITE m Analog ist irgendwie entspannter – Die Generation Internet zeigt sich durchaus kritisch

19 AUS DER NACHBARSCHAFT m Waldschule Briesetal

20/21 VERANSTALTUNGSTIPPS FÜR ORANIENBURG

22 QUIZ

Nächste Ausgabe: 26.11.2011

ImpressumHerausgeberDer Bürgermeister der Stadt Oranienburg, Schloßplatz 1, 16515 OranienburgRedaktionStabsstelle Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung der Stadt Oranienburg, 03301-600 6014, [email protected]. Juli 2011Foto-NachweiseEden-Archiv/Robert Schurmann (Seite 6), Akademie der Künste/Inge-Müller-Archiv (Seite 10), Caritas-Werkstätten (Seite 15), Waldschule Briesetal, Tourismusverein Oranienburg und Umland e.V. (Seite 19)Redaktionelle BeiträgeSeite 7 (Portrait Saffet Kabadayi): Stefanie Kreutzer, Seite 10 (Inge Müller): Roland LampeRealisierung und Firmen-PräsentationenDAKAPO Pressebüro, 030-2977329-22/-21, www.dakapo-pressebuero.deAuflage 5. Ausgabe23.000 ExemplareDruckDruckerei Vetters GmbH & Co. KG, Radeburg

Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur nach Genehmigung durch den Herausgeber des Oranienburger Stadtmagazins gestattet.

Kontakt zur Redaktion

Haben Sie Anregungen für uns oder möchten Sie etwas zu einem Artikel loswerden? So erreichen Sie uns:

Per PostStadt Oranienburg- Stadtmagazin -Schloßplatz 116515 Oranienburg

Per [email protected]

Per Telefon03301 - 600 6014

Auflösung zum Wissenstest von Seite 5:1b, 2b, 3a, 4a, 5c, 6a, 7c, 8a, 9c, 10b

INhAlt/Impressum

Page 4: Oranienburger Stadtmagazin (Ausgabe 5, August 2011)

In der letzten Ausgabe erinnerte sich die nach Australien ausgewanderte Rose Scheimann an ihre Kindheit in Oranienburg. Heute kommt Rene Kloberdanz zu Wort, der viele Jahre im Ausland verbrachte und nun seine Heimat in Oranienburg gefunden hat.

Auf nach Oranienburg

Nach 14 Jahren im Ausland, unter anderem in Österreich, Italien,

Frankreich, Griechenland und der Schweiz, zogen meine Familie und

ich vor sieben Monaten in die Heimatstadt meiner Frau, nach

Oranienburg. Nachdem ich in den letzten Jahren die vielen Ver-

änderungen der Stadt auf Kurzbesuchen miterleben konnte, fiel

es auch mir, als gebürtigem Berliner, nicht schwer, mich für

Oranienburg zu entscheiden.

Durch die Unterstützung unserer Familie fanden wir auch schnell

eine Wohnung, die aber nur für den Übergang gedacht ist. Da wir

ja schon stolze Grundstückbesitzer sind, möchten wir natürlich

so schnell wie möglich bauen und dann zum letzten Mal umziehen.

Der Einstieg hier in Oranienburg wurde uns sehr leicht gemacht.

Die Angestellten der verschiedenen Behörden, die wir aufsuchen mussten, waren sehr freundlich,

zuvorkommend und nahmen sich Zeit, unsere Fragen zu beantworten und versorgten uns mit vielen

Prospekten und Informationsbroschüren. Auch im Finanzamt wurden wir sehr angenehm überrascht,

indem wir einer sehr netten, gutgelaunten Dame gegenüber saßen, die uns vieles Steuerrecht-

liche erklärte und beim Verabschieden sagte: „Ja, und wenn noch irgendetwas ‚Undufte‘ ist,

dann melden sie sich einfach!“ Über dieses Wort schmunzeln wir noch heute.

Die meisten Menschen in unserem Umfeld können nicht verstehen, wie man nach Oranienburg zurück-

kommen kann, nachdem man an so vielen schönen Orten gewesen ist. Es war wichtig für uns, etwas

zu erleben und andere Kulturen kennen zu lernen,einfach mal über den Tellerrand hinauszuschau-

en. Aber irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem die Familie wieder wichtiger wird. Nach der

Geburt unserer Kinder kamen automatisch die Fragen: Wo möchten wir leben? Wo sollen die Kinder

zur Schule gehen? Und so weiter... Die Antworten waren eindeutig: Ab nach Hause, in die Heimat.

Dass Oranienburg mehr ist als das Schloss, das Konzentrationslager und die Bernauer Straße

durften wir bei einer geführten Neubürger-Radtour mit dem Bürgermeister erleben. Dabei erfuhren

wir viel über die geschichtlichen Hintergründe und laufenden Projekte der Stadt.

Jetzt im Sommer verbringen wir viel Zeit mit unseren Kindern an den zahlreichen Gewässern der

Umgebung oder besuchen die vielen verschiedenen Ausflugsziele und Festlichkeiten. Ich hätte

nicht gedacht, dass die Auswahl so groß ist und bin daher umso begeisterter.

Als Ausgleich zum Arbeitsleben bin ich gerne auf Inlinern unterwegs oder gehe meinem größten

Hobby, der Fotografie nach. Am liebsten fotografiere ich Menschen in ihrem Alltag, interessante

Gebäude und die Vielfältigkeit der Natur. Und auch hier hat Oranienburg sehr viel zu bieten.

Wer mit offenen Augen durch die Stadt und deren Nebenstraßen läuft, wird eine Vielzahl an Mo-

tiven entdecken, die Geschichten erzählen.

Es ist ein schönes Gefühl, wieder in der Heimat, bei den Familien und Freunden zu sein und wir

freuen uns auf viele spannende Jahre in Oranienburg.

4

Sie möchten etwas über Oranienburg schreiben? Sie haben auch ein paar Zeilen oder Bilder über unsere Stadt in der Schublade? Schreiben Sie uns! per post: Stadt Oranienburg, - Stadtmagazin - , Schloßplatz 1, 16515 Oranienburg, per e-mail: [email protected] oder per Fax: 03301 – 600 99 6014.

Aktuelles

Page 5: Oranienburger Stadtmagazin (Ausgabe 5, August 2011)

10

9

8

7

6

5

4

3

Sie haben sich ehrenvoll für ein buntes und vielfältiges Miteinander engagiert. Worum bewerben Sie sich?

Um den Oranienburger Menschenpreis Um den Oranienburger Anti-Rechts-Preis Um den Oranienburger Toleranzpreis

Sie wollen sich erkundigen, was in der Orangerie, dem Schlosspark und am Schlosshafen demnächst los ist. Wo surfen Sie hin?

www.oranienburg-erleben.de www.oranienburg-geht-ab.de www.oranienburg-begeistert.de

Welcher dieser drei Slogans gehört zur Stadt Oranienburg?

Oranienburg will anders sein Oranienburg… überraschend anders Oranienburg ist anders

Wer war der/die direkte Amtsvorgänger/in von Bürger-meister Hans-Joachim Laesicke?

Hildegard Busse Wolfgang Arps Udo Semper

Wie gut kennen Sie Ihre Stadt?Finden Sie es hier heraus und bringen Sie es zum Musterknaben,

zum guten Kopf oder zur ahnungslosen Pfeife ... Viel Erfolg!

Wem haben wir ein Schloss und die Gründung der Stadt Oranienburg zu verdanken?

König Friedrich I. in Preußen Louise Henriette von Oranien-Nassau Friedlieb Ferdinand Runge

Wie viele Ortsteile gehören zu Oranienburg?

Fünf Acht Zehn

Welches Tier ist im Wappen der Stadt Oranienburg zu sehen?

Ein Fisch Ein Elch Ein Hase

Welches ist das höchste Gebäude der Stadt?

Die St. Nicolai-Kirche Der Speicher am Louise-Henriette-Steg Das Schloss

Welche dieser Städte ist eine von Oranienburgs Partnerstädten?

Münster Trier Hamm

Sie haben mal wieder Lust auf eine Runde Schwimmen. Wohin gehen Sie?

TURM Erlebniscity TURM Freizeitcity TURM Badecity

die auswertung die auswertung die auswertung die auswertung die auswer

8 - 10 Punkte der musterknabe Glückwunsch, Sie haben die Nase vorn! Sie sind ein überragender Voll-Profi, der wahre Experte, was Oranienburg betrifft. Schlau und aufgeklärt haben Sie die meisten Fragen goldrichtig beantwortet. Lassen Sie Ihr Wissen nicht ungenutzt und geben Sie es an andere weiter! 5 - 7 Punkte ein guter kopf Ja, Sie sitzen einigermaßen fest im Sattel. Das ist schon mal eine solide Leistung, die Sie hier abgeliefert haben. Bleiben Sie dran, dann werden Sie schon bald ein Musterknabe sein. 0 - 4 Punkte die ahnungslose pfeife Verzeihung, aber das war wohl nichts. Um es zum Guten Kopf oder gar zum Muster-knaben zu bringen, müssen Sie noch einiges lernen. Immer fleißig das Stadtmagazin lesen oder regelmäßig mal zu www.oranien-burg.de surfen, dann wird das schon. Noch ein Tipp: In der Stadtverwaltung liegen auch noch Bürgerinformationsbroschüren aus…

viel erfolg!

1

2

Die Auflösung des Wissenstests finden Sie beim

Impressum auf Seite 3, für jede richtige Antwort

erhalten Sie einen Punkt. Zählen Sie alle Punkte

zusammen und erfahren Sie, wie es um Ihr Oranien-

burg-Wissen bestellt ist ...

5

WISSENS-TEST

Page 6: Oranienburger Stadtmagazin (Ausgabe 5, August 2011)

6

Tradition auf ZukunftskursDie Eden Gemeinnützige Obstbau-Siedlung eG

18 Lebensreformer waren es, die 1893 unter Bruno Wilhelmi die „Vegetarische Obstbau-Kolonie Eden e.G.m.b.H.“ gründeten. Die Idee zu dieser deutschlandweit ersten Siedlung basierte auf der „Lebensreform“ – einer Bewegung des 19. Jahrhunderts, die In-dustrialisierung, soziale Ausbeutung und Urbanisierung kritisier-te und stattdessen auf eine gesunde, naturnahe, großstadtferne Lebensweise setzte. Lebensreformer gründeten Siedlungen auf dem Lande, wobei der Boden, so wie es in Eden auch heute noch der Fall ist, allen Bewohnern gemeinsam gehörte. Wilhelmi wurde Vorsitzender von Eden und die Genossenschaft ge-richtlich eingetragen. Als sich nach dem Kauf von 160 Morgen Land immer mehr Interessenten meldeten, wurde ein Plan zur Aufteilung des Geländes in 2800 m² große Heimstätten erstellt, die an die Siedler in Erbpacht vergeben wurden. Bis 1900 errichteten sie über 30 Siedlungshäuser und pflanzten 15.000 Obst-bäume, 50.000 Beerensträucher sowie 200.000 Erd-beerpflanzen an. Wenig später begannen die Edener mit der Herstellung verschiedener Produkte und ver-trieben diese im Handel, so die Reformbutter „Marke Eden“ und das Pflanzenfleisch „Gesunde Kraft“. In einer Obst-verwertungsanlage erzeugten sie Marmeladen, Gelees und Obstsäfte, die deutschlandweit in Reformhäusern verkauft wur-den. Durch den Erlös konnten Gemeinschaftseinrichtungen wie eine Schule, ein Kindergar-ten und eine Jugendherberge gebaut werden. Die gesunde Lebensführung der Siedler führte bald dazu, dass Eden in ganz Deutschland die Gemeinde mit der niedrigsten Säuglingssterblichkeit war.Doch wie sieht das Leben in Eden heute aus, nachdem National-sozialismus, Zweiter Weltkrieg und die Zeit der DDR auch hier ihre Spuren hinterlassen haben? Waren der Garten oder die Arbeit in der Genossenschaft einst der Lebensmittelpunkt der Siedler, so ist Eden heute dabei, sich mehr zu einer reinen Wohnsiedlung zu entwickeln. Die rund 1000 Bewohner verdienen ihren Lebensun-terhalt zumeist außerhalb der Siedlung. Erzeugung und Vertrieb von Eden-Produkten finden nicht mehr statt, weshalb auch ge-nossenschaftliche Arbeitsplätze kaum noch vorhanden sind und sich die finanziellen Mittel erheblich verringert haben.

Doch seit einiger Zeit gibt es Bemühungen, sich auf die Tradi-tionen der Obstbausiedlung zu besinnen und diese in das 21. Jahrhundert zu übersetzen. „Wir wissen um die Talente der Edener und möchten, dass sie sich wieder mehr einbringen“, sagt Annett Plaethe, Vorstandsmitglied der Eden eG. 2007 wurde eine Zukunftswerkstatt veranstaltet, um Konzepte für den Fortbestand der Genossenschaft zu erarbeiten. Über 100 Edener nahmen teil und bildeten verschiedene Arbeitsgruppen wie Kultur oder Finanzen, die bis heute aktiv sind.Vor allem die

Haushaltskonsolidierung ist derzeit ein vorrangiges Ziel des Eden-Vorstands. Außerdem werden Kom-munikationswege, zum Beispiel über einen regel-mäßig erscheinenden Informationsflyer aufgebaut, um möglichst viele Mitstreiter zu gewinnen. Auch die Zusammenarbeit mit dem Edener Kulturverein, in dem verschiedene Gruppen wie das Archiv, die Ausstellung oder die Theaterzwerge zusammenge-führt sind, soll intensiviert werden. Darüber hinaus gibt es Pläne, die Entwicklung des Mosterei-Gelän-des zu starten,dieses könnte zu einem zentralen

Kultur- und Kreativquartier der Siedlung werden. Es gibt erste Überlegungen für ein Restau-rant, eine Bar und weitere Kul-turangebote wie Kino, Veran-staltungen zu Ernährung und zum gemeinsamen Kochen. „In Berlin und Potsdam gibt es die Fete de la Musique – so etwas kann Oranienburg doch auch“,

meint Annett Plaethe und erklärt, dass deshalb auch die Zu-sammenarbeit mit der Stadt vor allem bei kulturellen Themen intensiviert werden soll.Eden steht heute für ein Leben in Einklang mit der Natur, für Gar-tenkultur, Obst und Gemüse aus eigenem Anbau, Toleranz, Ideen und aktive Veränderung. Gerade weil den Deutschen Umweltbe-wusstsein, ökologische Verantwortung und gesunde Ernährung immer wichtiger werden, ergeben sich für Siedlungen wie Eden wieder viele Entwicklungsmöglichkeiten. Auch diejenigen, die nicht in Eden leben, können daran teilhaben, so zum Beispiel bei vielen Veranstaltungen wie dem Frühlings- oder Apfelfest, oder im Eden-Cafe, das jeden Sonntag seine Türen öffnet. Näheres erfahren Sie unter www.eden-eg.de.

eINblIcke

Page 7: Oranienburger Stadtmagazin (Ausgabe 5, August 2011)

7

Wir OranienburgerSaffet Kabadayi (52), Obst- und Gemüsehändler in der Bernauer Straße

Detlef Klockow (67), Inhaber Werft Malz und Maschinenfabrik Schmachtenhagen

Komplimente bekommt Saffet Kabadayi täglich viele. „Sie sind ja ein En-gel!“, zum Beispiel. Da-bei ist er Obstverkäufer. Aber einer, der den Ora-nienburgern ein Lächeln auf die Lippen zaubert. Saffet Kabadayi hat kei-nen Laden oder Markt-stand mit gestreifter Markise. Er hat einen Hauseingang, eine Ni-sche in der Bernauer Straße zwischen Spiel-

zeugladen und Apotheke. „Das ist mein Zuhause“, sagt er und breitet die Arme in seinem „Obst- und Gemüseparadies“ aus. Fast kann er links und rechts die Wände berühren. Zwischen Kiwi- und Apfelkisten klemmt ein Regenschirm, zu seinen Füßen stehen Wasserkocher und Ventilator. „Das reicht mir. Millionär will ich ja nicht werden, nur zufrieden“, sagt der 52-Jährige, bei dem nur über die Theke geht, was den morgendlichen Geschmackstest auf dem Großmarkt besteht.Vor sechs Jahren fuhr Saffet Kabadayi zufällig durch Oranienburg, als sein Sohn den Hauseingang entdeckte, der schon lange nir-gendwo mehr hinführt. Kabadayi war sofort klar, das könnte sein neuer Standort werden. Da lagen hinter dem gelernten Kraftfahrer bereits 15 Jahre als Obstverkäufer in Bernau und einige Zeit in Berlin-Tempelhof. In Bernau aber war das Zentrum verödet, in Tempelhof kam er sich vor „wie in Texas“, zu gefährlich. So verkauft er seither in Oranienburg seine Ware, wohnt aber in Hei-ligensee. Als Sohn eines türkischen Gastarbeiters kam er mit zwölf Jahren nach Berlin. Er ist das Großstadtleben gewöhnt, braucht am Sonntag, seinem einzigen freien Tag, Trubel um sich herum. Dennoch: Saffet Kabadayi ist längst auch Oranienburger. Warum sonst sollte er mit Blick auf die Entwicklung der Stadt sagen: „Ich freue mich, wenn viele Touristen kommen. Der Bürgermeister soll sich ruhig etwas noch Besseres für unsere Stadt einfallen lassen!“ Er sagt: unsere Stadt. Und er ist ja auch Teil dieser. Er schätzt: „Ich kenne mehr als die Hälfte der Oranienburger. Das sind zu 90 Pro-zent sehr nette Leute.“ Und sie sind es, die ihm seine Arbeitstage auch bei Wind und Wetter nicht lang werden lassen. Denn was Kabadayi den Oranienburgern mit seiner lebenslustigen, aufge-schlossenen Art und auch mit dem ein oder anderen zugesteckten Mandarinen- und Ananasstück gibt, das bekommt er häufig zurück. Ein freundliches Wort hier, ein lebhafter Schnack dort. Er hat da so seine eigene Philosophie: „Ich weiß nie, ob meine Kunden in ihrem Leben gerade Probleme haben. Deshalb darf ich mir keine schlechte Laune erlauben. Denn wenn wir zusammen lächeln, vergessen sie ihre Sorgen. Das Leben ist so kurz. Da muss man doch einfach ein bisschen fröhlich sein!“ Kompliment für diese Einstellung!

Ein großes Schiffsmo-dell schmückt das Fen-sterbrett seines Büros in der Malzer Werft und auch sonst ist zu sehen, dass Detlef Klockow be-geisterter Wassersport-ler und Schiffsfan ist, hängen doch zahlreiche Bilder von Booten an der Wand und versprühen einen maritimen Flair. Es verwundert nicht, dass der vierfache Unterneh-mensinhaber erzählt,

wie gerne er verreist, vor allem auf dem Wasser.Nach Handwerker-Lehre und Meisterprüfung im väterlichen Ma-schinenbau-Betrieb übernahm der Hobby-Segler 1970 das Geschäft des Vaters in West-Berlin sowie wenig später die Nachbarfirma „Paul Rohland Maschinenfabrik GmbH“. Nach dem Mauerfall bot sich mit der Maschinenfabrik Schmachtenhagen eine gute Investi-tionsmöglichkeit, weshalb er diese 1991 der Treuhand abkaufte. Als dann die Werft Malz vor dem Konkurs stand, entschied sich der heute 67-Jährige Ende der 1990er Jahre für den Kauf des Unterneh-mens. „Das war ein persönlicher Schritt, bei dem es ebenso um das Menschliche ging“, erzählt Klockow und bekennt, dass auch seine Verbundenheit zum Wassersport ausschlaggebend war für die Entscheidung, die Werft vor dem Aus zu retten.Gefragt nach der großen Verantwortung, die vier Unternehmen mit sich bringen, erklärt Klockow, wie er da langsam hineingewachsen und das inzwischen zur Normalität geworden sei. Der Erfolg seiner Unternehmenhänge vor allem an der Beständigkeit. Neben einer Portion Glück und der Notwendigkeit, das Geld zusammenzuhal-ten, sind es vor allem die langjährigen Mitarbeiter, die den Erfolg ausmachen. 40 Jahre lang zum Unternehmen Klockow zu gehören sei keine Seltenheit, erzählt der Eigentümer. Rund 100 Beschäftigte sind inzwischen für ihn tätig, gerade einmal sechs waren es, als er einst den Betrieb vom Vater übernahm. Das Handwerkliche lag ihm schon seit frühester Kindheit und so war es klar, dass er eines Tages in die Fußstapfen des Vaters treten würde. Gleiches wünscht er sich heute von seiner Tochter, die als Geschäftsführerin von drei seiner Unternehmen bereits mit die Fäden in der Hand hält. Mit der Zeit wird sich der Unternehmer aus dem Geschäftsleben zurück-ziehen, doch ein kompletter Ausstieg wird es wohl nie. „Man will sich ja doch überzeugen, dass alles rund läuft“.Meilensteine in seinem Leben sieht er zunächst im privaten Bereich und denkt dabei an seine Familie, das sei wirklich wichtig, alles andere nur zusätzlich. Gerade im Juli war er mit seiner Frau wie-der an der Nordseeküste, im September geht es erneut auf Reise. Große Sprünge will Detlef Klockow nicht mehr machen, aber das Reisen wird ihm wohl noch lange eine Freude sein.

„Für meine Kunden habe ich

immer gute Laune“

“Beständigkeit ist unser

Markenzeichen”

2 Aus 42.000

Page 8: Oranienburger Stadtmagazin (Ausgabe 5, August 2011)

8

WussteN sIe schoN...?

….dass Oranienburg-Süd ein Schloss hat?Zugegeben, von einem Schloss ist bei dem Wohnhaus in der Berliner Straße 284 nicht mehr viel zu erkennen, aber tatsächlich handelt es sich bei dem Gebäude, das kurz hinter der Havelbrücke auf der rechten Seite steht, um das einstige „Schloss Havelhausen“. Günter Hein, ein 73-jähriger Oranienburger, der ganz in der Nähe wohnt, brachte uns auf die Fährte. Mit ihm gemeinsam haben wir versucht, etwas Licht in die geheimnisvolle Geschichte des Hauses zu bringen.

Als Günter Hein auf das Schloss Havelhausen aufmerksam wur-de, ließ ihn die Neugierde nicht mehr los. „Ich habe begonnen zu recherchieren, Anwohner befragt und Archive durchforstet“, sagt er und berichtet, wie er schließlich sogar ein Gedicht über das ein-stige Schloss geschrieben hat. Dabei ist es gar nicht so einfach, Informationen über die Geschichte des heutigen Wohnhauses zu finden und nicht immer scheint alles eindeutig zu stimmen.Fest steht, dass das Gebäude laut einem Rechnungsbuch des Magistrats der Stadt Oranienburg zwischen 1704 und 1715 als einstöckiges Gutshaus erbaut wurde. Irgendwann muss es auf drei Etagen aufgestockt worden sein, weshalb es die Bezeichnung „Schloss“ erhielt. Je nach Ausstattung war es früher häufig üblich, Gutshäusern den Titel eines Schlosses zu verleihen.Aus einer Internetseite, in der märkische Landsitze des Berliner Bürgertums von der Antike bis zum 20. Jahrhundert aufgelistet sind, geht hervor, dass das Schloss ab 1879 dem Weinhändler Ferdinand Wutsdorff gehört haben muss, der es vermutlich 1899 an den Wollimporteur Kommerzienrat Gustav Ebell, einem umtrie-bigen Unternehmer aus Berlin, verkauft hat. Zu dieser Zeit gehörte zum Schloss ein großes Gut mit umfangreichen Ländereien, was in etwa dem Gebiet des heutigen Oranienburg-Süd entsprach. Nach Ebell war viele Jahre lang die heutige Saarlandstraße be-nannt, da er 1913 mit dem Magistrat der Stadt Oranienburg den Vertrag zum Bau einer Straße und zum Baurecht auf diesen Flä-chen abschloss. Damit legte er den Grundstein dafür, dass hier eines Tages ein Wohngebiet entstehen konnte.Bis 1924 soll sich das Schloss im Besitz des Kaufmanns Fritz Ebell, vermutlich Gustav Ebells Sohn, befunden haben, der es laut einem Grundbuchauszug des Kataster- und Vermessungsamtes dem Rittergutsbesitzer Graf Karl von Esterhazy verkaufte. Schon 1925 verkaufte dieser es an die gemeinnützige Siedlungs- und

Kriegerheimstätten-Aktiengesellschaft, 1928 ging es wiederum an die Havelländer Grundstücksverwaltungs- und Verwertungs-Aktiengesellschaft über.Bebauungspläne des damaligen Kreises Niederbarnim aus den 1930er Jahren zeigen, dass auf einem Teil der umfangreichen Ländereien vom Gut Havelhausen, und zwar im Bereich des heu-tigen Musikerviertels, der Bau einer Wasserstadt vorgesehen war. Ein „Klein-Venedig“ mit eigenem Hafen, Kanälen, Promenaden und Badebecken sollte hier entstehen, doch diese Pläne wur-den schließlich nicht umgesetzt. Stattdessen erfolgte 1934 die Parzellierung des Bereiches, das heißt die Aufteilung und der anschließende Verkauf der einzelnen Grundstücke des bishe-rigen Ackerlandes. Zunächst entstanden einzelne Lauben und Häuser, die im Laufe der Zeit immer mehr wurden – das heutige Stadtviertel Oranienburg-Süd entstand.Das Schloss Havelhausen wurde im Zuge der Parzellierung von einer Familie Hellwig aus Berlin gekauft, die dort ein Ausflugs-restaurant mit Konditorei, Garten, Bootshaus und Bootssteg für Ausflügler am Hohenzollernkanal, dem heutigen Oder-Havel-Kanal, einrichtete und es zu einem beliebten Ausflugsziel auch bei Berlinern etablierte.Ab 1982 stand die Gaststätte leer. 1987 ging das Gebäude in den Bestand des Volkseigenen Betriebes Kommunale Wohnungsver-waltung (KWF) über und wurde zu einem Wohnhaus umgebaut. 12 Wohneinheiten sind so entstanden.Kürzlich erfolgte, wie Günter Hein abschließend berichtet, die Rückübertragung des Gebäudes an Familie Hellwig. Viel ist von dem Charme des einstigen Schlosses Havelhausen nicht erhalten, doch oft ist es ein spannender Blick hinter die Kulissen der Häuser unserer Stadt, der so manches Geheimnis lüftet und mitunter sogar ein Schloss enthüllt.

Page 9: Oranienburger Stadtmagazin (Ausgabe 5, August 2011)

9

umFrAge/steckbrIeF

Was wollten Sie als Kind einmal werden?Musiker.

Auf was sind Sie besonders stolz?Auf mein Alter und darauf, die Puhdys mit aufgebaut zu haben.

Was macht Ihnen Angst?Kriminalität.

Der perfekte Song…„Alt wie ein Baum“.

Bei welcher Fernsehsendung bleiben Sie dran?Wetten dass…?

Wem drücken Sie beim Sport die Daumen?Der Elf von Joachim Löw.

Harry Jeske, 73, Gründungsmitglied & Bassist der Puhdys

Harry Jeske kam am 6. Oktober 1937 in Berlin zur Welt, ging in Oranienburg zur Schule und lebte viele Jahre hier. Er war Gründungsmitglied der Puhdys und bis 1997 ihr Bassist. Die Puhdys zählen zu den erfolgreichsten Rockbands der DDR und schrieben mit Songs wie „Alt wie ein Baum“ Geschichte. Ursprünglich ist Harry Jeske gelernter Fliesenleger/Ofensetzer. Gemeinsam mit seiner Frau lebt er in den Sommer-monaten in Oberkrämer und in den Wintermonaten auf den Philippinen.

An welchem Ort wäre Sie jetzt gerne, wenn nicht hier?Da, wo die Sonne scheint.

Wem würden Sie gerne einmal die Meinung sagen?All denen, die immer wieder lügen.

Wen würden Sie gerne einmal treffen?Einen bestimmten Jugendfreund aus Oranienburg.

Die Menschen in Oranienburg sind…Ich habe sie immer als liebevoll und aufgeschlossen empfunden.

Was werden Sie am Wochenende machen?Faulenzen.

Ihr Hobby?Angeln und früher auch telefonieren.

Steck-brief

„Es soll so

bleiben wie

es ist.“

„Oranienburg soll sich so gut weiterentwickeln wie in den letzten drei Jahren.“

„Mehr gegenseitiges Verständnis und Toleranz. Mehr Freundlichkeit!“

„Seit der LAGA ist viel passiert im Stadtbild, da

sollten wir dran bleiben.“

Meinungs-forschung in

Oranienburg

Wir waren wieder unterwegs und haben folgende Frage gestellt:

Was wünschen Sie sichfür die Zukunft Oranienburgs?

„Der Straßenbau sollte zügiger vorangetrieben werden, auch die Nebenstraßen sollten schneller in Angriff genommen werden.“„Wir haben doch schon alles!“

„Eine verkehrsberuhigte

Einkaufsmeile zum

Flanieren und Bummeln.“

„Mehr attraktive Einkaufs- und

Shoppingmöglich-keiten.“

„Mehr coole Events für

Jugendliche.“ „Dass die Menschen

hier mal etwas

auftauen und weniger

garstig sind.“

„Dass wir Hilfe bei unseren

Bomben bekommen.“

„Eine schöne Bar

oder Kneipe, davon

gibt es hier noch zu

wenig.“

„Dass die Stadt mit der Bebauung des Schlossplatzes wirklich etwas Gutes für Oranienburg schafft.“

„Dass hier nie so viele Menschen wegziehen wie in vielen anderen ostdeutschen Städten.“„Einen

H&M.“

„Dass mehr gegen den Hundekot auf

den Straßen getan wird, härtere Stra-

fen für nachlässige Hundebesitzer!“„Weniger

Knöllchen!“

„Dass der Aufwärtstrend

anhält.“„Ein

Freibad.“

Page 10: Oranienburger Stadtmagazin (Ausgabe 5, August 2011)

10

kulturelles

Am Ende des Zweiten Weltkrieges wird Inge Müller mit einem Hund für drei Tage unter einem eingestürzten Haus im Prenzlauer Berg verschüttet. Ihre Eltern sterben kurz zu-vor bei einem Bom-

benangriff. Beides sind traumatische Erlebnisse, die sie ihr Leben lang verfolgen sollen und zum Anfang einer tragischen Lebensgeschichte werden, die sie in ihren Gedichten zu verar-beiten versucht.Nach kurzer erfolgloser Ehe mit Kurt Loose, aus der ein Sohn her-vorgeht, heiratet Inge Müller 1948 den 22 Jahre älteren Herbert Schwenkner, kaufmännischer Direktor am Friedrichstadtpa-last. Das Haus am Waldring in Lehnitz, in das sie 1951 ziehen, ist mit acht Zimmern ausgespro-chen komfortabel, Inge Müller kommt sogar in den Genuss ei-ner Hausangestellten und eines Telefons. In der Nachbarschaft wohnt Schriftsteller Friedrich Wolf, mit dessen Frau Else sich Inge Müller anfreundet. Friedrich Wolf soll es gewesen sein, der ihr die ersten Wege als Schrift-stellerin geebnet hat. Ab 1952 arbeitet sie als Referatsleiterin beim Rat des Kreises Oranienburg. Nach der Einschulung ihres Sohnes Bernd in Lehnitz wird sie zur Klassenpatin und leitet die Pioniernachmittage in seiner Schulklasse. Allmählich etabliert sich Inge Müller auch als Autorin, 1955 erscheint ihr bekanntes Kinderbuch „Wölfchen Ungestüm“, außerdem schreibt sie für die „Märkische Volksstimme“ und für die „ABC-Zeitung“.1953 tritt ein neuer Mann in ihr Leben: der junge Autor Heiner Müller, der später einmal ein weltberühmter Dramatiker wird. Sofort ist man fasziniert voneinander. Obwohl Inge Müller noch mit Herbert Schwenkner verheiratet ist, zieht Heiner Müller zu ihr nach Lehnitz, wo Inge mit ihrem Geliebten fortan die erste Etage bewohnt, während ihr Ehemann die Räume im Erdge-schoss nutzt. Es kommt, wie es kommen muss, 1954 erfolgt die Scheidung von Herbert Schwenkner, ein Jahr später geben sich Inge und Heiner Müller auf dem Standesamt in Oranien-burg das Ja-Wort. Im gleichen Jahr lässt sich Herbert Schwen-kner als IM „Friedel“ anwerben und spioniert als dieser nicht nur die Müllers, sondern auch deren Künstlerfreunde aus, zu denen Bekanntheiten wie Peter Hacks, Manfred Krug oder Wolf Biermann zählen, die in diesen Jahren oft nach Lehnitz hinaus-

pilgern. In einem Ermittlungsbericht der Kreisdienststelle Ora-nienburg von 1957 heißt es, dass Inge und Heiner Müller sehr westlich gekleidet seien, worüber sich die Einwohner empört hätten, sich gesellschaftlich nicht betätigten und oft den West-sektor von Berlin besuchten.Für Inge Müller beginnt an der Seite ihres neuen Mannes eine intensive Phase der schriftstellerischen Arbeit. Sie schreibt wei-terhin für Kinder, aber auch gemeinsame Projekte mit Heiner Müller entstehen. Oft geht sie hinunter zum Lehnitzsee, um hier beim Schwimmen und Segeln zu entspannen.1958 zieht auch Heiner Müllers 16-Jähriger Bruder Wolfgang mit in das Haus. Fast verwundert es nicht, dass die inzwischen 33-Jährige Inge Müller ein Verhältnis mit ihm beginnt. Es bleibt nicht aus, dass die Situation zwischen ihr und den drei Männern immer spannungsreicher wird, weshalb Inge und Heiner Müller

1959 nach Berlin-Pankow ziehen.Bald erkrankt Inge Müller an De-pressionen, der Streit mit Heiner Müller, der „nicht mehr bereit ist, das Wertvollste, was er be-sitzt, nämlich seine Texte, mit seiner Frau zu teilen“, eskaliert, gesellschaftliche Isolation, die Flucht in Tabletten und Alkohol sowie zahlreiche Selbstmord-versuche kommen hinzu. Inge Müllers Traum von der Arbeits-gemeinschaft auf Augenhöhe zerplatzt zunehmend, sie steht

im Schatten ihres Mannes, der sie mehr als Mitarbeiterin denn als gleichberechtigte Partnerin oder Ehefrau betrachtet. Am 1. Juni 1966 gelingt einer ihrer Selbstmordversuche. Heiner Müller findet sie tot in der Küche, es riecht nach Gas.Vor ihrem Tod fährt sie manchmal noch nach Lehnitz hi-naus, steht lange dort am Ufer des Sees, zum letzten Mal An-fang 1966. Abends in der dunklen Woh-nung in Pankow, in der sie sich sehr un-wohl fühlt, schreibt sie ein Gedicht, das mit den Zeilen begin-nt: „Wenn ich schon sterben muss/will ich noch einmal/mit euch durch den Wald ge-hen/und vorbei am See in Lehnitz ...“

Liebesdrama in LehnitzIm November 1951 zieht mit Inge müller (1925 – 1966) eine in der literatur wohlbekannte schriftstellerin in die heutige lehnitzer Waldsiedlung. Ihr leben, geprägt von schicksals-schlägen, unglücklicher liebe und krankheit nimmt ein erschütterndes ende.

Stele für Inge Müller, Friedhof Pankow

Foto

: Aka

dem

ie d

er K

ün

ste/

Ing

e-M

üll

er-A

rch

iv Inge Müller in Lehnitz

Inge Müller beim Rudern auf dem Lehnitzsee

Foto

: Aka

dem

ie d

er K

ün

ste/

Ing

e-M

üll

er-A

rch

iv

Page 11: Oranienburger Stadtmagazin (Ausgabe 5, August 2011)

11

FIrmeN-präseNtAtIoNeN

Mit Sicherheit dierichtige Entscheidung.

Sie suchen die passenden Mitarbeiter für Ihr Unternehmen?Randstad stellt Ihnen innerhalb kürzester Zeit den oder die passenden Mitarbeiter, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort und mit den richtigen Qualifikationen zur Verfügung.

Sie suchen einen Job mit Zukunft? Ob als Ein-, Um- oder Wiedereinsteiger – Randstad hilft Ihnen den Arbeitsplatz zu finden, der am besten zu Ihnen passt. Wir bieten Ihnen eine attraktive Bezahlung nach Tarifvertrag BZA/DGB, interessante Jobangebote und vielfältige Weiterbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten.

Wir freuen uns auf Sie!

Randstad16515 Oranienburg, Bernauer Straße 100Telefon 03301-20 61 20www.randstad.de

Sachsenhausener Str. 1b · 16515 OranienburgTel.: 03301/20 79 85 · www.ladengalerie-kolorit.de

Rahmenwerkstatt & Galerie · Kunsthandwerk & Geschenke

5 Jahre Vielen Dank für ihr Vertrauen

Beratung vor Ort: Mo.–Fr. 15.00–17.30 Uhr

• Individuelles Eingehen auf die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen

• Motivierte und erfahrene Nachhilfe lehrer/-innen

In Zukunft bessere Noten!

GRATIS INFO-HOTLINE 8–20 Uhr

0800-1941806www.schuelerhilfe.de

Oranienburg, Bernauer Str. 34, Telefon: 03301-19418

Oranienburg-55x60-4c 15.07.11 16:16 Seite 1

Dürerpromenade 1516515 OranienburgTel.: 03301/70 49 71Fax: 03301/70 49 72

www.lenke-kuechen.de

der Spezialist in

Ihrer Nähewww.cinemotion-kino.de

Für große Jungs...

... und große Mädchen.

15,–2 Tickets +

Bier* + Snacks

15,–2 Tickets +

Sekt* + Snacks

Natürlich gibt es bei uns auch alkoholfreie Alternativen!Diese Angebote sind nur gültig für Personen ab 16 Jahren am jeweiligen Angebotstag in Kombination mit den gelösten Kinokarten. Der Angebotspreis versteht sich ggfs. zzgl. 3D- und/oder Überlängenzuschlag und ist nicht kombinierbar mit anderen Angeboten und/oder Vergünstigungen.

Jeden Donnerstag

Jeden Mittwochksksks

ksksks

50 komfortable Doppelzimmer (auch zur Einzelnutzung)mit Badewanne/WC, Klimaanlage, TV, Minibar, ISDN-Telefon, W-Lan

Fragen Sie nach dem Oberhavel-Rabatt!Sie sind aus Oberhavel?Buchen Sie auf Ihren Namen und Ihre Adresse – und Ihre Gäste erhalten 10 % Rabatt auf den Übernachtungspreis inkl. großem Frühstücksbüfett!

Unser Restaurant „Galerie“!Wir gestalten Ihre Feier

von A bis Z.Wir zaubern traumhafte Buffets

und lassen Ihre Veranstaltung zum vollen Erfolg werden.

Gern senden wir Ihnen ein unverbindliches Angebot.

Weihnachten steht vor der Tür.

Haben Sie schon an Ihre Weihnachtsfeier gedacht?

Weihnachtshighlight: am 25.12. & 26.12.2011

WeihnachtsBRUNCH

Wir freuen uns auf Sie und sind jederzeit gern für Sie da!

Stadthotel Oranienburg

Fragen Sie nach dem Oberhavel-Rabatt!Sie sind aus Oberhavel? Buchen Sie auf Ihren Namen und Ihre Adresse – und Ihre Gäste erhalten 10 % Rabatt auf den Übernachtungspreis inkl. großem Frühstücksbüfett!

Weitere Informationen erhalten Sie auf unserer Internetseite: www.stadthotel-oranienburg.de

André-Pican-Straße 23Telefon: 03301-69 00 • Fax: 03301-690-999

16515 [email protected]

Page 12: Oranienburger Stadtmagazin (Ausgabe 5, August 2011)

12

gesuNde AdresseN IN orANIeNburg

Gransee

Hennigsdorf

Oranienburg

� Meseberger Weg 12-13

Tel. 03306/759-0• Anästhesiologie/Intensivmedizin • Chirurgie • Innere Medizin • Physiotherapie

� Robert-Koch-Straße 2-12 Tel. 03301/66-0• Anästhesiologie/Intensivmedizin • Chirurgie • Gynäkologie und Geburtshilfe • Innere Medizin • Kinderheilkunde • Tagesklinik Psychiatrie • Radiologie• Brustzentrum • Ergotherapie • Physiotherapie • Labor

� Marwitzer Straße 91Tel. 03302/545-0• Anästhesiologie/Intensivmedizin • Chirurgie • Geriatrie mit Tagesklinik• Hals-Nasen-Ohren-heilkunde • Innere Medizin • Neurologie • Psychiatrie mit Tages-klinik • Radiologie • Ergotherapie • Physiotherapie • Labor

www.oberhavel-kliniken.de

Oberhavel Kliniken GmbH

Gransee

Hennigsdorf

Oranienburg

� Meseberger Weg 12-13

Tel. 03306/759-0• Anästhesiologie/Intensivmedizin • Chirurgie • Innere Medizin • Physiotherapie

� Robert-Koch-Straße 2-12 Tel. 03301/66-0• Anästhesiologie/Intensivmedizin • Chirurgie • Gynäkologie und Geburtshilfe • Innere Medizin • Kinderheilkunde • Tagesklinik Psychiatrie • Radiologie• Brustzentrum • Ergotherapie • Physiotherapie • Labor

� Marwitzer Straße 91Tel. 03302/545-0• Anästhesiologie/Intensivmedizin • Chirurgie • Geriatrie mit Tagesklinik• Hals-Nasen-Ohren-heilkunde • Innere Medizin • Neurologie • Psychiatrie mit Tages-klinik • Radiologie • Ergotherapie • Physiotherapie • Labor

www.oberhavel-kliniken.de

Oberhavel Kliniken GmbH

Gute Besserung! … in unseren Kliniken

Gute Besserung! … in unseren Kliniken

Gransee

Hennigsdorf

Oranienburg

� Meseberger Weg 12-13

Tel. 03306/759-0• Anästhesiologie/Intensivmedizin • Chirurgie • Innere Medizin • Physiotherapie

� Robert-Koch-Straße 2-12 Tel. 03301/66-0• Anästhesiologie/Intensivmedizin • Chirurgie • Gynäkologie und Geburtshilfe • Innere Medizin • Kinderheilkunde • Tagesklinik Psychiatrie • Radiologie• Brustzentrum • Ergotherapie • Physiotherapie • Labor

� Marwitzer Straße 91Tel. 03302/545-0• Anästhesiologie/Intensivmedizin • Chirurgie • Geriatrie mit Tagesklinik• Hals-Nasen-Ohren-heilkunde • Innere Medizin • Neurologie • Psychiatrie mit Tages-klinik • Radiologie • Ergotherapie • Physiotherapie • Labor

www.oberhavel-kliniken.de

Oberhavel Kliniken GmbH

E-Mail: hkp [email protected] .

www.oranie burger-pflegedienst.de r-pflegedienst.de n

PFLEGEDIENST GEHRMANN GBR

24 Stunden Rufbereitschaft 03301.70 04 42

Tagespflege Gehrmann GbR Weimarer Str.3 16515 Oranienburg

03301.70 04 61

Hauskrankenpflege Gehrmann GbR - Häusliche Krankenpflege

- Leistungen der Pflegeversicherung

- Urlaubs- und Verhinderungspflege Weimarer Str. 3 16515 Oranienburg

03301.70 04 42

So kaufen Sie Brillen bei uns:

Brillen-AboBezahlung in 12 oder 24 Raten, natürlich zinslos!

(z. B. 19,90 € pro Monat für eine komplette Brille)

> Augenglasbestimmung ... sofort, ohne Termin> Augendruckmessung ... auf Kundenwunsch> ausführliche Beratung ... nehmen Sie sich die Zeit> Anfertigung der Brille/Kontaktlinsen

Mittelstraße 1816515 OranienburgTelefon (03301) 5 64 10Mo.–Fr. 9–18 UhrSa. 9–13 Uhr

vor dem Geschäftund auf dem Hof

Bernauer Str. 30A · 16515 OranienburgTel.: 03301/7060-93 · Fax: 03301/7060-95E-Mail: [email protected]://medic-care.net

Medic Care ...Ihr Online-Sanitätshaus

Bei uns finden Sie u. a.:• Rollstühle, Rollatoren• Elektroscooter, Treppenlifte • Betten und Matratzen• Alltags- und Badezimmerhilfenab 990 Euro ab 990 Euro

Page 13: Oranienburger Stadtmagazin (Ausgabe 5, August 2011)

13

FIrmeN-präseNtAtIoNeN

A u g e n t a g e s k l i n i k O r a n i e n b u r gAmbulante Augenoperationen

•Augen-Laser-Behandlungen•BehandlungengegenhoheFehlsichtigkeit•BehandlungvonLinsentrübungen (Katarakt/GrauerStar)•Sonderlinsen•TherapiedesGlaukoms(GrünerStar)•TherapiederMakuladegeneration•TherapievonAugenveränderungendurch Diabetesmellitus(Zuckerkrankheit)•Lidkorrekturen Sprechzeiten

Montag 8.30Uhr–17.00Uhr

Dienstag 8.30Uhr–18.00Uhr

Mittwoch 8.30Uhr–17.00Uhr

Donnerstag 8.30Uhr–17.00Uhr

Freitag 8.30Uhr–13.00Uhr

undnachVereinbarungQualifiziertundfreundlich–dasTeamderAugentagesklinikOranienburgmitseinemLeiterDr.EckhardBecker

Augentagesklinik OranienburgDr.med.EckhardBeckerBreiteStraße7·16515OranienburgTel.(03301)56638·Fax(03301)204688www.augenklinik-oranienburg.deZertifiziertnachDINENISO9001:2008

Elisabeth-Seniorenzentrum Bergfelde

• Tagespflege• Pflege auf Zeit (Kurzzeitpflege und Verhinderungspflege)• Servicewohnen (betreutes bzw. altersgerechtes Wohnen)• Pflegewohnen

Herthastraße 816562 Hohen NeuendorfTel. (0 33 03) 50 66 41www.elisabeth-diakonie.de

Dr. Frank EngelmannFachanwalt für Arbeitsrecht

Christine Melerowicz-EngelmannFachanwältin für FamilienrechtFachanwältin für Miet- und Wohnungseigentumsrecht

Tel. (03301) 20 09 30 oder (03301) 20 09 40 • Fax (03301) 20 09 50Dr.-Heinrich-Byk-Straße 1 • 16515 Oranienburg

www.rechtsanwalt-oranienburg.de • [email protected]

- Arbeitsrecht- Erbrecht- Verkehrsrecht- Ordnungswidrigkeitenrecht- Verwaltungsrecht- Vertragsrecht

- Familienrecht- familienrechtliche Mediation- (Ver-) Mietrecht- Grundstücksrecht- Baurecht

Oranienburg – das sind auch wir: Ihre Rechtsanwälte von hier.

RecHTSAnWälTe

Die Augentagesklinik Oranienburg… … am Schlossvorplatz in der Breite Straße ist das größte augenärzt-liche Versorgungszentrum in Oberhavel. Neben Regelsprechstunden für Vorsorge und Kontrolle bietet sie Spezialsprechstunden zu be-sonderen Krankheitsbildern an. Klinikleiter Dr. Eckhard Becker ist bereits seit 2003 hinsichtlich Ausrüstung und Qualifikation auf Ope-rationen am Auge spezialisiert. Er legt Wert auf komplikationsarme Techniken bei den Operationen, Laserbehandlungen und speziellen Diagnostikverfahren.

WÄSCHEREIEine saubere Sache.

Berliner Straße 9316515 Oranienburg Nähe Südcenter

Mo-Do 7.00-16.00 Uhr7.00-13.00 Uhr Fr

Wir waschen für Firmen und Privatpersonen -und gern auch für Sie.Als zertifiziertes Unternehmen garantieren

wir ausgezeichnete Qualität zu einem

günstigen Preis.

FON 03301.52 39-23 www.caritas-werkstatt.com

Die Mehrzahl der Eingriffe sind Operationen des grauen Stars (Kata-rakt), gefolgt von Behandlungen der Makula-Degeneration, Lid-Kor-rekturen und Fehlsichtigkeiten. Der OP-Saal ist klimatisiert und ver-fügt über eine Instrumenten-Aufbereitungsstrecke nach den strengen Standards des Robert-Koch-Instituts. Das Qualitätsmanagement ist zertifiziert, die Behandlungsergebnisse sind überdurchschnittlich gut. Für Patienten mit weitem Anfahrtsweg wird ein Zimmer mit Hotel-standard zur Übernachtung angeboten. Auf Wunsch erfolgen Vor-untersuchungen und Operation an einem Tag.

Page 14: Oranienburger Stadtmagazin (Ausgabe 5, August 2011)

14

kolumNe

Hesse – der mit dem Finger, 2010Tratschende Männer, 2009/2010

Kunst und Kartoffeln

„ernst ist das Leben – heiter die Kunst“ lautet die Botschaft ei nes aus der Mode gekommenen Sinnspru ches. Ob die se absolute Feststel-lung jemals gestimmt hat, ist zweifelhaft. Aber angesichts der ern sten Nachrichten, mit denen uns täglich der Feierabend vermiest wird, ist es schön, dass selbst heute noch Kunst entsteht, die sich nicht nur den düsteren Seiten des Lebens widmet, sondern auch den schönen und heiteren. Dass dies mit künstlerischem Anspruch möglich ist, be-weist die Oranienburger Künstlerin Bettina Steinborn mit ihren klei-nen Bronze- und Keramikskulpturen sehr eindrucksvoll. Unter 500 Wettbewerbsbeiträgen konnte sie sich kürzlich mit ihrer Kleinplastik

„Tratschende Männer“ durchsetzen und die hochkarätig besetzte Jury überzeugen, ihr den Brandenburgischen Kunstpreis 2011 zuzuerkennen. Gern habe ich diese Auszeich-nung zum Anlass genommen, ihr meine Glückwünsche dazu persönlich zu überbringen. So besuchte ich an einem schönen Sommernachmittag Bettina Steinborn und ihren Mann Wolfgang in Oranienburg-Süd. Die Künstlerin servierte in der kleinen Gartenlaube, die ihr handwerklich geschickter Mann direkt an das Atelier gebaut hatte, in selbst gefertigten großen Tontassen türkisch gebrühten Kaffee und leckeren ofenwarmen Kirschkuchen mit knackigen Streuseln. Umgeben vom gepflegten Nutzgarten, in dem Tomaten, Gurken, Kar-toffeln und grüne Bohnen üppig wachsen, plauderten wir entspannt über das Leben und die Kunst. Als aufmerksame Beobachterin, die sich die Offenheit und Vorurteilsfreiheit eines Kindes bewahrt hat, entdeckt sie im Alltag Skurriles und Komisches. Dabei gelingt es ihr, die verschrobenen Typen, die der Lebenssuppe erst die Würze geben, meisterlich zu karikieren ohne sich über sie lustig zu machen. Natürlich gehören zu Bettina Steinborns Werk auch Plastiken, die ernsterer Natur sind oder solche, die mit der Schönheit der For-men des menschlichen Körpers spielen. Plastiken, die man gern in die Hand nimmt, um sich an den Formen zu erfreuen und Details zu entdecken. Wenn wir über Oranienburg reden, dominieren erfolgreiche Unternehmen, die Berlinnähe oder städtebauliche Verän-derungen das Bild unserer Stadt. Damit aber wird der Blick auf das Wesentliche verstellt: Kreative, fleißige, verantwortungsvolle und engagierte Menschen, die oft unauffällig sind und dennoch Oranienburg ihr Gepräge geben. Bettina Steinborn gehört zweifellos dazu.“

Page 15: Oranienburger Stadtmagazin (Ausgabe 5, August 2011)

15

tolerANtes orANIeNburg

Hinein in den ArbeitsmarktCaritas-Werkstatt ebnet den Weg

Über 370 Menschen mit geistiger, körperlicher oder seelischer Behinderung arbeiten bei der Oranienburger Caritas-Werkstatt in verschiedenen Produktions- und Dienstleistungsbereichen. Hauptsitz ist der St. Johannesberg in der Berliner Straße. Hier trafen wir Katharina Riedel, die seit September 2010 den Bereich „Berufliche Integration“ betreut.

Wie vermitteln Sie die Beschäftigten an Unternehmen?„Ist der Kontakt zu einem Betrieb hergestellt, sieht unser Kon-zept eine stufenweise Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt vor. Ein erstes Praktikum dient der Orientierung und dem gegen-seitigen Kennenlernen. Bei Erfolg kommt eine anschließende ein- bis zweijährige Anstellung auf Probe in Frage. Danach ist der Übergang in den Betrieb mit festem Arbeitsvertrag vorgese-hen. Alternativ kann auch ein gelegentlicher Praxiseinsatz oder ein Außenarbeitsplatz in Frage kommen – die Beschäftigten bleiben in der Werkstatt angestellt, ihr Einsatz aber findet in einem Betrieb vor Ort statt. Unser Modell ist keineswegs starr, erste Erfahrungen zeigen: Viele Wege führen zum allgemeinen Arbeitsmarkt.“

Welche Bilanz ziehen Sie aus Ihrem bisherigen Einsatz?„Alle, die ich schon begleiten durfte, haben wertvolle Erfah-rungen und Erkenntnisse gesammelt. Dies sind individuelle Erfolge und Fortschritte, die auch für mich zählen. Es geht nicht nur um den Vermittlungserfolg, sondern auch um die persön-liche Entwicklung. Die Betriebe begegnen mir bisher mit großer Offenheit, manchmal haben sie zu hohe Erwartungen oder un-sere Beschäftigten unrealistische Vorstellungen. Deshalb ist es wichtig, auf beiden Seiten von Beginn an ein ehrliches Bild zu zeichnen, nur so klappt eine gute Zusammenarbeit.“

Was bedeutet Ihnen Ihre Arbeit?„Mit mir wurde erstmalig eine Stelle für die berufliche Integra-tion geschaffen, es ist eine tolle Herausforderung, etwas neu aufzubauen. Es bedeutet aber auch die Konfrontation mit stän-dig neuen Fragen und der Notwendigkeit, mein Handeln immer wieder reflektieren zu müssen. Manchmal muss man einfach mutig sein und gewisse Dinge ausprobieren. Mein Arbeitsalltag ist deshalb sehr spannend, ich habe eine Aufgabe, die mich er-füllt und die mir Spaß macht – eben das was ich auch unseren Beschäftigten wünsche.“

Wie sieht eine Anstellung in der Caritas-Werkstatt genau aus?„Alle befinden sich hier in einem arbeitnehmerähnlichen Be-schäftigungsverhältnis und werden für ihre Tätigkeit bezahlt. Jeder durchläuft zuerst einen zweijährigen Berufsbildungsbe-reich, wo er sich in Abteilungen wie Metallverarbeitung, Haus-wirtschaft oder Garten- und Landschaftspflege ausprobieren kann. Danach werden die Beschäftigten in dem Werkstattbe-reich eingesetzt, der am besten zu ihnen passt. Oder es wird über einen Wechsel in den allgemeinen Arbeitsmarkt nachge-dacht, hier komme ich ins Spiel.“

Was sind Ihre Aufgaben?„Interessierte und geeignete Werkstatt-Beschäftigte unterstütze ich beim Übergang in den allgemeinen Arbeitsmarkt, vor allem durch individuelle Qualifizierungsmaßnahmen. Ich kümmere mich außerdem um die Akquise von Stellen in Unternehmen und begleite die anschließenden Praxisphasen sehr eng.“

Welche Ziele verfolgen Sie mit Ihrer Arbeit?„Meine Arbeit folgt dem gesetzlichen Auftrag, Menschen mit Behinderung eine gleichberechtigte Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen. Mein persönliches Ziel ist es, den Weg zu einer Arbeit zu ebnen, in der die Stärken jedes Einzelnen zum Tragen kommen. Es geht um das Finden einer passgenauen Lösung, die Arbeit hier ist keine Einbahnstraße, man kann sich inner- und außerhalb der Werkstatt entfalten.“

Wie groß ist das Interesse der Beschäftigten am allgemeinen Arbeitsmarkt?„Für viele ist die Arbeit hier das beste Angebot. Genauso aber gibt es die Beschäftigten, die den Schritt aus der Werkstatt wagen wollen. Für manche ist der Arbeitsmarkt ein völlig unbekanntes Terrain, für andere die lang ersehnte Rückkehr in die Normalität. Auf jeden Fall bedeutet es eine große Veränderung im Leben.“

www.caritas

-wer

ksta

tt.d

e

Page 16: Oranienburger Stadtmagazin (Ausgabe 5, August 2011)

Unter dem Motto „Musik“ haben wir in unserer letzten Aus-gabe Oranienburger Musikgruppen dazu aufgerufen, sich mit Schnappschüssen im Stadtmagazin vorzustellen. Hier der Ein-blick in die Akustik-Pop/Rock-Band „SeQndär“.

16

Die Newcomer-Band SeQndär gründete sich im Dezember 2009. Zu den Mitglie-dern gehören Thomas, Schmoggi, Ani und Colli. Im Juli dieses Jahres nahmen die vier ihre erste CD mit insgesamt 6 Ti-teln auf. Affe Manni und Dackel Uwaga sind als Maskottchen der Band bei fast jedem Auftritt dabei. Derzeit suchen die vier noch einen fünften Mann – Interes-sierte, die Spaß an Musik haben und ein Liedinstrument beherrschen, können sich unter [email protected] melden.Reinhören unter www.myspace.com/SeQndaer

Juli 2011: Auftritt in Kuhhorst

Ein riesiger Erfolg: Der 2. Platz beim Hennigsdorfer Band-Contest 2010

Gute Laune: Linden-Spektakel in Metzingen 2010.

Bassistin Ani und Schlagzeuger Schmoggi:

„Ein Hoch auf Fanta!“

Musik-Session

Gitarre zur Hand, Lieder-buch dazu und aus dem Spieleabend wird eine

SeQndär

schNAppschüsse

takel in Metzingen 2010.

eine Gitarre, aber nur aus Pappe beim Linden-Spek-

Scheinbar echt:

Page 17: Oranienburger Stadtmagazin (Ausgabe 5, August 2011)

in Oranienburg-EdenBand ihren Proberaum

Seit November 2010 hat die

Auf den Spuren von Genesis. Foto-Shooting bei Colli im Garten

Proben daheim bei Colli

Alles begann in den eigenen vier Wänden.

Band-Urlaub im polnischen Kolberg an der Ostsee

» WASSERSPORT «Das Motto in unseren nächsten Schnapp-schüssen lautet „Wassersport“.Wassersport ist genau Ihr Ding? Sie sind ein Oranienburger Tauchclub, Ru-derclub, Angelverein oder Wassersport-zentrum?Dann melden Sie sich bis spätestens zum 30. September unter 03301 – 600 6014 oder [email protected] bei uns und Sie können sich mit Ihren eigenen Fotos in unserer nächsten Ausgabe vorstellen, die am 26. November erscheint. 17

Prost! Band-Ausflug zum Berliner Wasserfest

haus in derMittelstraße

Schmoggi im alten Probe-raum im Pfarr-

Bei Ani im Garten: Konzert für Freunde und Familie

schNAppschüsse

dorf an der Plötze.

Ein neuer Song entsteht. Sommer 2010 in Neuen-

Page 18: Oranienburger Stadtmagazin (Ausgabe 5, August 2011)

Gordon

Markus

Alexander

JUNGE SEITE – INTERVIEW

Analog ist irgendwie entspannter

persönlichen Daten, z. B. bei Facebook, extrem

vorsichtig.  M: Sehe ich auch so, die Werbung

ist wirklich störend – wie die nervigen Pop-ups.

Mit dem Datenschutz ist es auch nicht weit her.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass viele Sei-

ten einfach zu hacken sind.  A: Mich nervt auch

die Werbung und dass das Netz oft zu offen ist.

Was bedeuten soziale Netzwerke wie Face-

book für eure Freundschaften – Zugewinn oder

lästiger Mehraufwand?  G: Zugewinn ist, dass

man so mehr in Kontakt bleibt. Sonst verlaufen

sich ja z. B. Schulfreundschaften sehr schnell.

Man weiß jetzt, wo die Leute sind und verfolgt

irgendwie ihr Leben. Die Datenschutzprobleme

mit den Netzwerken sind aber lästig.  M: Für

mich eher ein Zugewinn, weil ich z.B. Facebook-

Kontakte nur mit echten Bekannten habe und

wir so schneller kommunizieren. Die Zahl der

„Freunde“ ist eher unwichtig.  A: Ja, eindeu-

tig Zugewinn. Ich habe so auch neue Freunde

gefunden. Die Anzahl der Freunde finde ich

nicht so wichtig, aber für Viele ist das wirklich

ein totaler Druck. Die sammeln in den Netzen

„Freunde“ und wollen so zeigen, wie beliebt

und toll sie sind.

Seid ihr auch mit eurem Handy ständig im

Internet unterwegs? G: Nein, das finde ich

Quatsch, ich will vor allem telefonieren.

 M: Ich benutze kein internetfähiges Handy,

aber ich habe „für den Notfall“ oft den Laptop

dabei – um zu arbeiten und Mails abzurufen.

 A: Ins Netz gehe ich mit dem Handy ganz selten.

Ist es euch wichtig, dank des Internets stän-

dig und überall erreichbar und vernetzt zu sein?

 G: Ständige Erreichbarkeit sehe ich eher

skeptisch, wird aber immer mehr verlangt, von

Familie, Freunden und im Beruf. Das sind Erwar-

Die „Generation Internet“ zeigt sich durchaus kritisch

Das Internet: unendliche Weiten – aus denen man unendlich viele Informationen ziehen, in denen man sich aber auch hoffnungslos verlieren kann. Kein Medium ist faszinierender und bedrohlicher zugleich. Gerade junge Leute sind dem Sog und den Gefahren der „virtuellen Welt“ in Plattformen, Foren, Chats oder „sozialen Netzwerken“ schutzlos ausgeliefert – sagt man. Wir wollten von jungen Oranienburgern mehr wissen über ihre Leidenschaften und Leiden mit dem Netz der Netze.

In den Räumen der evangelisch-methodistischen Gemeinde trafen wir drei junge Leute, die uns bereitwillig Rede und Antwort stan-den: Alexander Bosetzky (17, Lindenschule), Markus Bensch (17, Torhorst-Schule) und Gordon Neter (22, früher Torhorst-Schule, angehender Student). Ob sie repräsentativ sind für die Generation der „Digital Natives“* wissen wir nicht, aber interessante An- und Einsichten lieferte das Gespräch mit ihnen allemal. Das Internet ist von Kindesbeinen an ein Teil ihres Lebens, vielleicht auch eine Art „Lebensraum“. Einig sind sich die Drei, dass das Netz heute nicht mehr wegzudenken ist, vor allem als schnelles Kommunikations-mittel und Wissensdatenbank für Wirtschaft und Wissenschaft, aber auch privat. Große Visio nen von einer lichten Zukunft verbinden sie mit dem Internet aber auch nicht: für wahrscheinlich halten sie es, dass das Netz in immer mehr Lebensbereiche eindringt und dort teilweise Erleichterungen bringen wird – doch sind es eher die Be-fürchtungen, die überwiegen. Das Leben werde immer schneller, das Netz immer kommerzieller und Datenmissbrauch könnte sich

sogar zur totalen Kontrolle aus- weiten, lauten diese. Ein bisschen ana- log sind die Jungs immerhin noch ab und an: Zeitung lesen bei einer langen S-Bahn-Fahrt oder für lokale Informationen (die es im Netz so nicht gibt) sind ebenso noch im Trend wie der Liebesbrief auf Papier – denn mal abgesehen von verliebten SMS-Nachrichten zwischendurch, drücke sich bei diesem Thema die Wertschätzung auch durch die Mühe aus, die man sich macht. Ob sie sich denn noch eine rein analoge Informationswelt auf Papier vorstellen könnten, eine Welt, in der statt Computertastaturen die Schreibmaschine klapperte und man seine Briefe noch per Post schicken musste, fragen wir. Manches sei bestimmt anstrengender gewesen, aber auch „irgendwie langsamer und entspannter“, mei-nen die Drei unisono – und können etwa der „Vorfreude“ auf einen Brief oder der Freiheit, nicht sofort antworten zu müssen, einiges abgewinnen. Aber zurück in das beschleunigte Zeitalter des Inter-nets. Hier einige Auszüge aus unserem Gespräch:

tungshaltungen, die irgendwann auch mal zur

Belastung werden. Außerdem finde ich die Kon-

trolle, z. B. über Bewegungsprofile, gefährlich.

 M: … ja, das finde ich auch ein großes Problem,

besonders bei Smartphones. Ständig erreichbar

will ich auch gar nicht sein – ich bin online, wenn

ich will. Dazu habe ich aber oft den Laptop bei.

 A: Also für mich ist ständige Erreichbarkeit,

z. B. für meine Freunde, schon sehr wichtig.

Habt ihr negative Erfahrungen mit dem Inter-

net gemacht?  G: Persönlich nicht wirklich, aber

ich weiß von Freunden, dass sie zuviele Informa-

tionen über sich im Netz haben. Und nachher

findet man dann alles über Google. Das kann bei

Bewerbungen und so ein echtes Problem wer-

den.  M: Mein erstes negatives Erlebnis hatte

ich mit 12 oder 13, auf der Chatseite „Knuddels.

de“. Dort wurde ich von einem älteren Typen

permanent verfolgt, das war ein echter „Stal-

ker“. Und die haben nichts dagegen unternom-

men, dann bin ich da raus. Außerdem hat mich

mal ein „Konkurrent“ in Sachen Webgestaltung

überall in Blogs und so gezielt schlecht gemacht.

Da fühlt man sich dann wirklich hilflos, das kann

viel kaputt machen. Mit viel Mühe habe ich seine

Aktivitäten dann teilweise sperren lassen kön-

nen.  A: Es gibt immer wieder schräge Typen in

Netzwerken, aber bei „Jappy“ z. B. kann man die

dann einfach sperren – und das mach ich auch.

Gab es besonders positive Erfahrungen mit

dem Internet?  G: Ja, mein Geschichtsreferat

über Napoleon. Dafür gab es eine eins. Soviele

passende und lebendige Informationen hätte ich

anderswo kaum finden können.  M: Bei mir war

es das erste Lob für eine von mir gestaltete Inter-

netseite.  A: Die tollste Erfahrung war für mich,

dass ich meine Freundin übers Netz gefunden

habe. Das geht inzwischen Vielen so, denke ich.

Wie startete eure Beziehung zum Internet?

 G: Mein Bruder hat damals Musik aus dem Netz

geladen, das wollte ich natürlich auch ...  M: Bei

mir ging‘s so mit 12 los, da fand ich das meiste

am Netz noch überflüssig. Dann kam die Schule

mit ihren Anforderungen, gerade von jüngeren

Lehrern. Richtig interessant wurde es erst, als

ich selbst Internetseiten gestaltete, das mache

ich bis heute. Soziale Netzwerke kamen bei mir

erst später ins Spiel und sind mir nicht so wich-tig.  A: Bei mir waren es mit 11 oder 12 auch die

Musikdownloads ...

Wieviele Stunden seid ihr täglich im Internet?

 G: Schwankend. Ich nutze vor allem E-Mails,

neuerdings auch Facebook und YouTube – und

da wird‘s schon 'ne gute Stunde.  M: Bei mir

sind‘s bestimmt vier Stunden am Tag. Viel zur

Informationsrecherche oder für Mails, vor allem

aber auch für meine ehrenamtliche Arbeit in

der Gemeinde und das Webdesign – also gut

zwei Drittel „produktive Arbeit“ ...  A: So zwei

Stunden täglich, vor allem im Netzwerk „Jappy“.

Was nutzt ihr und wohin surft ihr am meisten?

 G: Ich nutze vor allem E-Mails und ansonsten

Google und Wikipedia, z. B. fürs Studium.

 M: Die meistgenutzten Seiten sind bei mir in-

zwischen YouTube und Facebook. Sonst klicke

ich mich so durchs Netz – von Link zu Link, man

findet so immer was Interessantes ...  A: Ich

benutze vor allem Jappy, Facebook absichtlich

eher nicht – wegen Datenschutz.

Gibt es auch etwas, das euch am Internet stört?

 G: Ja: Werbung! Besonders die Flut von Spam-

Mails, die man aussortieren muss – das hält un-

glaublich auf und nervt kolossal. Hacker oder un-

vorsichtiges Nutzerverhalten sind auch lästig, sie

können gefährlich werden. Deshalb bin ich mit

18

Bild:Verpixeltnochmal!Die Jugend-lichen imGespräch.

Page 19: Oranienburger Stadtmagazin (Ausgabe 5, August 2011)

19

OranienburgBriese

„Einmal selbst erlebt ist besser als hundert Mal gehört!“

Waldschule Briesetal

Umringt von einer Schar Kinder steht Hardy Wag-ner am knisternden La-gerfeuer und zeigt, wie man am besten Knüp-pelkuchen, auch bekannt als Stockbrot, zuberei-tet. Den Stock gleichmä-ßig drehen und den Teig bloß nicht zu dicht an die Flammen halten, so gelingt der rustikale und köstlich schmeckende Imbiss.Etwa 13.000 große und kleine Besucher strömen jedes Jahr in die Wald-schule Briesetal, die in Briese, einem Ortsteil von Birkenwerder, liegt. Vor allem Kindergruppen kommen her, um das 5000m² große Areal zu erkunden, hier einen Walderlebnistag oder ihren Geburtstag ein-schließlich einer spannenden Schatzsuche quer durch den Wald zu verbringen. „Wir wollen den Kindern über Spiel und Abenteuer die Natur als Lebensraum für Tiere und Pflanzen näherbringen“, sagt Hardy Wagner, waldpädagogischer Mitarbeiter und Kenner der einheimischen Flora und Fauna. Vieles gibt es in der Wald-schule, die 1998 gegründet wurde, zu entdecken. Vor allem das hochgelegene „Rausguckhaus“, das Tierzimmer, in dem aus-gestopfte Tiere wie Füchse, Hasen, Vögel und Biber ausgestellt sind, das Winterquartier für Fledermäuse, die Wildbienenmauer oder die landschaftstypischen Kleinbiotope sind Attraktionen, die Besucher vor allem in den Sommermonaten anlocken. „Aber auch viele Erwachsene nutzen unser Angebot, zum Beispiel für Betriebsausflüge, Hochzeitsfeiern oder Taufen“, berichtet Birgit Witzel, Geschäftsführerin des Naturerlebnisgartens.Das gesamte Briesetal, das seinen Namen von dem kleinen, nur 18 Kilometer langen Flüsschen Briese hat, ist aufgrund seiner reizvollen Natur ebenfalls einen Ausflug wert. Wer das Tal auf eigene Faust erkunden möchte, wählt als Ausgangspunkt am besten den Ort Briese. Wer nicht mit dem Auto anreist, folgt vom S-Bahnhof Borgsdorf oder Birkenwerder einfach den aus-geschilderten Wegen.Drei mögliche Routen sind besonders empfehlenswert. Ein 1,3 Kilometer langer Rundweg führt durch Moorwiese, Torfstich, vorbei an einer Orchideenwiese, wo im Frühjahr bis zu 4000 Orchideenpflanzen wie das „Breitblättriges Knabenkraut“ zu

sehen sind, entlang am Briesesee mit Badestelle und wieder zurück nach Briese. Eine zweite mögliche

Route folgt flussaufwärts dem Bachlauf der Briese bis zur Hu-bertusbrücke. Dort können Sie die Briese überqueren und auf der anderen Seite zurückwandern. Wem diese etwa eine Stun-de dauernde Tour nicht ausreicht, kann auch weiter spazieren bis zur Schlagbrücke und dort ebenfalls die Briese überqueren, um auf der anderen Seite zurückzukehren. Zwei Stunden sollten dafür eingeplant werden. Besonderes Vergnügen verspricht auch der Naturlehrpfad, dem Sie anhand des Kleeblattsymbols folgen können und der 33 verschiedene Erlebnis-Stationen wie das Waldglockenspiel, den Ort der Stille oder den Lesestein-haufen umfasst.Welchen der Wege Sie auch wählen, sie alle führen durch eine eindrucksvolle Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten. Abwechs-lungsreiche Nadel- und Mischwälder, Sträucher, Farne, Moose und krautige Pflanzen bieten vielen Amphibien, Reptilien, Vö-geln und Kleinsäugern ideale Lebensbedingungen. Auch sel-tene Arten wie der Schwarzspecht, der Eisvogel, der Moorfrosch oder die Schlingnatter können vom aufmerksamen Wanderer beobachtet werden. Sogar der Biber soll vor kurzem wieder gesichtet worden sein.Eine gute Gelegenheit, das Briesetal und die Waldschule ken-nenzulernen, bekommen Sie am 11. September, wenn das jähr-liche Herbstfest der Waldschule bei freiem Eintritt stattfindet. Es gibt Bratwurst vom Grill, Kuchen und Brot aus dem Lehm-backofen und natürlich Stockbrot.Näheres unter www.waldschule-briesetal.de

Aus der NAchbArschAFt

Page 20: Oranienburger Stadtmagazin (Ausgabe 5, August 2011)

Nun war an dieser Stelle der Sommer schon als „heiß“ prognostiziert worden – angesichts der zwischenzeitlichen klei-nen „Eiszeit“ nicht gerade ein Volltreffer. Aber da Sie ja wissen, wie es gemeint war, scheuen wir in Bezug auf die Veranstaltungen in Oranienburg nicht zu-rück, auch einen „heißen Herbst“ anzukündigen: denn auch in den Monaten September bis November stehen eine ganze Reihe von geradezu hochkarä-tigen Events an, vor allem in der Orangerie, zu denen man sich möglichst schnell Karten sichern sollte ...

Die Kunst und Kultur des ba-rocken Zeitalters erleben und eintauchen in die Welt von des-sen großartigen Festlichkeiten, Pracht und Üppigkeit – das alles kann man beim Kostüm- und Fa-milienspektakel »Fest der Fürs-ten«: hier gibt es Kleinkunst der Extraklasse in einem barocken Ambiente rund um das Oranien-burger Schloss, verkörpert durch geschichtsträchtige Kostüme, Handlungen und Programm-angebote für Jung und Alt. Auch barocke Klänge und ein Markt mit Künstlern und Kunsthandwerkern verwandeln das Schloss für drei Tage in eine historische Genuss-landschaft für alle Sinne ...t fr./sa., 3./4. september12:00 uhr | schloss   01805 - 570 070 (14 Cent/Min.)

Bunter Herbstreigen

VERANSTALTUNGSTIPPS VERANSTALTUNGEN MIT EINEM KLICK

20

herbst in der orangerie

FürstenfestBarockes Spektakel rund ums Schloss

Geschäftsinhaberin und Gründerin Maria Windisch kann in diesem Herbst stolz auf fünf Jahre „Ladenga-lerie kolorit“ in der Sachsenhausener Straße zurück-blicken: ihre Ladengalerie – eine Rahmenwerkstatt, die sich auf die individuelle Fertigung von Bilderrah-men und Passepartouts spezialisiert hat, und zu-gleich eine Galerie, in der es Originalmalereien und Grafiken besonders von Künstlern der Region sowie dekorative Bilder und Reproduktionen gibt – gehört inzwischen zweifellos zum kulturellen „Lokalkolo-rit“ von Oranienburg. Angeboten werden hier auch kunsthandwerkliche Unikate und Stilvolles sowie Originelles zum Verschenken. In der Jubiläumswo-che vom 26. bis 28. Oktober gibt es kreative und handwerkliche Aktionen zum Staunen und Mitma-chen sowie Kunst (Ausstellungen) und Kulinari-sches. Am Samstag, 5. November, schließt sich von 10 bis 16 Uhr eine Ausstellung mit edlen Opalen und Unikat-schmuck an.

t 26. bis 28.10. und 5.11.ladengalerie koloritsachsenhausener str. 1b  (03301) 207985 mo.-fr. 10-18 uhr, sa. 10-13 uhrwww.ladengalerie-kolorit.de

LokalkoloritFünf Jahre „Ladengalerie kolorit“werden ab Ende Oktober gefeiert

highlights in der orangerie

www.oranienburg-erleben.de

u10.9. | 19:30 t walter plathe:

otto-reutter-abend (ausverkauft)

u11.09. | 15:00 t originalstimmen

des films „comedian harmonists“

u19.11. | 20:00 t achim achilles:

„sehnen lügen nicht“ – comedy

foto

: ber

lin

-bit

s.d

e

u01.10. | 19:30 t aurora lacasa:

lebenslinien – musikal. zeitreise

u19.10. | 19:30 t geschichten

aus der arschlochfreien zone

dieter moor

„sündikat“

u23.10. | 15:00 t red shoe boys

mit dem „festival der travestie“

u01.11. | 19:30 t jonny hill:

der barde „ganz privat“

ww

w.r

oro

ro.d

ew

ww

.au

rora

-lac

asa.

de

ww

w.jo

nn

y-h

ill.

info

„tailed comedians“

frisierbar: Gönnen Sie sich einen Friseurbesuch der besonderen Art und treffen Sie bei Federico die hippesten und schrillsten Typen in einem absolut schrägen Interieur. Federico frisiert, quatscht, witzelt und hört den Damen hingebungsvoll beim Legen der Dauerwelle zu – und ist für die harmonische Atmosphäre zwischen Föhn und Toupierkamm un-entbehrlich. Federico ist Kult! Aber plötzlich soll der Mietvertrag für Federicos kleines Friseurgeschäft gekündigt werden. Kann Federico die Katastrophe noch abwenden? Hat seine Angestellte, die Friseurin Bea, einen Plan, um die Schließung zu verhindern? Die kuriose Rettung eines Friseursalons in einem f(ris)uriosen Gastspiel der Uckermärkischen Bühnen Schwedt – mit einem glückli-chen, unerwarteten Ende.t freitag, 4. november 19:30 uhr | orangerie, kanalstr. 26a | ticket-hotline: (03301) 600 8111

maria windisch

Page 21: Oranienburger Stadtmagazin (Ausgabe 5, August 2011)

Kalter Krieg zum SchmunzelnAusstellung mit politischen Karikaturen aus den Jahren 1949 bis 1990

VERANSTALTUNGSTIPPS FÜR ORANIENBURGIM BLICK: W W W . O R A N I E N B U R G . D E

Freunde der politischen Karikatur fi nden derzeit einen beson-deren Leckerbissen im Verwaltungstrakt des Oranienburger Schlosses (Haus 1, 2. Etage): eine anlässlich des 50. Jahresta-ges des Mauerbaus eröffnete Ausstellung mit zahlreichen Kari-katuren aus der Feder eines der bedeutendsten Meister seines Faches, Karl-Heinz Schoenfeld. Bissig und humorvoll, witzig und sarkastisch – so kommen die Zeichnungen des 1928 in Oranienburg-Schmachtenhagen geborenen und aufgewach-senen Karikaturisten daher. Der heute in Potsdam lebende Schoenfeld wirkte fast 40 Jahre in Hamburg, wo er bis 2009 als Karikaturist des „Hamburger Abendblattes“ tätig war. Mit zahlreichen Preisen im In- und Ausland ausgezeichnet, arbei-

tet er auch heute noch und ist in verschiedenen Zeitungen zu sehen. So wird er nicht müde, mit seinen Wer-ken die großen und kleinen Fehler und Katastrophen in Politik und Privatsphäre mit Witz, Perfektion und spitzer Feder auf die Schippe zu nehmen ...Für Schulklassen und interessierte Gruppen bietet der Künstler auch Sonderführungen auf Anfrage an (Infos bei der Stadtverwaltung: Frau Rabe, Tel. 03301 / 600-8102).ausstellung | bis mitte oktober im schloss

Als Adam und Eva einst im „Garten Eden“ nicht von der verbotenen Frucht am „Baum der Erkenntnis“ lassen konnten, vertrieben sie sich und damit die Menschheit fürs Ers-te aus diesem Paradies. Ende des 19. Jahrhunderts wollten sich 18 ihrer Nachkommen ein bisschen was davon zurückholen und gründeten bei Oranienburg die erste Lebensreform-Siedlung auf deutschem Boden, genannt „Eden“. Auch heute noch lässt sich hier naturnaher Obstbau und naturnahe Lebensweise bewun-dern – vor allem im Herbst, wenn es um die (vermutete) „verbo-tene Frucht“ geht: den Apfel. Beim Edener Apfelfest gibt es ne-ben dem beliebten Schaupressen auch Sortenbestimmungen, Obstbaumverkauf und zudem ein breites Angebot an Honig, Obst, Gemüse und Pfl anzen. Ein kulturelles Begleitprogramm, Kutschfahrten, Kindermitmachprogramm, Kindersachen-Trödel und Kulinarisches versüßen dabei noch den Aufenthalt im Gar-ten Eden. Eintritt frei. Programm unter: www.oranienburg.desonntag, 11. oktober | 11 bis 17 uhr | oranienburg-eden

Apfelfest im „Garten Eden“

Zur Landesgartenschau 2009 eröffnet, mausert sich der Oranien burger Schlossha-fen nun langsam zu einem ebenso belebten wie beliebten Standort, verkehrsgünstig und malerisch zugleich gelegen. Hier können nicht nur Boote anlegen und liegen, hier gibt es seit diesem Jahr auch die Möglichkeit, sich mittels Charter-Yachten der niederländischen Gesellschaft „De Drait“ auf die ausgedehnten Wasserwege zu begeben oder in nur drei Tagen einen Bootsführerschein zu machen. Der Servicehafen und zahlreiche Campingmöglichkeiten machen das Angebot rund, welches auch durch regelmäßige Ausfl ugsfahrten der »Pinguin« (www.spree-havelschiffahrt.de) ergänzt wird. Auch in diesem Jahr sind wieder alle eingeladen, rund um den neuen Hafen zu feiern – mit allem Drum und Dran, auch wieder mit der historischen niederländischen Staatsyacht „Sehnsucht“. Das Programm gibt es bald auf unserer Internetseite. samstag, 8. oktober | oranienburger schlosshafen

Hafenfestrund um den Schlosshafen

Mit seinem Lebensge-fühl »fehl am Platz« zu sein ist der Autor Jörn Birkholz, Jahrgang

1972, ganz sicher nicht allein. In seinem erfolgreichen Debütro-man »Deplatziert« erzählt er mit erfrischender Komik von einer

Aneinanderreihung unerwarteter, skur-riler Schicksalswendungen und zeichnet gleichzeitig ein stimmungsvolles Porträt einer Thirthysomething-Generation, die sich weigert, sich jenseits ihres Langzeit-studentendaseins dem Leben zu stellen. Er reist in Begleitung des Schauspielers Stephan Groß an, der Birkholz‘ Texte lebendig und gekonnt vorträgt. mittwoch, 14. september | 19 uhr stadtbibliothek oranienburg

»Deplatziert«Lesung mit Jörn Birkholz

Die Reporterlegende Heinz Florian Oertel dürfte allen einsti-gen Zuschauern des DFF bzw. des Fernsehens der DDR wohl bekannt sein: 17 mal wurde er von den Zuschauern zum Fern-sehliebling des Jahres gewählt, u.a. für seine Gesprächsreihe »Porträt per Telefon«, mit der alleine er 250 mal auf Sendung war. Einer seiner Gäste war auch Konrad Wolf. Im Gespräch mit Paul Werner Wagner wird Heinz-Florian Oer-tel nun in Wolfs Elternhaus in Lehnitz über ein Leben aus dem fahrenden Übertragungswagen, über DDR-Fußball, über die Friedensfahrt (Foto, mit Bernhard Eckstein 1959) u. v. m. erzählen ...donnerstag, 15. september | 19 uhr | fried-rich-wolf-gedenkstätte lehnitz, kiefernweg 5

DDR-ReporterlegendeHeinz Florian Oertel bei „Friedrich Wolf“

foto: heinz wendorf, 1959bundesarchiv

mittwoch, 14. september | 19 uhr mittwoch, 14. september | 19 uhr stadtbibliothek oranienburgstadtbibliothek oranienburgschardt verlag, oldenburg

21

wie beliebten Standort, verkehrsgünstig und malerisch zugleich

Page 22: Oranienburger Stadtmagazin (Ausgabe 5, August 2011)

2. der lohn

Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir je zwei Einrahmungsgutscheine zu 25 Euro in der »Laden-galerie kolorit«, Sachsenhausener Straße 1b.Das Geschäft wurde 2006 von Inhaberin Maria Win-disch gegründet und ist spezialisiert auf die indi-

viduelle Fertigung von Bilderrahmen und Passepartouts. In der Galerie sind

Originalmalereien und Grafiken – insbesondere von regionalen Künst-lern – sowie dekorative Bilder und Re-produktionen zu sehen. Darüber hinaus wer-

den kunsthandwerkliche Unikate und Stilvolles sowie Originelles zum Verschenken angeboten.

Oranienburger Bilderrätsel

AUFLÖSUNG AUS DER LETZTEN AUSGABE

22

QUIZ

Bei dem gesuchten Gebäude handelt es sich um das Hotel Eilers, das 1867 gebaut und 1962 abgerissen wurde.

Je eine Fahrrad-Inspektion im Fahrrad-Fachgeschäft Klaas ging an die Gewinnerinnen Anke Prussok und Beate Behrens.

Herzlichen Glückwunsch!

Heute wollen wir es Ihnen

etwas leichter machen als beim letzten Mal – nach einem Ausflug in die Ver- gangenheit

zu einem Gebäude, das

es längst nicht mehr gibt, bleiben

wir dieses Mal in unserer Zeit …

Wo haben wir diese Buchstaben fotografiert? Schicken Sie uns Ihre Lösung! Einsendeschluss ist der 30. September.

Senden Sie Ihre Antwort an:

Stadt OranienburgOranienburger StadtmagazinSchloßplatz 1

16515 Oranienburg

oder per E-Mail/Fax an:[email protected]

03301 – 600 99 6014 (Fax)

1. die aufgabe

Page 23: Oranienburger Stadtmagazin (Ausgabe 5, August 2011)

Neues REWE Logistikzentrum an der B96

Der erste Wareneingang startet am 26.09.2011. Die erste Auslieferung erfolgt am 17.10.2011.

Am 17.11.2010 erfolgte der Spatenstich für das neue REWE Logistikzentrum in

Oranienburg.Auf dem ehemaligen Flugplatz an der B96

erfolgt nun erstmals eine friedliche Nutzung.

Am 19.05.2011 wurde ein traditionelles Richtfest mit den beteiligten Gewerken gefeiert,

um den Baufortschritt und die bisherigen Leistungen zu würdigen.

Der neue Logistikstandort Oranienburg mit einer Lagerfläche von 52.500m² und einer

Grundfläche von 180.000m² wird 330 Märkte mit dem kompletten

Warensortiment beliefern.

Page 24: Oranienburger Stadtmagazin (Ausgabe 5, August 2011)

-10.- 11. September Oranienburg

Stadt Oranienburg v e r a n s t a l t u n g e n

Shoppingnacht, die Staunen macht ...

5. OranienburgerLichternacht

Freitag, 28. Oktober 18 bis 22 Uhr

mit Lampionumzug

(Start: 18 Uhr am Bötzower Platz)Auch

in diesem Jahr bietet

die inzwischen 5. Oranienburger

Lichternacht ein geradezu „erleuchte-

tes Shoppingerlebnis“: Erleben Sie die

Bernauer Straße in ihrem schönsten Licht!

Lassen Sie sich und Ihre Familie von der stim-

mungsvollen Atmo sphäre verzaubern. Die Ge-

schäfte in der Oranienburger City laden Sie ein

zum Bummeln und halten viele

Aktionen und Angebote bereit ...

Hier wird Shoppen zum Erlebnis!

Eine Veranstaltung der

Unterstützt durch die