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18 SA/SO, 21./22. NOVEMBER 2009 Lausitzer Rundschau Cottbuser Umland Elbe-Elster-Rundschau NACHRICHTEN Granitpflaster für die Brauhausstraße Drebkau. Die Bauarbeiten in der Drebkauer Brauhausstra- ße sollen bis zum Jahresende abgeschlossen sein. Das kün- digt Daniela Menzel-Neu- mann an. „Hier wurde die Re- genentwässerung erneuert, und mit der LWG wurden neue Trinkwasserrohre verlegt. Jetzt wird die zuvor unbefes- tigte Straße mit Granit gepflas- tert“, erklärt die Mitarbeiterin der Stadtverwaltung. nn Stadt sucht Investor für früheres Konsumareal Drebkau. Auf dem Areal des ehemaligen Konsums an der Drebkauer Hauptstraße sollen Wohn- und Geschäftsräume entstehen. „Wir haben einen entsprechenden Bebauungs- plan aufgelegt“, sagt Bürger- meister Harald Altekrüger. Was bislang noch fehle, sei ein Investor. „Wir sind jedoch im Gespräch mit einem Interes- senten“, informiert das Stadt- oberhaupt. nn Drebkauer Ansichten im weltweiten Netz Drebkau. Informationen zur Stadt Drebkau, zu Festen und Vereinen gibt es im Internet unter dem Stichwort „Dreb- kauer Ansichten“. Darauf weist Dieter Klante hin. Dort seien auch viele Fotos zu fin- den. Außerdem biete die Seite ein Diskussionsforum. nn Im Internet: www.drebkauer-ansichten.de Stadtschloss wird Verwaltungssitz Als „Schlüsselprojekt“ der Stadt hat Bürgermeister Harald Altekrüger während des Rundgangs mit der RUNDSCHAU die Sanierung des Stadtschlosses präsentiert, das neuer Verwaltungsitz werden soll. Seit dem Jahr 2008 wird an dem Gebäude gebaut, das im 18. Jahr- hundert von General von Schiebell auf den Resten einer geschliffenen Burg errichtet wurde und in dem danach auch Werkswohnungen von Arbeitern der Anhaltinischen Kohlewerke und später des Tagebaus Greifenhain untergebracht waren. Derzeit sind die Dachdecker am Werk. Das Land Brandenburg habe zugesagt, die Sanierung bis zum Jahr 2011 finanziell zu unterstützen, jährlich mit 400 000 bis 500 000 Euro. Die Fertigstellung sei jedoch noch nicht absehbar, so Altekrüger. Drebkau. Genau 200 Jahre ist sie alt, die Drebkauer Stadtkirche, die derzeit von der evangelischen Kirche saniert wird. „Eigentlich sollte die 200-Jahr-Feier am 21. Oktober schon in der Kirche gefeiert werden. Aber das war nicht zu schaffen. Die Schäden an dem Gebäude waren größer als erwartet“, sagte Ortsvorsteher Dieter Wilk während des Stadt- rundgangs. Wilk hat eine ganz persönliche Beziehung zu der Kirche am Drebkauer Marktplatz. „Meine Mutter war hier 50 Jahre lang Küsterin“, erzählte er den Teil- nehmern der Tour, die nicht alle glücklich waren mit dem neuen Gesicht ihrer Kirche. „Vorher leuchtete sie in einem warmen Gelb. Jetzt ist alles grau in grau“, kritisierte Renate Rösler die neue Farbgebung. Für Weihnachten werde die Kirche so weit gesichert, dass der Festgottesdienst in ihr stattfin- den können, kündigte der Orts- vorsteher an. „Das lassen wir uns nicht nehmen“, so Wilk. Im April würde die Sanierung dann im In- neren der Kirche fortgesetzt. Eine kleine Anekdote hatte der Drebkauer Ortsvorsteher für die Tourteilnehmer noch auf Lager: „Beim Wiederaufbau des sanier- ten Dachstuhls des Kirchturms wurde ein Balken falsch einge- setzt. Jetzt funktioniert das Läut- werk nicht mehr, und wir läuten wieder von Hand wie früher“, er- zählte er. Nicole Nocon Neues Gesicht für das Drebkauer Gotteshaus Weihnachtsgottesdienst in der Stadtkirche geplant Die Sanierung der Kirchenfassade steht vor dem Abschluss. Viele Fassaden in der Drebkau- er Innenstadt erstrahlen in neuem Glanz. „Die Hausnum- mer 25 in der Drebkauer Hauptstraße ist ein positives Beispiel dafür, wie Wohnungs- bau und Denkmalschutz unter einen Hut gebracht werden können“, lobte Bürgermeister Harald Altekrüger (CDU) wäh- rend des Rundgangs. Das Haus sei von einem Privatmann ohne Fördermittel saniert worden. Ein weiteres Beispiel sei das Wohnhaus Jahnstraße 1, des- sen Sanierung mit Städtebau- mitteln realisiert worden sei, so das Stadtoberhaupt. „Und in unmittelbarer Nachbarschaft verfallen Häuser. Das Haus Rathausstraße 13 habe ich gera- de sperren lassen, weil eine Au- ßenwand zu kippen drohte“, merkte Ortsvorsteher Dieter Wilk an. Ihm und den Drebkauern, die die RUNDSCHAU und den Bürgermeister auf der Stadt- tour begleiteten, war nicht nur dieser Schandfleck ein Dorn im Auge. „Es ist beschämend, wie Grundstücke nach dem Abriss hinterlassen werden“, bemän- gelt Renate Rösler mit Blick auf den Bauzaun an der Hauptsta- ße/Ecke Rathausstraße. „Das ist der erste Blick, den unsere Brautpaare sehen, wenn sie nach der Trauung aus dem al- ten Rathaus kommen“, gab sie zu bedenken. „Wir sind mit dem Eigentümer im Gespräch, damit es hier weitergeht“, sagte Daniela Menzel-Neumann, die Leiterin des Drebkauer Bau- und Liegenschaftsamtes, die mit von der Partie war. An an- derer Stelle wie im Falle der Rathausstraße 13 oder bei Ku- bans Balllokal in der Haupt- straße, das ebenfalls leer steht und verfällt, seien der Stadt die Hände gebunden, da die Eigen- tümer nicht erreichbar oder unbekannt seien. Entlang des Wegs durch die Drebkauer Hauptstraße, in der sich früher Geschäft an Ge- schäft reihte, sind Gerüste zu sehen. Dort werden Fassaden saniert, Seite an Seite mit Ge- bäuden und Läden, die leerste- hen und verfallen. Kathleen Roick ist persönlich betroffen. Sie betreibt in der Hausnum- mer 39 ein Textilfachgeschäft. „Unser Schornstein ist baufäl- lig. Wenn nicht bald etwas pas- siert, wird er gesperrt“, warnte sie. Wie viele Gewerbetreibende in der Innenstadt sehe sie die Entwicklung im Drebkauer Zentrum mit Sorge, sagte Kath- leen Roick. „Die Innenstadt muss belebt werden. Wir haben uns bereits mit einem offenen Brief und gesammelten Unter- schriften an die Verwaltung ge- wandt. Es ist nichts passiert. Das Gemeindebüro im Zent- rum, das zugesagt wurde, ist nicht gekommen. Und eine Umfrage des Bürgermeisters unter den Händlern ist nach anderthalb Jahren noch nicht ausgewertet worden. Ich habe das Gefühl, man nimmt unsere Sorgen nicht ernst“, sagte sie. „Drebkau darf nicht zu einer reinen Wohn- und Schlafstadt werden“, betonte auch Ortsvor- steher Dieter Wilk. Er setze auf die Ansiedlungen im Gewerbe- gebiet, von denen er sich neue Arbeitsplätze erhoffe, hielt Bürgermeister Altekrüger dem entgegen. Um die Lebensmit- telläden im Zentrum zu halten, habe man dort die Ansiedlung von Supermärkten untersagt. Noch sei die Altstadt für Kun- den nicht sehr attraktiv. „Mer- ken Sie was?“, fragte Ortsvor- steher Wilk auf dem Weg durch die Hauptstraße. „In Drebkau stinkt es an jeder Stelle anders. Die Abwasserleitungen werden nicht richtig gespült, deshalb steigt der Gestank aus der Ka- nalisation auf. Die Anwohner sparen am Wasser, und die LWG müsste aktiv werden“, so Wilk. Ihn störte auch die Wer- bung eines Bestatters in der Jahnstraße. „Hier leben vor al- lem ältere Leute. Deshalb finde ich die Werbung pietätlos. Ich habe dafür gesorgt, dass sie ab- genommen wird.“ „Wenn unser Ortsvorsteher nicht aktiv wird, passiert in Drebkau wenig“, sagte Kath- leen Roick. „Die Verwaltung wettert zwar gegen den Hunde- dreck. Aber es gibt im ganzen Zentrum keinen Papierkorb.“ Glanz und Elend in der Altstadt In Drebkaus Zentrum reihen sich frisch sanierte Gebäude an baufällige Ruinen Startpunkt des Ortsrundgangs durch die Drebkauer Innen- stadt ist am Mittwoch das ehe- malige Rathaus gewesen. In seiner Nachbarschaft wurde ein Grundproblem der Innen- stadt deutlich. Nur ein Teil der historischen Bausubstanz ist saniert. Viele Gebäude und Ge- schäfte im Zentrum stehen leer und verfallen. Von Nicole Nocon Leer stehende Häuser und vernagelte Fenster begegneten Bürgermeister Harald Altekrüger und seinen Begleitern beim Stadtrundgang durch Drebkau öfter. Fotos: Nicole Nocon Wir in Drebkau Drebkau. „Drachenvater“, so wird er genannt in Drebkau. „Den Namen habe ich bekommen, nachdem ich im Jahr 2001 das erste Drachenfest organisiert ha- be“, erzählt Dieter Klante (Foto). Das Fest, das in diesem Herbst bereits zum achten Mal gefeiert wurde, erfreue sich nach wie vor großer Beliebtheit. „Bei uns wer- den die selbst gebauten Drachen gewürdigt. Denn uns kommt es darauf an, dass die Kinder den Umgang mit Hammer und Säge lernen“, erklärt Klante. Dafür, dass das Drebkau auch überregio- nal bekannter wird, sorgt eine Ballonaktion, die Teil des Dra- chenfest ist. Stolz zeigt Dieter Klante einen Brief aus Frank- reich. „Ein Ballon ist bis 100 Kilo- meter vor Paris geflogen. Das sind 1100 Kilometer“, berichtet der rührige 60-Jährige, der im Jahr 2007 zum Ehrenbürger der Stadt Drebkau ernannt worden ist. Denn Dieter Klante hat nicht nur das Drachenfest ins Leben gerufen. „Ich bin auch der Erfin- der des Osterhasentreffens, zu dem zuletzt 540 Osterhasen aus der ganzen Region kamen“, er- zählt der Drebkauer, der im Win- ter auch ins Weihnachtsmann- kostüm schlüpft und Kinder mit einem selbst erfundenen Winter- märchen über- rascht. Das ganz große Steckenpferd Dieter Klantes ist aber der Drebkauer Ro- sengarten, den der Hobby- gärtner im Jahr 2003 aus seinem Dornrös- chenschlaf geweckt und mit viel Engagement und – wie er betont – mit der Hilfe freiwilliger Helfer und Sponsoren zu einem blühen- den Schmuckstück in der Innen- stadt gemacht hat. „Ich habe ge- rade wieder 500 Tulpenzwiebeln gesteckt. Im Frühling wird das ei- ne Augenweide“, kündigt Klante an. Derzeit ist er mit der Vorbe- reitung der Adventsdekoration für den Rosengarten beschäftigt. „Es wird wieder ein Märchenbild. Welches Märchen diesmal dran ist, ist noch geheim.“ nn Der „Drachenvater“ Dieter Klante ist aktiv für seine Stadt Drebkau. Mehr als eine Million Euro sind in den Neubau der Turnhalle und den hierfür not- wendigen Umbau von vier Räu- men der früheren Oberschule ge- flossen. Diese Summe nannte Da- niela Menzel-Neumann vom Drebkauer Bauamt am Mittwoch beim Ortsrundgang. Finanziert worden sei das Projekt mit Hilfe von Fördermitteln aus dem Ganztagsschulprogramm. „Die Ausstattung der Einfeld- halle ist fantastisch“, schwärmte Bürgermeister Harald Altekrü- ger. „Es gibt ein sogenanntes Actioncenter, das elektronisch ausgefahren werden kann. Es be- inhaltet unter anderem eine Rut- sche und Klettersteige, und sogar einen Boxring ist integriert.“ Dank der neuen Halle sei es für die Schüler jetzt möglich, trocke- nen Fußes vom Unterricht zum Turnen zu gelangen, so Altekrü- ger. In den umgebauten Räumen der Oberschule seine Umkleide- und Sanitärräume eingerichtet worden. Im Obergeschoss könn- ten Zuschauer von einer Galerie aus in die Halle sehen. Im Freien neben der Halle sei außerdem ein Multifunktions- sportfeld – die Ballspielanlage – angelegt worden, unter anderem mit finanzieller Unterstützung des Schulfördervereins, infor- mierte der Bürgermeister. Nach Schulschluss könne die Halle auch von Sportvereinen ge- nutzt werden, sagte Altekrüger. Für private Feierlichkeiten wer- de sie aber nicht zur Verfügung stehen, erklärte er auf die Frage einer Tourteilnehmerin. nn Am Mittwoch, dem 16. De- zember, um 9 Uhr wird die neue Turnhalle offiziell eingeweiht. Neue Halle bietet Klein und Groß Platz für Sport, Spiel und Action Turnhalle der Drebkauer Grundschule wird am 16. Dezember eingeweiht Drebkau. Auf die Initiative zwei- er Vereine geht die Entstehung des Drebkauer Naturlehrpfads zurück. „Die Fördervereine der Kita Sonnenschein und der Schiebellgrundschule wollten, dass die Kinder fern des Autover- kehrs der Innenstadt auf siche- rem Wege zu Schule und Kita kommen“, erinnert sich Bürger- meister Altekrüger. Realisiert worden sei das Projekt in den Jahren 2008 und 2009 mit Ar- beitskräften aus dem Förderpro- gramm „Arbeit statt Grundsiche- rung“, die den Weg zwischen Kita und Schule angelegt hätten. Fi- nanziert worden sei es mit insge- samt 40 000 Euro aus Bußgel- dern über das Programm zur Schulwegsicherung. „Durch das Sponsoring von Vattenfall kön- nen außerdem drei neue Brücken gebaut werden“, berichtet das Stadtoberhaupt. Entlang des Wegs habe die Arbeitsgemein- schaft „Junge Förster“ der Ganz- tagsschule Bäume gepflanzt. „Schautafeln zu Flora und Fauna sollen noch kommen“, so Alte- krüger. nn Sicherer Schulweg auf Naturlehrpfad Anzeige Das Ortsporträt wird präsentiert von ANZEIGE ANZEIGE ANZEIGENECKE RUNDSCHAU-Kontakt 0180 1 22 22 10

Ortsporträt Drebkau

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Ortsporträt Drebkau

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Page 1: Ortsporträt Drebkau

18 S A / S O, 2 1 . / 2 2 . N OV E M B E R 2 0 0 9Lausitzer Rundschau Cottbuser Umland Elbe-Elster-Rundschau

NACHRICHTEN

Granitpflaster fürdie BrauhausstraßeDrebkau. Die Bauarbeiten inder Drebkauer Brauhausstra-ße sollen bis zum Jahresendeabgeschlossen sein. Das kün-digt Daniela Menzel-Neu-mann an. „Hier wurde die Re-genentwässerung erneuert,und mit der LWG wurden neueTrinkwasserrohre verlegt.Jetzt wird die zuvor unbefes-tigte Straße mit Granit gepflas-tert“, erklärt die Mitarbeiterinder Stadtverwaltung. nn

Stadt sucht Investor fürfrüheres KonsumarealDrebkau. Auf dem Areal desehemaligen Konsums an derDrebkauer Hauptstraße sollenWohn- und Geschäftsräumeentstehen. „Wir haben einenentsprechenden Bebauungs-plan aufgelegt“, sagt Bürger-meister Harald Altekrüger.Was bislang noch fehle, sei einInvestor. „Wir sind jedoch imGespräch mit einem Interes-senten“, informiert das Stadt-oberhaupt. nn

Drebkauer Ansichtenim weltweiten NetzDrebkau. Informationen zurStadt Drebkau, zu Festen undVereinen gibt es im Internetunter dem Stichwort „Dreb-kauer Ansichten“. Daraufweist Dieter Klante hin. Dortseien auch viele Fotos zu fin-den. Außerdem biete die Seiteein Diskussionsforum. nn

Im Internet:www.drebkauer-ansichten.de

Stadtschloss wird Verwaltungssitz

Als „Schlüsselprojekt“ der Stadt hat Bürgermeister Harald Altekrügerwährend des Rundgangs mit der RUNDSCHAU die Sanierung desStadtschlosses präsentiert, das neuer Verwaltungsitz werden soll.Seit dem Jahr 2008 wird an dem Gebäude gebaut, das im 18. Jahr-hundert von General von Schiebell auf den Resten einer geschliffenenBurg errichtet wurde und in dem danach auch Werkswohnungen vonArbeitern der Anhaltinischen Kohlewerke und später des TagebausGreifenhain untergebracht waren. Derzeit sind die Dachdecker amWerk. Das Land Brandenburg habe zugesagt, die Sanierung bis zumJahr 2011 finanziell zu unterstützen, jährlich mit 400 000 bis 500 000Euro. Die Fertigstellung sei jedoch noch nicht absehbar, so Altekrüger.

Drebkau. Genau 200 Jahre ist siealt, die Drebkauer Stadtkirche,die derzeit von der evangelischenKirche saniert wird. „Eigentlichsollte die 200-Jahr-Feier am21. Oktober schon in der Kirchegefeiert werden. Aber das warnicht zu schaffen. Die Schäden andem Gebäude waren größer alserwartet“, sagte OrtsvorsteherDieter Wilk während des Stadt-rundgangs.

Wilk hat eine ganz persönlicheBeziehung zu der Kirche amDrebkauer Marktplatz. „MeineMutter war hier 50 Jahre langKüsterin“, erzählte er den Teil-nehmern der Tour, die nicht alleglücklich waren mit dem neuenGesicht ihrer Kirche. „Vorherleuchtete sie in einem warmenGelb. Jetzt ist alles grau in grau“,kritisierte Renate Rösler die neueFarbgebung.

Für Weihnachten werde dieKirche so weit gesichert, dass derFestgottesdienst in ihr stattfin-den können, kündigte der Orts-vorsteher an. „Das lassen wir unsnicht nehmen“, so Wilk. Im April

würde die Sanierung dann im In-neren der Kirche fortgesetzt.

Eine kleine Anekdote hatte derDrebkauer Ortsvorsteher für dieTourteilnehmer noch auf Lager:„Beim Wiederaufbau des sanier-

ten Dachstuhls des Kirchturmswurde ein Balken falsch einge-setzt. Jetzt funktioniert das Läut-werk nicht mehr, und wir läutenwieder von Hand wie früher“, er-zählte er. Nicole Nocon

Neues Gesicht für das Drebkauer GotteshausWeihnachtsgottesdienst in der Stadtkirche geplant

Die Sanierung der Kirchenfassade steht vor dem Abschluss.

Viele Fassaden in der Drebkau-er Innenstadt erstrahlen inneuem Glanz. „Die Hausnum-mer 25 in der DrebkauerHauptstraße ist ein positivesBeispiel dafür, wie Wohnungs-bau und Denkmalschutz untereinen Hut gebracht werdenkönnen“, lobte BürgermeisterHarald Altekrüger (CDU) wäh-rend des Rundgangs. Das Haussei von einem Privatmann ohneFördermittel saniert worden.Ein weiteres Beispiel sei dasWohnhaus Jahnstraße 1, des-sen Sanierung mit Städtebau-mitteln realisiert worden sei, sodas Stadtoberhaupt. „Und inunmittelbarer Nachbarschaft

verfallen Häuser. Das HausRathausstraße 13 habe ich gera-de sperren lassen, weil eine Au-ßenwand zu kippen drohte“,merkte Ortsvorsteher DieterWilk an.

Ihm und den Drebkauern, diedie RUNDSCHAU und denBürgermeister auf der Stadt-tour begleiteten, war nicht nurdieser Schandfleck ein Dorn imAuge. „Es ist beschämend, wie

Grundstücke nach dem Abrisshinterlassen werden“, bemän-gelt Renate Rösler mit Blick aufden Bauzaun an der Hauptsta-ße/Ecke Rathausstraße. „Dasist der erste Blick, den unsereBrautpaare sehen, wenn sienach der Trauung aus dem al-ten Rathaus kommen“, gab siezu bedenken. „Wir sind mitdem Eigentümer im Gespräch,damit es hier weitergeht“, sagteDaniela Menzel-Neumann, dieLeiterin des Drebkauer Bau-und Liegenschaftsamtes, diemit von der Partie war. An an-derer Stelle wie im Falle derRathausstraße 13 oder bei Ku-bans Balllokal in der Haupt-straße, das ebenfalls leer stehtund verfällt, seien der Stadt dieHände gebunden, da die Eigen-tümer nicht erreichbar oderunbekannt seien.

Entlang des Wegs durch dieDrebkauer Hauptstraße, in dersich früher Geschäft an Ge-schäft reihte, sind Gerüste zusehen. Dort werden Fassadensaniert, Seite an Seite mit Ge-bäuden und Läden, die leerste-hen und verfallen. Kathleen

Roick ist persönlich betroffen.Sie betreibt in der Hausnum-mer 39 ein Textilfachgeschäft.„Unser Schornstein ist baufäl-lig. Wenn nicht bald etwas pas-siert, wird er gesperrt“, warntesie.

Wie viele Gewerbetreibendein der Innenstadt sehe sie dieEntwicklung im DrebkauerZentrum mit Sorge, sagte Kath-leen Roick. „Die Innenstadtmuss belebt werden. Wir habenuns bereits mit einem offenenBrief und gesammelten Unter-schriften an die Verwaltung ge-wandt. Es ist nichts passiert.Das Gemeindebüro im Zent-rum, das zugesagt wurde, istnicht gekommen. Und eineUmfrage des Bürgermeistersunter den Händlern ist nachanderthalb Jahren noch nichtausgewertet worden. Ich habedas Gefühl, man nimmt unsereSorgen nicht ernst“, sagte sie.

„Drebkau darf nicht zu einerreinen Wohn- und Schlafstadtwerden“, betonte auch Ortsvor-steher Dieter Wilk. Er setze aufdie Ansiedlungen im Gewerbe-gebiet, von denen er sich neue

Arbeitsplätze erhoffe, hieltBürgermeister Altekrüger dementgegen. Um die Lebensmit-telläden im Zentrum zu halten,habe man dort die Ansiedlungvon Supermärkten untersagt.

Noch sei die Altstadt für Kun-den nicht sehr attraktiv. „Mer-ken Sie was?“, fragte Ortsvor-steher Wilk auf dem Weg durchdie Hauptstraße. „In Drebkaustinkt es an jeder Stelle anders.Die Abwasserleitungen werdennicht richtig gespült, deshalbsteigt der Gestank aus der Ka-nalisation auf. Die Anwohnersparen am Wasser, und dieLWG müsste aktiv werden“, soWilk. Ihn störte auch die Wer-bung eines Bestatters in derJahnstraße. „Hier leben vor al-lem ältere Leute. Deshalb findeich die Werbung pietätlos. Ichhabe dafür gesorgt, dass sie ab-genommen wird.“

„Wenn unser Ortsvorstehernicht aktiv wird, passiert inDrebkau wenig“, sagte Kath-leen Roick. „Die Verwaltungwettert zwar gegen den Hunde-dreck. Aber es gibt im ganzenZentrum keinen Papierkorb.“

Glanz und Elend in der AltstadtIn Drebkaus Zentrum reihen sich frisch sanierte Gebäude an baufällige Ruinen

Startpunkt des Ortsrundgangsdurch die Drebkauer Innen-stadt ist am Mittwoch das ehe-malige Rathaus gewesen. Inseiner Nachbarschaft wurdeein Grundproblem der Innen-stadt deutlich. Nur ein Teil derhistorischen Bausubstanz istsaniert. Viele Gebäude und Ge-schäfte im Zentrum stehen leerund verfallen.

Von Nicole Nocon

Leer stehende Häuser und vernagelte Fenster begegneten Bürgermeister Harald Altekrüger undseinen Begleitern beim Stadtrundgang durch Drebkau öfter. Fotos: Nicole Nocon

Wir in Drebkau

Drebkau. „Drachenvater“, sowird er genannt in Drebkau. „DenNamen habe ich bekommen,nachdem ich im Jahr 2001 daserste Drachenfest organisiert ha-be“, erzählt Dieter Klante (Foto).Das Fest, das in diesem Herbstbereits zum achten Mal gefeiertwurde, erfreue sich nach wie vorgroßer Beliebtheit. „Bei uns wer-den die selbst gebauten Drachengewürdigt. Denn uns kommt esdarauf an, dass die Kinder denUmgang mit Hammer und Sägelernen“, erklärt Klante. Dafür,dass das Drebkau auch überregio-nal bekannter wird, sorgt eineBallonaktion, die Teil des Dra-chenfest ist. Stolz zeigt DieterKlante einen Brief aus Frank-reich. „Ein Ballon ist bis 100 Kilo-meter vor Paris geflogen. Dassind 1100 Kilometer“, berichtetder rührige 60-Jährige, der imJahr 2007 zum Ehrenbürger derStadt Drebkau ernannt wordenist. Denn Dieter Klante hat nichtnur das Drachenfest ins Lebengerufen. „Ich bin auch der Erfin-der des Osterhasentreffens, zudem zuletzt 540 Osterhasen ausder ganzen Region kamen“, er-zählt der Drebkauer, der im Win-ter auch ins Weihnachtsmann-kostüm schlüpft und Kinder miteinem selbst erfundenen Winter-

märchen über-rascht. Dasganz großeSteckenpferdDieter Klantesist aber derDrebkauer Ro-sengarten, dender Hobby-gärtner im

Jahr 2003 aus seinem Dornrös-chenschlaf geweckt und mit vielEngagement und – wie er betont– mit der Hilfe freiwilliger Helferund Sponsoren zu einem blühen-den Schmuckstück in der Innen-stadt gemacht hat. „Ich habe ge-rade wieder 500 Tulpenzwiebelngesteckt. Im Frühling wird das ei-ne Augenweide“, kündigt Klantean. Derzeit ist er mit der Vorbe-reitung der Adventsdekorationfür den Rosengarten beschäftigt.„Es wird wieder ein Märchenbild.Welches Märchen diesmal dranist, ist noch geheim.“ nn

Der „Drachenvater“Dieter Klante ist aktiv

für seine Stadt

Drebkau. Mehr als eine MillionEuro sind in den Neubau derTurnhalle und den hierfür not-wendigen Umbau von vier Räu-men der früheren Oberschule ge-flossen. Diese Summe nannte Da-niela Menzel-Neumann vomDrebkauer Bauamt am Mittwochbeim Ortsrundgang. Finanziertworden sei das Projekt mit Hilfevon Fördermitteln aus demGanztagsschulprogramm.

„Die Ausstattung der Einfeld-halle ist fantastisch“, schwärmteBürgermeister Harald Altekrü-ger. „Es gibt ein sogenanntesActioncenter, das elektronischausgefahren werden kann. Es be-inhaltet unter anderem eine Rut-sche und Klettersteige, und sogareinen Boxring ist integriert.“Dank der neuen Halle sei es fürdie Schüler jetzt möglich, trocke-nen Fußes vom Unterricht zum

Turnen zu gelangen, so Altekrü-ger. In den umgebauten Räumender Oberschule seine Umkleide-und Sanitärräume eingerichtetworden. Im Obergeschoss könn-ten Zuschauer von einer Galerieaus in die Halle sehen.

Im Freien neben der Halle seiaußerdem ein Multifunktions-sportfeld – die Ballspielanlage –angelegt worden, unter anderemmit finanzieller Unterstützung

des Schulfördervereins, infor-mierte der Bürgermeister.

Nach Schulschluss könne dieHalle auch von Sportvereinen ge-nutzt werden, sagte Altekrüger.Für private Feierlichkeiten wer-de sie aber nicht zur Verfügungstehen, erklärte er auf die Frageeiner Tourteilnehmerin. nn� Am Mittwoch, dem 16. De-zember, um 9 Uhr wird die neueTurnhalle offiziell eingeweiht.

Neue Halle bietet Klein und Groß Platz für Sport, Spiel und ActionTurnhalle der Drebkauer Grundschule wird am 16. Dezember eingeweiht

Drebkau. Auf die Initiative zwei-er Vereine geht die Entstehungdes Drebkauer Naturlehrpfadszurück. „Die Fördervereine derKita Sonnenschein und derSchiebellgrundschule wollten,dass die Kinder fern des Autover-kehrs der Innenstadt auf siche-rem Wege zu Schule und Kitakommen“, erinnert sich Bürger-meister Altekrüger. Realisiertworden sei das Projekt in denJahren 2008 und 2009 mit Ar-beitskräften aus dem Förderpro-gramm „Arbeit statt Grundsiche-rung“, die den Weg zwischen Kitaund Schule angelegt hätten. Fi-nanziert worden sei es mit insge-samt 40 000 Euro aus Bußgel-dern über das Programm zurSchulwegsicherung. „Durch dasSponsoring von Vattenfall kön-nen außerdem drei neue Brückengebaut werden“, berichtet dasStadtoberhaupt. Entlang desWegs habe die Arbeitsgemein-schaft „Junge Förster“ der Ganz-tagsschule Bäume gepflanzt.„Schautafeln zu Flora und Faunasollen noch kommen“, so Alte-krüger. nn

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