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Ausgabe 1 · Oktober 2012 WAS HING BEI STÜVES IM SALON? Seite 54 WIE SCHLAFEN EIGENTLICH FISCHE? Seite 47 KOMMT DIE GURKE AUS DER REGION? Seite 20 WIE WERDEN MÜLLAUTOS SAUBER? Seite 64 WIRD IN OSNABRÜCK (NOCH) BIER GEBRAUT?! Titelbild: Michael Titgemeyer www.osnabruecker-wissen.de Weitere Themen in dieser Ausgabe: KOSTENLOS!

Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

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Aufgeweckt durch Stadt und Landkreis

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Page 1: Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

Ausgabe 1 · Oktober 2012

Was hing bei stüves im salon?Seite 54

Wie schlafen eigentlich fische?Seite 47

Kommt die gurKeaus der region? Seite 20

Wie Werden müllautos sauber?Seite 64

Wird in osnabrück (noch) bier gebraut?!

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Weitere themen in dieser ausgabe:

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Page 2: Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

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mit freundlicher Unterstützung von:

Page 3: Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

Wird in Osnabrück noch Bier gebraut? Welcher englische König starb in Osnabrück? Was verbirgt sich im Icker Loch? Und wer macht eigentlich Müllautos sauber? Die Antworten auf diese und viele andere Fragen finden Sie in der ersten Ausgabe unseres Magazins „Osnabrücker Wissen“.Hinter uns liegt ein langer Weg, auf dem wir im Herbst 2011 mit dem Start des ersten Projektseminars an der Hochschule Osnabrück richtig Fahrt aufnahmen. Studierende der Betriebs- und Sozialwissenschaften entwickeln dort seit einem Jahr Ideen für die Konzeption, Umsetzung und Vermarktung dieses innovativen Mediums. Ihre Ergebnisse werden mit den Erfahrungen externer Fachleute aus den Bereichen Werbung, Marketing und Journalismus abgeglichen. Heute können wir Ihnen eine abwechslungsreiche Auswahl spannender Themen und fas-zinierender Geschichten aus Stadt und Landkreis präsentieren. Weitere werden folgen, denn ab sofort erscheint „Osnabrücker Wissen“ einmal im Quartal - immer in den Mo-naten Januar, April, Juli und Oktober.Nach der Veröffentlichung des Preview-Magazins im Sommer dieses Jahres haben wir viel positive Resonanz erfahren, für die wir uns an dieser Stelle ganz herzlich bedanken. Ebenfalls bedanken möchten wir uns bei allen Projektpartnern und -sponsoren, die an unsere Idee geglaubt und uns ihr Vertrauen schon im Vorfeld dieser ersten Ausgabe ge-schenkt haben.Über die lobenden Worte für Inhalt und Gestaltung freuen wir uns sehr; das gilt natür-lich auch für Tipps und Verbesserungsvorschläge – und die zahlreichen Fragen, die uns Leserinnen und Leser mit der Bitte um Beantwortung einschicken. Einige sind in die aktuelle Ausgabe eingeflossen, doch das Projekt „Osnabrücker Wissen“ steht ja gerade erst am Anfang.Damit es so erfolgreich weitergeht, wie es begonnen hat, sind wir auch in Zukunft auf Ihre Hilfe angewiesen! Schreiben Sie uns, was Sie schon immer über Stadt und Region wissen wollten und welche Themen aus Geschichte, Gegenwart und Zukunft Sie brennend inte-ressieren.Zunächst wünschen wir Ihnen nun aber gute Unterhaltung, neue Erkenntnisse – und natürlich viele zufriedenstellende Antworten auf rund 80 Fragen aus der Region.

Herzlichst,

Dr. Thorsten Stegemann Stephan Buchholz Chefredakteur Herausgeber

3EDITORIAL // OSNABRÜCKER WISSEN

ImpRESSumEIN MEDIENPROJEKT DER Werbeagentur mittendrin Inh. Stephan Buchholz (V.i.S.d.p) pagenstecherstraße 14 49090 Osnabrück Telefon: +49 541 / 750 42 04-0 E-mail: [email protected] www.werbeagentur-mittendrin.de

in Zusammenarbeit mit der Hochschule Osnabrück prof. Volker Gehmlich und Abigail Joseph-magwood www.hs-osnabrueck.de

REDaKTION Chefredakteur:Dr. Thorsten Stegemann (TS)

Weitere Redaktionsmitglieder: margarethe Babik (mB)Sina Bünte (SB)Sönke Hartkamp (SH)Tina Kassens (TK)mathieu Lecomte (mL)Kirsten Rottmann (KR)Sergey Somow (SSO)Jessica Stegemann (JS)mareike Stopka (mS)maria Timmer (mT)Jun Zhou (JZ)Artikel der Redaktion (RED)

Gastbeiträge:

Beatrice le Coutre-BickLeiterin Literaturbüro Westniedersachsen / Osnabrück (BLCB)

Kai DienerComnet Digital (KD)

marco Hörmeyer Stadtwerke Osnabrück (mH)

Andreas Meiners IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim (Am)

Alena Schomburg / Lisa Josef Zoo Osnabrück (AS / LJ)

Eva Ziebarth Deutsche Bundesstiftung umwelt (EZ)

FOTOS: osnapix sport & pressefotografie michael Titgemeyer [email protected] www.osnapix.de

www.fotolia.com, www.istock.com und siehe Bildnachweise

DRucK Rasch Druckerei und Verlag GmbH & Co. KGLindenstraße 47 49565 Bramsche www.raschdruck.de

REDaKTIONSSchLuSS10. Oktober 2012

cOPyRIghTAlle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Veröffentlichung im Internet oder Vervielfältigung auf Datenträgern nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung der Werbeagentur mittendrin. Trotz sorgfältiger prüfung keine Gewähr für eventuelle Druckfehler.

EDITORIAL

„Dem guten Fragerist schon halb geantwortet.“ Friedrich Nietzsche

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Liebe Leserinnen und Leser!

Kontaktieren sie uns!

Page 4: Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

Inhalt TopTheMA

Wird in osnabrück (noch) bier gebraut? 6

STAdT & LAnd

Welcher englische König starb in osnabrück? 12

Wo kommt man raus, wenn man in

osnabrück ein loch gräbt? 14

Wie entstand der rubbenbruchsee? 15

Wem verdankt das moskaubad seinen namen? 16

steht das iduna-hochhaus für Jugend und unsterblichkeit? 17

Kommt die gurke tatsächlich aus der region? 20

aus wie vielen altkreisen wurde der

landkreis osnabrück gebildet? 23

hoChSChuLe & KArriere

Wer lebt im osnabrücker elfenbeinturm? 24

Warum heißen dreher heute Zerspanungsmechaniker? 26

sind mannschaftssportler besonders teamfähig? 28

Wer fliegt preiswert durch europa? 29

WirTSChAfT & TeChniK

Warum fährt doppelt besser? 30

Was schleift mr. blue? 32

Wer macht eigentlich die coca-cola-trucks weihnachts-fit? 33

Wer surft mit 100 megabits pro sekunde? 37

Wo speichern die stadtwerke das fassungsvermögen

von 130.000 badewannen? 38

Was brachte reinhold tiling zum fliegen? 40

Michael Titgemeyer Adolf - Staperfeld - Str. 5449082 Osnabrück

Telefon: +49 541 / 597 81 59Mobil: +49 170 / 308 36 29Mail: [email protected]

www.osnapix.de

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Wird in Osnabrück

(noch) Bier gebraut?

Kommt die Gurke tatsächlich aus der Region?

Seite 20

Seite 6

inhalt // osnabrücKer Wissen

Page 5: Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

LeBen & GeSeLLSChAfT

mehr scheidungen als hochzeiten? 45

Wie gefährlich ist der straßenverkehr? 45

nATur & uMWeLT

Wie schlafen fische? 47

Wo schuf ritter eberhard von varendorf ein biotop? 48

SporT

Wer war der erste vfler in der bundesliga? 50

Was ist die „deutsche-Jugend-Kraft“? 52

KuLTur

Was hing bei stüves im salon? 54

Wann hob osnabrück das Werk eines

nobelpreisträgers aus der taufe? 57

KriMi

Wer stahl die goldene Klinke? 59

BerühMTe unTerSChrifTen

Wer trug sich ins goldene buch ein? teil 1 63

oSWi Junior

Wie werden müllautos sauber? 64

Warum hat opa meinen geburtstag vergessen? 65

GrüSSe AuS oSnABrüCK

hallo, wie geht´s? 67

Liebe Leserinnen und Leser,

Sie haben vor sich die erste Ausgabe unseres neuen Magazins „Osnabrücker Wissen“. Die-ses Magazin hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Bürgerinnen und Bürgern die vielfältigen und interessanten Entwicklungen in unserer Hochschulregion näher zu bringen. Es freut mich besonders, dass es dabei gelungen ist, die Studierenden der Hochschule Osnabrück in dieses Projekt zu integrieren.

Von Hochschulen werden zu Recht Impul-se und Innovationen für die Entwicklung unserer Gesellschaft erwartet. Das Magazin „Osnabrücker Wissen“ geht mit dieser Ko-operation einen innovativen Weg. Damit

wurde eine in beiden Richtungen begehbare Brücke zwischen der Wissenschaft und der Gesellschaft gebaut. Ich bin überzeugt, dass dadurch die notwendige Aufmerksamkeit für wichtige Themen und so die Voraussetzung für einen breiten Dialog und ein „voneinan-der Lernen“ geschaffen wird.

Ich wünsche allen Beteiligten viel Freude und unserer Hochschulregion viele neue Impulse.

Mit freundlichem Gruß

Prof. Dr. Andreas BertramPräsident der Hochschule Osnabrück

Wie schlafen Fische?

Seite 47

Was hing bei Stüves im Salon?

Seite 54

inhalt // osnabrücKer Wissen

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TOPTHEMA

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6 osnabrücKer bier // osnabrücKer Wissen

Page 7: Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

7osnabrücKer bier // osnabrücKer Wissen

Im Laufe der Jahrhunderte nahm die Zahl der Brau-ereien kontinuierlich ab. 1813 fanden sich innerhalb des Stadtgebiets noch 20, bis 1855 schmolz ihre Zahl auf vier. 1987 stellte auch die legendäre Osnabrücker Aktien-Brauerei ihren Betrieb ein.

Das „Osnabrücker Pils“ entsteht heute in Dortmund. Trotzdem haben die Osnabrücker die Bierproduk-tion noch nicht komplett eingestellt. Es wird weiter gebraut – ganz privat, in einer Hausbrauerei oder zu Forschungszwecken.

Welcher spätere Papst begeisterte sich für Osnabrücker Braukünste?

Fabio Chigi weilte von 1644 bis 1649 in Münster und nahm als außerordentlicher Gesandter von Papst In-nozenz X. an den Verhandlungen teil, die schließlich den Dreißigjährigen Krieg beendeten. Ins benachbarte Osnabrück zog es ihn nie, doch an der hiesigen Brau-kunst fand er offensichtlich Gefallen. „Fügt Schwefel hinzu und es wird ein Höllentrank“, soll Fabio Chigi nach dem Genuss des berüchtigten Kräuterbieres aus-gerufen haben.

Am 7. April 1655 wurde er in Rom zum Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt. 80 Tage hatten die Kar-dinäle im Konklave um den geeigneten Kandidaten gestritten, ehe sich Fabio Chigi durchsetzte und den Papstnamen Alexander VII. annahm. Er starb 12 Jahre später, am 22. Mai 1667.

Wird in Osnabrück

(noch) Bier gebraut?vor einem halben Jahrtausend hätte sich diese frage von selbst erledigt. im ausgehenden mittelalter war bier nämlich noch kein genuss-, sondern ein simples grundnahrungsmittel, das viele bürger im eigenen braubottich herstellten.

mitte des 15. Jahrhunderts soll es 63 brauereien in osnabrück gegeben haben. das deftige Kräuterbier, das grüsing oder gräfting hieß und im „gruthaus“ in der bierstraße angesetzt wurde, erfreute sich auch jenseits der stadtgrenzen großer beliebtheit. da-neben produzierten die bürger einen leichter verdaulichen gerstensaft, der ohne hopfen angesetzt wurde.

ZuSATZWISSEN:

Die Deutschen trinken immer weniger Bier

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes geht der Bierkonsum der Deutschen seit 2006 kontinuierlich zurück. 2011 setzten die Brauereien und Bierlager 98,2 Millionen Hektoliter ab.

Der Bierabsatz war in Nordrhein-Westfalen (24,4%) und Bayern (22,5%) am höchsten.

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Dass die Osnabrücker Brauereien im Verlauf des 19. Jahrhunderts reihenweise den Betrieb einstellten, schreckte die Familie Immeyer nicht. Sie erwarb 1859 eine Braukonzession für ihr Grundstück auf dem Westerberg und begann alsbald mit dem Betrieb einer Garten-wirtschaft. Doch das Geschäft lief so schleppend, dass Johann Carl Immeyer nicht nur den Berg und die Stadt verließ, sondern gleich nach Amerika auswanderte. An seiner Stelle gründeten 12 Honoratioren im Jahr 1870 eine Aktiengesellschaft und brachten den Betrieb auf den neuesten technischen Stand, zu dem auch eine Dampfmaschine aus der „Maschinenfabrik Augsburg AG“ gehörte.Der Erfolg ließ nun nicht mehr lange auf sich warten. Zur Jahrhun-dertwende beschäftigte die Osnabrücker Aktien-Brauerei (OAB) bis zu 70 Mitarbeiter und prägte mit dem weithin sichtbaren Wasserturm und ihren zahllosen Pferdefuhrwerken das Stadtbild. Das nach den 12 Aktionären benannte „Apostelbier“ floss in Strömen. Sogar das städ-tische Krankenhaus wurde auf der Suche nach einem „Stärkungsmit-tel“ für seine Patienten bei der OAB fündig. Innerhalb von 25 Jahren verdoppelte sich der Gesamtverbrauch in Osnabrück – allerdings stieg die Einwohnerzahl im selben Zeitraum auch von rund 30.000 auf gut 50.000.

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Jahr gesamt in Liter pro Kopf in Liter1875 2.328.800 77,91880 1.848.740 56,31885 2.267.997 63,21895 3.802.943 84,31900 4.776.654 92,6

Mit dem schönen Slogan „Aus den tiefen Quellen des Westerber-ges“ fand das Osnabrücker Bergquell-Pilsener auch im 20. Jahr-hundert reißenden Absatz. 1967 gehörte die OAB Osnabrücker Aktien-Brauerei mit einer Produktionsmenge von 161.000 Hektoli-tern zu den 100 größten Brauereien in Deutschland. Schon wenige Jahre später ging die Aktienmehrheit an die Oetker-Gruppe über, seit 1987 wird auf dem Westerberg kein Bier mehr gebraut. Anfang der 90er wurden die Gebäude abgerissen.

Wo steht die

letzte Brauerei? 1430 lehnte sich die sogenannte Rampendahlgesellschaft gegen die Vormachtstellung der reichen Bürger auf. Doch der Protest der Osnabrücker Handwerker nahm kein gutes Ende. Ihre Anführer wurden nach einigen Achtungserfolgen hingerichtet, vererbten den Namen ihrer Gesellschaft aber über viele Jahrhunderte auf die Hausbrauerei in der Hasestraße 35.

Hier werden bis heute vier äußerst schmackhafte Biersorten her-gestellt. Neben dem „Rampendahl Spezial“ mit 5,2% Volumen-Alkoholgehalt und dem etwas leichteren „Rampendahl Hell“ produzieren die letzten professionellen Osnabrücker Bierbrau-er ein Weizen und den berühmten „Rampendahl Maibock“, der während der Maiwoche ausschließlich am Bierbrunnnen auf dem Rathausplatz verkauft wird. Pro Brauvorgang werden 2.000 Liter Bier hergestellt – wie viele Brauvorgänge im Jahr durchge-führt werden, war dem Rampendahl allerdings aus naheliegenden Gründen nicht zu entlocken.

osnabrücKer bier // osnabrücKer Wissen8

Wie kamen 12 Apostel

auf den Westerberg?

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Aktie der Osnabrücker Aktien-Bierbrauerei

Biergarten auf dem Westerberg

Bierwagen der OAB

Quelle: Jahresberichte der Handelskammer, 1875-1900.

Page 9: Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

9osnabrücKer bier // osnabrücKer Wissen

Wer braut zu

Forschungszwecken?Die Konzentration im Brauereiwesen nimmt zu, der Bierkonsum geht zurück. Doch der Studiengang „Wirtschaftsingenieurwesen Lebensmittelproduktion“ der Hochschule Osnabrück ließ sich von diesen Rahmendaten nicht beirren und startete 2009 ein au-ßergewöhnliches Projekt. Auf dem Lehrplan stand die Produk-tion eines eigenen Bieres mit Hilfe einer speziell angefertigten Brauanlage.

Das „Haster Dunkel“ war, wie andere Produktentwicklungen der Studierenden, ursprünglich nicht für den Vertrieb, sondern ausschließlich für die Verwendung in Lehre und Forschung ge-dacht. Doch es traf die Geschmacksnerven offenbar genau. Beim „1. Internationalen Brauwettbewerb“ 2010 in Hamburg belegte die studentische Mischung den dritten Platz. Zwei Jahre später entstand das Pendant „Haster Hell“, und mittlerweile eignen sich beide Varianten auch für gastronomische Zwecke.

Die Eigenproduktionen werden vor allem bei Hochschulveran-staltungen angeboten. Da das im Labor gebraute Bier aus recht-lichen Gründen nicht verkauft werden darf, stellt die Artland-Brauerei die benötigten Mengen nach dem Originalrezept her. „Geld können wir damit vorerst nicht verdienen“, sagt Studien-gangskoordinatorin Anke Riemenschneider. „Wir produzieren zum Selbstkostenpreis. Aber das Projekt ist natürlich ein Mar-kenzeichen für unsere Fakultät geworden.“ Darum wird es auch fortgesetzt. Im Wintersemester 2012/13 wollen drei Studenten am neuen Standort „Lehr- und Forschungszentrum Lebensmit-telwissenschaften Schmied im Hone“ ein hochschuleigenes Kult-getränk auf Frucht-Bier-Basis entwickeln.

ZuSATZWISSEN:

Bier selBer Brauen

Bis zu 200 Liter Bier darf jeder Bundesbürger im Jahr selber brauen, ohne vom Finanzamt zur Kasse gebeten zu werden. Allerdings sollten Interessenten eine Reihe (lebensmittel)technischer und rechtlicher Hinweise beachten.

Zahlreiche Internetseiten bieten gute Rundum-Informati-onen, wie zum Beispiel: www.besser-bier-brauen.de. Au-ßerdem gibt es im Land der Vereine und Verbände natür-lich auch eine „Vereinigung der Haus- und Hobbybrauer in Deutschland“ (http://www.hausgebraut.de).

Osnabrücker Privatbrauer schauen übrigens gern im Ram-pendahl vorbei, um dort die passende Hefe einzukaufen.

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Eine Osnabrücker Bierspezialität: Haster dunkel

„Das Projekt ist ein Markenzeichen fürunsere Fakultät geworden.“

Anke Riemenschneider,Hochschule Osnabrück

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Ist Bier gesund?Wer die Studien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) liest, bekommt leicht den Eindruck, schon der Genuss eines Feierabendbiers sei eine Form des Alko-holmissbrauchs. Prof. Dr. Ulrich Keil vom Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster sieht das allerdings ganz anders.Als Mitglied des „International Scientific Forum on Alcohol Research“, einer Vereinigung von rund 30 Ärzten und Wissenschaftlern aus der ganzen

Welt, erklärte Keil: „Studien der letzten 30 Jahre haben ge-

zeigt, dass Menschen mit moderatem

Alkoholkonsum ein geringeres

Risiko für ko-ronare Herz-k r a n k h e i t , Schlaganfall, D i a b e t e s , Demenz und

Osteoporose haben als Men-

schen, die voll-ständig verzich-

ten.“ 10 bis 30 Gramm Alkohol pro Tag führten

„nicht nur zu einer verbesser-ten Lage des Herz-Kreislauf-Systems, sondern zu einer höheren Lebenserwartung insgesamt“.

Bierfreunde werden das gerne lesen, allerdings wollte Ulrich Keil seine Einschätzung nicht als Werbung für mehr Alkoholkonsum verstanden wissen. Es gehe al-lein darum, „wissenschaftliche Erkenntnisse sachlich zu vertreten und das Kulturgut Alkohol nicht zu ver-teufeln“.

Dass die Frage, ob Bier gesund oder schädlich ist, bis heute so kontrovers diskutiert wird, liegt auf der Hand. Schließlich enthält das Getränk bis zu 8.000 Inhaltsstof-fe, deren Auswirkungen auf unterschiedliche mensch-liche Organismen noch nicht vollständig erforscht sind. Zudem wurde gerade auch in Osnabrück das Feierabendbier lange Zeit nie ohne Korn oder andere hochprozentige „Begleiter“ genossen.

„Osnabrücker Wissen“ erinnert deshalb an die alte Faustregel: „Bier ist gesund, solange man‘s trinkt und nicht säuft!“

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Page 11: Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

Wie verlässlich ist das

deutsche Reinheitsgebot?„Wenn ein Bierschenker schlechtes Bier macht oder ungerechtes Maß gibt, soll er gestraft werden …“ Schon die „Justitia Civitatis Augus-tensi“, das älteste deutsche Stadtrecht, das 1156 der Stadt Augsburg verliehen wurde, drohte Panschern und Betrügern mit scharfen Sanktionen. Vorbei die Zeiten, da das beliebte Getränk auch mal mit Ruß, Erbsen oder Fliegenpilzen angereichert werden durfte. Wer es trotzdem versuchte, musste damit rechnen, dass sogar die Nachwelt über die ruchlosen Taten unterrichtet wurde. So schrieben verärger-te Zeitgenossen auf ein bayerisches Grabkreuz: „Da liegt er nun, der Bierverhunzer / Bet, o Christ, fünf Vaterunser!“

Bayern war folgerichtig der Ausgangspunkt des sogenannten Rein-heitsgebots, das am 23. April 1516 von den bayerischen Herzögen Wilhelm IV. und seinem Bruder Ludwig X. erlassen wurde. Bier sollte demnach allein aus Gersten, Hopfen und Wasser hergestellt werden. Die Bedeutung der Hefe entdeckte man erst später, doch das Reinheitsgebot von 1516, das in der „Bierverordnung“ der Bundes-republik weiterlebt, gilt trotzdem als das älteste bis heute gültige Le-bensmittelgesetz der Welt. Ob es tatsächlich dem Verbraucherschutz dient oder wenigstens den deutschen Brauern zum Vorteil gereicht, ist aber seit jeher umstritten. Mittlerweile kommen Naturprodukte nur noch selten zum Einsatz.

Viele Brauereien arbeiten mit Hefeenzymen und Hopfenextrakt, und dem „Schwarzen Abt“ aus Ostbrandenburg darf sogar Zucker bei-gemischt werden. Das entschied das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig im Jahr 2005.

Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft interpretiert das Reinheitsgebot besonders kreativ. Hier werden einfach neue Hop-fensorten gezüchtet, um trendige Spezialbiere brauen zu können. Die Forscher experimentieren derzeit mit Hopfen, „die vielfältige Blumen-, Kiefern- und Zitrusnoten besitzen und zum Teil auch exotische Aromen bieten wie von Mandarine, Melone, Mango oder Johannisbeere.“ | TS

WIR WOLLEN WISSEN

Alles Geschmackssache?das original gibt es nicht mehr. aber wird das osna-brücker bergquell-Pilsener wirklich vermisst? böse Zungen sprechen noch nach vielen Jahren von ei-nem regelrechten „schädelbier“. Wir wollen wissen: weinen sie dem legendären osnabrücker gersten-saft noch eine träne nach?

a) auf jeden fall. das beste bier, das ich je getrunken habe.b) nein, gut, dass das vom markt ist.c) osnabrücker bergquell-Pilsener? nie gehört!d) ich mag kein bier.

stimmen sie online ab unter:www.osnabruecker-wissen.de

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Page 12: Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

12 test // osnabrücKer Wissen

STADT & LAnD

stadt & land // osnabrücKer Wissen12

Wissen KomPaKt

der Journalist heinrich

thies hat sich intensiv

mit der abenteuerlichen

geschichte george i.

beschäftigt. seine ro-

manhafte biographie ist

Polit- und familiendra-

ma in einem und 2011 im

verlag matrixmedia er-

schienen.

„ein König aus hanno-

ver. georg i. - der erste

Welfe auf englischem

thron“ kostet 22,50 €.

Page 13: Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

Im Jahr 1701 verabschiedete das englische Parlament den „Act of Settlement“, um sicher-zustellen, dass nur noch Protestanten für die Thronfolge infrage kamen. Erste Anwärterin auf das Erbe der kinderlosen Königin Anne war nun jene Sophie von der Pfalz, die als Frau des Osnabrücker Fürstbischofs Ernst August lange Jahre auf der Iburg gelebt und mit ihrem Gemahl den Bau des Osnabrücker Schlosses in Auftrag gegeben hatte.

Ihr ältester, 1660 geborener Sohn Georg Ludwig verbrachte zwischen der alten Burg und dem neuen Schloss den Großteil seiner Kindheit und Jugend. Als Ernst August 1679 die Nach-folge seines verstorbenen Bruders als Regent des Fürstentums Calenberg antrat, zog die Familie nach Hannover. 1698 wurde Georg Ludwig Kurfürst und versuchte mit Erfolg, den politi-schen Einfluss des Welfenhauses zu stärken. Er erhielt den Ehrentitel „Erzschatzmeisters des Heiligen Römischen Reiches“ und begrüßte an seinem Hof Berühmtheiten aus Kunst und Wissenschaft wie den Philosophen und Mathe-matiker Gottfried Wilhelm Leibniz oder den Komponisten Georg Friedrich Händel.

Doch am 8. Juni 1714 starb seine Mutter – und am 12. August auch Queen Anne. Georg Lud-wig blieb keine Wahl. Der designierte König zog nach London und nahm den gesamten nie-dersächsischen Hofstaat mit. Inklusive seiner Mätresse Melusine von der Schulenburg, die Georgs geschiedene Frau ersetzte und von ihm noch zur Herzogin von Kendal und Munster, Marquise und Gräfin von Dungannon, Gräfin von Feversham oder Baronesse von Glastonbu-

ry und Dundalk erhoben werden sollte. Am 20. Oktober 1714 wurde Georg Ludwig als George I. in der Westminster Abbey zum Kö-nig von König von Großbritannien und Irland gekrönt und durfte sich obendrein Titularkönig von Frankreich nennen. Die römisch-katho-lischen Stuarts waren allerdings nicht gewillt, ihren Anspruch auf die Krone kampflos aufzu-geben. In den Folgejahren kam es zu mehreren Aufständen, und auch die europäische Macht-politik nahm den englischen König immer wieder in Anspruch. Dazu gesellten sich heftige Auseinandersetzungen mit dem ältesten Sohn Georg August, dem späteren George II.

Sechsmal überließ der König die Amtsgeschäfte Robert Walpole, der später offiziell zum ersten Premierminister des Vereinigten Königreichs ernannt wurde. George zog es derweil in die niedersächsische Heimat. Plausible Gründe fanden sich reichlich, schließlich war er im Nebenberuf noch immer Kurfürst von Braun-schweig-Lüneburg. Die letzte Reise endete in Osnabrück. In dem Schloss, das seine Eltern er-baut hatten, starb George I. am 22. Juni 1727 an den Folgen eines Schlaganfalls. Die Beisetzung fand in der Kapelle des Leineschlosses in Han-nover statt. Mehr als 200 Jahre später wurden seine Gebeine in das Mausoleum von Herren-hausen überführt.

19 Mal dieselbe Oper?George I. kannte Georg Friedrich Händel be-reits aus Hannover und gehörte auch in Eng-land zu seinen begeisterten Anhängern. Er unterstützte den Komponisten finanziell und verpasste, wenn irgend möglich, keines seiner

Werke. Händels heute kaum noch bekannte Oper „Admeto“ soll es dem König besonders angetan haben. 1726/27 besuchte er alle neun-zehn Vorstellungen meist incognito in der Loge seiner Mätresse.

Wie lange regierten Hannoveraner in England?George I. folgten fünf weitere Königinnen und Könige von England aus dem Haus Hannover. Die Personalunion endete mit der Krönung der legendären Queen Victoria (1837), die als Frau nicht die Thronfolge im Königreich Hannover antreten durfte.

Der deutsche Hochadel spielte aber weiter eine wichtige Rolle. Durch ihre Heirat trat Queen Victoria dem Haus Sachsen-Coburg und Gotha bei, das formell bis heute regiert, auch wenn Georg V. den deutschklingenden Fami-liennamen während des Ersten Weltkriegs in „Windsor“ änderte.

Durch die Kinder der seit 1952 regierenden Elisabeth II. käme theoretisch eine weitere deutsche Adelslinie auf den englischen Kö-nigsthron, da ihr Mann Prinz Philip väterli-cherseits aus dem Haus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg stammt. Die Queen hat allerdings entschieden, dass ihre Nach-kommen den Familiennamen „Mountbatten-Windsor“ tragen und die königliche Familie weiterhin „Windsor“ heißt. | TS

Welcher englische König starb in Osnabrück?er sprach kaum englisch und fühlte sich in hannover wohler als in london. doch die erbfolge kannte keine gnade. 1714 musste georg ludwig, seines Zeichens Kurfürst von braunschweig-lüneburg, den englischen thron besteigen. er war der erste König von großbritannien und irland aus dem haus hannover.

STADT & LAND // OSNABRÜCKER WISSEN 13

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Page 14: Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

Würde man einen Tunnel durch die Erde graben, käme man etwa 8.000 Meter unter der Meeresober-fläche heraus! Wenn man diesen Punkt erreicht, hat man eine Strecke von insgesamt ca. 12.740 km durch die Erdkugel zurückgelegt.

In der Realität ist so ein Vorhaben jedoch nicht durch-führbar. Einerseits steigt die Temperatur, je näher man

dem Erdmittelpunkt kommt, immer weiter an. Ande-rerseits würde man - wenn es einen Tunnel von der einen zur anderen Seite gäbe- aufgrund der Erdanzie-hungskraft ständig hin- und herpendeln und schließ-lich im Erdmittelpunkt zur Ruhe kommen. Das tiefste Loch, das jemals mithilfe von Maschinen gegraben wurde, liegt auf der Kola-Halbinsel in Russland und ist 12.262 Meter tief. | TK

Wo kommt man raus, wenn man in Osnabrück ein Loch gräbt? im fachjargon bezeichnet man den ort, der sich am anderen ende der Welt befindet, als antipode. osnabrücks antipode liegt ungefähr 2.250 km südöstlich von neuseeland inmitten des südpazifik.

14 stadt & land // osnabrücKer Wissen

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die idee, einen see im rubbenbruch einzubinden, geht bis in die 1930er Jahre zurück.

Der 300 bis 350 Meter breite Grabenbruch, der im Tertiär, also vor mehr als 60 Mil-lionen Jahren, entstanden ist, gehörte früher der Heger Laischaft. Das Gebiet konnte aber für landwirtschaftliche Zwecke auf Grund des zu feuchten Bodens nicht genutzt werden. So entwickelte sich auch der Name des Sees, der eigentlich raues Moor be-deutet.

In den 50er Jahren konkretisierten sich die Pläne, schließlich begannen die ersten Saugbagger mit ihrer Arbeit. Nach mehrjährigen Unterbrechungen wurden im März 1991 die letzten Spülarbeiten durchgeführt.

Insgesamt wurden 350.000 Kubikmeter Sand, welcher für die Dammschüttungen der A30 genutzt wurden, abgebaut. Der See hat eine Gesamtgröße von 24 Hektar und ist bis zu 24 Meter tief. Heute ist der Rubbenbruchsee das beliebteste Naherholungsgebiet der Stadt mit einem Restaurant und vielen Freizeitangeboten. | SB

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Wie entstand

der Rubbenbruchsee?

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Wem verdankt das

Moskaubad seinen Namen?

Doch Sergey ist weit von Russland entfernt, und was verbindet die Hauptstadt des riesigen Landes denn nun eigentlich mit die-ser kleinen und gemütlichen Badeanstalt im Zentrum von Osna-brück? Es gibt mehrere Versionen: Im Jahre 1834 wurde auf dem Gelände ein Kaffeehaus namens „Moskau“ gebaut. Es könnte der Namensgeber für das Schwimmbad gewesen sein. Manche Namensforscher vermuten einen Zusammenhang mit dem Rück-zug von Kaiser Napoleon, der 1812 vor Moskau sein erstes Water-loo erlebte. Eine andere Version besagt, dass das Wort „Moskau“ eine Ableitung des plattdeutschen Wortes für „moosige Aue“ ist.

Während des Ersten Weltkriegs wurde das Gebiet hinter dem jetzigen Bad von russischen Kriegsgefangenen urbar gemacht.

Aus den „Russengärten“, wie sie damals hießen, wurde später die Kleingartenanlage „Deutsche Scholle“.

Die Schwimmanstalt öffnete ihre Pforten 1926. Sieben Jahre spä-ter benannten die Nationalsozialisten sie in „Neustädter Freibad“ um. Den Volks-mund kümmerte das nicht. Er sprach weiter vom „Moskaubad“ und seit einem Ratsbeschluss Mitte der 90er Jahre ist das auch wieder der offizielle Name. | SSO

sergey ist gaststudent aus russland. Kein Wunder, dass jedes mal heimatgefüh-le aufkommen, wenn er mit dem bus an der haltestelle „moskaubad“ vorbei fährt. sergey stellt sich vor, wie er auf dem roten Platz vor dem alten Kreml steht und einem glockenspiel lauscht.

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Selbst im Dachgeschoss des Osnabrücker Rathauses entkommt man seinem Anblick nicht. Doch erfahrene Fotografen wissen, wo das höchste Gebäude der Hasestadt aus dem Blickfeld verschwindet. Wer sich nahe der Stadtwaage aus dem Rathausfenster lehnt, kann auf den Beistand der Marien-kirche rechnen, die ihre altehrwürdigen Mauern vor das Iduna-Hochhaus schiebt.

Der 65 Meter hohe Wohnturm, dessen Richtfest 1974 gefeiert wurde, gehört zu den Wahrzeichen der Stadt. Beliebt ist er deshalb noch lange nicht, und das liegt keineswegs nur an den Nachrichten über Suizidversuche, Brandstiftungen, Prostitu-tion und Drogendelikte, die regelmäßig für Aufsehen sorgten.

Das Iduna-Hochhaus gilt bei manchen Bürgern schlicht als das hässlichste Gebäu-de ihrer Stadt – ein Image, mit dem auch seine Namensvetter leben müssen. Dag-mar Mühlenfeld, Oberbürgermeisterin in Mühlheim an der Ruhr, kam nicht einmal in der Festrede zum 200-jährigen Stadtju-biläum an der vermeintlichen Bausünde vorbei. Die Iduna-Hochhäuser seien „Zeu-gen einer Stadtentwicklungspolitik, die nach gegenwärtigen Maßstäben nur als un-glücklich bezeichnet werden kann“, meinte Mühlenfeld im Jahr 2008.

Dass sich die Erfahrungen ähneln, kommt nicht von ungefähr. Denn viele Iduna-Hochhäuser hatten einen gemeinsamen Architekten. Friedrich Wilhelm Kraemer (1907-1990), Professor an der TU Braun-schweig, entwarf für die Iduna, die sich damals „Vereinigte Lebensversicherung“

Steht das Iduna-Hochhaus für

Jugend und Unsterblichkeit?münster und gelsenkirchen haben eins. mühlheim an der ruhr, braunschweig oder schweinfurt sind ebenfalls versorgt und auch in osnabrück steht ein iduna-hochhaus. genau genommen gibt es sogar zwei …

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nannte und mittlerweile zur Signal Idu-na Gruppe gehört, Verwaltungsgebäu-de, Büro- und Wohnhäuser in Bremen, Braunschweig, Osnabrück, Münster, Es-sen, Schweinfurt oder Gelsenkirchen. Für die Hasestadt plante er beispielsweise ein Bürogebäude vor dem Hauptbahnhof, das früher ebenfalls „Iduna-Hochhaus“ ge-nannt wurde.

Auch der Wohnblock am Herrenteichs-wall wurde einst im Auftrag der Iduna errichtet und später verkauft. Er verdankt seinen Namen deshalb nicht der Göttin, die in der nordischen Mythologie für Ju-gend und Unsterblichkeit sorgen sollte. Sondern einer Versicherung. Als Architekt fungierte diesmal allerdings Rolf Bohl, der mit Krämer auch am zweiten Osnabrücker Iduna-Hochhaus am Hauptbahnhof sowie in Bremen, Braunschweig und Münster zu-sammenarbeitete.

Die Arbeiten der sogenannten „Braun-schweiger Schule“ prägten viele Stadtbil-der der Nachkriegszeit, und auch wenn sie heute oft kritisch betrachtet werden, gibt es engagierte Befürworter dieser besonderen Art des Bauens und Wohnens. Dirk Manz-ke, Professor für Städtebau und Freiraum-planung an der Hochschule Osnabrück, spielte vor Jahren mit dem Gedanken, eine

Wohnung im Iduna-Hochhaus zu bezie-hen und findet es noch immer „faszinie-rend souverän“. Schließlich verändere es die gesamte Stadtsilhouette und stelle die historische Dominanz der Innenstadt-ansicht infrage. „Der Wandel vom Glau-bensblick der Kirche zum Sozialblick des Wohnens dürfte für offene Geister eine Leistung der 60/70er Jahre sein. Damit kommt der Mensch in einen anderen Fo-kus“, so Manzke im Gespräch mit „Osna-brücker Wissen“. | TS

Das Iduna-Hochhaus aus der Ferne: Hier beim Blick aus dem Osnabrücker Rathaus.

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herr bohl, ihr prominentestes Werk kennt

jeder osnabrücker, ihren namen aber

kaum jemand. enttäuscht?

Rolf Bohl: (lacht) Nein, gar nicht. Damit muss man als Architekt leben und ich kann das sehr gut.

Welchen Zweck sollte das iduna-hoch-

haus ursprünglich erfüllen?

Rolf Bohl: Wir wollten im Auftrag der Iduna und nach Rücksprache mit der Stadt an einem zentralen Platz ein markantes Gebäude errichten, das sich allein durch die Form und Höhe als Orientierungspunkt eignet. Es ging also um einen rein städtebau-lichen Ansatz. Für mich haben aber auch energetische Gesichtspunkte eine wichtige Rolle gespielt. Durch die konsequente Aus-richtung nach Süden haben wir eine gute Wärmebindung erreicht.

ihre größte herausforderung?

Rolf Bohl: Durch die Nähe zur Hase war der Untergrund sehr sumpfig. Wir mussten deshalb bis zu 20 Meter große Betonpfeiler einlassen. Auf ihnen steht das Hochhaus bis heute.

Welches detail gefiel ihnen selbst am besten?

Rolf Bohl: Das Schwimmbad, auch wenn es wohl nicht mehr in Betrieb ist. Aber im 19. Stock schwimmend über die ganze Stadt zu sehen, das war schon etwas Besonderes.

gab es gemeinsamkeiten

zwischen den iduna-hoch-

häusern in deutschland?

Rolf Bohl: Nur den Auf-traggeber. Jedes Projekt stand für sich und sollte mit Blick auf den jeweiligen Standort entwickelt werden.

Wie sind sie mit kritischen stimmen umge-

gangen?

Rolf Bohl: Ganz offen, zumal die Reso-nanz überwiegend positiv war. Dieses Ge-bäude kann nicht aus jedem Blickwinkel als wohltuend empfunden werden. Vom Dom aus wird es schwierig, wer aber den Schin-kelberg hinunterfährt, hat einen unver-wechselbaren Orientierungspunkt.

Wie lange wird das iduna-hochhaus noch

stehen?

Rolf Bohl: Das weiß ich nicht, aber Ge-bäude, die im 20. oder 21. Jahrhundert er-baut wurden, haben in aller Regel keinen Anspruch auf die Ewigkeit. Das geben die Materialien, die verbaut werden, überhaupt nicht her. Bei den historischen Gebäuden, die vor Jahrhunderten mit meterdicken Mauern hochgezogen wurde, sieht das völlig anders aus. Der Dom wird das Iduna-Hoch-haus ganz sicher überleben! | TS

Warum überlebt der Dom das Iduna-Hochhaus?„osnabrücker Wissen“ sprach mit architekt rolf bohl über die entstehung des gebäudes, besondere heraus-forderungen und die überlebenschancen eines moder-nen Wohnturms.

rolf bohl, geboren am 1. oktober

1932, studierte an der fachhochschu-

le coburg architektur. nach ersten

berufsstationen im rheinland und im

ruhrgebiet übernahm er in bremen die

bauleitung des von friedrich Wilhelm

Kraemer entworfenen iduna-hochhau-

ses. 1962 machte er sich in osnabrück

selbständig. rolf bohl baute zahlrei-

che Wohnhäuser, aber auch industrie-

bauten im ganzen bundesgebiet. seit

dem 1.1.2001 ist er im ruhestand.

Zur Person

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Es ist Samstag, der Markttag schlechthin. Natürlich kann man auch unter der Woche in die Dodesheide oder den Schinkel gehen, aber inmitten der historischen Altstadt auf dem Domhof unter Bäumen macht der Ein-kauf gleich doppelt so viel Spaß. Zumal er zu einem der 20 urigsten Wochenmärkte in ganz Deutschland gehören soll. Rund 100 Markt-beschicker verkaufen Obst und Gemüse, Fleisch und Fisch sowie Brot und Käse. Aber auch Gewürze, Blumen, Haushaltswaren und Spezialitäten wie frische Nudeln und türki-sche Früchte sind hier zu haben. Ein wahrer Supermarkt im Freien. Sogar das Fahrrad kann auf dem Markt repariert werden. Mit dem reist man am besten auch gleich an und stellt es auf dem Domvorplatz ab, auf dem zur Stoßzeit gegen 11.00 Uhr nahezu holländische Verhältnisse herrschen. Dann geht es los.

Wichtigstes Accessoire: Der richtige Korb. Stilecht ist noch immer die handgeflochtene Variante, die später überquellen wird. Noch

ist er aber leer. Mit der Einkaufsliste in der Hand und dem Korb unterm Arm macht man sich auf zum ersten Händler.

Direkt am Eingang zum Domhof hat Werner Wöhrmann seinen Stand. Er bietet verschie-dene Gemüsesorten und Salate aus integrier-tem Anbau an. Die regionale Frischetheke offeriert unter anderem Schlangengurken. Ja, die Gurke also - regional. Die Bedienung ist sehr freundlich und das Beste ist, man wird bedient, wie auf dem ganzen Markt, und muss sich nicht alles selber raussuchen. Welche Wohltat! Dann auf zu den Kartof-feln. Die kauft man zum Beispiel bei Nier-mann. Die Lieblingssorte im Osnabrü-cker Land soll die mehlige Solara sein. Natürlich stammt sie aus regionalem Anbau direkt vom Landwirt. Außer-dem bietet Niermann heimische Früchte, Gemüse und Salate an. Auch diese – regional!

Wer auf Biosiegel besteht, ist bei den Gemü-segärtnern aus Kalkriese gut aufgehoben. Alle Lebensmittel stammen aus ökologisch wirtschaftenden Betrieben. Südfrüchte wie Ananas oder Bananen kommen natürlich aus Übersee. Sonst wird ernsthaft versucht, nur Lebensmittel aus der Region anzubie-ten. Viele Produkte aus der hauseigenen Gärtnerei in Kalkriese. Zwiebeln, Grünkohl, Kürbis, Kohlrabi, Möhren und verschiedene Salatsorten wachsen auf dem Acker. Kräuter, Gurken, Paprika und Tomaten im Gewächs-haus.

„aus der region“, so prangt es neuerdings auf dosen, flaschen und verpackungen in deutschen supermärkten. Wenn es um verantwortungsvollen Konsum geht, muss das stichwort fallen. Wer allerdings die glaubwürdigkeit solcher versprechen in frage stellt, sollte lieber auf den guten, alten Wochenmarkt gehen. denn hier stammt doch nun wirklich alles vom Bauernhof nebenan – oder etwa nicht?

Kommt die Gurke tatsächlich aus der Region?

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Wo geht‘s zum Fleisch?Sind Obst und Gemüse verstaut, ist es Zeit für eine kleine Pause. Marktbesucher kennen sich - halten ein Pläuschchen, trinken zusammen Kaffee oder essen ein Stück Kuchen. Und alle lassen sich viel, viel Zeit. Nach der Pause geht’s zum Fleisch, genauer gesagt: zum Fleischmo-

bil von Clemens Wessel. Hier stammt das Schwein, Rind und Hähnchen aus artgerechter Haltung – von Bau-

er Möllenhoff aus Bippen. Dieser ist Wessels langjähriger Lieferant und bietet

seinen Tieren Außenklimaställe mit Stroh (!) und viel Bewegungsfreiraum. Wahrer Lu-xus also in Zeiten abgepackter Ware aus dem Kühlregal. Gleichzeitig ist Clemens Wessel erster Vorsitzender im Vorstand der Inter-essensgemeinschaft Osnabrücker Wochen-marktbeschicker. Noch ein Pluspunkt also in Sachen Vertrauen.

Zweiter Vorsitzender ist im übrigen Hartwig Niemann von Geflügel Niemann. Bei ihm gibt es neben Frischfleischgeflügel auch Ka-ninchen vom Hobbyzüchter aus dem Osna-brücker Land und Freiland-Eier von Bauer Kottmann aus Sutthausen. Regionaler geht es kaum! Im gleichen Gang wie Geflügel Niemann steht Oliver Warhus. Oder besser Cheva-lier Monsieur Oliver Warhus. 2003 wurde

der Käsespezialist mit Ritterschlag und Orden in die „Confrérie des Chevaliers du Taste - Fromage de France“ inthro-nisiert, eine Bruderschaft des guten Käsegeschmacks. 150 bis 180 Käsespe-zialitäten aus ganz Europa werden hier angeboten. Die meisten werden noch nach alten handwerklichen Methoden auf Bauernhöfen und Familienkäserei-en in Frankreich hergestellt. Regiona-lität hieße in diesen Fällen oft Verzicht auf Qualität. Deshalb darf man hier guten Gewissens auch mal darauf verzichten! Vor Weihnachten ist der Stand so voll, dass Kunden unter Umständen eine halbe Stunde warten müssen. Also heißt es - auch vor Sil-vester: Am besten vorbestellen!

Nach dem Käse fehlt noch Brot. Hier ist die Bio-Backstube Wieruper Hof zu empfehlen, in Sachen Geschmack sowie Regionalität. Aufgepasst: Das Getreide wächst im Artland. Roggen, Weizen und Dinkel werden von Bio-Bauern im Umkreis von nur 15 km geliefert, und das Brotgetreide gedeiht im Osnabrü-cker Land.

Soll‘s rote Rosen regnen?Zum Schluss noch ein paar Blumen für die Lieben daheim? Rosen gibt es bei Niehen-ke aus Hagen. Seit über 40 Jahren verkauft

der Blumenexperte Schnittrosen.Von Ende März bis Oktober stammen diese aus eigener Produktion. Im Winter ist das aufgrund der Wachstums-bedingungen in Deutschland natürlich nicht möglich. Mit den besten Produkten, die meisten aus regionalen Höfen, fährt man schließlich zufrieden und entspannt nach Hause, um zeitnah alles zu verspeisen. Nächsten Samstag ist schließlich wieder Wo-chenmarkt.

Fazit: Verantwortungsvoller Konsum? Hier ist er zu Hause. Für Stammgänger ist der Marktbesuch ein Ritual! Sie genießen den Einkauf, das Leben, sich selbst und die vielen qualitativ guten Produkte. Gelegentlich trifft man hier übrigens (drei) Sternekoch Thomas Bühner vom La Vie, wenn er Käse kaufen geht. Auch das spricht für die Qualität des Osnabrücker Wochenmarktes! | ML

marKtZeit ca. 08.00-13.00 uhr marKtZeit ca. 14.00-18.00 uhr

dienstag os-dodesheide (lerchenstraße) os-neustadt (Johanniskirche)

mittwoch os-schinkel (ebertallee), melle-mitte (markt) bad iburg (hanseplatz)

bad rothenfelde (brunnenplatz)

donnerstag os-Zentrum (ledenhof), hasbergen (tomblaineplatz) bad essen, Wallenhorst (rathausallee)

gm-hütte (altgeorgsmarienhütte), belm (marktring) Wersen (mettingen)

freitag os-schölerberg (am riedenbach), bramsche (marktplatz) gm-hütte / oesede (am rathaus), dissen a.t.W.

Wallenhorst-hollage (an der Kirche) (rathausplatz), hagen a.t.W. (marktplatz)

samstag melle-mitte (markt)

os-altstadt (domhof)

WOchENMäRKTE OSNabRücK – „auS DER REgION – füR DIE REgION“

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Ausstellung

KreishausOsnabrück

Page 23: Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

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schließlich entspricht der heutige landkreis

ziemlich genau dem territorium des fürst-

bistums osnabrück, das von 1226 bis 1802

existierte. danach gehörte das gebiet zum

Königreich hannover, das seine neuerwer-

bung allerdings an frankreich und Preußen

verlor. seit dem 1. november 1946

ist der gut 2.000 Quadratkilome-

ter große landstrich teil des

bundeslandes niedersachsen.

bis zum sogenannten „osna-

brück-gesetz“, das aus den vier

altkreisen bersenbrück, melle,

Wittlage und osnabrück 1972

den heutigen landkreis form-

te, dauerte es allerdings noch eine Weile.

viele Kommunen wollten ihre selbstän-

digkeit nicht widerstandslos aufgeben und

konnten sich nur selten auf eine gemeinsa-

me linie einigen. immerhin sollten rund 250

bis dahin eigenständige gemeinden zu 34

neuen einheiten zusammengefasst werden.

auch nach der gebietsreform kam es noch oft

zu wortreichen auseinandersetzungen, etwa

um den standort des neuen Kreishauses.

georgsmarienhütte wollte die presti-

geträchtige Zentrale in oesede bauen,

während der nordkreis für Wallenhorst

plädierte. am ende einigte man sich

auf den schölerberg und so wurden im

laufe der Zeit immer wieder konstruk-

tive lösungen gefunden, mit de-

nen sich der landkreis insge-

samt identifizieren konnte.

die vielfalt der überzeu-

gungen, meinungen und in-

teressen sieht dr. micha-

el lübbersmann, der seit

november 2011 als landrat

amtiert, folgerichtig rundum

positiv. „Was den landkreis osnabrück

immer wieder auszeichnet, ist der mut,

vorausschauend dinge anzupacken und

auch etwas zu wagen. so sind in vielen

feldern, ob bei der bekämpfung der ar-

beitslosigkeit in den 1990er Jahren, bei

der strukturierung der Jugendhilfe anfang

des vergangenen Jahrzehnts oder bei der

bildung von ökologischen flächenpools

als naturschutzmaßnahme innovative

Wege beschritten worden, die überre-

gional in fachkreisen aufmerksamkeit

erregten und jeweils die anerkennende

bezeichnung des ´osnabrücker mo-

dells´ erhalten haben“, so lübbersmann.

aus anlass des 40. geburtstages hat der

landkreis den im artland beheimateten

historiker arnold beuke und ein team

von zehn fachautorinnen und -autoren

beauftragt, eine bilanz der letzten vier

Jahrzehnte zu ziehen. das ergebnis ist

ende september unter dem titel „40 Jahre

landkreis osnabrück - zu hause zwischen

hof und stahl“ erschienen und gewährt ei-

nen ebenso spannenden wie informativen

blick in die wechselvolle geschichte. auf

450 seiten lässt das buch die wichtigsten

ereignisse, Konflikte, erfolge und prägen-

de entwicklungen des landkreises revue

passieren. | ts

Aus wie vielen Altkreisen wurde der

Landkreis Osnabrück gebildet ?

„osnabrücker Wissen“ und der landkreis osnabrück verlosen fünf exemplare des Jubiläumsbuches – unter allen richtigen

antworten auf die folgende frage:

Wie heißt das Gesetz, durch das 1972 der Landkreis

Osnabrück entstand?

die lösung schicken sie bitte per email an [email protected]!

einsendeschluss ist der 15.12.2012. der rechtsweg ist ausgeschlossen.

2012 feiert der landkreis osnabrück seinen 40. geburtstag. doch die heimat von mehr als 350.000 bürgerinnen und bürgern kann auf eine sehr viel längere geschichte zurückblicken.

Wissen KomPaKt

der landkreis osnabrück be-

steht aus 34 gemeinden, zu

denen acht städte und vier

samtgemeinden gehören. das

gebiet umfasst 2.121 km2 und

bildet nach dem landkreis

emsland und der region han-

nover den drittgrößten Kommu-

nalverband in niedersachsen.

5 Jubiläumsbücher

zu gewinnen!

Was geschah zwischen Hof und Stahl ?

Page 24: Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

24 hochschule & Karriere // osnabrücKer Wissen

Damit es aber nicht dem Zufall überlassen bleibt, dass Theorie und Praxis zusam-menfinden, fördern die IHK und die Osnabrücker Technologie-Kontaktstelle der Osnabrücker Hochschulen die Zusammenarbeit von Hochschullehrern und Be-trieben in der Region. Seit dem Jahr 2005 bieten sie z.B. Lehrenden mit der Reihe „Wirtschaft trifft Wissenschaft“ regelmäßig ein Podium an, um für sich und ihre wissenschaftlichen Themen in der Praxis zu werben. Mehr als 1.000 Teilnehmer in-formierten sich so inzwischen in über 50 Vorträgen, auf Sprechtagen oder bei La-borbesichtigungen. Die Themen reichen von Klassikern wie „Effizienz in Marketing und Vertrieb“ oder „Controlling im Mittelstand“ hin zu Spezialthemen wie „Hyd-rauliköle bedarfsgerecht wechseln“ und „Mechanische Schwingungen“.

Je nach Thema schwankt die Zahl der Teilnehmer daher erheblich. Über „Moderne Methoden der Materialcharakterisierung“ informierten sich weniger als 10 Teilneh-mer, die jüngste Veranstaltung zum „Geführten kontinuierlichen Verbesserungs-prozess“ hingegen lockte über 90 Interessierte an. Die Gastgeber der Veranstaltun-gen sind in der Regel Unternehmen, die selbst etwas zu den Themen zu sagen haben. „Auch hier zeigt sich das hohe Interesse am Informationsaustausch: Wenn ein als Gastgeber angefragtes Unternehmen absagt, dann meist nur, weil es keinen Raum besitzt, der groß genug wäre“, weiß Eckhard Lammers.

Die Praxisnähe der „Wirtschaft trifft Wissenschaft“-Reihe ist überdurchschnittlich hoch, wie regelmäßige Teilnehmerbefragungen belegen. Nicht selten entstehen nach ersten Treffen gemeinsame Projekte wie eine Abschlussarbeit im Unternehmen oder ein Forschungsauftrag. Aus dem Vortrag „Preismanagement“ von Prof. Dr. Oliver Roll, Hochschule Osnabrück, entwickelte sich nach gut einem Jahr beispielsweise ein zweijähriges Forschungsprojekt, an dem sich auch die IHK beteiligte. Insgesamt 173 Unternehmen aus der Region nahmen dafür an einer Unternehmensbefragung teil. Die Ergebnisse sollen Ende des Jahres in der IHK-Schriftenreihe veröffentlicht werden und den Lesern konkrete Empfehlungen und Hinweise zur praktischen Umsetzung des Preismanagements im Unternehmen geben.

Zwei der Veranstaltungen im Jahr 2012 wurden speziell dem IHK-Jahresthema „Energie und Rohstoffe für morgen“ gewidmet. Bereits Anfang April referierte Prof.

Wer lebt im Osnabrücker Elfenbeinturm? „hoffentlich niemand, wenn sie damit die universität oder die hochschule osnabrück meinen“, sagt eckhard lammers, geschäftsführer für standortentwicklung, innovation und umwelt bei der industrie- und handels-kammer osnabrück - emsland - grafschaft bentheim. seine persönliche erfahrung ist: „Professoren und unternehmen sind sehr an Kooperationen interessiert.“

HOcHScHuLE & KARRIERE

Prof. Dr. Frank Balsliemke, Hochschule Osna-

brück, sprach in Bissendorf über den geführten

kontinuierlichen Verbesserungsprozess.

Wirtschaft trifft Wissenschaft:

Prof. Dr. Bernhard Baumgartner, Universität

Osnabrück, erläuterte in Osnabrück die

Anwendung der Conjointanalyse.

Prof. Dr.-Ing. Dirk Sauer, Hochschule Osnabrück,

im Jahr 2011 bei seinem Vortrag „Auf dem Weg zu

Business Excellence: Methoden und Ansätze zur

Steigerung der Produktivität und Optimierung von

Prozessen“ im Nino Hochbau, Nordhorn.

Page 25: Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

25hochschule & Karriere // osnabrücKer Wissen

Dr.-Ing. Hans-Jürgen Pfisterer, Hochschule Osnabrück, in Nord-horn über die Chancen für den regionalen Mittelstand bei der Umsetzung der Elektromobilität.

Die Veranstaltungsreihe endet für dieses Jahr am 8. November 2012 mit einem Vortrag von Prof. Dr.-Ing. Matthias Reckzügel, Hochschule Osnabrück, zur Energie-Effizienz durch Wärme-rückgewinnung. „Die Nutzung von Wärme aus Abwässern und industriellen Prozessmedien eröffnet zahlreichen Unternehmen umfangreiche Energieeinsparpotenziale“, so Prof. Reckzügel. Im Mittelpunkt steht ein selbstreinigender Wärmetauscher, den die Stadtwerke Osnabrück bereits im Moskaubad einsetzen. Der Pra-xistest zeigt deutlich, welches Potenzial in „Abwärme“ schlum-mert und welche Energieeinsparungen denkbar sind. Passend dazu wird Jürgen August, Stadtwerke Osnabrück, weitere Energie-Effizienzmaßnahmen in den Bädern der Stadtwerke präsentieren.

Darf man Wissen verkaufen?Man kann verkaufen, was einem gehört. Arbeiten zu gehen ist zum Beispiel eine Form, sein Wissen zu Geld zu machen. Damit die gute Idee bzw. die Erfindung nicht weggeschnappt wird, sollte man prüfen, vor einer Veröffentlichung ein Patent anzumelden. Der oben genannte selbstreinigende Wärmetauscher wurde z.B. als Patent eingetragen.

Vorsicht ist geboten bei Wissen, das man bei seinem Arbeitgeber erlangt. Dieses darf nicht so einfach für sich selbst genutzt werden. Geregelt ist das im Arbeitnehmererfindergesetz. Es schreibt vor,

Wissen KomPaKt

aktuelle themen und termine der reihe

„Wirtschaft trifft Wissenschaft“ stehen zum abruf bereit unter:

www.osnabrueck.ihk24.de/wtw

Hochdynamische elektrische Antriebe sind das Fachgebiet von Prof. Dr.-Ing. Gerd Terörde, Hochschule Osnabrück, Vortrag in Salzbergen

dass so genannte „Diensterfindungen“ grundsätzlich dem Unter-nehmen zustehen. Dies gilt immer dann, wenn sie während der Dauer eines bestehenden Arbeitsverhältnisses fertiggestellt wer-den und auf Erfahrungen im Betrieb beruhen. An Erfindungen, die nicht auf Betriebs-Know-how beruhen, erwirbt der Arbeitge-ber zwar kein Aneignungsrecht, dennoch muss der Arbeitnehmer diese „freie“ Erfindung dem Arbeitgeber unverzüglich schriftlich mitteilen. Eine Verpflichtung zur Mitteilung besteht nur nicht, wenn die Erfindung offensichtlich im Arbeitsbereich des Betrie-bes des Arbeitgebers nicht verwendbar ist. Was Arbeitnehmer und Arbeitgeber bei der Anmeldung der Erfindung zum Patent beachten müssen? Hierzu berät die Industrie- und Handelskam-mer Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim kostenfrei in monatlichen Patentberatungen. | AM

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Warum heißen dreher heuteZerspanungsmechaniker?und was macht ein „bachelor of science in midwifery“?! in deutschland gibt es unzählige berufsbilder und allein 344 staatlich anerkannte duale ausbildungsberufe. da ist es nicht leicht, den überblick zu behalten.

Aber wenn der Kfz-Mechaniker plötzlich Mechatroniker heißt, der Buchbinder zum Medientechnologen mutiert und statt des Postboten eine Fachkraft für Brief- und Frachtverkehr an der Haustür klingelt, wird es kompliziert. Jahr für Jahr bekom-men Berufe einen neuen Namen. Manch-mal werden nur drei oder vier Bezeichnun-gen erneuert, mitunter aber auch mehrere Dutzend. Ist das nötig? „Unbedingt“, sagt Andreas Pieper, Pressesprecher des Bun-desinstituts für Berufsbildung in Bonn, auf Nachfrage von „Osnabrücker Wissen“. Der deutsche Arbeitsmarkt zeichne sich be-sonders durch seine große Praxisnähe aus, darum müssten die Berufsbezeichnungen immer wieder mit den konkreten Aufga-ben abgeglichen werden.Aber wie wird der Dreher denn nun zum Zerspanungsmechaniker? „Wir würfeln nicht und wir ziehen auch keine Hölz-chen“, beruhigt Pieper all jene, die mit der einen oder anderen Modernisierung so gar nicht einverstanden sind. Die Be-rufsbezeichnungen werden stattdessen in Expertenrunden festgelegt, an denen Vertreter der zuständigen Ministerien, des Bundesinstituts für Berufsbildung und der Sozialpartner teilnehmen. Für den neuen Namen ist nicht nur entscheidend, dass er die Arbeitsinhalte möglichst genau abbil-det, sondern beispielsweise auch die Frage, ob er geschlechtsneutral formuliert werden kann.Die Hochschulen und Universitäten dür-fen im Wesentlichen selbst entscheiden, wie sie ihre Studiengänge benennen. Auch im akademischen Bereich ist der Trend zur sprachlichen Modernisierung

unverkennbar, doch hier reicht oft schon die englische Übersetzung. Wer „Digital Humanities“ studiert, etwa in Hamburg, Würzburg oder Frankfurt, beschäftigt sich schlicht mit „Geisteswissenschaften“. Der Studiengang „International Business and Management“ dürfte selbsterklärend sein und wird u.v.a. von der Hochschule Osna-brück angeboten.Hier bildet man auch den „Bachelor of Science in Midwifery“ aus. Hinter der eng-lischen Bezeichnung verbirgt sich ein Stu-dienprogramm für Hebammenschülerin-nen, Hebammen und Entbindungspfleger.

Wer beherrscht dieKautschuktechnik?Bis 1997 bildeten Betriebe in Deutschland Gummi- und Kunststoffauskleider, Kunst-stoff-Formgeber und Kunststoffschlosser aus. Dann wurden die drei Berufsbilder zum „Verfahrensmechaniker für Kunst-stoff- und Kautschuktechnik“ zusammen-gefasst. Wer die staatlich anerkannte, drei-jährige Ausbildung erfolgreich absolviert hat, kennt sich im Bereich der sogenannten polymeren Werkstoffe bestens aus. Ver-fahrensmechaniker planen die Fertigung von Kunststoff- und Kautschukprodukten, betreiben aber auch die Produktionsma-schinen und –anlagen und überwachen die Ergebnisse.Im Rahmen dieser anspruchsvollen Be-schäftigung können verschiedene Schwer-punkte gewählt werden. Die zum 1. August 2012 neu strukturierte Ausbildungsord-nung sieht insgesamt sieben Fachrich-tungen vor: Formteile, Halbzeuge, Mehr-

26 hochschule & Karriere // osnabrücKer Wissen

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Page 27: Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

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Wo lernt man das –und was sind überhauptHalbzeuge?Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik gehören zu den Fachkräften, die in Deutschland dringend gesucht werden. Zum Beispiel von der OKE GROUP GmbH aus Hörstel, einem der führenden Kunststoffspezialisten, der sich vor allem in der Automobil- und Mö-belbranche einen Namen gemacht hat.OKE ist besonders an Verfahrensmecha-nikern interessiert, die sich unter ande-rem für die Fachrichtung Formteile, also die Fertigung von dreidimensionalen Kunststoffteilen an Spritzgussmaschinen, interessieren. Es werden aber auch junge Menschen mit der Fachrichtung Halbzeu-ge gesucht. Dabei handelt es sich um vor-gefertigte Rohmaterialformen wie Stan-gen, Bleche oder Rohre. Auszubildende der Fachrichtung Halbzeuge lernen in der Extrusionsabteilung die Fertigung von Kunststoffprofilen. | TS

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Thomas MeyerZerspanungsmechaniker

So manch einer hat heute auf seiner Visitenkarte eine Berufsbezeichnung stehen, die wir nicht ad hoc einordnen

können - dabei stecken oft bekannte Berufe hinter dem Namen. Unter dem Begriff „Dreher“ können wir uns

schon eher etwas vorstellen als unter „Zerspanungsmechaniker“..

27hochschule & Karriere // osnabrücKer Wissen

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Der vermeintliche Grundsatz stimmt aber nicht, meint Prof. Dr. Uwe Kanning von der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissen-schaften der Hochschule Osnabrück. In einer Studie, die Kanning mit der Studentin Julia Kappelhoff durchführte, fand der Experte für Diagnostik und Personalauswahl keinen Hinweis darauf, dass Mannschaftssportler teamfähiger sind als Einzelsportler. Mehr noch: „Im Abgleich unserer Erhebung mit

einer Normstichprobe von 4.000 Menschen konnten wir feststellen, dass es im Blick auf die soziale Kompetenz keine signifikanten Unterschiede gibt. Zudem unterscheiden sich Sportler nicht von Menschen, die keinen Sport treiben“, so die überraschende Bilanz des Osnabrücker Hochschullehrers.Der Wirtschaftspsychologe empfiehlt Per-sonalern deshalb ein schnelles Umden-ken, wenn es um die Vorauswahl geeig-

neter Bewerberinnen und Bewerber geht. Die Aussortierung von Interessenten, die dem alten Churchill-Motto „No Sports“ folgen, könne sich als „klare Fehlent-scheidung“ entpuppen. „Angesichts der in vielen Branchen insgesamt schrump-fenden Auswahl an Bewerbern sollten Personaler nicht voreilig handeln“, warnt Uwe Kanning. | TS

Sind Mannschaftssportler

besonders teamfähig?die auswahl von bewerbungen ist eine Wissenschaft für sich. doch in einem Punkt sind Personalchefs einig: Wer in einer mannschaft spielt, verfügt auch über soziale Kom-petenz. schließlich muss sich der bewerber dann sogar im Privatleben mit unterschiedlichsten charakteren auseinan-dersetzen, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen.

28 hochschule & Karriere // osnabrücKer Wissen

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Page 29: Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

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29hochschule & Karriere // osnabrücKer Wissen

bislang hatten allein die großflughäfen frankfurt und münchen eine nonstop-verbin-dung zum airport london-city, der nur wenige minuten vom finanzzentrum canary Wharf und der weltberühmten innenstadt entfernt ist. Jetzt fliegt air france Klm auch vom flughafen münster/osnabrück (fmo) direkt in die britische metropole.

WeR f l iegt

pRe isWeRt duRch euRopa?

Eine 50-sitzige „Fokker 50“ startet vom Münsterland aus täglich Richtung London. Die neue Verbindung lohnt sich nicht nur für Geschäftsreisende, sondern auch für Touristen mit kleinerem Geldbeutel – etwa die fast 70.000 Nachwuchs-Akademiker, die derzeit an den Hochschulen und Universitäten in Münster und Osnabrück studieren. Schließlich wird der einfache Flug schon ab 39 Euro (inklusive Steuern und Gebühren) angeboten. Hin- und Rückflug sind ab 119 Euro zu haben. Tickets gibt es auf airfrance.de, cityjet.com, fmo.de und in jedem Reisebüro.

Doch damit noch lange nicht genug. Auch die Fluggesellschaft OLT Express Germany hat den FMO als attraktiven Standort ent-deckt und einen Großteil ihres Angebots hierhin verlagert. Damit kann der Airport – neben dem Direktflug nach London – sechs weitere neue Ziele anbieten. Mit 100-sitzigen Jets vom Typ „Fok-ker 100“ geht es seit dem 15. Oktober 2012 nach Berlin-Schönefeld, München (je elfmal pro Woche), Stuttgart (sechsmal pro Woche) und Wien (täglich), aber auch in die europäischen Metropolen Mailand (dreimal pro Woche) und Paris (viermal pro Woche). Prof. Dr. Joachim Klein, Geschäftsführer von OLT Express Ger-many, begründete die Entscheidung für den Flughafen Münster/

Osnabrück mit der erkennbaren Unterversorgung der Region an attraktiven Flugangeboten. „Wir sind uns sicher, dass wir uns hier mit dem attraktiven Streckenmix, der hohen Qualität unse-res Produkts und unseren niedrigen Preisen etablieren und wirt-schaftlich erfolgreich sein werden“, erklärte Klein.

Die Chancen stehen gut, denn Flugtickets gibt es auf der Internet-seite www.oltexpress.de bereits ab 49 Euro! | TS

Wissen KomPaKt

der flughafen münster/osnabrück wurde im mai 1972 er-

öffnet. bereits im ersten Jahr zählten die betreiber 18.000

Passagiere. heute sorgt der fmo in der region für rund

3.000 arbeitsplätze und verfügt über eine terminalkapazität

von rund 2,5 millionen Passagieren pro Jahr. 13 fluggesell-

schaften steuern nonstop 22 Zielorte an. Woche für Woche

verzeichnet der fmo über 300 flugverbindungen.

Page 30: Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

30 Wirtschaft & techniK // osnabrücKer Wissen

Wer hat’s erfunden?Die Geschichte dieser Antriebsart ist lang. Bereits 1900 stellte Fer-dinand Porsche den ersten voll funktionsfähigen Hybrid-Pkw auf der Weltausstellung in Paris vor, der allerdings weit davon ent-fernt war, gewinnbringend auf dem freien Markt vertrieben wer-den zu können. Und auch spätere Modelle der Konkurrenz, wie beispielsweise von General Electric, konnten die Kundschaft noch nicht überzeugen. So kam die Forschung zum Erliegen und der Ottomotor trat seinen Siegeszug an. Erst durch die Energiekrise in den 70er Jahren, als außerdem Themen wie Umweltschutz und CO2-Emission mehr und mehr in den Fokus rückten, erfuhr die Hybrid-Forschung Aufwind. Vor allem in Japan war das Interes-se an einer treibstoffsparenden Antriebsart groß, da Benzin zwi-schenzeitlich bis zu drei Euro pro Liter kostete.

Wer glaubte daran,

dass nichts unmöglich ist?So verwundert es nicht, dass mit dem 1997 auf den Markt gebrach-ten Toyota Prius das erste serienmäßige Hybridauto von einem japanischen Hersteller stammt. Angetrieben durch einen 33 KW Elektromotor und einen 53 KW Ottomotor überzeugte der Prius zunächst die Japaner, dann auch Kunden in den USA und in zahl-reichen anderen Ländern. Auch in Deutschland erfreut sich der hybride Pkw seit seiner Einführung 2001 wachsender Beliebtheit.

Zudem zählen inzwischen das Modell Auris des japanischen Vor-reiters sowie vier Karossen des Schwesterunternehmens Lexus zu der Hybrid-Auto-Flotte.

Warum fährt Doppelt besser?das griechische Wort „hybrid“ bedeutet so viel wie „gemischt“ oder „von zweierlei herkunft“ und ist uns wohl vor allem aus dem fachjargon gängiger automobil-modelle geläufig. die sogenannten hybrid-autos erhalten ihre energie nämlich aus zwei unterschiedlichen motoren, einem herkömmlichen Kraftstoff-modell und einer elektrischen variante.

3 frAGen an oliver eXelerVerkaufsleiter bei auto Weller

seit wann spielt der hybrid-motor für sie eine wirkliche rolle in der automobilbranche, herr exeler?

Oliver Exeler: Bereits seit 15 Jahren sorgt die Toyota Voll- hybrid-Technologie für ein einzigartiges Fahrerlebnis mit einem Minimum an Emissionen und Verbrauch.

angenommen, eine familie kann sich beim autokauf nicht zwischen einem herkömmli-chen benziner und einem hyb-rid-Pkw mit ähnlicher ausstat-tung und leistung entscheiden: was raten sie der familie?

Oliver Exeler: Zahlreiche Auszeichnungen von DEKRA, ADAC und TÜV bestätigen, dass unsere Vollhybrid-Modelle durch höchste Zuverlässigkeit und hohe Qualität überzeugen. Und das in immer mehr Fahr-zeugklassen: Seit Sommer 2012 erweitern der praktische Prius+ mit sieben Sitzen und der Yaris Hybrid als erster Vollhybrid im Kleinwagen-Segment Deutsch-lands größte Hybrid-Familie.

Die Familienoberhäupter den-ken bei der Anschaffung eines neuen Autos mittlerweile ohne-hin an Ihre Kinder und deren Zukunft im Sinne der Umwelt. Somit fällt die Entscheidung für ein Hybrid-Fahrzeug in der Regel nicht schwer. Den letzten „Kick“ gibt den Kunden dann die Probefahrt mit einem Hyb-rid-Fahrzeug. Diese ist wirklich ein Erlebnis!

haben sie schon ein hybrid-auto? Wenn ja, warum?

Oliver Exeler: Selbstver-ständlich bin ich Vorreiter! Auch innerhalb meiner Familie und in meinem Freundeskreis sind mittlerweile diverse Hyb-rid-Fahrzeuge unterwegs! Alle sind begeistert von dem Fahr-spaß und den überragenden Verbrauchswerten!

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Page 31: Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

Wo gibt’s denn sowas?Dass hybrid angetriebene Autos immer häufiger bevorzugt werden, hat seinen Grund. Durch neue Entwicklungen werden die sparsamen Pkw effizienter und leistungsstärker. „Vor allem in den letzten Jahren ist das Interesse an Hybrid-Autos stark gestiegen. Die Kunden können sich das teure Benzin nicht mehr leisten und suchen außerdem nach einer umweltschonenden Alternative zum herkömmlichen Ottomo-tor. So konnten wir im letzten Jahr unsere Verkaufszahlen in diesem Bereich um ungefähr 20 Prozent steigern“, bestätigt Oliver Exeler, Verkaufsleiter von Auto Weller, den Trend zum Hybridantrieb. Vor allem langfristig glaubt der Spezialist des Toyota-Händlers an den Erfolg des Hybridmotors: „Die Ingenieure verbessern die Technolo-gie stetig und optimieren die Hybridmodelle. So wird die Kaufent-scheidung zukünftig sicher immer häufiger zu Gunsten des Hybrid- Antriebs fallen.“ | KR

... und Wann steht niedersachsen richtig unter strom?Neuzulassungen von Personenkraftwagen im Jahr 2011 gegenüber dem Jahr 2010 nach ausgewählten Bundesländern und Kraftstoffarten.

ZuSATZWISSEN: FuNKTIONSWEISE DER HyBRID-TECHNOLOGIE

Das Zusammenspiel von Elektro- und Brennstoffmotor wird durch ein intelligentes Steuerungssystem geregelt, das vom Fahrer unbemerkt von der einen zur anderen Antriebsart wechselt. Dabei kommt der Elektro-motor vor allem beim Anfahren sowie kurzen Strecken, beispielsweise im Stop-and-Go-lastigen Stadtverkehr, zum Einsatz und sorgt dort für emissionsfreies und lautloses Fahren. Auf längeren Strecken, die mit relativ gleichbleibender Geschwindigkeit bestritten werden können, wird dann der Benzin- beziehungsweise Dieselmotor aktiv. Ebenfalls ein Vorteil der Hybrid-Technologie ist, dass die Elektro-Motoren quasi ganz nebenbei durch Energie, die bei Bremsvorgängen oder Talfahrten frei wird, aufgeladen werden. Außerdem können auch beide Antriebs-varianten gleichzeitig wirken, zum Beispiel bei Überholmanövern. Hier gibt der E-Motor seinem Brennstoff-Kameraden einen zusätzli-chen Schubs und sorgt so für eine schnelle und trotzdem schadstoff-reduzierte Beschleunigung.

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Page 32: Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

Wirtschaft und techniK // osnabrücKer Wissen32

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Page 33: Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

33Wirtschaft und techniK // osnabrücKer Wissen

Bevor die Coca-Cola Trucks ihren einmonatigen Dienst in der Vorweihnachtszeit antreten, landen sie in den Werkstatthal-len der Firma Klekamp. Hier werden sie auf Herz und Nieren geprüft, repariert und poliert. Bevor es dann auf große Fahrt gehen kann, muss die XXL-Lasterflotte noch vollgetankt wer-den – für sage und schreibe 45.000 Euro im Schnitt. Während der vierwöchigen Tour quer durch Deutsch-land sind Klekamps als „gelbe Engel“ der Coca-Cola-

Flotte im Einsatz. Bleibt ein Truck liegen oder benötigt ein Ersatzteil, ist einer der beiden sofort zur Stelle. Auch bei dem großen Finale durch die Berliner Innenstadt und vorbei am Bran-denburger Tor sind Vater und Sohn dabei. Hier ist Improvisati-onstalent gefragt: Wenn einer der bis zu 16 Trucks unerwartet

streikt, sind die beiden mit ihrem Team vor Ort und gewährleisten so einen reibungslosen Ab-

lauf des deutschlandweit beliebten Events.

seit 15 Jahren fahren die Weihnachtstrucks von coca-cola nun schon durch deutschland und lassen die herzen von kleinen wie großen Kindern höher schlagen. die hasberger Wilhelm und markus Klekamp waren von anfang an dabei.

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Page 34: Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

Wie Wurde eine Serviette 168.000 dM Wert?Wilhelm Klekamp begann seine Karriere als In-haber einer Spedition. Mit der Öffnung des Ost-blocks wurde das Geschäft immer unrentabler und so nahm er sich gemeinsam mit seinem damals 14-jährigen Sohn eine Auszeit in den USA. Die LKW-Fans staunten nicht schlecht über die zahl-reichen Trucks, die dort bei regelmäßigen Treffen um die Wette rollten und waren sich schnell einig: so einen brauchen wir auch!

Bald war das perfekte Schätzchen gefunden, ge-kauft und nach Deutschland verschifft. Ein gan-zes Jahr lang schraubten, sägten, lackierten und polierten Vater und Sohn an ihrem ersten eigenen Truck, bevor sie ihn auf einem Trucker-Treffen weiterverkauften. Den 168.000 DM-Vertrag unter-schrieb Klekamp damals auf einer Serviette.

Stilecht, in der selbst gebauten Trucker-Bar, erzählten Wilhelm (links) und Markus

Klekamp (Mitte) Autorin Kirsten Rottmann ihre Geschichte.

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Page 35: Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

WaruM fahren SchiffSdielen auS nizza taxi?Inzwischen schrauben Wilhelm und Markus Klekamp zu-sammen mit ihren drei Mitarbeitern an LKWs und Trucks aus aller Welt. Ihre Werkstatt ist in Europa einzigartig und selbst Trucker aus den USA wissen Qualität „made in Germany“ zu schätzen. Neben üblichen Reparatur- und Wartungsarbeiten bewältigt das Unternehmen vier bis fünf große Projekte im Jahr.

Große Projekte, dazu zählen nicht etwa die Order von nam-haften Firmen wie Haribo, Sinalco oder Jägermeister. Die wirklich spektakulären Aufträge stammen von Privatkun-den. Ob ein eingebautes Klo, ein mobiler Kernspintomo-graph oder eine Innenverkleidung aus Straußenleder – aus-gefallen ist für die beiden Truck-Mechaniker nichts mehr. „Für einen Kunden haben wir quasi über Nacht Schiffsdie-len aus Nizza besorgt – und zwar mit dem Taxi“, erzählt Wilhelm Klekamp stolz mit einem Schmunzeln auf den Lip-pen. So viel Einsatz wird belohnt: nicht nur mit einem ex-zellenten Ruf in Europa und Übersee, sondern auch mit der Auszeichnung „Innovativste Werkstatt“ der Industrie- und Handelskammer.

Den auffällig restaurierten Privattruck der Familie konnte man übrigens bereits im Fernsehen bewundern: live beglei-tet von den „Red Hot Chilli Peppers“ und durch Feuereffekte und Tänzerinnen inszeniert, feierte Stefan Raab darauf sei-ne furiose Ankunft bei der Stock Car Crash Challenge 2011 in der Veltins-Arena Auf Schalke. | KR

ZuSATZWISSEN: VERBRAuCH DER TRuCKS

Ihre Tanks fassen bis zu 1.000 Liter, ihr Verbrauch auf 100 Kilo-metern beläuft sich auf 35 bis 45 Liter, je nach Modell. Aber wo tanken Trucks eigentlich? Die Antwort ist so simpel wie über-raschend: Klekamps füllen die Tanks ihrer XXL-Fahrzeuge wie jeder Otto Normalverbraucher auch „an der Tankstelle die Stra-ße rauf“. Einmal voll tanken kostet dann allerdings schnell mal einen Monatslohn.

Ein aktuelles Projekt: der Truck aus den USA ist nach europäischem Recht

zu lang. Dem roten Koloss wird aber nicht nur das Hinterteil frisiert, auch

der Motorraum soll wieder auf Vordermann gebracht werden.

Mit Hilfe einer speziellen Air-Brush-Technik, gestalten Klekamps den gesamten

Innenraum der Fahrerkabine eines Trucks der Marke „Mack“ in Holzoptik.

35Wirtschaft und techniK // osnabrücKer Wissen

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Page 36: Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

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Page 37: Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

Wirtschaft & techniK // osnabrücKer Wissen 37

In der ersten Ausbaustufe ermöglicht LTE Übertragungsgeschwindigkeiten bis zu 50.000 Kilobits pro Sekunde, genutzt wer-den die Frequenzen, die bisher für das ana-loge Fernsehen reserviert waren und die durch die Umstellung auf Digitalfernsehen frei geworden sind. Weil sie, im Gegensatz zum Mobilfunk, im mittleren Frequenzbe-reich arbeiten, erhöht sich die Reichweite beträchtlich.

Experten rechnen damit, dass schon jetzt rund 80 Prozent der Haushalte im Raum Osnabrück und Emsland LTE nutzen kön-nen. Je nach Empfangslage des Signals sind Geschwindigkeiten zwischen 3.600 und 50.000 Kilobit/s möglich. Die neue Technik benötigt nur noch einen Strom-anschluss, der komplizierte Zugang über Kupferkabel oder teure Glasfaser ist nicht mehr nötig.

Die Telekom bietet im ländlichen Bereich bisher nur an einigen Standorten LTE im

mittleren 800 MHz Bereich und auch nur bis maximal 7200 KBit/s an, sie setzt wohl mehr auf den höherfrequenten 1,8 bis 2,6 GHz Bereich, der mit den kurzen Reich-weiten allerdings eher für Großstädte und Ballungszentren optimal geeignet ist.

Die technischen Spitzenwerte von LTE, für die sich auch immer mehr Osnabrücker be-geistern, sind aber allemal beeindruckend.

LTE soll beim Download Geschwindigkeiten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde erreichen und ist auch beim Upload bis zu 10 mal schnel-ler als bisherige Standards. Damit landen opulente Da-teien und hochauflösende Videos in null Komma nichts auf dem eigenen Rechner, und die blitzschnelle Ver-sendung ist ebenfalls kein Problem. Für die

Zukunft steht mit LTE-Advan-ced noch eine weitere Steige-rungsmöglichkeit ins Haus, bis zu 1.000 Megabit pro Sekunde können damit dann in der LTE Technik erzielt werden.

Bei diesem Tempo kam die für den Ausbau der Leitungen zuständige Bundesnetzagen-tur offenbar nicht ganz mit. Mitte September beklagte der Branchenverband der “Anbie-ter von Telekommunikations-

und Mehrwertdiensten“, dass rund 10.000 Anträge für Sendemasten der neuen LTE- Technik noch nicht bearbeitet wurden.

Derzeit können in Deutschland bereits weit über 15 Millionen Haushalte den neu-en Mobilfunkstandard LTE nutzen. Mehr als 180.000 Kunden nutzen die neue Tech-nologie bereits. Alle LTE-Anbieter checken auf Wunsch schnell und kostenlos, ob an bestimmten Adressen das Nutzen der neu-en Technologie bereits möglich ist.

Mit LTE ist das Surfen aber nicht nur Zu-hause möglich, der Anbieter Vodafone hat zum Beispiel auch einen LTE-Surfstick für Notebooks sowie Tablets im Sortiment und auch LTE-fähige Smartphones gehö-ren mittlerweile zur Angebotspalette. | KD

dsl war gestern. die neueste technik für schnelles surfen in der mittlerweile vierten digitalen generation heißt lte. die funknetztechnologie, die auch auf den langen namen „long term evolution“ hört, bietet internetnutzern turboschnelle breitband- anschlüsse – in inzwischen fast jedem Ort Deutschlands und zu attraktiven Preisen.

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Page 38: Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

38 Wirtschaft & techniK // osnabrücKer Wissen

Täglich werden bis zu 15.000 m³ Trinkwas-ser aus dem nördlich gelegenen Wasser-werk Thiene über eine Hochdruckleitung in die 100 Meter höher gelegenen Behälter gepumpt. Das Wasser wird hier zwischen-gespeichert und fließt dann - je nach Be-darf - in die westlichen Stadtteile. Durch die Speicherung können Spitzenlasten ab-gedeckt, aber auch Störzeiten überbrückt werden, wenn beispielsweise die Trans-portleitungen beschädigt sind.

Hochbehälter dienen somit als Pufferspei-cher. Sie sorgen dafür, dass kein Osnabrü-cker auf dem Trockenen sitzt, obwohl in

der Stadt pro Tag etwa 30.000 m³ Wasser gebraucht werden. Die Anlagen erfüllten ihre Aufgabe sogar in den Rekordsommern 2003 und 2006 ohne spürbare Probleme.

Die Stadtwerke Osnabrück verfügen über zwei weitere große Wasserhochbehäl-ter. Die Anlage Schinkelberg fasst 10.000 m³ und nimmt das Trinkwasser aus dem Wasserwerk Wittefeld auf. Das Wasserwerk Düstrup pumpt das Trinkwasser in den Hoch-behälter Schölerberg. Sein Fassungsvolumen beträgt

5.000 m³. Außerdem betreiben die Stadt-werke noch mehrere kleine Hochbehälter.

Alles in allem können für die Wasser-versorgung der Stadt rund 26.000 m³ ge-speichert werden – das entspricht dem Fassungsvermögen von etwa 130.000 Ba-dewannen. | MH

Wo speichern die Stadtwerke das

Fassungsvermögen von 130.000 Badewannen?Wer am Piesberg spazieren geht und an der aussichtsplattform mit blick über den stein-bruch vorbeikommt, sieht zwei auffällige sandsteingebäude. darin verbirgt sich der hoch-behälter Piesberg, der größte trinkwasserspeicher osnabrücks. die anlage besteht aus einem älteren behälter (baujahr 1956) mit einem fassungsvermögen von ca. 4.200 m3

und zwei neueren behältern (baujahr 1999) mit jeweils 3.000 m3 speichervolumen.

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Page 40: Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wur-de er Kunstflieger und avancierte schnell zu einem Star der jungen Flugszene. In Bonn staunten die Bürger über den Helden der Lüfte, dessen rote „Schwalbe“ nach ein paar Loopings und Rollen senkrecht auf den Rhein zusteuerte, um nach dem Unterque-ren der Rheinbrücke mit tosendem Lärm und Vollgas über den Köpfen der Besucher wieder gen Himmel zu steigen. Doch Rein-hold Tiling wurde bald in ganz Deutschland bekannt.

Mitte der 20er Jahre heuerte Regie-rungspräsident Adolf Sonnenschein den Elektroingenieur als Flugleiter auf dem Osnabrücker Flugplatz „Netter Heide“ an. Tiling begeisterte sich allerdings nicht nur

für Flugzeuge, sondern auch für die moderne

Raketentechnik und begann mit handels-üblichen Feuerwerksraketen eigenwillige Experimente durchzuführen. Seine Idee war ebenso abenteuerlich wie faszinierend: Gebiete, die seinerzeit schwer zu erreichen waren, wie etwa die Nordsee-Inseln, sollten von Raketen angesteuert und so mit Medi-kamenten, aber auch mit Briefen und Post-karten versorgt werden.

Im Juli 1929 demonstrierte er seine ers-ten Versuche vor geladenen Gästen. Sein Freund und Förderer Gisbert Freiherr von Ledebur ermunterte ihn, Gut Ahrenshorst bei Bohmte für weitere Experimente zu nutzen. Sonnenscheins Kontakte zur Mari-ne bescherten ihm derweil Finanzierungs-hilfen und erste bescheidene Aufträge. Am 15. April 1931 war es endlich soweit. Tiling hielt einen Vortrag im „Osnabrücker Saal“

des Schaumburger Hotels, schilderte die Funktionsweise seiner Feststoffrake-ten mit ausschwenkbaren Tragflächen und präsentierte sie als „Vorstufe des

echten Raketenmenschenfluges“.

Was brachte Reinhold Tiling

schon in jungen Jahren erfasste ihn die leidenschaft für die grenzenlose freiheit, das fliegen. reinhold tiling, geboren am 13. Juni 1893 im fränki-schen absberg, studierte maschinenbau und elektrotechnik, bevor er sich 1915 freiwillig zu den kaiserlichen luftstreitkräften meldete.

Auf dem Ochsenmoor am Dümmer kam es dann zum ultimativen Praxistest. Reinhold Tiling füllte 190 Postkarten in eine Rakete, die eine Höhe von 2.000 Metern erreichte und fünf Minuten in der Luft blieb. Zwei der Karten waren am Ende teilweise geschwärzt, da sie zu nah am Treibsatz lagen. Der Rest konnte offiziell gestempelt und dem Postamt Dielingen zur Weiterleitung übergeben wer-den.

Rund zwei Monate nach dem erfolgreichen Testlauf des österreichischen Raketen-pioniers Friedrich Schmiedl konnte auch Deutschland den Start in ein neues Zeit-alter vermelden. Reinhold Tiling war es allerdings nicht vergönnt, den Ruhm, der sich wie ein Lauffeuer verbreitete, lange zu genießen. Am 10. Oktober 1933 kam es auf Gut Ahrenshorst zu einem folgenschweren Unfall. Beim Pressen des Pulvers zum Be-füllen einer Rakete überhitzte es sich und explodierte. Reinhold Tiling, seine Assisten-tin Angela Buddenböhmer und sein Mecha-niker Friedrich Kuhr erlagen nur einen Tag später ihren schweren Verletzungen. | MT

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Page 41: Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

41Wirtschaft & techniK // osnabrücKer Wissen

Der Zweite Weltkrieg hat die gesamte deutsche Flugliteratur zerfleddert. In vielen Schränken, Orten und Köpfen schlum-mern jedoch Hinweise und Geschichten über bahnbrechende Er- findungen Osnabrücker Pioniere. Viele Piloten sind bei ihren Flugversuchen umgekommen. Manche Persönlichkeiten werden ungern genannt, da sie ihre Erfindungen für den Militäreinsatz entwickelten. Andere fielen unentdeckt im Krieg. „Osnabrücker Wissen“ präsentiert eine kleine, keineswegs vollständige Auswahl:

Max Schüler studiert an der TH Chemnitz und baut Flugzeuge und Motoren, bevor er um 1920 eine Luftreederei für das „Luft-taxi“ oder auch „das Wahrzeichen Osnabrücks“ gründet. Von 1923-1925 stellt er eine kleine Serie der Tropfenmotorräder in ei-ner Halle auf der Netter Heide her, welche dank der Blechverklei-dung auch das „rasende Ei“ genannt werden. Es sei die „schönste und schnellste Maschine auf dem Weltmarkt“, glaubt ihr Erfinder. Heute ist kein Exemplar mehr zu finden und auch Fotos wie die-ses sind rar. Schülers 1923 patentiertes Steuergerät für Himmel-schriftflüge bleibt erfolglos. Seine Spuren verlieren sich nach 1924, als seine Flugschule scheitert und er Osnabrück übereilt verlässt.

Max Schüler (*1888 in Berlin;

† 13.Februar 1978 in

Bad Homburg)

August Bödecker (*1910 in Osnabrück;

† 1953 in Osnabrück)

Gustav Tweer (* 5.07.1893 in Osnabrück;

† 1.11.1916 in Hannover)

Wer teilte Tilings Leidenschaft?

Vier weitere Flugpioniere aus Osnabrück

Im ostpreußischen Rositten ist Bödecker Fluglehrer an der Reichs-segelflugschule. Er tritt dem „Ring der Flieger“ im Jahr 1928 bei. Zehn Jahre später stellt er einen Weltrekord im Segelfliegen auf, der bis heute nicht gebrochen wurde. Gemeinsam mit seinem Co-Pilo-ten Karl-Heinz Zander fliegt er 50 Stunden und 26 Minuten über der Kurischen Nehrung in Ostpreußen mit einer „Kranich II-Ma-schine“. Die Flieger kämpfen mit Nahrungsengpässen, Schlafman-gel, einer Innentemperatur von -8 Grad und Höhenunterschieden von 1.000 Metern. Im Zweiten Weltkrieg wird Bödeker Motorflug-lehrer und schult junge Piloten im Blindflug. 1953 kommt er zurück in die Heimat und baut die Segelflugdisziplin wieder auf. Im Alter von 43 Jahren stürzt er auf dem Flugplatz in Achmer ab. Wenige Tage später erliegt er seinen Verletzungen. | MN

Gustav Tweer ist als „erster deutscher Sturz- und Schleifenflieger“ bekannt. Seine Kindheit verbringt er in Osnabrück, geht zunächst auf die Johannisschule und auf das Gymnasium Carolinum, ehe er eine kaufmännische Lehre bei der Firma Finkenstädt-Breusing ab-solviert. Er veranstaltet Kopfflüge mit einer Flugzeit von bis zu 30 Minuten und einer Höhe bis zu 800 Metern. Die „Foreign Aircraft

News“ berichten, dass Tweer in Bork, Johannisthal und Münster auch über Kopf landet. Tweer bekommt finanzielle Unterstützung für die Gründung eine Fliegerschule auf der Atterheide, nutzt schließlich aber auch das Gelände auf der Netter Heide. Ein beson-derer Höhepunkt in Tweers Karriere ist der Briloner Flugtag am 7. September 1913. Tweer fliegt an diesem Tag Schauflüge mit seinem Eindeckerflugzeug. Die Süddeutsche Zeitung berichtet von „hun-derten und überhunderten“ von Zuschauern, die seinen ca. 19-mi-nütigen Flug bestaunen. Im Jahr 1916 verunglückt er tödlich, als er einen neuen Flugzeugtyp für die „HAWA“ (Hannoversche Waggon-fabrik) einfliegt.

Dieser junge Osnabrücker ist nicht einmal 16 Jahre alt, als er im Frühjahr 1911 bei der Niederrheinischen Flugzeugbauanstalt ein eigens konstruiertes Flugzeug bauen lässt. Es handelt sich um einen Doppeldecker mit einem Motor von 55 Pferdestärken und einem Propeller von 2,80 Metern Durchmesser. Erst danach nimmt Ernst Friedemeyer Flugunterricht. Im Sommer 1911 gründet er mit seinem Geschäftspartner Evering die „Flugzeug-Baugesellschaft Osnabrück Friedemeyer-Evering“. Mit Genehmigung des Militärs entsteht auf der Netter Heide die inzwischen älteste Flugzeughalle Deutschlands. Ernst Friedemeyer meldet sich 1914 freiwillig zum Kriegseinsatz. Er fliegt als Pilot in einer Aufklärungsstaffel, in Graudenz wird er län-gere Zeit als Fluglehrer eingesetzt. Mit seiner eigenen Konstruktion steht Friedemeyer somit am Anfang der Osnabrücker Fluggeschichte.

Ernst Friedemeyer (vermutlich *24.07.1895;

vermisst seit 11.08.1915)

Page 42: Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

herr frauenheim, sie sind selbst Pilot aus

leidenschaft. Wann haben sie die begeis-

terung für das fliegen entdeckt?

Schon mit ungefähr zehn Jahren. Nach dem Zweiten Weltkrieg haben die Englän-der hier ihre Manöver abgehalten. Unter anderem waren viele kleine Beobachtungs-flugzeuge im extremen Tiefflug unterwegs. Das hat mich als Kind natürlich am meis-ten fasziniert.

und wann haben sie begonnen, sich für

reinhold tiling zu interessieren?

Ende der 60er Jahre sammelte ich be-reits alles zum Bereich Fluggeschichte und Flugtechnik. Darüber hinaus hat mich inte-ressiert, was hier im Landkreis Osnabrück diesbezüglich passiert ist. Anhand histori-scher Fotos bin ich sehr schnell auf Reinhold Tiling gestoßen. Ich habe damals natürlich nicht ahnen können, dass meine Sammlung letztendlich so umfangreich werden würde.

Was macht tiling so besonders?

Tilings erste Versuche mit kleinen Sil-vesterraketen sind die Anfänge der Rake-tentechnik. Er hat sich viele Gedanken zu diesem Thema gemacht. Seine Versuche und Ideen hat er immer weiter verfeinert und letztendlich kam es zur Entwicklung einer Feststoffrakete.

hagens früherer bürgermeister martin frauenheim ist der experte, wenn es um die osnabrücker fluggeschichte geht. er hat maschinenbautechnik studiert und seit den 60er Jahren ein imposantes archiv aufgebaut.

Wie wirkt der

Fliegervirus?

Feststoffraketen arbeiten - im Gegensatz zu Flüssigkeits-raketen - mit einem Antriebssatz aus festem Material. Schon die Byzantiner versuchten im 7. Jahrhundert n. Chr., Bambusstiele mit einer Treibstoffmischung aus Naphta, Salpeter und Schwefel in die Luft zu schießen.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zündete die NASA Feststoffraketen, um ihre Space Shuttles auf Kurs zu bringen, und auch in Zukunft werden sie eine wichtige Rolle in der Luft- und Raumfahrt spielen.

ZuSATZWISSEN: FESTSTOFFRAKETEN

42 Wirtschaft & techniK // osnabrücKer Wissen

gibt es charaktereigenschaften, die ihnen

imponieren?

Sein Wagemut zum Beispiel. Tiling war Flieger im Ersten Weltkrieg, später Kunst-flieger und konnte die Zuschauer auf Flug-tagen restlos begeistern. Die nötige Sicher-heit spielte dabei immer eine große Rolle, obwohl er als Bayer sicherlich ein Drauf-gängertyp war. Sein Ehrgeiz und die Hart-näckigkeit haben ihm aber schließlich das Leben gekostet.

hat ihre begeisterung abgefärbt?

In der Familie auf jeden Fall. Mein Sohn hat diese Leidenschaft sogar zum Beruf gemacht, er hat Flugzeugbauer gelernt, ist Fluglehrer und unterrichtet Flugzeugbau.

haben sich der bekanntheitsgrad tilings

und das interesse an der osnabrücker

fluggeschichte gesteigert?

Ich muss leider sagen: „Kaum“. Es besteht ein Zielkonflikt zwischen der Friedensstadt Osnabrück und der Osnabrücker Flugge-schichte – und somit dem Raketenpionier Reinhold Tiling. Es war aber schon immer schwierig, beides unter einen Hut zu bekom-men. Ich persönlich würde mir wünschen, dass die Stadt Osnabrück mehr Interesse an der ganzen Geschichte zeigt und eventuell auch etwas „Festes“ in Osnabrück installiert. Ich habe genügend Material, um eine Abtei-lung in einem Museum zu füllen. | MS/MT/JZ/TS

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Page 43: Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

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43leben & gesellschaft // osnabrücKer Wissen 4343

Wo hinterlässt Reinhold Tiling noch heute Spuren?

netter heide, osnabrück

1926 wurde Tiling Flugleiter des

Osnabrücker Flughafens Netter Heide.

Tiling begann 1928 in Osnabrück mit

Raketen zu experimentieren.

Hier befand sich der Osnabrücker

Verein für Luftfahrt e.V.

Atterheide, osnabrück

Erster Osnabrücker Flugraketentag

am 20. August 1932.

hasefriedhof, osnabrück

Reinhold Tilings Grab befindet sich

auf dem Hasefriedhof in Osnabrück.

Das schlichte gusseiserne Grabkreuz

erinnert auf der Rückseite an die

Postraketen. Reinhold-Tiling-Weg,

Osnabrück.

Ahrenshorst, Bohmte

Seit 1929 stellte ihm Gisbert Freiherr

von Ledebur (1899-1980) auf seinem

Schloss Ahrenshorst in Bohmte bei

Osnabrück eine Werkstatt zur Ver-

fügung.

Die nationalsozialistischen Machthaber hatten zunächst großes Interesse an Tilings Forschungen. Zahlreiche Doku-mente wurden durch die Gestapo beschlagnahmt und sind bis heute nicht wieder aufgetaucht.

Richard Tiling versuchte die Arbeit seines Bruders fortzu-setzen und bekam 1934 Besuch von Wernher von Braun. Der berühmt-berüchtigte Raketen- und Raumfahrtpionier, der erst für die Nazis und später für die NASA arbeitete, versuchte Richard offenbar zu einer Zusammenarbeit zu bewegen. Ohne Erfolg. Ende Dezember 1934 wurde die mitt-lerweile wiederaufgebaute Werkstatt in Bohmte „im Auf-trag des Gewerbeaufsichtsamtes aus sicherheitspolizeilichen Gründen“ geschlossen.

ZuSATZWISSEN: DAS ENDE DER TILING-WERKSTATT

Page 44: Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

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45leben & gesellschaft // osnabrücKer Wissen

In den letzten beiden Jahren konnten Verliebte in Osnabrück kaum so schnell heiraten wie andere Ehen wieder in die Brüche gingen. Die „Ja-Sager“ behielten allerdings knapp die Ober-hand. 2010 standen 823 Eheschließungen 613 Scheidungen ge-genüber, 2011 verbesserten die Heiratswilligen die Bilanz sogar auf 963 zu 658. Im laufenden Jahr sieht es erneut nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen aus. Bis zum 30. Juni gab es 374 Hoch-zeiten und 293 Scheidungen.

Kaum zu glauben, aber leider wahr: Auf Osnabrücks Straßen ereignen sich Jahr für Jahr rund 5.000 Unfälle. Mehr als 800 Menschen werden verletzt, und in einigen Fällen enden Unfälle tödlich. So starb auf Osnabrücks Straßen 2010 ein Mensch, 2011 waren es sogar sechs.

Die bisherige Bilanz des Jahres 2012 lässt wenig Hoff-nung, dass sich an diesen Zahlen Entscheidendes än-dern wird. Im ersten Halbjahr 2012 wurden im Fachbe-reich Stadtentwicklung und Integration 1.233 Unfälle, 179 Verletzte und 2 Getötete registriert.

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Auch Fische werden einmal müde und dann suchen sie sich ein gemütliches Plätzchen zur Tag- oder Nachtruhe. Zwischen den diversen Arten gibt es jedoch große Unterschiede: Die einen sind tagaktiv, die anderen flitzen in der Nacht durchs Wasser. Die einen brauchen nur ein kurzes Nickerchen, wie Haie, die anderen sind wahre Langschläfer, wie zum Beispiel Prachtschmerlen.

Die Wahl des „Schlafquartiers“ fällt bei Fischen vielfältig aus. Manche Arten lassen sich auf den Boden herabsinken oder verste-cken sich in Felsspalten, um zu ruhen. Andere schlafen schwebend als Schwarm im Freiwasser wie Sardinen. Einen schlafenden Fisch erkennt man nicht an seinen geschlossenen Augen oder gar an ei-nem Schnarchen; vielmehr ist seine Atmung verlangsamt oder ein generell ruhiges Verhalten zu beobachten.

Fische können wie Menschen Schlafstörungen haben, beispiels-weise wenn sie durch eine Aquarienpumpe, die zu starke Schwin-gungen verursacht, erschreckt werden. Ob Fische beim Schlum-mern auch träumen, ist bisher nicht bekannt. Im Zoo Osnabrück können Besucher im Tetra-Aquarium in die Welt der Fische ab-tauchen. Vielleicht entdecken Sie ja auch einen schlafenden Fisch?

Der Papageienfisch hat eine ganz besondere Methode, es sich ge-mütlich zu machen: er baut sich aus körpereigenem Schleim eine schützende Höhle für die Nachtruhe.

Wie schlafen Fische? Fragen Sie den Zoo!

Jetzt wissen Sie also, wie Fische schlafen. Aber vielleicht möchten Sie auch in Erfahrung bringen, ob nachts tatsächlich alle Katzen grau sind.

Schicken Sie uns Ihre Lieblingsfrage zu den Bewohnern des Osnabrücker Zoos. Pro Ausgabe wählt „Osnabrücker Wis-sen“ eine Frage aus, die wir nicht nur im Magazin aufgreifen. Die Gewinner wer-den in den Osnabrücker Zoo eingeladen und erfahren die Antwort direkt vor Ort!

fragen@osnabrücker-wissen.de

KONTAKT

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Klaus-strick-Weg 12

49082 osnabrück

telefon: 05 41 / 95 105 - 0

[email protected]

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natur & umWelt // osnabrücKer Wissen 47

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48 natur & umWelt // osnabrücKer Wissen

Die sogenannten Gräften, die ursprünglich zum Schutz vor An-griffen gedacht waren, entpuppten sich im Laufe der Zeit als Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere. „In den Ritzen der Ufermauern wachsen seltene Farn- und Flechtenarten, bedrohte Fischarten besiedeln die Gewässer und in kleinen Mauerspalten nisten Fledermäuse und Vögel“, erläutert Kay Lorenz vom Büro für angewandte Ökologie und Landschaftsplanung, Dense & Lo-renz, in Osnabrück.

Über die Jahre verschlammte die Gräfte durch das Ablagern von Schwebstoffen und Laub aus dem nahen Auwald zunehmend. Den Wasserbewohnern drohte der Verlust ihres Lebensraumes. Die Natursteinmauern waren durch Verwitterung stark ge-schädigt. Mancherorts bestand Einsturzgefahr. Deshalb wurde für die Gräfte ein Sanierungsplan entwickelt, der die Ziele von Naturschutz und Denkmalpflege gleichermaßen vereint. Die Sanierungsarbeiten wurden von Dense & Lorenz mit Hilfe des Landschaftsarchitekten Detlef Dürkop, dem Gewässerökologen Friedrich Hehmann vom Büro GFL und rund 125.000 Euro aus dem Fördertopf der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) durchgeführt.

„Die Frischzellenkur war dringend notwendig“, sagt DBU-Generalsekretär Fritz Brickwedde, „denn das Gut ist besonders schützenswert“. Zum einen wegen der hohen Arten-vielfalt, zum anderen wegen seiner großen kulturellen Bedeutung. „Die Burg vor den Toren Osnabrücks wurde bereits von Rittern und Adligen bewohnt und war Schauplatz zahlreicher Raubzüge und kriegerischer Auseinandersetzungen“, erklärt Lorenz. Der Osnabrücker Bischof Berning kaufte das Schloss 1935 und über-gab es der Kongregation der Franziskanerinnen zu Thuine.

Zwischen 2009 und 2011 wurden die Gewässer rund um die his-torische Burg entschlammt und die jahrhundertalten Ufermauern behutsam instand gesetzt. Dabei konnten wertvolle Pflanzenarten

Wo schuf Ritter Eberhard von Varendorf ein Biotop?

Ausbaggerung von 10.000 Tonnen Schlamm

Sanierung des Natursteinmauerwerks unter Schonung seltener Pflanzen

sanierte Gräfte

als ritter eberhard von varendorf vor 800 Jahren die burg des heutigen guts sutthausen errichtete, war ihm wohl nicht klar, dass die Wassergräben, die sich um das anwesen zogen, nicht nur eine strategisch wichtige funktion hatten.

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erhalten und Rückzugsräume für Vögel ausgebaut werden. Auch den Gewässerboden strukturierten die Umweltplaner neu, um be-drohten Kleinfischarten – wie Bitterling oder Moderlieschen – op-timale Lebensbedingungen zu bieten. „Vermehren sich die Fische weiterhin gut, sollen einige von ihnen in den nächsten Jahren in andere geeignete Gewässer gesetzt werden und so zum Erhalt der Artenvielfalt in der Region beitragen“, erklärt Hehmann. Auch der Muschelbestand in der Gräfte wurde durch den Besatz weite-rer einheimischer Teich- und Malermuscheln aufgestockt. Wegen ihrer Bedeutung für heimische Tiere und Pflanzen wurde der süd-liche Teil der Gräfte mit der Düte und dem angrenzenden Auwald in das europäische Schutzgebietsnetz Natura 2000 aufgenommen.

Heute befindet sich auf dem Gut eine Berufsbildende Schule für Sozialpädagogik, Gesundheit, Pflege und Hauswirtschaft. Das alte Schlossgebäude nennt sich seit 1935 Marienheim und beherbergt Or-densschwestern vom Konvent der Franziskanerinnen zu Thuine. | EZ

ZuSATZWISSEN: WAS mACHT DIE BuNDESSTIFTuNG umWELT?

Die DBU mit Sitz in Osnabrück ist eine der größten Stiftungen Deutschlands, in Sachen Umwelt die größte der Welt. Sie fördert kleine und mittlere Unternehmen bei der praktischen Lösung von Umweltproblemen und gibt durch das Fördern umwelt- und gesundheitsfreundlicher Produkte und Produktionsverfahren Anreize für ökologische Innovationen in den Betrieben. Die Stif-tung setzt mit ihren Modellprojekten aus Umwelttechnik, -for-schung, -kommunikation und Naturschutz auf einen vorbeugen-den und integrierten Umweltschutz und vergibt jährlich den mit 500.000 Euro dotierten Deutschen Umweltpreis, den höchstdo-tierten Umweltpreis Europas. Seit Aufnahme ihrer Tätigkeit am 1. März 1991 bewilligte die DBU über 8.200 Projekte mit einer Fördersumme von über 1,4 Milliarden Euro.

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1957 feierte Walter Bensmann sein Debüt in der Oberligamannschaft des VfL. In 85 Punkt-spielen erzielte er 35 Tore und trug entschei-dend dazu bei, dass der VfL zwischen 1957 und 1961 zwei dritte und zwei vierte Plätze in der damals höchsten Spielklasse belegte. In seiner erfolgreichsten Saison 1958/59 brauchte er nur 23 Einsätze für 16 Tore.

Aber Bensmann sorgte auch außerhalb Osna-brücks für Aufsehen. Mit einer Niedersachsen-auswahl spielte er gegen den FC Santos und

traf dabei auf die brasilianische Fußball-Le-gende Pelé. Außerdem lud ihn Bundestrainer Sepp Herberger zu einem Nachwuchslehrgang des DFB nach Barsinghausen ein.1961 wechselte Bensmann zu Preußen Müns-ter und qualifizierte sich mit den Westfalen für die neu gegründete Fußball-Bundesliga. Doch ihm waren nur vier Einsätze in der höchsten deutschen Spielklasse vergönnt. Am 18. Januar 1964 kollidierte er in der Luft mit dem Braun-schweiger Keeper Hannes Jäcker und stürzte auf den hart gefrorenen Boden. Bensmann

tischtennis oder fußball? ein Jahr nach ende des Zweiten Weltkrieges sind die alternativen im osnabrücker land begrenzt. ein achtjähriger aus holzhausen entscheidet sich für das

runde leder und geht 1946 zum örtlichen fußballverein. sieben Jahre später steuert er zwei tore zum 3:1-sieg gegen die vfl-Jugend bei. deren trainer Werner döring will das sturmtalent sofort zu den lila-Weißen holen.

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erlitt einen doppelten Schädelbasisbruch, blieb drei Wochen ohne Bewusstsein und konnte erst neun Monate später wieder arbeiten.

Was viele Menschen entmutigt hätte, sieht er bis heute als Glück im Unglück. „Es hätte ja alles noch schlimmer kom-men können. Ich bin dankbar, dass ich überhaupt wieder gesund geworden bin“, sagt Bensmann auf Nachfrage von „Os-nabrücker Wissen“.

Auch nach dem schweren Unfall spielte der Fußball eine wichtige Rolle in seinem Leben. 1967 wechselte Bensmann an die Seitenlinie, führte den BSV Holzhausen zur niedersächsischen Meisterschaft und betreute bis 1998 weitere Amateurmann-schaften. Selbstverständlich neben seiner Tätigkeit als kaufmännischer Angestell-ter der Druckerei Niemeyer, der er von 1965 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2006 verbunden blieb.

Mittlerweile ist der 74-jährige in die Rolle des Zuschauers geschlüpft. Auch in der osnatel ARENA sieht man ihn hin und wieder - den ersten VfLer, der den Sprung in die Bundesliga schaffte. | TS

ZuSATZWISSEN: GRÜNDuNGSmITGLIEDER DER BuNDESLIGA

Für viele Osnabrücker ist bis heute unverständlich, warum „ihr“ VfL 1963 nicht selbst zu den Gründungsmitgliedern der Bundes-liga gehörte. 74 Oberliga-Vereine bewarben sich seinerzeit um die Teilnahme. Der Deutsche Fußball-Bund schrieb deshalb ein kompliziertes Zulassungssystem vor, das sowohl sportliche als auch regionale, wirtschaftliche und technische Aspekte berück-sichtigen sollte. Der VfL rechnete sich gute Chancen aus, denn in der Zwölfjahreswertung der Nordklubs belegten die Lila-Weißen den dritten Platz - knapp hinter Hannover 96 und dem FC St. Pauli, aber deutlich vor Holstein Kiel, Eintracht Braunschweig oder Arminia Hannover. Doch am 8. Mai 1963 entschied sich der DFB, Braunschweig wegen der „besseren wirtschaftlichen Voraus-setzungen“ den Zuschlag zu erteilen. Der damalige VfL-Präsident war entsetzt. „Ich stehe vor den Trümmern meines Lebenswerks“, gab Friedel Schwarze zu Protokoll.

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Nach dem Ersten Weltkrieg begannen die politischen Lager in der von Beginn an zer-strittenen Weimarer Republik, sich in al-len Lebensbereichen zu organisieren. Dem Sport kam dabei eine besondere Rolle zu. Die Arbeiter gründeten zahlreiche Arbei-tersportvereine, spielten separate Meister in eigenen Ligen aus und bestritten sogar Arbeiter-Länderspiele - vorzugsweise ge-gen die seinerzeit weltweit nicht wohlgelit-tene Sowjetunion.

Die Zentrums-Partei (Vorläufer der heu-tigen CDU/CSU) hatte ihre Machtbasis in der katholischen Mitte der Gesellschaft, war stark kirchlich geprägt und versuch-

te bis zum Ende der Weimarer Republik stabilisierend zu wirken. Ein schwieriges Unterfangen in der unsicheren politischen Landschaft, die von Extremisten auf der linken (KPD) und rechten Seite (DNVP und später NSDAP) in die Zange genom-men wurde.

Überall dort, wo sportbegeisterte Priester und Kapläne wirkten, entstanden unter der Bezeichnung Deutsche Jugend Kraft katholisch geprägte Sportvereine. Diese hatten auch in Osnabrück erheblichen Zu-lauf. So entstanden beispielsweise der DJK SV Rasensport und der DJK Blau-Weiß Schinkel.

Im Schinkel unterstützte insbesondere Kaplan Krüssel von der Kreuzgemeinde den bereits 1920 gegründeten DJK Born, der 1925 dann im DJK Blau-Weiß Schin-kel aufging. Gespielt wurde abwechselnd auf Wiesen der Schinkelaner Bauern. Die Tore, denen das Netz fehlte, mussten müh-sam von Spielort zu Spielort transportiert und jeweils auf- und abgebaut werden. Die Klöckner-Werke machten sich dann um den Verein verdient, indem sie den Sport-platz Schützenhof zur Verfügung stellten.

Bei „Raspo“ verlief die Entwicklung ähn-lich. Am 1. November 1925 wurde der Ver-ein als FC Nahne unter der Leitung von

Was ist die „Deutsche-Jugend-Kraft“?ungewöhnlich mutet der name an - wie aus der Zeit gefallen. und doch spielt die deutsche Jugendkraft auch heute noch eine wichtige rolle im sportwesen deutsch-lands. bekannter als die ausgeschriebene version ist jedoch das Kürzel dJK.

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Bernhard Aver-mann gegründet. Man spielte zu-nächst am Schöler-berg und auf dem noch heute bestehen-den „Sportplatz Para-dies“. Bereits 1927 wurde der Verein in DJK Rasensport Osnabrück umbenannt. 1. Präses wurde der Vikar Steinbild von der Gemeinde St. Joseph.

Die Rasensportler konnten bereits 1929 den ersten eigenen Sportplatz mit Aschenbahn an der Kokschen Straße in Besitz nehmen. Neben dem Fußball machte sich der Verein einen Namen in der Leichtathletik. So holte Theo Menk-haus 1931 den Titel des niedersächsischen Meisters im Hochsprung. Bereits im Jah-re 1928 wurde die Bezirksmeisterschaft im seinerzeit populären „Schlagball“ er-rungen. Im Gegensatz zu den Arbeiter-sportvereinen wirkten die DJK-Vereine in „regulären“ Ligen und allgemeinen Wett-kämpfen mit.

Nach der Machtergreifung der National-sozialisten wurde der Deutschen Jugend-kraft im Rahmen der „Gleichschaltung“ die Basis entzogen. Der Vorsitzende von Raspo, Bernhard Avermann, wurde kurz-zeitig verhaftet und erst auf Intervention des bischöflichen Generalvikariats wie-der freigelassen. Pfingsten 1934 verjagte die Gestapo die Fußballer vom Sportplatz an der Kokschen Straße.

Der Spiel- und Sportbetrieb konn-te erst Ende 1934 gesichert werden, als sich die DJK-Vereine „Niedersach-

sen“, „Saxonia“ und „Rasensport“ zum SV

Rasensport zusammen-schlossen. Das Kürzel DJK blieb

dabei aus politischen Gründen zunächst auf der Strecke. So aber konnte zumin-dest bis zum Ende des 2. Weltkrieges der Zusammenhalt trotz zahlreicher Anfein-dungen gewahrt bleiben.

Danach stand Osnabrück unter dem Be-satzungsstatut der britischen Militärbe-hörden - der alte Name durfte zunächst nicht weiter verwandt werden. Erst 1947 erhielten die Rasensportler die Erlaubnis, wieder den traditionellen Namen führen zu dürfen.

Der Verein nahm nun einen schnellen Aufschwung - Gleiches galt für sein Pen-dant im Schinkel.

Die große Zeit der Schinkelaner brach in den 70er-Jahren an, als die Fußballer unter dem legendären Trainer Hartmut Wigge von der Kreisliga bis in die Lan-desliga durchmarschierten. Diese konnte immerhin fünf Jahre gehalten werden, bevor das Erfolgsteam auseinanderbrach und sportlich kleinere Brötchen gebacken werden mussten.

Heute betreiben 1.300 Mitglieder bei den Schinkelanern zahlreiche Sportarten, der DJK SV Rasensport ist mit etwa 2.000 Mitgliedern immerhin der sechstgrößte Verein in der Stadt Osnabrück. | HE

ZuSATZWISSEN:

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Im gesamten Bundesgebiet hat der DJK-Verband in etwa 1.200 Vereinen noch 507.285 Mitglieder (2010) und stellt als Mitglied des Deutschen Olympischen Sportbundes nach wie vor einen wichtigen Baustein im sportlichen Gefüge der Bundesrepublik dar.

Blau-Weiß DJK Turnabteilung 1928 in Melle

beim Kreissportfest der Deutschen Jugendkraft

Zwei Turner im Jahre

1926 vor der Wett-

kampfstätte Gaststätte

Zu den Linden

Ein vergilbtes Dokument aus der Gründerzeit des SV Rasensport.

Die erste Fußball-Mannschaft des Vereins präsentiert sich dem

Fotografen.

Blau-Weiß-Turner aus dem

Jahre 1928.

Jung-Spielmannszug des Blau-Weiß Schinkel 1927

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Page 54: Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

54 Kultur // osnabrücKer Wissen

Alle 70 Werke, die der Osnabrücker Regierungspräsident Carl Wil-helm Gustav Stüve 1911 dem Museum stiftete, werden wieder zusam-men ausgestellt. Und mit ihnen die besondere Geschichte des bür-gerlichen Sammelns, Präsentierens und Vermittelns von Kunst zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Vorliebe für niederländische und flämische Malerei des 16. und 17. Jahrhunderts ist Gustav Stüve (1833-1911) in die Wiege gelegt worden. Von klein auf war er umgeben von einer prächtigen Gemäldesammlung, deren Grundstock Johann Christoph Wöbeking (1680-1770) legte und die über seine Großmut-ter mütterlicherseits in den Besitz der Familie Stüve gelangte.

So zierten Landschafts- und Genrebilder, Stillleben und religiöse Andachtsszenen die Wände des kleinen Festsaals in der Krahn-straße 25. Die Gemälde waren dort dicht an dicht gehängt, mit viel Bedacht komponiert nach Größe, Themen und Farben. Das Zentrum der Sammlungsschau war dabei einem ganz besonde-ren Stück vorbehalten: Auf dem Gemälde „David mit dem Haupt des Goliath“ (Kopie nach Guido Reni) posiert der schmächtig erscheinende David entspannt neben dem abgeschlagenen Kopf

des mächtigen Goliath. Fast trotzig packt er den Riesen am Schopf nach vollzogener Tat. Vielleicht fühlte sich Stüve selbst wie David, als er 1888 ehrenamt-licher Vorsitzender des Osnabrücker Museumsvereins wurde. Vor ihm lag die schwierige Aufgabe, aus einer als unbedeutend gel-tenden Sammlung von „schlechten Bildern [...], alten Tellern und Truhen“ (so Alfred Lichtwark nach einem Besuch des Osnabrü-cker Museums 1895) eine für die Stadt repräsentative Kunstschau zu schaffen.

Den Glanzpunkt seiner verdienstvollen Tätigkeit setzte Stüve 1910, als er testamentarisch verfügte, dass seine private Gemäl-desammlung nach seinem Tod dem Museum seiner Vaterstadt zu-fallen sollte. Zweifelsohne bewirkte er mit seiner Schenkung, dass, so betont das Museum heute, „Osnabrück ein Museum von Rang erhielt“ und die Kritiker - dem Goliath gleich - verstummten.

Das Lieblingsstück der Familie Stüve war, so Ausstellungsleiter Dr. Thorsten Heese, das Gemälde „Anbetung der Könige“ nach

Was hing bei Stüves im Salon?

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dieser frage können besucher des Kulturgeschichtlichen museums in der sonder-ausstellung „alte meister in osnabrück. 100 Jahre sammlung gustav stüve“ vom 25. november 2012 bis 27. mai 2013 nachgehen.

Gustav Stüves Arbeitszimmer in der Bergstraße (Fotografie 1903)

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55Kultur // osnabrücKer Wissen

Art des Joos van Cleve (um 1530). Hat vielleicht das farbenpräch-tige Gruppenbild der Heiligen Familie mit den Geschenke überei-chenden Königen Stüve zur Stiftung seiner Sammlung animiert?

Wie fühlt sich die Stüve-Sammlung an?Für eine dauerhafte Ausstellung aller Gemälde fehlte in dem von Stüve initiierten und 1890 errichteten Museumsbau der Platz. So sind normalerweise nur ausgewählte Gemälde der Sammlung zu sehen. Reizvoll an der Präsentation der Bilder in der kleinen Dauerausstellung ist die Idee, die Hängung der Bilder, wie sie im Wohnhaus Stüves in der Bergstraße war, auch hier im Mu-seum beizubehalten. Eine Handzeichnung mit der Anordnung der Bilder hilft bei der Rekonstruktion. Mit ein wenig Phantasie fühlt man sich nun versetzt in die Privaträume des Regierungs-präsidenten.

Anlässlich des Jubiläums der Schenkung bzw. der ersten öffent-lichen Ausstellung im Jahr 1912 sollen nun auch die bisher nicht präsentierten Bilder der „Sammlung Stüve“ und historische Do-kumente gezeigt werden. Darüber hinaus werden weitere Gemäl-de und Graphiken bedeutender niederländischer und flämischer Meister aus dem Eigenbestand des Museums zu sehen sein. Zur

Ausstellung erscheint zudem ein neues Werkverzeichnis zur „Sammlung Gustav Stüve“, das in Zusammenarbeit mit Studie-renden der Universität Osnabrück im Rahmen eines Projekts erarbeitet wird. Schließlich wagt das Museum einen reizvollen Brückenschlag über Jahrhunderte und Kunststile hinweg: Mit der ebenfalls ab dem 25. November 2012 zu sehenden Ausstel-lung „Avantgarde in Osnabrück. Philipp Nussbaums Sammlung „Heinrich Assmann“ im Felix-Nussbaum-Haus wird als Kont-rast zu Stüve die Sammlungs- und Stiftungsgeschichte von Felix Nussbaums Vater aufgezeigt. | JS

Wissen KomPaKt:

carl Wilhelm gustav stüve (1833 bis 1911), leiter des kaiser-

lichen Patentamtes in berlin und später osnabrücker regie-

rungspräsident, erbte 1879 insgesamt 38 bilder aus einer seit

generationen gepflegten familiensammlung. in den folgen-

den 20 Jahren erweiterte er sie, auch mit hilfe des berliner

Kunsthistorikers Wilhelm von bode, auf 70 gemälde.

Anbetung der Könige nach Joos van Cleve

David mit dem Haupt des Goliath, Kopie nach Guido Reni

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Page 56: Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

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Schöpf gründete eine Interessengemeinschaft aus Möbelhändlern, die gemeinsam einkau-fen und durch schnelle Lieferungen günstige Preise bei den Herstellern erzielen sollten.Der Erfolg gab dem Möbel-Pionier Recht. Von den legendären Nierentischen der 60er Jahre über die kugelförmigen Designs und knalligen orange-grün-braunen Farben der 70er bis zu den Schwarz-Weiß-Kombis der 80er wurde der Europa Möbel-Verbund (EMV) jedem Trend gerecht - und verschö-nerte so Millionen Wohnungen. Das gilt bis heute, da Hochglanz-Fronten, vor allem in

weiß, in Kombination mit Holz oder anderen Naturmaterialien den Zeitgeist bestimmen.Der Europa Möbel-Verbund hat sich mit rund 600 Händlern und über 1.700 Verkaufsstellen in Deutschland und dem europäischen Um-land derweil zu einem Branchenriesen entwi-ckelt. EMV bietet exklusive Handelsmarken wie Contur oder die Marke „Europa Möbel“ an und feiert sein 60-jähriges Bestehen mit einer Fülle attraktiver Angebote.Auch das Osnabrücker Einrichtungshaus Dransmann beteiligt sich an der großen Geburtstagsparty und gibt die Geschenke

direkt an seine Kunden weiter. „Wir möchten den Geburtstag zum Anlass nehmen, um uns bei unseren Kunden zu bedanken. Denn ihr Vertrauen und ihre Treue sind unser Kapi-tal“, betont Matthias Dransmann vom Ein-richtungshaus Dransmann Wohnideen. Im Mittelpunkt der Jubiläums-Aktion stehen at-traktive Einkaufsvorteile bei allen Neubestel-lungen und ein großes EMV-Gewinnspiel, das bis zum 30. November 2012 läuft. Als Hauptpreis winken 60 iPads. | RED

Link-Tipp: http://www.dransmann.com

vor 60 Jahren kam otto schöpf auf eine brillante idee. der unternehmer aus dem bayerischen schrobenhausen wollte möbel günstiger machen, um den absatz im noch weitgehend zerstörten europa wieder anzukurbeln.

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Page 57: Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

Auch heute tauchen Stücke wie „Vor Sonnenauf-gang“, „Die Weber“ oder „Rose Bernd“ immer wie-der auf den Spielplänen der Theater auf. Das gilt be-sonders 2012 - im Jahr seines 150. Geburtstages. Das Theater Osnabrück würdigt den Urvater des deut-schen Naturalismus mit einer Neuinszenierung des Schauspiels „Die Ratten“, die am 20. Oktober Pre-miere feiert.Hauptmann setzt sich hier, wie so oft, mit den so-zialen Konflikten einer Gesellschaft auseinander, die im Rausch des wirtschaftlichen Erfolgs ihre Vernunft, Moral und Menschlichkeit über Bord zu werfen droht. Vor 77 Jahren hatte die Osnabrü-cker Bühne, die seinerzeit den unheilvollen Namen „Deutsches Nationaltheater Osnabrück“ spazieren führte, noch engere Beziehungen zu dem berühm-ten Schriftsteller. Am 19. November 1935 wurde im Haus am Domhof sein Stück „Hamlet in Witten-

berg“ uraufgeführt. Zeitgleich präsentierten das Alte Theater in Leipzig und das Stadttheater Alto-na die Weltpremiere des neuen Hauptmann. Die Schauspielerin Gerda Venker-Lange (1913-2004) war Zeugin als der Nobelpreisträger in Osnabrück nach dem Rechten sah und erinnerte sich später:

„Gerhart Hauptmann kam mit seiner Frau zwei Tage vor der Premiere, um die Generalprobe zu sehen und es ist ein unvergessliches Erlebnis, dass ich ihn persönlich kennen lernen konnte.“Die – zugegeben etwas schale – Shakespeare-Adap-tion ist heute in Vergessenheit geraten. Aber für „Die Ratten“ in der Regie von Annette Pullen dürfte sich der Besuch im Osnabrücker Theater wieder lohnen. Bis März 2013 sind 20 Vorstellungen geplant. | TS

Wann hob Osnabrück das Werk eines Nobelpreisträgers aus der Taufe?skandalautor, Publikumsliebling, nobelpreisträger 1912: gerhart hauptmann (1862-1946), galt bis weit ins 20. Jahrhundert als einer der bedeutendsten und populärsten schriftsteller.

Gerhart Hauptmannim Jahr 1914

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Page 58: Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

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Page 59: Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

2012 wird das osnabrücker rathaus 500 Jahre alt. aus diesem anlass trafen sich im Juni neun autoren zur

schreibwerkstatt „tatort rathaus“. am ort des geschehens entstanden Kriminalgeschichten, die anschließend von

einer fachkundigen Jury begutachtet wurden. die meisten stimmen entfielen auf den Kurzkrimi „tandem absolutum est“ von beate

bößl, der nun exklusiv in „osnabrücker Wissen“ veröffentlicht wird.

Tandem absolutum estDa lag sie nun also. Glänzend und schwer. Er war sonst gar nicht so, aber bei diesem Anblick fühlte er sich, als müsse er aufräumen. Und zwar ohne, dass seine Eltern sich angekündigt hätten. Er pustete Chipskrümel vom verlorenen EM-Halbfinale weg und stellte zwei, drei leere Bierflaschen auf den Boden. Aus allem, was da sonst noch so lag, machte er einen großen Stapel. Dann tat er, was er sonst nur tat, wenn Frauen zu Besuch waren. Er machte den Dreierstrahler aus und dimmte den Deckenfluter an. Das Licht hatte nun etwas Magisches. Er fand, sein Raum wirke fast, als stünde ein Altar in der Mitte. Er flüsterte sogar, als er zu sich selbst sagte: „Boah ist das cool!“ - Dass er einmal den Türgriff vom Osnabrücker Rathaus auf seinem Wohnzimmertisch liegen haben würde: Mit gleicher Wahrscheinlichkeit könnte dort jetzt der Oberbürgermeister sitzen. Aber auch der wohl kaum um diese Zeit, denn es war kurz nach 4 Uhr in der Früh und das, was ihm da eben passiert war, darüber war er sich selbst noch nicht im Klaren.

Er hatte in der Altstadt gefeiert und war auf dem Heimweg am Rathaus vorbeigekommen. Es war im Grunde nichts Besonderes, dass dort an der Steintreppe am Haupteingang etwas los war. Dass dort aber in der Morgendämmerung eine große Gruppe stand, die, soweit er es erkennen

konnte, lustig aussah, aber totenstill war, das war seltsam. Er schaute von der Bibliothek aus rüber, als sich von jetzt auf gleich ein kurzes, sehr lautes Palaver entfachte. Es dauerte 15 Sekunden, vielleicht 20. Dann war da einen Augenblick nichts, bevor sich der Spuk wiederholte.

Für ihn hatte es sich angefühlt, als wären zwei rasante La-Ola-Wellen an ihm vorbeigerauscht. Und es sirrte so komisch metallisch hinter all dem Stimmengewirr.

Ein drittes, besonders kurzes Mal, begann die Gruppe zu grölen, als von der Seite des Doms her ein Streifenwagen nahte. Relativ langsam und ohne Blaulicht. Direkt danach machten einige Männer beschwichtigende Armbewegungen Richtung Polizei. Er selbst, könnte man sagen, stand zu diesem Zeitpunkt logistisch günstig. Die Menschentraube nämlich löste sich auf und zerstob treppabwärts in verschiedene Richtungen. Ein junger Mann, er trug ein „Mit 30 ist alles vorbei“-Shirt, starrte ihn kurz an, drückte ihm den Westfälischen Frieden in die Hände und sagte so bestimmend wie ein Bankräuber-Boss: „Mitnehmen! Wegrennen!“ Er tat genau das. Ohne zu wissen, warum eigentlich. Sein erster Gedanke war: „Irre, dass man den so fixoflexo abbekommen kann!“ Aber da war er auch schon durch die Gässchen zu seiner Wohnung geeilt, die nur einen Spuckweit entfernt lag. Zu Hause hatte er sich erschöpft an der Tür hinunter rutschen lassen, denn was man ihm da überreicht hatte, war doch mächtig schwer. Nun war Stille. Nun war Nacht. Nun war es, als sei er im Besitz der Kronjuwelen.

Gegen 10 Uhr weckte ihn das Geläut der Kirchenglocken. Er stand auf, schaute ins Wohnzimmer und, ja, sie lag immer noch dort. Er fand es angemessen, ein wenig Klassik für die Klinke aufzulegen, kramte in seinen CDs. Gut möglich, er hätte sich für „Ein bisschen Frieden“ entschieden. Wenn er es da gehabt hätte. Mit einem Kaffee setzte er sich auf sein Sofa.

Wer stahl die goldene Klinke?

59Krimi // osnabrücKer Wissen

die autorin

beate bößl hat Politik und Jura studiert

und nach dem 2. staatsexamen

bei einer tageszeitung volontiert.

seit längerem lebt und arbeitet sie

in osnabrück. 2011 gewann sie mit

„tiefgefroren“ den Wirtschaftskrimi-

Wettbewerb von f.a.Z. buch, dem

Wirtschaftsverlag der frankfurter

allgemeinen Zeitung. („tiefgefroren“,

f.a.Z. buch (2011), 155 s., 9.90 euro)

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In der Wohnung unter ihm machte sich zur selben Zeit Ilse Kaffee. Sie mochte den jungen Mann nicht sonderlich, der da vor kurzem in die Wohnung über ihr gezogen war. Nicht nur, dass er betont laut und langsam sprach, als er sich zwischen Tür und Angel bei ihr vorstellte. Vor allem hatte er zu ihr gesagt, er mache „etwas mit Reklame, wenn Sie wissen, was ich meine“. Nur weil sie über 70 war, hieß das noch lange nicht, sie könne das Wort Werbung nicht verstehen. „Dämlicher Kreativkasper!“, hatte sie gedacht und seither alles Mögliche mitbekommen, was oben in der Wohnung so ablief. Dass dort oft die Stones liefen, war noch ganz erträglich. Der Mick, der Jagger, der war ja immerhin fast ihr Alter. Aber Vivaldi? - Da stimmte doch etwas nicht. Sie wollte schon lange wissen, wie der junge Mann wohl wohnte, ob er keine Teppiche hatte, wie sie vermutete. Und Zimmerpflanzen, die sich rauchen lassen. Heute schien ein perfekter Tag, nach dem Rechten zu sehen. Außerdem hatte sie sich längst überlegt, wie sie vorgehen würde. Sie dachte da an den „Enkeltrick“. Nur irgendwie umgekehrt. Sie ging die 20 Stufen nach oben. Es war jetzt gegen 11 Uhr. Es dauerte nicht lange, da stand ein verschlafener junger Mann vor ihr, von dem sie nur wusste, dass er Frank Müller hieß. Das hatte er ihr gesagt. Und das stand auf seinem Klingelschild. Wahrscheinlich spräche er sich aber nicht Frank aus, sondern ganz modern Fränki. Oder Fränk. Immerhin machte er Reklame. Sie sagte „Herr Fränk! Herr Fränk! Mein Enkel! Mein Enkel!“ Eigentlich kam nun der Moment, in dem Zahlungen fällig wurden, damit die Polizei nicht zu einem erfundenen Unfallort ausrücken muss. Aber Ilse hatte den Trick ja abgewandelt, sagte weinerlich: „Herr Fränk, mein Enkel zerkratzt im Garten ein Fahrrad. Ich glaube, das ist Ihres!“ Herr Fränk war mit einem Mal hellwach. Außerdem war er ganz rot im Gesicht und sie meinte, er würde schnauben, aber da war sie sich nicht sicher, denn ehe sie sich versah, rannte er die Treppe herunter – und sie selbst hatte Zeit sich, wenn auch nur kurz, in der Wohnung umzuschauen.

Chic hatte er es. Und etwas chaotisch. Das Schönste, das Wundervollste aber, es lag mitten auf seinem Wohnzimmertisch: Die kleine, leicht arrogant dreinblickende Messingtaube mit dem großen FRIEDE 1648 darunter! Sie war in den Türgriff von Fritz Szalinski verliebt, seit er 1963 angebracht worden war. Sie hob ihn kurz an. Zum Direktexport war er ihr deutlich zu schwer. Sie musste das anders anstellen. Sie ging zurück zur Tür. Der junge Mann eilte just nach oben, sagte „Also da war niemand!“ - „Na, da bin ich beruhigt“, entgegnete sie.

Als Frank wieder in seine Wohnung kam, dachte er, der Türgriff hätte etwas weiter links gelegen. Als Ilse wieder in ihre Wohnung kam, meinte sie, es sei an der Zeit, sich Wünsche zu erfüllen, die mit Geld nicht zu kaufen sind. Um auf Nummer sicher zu gehen, das Original gesehen zu haben, ging sie zum Rathaus hinüber. Dort standen ein Kamerateam und Schaulustige – und, ohne Frage: Da fehlte etwas!

Am Montag rauschte es gewaltig im Blätterwald. Die Medien berichteten von Metalldieben und Kulturbanausen, vom „Täubchen aus dem Metropölchen“. Im Internet wurden mittelalterliche Folterstrafen gefordert, während sich die Fraktionen gegenseitig beschuldigten und die Kaufmannschaft hinter vorgehaltener Hand kryptisch die Buchstaben T und L nannte. Ein Historiker sagte: „Münster! Oder Hanseatenneid!“ Aufmerksamkeit erregte die Polizei, die mitteilte, in der Nacht zum Sonntag habe eine Partygruppe vor dem Rathaus herum geturnt. Die sei aber artig weg, als sie kamen. Ob die Klinke da noch dran war? Danach habe man nicht geschaut. „Auf was sollen die Kollegen denn noch alles achten? Ob auch die Fenster geputzt sind?“, fragte ein Polizeisprecher unwirsch im Interview mit dem Lokalsender. Ilse wusste derweil, was zu tun war. Sie klingelte erneut bei Fränk und sagte leicht übertrieben: „Herr Fränk, ich weiß alles. Geben Sie auf!“ Fränk wurde blass. Dann bat er sie hinein. Er versuchte

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Page 61: Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

61Krimi // osnabrücKer Wissen

zu diskutieren. Aber als Ilse sagte, sie hätte den 30-jährigen Krieg bereits mit ihrem Mann ausgetragen und sie gedenke auch diesen nicht zu verlieren, sagte Fränk kleinlaut: „Okay.“ Er drehte ohnehin am Rad, seit er das Tohuwabohu da draußen verfolgte. Er sagte zu Ilse, wenn es sein müsse, dann würde er ihr den Türgriff „ähm,... äh,… – also einfach mal leihen“. Und, einverstanden, er würde sich in seiner Reklameagentur dafür einsetzen, dass Ilse sich ein nachgebautes Exemplar würde kaufen können - „…im Tourismusamt. Oder so“. Ilse versprach ihm im Gegenzug, zu schweigen wie ein Grab.

Zwei Monate später war es soweit. Fränks Büro hatte einen Prototyp in Serie geschickt. Die Nachfrage ließ erahnen, wie groß der Bedarf nach einem Stück vom Klinken-Glück war. Ilse wusste nun, es war an der Zeit, Abschied zu nehmen. Sie rief die 110 an und tat, was in ihrem Alter erwartet wurde: Sie gab sich tüddelig und schrullig und krächzte: „Vor unserem Hause lag heute der dicke goldene Vogel!“ Die Herren sahen gleich, dass diese Dame den Knauf kaum weiter als vom Postkasten bis in die Wohnung tragen könnte. Geschweige denn abflexen. Vor allem sahen sie, dass er das Original war.

Der Zeitpunkt der Rückgabe war perfekt. Die „herzige Geschichte einer findigen Seniorin“, wie die örtliche Tagezeitung titelte, wurde in die Feiern zum 500-jährigen Rathaus-Jubiläum eingebunden. Für Ilse gab es Blumen und einen kleinen Empfang im Friedenssaal.

Links von ihr saß dabei übrigens Fränk. Sie hatte zu den freundlichen Leuten von der Stadt gesagt, sie sei in einem Alter, da bräuchte sie wen, der sie begleite. Die Feierstunde gefiel ihr, denn die geklonten Schnurrbart-Gesandten auf den Ölbildern um sie herum schauten drein, als wünschten sie sich dringend mal einen Tapetenwechsel. Und überhaupt gab es noch Vieles mehr, das sie sich gerne würde ausleihen wollen. Die Bürgermeisterkette zum Beispiel. Oder die anderen tollen Glitzerdinge aus der Schatzkammer. Genau als sie das dachte, nickte Fränk ihr zu, als könne er Gedanken lesen. Ilse überlegte, dass Harold & Maude ein guter Name wäre, um als kriminelles Duo durchzustarten. Viel reizender noch, als Bonnie & Clyde.

Als sie das Rathaus verließen, hakte sie sich bei Fränk unter. Und dann, dann knuffte sie ihn am Arm, bat ihn, er möge sich kurz umdrehen. Sie las ihm die letzten drei Worte vor, die da von außen, oberhalb des Friedenssaals geschrieben standen: „Tandem absolutum est“. - „Das heißt: Zu zweit geht alles besser!“, sagte Fränk, ohne zu zögern. Ilse ging das Herz auf, denn schließlich hätte er genauso gut sagen können: „Osnabrück war schon immer eine Fahrradregion, Frau Hensel!“ – „Oh ja“, dachte sie, „gemeinsam können wir es noch weit bringen!“

ZuSATZWISSEN: WEITERE RATHAuS-KRImIS

Das Projekt „Tatort Rathaus“ wurde von der Schreib-initiative scribitur (www.scribitur.de) durchgeführt und vom Literaturbüro Westniedersachsen und dem Projektbüro Kulturamt der Stadt Osnabrück unterstützt.

Im kommenden Jahr ist eine Lesung mit den weiteren Autoren im Osnabrücker Friedenssaal des Rathauses geplant - der Termin wird frühzeitig bekannt gegeben.

Page 62: Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

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Sie lieben die Besonderheiten und Kuriositäten in Osnabrück und der Region ebenso sehr wie wir? Und Sie haben eine oder mehrere spannende Frage(n), die „Osnabrücker Wissen“ unbedingt beantworten muss? Oder kennen Sie eine Innovation, eine ganz besondere Person oder Gegebenheit, über die unse-re Redaktion in jedem Fall einmal berichten sollte? Dann schreiben Sie uns!

Per Mail an:[email protected]

Oder auf dem Postweg an:Werbeagentur mittendrin, Stichwort „Osnabrücker Wissen“Pagenstecher Straße 1449090 Osnabrück

Wir sind gespannt auf Ihre Fragenund Themenvorschläge!

noch Fragen?

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Page 63: Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

63berühmte unterschriften // osnabrücKer Wissen

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Wer trug sich ins Goldene Buch ein?

Teil 1: Dr. Konrad Adenauer

Am frühen Abend des 14. Mai 1963 traf die Delegation von Konrad Adenauer in Osnabrück ein. Der seit 1949 amtierende erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland hatte an diesem Tag bereits in Uelzen und Celle Station gemacht und speiste zunächst im Hotel Hohenzollern. „Im kleinsten Kreis“, wie das Protokoll ver-merkt. Dazu gehörten unter anderem der Osnabrücker Bischof Helmut Herrmann Wittler, Landessuperintendent Kurt Dege-ner und die CDU-Kandidaten, die am 26.

Mai zur niedersächsischen Landtagswahl antreten sollten. Um 19.50 Uhr trug sich der Bundeskanzler dann in das Goldene Buch der Stadt ein. Ohne Doktortitel und auch ohne Vornamen. Ein schlichtes „Adenauer“ musste reichen, denn um 20.00 Uhr begann bereits die Wahlkampfveranstaltung, auf der er um Stimmen für die CDU warb. Zwei Stunden später saß Konrad Adenauer wie-der im Auto und traf erst nach Mitternacht im heimischen Rhöndorf ein. | TS

spitzenpolitiker und staatsoberhäupter, unternehmer, Wissenschaftler und Künstler: zahlreiche prominente

Zeitgenossen statteten osnabrück bereits einen besuch ab und trugen sich bei der gelegenheit ins goldene buch der stadt ein. unsere serie beleuchtet die geschichte(n)

hinter der berühmten unterschrift.

Page 64: Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

für die abfallwirtschaft der stadt ist der „osnabrücker servicebe-

trieb“ zuständig, der sich übrigens auch um straßen, friedhöfe,

grünflächen oder spiel- und bolzplätze kümmert. der service-

betrieb hat 33 müllautos, die von montags bis freitags im einsatz

sind.

einmal in der Woche werden alle schüttungen der müllfahrzeuge

gewartet und für einige geht es dann direkt in die Waschhalle.

autos, die biomüll transportieren, müssen fast täglich gereinigt

werden. die „normalen“ müllwagen sind ein- bis zweimal im monat

an der reihe. das sind durchschnittswerte, denn gewaschen wird

natürlich „nach bedarf“. das bedeutet: besonders dreckige autos

kommen sofort dran.

in der Waschhalle rückt der zuständige mitarbeiter dem schmutz

mit einem hochdruckreiniger zu leibe. rund 20 liter heißes Was-

ser schießen pro minute durch die düse. reinigungsmittel werden

nur in ausnahmefällen eingesetzt, denn das motto lautet auch

hier: „so wenig chemie wie möglich!“

Wenn das müllauto wieder wie neu aussieht und der schmutz

durch einen bodenkanal abgeflossen ist, kommt der nächste

Wagen an die reihe. für eine besonders gründliche reinigung

braucht selbst ein Waschprofi des „osnabrücker servicebetriebs“

etwa drei stunden. | TS

64 Junior // osnabrücKer Wissen

* Statistik bezogen auf Hausmüll, Sperrmüll und Wertstoffe

JunIOR

Wissen KomPaKt:

im Jahr 2011 wurden in der stadt osnabrück insgesamt 82.598

tonnen müll* produziert. auf jeden einwohner entfielen so im

durchschnitt 180 Kilogramm hausmüll, 21 Kilo sperrmüll, 25

Kilo glas, 87 Kilo altpapier, 27 Kilo verpackungen, 106 Kilo

grünabfälle und 54 Kilo bioabfall.

JUNIOR

Wie werden Müllautos sauber?tag für tag kurven sie durch die straßen von osnabrück und nehmen alles mit, was wir nicht mehr gebrauchen können: haus- und sperrmüll, altpapier oder Küchen- und gartenabfälle. die müllabfuhr ist immer zur stelle und weil ihre fahrzeuge dabei richtig schmutzig werden, müssen sie regelmäßig gereinigt werden.

Page 65: Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

viele Kinder erleben, wie ihre geliebten groß-

eltern zunächst immer vergesslicher und

schließlich sogar ganz und gar dement wer-

den. diesem nicht ganz einfachen thema nä-

hert sich martin baltscheit auf ebenso warm-

herzige wie humorvolle Weise. er erzählt in

seinem buch von einem schlauen fuchs, der

alt wird und langsam seinen verstand verliert.

Zuerst wird der fuchs vergesslich: er bringt

die Wochentage durcheinander, vergisst ge-

burtstage. dann weiß er nicht mehr, wo er

wohnt und vergisst das essen. Zum schluss

weiß der fuchs nicht einmal mehr, dass er ein

fuchs ist.

martin baltscheit beschreibt mit schlichten,

aber treffenden Worten die erlebnisse des al-

ternden fuchses, der einmal alles wusste und

schließlich mit müh und not ein letztes mal

den gefährlichen Jägerhunden entkommt. die

jungen füchse kümmern sich nun liebevoll

um ihn, so dass er sich trotz seines verlore-

nen verstandes geborgen fühlen kann. „er

wusste nichts und fühlte nur. er fühlte, wenn

jemand seine Wunden leckte. er fühlte, wie

es ist, keinen hunger zu haben. er liebte es,

wenn die jungen füchse von der Jagd erzähl-

ten. er mochte ihre tricks, vor allem den mit

dem strohhalm.“

„die geschichte vom fuchs, der den ver-

stand verlor“ ist ein bewegendes Kinderbuch

zu dem hochaktuellen thema altersdemenz,

das auch für erwachsene absolut lesenswert

ist. das buch wurde im Jahr 2011 mit dem

deutschen Kinder- und Jugendbuchpreis

ausgezeichnet. | blcb

Warum hat Opa meinen Geburtstag vergessen?

65Junior // osnabrücKer Wissen

JUNIOR

die alzheimer-Problematik liebevoll dargestellt in dem bilderbuch „die geschichte vom fuchs, der den verstand verlor“

Martin Baltscheit: Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor, Verlag Bloomsbury, 32 Seiten, 13,90 €

LabyrinthDie kleine Maus Piepsilotta hat furchtbaren Hunger. Doch sie hat sich verlaufen und um zu ih-rem Käse zu gelangen, muss sie einen Weg durch das Labyrinth finden.

Kannst Du ihr helfen?

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Page 66: Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

"Hallo, wie geht‘s?“ grüsse aus osnabrücK

Wie einladend schon die Ankunft in Osnabrück sein kann, zeigt diese Postkarte, die am 25. Juli 1914 mit freundlichen Grüßen nach Rahden in Ostwestfalen- Lippe geschickt wurde. Von dort kam sie in den Besitz der inzwischen emeritierten Osnabrücker Musik- wissenschaftlerin Prof. Dr. Sabine Giesbrecht. Sie baute seit 1980 eine beeindruckende Sammlung von histori-schen Bildpostkarten auf, die der Osnabrücker Univer-sitätsstiftung 2010 als Schenkung übergeben wurde.

Die Postkarten können auch in einer sehenswerten Bild-datenbank bestaunt werden:Unter www.bildpostkarten.uni-osnabrück.de liegt ein Großteil der rund 14.000 Karten aus allen Bereichen des öffentlichen, kulturellen und politischen Lebens digita-lisiert und erschlossen vor. Die Datenbank umfasst den Zeitraum von 1895-1945. | JS

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Page 67: Osnabrücker Wissen | Nr.1 Ausgabe I/2012

67umfrage // osnabrücKer Wissen

Wie gefällt Ihnen „Osnabrücker Wissen“?Wir haben uns in dieser Ausgabe mit vielen spannenden Fragen beschäftigt. Doch eine Antwort kennen nur Sie: Wie gefällt Ihnen „Osnabrücker Wissen“? Studierende der Hochschule Osnabrück führen derzeit eine groß angelegte Umfrage durch, um in Erfahrung zu bringen, wie das Magazin bei Ihnen, den Leserinnen und Lesern, ankommt. Lob und Kritik, Tipps, Verbesserungsvorschläge und Anregungen aller Art sollen dazu beitragen, das Magazin in Zukunft noch interessanter zu gestalten.Helfen Sie uns, Antworten zu finden und gewinnen Sie mit etwas Glück attraktive Preise, die Projektpartner und Sponsoren von „Osnabrücker Wissen“ eigens für diese Aktion gestiftet haben!

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