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Geschichte: 2.000 Jahre Varusschlacht | Fachkräfte: Beste Chancen, schöner leben | Büro- kratieabbau: Die Saat geht auf | Automobil: Traumauto Artega | Profil: Dr. Markus Miele Ausgabe 15.2009 Eine Frage Bei Spitzentechnologien auf der Überholspur der Intelligenz

OstWestfalenLippe - Das Magazin, Ausgabe 15, Jahr: 2009

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Wirtschaft: Ohne OWL bleibt die Küche leer - Kultur: Neue Glanzlichter mit Picasso - Urlaub: Unterwegs zu mehr Gesundheit - Porträt: Helmut Dennig - Sport: Paderborn plant ein Sommermärchen

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Geschichte: 2.000 Jahre Varusschlacht | Fachkräfte: Beste Chancen, schöner leben | Büro- kratieabbau: Die Saat geht auf | Automobil: Traumauto Artega | Profil: Dr. Markus Miele

Ausgabe 15.2009

Eine Frage

Bei Spitzentechnologien auf der Überholspur

der Intelligenz

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Adj.; ‹mittelständ.›: Eigenschaft des Mittelstands, auch unter erschwerten Markt-bedingungen erfolgreich zu bestehen; unterstützt durch einen starken Partner.

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Beste Chancen – schöner leben Wir geben talenten ein Zuhause

Trotz Rezession und Finanzkrise: der Wettbewerb um die „besten

Köpfe“ geht weiter. Markenartikler und Großkonzerne genauso wie Mittel-ständler und Kleinunternehmen su-chen weiterhin nach qualifizierten Fach- und Führungskräften. Zudem lockt das Ausland mit attraktiven Angeboten. Ein Alarmsignal, denn wenn es an Fachkräften fehlt, kann die Entwicklung einer Wirtschaftsregion ins Stocken geraten. Kein Zweifel: Der Schlüssel für die er-folgreiche Anwerbung von Fach- und Führungskräften liegt zunächst bei den Unternehmen. Kreative Köpfe suchen in erster Linie nach dem attraktiven Arbeitgeber, der ihren beruflichen Ambitionen entgegenkommt – mit Blick auf Entwicklungsmöglichkeiten, Familienfreundlichkeit und auch einem gewissen Spaßfaktor – Employer Bran-ding ist das Gebot der Stunde. Aber – auch das unstrittig – die Region sorgt für einen nicht unerheblichen Zusatznutzen und kann den Ausschlag geben, wenn die Wahl zwischen ver-gleichbaren Angeboten zu treffen ist! „Spannend“ und familiengerecht muss

das Umfeld sein. Schöne Landschaft allein reicht da nicht! Spannende Thea- ter-, Kino- und Konzertangebote werden vorausgesetzt. Attraktives und preis-wertes Wohnen, ein gesundes soziales Umfeld mit entsprechender Infrastruk-tur, flächendeckende Bildungsangebote, Internationalität, Sicherheit und ein kreatives Milieu sind entscheidende An- reize für kreative und leistungsbereite Talente.OstWestfalenLippe will diesen Talenten ein Zuhause geben! Wir meinen es mit unseren Angeboten an kreative Köpfe sehr ernst! OstWestfalenLippe verfügt über eine Wirtschaftsstruktur, die landauf landab ihresgleichen sucht. Keine krisen-anfälligen Monostrukturen, sondern ein ausgewogener Branchenmix, starke und kräftige Großunternehmen – häufig in Familienhand –, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen weltweit erfolg-reich sind, und zahlreiche Mittelständler und Kleinunternehmen, am Standort fest verwurzelt. Mit einer zielgerichteten Innovationsoffensive arbeiten wir daran, diesen Unternehmen attraktive Rah-menbedingungen für Forschung und Ent-wicklung zu bieten. Gemeinsam mit den

Herbert Weber(Geschäftsführer OstWestfalenLippe Marketing GmbH)

erfolgreichen Hochschulen der Region. In einem solchen Umfeld haben kreative Köpfe hervorragende Chancen und viele Möglichkeiten, sich zu entwickeln und zu entfalten und ihre Ideen umzusetzen. In vielen Beiträgen dieser neuen Ausgabe von „OstWestfalenLippe – Das Ma- gazin“ geben wir Beispiele dafür. Dabei geht es um technologieorientierte Leis-tungen, aber auch das kulturelle Umfeld und Freizeitangebote kommen nicht zu kurz. Wie beispielsweise das große Jubi-läum, das OstWestfalenLippe in diesem Jahr in den Fokus der Welt stellt: die Varusschlacht, mit der vor 2.000 Jah-ren im Teutoburger Wald europäische Geschichte geschrieben wurde. Lassen Sie sich überraschen von Ost-WestfalenLippe. Am besten besuchen Sie uns mal und machen sich selbst ein Bild von der Region „ganz oben in Nordrhein-Westfalen“.

Inhalt OstWestfalenLippe bei Spitzentechnologien auf der Überholspur Alles eine Frage der Intelligenz 06

Beste Chancen, schöner leben In OstWestfalenLippe finden Talente ein Zuhause 12

Artega – der Sportwagen aus OstWestfalenLippe Ein automobiler Traum 20

Pionierarbeit beim Bürokratieabbau zeigt nachhaltige Wirkung Die Saat ist aufgegangen 22

2.000 Jahre Varusschlacht: IMPERIUM – KONFLIKT – MYTHOS Herman the Euopean! 24

250 Jahre Schlacht bei Minden: Zahlreiche Veranstaltungen zum JubiläumEin Ereignis von weltgeschichtlicher Bedeutung 30

Wenn Träume wahr werdenLandesgartenschau Rietberg 2008 ein voller Erfolg 40

Profil Dr. Markus Miele 48

Impressum 50 Titelbild: Der Artega GT Foto: Artega

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ausgezeichnete „Macher“ aus OstWestfalenLippe

Kulturell und kulinarisch ganz weit oben

Spitzenleistungen aus OstWestfalen-Lippe: Gleich drei Auszeichnungen

gingen in den vergangenen Monaten an „Macher“ aus der Region. Das Biele-felder Kino „Lichtwerk“ erhielt den erstmals vergebenen Innovationspreis für Filmtheater. Die Filmstiftung NRW würdigt damit den gelungenen Spagat zwischen Kinokultur, Kunst und mo-derner Architektur in einem denkmal-geschützten Gebäude. Zudem überzeuge das Lichtwerk mit einem ausgesuchten

Kinoprogramm, regelmäßig begleitet von Gesprächen mit Künstlern und Filmschaffenden. Den mit 20.000 Euro dotierten Preis teilen sich die Bielefelder mit einem Kino im Rhein-Sieg-Kreis. Bestnoten gab es nicht nur für Kultu-relles, sondern auch für Kulinarisches aus der Region. Sternstunden erlebte die Privatbrauerei Barre aus Lübbecke beim diesjährigen European Beer Star Award, einem international bedeu-tenden Bierwettbewerb. Für ihr Altbier

erhielt sie eine Goldmedaille und zudem den begehrten Consumer‘s Favourite in Gold, mit dem auf der Fachmesse Brau Beviale das Lieblingsbier der Besucher ausgezeichnet wird. Weiter ganz vorne mit kocht Elmar Simon. Der renom-mierte Restaurantführer Gault-Millau hat ihm in seiner aktuellen Ausgabe 17 Punkte verliehen. Damit bleibt der Chef des „Balthasar“ in Paderborn der höchst- dekorierte Koch aus OstWestfalenLip- pe. Herzlichen Glückwunsch! (US)

Studienergebnis: Mittelstand engagiert sich meist unbemerkt von der Öffentlichkeit

Unternehmen aus Ostwestfalen bekennen sich zur gesellschaftlichen Verantwortung

Ein deutliches Zeichen für gesell-schaftliche Verantwortung set-

zen ostwestfälische Unternehmer. 20 Firmenchefs unterzeichneten am 26. September 2008 in Paderborn die Char-ta „Wirtschaft übernimmt Verantwor-tung“. Ziel dieser vom Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) initiierten Aktion ist es, das bürger-schaftliche Engagement der deutschen Wirtschaft zum einen weiter zu forcieren und zum anderen mehr als bisher in die Öffentlichkeit zu tragen. Mit der Charta, der sich mittlerweile weitere Unternehmen aus der Region angeschlossen haben, verpflichten sich die Unterzeichner nicht nur dazu, sich

bürgerschaftlich zu engagieren, sondern auch andere Unternehmer dafür zu begeistern. „Nachdem wir schon beim bundesweiten Projekt Bürokratieabbau die Ersten waren, wirkt die Region Ostwestfalen hier erneut als Leucht-turm für ein wichtiges politisches und gesellschaftliches Anliegen“, so Ortwin Goldbeck, Präsident der IHK Ostwestfa-len zu Bielefeld. Die Region sei als eine der wirtschaftlich stärksten Regionen in Deutschland prädestiniert, auch auf diesem gesellschaftspolitischen Gebiet eine Vorreiterrolle zu übernehmen.Vor allem mittelständische Unterneh-men engagieren sich – einer aktuellen wissenschaftlichen Studie des For-

schungszentrums für Bürgerschaftliches Engagement an der Universität Pader-born zufolge – für die Gesellschaft weit-aus mehr, als die Öffentlichkeit wahr-nimmt. Dabei sind vor persönlichen Motiven Verantwortungsbewusstsein und Tradition die Motivation. Für die Studie wurden rund 500 repräsentativ ausgewählte deutsche Unternehmen aus allen Branchen mit mindestens zehn Mitarbeitern und mindestens einer Million Euro Jahresumsatz befragt. Das Ergebnis: 96 Prozent der deutschen Unternehmen in Deutschland engagieren sich über ihr eigentliches Kerngeschäft hinaus zugunsten gesellschaftlicher Aufgaben. Mehr als 60 Prozent der Befragten unterstützen unter anderem das eh-renamtliche Engagement von Mitar-beitern, indem sie diese von der Arbeit freistellen oder technische Ausrüstung zur Verfügung stellen. Gefördert werden hauptsächlich unpolitische Institutionen und Projekte im Umfeld des Firmensitzes, wie Sportvereine oder Freizeitaktivitäten. (HW)

Im Beisein von NRW-Minister Armin Laschet (3. von links, vordere Reihe), Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration, und Paderborns Bürgermeister Heinz Paus (4. von links, vordere Reihe) unterzeichneten ostwestfälische Unternehmen die Charta „Wirtschaft übernimmt Verantwortung".

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Forschung ohne Grenzen und mit bestem renommee

ZiF in Bielefeld seit 40 Jahren erfolgreich

Als Vorreiter in der deutschen Studienlandschaft ge-startet, ist es in seiner Ausprägung bis heute eine Be-

sonderheit: Das Zentrum für interdisziplinäre Forschung ZiF in Bielefeld. Das unter Wissenschaftlern weltweit be- kannte Institut hatte jetzt Geburtstag. Es kann auf 40 Jah- re erfolgreiche Arbeit zurückblicken. 1968 wurde das ZiF nach dem Vorbild des angesehenen Institute for Advanced Study der Princeton University (USA) gegründet. Damit ist es die älteste Einrichtung seiner Art in Deutschland und selber Vorbild für zahlreiche später gegründete Centers for Advanced Study in Europa. Das ZiF gehört zur Universi-tät Bielefeld. An dem Zentrum forschen und diskutieren interdisziplinär und international zusammengesetzte Arbeitsgruppen oft über lange Zeiträume zu Themen aus einem sehr breiten wissenschaftlichen Spektrum. Renom-mierte Wissenschaftler wie der spätere Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften Reinhard Selten haben am ZiF gearbeitet. Der große Soziologe Norbert Elias lehrte hier gegen Ende seines Lebens für mehrere Jahre. (US)

Miele beste Produktmarke

Für eine weitere Spitzenleistung aus OstWestfalenLippe sorgt das Unternehmen Miele. Die Gesellschaft für Kon-

sumforschung (GfK) hat in Kooperation mit dem Deutschen Markenverband und der Zeitschrift „Wirtschaftswoche“ Verbraucher nach den „best brands“ befragt. In der Kate-gorie „Beste Produktmarke“ wählten diese den Gütersloher Haushaltsgerätehersteller auf Platz 1, vor Canon und Elmex. Hinter Google und der Lufthansa landete Miele mit dem 3. Platz in der Kategorie „Beste Unternehmensmarke“ einen weiteren hervorragenden Erfolg. (HW)

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Alles eine Frage der

Intelligenz OstWestfalenLippe bei

Spitzentechnologien auf der Überholspur

von Volker Pieper

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Neben dem Honda-Konzern, der Asi-mo zur Verfügung stellte, unterstützen zum Beispiel Bertelsmann und Miele die Arbeit der Forscher mit dem Ziel, die Ergebnisse zur Verbesserung ihrer Produkte zu nutzen.Die Interaktion zwischen Mensch und Maschine ist freilich nur eines von zahlreichen Hightech-Entwick-lungsprojekten in OstWestfalenLippe. In Paderborn etwa versucht man, Autofahrern im Dunkeln den Blick „um die Kurve“ zu erleichtern. Das dort ansässige Forschungszentrum für Lichttechnik und Mechatronik (L-LAB) hat eine entsprechende Lösung entwickelt. Durch Leichtbau ergeben sich sowohl für die Möbel- als auch die Automobilbranche neue Möglichkeiten im Hinblick auf Technikintegration, einfache Logistik und Energieeffizienz. Intelligente Materialien sollen in die Lage versetzt werden, sich der Umwelt anzupassen. Ein weiteres Stück Zu-kunftstechnologie: das „HerzHandy“, das im Herz- und Diabeteszentrum in Bad Oeynhausen entwickelt wurde. Mit ihm können Patienten medizinische Daten wie Blutzuckerwerte oder EKG aufzeichnen und an den behandelnden Arzt senden. Getüftelt wird an vielen Stellen in der Region und in unter-schiedlichen Technologiebereichen – und überall geht es irgendwie um Fragen der Intelligenz. „Das besondere Potenzial von OstWestfalenLippe liegt in der Vernetzung von Technologien zu Intelligenten Systemen“, sagt Karl-Heinz Stiller, Aufsichtsratsvorsitzender der Wincor Nixdorf AG. „Der Rohstoff in OWL ist Wissen. Und die Anwen-dung dieses Wissens in Zusammenarbeit von Unternehmen und Hochschulen verschafft uns den nötigen Vorteil. Mit Massenproduktionen in Niedriglohn-ländern können und wollen wir nicht konkurrieren. Wir konzentrieren uns auf

Beim ersten Anblick fühlt man sich unweigerlich an einen Science-

Fiction-Film erinnert: Asimo, ein humanoider Roboter von Honda, ist seit einigen Monaten in zweifacher Ausfertigung im CoR-Lab der Univer-sität Bielefeld zu Hause. Er hat schon Ministern die Hand geschüttelt und Verträge überreicht. In einer neuen Werbekampagne des Landes Nordrhein-Westfalen „kuschelt“ er gar mit zwei wis-senschaftlichen Mitarbeitern. Bahnen sich da womöglich Gefühle zwischen Mensch und Maschine an?Ganz so weit sei es noch nicht, heißt es im Umfeld von Asimo, aber man arbeitet daran – unter anderem das CITEC. Dahinter steht das Exzel-lenzcluster „Cognitive Interaction Technology“, eine im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes geför-derte wissenschaftliche Einrichtung an der Universität Bielefeld. „Wir wollen eine Technologie entwickeln, die es dem Computer ermöglicht, mit dem Menschen auf einer Bedeutungsebene zu kommunizieren“, erläutert CITEC-Sprecher Prof. Dr. Helge Ritter. Er soll mithin nicht nur stur auf eingegebene Befehle reagieren, sondern „aufs Wort gehorchen“ und auch Gestik und sogar Emotionen verstehen. Dafür wollen die Wissenschaftler die Maschinen mit den erforderlichen kognitiven Fähigkeiten ausstatten. Informatiker, Biologen, Linguisten, Physiker, Psychologen und Sportwissenschaftler machen sich da-rüber gemeinsam Gedanken. Mit CITEC eng verbunden ist das CoR-Lab. Im 2007 gegründeten For-schungsinstitut für Kognition und Ro-botik stehen Asimo & Co. ebenfalls im Mittelpunkt des Interesses. Die Arbeit im CoR-Lab und CITEC weckt die Neugier bei potenziellen Anwendern. Bedeutende Unternehmen konnten als Kooperationspartner gewonnen werden.

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Premiummärkte und Spitzentechnolo-gien”, so der Paderborner Unternehmer. Die Entwicklung und Anwendung Intelligenter Systeme steht dann auch im Fokus der OWL-weiten Initiative „Innovation und Wissen“, die Stiller leitet. Sie wird durch das Innovations-ministerium NRW gefördert und von einem breiten Fundament aus Wirt-schaft, Wissenschaft, Verwaltung und Politik getragen. Unter der Überschrift „OstWestfalenLippe: Leadership durch Intelligente Systeme“ geht es darum, Entwicklungszentren in Kooperation von Wirtschaft und Wissenschaft, Wis-sens- und Technologietransfer, Nach-wuchs und Innovationskultur zu fördern. Die Vision: 2015 will OstWestfalen- Lippe zu den wettbewerbsfähigsten und dynamischsten Regionen in Europa gehören. „OWL hat sich auf den Weg gemacht – und mit vereinten Kräften werden wir unser Ziel auch erreichen“, ist sich Karl-Heinz Stiller sicher. Bestimmte Leuchttürme sind es vor allem, mit denen sich OWL in der Spitzengruppe der innovativsten Re-gionen festsetzen will und die zugleich

Asimos „kuscheln” in einer Werbeanzeige des Landes NRW mit Mitarbeitern der

Universität Bielefeld.

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tEcHnOLOGiE

als Orientierungspunkte für weitere Aktivitäten dienen: In unmittelbarer Nachbarschaft zum Heinz Nixdorf Institut und dem Heinz Nixdorf Mu-seumsForum soll in Paderborn mit der „Zukunftsmeile Fürstenallee” ein For-schungs- und Entwicklungscluster für Produkt- und Produktionsinnovationen entstehen, in dem Kompetenzen in den Bereichen Maschinen- und Fahrzeugbau sowie Informations- und Elektrotechnik gebündelt werden. Als wichtigen Mei-lenstein haben die Universität Pader-born und ein Industriekonsortium von Boeing, Evonik, eos und MCP im Juni letzten Jahres das Direct Manufacturing

tomatisierungstechnik zu nutzen. „Die Hochschulen öffnen sich zunehmend für Kooperationen mit der Wirtschaft, die für beide Seiten gewinnbringend sind“, erläutert der Rektor der Universität Bielefeld, Prof. Dr. Dieter Timmermann. „Wir können einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung von Innovationen leisten und erhalten aus der Wirtschaft praxisbezogene Impulse für Forschung und Lehre.“ Zusätzlichen Rückenwind könnte es mittelfristig von einem Fraunhofer-Institut an der Fürstenallee in Paderborn geben, um das sich OWL seit einiger Zeit intensiv bemüht und das sich speziell intelligenten mecha-tronischen Systemen widmen soll. In diesem Jahr soll eine Fraunhofer-Gruppe an der Universität Paderborn entstehen. Um Forschungsergebnisse konsequent

in Marktvorteile umzusetzen, küm-mert man sich in OstWestfalenLippe besonders um technologieorientierte Existenzgründungen. Praktische Hil-fen in Form von Patenschaften sind hier möglich, aber auch finanzielle Unterstützungen aus einem eigens eingerichteten Gründerfonds. Wozu eine technologieorientierte Existenz-gündung im Idealfall führen kann, zeigt die Cougar Bay GmbH in Steinha-gen. 2007 gewann das Unternehmen den OWL-Innovationspreis in der Kategorie „Start-up”. Andere Auszeichnungen folgten, wie der Bundesinnovationspreis der Initiative Mittelstand. Prämiert wurde der sogenannte TriMS PushMail Server, ein neues Verfahren, das E-Mails in einer komprimierten SMS auf Mobil-telefone überträgt. Cougar Bay hat sich

1. An der Fürstenallee in Paderborn soll ein neues Forschungs- und Entwicklungs-

cluster entstehen. Die Computeranimation zeigt, wie es aussehen könnte.

2. Intelligente mechatronische Systeme verbinden Mechanik, Elektronik, Rege-

lungstechnik und Software. Ein Beispiel ist das Kurvenlicht, das eine optimale Aus-

leuchtung des Verkehrsraums ermöglicht.

3. Intelligente Automatisierung durch schnelle Echtzeitkommunikation: Ein

ethernetbasiertes Netzwerk überträgt Prozessdaten präzise an Maschinen und

Anlagen.

Research Center (DMRC) gegründet. Das DMRC entwickelt Direct-Manu- facturing-Prozesse, um beliebig kom-plexe Bauteile automatisch und schicht-weise auf Basis von Computermodellen herzustellen. Nach dem Vorbild von CoR-Lab und CITEC werden an der Universität und der Fachhochschule Bielefeld weitere Entwicklungszen-tren in Kooperation mit der Industrie eingerichtet und ebenfalls zu einem Hochschulcampus zusammengefasst. Schwerpunkte liegen in den Bereichen Biotechnologie und erneuerbare En-ergien. An der Hochschule Ostwestfalen-Lippe in Lemgo befindet sich das Innovati-onszentrum „Industrial IT“ im Aufbau. Ziel ist, die Möglichkeiten der Informa-tionstechnologie verstärkt für die Au-

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inzwischen auf dem Markt durchgesetzt – und bereits mit neuen Entwicklungen von sich reden gemacht: der Übertra-gung von E-Mails in Flugzeugen, „eine Weltneuheit”, so das Unternehmen. Damit solcher Erfindergeist noch mehr System bekommt, nimmt die Region junge Menschen verstärkt in den Blick: Sie sollen gefördert und für Naturwis-senschaften und Technik begeistert werden. Dazu haben Brancheninitia-tiven, Kammern, Unternehmen und Hochschulen zahlreiche Aktivitäten auf den Weg gebracht. Beispiele sind die Ingenieuroffensive BINGO, Berufsfeld-erkundungen, über 100 Kooperationen zwischen Unternehmen und Schulen oder das Biologielabor b!lab. „Wir wol-len, dass junge Talente aus der Region Wettbewerbe wie ‚Jugend forscht‘ gewin-

nen. Dazu greifen wir Schülerinnen und Schülern gerne unter die Arme, indem sie durch Experten aus Hochschulen und Unternehmen begleitet werden bzw. finanzielle Unterstützung für die An-schaffung von Materialien und Forsch-ungsinstrumenten erhalten. Forscher-geist darf nicht darunter leiden, dass die notwendigen Ressourcen fehlen“, be- tont Dr. Joachim Belz, Vorstandssprech-er der Weidmüller Interface GmbH und Co. KG in Detmold. Dass erfinderisch- er Nachwuchs vorhanden ist, konnte man erst kürzlich auf der GENIALE in Bielefeld beobachten. Tausende jun- ge Besucher kamen zu diesem bundes- weit einmaligen Science-Festival, um sich einen Einblick in die unterschied-lichen Spielarten von Wissenschaft und Forschung zu verschaffen.

Karl-Heinz Stiller, Aufsichtsratsvor-sitzender der Wincor Nixdorf AG (links), steht an der Spitze der Innovationsoffen-sive der OWL Marketing GmbH, die von zahlreichen Persönlichkeiten mitgetragen wird. Darunter Unternehmer, Hochschul-rektoren (das Foto unten zeigt Professor Nikolaus Risch, Präsident der Univer-sität Paderborn, und Professorin Beate Rennen-Allhoff, Rektorin der Fachhoch-schule Bielefeld, die ihr persönliches Commitment per Unterschrift abgeben), Politiker, Verwaltungsspitzen und die Detmolder Bezirksregierung.

Science-Festival GENIALE begeistert

Eine Woche lang wurde Bielefeld zum Campus, Straßen und Plätze

zu Laboren, Theater und Museen zu Forschungsstätten. Im Rahmen des Science-Festivals GENIALE mach-ten etwa 400 Veranstaltungen an über 50 Orten in der Stadt am Teuto neugierig auf Wissenschaft und For-schung, gewährten einen Blick hinter die Kulissen und luden insbesondere jüngere Menschen zum Mitmachen ein. Besucher aus nah und fern ließen sich begeistern vom „Circus Quanten-schaum“, von Live-Experimenten im Hörsaal, von der Roboterforschung und vielem mehr. (US)

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Studienfonds OWL e.V. bezahlt Studiengebühren

Gefordert und gefördertAls die Studiengebühren im Jahr 2006 landesweit eingeführt wurden, herrschte auf Seite der Studenten Unruhe, auf Seite der Universitätsverwaltungen allgemeines Unbehagen. In OstWestfalenLippe haben im Schulterschluss die fünf heimischen staatlichen Hochschulen mit der Wirtschaft eine Lösung in der Gründung eines gemeinsamen Studienfonds OWL e.V. gefunden – kein klassischer Bildungsfonds, eher ein Stipendientopf mit „verlorenen Zuschüssen”. Ein genialer Schachzug, der mittlerweile viele Nachahmer im Lande findet.

Fünf Hochschulrektoren (die Profes-soren Nikolaus Risch, Präsident der

Universität Paderborn, Tilmann Fischer, Präsident der Hochschule OWL, Dieter Timmermann, Rektor der Universität Bielefeld, Beate Rennen-Allhoff, Rek-torin der Fachhochschule Bielefeld, und Martin Christian Vogel, Rektor der Hochschule für Musik Detmold) setzten sich zusammen, berieten sich mit Vertre-tern der Wirtschaft und riefen den Stu-dienfonds OWL e.V. ins Leben. Dabei war allen Beteiligten schon im Vorfeld klar: „Wenn es Studienbeiträge gibt, muss es auch Stipendien geben.“ Gesagt, getan. Ein Arbeitskreis aus Mitgliedern der fünf Hochschulen, dem Zentrum für Hochschulentwicklung (CHE) und der Bertelsmann Stiftung betrieb die Ver- einsgründung und bestellte Katja Urhahne zur Geschäftsführerin. Ihre

Aufgabe: Umsetzung des auf drei Säulen stehenden Fördermodells mit den Zielen Studierendenförderung, Setzen von Leistungsanreizen, Studienerleichte-rung, Stärkung des Hochschul- und Wirtschaftsstandorts OWL.Prof. Dr. Nikolaus Risch, Vorsitzender des Studienfonds OWL, legt die Mess- latte hoch: „Ehrgeiziges Ziel ist es, über alle drei Säulen – Stipendien, Praxis-schecks (von und in der Wirtschaft), studienförderliche Jobs (in den Hoch-schulen) – fünf bis zehn Prozent der Studierenden zu fördern!“ Bei der Be-werbung müssen sich die Studierenden zwischen zwei Möglichkeiten entschei-den: Förderung nach guten Leistungen und gesellschaftlichem/sozialem Engagement (Sozialkompetenz) oder nach Bedürftigkeit. Die mittlerweile 230 Stipendiaten können sich über

mindestens 1.000 Euro pro Jahr freuen, Verlängerungsmöglichkeiten sind gege-ben. Geschäftsführerin Katja Urhahne fügte dem Ganzen noch ein „ideelles Förderprogramm“ hinzu. Seminare, Workshops, Praktika, Firmenbesich-tigungen und kulturelle Angebote sollen den Studierenden die Stand-ortvorteile der Region näherbringen und Unternehmen Personalressourcen in Aussicht stellen: „Wir können nur erfolgreich sein, wenn auch die Un-ternehmen Vorteile darin sehen.“ Das scheint zu klappen. Zahlreiche Firmen spenden regelmäßig mittlere bis hohe Beträge in den Topf, können dabei aber auch gezielt Studierende bestimmter Fachrichtungen fördern. Zudem bie-ten sie Praktikumsplätze an, was den Studierenden auch als Berufseinstiegs-hilfe dienen soll. Mittlerweile ist das Erfolgsmodell aus OstWestfalenLippe Vorbild für zahlreiche Hochschulen in Deutschland geworden. So sind die Universitäten Siegen, Hohenheim, Düsseldorf, Mannheim und die FH Köln mit Modifikationen dem Beispiel OWL gefolgt, das bundesweit, zum Beispiel auf Abitureinstiegsmessen, vorgestellt wird und großes Interesse findet. Für die Initiatoren nach kurzer Zeit ein beachtlicher Erfolg. „NRW-Innovationsminister Prof. Andreas Pinkwart möchte unser Modell jetzt landesweit einführen“, freut sich Katja Urhahne. www.studienfonds-owl.de

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Drei, die sich freuen: Gute Leistungen und/oder soziales und politisches Engagement öffneten den Weg in die Studienförderung OstWestfalenLippes: v.l. Thomas Kemmerich, Diana Urban,

Benjamin Amshoff. Foto oben: Geschäftsführerin Katja Urhahne

von Reinhard Schwarz

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Tourist-Information · Historisches Rathaus · 37671 Höxter · Tel.: 0 52 71/ 1 94 33 · Fax:0 52 71/9 63 19 07 · [email protected] · www.hoexter.de

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Eine starke Leistung: Seit fünf Jahrzehnten werden in Bielefeld

Ingenieurinnen und Ingenieure aus-gebildet. Angefangen hat alles mit der Staatlichen Ingenieurschule für Maschinenwesen. Diese ist später in der Fachhochschule (FH) Bielefeld aufgegangen. Anlässlich des runden Jubiläums lädt die FH im März zu einer großen Festveranstaltung ein. Das ingenieurwissenschaftliche Hoch-schulangebot in Bielefeld ist im Laufe der Zeit deutlich gewachsen. Die Ausbildung wurde um Forschung und Transfer ergänzt. Heute steht der in-genieurwissenschaftliche Bereich der Fachhochschule Bielefeld für Tradition und Moderne, der durch Umstruktu-rierung den aktuellen Anforderungen

angepasst wurde. Die Lehreinheiten Elektrotechnik, Informationstech-nik, Maschinenbau, Mathematik, Produktentwicklung Mechatronik sind kürzlich zu einem Fachbereich zusammengewachsen: Ingenieurwis-senschaften und Mathematik – mit bewährten und neuen Studiengängen, mit den aktuellen Bachelor- und Mas-terabschlüssen, mit zahlreichen Koope-rationen und Praxisprojekten.Die Arbeit der FH hat Spuren hinter-lassen: Viele Absolventen haben ihr Wissen in Unternehmen, Verbände und Institutionen, als Angestellte oder Selbstständige weitergetragen. Nicht nur für die Region OstWestfalenLippe wirken diese Fach- und Führungskräfte als Motor der Wirtschaft. (US)

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Im Juli 1960 feierte der erste Jahrgang nach damals noch fünf Semestern ausgelassen seinen Abschluss.

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Wenn es um die Anwerbung qualifizierter Fachkräfte geht,

spielt neben den konkreten Angeboten der Unternehmen auch

das regionale Lebensumfeld eine Rolle. OstWestfalenLippe ist

die Region der mittelständischen Vielfalt, der „hidden champs“,

der großen Marken und der verantwortungsvoll handelnden

Familienunternehmen, die sich um Wohl und Wehe ihrer

Mitarbeiter sorgen: Die heimischen Unternehmen haben es

sich folglich zum Ziel gesetzt, talentierten und qualifizierten

Arbeitskräften in diesem Sinne ein „Zuhause“ zu geben.

von Reinhard Schwarz

Beste Chancen, schöner lebenin OstWestfalenLippe finden talente ein Zuhause

Bildunterschrift auf Seite 17.

Page 14: OstWestfalenLippe - Das Magazin, Ausgabe 15, Jahr: 2009

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Große Markenartikler wie Miele, Melitta, Dr. Oetker oder der

Medienkonzern Bertelsmann üben eine starke Strahlkraft aus. Fast mehr noch aber leuchten die zahlreichen mittelständischen Betriebe aus nahezu allen Branchen, die das Rückgrat der wirtschaftlichen Entwicklung der Re-gion bilden. Industrielle Präsenz und folglich starke Wirtschaftskraft tragen dazu bei, dass OstWestfalenLippe ein Standort mit hoher Lebensqualität ist. Eingebettet in schöne und wechselvolle Landschaften sind lebendige Großstäd-te und vitale Kleinstädte. Bielefeld als grüne Großstadt mit etwa 330.000 Bewohnern und starker Wirtschafts-struktur liegt direkt am Teutoburger Wald, Pader-born liegt am Rande der Senne, einer einzigartigen Heidelandschaft. Freizeit- und Kulturangebote sind reichlich vor- handen, als „exzellent“ ausgezeichnete Hochschulen bieten das ganze Spektrum der Wissenschaften mit vielen Schnitt-stellen zur Praxis. „Gut wohnen für kleines Geld“, das ist für den 30-jährigen Wirtschaftsingeni-eur Peter Belener aus Weinheim nur ein Argument von vielen, die ihn nach OstWestfalenLippe gezogen haben. Nach dem Studium an der Universität Karlsruhe fand er bei Miele sein idea-les Karrieresprungbrett als Trainee im Bereich Produktionssteuerung. Dazu eröffnete ihm das Gütersloher Unter-nehmen auch die Möglichkeit, parallel zur Arbeit zu promovieren. Ob er nun bei Miele bleibt oder zu einem anderen interessanten Unternehmen wechselt, von dem die Region eine ganze Vielfalt zu bieten hat: Kurze Wege und eine hervorragende Verkehrsinfrastruktur begünstigen, dass ein Wohnungswechsel wahrscheinlich nicht nötig sein wird.

Und so wie Peter Belener geht es vielen anderen qualifizierten Fachkräften, die zugunsten höherer Lebensqualität für sich und ihre Familien dem hektischen Getriebe der einschlägigen Ballungszen-tren den Rücken kehren. Im Wissen, dass in OstWestfalenLippe zum einen attraktive Arbeitsplätze in leistungsfä-higen Unternehmen locken, zum ande-ren ein hoher Freizeitwert. Denn wer sich für das Leben und Arbeiten in dieser Region entscheidet, hat beste Chancen, seine Karriere zielsicher durchplanen zu können – für seine

Familie, deren Unterhaltung, Ausbildung und Ent-

wicklungsfähigkeit ist bestens gesorgt. In vielen ostwestfälisch-lippischen Unter-nehmen ist „Talent-Management“ fest ins Unternehmensgeschehen integriert und die Unternehmenslenker, deren Name zumeist mit dem des Unterneh-mens eins ist, identifizieren sich voll und ganz damit. Mittelständisch geprägte Unternehmen sind dafür prädestiniert. Wie etwa der Elektronikhersteller Phoenix Contact aus dem ostwestfä-lisch-lippischen Blomberg, ausgezeich-net als „Arbeitgeber des Jahres 2008“.

Moderne arbeitsplätze, attraktive angeboteWarum Phoenix Contact? Antwort geben die Bestnoten der eigenen Mitar-beiter, anonym befragt zu Themen wie: Vision und Führung, Entwicklung, Entlohnungskonzepte, Kultur und Kommunikation, Familien- und Sozi-alorientierung. (siehe dazu auch unser Interview mit Prof. Dr. Gunther Olesch

auf Seite 16). Trotz enger Vernetzung, wie zum Beispiel durch die Initiative für Beschäftigung OWL e.V., gehen die Unternehmen ihren eigenen Weg – auf teils verblüffenden Lösungswegen. So auch der europäisch ausgerichtete Gewerbe- und Industriebauspezialist Goldbeck. „Wer bei uns eintritt“, er-läutert Personalleiter Jürgen Eggers, „wird rasch in unser Netzwerk inno-vativen Bauens integriert. Das heißt: transparente Information, tägliche

Nähe zur mitarbeitenden Unternehmerfamilie und zum Management und natürlich zu allen für ihn relevanten Abtei-lungen – europaweit.“ Goldbeck ist bekannt für seine ausgefeilten

Personalentwicklungskonzepte, Weiter-bildungsangebote, die schon sehr lange erfolgreich praktizierten Modelle der Mitarbeitererfolgsbeteiligung, die selbst der Bundespräsident einer öffentlichen Würdigung unterzog, und vor allem für die überzeugend vorgelebte Unterneh-menskultur, die dafür sorgt, dass das Klima in jeder Abteilung stimmt.

Familiengeführte unternehmen fördern MitarbeiterkulturJörg Hesse, Prokurist bei der Hettich Holding GmbH & Co. oHG mit Sitz in Kirchlengern, betont ebenfalls den demokratischen, respektvollen Um-gang, der in der Unternehmenskultur deutlich wird: „Als familiengeführtes Unternehmen denken und handeln wir mit mittel- bis langfristiger Perspekti-ve und sind dabei gleichzeitig in der Lage, kurzfristig flexibel zu sein.“ Eine Vielzahl beruflicher Entwicklungsmög-lichkeiten ergibt sich aus drei möglich- en Karrieresträngen: Führungsrolle, Rolle im Projektmanagement und Rolle als Spezialist. Die Stränge sind

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grundsätzlich gleichwertig. Da es Hettich dazu offenbar schafft, die Vereinbarkeit von Privatleben, Fami-lie und Beruf zu gewährleisten, ist das Unternehmen auch für Bewerber aus fernen Regionen interessant. Und die werden zum Beispiel durch Hochschul-programme in Kooperation mit Profes-soren und Studierenden oder durch Förderungsprogramme für Migranten angesprochen – nach Worten von Jörg Hesse „ein interessantes Potenzial für Unternehmen, die sich – wie Hettich – international orientieren.“

berufevielfalt unterstützt KarriereplanungBei der Gütersloher Bertelsmann AG können ebenfalls schon Schüler und Hochschüler die große Vielfalt von Be- rufen im Konzern kennenlernen. Mit-arbeiter lernen schnell die Vorteile der partnerschaftlichen Unternehmens-kultur kennen, die viel Freiraum in der Gestaltung der Aufgaben gibt und zur hohen Identifikation und geringen Fluk-tuation führt. Bei Bertelsmann erhalten Mitarbeiter früh Verantwortung und Entscheidungskompetenz. „Eine ausge- wogene Work-Life-Balance“, wie es Gero Hesse, Leiter des Bereichs HR Ser-vices bei Bertelsmann, ausdrückt, „und zahlreiche Angebote in den Bereichen Gesundheit und Freizeit tun ihr Üb-riges, dass unsere Mitarbeiter in einem sehr guten Gesamtumfeld ihre kreative Leistung voll entfalten können.“ Aus-wärtige Fachkräfte bekommen über die Website www.createyourowncareer.de einen ersten Eindruck, welche Mög-lichkeiten der in Gütersloh verwurzelte Konzern seinen Mitarbeitern eröffnet. Deshalb spricht man bei Bertelsmann auch gerne vom „Unternehmen der Unternehmer”, einem Anspruch, der auch in Zukunft viele Top-Talente anziehen wird, ihren Einstieg bei Ber-

telsmann in Gütersloh zu finden oder einem der Standorte in über 50 Ländern dieser Welt.

internationalität verspricht glänzende PerspektivenDas dürfen Bewerber auch bei Weid-müller, dem „Top-Arbeitgeber für In-genieure 2009”, in Detmold erwarten.

Interessant hier: der internationale Mitarbeiteraustausch. Personalma-nagerin Sabine Elting betont, dass Weidmüller zunehmend mit internati-onalen Strukturen arbeitet: „In diesem Rahmen wurden insgesamt 20 mittel- bis langfristige Auslandseinsätze in den Regionen Asien, Europa und USA mit deutschen Mitarbeitern realisiert. Ziele

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Die Collage zeigt die Logos der größten Unternehmen aus OWL und eine Auswahl weiterer bekannter Markenartikler sowie einige Beispiele überregional bekannter „Marken” aus den Bereichen Wissenschaft, Gesundheit, Sport und Kultur. Stand: Februar 2009

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Starke Marken aus OstWestfalenLippe

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Nicht klagen, handeln!

OWL Magazin: Wie gewinnt man heute Mitarbeiter für sein Unter-nehmen?Prof. Olesch: An erster Stelle ist da innovative Personalpolitik zu nennen, die von sehr vielen Unternehmen in der Region praktiziert wird. Denn wenn wir den Menschen eine hochwertige Ausbildung und Personalentwicklung sowie moderne Arbeitsformen bieten, gelingt es auch, qualifizierte und motivierte Fachkräfte heranzubilden und zu binden. Eine wichtige Rolle spielt auch die gezielte Förderung von individuellen und flexiblen Arbeits-formen, welche die Vereinbarkeit von Beruf und Familie vereinfachen. Und nicht zu unterschätzen: Vertrauensvolle Beziehungen zwischen Management und Belegschaft und ein lebendiger Teamgeist sind zentrale Merkmale unserer Unternehmenskultur, die wir sehr konsequent vorleben und täglich umsetzen.

OWL Magazin: Wie wird das inIhrem Unternehmen umgesetzt?Prof. Olesch: Das Management nimmt sich dieses Themas sehr ernst und ver-antwortungsvoll an. Denn Menschen müssen erleben, dass sie als Individuum und Arbeitnehmer geschätzt werden, dass sie im Unternehmen eine Heimat haben. Deswegen stellen wir ständig die Frage: „Wie gehen wir mit unseren Mitarbeitern, aber auch Lieferanten, Partnern und Kunden um?“ Dazu gehört auch, dass wir heute schon unsere Ziele bis ins Jahr 2020 definieren. So geben wir den Menschen langfristig eine Pers-pektive und jene Sicherheit, die sie von ihrem Arbeitgeber erwarten.

OWL Magazin: Wie gehen Sie vor?Prof. Olesch: Viele gute Beispiele liefert unsere Initiative für Beschäftigung OWL. Hier arbeiten über 40 namhafte Unternehmen und Mitglieder von Po-litik, Verbänden und Verwaltung mit. Bei den Unternehmen finden sich Namen wie zum Beispiel Bertelsmann, Böllhoff, Dr. Oetker, Goldbeck, Gil-demeister, Hettich, Miele, Phoenix Contact, Seidensticker und Weidmül-ler. Jedes der beteiligten Unternehmen setzt dabei seine Schwerpunkte indivi-duell. Ich spreche hier in erster Linie für unser Unternehmen Phoenix Contact. Wir versuchen zunächst, die Fachkräfte hier aus der Region zu gewinnen. Zum Beispiel aus dem großen Migrantenpo-tenzial, indem wir diese bereits früh in zukunftsorientierte Ausbildungskon-zepte einbinden. Ferner fördern wir die Hochschulen in der Region und motivieren die Unternehmen, mehr Praxisbezug zu den Schulen herzustel-len. Bei Phoenix Contact integrieren wir bereits Hauptschüler in die Aus-bildung – mit tollen Ergebnissen. Dazu bieten wir seit 1997 in Kooperation mit der Hochschule OWL ein duales Studium mit Ausbildungspraxis. Von solchen Beispielen gibt es unzählige in anderen Unternehmen der Region.

Die Welt wird nur dadurch besser, wenn jeder für sich den ersten Schritt macht.

OWL Magazin: Ist sie denn für Phoenix Contact besser geworden?Prof. Olesch: Tatsächlich haben wir heute keine Probleme mehr, zum Bei-spiel Ingenieure zu bekommen. Also: Nicht klagen, sondern handeln!

OWL Magazin: Wie sprechen Sie den potenziellen Nachwuchs von außerhalb der Region an?Prof. Olesch: Meines Erachtens müs-sen sich hier die Arbeitgeber attraktiv machen, Stichwort „Employer Bran-ding“. Beispielsweise durch Teilnah-me an nationalen Wettbewerben wie „Beste Personalentwicklung“, „Bester Arbeitgeber“ oder „Beste Konzepte für nachhaltige Ausbildung“. Wir sind für unsere mitarbeiterorientierten Anstrengungen nicht nur einmal aus-gezeichnet worden. Da stellen wir uns in ein Ranking mit Arbeitgebern, die einen exzellenten Ruf in Deutschland genießen, wie zum Beispiel Porsche.

OWL Magazin: Wird der Ruf draußen gehört?Prof. Olesch: Oh ja. Eine Fluktuati-onsrate von einem Prozent gegenüber einer deutschlandweiten von 7,6 Pro- zent spricht doch klar für uns. Wir schaffen es, weil wir authentisch sind und entsprechend handeln. Und wir schaffen es auch zu kommunizieren, dass wir eine Region mit höchster Le- bensqualität sind. Ob das nun unsere Wirtschaft, unser Kulturleben oder unser gesamtes Umfeld betrifft. (RS)

Prof. Dr. Gunther Olesch, Geschäftsführer beim weltweit tätigen Elektronikhersteller Phoenix Contact in Blomberg und Vorsitzender der Initiative für Beschäftigung OWL e.V., erläutert, was man in OstWestfa-lenLippe unternimmt, um „Talenten ein Zuhause“ zu geben.

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>> der Auslandsaufenthalte sind sowohl der Austausch von Know-how, der Aufbau von Managementstrukturen als auch die langfristige Personalentwicklung. Mit Zielvereinbarungen stellen wir sicher, dass der jeweilige Auslandsaufenthalt zum Erfolg führt.“

intaktes umfeld für die ganze Familie„Wir wollen OWL beim qualifizierten Nachwuchs und bei interessierten Fach- und Führungskräften, die nach neuen Herausforderungen suchen, bekannter machen“, erläutert Schüco-Personalchefin Bettina Kraemer die Bemühungen des innovativen High- tech-Unternehmens und führt aus: „Die Region präsentiert sich für Men-schen mit hohem Bildungsgrad und

dem Wunsch nach intaktem Umfeld für Familie und Freizeitbeschäftigung geradezu ideal, vor allem deshalb, weil man hier auf hohem Niveau arbeitet, national u n d international.“ Solchem Denken folgend, rief Schüco gemein- sam mit einigen anderen Unternehmen die Initiative www.powerbrands-owl.de ins Leben. Kerngedanke ist es, den an- gepeilten Zielgruppen zu vermitteln, dass nicht nur zahlreiche grundsolide Weltmarken, sondern auch eine Viel-zahl von Hidden Champs genannten mittelständischen „heimlichen Markt-führern“ hier prosperieren – zum Vor-teil jener, die dem immer hektischer werdenden Getriebe ein Leben in perfekter Infrastruktur samt vielfältigem Kulturangebot und intakter Natur vorziehen.

Ingenieurinnen bei Claas in Harsewinkel. Bernadette Wullengerd (rechts) und Annegret Fronemann (links) überprüfen die Leistungs-daten eines JAGUAR-Feldhäckslers. In den Landmaschinen des ostwestfälischen Unter- nehmens steckt eine Menge moderne Techno-logie. Wie Claas sind viele Unternehmen der Region weltweit aktiv und bieten Führungs-kräften viele Möglichkeiten internationaler Kontakte. OstWestfalenLippe bietet das attraktive Zuhause.

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Futuristische architektur

Leonardos gläserne Markenwelt

Mit dem Leonardo glass cube lie-fert die in Bad Driburg (Kreis

Höxter) ansässige glaskoch B. Koch jr. GmbH + Co. KG ein signifikantes Beispiel für spektakuläre Industriekunst, die sich der Pflege und dem Ausbau der international renommierten Glasmarke Leonardo verschreibt: „inspiration for modern living”.Leonardo-Geschäftsführer Oliver Klei-ne persönlich war es, der dem Wiesba-dener Architektenteam 3deluxe die Aufgabe stellte, ein außergewöhnlich gestaltetes Gebäude für Besucher, Kun-den und Mitarbeiter zu realisieren, das sowohl als Showroom, Seminar- und Veranstaltungszentrum, Rekreations-

insel für Mitarbeiter und inspirativer „think tank“ für die Produktentwick-lung genutzt werden könne. „Kreative Köpfe benötigen inspirierende Räume,

um außergewöhnliche Ideen zu produ-zieren“, postuliert Oliver Kleine und kommuniziert das Marken-Credo von Leonardo: „Die Liaison aus soften, or-ganischen Strukturen und einer klaren, geradlinigen Glashülle transportiert die drei Markenwerte Inspiration, Emo-tion und Qualität auf geniale Weise.“ Der Bad Driburger glass cube wurde geschaffen als scheinbares Paradoxon: Ein geometrisch stringenter Glaskubus umschließt geschwungene Raumele-mente und organische Strukturen und ermöglicht so die Harmonie von zwei formal kontrastierenden Elementen. Organisch wabenartige Strukturen, „genetics” genannte, sechs Meter

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Leonardo-Geschäftsführer Oliver Kleine: „Kreative Köpfe benötigen inspirierende Räume, um außergewöhnliche Ideen zu produzieren.“

Geschwungene Raumelemente, organische Strukturen – im Inneren des

glass cube findet die Zukunft statt.

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Geschmack bleibtGeschmack.

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hohe, amorphe Skulpturen und gewölbte, weiße Betonwände versetzen die Besucher der Leonardo-Markenwelt in eine Zukunftswelt. In ihrem 2.800 Quadratmeter großen Zentrum sind Ober- und Untergeschoss durch einen von Stegen durch-kreuzten Luftraum miteinander verbunden. Bei Betreten des Leonardo glass cube eröffnet sich der Raum dem Betrachter somit nicht nur in horizontaler Ebene, sondern ebenfalls nach oben und unten. In beiden Geschossen befinden sich Nischen für Sonderpräsentationsflächen, in denen thematische Produktinszenierungen stattfinden. Auch eine inspirierende Lounge ist integriert. Wie richtig Leonardo-Chef Oliver Kleine und sein Architektenteam mit dem glass cube liegen, beweist die hohe Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. Nach mehreren Awards erhielt der Leonardo glass cube nun auch einen der begehrtesten Designpreise überhaupt: den „red dot” im Bereich Communication Design, der jährlich von einer internationalen Designexperten-Jury vergeben wird. (RS)

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Wegweisende Architektur in OstWestfalen-Lippe: Der glass cube zelebriert das Leonardo-

Markenerlebnis auf extravagante Weise.

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artega – der Sportwagen aus OstWestfalenLippe

Ein automobiler Traum

Keine Frage – der Artega ist ein echter B_OWL_ide, das heißt,

ein Bolide, identisch mit der Innovati-onskraft der Region. Der superschöne Sportwagen hat einige Superlative auf-zuweisen. Nicht nur die Rekordentwick-lungszeit bis zur Serie in sensationell kurzen 20 Monaten, sondern auch die Gesamtinvestitionssumme von nur 20,5 Millionen Euro, in der sogar noch die Kosten für das toll gestylte und hoch- moderne Delbrücker Fertigungszentrum enthalten sind. Klaus Dieter Frers, Chef

digkeit von 270 km/h, einem Sprint von 0 auf 100 in 4,8 Sekunden und einem durchschnittlichen Verbrauch von nur 8,9 Litern pro 100 km. Eine echte In-novation oder laut Fachzeitschrift „auto sport“ eine „glasklare Bekundung, wie ein Sportwagen des 21. Jahrhunderts aussehen soll.“ Ursprünglich wollte der paragon-Chef nur ein Innenraumkonzept entwickeln, das seinen Kunden die Fle-xibilität und den Ideenreichtum des er-folgreichen Automotive-Unternehmens demonstrieren sollte. Rasch erkannte

Nur 20 Monate nach der Weltpremiere des ersten Prototyps ist in Delbrück der brandneue deutsche Sportwagen Artega an den Start gegangen. Der von der Automobilwelt gefeierte schicke Renner mit eigenständigem Design ist ein Spitzenprodukt der Region OstWestfalenLippe: Abgesehen von Motor und Getriebe, kommen über 90 Prozent der Bauteile aus der heimischen Automotive-Szene.

der börsennotierten paragon AG und „Vater“ des Artega, hat nun erst einmal 50 neue, qualifizierte Arbeitsplätze geschaffen und dabei nichts dem Zufall überlassen. Er fand die richtigen Berater, mit dem dänischen Stardesigner Henrik Fisker (BMW, Aston Martin) den rich-tigen Stylisten und mit der konsequent vernetzten Automotive-Szene vor Ort das ideale Umfeld, um dieses ehrgeizige Projekt zu realisieren. Herausgekommen ist so ein 300 PS starker und überirdisch schöner Flitzer mit einer Endgeschwin-

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Frers die Chancen, die in der gut vernetzten Infrastruktur ost-westfälischer Zulieferbetriebe liegen, und beschloss, den Wagen gleich komplett zu bauen. Und das genial einfache Konzept ist aufgegangen – in nur 48 Stunden wird dieser automobile Traum im Fertigungszentrum Delbrück wahr. Beeindruckend, wenn man den Weg der Produktion mitverfolgt. Das Leicht-metall-Chassis wandert dabei innerhalb der Halle von einem Teilelager zum anderen – alles wird von Hand montiert. Artega profitiert dabei von einer Vielzahl von Herstellern, die mon-tagefertige Komponenten liefern. Den Turnaround will Frers bereits nach einem Jahr geschafft haben, fürs nächste Jahr ist das Werk voll ausgelastet: Wer einen Artega haben möchte, muss ca. acht Monate warten. (RS)

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Was für ein

Das GOP Varieté-Theater im Kaiserpalais Bad Oeynhausenbegeistert seit mehr als acht Jahren die Menschen in OWL.In dieser Zeit haben über eine Millionen Besucher über70 aufwändig inszenierte Live-Shows mit 750 Künstlernaus 39 Ländern gesehen und sich von unserer kreativenKüche verwöhnen lassen. GOP – das ist anspruchsvollesEntertainment auf mehr als 4.000 Quadratmetern!

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Theater!

1. Von den Kunden sehnsüchtig erwartet – Deutschlands heißester Sportwagen kommt aus OstWestfalenLippe: Der Artega wird seit 2009 ausgeliefert!

2. Dank der einzigartigen Dichte von Automotive-Zulieferern in OWL kann der Artega im Werk Delbrück in 48 Stunden gefertigt werden.

3. Klaus Dieter Frers, Chef des Automobilzulieferers paragon AG, ist der stolze „Vater“ des Artega.

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HanDbaLL WM 2007022Bürokratieabbau

Pionierarbeit beim bürokratieabbau zeigt nachhaltige Wirkung

Die Saat ist aufgegangen

W enn Unternehmen heute ein behördliches Anliegen haben,

werden sie vielerorts wesentlich zügiger bedient als früher. Langwierige Strei-tigkeiten vor Gericht? Auch das muss nicht mehr sein, denn dafür gibt es das neue Instrument der Mediation. Dass sich solche Maßnahmen in der Praxis bewähren, liegt an der Pionierarbeit von OstWestfalenLippe. Die Saat, die in der Region eingebracht wurde, ist ganz ohne Zweifel aufgegangen. Im Jahr 2002 hatte sich OstWestfalenLip-pe mit der Initiative „Wirtschaftsnahe Verwaltung“ auf den Weg gemacht. Das Erfolgsgeheimnis waren konkrete Entbürokratisierungsvorschläge aus der Praxis. Die Bilanz: Land und Bund haben mittlerweile rund 70 Anre-gungen aus OWL umgesetzt, davon 48 Vorschläge in Nordrhein-Westfalen.

von Volker Pieper

19 Vorschläge fanden Eingang in die drei Mittelstandsentlastungsgesetze. Die Wirkung wird unter anderem an Änderungen deutlich, die bestimmte Dokumentations- und Informations- pflichten betreffen. So wurde bei- spielsweise bei der Vergabe öffentlicher Bauaufträge ein Präqualifizierungsver-fahren eingeführt. Für Makler wurde die Pflicht abgeschafft, Inserate zu sammeln und einen jährlichen Prüfbe-richt zu erstellen. Auf OstWestfalen- Lippe bezogen, ergeben sich für die Wirtschaft allein durch vier Änderungen jährliche Entlastungen von über sechs Millionen Euro. Auf ganz Deutschland hochgerechnet, geht das Einsparpoten- zial in die Milliarden. Viele Verwaltun-gen in der Region haben ihr Genehmi-gungsmanagement und die Betreuung von Unternehmen optimiert – auch das

ein Ergebnis der Initiative. Dafür stehen Projekte wie Widufix (Kreis Herford), das bereits mehrfach ausgezeichnet wurde, der Güterslo(h)tse (Kreis Güters- loh), 100Pro (Kreis Paderborn), BUS (Kreis Lippe) oder MILUS (Kreis Min-den-Lübbecke). Die Kreise Paderborn und Höxter sowie die Städte Rheda-Wiedenbrück, Beverungen und Peters- hagen haben ihren Service mit dem RAL-Gütezeichen „Mittelstandsori-entierte Kommunalverwaltung“ zer-tifizieren lassen. Die Bezirksregierung Detmold führt beispielsweise Planfest-stellungsverfahren für die Erweiterung von Bundesstraßen und Autobahnen durch, wofür im übrigen Teil von NRW weiterhin das Verkehrsmini-sterium zuständig ist. Mittlerweile wurden 19 Verfahren erfolgreich abge-schlossen – wie der Lückenschluss der A 33. Die Bearbeitungszeit konnte im Vergleich zu den übrigen Regierungs-bezirken in NRW wesentlich verkürzt werden. Schnelles und kundenfreundliches Verwaltungshandeln ist auch die Idee, die hinter den „Bürger Service Centern“ steht, die vom Kreis Lippe und der Stadt Bielefeld eingerichtet worden sind. 80 Prozent der Anfragen werden bereits beim ersten Kontakt beantwortet. Lippe und Bielefeld gehören außerdem zu den Modellkommunen für die Einführung der bundeseinheitlichen Behördenruf-nummer „115“. Im Rahmen des „Justizmodells in OWL“ wurden neue Verfahren für eine bürger-nahe und effiziente Rechtsgewährung entwickelt, beispielsweise die richter-liche Mediation zur einvernehmlichen Streitbeilegung. In den Land- und Amts-gerichten sind mittlerweile über 1.500 Verfahren mit einer Erfolgsquote von rund 70 Prozent durchgeführt worden. Von den bislang über 130 Mediationster-minen am Verwaltungsgericht Minden konnten etwa 80 Prozent erfolgreich abgeschlossen werden. Hochkomplexe Fälle, wie etwa der umstrittene Ausbau der SchücoArena, waren darunter. Hier gelang es, den Konflikt zwischen Arminia Bielefeld und einigen Anwohnern inner-halb von sechs Monaten außergerichtlich

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zu lösen. Das Finanzamt für Groß- und Konzernbetriebsprüfung Bielefeld hat ein bundesweit einzigartiges Modell zur zeitnahen Betriebsprüfung entwickelt. Normalerweise prüfen die Finanzämter vier bis sechs Jahre in die Vergangen-heit. Bei der zeitnahen Prüfung wird in der Regel das gerade abgelaufene Jahr betrachtet. Aktuelle Investitionsent-scheidungen können berücksichtigt, schwierige Sachverhalte im Vorfeld geklärt und unangenehme Steuernach-zahlungen vermieden werden. Die Umstrukturierungen zahlen sich aus. Bei einer bundesweiten Unter-nehmensbefragung des Instituts der deutschen Wirtschaft aus dem Jahr 2007 liegen die OWL-Behörden deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Auch in Zukunft werden spürbare Impulse von OstWestfalenLippe ausgehen. So hat der Nationale Normenkontrollrat OWL zur Partnerregion bestimmt. Er unterstützt die Bundesregierung bei der Umsetzung ihres Programms „Bürokra-tieabbau und bessere Rechtsetzung“. Das ehrgeizige Ziel: Bis 2011 sollen die Bürokratiekosten um ein Viertel sinken. Der Normenkontrollrat hat dazu zusammen mit ausgewählten Un-ternehmen der Region die individuelle bürokratische Belastung ermittelt. „Mit einem eindeutigen Ergebnis“, wie der Vorsitzende des Rates, Dr. Johannes Ludewig, im Gespräch mit „OstWestfa-lenLippe – Das Magazin“ betont (siehe Interview).

Bundespräsident Horst Köhler bestaunt ein aus geschredderten Akten geformtes Brikett als Symbol für Bürokratieabbau.

Im Zusammenhang mit der Gründung des Rates hatte sich die Bundesre-gierung ehrgeizige Ziele gesetzt. Bis 2011sollen die Bürokratiekosten um 25 Prozent sinken. Ist das noch zu schaffen? Die Antwort ist ja! Die Bundesregie-rung hat sich als Zwischenziel zunächst vorgenommen, bis zum Ende der Legis-laturperiode 12,5 Prozent der bestehen-den Bürokratiekosten abzubauen. Die Bundesministerien haben daraufhin zum Teil erhebliche Anstrengungen unter-nommen, um dieses Ziel zu erreichen. Sie haben bislang ein Abbaupaket mit einem Volumen von über vier Milliarden Euro geschnürt. Nach den bisherigen Er-gebnissen des mit der Bestandsmessung betrauten Statistischen Bundesamtes werden die Bürokratiekosten für die Wirtschaft in Deutschland zwischen 40 und 50 Milliarden Euro liegen.

OstWestfalenLippe wird auch alsPartnerregion des Rates bezeichnet.Was bedeutet das?Die Erfahrungen unserer niederlän-dischen Nachbarn, die beim Bürokra-tieabbau mit dem Standardkostenmo-dell eine Vorreiterrolle in Europa ein- nehmen, haben gezeigt, dass eine posi-tive Abbaubilanz noch kein Erfolgsga-rant ist. Diesem Phänomen wollten wir nachgehen. Der Normenkontrollrat hat deshalb mit Unterstützung der Region OstWestfalenLippe verschiedene Un-ternehmen aufgesucht, um deren in- dividuelle bürokratische Belastungen zu ermitteln. Mit einem eindeutigen Ergebnis: Für den Erfolg des Büro-kratieabbaus reicht es nicht aus, nur die gesamtwirtschaftliche Ebene zu betrachten. Um Bürokratieabbau auch für das einzelne Unternehmen spürbar zu machen, müssen vielmehr auch die

je nach Branche sehr unterschiedlichen Belange der Unternehmen in den Blick genommen werden.

Welchen Beitrag konnte Ost-WestfalenLippe bislang liefern?OstWestfalenLippe verfügt bereits über umfangreiche Erfahrungen beim Büro-kratieabbau und ist damit ein idealer Partner. So konnten wir zeitnah und ohne aufwändige Vorarbeiten mit der Unter-suchung der bürokratischen Belastung- en einzelner Unternehmen beginnen. Alle Beteiligten haben sich sehr enga- giert und zwischen der Projektidee und dem fertigen Bericht lagen schließlich nur wenige Wochen. Dieser Erfolg ist ganz maßgeblich der Aufgeschlossenheit und der Kooperationsbereitschaft der betei-ligten Unternehmen zu verdanken.

Was können andere Regionen von OstWestfalenLippe lernen? Internationale Erfahrungen zeigen, dass schnelle und bürokratiearme Verwal-tungsprozesse einen Standortvorteil darstellen. OstWestfalenLippe hat sich dieser Herausforderung gestellt und ge-handelt. Ich würde mir wünschen, dass sich andere davon anstecken lassen und immer mehr Akteure die Zuschauertri-büne verlassen und mit auf das Spielfeld kommen. (VP)

„OstWestfalenLippe ist ein idealer Partner“Dr. Johannes Ludewig ist Vorsitzender des Nationalen Normenkontroll-rates. Im Gespräch mit „OstWestfalenLippe – Das Magazin“ erläutert der Ex-Bahnchef, was man diesbezüglich von der Region lernen kann.

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2.000 Jahre Varusschlacht: iMPEriuM – KOnFLiKt – MYtHOS

Herman the European!

von Reinhard Schwarz

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Seit 1838 steht der im Ausland auch als „Herman the German“ bekannte Arminius über den Wipfeln des Teutoburger Waldes und gilt als symbolträchtiges Wahrzeichen für die Freiheit Germaniens. Erkämpft hatte sich der Cheruskerfürst und römische Ritter diese Ehre im Jahr 9 nach Christus, als er in einer mörderischen Schlacht den römischen Heeresbestand um gut ein Achtel dezimierte. Fast 20.000 römische Legionäre mussten ihr Leben lassen. Ein Mythos entstand. 2.000 Jahre später nehmen mit Haltern am See, Kalkriese und Detmold Originalschauplätze, die mit dem Phänomen „Varusschlacht“ verbunden werden, das blutige Ereignis zum Anlass, den Geist der europäischen Idee zu berufen. Im Dreiklang von „IMPERIUM – KONFLIKT – MYTHOS“ erwartet Besucher aus aller Welt in der Zeit vom 16. Mai bis 25. Oktober 2009 ein internationales Kulturprogramm mit einer Fülle von attraktiven Ausstellungen, Veranstaltungen und Konzerten.

Arminius vulgo „Hermann“ nimmt sich in der Varusschlacht die

Römer vor – so gründlich, dass die römische Geschichtsschreibung den Verlust von drei Legionen nachhaltig als traumatisches Germaniaerlebnis im kollektiven Volksgedächtnis verewigt. Überliefert von großen Autoren wie zum Beispiel Ovid, Strabon, Tacitus, Cassius Dio oder Sueton. Letzterer über-lieferte das berühmte Augustus-Zitat: „Varus, Varus, gib mir meine Legionen wieder!“

Ein europäisches EreignisDie Römer gaben als Folge des Desasters Germanien auf und begnügten sich mit den sicher befriedeten linksrheinischen Gebieten. Ergebnis: Dieses von vie-len Mythen durch die Jahrhunderte begleitete Schlachtenereignis hat das heutige Europa entscheidend geprägt.

Für den Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), den Kreis Lippe und das Osnabrücker Land ein guter Grund, in Haltern am See, Kalkriese und Det-mold unterschiedliche Facetten des historischen Geschehens erlebbar zu machen – in einem Ausstellungspro-jekt unter der Schirmherrschaft der Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, des Präsidenten des Europäischen Parlamentes, Prof. Dr. Hans-Gert Pöt-tering, und der Ministerpräsidenten der Länder Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, Dr. Jürgen Rüttgers und Christian Wulff.Die nationale und europäische Dimen-sion des Projekts erläutert der Landrat des Kreises Lippe, Friedel Heuwinkel: „ Das Ausstellungsprojekt ‘IMPERIUM – KONFLIKT – MYTHOS‘ 2.000 Jahre Varusschlacht“ führt zu den Wurzeln deutscher Geschichte, analysiert die

Grundlagen kultureller und nationaler Identität und verbindet Politik, Kunst und Geschichte. Die Kooperation ‚2.000 Jahre Varusschlacht’ wird die-sen Wendepunkt der deutschen und europäischen Geschichte würdigen und den Menschen an drei Originalschau-plätzen in Erinnerung rufen. Mit unseren drei Ausstellungsprojekten werden wir 2009 ein großes Fest für Frieden und Völkerverständigung in Europa und der Welt feiern.“ >>

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Der Kubus – ein begehbares Erlebnis mit Einblick in den Kopf des Hermann.

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Vielseitiges Angebot an Tagungs- und Kongressorten in OWL

1. Schloß Brake, Lemgo

2. Stadthalle Gütersloh

3. A2 Forum, Rheda-Wiedenbrück

4. Gräfliches Parkhotel, Bad Driburg

5. Wewelsburg, Büren

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Lippe-Detmold – ein einziges Erlebniszentrum„Hermanns Land“ setzt 2009 also deut-liche Zeichen: Die europäische Idee soll den insgesamt über 150.000 erwarteten Besuchern lebendig vermittelt werden – ein großartiges, europäisches Familien-fest, das mit zahlreichen interessanten, unterhaltsamen und lehrreichen Ver- anstaltungen von Mai bis Oktober statt-findet. Einige Beispiele dazu: Bereits im Jahr 2008 ankerte der detailgetreue Nachbau eines römischen Kriegsschiffes vor verschiedenen deutschen Städten, um mit einer ausführlichen Dokumen- tation auf die Ausstellungen aufmerksam zu machen. Ferner: Nicht nur Tacitus-Kenner werden durch die Exponate im Lippischen Landesmuseum auf die Spur der Germanen gesetzt.

aufwändig konzipierte ausstellungen erklären den MythosDer erste Teil der Detmolder Aus-stellung gibt Antwort darauf, warum Arminius als geborener Germane und zugleich aber römischer Bürger zum erbitterten Feind des Imperiums wur-de. Der zweite Teil dokumentiert die Entwicklung des Arminius- und Ger-manenbildes von der Renaissance bis heute – und erläutert, wie der römische Hilfstruppenführer zur wichtigen deut-schen Symbolfigur gemacht wurde. Nach der Renaissance begann der Ar-minius-Kult in der deutschen Literatur, der sich über Christoph Martin Wieland und Friedrich Gottlieb Klopstock bis zu Heinrich von Kleist und Christian Dietrich Grabbe erstreckte. Bereits in der Reformationszeit musste Arminius als Symbol für die Auseinandersetzung mit dem Papsttum herhalten, in den Befreiungskriegen des 19. Jahrhunderts als symbolischer Einiger Deutschlands und im Nationalsozialismus in der Tradition von Heinrich von Kleists

Die SchauplätzeDas IMPERIUM. Unter diesem Titel präsentiert das Römermuseum in Hal-tern am See Spitzenwerke aus inter-nationalen Museen, die das kulturelle Leben zur Zeit von Kaiser Augustus plakativ illustrieren. In Haltern befand sich einer der wichtigsten militärischen Außenposten der Römer auf rechtsrhei-nischem Gebiet. Spektakuläre Funde dokumentieren das Leben der römischen Legionäre unter dem Oberbefehl von Publius Quintilius Varus. Ein ganz gewiss unvergessliches Erlebnis für Kinder und Erwachsene bietet die Seestadthalle, wo die augusteische Zeit zum Leben erweckt wird – Highlight für Jung und Alt.

Der KOnFLiKtAuch wenn die Forschungen keine eindeutigen Aussagen zum tatsächli-chen Ort der Varusschlacht machen können: Museum und Park Kalkriese im Osnabrücker Land präsentieren die aktuellen Forschungsergebnisse und na-türlich die wichtigsten Funde, die den Weg der Germanen an die Spitze der Macht im alten Europa nachzeichnen und die Gründe für ihren Erfolg aufzei-gen. Die Ausstellung zeigt Beutestücke aus germanischen Raubüberfällen und Plünderungszügen sowie kostbare Ex-ponate aus Gräbern der germanischen Führungsschicht. Beantwortet werden soll so die Frage: Warum Krieg?

Der MYtHOSDie wildromantische Landschaft Lippes rund um das Hermannsdenkmal gibt genügend Raum für Fantasien, die den Mythos um Arminius und Varus haut-nah erlebbar machen. Wissenschaftlich begleitet durch das Lippische Landes-museum Detmold, wird das Wissen um Römer und Germanen im Spiegel der unterschiedlichsten Interpretationen durch die Jahrhunderte lebendig. Ein-

1. Ein original nachgebautes Römerschiff ist seit Juni 2008 auf "Werbetour"auf deutschen Gewässern.

2. Landrat Friedel Heuwinkel hofft auf viele neue Gäste.

3. Mystische Stimmung rund um das Hermannsdenkmal

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zigartige Exponate aus 2.000 Jahren Kulturgeschichte dokumentieren, wie sich der Mythos „Varusschlacht“ auf die Geschichte Europas und Deutschlands ausgewirkt hat. Im Zentrum das 1838 vom Architekten Ernst von Bandel errichtete Hermannsdenkmal, das welt-weit als das „deutscheste“ der deutschen Denkmäler angesehen wird.

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1. Der Mythos „Hermann“ in der Kunst im Lippischen Landesmuseum, Peter Janssens „Der siegreich vordringende Hermann“. 2. Herman van Veen lockt mit einem eigens für das Hermannserlebnis geschriebenen Musical: „Op een dag in September“.3. Kostbares Exponat: Die „Victoria von Fossombrone“, die in der Kunst des Klassizismus zu einem allgemeinen Bild der Herrschersymbolik avancierte.

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Drama „Hermannsschlacht“ dann als willkommener Reichseiniger und „Füh-rer“. Nicht nur antike Exponate, auch spätere Kupferstiche und Gemälde, Porzellanfiguren oder Bierkrüge aus wilhelminischer Zeit machen diesen wichtigen Teil deutscher und europä-ischer Geschichte transparent.

Der Mythos musikalisch: Klassik, rock, Musical – Open airDie Faszination für den Mythos wird auch ein spektakuläres Kulturereignis von europäischer Dimension mit Aus-gangspunkt in Detmold hervorbringen. Mit der deutsch-britischen Formation „Shademakers“ und der niederlän-dischen Theatergruppe „The Lunatics“ wird die Innenstadt Detmolds zum Schauplatz fantasievoller Paraden, Events und einer gigantischen Open-Air-Show – gleichzeitig Startpunkt einer Tournee, welche die Produkti-onen durch viele europäische Länder führen wird – Herman goes Europe! Das internationale Rock- und Popkonzert „EUROCK“ führt Jugendbands aus ganz Europa nach Lippe-Detmold – Jugendcamps und Workshops sollen die europäische Idee regelrecht erstrah-len lassen. Und ein ganz besonderer „Herman“ kommt aus den Niederlan-den, um in Detmold in geplanten zehn bis 15 musikalischen Aufführungen 2.000 Jahre europäischer Entwicklung kindgerecht vorzuführen: Herman van Veen, genialer Allroundkünstler und UNICEF-Botschafter, hat exklusiv für das große Hermannsereignis in Det-mold mit „Op een dag in september“ ein Musiktheaterstück geschrieben, mit dem die Hermannsfestspiele in der neuen Waldbühne am Hermanns-denkmal eröffnet werden – Auftakt einer ganzen Reihe nachfolgender musikalischer Veranstaltungen, die unter anderem auch eine Klassik-Open

Highlight, das nach der Detmolder Premiere auf Gastspielreise geht. Und natürlich darf auch des Detmolder Dichters Christian Dietrich Grabbe 1836 geschriebenes Stück „Hermanns-schlacht“ nicht fehlen. Den Mythos’ „Wald” im Blick auf den Teutoburger Wald bringt die Detmolder Hochschule für Musik zum Klingen. Sowohl die Präsentation der reichen Musikliteratur des 19. Jahrhunderts als auch deren musikalische Umsetzung in großartigen Opernproduktionen, Chorwerken oder Kunstliederabenden werden begeistern – der Mythos „Wald” in musikalisch-romantischer Interpretation großer Komponisten und Künstler. Eine ideale Ergänzung zu den hochklassigen kul-turellen Veranstaltungen bieten zwei attraktive Volks- bzw. Familienfeste.

Air-Veranstaltung in Kooperation mit der renommierten Detmolder Hoch-schule für Musik, dem Landestheater Detmold und einem italienischen Ensemble enthält.

Der Mythos im theater: Wagners „ring” und „Grabbes Hermannsschlacht”Flankierend dazu wartet das Landes-theater mit zwei hochklassigen kultu-rellen Schwergewichten auf, die bereits heute internationale Aufmerksamkeit erregen: Das Thema des Mythos wird durch eine monumentale Inszenierung von Richard Wagners Zyklus „Ring des Nibelungen“ über vier spannende Opernabende hinweg inszeniert – ein mutiges und für die internationale Opernwelt faszinierendes kulturelles >>

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iMPEriuM – KOnFLiKt – MYtHOS 2009: Ein Erlebnis der ganz besonderen artKeine Frage: Die zahlreichen Veran-staltungen zum 2.000-jährigen Ge-denken an die Varusschlacht werden die Region kulturell auf höchstem internationalen Niveau präsentieren. Ein breites touristisches Angebot wird dafür sorgen, dass die vielen erwarteten Besucher aus dem In- und Ausland auf attraktive Angebote zählen können. Geführte Erlebnistouren an allen drei Schauplätzen mit preiswerten Kombiti-ckets, Hotelpaketen und kulinarischen Events werden den hohen Anspruch der Veranstalter aufgreifen und erfüllen. www.imperium-konflikt-mythos.de

Weitere termine undaktuelle informationen www.hermann2009.de [email protected]

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1. Szene aus „Die Walküre“, Teil des Bühnenfestspiels „Der Ring des Nibelungen“

2. Sommerkonzert im Palaisgarten, einer historischen Parkanlage in Detmold.

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IMPERIUM KONFLIKT MYTHOS 2.000 Jahre Varusschlacht

LWL-römermuseum, Haltern am Seeausstellung imperium16. Mai bis 11. Oktober 2009Seestadthalle, Lippspieker 25, 45721 Haltern am See Information und BuchungLWL-Römermuseum, Weseler Straße 100, 45721 Haltern am SeeTel.: 02364 / 9376-0, Fax: 02364 / 9376-30E-Mail: [email protected]

Museumspark Kalkrieseausstellung Konflikt 16. Mai bis 25. Oktober 2009Museum und Park Kalkriese, Venner Straße 69, Bramsche-KalkrieseInformation und Buchung: Varusschlacht im Osnabrücker Land GmbHMuseum und Park Kalkriese, Venner Straße 69, Bramsche-KalkrieseTel.: 05468 / 9204-0, Fax: 05468 / 9204-45E-Mail:[email protected]

Lippisches Landesmuseum Detmoldausstellung Mythos16. Mai bis 25. Oktober 2009Öffnungszeiten: Di – Fr 9 bis 18 Uhr, Sa 10 bis 20 Uhr, So 10 bis 18 UhrInformation und Buchung: Lippisches Landesmuseum DetmoldTräger: Landesverband Lippe, Ameide 4, 32756 DetmoldTel.: 05231 / 9925-16, E-Mail: [email protected]

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2000 Jahre Varusschlacht:Mythische Reflexionen in Bad Driburg

Eggegebirge Naturpark Teutoburger Wald

Wenn sich im Jahr 2009 die Varus schlacht zum 2000. Mal jährt, steht der Teutoburger Wald im Mittel punkt des Rückblicks auf dieses historische Ereignis.

In Bad Driburg wird die Schlacht im Teutoburger Wald und die Geschichte um Arminius und Varus durch die Sonderausstel-lung „Mythische Refl exionen in Bad Driburg“ sowie zahlreiche Aktionen und Veranstal tungen aus unterschiedlichen Richtungen beleuchtet.

Wie haben illustre Badegäste wie Hölderlin, Heinse und Droste-Hülshoff , die Bad Driburg Ende des 18. Jh. besuchten, die Varusschlacht gesehen und wie haben sie sich dazu geäußert?

Tauchen Sie beim Besuch der Ausstellung in die Salonatmos phäre dieser Zeit ein und treff en Sie in historischem Ambiente auf berühmte Dichter und Denker, für die das geschichtliche Ereignis im Teuto burger Wald Ausgangspunkt und wichtiges Thema der Reise nach Bad Driburg war. Erleben Sie Bad Driburg als Startpunkt für eine geschichtliche Entdeckungstour!

Arrangement 2 Übernachtungen mit Frühstück

(HP auf Wunsch) Besuch von 2 Ausstellungen im

Rahmen von „2000 Jahre Varus-schlacht“ in Bad Driburg und Detmold

Kurkarte mit Gutscheinheft

3 Tage ab 88,- € p.P.

Glasmuseum der Stadt Bad Driburg · Schulstr. 7 · 33014 Bad DriburgInformationen: Bad Driburger Touristik GmbH · Lange Str. 140 · 33014 Bad Driburg · Telefon 0 52 53 - 98 94-0 · www.bad-driburg.com

Mythische Refl exionen

in Bad Driburg

Ausstellung im Glasmuseum

16. Mai bis 25. Oktober 2009

Erlebnisregion Teutoburger Wald

Klassiker wie das Hermannsdenkmal bei Detmold oder die Bielefelder

Sparrenburg, Geheimtipps wie das Westfalen Culinarium in Nieheim oder das Widukind Museum in Enger – diese und weitere erlebnisreiche Ausflugs-ziele in OstWestfalenLippe präsentiert ein neuer Faltplan im Taschenformat, der insgesamt 24 dieser spannenden Orte gebündelt und übersichtlich darstellt.Navigationsadressen erleichtern den Weg zum nächstgelegenen Parkplatz. Viele der Ziele sind aber auch gut mit dem ÖPNV zu erreichen oder mit ei-ner Radtour zu verbinden. Erstklassige Tourenvorschläge dazu finden sich in der Radbroschüre „Teutoburger Wald”.

Auf aus-geschilderten Themenrouten Land und Leu-te entdecken, sportliche Runden drehen oder gemütlich durch die abwechs-lungsreichen Landschaften der Region lenken.Der Faltplan (auch in einer englischen und einer niederländischen Version verfügbar) und die Radbroschüre sowie weitere touristische Informationen sind in den Tourist-Infos der Kreise und Städte erhältlich und können unter www.teutoburgerwald.de oder der Te-lefonnummer 0521 96733-25 kostenlos angefordert werden. (HB)

Hermannshöhen® durchgehend spitze

Die Hermannshöhen® gehören nun auf ihrer gesamten Länge

von Rheine bis Marsberg zur ersten Liga der deutschen Wanderwege. Nach dem Eggeweg wurde jetzt auch der Hermannsweg vom Deutschen Wanderverband als „Qualitätsweg Wan-derbares Deutschland“ ausgezeichnet. (SW)Infos: www.hermannshoehen.de.

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von Regina Doblies

OWL-Das Magazin 15.2009

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250 Jahre Schlacht bei Minden: Zahlreiche Veranstaltungen zum Jubiläum

Ein Ereignis von weltgeschichtlicher Bedeutung

Vor den Toren der alten Bischofs- und Handelsstadt Minden wurde

am 1. August 1759 Weltgeschichte ge- schrieben. In der bedeutendsten Schlacht des Siebenjährigen Krieges, die auf westfälischem Boden ausgetragen wurde, siegte wider alle Erwartungen das zahl-enmäßig unterlegene Koalitionsheer aus Briten, Preußen und Hannoveranern gegen die französische Elitearmee. Ein historisches Ereignis, das die politische Landkarte grundlegend änderte: Durch den Ausgang der Schlacht stieg Groß-britannien zur Weltmacht auf, Kanada und Indien wurden britische Kolonien und für Preußen erlosch die Bedrohung aus dem Westen. Bis heute wird der Jahrestag der Schlacht bei Minden in England, Nordamerika und Kanada feierlich begangen. Und 250 Jahre nach dem Geschehen feiert auch Minden: Mit einem breit gefächerten Veranstaltungs-programm erinnert die Weserstadt an

den 1. August 1759. Unter dem Motto „forever friends in Europe“ soll die heutige Freundschaft zwischen Briten, Franzosen und Deutschen gewürdigt und der europäische Gedanke gefördert werden.Theater, Musik, Literatur, Vorträge, Ausstellungen und vieles mehr befassen sich im Jubiläumsjahr der Schlacht bei Minden mit dem Ereignis, dem schon damals weltgeschichtliche Bedeutung zugemessen wurde – was nicht zuletzt dadurch belegt wird, dass acht Orte in Nordamerika den Namen „Minden“ tragen. Mit hochkarätigen Konzerten wartet die Reihe „Musik in der Festung“ auf. „Minden’s 1st last night of the proms“ bringt ein Stück britischer Musikkultur an die Weser, beim ersten Mindener „Tattoo“ treffen Musiker aus ganz Euro- pa zusammen und zum Abschluss des Jahres treten in der UNESCO-Weih-nachtsgala die Regensburger Dom-spatzen und der bekannte Schauspieler Christian Wolff auf. Opernliebhaber können sich auf ein besonderes High-

light freuen: Im September hebt sich im Mindener Theater der Vorhang vor Richard Wagners „Lohengrin“. Die Inszenierung liegt in den Händen von John Dew, Intendant des Staatstheaters Darmstadt. Historische Inszenierungen machen Minden im Jahr 1759 erlebbar und unter dem Titel „Schlachtfelder der Kunst“ wird der Frage nachgegangen, wie die bildende Kunst und der Film in der Vergangenheit auf große epochale Konflikte reagiert haben. Im Preu-ßenmuseum NRW dokumentiert eine Ausstellung die Bedeutung der Schlacht bei Minden. Beim „Minden Barbecue“ in der historischen Innenstadt kann man schlemmen wie im 18. Jahrhun-dert und beim europäischen Freund-schaftsfest kulinarische Spezialitäten aus Großbritannien, Frankreich und Deutschland genießen. Also: welcome, bienvenue und willkommen in Minden, dem Ort, an dem sich vor 250 Jahren das weltpolitische Blatt wendete. Infos: www.schlacht-bei-minden.de

1. Militärischer Alltag wie im Jahr 1759 im historischen Fort C in Minden2. Die Schlacht bei Minden in Miniatur: Diorama im Mindener Museum

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Kunsthalle bielefeld:

Yoko Ono ist fasziniert. Neues Projekt „1968”

Es ist das schönste Museum, das ich je gesehen habe“, zeigt sich Yoko Ono auf ihrer Homepage von der Kunsthalle Bielefeld fasziniert. Es sei, als wür-

de sie einem Geist begegnen, nicht einem Museum – und das blieb nicht ohne Folgen: Im vergangenen Herbst präsentierte die Künstlerin ihre Werke in der ostwestfälischen Metropole. Es war die bislang größte Ausstellung Yoko Onos in Europa. Die Schau unter dem Titel „Between the Sky and my Head“ stieß auf enormes Interesse. Etwa 25.000 Besucher haben die Ausstellung gesehen. Gezeigt wurden Werke der Konzeptkünstlerin, die zwischen 1961 und heute entstanden sind. Diesen Erfolg will die Bielefelder Kunsthalle mit ihrem neuen Projekt toppen. Mit „1968. Die Große Unschuld” startet die Kunsthalle am 15. März, „die größte Ausstellung in der Geschichte des Hauses”, wie Kunsthallenleiter Dr. Thomas Kellein betont. Gezeigt werden rund 350 Werke von 150 internationalen Künstlerinnen und Künstlern aus einem bis heute einflussreichen kulturellen Umbruchjahr. Darunter Werke von Joseph Beuys, Andy Warhol und Louise Bourgeois. (US/HW)

Yoko Ono im Skulpturengarten der Kunsthalle Bielefeld

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„ Wir haben noch Großes vor. Sie auch?“ Felix, Sara, Nicole und Uwe Ladberg

Schön zu wissen, dass manche schon an übermorgen denken. Wir denken laufend mit.

Und begleiten die Menschen in ihrem täglichen Leben. Heute, morgen und in Zukunft.

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Page 32: OstWestfalenLippe - Das Magazin, Ausgabe 15, Jahr: 2009

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von Regina Doblies

GOP Kaiserpalais ist das Juwel unter den Varieté-theatern

Zauberei und Akrobatik in prachtvollem Ambiente

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OWL-Das Magazin 15.2009

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Die Vertikalseil-Artistin Katja Tvede aus Dänemark ist nur eine von rund 60 interna-tionalen Künstlern, die im GOP jährlich in insgesamt sechs unterschiedlichen Showproduktionen zu sehen sind.

Mit seinem prächtigen Ambiente ist es das Juwel unter den deutschen

Varieté-Theatern – und noch dazu das erfolgreichste: Weit mehr als

125.000 Gäste besuchen jährlich das GOP Kaiser-palais in Bad Oeynhausen. Seit dem Jahr 2000 treten hier internationale Welt-klassekünstler unter der 15

Meter hohen neobarocken Kuppel auf, kann man ver-

blüffende Magie und rasante Jonglage, witzige Clowns und seit Kurzem auch wortgewandte Comedians in der ganz besonderen Atmosphäre eines 100 Jahre alten Kurhauses erleben. „Im GOP Kai-serpalais vereinen wir ein für die Region OstWestfalenLippe einzigartiges Unter-haltungs- und Gastronomieangebot, mit dem wir unterschiedlichste Schichten und Altersklassen ansprechen“, betont Martina Theel, Direktorin des Bad Oeynhausener GOP. Dass das Varieté die Menschen in Zeiten eines schier unendlichen Unterhaltungsangebotes nach wie vor fasziniert, hat für Martina Theel einen einfachen Grund: „Varieté bedeutet Vielfalt – und das ist auch schon das Geheimnis unseres Erfolgs. Mit einer facettenreichen Reihenfolge

ganz unterschiedlicher Darbietungen sprechen wir viele Menschen an, die einen geselligen Abend verbringen möchten. Bei uns ist für jeden etwas dabei!“ Alle zwei Monate wechselt das Programm. Vom 5. März bis zum 3. Mai verbindet „Filmreif“ Zauberei, Jong- lage und atemberaubende Akrobatik. Aus einem verstaubten Dachboden wird vom 6. Mai bis zum 28. Juni ein „Lachboden“ voller Spaß und Lebens-freude. Und in der Show „Tango“ trifft vom 3. Juli bis zum 30. August argenti-nische Leidenschaft auf westfälischen Humor.Mit dem Comedy-Club hat das GOP Kaiserpalais Ende Januar Neuland beschritten. Newcomer der Szene präsentieren künftig regelmäßig Stand- up-Comedy, schräge Music-Acts und Kabarett. Comedians im Varieté-Theater – das ist für Martina Theel kein Widerspruch: „Varieté steht für Abwechslung. Und so passt es gut in unser Konzept, den komödiantischen Anteil unserer Shows besonders her-vorzuheben.

Vom Internationalen Zirkusfestival in Monte Carlo direkt auf die GOP-Bühne: Die KGB-Clowns Eddi und Oleg sind gern gesehene Gäste in Bad Oeynhausen und zeigen moderne Clownerie mit Tiefgang.

Das Kaiserpalais im Kurpark Bad Oeynhausen bietet ein großartiges Ambiente für das Variete-Theater.

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Termin Veranstaltung Weitere Informationen

18.01. – 05.07.09 Heinz Nixdorf ForumPaderborn

Computer.Sport – Technik, die bewegt: Die Bedeutung computerbasierter Hochtechnologie für den heutigen Sport in einer Sonderausstellung. (siehe Beitrag auf S. 39)

www.hnf.de

05.02. – 20.06.09Landestheater Detmold, Detmold

Das Landestheater inszeniert Christian Dietrich Grabbes Die Hermanns-schlacht – Eine deutsche Betrachtung. Das Stück erschließt Ursprung und Wirkung eines nationalmythischen Stoffs. (siehe S. 27)

www.landestheater-detmold.de

07.03. – 29.03.09Theater BielefeldBielefeld

Heinrich von Kleists Die Hermannsschlacht – Bielefelds Theaterbeitrag zum großen Ereignis „2.000 Jahre Varusschlacht“.

www.theater-bielefeld.de

17.03. – 06.09.09Schloß BrakeLemgo

Schlösser der Weserrenaissance: Höhepunkte der Renaissance-Baukunst in der Weserregion, neu fotografiert von Hillert Ibbeken, ergänzt durchOriginalobjekte.

www.wrm.lemgo.de

12.03. – 05.04.09 Westfälische Kammerspiele Paderborn

Fremdes Haus von Dea Loher, der international meistgespielten deutsch-sprachigen Autorin der Gegenwart – ausgezeichnet mit zahlreichen renom-mierten Literaturpreisen.

www.kammerspiele-paderborn.de

14.03. – 24.04.09 Theater BielefeldBielefeld

Ruslan und Ludmila: Fantastische Oper von Michail Iwanowitsch Glinka aus echt romantischem Geist.

www.theater-bielefeld.de

15.03. – 02.08.09Kunsthalle BielefeldBielefeld

1968. Die Große Unschuld: 150 internationale Künstler manifestieren Werke der Weltvermessung und Weltveränderung. Von Joseph Beuys bis zu Andy Warhol, von Louise Bourgeois bis zu Lawrence Weiner.

www.kunsthalle-bielefeld.de

22.03.09Nordwestdeutsche PhilharmonieHerford

philharmonic open 2009: Für diesen besonderen Höhepunkt stehen die NWD-Profis Hobbymusikern mit bewährten Tricks und Tipps aus der Orchesterpraxis zur Seite, um einmalig mit Gleichgesinnten ein großes Sinfonieorchester zu bilden. Das diesjährige Programm: Anton Bruckner, Sinfonie d-moll „Nullte“.

www.nwd-philharmonie.de

01.05.09Schloss Corvey Höxter

8. Hoffmann-von-Fallersleben-Rede mit Hellmuth Karasek: Nachdenken über Deutschland.

www.schloss-corvey.de

03.05. – 31.05.09Schloss CorveyHöxter

55. Corveyer Musikwochen: Das traditionsreiche Musikereignis im histo-rischen Schloss Corvey bietet zu Ehren des vor 200 Jahren verstorbenen Joseph Haydn Werke wie das „Te Deum” für Kaiserin Marie Therese. Außerdem stehen u.a. Streichquartette von Mozart und Bartók auf dem Programm.

www.schloss-corvey.de

09.05 – 28.06.09, MARTa HerfordHerford

Dennis Oppenheim und Paolo Chiasera: Die Ausstellung zeigt Werke des US-amerikanischen Künstlers Oppenheim, Pionier der Landart, der Per-formance sowie der Video- und Konzeptkunst. Der italienische Konzept-künstler Chiasera schafft mit kulissenähnlichen Installationen begehbare Landschaften als Orte einer neuartigen Raumerfahrung.

www.marta-herford.de

16.05. – 25.10.09DetmoldHaltern am SeeKalkriese

IMPERIUM – KONFLIKT – MYTHOS: Ein Thema. Drei Originalschauplätze. Drei Ausstellungen: 2.000 Jahre Varusschlacht. (mehr dazu auf S. 22)

www.imperium-konflikt-mythos.de/www.hermann2009.de

31.05.09Theater BielefeldBielefeld

Uraufführung Helges Leben: Eine Oper für alle und jeden nach dem schönen Theaterstück von Sybille Berg.

www.theater-bielefeld.de

Kulturtermine 2009Das Kulturangebot in OstWestfalenLippe ist 2009 wieder randvoll mit Highlights und großartigen Ereig-nissen. Der Kulturkalender zeigt eine kleine Auswahl von Projekten, wie Aufführungen von Theatern mit eigenen Ensembles, Ausstellungen und ausgewählte Festivals. Darüber hinaus machen viele nationale und internationale Stars und Programme Station auf Bühnen in OWL. Weitere Termine finden Sie auch unter www.kulturbuero-owl.de. (RS/OWLM)

Page 35: OstWestfalenLippe - Das Magazin, Ausgabe 15, Jahr: 2009

OWL-Das Magazin 15.2009

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Termin Veranstaltung Weitere Informationen

05.06. – 07.06.09Kultur & Art Initiative e.V.Stadthalle DetmoldDetmold

4. International Short Film Festival: 200 Kurzfilme, Installationenund Konzerte für alle, die ihren Lebens- und Erfahrungshorizont erweitern wollen.

www.fest-der-filme.de

11.06. – 05.07.09 Westfälische KammerspieleSchloß NeuhausPaderborn

Die Räuber von Friedrich Schiller: Das Drama über Intrige und Verrat, Verbrechen und Mord vor der eindrucksvollen Kulisse des Innenhofs von Schloß Neuhaus.

www.kammerspiele-paderborn.de

04.07. – 12.07.09 KulturGut HolzhausenNieheim

Das Festival Voices 2009 mit Stars ihres Fachs wie dem Tenor Rufus Müller, der Sopranistin Christiane Oelze und den Pianisten Eric Schneider und Martin Stadtfeld findet zum dritten Mal statt. Den Auftakt bildet Mozarts „Titus“ in einer konzertanten Fassung. Neben vielfältigen Liederabenden liegt in diesem Jahr ein kleiner Schwerpunkt auf A-cappella-Gesang.

www.kulturgut-holzhausen.de

05.07. – 18.07.09 Bielefeld

Das Tanzfestival Bielefeld bietet neben Tanzunterricht und der Erarbei-tung eigener Choreographien auch vier Aufführungen moderner Tanzkom-panien. 2009 liegt der Performance-Schwerpunkt auf dem Thema „Asien”.

www.tanzfestival-bielefeld.dewww.tanz-owl.de

18.07. – 06.09.09MARTa HerfordHerford

OWL2 – Kunst in Ostwestfalen-Lippe: Die Anschlussausstellung an OWL1 mit Werken ausgewählter bildender Künstler aus der RegionOstwestfalen-Lippe. Parallel dazu präsentiert das MARTa Herford ebenfalls zum zweiten Mal einen Blick in die eigene Sammlung mit Schwergewicht auf die Neuzugänge der letzten Jahre.

www.marta-herford.de

19.07. – 13.09.09Herford

Herforder Orgelsommer: Hochkarätige Orgelmusik mit internationalen Organisten.

www.kirchenmusik-im-herforder-muenster.de

24.07. – 02.08.09 Minden

250 Jahre Schlacht bei Minden, Festprogramm. (siehe Beitrag auf S. 30)

www.schlacht-bei-minden.com

01.08. – 05.09.Kloster Dalheim Dalheim

Dalheimer Sommer: Erfahren Sie „Amor et Caritas“ durch Lessings „Minna von Barnhelm“, das Elbipolis Barockorchester Hamburg, den Ars Choralis Coeln, das Johann Rosenmüller Ensemble u.v.m.

www.dalheimer-sommer.de

27.08. – 30.08.09AQUA MAGICABad Oeynhausen

8. Internationales Literaturfest „Poetische Quellen“Das 8. Internationale Literaturfest „Poetische Quellen“ findet auf dem Gelände der AQUA MAGICA, Park der Magischen Wasser zu den – erstmals zwei – Schwerpunktthemen Literaturland Frankreich und Leben und Schreiben statt.

www.aquamagica.de

07.09 – 09.09.09Schlosspark Schloß Neuhaus Paderborn

Die PERFORMANCE – Internationale Kulturbörse Paderborn – lässt mit über 150 Theatergruppen die Elite der nationalen und internationalem Open-Air-Kultur live erleben.

www.schlosspark-paderborn.de

13.09.09Kreismuseum WewelsburgBüren-Wewelsburg

Das Museumsfest entführt anlässlich des 400-jährigen Jubiläums des einma-ligen Dreieckschlosses in eine authentische Renaissance-Erlebniswelt.

www.wewelsburg.de

18.09. – 04.10.09 Paderborn

Festival Musica Sacra: 3-wöchige Biennale für sakrale und spirituelle Musik.

www.musicasacra-paderborn.de

03.10.2009 – 13.01.2010 MARTa: Herford Herford

Die Ausstellung Richard Neutra in Europa (1960–1970) beleuchtet erstmals umfassend die beeindruckenden Entwürfe und Bauten des berühmten österreichisch-amerikanischen Architekten, die er in den letzten zehn Jahren seines Lebens für Europa realisierte.

www.marta-herford.de

18.10.09 Innenstadt, Höxter

Höxteraner Märchensonntag: Erzähler und Theatergruppen präsentieren Märchen.

www.maerchen-hoexter.de

25.10.09 – 14.02.10Historisches Museum BielefeldBielefeld

Preußens Spuren in Minden-Ravensberg: Was blieb von Jahrhunderten preußischer Herrschaft in Minden-Ravensberg? Die Ausstellung sucht nach den Spuren der Geschichte und zeigt mit zahlreichen hochkarätigen Expo-naten, wie Preußen unsere Region in den unterschiedlichsten Bereichen geprägt hat.

www.historisches-museum-bielefeld.de

30./31.10.09Stadthalle GüterslohGütersloh

Der internationale Gesangswettbewerb Neue Stimmen der Bertelsmann Stiftung soll junge Nachwuchstalente aus dem Opernfach aufspüren, fördern und ihnen den Weg in nationale und internationale Karrieren öffnen: Publikum für das Semi- und Finale ist ausdrücklich erwünscht.

www.neue-stimmen.de

22.11.09 – 31.01.10Kunsthalle Bielefeld Bielefeld

Der Deutsche ImpressionismusDie Ausstellung „Der Deutsche Impressionismus” zeigt Werke der deutschen Impressionisten Max Liebermann, Max Slevogt und Lovis Corinth.

www.kunsthalle-bielefeld.de

Page 36: OstWestfalenLippe - Das Magazin, Ausgabe 15, Jahr: 2009

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Wege durch das Land

Das international renommierte Literatur- und Musikfest entdeckt die Poesie der Landschaft und den kulturellen und literarischen Reichtum OstWestfalenLippes. Zum 10. Mal öffnen

in diesem Jahr Gutshöfe und Schlösser, Kirchen und Klöster, alte und neue Produktionsstät-ten ihre Tore für eine Vielfalt exklusiver und hochklassiger Einzelveranstaltungen, in denen Künstler, die sonst in den Kulturmetropolen zu erleben sind, Lesungen und Konzerte geben. Ausgezeichnete Schriftsteller, berühmte Musiker oder Schauspieler wie Bruno Ganz, Hannelore Hoger, Hanns Zischler oder Klaus Maria Brandauer werden erwartet. Das Programm erscheint Ende März 2009. (RS) www.wege-durch-das-land.de

Kunst und Kultur in Parks und Gärten: „Rauminszenierungen“

Mit „Garten_Landschaft OstWestfalenLippe“ wird in diesem Jahr zum 10. Mal in den Gär- ten und Parks der Region eine Verbindung von Gartenkunst und zeitgenössischer

bildender Kunst, Literatur und Musik geschaffen. Das Programm startet am 30. April mit der Eröffnung des instand gesetzten Schlossparks in Rheda-Wiedenbrück. Weiter geplant ist die Errichtung einer Außenskulptur des Malers und Bildhauers Georg Baselitz für das Kloster Dalheim in Lichtenau. Im Gräflichen Park Bad Driburg plant der niederländische Landschaftskünstler Piet Oudolf einen neuartigen Garten aus Grashügeln, Wegen und ganz-jährig blühenden Pflanzen. Der „Oudolf Garten“ wird im Juni 2009 fertiggestellt sein. (RS) www.garten-landschaft-owl.de

Wechsel an der Spitze des Museum MARTa Herford

Im Januar 2009 übernahm der Kunstwissenschaftler Roland Nachtigäller die Leitung des Museums MARTa Herford, das allein schon durch die außergewöhnliche Gehry-Architektur

besticht. Nachtigäller war zuvor künstlerischer Leiter der Städtischen Galerie Nordhorn und hat bereits seit Sommer 2008 mit seinem Vorgänger Jan Hoet die Übergabe vorbereitet. Der belgische Ausstellungsmacher Jan Hoet konzipierte und leitete das Museum von 2003 bis 2008. Die ersten Ausstellungen unter Nachtigällers Leitung sind einem neuen Blick auf das Werk des Künstlers Royden Rabinowitch gewidmet und einer ungewöhnlichen Annäherung an das aktuelle Design in Deutschland: „Nullpunkt. Nieuwe German Gestaltung“, zusammengestellt von dem bekannten Designkritiker Max Borka. „Da wird der Besucher nicht einfach eine Galerie von Objekten abschreiten, sondern in einen umfassenden Dialog gezogen“, verspricht Nachtigäller und unterstreicht damit noch einmal die besondere Rolle des Museums als Plattform aktueller künstlerischer Diskussionen. (KP)

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Neue Leitung auf Schloss Corvey

Am 1. Januar 2009 hat Dr. Claudia Konrad die Geschäftsführung der Kulturkreis Höxter Corvey gGmbH übernommen. Nach dem Studium der Germanistik und der Musikwis-

senschaften hat die gebürtige Hamburgerin unter anderem bei Siemens und dem Deutschen Musikrat gearbeitet. Als Leiterin der Ständigen Konferenz Mitteldeutsche Barockmusik war sie 13 Jahre lang für die Durchführung und Förderung von Konzerten, Kongressen und Aus-stellungen verantwortlich.

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Mit unseren Lösungen verbinden, übertragen, konditionieren und verarbeiten unsere Kunden Energie, Signale und Daten im industriellen Umfeld. Kompetenz und Verlässlichkeit machen Weidmüller zu einem starken Partner. Das gilt auch für die Region Ostwestfalen-Lippe: Hier beschäftigen wir 1.700 Mitarbeiter und pflegen enge Beziehungen zu zahlreichen Unternehmen und Forschungseinrichtungen.Weitere Informationen erhalten Sie unter www.weidmueller.com.

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OstWestfalenLippe spielt in der ersten Liga: Was der Mittelstand zu Recht für sich reklamiert, darf man im Fußball sogar wörtlich nehmen. Arminia Bielefeld nennt sich stolz „Club der Ostwestfalen“ und ist als „Rekordaufsteiger“ bundesweit ein Begriff. 2008 haben die Arminen Konkurrenz bekommen: Die Frauen des Herforder SV Borussia Friedenstal beweisen, dass Spitzenfußball in OWL auch weiblich ist!

Frauen auf dem Vormarsch

Der Herforder SV kennt den Weg auf die Siegerstraße ganz ge-

nau. Gleich die Regionalliga-Saison 1997/1998 endete mit Platz 3. Es folgten der Gewinn des Westfalenpokals 1999/2000 und der Einzug in das Ach-telfinale des DFB-Pokals in den Jahren 2000 und 2001. Zwei Ziele verfolgte der 2002 neu gewählte Vorstand unter Vorsitz von Birgit Schmidt: Förderung der Jugendarbeit und Aufstieg in die 2. Bundesliga. Das Konzept ging auf: Die Saison 2005/2006 beendete die Mannschaft um Trainer Björn Kenter

als Meister der Regionalliga West und Aufsteiger in die 2. Bundesliga Nord. Nur zwei Spielzeiten später war der Aufstieg in die 1. Bundesliga perfekt.Bis 2002 nannte sich der Club HSV Borussia Friedenstal. Die Namensände-rung in Herforder SV war eine bewusste Entscheidung für die Stadt Herford – das Umfeld dankt es „seinem HSV“ mit finanzieller wie ideeller Unterstützung. Der Manager des 1. FFC Frankfurt war begeistert, als knapp 3.000 Zuschauer das Gastspiel des Deutschen Meisters im Ludwig-Jahn-Stadion verfolgten. Auch

Herfords U-20-Nationalspielerin Marie Pollmann (Mitte) im Zweikampf mit Bayern Münchens Spielerin Melanie Behringer (links) .

der FC Bayern München zog den Hut. Mit durchschnittlich 1.530 Zuschauern pro Heimspiel hatte der Herforder SV Ende 2008 einen Besucherzuspruch wie kein anderer Erstligist. Kein Wunder, dass sich auch Spitzenspielerinnen ins Wittekindland orientieren: Für die zweimalige Weltmeisterin Kerstin Stegemann gaben das familiäre Umfeld und „die junge hungrige Mannschaft“ den Ausschlag für ihren Wechsel zum Aufsteiger. In der Saison 2008/2009 stellt der Verein fünf Mitglieder der Westfalenauswahl sowie mit Claudia Bujna und Marie Pollmann je eine U17- und U19-Nationalspielerin. Die bemerkenswerte Altersstruktur hat ihre Wurzeln in der konsequenten Talentsichtung des Vereins: Herford ist Landesstützpunkt im Mädchenfußball. Am Königin-Mathilden-Gymnasium, einer Partnerschule des Leistungs-sports, trainieren Jugendliche für ihren Durchbruch im Frauenfußball. Gerade einmal fünfzehn Kilometer von Herford entfernt, treffen jedes Jahr Spielerinnen aufeinander, die den Sprung zu einem internationalen Top-Club bereits geschafft haben. Das Internationale Frauen-Hallenfußballturnier des TuS Jöllenbeck gilt als das bestbesetzte Frauenfußballturnier der Welt. Bei der 30. Auflage in 2009 darf auch der Herforder SV an den Start gehen. (SR) www.herfordersv.de

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Heinz nixdorf MuseumsForum mit großer Sonderausstellung „computer.Sport“

Willkommen in der Welt des Sports

Die Ausstellung „Computer.Sport“ ist eine groß angelegte Hommage an den Computerpionier und Sportförderer

Heinz Nixdorf. Das Paderborner Heinz Nixdorf Museums- Forum, größtes Computermuseum der Welt, zeigt von Januar bis Juli 2009 die Facetten des Sports aus digitaler Sicht: Mit dem Thema „Multimediale Sportwelten“ erleben die Besucher die virtuelle Inszenierung eines Stadions mit Displaytechnik. Die Verbindung Sport und Medien zeigt, wie Sportereignisse mithilfe von elektronischem Equipment hautnah und span-nend kommuniziert werden. Und auch das Internet mit seinen Sportportalen und seiner aktuellen Sportberichterstattung kommt dabei zum Zuge. Die spektakuläre Sonderausstellung zeigt die Bedeutung aktueller computerbasierter Hochtech-nologie für den heutigen Sport. Auf 1.000 Quadratmetern erhalten die Besucher spannende und faszinierende Einblicke in die neuesten Entwicklungen. Den heutigen Stellenwert von elektronischen Hilfen im Training beleuchtet ein weiterer Teilbereich der Ausstellung unter anderem durch Leitexponate wie zum Beispiel Kraftmessplatten, Body Scanner, Golfsi-mulatoren oder elektronische Sportzeitmessung. Vorsprung durch Technik erhalten Athleten, wenn sie menschliche Bewegungen und simulationsoptimierte Materialien für ihre Sportgeräte einsetzen. Am besten verdeutlicht das ein High-tech-Rennrad, aber auch Beispiele aus dem Stabhochsprung zeigen den starken Einfluss von computerunterstützter Ma-terialforschung auf menschliche Leistung. Begleitet wird die große Sonderausstellung des Heinz Nixdorf MuseumsForums durch sportwissenschaftliche Kongresse und fachbezogene Vorträge. (RS)

Von der Staatlichen Ingenieurschule zur University of Applied Sciences ...

... mit vielen Absolventinnen und Absolventen –heute Fach- und Führungskräfte

... mit dem heutigen Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik

... mit elf modernen Studiengängen in den Lehreinheiten Elektrotechnik, Informations-technik, Maschinenbau, Mathematik und Produktentwicklung Mechatronik

... mit Kooperationen und Praxisprojekten

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Wenn träume wahr werden

Landesgartenschau Rietberg 2008 ein voller Erfolg

Mehr als 900.000 Besucher haben sie gesehen, die 14. NRW Landes-gartenschau. Stadtväter, örtliche Unternehmen, Vereine und die Bür-gerschaft selbst sorgten dafür, dass die Landesgartenschau Rietberg 2008 vom 25. April bis 12. Oktober 2008 ein voller Erfolg wurde. „Träu-me wachsen lassen“ war das Motto. Im ostwestfälischen Rietberg, das 30.000 Einwohner zählt und zwischen Rheda-Wiedenbrück und Paderborn liegt, sind nicht nur Träume gewachsen.

Entscheidend für den Erfolg in Rietberg war, dass es hier in einem

außerordentlichen Maße gelungen ist, das Ehrenamt zu motivieren. Aufsichts-ratsvorsitzender und Gesamtprojektko-ordinator der LGS 2008 GmbH André Kuper, Bürgermeister von Rietberg: „Die Landesgartenschau Rietberg 2008 war und ist ein Projekt von und für meine Bürger.“ Mit einer beispielhaften Überzeugungs- und Begeisterungsarbeit im Vorfeld haben er und sein zwölf- köpfiges Organisationsteam aus haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern große Zustimmung in der Bevölkerung gewinnen können. Ein Kompetenznetzwerk aus Partnern und

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von Tatjana Wanner

Schöne Aussicht: Blick vom Aussichtsturm auf den Obersee

Fröhliche Besucher auf der Landesgartenschau. Mittendrin: Maskottchen Rieti

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Beratern leistete fundierte Basisarbeit. „Hochprofessionelle Planungsbüros gingen unglaublich kreativ an die Ar-beit – gemeinsam mit vielen Profi- und Hobby-Gärtnern, Fachleuten und Handwerkern“, erinnert sich Kuper an die Anfangsphase. Drei ehrenamtliche Fachbeiräte mit bis zu 25 Personen er-gänzten das Organisationsteam.

„Landesgartenschau der Herzen“ durch gelebtes EhrenamtÜber 2.000 Ehrenämtler haben in der NRW-Landesgartenschaustadt ihr per-sönliches Engagement bewiesen und dafür gesorgt, dass dieses Projekt in Rekordzeit – zwischen dem Zuschlag im April 2006 und der Eröffnung im April 2008 – realisiert werden konnte. „Diese Menschen haben die Landesgartenschau zu ihrer Herzenssache gemacht, sie als Solidargemeinschaft mit voller Über-zeugung und hundertprozentigem Ein-satz getragen“, freut sich Bürgermeister Kuper. Der Förderverein, der bereits am 31. Oktober 2006 gegründet wurde und heute mehr als 1.000 Mitglieder zählt, stellt das Fortbestehen des Parkgeländes sowohl finanziell als auch durch ehren-amtliche Arbeit sicher. „Die Mitglieder sorgen dafür, dass wir die Blumenpracht im Jahreskreislauf erhalten können“, betont Kuper.

Von der „Landesgartenschau“ zum „Gartenschaupark“Bereits einen Tag nachdem die Landes-gartenschau mit einem sonnigen Schluss-wochenende am 11. und 12. Oktober 2008 zu Ende gegangen war, änderte sich der Name in „Gartenschaupark Riet-berg“. Das Logo und das Motto „Träume wachsen lassen“ wurden beibehalten. Mit dieser kleinen, eher formalen Ver-änderung fiel der Startschuss für die Parkfolgenutzung, die von Anfang an beschlossene Sache war. „Rietberg wird

dadurch auch zukünftig ein attraktives Ausflugsziel sein“, ist der Bürgermeister überzeugt. Die Konturen des Freizeit- und Erholungsparks bleiben zu 100 Prozent erhalten. Das Innenleben wird sich jedoch durch immer wieder neue, interessante Ergänzungen verändern. Dabei wird auch künftig der südliche Gartenschaupark „Lebendige Kultur-geschichte“ mit dem Emsweg kostenfrei zu besuchen sein. Für den Mittelbereich „Kultur trifft Natur“ und den neuen „Park Rietberg-Neuenkirchen“ erhebt die Stadt Rietberg Eintritt.Die verbleibenden Herbstwochen nach der offiziellen Schließung der Lan- desgartenschau wurden intensiv für die Vorbereitungen auf die neue Sai-son genutzt. Mit zahlreichen Musik-, Literatur-, Comedy-, Pantomime- und Jonglage-Veranstaltungen erwartet die Besucher Rietbergs in diesem Jahr ein vielfältiges Programm.

Ein Gewinn für die Stadt und die region„Genial gelaufen“, so lautet das Fazit von André Kuper. „Mit dem Zu-schlag für eine Landesgartenschau und die damit verbundenen Mittel, lässt sich Stadtentwicklung massiv beschleunigen.“ Von den 21 Millionen Euro des Landes Nordrhein-Westfalen flossen 9,5 Millionen Euro in den Straßen- und Radwegebau, 4,3 Milli-onen Euro in die Städtebauförderung. Hier nur einige Beispiele, wie sich eine Stadt und eine Region im Rahmen der Aktivitäten rund um die Landes-gartenschau (weiter-)entwickelt hat: Der neu angelegte See im Landesgar-tenschaugelände befreite eines der Rietberger Stadtviertel von seiner Hochwasserproblematik; Schülerinnen und Schüler fahren auf neuen Radwegen sicher zur Schule; das neu errichtete Viersternehaus „Lind Hotel an der

Ems“ setzt Akzente im Bereich des Tourismus; die Spielstätte „Cultura“ bietet den Rahmen für mehr Kultur in Rietberg. Dank der Einrichtung einer Einbahnstraße verfügt das Stadtzentrum jetzt über mehr Lebens- und Einkaufs-qualität, Leerstände konnten behoben werden, steigende Besucherzahlen führen zu mehr Kaufkraft. Die Investi- tionen in die Landesgartenschau Riet-berg 2008 erwiesen sich als Form der regionalen Wirtschaftsförderung: Von den 70 EU-weiten Ausschreibungen sind über 90 Prozent der Aufträge an Firmen im Umkreis von 100 Kilometern gegangen. Auch die Übernachtungsgä-ste verteilten sich auf ganz OstWestfa-lenLippe. Bürgermeister André Kupers Empfehlung: „Ich kann nur jeder Stadt Mut machen, die sich mit dem Gedan-ken trägt, eine Landesgartenschau zu organisieren. Denn eine Landesgarten-schau ist für jede Stadt ein absoluter Gewinn.“ Mehr Informationen unter: www.gartenschaupark-rietberg.de

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1. Im neuen Park Rietberg-Neuenkrichen

2. Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzen-der André Kuper und NRW-Umweltminister Eckhard Uhlenberg

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Familienunternehmen in OstWestfalenLippe

Topfit auch nach 100 JahrenOstWestfalenLippe ist das komfortable Zuhause von vorwiegend inhabergeführten Familienunternehmen. Ihre Merkmale sind Bodenständigkeit und Kontinuität. Kein Wunder, dass die Zahl jener, die 100 Jahre und älter sind, beständig wächst. Immer mehr dieser kleinen, mittleren und auch schon sehr großen Mittel-ständler treten dem „Club der 100“ bei. Ihnen allen gemeinsam: Mut und Ehrgeiz ihrer Gründer zur Selbst-ständigkeit – und der starke Wille, sichere Arbeitsplätze zu schaffen und die Firma für die Nachkommen zu erhalten und zu entwickeln. Einige wenige Beispiele für sehr viele:

bogeTechnische Erfindungen, kaufmännisches Geschick und Anpassung des Un-ternehmens an wirtschaftliche und politische Veränderungen prägen die Ent-scheidungen der Akteure bei Boge Kompressoren nun über vier Unternehmer-generationen hinweg. Das Unternehmen steht nach 100 Jahren glänzend da.

MelittaWie auch die Unternehmensgruppe Melitta aus Minden, die 2008 ebenfalls 100 Jahre alt wurde. Dezentral organisiert, entwickeln, produzieren und vermarkten die Melitta-Unternehmen mit international 3.400 Mitarbeitern Produkte für Haushalt und Gastronomie. Geführt von den Enkeln der Gründerin Melitta Bentz, Dr. Thomas und Stephan Bentz.

Herforder brauereiEng mit der Region verbunden ist auch die Herforder Brauerei, die seit mehr als 130 Jahren wichtige Nahversorgerin in Sachen Bier und Getränke ist. Der jähr-liche Gesamtausstoß des „Herrlichen Herforders“, so die Werbung, beläuft sich auf 515.000 Hektoliter, die allerdings nicht allein in OstWestfalenLippe getrunken werden. Eine Exportquote von zwei Prozent geht zum Beispiel ins Biertrinkerpa-radies Großbritannien, nach Italien und in weitere Länder.

Schwering & HasseEs geht noch älter: 150-jähriges Firmenjubiläum konnte die europäische Nummer eins der Elektrodrahthersteller, Schwering & Hasse, feiern. Das vom Kammer-präsidenten der IHK Lippe zu Detmold geführte Unternehmen hat sich zudem auf den Markt für den Elektromotoren- und Transformatorenbau fokussiert. Unabhängigkeit, Zielorientierung und hohe Problemlösungskompetenz sind Eck- pfeiler dieses doppelten Unternehmenserfolges.

Frommholz PolstermöbelGleichfalls 150 Jahre produziert die wohl älteste deutsche Polstermöbelfirma Fromm-holz GmbH & Co. KG aus Spenge. Firmenchef Dirk-Walter Frommholz übergab jüngst die Unternehmensverantwortung auf der Internationalen Möbelmesse in Köln, wo Frommholz seit über 70 Jahren vertreten ist, an Sohn Gero Frommholz, der in nunmehr sechster Generation dem Familienunternehmen die Richtung gibt.

von Reinhard Schwarz

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Gundlach-GruppeSeit über 160 Jahren fest in Familienhand ist die Gundlach-Gruppe mit Sitz in Bielefeld und Unternehmen in ganz Deutschland. Gundlach arbeitet mit Spezial-druckereien im Tief-, Flexo- und Offsetdruck und als Special-Interest-Verlag und ist nach modernsten Kriterien aufgestellt und damit zukunftssicher.

traditionsunternehmen J.c.c. brunsAls vielfach diversifiziertes Druckhaus kann das Mindener Traditionsunternehmens J.C.C. Bruns 2009 den 175. Geburtstag feiern. Ihren guten Namen machte sich die Druckerei mit Herausgabe des „Mindener Tageblatts” (MT), einer unabhängigen, überparteilichen, lokal orientierten Tageszeitung für die ostwestfälische Stadt Minden und ihre Umgebung mit den Städten Petershagen, Porta Westfalica und der Gemeinde Hille.

Moeller GroupEines der ältesten Unternehmen weltweit ist die seit acht Generationen in Fa-milienbesitz befindliche MöllerGroup aus Bielefeld: seit 278 Jahren – eine der wichtigsten Voraussetzungen, um in den Club der „Henokiens” aufgenommen zu werden. Dieser Club (www.henokiens.com) ist eine weltweite Vereinigung von Unternehmen, welche über 200 Jahre mehrheitlich im Besitz der Gründerfamilie sind, immer von einem Familienmitglied geleitet wurden sowie über eine gesunde finanzielle Situation verfügen – ostwestfälisch-lippisch eben.

Gruppe

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transferpreis OWL 2008 geht an universität Paderborn und Peter Lacke

Die Wirtschaft OstWestfalenLippes ist bekannt für ihre zahlreichen

Netzwerke. Was diese bewirken, ist nicht immer sichtbar. Der Transferpreis OWL, der zum dritten Mal von den einschlä-gigen Wirtschaftskammern der Region ausgelobt wurde, schafft Transparenz. 2008 wurde die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung als „beispielhaftes Ko-operationsprojekt zwischen Wirtschaft und Wissenschaft“ an die Universität Paderborn und die Hiddenhausener Peter Lacke GmbH vergeben. Prämiert wurde eine gemeinsame Entwicklung, welche die Verschmutzung von Autofel-gen deutlich reduzieren kann: ein nicht abwaschbarer Zusatz im Lack, der auf die Felgen aufgetragen wird. Laudator Thomas Niehoff, Hauptgeschäftsführer der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld, würdigte den Erfolg dieses gelungenen Technologietransfers: „Die Firma Peter Lacke kam mit der Produktidee auf die Universität Paderborn zu. Dort entwi-ckelten die Wissenschaftler in enger Abstimmung mit dem Lackhersteller das Produkt. Es wurde danach mit weiteren Kooperationspartnern getestet und ist nun marktreif.“ Die erfolgreiche Koope-ration von Wirtschaft und Wissenschaft sei gerade vor dem Hintergrund der Globalisierung eine Schlüsselfunkti-on, welche die Innovationskraft der Unternehmen OstWestfalenLippes stärke. (US) www.peter-lacke.de www.uni-paderborn.de

Marketing-Preis „Marketing OWL 2008“ für Böllhoff-Gruppe

Die Bielefelder Wilhelm Böllhoff GmbH & Co. KG hat mit der „Welt der Verbindungen“ und passend zum Firmen-Slogan „Joining together“ eine

imposante Kombination aus Präsentationsfläche, Showroom, Büro und Be- triebsrestaurant geschaffen – ein Kommunikationszentrum für Kunden und Mitarbeiter von Böllhoff, einer internationalen, familiengeführten Unterneh-mensgruppe der Verbindungs- und Montagetechnik. Unter anderem dafür erhielt das innovative Unternehmen den Marketing-Preis „Marketing OWL“, der seit 1997 neunmal vergeben wurde. 2008 nun mit Böllhoff an ein Unternehmen, „das sich auszeichnet durch Stolz, Leidenschaft und Zielstrebigkeit“ – so cha-rakterisierte die Jury den diesjährigen Gewinner. (US) www.boellhoff.de

Forscher für Spitzenleistung im bereich nachrichtentechnik ausgezeichnet

Innovationspreis geht nach Paderborn

Bahnbrechende Lösungen aus Paderborn: Die Uni-Professoren Reinhold Noé und Ulrich Rückert sind

mit dem Innovationspreis des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet worden. Den mit 100.000 Euro dotierten Preis erhielten sie für ihre Lösungen im Bereich der op-tischen Nachrichtentechnik. Für Nobelpreisträger Theo-dor Hänsch gehört die Arbeit von Noé und Rückert zu den 100 Produkten der Zukunft. Unter Einsatz moderner Lasertechnik ist es den Spitzenforschern gelungen, die Übertragung in Glasfaserkabeln zu vervierfachen. Neue Kabel müssen nicht verlegt werden, um die Datenmenge

zu erhöhen. Das wirtschaftliche Potenzial dieser Erfindung schätzen Experten auf mehrere Milliarden Euro. Dank der Paderborner Forscher könnte das Tele-fonieren mit Videobild in Zukunft kostengünstig werden. (US)

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Neue Leitung der herzchirurgischen Klinik in Bad Oeynhausen

Seit dem 1. Februar 2009 ist Prof. Dr. Jan Gum-mert neuer Direktor der Klinik für Thorax-

und Kardiovaskularchirurgie am Herz- und Diabe- teszentrum NRW in Bad Oeynhausen. Der Nach- folger von Prof. Reiner Körfer gilt als Spezialist der minimalinvasiven Herzklappenchirurgie und der Bypasschirurgie am schlagenden Herzen ohne Ein- satz der Herz-Lungen-Maschine. Expertise besitzt er ebenso im Bereich der Implantation von mecha-

nischen Kreislaufunterstützungssystemen und der Transplantationsmedizin. Zuvor war Prof. Gummert Chefarzt der Herzchirurgie am Universitätsklini- kum Jena. (IR)

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Designpreis für CLAAS und COR

Der Designpreis der Bundesrepublik Deutschland in Silber geht in diesem Jahr unter anderem an die ostwestfä-

lischen Unternehmen CLAAS KGaA aus Harsewinkel für den Feldhäcksler „Claas Jaguar“ und an die COR Sitzmöbel Helmut Lübke GmbH & Co. KG aus Rheda-Wiedenbrück für das Liegemöbel „Lava“. Er ist die höchste offizielle deut-sche Auszeichnung im Bereich Design. Am Wettbewerb teilnehmen können nur Produkte, die zuvor bereits mit einem nationalen oder internationalen Preis ausgezeichnet wurden. (IR)

Highlights im OWL – Sportkalender

Sportlich gesehen bietet das Jahr 2009 in OstWestfalenLip-pe allerhand. Darunter etliche Ereignisse in Deutschlands

Eliteligen. Einige Beispiele: Erstliga-Fußball der Bielefelder Arminen an jedem zweiten Wochenende in der Schücoarena, Erstliga-Fußball bieten auch die Damen des Herforder SV (siehe Bericht Seite 38). Erstliga-Handball gibt es in Lemgo und Minden (beides Herren) und Blomberg (Frauen) zu sehen. Erstliga-Basketball bieten die Paderborn Baskets.Ein alljährliches sportliches Highlight sind die GERRY WEBER OPEN, die vom 6. bis 14. Juni nun zum 17. Mal im GERRY WEBER STADION in Halle stattfinden. Beim dies- jährigen „deutschen Wimbledon“ (einziges Rasenturnier der ATP-Tour in Deutschland) mit dabei allein fünf aktuelle Top-20-Spieler, darunter Vorjahressieger Roger Federer (2), Novak Djokovic (3) und Jo-Wilfried Tsonga (7). Auch Ni- colas Kiefer (35) ist dabei.Ein weiteres Highlight im OWL-Sportkalender ist die E.ON Westfalen-Weser Challenge, die, zum 4. Mal als Etappe der RIDERS TOUR, vom 10. bis 13. September in Paderborn stattfindet. (HW)

Begeistert die Arminen- Fans mit seinen Toren:

Stürmer Artur Wichniarek

Präzise am Ball: Vorjahressieger

Roger Federer

1. Fließende Formen, variable Auflieger und gepolsterte Bodenmatten – das von Studio Vertijet für COR entwickelte „SitzLoungeLie-gemöbel“ LAVA.

2. Der JAGUAR aus der Harsewinkler CLAAS-Produktion ist ein selbstfahrender Feldhäcks-ler für die Ernte von Mais, Gras und anderen Futterpflanzen. Die Maschinen erhielten ein komplett neues Design und eine Fahrerkabi-ne, die neue Standards setzt.

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Lippe ist CSR-Modellregion

In Lippe übernehmen zahlreiche Unternehmen Verantwortung über den eigenen Betrieb hinaus und engagieren sich in vielfacher Weise an ihrem Standort. Die Bertelsmann Stiftung hat im Rahmen der Initiative „Unternehmen für die

Region“ Lippe nun neben Schleswig-Holstein als „CSR-Modellregion für gesellschaftliche Verantwortung in Deutschland“ ausgezeichnet. Initiatoren der CSR-Initiative in Lippe sind die IHK und die Gilde Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt Detmold. Sprecher des lippischen Modellprojekts ist Stephan Westerdick, Detmolder IT-Unternehmer. Besonders im Blick ist die Förderung von Kindergärten, Schulen, Jugend- oder Alteneinrichtungen. Das hervorragende gesellschaftliche Engagement lippischer Unternehmen soll insbesondere auch dazu beitragen, Lippe als Wirtschafts- und Lebensstand- ort mit Blick auf Fach- und Führungskräfte attraktiv zu machen. (HW)

außergewöhnliche Qualität

FHM erhält Gütesiegel

Ein Gütesiegel für Qualität hat die Fachhochschule des Mittelstands Bielefeld (FHM) erhalten. Sie wurde vom Wis-senschaftsrat der Bundesrepublik Deutschland für die Höchstdauer von zehn Jahren akkreditiert. Die unabhängigen

Gutachter würdigten damit die außergewöhnliche Qualität der FHM in Lehre, Forschung und Weiterbildung. Die FHM ist eine staatlich anerkannte private Fachhochschule, an der gezielt Fach- und Führungskräfte für die mittelständische Wirtschaft ausgebildet werden. Die im Jahr 2000 gegründete Institution zählt inzwischen über 800 Studenten. (US)

Schon heute ...... an morgen denken.

In der Druckproduktion ergeben sich insbesondere bei der Papier-herstellung schädliche Auswirkungen auf unser Klimasystem. Aber auch bei der Druckplatten- und Farbenherstellung entstehen Treib-hausemissionen. Wir finden: Das muss nicht sein.

Mit unseren innovativen Druck-Ideen stehen wir zu unserer ökolo-gischen Verantwortung. Ganz im Sinn zukünftiger Generationen bieten wir Ihnen alle klassischen Printprodukte auf der Grundlage umweltverträglicher, recyclebarer Druckfarben und einer umwelt-orientierten Produktion: Für eine nachhaltige, ressourcenschonende Medienproduktion der Zukunft.

Investieren Sie in moderne, umweltbewusste Techniken.

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Er ist der ideale Botschafter für das Qualitätsversprechen eines Weltunternehmens: „Immer besser“. Er trägt den

Namen des Unternehmens und steht als echter ostwestfälisch-lippischer Familienunternehmer auch

für das Ansehen der Marke gerade: Dr. Markus Miele.

Botschafter für Marken und Märkte

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von Reinhard Schwarz

Mit 40 Jahren gehört Markus Miele zur jüngeren Generation ost-

westfälischer Familienunternehmer, die typisch sind für die Region: bodenstän-dig, solide, international ausgerichtet und in erster Linie dem Wohl des gesam-ten Unternehmens verpflichtet. Und so reiht er sich nahtlos in die Reihe der erfolgreichen Familienunternehmen OstWestfalenLippes ein. Diese nun nachgefolgte Unternehmergeneration hat – nach harter Aufbauarbeit, die oft von den Gründervätern in Einzelleis-tung erbracht wurde – teamorientiertes Denken und Handeln quasi mit der Muttermilch eingesogen. So wundert es nicht, wenn Markus Miele, nach seinen Führungsprinzipien gefragt, die rasche Antwort gibt: „Unser fünfköp-figes Geschäftsführungsgremium mit Dr. Eduard Sailer, Horst Schübel, Dr. Reto Bazzi, Dr. Reinhard Zinkann und mir spielt hervorragend zusammen. Dis-kussionen verlaufen konstruktiv und bringen immer die verbesserte Lösung hervor. Nach dem Konsensprinzip sollen alle am Ende die gefällten Ent-scheidungen mittragen können. Auf einen Sprecher der Geschäftsführung verzichten wir zugunsten einer echten Konsensfindung.“

Qualität muss „immer besser“ seinEntsprechend fällt die Arbeitsteilung aus. Markus Miele ist zuständig für die Werke, für Entwicklung und Koordina-tion. So hat er viel mit werksübergrei-fenden Abstimmungsprozessen, mit Normierungs- und Kompatibilitätsfra-gen zu tun: „Da muss man intensiv mit- einander reden.“ Und – typisch Miele – wichtig ist ihm in erster Linie die durch- gehende Kundenzufriedenheit, die be- reits mit der Produktpräsentation be-ginnt und sich über den Kundendienst bis hin zur dauerhaften Gerätequalität zieht. Das „Markenerlebnis Miele“ inter-pretiert er aus seiner Sicht so: „‚Immer besser’ ist mehr als ein Bekenntnis, es ist ein Programm, an dem wir täglich ar- beiten müssen.“ Das hat er verinnerlicht. Auch wenn es am Anfang seiner Lauf-bahn gar nicht so sicher schien, dasser einst ins Unternehmen eintreten würde.

Dr. Markus Miele, Botschafter desMarkenversprechens: „Immer besser“

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49OWL POrträt

Studium im Zeichen der Wirtschaft Markus Miele kommt am 20. Dezember 1968 in Gütersloh auf die Welt, wo er auch Grundschule und Gymnasium absolviert. Nach dem Grundwehr-dienst folgt die erste Orientierung. Sein 2004 verstorbener Vater Rudolf Miele macht ihm keine Vorgaben: „Du musst das machen, was Dir liegt und was Dir Spaß macht!“ Da er als Kind wenig Affinität zum Unternehmens-geschehen entwickelt hat, nimmt er den geschätzten Vater beim Wort, was er so begründet: „Mein Wunsch war, die Sprache der Technik, des Vertriebs und des Marketings zu beherrschen.“ So geht er mit 20 Jahren an die Technische Hochschule Karlsruhe, um Betriebs-wirtschaftslehre mit Ausbildungsziel Wirtschaftsingenieur zu studieren. Auch

fälischen Weltmarktführern Claas, Ber-telsmann und Möller Group entschließt er sich zur Promotion bei Professor Dr. Peter Gomez am Lehrstuhl für Betriebs-wirtschaft an der Universität St. Gallen. Im weiteren Umfeld von Studien über den Wandel und die Erfolgsfaktoren großer Unternehmen schließt er seine Promotion erfolgreich ab. Noch zieht es ihn nicht ins elterliche Unternehmen: „Ich habe zu meinem Vater gesagt, wenn ich irgendwann einmal bei Miele arbeiten sollte, möchte ich vorher auch mal ein anderes Unternehmen von innen gesehen haben.“Mit 29 Jahren steigt er als Controller ins Finanz- und Rechnungswesen des Lippstädter Autozulieferers Hella ein, wo er fast zwei Jahre bleibt – bis ihn die Anfrage der Familien Zinkann und

Klare bekenntnisse zur regionDie Aufgaben wachsen – und damit auch die Ämter. Als Vizepräsident der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld und als Vorsitzender des Unternehmerver-bandes in Gütersloh setzt er unter dem Miele-Label Zeichen. Wie auch im Kuratorium der Westfalen-Initiative e.V., der zweitgrößten Stiftung nach der Bertelsmann Stiftung, die sich die Erhaltung der westfälischen Identität in einem Europa der Regionen auf die Fahnen geschrieben hat.Dennoch bleibt er auf dem Boden: „Ich habe zu meinem Vater gesagt, lokales Engagement sei wichtig, aber es müsse überschaubar bleiben.“ Denn wichtig sind dem zweifachen Vater die Familie und die Region, in der er lebt. „Der Großteil unserer Werke steht in OstWestfalen-Lippe“, betont Markus Miele. „Allein daher ist unser Engagement wichtig. Wo ich Unterstützung geben kann, tue ich das, wie aktuell bei dem Bestreben, ein Fraunhofer-Institut in die Region zu holen, für das in Paderborn ideale Voraussetzungen herrschen. Denn OstWestfalenLippe bringt durch die ausgeprägten Branchennetzwerke, die erfolgreiche Initiative für Beschäftigung und ein schlagkräftiges OWL-Marketing als Plattform die besten Voraussetzungen dafür mit.“ Zudem setzt er sich dafür ein, dass qualifizierte Fachkräfte den Weg nach OstWestfalenLippe finden. „Was lockt Arbeitnehmer hierher?“, fragt Miele und gibt sogleich die Antwort: „Erstens die hohe Qualität der Jobs und zwei-tens das, was sie hier an zauberhaften Landschaften und intakter Infrastruktur vorfinden – ohne die negativen Attitü-den, unter denen die Ballungszentren leiden.“ Dabei spiele auch die exzellente logistische Anbindung der Region eine große Rolle, die zahlreichen Flughäfen und das optimale Straßennetz seien unschlagbare Vorteile. Die Hauptattraktion der Region al-lerdings seien die Jobs in einer sehr gesunden und intakten Umgebung, in der sehr viele Unternehmen global und langfristig tätig sind.

wenn er dabei auf so manche lieb ge-wordene Gewohnheit verzichten muss („Die richtig gute Currywurst gibt`s nur in Gütersloh!“), so weiß er doch, dass er das „Verreisen“ lernen muss. Er genießt das freizügige Studentenleben im Badischen, findet rasch Kontakt, en-gagiert sich für Firmenkontaktmessen, in Hochschulgruppen und im Hoch-schulgolf. Seine Diplomarbeit im Fach Informatik geht thematisch, wie kann es bei einem Miele anders sein, über „Optimierungsalgorithmen“.

Vorbereitung auf den Einstieg bei MieleNach diversen Praktika bei den ostwest-

Miele erreicht, ob er denn nun in das Un-ternehmen eintreten wolle. Nach einer „normalen“ Bewerbung mit Interviews durch den Personalberater und Vorspre-chen vor dem Familienrat steigt Markus Miele 1999 im 100-Jahre-Jubiläumsjahr als Mitarbeiter bei der „Technischen Koordination“ ein. Nach einem Jahr Einarbeitungszeit, die ihn unter an-derem zu den Miele-Vertretungen in aller Welt führt, treibt er Projekte zur Verbesserung der Innovationsprozesse und Logistik voran. Nach und nach arbeitet er sich in die strategischen Unternehmensbereiche vor. Am 1. Juli 2002 wird er Geschäftsführer – zuständig für den Bereich Technik.

Waschmaschinenfertigung bei Miele

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Panorama

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OstWestfalenLippe Marketing GmbH

Die OstWestfalenLippe Marketing GmbH ist ein Gemein-schaftsunternehmen der Kreise Gütersloh, Herford, Höxter, Lippe, Minden-Lübbecke und Paderborn sowie der kreisfreien Stadt Bielefeld und der regionalen Wirtschaft. Diese wird repräsentiert durch den Verein „Unternehmen für OWL Marketing“, in dem die Industrie- und Handelskammern Ostwestfalen zu Bielefeld und Lippe zu Detmold, die Hand-werkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld sowie derzeit 120 Unternehmen aus der Region zusammengeschlossen sind. Die Gesellschaft hat sich zum Ziel gesetzt, OstWestfalenLippe im Standortwettbewerb der Regionen um Innovationskapital, Wissen und qualifizierte Arbeitskräfte als leistungsstarken Wirtschaftsstandort mit hoher Lebensqualität zu stärken und zu profilieren.

ImpressumOstWestfalenLippe – Das Magazin, Ausgabe 15Erscheinungsdatum: März 2009

Herausgeber: OstWestfalenLippe Marketing GmbH, Jahnplatz 5, 33602 Bielefeld

Konzept, Redaktion (V.i.s.d.P.): Herbert Weber, Geschäftsführer OWL Marketing GmbH

Autoren: Heiko Böddeker (HB), Regina Doblies (RD), Volker Pieper (VP), Kristin Pollmann (KP), Silke Rein-hard (SR), Ute Schoenefeld (US), Dr. Reinhard Schwarz (RS), Tatjana Wanner (TW), Herbert Weber (HW), Susanne Westermann (SW)

Mitarbeit: Ina Rockmann (IR), Wolfgang Marquardt, Heike Herold

Layout: Artgerecht Werbeagentur GmbH, Bielefeld

Anzeigen: OWL Marketing GmbH, Mielitz Verlag GmbH, Bielefeld

Druck: Bentrup Druckdienste, Bielefeld

Hinweis: Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Autors wieder, nicht unbedingt die des He-rausgebers. Serviceangaben sind ohne Gewähr. Nachdruck von Beiträgen nur mit Genehmigung des Herausgebers.

OstWestfalenLippe – Das Magazin„OstWestfalenLippe – Das Magazin“ bietet seinen Lesern einen Einblick in das Kultur- und Wirtschaftsleben der Region. Von den Ausgaben zehn bis vierzehn sowie von der Sonderausgabe „Leben und Arbeiten” sind noch Ex-emplare vorhanden. Wer seine Sammlung komplettieren möchte – hier die Ausgaben mit Kurzinhalt:

ausgabe 10Themen: Standort für zukunftsfähige Me-dizin, Tennis und mehr, Innovative Studi-enprojekte, Wolf D. Meier-Scheuven

ausgabe 11Themen: Bürokratieabbau, Küchenmöbel aus OWL, Lemgo – eine Stadt in Blau und Weiß, Horst Wortmann

ausgabe 12Themen: Elektrotechnik – ein Branchen-porträt, Modellregion OWL, Mahlzeit! Kultur des Essens und Genießens, Senne – einmalig natürlich, Rudolf Lödige

ausgabe 13Themen: Konkrete Beispiele für Bürokra-tieabbau – von OWL lernen, MARTa – Neues Museum in OWL, Hermannshöhen – Deutschlands jüngster Spitzenwander-weg, Gerhard Weber

Herbert Sommer, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der OWL Marketing GmbH, und dessen Stellvertreter Landrat Friedel Heuwinkel

ausgabe 14Themen: Bürokratieabbau – OWL als Vorreiter, Kunststoffe in OWL – ein Bran-chenporträt, Canossa-Ausstellung in Paderborn, vielfältige Tagungsorte, Dr. Andreas Hettich

Sonderausgabe: Leben & arbeitenThemen: Ostwestfälisch-lippische An-sichten, Starke Marken, Museumstour, Musik, Theater, Comedy, Spitzensport & Freizeitspaß, Lebensstile

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In die perfekt organisierte Küche mit durchdachter Innenausstattung? In eine Küche, die durch kurze Wege Zeit und Arbeit spart? In eine nach ergonomischen Richtlinien entworfene Küche, die Stauraum optimal ausnutzt und körperliche Strapazen vermeidet? Dann haben wir für Sie einen heißen Tipp für mehr Komfort in der Küche.

www.hettich.comHettich Marketing- und Vertriebs GmbH & Co. KGPostfach 1240 · 32269 Kirchlengern Telefon 05223 77-0 · E-mail: [email protected]

www.intelligent-kitchens.com.

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