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Pädagogische KonzeptionKurzfassung
Verfasst von Carola Kammerlander und Marcus Rehn, Pädagogischer Leitungskreis der element-i Kinderhäuser
Stand: August 2018
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InhaltVorwort 4
1.Zielderelement-iPädagogik 6
2.UnserVerständnisvonErziehung 8
3.UnserVerständnisvonBildung 12
4.Querschnittsthemen 20
5.StrukturelleElementefürdieUmsetzungderpädagogischenArbeit 26
4
Vorweg Liebe Leserin, lieber Leser,
dieGeburteinesKindesisteinwunderbaresGeschenk,dasmiteiner
großenVerantwortungverbundenist.Alle,dieesdurchsLebenbegleiten,
habenbewusstoderunbewusstVorstellungen,nachdenensieihrHandeln
ihmgegenüberausrichten–mitverschiedenenZielen:Siemöchten,dass
esgesundbleibtundglücklichwird,dassesEhrgeizentwickeltundseinen
Weggeht,dassesempathischwirdundsichfürandereeinsetzt.Wenndas
KindineineKitageht,sollendieErziehungszieledortnatürlichzuden
eigenenpassen.
WirhabeneinMenschenbild,dasdenEinzelnensehrstarkinseinerVerflechtungmitderGesell-
schaftindenBlicknimmt.UnserZielistes,dassausKinderninnerlichfreie,mündigeundstarke
Individuenwerden,dieübersichundihreSichtderWeltnachdenkenundVerantwortungfürihr
HandelnunddessenFolgenfürdieGesellschaftübernehmen.
WirverstehenunsereKinderhäuseralsfamilienunterstützendeund-ergänzendeEinrichtungen,
indenendieKinderzuverlässigbetreutwerden.WennKinderinunsererObhutsind,erfüllen
diePädagog*inneneineneigenständigenErziehungs-undBildungsauftrag,dersichanunseren
Zielenorientiert.
DieseZieleundunsereVorgehensweisestellenwirIhnenmitdieserBroschürevor.Ichfreuemich
überIhrInteresse.
WaltraudWeegmann
Geschäftsführerin, Konzept-e für Bildung und Betreuung gGmbH
5
Liebe Leserin, lieber Leser,
MenschenmöchtenfreiseinundihreVorstellungenverwirklichen.Sie
wollenselbstbestimmtleben,strebendabeiaberimmerauchnachVer-
bundenheitundAnerkennung.Diesdrücktsichinelement-iaus,dasisteht
fürIndividuen,Interessen,Interaktion–innereFreiheit.InnereFreiheit
bezeichnetdieMöglichkeitdesMenschen,zuentscheiden,wieerdieWelt
sieht,bewertet,darinagierenmöchteundistunauflösbarmitderVer-
antwortungsübernahmefürdieFolgendeseigenenTunsverbunden.Das
isteinhohesZielundanspruchsvollerWeg,derdasRechtderKinderauf
Erziehungbegründet.UnsereErzieherinnenundErziehersollenfürdie
KindererwachsenePartnersein,diesieaufdiesemWegbegleiten.AlsreflektierthandelndeVor-
bilderunterstützensieschrittweisedieMöglichkeitenderKinderhinzufreiheitlichemHandeln,
indemsiesichengagiert,interessiertundverbindlichaufsieeinlassen,sieeinfühlsambegleiten,
anregen,angemessenherausfordern,behütenundschrittweisefreigeben.
Inderelement-iPädagogikverbindenwirverschiedenepädagogischeAnsätzeundwissenschaft-
licheErkenntnisse.WirpassensielaufendanneueHerausforderungenan,diesichausderge-
sellschaftlichenEntwicklungergeben.BesondersspornenunsdieGedankenvonGerdE.Schäfer,
JanuszKorczakundKarl-MartinDietzan.MartinBuber,ImmanuelKant,LudwigLiegle,Klaus
Mollenhauer,MariaMontessori,Jean-JacquesRousseau,RudolfSteinerundvieleanderehaben
unsinspiriert.DieseKurzfassungderKonzeptionbeschreibtdenRahmenunsererpädagogischen
Arbeit.IchwünscheIhnenvielSpaßbeimLesen!
CarolaKammerlander
Geschäftsführerin, Konzept-e für Bildung und Betreuung gGmbH
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1. Ziel der element-i Pädagogik
»ERZIEHUNG MUSS SICH DAMIT ABFINDEN,
DASS DAS KIND SICH SELBST SCHAFFT.«
LUDWIG LIEGLE
element-iisteinefreiheitsförderndePädagogik,ausdersicheinkonkreterErziehungsauftrag
ergibt.Zielistes,Kinderzuinnerlichfreien,mündigenundstarkenIndividuenzuerziehen,die
übersichundihreSichtderWeltnachdenkenundVerantwortungfürihrHandelnunddessen
Folgenübernehmen.Freiheitverstehenwirnichtalsfreiseinvonetwas,sondernimSinnevon
freiseinfüretwas.InnereFreiheitistalseinpersönlichesLebenszielaberuntrennbarmitder
Freiheitdesanderenverbunden.EinefreieGesellschaftlebtundbestehtausIndividuen,diesich
ihrerpersönlichenVerantwortungfürdieGemeinschaftbewusstsindundihrgerechtwerden.
element-ibeschreibtfolglicheinMenschenbild,dasdenEinzelnensehrstarkinseinerVerflech-
tungmitderGesellschaftindenBlicknimmt.IndividuensindsozialeWesen;siebrauchendie
Gemeinschaft.DieGemeinschaftwiederumkannnurbestehen,wennderEinzelnesiemitge-
staltet,sichfürsieeinsetzt,seineInteressen,StärkenundFähigkeiteneinbringtundsoseinen
BeitragzumGelingendesGanzenleistet.Wennausdem„Esdrehtsichummich“ein„Eskommt
aufmichan“wird,entstehteineneueIndividualität.SieistdasHerzderelement-iPädagogik.
LeitlinienwirkenalsstärkendeRessourcenfürdieinnereMotivation.SiebietenOrientierung
underleichterndieHandlungs-undEntscheidungsfähigkeitinalltäglichenSituationen.
Gesundheit sehen wir ganzheitlich –
nebendemkörperlichenWohlbefindengehörenauchpsy-
chischeundsozialeAspektedazu.Esgehtdarum,dasinnere
SystemimmerwiederneuineinstimmigesGleichgewicht
zubringen.
Resilienz – die psychische Widerstandskraft –
vonKindernzufördern,zähltzuunserengrundlegendenprä-
ventivenAufgaben.DenndieseBasiskompetenzbrauchensie,
umLebenskrisenundVeränderungenbewältigenzukönnen.
Freude am Lernen haben Kinder von Geburt an –
unddieergebnisoffeneWahrnehmungsfähigkeitbleibtlebens-
langdieGrundlage,umNeuemaufgeschlossenzubegegnen.
Umherauszufinden,wassieinteressiert,brauchenKinder
AnregungenundVorbilder.
Verbundenheit und Autonomie
bedeuten,ZugehörigkeitzuerfahrenundVerlässlichkeitzu
erleben,aberzugleichseinLebenselbstbestimmtgestaltenzu
können.DieKindersollenlernen,aktivRücksichtaufandere
zunehmen.IhreFreiheitendetdort,wodieandererbeginnt.
GrundsätzlichbrauchtesverlässlicheBeziehungen,gutgestal-
teteUmgebungenundeinenklarstrukturierten,verstehbaren
undwertvollenAlltag–imWechselmitfreigestaltbarenZeiten
undsinnvollenBeteiligungsmöglichkeiten.
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2. Unser Verständnis von Erziehung
»DENN DIE GEMEINSCHAFT ENTSTEHT NICHT GEGEN DIE
INDIVIDUEN, SONDERN DURCH SIE.«
KARL MARTIN DIETZ
Kinder haben das Recht auf, aber auch das Bedürfnis nach Erziehung. Sie brauchen für ihre
Bildungs- und Entwicklungsprozesse einfühlsame Begleitung, Anregungen und angemessene
Herausforderungen.
Erziehungsziel
DieindividualisierteGesellschaftwirderstdannzurfreienGesellschaft,wennEinzelneVerant-
wortungfürsichunddieGestaltungderGesellschaftübernehmen.Damitdiesgelingt,braucht
esIndividuen,dieihreBedeutungalsunverzichtbarenTeildesGanzenerkennen.Diesordnet
dieeigeneIndividualitätdemZielundZweckdesSozialenzu(IndividualitätalsSozialprinzip).
Erzieherisches Handeln
UnserepädagogischeArbeitistvonderÜberzeugunggeprägt,dasswirfürKindereinerwach-
senerPartnersind,dersichverbindlich,interessiertundengagiertaufBeziehungeneinlässt.Wir
stehenineinemdialogischenProzessmitdenKindern,orientierenunsanihrerWeltsichtund
lassensieanunserenGedankenundIdeenteilhaben.
UnsereErziehungzieltaufdieWeiterentwicklungundEntfaltungderIndividualitätimInteresse
einerGemeinschaft.WirgestaltenSituationenmitKindernsokohärent,dasssieentwicklungs-
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angemessenfürsieverstehbar,handhabbarundsinnhaftwerden.DurchvielfältigeMöglichkei-
tenderBeteiligungunddiekonkreteAuseinandersetzungmitMenschen,DingenundSituatio-
nenformtsicheininneresBildderWelt–jenachdem,wieindividuellbedeutsamdieErfahrung
ist.SoerlebendieKinder,dassdieWeltetwasmitihnenzutunhat–ganzimSinnevon„Es
kommtaufmichan“.
UnserepädagogischenFachkräfteverstehensichalsWegbereiterundBegleiterkindlicher
Entwicklung.DurcheinfühlendeBeobachtungerfassensiedenEntwicklungsstandderKinder,
sorgenfüreineanregendeUmgebungundsindfürsieeinfühlsame,bereicherndeInteraktions-
partner.
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Die Jüngsten im element-i Kinderhaus
DieganzKleinenerschließensichdieWeltausschließlichüberSinneseindrücke.Indieser„vorko-
gnitivenZeit“entsprichtDenkenkonkretemHandeln.Wirschaffenfürsiesinnliche,emotionale,
psychomotorischeZugängeundbegleitensiesprachlich.WichtigsindaberauchBeständigkeit
undeineangemesseneReizdosierung.UnsereErzieher*innenbeobachtendieAktionenund
ReaktionendesKindesaufmerksam,feinfühlig(vorallemdurchBlickkontaktundRückversiche-
rung)undinterpretierenihreSignale(bspw.Zu-undAbwendendesKindes).
Gruppenstrukturen als dynamischer Rahmen kindlicher Entwicklung
DieEingewöhnungunddieersteZeitinunserenEinrichtungenverbringendieKinderim„Nest“.
DieserRaumbietetihneneinenüberschaubaren,geschütztenRahmen,umsichzuorientieren
understeKontakteknüpfenzukönnen.
SiewerdendannsorgfältigaufdienächsteStufeunddamitauchaufneueRäumlichkeitenvor-
bereitet.Einbedürfnisorientierter,ritualisierterTagesablaufbietetSicherheit,aufderenGrund-
lagensiesichunterfürsorglicherBegleitungdasgesamteKinderhauserschließenkönnen.
NachundnachlösensichdieKinderinteressensorientiertausderStammgruppeundfindensich
dannimmerselbstständigerindynamischenKleingruppenzusammen,diesowohlaltershomogen
alsauchaltersgemischtseinkönnen.SokönnensieihreBeziehungenzuallenanderenKindern
sowiezuErzieher*innenindividuellundselbstbestimmtgestalten.
MitzunehmendemAlterbeginnenKinderzuabstrahierenundsteuernihreInteressenundBe-
dürfnissebewusster.IndertäglichstattfindendenKinderkonferenzbekommensiemitderFrage
„Washabtihrheutevor?“Gelegenheit,ihreaktuellenVorstellungenundInteressenzuformu-
lieren,zuverhandelnundsoihrenTagesablaufselbstständigunddemokratischzusammenmit
anderenKindernsowiedenPädagog*innenzugestalten.
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3. Unser Verständnis von Bildung
»A SHIP IN HARBOR IS SAFE,
BUT THAT IS NOT WHAT SHIPS ARE BUILT FOR.«
JOHN AUGUSTUS SHEDD
Bildungisteineigenaktiver,forschend-problemlösenderunderfahrungsoffenerProzess.Bildung
erfordert,sichmitseinerUmwelt,AktionenundInteraktionenauseinanderzusetzen.Kinder
lernendurchsinnlicheWahrnehmungundEmotionen,wasfürsiebedeutsamistundwelchen
Sinnsiedarinsehen.UnserpädagogischesHandelnermöglichtihnen,denTaginnerhalbeines
allgemeingültigenEntwicklungsrahmensindividuellauszugestalten.Dieseentwicklungsorientier-
teSichtweisefördertdiemenschlicheIndividualitätimBildungsprozess.
Spielen ist freudiges Lernen
LernenundSpielensindfürKindereinunddasselbe.Wassiewahrnehmen,wirdinnerlichbe-
wegt,umgeformtundspielendneugestaltet.KindermüssennichtzumLernengezwungen
werden.VerbringensieihrenTagineineranregungsreichenUmgebung,undwerdensiean
häuslichenTätigkeitenimKinderhaus-Alltagbeteiligt,regtdiesihreFantasieundihrenDrang
an,dabeizusein.
DurchdaseigenhändigeTunbildensichGewohnheitenundFertigkeitenheraus,diesoselbstver-
ständlichablaufen,dassKraftfürneueThemenoderauchAchtsamkeitfürDetails,Fürsorgeund
Kreativitätfreiwerden.DasunterstütztdenForscherdrangderKinderundhältihreLernmotiva-
tionaufrecht.Indenelement-iKinderhäusernentscheidendieKinderinunterschiedlichen
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Themenbereichenselbst,wannsiewas,wo,wieundmitwemspielenwollen.Dasselbstgesteu-
erteSpielfördertihresoziale,emotionale,motorischeundkognitiveEntwicklung.Sieerkunden
dieUmwelt,experimentieren,erwerbenWissen,praktizierenneuerworbeneFähigkeiten,er-
probenRollen,entwickelnKreativitätundVorstellungskraft.Sielernen,komplexeProblemezu
lösen,mitanderenMenschenzuinteragieren,KonfliktezubewältigensowieGefühleauszudrü-
ckenundzukontrollieren.
WirsichernfürsieFreiräume,indenensieihremAlterundEntwicklungsstandentsprechend
unbeobachtetspielenkönnenundstellenalters-undentwicklungsgerechteSpielsachenzurVer-
fügung.WirnutzenbevorzugtNaturmaterialien,AlltagsgegenständeundechteWerkzeuge.
element-i Impulse
UnsereAngebotesindImpulse,diesichandenInteressenderKinderorientierenunddieeineRe-
levanzfürsiehaben.WennErwachseneihnenetwaszutrauen,wennsieausprobieren,auchmal
scheiternundeigeneLösungenfindendürfenunddabeiunterstütztwerden,denLernprozess
zureflektieren,führtdieszuselbstgesteuertem,initiativemLernen.AufdieseWeiseerworbene
Kompetenzenbleibenlangfristigerhalten.
Multiprofessionelle Teams
DieMitarbeitvonMenschenmitanderenfachlichenQualifikationen,zumBeispielausdem
künstlerischen,musischenoderhandwerklichenBereich,erweitertdieErfahrungsweltender
Kinder.MultiprofessionelleTeamsbieteneinkreatives,inspirierendesPotenzialundbringenzu-
sätzlicheErfahrungen,FertigkeitenundSichtweisenindenAlltagderKinderein.
Medienmündigkeit
WirmöchtenKinderndieWeltentwicklungsangemessenundreflektiertzugänglichmachenund
siezueinemnutzbringendenUmgangmitMedienbefähigen.DamitsiesichdieKompetenzen
erarbeitenkönnen,diezurMedienmündigkeitführen,brauchensieVorläufererfahrungenwie
sensomotorischeIntegration,Kommunikations-,Produktions-,Rezeptions-,Reflexions-und
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Selektionsfähigkeit.KinderbenötigenZeitundSpielräumemitechtenMaterialienundMedien,
diesieverstehenundhandhabenkönnen.Indenelement-iKinderhäusernbeschäftigenwiruns
deshalbausschließlichmitdinglich-greifbarenAnregungen,AngebotenundImpulsen.
Natur
Geradeweildiemeistenelement-iKinderhäuserzentralinInnenstädtenliegen,istesuns
wichtig,dassNaturfürdieKindererfahr-underlebbarwird.DerAufenthaltimFreienbeifast
jedemWetterbietetvielfältigeErfahrungs-undEntwicklungsmöglichkeiten,fördertBewegung,
UmweltverständnisundNaturverbundenheit–understärktdasImmunsystemunddiegesamte
physischeundpsychischeGesundheitderKinder.
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Lebensweltorientierung und Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
UnserepädagogischeArbeitorientiertsichandersozialenundkulturellenLebensrealität.Die
KindersollenihrenStadtteilerkunden,sichselbstständigzurechtfindenundalspartizipierende
Mitbürger*innenwahrgenommenwerden.
WirarbeitenmitKrabbelgruppen,Wiegestuben,anderenKindergärten,Schulen,Eurythmisten,
FirmenundInstitutionendesöffentlichenLebenswiePolizeioderFeuerwehr,zusammen.Die
VernetzungmitFachschulenunddieMitarbeitinFachgremienermöglichtesuns,dieErzie-
hungs-,Bildungs-undBetreuungsarbeitpermanentzuoptimieren.
Themenfelder der kindlichen Bildung
DieerstenLebensjahresinddielernintensivsteZeit.Diephysische,psychische,kognitive,soziale
undmoralischeBildungundEntwicklungnimmthierihrenAnfangundbildetspäterdieGrund-
lagefürdieindividuelleweitereAufbauarbeit,AusdifferenzierungundPotenzialentfaltung.Kin-
dermüsseninderBewältigungihrerunendlichfacettenreichenEntwicklungsaufgabensinnvoll
unterstütztwerden.Indenelement-iKinderhäusernunterteilenwirdieseinfolgendeBereiche:
Bewegung
KindererschließensichdieWeltüberBewegung.SielernendurchkörperlicheErfahrungenund
mitallenSinnen,UrsachenundWirkungszusammenhängezuerkennenundzubegreifen.Bewe-
gungundWahrnehmungsinddeshalbfürdieGesamtentwicklungundAusbildungderPersön-
lichkeitessenziell.Indenelement-iKinderhäusernhabensieRaum,SpielmaterialundGelegen-
heitfürabwechslungsreicheBewegungsspiele.
DurchBewegungsanreizeerlebendieKinderMomentederAnspannung,indersieihrenKörper
einsetzenmüssen,insSchwitzenkommenundaußerAtemgeraten.SiewerdenvonPhasender
körperlichenEntspannungabgelöst.NurwasdieKindererproben,könnensieauchwirklich
lernen.OhnekleineBeulenundTränengehtdasnicht–siegehörendazu.
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Sprache
SpracheundSprechensindVoraussetzungundBestandteilderkognitivenEntwicklungundals
Schlüsselkompetenzein„TorzurWelt“.
Manbrauchtsie,umseineGedankenundGefühlezumAusdruckzubringenundEinblickeindie
GedankenundGefühleandererMenschenzuerhalten.SprachehateinengroßenEinflussauf
daskindlicheWelt-undSelbstbild.NatürlicheMehrsprachigkeitschätzenwirwertundbeziehen
sie–auchinZusammenarbeitmitdenEltern–indenKita-Alltagmitein,zumBeispieldurchdie
ArbeitmitnativeSpeakern.
SpracheundSchreibkultursindinunserenKinderhäuserninFormvonMaterialienzumSchreiben
undKritzeln,durchPlakate,BücherundauditiveMedienpräsent.Wirachtenstetsaufeinkom-
munikativesKlima,dasFreudeamSprechenweckt.
IndenKinderkonferenzen,demErzählkreisoderbeiProjektensinddieKindereingeladen,sich
zuäußern,Sachverhaltedarzustellenoderzuplanen.Fantasie-ReisenundTheaterspielregen
zumkreativenGebrauchderSprachean.
SymboleundPiktogrammefördernKinderausallenKulturen,Sprachkompetenzzuentwickeln
undsichWegeindieWeltzueröffnen.
Körper und Sinne
KindererfahrenunderlebenAnreizezurWeiterentwicklungstetsübersinnlicheWahrnehmung
undkörperlichesTätigsein.Esgehtalsodarum,allihreSinneanzuregenunddieKinderdurch
ZuwendungundFürsorge,NäheundDistanz,ZärtlichkeitundTrostzuunterstützen.Dasistdie
BasisfürdieEntstehungeinespositivenKörpergefühls.DurchErnährung,Bewegung,Erholung,
SchlafundHygienelernenKinder,ihreBedürfnissezuachtenundauszudrücken.AuchdieAus-
einandersetzungmitderEntwicklungderGeschlechtsidentität,SexualitätundSchutzderIntim-
sphäregehörendazu.
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Ästhetik (Kunst, Kreativität und Musik)
Kinderentwerfenundgestaltenindividuellexperimentell,kreativundspielerischmitallen
Sinnen.DieLustamGestaltenwirddurchverschiedeneMaterialienundWerkzeugegeweckt.
Bildende Kunst (zeichnen, malen, plastisches Gestalten)
DieKinderkönnenmalen,kneten,basteln,bauenoderauchdruckenunddabeivielentdecken
undausprobieren.WirgreifenverschiedeneThemenauf,umihreVorstellungskraftanzuregen.
Darstellende Kunst (sich die Welt erspielen)
DurchVerwandelnvonGegenständen,FantasiespieleundtheatralischeMomentewerdenÜber-
gängezwischenKinderspielundPerformanceentdecktundentwickelt.
Musik und Rhythmus
Stimmen,Klänge,RhythmusundMelodienwerdenoftmitdemEinsatzdesganzenKörpers
erfahrenunderprobt.
Mathematik und Logik
KinderwollendenDingenaufdenGrundgehenundsodieWeltverstehen.Mathematikim
KindergartengibtdenKinderndieGelegenheit,Phänomenezuhinterfragen,Hypothesenzu
bildenundsoeinepositiveEinstellungundNeugierdezurMathematikzuentwickeln.
Imelement-iKinderhauswirdsortiert,gezähltundklassifiziert.DiepädagogischeFachkraft
unterstütztdasKindinseinemInteresseanmathematischemDenken.
Forschen und Entdecken
KindersindgeboreneTüftler*innenundForscher*innen.SiestellensichFragenunddenken
sichentwicklungsentsprechendHypothesenaus,umsichdiebelebteundunbelebteNaturzu
erklären.UnterstütztwirddiesdurchdiesichdifferenzierendenSprachfähigkeiten.Inelement-i
Kinderhäusernstehendeshalbvielfältige,FragenprovozierendeMaterialienzurVerfügung.
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DiepädagogischeFachkraftistdabeilediglichaktiverBegleiterundnimmtsichzurück.Denn
Wissen,dasüberUmwegeerworbenwird,bleibtnachhaltigerimGedächtnisalsvorgefertigte
Erklärungen.
Bauen und Konstruieren
DieKleinstenstoßenTürmegerneum.Spätermöchtensiesiedannbauen.Dafürsteheninden
element-iKinderhäusernvielfältigeMaterialienbereit.SchließlicherfahrenKinderbeimKonstru-
ierenintuitiv,wiegrundlegendephysikalischeGesetzewirken.
DiepädagogischeFachkraftermutigtdasKindundsorgtfüreineAtmosphäre,inderessich
konzentrierenkann.
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Mensch sein in der Welt
KinderschaffensichihrWertesystem,indemsiebewerten,einordnenundErfahrungenverall-
gemeinern.AufgabederpädagogischTätigenistes,ihrRechtaufSelbstbestimmungernstzu
nehmenundsiebeiderAuseinandersetzungmitWerte-undSinnfragenzuunterstützen.Kinder
übendabeizugleichdenUmgangmitpersönlicherFreiheit,RegelnundGrenzen.Sielernenzu
entscheiden,wasfürsiewichtigist,MenschenunddieNaturzurespektieren,undsieerfahren
Achtsamkeit,ToleranzundGleichberechtigung.Siebeteiligensichentwicklungsgemäßander
Wert-undNormbildungihrerGruppe,insbesonderebeiErzählkreisenoderinderKinderkon-
ferenz.SiekönnenkonkreteErfahrungenankulturellenoderreligiösenOrtensammelnund
erfahren,wieihrAlltagdurchTraditionen,RitualeundwiederkehrendeFestestrukturiertwird.
Soziales Miteinander
WirbestärkenKinderdarin,selbstständigKontaktzuanderenaufzunehmen,Freundschaften
aufzubauen,zupflegenoderauchzubeenden.PositiveErfahrungenimHinblickaufeinekons-
truktiveGesprächskultur,dasVertretendereigenenMeinungunddasNeinsagendürfenspielen
beiderBildungvonSelbstbewusstseinundSelbstvertrauensowiederWahrungderPersönlich-
keits-undIntimsphäreeinezentraleRolle.
KindersollensichmitihrenGefühlenauseinandersetzen,sichkennen-undverstehenlernen.So
lernensie,KonflikteselbstständigzulösenundKompromissezuschließen.Wirmachensieaber
auchmitFormenderAggressionsbewältigungvertraut.SielernenRegeln,GrenzensowieKonse-
quenzenkennen.MitzunehmendemEntwicklungsstandbeteiligenwirsieanderGestaltungder
Regelnundermutigensie,gerechtvonungerechtzuunterscheiden.
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4. QuerschnittsthemenGeeignete Formen der Beteiligung und Beschwerde für Kinder
WirvermittelndenKindern,dassesaufjedenEinzelnenankommt.InderpädagogischenArbeit
wirddiesbesondersdurchKinderkonferenzen,SingkreiseundandereGremiensichtbar,indenen
diePositionen,GedankenundWünschederKinderernstgenommenwerden.Diesstärktsie,ihre
Meinungoffenkundzutun.MitsteigendemAlterwerdensieaufgefordert,beimAufstellenvon
RegelnimKinderhausmitzuwirken.IhrEmpfindenundihreIdeensindgefragt.Themenwerden
gemeinsamdiskutiertundbeschlossen.
InderdirektenInteraktion(Eins-zu-eins-Situation)werdendieGefühleundGedankenderKinder
reflektiertundrespektiert.Das„Nein“einesKindeshatfürunsdasgleicheGewichtwiedas
einesErwachsenen.
Inklusion
AlleKinderwerdengemeinsambetreut.VielfalterfährtbeiunsAkzeptanzundWertschätzung.
WirübenundlernenmitdenKindern,sichgegenseitigzuachten.WichtigsindunsBarrierefrei-
heitundderAbbaunicht-baulicher,sprachlicher,kultureller,vorurteilsbezogenerundsozialer
Hindernisse.
FürbesondereLebens-undBetreuungssituationenerarbeitenundrealisierenwirindividuelle
Lösungsansätze,auchinZusammenarbeitmitFachdiensten,Beratungsstellenundmedizinischem
Fachpersonal.VoraussetzunghierfüristdieGewissheitallerBeteiligten,dassdieFormderBe-
treuungfürdasKindförderlichundfürdieMitarbeitendenleistbarist.
Genderpädagogik
MädchenundJungenhabeninunsererGesellschaftunterschiedlicheLebensbedingungenund
Entwicklungslinien.Wirwollenihnengerechtwerden,geschlechterrollenspezifischeBenachteili-
gungenausgleichenundgleichberechtigteEntwicklungsmöglichkeitenfürMädchenundJungen
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bieten.HierbeiberücksichtigenundfördernwirdieunterschiedlichenInteressenundLebenssitua-
tionenallerKinder.JedesKindkannsichseineihmeigeneGeschlechterrollekonstruieren;siemuss
nichtzwangsläufigmitRollenstereotypenunddembiologischenGeschlechtverbundensein.
WirförderndiepositiveKörperwahrnehmungundindividuelle(emotionale)Ausdrucksfähig-
keitsowieeingesundesSelbstbewusstseinsallerKinder.ImRahmenderErziehungspartnerschaft
sprechenwirbeideElternteilean,nehmendieganzeFamilieindenBlickundbeachtendie
unterschiedlichenZugänge,InteressenundMöglichkeitenderMütter,VäteroderandererSorge-
undPflegepersonen.
Beobachtung und Dokumentation
Indenelement-iKinderhäusernverwendenwireineVielfaltvonBeobachtungs-undDokumen-
tationsinstrumenten,wiezumBeispielGrenzsteinederEntwicklung,ReisepässeoderPortfolios.
SiesindGrundlagefürdieregelmäßigstattfindendenElterngespräche.
Unsisteswichtig,dasKindbeiseinenEntwicklungsschrittenangemessenzubegleiten,indem
wirihmImpulseanbieten,dieesinseinerEntwicklungvoranbringen.Dazunutzenwirdieele-
ment-iBögenfüralleBildungsbereicheunddenReisepass,dereinenÜberblicküberdieInter-
essendesKindesindenBildungsbereichengibt.KennenwirseineStärkenundKompetenzenin
denverschiedenenBildungsbereichen,könnenwirseinpädagogischesUmfeldsoausrichten,dass
StärkenausgebautundEntwicklungsfelderweitergefördertwerden.
Verständnis von Betreuung
KindertagesstättensindfamilienergänzendeEinrichtungenmiteigenständigemBildungsauftrag.
Fürunsbedeutetdas,ElterngrößtmöglicheFlexibilitäteinzuräumenundhöchsteBetreuungs-
qualitätanzubieten.DazumüssendieAnforderungenderElternmitdenBedürfnissenihres
KindesundderGruppeinEinklanggebrachtwerden.BesonderssensibleThemensindindiesem
ZusammenhangbeispielsweisedieLängederBetreuungszeitvorallemjungerKinderoderauch
ihretäglichegesundheitlicheVerfassung.WünschenachAusnahmen(auchbezüglichder
22
Ernährung)bringenKinderineineSonderrolle.DeswegenwägenErzieher*innengewissenhaft
ab,obsieihnennachkommen.
Gemeinsame Verantwortung
BasisfürdieZusammenarbeitmitdenElternistgegenseitigesVerständnis,Akzeptanzundein
offenerAustausch.Wirwünschenuns,dasssiesichaktiveinbringenundeigeneInitiativenreali-
sieren.DieVereinbarkeitmitderTagesarbeitimKinderhausunddieÜbereinstimmungmitdem
pädagogischenKonzeptsinddabeivonentscheidenderBedeutung.
GleichwohlwirdiePositionenderElternachten,treffenunserePädagog*innenalsExpert*innen
inderBetreuung,ErziehungundBildungvonKindernbeiihrerArbeitindenKinderhäusern
eigenverantwortlicheundunabhängigeEntscheidungen.
DieErzieher*innenführenmitdenElternregelmäßigEinzelgesprächeüberdieEntwicklung
ihresKindes.Zwei-bisdreimaljährlichfindenElternabendestatt.
DieElternwähleneinmaljährlicheinenElternbeirat.ErvertrittingemeinsamenSitzungenmit
Vertreter*innendesKinderhausteamsdieWünschederElternundistinderDiskussionüberdie
pädagogischeArbeiteinwichtigerGesprächspartner.
Eingewöhnung
AufderGrundlagederErkenntnissederBindungsforschungmessenwirderEingewöhnungspha-
sederKindereinehoheBedeutungbeiundgestaltensieentsprechendsorgfältig.Dabeiisteine
engeKooperationmitdenElternunerlässlich.
DerAufbaueinesBindungssystemskannnurdurchdieBegleitungeinererwachsenen,familiär-
vertrautenPersonerfolgreichsein.SiefungiertsolangealssichereBezugsperson,bisdasKind
eine*nBezugserzieher*inalsBezugspersonakzeptiert,beideressichsicherfühlt,deresvertraut
unddieihmUnterstützungundTrostbietenkann.
24
WirarbeiteninAnlehnungandas„BerlinerEingewöhnungsmodell“,nachdemdieKinderfür
denAufbaueinersolchenBeziehungnormalerweisezwischenzweiundvierWochenbenötigen.
DieindividuelleAnpassungdesZeitrahmensfindetinAbsprachemitdem/derBezugserzieher*in
statt.InderRegelverpflichtensichEltern,dafürvierWocheneinzuplanen.
Anwesenheitszeit
DamitdieKinderStruktur,OrientierungundSicherheiterfahren,istderTagesablaufimKinder-
hausfestgeregelt.PhasenderAn-undEntspannung,desgemeinsamenTunsunddesfreien
Spielswechselnsichab.JedenVor-undNachmittaggibteslängeredurchgängigeZeitabschnitte,
indenendieKindersichindividuellbegegnenundaufeinandereingehenkönnen.
FürdieEntwicklungjedesKindessindsolcheungestörtenPhasen,indenensiesichintensivinein
Spielvertiefen,Themenweiterentwickeln,Projekteverfolgen,sichkonzentrierenunddieAtmo-
sphäregenießenkönnen,unerlässlich.Wennsiezuspätkommenoderfrühzeitiggehenmüssen,
vermindertdiesnichtnurdieQualitätderpädagogischenArbeit,sondernstörtundbeeinträch-
tigtauchalleanderenbeteiligtenKinder,dennesbeendetauchfürsiedieInteraktion.Diesgilt
auchfürdasgemeinsameEssen.WirlegendeshalbaufdieEinhaltungdieserqualitativenZeit-
räume(Intensivphasen)allergrößtenWertundbestehenmitNachdruckdarauf.Dieausgewiese-
nenBring-undAbholzeitenerstreckensichüberlängereZeitspannen.Ausnahmenkönnenmit
denErzieher*innenabgesprochenwerden.
Ernährung
Wirachtenaufeinegesunde,kindgerechteErnährungundverwendenausschließlichhochwerti-
gesowieteilsregionaleundsaisonaleProdukte,dienährstoffschonendundausgewogendirekt
vorOrtzubereitetwerden.Wichtigistuns,dassdieKindereinpositivesErnährungsverständnis
entwickeln.
ZumFrühstückstehteinabwechslungsreichesBuffetszurVerfügung,andemsichdieKinder
bedienen.SiekönnenineinemZeitrahmenvonrundzweiStundenselbstentscheiden,wassie
25
wannundmitwemessenwollen.Solernensie,aufihreBedürfnissezuachtenundselbstständig
zuentscheiden.
DasMittagessenwirdinGruppenzueinemfestgelegtenZeitpunkteingenommen.Tagsüber
stehenimmerWasserundTeebereit.
Raumgestaltung
SorgfältiggestalteteThemenräume,wieAteliers,Werkstätten,BauzimmersowieBewegungs-
undRuheräume,unterstützendenErkundungsdrangunddasBedürfnisderKindernachGe-
meinschaftundRitualen.Siesindmöglichstdurcheinenzentralen„Marktplatz“verbundenund
werdenjeweilsvoneinemdafürverantwortlichenMitarbeitendengestaltetundstetigweiter-
entwickelt.Das„Nest“bietetfürdiebesondersjungenKindereineheimeligeundbehütete
Atmosphäre.WennmöglichsindauchdiehauswirtschaftlichenRäumefürdieKindereinsehbar.
DieHäuserhabeneinendirektenZugangzumAußenspielbereich.
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5. Strukturelle Elemente für die Umsetzung der pädagogischen Arbeit
Qualitätsentwicklung
UnserepädagogischenFachkräftenehmenregelmäßiganspeziellfürsiekonzipiertenFortbil-
dungenteil.Zielistes,siezuqualifizierenundaktuellepädagogischeThemenvoranzubringen.
WirfühlenunsaberauchfürdieNachwuchsförderungverantwortlich.SobildenwirinZu-
sammenarbeitmitunsererFreienDualenFachschulefürPädagogikBerufsanfänger*innenund
-quereinsteiger*innenzuErzieher*innenundpädagogischenFachkräftenaus.WirsindMaßnah-
menträgerfürFreiwilligendienstesowiefürdieNachqualifizierungvonMitarbeiter*innendes
erweitertenFachkräftekatalogs.
InunserenKinderhäusernstehtallenMitarbeiter*inneneinQualitätsmanagement-Handbuch
zurVerfügung.Alleelement-iEinrichtungenwerdenmindestenseinmaljährlichinternauditiert.
DarüberhinausfindenjährlichElternbefragungenundSelbstevaluationenderMitarbeiter*innen
statt.DazunutzenwirdieOnline-PlattformTopKita.de.DieErgebnissewerdenzweimaljährlich
aufLeitungsebeneanalysiert,ausgewertet,diskutiertunddarausnotwendigeMaßnahmenab-
undeingeleitet.
UnsereFachkräftekönnensichvollundganzaufdiepädagogischeArbeitindenKinderhäusern
konzentrieren.AlleorganisatorischenAufgabenwieKinderaufnahmeoderAbrechnungder
ElternbeiträgewerdenzentralvonderVerwaltunggesteuert.
Zusammenarbeit im Team
JedemKindisteinepädagogischeFachkraftzugeordnet.Er/sieübernimmtdieEingewöhnungin
dieGruppeundfungiertsolangealsfesteBezugsperson,bissichdasKindsosicherundgebor-
genfühlt,dassessichauchallenanderenErzieher*innengegenüberöffnenundanvertrauen
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kann.FürdieElternbleibteinePersonalsAnlaufstellezuständig,wennesumdieEntwicklung
ihresKindesinderEinrichtunggeht.BeiihrfließenalleBeobachtungenundDokumentationen
zusammen;mitihrführensiemindestenseinmaljährlicheinElterngespräch.
UnsereTeamserhaltenregelmäßigfachlicheBeratung,Coachingsundkonzeptionelleundorga-
nisatorischeUnterstützungdurchdieLeitungsebeneundVerwaltungsabteilungen.
DenMitarbeiter*innenwerdenindertäglichenArbeitgroßeEntscheidungsspielräumeeinge-
räumtundabverlangt,diemitderÜbernahmevonVerantwortungverbundensind.Teambespre-
chungenfindenwöchentlichaußerhalbderÖffnungszeitenstatt.
Personalschlüssel
DiepersonelleBesetzungderjeweiligenEinrichtungrichtetsichnachdemjeweilsgültigenstäd-
tischenPersonalschlüsselunderfülltjederzeitlandesrechtlicheVorgaben.Dieswirdvomüberört-
lichenTrägerderJugendhilfeüberwacht.DieAnzahlderbenötigtenBetreuungspersonenimAll-
tagstimmenwirentsprechendderlandesrechtlichenGrundlageaufdieAnzahlderanwesenden
Kinderab.FehltvorübergehendPersonal,steuernwirimRahmendesKonzeptszumUmgang
mitPersonalengpässengewissenhaftnachundleistenmitBlickaufVerlässlichkeitundunterEin-
haltunggesetzlicherVorgabendasMögliche.DafürkooperierenwirmitdemVerein„Vielfaltin
SportundKulture.V.“(VSK)sowiemitTagespflegepersonen.
Kinderschutz
ImRahmenderVereinbarungenzurSicherstellungderUmsetzungder§§8a,72ades8.Sozialge-
setzbucheszumWohlundSchutzderKindermitdenjeweilsörtlichzuständigenJugendämtern
liegenfüralleelement-iKinderhäuserSchutzkonzeptevor.Vorgegebenist,dassdieMitarbeiten-
denHinweiseaufGesundheitsgefährdung,GewaltgegenKinderundVernachlässigungwahr-
nehmenundmitdenElternthematisieren.EswirdaufgeeigneteHilfeangebotehingewiesen
undgemeinsameinMaßnahmenplanfestgelegt.ZudemkooperierenalleKinderhäuserengmit
Fachberatungsstellen,aufdiesieimmerzugreifenkönnen,wennsieHilfebeiderAbschätzung
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desGefährdungsrisikosoderfachlicheBeratungundUnterstützunginderZusammenarbeitmit
denElternbenötigen.DasKonzept-eNetzwerkhältfürdieseFälleeigenesogenannte„Insoweit
erfahreneFachkräfte(Kinderschutz)“(IsoFaK)sowieeinefachpädagogischeLeitungmitThemen-
schwerpunktKinderschutzvor.
ZumSchutzderKinderinunserenEinrichtungenmüssenalleMitarbeitendenvorArbeitsaufnah-
meeinerweitertesFührungszeugnisvorlegen.Außerdemregeltdas„KonzeptzumUmgangmit
Mitarbeiter*innenimMissbrauchs-Verdachtsfall“dasentsprechendeVorgehen.
Öffnungszeiten
UnsereEinrichtungensindinderRegelvon6.00bis18.00Uhrgeöffnet–jenachBedarf,Per-
sonalsituationundFinanzierung.WährendderÖffnungszeitenwerdendieKinderganz-oder
halbtags(wahlweisemitoderohneMittagessen)oderflexibelnachindividuellerVereinbarung
betreut.WirsetzeneineAnwesenheitanmindestensdreiTageninderWochevoraus.
DieSchließtageentsprechendenkommunalenVorgabenundliegeninnerhalbderSchulferien.
ZudemschließendieHäuseraneinzelnenTagenfürFortbildungen.
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Exemplarischer Tagesablauf06.00, 07.30 oder 08.00 Uhr
Öffnung des Kinderhauses
07.00 – 9.30 Uhr
Freispiel/freies Frühstück/Bringzeit
09.30 – 10.00 Uhr
Kinderkonferenz
10.00 – 12.00 Uhr
Intensivphase mit Aktivitätenund Projekten
11.50 – 12.00 Uhr
Bring-/Abholzeit
12.00 – 12.30 Uhr
Mittagessen
12.30 – 12.45 Uhr
Bring-/Abholzeit
12.45 – 14.30 Uhr
Entspannungsphase/Schlafen
14.30 – 15.00 Uhr
VesperAbholzeit
15.00 – 16.00 Uhr
Intensivphase mit Aktivitätenund Projekten
16.00 – Schließung
Freispiel, die Kinder werdennach und nach abgeholt
17.00, 17.30, 18.00 od. 20.00 UhrSchließung des Kinderhauses
ImpressumHerausgeber:
Konzept-efürBildungundBetreuunggGmbH
Wankelstraße1|70563Stuttgart
Telefon+49(0)711656960-10|Telefax+49(0)711656960-98
info@konzept-e|www.element-i.de
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