Paläo Schootbrugge

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  • 5/24/2018 Pal o Schootbrugge

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    Palontologie ist die Lehre von denvorzeitigen Organismen und deren Resten:

    Fossilien

    Fossil = lateinischen Fodere = ausgraben

    Die Palontologie ist unterteilt in:

    Palobotanik und Palozoologie

    Makropalontologie und Mikropalontologie

    2. Was ist Palontologie?

    Unser Fokus whrend dieses Kurses ist dieBeobachtung, Beschreibung, Skizzierung und

    Einstufung von Makrofossilien.

    Aber,

    Heute werden wir uns hauptschlich mitMikrofossilien beschftigen.

    2. Was ist Palontologie?

    Krperfossilien:Hier blieb die Form des Organismus bzw. seiner Hartteile

    erhalten, entweder in ursprnglicher Substanz oder insekundrer Substanz durch Umkristallisation der

    ursprnglichen.

    Spurenfossilien:Spuren einer Lebensweise in einem Sediment, z.B. Fra-,

    Weidespuren, Wohnbauten, Grabgnge undBewegungsspuren.

    3. Fossilisations-Prozesse: Typen

    Erhaltung kann vollkrperlich sein, d.h.dreidimensional, oder zusammengepresst, d.h.zweidimensional. Erhaltung kann mit oder ohne

    Schale statt finden (ohne Schale: Steinkern).

    3. Fossilisations-Prozesse: Typen

    Zusammengepresst Steinkern Vollkrperlich

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    Diplichnites Spureines Trilobites

    3. Spurenfossilien 3. Spurenfossilien

    Der hufigste Weg zu einem Krperfossil: Ein Kadaverfllt zu Boden. Die Weichteile werden zersetzt, brigbleiben im allgemeinen nur die Hartteile aus CaCO3(Calzit / Aragonit), SiO2(Skelettopal), Chitin(sehrbestndige organische Substanz), CaPO4(Apatit)

    Die meiste Fossilien sind in Sedimente zu finden, da sieder natrliche Fossiltrger sind und sich im gleichen

    Lebensraum wie die Fossilien bilden.

    Besonders fossilreich sind Kalke und Mergel, sowieTonsteine die reich an organischem Material sind.

    Weichteilerhaltung gibt es bei anaeroben Bedingungen(unter Luftabschluss) in Sapropelite, Faulschlamm.

    3. Fossilerhaltung

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    3. Weichteilerhaltung

    Plutoniteenthalten keine Fossilien Vulkaniteebenfalls nicht, ausser an der

    Basis von Magmenstrmen, z.B. starkinkohltes Holz.

    Metamorphiteenthalten Fossilien nur beisehr niedriggradiger Metamorphose, aberdann schlecht identifizierbar. Relativ ambesten haltbar: organische Mikrofossilien.

    Pyroklastiteenthalten gar nicht so seltenFossilien: Aschefllen ermglichen rascheKonservierung (Pompeii)

    3. Gesteinstypen

    Pyroklastite; Schnelle Begrabung

    Schlafende Rmer in Pompeii (79 n.Chr.)

    3. Fossilisations-Prozesse: Mechanismen

    Mummifiezierung: Im Eis begraben

    Mammoth Baby Dimavon letzte Eiszeit

    tzi, der Eismann

    3. Fossilisations-Prozesse: Weichteilerhaltung

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    Bernstein-Fossilien; meist Insekten, Pflanzen oderkleinere Amphibien

    3. Fossilisations-Prozesse: Weichteilerhaltung

    Silizifizierung von Holz(Petrified Forest, Arizona,

    USA). Umwandlung durch SiO2

    Einkohlung von Pflanzen

    3. Fossilisations-Prozesse: Mechanismen

    Die Organismenwelt wird traditionell in 5 Reiche gegliedert, davon 1mit Organismen ohne Zellkern (Procaryonta) und die anderen 4 mit

    Organismen mit Zellkern (Eucaryonta):

    Reich: Monera(zu deutsch Arche- und Eubakterien) - Einzeller ohneZellkern; Gre meist < 1 m

    Reich: Protisten(Protista) - Einzeller mit echtem Zellkern; Gremeist 100 m

    Reich: Pilze(Fungii) - Heterotrophe Mehrzeller auf und von

    organischen Substrat lebend

    Reich: Pflanzen(Plantae) - Photosynthese betreibende Mehrzeller

    Reich: Tiere(Animalia) - H eterotrophe komplexe Mehrzeller mitverdauungsapparat

    4. Systematik Autotrophe vs heterotrophe Lebensweise

    Autotrophie (Photosynthese): CO2+ H2O CH2O+O2

    Heterotrophie: CH2O + O2 CO2+ H2O

    Licht

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    4. Systematik

    Die tierische Mehrzeller teilen sich in etwa 20 Stmmen auf:

    Porifera (Schwmme)Cnidaria (Nesseltiere, z.B. Koralle)Mollusca (Weichtiere , z.B. Musche ln , Schnecken)Arthropoda (Gliederfler, z.B. Trilobiten)Bryozoa (Moostiere)Brachiopoda (Armfler)Echinodermata (Stachelhuter, z.B. Seeigel)

    Systematik

    Reich: AnimaliaPhylum: ChordataStamm: Mammalia

    Ordnung: PrimatesFamilie: Hominidae

    Gattung: HomoArt: Homo sapiens

    Der genetische Stammbaum derOrganismen (Pace, 1997) zeigt

    nur noch drei Organismenreiche:Archaea, Eubakteria und Eucarya

    The Tree of Life

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    Procaryota (Bakteria)

    Bakterien haben die vielfltigstenStoffwechselwege entwickelt:Sie leben aerob oder anaerob undheterotroph, autotroph oder alsFermentierer.

    Bakterien sind kleine, wenigdifferenzierte Einzeller ohneabgegrenzten Zellkern.

    Procaryota

    Es folgt ein berblick ber die bekanntenProtistengruppen mit einem besonderen

    Schwerpunkt auf die palontologisch relevanten

    Gruppen!

    Letztere werden aus praktischen Grnden in zweiGruppen eingeteilt:

    "Mikrofossilien":Plankton und Benthos,

    Gre bis einige cm.Untersuchungsmethoden:

    Binokular oder Lichtmikroskop

    "Nanofossilien":meist Phytoplankton,

    Gre meist kleiner 50!m.Untersuchungsmethoden:

    REM oder starkes Lichtmikroskop

    Nannofossilien vs Mikrofossilien

    Archaeen sind vermutlich vor ~ 4 Mrd. Jahren entstanden, allerdings istdas nicht durch den Fossilbeleg besttigt!

    Archaea Archaea

    Archaeen (frher: Archaebakterien)bewohnen Extremhabitate...

    ... kommen aberdurchaus auch in"Normalhabitaten" vor!

    Schwarzer Raucher (nicht Krauser!) Heie Quelle

    Archaeen unter dem REM

    Archaea

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    Eubacteria

    3.55 Ga 3.0 Ga(Unteres Archikum)

    zum Beispiel inSwaziland oder

    Grnland

    Das erste fossile Leben: Cyanobakterien

    Cyanobackterien

    Prochlorococcus : hufigstes rezentes CyanobakteriumProkaryot Eukaryoten

    Prokaryotenzelle vs. Eukaryotenzelle

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    EukaryontischeEinzeller: Morphologie

    Flagellen

    Vakuole

    Nukleus

    Mitochondrium

    Chloroplast20 m Prasinophyten

    Acritarchen

    Acritarchen und Prasinophyten

    Chlorophyta: Rezente Grnalgen

    Halosphaera Halosphaera Zyste

    Dinoflagellata

    - marin und im Swasser

    - wichtige Planktonorganismen

    - mit 2 verschiedenen Geieln

    - wichtige Symbionten

    (Zooxanthellen)

    - Cystenbildung (fossil erhalten,

    seit Silur berliefert)

    Protista: Alveolata

    Meeresleuchten

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    Unterer Jura (185 Ma) Nannoceratopsis Obere Trias (205 Ma) Sverdrupiella

    Alveolata: Organisch-wandig dinoflagellateszysten Alveolata: Zystenbildung

    Alveolata: Zystenbildung

    Exzystment ffnung

    Organisch-wandig: Rezente Dinoflagellaten

    Red Tides: Gymnodinium breve- Breve Toxine

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    Protista: Alveolata

    Pfiesteria: Einzellige Ttungsmaschinen

    Protista: Alveolata: Dinoflagellata

    Prymnesiophyta

    - marin, wichtige Planktonorganismen

    - wichtige kologische und palontologische

    Bedeutung

    - ab Obere Trias

    - 2 Geieln und 1 H aptonema

    - bilden Coccolithen (kalzifizierte Schuppen)

    Protista: Haptophyta

    Haptonema

    Geiel

    Kalk-schuppen

    !

    wichtig

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    Hier eine der ltesten Artenaus der Trias (~210 Ma) von

    NW Australien (Prinsiosphaera)

    !

    wichtig Kalkalgen: Coccolithophoriden

    Hier eine rezente Art

    Haptophyta

    Riesige Coccolithophoridenblte vor derfranzsichen Kste

    Kalkalgen: Coccolithophoriden Blute

    Schreibkreide Rugen Individuelle Valven werden Coccolithen genannt und knnengesteinsbildend sein

    Coccolithen

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    Ziegler 1991 Nannoplankton

    Coccolithophoriden

    Calcidiscus leptoporus - Syracolithus quadriperforatusassociation, from Geisen et al. (2003), Eur. J. Phycol.

    Kalkalgen: Rezente Coccolithophoriden

    Heterokonta- Diatomeen: vegetative Zellen u nbegeielt von 2-teiligen Kieselsure-

    Schale (Theka) umgeben

    - Marin und im Swasser wichtige Planktonorganismen, aber auch

    benthische; wichtige kologische Bedeutung;

    - Seit Oberkreide

    Melosira

    Protista: Chromista

    PinnulariaPennate Diatomeen Zentrische Diatomeen

    Diatomeen

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    Diatomeen: Evolution Diatomeen

    Protista: Rhizopoda

    - Marin, planktische und benthische Gruppen

    - Heterotroph, z.T. mit Symbionten

    - Meist mit Gehuse (wichtige Mikrofossilien)

    - Gehuseaufbau-Typen: organische Hlle, organische Matrix in die

    Fremdpartikel eingelagert werden, Kalkgehuse

    Planktonische Foraminiferen

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    Foraminifera: Evolution

    Rezente benthischeForaminiferen

    Fossilien: Organisch-wandige Tapeten Nummuliten (= Mnzensteine)

    Protista: Benthische foraminiferen

    seit dem Kambrium fast

    durchgngig belegt z.T

    gesteinsbildend

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    Protista: Actinopodea

    Actinopodea

    - Polycystinea: Radiolaria bilden

    versteifte Pseudopodien(Axopodien)

    - Marin, Plankton, ab Kambrium

    - Skelett aus Kieselsure (fossil

    erhaltungsfhig)

    Radiolarien: Nassellaria

    Radiolarien: Spumellaria

    Wozu knnen wir diese Mikrofossilienund Fossilien allgemein nutzen, umeine bessere Verstndnis vom SystemErde zu erreichen?

    Also: So what?

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    Phanerozoikum:Zeit mit gut beobachtbarem Leben

    Palaeozoikum:

    Altes Zeitalter des Lebens

    Mesozoikum:

    Mittleres Zeitalter des Lebens

    Cenozoikum:

    Modernes Zeitalter des Lebens

    3. Zeitskala

    Steno (1669)

    STENO erkannte das obenliegende Sedimentschichtenjnger sind als untereSchichten, d.h. das inSedimenten eine Altersabfolgevon unten nach oben steckt.

    Stenos Law of Superposition

    SMITH um 1800 erkannte dasgleich fossilien immer wiederin bestimmten Schichtenauftauchen und sich diesessomit ber grere Arealeverknpfen lassen.

    6. Biostratigraphie

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    Kurze zeitliche Verbreitung. Weite rumliche Verbreitung. Viele Mikroorganismen

    sind Teil des ozeanischen Plankton. Diese Artenwerden durch Meeresstrmungen ber weite

    Flchen hinweg verbreitet. Fazies-Unabhngigkeit (nicht auf einen bestimmten

    Gesteinstyp beschrnkt). So fllt Plankton auf jedenSedimenttyp der Meere und Ozeane.

    Einfache Unterscheidung und Zuordnung derFormen.

    Erhaltungsfhige und fossilisierbare Hartteile Hufiges Vorkommen. Die Fossilien sollten hufig

    genug vorkommen, um ausreichende Mengen frStudien zu liefern. Da sie so klein sind, knnenhunderte oder gar tausende von Mikrofossilien selbstin kleinen Sedimentproben enthalten sein.

    Leitfossilien Mikrofossilien als Leitfossilien

    Warum sind Zhne von Muse guteLeitfossilien?