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PROVINCIA DI FERRARA P r o v i n c i a d i F e r r a r a Fahrradtouren im Zeichen der Estenser Panorama-Radwege

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PROVINCIADI FERRARA

P r o v i n c i a d i F e r r a r a

Fahrradtouren imZeichen der Estenser

Panorama-Radwege

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“Panorama-Radwege” ist der Führer für die Freunde des Fahrradtourismus. Vorge-schlagen werden verschiedene, ideal für die Zeit von April bis Oktober geeignete, in drei Kapiteln zusammengestellte Touren.

In RIchtung FeRRaRa

Die interessanteste Neuheit ergibt sich aus langen Strecken, die in den Provinzen der Emilia-Romagna oder angrenzenden Regionen starten, in Ferrara zusammenlaufen und mit dem Fahrrad benutzbare Panoramastraßen verwenden, wie die berühmte Ciclopista del Sole, deren Abfahrt am Brenner beginnt.

um FeRRaRa

Touren im Gebiet der Provinz: Das Ferrareser Gebiet zeichnet sich durch ein außeror-dentlich gut ausgebautes Radwegenetz aus. Die Wege sind miteinander verbunden. Kreuzen sich zwischen Stadt und Land, geschützten Oasen und Burgen, Flussläufen und Tälern, auf sicheren Trassen beziehungsweise auf Wegen, die ausschließlich Rad-fahrern vorbehalten sind. Der berühmteste Weg ist der in das Eurovelo-Projekt ein-gegliederte Fahrradtourismusweg “Destra Po”: Dieser bildet den zentralen Abschnitt des Paneuroparadwegs Nr. 8, der in Athen beginnt, in Cádiz endet und längs des rechten Po-Damms verläuft.

In FeRRaRa

Ein drittes Projekt beschäftigt sich mit historisch-künstlerischen Wegen in Ferrara und zeigt Ihnen, wie Sie sich bequem in der “Stadt der Fahrräder” bewegen und die Schönheiten der Hauptstadt der Estenser, wie die grüne Stadtmauer, das Estenser-Schloss, die mittelalterliche Stadt mit der Kathedrale ebenso wie die Renaissancestadt mit dem Palazzo dei Diamanti, kennen lernen können.

Panorama-Radwege

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Richtung Ferrara . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 4

Alpen und Ebene Von Bozen nach Ferrara . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

Die Wege der Kunst Von Padua nach Ferrara . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Unterwegs auf dem großen Delta Von Venedig nach Ferrara . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

In der Schwebe zwischen Erde und Wasser Von Ravenna nach Ferrara . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

Das Herz der Emilia Von Bologna nach Ferrara . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

Die zwei Hauptstädte des Herzogtums Von Modena nach Ferrara . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

Gebiet um Ferrara . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

Destra Po Von Ferrara nach Gorino Ferrarese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

Der große Burana Wasserring Rundfahrt Ferrara - Bondeno - Destra Po . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

Die Gegend des Alto Ferrarese Rundfahrt Ferrara - Cento . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42

Am Po von Primaro Von Ferrara nach Argenta . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

Entlang dem Po von Volano Erster Teil - Von Ferrara nach Ostellato . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

Entlang dem Po von Volano Zweiter Teil - Von Ostellato zur Abtei von Pomposa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54

Die Landschaft der großen Trockenlegung Ro - Copparo - Ostellato . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58

Unterwegs zwischen den Oasen Von Ostellato nach Argenta . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62

In den Senken des Po-Delta-Parks Von Argenta nach Comacchio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66

Der Park und das Meer Mesola - Lidi di Comacchio - Comacchio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70

In Ferrara . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74

Abfahrts- und Ankunftsort der Strecke

Streckenverlauf

Streckenvariante

Fahrtrichtung

Strecke zwischen Provinzen

Strecke in der Provinz Ferrara

Streckenschnittpunkt zwischen Provinzen

Streckenschnittpunkt in der Provinz Ferrara

Herausgegeben von:Provinz Ferrara

Texte und Verlagskoordination:Touristeninformationsbüro • Castello Estense, Ferrara

Foto:Massimo Baraldi, L. Gavagna - le Immagini, Giuliana Lonzi, Milko Marchetti, Federico Meneghetti, Mario Rebeschini, Andrea Samaritani, Nazario Spadoni, Massimiliano Stevanin, Sergio Stignani, Alessandro Vincenzi, Paolo Zappaterra,Antea s.r.l., Archivio fotografico della Provincia di Ferrara

Titelfoto:Luca Capuano

Grafik, Karten, Streckenerfassung, technische Informationen:Noemastudio, Ferrara

Übersetzung:InLingua School Ferrara

Druck:Italia TipolitografiaÖkologische papier

Redaktionsschluss am:20 .06 .2009

Man dankt FIAB - Amici della Bicicletta von Ferrarafür die Zusammenarbeit.

InhaltFahrradtourismus auf der Website www.ferrarabike.com

Panorama-Radwege - Anleitung zum Lesen

Legende

Der Führer wird durch Dokumente und tech-nische Informationen, die von der offiziellen Tourismus-Webseite der Provinz herunter-

geladen werden können, ergänzt: auf www.ferrarabike.com finden Sie einen kompletten Bereich zum Thema Fahrradtourismus. Von hier können Sie für jede Tour des Führers kostenlos die Karte, die GPS-Koordinaten der Tour, das Road-Book, den Google Earth Streckenverlauf mit Informationen herunter-laden, die der Radtourist zur Streckenplanung benötigt oder auch während der Fahrt zu Rate ziehen kann.

Eine Infobox enthält Angaben zur Länge der Tour, zu besonderen Aspekten, zur möglichen Kombination Zug + Fahrrad sowie die wichtigsten für den Radtouristen nützlichen Informationen und eine Karte mit dem Streckenverlauf und einer Kurzbeschreibung. Zum Erhalt weiterer Informationen bezüglich Fahrrad-verleih oder Unterkünften können Sie sich an die Touristeninformationsbüros wenden oder auf der Websi-te www.ferrarabike.com schauen.

Bahnhof

Unterkunft

Touristeninformation und -service

Informationen

Umleitung

Halte- und Rastbereich

Brunnen

Fähre

Besonderer Hinweis

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RichtungFerrara

Alpen und EbeneVon Bozen nach FerraraLänge km 314,690

Die Wege der KunstVon Padua nach FerraraLänge km 105,580

Unterwegs auf dem großen DeltaVon Venedig nach FerraraLänge km 216,550

In der Schwebe zwischen Erde und WasserVon Ravenna nach FerraraLänge km 126,610

Das Herz der EmiliaVon Bologna nach FerraraLänge km 73,570

Die zwei Hauptstädte des HerzogtumsVon Modena nach FerraraLänge km 84,520

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Ferrara

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Bozen, Walther Platz

Alpen und EbeneVon Bozen nach Ferrara

Technische Streckenhinweise

Eine Reise auf der Entdeckung des Reichtums und der Vielseitigkeit des italienischen Natur- und Kunstpano-ramas. Die Fahrradtour berührt vier Regionen: Trentino-Südtirol, Veneti-en, Lombardei und Emilia-Romagna. Abfahrtsort ist Bozen, Ankunft in Fer-rara. Dabei geht es zum Teil entlang der Ciclopista del Sole. Die Strecke beginnt mit einer Abfahrt vom magi-schen Becken von Bozen, eingetaucht in Weinberge und Wälder im Herzen der Dolomitenregion Südtirols, streift die Stadt Trient, führt durch mittelal-terliche Ortschaften, das Ufer des Gar-dasees entlang. Später folgt die Tour dem Fluss Mincio und flankiert dann hinter Mantua den Po, bis Ferrara, die Stadt der Fahrräder, erreicht wird.

Abfahrt: Bolzano, Walther Platz

Ankunft: Ferrara, Piazza Savonarola

Länge: km 314,690

Schwierigkeitsgrad: Die Strecke verläuft vorwiegend auf Radwegen und ist anspruchsvoll aufgrund der Län-ge und einer kurz vor Affi zu überwindenden Steigung.

BahnlinienBrennero/Bologna • Suzzara/FerraraMöglichkeit des Fahrradtransports.Fahrzeiten und Verfügbarkeit überprüfen.Info: 892021 • www.trenitalia.com800 91 50 30 • www.fer.it

Besonderheiten. Es empfiehlt sich, die Tour in 3 Etap-pen zu unterteilen: Bozen - Rovereto, Rovereto - Man-tua, Mantua - Ferrara.

Bolzano-Bozen:Walther Platz, 8tel. 0471 307000www.bolzano-bozen.it

Trento: Via Manci, 2tel. 0461 216000 • www.apt.trento.it

Rovereto: Corso Rosmini, 6tel. 0464 430363 • www.visitrovereto.it

Peschiera del Garda: Piazzale Betteloni, 15tel. 045 7551673 • www.tourism.verona.it

Mantova: Piazza Mantegna, 6tel. 0376 432432 • www.turismo.mantova.it

Ferrara: Castello Estensetel. 0532 299303 • www.ferrarainfo.com

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Ciclopista del Sole zwischen Bozen und Trient

Stellata di Bondeno, Rocca Possente

Von Bozen nach Ferrara Von Bozen nach Ferrara

Mehr erfahren

Bozen ist die obligatorische Etappe, um am Fuß der faszinierenden Gipfel der Dolomiten anzukommen. In der Kunst, Architektur, in der Sprache leben die Charakteristiken eines deutschen Ortes mit den italienischen Eigen-heiten zusammen. Unter den verschiedenen Sehenswürdigkeiten findet sich das angese-hene Archäologische Museum, das den “Ötzi”, die aus dem 3500-3300 v. Chr. stammende, auf dem Similaun Gletscher entdeckte Mumie, beherbergt.Die Hauptstadt des Trentino, Trient, ist eine Kunststadt, die sich stark von der Renaissance geprägt zeigt. Historisch stellt die Stadt einen Treffpunkt zwischen der lateinischen und der durch die deutsche Sprache geprägten Kul-tur dar und erhält die jeweiligen Traditionen. Wichtige Museen für Archäologie, mittelalter-liche Kunst, Naturwissenschaften und die Ge-schichte des Irredentismus finden sich hier.Mantua ist die Stadt der Gonzaga, die im Jahr 1328 die Regierung der Stadt übernahmen, sie in sichere Bahnen lenkten und ihr eine lange Periode wirtschaftlicher, politischer und künstlerischer Blüte schenkten. Auf keinen Fall versäumt werden sollte ein Spaziergang zwi-schen den Plätzen der Stadt, die Besichtigung des Doms sowie des prächtigen Herzog-Palaz-zos, des Palazzo Ducale und des Palazzo Te.

Von Bozen nach Roveretokm 90,180

Der erste Teil der Strecke BOZEN - FERRARA verläuft auf einem Abschnitt der Ciclopista del Sole vorwiegend auf einer bequemen Trasse in leichtem Gefälle entlang dem Eisacktal und dem Etschtal.Abfahrtsort in Bozen ist Walther Platz, wo das Denkmal des Walther von der Vogelweide, eines der wichtigsten deutschen Minnesänger des Mittelalters, thront. Im Ausgang des historischen Stadtzentrums folgt der Radweg einem Damm auf halber Höhe zwischen zwei Flüssen: auf der rechten Seite die Etsch und auf der linken die Eisack, die anschließend im Tal zusammenfließen.Gestreift werden die Ortschaften Auer und Neu-markt. Salurn ist der letzte Ort vor der Grenze an die Provinz Trient. Nach wenigen Kilometern wird das Tal breiter und es öffnet sich die Rotaliana-Ebe-ne mit den Ortskernen von San Michele all’Adige, Mezzocorona, Mezzolombardo, die berühmt für ihre Weinproduktionen sind, aus denen der Terol-dego hervorsticht. Ankunft in Trient.Hinter Trient, links die Etsch, werden zuerst Besenello und dann Nomi durchquert, wo sich ein Rastplatz mit Assistenz und Spezialinfos für Radfahrer, der sogenannte Bicigrill, findet, bevor schließlich der Stadtrand von Rovereto erreicht wird. Stadt der Vallagarina, bekannt für die große Friedensglocke und für das MART, Museum für Moderne und Zeitgenössische Kunst, das eine wertvolle Sammlung der italienschen Kunst des XX Jahrhunderts enthält.

Von Rovereto nach Mantuakm 117,330

Von Rovereto aus geht es weiter auf dem Radweg entlang dem Ufer der Etsch bis zu deren Über-querung auf der Brücke des Deiches Diga di Mori. Hinter Chizzola führt der Weg nach oben am Ufer des Flusses, durchquert die Weinanbaugebiete des unteren Vallagarina und erreicht schließlich Pilcan-te. Bei Borghetto all’Adige endet der Radweg des Etschtals und die Strecke verläuft weiter zwischen dem Monte Baldo und dem Fluss auf der linken Sei-te. Wichtige Etappen sind Belluno Veronese sowie anschließend Rivalta und Peri. In Zuane beginnt eine gewisse Anforderungen stellende Steigung, die jedoch unverzichtbar ist, um über die Hoch-ebene Caprino-Costermano-Affi von der Höhe der Etsch auf die Höhe des Gardasees gelangen.Hinter Affi und Lazise, wo sich der Erlebnispark Gardaland befindet, wird die gemauerte Zitadelle von Peschiera del Garda erreicht.

Von Mantua nach Ferrarakm 107,180

Es ist unmöglich, die tausend Fäden aufzuzählen, die Mantua und Ferrara, zwei Höfe der Renais-sance, miteinander verbinden. Durch Allianzen und Heiraten entstandene historische, aber vor al-lem künstlerische Verknüpfungen, die so eng sind, dass mit Sicherheit der Besuch einer Stadt als die Ergänzung für die Besichtigung der anderen ange-sehen werden kann. Beide Städte sind in die Liste der UNESCO eingetragen und an das Vorhanden-sein eines Flusses gebundene Wasserstädte, des Mincio für Mantua und des Po für Ferrara.Hinter Mantua geht es weiter nach Bagnolo San Vito, wo die Tour auf den Fluss Po stößt: hier geht es auf den Damm, der den Radweg Sinistra Po bil-det, der anschließend vorübergehend verlassen wird, um weiter Richtung Governolo zu fahren.Die Strecke stößt hier erneut auf den Fluss Mincio, der in den Po mündet, und verläuft weiter auf der linken Seite des Po bis nach Ostiglia.In Ostiglia wird der Fluss Po auf der Eisenbrücke überquert und Revere erreicht, wo es weiter auf der rechten Po-Seite, der Destra Po, geht. Mit Borgofran-co sul Po, Carbonara di Po, Sermide und Felonica en-det die Provinz Mantua, und es beginnt die Provinz Ferrara bei Stellata di Bondeno. Die Tour auf dem Damm erhält hier den Namen “Percorso cicloturisti-co Destra Po” (Radweg auf der rechten Po-Seite) und verläuft entlang der wunderschönen Festung Rocca Possente. Hinter Stellata wird nach dem Überqueren des Flusses Panaro das Zentrum von Bondeno er-reicht, wo es auf dem Burana-Radweg weitergeht bis nach Ferrara (siehe Provinzstrecke Nr. 2, Seite 38).

Der GardaseeDer See überrascht durch die abwechslungsreichen Land-schaften und die Zeugnisse der historischen Schichtun-gen: Oliven, die vermutlich durch die Etrusker eingeführt wurden, Zypressen aus der Zeit der Venezianer, Zitrus-früchte, zu deren Anbau die Franziskaner Wintertreib-häuser bauten, Weingärten, über dem „Fjord“ hervorste-hende raue Felsen, Ortschaften, uralte Mauern, Kirchen, Villen an den Ufern, wo die im Laufe der Jahrhunderte hinterlassenen Spuren der jeweiligen Herkünfte und Herrschaften, der Venetier auf der einen und der Lombar-den auf der anderen Seite, zu erkennen sind.

Hinter der Festung von Peschiera im Ausgang des Gardasees verläuft die Strecke längs des Flusses Mincio.Der sehr angenehme und bei Radtourismusfreun-den bekannte Fuß- und Radweg Mantua – Peschie-ra folgt dem Fluss bis nach Valeggio sul Mincio und dem romantischen Borghetto. Die Tour er-reicht Mantua und durchquert das Gebiet um die Seen im Periurbano-Park von Mantua.

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Ferrara

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Padova, Piazza delle Erbe

Die Wege der KunstVon Padua nach Ferrara

Technische Streckenhinweise

Eine sehr angenehme und bequeme Strecke zwischen Venetien und der Emilia-Romagna, die zwei mittelalterliche Zentren höchster Bedeutung miteinander verbindet: das wunderbar erhal-tene Zentrum von Ferrara, untrennbar mit dem Renaissance-Meisterwerk der Addizione Erculea verschweißt, und das genau in der Mitte von Padua liegende Erbe. Beide Orte sind Ziel von Besichtigungstouren. Nachdem die Schönheiten der Provinz Padua bewundert werden konnten, geht es Pedaltritt mit Pedaltritt weiter bis Rovigo, seinerzeit Teil des Herrschaftsbereiches der Estenser, das mit Ferrara die durch den Fluss Po gegebene natürliche Grenze teilt.

Abfahrt: Padova, Ufficio IAT - Via C. Pedrocchi

Ankunft: Ferrara, Piazza Savonarola

Länge: km 105,580

Schwierigkeitsgrad: vorwiegend eben verlaufende Strecke auf Radwegen und wenig befahrenen Neben-straßen. Anfangsabschnitt auf Kiesboden.

BahnlinieBologna/VeneziaMöglichkeit des Fahrradtransports.Fahrzeiten und Verfügbarkeit überprüfen.Info: 892021 • www.trenitalia.com

Padova: Galleria Pedrocchitel. 049 8767927www.turismopadova.itRovigo: Piazza Vittorio Emanuele II, 20tel. 0425 386290 • www.provincia.rovigo.it/turismoFerrara: Castello Estensetel. 0532 299303 • www.ferrarainfo.com

BesonderheitenEin langer Radweg erstreckt sich parallel zu den Ka-nälen von Padua bis nach Monselice und verläuft fern vom Verkehr der Staatsstraße.

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Battaglia Terme, Castello del Catajo

Padova, Radweg auf dem Canale Scaricatore

Polesella, Villa Morosini

Von Padua nach Ferrara Von Padua nach Ferrara

Mehr erfahren

Padua ist eine der kulturell und wirtschaftlich lebendigsten und dynamischsten Städte Ve-netiens. Dank seiner Position und der Fluss-wege wurde die Stadt seit der Antike sowie zu Kaiserzeiten vom Menschen besetzt. Das elegante Herz der Stadt ist reich an pracht-vollen Beispielen für die Architektur des Mit-telalters, der Renaissance und der Moderne. Zu den Symbolen der Stadt gehören die gro-ßen monumentalen Plätze wie Piazza delle Erbe, Piazza dei Frutti und Piazza dei Signori, der Prato della Valle, die Kapelle der Scroveg-ni mit den herausragenden Fresken von Giot-to sowie die Basilika von Sant’Antonio, einem wahren Schrein der Kunst und Verehrung.Rovigo ist die kleinere venetische Provinz, Sie entstand als Bischofssitz, und die urbane Struktur gibt Zeugnis ihrer antiken mittelal-terlichen Geschichte. Die bürgerlichen und religiösen Palazzi, die sich im Stadtzentrum erheben, stehen ganz im Zeichen der „Er-lauchtesten Republik“, der Repubblica Sere-nissima, die hier vom XV bis zum XVIII Jar-hundert herrschte. Nicht versäumt werden sollten der Palazzo del Municipio, der Palazzo dell’Accademia dei Concordi, der Dom, la Be-ata Vergine del Soccorso.

Die Abfahrt in Padua erfolgt mitten im Stadtzent-rum, in der Nähe des berühmten Caffè Pedrocchi. Es geht über die Piazza delle Erbe, dann weiter zur Ba-silika des Sant’Antonio, wobei Abschnitte des städ-tischen Radwegnetzes genutzt werden. Nach dem Verlassen des Zentrums wird der Canale Scaricatore erreicht. Der nach Westen gerichtete Kanal wurde im Jahr 1830 von der österreichischen Regierung ge-baut und leitet heute den größten Teil der Gewässer des Flusses Bacchiglione nach außerhalb der Stadt ab. Auf dem rechten Damm des Kanals verläuft ein Radweg, der bis zur Überquerung des Scaricatore auf der eisernen Radwegbrücke genommen wird. Anschließend geht es rechter Hand weiter bis zum Canale della Battaglia, einem alten Wasserbauwerk, errichtet acht Meter über der Höhe des umgebenden Landes. Der Radweg verläuft nach Süden: Die Wohn-

Die Euganeischen HügelDie sanften Erhebungen der Hügel bil-den aufgrund der unvergleichbaren botanischen Vielfalt und des immensen historisch-monumentalen Erbes, das sie umschließen, einen der wichtigsten Naturschätze der Provinz Padua. Das besonders milde Klima erlaubt den An-bau von Oliven und Weinreben, die zur Produktion von dreizehn Qualitätswei-nen mit dem Gütesiegel DOC führen. Weltweit berühmt für ihre Schlamm-badtherapie sind die Euganeischen Thermen mit ihren beiden, ins Grün der Hügel eingetauchten Hauptzentren Abano und Montegrotto.

Die Ortschaft Monselice wird, nicht mehr auf dem Radweg, sondern auf der Straße, durchfahren. Anschließend geht es weiter nach Schiavonia, Sant’Elena, Granze, Vescovana bis zum Erreichen der Adige (Etsch), die überquert wird um weiter nach Lusia mit dem Wahrzeichen des Turms zu gelangen. Von Lusia aus geht es weiter auf Neben-straßen, vorbei an Granzette und schließlich in die Abbiegung nach Süden. Ankunft in Rovigo.

Rovigo war historisch mit den Estensern verbinden, die vermutlich die Erweiterung seiner Befestigungen vorantrieben: der heute als Donà-Turm bekannte

Mastio-Turm der Burg ist einer der höchsten mittel-alterlichen Türme Italiens. Im Jahr 1194 nahm Azzo VI von Este Rovigo mit dem Titel eines Grafen in Be-sitz. Abgesehen von einer kurzen paduanischen und venezianischen Unterbrechung gehörte die Stadt zum Hof von Este bis 1482, als sie sich endgültig un-ter die Herrschaft der Republik Venedig stellte.

Ab Rovigo geht es weiter nach Borsea und nach dem Überqueren des Canal Bianco in Pontecchio Polesine auf einem Radweg bis nach Guarda Veneta. Die Ursprünge der Gemeinde Guarda gehen wie bei der gegenüber liegenden Guarda Ferrarese auf die Zeit nach dem, Dammbruch des Po von Ficarolo (XII Jahrhundert) zurück, als die Dammbauarbeiten hier viele Arbeiterfamilien anzogen. Der Po ist mittlerweile zum Greifen nah, weiter geht es auf den Damm, der auch die Bezeichnung Sinistra Po trägt, und Polesella wird erreicht. Die Ortschaft ist mit der Geschichte von Ferrara verbunden, da sie im Mittelpunkt einer bedeutenden Schlacht zwischen den Venezianern und den Estensern war, die hier im Fluss ihre Befestigungen errichtet hatten.

In Polesella wird nach dem Vorbeifahren an der schönen Villa Morosini der Po auf der nicht als Rad-weg ausgewiesenen Brücke überquert und Ro in der Provinz Ferrara wird erreicht. Bis Ferrara wird jetzt dem Radweg Destra Po in umgekehrter Rich-tung über Francolino gefolgt.

viertel Paduas werden bald durch landwirtschaftlich genutzte Felder abgelöst, wo sich alte Bauernhöfe mit einigen venetischen Villen abwechseln. Die Serie beginnt mit der Villa Molin, einem Meisterwerk von Vicenzo Scamozzi. In Battaglia Terme ist ein Halt zur Bewunderung des Castello del Catajo Pflicht, eines imponierenden Wohnsitzes, dessen Festungscha-rakter der Waffenleidenschaft seines Auftraggebers Pio Enea degli Obizzi, dem Erfinder der Haubitze, der so genannten obice, zuzuschreiben ist. Unmittelbar hinter der Ortschaft Battaglia Terme erhebt sich in theatralischer Position die Villa Selvatico-Sartori und kurz danach Villa Emo mit einem typisch italieni-schen Garten. Der Radweg endet in Monselice.

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Ferrara

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Die Lagune von Venedig

Unterwegs auf dem großen DeltaVon Venedig nach Ferrara

Technische Streckenhinweise

Venedig ist eines der größten je von der Menschheit hervorgebrachten Meisterwerke. Die schwimmende geheimnisvolle Stadt, eingetaucht in die Geschichte und von unvergesslicher Fas-zination, ist mit ihrer Laguna Veneta das perfekte Reiseziel. Diese Radtour startet in Venedig und führt zunächst nach Chioggia. Nach Überquerung der Flüsse Brenta (Brandau) und Adige (Etsch) geht die Strecke durch die Landschaft, die der Fluss Po in seinem langsamen Verlauf in Richtung Adria entstehen lässt und dabei zu einem der ausgedehntesten europäischen Feuchtge-biete im Mittelmeerraum macht: das Po-Delta öffnet sich hier, der vollkommene Ort für Natur-, Umwelt und Gastronomiewege. Die Tour erreicht Ferrara längs des Radweges Destra Po. Zwei Freund- und Feindstädte, durch Kultur und jahrhundertlange Geschichte miteinander verbun-den, wo Kriege sich mit Zeiten fest verschweißter Freundschaften abwechselten, als die Herzöge von Ferrara in allen Ehren und brüderlich in San Marco empfangen wurden.

Abfahrt: Venezia

Ankunft: Ferrara, Piazza Savonarola

Länge: km 216,550 (ab Chioggia km 196,550)

Schwierigkeitsgrad: für alle Fahrer geeignet, auf ebenem Gebiet, vorwiegend auf wenig befahrenen Straßen.

BahnlinienVenezia/Adria • Adria/ChioggiaMöglichkeit des Fahrradtransports.Fahrzeiten und Verfügbarkeit überprüfen.Info: 892021 • www.trenitalia.com

Besonderheiten. Chioggia ist von Venedig aus entwe-der mit der Direktfähre oder mit den Motorschiffen, die am Lido von Venedig und Pellestrina Halt machen, erreichbar.

APT Venezia:Castello 5050tel. 041 5298711www.turismovenezia.it

APT Chioggia: Lungomare Adriatico, 101(Sottomarina) • tel. 041 401068www.chioggiatourism.it

Parco Regionale Veneto del Delta del Po:tel. 0426 372202 • www.parcodeltapo.org

Parco Delta del Po Emilia-Romagna:tel. 0533 314003 • www.parcodeltapo.it

Ferrara: Castello Estensetel. 0532 299303 • www.ferrarainfo.com

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Chioggia

Sacca degli Scardovari

Von Venedig nach Ferrara Von Venedig nach Ferrara

Venedigund seine Lagune

Venedig wird aufgrund seiner Einzigartigkeit immer wieder Erstaunen und Bewunderung auslösen: die Stadt stützt einfach auf Millionen in den Sand gerammter Holzpfähle. Dutzende von Kanälen durchziehen sie, auf denen Boote und Gondeln in geschäftigem Treiben zu sehen sind. Enge Gassen, die Calli, erzeugen das typi-sche urbane Gewebe, während prachtvolle Plätze durch ihre Öffnung besondere Akzente setzen, Pflaster, auf denen sich große Persönlichkeiten und die glanzvollsten Reichtümer der Geschichte bewegten. Die Laguna Veneta bildet die hartnä-ckige Abwehr der Serenissima gegen das am Ufer zehrende Meer und gegen die Flüsse, welche die Wasserspiegel mit Erdablagerungen und anderen Materialien auffüllten. Die Lagune erstreckt sich in Form eines Bogens von Norden nach Süden, von der Mündung der Sile zur Mündung des Brenta, geschützt durch die Inseln Lido und Pellestrina.

Die Tour beginnt in Venedig. Dort muss Chioggia erreicht werden, indem entweder die Direktfähre Venedig - Chioggia oder die Motorboote mit Etap-pen am Lido von Venedig und Pellestrina genom-men werden, was das Durchqueren der Inseln mit dem Fahrrad erlaubt (Möglichkeit des Fahrradtrans-ports). Chioggia wird durch die Insel Sottomarina vom Meer getrennt und verdient wegen seiner urbanen Struktur mit Sicherheit einen Besuch. Die vertikalen Linien der Piazza und der Kanäle schnei-den sich dort mit den horizontalen Linien der Calli, die regelmäßig verlaufen und fast perfekt in Form der klassischen “Fischgräte” angeordnet sind.

Hinter Chioggia wird nach Überquerung der Brü-cke über den Fluss Brenta Ca’ Lino erreicht. Zum Erreichen des Po-Delta-Bereiches ist ein weiterer wichtiger Fluss zu überqueren: die Adige (Etsch), die wahre und eigentliche Grenze der Lagune von Venedig mit dem Delta. Der Mündungstrichter der Etsch ist ziemlich naturbelassen: Von einer Seite erstreckt sich der Badeort Rosolina Mare, der sich durch eine Stranddüne jungen Datums auszeich-net und Porto Caleri sowie die Insel Albarella (au-

Marina di Porto Levante ist der ideale Abfahrtsort zur Entdeckung der prächtigen Inseln der Lagune von Venedig oder zum Erreichen der Küsten Kroatiens sowie für den, der sich der Leidenschaft des Hochseefischens hingeben will.

Von Porto Levante aus geht es Richtung Ca’ Venier: vor allem das Panorama bietet hier starke melancholische oder poetische Bilder, die dabei jedoch stets begeistern und ganz besonders faszinieren. Das Fahrrad ist hier das ideale Mittel, um die Nuancen der Natur zu genießen. Ca’ Venier ist eine im Süden vom Po bei Venedig sowie im Westen und Norden vom Po bei Maistra eingeschlossene Insel. Der Fluss wird überquert, und weiter geht es in Richtung Ca’ Mello, einer 40 Hektar großen trockengelegten Oase, auf dem Lagunenteich Sacca degli Scardovari, der bis Santa Giulia flankiert wird.

In Santa Giulia, der obligatorischen Etappe für die Besucher des Po-Deltas, wird der Po bei Gnocca oder bei Donzella auf der Schifferbrücke über-quert. Weiter geht es nach Gorino Veneto oder Gorino Sullam, benannt nach der jüdischen Fami-lie, die dort die Landgüter aufgeteilt hatte. In Go-rino Veneto erlaubt eine zweite Schifferbrücke die Überquerung des Po bei Goro und das Erreichen der Provinz Ferrara in Gorino Ferrarese.Die Strecke knüpft hier am den Radtourismusweg Destra Po an, der in umgekehrter Richtung bis zum letzten Etappenziel Ferrara zu nehmen ist (siehe Provinzweg Nr. 1, Seite 34).

Die Landschaft der Sacca degli Scardova-ri ändert sich in Farben und Jahreszeiten

in den verschiedenen Nuancierungen zwischen Grau und Azurblau: auf der einen Seite das Meer-wasser, auf der anderen Seite das Wasser der Kanäle, der Teiche und der Überschwemmungs-wiesen. Inmitten der Fischerbaracken und -hüt-ten finden sich an den Seiten die Gerätschaften für die Boote mit der Bezeichnung “vongolare” (Muschelfischer), denn die Sacca wird heute zur Aufzucht von Venus- und Miesmuscheln genutzt und bildet mittlerweile eine der größten Produk-tionsstätten Europas für Miesmuscheln.

ßerhalb der Tour) umfasst. Von der anderen Seite im Hinterland aus findet sich Rosolina, in dessen Nähe es weiter Richtung Porto Levante geht. Der Po di Levante im äußersten Norden des Deltas ist kein aktiver Flussarm, wird aber durch einen künst-lichen Kanal am Leben gehalten.

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Ferrara

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Ravenna, Mausoleum von Theoderic

In der Schwebe zwischen Erde und WasserVon Ravenna nach Ferrara

Technische Streckenhinweise

Eine angenehm zu fahrende Strecke verbindet Ravenna und Ferrara, die beiden unter dem Schutz der UNESCO stehenden Kunstzentren. Die Tour ist reich an Pflichtetappen mit Ausstellungen, Museen, Denkmälern, Kirchen. Aber auch die Freunde landschaftlicher Schönheiten werden es fas-zinierend finden, zwischen den Pinienwäldern von Ravenna und den Badeorten zu radeln, die Orte des Po-Deltas auf den Dämmen der Flüsse Lamone und Reno zu durchfahren und dabei die Wasser-gebiete wie die Pialassa della Baiona und die Lagunen von Comacchio und Argenta zu streifen. Eine Einladung auf eine Reise zwischen klassischen kulinarischen Genüssen wie der Piadina Romagnola, der Crescioni, Passatelli in Brühe, Salama da Sugo und dem Geschmack des Wassers zwischen Meeres-fisch und Aal aus den Lagunen, auf der Entdeckung einer gesunden und gut schmeckenden Küche.

Abfahrt: Ravenna, Parco Loggetta Lombardesca

Ankunft: Ferrara, Piazza Savonarola

Länge: km 126,610

Schwierigkeitsgrad: für alle Fahrer geeignete eben verlaufende Strecke, vorwiegend auf wenig befahrenen Nebenstraßen. Einige Abschnitte sind Schotterwege.

BahnlinieRavenna/FerraraMöglichkeit des Fahrradtransports.Fahrzeiten und Verfügbarkeit überprüfen.Info: 892021 • www.trenitalia.com

Ravenna: Via Salara, 8tel. 0544 35755www.turismo.ravenna.it

Parco Delta del Po Emilia Romagna:tel. 0533 314003 • www.parcodeltapo.it

Comacchio: Via Mazzini, 4 • tel. 0533 314154Ferrara: Castello Estense • tel. 0532 299303www.ferrarainfo.com

Besonderheiten. Der Po-Delta-Park der Emilia Roma-gna erstreckt sich zwischen Ravenna und Ferrara und bietet verschiedene Rundfahrten an.

Ravenna, Weltkulturerbe der UNESCO wegen ihrer frühchristlichen Denkmäler

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Valli di Comacchio

Radweg Ravenna - Punta Marina Terme

Von Ravenna nach Ferrara Von Ravenna nach Ferrara

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Ravenna st eine magische Kulturstadt am Meer, deren Denkmäler heute in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen sind. Vor mitt-lerweile zirka 1500 Jahren war Ravenna dreimal Hauptstadt. Dabei wurde sie von Galla Placidia, Theoderich, Teodora und Justinian reich mit Kunstwerken und Schätzen ausgestattet, die eine Herausforderung für Jahrtausende darstel-len. Die suggestive Wirkung ihrer historischen Winkel, das vergoldete Licht der Basiliken und in den Läden der Mosaikwerker, die Spiegelung ih-rer Kirchtürme längs der Gewässer des Kanalha-fens machen aus Ravenna eine unvergessliche Stadt, die in der Lage ist, ihre unterschiedlichen Seelen zu vereinen: die römische, gotische, by-zantinische, mittelalterliche, venezianische, mo-derne und zeitgenössische.Sehenswert: Mausoleum des Theoderich, Sant’Apollinare in Classe, Sant’Apollinare Nuo-vo, S. Vitale, Mausoleum von Galla Placidia, das Grab von Dante.

Eine starke Bindung

Ravenna und Ferrara sind durch starke histori-sche und charakteristische Gemeinsamkeiten miteinander verbunden: getrennt durch die Machtkämpfe ihrer Bischöfe hatten die beiden Städte zwei unterschiedliche Schicksale: Ferrara, Hauptstadt eines Feudalstaates, Ravenna, die antike Kaiserstadt. Aber die Geschichte sollte sie unter der Herrschaft Roms zusammenführen, und beide Städte wurden durch unzählige Kir-chen und Klöster bereichert. Ravenna ist wie Fer-rara auch eine Stadt am Meer mit ausgestatteten Stränden. Darüber hinaus bietet die Stadt einen ausgedehnten Grünbereich und bildet eine voll-kommene Einheit mit dem Ferrareser Territori-um. Der Po-Delta-Park liegt zwischen den beiden Provinzen und bietet verschiedene Rundfahrten zwischen den geschützten Feuchtgebieten wie den Oasen, den Süß- oder Salzwasserlagunen, den Pinienwäldern, Wäldern und Salinen an.

Nach einem Besuch im Zentrum von Ravenna in der Nähe des M.A.R. oder der Loggetta Lombar-desca, Ausstellungsort für zeitgenössische Kunst, wird die Stadt in Richtung Meer verlassen. Die Strecke verläuft auf gut ausgebauten Radwegab-schnitten bis Punta Marina Terme, ein von Pinien umgebener Badeort, der auch Sitz eines direkt am Strand gelegenen Thermalbetriebs ist. Die Strecke verläuft auf einer bequemen Trasse für Fahrräder durch einen schattigen Piniengürtel.

Hinter Punta Marina Terme findet sich die Ort-schaft Marina di Ravenna mit ihrem kleinen Ha-fen südlich des Kanalhafens, wo das Fährboot ab der Mole Dalmazia zu nehmen ist. Die Fähre legt ab in Porto Corsini in der Via Molo San Filippo. Ab hier geht es weiter auf dem Radweg entlang dem Pinienweg rechter Hand bis nach Marina Romea. Hinter dem Badeort und begrenzt durch den San Vitale Pinienwald im Westen findet sich die Pialassa della Baiona, eine ausgedehnte Lagune, die Süß-wasser aus den Kanälen und dem Fluss Lamone sowie Salzwasser aus dem Meer aufnimmt.Die Nähe der Mündung des Lamone wird erreicht. Dort wird der Fluss überquert, um schließlich auf dem Radweg die Ortschaft Casalborsetti zu errei-chen. Weiter geht es auf der Straße bis zum Damm des Reno. Kurz danach ist beim Einfahren in die Provinz Ferrara die Überquerung der Staatsstraße SS 309 Romea erforderlich. Hier ist höchste Vorsicht geboten!Hinter der Brücke der Romea geht es weiter auf

Comacchiound seine Lagunen

Das abwechselungsreiche Comacchio ist nicht nur wegen seines Kunstzentrums, sondern auch wegen seines ausgedehnten Lagunensystems bekannt, das zu einer historisch-naturkundli-chen Oase geworden ist, die auf verschiedenen Dämmen und Kanälen zu Fuß, mit dem Fahrrad oder im Motorboot erkundet werden kann. Ein Paradies für die Freunde der Vogelkunde, de-nen die erhaltenen Fischerhütten, wo die An-wohner der Lagune sich einmal der Aalfischerei widmeten, zum Besuch, offenstehen.

Die Strecke führt weiter nach Argenta, durch das Gebiet der Bonifica del Mantello, um schließlich Ferrara zu erreichen: hier wird zunächst in die Strecke von Argenta nach Comacchio (Nr. 9) und anschließend in die Strecke von Ferrara nach Ar-genta (Nr. 4) eingebogen, die beide in umgekehr-ter Richtung befahren werden.

dem gegenüberliegenden Damm des Reno.

Im weiteren Verlauf bieten sich zahlreiche, vor allem aus naturkundlicher Sicht interessante Ele-mente: die Strecke verläuft nun auf der Via Argine Sinistro Reno, zwischen dem Fluss auf der linken Seite und dem prächtigen Blick auf die Lagunen auf der rechten Seite. Die Lagune Valle Furlana ist der südliche Abschnitt der berühmten Valli di Comacchio zwischen Sant’Alberto und der Staats-traße Romea, wegen ihrer zahlreichen Vogelarten Wallfahrtsort der Vogelbeobachter. Nach der Sta-tion Oasi di Volta Scirocco stößt die Strecke auf die Oasi di Boscoforte, einen eindrucksvollen Sandstreifen, der sich zwischen die Gewässer der berühmten Valli di Comacchio zieht.

Weiter geht es auf dem Damm bis nach Prato Poz-zo, danach verlässt die Tour vorübergehend den Reno, um ihn anschließend wiederzufinden und bis nach Madonna del Bosco zu begleiten. Hier geht es rechter Hand nach Anita, danach wird der Panorama-Damm Agosta auf der Via Valle Umana befahren.

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Ferrara

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Bologna, Neptunbrunnes

Das Herz der EmiliaVon Bologna nach Ferrara

Technische Streckenhinweise

Bologna, die Stadt der tau-send antiken und modernen Arkaden. Ferrara, die Renais-sancestadt, deren lange und breite Straßen dem vom grü-nen Mauergürtel kommenden Besucher entgegenlaufen. Bei aller Verschiedenheit zwei Städte der Ebene, die seit Jahr-hunderten durch die Universi-tät, die Malerei, die Küche und jetzt auch durch einen Weg miteinander verbunden sind, der von der Hauptstadt der Emilia-Romagna nach Ferrara führt. Ausgehend von Bologna verläuft die Strecke längs des Lungo Navile vom Park der Villa Angeletti bis zum Soste-gno di Corticella, um anschlie-ßend das klassische landwirt-schaftlich genutzte Gebiet bis nach Ferrara zu durchqueren.

Abfahrt: Bologna, Piazza del Nettuno

Ankunft: Ferrara, Piazza Savonarola

Länge: km 73,570

Schwierigkeitsgrad: für alle Fahrer geeignet, auf ebenem Gelände mit Schotterabschnitten am Anfang des Navile-Kanals.

BahnlinieBologna/VeneziaMöglichkeit des Fahrradtransports.Fahrzeiten und Verfügbarkeit überprüfen.Info: 892021 • www.trenitalia.com

Bologna: Piazza Maggioretel. 051 239660/251947iat.comune.bologna.it

Ferrara: Castello Estense tel. 0532 299303 • www.ferrarainfo.com

BesonderheitenBologna: Basilica di San Petronio, Palazzo D’Accursio, Museo Morandi, Sala Borsa, Museo Civico Archeologi-co, Pinacoteca Nazionale, Due Torri.

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Bologna, Villa Angeletti

Bologna, Sostegno Battiferro

Von Bologna nach Ferrara Von Bologna nach Ferrara

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BOLOGNADie Hauptstadt der Emilia-Romagna liegt geo-graphisch im Zentrum der Region und ist als Kunst- und Kulturstadt anerkannt. Die im Mittel-alter errichtete, aber in der Architektur der roten Ziegel doch vorwiegend durch das siebzehnte und achtzehnte Jahrhundert geprägte Stadt ist die Stadt der tausend antiken und modernen Ar-kaden, die Geschäften und Besuchern, die dem dichten Netz beim Erreichen der großen Sehens-würdigkeiten folgen, Schutz bieten. Herz der Stadt ist die Piazza Maggiore, wo sich auf einer Seite die majestätische Basilika von San Petronio mit ihrer Eingangstreppe erhebt, während ge-genüber die Cafétische zu einer Rast einladen.

Von der Piazza del Nettuno geht es über die zentrale Via Indipendenza bis zum Ausgang Porta Galliera und hinter den Hauptbahnhof. Bald öffnet sich der wunderschöne Park der Villa Angeletti, der sich entlang dem rechten

rische Zeugnis des künstlichen Wasserbausystems, das für Jahrhunderte die urbane Landschaft und die wirt-schaftliche Entwicklung Bolognas gekennzeichnet hat. Im Mittelalter verband der Kanal Bologna mit dem Po di Primaro und dem Meer. Heute ist der Kanal nicht mehr schiffbar und wird zu Bewässerungszwecken genutzt. Längs der Strecke haben sich aber die faszinierenden alten Schleusen („sostegni“), das heißt, Wasserregulie-rungsanlagen, erhalten.

Weiter entlang dem Navile werden die Schleusen von Battiferro und von Corticella zurückgelassen und es wird schließlich Corticella erreicht. Hinter dem Navile-Kanal geht es weiter auf der Provinzstraße von Galliera, einer stark befahrenen Verkehrsader, neben der aber auf einem großen Teil gesonderte Radwege zur ausschließli-chen Nutzung von Radfahrern vorgesehen sind. Die Stre-cke führt weiter durch Castel Maggiore und Funo, um schließlich San Giorgio di Piano zu erreichen. Ab hier geht es auf einem Radweg bis nach Bentivoglio, wo die zwischen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts restaurierte Burg aus dem fünfzehnten Jahrhundert be-sichtigt werden kann. Diese beherbergte, während sie Besitz der Familie Bentivoglio war, unter verschiedenen illustren Persönlichkeiten die Herzöge von Ferrara Ercole I und Alfonso I sowie Lucrezia Borgia. Ab Fabbreria bietet

Der Po di Primaro war einmal einer der beiden Hauptarme des Flusses Po. Heute handelt es sich um einen unbedeutenden Wasserlauf, der bei Traghetto in den Fluss Reno, dem er sein Flussbett bis zur Mün-dung in die Adria überlassen hat, mündet.

Sowohl Bologna als auch Ferrara sind Universitäts-städte: Im Jahr 1391 wurde nämlich die Universität von Ferrara mit allen Privilegien der Universität von Bologna gegründet und war so dem Bologneser Lehrstuhl, welcher der weltweit älteste war, gleich-gestellt. Und so wird der Ursprung der Universität Bologna dem Jahr 1088 zugeschrieben. Dieses Da-tum wurde durch ein von Giosuè Carducci geleitetes Historikergremium vereinbart und festgesetzt. Die beiden Universitäten waren im Verlauf der Jahrhun-derte Kulturreferenzen, die von Studenten aus ganz Europa angelaufen wurden. Ferrara und Bologna sind Sitze bedeutsamer Malereischulen und haben im Verlauf der Jahrhunderte Künstler und Werke mit-einander ausgetauscht. Zwischen den beiden Städ-ten bahnt sich ein Weg der Farben, der den Kenner interessiert und den einfachen Besucher begeistert.

Ufer des Navile-Kanals erstreckt und durch die Ausle-gung mit Radwegen, breite Rasenflächen, mit Bäumen bewachsene Flächen und Spielplätzen für Kinder cha-rakterisiert ist. Der Navile-Kanal ist das wichtigste histo-

sich ein Umweg nach San Marino mit dem Bauernmu-seum an, wo sich tausende von Zeugnissen über Arbeit und Leben im Bologneser Land zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert finden.

Folgende Etappen zwischen den Ortschaften des Bolo-gneser Lands sind vorgesehen: Saletto, Ponticelli, Pe-gola, Boschi. Nach der Überquerung des Flusses Reno auf der Bailey Brücke beginnt das Ferrareser Territorium. Dort geht es für einen kurzen Abschnitt auf der Via Im-periale weiter. Danach geht es auf der Via Cembalina durch Spinazzino und schließlich nach Marrara. Hier geht es weiter auf dem Weg Nr. 4 von Ravenna nach Ferrara (Seite 18). Den Po di Primaro entlang wird zuletzt Ferrara erreicht.

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Ferrara

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Modena, Cattedrale

Die zwei Hauptstädte des HerzogtumsVon Modena nach Ferrara

Technische Streckenhinweise

Die unter der Herrschaft der Estenser geeinten Herzogtümer Ferrara und Modena haben Jahrhunderte lang Krieg, Frieden und Glanz miteinander geteilt. Diese tiefgehende Verbindung wurde nie unterbrochen. Dabei wurden die unterschiedlichen Identitäten stets wechselseitig respektiert. Und so kann der Reisende heute beide Städte besu-chen und dabei einem Faden folgen, der jedoch keine kontinuierliche Auf-lösung bietet. Vom historischen Stadt-zentrum von Modena aus geht es auf langen, vor kurzem auf den stillgeleg-ten Eisenbahntrassen angelegten Rad-wegabschnitten durch das Modeneser Land und das Gebiet des Lambrusco, um schließlich die Provinz Ferrara bei der Grenzstadt Finale Emilia zu errei-chen. Dabei wird dem Lauf des Flusses Panaro bis nach Bondeno gefolgt.

Abfahrt: Modena, Piazza Grande

Ankunft: Ferrara, Piazza Savonarola

Länge: km 84,520

Schwierigkeitsgrad: für alle Fahrer geeignete eben verlaufende Strecke, vorwiegend auf wenig befahrenen Nebenstraßen sowie auf langen Radwegabschnitten.

BahnlinienMilano/Bologna • Bologna/FerraraSuzzara/Ferrara. Möglichkeit des Fahrradtransports. Fahrzeiten und Verfügbarkeit überprüfen.Info: 892021 • www.trenitalia.com

Modena: Via Scudari, 8tel. 059 2032660turismo.comune.modena.it

Ferrara: Castello Estensetel. 0532 299303 • www.ferrarainfo.com

BesonderheitenModena:Biblioteca Estense, Galleria Estense, Palazzo Ducale, Museo Civico Archeologico.

Modena, Erbe der UNESCO wegen der Cattedrale, des Torre Civica und der Piazza Grande

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Fiume Panaro

Finale Emilia, Rocca EstenseRadweg auf der ehemaligen Eisenbahntrasse Modena – Mirandola

Von Modena nach Ferrara Von Modena nach Ferrara

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MODENADie zentrale Ader der antiken römischen Muti-na ist die heutige Via Emilia, die das Zentrum durchquert und die mittelalterliche Stadt von der Stadt der Estenser trennt, die vom imponie-renden Palazzo Ducale dominiert wird. Der Dom ist eines der wichtigsten romanischen Zeugnis-se: seine Fassade erinnert mit den charakteristi-schen Säulenhallen an die Kathedrale von Fer-rara, wo der Einfluss des Nicholaus zu sehen ist, vermutlich des Schülers jenen Wiligelmos, dem ein Teil der Modeneser Kathedrale zugeschrie-ben wird.

Für die Estenser war Modena nach dem Verlust von Ferrara im Jahr 1598 zweieinhalb Jahrhun-derte lang Hauptstadt des Herzogtums.

Zur Bekanntheit Modenas tragen auch der re-nommierte Balsamessig, der Lambrusco, die Tor-tellini, der Zampone und die durch Ferrari aus Maranello vertretene Motorsporttradition bei.

Die Tour beginnt in Modena auf der hellen Piazza Grande mit ihrem Dom. Auf Straßen und Abschnit-ten des städtischen Radwegnetzes wird das Stadt-zentrum durchquert. Vorbei geht es am Palazzo Ducale, dem Sitz der Militärakademie, weiter in die unmittelbare Peripherie, wo der Sitz von Masera-ti in der Nähe des Eisenbahnübergangs nicht zu übersehen ist. Ebenfalls auf dem Radweg geht es im Ausgang von Modena weiter Richtung Norden längs der Via Nonantolana, wo die Hinweise auf den Radweg Ex Ferrovia Modena - Mirandola unbe-dingt zu beachten sind. Der gewonnene Radweg nimmt den Namen Modena-Bastiglia auf und stellt einen vollständig asphaltierten Abschnitt einer alten Eisenbahntrasse dar, die größtenteils vom Grün der Hecken des alten Eisenbahnsitzes und der umgebenden landwirtschaftlich genutzten Felder ist.

Ankunft in Bastiglia und Ende des Radweges.

Weiter geht es auf Nebenstraßen zwischen den Gemeinden Sorbara und Bomporto, deren Namen den berühmten Wein in Erinnerung rufen: der rote Lambrusco DOC aus Sorbara stammt in der Tat aus dieser Gegend, wo sich zahlreiche Weinkellereien und Landwirtschaftsunternehmen finden.

Der Judenkuchen, die Torta degli Ebrei oder die Sfogliata ist in jeder Hinsicht das typische Finaleser Gericht. Die Spezialität entstand in der jüdischen Gemeinschaft von Finale, die sich dort um die Gastronomie verdient machte. Es handelt sich um eine salzige Torte auf der Grundlage von Mehl, Butter und Käse, die der Tradition gemäß am 2. November gegessen werden sollte.

Nach einem Besuch in dem Städtchen geht es auf den Damm des Flusses Panaro, der Finale Emilia mit Bondeno verbindet: es handelt sich um eine wenig (von Anwohnern und Landwirten) befahrene Strecke von 11 km, die den Blick auf das Naturschauspiel des Flussbetts mit seiner Vegetation und der dort heimischen reichen Fauna freigibt. Der Fluss hat diesen Ort im Guten wie im Schlechten gezeichnet, und seine Gewässer haben in der Vergangenheit die Schiffe von Herzögen, Kaufleuten und Reisenden begleitet.

Ankunft in Bondeno, wo es auf den Burana-Radweg geht, um schließlich Ferrara zu erreichen (Provinzweg Nr. 2, Seite 38).

Auf ihrem weiteren Verlauf streift die Strecke San Pietro in Elda, Staggia, Villafranca. In der letztge-nannten Ortschaft wird die Straße verlassen und der Radweg Ex Ferrovia Modena - Mirandola - Finale Emilia auf der 1964 stillgelegten Eisenbahntrasse bis Medolla genommen. Der Radweg wird nun für einige Kilometer verlassen und San Felice sul Panaro durchquert. Der Ort liegt trotz der durch den Namen erweckten Assoziation nicht am Fluss Panaro. Hinter San Felice wird der ursprüngliche Radweg bis Finale Emilia wiederaufgenommen.

Die uralte Siedlung war einer der wichtigsten Vor-posten des Herzogtums der Estenser und stellte eine obligatorische Etappe der Flussverbindungen zwischen Modena, Ferrara und Venedig dar. Zur Besichtigung bietet sich die Estenser Burg an.

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Gebiet umFerrara

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1 4 7 10Destra PoVon Ferrara nach Gorino FerrareseLänge km 93,220

Der große Burana WasserringRundfahrt Ferrara - Bondeno - Destra PoLänge km 56,770

Die Gegend des Alto FerrareseRundfahrt Ferrara - CentoLänge km 93,390

Am Po von PrimaroVon Ferrara nach ArgentaLänge km 41,660

Entlang dem Po von Volano (Erster Teil)Von Ferrara nach OstellatoLänge km 38,890

Entlang dem Po von Volano (Zweiter Teil)Von Ostellato zur Abtei von PomposaLänge km 29,910

Die Landschaft der großen TrockenlegungRo - Copparo - OstellatoLänge km 43,380

Gebiet umFerrara

Unterwegs zwischen den OasenVon Ostellato nach ArgentaLänge km 30,220

In den Senken des Po-Delta-ParksVon Argenta nach ComacchioLänge km 46,430

Der Park und das MeerMesola - Lidi di Comacchio - ComacchioLänge km 55,870

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Ferrara

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Mesola, Castello della Mesola

Destra PoVon Ferrara nach Gorino Ferrarese

Ausgehend vom historischen Zentrum der faszinierenden Stadt Ferrara erreichen Sie das Meer bei Gorino auf einem langen und außergewöhnlichen Weg, der auf dem rechten Damm des Flusses Po verläuft und den Fluss bis zu seinem Delta begleitet. Die lange Radtour erlaubt den Genuss der Landschaft in der Ebene und die Entdeckung unterschiedlicher Situationen hin-

Abfahrt: Ferrara, Piazza Savonarola

Ankunft: Goro, Ortschaft Gorino Ferrarese

Länge: km 93,220

Schwierigkeitsgrad: für alle Fahrer geeignet, Strecke auf ebenem Gelände mit einem kurzen Abschnitt auf Schotterweg am Ende. Größtenteils Wege zur ausschließlichen Nutzung von Radfahrern mit kurzen Abschnitten gemischten Verkehrs.

BahnlinienBologna/Venezia • Ferrara/CodigoroMöglichkeit des Fahrradtransports.Fahrzeiten und Verfügbarkeit überprüfen.Info: 892021 • www.trenitalia.com800 91 50 30 • www.fer.it

www.ferrarainfo.com

Ferrara: Castello Estense • tel. 0532 299303Mesola: P.tta S. Spirito, 3 • tel. 0533 993358Goro: Via Cavicchini • tel. 0533 995030

BesonderheitenRo: Mulino del PoSerravalle: Porta del DeltaMesola: Castello Estense, Gran Bosco della MesolaGorino Ferrarese: Lanterna Vecchia, Faro di Goro.

Anschlüsse an andere Strecken

Ro - Copparo - Ostellato

Mesola - Lidi di Comacchio - Comacchio

Technische Streckenhinweise

sichtlich Flora, Fauna, Traditionen, Geschichte und Gastronomie.Die “Destra Po” ist in das Eurovelo-Projekt eingegliedert, ein Netz aus 12 paneuropäischen Radwegen, die alle Länder des Kontinents miteinander verbinden und bildet den zentralen Teil des Europaweges von Athen nach Cádiz.

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Gorino Ferrarese

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Der Fluss Po, früher einmal bekannt unter dem Namen Eridano, entspringt am nördli-chen Fuß des Monviso und ist mit seinen 652 km der längste Fluss Italiens. Er verläuft auf einer klaren Linie von Westen nach Osten, durchzieht die Poebene in Längsrichtung und mündet in einem weiten Delta in die Adria. Bei Stellata di Bondeno fließt der Po in die Provinz Ferrara und trifft dort auf seinen letzten Nebenfluss, den Panaro. Auf seinem letzten Abschnitt dominiert der Fluss weite trockengelegte, heute landwirtschaftlich ge-nutzte Gebiete.

Die lange Strecke wurde in vier Etappen aufge-teilt.

Von den Burgtürmenzum Fluss PoVon Ferrara nach Francolino • km 10,190

Der Lebensrhythmus in Ferrara scheint durch die leise Durchfahrt hunderter von Fahrrädern, dem von den Einwohnern bevorzugten Verkehrsmittel, bestimmt zu sein. Dies macht Ferrara zusammen mit unzähligen Grünflächen, Parks und histori-schen Gärten zur idealen Stadt für angenehme Spazierfahrten und Ausflüge.Vom Este Schloss aus, dem Symbol der Stadt, geht es los auf den Straßen Richtung Norden. Diese führen zur Stadtmauer, nach deren Passieren der Grünbereich des Stadtparks G. Bassani erreicht wird. Dank der Radwege (FE202 - FE203) geht es durch die Landschaft bis zum Po in die Ortschaft Francolino, wo der Anschluss an den Radweg Des-tra Po (FE20) erreicht wird.

Im Land der“Mühle am Po”Von Francolino nach Serravalle • km 36,570

Von Francolino aus, der einmal ein wichtiger Handels-hafen war, geht es weiter auf dem Po-Damm. Hinter

”Außendeichlandhäuser” erreichen Sie Berra.Hinter Berra geht es nach Serravalle. Dies ist eine wichtige Etappe, da sich der Po hier zum ersten Mal zweiteilt und so das Gebiet des Deltas entstehen lässt: ein Flussarm geht nach Norden, in Richtung Venedig, ein anderer verläuft nach Sünden und erhält den Namen Po di Goro. Im Außendeichland findet sich das Tor zum Delta, die Porta del Delta, ein vor allem für die Fischerei ausgerüsteter Bereich, von dem eine weite Sicht auf den Landkeil zwischen der Zweigabelung mit dem Namen Isola di Ariano genossen werden kann.

An den Toren des DeltasVon Serravalle nach Mesola • km 20,930

Hinter Serravalle hebt sich die Ortschaft Ariano Ferrarese ab, die sich zwischen dem Canale Bianco und dem rechten Damm des Po bei Goro erstreckt und durch eine moderne Brücke mit dem Zentrum von Ariano Polesine in der Region Venetien verbunden ist.In Ariano Ferrarese ist der Straße längs des Po bei Goro in Richtung Mesola zu folgen.Mesola ist von weitem an der Mole des zum Fluss gewandten Estenser Schlosses zu erkennen. Das Schloss wurde Ende des 16. Jahrhunderts im Auftrag des Herzogs Alfonso II von Este als Residenz an den Rändern eines riesigen Jagdreviers gebaut. Der gesamte Herzogbesitz war von Mauern und Türmen umgeben. Es wird vermutet, dass der Herzog hier eine Stadt errichten wollte, zu deren Verwirklichung es aber wegen des plötzlichen Endes der Estenser Macht nie kam.Das Schloss ist Sitz des Umweltbildungszentrums und des Hirschmuseums.

Der Fluss sucht das MeerVon Mesola nach Gorino Ferrarese • km 25,620

Ausgehend vom Schloss Mesola nimmt die Strecke die weite Schleife, die der Po bei Goro nach Norden beschreibt, um anschließend für mehr als 10 km nach Süden abzubiegen. Dabei wird eines der wichtigsten Naturreservate des Po-Delta-Parks, das reich an Süß- und Salzwassersenken, Lagunen

und Wäldern von großer Bedeutung ist, umgrenzt. Vom Damm aus ist rechter Hand die lange und dichte Macchia des Bosco di Santa Giustina zu erkennen.

Abzweigung: Für einen Besuch des Großen Waldes der Mesola

fahren Sie vom Damm ab und weiter auf dem Provinzweg Nr. 10, Seite 70.

Nach einigen Kilometern wird Goro erreicht, das auf das gleichnamige Becken gerichtete und bis heute durch eine umtriebige Fischereiaktivität gekennzeichnete Zentrum. Weiter geht es bis Gorino Ferrarese, nachdem die Schifferbrücke nach Gorino Veneto linker Hand zurückgelassen wurde.Gorino Ferrarese ist ein der Fischerei und dem Naturkundetourismus gewidmeter Ort und stellt sich als Übergang zwischen Festland, Lagunen, Fluss und Meer dar. Von hier aus starten Boote zur Erkundung der Natur des Deltas bis an die Stelle, wo sich die Gewässer des Flusses mit denen des Meeres vereinen (info: 0533 81302).Weiter geht es auf Schotterwegen bis nach Lanterna Vecchia, zum antiken Leuchtturm, der den Seeleuten einmal den Weg zeigte, jetzt aber 4 km entfernt vom offenen Meer liegt.

Von Ferrara nach Gorino Ferrarese Von Ferrara nach Gorino Ferrarese

Fördervolumen:im Schnitt zwischen 1200 e 1300 m3/sec.

Gefälle:die mittlere Höhe des Flussbettes in Bezug auf das umliegende Land beträgt + 1 Meter zwischen Bondeno und Ferrara sowie + 2,50 Meter im unteren Ferrareser Gebiet. Wäh-rend des Hochwassers im Jahr 2000 stieg der Wasserstand bei Pontelagoscuro auf 11,80 Meter über dem Meersspiegel.

Dämme:mittlere Höhe 10 m bei Bondeno, 6,5 m bei Goro.

Fossadalbero beginnt der Fluss für einige Kilometer innerhalb hoher Dämme ohne Außendeichland zu fließen und hängt gewissermaßen in der Schwebe: da der Wasserstand des Flusses wegen der Anhäufung von Sedimenten kontinuierlich steigt, werden die Dämme nämlich ständig erhöht, bis der Eindruck einer langen grünen Mauer entsteht.In Ro findet sich die Brücke, die nach Polesella in Ve-netien führt. Auf der rechten Seite erstreckt sich die Schutzoase der Mühle am Po, die das Vordeichland und die an den Fluss grenzenden Streifen einschließt. Bekannt wurde das Gebiet durch das berühmte Meis-terwerk Il Mulino del Po von Riccardo Bacchelli, in dem die Begebenheiten verschiedener Bauerngenerationen erzählt werden. Die Mühle kann im kleinen Touristenha-fen verankert als getreue Nachbildung zur Erinnerung an die vor mehr als hundert Jahren am Fluss Po vorhan-denen Mühlen mit Weizenmahlwerk besichtigt werden.

Ausgewiesener Bereich für eine Rast mit Verpflegung, Fahrrad-

verleih und Touristeninformation.

Hinter Ro verläuft der Fluss ein gutes Stück am Fuß des rechten Damms. Weiter geht es in Richtung Guarda, wo sich die Mole der Kirche aus dem achtzehnten Jahrhundert mit der zum Fluss gewandten Fassade erhebt. Mit Blick auf einige Häuser, die so genannten

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Ferrara

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Burana-Radweg

Der große Burana WasserringRundfahrt Ferrara - Bondeno - Destra Po

Technische Streckenhinweise

Aus dem Herzen der Estenser Stadt führt ein Rundfahrt auf einem sicheren Radweg entlang wichtigen Wasserstraßen in das Ferrareser Land bis nach Bondeno. In Bondeno schließt die Strecke an den Radweg auf dem Damm des Flusses Po an und erlaubt die Bewunderung des

Abfahrt: Ferrara, Piazza Savonarola

Ankunft: Ferrara, Piazza Savonarola

Länge: km 56,770

Schwierigkeitsgrad: für alle Fahrer geeignet, ebene Strecke, die größtenteils auf reinen Radwegen verläuft, mit kurzen Mischverkehrabschnitten vor allem bei den Stadtdurchquerungen in Ferrara e Bondeno.

BahnlinienBologna/Venezia • Ferrara/SuzzaraMöglichkeit des Fahrradtransports.Fahrzeiten und Verfügbarkeit überprüfen.Info: 892021 • www.trenitalia.com800 91 50 30 • www.fer.it

Ferrara:Castello Estensetel. 0532 299303 • www.ferrarainfo.com

BesonderheitenBesonders angenehme Strecke im Abschnitt entspre-chend dem Burana-Radweg (FE 101), da schattig, mit konstanten horizontalen Markierungen auch auf ro-tem Asphalt an den Kreuzungen. Entfernungsanzeige nach jedem Kilometer.

Anschlüsse an andere Strecken

Ferrara - Gorino Ferrarese

Rundfahrt Ferrara - Cento

Flusslandschaft auf einem Abschnitt des Radtourismuswegs “Destra Po” bis nach Francolino. Von dort geht es zum Schloss von Ferrara.

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Delizia Estense della Diamantina

Oasi Isola Bonello Pepoli

Rundfahrt Ferrara - Bondeno - Destra Po Rundfahrt Ferrara - Bondeno - Destra Po

Die Wasserstraßender Strecke

Die Burana wurde Anfang des 20. Jahrhun-derts ausgehoben, als der Entschluss gefasst wurde, das untere Land trockenzulegen.

Der Cavo Napoleonico ist ein wichtiger 18 km langer künstlicher Kanal, der den Reno mit dem Po verbindet, Anfang des XIX Jahrhunderts zur Zeit Napoleons als Was-serstandsabsenker des Reno entstand und Zeugnis der tiefen Verbindung mit dem Bon-deneser Gebiet ablegt.

Der Panaro hat seinen Ursprung im Mode-neser Apennin und streift die Ortschaften Vignola, Bomporto und Finale Emilia, bevor er das Ferrareser Gebiet in Bondeno erreicht und in den Po mündet. Während der Fluss-lauf bis Bondeno eng und schmal ist, wird er nach dem Durchqueren des Zentrums plötz-lich majestätisch und zeigt sich in weiten Kurven und bewaldetem Außendeichland.

Der erste Abschnitt der Strecke beginnt im Aus-gang des historischen Stadtzentrums von Ferrara, beim Estenser Schloss, in Richtung Westen bis zur Abbiegung in den Burana-Radweg am Ufer des gleichnamigen Kanals.Der durch lange gerade Strecken gekennzeichne-te Radweg verläuft zwischen Pappelreihen in einer Landschaft mit der Möglichkeit des lockeren Fah-rens ohne jede Anstrengung.Hinter der Ortschaft Vigarano Mainarda, wo von weitem das Landgut der Diamantina, einer alten Residenz der Estenser, sichtbar wird, erreicht die Strecke Bondeno, nachdem der Cavo Napoleonico auf der alten Eisenbahnbrücke überquert wurde.Am Ende des Ragwegs in Bondeno geht es weiter linker Hand auf der Fahrbahn.

Anschließend geht es nach rechts und weiter Rich-tung Norden auf dem Damm des Panaro, auf der Trasse der Strecke FE 20 Destra Po.

Hinter Ospitale verengt sich das Außendeichland, das die Straße vom Panaro trennt, und verschwin-det schließlich ganz. Die Straße entfernt sich im weiteren Verlauf vom Fluss und richtet sich an der Stelle, wo er in den Po mündet, mit ihm aus. Wei-

ter geht es wieder auf dem Flussdamm, und nach etwas mehr als einem Kilometer wird der Cavo Na-poleonico überquert.Eine langer gerader Streckenabschnitt beginnt, auf dem der Wasserlauf gut zu erkennen ist. Bald schon ist die Oase Bosco di Porporana in Sicht, die zeigt, wie viel mehr heute existiert, was den

Schutzwäldern in der Ebene, die in den vergange-nen Jahrhunderten die Außendeichgelände des Flusses Po charakterisiert haben, ähnlich ist.

Im Juni kann einem wahrhaft einmali-gen Schauspiel im Wald beigewohnt

werden: Schwärme von Glühwürmchen spenden der Nacht ihr Licht und lassen ein Märchenwald-Szenarium entstehen.

Nach zirka 7 km geht es, längst in greifbarer Nähe zu Ferrara, weiter entsprechend den Hinweisen auf die Abzweigung nach Pontelagoscuro. Bei der Isola Bianca mit der für Führungen ausgestatteten Oase Lipu geht es wieder auf die Dammstraße.

In Francolino geht es in Abbiegung zum Radweg FE 203 und für einige Kilometer weiter in Richtung Ferrara. Auf diese Weise wird der große G. Bassani Park erreicht, eine wunderschöne Grünanlage mit Teichen, die sich vor der Stadtmauer auf der Süd-seite erstreckt. An der Ampel wird die Via Bacchelli überquert, auf diese Weise die Mauer passiert und der monumentale Corso Ercole I d’Este erreicht. Von hier aus können Sie zurück zum Este Schloss oder auf den Erdwall des Stadtmauergürtels für eine angenehme Fahrt um die Stadt.

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Ferrara

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Cento, Piazza del Guercino - Palazzo del Governatore

Die Gegend des Alto FerrareseRundfahrt Ferrara - Cento

Technische StreckenhinweiseAbfahrt: Ferrara, Piazza Savonarola

Ankunft: Ferrara, Piazza Savonarola

Länge: km 93,390

Schwierigkeitsgrad: für alle Fahrer geeignet, eben Strecke, teilweise auf exklusiven Radwegen (FE 101 der Burana, auf dem Hin- und Rückweg) sowie teilwei-se auf wenig befahrenen Nebenstraßen. Abschnitt auf Schotterweg auf der Seite des Cavo Napoleonico, auf dem Rückweg Richtung Santa Bianca.

www.ferrarainfo.com

Ferrara: Castello Estense • tel. 0532 299303Cento: Via Guercino, 41 • tel. 051 6843334

Anschlüsse an andere Strecken

Rundfahrt Ferrara - Bondeno

Die Rundfahrt beginnt im Gebiet westlich von Ferrara, im sogenannten Alto Ferrarese, einem hö-her gelegenen und aus wasserbaulicher Sicht historisch besser kontrollierbaren Land. Die Provinz Modena wird gestreift und eine von Obst- und Getreideanbau bestimmte Landschaft zwischen dem Panaro im Norden und dem Reno im Süden durchquert. Anlaufpunkt für Kunstliebhaber ist das historische Stadtzentrum von Cento mit seinen Palazzi, den Museen und der Festung.

BahnlinieBologna/VeneziaMöglichkeit des Fahrradtransports. Fahrzeiten und Verfügbarkeit überprüfen. Info: 892021 • www.trenitalia.com

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Guercino und Mitarbeiter, Abendessen von Emmaus, Cento, Pinacoteca Civica

Sant’Agostino, Bosco della Panfilia

Santa Bianca, Wasserstauanlage

Rundfahrt Ferrara - Cento Rundfahrt Ferrara - Cento

Der erste Abschnitt der Strecke entspricht dem Was-serring Burana-Destra Po (siehe Strecke Nr. 2, Seite 38). In Bondeno gehrt es auf die neben dem Pana-ro verlaufende Straße und weiter nach Finale Emi-lia. Dabei wird die Provinz Ferrara vorübergehend verlassen. Von der Oberseite des Damms aus sind die Schleuse von Santa Bianca und die gleichna-mige Stauanlage der Trockenlegung von Burana zu sehen.In der Tat ist Wasser das dominierende Element auf diesem Rundweg, wo die Wasserläufe innerhalb künstlicher Dämme gehalten werden.

wird schließlich Cento erreicht. Cento, die heimliche Hauptstadt der Kunst, der Küche, der Wirtschaft, hat ihre Ursprünge in fernen Zeiten, auch wenn diese nicht dokumentiert sind. Die seit dem XII Jahrhun-dert der Herrschaft des Bischofs von Bologna unter-worfene Stadt wird im Verlauf der Verhandlungen zur Hochzeit zwischen seiner Tochter Lucrezia und Alfonso von Este durch Papst Alexander VI Borgia der Bologneser Kirche entrissen und an die Estenser abgetreten . Im siebzehnten und achtzehnten Jahr-hundert erlebte die Stadt prachtvolle Jahre dank der architektonischen und städtebaulichen Erneuerung sowie aufgrund des blühenden kulturellen und künstlerischen Lebens, wo der große Maler Giovan Francesco Barbieri, genannt der Guercino, wirkte. Eine antike Tradition in Cento ist der Karneval, der heute ein internationales Ereignis geworden ist.

Nach dem Besuch von Cento geht es auf dem Rück-weg über wenig befahrene Nebenstraßen Richtung Dosso und danach Molino Albergati.

Entlang der den Cavo Napoleonico flankierenden Straße geht es in die Abbiegung Richtung Santa Bianca und zurück nach Bondeno, um schließlich auf dem Radweg FE101 der Burana wieder Ferrara zu erreichen.

Eine antike Stadt am Wasser, die es wiederzuent-decken gilt, ist Finale Emilia, dominiert durch den mächtigen Bau des Castello delle Rocche aus dem fünfzehnten Jahrhundert, das von je-nem Bartolino aus Novara errichtet wurde, dem das Estenser Schloss in Ferrara, eines der bester-haltenen der Region, zu verdanken ist

Von Finale Emilia aus führt der Weg über den Panaro und zurück in das Ferrareser Gebiet. Hinter den Ort-schaften Alberone, Dodici Morelli und Renazzo

Abzweigung zum Panfilia-WaldIn Sant’Agostino kann der Wald ganzjährig bei jedem Wetter besucht werden. Ideal sind die Frühlings- und Herbstmonate . Der Eingang flankiert den Cavo Napoleonico, während sich das bewaldete Gebiet auf einer die typische Vegetation bestimmende Außendeichterrasse des Reno erstreckt. Der Fluss nimmt hier ein deutlich nach Süd-osten gerichtete Biegung und markiert so die südliche Grenze der Provinz Ferrara.

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Ferrara

Argenta

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Po di Primaro

Am Po von PrimaroVon Ferrara nach Argenta

Technische Streckenhinweise

Ein langer Weg im Herzen des antiken Po-Deltas. Von Ferrara geht es über in die klassische Landschaft im Süden der Stadt und den Po di Primaro entlang bis nach Traghetto, wo der Pri-maro in den Fluss Reno mündet. Mit dem Fahrrad geht es bis zur Ortschaft Argenta, 6. Station des Po-Delta-Parks, mit ihren ins Ökomuseum aufgenommenen Naturoasen, den Lagunen, den Museen, die sich der Beziehung des Bürgers mit den ihn seit jeher umgebenden Gewässern widmen.

Abfahrt: Ferrara, Piazza Savonarola

Ankunft: Argenta, Centro Culturale Mercato

Länge: km 41,660

Schwierigkeitsgrad: geeignet für alle Fahrer, ebene Strecke auf wenig befahrenen Nebenstraßen mit ge-mischtem Verkehr.

BahnlinieFerrara/RavennaMöglichkeit des Fahrradtransports.Fahrzeiten und Verfügbarkeit überprüfen.Info: 892021 • www.trenitalia.com

www.ferrarainfo.com

Ferrara:Castello Estense • tel. 0532 299303Argenta:Piazza Marconi, 1 • tel. 0532 330276

Anschlüsse an andere Strecken

Ostellato - Argenta

Argenta - Comacchio

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Argenta, Pieve di San Giorgio Argenta, Impianto Idrovoro Saiarino

Von Ferrara nach Argenta Von Ferrara nach Argenta

Auf den Spurendes antiken Po

Der Po von Primaro war zur Zeit der Gründung von Ferrara zusammen mit dem Volano einer der wichtigsten Arme des Flusses Po. Im XII Jahrhundert ließ eine Reihe von Dammbrüchen bei Ficarolo die Gewässer in Richtung Norden abfließen, und für den Primaro begann nach der Erhöhung des Flussbettes ein langsamer Rückgang. Heute ist er ein Abwasserkanal für die Trockenlegungsgewässer, ein bescheidener Wasserlauf, der in Traghetto bei einer Erhöhungsanlage unter den Dämmen des Flusses Reno endet, dem er sein Flussbett bis zur Mündung in die Adria überlassen hat.

Der Fluss Reno bildet die südliche Grenze der Provinz Ferrara. Dieser Wasserlauf mit vorwiegend starker Strömung war Jahrhunderte lang Ursache furchtbarer Überschwemmungen, die vor allem auf die Mündung in der Ebene ohne einen Abfluss zum Meer zurückzuführen waren, erreicht heute die Adria im Flussbett des antiken Po di Primaro.

Hinter der Ortschaft Bova wird der Fluss überquert, und weiter geht es auf der linken Seite des Primaro bis nach Ospital Monacale. Ab hier folgt ein Abschnitt auf der Provinzstraße bis nach Traghetto, wo es auf den Damm des Reno geht, der bis zum den Fluss überquerenden Radweg befahren wird. Entlang der Nebenstraße am Dammsockel wird schließlich Argenta auf der Via Cardinala erreicht.Das Ziel der Tour, Argenta, ist eine Stadt mit ver-

mutlich römischem Ursprung. Im Mittelalter ging sie aus der Herrschaft der Erzbischöfe von Ravenna in den Besitz der Estenser über.Die Stadt ist heute ein florierendes und modernes Touristenzentrum. In Richtung Campotto geht es vorbei an der eindrucksvollen Kirche Pieve di San Giorgio, der ältesten auf Ferrareser Gebiet (VI Jahr-hundert). In unmittelbarer Nähe findet sich hinge-gen das Trockenlegungsmuseum, das Museo della

Der Ökobus ist ein mit Erdgas be-triebenes Pendelfahrzeug, mit dem

Ausflüge ins Innere der Oase des Val Cam-potto im Zeichen des Umweltschutzes und der ökologischen Nachhaltigkeit un-ternommen werden können.

Vom Estenser Schloss in Ferrara geht es weiter auf der Via Bologna im Süden der Stadt und durch die Mauerunterführung. Hinter der Radwegbrücke über den Po di Volano geht es linker Hand in die Via Putinati Richtung Torre Fossa.Die Straße windet sich entlang dem antiken Lauf des Po di Primaro durch Orte, deren Namen von ihrer Lage am Fluss stammt, wie Torre Fossa und Fossanova. In der Nähe der Ortschaft Sant’Egidio erhebt sich die Wallfahrtsstätte der Beata Vergine del Poggetto, ein bescheidenes und anmutiges Bauwerk, das einem verehrten Marienbild Schutz bietet.Zahlreiche elegante Häuser von einem gewissen Wert flankieren die Strecke bis Marrara und danach Bova.

Bonifica, innerhalb der Wasserhaltungsanlage von Saiarino. Gezeigt wird dort anhand der Konstruk-tionen und der Beschreibung ihres Betriebs die Geschichte der Maßnahmen zur Trockenlegung des Gebietes von Argenta. Nach zirka 4 km errei-chen Sie die Oasen der Lagunen von Argenta und Marmorta, die sich auf eine Fläche von 1.600 Hek-tar mit großen Binnengewässerflächen und dem Bosco del Traversante mit der für den hydrophilen Wald der Poebene typischen Vegetation erstreckt. Zahlreiche Tierarten, vor allem Vögel, finden hier Unterschlupf. Das Herz des Ökomuseums findet sich im Casino di Campotto, am Eingang zur Oasi. Es stellt eine nicht zu versäumende Etappe dieser Tour auf der Entdeckung der Natur und der Ferra-reser Landschaft dar.

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Ferrara

Ostellato

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Final di Rero, Via delle Siepi

Entlang dem Po von VolanoErster Teil - Von Ferrara nach Ostellato

Technische StreckenhinweiseAbfahrt: Ferrara, Piazza Savonarola

Ankunft: Ostellato, Piazza Repubblica

Länge: km 38,890

Schwierigkeitsgrad: für alle Fahrer geeignete eben verlaufende Strecke, vorwiegend auf wenig befahrenen Nebenstraßen, zum Teil in verkehrsberuhigten Zonen.

Bahnlinie. Ferrara/CodigoroMöglichkeit des Fahrradtransports. Fahrzeiten und er-fügbarkeit überprüfen. Info: 800 91 50 30 • www.fer.it

Ferrara:Castello Estensetel. 0532 299303 • www.ferrarainfo.com

Anschlüsse an andere Strecken

Ostellato - Abbazia di Pomposa

Ro - Copparo - Ostellato

Ostellato - Argenta

Ab Ferrara geht es auf langen Radwegabschnitten aus dem historischen Stadtzentrum durch verschiedene Viertel der Stadt an die Ufer von dem, was einmal einer der Hauptläufe des Flusses war und heute viel schmaler ist als seinerzeit. Zu bewundern ist hier eine geschichtsträchtige Landschaft voller antiker Flusslanlegestellen, die bis heute kleine historische Schätze bewahren. Die Tour folgt dem Volano, der mit Strecke der Ferrareser Wasserstraße zusammenfällt, bis nach Migliarino. Hier wird dieser Weg verlassen, um nach Ostellato kommen, dem Abzweig- und Kreuzungspunkt verschiedener Radwege.

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Oasi Anse Vallive di OstellatoDer Po von Volano zwischen Final di Rero und Migliarino

Von Ferrara nach Ostellato Von Ferrara nach Ostellato

Damals am Fluss

Dieses Gebiet der Landschaft im Osten von Fer-rara war Jahrhunderte lang das von den Herr-schaften aus der Estenser Stadt und den reichen Familien für den Aufenthalt und die Freizeit auserkorene Land. Im Unterschied zu anderen Gebieten der Provinz gab es hier weniger Über-schwemmungen, was die Ansiedlungen entspre-chend begünstigte. Verkehrsachse für die Trans-porte und die Verbindungen zwischen Stadt und Land war der Lauf des Po von Volano, längs dessen in verschiedenen historischen Epochen Sport- und Vergnügungsstätten. Jagdresidenzen, Herrenhäuser und Feriendomizile entstanden.

Vom Estenser Schloss in Ferrara aus geht es los auf der Via Bologna im Süden der Stadt und weiter durch die mit dem Fahrrad nutzbare Mauerunterführung. Ein gutes Stück verläuft im Schatten der Stadtmauer und der Bastionen, die einmal Ferrara schützten. Die Stadt wird in Richtung Osten verlassen, und auf dem bequemen neben der Straße verlaufenden Radweg geht es bis zur Ortschaft Pontegradella. Längs der Via Pontegradella wird die Tour auf der Straße in Richtung Baura fortgesetzt. Hinter der Brücke über den Po von Volano werden anschließend kleine am

Fluss liegende Ortschaften durchfahren. Der Damm ist niedrig und der Fluss von der Fahrbahn aus sicht-bar. Das erste Zentrum heißt Contrapò. Dominiert wird es von der eleganten Fassade der Pfarrkirche San Martino aus dem siebzehnten Jahrhundert, wo sich das “Casa del Vescovo” und dann Casa Mistri befinden. Letzteres soll bereits im XV Jahrhundert existiert haben. In Viconovo erhebt sich unter dem Damm des Volano die ehedem den Costabili gehö-rende Villa, die im Jahr 1845 im Besitz von William Mac Alister war, eines reichen schottischen Kauf-mannes, der lange in Ferrara wohnte und seine Posi-tion als Konsul von Großbritannien zur Verteidigung der Stadt gegen die Übergriffe der Österreicher nutzte. In Albarea erhebt sich neben der Kirche der große Palazzo von Gian Battista Aleotti, genannt Ar-genta, dem Architekten und Ingenieur des Herzogs. Die Villa Gandini, später Colombari, mit Jugendstil-dekor findet sich in Villanova di Denore.Kurz vor Denore, wo die Villa Naselli, jetzt Beltrame, im Außendeichland zu sehen ist, wird der Po von Vo-lano auf der Brücke in Richtung Sabbioncello San Vittore überquert, und weiter geht es die Straße entlang auf der linken Seite des Wasserlaufs. In Sab-bioncello findet sich eine Bootsanlegestelle.Beim Damm erheb sich linker Hand die zwischen 1474 und 1495 im Auftrag von Bartolomeo della Rovere als Sommerresidenz der Bischöfe von Fer-

Schifffahrt auf dem VolanoVon Frühling bis Herbst werden Flussaus-flüge mit Führung entlang dem Po von Volano veranstaltet. Fahrräder können mitgenommen werden. Die Einschiffung erfolgt bei der Darsena von Ferrara, es gibt aber auch andere Aufnahmepunkte wie Sabbioncello S. Vittore, Final di Rero und Migliarino. Zielorte sind Baura, Fos-salta, Ostellato und Comacchio.

Reservierung obligatorisch.Info: 0532 205681.

Weiter geht es auf der Via Argine Sinistro Volano bis nach Migliarino. Hier geht es rechts ab auf die Rad-fahrerbrücke über den Volano, in den Ort selbst geht es dann auf der Straße. Weiter geht es anschließend auf Neben- und Landstraßen abseits des Wasserlaufs, der sich nach Norden Richtung Meer wendet, wäh-rend der Abschnitt mit der Abzweigung Richtung Ostellato der Ferrareser Wasserstraße entspricht.

Die Anse Vallive di Ostellato bilden ein im Territo-rium einmaliges Feuchtgebiet, das von 150 Wasser-vogelarten, darunter die wunderschönen Reiher, be-völkert wird und charakterisiert ist durch die typische Vegetation wie Schilf, Wasserrosen und Blumenbin-sen. Verschiedene Aktivitäten können praktiziert werden: Vogelbeobachtung, Spaziergänge zu Fuß, Radtouren, Ausritte zu Pferd und Kanufahrten.

rara erbaute Villa della Mensa. Hinter der Villa della Mensa wird die Strecke zum Radweg und verläuft weiter auf dem Volano bis Final di Rero. Zuvor ist jedoch die Schleusenkammer von Valpagliaro zu beachten, die mit Vinci-Schleusen arbeitet und die Überwindung einer Fallhöhe von zirka 3 Metern er-laubt. Hinter Final di Rero verläuft der angenehme Radweg mit dem Namen Via delle Siepi (Hecken-straße) eines Gebiets zur Wiederherstellung des ökologischen Gleichgewichts des Volano-Damms mit der typischen, im Frühling besonders faszinie-renden Vegetation.

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Ferrara

Ostellato

Pomposa6

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Codigoro

Entlang dem Po von VolanoZweiter Teil - Von Ostellato zur Abtei von Pomposa

Technische StreckenhinweiseAbfahrt: Ostellato, Piazza Repubblica

Ankunft: Codigoro, Abbazia di Pomposa

Länge: km 29,910

Schwierigkeitsgrad: für alle Fahrer geeignet, eben Strecke, vorwiegend auf Radwegen (zum teil Schot-terwege), mit Ausnahme einiger wenige befahrener Nebenstraßen.

BahnlinieFerrara/CodigoroMöglichkeit des Fahrradtransports.Fahrzeiten und Verfügbarkeit überprüfen.Info: 800 91 50 30 • www.fer.it

www.ferrarainfo.com

Ferrara:Castello Estense • tel. 0532 299303Codigoro:Abbazia di Pomposa • tel. 0533 719110

Anschlüsse an andere Strecken

Ferrara - Ostellato

Ro - Ostellato

Ostellato - Argenta

Mesola - Lidi di Comacchio - Comacchio

Ab Ostellato, Kreuzungspunkt verschiedener Wege und zu einem Besuch der Naturoase ein-ladender Ort, geht es den Po von Volano entlang, der zur Zeit der Etrusker mit dem mytholo-gischen Eridano identifiziert wurde. Die Strecke stößt auf Codigoro. Der Name kommt von Caput Gauri und bezeichnet die Stelle, wo der Arm des Po von Goro linker Hand des Po von

Volano entsprang. Auch dies bezeugt, wie im Ferrareser Gebiet alles vom Wasser bestimmt ist. Schließlich wird die prächtige Abtei von Pomposa, eine der am häufigsten besuchten Sehens-würdigkeiten Italiens, erreicht.

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Torre Tieni. Daneben: Abbazia di Pomposa

Von Ostellato zur Abtei von Pomposa Von Ostellato zur Abtei von Pomposa

Der Po von Volano

Die antike Wasserstraße bildete im Mittelalter den nördlichen Arm des Po und war seit je-her der natürliche Verbindungsweg zwischen Ferrara und der Adria. Heute ist es ein durch Schilf und Weiden charakterisierter Trocken-legungs-Abzugskanal und wird durch eine Reihe von Herrenhäusern flankiert, deren Funktion neben der Freizeit- und Erholungsre-sidenz die Kontrolle der landwirtschaftlichen Tätigkeiten war. Die Geschichte dieser Böden ist gebunden an die zuerst von Mönchen be-gonnenen, von den Estensern fortgesetzten und schließlich zu Beginn dieses Jahrhun-derts vom Trockenlegungs-Konsortium ab-geschlossenen Trockenlegungsmaßnahmen.

bis Migliaro auf dem Radweg des Po von Volano.

In Migliaro wird der Volano erneut überquert und die Tour am rechten Ufer bis nach Codigoro fortgesetzt. Der Fluss wird jetzt breit und fließt hinter Massa Fi-scaglia in offenem Gelände. Von der Schotterpiste aus wird ein eindrucksvoller Blick auf die Oase der Isola Tieni frei. Die Insel wird durch den Lauf des Vola-no geformt, und in ihrem Innern erhebt sich der Tieni Turm, ein historisches Gebäude aus dem fünfzehn-ten Jahrhundert, das seinerzeit als Leuchtturm und Schranke für die Wegzölle der Schiffe diente.

Weiter geht es nach Codigoro, das sich von weither mit den Strukturen der alten Zuckerfabrik, heute Garzaia der Stadt der Reiher, und mit den Schornstei-nen der Wasserhaltungsanlage ankündigt. Codigoro war anfänglich eine Siedlung für Fischer und Jäger, die sich dank der sie durchziehenden Wasserstraße entwickelt hat. Mit der Trockenlegung der umge-benden Lagunen, die Mitte des neunzehnten Jahr-hunderts begann und mit dem Bau der Wasserhal-tungsanlage endete, erhielt der Ort einen starken produktiven Impuls sowohl im landwirtschaftlichen als auch im industriellen Bereich.

Von Codigoro aus geht es auf dem Radweg zur Abtei von Pomposa, zu einem der faszinierendsten Orten der ganzen Provinz. Bestehend aus Kirche, Glocken-turm, Klostersälen und dem Palazzo della Ragione, stellt die Abtei nur einen, allerdings bedeutsamen Teil eines auf das VI Jahrhundert zurückgehenden Klosters dar, das im Mittelalter groß und mächtig war, Bezugspunkt für Geschichte und Kultur, eines der wichtigsten Zentren des geistlichen Lebens. Das elegante und außen gut erhaltene Kloster bewahrt in seinem Innern einen hochwertigen Freskenschatz aus dem vierzehnten Jahrhundert sowie einen in Mo-saiken und Intarsien gearbeiteten Fußboden.

Im Speisesaal hat sich auf wundersame Weise die Freske mit dem Wundersamen Abendmahl des Abts Guido erhalten, das den Bayern Gebhard von Eichstätt, Erzbischof von Ravenna, zeigt, wie er vom Wunder der Wand-lung von Wasser in Wein überrascht wird.

Von Ostellato aus geht es nach einem Besuch der La-gunenschleifen über Nebenstraßen und den Po von Volano nach Migliarino. Bauernhäuser, Trockenan-lagen und Kornspeicher kennzeichnen diesen Weg. Der Fluss verläuft in geringer Entfernung von der Pi-azza und den Türmen von Migliarino, wird schließlich überquert, und weiter geht es linker Hand des Volano

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Ferrara Ostellato

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Ro, Mulino sul Po

Die Landschaft der großen TrockenlegungRo - Copparo - Ostellato

Technische StreckenhinweiseAbfahrt: Ro, Radtourismusweg Destra Po

Ankunft: Ostellato, Piazza Repubblica

Länge: km 43,380

Schwierigkeitsgrad: für alle Fahrer geeignet, eben Strecke, vorwiegend auf Radwegen, mit Ausnahme einiger wenig befahrener Nebenstraßen.

BahnlinienBologna/Venezia • Ferrara/CodigoroMöglichkeit des Fahrradtransports. Fahrzeiten undVerfügbarkeit überprüfen. Info: 892021www.trenitalia.com; 800 91 50 30 • www.fer.it

www.ferrarainfo.com

Ferrara:Castello Estense • tel. 0532 299303Ro: Informationsstelle beim Außendeichbereichtel. 0532 868444

Anschlüsse an andere Strecken

Ferrara - Gorino Ferrarese

Ferrara - Ostellato

Von Ro aus verläuft die Strecke durch kleine bewohnte Zentren mit Kirchen, Nebenstraßen und Wasserläufen, die unregelmäßige Landabschnitte zeichnen und die Landschaft der Großen Ferrareser Trockenlegung ankündigen. Die Tour beginnt auf dem Weg Destra Po auf dem Fluss-damm und entwickelt sich bis zum Erreichen von Copparo und dem Damm des Po von Volano sowie anschließend der Oase der Lagunenschleifen von Ostellato.

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Pieve romanica di San Venanzio Fiume Po

Sabbioncello San Vittore, Villa della Mensa

Ro - Copparo - Ostellato Ro - Copparo - Ostellato

Im Zentrumder Provinz

Diese Tour verläuft ungefähr im geogra-phischen Mittelpunkt der Provinz Ferrara in einer idealen Verbindung zwischen dem großen Fluss, als nördliche Grenze, und dem seit dem VI Jahrhundert aktiven Po von Volano, der zusammen mit dem Po di Primaro einen der Hauptflussarme bildete und vom Po langsam ersetzt wurde. Der Po von Volano wurde ab dem XVIII-XIX Jahr-hundert nämlich etwas mehr als ein Kanal.Der an einer nicht nur oberflächlichen Kenntnis des Territoriums interessierte Radtourist wird diese Zwischengebiete neugierig durchqueren, wo sich keine künstlerisch besonders wertvollen Gebäu-de befinden, dafür aber ländliche Konst-ruktionen, antike Pfarrkirchen und urbane Gewebe, die von der Zeit der Trockenle-gung mit ihren Wasserhaltungsanlagen und von dem Land erzählen, das dem Was-ser abgetrotzt wurde.

Abfahrtspunkt der Tour ist das Außendeichland, in dem die Mühle am Po verankert ist. Es handelt sich um die getreue Reproduktion der vor mehr als hun-dert Jahren am Fluss vorhandenen Mühlen, die in einer außerordentlich eindrucksvollen natürlichen Umgebung aufgestellt wurde: die Mühle ist nicht nur ein Freilichtmuseum, sondern eine lebendige und produktive Realität, wo Mahlproben und der Vorbereitung von Brot in einem weiten touristischen Kontext mit Landeplatz und ausgerüstetem Außen-deichlandbereich beigewohnt werden können. Im Namen und in der Erinnerung des Schriftstellers Riccardo Bacchelli geht es auf Nebenstraßen Rich-tung weiter Richtung Ro. Zuerst wird Zocca erreicht, wo es in die Abbiegung in die eigentliche Strecke auf der verkehrsberuhigten Straße geht (Radweg FE206), die schließlich nach Copparo führt. Vor dem Zentrum erwartet die verwunschene Kirche von San Venanzio den Touristen: Es handelt sich um eine der ältesten Sehenswürdigkeiten des Territoriums, Fres-ken aus der Bologneser Schule des vierzehnten Jahr-hunderts finden sich hier. Das bewohnte Zentrum des im Mittelalter gegründeten Copparo entstand im Jagdrevier der Estenser, wie aus dem Aufbau des Palazzo Comunale, der auf den Ruinen einer Delizia

Estense rekonstruiert wurde.Von Copparo aus wird Sabbioncello San Vittore fast ausschließlich auf verkehrsberuhigten Straßen (Radweg FE211) erreicht. Hier beginnt die Fahrt ent-lang dem Po von Volano, der in diesem Abschnitt der Ferrareser Wasserstraße entspricht und neben der Villa della Mensa verläuft. Hinter Migliarino geht es auf Nebenstraßen mit einem kurzen Abschnitt auf Schotterwegen weiter bis nach Ostellato.

Die Wasserstraße von FerraraDie Wasserstraße von Ferrara verbindet den Po mit der Adria: und so beginnt sie in Pontelagoscuro, um in Porto Garibal-di zu enden. Sie ist 70 Kilometer lang und bestehe aus dem Boicelli Kanal (Pontelagoscuro – Ferrara), einem na-türlichen Teilstrecke des Po von Volano (Ferrara – Fiscaglia di Migliarino) sowie dem schiffbaren Kanal Migliarino-Porto Garibaldi, der in der Adria endet.

zu gelangen. Der Ort war früher einmal von Lagu-nen umgeben und wurde von Trockenlegungs-arbeiten in Valle del Mezzano betroffen. Erhalten wurde hier das Naturschutzgebiet Anse Vallive, das Ziel dieser Tour, das ein in diesem Territorium einmaliges Süßwasserfeuchtbiotop bildet, vor al-lem wegen der Vielzahl der dort heimischen Tiere.

Bezüglich weiterer Informationen zum Gebiet der Anse Vallive siehe Weg Nr. 8 von Ostellato nach Argenta, Seite 62.

Ostellato hat uralte Ursprünge, wie zahlreiche ar-chäologische Funde nachweisen: der erste Nach-weis gehrt auf das Jahr 997 zurück. Ostellato ge-hörte zunächst zu Comacchio, später zur Abtei von Pomposa, um schließlich in den Besitz der Estenser

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FerraraOstellato

Argenta

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Oasi Trava

Unterwegs zwischen den OasenVon Ostellato nach Argenta

Technische Streckenhinweise

Das wichtige Naturschutzgebiet Anse Vallive von Ostellato bildet den Startpunkt für diese Tour, die größtenteils auf dem Radweg FE414 verläuft, der nach dem Ferrareser Journalisten und Schriftsteller Bruno Traversari benannt wurde. Die Tour stößt auf die Lagunenschleifen von Porto und die Becken von Bando, um schließlich das Zentrum von Argenta zu erreichen.

Abfahrt: Ostellato, Piazza Repubblica

Ankunft: Argenta, Centro Culturale Mercato

Länge: km 30,220

Schwierigkeitsgrad: für alle Fahrer geeignet, ebene Strecke, vorwiegend auf Radwegen, die zum Teil als Schotterweg ausgelegt sind, mit Ausnahme einiger wenig befahrener Nebenstraßen.

BahnlinienFerrara/Codigoro • Ferrara/RavennaMöglichkeit des Fahrradtransports.Fahrzeiten und Verfügbarkeit überprüfen.Info: 892021 • www.trenitalia.com800 91 50 30 • www.fer.it

www.ferrarainfo.com

Ferrara:Castello Estense • tel. 0532 299303Argenta:Piazza Marconi, 1 • tel. 0532 330276

Anschlüsse an andere Strecken

Ferrara - Argenta

Ferrara - Ostellato

Ostellato - Pomposa

Ro - Copparo - Ostellato

Argenta - Comacchio

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Anse Vallive di Porto

Oasi Anse Vallive di Ostellato

Von Ostellato nach Argenta Von Ostellato nach Argenta

Die Lagune,die es nicht mehr gibt

Die Trockenlegung der Valle del Mezzano begann 1957 und wurde weniger als 10 Jah-re später abgeschlossen: es handelte sich um eine große interne Salzlagune, die sich durch die Wirkung de Bodenabsenkung im XVI Jahrhundert gebildet hatte, als die Fluss- und Meergewässer einen Eichenwald bedeckt hatten. Heute ist der Mezzano ein vollständig zur intensiven landwirtschaftlichen Nutzung ausgelegtes Gebiet fast ohne Siedlungen, wo nach dem Getreide Anbaukulturen mit Spar-gel, Zucchini, Melonen und Obstbäumen eingeführt wurden.Nur spärliche Randgebiete der Lagunen blieben von der Trockenlegung unberührt: es handelt sich um die Gebiete Anse Vallive di Ostellato, Oasi di Bando und Anse Vallive di Porto, die heute allesamt Süßwasser und kein Salzwasser mehr enthalten.

historischen Weg zu folgen: Stationen sind das Oratorium von Santa Croce sowie das Stadtmuse-um in der ehemaligen Kirche von San Domenico, das auch die Pinakothek und die Archäologieabtei-lung umfasst, das ehemalige Kapuzinerkloster und die Wallfahrtsstätte der Celletta am Stadtrand.

Zu Informationen über das Museum der Lagunen und die Naturoasen sie-he Weg Nr. 4, Seite 46.

Das Gebiet ist in touristisch gut ausgestattet mit Übernach-

tungsmöglichkeiten, Restaurants, Ausflugs- und Sportangeboten, Aus-ritten zu Pferd und Sternwarte.

Die Anse Vallive di Ostellato umfassen auf einer Fläche von mehr als 200 Hektar eine Reihe von Lagunenbecken mit Sumpfvegetation und hyg-rophilen Wäldern, die zwischen dem Bezirkskanal und dem Schiffskanal eingeschlossen sind.Der Weg im Innern der Oase startet im Besucher-zentrum und führt bis zur Valle San Zagno, der am strengsten geschützten Lagune. Die gesamte Strecke ist zirka 4,5 km lang und kann als Rundweg sowohl zu Fuße als auch mit dem Fahrrad genom-men werden; im ersten Abschnitt treffen Sie auf die Volieren mit weißen Schwänen, in den anschlie-ßenden Becken werden Entenvögel, weiße Reiher, Haubentaucher, Stelzenläufer beobachtet.

Nach dem Besuch der Lagune beginnt die Tour auf dem Radweg FE414, flankiert das Trockenlegungs-gebiet von Mezzano, geht vorbei an einigen wich-tigen Wasserhaltungsanlagen und erreicht einen weiteren naturkundlich interessanten Punkt.

Die Naturschutzgebiete Oasi di Bando und Anse Vallive di Porto erstrecken sich auf 50 Hektar und werden aus Süßwasserbecken und Schilf ge-bildet. Sie stellen einen Ort von grundlegender Bedeutung für den Erhalt der Wasservögel dar. Die Schutzvegetation wird von Tamarisken und Schilf dominiert. Das Gebiet ist mit Pfaden um die Becken ausgestattet, die zum Teil auch von assis-tierten behinderten Personen erreicht werden können. Darüber hinaus finden sich Unterstände für Vogelbeobachter und Naturfotografen.Hinter der Oase Trava geht es weiter Richtung Ar-genta, durch die Ortschaft La Fiorana, bis schließ-lich das Zentrum der Kleinstadt erreicht wird.

In Argenta besteht die Möglichkeit, einem kunst-

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Ferrara

ArgentaComacchio

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Argine Agosta

In den Senken des Po-Delta-ParksVon Argenta nach Comacchio

Die Tour verbindet zwei der wichtigsten Naturoasen der Provinz Ferrara, die Süßwasserlagune von Argenta und die Salzwasserlagune von Comacchio. Beide Lagunen sind Stationen des Po-Delta-Parks und für die Entdeckung des Territoriums grundlegende Touristenzentren, in denen es möglich ist, verschiedene sehr eindrucksvolle Wege zu Fuß, mit dem Fahrrad oder im Motor-

Technische StreckenhinweiseAbfahrt: Argenta, Centro Culturale Mercato

Ankunft: Comacchio, Dom von San Cassiano

Länge: km 46,430

Schwierigkeitsgrad:geeignet für alle Fahrer, ebene Strecke auf wenig befahrenen Nebenstraßen mit gemischtem Verkehr.

BahnlinienFerrara/Ravenna • Ferrara/CodigoroMöglichkeit des Fahrradtransports.Fahrzeiten und Verfügbarkeit überprüfen.Info: 892021 • www.trenitalia.com800 91 50 30 • www.fer.it

www.ferrarainfo.com

Argenta: Piazza Marconi, 1 • tel. 0532 330276Comacchio: Via Mazzini, 4 • tel. 0533 314154

Anschlüsse an andere Strecken

Ostellato - Argenta

Mesola - Lidi di Comacchio - Comacchio

BesonderheitenStreckenvariante: Ab Argenta kann der Radweg auf dem Reno bis Madonna del Bosco genommen werden, um anschließend auf der Straße Richtung Anita weiterzufahren und anschließend den Agosta Damm für den Anschluss an die Strecke zu erreichen.

boot zu erkunden. Frühling und Herbst sind sowohl wegen der Vielzahl der zu sehenden Arten als auch wegen der Farben und des Erscheinungsbilds der Landschaft die auch für die Ausübung der Vogelbeobachtung idealen Jahreszeiten.

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Valli di Comacchio

Comacchio, Ponte Trepponti

Von Argenta nach Comacchio Von Argenta nach Comacchio

Die vom Reno erzeugten und als Oase di Cam-potto bekannten Süßwasserlagunen von Ar-genta und Marmorta begannen sich ab dem XII Jahrhundert zu formen, als der Po von Primaro, der längst überhing und voller Ablagerungen war, die Gewässer der verschiedenen in ihn fließenden Apenninen-Sturzbäche nicht mehr aufnehmen konnte. Die Lagunen dienen heute als Überschwemmungsgebiet und werden bei Hochwasser zur Aufnahme der Gewässer der unteren Bologneser Ebene verwendet, die an-schließend in den Fluss Reno abgeleitet werden.

Die Lagune von Comacchio stellt eine ausge-dehnte Vertiefung zwischen Comacchio und Ostellato im Norden, Portomaggiore und Argen-ta im Westen und dem Lauf des Flusses Reno im Süden dar. Die Lagune ist ein Überbleibsel des alten Po-Deltas zwischen dem Arm des Primaro, heute dem Fluss Reno, und dem Arm des Vola-no. Es handelt sich um ein durch alte Dünen und natürliche Kuppen charakterisiertes salzhaltiges Gebiet, dessen Salzgehalt im Sommer zunimmt und welches eine ganz besonders wichtige Rolle einnimmt vor allem wegen der Artenvielfalt der Vögel, die ohne ein natürliches Habitat nicht überleben könnten.

In Argenta, der wegen ihrer naturnahen Umgebung und ihrer Museen zum Thema Trockenlegung be-kannten Kleinstadt, geht es weiter nach Nordosten in Richtung der Ortschaft La Fiorana (Anschlusspunkt an den Weg Nr. 8 von Ostellato nach Argenta) und von dort nach Longastrino. Hinter der Lagune von Ar-genta und weiter am Fluss des Reno entlang zur Lagu-ne von Comacchio und schließlich in Richtung Meer erstreckt sich ein dünn besiedeltes landwirtschaftlich genutztes Gebiet: die große Trockenlegungsebene von Mantello und Gramigna, deren Böden 1 bis 2 Me-ter unter dem Meeresspiegel liegen und auf denen hauptsächlich Getreide angebaut wird.Hinter den Trockenlegungsböden von Mezzano beginnt die Lagune von Comacchio, die sich auf einer großen Fläche nach Osten ausdehnt und wie ein Meer wirkt. Weiter geht es Richtung Comacchio, Agosta Damm, auf der baumlosen Straße mit ge-mischtem Verkehr. Die Straße bildet die Westgrenze der Lagune und zeichnet wahrscheinlich die Trasse der römischen Verbindungsstraße zwischen Raven-na und Adria nach. Der Agosta Damm endet im ver-einzelt wachsenden Schilf der Valle Zavelea, einem Feuchtgebiet, heute mit Süßwasser, Rest einer aus-gedehnten salzhaltigen Zone und mittlerweile Tier-schutzgebiet. Die langen geradeaus verlaufenden Straßen durchziehen das kürzlich trockengelegte Land, wo die antike etruskische Stadt Spina lokali-

siert wurde, deren Vorhandensein sich an der Ober-fläche nicht erahnen lässt.Vom Damm der Valle Fattibello geht es rechts ab und schließlich zum Besucherzentrum Stazione Foce des Naturkundepfads der Lagune von Comacchio, ge-nannt Percorso Storico Naturalistico delle Valli di Co-macchio, während es links weiter auf dem Fahrrad bis zum historischen Zentrum von Comacchio geht. Die Stadt ist eine Insel mit Kanälen, Gassen, Brücken und Durchgängen in geheimnisvoller und romanti-scher Atmosphäre und bildet das kunsthistorische Ziel dieser Tour.

Eine unvergessliche Rundfahrt

Ab Stazione Foce starten Tagesaus-flüge im Boot zur Besichtigung der alten, in authentische Museen ver-wandelten Fischerhäuser im Innern der Lagune.

Reservierung obligatorisch.Info: 340 2534267

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FerraraMesola

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Lidi di Comacchio

Der Park und das MeerMesola - Lidi di Comacchio - Comacchio

Technische StreckenhinweiseAbfahrt: Mesola, Schloss Mesola

Ankunft: Comacchio, Dom von San Cassiano

Länge: km 55,870

Schwierigkeitsgrad: für alle Fahrer geeignete eben verlaufende Strecke, vorwiegend auf wenig befahrenen Nebenstraßen. Einige Abschnitte verlaufen auf exklusiven Radwegen, zum Teil (FE219 und FE301) auf Schotterpisten.

BahnlinieFerrara/CodigoroMöglichkeit des Fahrradtransports. Fahrzeiten und Ver-fügbarkeit überprüfen. Info: 800 91 50 30 • www.fer.it

www.ferrarainfo.com

Mesola: Castello Estense • tel. 0533 993358Codigoro: Abbazia di Pomposa • tel. 0533 719119Comacchio: Via Mazzini, 4 • tel. 0533 314154Parco Delta del Po Emilia Romagna:tel. 0533 314003 • www.parcodeltapo.it

Anschlüsse an andere Strecken

Ferrara - Gorino Ferrarese

Ostellato - Pomposa

Argenta - Comacchio

Eine etappenreiche Strecke zwischen Kunst, Wäldern, Natur und Meer, die zu den bedeutsams-ten Orten des Po-Delta-Parks im Ferrareser Territorium führt. Abfahrt ist am Schloss Mesola, Jagdresidenz der Este. Ziel ist zunächst ein Besuch im Großen Wald der Mesola, danach gehrt es zur Abtei von Pomposa und schließlich zur Küste mit den sieben Badeorten. Vom Kanalhafen Porto Garibaldi geht es auf dem Radweg zur Lagunenstadt Comacchio, die mit ihren Brücken und Kanälen als die wahre Hauptstadt des Po-Delta-Parks gilt.

BesonderheitenSchloss Mesola, Abtei von Pomposa.Comacchio: Trepponti-Brücke, Städtisches Museum des Römischen Schiffes, Dom von San Cassiano, Aalmarinier-manufaktur, Arkade der Kapuziner, Wallfahrtsstätte Santa Maria in Aula Regia.

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Naturschutzgebiet Cannevié-Porticino-Foce Volano

Gran Bosco della Mesola

Mesola - Lidi di Comacchio - Comacchio Mesola - Lidi di Comacchio - Comacchio

Die Strecke führt weg vom Radtourismusweg Destra Po, und zwar beim Schloss Mesola, einer im Auftrag Alfonsos II von Este Ende des 16. Jahrhunderts an den Rändern eines riesigen Jagdreviers gebaute Residenz. Im Schloss können das Umweltbildungszentrum und das Hirschmuseum besichtigt werden. Nach dem Durchqueren des Waldes von Santa Giustina und vorbei am interessanten Abate Turm führt die Tour zum Gran Bosco della Mesola, einziges Beispiel der antiken Wälder, die bis vor einigen Jahrhunderten an der Küste der Adria standen.

Für einen komfortablen Ausflug ins Innere des Großen Waldes,

des Gran Bosco, wurde am Eingang ein weiträumiger Bereich mit Parkplätzen und Service für Autos und Camper, ei-ner Picknickwiese und einem Fahrrad-verleih eingerichtet. Streckendauer zu Fuß: mindestens 1 Stunde.

Mit dem Fahrrad geht es durch die trockengeleg-ten und der Landwirtschaft zurückgegebenen Böden, wo Abflusskanäle, Wasserhaltungsanlagen und Alleen mit der typischen Vegetation zusam-menlaufen, bis zur Abtei von Pomposa, dem we-

Auf der Entdeckungkulinarischer Genüsse

Die Comacchieser Küche drückt sich am besten in den Gerichten mit Fischen aus dem Meer oder aus der Lagune aus. Auf dem gedeckten Tisch triumphiert der auf unzählige Arten zubereitete Aal: auf dem Grill, in der Suppe, mit Wirsing, mariniert. Besonders schmackhaft sind die Vorspeisen auf der Grundlage von Miesmuscheln, Jakobsmuscheln, Hummer, Heu-schreckenkrebsen, Venusmuscheln, Kleiner Ähren-fisch und Krabben. Als erste Gänge bieten sich Risotto nach Meeres- oder Fischerart, Spaghetti mit Venusmu-scheln und Fischsuppen an. Das Ganze begossen mit den D.O.C. Weinen des Anbaugebietes Bosco Eliceo.

gen seiner religiösen, sozialen und wirtschaftlichen Rolle, die er zwischen dem IX und XV Jahrhundert einnahm, magischen, stark suggestiven Ort. Zu besichtigen sind Kirche, Aula Capitolare, Refettorio, Museo Pomposiano.Den Radweg FE301 entlang an der Seite des Po von Volano geht es über das Naturschutzgebiet ’Oasi Naturalistica di Cannevié-Porticino-Foce Vo-lano und den Torre della Finanza hinaus bis zum Lido di Volano. Ab hier geht es weiter auf der Pan-oramstraße Acciaioli mit Blick auf das schöne Valle Bertuzzi und danach auf den Lago delle Nazioni. Die Strecke nähert sich hier dem Meer und führt der Reihe nach in die Badorte Lido delle Nazio-ni, Lido di Pomposa, Lido degli Scacchi, Porto Garibaldi. Von der anderen Seite des Kanals aus

schließen der Lido degli Estensi und der Lido di Spina das Touristenangebot ab. Die Strände sind dank der Fähre auch für Radfahrer und Fußgänger erreichbar.Vom Fischereizentrum in Porto Garibaldi aus geht es schließlich auf dem Radweg bis zur schönen Lagunenstadt Comacchio. Comacchio ist ein wertvolles Juwel, sanft eingefasst zwischen dem warmen Rot der Ziegelsteine und dem funkeln-den Grün der Kanäle. Die Stadt hat ihre Ursprünge im Mittealter und galt bis 1821 als Lagunenstadt. Noch heute zeigt sie sich wie vom Wasser entwor-fen: ein Kanalnetz ersetzt die Straßen, Brücken verbinden die Stadteile miteinander und Reihen-häuser verbergen die Androni, lange Korridore, die zu den Innenhöfen führen.

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In FerraraDie Stadtmauer von Ferrara km 30,950

Dort, wo der Fluss verlief km 9,010

Historisches Stadtzentrum und jüdische Stätten km 4,260

Die Renaissancestadt km 4,720

Ufficio Informazioni TuristicheCastello Estensetel. 0532 299303 • www.ferrarainfo.com

Bahnlinien Bologna/Venezia • Suzzara/CodigoroMöglichkeit des Fahrradtransports. Fahrzeiten und Verfügbarkeit überprüfen.Info: 892021 • www.trenitalia.com; 800 91 50 30 • www.fer.it

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Corso Ercole I d’EsteStadtmauer

Die Stadtmauer von Ferrara

Ferrara

Abfahrt/Ankunft: Ferrara, Piazza SavonarolaStreckenlänge: km 30,950Schwierigkeitsgrad: für jeden Fahrer geeignete Strecke, ebene Strecke, vorwiegend auf RadwegenEmpfohlene Reisezeit: Frühling und HerbstBesonderheiten: die monumentale Schönheit des Wegs entlang der Stadtmauer, größtenteils im Schatten. Radpfad der Via delle Erbe.

Vom Estenser Schloss aus erreichen Sie auf dem Corso Ercole I d’Este den nördlichen Teil der Stadtmauer. Dort geht es den mit Bäumen be-wachsenen Erdwall hinauf, der den Mauergürtel bedeckt. 9 km umrahmen das historische Stadt-zentrum von Ferrara und können nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad, auf dem Erdwall oder unten im Schützengraben, durchquert werden.Schutzwälle, Wachtürme, Schießscharten, Tore und Durchgänge bezeugen abwechselnd die im Laufe der Jahrhunderte entwickelten Verteidigungstech-niken. Gleichzeitig bildet die ins Grün von Bäumen

und Wiesen eingetauchte Stadtmauer heute einen riesigen Garten, eine Rast- und Begegnungsstätte. Nachdem die Stadt auf ihrem gesamten Umfang umfahren wurde, geht es auf der Höhe der Mura degli Angeli durch den Stadtpark Parco Urbano G. Bassani und weiter bis nach Francolino auf dem bequemen Radweg (FE202-FE203), einem der grünen Wege, der greenways, die von der Stadt zur Entdeckung der Umgebung führen. Hier geht es auf den Po-Damm. Der mit der Geschichte von Ferrara und seiner Entwicklung ab dem Mittelalter verbundene Fluss präsentiert sich majestätisch.

Sein Damm bildet den Fahrradtourismusweg mit der Bezeichnung Destra Po. Auf dem Rückweg geht es links ab in Richtung Pontelagoscuro, wo sich ein eindrucksvoller Blick auf die Oase der Weißen Insel, die Oasi dell’Isola Bianca, eine der ältesten Flussin-seln des Po, öffnet.

Für die Rückkehr zum Estenser Schloss geht es schließlich vom Damm hinunter und weiter auf Kieswegen und Schotterstraßen bis zum Erreichen des neuen Bassani Stadtparks vor der Stadtmauer.

Ferrara

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Via VignatagliataPalazzo Schifanoia

CattedraleCastello Estense

Historisches Stadtzentrum und jüdische Stätten

FerraraFerrara

Dort, wo der Fluss verlief

Abfahrt/Ankunft: Ferrara, Piazza SavonarolaStreckenlänge: km 4,260Schwierigkeitsgrad: eben verlaufende Strecke auf Stadtstraßen, Radwegen und in verkehrberuhigten Zonen.Empfohlene Reisezeit: ganzjährigBesonderheiten: Radpfad der Via delle Erbe.

Symbol von Ferrara ist das Este Schloss, eine im Jahr 1385 als bewehrter Palazzo errichtete Festung zum Schutz der Estenser nach einem Volksaufstand, später aber rasch zur Wohnstätte umgestaltet und durch reich dekorierte Salons verschönt. Südlich des Schlosses erstreckt sich der älteste Teil der Stadt. Die-ser umfasst den seit dem Mittelalter den Mittelpunkt des städtischen Lebens bildenden Bereich um das Rathaus, den Palazzo Municipale, und die Kathed-rale und grenzte seinerzeit das Wohnviertel zwischen der Kathedrale selbst und dem alten Flusshafen am Po ab. Das weithin intakte urbane Gewebe lässt sich hier, auf faszinierende Weise perspektivisch verkürzt, gut in den Straßen um die berühmte Via delle Volte erkennen. In den mittelalterlichen Vierteln befindet sich auch die Zone des antiken “Ghettos”, das einmal aus den heutigen Straßen Mazzini, Vignatagliata und

Vittoria gebildet wurde. Noch heute sichtbar ist das Gebäude mit den drei Synagogen zusammen dem Museum, das der Geschichte der jüdischen Gemein-schaft und den wichtigsten Aspekten im Leben je-des Juden gewidmet ist. Die Strecke zweigt anschlie-ßend in das Renaissance-Viertel ab und erreicht den Jüdischen Friedhof, der in einen grünen Bereich am Fuß der Stadtmauer gebettet ist und von einem Fußgänger- und Fahrradweg durchzogen wird.

Abfahrt/Ankunft: Ferrara, Piazzale della StazioneStreckenlänge: km 9,010Schwierigkeitsgrad: eben verlaufende Strecke auf Stadtstraßen, Radwegen und in verkehrberuhigten ZonenEmpfohlene Reisezeit: ganzjährig

Es gab einmal eine Zeit, da strömte der Po im Süden von Ferrara und belebte einen häufig angefahrenen Flusshafen, eine Quelle des Reichtums in der mittel-alterlichen Stadt. Eine Reihe von Überschwemmun-gen im XII Jahrhundert lenkte den stärkeren Strom des Flusses weiter nach Norden, während der Po von Ferrara immer mehr an Strömung verlor und schließlich vollständig verschwand. Mit der Zeit entstand in diesem Gebiet ein neues Viertel. Die Tour erschließt Ferrara von Süden aus und führt durch das mittelalterliche historische Stadtzen-trum mit seinen weithin bekannten Sehenswür-digkeiten: dem prächtigen Este Schloss, Sitz des Hofes von Este bis 1958 und umgeben von einem Graben, der Kathedrale, Casa Romei, dem ele-ganten Palazzo Schifanoia mit seinen Fresken aus dem fünfzehnten Jahrhundert, dem Kloster von Sant’Antonio in Polesine, dem Archäologischen Mu-seum mit den griechisch-etruskischen Funden aus

Spina. Die Strecke stößt schließlich auf die Kirche von San Giorgio, der ersten Kathedrale von Ferrara, und erreicht den grünen Bereich, wo der Radweg zu Füßen der Stadtmauer verläuft. Dieser antike Abschnitt des Mauergürtels wurde in der zweiten Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts im Auftrag von Alfonso II durch Hinzufügen dreier imposanter „Pik–As“-Schutzwälle von Grund auf umgeformt.

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Certosa

Palazzo dei Diamanti

Ferrara

Die Renaissancestadt

Abfahrt/Ankunft: Ferrara, Piazza SavonarolaStreckenlänge: km 4,720Schwierigkeitsgrad: eben verlaufende Strecke auf Stadtstraßen, Radwegen und in verkehrberuhigten ZonenEmpfohlene Reisezeit: ganzjährig

Im Jahr 1492 beschloss Herzog Ercole I, angetrieben von wirtschaftlichen, politischen und militärischen Mo-tivationen und von Prestigedenken, die Hauptstadt des Herzogtums zu vergrößern, indem er den Mauergürtel um den ausgedehnten Bereich nördlich des Schlosses erweiterte. Mit dem Projekt wurde Biagio Rossetti, einer der kreativsten Architekten und Städteplaner der italieni-schen Renaissance beauftragt. Die Stadterweiterung soll-te sich anschließend durch eine ungeahnte Modernität auszeich-nen und erhielt den Namen “Addizione Erculea”. Vom Schloss aus wird der Blick auf den grandiosen Cor-so Ercole I d’Este frei, die Drehscheibe der Renaissance-Stadter-

weiterung. Auf halber Höhe dieser Prachtstraße zeichnet sich der Palazzo dei Diamanti ab, so genannt wegen sei-ner mehr als 8.000 Steine in Pyramiden- oder Diamanten-form, die seine beiden Fassaden bedecken. In dem von einem prächtigen Park flankierten Palazzo Massari fin-den sich wichtige Sammlungen, unter anderem die Gio-vanni Boldini und Filippo de Pisis gewidmeten Museen. In der Nähe öffnet sich die weite, nach dem Dichter Ludo-vico Ariosto benannte Piazza Ariostea. Die Tour erreicht schließlich das imponierende Bauwerk des Tempio di San Cristoforo alla Certosa. Die Kirche bildet den Rah-men der Arkaden und enthält in ihrem prächtigen Innen-raum Einrichtungen und Gemälde, die ihr historisches und spirituelles Gedächtnis darstellen. Das einfache Haus Casa di Ludovico Ariosto schließt die Tour ab.

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Fahrradtouren mit Abfahrts- oder Ankunftsort im Gebiet Ferrara, komplett mit Streckenkarten und technischen Hinweisen.

In Richtung FerraraTouren mit Abfahrtsort in:BozenPaduaVenedig-ChioggiaRavennaBolognaModena

Um FerraraStrecken in der Provinz Ferrara

In FerraraDie Stadtmauertour und andere Radwege im historischen Stadtzentrum

Für jede Strecke stehen ein detailliertes Road Book, Streckenkarten, GBS-Dateien und Google Earth Koordinaten auf der Webseitewww.ferrarabike.com

Dieser Führer entstandmit Unterstützung von: