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Das Magazin der Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung paraplegie Lebensfreude als Kraftquelle Familie und Sport sind Cornel Villigers Treibstoff Mai 2013 | Nr. 146 Neuer Studiengang | Sportförderung | Ein Tag mit Olga Manfredi

Paraplegie Nr. 146, Mai 2013

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Das Magazin der Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung

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Page 1: Paraplegie Nr. 146, Mai 2013

Das Magazin der Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung

paraplegie

Lebensfreude als KraftquelleFamilie und Sport sind Cornel Villigers Treibstoff

Mai 2013 | Nr. 146

Neuer Studiengang | Sportförderung | Ein Tag mit Olga Manfredi

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Paraplegie, Mai 2013 | 3

Editorial

Liebe Gönnerinnen und Gönner

Solidarität kann Knall auf Fall eine ungeahnte Dimension bekommen; wie vor einigen Wochen am Boston Marathon in den USA. Über Jahrzehnte hinweg hatte der traditions-

reiche Anlass nur sportliche Schlagzeilen geliefert. Diesmal war alles ganz anders. Nach einer Bombenexplosion spielten Zeiten, Klassierungen, Müdigkeit usw. keine Rolle mehr. Das Einzige, was angesichts mehrerer Todesopfer und zahlreicher Verletzten noch beschäftigte, war der Gedanke: Wie geht es unseren Landsleuten? Wo sind sie? Brauchen sie Hilfe? Wir hatten Glück, ungeschoren davonzukommen und realisierten das wahre Ausmass des Unglücks erst, nachdem wir im Hotel das TV-Gerät eingeschaltet hatten. Die Bilder zeugten einerseits von Chaos und Schrecken, andererseits von grosser Anteilnahme und selbstlosem Einsatz. So bleibt mir auch in Erinnerung, wie ein tragisches Ereignis innert weniger Stunden unzählige Menschen zusammengeschweisst und darin bestärkt hat, sich den Glauben an morgen nicht nehmen zu lassen:Auf gleicher Haltung – und permanenter Solidarität über alle Altersgruppen und Einkommens-schichten hinweg – beruht die Mitgliedschaft in der Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung (SPS). Das ausgleichende Prinzip des Gebens und Nehmens sichert schwer getroffenen Mitmenschen schnelle und wirksame Hilfe, wenn sie unverzichtbar ist. Darauf bauen nachgerade auch junge Menschen, die oft einem höheren Risiko ausgesetzt sind. Sie entdecken den Wert des Begriffs Solidarität spätestens dann, wenn sie miterleben, wie Angehörige, Freunde oder Kollegen ein anderes Leben, jenes im Rollstuhl, erlernen müssen. Sie empfinden gegenüber Menschen mit einer Behinderung sehr wohl Mitgefühl, Verständnis für besondere Bedürfnisse und eine Verpflichtung, zu deren bestmöglicher Integration beizu - tragen. Sie haben glücklicherweise aber weniger Berührungsängste und pflegen einen unver - krampften Umgang. Um gelebte, nachhaltige Solidarität der nachfolgenden Generation, auch zur Weiterexistenz einer gemeinnützigen Institution, muss uns also nicht bange sein.

Heinz FreiPräsident Gönner-Vereinigung

IMPRESSUM: Paraplegie. Das Magazin der Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung, www.paraplegie.ch 37. Jahrgang | Ausgabe: Mai 2013 / Nr. 146 | Erscheinungsweise: vierteljährlich in Deutsch, Fran zösisch und Ita-lienisch | Gesamtauflage: 961 279 Exemplare | Auflage Deutsch: 857573 Exemplare | Copyright: Abdruck nur mit Genehmigung der Herausgeberin und der Redaktion.Herausgeberin: Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung, 6207 Nottwil, [email protected] | Verant-wortlich: Schweizer Paraplegiker-Stiftung, Unternehmenskommunikation, 6207 Nottwil | Redaktion: Roland Spengler (Leitung), Mathias Haehl, redaktion@para plegie.ch | Bild: Walter Eggenberger, Beatrice Felder, Astrid Zimmer-mann-Boog | Layout/Vorstufe: Regina Lips, Karin Distel, Michael Kling | Anzeigen: Fachmedien Axel Springer Schweiz AG, 8021 Zürich, [email protected] | Vorstufe/Druck: Swissprinters AG, 4800 Zofingen

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Paraplegie, Mai 2013 | 5

Inhalt

21 SolIdarItät

Die Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung kann für das Geschäftsjahr 2012 eine sehr erfreuliche Bilanz vorweisen.

23 Zur Sache

Die Schweizer Paraplegiker-Forschung und die Universi-tät Luzern führen im Herbst 2013 den europaweit ersten Master-Studiengang in Gesundheitswissenschaften ein.

28 PraxIS Musiktherapie öffnet querschnittgelähmten Patienten im SPZ Nottwil ihr

Innerstes. Sie hilft, Schmerzen zu lindern, und ist gut für Körper und Geist.

32 MeIn tag IM rollStuhl

Juristin Olga Manfredi ist Geschäftsleiterin der Behindertenkonferenz des Kantons Zürich. Sie macht sich für Gleichberechtigung im öffentlichen Verkehr stark.

34 FInale Ansichten zum Thema «Sommer und Sonnenbrand» von Martin Senn.

7 newS

Die Freilichtspiele Luzern locken alle zwei Jahre zu einem speziellen Theater-Happening. An einem besonderen Erlebnis unter freiem Himmel können nun erstmals auch Menschen im Rollstuhl teilhaben.

10 Porträt

Familie, Arbeit und Sport bestimmen den Alltag von Cornel Villiger. Der ex-Polizist aus dem Aargau erlitt vor neun Jahren einen schweren Unfall und sitzt seitdem im Rollstuhl. Seiner Lebensfreude und Unternehmungslust hat die Querschnittlähmung aber nichts anhaben können.

14 rePortage – langer weg nach oben

Junge Rollstuhl-Athleten, die bei internationalen Titelkämpfen zuoberst aufs Podest wollen, müssen Talent, Ehrgeiz und Durchhaltewillen mitbringen. Das allein reicht, wie sich am Beispiel von Catherine Debrunner und Maurice Amacher zeigt, aber nicht. Um an die Weltspitze vorzustossen, sind auch leistungsorientierte Rahmenbedingungen und spezielle Nachwuchsförderungs-Programme nötig.

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6 | Paraplegie, Mai 2013

Bei den seit 2005 im Zweijahresrhythmus zur Aufführung gelangenden Freilichtspielen Luzern gibt es etliche Neue­rungen: Zum ersten Mal wird in diesem Sommer auf der städtischen Tribschenhalbinsel eine Bühne in den See gebaut und mit «Wetterleuchten» ein eigens verfasstes Stück des Luzerner Autors Beat Portmann inszeniert. Und schliesslich werden die sieben Vorstellungen – dank Unterstützung der Schweizer Paraplegiker­Stiftung (SPS) Nottwil – auch Men­schen im Rollstuhl zugänglich gemacht. Ihnen stehen jeden Abend 15 spezielle Plätze zur Verfügung. Ausserdem dürfen sie mit dem Auto bis zur Tribüne bzw. zu den reservierten Parkplätzen vorfahren, von wo ein 200 Meter langer asphal­tierter Weg zu den Plätzen im rechten Sektor führt. Mitar­beitende von ParaHelp bieten Hilfe an. «Wetterleuchten», das unter Regie von Volker Hesse einstu­diert wird, ist eine Tragikomödie. Mit einigen Profischau­spielern und über vierzig Laiendarstellern schafft der renom­mierte Bühnenmann ein Freilichtspiel, das sensibilisieren

möchte: für den Reichtum der Uferlandschaft sowie für die immer noch aufwühlenden Geschichtserfahrungen, die an diesem Ort verankert sind. Schauplatz der Handlung ist ein kleines Fischerdorf am Vierwaldstättersee gegen Ende des 18. Jahrhunderts, als der Stadtstaat Luzern in einer er­drückenden politischen und kulturellen Stagnation ver ­harrt. Die Menschen leben vom See, er ist die Grundlage, aber auch ständige Gefahr für ihre Existenz. Die Revolution in Frankreich erscheint als ein fernes Wetterleuchten am Horizont, das die bevorstehenden Umwälzungen auch in der alten Eidgenossenschaft ankündigt.Informationen und Tickets: www.freilichtspiele-luzern.ch

Open Air­Erlebnis auch für Rollstuhlfahrer

ZusammenschlussDrei wichtige Organisationen im Behinderten- und

Rollstuhlsport arbeiten enger zusammen. Unter

dem Motto «Nicht länger im Abseits – Gleichstellung

von Menschen mit Behinderung im Sport» haben

sich PluSport Behindertensport Schweiz, Procap

Schweiz/Procap Sport und die Schweizer Para-

plegiker-Vereinigung/Rollstuhlsport Schweiz zur

Interessengemeinschaft (IG) Sport & Handicap

zusammengeschlossen. Das Ziel der neu gegründe-

ten Organisation ist die Förderung und Umsetzung

der Gleichstellung im Sport für Menschen mit

Behinderung.

Nein zur AusgrenzungDer Bundesrat hat die Botschaft zur UNO-Konvention über die Rechte

von Menschen mit Behinderungen (UNO-BRK) verabschiedet. Das bedeutet:

Ja zur autonomen Teilhabe von Menschen mit Behinderung am gesell-

schaftlichen Leben. Nein zu ihrer Ausgrenzung und zur Verletzung der

Menschenwürde. Damit will man garantieren, dass alle Menschen mit

Behinderung in den Genuss aller Menschenrechte gelangen.

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Paraplegie, Mai 2013 | 7

Mehr als 1000 Interessiertean der 15. Rollivision

News

Beispielhafte IntegrationsarbeitZwei Unternehmen wurden mit dem «This-Priis» ausgezeichnet, weil es

ihnen gelungen ist, Menschen mit Handicap nachhaltig im Betrieb zu

integrieren. Den mit 25 000 Franken dotierten Preis teilen sich die Pflege

Eulachtal in Elgg ZH und die Firma Samuel Werder aus Veltheim AG.

Werder ist auf die Zulieferung von Hightech-Teilen spezialisiert, die Pflege

Eulachtal, die seit 1984 Handicapierte integriert, eine regionale Betriebs-

gemeinschaft von Einrichtungen der Alters- und Palliativ-Pflege. Der

Preis wurde 2005 nach dem Tod des Vaters des cerebral gelähmten

Mathias «This» Widmer ins Leben gerufen.

Die erfolgreiche Handbike-Fahrerin Ursula

Schwaller aus Düdingen (FR) hat Schweizer

Rudergeschichte geschrieben: Sie nahm als

erste Teilnehmerin aus unserem Land an den

10. Euro-Open, den Europameisterschaften

im Indoor Rudern des Ruder-Weltverbandes

FISA teil. Dabei sicherte sich die Paraplegikerin

auf Anhieb den Titel bei den Frauen der

Klasse AS im Adaptive Rowing.

Mit sechs Medaillen an der Alpin-Weltmeister-

schaft in Spanien übertrafen die Mitglieder des

Swiss Paralympic Ski Team die Bilanz von Swiss

Ski deutlich. Christoph Kunz (Reichenbach BE)

holte Bronze im Riesenslalom der Klasse Sitting.

Vier Auszeichnungen gingen auf die Konti von

zwei Rennfahrern in der Klasse Standing. Der

Freiburger Michael Brügger gewann im Riesen -

slalom ebenfalls Bronze, dazu zweimal Silber in

der Abfahrt und im Super-G, während Thomas

Pfyl (Schwyz) Vizeweltmeister im Slalom wurde.

Zudem erreichte der sehbehinderte Hugo Thomas

aus Lausanne im Super-G den dritten Rang.

Der berühmteste Astrophysiker der Welt,

der ALS-Kranke Stephen Hawking, erhielt

in Genf den Fundamental Physics Prize, die mit

drei Millionen Franken weltweit am höchsten

dotierte Auszeichnung für Wissenschafter.

Geehrt wurde der 71-jährige Brite unter ande -

rem für die Entdeckung der Strahlung von

Schwarzen Löchern und für seine Beiträge zu

Quantenaspekten des frühen Universums.

Namentlich

Die 15. Ausgabe der Publikumsmesse Rollivision, grösste und wichtigste ihrer

Art in der Schweiz, fand erneut grossen Anklang. Mehr als 1000 Interessierte

strömten ins Schweizer Paraplegiker-Zentrum nach Nottwil und nutzten die Gele-

genheit, sich an den Ständen zahlreicher Aussteller über verschiedenste Neu-

heiten auf dem Hilfsmittelmarkt zu informieren. Schwerpunktthemen waren die

Bereiche Fahrzeugumbau, manuelle und elektrische Rollstühle, Inkontinenzver-

sorgung und Rehabilitationstechnik. In der Sonderausstellung «Orthopädie-Tech-

nik» konnten sich die Besucher Sitz- und Rückenschalen demonstrieren und ihren

Sitzdruck messen lassen. Laufende technische Verbesserungen bei den Hilfsmit-

teln helfen Menschen im Rollstuhl, den Alltag einfacher zu bewältigen und so

selbstbestimmter leben zu können. www.rollivision.ch

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Page 9: Paraplegie Nr. 146, Mai 2013

Der Neuseeländer Jeremy Williams hievt sich in seinem Rollstuhl gerne auf ein höhe-res Niveau, indem er sich mit dem Fallschirm aus dem Flugzeug stürzt. Tragisch war ein anderer Sturz ausgegangen: 2010 hatte er in der Schweiz einen Canyoning-Unfall und ist

seither Tetraplegiker. Williams, seinerzeit im SPZ Nottwil erfolgreich rehabilitiert, lebt mittlerweile wieder in Neuseeland. Der Abenteuerlustige kann die Extremsportarten nicht lassen: Wann immer es ihm sein Bürojob in einer Non-Profit-Organisation erlaubt, begleitet er Rollstuhlfahrer auf aufregenden Trips. Sein neustes Adrenalin-Angebot: Tandem-Fallschirmflüge. www.makingtrax.co.nz

Abgehoben

News

Festival der IntegrationDas Forum Handicap Jura organisiert vom 10. bis 15. Juni zum vier­ten Mal das «Festival der Integration» HandiCap. Während sechs Tagen gibt es diverse Veranstaltungen zu erleben: Vorträge ver­schiedener Institutionen im Zusammenhang mit Behinderungen; Behindertensport, bei dem für einmal jedermann mitmachen kann; Hindernisparcours Virevolte für Schulen und die Öffentlich­keit; Aufführungen von behinderten Schülern und Erwachsenen. Zudem findet am Samstag, 15. Juni 2013, von 11 bis 18 Uhr ein Tag der offenen Tür statt. Im Schlosshof von Delémont stellen mehr als 40 soziale und medizinisch­soziale Organisationen ihre Arbeit der Öffentlichkeit vor. Botschafter des HandiCap­Anlasses sind Miss und Mister Handicap 2012, Celine van Till aus Genf und Michael Fässler aus Sissach (BL). www.fhj.ch

30. MaiDaniela Jutzeler Memorial

(Rollstuhl-Leichtathletik)

Nottwil

5. – 7. JuniESCIF-Kongress (Europäische Organisation

für Menschen mit Querschnittlähmung)

GZI Nottwil

19. – 22. JuniSchweizer Meisterschaften Handbike

Satigny

26. Juni – 8. JuliEM Rollstuhl-Basketball (A-Gruppe)

Frankfurt (Deutschland)

20. – 29. JuliWM Leichtathletik

Lyon (Frankreich)

29. August – 2. septemberStrassen-WM Para Cycling

Baie-Comeau (Kanada)

14. septemberZentralfest Schweizer Paraplegiker-

Vereinigung

Nottwil

Agenda 2013wunderwerk Rückgrat«Wunderwerk oder Fehlkonstruktion?» – so lautet der Titel einer Ausstellung zur Wirbelsäule im Anatomischen Museum Basel, die sich mit dem menschlichen Rückgrat befasst. «Wenn der Rücken zwickt und zwackt», heisst es im Untertitel der lehrreichen Sonderschau, die nebst vielen Präparaten auch Organe und Gewebe zeigt. Zudem lassen sich hier auch praktische Tipps über den richtigen Umgang mit dem sensiblen Rückgrat lernen. Die Ausstellung dauert bis Februar 2014.Anatomisches Museum Basel, Öffnungszeiten: Mo bis Fr 14 bis 17 Uhr,So 10 bis 16 Uhr. www.anatomie.unibas.ch/museum

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Pech und Glück liegen bei Cornel Villiger weit auseinander. Zwar hat ihn

ein schwerer Motorradunfall vor neun Jahren in den Rollstuhl gebracht, aber

die Lebensfreude ist ungebrochen gross – dank seiner tollen Familie, einem

erfüllenden Job und sportlichen Herausforderungen.

Text: Eva Holz | Bilder: Beatrice Felder

«Neuausrichtung – und weiter geht die Fahrt!»

Superduo. Mit Söhnchen Josh wird jeder Tischfussball- Match zum Riesenspass.

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Paraplegie, Mai 2013 | 11

PortrÄt

An der Haustür von Familie Villiger la-chen uns aus dem Rollstuhl gleich zwei

Gesichter entgegen: Vater und Sohn. Auf den Knien von Cornel sitzt der kleine Josh, fidel und mit neugierigem Blick. Klar, denn nir-gendwo behält der Einjährige, liebevoll fest-gehalten vom starken Arm seines Vaters, den Überblick über das pulsierende Familienle-ben besser als von diesem mobilen Thron aus. Von der geräumigen Garderobe führt uns Gattin und Mutter Karin Villiger beschwingt ins Familienreich – und schon sind wir mit-ten im Thema. «Eigentlich wollten wir ein ganz anderes Haus bauen ...», erzählt das Ehe-paar. Zu jenem Zeitpunkt, vor neun Jahren,

drehte sich neben der Eigenheimplanung in der Jungfamilie vieles um den 10 Monate alten Junior. Doch dann kam aus heiterem Himmel alles ganz anders, «und wir mussten die Pläne über Nacht ändern.» Im Sommer 2004, während der Heimreise von einem Sportlager in der Waadt, rutschte der junge Vater auf seinem Motorrad auf einer Öllache aus und prallte mit Wucht kopfvoran in eine Mauer. Seither ist Cornel Villiger querschnittgelähmt und bewegt sich im Rollstuhl durchs Leben. Und das von An-fang an mit Zuversicht und Zielstrebigkeit: «Ich fiel glücklicherweise nie in ein Loch. Für mich hiess es schlicht und einfach: Neuaus-richtung – und weiter geht die Fahrt!» Ebenso realistisch und vorausschauend hat seine Frau damals auf den Schicksalsschlag reagiert. Überhaupt keine Selbstverständlichkeit, wie Cornel es schon damals und auch heute fest-stellt. Und Karins einzige Befürchtung, mit ihrem Mann keine weiteren Kinder bekom-men zu können, erwies sich als unbegründet: «Kaum war er daheim, durften wir das Glück einer erneuten Schwangerschaft erleben.» Mittlerweile haben die beiden drei Söhne: den neunjährigen Gian, den siebenjährigen Nando und Nesthäkchen Josh.

Aktives und kreatives Quintett

Heute steht auf dem Grundstück im Dorf Bos-wil ein kompaktes Zweifamilienhaus, in dem Villigers die weitläufige Etage im Hochpar-terre und die Verwandten den Stock darüber bewohnen. Vom grosszügigen Wintergarten mit Tischfussballkasten, Basteltisch und Schlag zeug gelangt man direkt nach draussen zum Sitzplatz und zu den Kinderspielgeräten. Einzig minimalste Anpassungen im Badezim-mer und der unterfahrbare Kochherd deuten darauf hin, dass hier jemand im Rollstuhl zu Hause ist. «Ich bin unkompliziert und möchte so wenige Hilfsmittel wie möglich», betont

Cornel Villiger. Selbstständig war er schon immer. «Das Wäschewaschen beispielsweise habe ich meiner Frau beigebracht», schmun-zelt er und bereitet Josh einen Bananen- Joghurt-Brei zu. Karin Villiger ist im Haus nebenan aufgewach-sen. Ihre Eltern leben noch immer dort und sind gerne zur Stelle, wenn Unterstützung ge-fragt ist. «Das kommt ab und zu vor», erzählt die gelernte Fotofachfrau. Wenn sie nicht mit der Kamera (z.B. für ihren Sportler-Mann) unterwegs ist, wirkt die 36-jährige als Coach bei den Weight-Watchers. Daneben stellt sie Modeschmuck, Wohnaccessoires und Schals her, die sie mit anderen kreativen Frauen an Märkten verkauft. Nicht minder aktiv sind die älteren Buben, die gegen Mittag aus der Schule eintrudeln und sich hungrig an den langen Tisch setzen. «Ich turne in der Jugi und bin neu in der Jungwacht», berichtet der aufgeweckte Zweitklässler Nando, und der Viertklässler Gian ergänzt: «Ich mache viel Sport, bin in der Jungwacht und spiele Schlagzeug.» Der Jüngste beobachtet seine Brüder mit höchster Aufmerksamkeit, während er sich vergnügt Salat, Fleisch und Reis in den Mund stopft.

Bewegung muss sein

Nach wie vor viel und gern in Bewegung ist freilich auch der Vater. Der knapp 1,90 Meter grosse ehemalige Mittelstreckenläufer, In-lineskater, Rad- und Skifahrer hatte nach sei-nem Unfall nicht die Flinte ins Korn gewor-fen, sondern entschieden: jetzt erst recht. Seit 2005 ist er Mitglied des Rollstuhlclubs Zentralschweiz und betreibt (seit 2010 auch als Kadermitglied) Rollstuhlleichtathletik. Gemeint sind damit insbesondere Marathon-rennen im In- und Ausland. «Schon im Spi-talbett in Lausanne, wohin man mich zuerst transportiert hatte, war mir klar, dass ich wieder aus eigener Kraft Fahrtwind spüren wollte», erklärt er. «Gleichzeitig dachte ich

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12 | Paraplegie, Mai 2013

PortrÄt

an die Wiederaufnahme des Leistungssports; natürlich in veränderter Form, aber gleich-wohl mit einigen Ambitionen.» Sein Förderer war und ist noch immer Heinz Frei, 15-facher Goldmedaillengewinner an den Paralympics, den er, während der mehr-monatigen Rehabilitation im Schweizer Paraplegiker-Zentrum Nottwil kennen lernte. Heute holt sich Villiger Kraft im Gerätekeller daheim, trainiert zweimal wöchentlich in Nottwil und fliegt ab und zu mit anderen Ath-leten in ein Trainingslager. So wie in diesem Frühjahr. «Eine Woche abschalten, der Kälte entfliehen, einen intensiven Trainingsblock fahren, Familienleben und Sonne geniessen. Das war das Ziel unseres Aufenthaltes auf den Kanarischen Inseln», resümiert Villiger.

Vielseitiger Polizist im Rollstuhl

Beim Kaffee erzählt uns der 36-Jährige von sei-ner Arbeit. In Auw (AG) aufgewachsen, absol-vierte Cornel Villiger erst eine kaufmännische Lehre und trat nach kurzer Zeit auf der Ge-meindeverwaltung in die Polizeischule der Kantonspolizei Aargau ein. Dort schaffte er schnell die Aufnahme in die Sondereinheit Argus. «Im Rollstuhl hätte ich die Funktion als Sicherheitsinstruktor nicht mehr ausüben können. Deshalb bildete ich mich zum dipl. Betriebswirtschafter HF weiter.» Beim glei-chen Arbeitgeber hat er heute eine 50-Prozent-Stabsstelle im Bereich Planung und Projekte inne. Daneben motiviert der Paraplegiker in sehr persönlichen Referaten junge Polizisten. «Ich will ihnen anhand meiner Situation auf-zeigen, dass man Chancen wahrnehmen und aus diesen etwas machen kann. Und soll.»Und was treiben Villigers in der Freizeit? «Wir haben viele lässige Spiele für drinnen, wir töggelen oder spielen vor der Garage Uni-hockey», zählt Nando auf und ergänzt: «Papi hat einen extra kurzen Schläger, mit dem er super gut ist.» Besonders hoch im Kurs

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Paraplegie, Mai 2013 | 13

stehen die gemeinsamen Ausflüge mit den Velos. Im Nu haben die Schulbuben ihre Räder hervorgeholt und die Helme aufgesetzt, hat Mami Villiger den kleinen Josh im Anhänger platziert und Papi sich auf dem Handbike eingerichtet. Munter geht’s voran durchs Quartier und über Nebensträsschen Richtung Reussebene, wo dem Grüppchen immer wie-der Bekannte zuwinken.

Regelmässige Reisen

Man sieht und spürt: Im ländlichen Freiamt sind sie daheim und breit vernetzt. Doch auch das Ausland reizt. Obwohl der Aktionsradius wegen Vaters Rollstuhl leicht eingeschränkt ist, verreist die unternehmungslustige Fami-lie regelmässig. «Natürlich bedaure ich es, nicht mehr in den Bergen wandern zu kön-

nen. Solche Spontanaktionen sind vorbei.» Aber Cornel Villiger hadert nicht. Er bringt sein Lebensmotto in wenigen Sätzen auf den Punkt: «Handicap hin oder her – entscheiden-der ist vielmehr, was du/ich/wir aus der Situ-ation machen oder zu machen versuchen. Weiter geht’s, still on the move!», heisst es auch auf seiner Internet-Homepage.

1 Hausmann. In der Küche legt Cornel Villiger regelmässig selber Hand an.

2 Spieler. Gesellschafts-spiele ziehen die ganze Familie in Bann: Gian, Josh, Karin, Cornel und Nando Villiger (v.l.n.r.).

3 Motivator. Der ex-Polizist im Rollstuhl referiert in seiner Berufstätigkeit auch über Chancen, die das Leben bietet.

4 Sportler. Mit dem Hand - bike kann der bewegungs-freudige Paraplegiker auf fast jeder Tour locker mithalten.

« Natürlich bedaure ich es, nicht mehr in den Bergen wandern zu können.»

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RepoRtage

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Paraplegie, Mai 2013 | 15

Talent, Fleiss und Schweiss

Schweizer Rollstuhl-Athleten gehören in einigen Sportarten zu den Weltbesten. Das soll, auch

dank einem spezifischen Nachwuchs-Förderungskonzept, so bleiben. Kontinuierliche Leistungs-

entwicklung mit schrittweiser Annäherung an die Spitze kann, im besten Falle, Paralympics-

Sieger hervorbringen. Doch der Weg dahin ist beschwerlich. Denn Erfolg verlangt ausser Talent

viel Fleiss, Schweiss sowie Glück obendrein.

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RepoRtage

auf Papier funktioniert Karriereplanung problemlos. In Wirklichkeit kann es

hingegen manchmal ziemlich harzen. Das hat Catherine Debrunner, obwohl erst 18 Jahre alt, schon zur Genüge erlebt. Sie besucht die Pädagogische Maturitätsschule in Kreuzlin-gen TG, wo sie von Montag bis Freitag auch wohnt. Danebst hat sie sportliche Ambitio-nen und vielerlei sonstige Interessen. Ent-sprechend beladen ist ihre Wochen-Agenda. 40 Unterrichtsstunden, drei-, viermal Trai-ning auf der nahegelegenen Bahn oder auf der Rolle, Schwimmen, im Turnverein mit-machen, Hausaufgaben, Putzen, Waschen, Kochen in der WG. Am Wochenende stehen meistens Wettkämpfe oder zusätzliche Trai-nings an. Da bleibt zwangsläufig wenig Frei-zeit. Jammern will die leutselige Studentin trotz permanent hoher Belastung nicht: «Na-türlich bin ich hin und wieder am Anschlag, und gewisse Sachen, die mir auch Spass ma-chen, kommen halt etwas zu kurz. Doch ich weiss ja, dass das nicht ewig dauert.»

Entwicklung abrupt gestoppt

Hilfreich bei der Bewältigung eines anstren-genden Pensums sind Catherine Debrunner – wegen eines Steissbein-Tumors seit Geburt querschnittgelähmt – Eigenschaften wie Ziel-strebigkeit, Geduld, Disziplin und Ausdauer. Diese zeigten sich schon im Kindesalter, in dem ihr Interesse an sportlichen Aktivitäten nachhaltig geweckt wurde. Unter fachkundi-ger Anleitung ging es bald vorwärts und dann langsam, aber stetig aufwärts. In der Junioren-kategorie heimste sie Titel und Medaillen ein: 12 goldene und 10 weitere allein bei Weltmeis-terschaften. Catherine Debrunner näherte sich der Spitze und schien kaum zu bremsen, ehe schwere gesundheitliche Probleme auf-traten. Über Monate hinweg wurde ihre sport-liche Entwicklung dadurch massiv beein-trächtigt und verzögert. Das ersehnte Ende brachte erst eine grössere Operation. Es war,

persönlich betrachtet, eine Erlösung, denn das dauernde Auf und Ab sowie die damit ver-bundene Ungewissheit waren sehr zermür-bend. Anderseits machte der Athletin zu schaffen, dass ihr deswegen die Möglichkeit auf eine Teilnahme an den Paralympics 2012 geraubt wurde.

Rückhalt in der Familie

Die empfindlichen Rückschläge hat sie inzwi-schen verkraftet und einige Lehren daraus gezogen. «An meinen Zielen hat sich nichts geändert. Ich will den Rückstand sukzessive aufholen und wieder Anschluss finden. Aber ich setze mich selber nicht mehr so unter Druck wie früher. Da wollte ich im Eifer öfter zu viel und habe mich mit arrivierten Älteren verglichen», resümiert Catherine Debrun-ner. Eine wichtige Rolle in der Bewältigung einer langen Krise spielte, wie überhaupt, die Familie. Von den Eltern und der älteren Schwester erhielt sie von klein auf immer Unterstützung. Mutter Judith Debrunner: «Wir haben Catherine, so gut es ging, auch in sportlichen Belangen unterstützt und werden

das weiterhin tun. Aber letztlich bestimmt sie selber, wie es weitergehen soll.» Die Toch-ter hat sich da schon festgelegt. Bittere Erfah-rungen haben sie nicht verunsichert, sondern eher gestärkt. Ihre Gedanken kreisen längst wieder um die Zukunft: «Vorrang bis 2014 hat die Schule.» Und dann? «Nach der Matura schalte ich vielleicht eine Pause ein, um etwas Abstand zu gewinnen. Wie und wo ist noch offen», sagt die Thurgauerin. Ein sportliches Fernziel liegt in Brasilien, genauer in Rio de Janeiro. Dort finden 2016 die nächsten Sum-mer Paralympics statt!

Weichen anders gestellt

Szenenwechsel.Maurice Amacher kennt das Kribbeln am Start beim grössten Anlass für Behindertensportler schon aus eigener Erfah-rung. Er gehörte 2008 zum Schweizer Team an den Paralympics in Peking. Medaillen in den Rollstuhl-Rennen hingen für den damals 17-Jährigen noch zu hoch. Aber er sammelte wichtige Erfahrungen, die ihm bestimmt ge-holfen hätten, um in dieser Sportart vielleicht einmal ganz oben anzukommen. Hätten.

Text: Roland Spengler | Bilder: Walter Eggenberger, Astrid Zimmermann-Boog, Beatrice Felder

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Paraplegie, Mai 2013 | 17

Denn Maurice Amacher stellte die Weichen in eine andere Richtung. Nach einem halb-jährigen Unterbruch, bedingt durch eine Operation, entschloss er sich 2009, ganz auf die Karte Rollstuhl-Basketball zu setzen. Gleichzeitig schrieb sich der gelernte Büroas-sistent für eine Kaufmännische Lehre ein, die speziell für Sportler gedacht ist und im Som-mer 2013 zu Ende geht. «Dieses Ausbildungs-modell ist ideal. Neben Schule und Praktika bleibt mir ausreichend Zeit für Training und Erholung.» 15 Stunden wöchentlich verwen-det er darauf, einzeln oder zusammen mit anderen, an der Verbesserung von Wurftech-nik, Schnelligkeit, Kraft und Präzision zu fei-len sowie Spielzüge einzuüben. Hinzu kom-men 30 – 40 Spiele pro Saison, die vollen Ein-satz erfordern.

Solist wird Mannschaftssportler

Offensichtlich wurde der heute 22-jährige Lu-zerner schon mit starkem Bewegungsdrang geboren. Dass er diesen nun auf Rädern aus-lebt, ist Fol ge eines tragischen Unfalls. Maurice Amacher wurde als neun Monate altes Baby vor seinem Elternhaus von einem Auto über-rollt. Er überlebte, doch die dabei erlittenen Verletzungen führten später zu einer inkom-pletten Paraplegie. «Ich habe in meiner Ju-gend verschiedene Rollstuhl-Sportarten aus-probiert. An Bahnrennen hängen geblieben bin ich vorerst auch, weil man relativ schnell Wettkämpfe bestreiten kann und dafür nicht so viel Material braucht», sagt er rückblickend. Schnelle Erfolge im Vergleich mit Gleichalt-rigen – unter anderem drei WM-Titel bei den Junioren – gaben ihm Auftrieb, und sein Ta-lent schürte bald grössere Erwartungen. Doch von Basketball hatte er nie ganz lassen können, «weil es dynamisch, intensiv sowie schnell ist». Überdies musste er sich irgendwann eingestehen, vielleicht doch eher ein Mann-schafts- als Einzelsportler zu sein. Mittlerweile ist Maurice Amacher zu einer Schlüsselfigur

1 Zielstrebigkeit. Catherine Debrunner will nach einer Zwangspause zurück an die Spitze.

2 Konzentration. Der Unterricht in der Maturi - täts schule erfordert volle Aufmerksamkeit.

3 Disziplin. Übungen zur Kräftigung des Ober-körpers sind fester Bestandteil des Trainings.

4 Ausgleich. In der Freizeit setzt sich der Teenager gerne ans Klavier.

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Steckbrief

Name: Catherine DebrunnerWohnort: Mettendorf TGAlter: 18 JahreSportart: Rollstuhl-LeichtathletikGrösste Erfolge bisher: 12 x Gold und 10 weitere Medaillen bei Junioren-Weltmeister-schaften, 1 x Gold und 14 weitere Medaillen bei Schweizer-Meisterschaften Elite.Hobbys: Musik, Reisen, Ausgehen

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18 | Paraplegie, Mai 2013

Erste Initiativen, Rollstuhlsport in der Schweiz zu organisieren, gehen auf 1958 zurück. In Genf entstand damals eine Basketball-Mannschaft, in Bern eine Paragruppe der Schweizerischen Gelähmten-Vereinigung (ASPR). Der erste Rollstuhlclub wurde 1966 in Kriens (LU) gebildet, während die erste Landesmeisterschaft 1973 stattfand. Ein flächendeckender Aufschwung kam 1980 mit der Gründung der Schweizer Paraplegiker-Vereinigung (SPV), der mehr als 10’000 Mitglieder in 27 Rollstuhlclubs angehören. Die Förderung von Breiten-, Nachwuchs- und Spitzensport wird durch ihre Abteilung Rollstuhlsport Schweiz (RSS) wahrgenommen. Das Gesamtbudget dafür beläuft sich heute auf ca. 3,5 Mio. Franken pro Jahr. RSS stellt speziell ausgebildetes Personal (12 Mitarbeitende in Festanstellung, 120 freie Mitarbeitende) sowie vielerlei Dienstleistungen zur Verfügung und beteiligt sich regelmässig an Organisation und Durchführung von Grossanlässen. Das Angebot von RSS umfasst derzeit über 20 Einzel- und Mannschafts-Sportarten.

Vier-Stufen-PlanDas Ende 2003 eingeführte Konzept zur Nachwuchs-Förderung baut auf vier Stufen bzw. Kategorien: Basic Rolli, Future Rolli, Para Talent und Para Top. Je nach Zugehörigkeit erhalten Athleten Hilfe beim Aufbau einer Karriere oder in der Weiterführung derselben. Dazu gehö-ren Betreuung durch spezifisch geschulte Trainer/Coaches, Durchführung von Lehrgängen und Trainingslagern, teilweise Übernahme von Kosten, z. B. für Ausrüstung, Teilnahme an Wettkämpfen, medizinische Tests usw. Die Einstufung beruht auf einem Punktesystem und wird jährlich neu vorgenommen. In erster Linie massgebend sind erzielte Ergebnisse, das Potenzial sowie persönliche Ambitionen und Einstellung.

Starkes Engagement der SPSDie Schweizer Paraplegiker-Stiftung (SPS) engagiert sich – mit Erteilung eines Leistungsauf-trages – seit Jahren für die Arbeit der SPV und ist gleichzeitig Hauptsponsor von Swiss Para-lympic. Zudem beteiligt sich die SPS an der Tätigkeit der Sportmedizin Nottwil (Swiss Olympic Medical Center) und finanziert die Anlagen des Nationalen Behindertensport-Zentrums in Nottwil.

Weitere Informationen: www.paraplegie.ch, www.spv.ch, www.swissparalympic.ch

aufschwung dank SpVder Schweizer Rollstuhl-Basketball-Natio nal-mannschaft und des x-fachen Landesmeis-ters Pilatus Dragons (Kriens LU) geworden. In der Rolle eines Spielmachers gibt er den Takt vor und erzielt durchschnittlich 25 Punkte pro Match.

Vor dem Sprung ins Ausland

Man spürt seine Hingabe zum Sport, die Be-reitschaft, Verantwortung zu übernehmen und seine unverkrampfte Entschlossenheit auch ausserhalb des Parketts. Gefragt, wie es weitergehen soll, muss Maurice Amacher nicht lange überlegen: «Ich hoffe, dass wir im Verein und im Nationalteam vorwärtskom-men, und dass ich demnächst einmal ein An-gebot aus dem Ausland bekomme. Das wäre super.» In grossen Ländern Europas oder auch in Übersee gibt es, im Gegensatz zu hier, Vereine, die Profis beschäftigen. Dort könnte er sportlich profitieren, Fremdsprachen ler-nen und sonst noch ein paar wichtige Dinge fürs Leben mitnehmen. «Das alles reizt mich sehr und darauf arbeite ich hin.» Die Chan-cen, dass sein Traum in Erfüllung geht, ste-hen gut. Einige Klubs ausserhalb der Schweiz sind bereits auf ihn aufmerksam geworden. Und dann sind da noch die ermutigenden Beispiele dreier Mitspieler, die das schon ge-schafft haben.

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Paraplegie, Mai 2013 | 19

RepoRtage

Wie findet und rekrutiert man junge Talente?

Das geschieht einerseits über 27 Rollstuhlclubs, die ihren Mitgliedern die Ausübung verschiedenster Sportarten in der Freizeit ermöglichen. Unter diesen gibt es immer wieder welche, die sich besonders hervor-tun. Anderseits versuchen wir, Menschen im Rollstuhl noch während der Erstrehabilitation, im SPZ Nottwil oder anderen Rehakliniken, zu sportlicher Betätigung zu animieren. Auch dabei wurden schon etliche spätere Spitzensportler entdeckt.

Und wie steht es denn derzeit um den Nachwuchs?

Wir haben einige Lücken in den Wintersportarten. Gesamthaft ist die Situation aber zufriedenstellend. Die in den letzten Jahren initiierten Massnahmen haben einiges in Gang gebracht und es gab beachtliche Ergebnisse, die zuversichtlich stimmen. Wir dürfen aber nicht darauf ausruhen, sondern müssen weiterhin mehr investieren. Sonst riskie-ren wir, schnell zurückzufallen.

Ist genügend Potenzial an Athleten vorhanden?

Das Reservoir hier ist vergleichsweise klein. Also heisst es, Prioritäten zu setzen. Bei uns kann der Fokus nur auf Qualität sowie früher Erfas-sung und gezielter Förderung von talentierten jungen Athleten liegen. Gleichzeitig ist eine gewisse Beschränkung zwingend. In Mannschafts-sportarten an die Weltspitze zu gelangen, ist schwieriger als in Einzel-sportarten.

Wo muss man dabei vor allem ansetzen?

Besser werden kann nur, wer sich mit den Besten misst. Das bedeutet mehr Aufwand in allen wichtigen Bereichen, setzt persönlichen Ehr-geiz und gute Rahmenbedingungen voraus. So gesehen, wäre eine Pro-fessionalisierung ideal. Das allerdings übersteigt die finanziellen Mög-lichkeiten der meisten. Eine Chance für Verbesserungen sehen wir in engeren Partnerschaften, vor allem mit nationalen Verbänden.

Gibt es nachahmenswerte Beispiele im Ausland?

Ich kenne kein erfolgreiches Modell, das man 1:1 übernehmen könnte. Der grösste Unterschied zu vielen anderen Ländern liegt darin, dass Be-hindertensport dort starke staatliche Förderung geniesst. Das führt in der Regel zu angemessenerer Honorierung von Spitzenathleten sowie zu mehr Beachtung in der Öffentlichkeit. In dieser Hinsicht bleibt noch einiges zu tun.

«Investieren oder zurückfallen»

Ruedi Spitzli ist 55 Jahre alt und leitet seit 2003 die Abteilung Rollstuhlsport Schweiz (RSS) der Schweizer Paraplegiker-Vereinigung (SPV). Er war Delegations-chef des Swiss Paralympic Teams bei den Paralympics 2008, 2010 und 2012.

Steckbrief

Name: Maurice AmacherWohnort: Eich LUAlter: 22 JahreSportart: Rollstuhl-BasketballGrösste Erfolge bisher: 3 x Gold und 3 weitere Medaillen bei Junioren-Weltmeisterschaften, 4 Medaillen bei Schweizer-Meisterschaften Elite (Rollstuhl-Leichtathletik), 7 Cupsiege und 6 Schweizer-Meister-Titel im Rollstuhl-Basketball (Pilatus Dragons), Auszeichnung als «Newcomer des Jahres» von Swiss Paralympic (2011)Hobbys: Sport allgemein, gut Essen, Kino, Musik, Ausgehen

1 Leidenschaft. Maurice Amacher ist ein «angefressener» Basketballer mit hohen Zielen.

2 Ehrgeiz. Jede Woche steht hartes, zusätzliches Individualtraining auf dem Programm.

3 Lernwille. In Praktika lernt der angehende Kaufmann, sein Schulwissen anzuwenden.

4 Abwechslung. Auch die schönen Seiten des Lebens schätzt der junge Luzerner.

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Page 21: Paraplegie Nr. 146, Mai 2013

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in Zeiten von Wirtschaftskrisen und ge­sellschaftlicher Verunsicherung steht die

Schweizer Paraplegiker­Stiftung (SPS) solide da. Der neunköpfige Vorstand der Gönner­Vereinigung (GöV) der SPS konnte bei der 20. ordentlichen Mitgliederversammlung eine positive Bilanz ziehen und für das Geschäfts­jahr 2012 durchwegs erfreuliche Zahlen prä­sentieren. Aus Mitgliederbeiträgen, Spenden, Erbschaften und Legaten resultierten mehr als 80 Millionen Franken an Einnahmen. Zu­dem wuchs die Zahl der Mitglieder durch Neuregistrierung von über 50 000 Haushal­ten auf über 1.6 Millionen Personen, womit die GöV, hinter der Rega zweitgrösste Non­Profit­Organisation im Lande bleibt. Präsi­dent Heinz Frei konstatierte: «Wir sind für die Zukunft gut gerüstet.»

Umfangreiche Investitionen geplant

Einen Blick dorthin warf Stiftungsratspräsi­dent Daniel Joggi mit Erläuterungen zum so­genannten «Masterplan für Um­ und Erwei­terungsbauten». Betroffen davon ist in erster Linie das 1990 eröffnete SPZ Nottwil. Infolge anhaltend steigender Nachfrage wird die Spezialklinik bald an Kapazitätsgrenzen stos­

sen. Zudem entsprechen die Gebäude den heutigen Anforderungen teilweise nicht mehr. Deshalb plant man einen Um­ und Erweiterungsbau sowie allenfalls gar ein neues Besucherzentrum. Vorgesehen sind 9000 zusätzliche Quadratmeter für Opera­tions säle, Intensivstation, Intensiv­Überwa­chungspflege, Therapien sowie zusätzliche Betten. Das neue Konzept soll es ermöglichen, die jeweiligen Angebote in Pflege und The­

Die Ausgaben für zweckgebundene Leistungen der Schweizer Paraplegiker-Stiftung und ihrer

Gönner-Vereinigung zu Gunsten querschnittgelähmter Menschen sind im Jahr 2012 um 15 Prozent

gestiegen. Die Einnahmen beliefen sich erstmals auf mehr als 80 Millionen Franken. Dank stabiler

Finanzen herrscht Zuversicht, in den nächsten Jahren grössere Vorhaben zur Modernisierung

und zum Ausbau des Leistungsnetzes realisieren zu können.

Text: Mathias Haehl | Bild: Walter Eggenberger

Solide Basis schafft Sicherheit

rapie, in der Hilfsmittelversorgung durch Orthotec, in der Ausbildung durch Sirmed oder im Sport zu erweitern. Überdies will die SPS mittels einem speziellen Ageing­Pro­gramm Netzwerke für die immer grösser wer­dende Gruppe älterer Betroffener gründen, damit diese auch ausserhalb ihres Zuhauses optimale Wohn­, Lebens­ und Pflegebedin­gungen finden. Joggi: «Wir wollen 20 bis 50 Stützpunkte finden und partnerschaftlich einbeziehen.» Diese sollen nahe bei Medizin und Pflege, bei Einkaufsmöglichkeiten und öffentlichem Verkehr liegen, diverse Dienst­leistungen zur Verfügung stellen und Sicher­heit bieten.

Mitgliederbeitrags-Erhöhung abgelehnt

Die Versammlung genehmigte die Jahres­rechnung 2012 und bestätigte vier Vorstands­

Die Tätigkeit 2012 von sämtlichen Tochtergesellschaften und Partnerorgani sa-tionen der Schweizer Paraplegiker-Stiftung ist in allen Einzelheiten im Jahres-bericht sowie im separaten Finanzbericht dokumentiert. Die erwähnten Publi-kationen sind zum Herunterladen auf www.paraplegie.ch oder in gedruckter Form erhältlich bei: Sekretariat Schweizer Paraplegiker-Stiftung, 6207 Nottwil, Telefon 041 939 63 63, [email protected].

Jahresbericht 2012 jetzt erhältlich

Paraplegie, Mai 2013 | 21

Zufrieden mit dem Ergebnis 2012. Der Vorstand der Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung (von links): Heinz Frei, Präsident; Hans Georg Koch, Daniel Joggi, Stephan Zimmermann, Hans Jürg Deutsch, Pius Segmüller, Peter Landis, Barbara Moser Blanc, Vreni Stöckli.

Page 22: Paraplegie Nr. 146, Mai 2013

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mitglieder bis 2015 in ihrem Amt: Barbara Moser Blanc, Vreni Stöckli, Pius Segmüller und Stephan Zimmermann. Die Wiederwahl der übrigen fünf steht erst 2014 an. Abgelehnt wurde hingegen ein Antrag auf Erhöhung der Mitgliederbeiträge. Diese belaufen sich wei­terhin auf CHF 45 für Einzelmitglieder und Kleinfamilien (Alleinerziehende mit Kind/ern bis 18 Jahre), auf CHF 90 für Ehepaare und Familien (Ehepaare mit Kind/ern bis 18 Jahre) und auf CHF 1000 für Dauermitgliedschaften. Wenn einmal genaue Angaben über Bauten und Investitionen vorliegen, könnte dieses Thema wieder diskutiert werden. In seinem Schlussplädoyer bat Heinz Frei die Anwesen­den, der Stiftung weiterhin treu zu bleiben. Es gehe darum, eine Vision gemeinsam weiter zu pflegen und am Leben zu erhalten.

Leistungskennzahlen SolidaritätAngaben in Mio. CHF 2012 2011

Fundraising-Einnahmen 80,2 75,4

durch Mitgliederbeiträge 69,6 65,0

durch Spenden, Erbschaften und Legate 10,6 10,4

Verwendet für

Unterstützungsbeiträge 16,3 11,4

Unterstützung verunfallte GöV-Mitglieder 5,7 2,8

Direkthilfe querschnittgelähmte Personen 6,6 6,0

Abgeltung ungedeckter Pflegekosten sowie Kostengutsprachen 4,0 2,6

Betriebsbeiträge an Gruppe und Dritte 32,6 31,0

Leistungsfeld Medizin 16,0 15,2

Leistungsfeld Integration und lebenslange Begleitung 7,0 7,2

Leistungsfeld Forschung 8,2 8,2

Direkthilfe gemeinnützige Institutionen 1,4 0,4

Langfristige Sicherstellung des Stiftungsauftrags 14,0 16,1

Anteil Investitionen in Sachanlagen 3,7 3,1

Fonds «Ganzheitliche Rehabilitation» und Wertschwankungsreserven 10,3 13,0

Fundraising und Administration SPS und GöV 17,3 17,0

Fundraising und Marketing 7,7 8,8

Administration 9,6 8,2

Page 23: Paraplegie Nr. 146, Mai 2013

der Gesundheitssektor boomt – und be­einflusst die Welt von morgen. Er be­

schäftigt allein in der Schweiz derzeit rund 550 000 Personen, was einem Anteil von 12 Prozent der Gesamtbeschäftigung entspricht; und auch die direkt aufgewendeten Mittel für Gesundheit liegen bereits bei 12 Prozent des Bruttoinlandproduktes (BIP). Alle wichtigen Indikatoren deuten darauf hin, dass dieser Wirtschaftszweig auch in den kommenden Jahren weiter wachsen wird. Dementspre­chend ist mit einem steigenden Bedarf an Fachpersonal zu rechnen. «Genau hier haken wir ein», sagt Gerold Stucki, Leiter des Semi­nars für Gesundheitswissenschaften an der Uni Luzern. Stucki, gleichzeitig auch Direktor der Schweizer Paraplegiker­Forschung (SPF): «Der interdisziplinäre Master­Studiengang ist eine grosse Chance für Luzern.»

Einzigartige Kooperation in Europa

Am 1. August 2009 wurde der neu durch die Schweizer Paraplegiker­Stiftung geförderte Lehrstuhl an der Luzerner Uni eröffnet, damals mit einem strukturierten Doktoran­denprogramm. Paul Richli, Rektor der Uni­versität Luzern, sagt: «Nachdem wir von der Stiftung Domarena in Meggen (LU) eine zu­sätzliche Anschubfinanzierung für den Aus­bau der Gesundheitswissenschaften erhal­ten hatten, konnten wir zwei weitere Pro­fessorenstellen einberufen und durch wei­tere Massnahmen die Grundlage für den

Die Schweizer Paraplegiker-Forschung (SPF) und die Universität Luzern leisten gemeinsam

Pionierarbeit. Im Herbst 2013 wird der europaweit erste Master-Studiengang in Gesundheits-

wissenschaften eingeführt. Vom interdisziplinären Kurs profitieren sowohl Jungakademiker

als auch der Wissenschafts- und Wirtschafts-Standort Zentralschweiz.

Text: Mathias Haehl | Bilder: Brigit Willimann und Walter Eggenberger

Pionierarbeit zwischen Forschung und lehre

ZUr saCHE

Paraplegie, Mai 2013 | 23

Interaktion und Integration. Gesucht sind Fachkräfte, die auch mithelfen, Menschen im Rollstuhl besser in die Gesellschaft zu integrieren.

Page 24: Paraplegie Nr. 146, Mai 2013

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Page 25: Paraplegie Nr. 146, Mai 2013

Viele Frauen. Unter den zahlreichen Besuchern des Informationstages zum Masterstudiengang in der Universität Luzern waren auffallend viele Frauen.

Master­Studiengang legen.» Seitdem hat sich das Seminar erfreulich entwickelt. Glei­ches trifft auch auf die Kooperation der bei­den Institutionen Uni Luzern und Schweizer Paraplegiker­Forschung (SPF) zu. Im Herbst­Semester werden die ersten Studierenden zum interdisziplinären Kurs empfangen. Mirjam Brach, SPF­Geschäftsführerin, freut sich: «In seiner inhaltlichen Ausrichtung ist dieser Master­Studiengang neu in der Schweiz. Und gar in Europa, weil es bisher keine vergleichbar strukturierte Ausrich­tung und Kooperation gibt.»Als Tochtergesellschaft der Schweizer Para­plegiker­Stiftung (SPS) ist die SPF in die Schweizer Paraplegie­Gruppe integriert und hat wie diese seit jeher eine Vorreiterrolle inne: als eine der wenigen Gesundheits­ Institutionen, welche die verschiedenen

Disziplinen in der ganzheitlichen Rehabili­tationsforschung unter einem Dach vereint. SPF­Direktor Stucki betont: «Wir erforschen die Entwicklung der Funktionsfähigkeit und Gesundheit sowie der sozialen Integration und Lebensqualität von Querschnittgelähm­ten. Das Spektrum reicht vom Unfall bis hin zu Besonderheiten des Älterwerdens mit Para­ und Tetraplegie.»

Ideale und lokal nahe Partner

Die Uni Luzern ist für die Schweizer Paraple­giker­Forschung Nottwil ein idealer Partner; einerseits wegen ihrer Ausrichtung, ander­seits wegen der geografischen Nähe. Der Kanton Luzern wird zudem eine Aufwertung als Standort im nationalen Gesundheitswe­sen erfahren. Die neue Kooperation hat für beide Seiten Vorteile. Mirjam Brach dazu: «Der Master­Studiengang ermöglicht den Studierenden einen vertieften Einblick in die Praxis. Sie können in Nottwil direkt an For­schungsprojekten mitarbeiten, bei denen es

Der neue Master-Studiengang am Seminar für Gesundheitswissenschaften der Univer-sität Luzern beginnt im September 2013. Er dauert zwei Jahre und steht Studierenden verschiedener Fachrichtungen offen. Vor-aussetzung ist ein Bachelor-Abschluss, Un-terrichtssprache ist Englisch. Das Studien-Programm baut auf einem ganzheitlichen Verständnis von bio-psycho-sozialen Faktoren und Aspekten auf, die Gesundheit, Funktionsfähigkeit und Be-hinderung betreffen. Erfolgreichen Absol-venten bieten sich danach vielerlei beruf-liche Chancen, sei es in der Wissenschaft, in privaten Unternehmen oder in Institutio-nen aus dem Gesundheits- und Sozialsektor.

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Karriere-sprungbrettum die Verbesserung der gesellschaft lichen, gesundheitlichen und sozialen Situation der Para­ und Tetraplegiker sowie an derer behin­derter Menschen geht.»Zudem gewinnt die SPF mit der Kooperation motivierte Nachwuchs­Wissenschaftler für die Mitarbeit in Forschungsprojekten und integriert sie. Ein Pionierprojekt mit Win­win­Situation, wie Brach ausführt: «Die Stu­dierenden erhalten eine methodisch und inhaltlich breite und fundierte Ausbildung, die sie dazu befähigt, in verschiedensten Bereichen des Gesundheitswesens einen Arbeitsplatz zu finden.»Während der Begriff «Gesundheitswissen­schaften» in vielen Ländern als eine überge­ordnete Bezeichnung aller mit Gesundheit befassten Disziplinen wie Medizin, Pharma­zie, Pflege, Physio­ und Ergotherapie sowie den damit verbundenen Forschungsrichtun­gen verwendet wird, hat man in Luzern einen anderen Ansatz. Gerold Stucki: «Wir beschäf­tigen uns mit einem bio­psycho­so zialen

Paraplegie, Mai 2013 | 25

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Page 26: Paraplegie Nr. 146, Mai 2013

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Page 27: Paraplegie Nr. 146, Mai 2013

Verständnis von Gesundheit im Spannungs­feld von Individuum und Gesellschaft.» Der Master­Studiengang wendet sich deshalb vor allem an Studierende mit einem Abschluss in Sozial­ und Verhaltens­Wissenschaften oder an solche mit einem Hochschulabschluss in einem Gesundheitsberuf.

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Sara Rubinelli und Thomas Brinkel betreuen den neuen Studiengang mit. Sie freuen sich nach einem ersten Info­Tag, an dem rund 40 Interessierte erschienen waren, auf den

« Die Nachfrage nach Experten in diesem Bereich ist sehr hoch.»

Studienstart. Rubinelli will nebst den Basis­kursen in einem von ihr angebotenen Schwerpunkt einen Fokus auf die Gesund­heitskommunikation richten: «Wir befassen uns mit der Erforschung und Verwendung von Kommunikationsstrategien, um Ent­scheidungen zur Gesundheit zu beeinflussen. Daher ist Gesundheitskommunikation heute der Schlüssel, um erfolgreiche Gesundheits­leistungen zu erbringen. Die Nachfrage nach Experten in diesem Bereich ist sehr hoch.» Das bewies bereits der Info­Tag, wie Brinkel erklärt: «Wir waren überrascht von der gros­

Die 2002 gegründete Schweizer Paraple-giker-Forschung (SPF) mit Sitz im Guido A. Zäch Institut (GZI) Nottwil ist eine von Bund und Kanton anerkannte und unter-stützte, ausseruniversitäre Forschungsins-titution. Sie versteht sich als Kern eines grenzüberschreitenden Netzwerkes der Forschung in «ganzheitlicher Rehabilita-tion». Dabei werden biomedizinische An-sätze mit psychologischen sowie sozialen Aspekten kombiniert. Die Arbeit von mehr als 50 Spezialisten in Nottwil orientiert sich primär an den Bedürfnissen von Menschen mit schweren Wirbelsäulen- und Rücken-marks-Verletzungen. Ziel ist es, mittels spezifischer Studien und Projekten solide Grundlagen für eine nachhaltige Verbes-serung der Lebensqualität der Betroffe-nen zu erarbeiten. Dabei stützt sich die SPF auch auf eine enge Zusammenarbeit mit diversen Universitäten, Kliniken, Fach-gesellschaften und anderen Institutionen im In- und Ausland sowie mit der Weltge-sundheits-Organisation (WHO). Die SPF ist gleichzeitig ein wichtiger Teil des einzigar-tigen Leistungsnetzes für die ganzheitliche Rehabilitation von Menschen mit Quer-schnittlähmung, das von der Schweizer Paraplegiker-Stiftung (SPS) getragen wird.Mehr Infos: www.paraplegie.ch

schaltzentrale Nottwil

International. Am Seminar für Gesundheitswissenschaften verständigen sich Dozenten (Studien-Coleiter Thomas Brinkel, rechts) und Studenten in Englisch.

Paraplegie, Mai 2013 | 27

ZUr saCHE

sen Anzahl der Interessierten, die unter­schiedlichste universitäre, berufliche und geografische Hintergründe aufwiesen. Das positive Feedback zur Konzeption und die konkreten Fragen zu Inhalten und Karrie re­optionen lassen auf zukünftig motivierte Studierende schliessen.»Bereits mehr als 20 Studenten haben sich für den Master­Studiengang angemeldet. Und wozu werden weitere Interessenten auf der Website aufgefordert? «Beeinflussen Sie die Welt von morgen!», heisst es da. Grosses ist geplant.

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28 | Paraplegie, Mai 2013

Wohltuende Entspannung. Barbara Jöhr geniesst es, wenn Beatrice Loeffel bei der Musik - therapie Klangschalen zum Klingen und Vibrieren bringt.

Page 29: Paraplegie Nr. 146, Mai 2013

Paraplegie, Mai 2013 | 29

praxis

Eine grosse Musikanlage, viele CDs und ein Sortiment Klangschalen, Trommeln,

Saiteninstrumente sowie zwei Pianos warten auf musizierfreudige Patienten. Variantenrei-che Aktivität ist möglich im Musiktherapie-zimmer des Schweizer Paraplegiker-Zentrums (SPZ) Nottwil – doch die querschnittgelähmte Barbara Jöhr sucht im anstrengenden Rehabi-litationsalltag Momente der Ruhe. Sie ist auf dem Weg in ihr Innerstes. Die 33-jährige Mar-ketingfrau aus Lyss BE liegt auf dem Bett, macht die Augen zu und lauscht den leisen Klängen der tibetischen Klangschalen. Als Musikthera-peutin Beatrice Loeffel (60) die neun metalle-nen Klangkörper wie einen Kranz um ihren Körper auf die Matratze legt, freut sie sich: «Welch wunderbare Klänge! Sie entspannen und lassen mich abschalten.»Jede der gut 1,5 Kilo schweren Metallschüsseln schwingt auf einer eigenen Frequenz und lässt bei Barbara Jöhr einzelne Energiezentren (hin-duistisch: Chakren) anklingen. Der eher dunkle Tageston erdet den Körper und vitalisiert, der Venusklang regt die Sinnlichkeit an und har-monisiert. Und wie: Die Rhythmen sorgen bei der Patientin für inneren Frieden; Gesicht und Glieder entspannen sich.

Kräftiges Kribbeln in den Füssen

Mehr noch: Barbara Jöhr spürt die Schwingun-gen, als Beatrice Loeffel die Klangschalen spo-radisch mit einem Filzklöppel anschlägt. Die anschwellenden und abklingenden Klänge und Vibrationen wirken angenehm monoton, wie metallischer Singsang. Bald schläft Barbara Jöhr ein, ihre Finger zucken. Später wird sie sagen: «In meinen Füssen hat es kräftig ge-

kribbelt.» Füsse und Beine sind bei ihr in der Sensibilität stark eingeschränkt; bei ande-ren Querschnittgelähmten sind sie manchmal gar ganz gefühllos.Dass Paraplegiker dank der stark vibrierenden Klangschalen ihre Beine spüren, kommt im-mer wieder vor. «Viele berichten von Kribbeln oder Wärme», erklärt Loeffel, die seit 16 Jahren in Nottwil tätig ist. Sie spricht deshalb von einer «durchdringenden Klangmassage», die sie offeriert. Jene Patienten, die bisweilen Aggressionen gegen ihre gelähmten Glieder empfinden, lernen so, diese wieder zu akzep-tieren. Gewisse Klangfrequenzen können gar Erinnerungen auslösen, vergessen geglaubte Erlebnisse und Gefühle hervorholen. Beatrice Loeffel: «Bei mir lernen die Menschen im hek-tischen Therapienalltag, zur Ruhe zu kommen und feine Regungen wahrzunehmen.»Dafür hatte Barbara Jöhr bei ihrem Autounfall 2002 kein Sensorium, als sie wenige Sekunden unachtsam war. Mit ihrem kleinen Zweiplätzer nahm sie eine Abkürzung durch den Wald. Bei dichtem Nebel krachte sie gegen einen Baum-

Musikmachen und Klanglauschen entspannen; die Musiktherapie im SPZ Nottwil

öffnet Querschnittgelähmten ihr Innerstes. Diese Psychotherapie lindert Schmerzen

und regt an, sie ist gut für Körper und Geist.

Text: Mathias Haehl | Bilder: Astrid Zimmermann-Boog

Viel mehr als nur Musik

Die Musiktherapie ist ein Teil des Konzeptes zur ganzheitlichen Be-treuung, Rehabilitation und Inte-gration von Querschnittgelähmten im Schweizer Pa ra ple giker-Zentrum (SPZ) Nottwil und gehört mit Psy-chologie, Feldenkrais, Kunst- und

Maltherapie zur Psychologie-Abteilung. Meist in Einzelsitzungen lernen Patienten einmal in der Woche, mittels aktiver oder rezep-tiver Therapie, eine neue Beziehung zu Körper, Seele und Geist zu finden und ein Gleichgewicht herzustellen.

Ein stein des Ganzen

Mehr Infos: www.paraplegie.ch/de/pub/spz/bereiche/psychologie.htm

strunk. Jedes andere Auto hätte vermutlich nur einen Blechschaden erlitten – der leichte Klein-wagen aber stürzte mit ihr auf die Seite. Barbara Jöhr brach sich den siebten Halswirbel.Nach Jahren in der leichtlebigen Luxusuhren-branche hat sie heute eine ernsthafte Bestim-mung: als Marketingleiterin der «5 am Tag»-Kampagne bei der Krebsliga Schweiz. «So bleibt der Körper in Schwung – fünfmal täglich Früchte und Gemüse zu essen ist wohltuend.»

Therapie als Überlebenshilfe

Als wohltuend empfindet Barbara Jöhr auch die Musiktherapie, seit sie mit gebrochenem Oberschenkel wieder im SPZ Nottwil liegt. Sie staunt nicht, wenn Beatrice Loeffel erzählt, dass ihr «psychodynamisches Handwerk mit dem Medium Musik» gar Überlebenshilfe bieten kann. Eine alte Frau beispielsweise hat Loeffel mit Tränen in den Augen gedankt: «Ohne Sie würde ich den Rehabilitationsalltag nicht durchstehen.» Die Musiktherapie mit all ihren vielfältigen Möglichkeiten ist mehr als nur Musik in den Ohren Versehrter.

Page 30: Paraplegie Nr. 146, Mai 2013

Die besonDere spenDe

Höllische HerausforderungZusammen mit der Berner Langstreckenläuferin Belinda Zimmerli (rechts im Bild) erbrachte Paralympic-Goldme-daillengewinner Heinz Frei auf dem Laufband eine Höchst-leistung. Beide ab solvierten im neu errichteten Alpinen Sportzentrum Mürren je 70 Kilo meter. Zuschauende konn-ten sich am packenden «Inferno Challenge» beteiligen: Sie massen sich mit Frei auf dem Ergobike, begleiteten Belinda Zimmerli auf einem zweiten Laufband oder spendeten pro Kilometer, den Belinda gelaufen war, einen Geldbetrag. So kamen CHF 1100 zusammen, die der Schweizer Paraple-giker-Stiftung überreicht wurden.

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«Gebackenes» SchulengagementMehr als 80 Kinder der Primarschule Hettiswil (BE) zeigten mit einer Aktion grosses Engagement für querschnittgelähmte Men-schen. Sie bastelten, strickten, kochten und buken mit viel Einsatz. Ihre liebevoll hergestellten Produkte, Esswaren wie ver-zierte Lebkuchen, Grittibänze und Kekse, verkauften sie an-schliessend in einem «Adventsbeizli». Zudem unterhielten sie die zahlreichen Besucher mit einer Talentshow, bei der sie eifrig sangen und tanzten. Als Empfängerin des Erlöses von CHF 1500 hat die Schule danach spontan die Schweizer Paraplegiker- Stiftung erkoren.

Beeindruckendes ComebackDaniel Schweizer, Dirigent des Zürcher Klassik-

Orchesters 21, wurde durch eine Hirnblutung im

Juni 2010 halbseitig gelähmt. Der Hemiplegiker

hat sich auf beeindruckende Art zurück ins Leben

gekämpft und zweieinhalb Jahre nach seiner

Rehabilitation ein Comeback-Konzert in der

Tonhalle Zürich gegeben. Ein Teil der Ticket ein-

nahmen ging an die Schweizer Paraplegiker-

Stiftung: Daniel Schweizer konnte CHF 11 820

übergeben.

Erfolgreiche LeseraktionEine Leseraktion der Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung

(SPS) in Zusammenarbeit mit der bekannten Confiserie Al Porto (Locarno,

Ascona und Lugano) stiess auf viel Beachtung und ergab einen erfreulich

hohen Betrag zu Gunsten

Querschnittgelähmter. Direktor

Anton Froschauer (im Bild links,

daneben Gabriella Bottoni, Leiterin

Contact Center und Joseph Hof -

stetter, Direktor SPS) überreichte

einen Scheck in Höhe von

CHF 21 000. Die Mitglieder des

Al-Porto-Verwaltungsrates

machten sich während einer

Führung mit dem einzigartigen

Leistungsnetz der Schweizer

Paraplegiker-Gruppe (SPG) vertraut. Anton Froschauer gab sich begeistert

und lobte: «Wir sind sehr beeindruckt von dieser modernen und bestens

ausgerüsteten Spezialklinik. Und auch von der Professionalität, mit der

zahlreiche Menschen betreut und begleitet werden.»

Page 31: Paraplegie Nr. 146, Mai 2013

Paraplegie, Mai 2013 | 31

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briefe an Die stiftung

«Wir weinten vor Freude über die Kostenbeteiligung»Für die Übernahme der Kosten eines Bewe-gungstrainers Motomed Viva2 möchte ich mich ganz herzlich bedanken. Ich bin sehr erfreut, dass ich trotz Negativbescheides durch meine Versicherungen nun doch zu einem solchen Therapie-Trainingsgerät komme. Besten Dank für Ihre Unterstützung.Fredy Beeler, Küssnacht am Rigi SZ

Für die Unterstützung möchte ich dem ganzen SPS-Team danken. In einer schwierigen Lebens-situation ist es schön zu wissen, dass man finan-ziell getragen wird. Das nimmt mir zwar nicht den Schmerz und das Leid, aber einen gewissen Druck. Und gibt mir eine Perspektive auf Neues. Herzlichen Dank!Michael Karrer, Zürich

Wir sind gerührt über Ihre Kostengutsprache für den Kauf eines von Ihrer Orthotec umgebau-ten Renault Kangoo. Meine Beweglichkeit wird mit dem neuen Auto sehr erleichtert – das ist toll. Ein grosses Merci für Ihr Verständnis!Christian Zurbuchen, Court BE

Kurz vor Weihnachten hat mein Auto den Geist aufgegeben und ich fühlte mich hilflos. Dank der schnellen und unbürokratischen Hilfe der Paraplegiker-Stiftung war zwei Monate später die Übergabe von meinem umgebauten Wagen. Vielen Dank für die grosszügige Unterstützung – sie hat mir ein grosses Stück Lebensqualität und Unabhängigkeit zurückgegeben.Thomas Müller, Thun BE

Das Schweizer Paraplegiker-Zentrum SPZ Nott-

wil ist einer Qualitätsprüfung unterzogen

wor den. Die gesamte Organisation konnte in

der Begutachtung sämtliche Leistungs- und

Qualitätskriterien erfüllen und hat somit die

Requalifizierung für die Bereiche Allgemeine

Qualitäts- und Leistungskriterien SW!SS REHA

und Neurorehabilitation bestanden. Das Enga-

gement, das überzeugende Auftreten sowie

die ethische Einstellung der SPZ-Belegschaft

fielen besonders positiv auf. Der hohe Qua-

litätsstandard soll Ende 2013 auch durch eine

ISO-Zertifizierung untermauert werden. «Be-

sonders erfreulich ist, dass wir das Label ohne

die geringsten Abweichungen und ohne Auf-

lagen erhalten haben», sagte SPZ-Direktor

Hans Peter Gmünder. Die Quali täts arbeit sei

ein stetiger Prozess, und weiter: «Wir wollen

unser Fachwissen, unsere Infrastruktur sowie

die Abläufe zu Gunsten unserer Patienten je-

derzeit auf dem aktuellsten und besten Stand

halten.» Beat Huwiler, Geschäftsführer von

SW!SS REHA, lobte: «Durch die bestandene

Requalifizierung schafft das SPZ einen mess-

baren Mehrwert für die Patienten. Denn Quali-

tätsmana gement ist nicht nur eine gesetzliche

Forderung, es ist auch eine Brücke von der

Theorie in die Praxis.»

bestnoten für das spZ

Mosaik

Page 32: Paraplegie Nr. 146, Mai 2013

32 | Paraplegie, Mai 2013

Olga Manfredi

Die 48-Jährige wohnt in Wald im Zürcher Oberland und fährt täglich mit dem Auto in die Stadt zur Arbeit. Vor bald 20 Jah-ren fiel ihr bei der Vorbereitung zu einem Open-Air-Anlass ein schwerer Ast auf den Rücken. Seither bewegt sie sich im Roll-stuhl. Nach dem Jus-Studium arbeitete Olga Manfredi zunächst an der Universi-tät. Gleichberechtigung für Behinderte war ihr schon vor dem Unfall ein Anliegen. Seit gut sechs Jahren setzt sie sich bei der Behindertenkonferenz des Kantons Zürich für die Rechte von Menschen mit Behin-derung ein.

Page 33: Paraplegie Nr. 146, Mai 2013

Paraplegie, Mai 2013 | 33

Mein Tag iM ROllsTuhl

Sie fragen mich, welches Hindernis ich am Morgen jeweils als Erstes zu

überwinden habe? Das Aufstehenmüssen …! Ich komme nicht besonders leicht aus den Federn. Auch deshalb, weil es am Abend oft spät wird. Wenn ich dann auf bin, verspüre ich aber sofort gute Laune, denn unsere Aus­sicht in die weite, unberührte Landschaft ist immer wieder ein Schauspiel. Werde ich auch noch mit Vogelgezwitscher begrüsst, starte ich den Tag erst recht optimistisch. Zu mei­nem morgendlichen Ritual gehören ausgiebi­ges Zeitunglesen und mindestens zwei Tas­sen Kaffee. Die ältere Küche ist nicht beson­ders rollstuhlfreundlich, aber ich bewege mich sicher darin. Damit ich nicht im Stau lande, fahre ich mit dem Auto etwas später als die meisten Richtung Zentrum der Stadt Zürich. Dasselbe mache ich umgekehrt nach Feierabend.

Als Geschäftsleiterin der Behindertenkonfe­renz des Kantons Zürich engagiere ich mich im Wesentlichen für die Gleichstellung und Chancengleichheit von Menschen mit Behin­derung. Schwerpunktthemen sind bauliche Massnahmen und Mobilität, dann aber auch die Bereiche Bildung und soziale Sicherheit.

Das bedeutet: Koordinieren zwischen Orga­nisationen und Institutionen, Interessen­vertretung auf politischer Ebene, Öffentlich­keitsarbeit, Bewirtschaftung unserer Home­page, Entwickeln von Einzelprojekten, Einsitz in Gremien und einiges mehr. Die Gleichstel­lungsfragen beschäftigen mich auch über den Kanton hinaus. Zudem darf ich regelmässig Gastvorlesungen an der Universität Zürich halten und habe seit einigen Jahren einen Lehrauftrag im Fach Mobilität und Behinde­rung. Jeder Tag birgt neue Herausforderun­gen, und meist sind Flexibilität und Kreativi­tät gefragt. Was mich besonders fasziniert an meiner Arbeit ist genau dies: das Themen­ und Behinderungsübergreifende.

Es bleibt noch viel zu verbessern

Seit der Annahme des Behindertengleichstel­lungsgesetzes 2004 hat sich einiges verbes­sert, vor allem im Hochbau. Auf der Strasse hingegen bekunden sehschwache Leute im­mer noch Mühe, sich zu orientieren. Es fehlt an baulichen und farblichen Kontrasten. Men­schen mit Behinderung werden zwar immer mehr zu einem öffentlichen Thema, umge­kehrt finden sie nur schwer eine Stelle. Viele Arbeitsgänge, die früher von Leistungsbeein­

trächtigten ausgeübt wurden, werden wegra­tionalisiert; und es gibt keine Patrons mehr, die auch mal einen Hilfsposten für jemanden schaffen. Ganz wichtig ist mir folgende Präzi­sierung: Das Leben mit einer Behinderung bedeutet nicht automatisch eine schlechte Lebensqualität. Wir möchten die Öffentlich­keit davon überzeugen, dass jemand mit einer Querschnittlähmung lebt, aber nicht an Quer­schnittlähmung leidet. Natürlich braucht es meist mehrere Jahre, um ein solches Trauma zu verarbeiten und mit der neuen Lebenssitu­ation klarzukommen. Deswegen plädiere ich auch für einen Ausbau der Nachbegleitung.

Ein richtiges Mittagessen ist mir fast ebenso heilig wie das Morgenritual. Zum Znacht hingegen gibt’s nur noch etwas Kleines. Abends bin ich ja oftmals beruflich unter­wegs. Für Hobbys bleibt mir wenig Raum. Meine abwechslungsreiche Arbeit erfüllt mich enorm. Früher spielte ich Basketball und reiste viel, heute geniesse ich die freie Zeit mit meinem Partner und mit Freunden, im Garten, mit einem guten Buch, schaue einen Krimi am Fernsehen und bin noch immer aktiv im Vorstand des Roll­stuhlclubs Züri Oberland.

«gleichstellungs-arbeit erfüllt mich enorm»

Die Juristin Olga Manfredi ist Geschäftsleiterin der Behindertenkonferenz des Kantons

Zürich – einer Drehscheibe, auf der sie unermüdlich starke Akzente setzt.

Aufgezeichnet von Eva Holz | Bild: Walter Eggenberger

«

»

Gleichberechtigung. Olga Manfredi setzt sich vorab für bauliche Massnahmen ein. Sie will für Gleichstellung im öffent - lichen Verkehr sorgen.

Page 34: Paraplegie Nr. 146, Mai 2013

34 | Paraplegie, Mai 2013

Finale

Martin Senn ist freischaffender Illustrator.

Hilfe! Es brennt...

Page 35: Paraplegie Nr. 146, Mai 2013

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Page 36: Paraplegie Nr. 146, Mai 2013

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