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Partnerschaft Bibliothek und Schule: Vorstellung gelungener
Beispiele zur Leseförderung aus der Praxis
Anke Märk-Bürmann, Akademie für Leseförderung
Aktuelle Situation
• Die Zusammenarbeit ist häufig sporadisch, aber selten kontinuierlich, systematisch und nachhaltig.
• Ein Interesse zur Zusammenarbeit besteht überwiegend aufseiten der Bibliotheken, weniger aufseiten der Schulen.
Mögliche Gründe
• Neue Kunden und Kundinnen zu gewinnen ist für Bibliotheken überlebenswichtig.
• Die Schulreform führt zu einer hohen Belastung und geringen Motivation aufseiten des Lehrpersonals.
Modelle schulbibliothekarischer Versorgung
• 52.000 Schulen
• ca. 15% haben eine Schulbibliothek
• Ursachen: fehlende Zuständigkeiten und Organisationskonzepte
• Kombinierte Schul- und öffentliche Bibliothek
• Zusammenarbeit Schule – Öffentliche Bibliothek
Bibliotheken als außerschulische Lernorte
fördern• Freude am Lesen
• Medien- und Informationskompetenz
• selbstreguliertes Lernen
• Selbständigkeit
• Differenzierung im Unterricht
• nachhaltige Bindung zu dieser Einrichtung
• lebenslanges Lernen
Erfolgreiche Projekte
• „Schule und öffentliche Bibliothek: neue Wege der Zusammenarbeit“ (1997-2001, Niedersachsen)
• „Öffentliche Bibliothek und Schule – neue Formen der Partnerschaft“
(1995-2000, Bertelsmann-Stiftung, bundesweit)
• „Bildungspartner NRW. Bibliothek und Schule“ (2004-2009, Nordrhein-Westfalen)
• „Schule, Tageseinrichtung für Kinder, Bibliothek“: ein Wegweiser zur Zusammenarbeit“ (2006, Niedersachsen)
Medienpartner Bibliothek und Schule:
Lese- und Informationskompetenz NRW
• lokale Projektteams (6 x jährlich)
• 38 Kommunen
• fortlaufende Qualifizierung aller Beteiligten
• Umsetzung von mindestens zwei Methoden der Zusammenarbeit
• Fazit: 17 % mehr Nutzer bei den 6 bis 20jährigen; Aufbau nachhaltiger Strukturen
Module der Zusammenarbeit
• Medienboxen• Klassenführungen • Aktionsprogramme• Unterricht in der
Bibliothek• Medienpräsentation im
Unterricht• Unterrichtseinheit
Informationskompetenz• Elternarbeit• Schülercenter
Klassenführungen„Spiralcurriculum Lese- und
Informationskompetenz“ (Brilon)
• 2. Kl.: Piraten-Entdeckungsreise• 4. Kl.: Bibliotheksführerschein• 5. Kl.: Entdecke die Bibliothek
als Ort des Wissens• 7. Kl.: Rechercheprofi• 10.Kl.: Info-Kompetenz-Training• Festlegung von festen Zeiten
(Bibliothekswochen)• Aufnahme in Schulprogramm
Spiralcurriculum zur Medienkompetenz für die Kl. 1 bis 8
(Warendorf)
• 1. Kl.: Lesemotivation wecken (Bücher machen Spaß!)• 2. Kl.: Lesemotivation festigen und Lesekompetenz • entwickeln (Regalsuche)• 3. Kl.: Lesemotivation und Lesekompetenz festigen
(Katalogeinführung)• 4. Kl.: Lesekompetenz festigen• 5. Kl.: Lesemotivation und Lesekompetenz festigen• 6. Kl.: Informationskompetenz entwickeln• 7. Kl.: Informationskompetenz festigen und
Medienkompetenz entwickeln• 8. Kl.: Medienkompetenz entwickeln und einsetzen
Spiracurriculum zur Medienkompetenz
(Warendorf)• gemeinsam von Bibliothek und Schule erarbeitet• gemeinsames Ziel: Ausbildung von Medienkompetenz
bei Kindern und Jugendlichen• unterschiedliche Ressourcen:
Bibliothek: Inhalt (Medien und Informationen)Schule: didaktisch-methodische
Vermittlungskompetenz
Neu: Besuch der Bibliothek in den Unterrichtszusammenhang integriert; kontinuierlicher und systematischer Aufbau von Medienkompetenz
Kooperation Schulbibliothekarische Arbeitsstelle der Hamburger
Öffentlichen Bücherhallen und Behörde für Bildung und Sport
• Lesekisten-Projekt
(Nutzung: mehr als 2/3 aller
Lehrkräfte, Finanzierung: BBS)• Verankerung der Bibliotheksnutzung in den
Rahmenlehrplänen Deutsch (Klasse 1-8: einmal in 2 Jahren verbindlicher Bücherhallenbesuch)
Lesespaß aus der Bücherei: Leseförderaktionen der
Öffentlichen Bibliotheken in Rheinland Pfalz
• Bibliotheksausweis in die Schultüte
Städtische Bibliotheken Dresden
• Fortbildungsangebote für Erzieher/innen (Bilderbuchseminare)
• und Deutschlehrer/innen an Gymnasien (Informationsveranstaltungen zu aktueller, Jugendliteratur, die in die Rahmenpläne aufgenommen worden sind)
• Zielgruppe: 10 bis 16 Jahre• Ferienleseprogramm
(mindestens 3 Jugendbücher lesen)
• Anreiz: Zertifikat, Verbesserung der Deutschnote
• Kontrolle durch Bibliotheksmitarbeiter und Lehrer
• Abschlussparty• Stadtbibliothek Brilon,
mittlerweile in 40 Städten in NRW
spannendes Sommer- Ferien-Lese-Programm für 11- bis 14-Jährige
Projekt der VGH-Stiftung und der Büchereizentrale Lüneburg
• Initiative der Bibliotheksgesellschaft Celle e.V. für die Stadt und den Landkreis Celle
• 16 Öffentliche Bibliotheken (Buchpakete mit 15 Titeln)
• 5./6. Klassen: 6 Bücher lesen, Besprechung zu 3 Büchern
• Belohnung: Buchpreise, Veröffentlichung, Urkunde, Autorenlesung, Abschlussfest
• zusätzliches Angebot für Haupt- und Förderschulen: Klassensätze
„Wer liest, gewinnt!“
• Veranstalter: Arbeitskreis für Jugendliteratur e.V., Deutscher Bibliotheksverband e.V., Das Telefonbuch-Servicegesellschaft mbH
• Quiz zu den nominierten Büchern der Sparte „Kinderbuch“ des Deutschen Jugendliteratur-Preises – als Rundreise
• Zielgruppe: 5./6. Klassen• Ort: Bibliothek• Preise
Büchergutscheine (3 x 50 Euro, 6 x 25 Euro)
www.antolin.de
• Zielgruppe: 2. bis 6. Klasse• Auswahl aus einem Pool (6.000 Titel) von
Kinder- und Jugendbüchern• nach dem Lesen: Fragen im Internet
beantworten• Anreiz: Punkte für jede richtige Antwort• Bibliothek: Kennzeichnung von Antolin-
Büchern; Internetzugang
Bücherkumpel (book buddy)
• Drittklässler lesen Kindergartenkindern vor
• Selbstbewusstsein der Drittklässler wird gestärkt
• Schulbeginn für Kindergartenkinder wird erleichtert
• attraktive Auswahl anBilderbüchern in der Öffentlichen Bibliothek
www.literaturatlas.de
• Wettbewerb für Schüler und Schülerinnen
• Internet-Darstellung berühmter oder regional bedeutender Autoren, historisch bedeutender Bibliotheken oder Buchverlage
• Ausrichter: N-21: Schulen in Niedersachsen e.V.
„Fit für die Informationsbeschaffung in
Niedersachsen“
• Schüler und Schülerinnen entdecken die wissenschaftlichen Bibliotheken
• Beispiel: UB Hildesheim: 2 Schulungsmodule• 1. Modul: allgemeine Einführung in die
Bibliotheksbenutzung und Literaturrecherche• 2. Modul: Recherche am Online-Katalog,
bibliographischen Datenbanken und Volltextdatenbanken (Bearbeitung von Übungsaufgaben)
INFOKOS e.V. - Wir über unsWas wollen wir?
„Wir streben … Lernsituationen an,die den Erwerb fachlichen Wissens und die Aneignung von Lern- und Arbeitstechniken miteinander verknüpfen und so jeden einzelnen Lerner mit Informationskompetenz ausstatten helfen.“
„Unter Informationskompetenz verstehen wir die Fähigkeit,Informationen zu einem bestimmten Thema oder Problem zu finden, auf ihre Richtigkeit und Relevanz zu prüfen, sie in das eigene Wissen einzufügen und an andere weiterzugeben.“
Verträge zur Zusammenarbeit
• auf Länderebene
Beispiel: Nordrhein-Westfalen
• auf kommunaler Ebene
Beispiel: Stadtbibliothek Hannover, Stadtteilbibliothek Am Kronsberg – IGS Kronsberg
• Niedersachsen: kein Kooperationsvertrag, sondern Einrichtung einer AG beim KM
Inhalte eines Kooperationsvertrags
• Ziele• Didaktische Konzeption• Aufgaben der Kooperationspartner• Vereinbarungsrahmen• Umsetzung• Schirmherrschaft• …
Internetadressen
• www.akademiefuerlesefoerderung.de• www.antolin.de• www.bildungspartner.nrw.de• www.ifak-kindermedien.de/kib_veranstaltung.htm (Beispiele für
Bücherrallys, Medienrallys, Lesenächte…)• www.infokompetenz.de• www.leseforum.bayern.de (Lektüredatenbank,
Bibliothekseinführungen…)• www.julius-club.de• www.medienpartner-nrw.de• www.schulbibliothek.at• www.schulmediothek.de• www.sommerleseclub.de• www.stiftunglesen.de
Literaturhinweise• Bibliothek Forschung und Praxis. 29 (2005) Nr. 1• Cottrell, Rob: So hole ich mir Wissen. Kinder beschaffen sich selbständig
Informationen. Mülheim an der Ruhr: Verl. an der Ruhr 2003. ISBN 3-86072-720-6
• Fritsche, Elfi und Gudrun Sulzenbacher: Lese-Rezepte. Neues Lernen in der Bibliothek. 5. Aufl. Bozen: Päd. Institut für die deutsche Sprachgruppe…2005. ISBN 3-209-02864-8
• Fritz, Markus; Mairhofer, Elisabeth und Michael Patreider: Lernwelten.net. Bozen: Pädagogisches Institut für die deutsche Sprachgruppe... 2005. (Projektberichte aus dem Pädagogischen Institut ; 12)
• Kooperation macht stärker: Medienpartner Bibliothek & Schule. Gütersloh: Bertelsmann Stiftung 2005. ISBN 3-89204-773-1
• Lesen und lernen in der Schulbibliothek. Hrsg. Von Veronika Fink und Markus Fritz. Bozen. Päd. Institut für die deutsche Sprachgruppe… 2004. (Projektberichte aus dem Pädagogischen Institut ; 11)
• Öffentliche Bibliothek und Schule – neue Formen der Partnerschaft. Bertelsmann Stiftung (Hrsg.). Gütersloh: Verl. Bertelsmann-Stiftung 1997. ISBN 3-89204-268-3
• Schulbibliotheken. Grundlagen der Planung, des Aufbaus, der Verwaltung und Nutzung. (Beiträge Jugendliteratur und Medien; 14. Beiheft) 2003. ISBN 3-7799-0984-7
Ausblick
• Es mangelt nicht an Ideen, aber es mangelt an stabilen Strukturen für eine kontinuierliche Zusammenarbeit.
• Schaffung von Strukturen durchlokale Netzwerke
Öffentliche Bibliotheken:müssen sich als Bildungseinrichtungen positionieren, wenn sie auf Dauer überleben wollen.
Schulen: können sich nur dann erfolgreich profilieren, wenn sie Leseförderung und Vermittlung von Medien- und Informationskompetenz über bibliothekarische Angebote professionell anbieten.