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S.IAP. GR. IV 70% MITTEILUNGEN UND NACHRICHTEN AUS MOOS, ST. LEONHARD UND ST. MARTIN Nr.1 März 1988 2. Jahrgang Vor 130 Jahren in Moos Erlebnisse zweier Wiener Professoren In dem Buche »Leben des Grafen Erasmus von Deroy« 1855 steht ein interessanter Bericht »lrn Passeier- tal« Darin beschreibt der Wiener Profes- sor Anton Heilmann ausführlich Er- lebnisse und Eindrücke einer Wan- derung mit einem Freund von Meran ins Ötztal, Die zwei vornehmen Wiener zogen in der Früh des Jakobitages (Bauern- feiertag) in Meran los. In Riffian er- lebten sie die Festlichkeit einer Primiz. Sie bereuten, ab Saltaus nicht einen Führer genommen zu haben, da sie an der Passer nicht weiterkamen und um Hilfe rufen mußten. Am Sandhof kehrten sie ein und zogen dann über St. Leonhard ins Hinterpasseier. Über das am Zoll zu zahlende Weggeld waren sie sehr erstaunt. Gegen Abend kamen sie endlich in Moos an. Die Erlebnisse in Moos beschreibt Heilmann wie folgt: »Glücklich und wohlbehalten langten wir gegen Abend in Moos an, und so einfach und ländlich auch unser Nachtquartier war, so fanden wir doch alles, was ein hungriger und ermüde- ter Fußwanderer in einem öden AI- pendorfe erwarten kann. Die Dorfbewohner hatten sich um den Tisch gesetzt und sprachen dem sauren Weine oder dem scharfen Branntwein tüchtig zu. Die meisten von ihnen führten einen Dialekt, der uns nicht weniger verständlich war, als hätten sie in irgendeiner Sprache Afrikas gesprochen; einige andere je- doch, die den größten Teil des Jahres in der Fremde verkehren, akkommo- dierten sich im Gespräche mit uns insoweit, daß es uns nicht eben schwerfiel, sie zu verstehen. Das Pas- seiertal kann natürlich seine Bewoh- ner nicht völlig durch sich selbst er- nähren, und darum geht ein Teil mit Obst, das sie in dem gesegneten südlichen Etschtale kaufen, nach Nor- den und beglückt besonders die Be- wohner Bayerns mit den gesuchten Tiroler Birnen, Pflaumen und Apriko- sen; oder sie erhandeln in Italien und Südtirol mageres Vieh, lassen es auf ihren gesunden und kräuterreichen Almen weiden und führen es dann auf die Märkte von Meran und dessen Umgebung, und noch andere holen aus dem flachsreichen Ötztale Stoff für den heimischen Webstuhl. Diese Reisenden, welche die Schranken ihres Talstreifens überschreiten, sind natürlich auch in geistiger Hinsicht weniger beschränkt, als die jahraus, jahrein an der Scholle klebenden; daß aber diese letzteren selbst nicht ein- mal die Stufe des untergeordnetsten Wissens zu erreichen vermochten, das wurde uns hinlänglich klar, nach- dem wir Gelegenheit gehabt hatten, einen Blick auf den Stand des hiesi- gen Volksschulwesens zu werfen. Schon die Art und Weise war eigen- tümlich, wodurch wir auf die Schule geführt wurden. Wir fragten nämlich, ob es hier keinen Barbier gebe, wir möchten gern rasiert ins Ötztal wan- dern. ,,0 doch", erwiderten gleichzei- tig mehrere Stimmen, "da müssen Sie zum Schulmeister gehen". Unser Be- fremden, das wir darüber äußerten, befremdete, wie es schien, die Leute noch weit mehr; denn sie schauten uns darauf mit einem Blicke an, mit dem wir einen Bauernknaben fixieren, (Fortsetzung auf Seite 2) Spedizione in a.p. – 70% – Filiale di Bolzano MITTEILUNGEN UND NACHRICHTEN AUS MOOS, ST. LEONHARD UND ST. MARTIN

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Ausgabe 01/1988

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Page 1: Passeirer Blatt

S.IAP. GR. IV 70%

MITTEILUNGEN UND NACHRICHTEN AUSMOOS, ST. LEONHARD UND ST. MARTIN

Nr.1März 1988

2. Jahrgang

Vor 130 Jahren in MoosErlebnisse zweier Wiener Professoren

In dem Buche »Leben des GrafenErasmus von Deroy« 1855 steht eininteressanter Bericht »lrn Passeier-tal«Darin beschreibt der Wiener Profes-sor Anton Heilmann ausführlich Er-lebnisse und Eindrücke einer Wan-derung mit einem Freund von Meranins Ötztal,Die zwei vornehmen Wiener zogen inder Früh des Jakobitages (Bauern-feiertag) in Meran los. In Riffian er-lebten sie die Festlichkeit einer Primiz.Sie bereuten, ab Saltaus nicht einenFührer genommen zu haben, da siean der Passer nicht weiterkamen undum Hilfe rufen mußten. Am Sandhofkehrten sie ein und zogen dann überSt. Leonhard ins Hinterpasseier. Überdas am Zoll zu zahlende Weggeldwaren sie sehr erstaunt. GegenAbend kamen sie endlich in Moos an.Die Erlebnisse in Moos beschreibtHeilmann wie folgt:»Glücklich und wohlbehalten langtenwir gegen Abend in Moos an, und soeinfach und ländlich auch unserNachtquartier war, so fanden wir dochalles, was ein hungriger und ermüde-ter Fußwanderer in einem öden AI-pendorfe erwarten kann.Die Dorfbewohner hatten sich umden Tisch gesetzt und sprachen demsauren Weine oder dem scharfenBranntwein tüchtig zu. Die meisten

von ihnen führten einen Dialekt, deruns nicht weniger verständlich war,als hätten sie in irgendeiner SpracheAfrikas gesprochen; einige andere je-doch, die den größten Teil des Jahresin der Fremde verkehren, akkommo-dierten sich im Gespräche mit unsinsoweit, daß es uns nicht ebenschwerfiel, sie zu verstehen. Das Pas-seiertal kann natürlich seine Bewoh-ner nicht völlig durch sich selbst er-nähren, und darum geht ein Teil mitObst, das sie in dem gesegnetensüdlichen Etschtale kaufen, nach Nor-den und beglückt besonders die Be-wohner Bayerns mit den gesuchtenTiroler Birnen, Pflaumen und Apriko-sen; oder sie erhandeln in Italien undSüdtirol mageres Vieh, lassen es aufihren gesunden und kräuterreichenAlmen weiden und führen es dann aufdie Märkte von Meran und dessenUmgebung, und noch andere holen

aus dem flachsreichen Ötztale Stofffür den heimischen Webstuhl. DieseReisenden, welche die Schrankenihres Talstreifens überschreiten, sindnatürlich auch in geistiger Hinsichtweniger beschränkt, als die jahraus,jahrein an der Scholle klebenden; daßaber diese letzteren selbst nicht ein-mal die Stufe des untergeordnetstenWissens zu erreichen vermochten,das wurde uns hinlänglich klar, nach-dem wir Gelegenheit gehabt hatten,einen Blick auf den Stand des hiesi-gen Volksschulwesens zu werfen.Schon die Art und Weise war eigen-tümlich, wodurch wir auf die Schulegeführt wurden. Wir fragten nämlich,ob es hier keinen Barbier gebe, wirmöchten gern rasiert ins Ötztal wan-dern. ,,0 doch", erwiderten gleichzei-tig mehrere Stimmen, "da müssen Siezum Schulmeister gehen". Unser Be-fremden, das wir darüber äußerten,befremdete, wie es schien, die Leutenoch weit mehr; denn sie schautenuns darauf mit einem Blicke an, mitdem wir einen Bauernknaben fixieren,

(Fortsetzung auf Seite 2)

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15. Jahrgang – Nr. 35 September 2002

MITTEILUNGEN UND NACHRICHTEN AUS MOOS, ST. LEONHARD UND ST. MARTIN

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Seite 2 I Nr. 1 Passeirer Blatt I März 1988

Moos um 1892.

Vor 130 Jahren in Moos(Fortsetzung von Seite 1)

der sich über die großen Häuser derStadt verwundert.Wir gingen augenblicklich in die Schu-le und fanden denn auch glücklichden Schulmeister und Barbier. Er warganz gekleidet wie die übrigen Dorf-bewohner, sprach denselben unver-ständlichen Dialekt und war eben da-mit beschäftigt, einen alten gedientenRechen auszubessern. Als wir ihmdarauf den Zweck unseres Besucheszu erkennen gaben, holte er ein altes,schartiges Messer und das schmuck-lose Seifenbecken und verfuhr dannmit uns übel und böse, wie man esauf dem Lande gewöhnt ist. Wir ga-ben ihm zum Schlusse einen Zwanzig-kreuzer, und zwanzigfacher Dank mal-te sich in seinen verklärten Zügen.Um die Verhältnisse zu würdigen,muß man zuvor den Bildungsgangeines derartigen Volksbildners ken-nen, und weil dieser sehr kurz ist,genügen auch wenige Worte, ihn dar-zustellen. Vom sechsten bis zumzwölften Jahre besucht der zukünfti-ge Lehrer die Dorfschule, dann kräf-tigt er sich bis zum achtzehntenoder neunzehnten Jahre als Hirt aufder Alm, und nachdem er hier dasWenige, was er bereits wußte, wieder

vergessen, geht er in eine nahelie-gende größere Stadt, um in der erstenKlasse der Hauptschule unter elf- undzwölfjährigen Knaben, die sämtlichmehr wissen als der große Präparand,einen dreimonatlichen Kursus zu ab-solvieren. Ist diese Zeit überstanden,dann wird er in aller Geschwindig-keit geprüft, und wenn er dabei auchden Inn in das Tote Meer laufen läßt,bei einer verlangten Einteilung derPflanzen den Klee unter das Vieh-futter rubriziert und den Pythagorä-ischen Lehrsatz für eine Fastenspeisehält, so wird er dessen ungeachtetals wohl bestallter Lehrer kreiert undmit einem vakanten Stellchen im We-ge rechtens betraut. - Was will manaber auch für den Preis, der ihm wird,mehr verlangen? Unser Barbier hatte,wie er uns treuherzig vorrechnete,alles in allem für Schul-, Küster- undOrganistendienste eine Jahresein-nahme von sechzig Gulden. Freilichkann er davon nicht leben; da er abernur von Martini bis Georgi Schule zuhalten hat, so kann er im Sommer-halbjahr als Hirt, Wildheuer oder Tage-löhner noch ein Erkleckliches ver-dienen, und das Amt eines Dorfbar-biers bringt ihm auch noch einigeZehnpfennige. Er war vollständig mitseiner Lage zufrieden und hatte keineAhnung, daß es in andern Ländern

anders sein könne. Als daher meinGefährte sich und mich als Kollegeihm präsentierte, da lächelte erhöchst gutmütig und meinte, er wollt'wohl alles glauben, was wir ihm er-zählten, aber daß wir Lehrer wärenund dabei so gut gekleidet gingenund so weite Reiser) zum puren Ver-gnügen machen könnten, das glaubteer nimmermehr nit. "Das wär' dochhalt a bitzli zu stark ufgelogen". -Der Professor, den diese Zweifel indie heiterste Laune versetzten, gingendlich von seiner ersten Aussagewieder ab und sagte, wir seien aller-dings Kollegen, aber nicht als Lehrer,sondern als Barbiere. "Ja, das glaub' iwohl eher", antwortete unser Päda-goge zufrieden, "denn so ein HerrBarbier in Wien und Dresden, der 'nZwanz'ger für a einz'ge Bedienungzahlt, mag wohl a wackres Geldverdiene!"Wenn auch besser, so doch gewißnicht gut, befindet sich die hiesigeGeistlichkeit. Sie ist in Tirol zu starkvertreten. In Moos allein, einem Dorfevon 480 Seelen, gab es zwei geist-liche Herren, einen Pfarrer und einenKaplan, hier G'sellpriester genannt.Welches Einkommen der erstere be-zog, konnte ich nicht genau erfahren,der zweite aber hatte nur 112Guldenbei freier Wohnung und Kost.:

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Passeirer Blatt I März 1988 Seite 3 I Nr. 1

Elektrowerk St. Leonhardsteht vor Baubeginn

Der Verbrauch von elektrischer Ener-gie steigt in unserer konsumorien-tierten Gesellschaft ständig an. Trotzder steigenden Kosten und der zu-nehmenden Umweltbelastung willniemand auf den bequemen und teil-weise schon unersetzlichen Elektro-konsum in Haushalt und Betrieb ver-zichten. Auch für die Gemeinden be-deuten die Heizungs- und Stroms pe-sen für die gemeindeeigenen Bautenwie Ämter, Schulen und andere öf-fentliche Gebäude eine steigende Be-lastung für den jährlichen Haushalt.Überhaupt wird die Instandhaltungder gemeindeeigenen Räumlichkei-ten in den kommenden Jahrzehntenvoraussichtlich immer größere finan-zielle Anforderungen an die Gemein-dekassa stellen und für viele bau-freudige Gemeindeverwaltungen zueinem unerwünschten Bumerangwerden.Aus diesen und ähnlichen Überle-gungen hat die Gemeindeverwaltungvon St. Leonhard bereits Ende der70-er Jahre den Bau eines gemeinde-eigenen Elektrowerkes ins Auge ge-

WALTEN

WASSERFASSUNGWALTEN BACH

faßt, zumal der Ort von den land-schaftlichen Gegebenheiten her wohleinmalige Voraussetzungen bietet:Sowohl dem Waltner- als auch demPfistradbach müßten die nötigenWassermengen nur an schwer ein-sehbaren Stellen (Schluchten) ent-zogen werden. Man beauftragte da-her im Jahre 1979 Herrn Ing. Volanteaus Bozen, ein Vorprojekt zur elek-trischen Nutzung der Gewässer imEinzugsbereich des Waltner- undPfistradbaches auszuarbeiten. NachVorlage des Projektes ergab ein zu-fälliger Kontakt des BürqermeistersMatthias Raffl mit dem damaligenNordtiroler Landeshauptmann EduardWallnöfer, der auch Aufsichtsratsvor-sitzender der TIWAG (Tiroler Wasser-kraft AG) war, daß es vorteilhaft wäre,das Volante-Projekt von NordtirolerWasserkraftexperten, die im alpinenRaum große Erfahrung besitzen, prü-fen und überarbeiten zu lassen. Die-se Aufgabe übernahm schließlichHerr Ing. Sommer, der laut Bürger-meister Raffl seinen ehemaligen Stu-dienkollegen Ing. Burkhard Pohl aus

GEMEINDEWASSER KR AFTWERK

WASSERFASSUNGPFISTRADBACH

KRAFTWERK

Schlanders als Projektanten empfahl.Die statistischen Berechnungenübernahm Herr Ing. Rauch, ein frühe-rer Angestellter der TIWAG.Das Projekt von Ing. Pohl (in Zusam-menarbeit mit Ing. Sommer und Ing.Rauch von der TIWAG) sieht ein Kraft-werk mit einer mittleren Jahreslei-stung von 18.000.000 KWh vor, waseiner Nennleistung von 2.634,77 KWentspricht. Die maximal installierteLeistung liegt bei 4.190,74 KW: diemittlere elektrische Leistung beträgtlaut Projekt 2.050,13 KW,die maximale3.352,59 KWAls Größen-Vergleichswert sei ange-führt, daß der derzeitige Jahresver-brauch an Elektroenergie in St. Leon-hard laut ENEL bei 2.500.000 KW liegt(1980). Die Fassung des Waltner-baches ist unterhalb des kürzlich inBetrieb gesetzten Waltner Werkes ineiner Meereshöhe von 1158 Meterngeplant, die Fassung des Pfistrad-baches ungefähr in gleicher Höheoberhalb der bestehenden Brückenach Karlegg. Sogenannte »TirolerWehren« mit Wehrkanal und Entsan-derkammer (alles elektronisch ge-steuert) verhindern den Einlauf vonSand, Geschiebe und Laub in dieRohre.Die faßbare Wassermenge beträgtbeim Waltnerbach 750 I/sec., beimPfistradbach 400 I/sec. Die Rest-wassermengen, die von Oktober bisMai in den Bächen fließen müssen,wurden vom Landesausschuß mit60 I/sec. im Waltnerbach und mit50 I/sec. im Pfistradbach festgesetzt.Diese Menge genügt laut Experten-aussagen, damit die Kiesbänke, dieals Laichplätze der Fische dienen,überflutet werden.Von den Fassungsstellen aus verlau-fen Sphäroguß-Rohrleitungen mit ei-nem Durchmesser von 700 mm (Walt-nerbach) und 500 bzw. 600 mm (Pfist-radbach) mit geringem Gefälle bisoberhalb des Hofes »Spitaler«, wo siein einem sog. Wasserschloß zusam-menlaufen. Es handelt sich dabei umein ca. 45 m langes und 1,2m dickesRohr, in dem der Druckausgleich er-folgt. Von hier verläuft eine Druck-rohrleitung wieder im Durchmesservon 700 mm zur E-Werk-Zentrale, diein der Nesselgrube, etwa 100 m hinterder Einmündung des Pfistradbachesin den Waltnerbach vorgesehen ist.Die Länge der Druckrohrleitung be-trägt 820 m, die Fallhöhe ca. 400 m.Die letzten 200 m werden zweckseiner sicheren Verankerung in armier-tem Beton verlegt.Die Zentrale wird in den Hang einge-baut und beherbergt die Turbinen-

(Fortsetzung auf Seite 4)

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Seite 4 / Nr. 1 Passeirer Blatt / März 1988

Elektrowerk St. Leonhard steht vorBaubeginn(Fortsetzung von Seite 3)

halle, Werkstatt, Transformatoren-raum, Büro, Waschraum, WC und einLager mit Kran. Von hier läuft dasWasser in einem Rückgabekanal inden Waltnerba'ch zurück und von hieraus laufen Elektrokabel den Rohrlei-tungen entlang zu den Wasserfas-sungsteIlen, die sie elektronischsteuern.Für die Stromerzeugung sind zweizweidüsige Freistrahlturbinen (Pelton)mit 1.000 Umdrehungen pro Minutevorgesehen, ebenso zwei Drehstrom-Synchron-Generatoren und zweiDrehstrom-Transformatoren und einEigenbedarfstrafo. Der Anschluß andie ENEL-Leitung soll durch ein Mit-telspannungskabel von 250 m Längeerfolgen. Die Kosten für die Anlagenund Arbeiten werden folgenderma-ßen voranschlagt:Wasserfassungen mitEntsander L. 583.455.000Druckrohrleitung mitWasserschloßMaschinenhaus mitanderen RäumenMaschineller TeilElektrotechnischer TeilUnvorhergesehenes undallgemeine Spesen L.

L. 2.135.000.000

L. 313.800.000L. 905.000.000L. 967.040.000

458.444.000L. 5.362.739.000

+ MwSt.

Die Finanzierung dieser enormenSummen ist folgendermaßen geplant:50% der anerkannten Kosten (Lire2.561.000.000) sind bereits vom Landzugesagt. Der Rest von Lire2.681.000.000 wird als Kredit mit20jähriger Laufzeit bei der Depositen-bank in Rom aufgenommen, wobeidie Rückzahlung samt Zinsen jährlich10,70% beträgt. Die Zwischenfinan-zierung muß aus dem Gemeindehaus-halt bereitgestellt werden.Die Gemeinde kann den gewonnenenStrom derzeit nur für den Eigenbedarfverbrauchen (Schulen, Vereinshaus,Gemeindehaus, Parkplatz, öffentlicheBeleuchtung), da sie keine Verteiler-lizenz besitzt, durch welche sie dieBürger des gesamten Gemeindege-bietes mit Strom versorgen könnte.Den restlichen Strom muß sie an dasENEL abgeben, das dafür die festge-setzten Preise bezahlt.Der Gemeinderat hat in seiner letztenSitzung vom 9.2.1988 die Ausschrei-bung der gesamten Arbeiten in Formvon Privatversteigerungen und derAnkäufe in Form von Firmenwettbe-werben beschlossen. Der Baubeginnist noch im Frühjahr 1988 geplant, dieInbetriebnahme ist, wenn alles nachPlan läuft, Ende 1989 vorgesehen.

Das Gericht Passeier unddie Gerichtsalmen heuteZwischen 1250 und 1300 erlangtendie Grafen auf Schloß Tirol die Lan-deshoheit, wodurch der Name vomSchloß Tirol auf das ganze Land über-ging. Diesen Grafen hat das GerichtPasseier seine Entstehung zu ver-danken. Im Zuge des Ausbaues ihrerHerrschaft vereinigten sie nämlichdas ganze Tal Passeier zu einem Ver-waltungsbezirk, nachdem dieses vor-her zwei verschiedenen Grafschaf-ten (Vinschgau und Bozen) angehörthatte.Den alten Gerichten oblag in keinerWeise nur die Rechtspflege, sonderndie ganze politisch-administrativeVerwaltung ihres Sprengels. Eng ver-knüpft mit dem Gerichtswesen warvon jeher das Gemeinwesen, welchesvor allem der Selbstverwaltung derbäuerlichen Gemeinwirtschaft diente.Im Passeier bildeten die in vier Propst-eien zusammengefaßten 17 Gemein-den lediglich örtliche Nachbarschaf-ten, aber keine Vollgemeinden. Einesolche stellte vielmehr nur die Ge-richtsgemeinde als Ganzes dar. DasGericht Passeier war somit das Ver-waltungsorgan für das ganze Tal anStelle der heutigen drei Gemein-den.Um 1810 wurden die 17 Gemeindenauf zehn und 1854 auf fünf zusam-mengezogen. Ab 1928 bestanden nurmehr die Gemeinden St. Leonhardund Moos. 1953 wurde die Gemein-de St. Martin wieder neu errichtet.Das Gericht Passeier wurde 1810 alsk.k. Landgericht in staatlicher Ver-waltung übernommen. 1849 wurdedieses Landgericht in ein Bezirksge-richt umgewandelt. 1923 wurde dasGerichtsamt in Passeier aufgehobenund das Gebiet dem BezirksgerichtMeran zugewiesen.An das selbständige Gericht Passeiererinnert noch das Gerichtshaus inSt. Leonhard.Als Rest des einstigen Passeirer Ge-meinwesens sind die GerichtsalmenTimmels und Lazins sowie der Lazin-serhof zu betrachten, denn sie sindheute noch Gemeinschaftsbesitz al-ler Passeirer Bürger. Diese Almenwurden seit jeher intensiv genutzt.In den letzten Jahren wurden sie so-gar überweidet, da sich der Viehstandim Tale erhöht hat. Gründe hierfürsind vor allem das Auflassen derÄcker mit Umstellung auf intensiveMilchwirtschaft und der starke Futter-zukauf von auswärts.

Der Mangel an gemeinschaftlichenWeidegründen im Tal hat nun denAusschuß der Gerichtsalmeninteres-sentschaft veranlaßt, 1986 an denGrundzukauf in Schönau für die Tim-melsalm zu denken. Es wurden ca. 95ha Grund vom Annele- und Schmied-hof als direkter Besitz am Schönauer-Moos und in den Schönauer Mahdern,sowie das Mitweiderecht für 30 Rin-der in den gemeinschaftlichen Schön-auer Weidegründen angekauft. Dazukamen noch 60 Weiderechte. fürKleinvieh zwischen dem Timmelstalund dem Langtal.Für die Finanzierung des Ankaufesobgenannter Liegenschaften wurdendie Bauern des Tales mit Lire 40.000je Stück Rind zur Kasse gebeten.Ein Großteil der Bauern hat angeblichden ihnen angerechneten Betrag ein-gezahlt. Für die Berechnung der zuzahlenden Beträge gab es unter denBauern verschiedene Meinungen unddementsprechend heiße Diskussio-nen.Da der hohe Kaufpreis für genannteWeidegründe (480 Millionen zuzüg-lich Spesen) von den Bauern alleinnicht zu verkraften gewesen wäre,stellte der Gerichtsalmenausschußan die Passeirer Gemeinden ein An-suchen um finanzielle Unterstützung.Die drei Gemeindeverwaltungen faß-ten daraufhin 1987 einen Grundsatz-beschluß, einen Beitrag von je 100Millionen zu gewähren und diese Be-träge in den Gemeindebilanzen vor-zusehen. Nachdem aber die Gerichts-almeninteressentschaft keine grund-buchfähige juridische Person ist,konnten von den Gemeinden die 300Millionen für den Ankauf der erwähn-ten Liegenschaften bisher nicht aus-bezahlt werden. Um dies zu ermög-lichen, muß die Interessentschaftgrundbücherliche Eigentümerin derAlmen Timmels und Lazins werden(Art. 27 des L.G. Nr. 2 vom 07.01.1959).Die grundbücherliche Umschreibungsoll auch für die Schafberge »Zielund Bank- und für den LazinserSchafberg erfolgen. Nachdem aberdiese Schafberge zum geschlosse-nen Hof Lazins gehören und dieserlaut Gemeinderatsbeschlüssen imBesitz der drei Gemeinden bleibensoll, ist die Sachlage z.Z. noch rechtverworren. Übrigens muß die Rück-führung der beiden Almen in denBesitz der Gerichtsalmeninteressent-schaft von einem Kommissar durch-

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Passeirer Blatt I März 1988 Seite 5 I Nr. 1

geführt werden, da die Gemeinde-räte diesbezüglich befangen sind(Vertretung von Privatinteressen).Zum Kommissar wurde Dr. PeterProsch, Funktionär des Landesaus-schusses im Assessorat für Landwirt-schaft, ernannt.Als wesentlicher Bestandteil der Ge-meinderatsbeschlüsse gilt die Forde-rung, daß bei einer eventuellen An-nahme des Antrages der Gerichts-almeninteressentschaft um Rückfüh-rung der Almen in den Besitz derBauern auf jeden Fall alle bestehen-den Rechte der Bürger der drei Ge-meinden St. Martin, St. Leonhard undMoos in Passeier (mit den Katastral-gemeinden Platt und Rabenstein) be-züglich der Nutzung der Almen ge-währleistet und in unwiderruflicherWeise abgesichert werden müssen.Der Gemeinderat von Moos hat diezwischen der Gerichtsalminteres-sentschaft und dem Schafzüchterver-band getroffenen Vereinbarungenvom 13. Oktober 1987 betreffs Nut-zung der Weidegründe zur Kenntnisgenommen und schlägt vor, daß even-tuelle Streitfälle von einem zu er-nennenden Schiedsgericht entschie-den werden sollen.Laut einem Schreiben der Tiroler lan-desregierung von 1911 bestand inPasseier ein Gerichtsfond. Der Lan-desausschuß von Tirol hat diesenGerichtsfond als Eigentum der fünfGemeinden des Passeiertals erklärt.Die Einnahmen des Fonds waren un-ter anderem »das Grasgeld, hier Agritgenannt, für die Benutzung der Alpen-weiden, ferner der Erlös aus Ver-pachtungen einzelner Weiderechte,z.B. der Schafweiden, weiters derErlös aus der Verpachtung des Wirts-hauses ...«. Weiter heißt es in diesemSchreiben: »Aus diesen Einnahmenwerden nach alter Übung gedeckt, ...hauptsächlich die Kosten der Ein-haltung der Gerichtswege, das Warte-geld der Ärtze, ... die eventueilenAbgänge des Gerichtsarmen- undBruderhausfondes.« Daraus geht klarhervor, daß die Nutznießer der lie-genschaften Timmelsalm, Lazinser-alm und Lazinserhof nicht nur dieBauern, sondern alle Bürger des Ge-richtes Passeier bzw. der fünf Ge-meinden in Passeier waren und somitauch noch sind.Diese Nutznießerrechte sind auch derGrund, weshalb nichtbäuerliche Ge-meinderäte den Lazinserhof von dergrundbücherlichen Umschreibungder Gerichtsalmen von den Gemein-den auf die Bauern ausgeklammerthaben wollten.

Eine Urkunde für dieMarktgemeinde St. LeonhardAnläßlich der diesjährigen Bürgerver-sammlung der Marktgemeinde St.Leonhard am 12. Februar 1988 stan-den einige wichtige Punkte auf derTagesordnung. Nach dem Leistungs-bericht der SVP-Ortsgruppe über-reichte der Vizepräsident des Re-gionalrates, Karl Oberhauser, demBürgermeister Matthias Raffl die Ur-kunde zur Verleihung des Titels einerMarktgemeinde, wie er bereits imTirol-Gedenkjahr 1984 auf Vorschlagdes Vereins für Kultur und Heimat-pflege Passeier vom Gemeinderatvon St. Leonhard beschlossen wor-den war. In seiner Laudatio sagteAbg. Oberhauser, St. Leonhard ver-diene sich infolge der kulturellen, so-zialen und wirtschaftlichen Leistun-gen den Ehrentitel »Marktqernelnde«,Doch dieser Titel - einmal verliehen -bleibe eine ständige Aufforderung anGemeindeverwalter und Bevölkerungvon St. Leonhard, dafür zu sorgen,daß der Hauptort des Tales dieseröffentlichen Ehrung jederzeit gerechtwerde.

Unter den Klängen der Musikkapelle»Andreas Hofer- nahm Bürgermei-ster Raffl die Urkunde mit Freudeentgegen und dankte für die Ehre,die seiner Gemeinde zuteil wurde.Nach der Verleihung der Urkunde!;laben die Gemeindeverwalter einenUberblick über geleistete und ge-plante Arbeiten, aus denen der an-stehende Bau des gemeindeeigenenElektrowerks am Waltnerbach her-ausragt. Nach den umfangreichenBerichten informierte die SVP-Jugenddie 230 Anwesenden über ein um-weltschonendes Müllaufbereitungs-projekt, genannt die »Grüne Tonne«,das mit viel Sympathie aufgenommenwurde.Anschließend bot sich eine Diskus-sionsgelegenheit, die wohl wegen derstark vorgerückten Stunde kaum ge-nutzt wurde. Der ebenfalls anwesen-de SVP-Bezirksobmann Dr. WalterWeiß berichtete von den Problemenim Burggrafenamt, daß man am Endegar froh sein kann, im Passeiertal zuleben ...

Bürgermeister Matthias Raffl nimmt die Urkunde aus den Händen von RegionalassessorKarl Oberhauser entgegen.

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Seite 6 I Nr. 1 Passeirer Blatt I März 1988

Ein Verein stellt sich vor:Schachklub Passeier

Ohne viel Aufhebens, aber mit Ent-schlossenheit und mit dem Einsatzeiniger weniger, hat der SchachklubPasseier in den vergangenen Jahrenseinen festen Platz im Vereinslebendes Passeiertales eingenommen.Offiziell gegründet wurde der Schach-klub Passeier im November 1977 inSt. Leonhard und hat heute ca. 30aktive Mitglieder, die aus allen Ge-meinden des Passeiertales kommen.Initiator und Triebfeder war Dr. Seba-stian Pamer, damals Lehrer an derMittelschule St. Leonhard, der schoneinige Jahre Schachkurse an der Mit-telschule durchgeführt hatte.

Pamer Sebastian beim Meisterschafts-spiel gegen den Schachklub Sterzing imWinter 1987.Josef Steiner, Alois Pamer, Max Raich,die zugleich auch den ersten Aus-schuß bildeten, waren einige weitereGründungsmitglieder. Mit dieser Ver-einsgründung setzte man sich zumZiel, allen Interessierten im Passeier-tal Gelegenheit zur Erlernung, Fort-bildung und Übung im Schachspielzu bieten und darüberhinaus für daskönigliche Spiel zu werben, um stän-dig neue Anhänger zu finden.Durch Organisation regelmäßigerSpielzusammenkünfte und durch Ver-anstaltung von Wettkämpfen, sowohlinnerhalb des Klubs als auch mit an-deren Schachvereinen, bot die Formeines Vereins die beste Gewähr, dieseZiele auch tatsächlich zu erreichen.Nach der anfänglichen Begeisterungin den ersten zwei Jahren, in denender Verein bereits erste Vergleichs-kämpfe mit dem SchachvereinSchenna austrug, wurde es etwasruhiger.

Erst in den Jahren 1981/82 kam wie-der neuer Schwung in das Vereins-leben des Schachklubs. Meran wardamals Schauplatz zweier großerSchachveranstaltungen: Kandidaten-finale zwischen dem deutschen Dr.Hübner und dem Exilrussen ViktorKortschnoi und schließlich der Welt-meisterschaftskampf zwischen ViktorKortschnoi und Anatoli Karpow.Im allgemeinen Aufwärtstrend, dendas Schachspiel in Südtirol in denJahren 1980-83 verzeichnete, wurdeauch in St. Leonhard wieder begei-stert Schach gespielt. BeliebtesterTreffpunkt für die Schachspieler warder Gasthof »Frick«, und es war auchder »Frick Ander«, der sich in diesenJahren besonders um den Schach-verein kümmerte und wichtige Kon-takte knüpfte.In der Jahreshauptversammlung vom27. Oktober 1982 beschloß derSchachklub erstmals ein klubinternesRanglistenturnier auszutragen. Essollte nicht nur in gemütlicher At-mosphäre das »königliche Spiel« ge-spielt werden, sondern auf Grund vonsportlichen Kampfspielen sollte eineRangliste erstellt werden. Dies sollteals Training und als Ausgangspunktfür eine spätere Teilnahme an derSüdtiroler Schachmeisterschaft die-nen. Somit war die Idee geboren,das Schachspiel auch bei uns sport-mäßig zu betreiben.Am 23. Mai 1983 organisierte derSchachklub eine Veranstaltung in St.Leonhard, die einiges Aufsehen er-regte. Der tschechische GroßmeisterVlastimil Hort, einer der welt bestenSchachspieler erklärte sich bereit,gegen 42 Spieler aus Südtirol und ausdem Passeiertal eine Simultanvorstel-lung zu geben. Hort zeigte sein groß-artiges Können und gewann alle 42Partien. Es war faszinierend zu sehen,mit welcher Schnelligkeit und Leich-tigkeit er scheinbar schwierige Pro-bleme löste, sodaß auch die besteneinheimischen Spieler keine Chancehatten, obwohl Hort ja gleichzeitiggegen 42 Spieler antrat.Nach dieser ersten öffentlichen Ver-anstaltung des Schachklubs erfolgtedann im Winter 1983/84 die ersteTeilnahme an der Südtiroler Schach-meisterschaft in der untersten Liga,der C-Liga, mit den Spielern AlbinKofler, Hans Innerhofer, Franz Prün-ster, Hans Lanthaler, Josef Steinerund Max Raich. Bereits in diesem

ersten Jahr konnte ein guter vierterPlatz erreicht werden.Im folgenden Jahr 1984/85 wurde derSchach klub Passeier aus organisa-torischen Gründen für die Abwicklungder Schachmeisterschaft von der C-Liga in die nächsthöhere Liga, dieB-Liga, geholt. Damit sah man sichganz unerwartet weitaus stärkerenMannschaften gegenübergestellt,Mannschaften wie Kaltern, Arci Bo-zen, Vinschgau, Tramin, Welschnofen,Lask Bozen, Niederdorf und Ridnaun.Überraschend kam es deshalb auch,daß man gleich im ersten Spiel diestarke Mannschaft aus Kaltern be-siegte, die letztlich zweite wurde,und im folgenden Jahr wieder in derA-Liga spielte. Ein vierter Platz vonzehn Mannschaften war schließlichder Lohn für eine sehr gute Leistungin diesem ersten Jahr in der B-Liga.In den zwei darauffolgenden Jahrenkonnte der Schachklub Passeier die-se Position in der B-Liga festigenund erreichte im Jahre 1985/86 einenfünften und im Jahr 1986/87 densechsten Platz. Als stärkste Spielerinnerhalb der Mannschaft erwiesensich in diesen Jahren Dr. SebastianPamer, Hans Innerhofer, Albin Koflerund Max Raich. Daneben beteiligtensich einige Spieler an den verschiede-nen Turnieren des Südtiroler Schach-bundes. Herausragendes Ergebniswar dabei sicherlich der Sieg vonHans Innerhofer beim internationalenSchachfestival in Bozen in der freienKlasse im Jahr 1986.Im heurigen Meisterschaftsjahr 1987/88 spielte der Schach klub Passeiermit der Besetzung Hans Innerhofer,Sebastian Pamer, Albin Kofler, ToniPichler, Richard Schweigl und RainerGötz (Reserve R. Scharz) ganz vornean der Spitze um die Meisterschaftmit und setzte damit zum Sprungin die höchste Liga der Landesmei-sterschaft an. Nach Siegen über dieSchachmannschaften von Deutsch-nofen, Meran, Sarntal, Kaltern, Neu-markt und Olang, einem Remis gegenden Bozner Klub Lask und gegenKlausen 11,ging nur die Begegnungmit dem Schachklub Sterzing verlo-ren. Mit ausgezeichneten 14 Punktenvon 18 möglichen erreichte derSchach klub Passeier den zweitenPlatz und ist somit berechtigt, imnächsten Meisterschaftsjahr in derhöchsten Landesliga mitzuspielen.Dies ist sicherlich ein schöner Erfolg,wenn man bedenkt, daß der Schach-klub Passeier erst seit fünf Jahrenbei der Südtiroler Landesmeister-schaft mitspielt.Neben der ersten Mannschaft wurdeim Jahre 1986/87 eine zweite Mann-

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Passeirer Blatt I März 1988 Seite 7 I Nr. 1

Albin Kofler und Hans Innerhofer beim Meisterschaftsspiel in Sterzing 1987. Daß Schach-spielen auch Kämpfen bedeutet, demonstriert dieses Foto eindrucksvoll.

schaft ins Rennen geschickt, die sichim seiben Jahr sogleich einen über-raschenden vierten Platz sicherte, imheurigen Jahr jedoch etwas wenigerGlück hatte.Ein besonderes Anliegen des Schach-klubs ist die Förderung der Jugend.In Zusammenarbeit mit den Mittel-schulen St. Leonhard und St. Martinwerden vom Jugendbetreuer AlbinKofler, alljährlich Schachfreizeitkursedurchgeführt. Diese Kurse sollen dasInteresse für das Schachspielen wek-ken und auch eine Ergänzung oderMöglichkeit zur Freizeitgestaltungsein. Unbestritten, und auch deshalbwertvoll, ist der pädagogische Wertdes Schachspiels für Heranwachsen-de. Unter anderem fördert dasSchachspiel durch sein einzigartigesRegelwerk das logische Denkvermö-gen, die Konzentrationsfähigkeit unddamit die Fähigkeit Probleme lösenzu können.Diese Schach kurse werden alljährlichmit einer Schülermeisterschaft undmit einer Teilnahme der Besten ander Südtiroler Meisterschaft in Bozenabgeschlossen. Dabei konnten unse-re Schulen schon ausgezeichnete Er-gebnisse erzielen und waren in denletzten Jahren immer unter den fünfbis sechs besten Schulmannschaften.So belegte die Mittelschule St. Leon-hard im Frühjahr 1987 bei der MitteI-schulmeisterschaft in Bozen den 4.Platz aus 27 Mannschaften und dieMittelschule St. Martin stellte dasbeste Mädchenteam.

An dieser Stelle gebührt dem Direktorder Mittelschule St. Leonhard Dr.Heinrich Hofer ein besonderer Dankfür seine Aufgeschlossenheit und sein

. Entgegenkommen dem Schachklubgegenüber.Nachdem dies ein kurzer Umriß der

Tätigkeit des Schachklubs in den zehnJahren seines Bestehens war, darfhier nicht unerwähnt bleiben, daß dasSchachspiel im Passeiertal schoneine längere Tradition hat und nichterst in den letzten 10 bis 15 Jahrenausgeübt wurde. Relativ viele ältereLeute können Schach spielen oderhaben früher Schach gespielt. Vieleerlernten es während des Kriegesin der Gefangenschaft oder im Laza-rett. Damals wie heute war dasSchachspiel in erster Linie ein Spiel,ein Zeitvertreib. Erstaunlich aber, daßes in St. Martin schon Ende der zwan-ziger Jahre einen Schachverein gab,der öfters Schachturniere veranstal-tete. Zeugnis einer solchen Veranstal-tung ist die folgende Aufnahme, diezur Erinnerung an das Schachturnieram 5. März 1930 beim Unterwirt inSt. Martin gemacht wurde.Es haben sich also schon damalsbegeisterte Schachspieler zusam-mengetan, um sich auf dem Schach-brett zu messen. Leider hat sich dannmit dem Ausbruch des zweiten Welt-krieges auch der Schachverein aufge-löst, nicht aber die Erinnerung unddas Interesse an einem Spiel, dasganz sicher zu den interessantestenSpielen zählt, einem Spiel, in demnicht das Glück, sondern die eigenenFähigkeiten und das Können für Er-folg oder Mißerfolg ausschlaggebendsind.

Schachturnier 1930.Spieler von links nach rechts: Josef Angerer (Uhlen), Martin Ennemoser (Brischer Martl),Simon Schwarz, Alois Zipperle (Zimmermann), Hans Hofer (Kassierhans), Josef Haller(Oberhasl), Alois Haller (Fuhrknecht beim Oberwirt), Johann Gufler (Kelderer) undHans Schwarz.

Frohe Ostern wünscht allen Leserndie Redaktion

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Seite 8 I Nr. 1 Passeirer Blatt I März 1988

Öffentliche Ämter, Dienstleistungen und sozialeEinrichtungen in der Gemeinde Moos in Passeier(Ergänzungen und Änderungen)

Gemeindeamt:Am 1. März 1988 hat der neue Ge-meindesekretär Urban Rinner seinenDienst angetreten (siehe dazu sepa-raten Artikel).

Patronat KVW:Sprechstunde jeweils Samstags von9 bis 11Uhr.

Gemeindearztsteile:Derzeit wird die Ambulanz im Ge-meindehaus Moos wie folgt betreut:Dienstags und Donnerstags von 8 bis9 Uhr: Dr. Harald Mair-Egg;Freitags von 15 bis 17 Uhr: Dr. Manfredvon Sölder.

Ab Mitte April wird die Gemeinde-arztsteIle von Moos durch Dr. JosefKiem fix besetzt werden.

Landes-, Forst- und Domänen-verwaltungForststation Moos, Moos/Dorf Nr. 23,Tel. 643520.Die Forststation Moos unter der Lei-tung von Unteroff. der ForstwacheFranz Wieser ist für die Landesforsteim Bereich des Burggrafenamtes zu-ständig (also nicht für die Privat-wälder).Bürozeiten: Montags von 8 bis 12 Uhr.

Neuer Gemeindesekretär in Moos in PasseierAm 1. März 1988 hat der neue Gemein-desekretär der Gemeinde Moos sei-nen Dienst aufgenommen. Es handeltsich dabei um Herrn Urban Rinneraus Marling, der sich hier nachfolgendselbst kurz vorstellt.

Ich bin am 7. Mai 1962 als zweitesvon acht Kindern (4 Mädchen und 4Buben) in Schlanders geboren. Baldnach meiner Geburt sind meine Elternvon Tarsch/Latsch nach Marling ge-zogen, wo ich aufgewachsen bin.Nach dem Abschluß der Volksschulein Marling und der Mittelschule inAlgund habe ich das humanistischeGymnasium-Lyzeum im Johanneumin Dorf Tirol besucht und mit derMatura abgeschlossen. Anschließendhabe ich einen Lehrgang zur Befähi-

gung als Gemeindesekretär absol-viert und im Oktober 1983 mit Erfolgbeendet. Gleichzeitig habe ich den-Militärdienst in Milland/Brixen abge-leistet. Im September 1984 habe ichdie Stelle eines Gemeindesekretärsin Plaus angetreten, die ich biszum Wechsel nach Moos innegehabthabe.Da ich noch ledig bin, wird es mirsicher nicht schwer fallen, mich hierschnell einzuarbeiten, und ich hoffedabei auf eine gute Zusammenarbeitmit den Gemeindeverwaltern und An-gestellten, aber auch mit der gesam-ten Bevölkerung.

Die Redaktion wünscht Herrn UrbanRinner jedenfalls viel Freude und Er-folg in seinem neuen Arbeitsbereich.

Wichtiges aus der Gemeindestube von MoosBei der Ratssitzung vom 22. März1988 wurden folgende wichtige Be-schlüsse gefaßt:

- Der Haushaltsvoranschlag der Ge-meinde für das Finanzjahr 1988,der Einnahmen und Ausgaben vonca. L. 2.888.000.000 vorsieht, wur-de genehmigt.

- Für die Erweiterungszone »WaId-viertel- in Platt, wo demnächst dieersten Grundzuweisungen vorge-nommen werden können, wurdedie Annahme des zinsfreien Dar-lehens für den Erwerb der Flächenfür den geförderten Wohnbau unddie Erschließung, sowie dessenRückzahlung beschlossen.

- Für die Freiw. Feuerwehren Moos,Platt und Rabenstein wurden dieRechnungslegungen 1987 und dieHaushaltsvoranschläge 1988 ge-nehmigt.

- Folgende Bauleitplanänderungenwurden genehmigt:

a) Neuabgrenzung der bestehen-den Erweiterungszone »Sand-in Moos;

b) Eintragung einer Zone für öffent-liche Einrichtungen in der Frak-tion Rabenstein für den Baueiner Umsetzeranlage;

c) Erweiterung des öffentlichenParkplatzes in Stuls.

- Für die Sanierung des Ortszen-trums von Moos (Bau einer Bus-haltestelle und eines Gehsteiges)wurde die Vergabe der Arbeiten imWege der Privatverhandlung an dieRrma Raich Anton beschlossen.

- Die Endabrechnung für die Baulose6/A und 6/B der Straße Platt - Pfel-ders wurde genehmigt.

- Der Beitritt der Gemeinde an das»Konsortiurn Elektrowerk Raben-stein G.m.b. H.« wurde beschlos-sen sowie die entsprechendenSatzungen genehmigt.

MATURANTEN 1987 (Ergänzung)Gottfried Ennemoser, Moos/Pill 143Landwirtschaftliche Oberschule

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Passeirer Blatt I März 1988 Seite 9 I Nr. 1

Wichtige GemeinderatsbeschlüsseSt. Leonhard

Ratssitzung vom30. November 1987- Das Ausführungsprojekt der durch

die Unwetter vom 18.Juli zerstörtenMörrerbrücke, ausgearbeitet vonDr. Siegfried Unterberger wird ge-nehmigt (Kosten L. 611.800.000).Die Arbeiten werden im Privatver-handlungswege ausgeschrieben.

- Die Bereitschaft, dem Konsortium»Hirzer Seilbahn« beizutreten, wirdnach längerer Diskussion beschlos-sen. Die endgültige Beschlußfas-sung soll aber erst später, wennalle Fragen in Zusammenhang mitder Aktienübernahme genau ge-klärt sind, erfolgen.

- In Zusammenhang mit dem Baudes Elektrowerkes wird die Auf-nahme eines Darlehens in der Höhevon Lire 2.680.000.000 bei derDepositenbank in Rom beschlos-sen.

Ratssitzung vom21. Dezember 1987- Eswerden die Rechnungsrevisoren

für die Abschlußrechnung der Ge-meinde, für das MitteIschulkonsor-tium, das Bezirksaltersheim, denAbwasserverband und das Alters-heim St. Martin ernannt.

- An Herrn Erwin Haller, Innerwalten,wird eine Mietautolizenz vergeben.

- Für die Sanierung des MitteIschul-daches wird eine Zusatzkosten-schätzung von 53 Millionen Liregenehmigt.

- Für den Bau des Parkplatzes amWaltnerbach wird eine Zusatzko-stenschätzung von 68,5 MillionenLire genehmigt (neue Stahlträger).

- Herr Ing. S. Unterberger wird mitder Erstellung eines Ausführungs-projektes für eine Zivilschutz-Ge-räte halle beim Vereinshaus beauf-tragt.

Ratssitzung vom9. Februar 1988

- Es wird zum Landesraumordnungs-plan Stellung bezogen und manbeantragt folgende Ergänzungen:St. Leonhard soll als Mittelzentrumeingetragen werden; Eintragungder Mülldeponie und des E-WerkesWalten; Ausbau der Jaufenstraßeund Jaufendurchstich; St. Leon-hard sollte Sprengelsitz werden;das Großkraftwerk mit den Ausbau-stufen Moos und St. Martin sollgestrichen werden und dafür klei-neren Werken Platz geboten wer-den.

- Alle Anlagen bzw. Arbeiten in Zu-sammenhang mit dem Bau desElektrowerkes St. Leonhard im Ge-samtwert von 5,36 Milliarden Lirewerden ausgeschrieben.

- Es wird eine Partnerschaft mit derGemeinde Fuchsmühl (BRD) ge-schlossen.

- Der Bau der Mörrer-Brücke wird andie Fa. Decobau (Aufschlag 1,13%)vergeben.

50 Jahre Vinzenz-Konferenz St. LeonhardEin Jubiläum ist ein willkommenerAnlaß, um eine Rückschau zu halten,um die Umwelt auf erbrachte Leistun-gen aufmerksam zu machen, Zu-kunftspläne auszuarbeiten undSchwerpunkte zu setzen. Das allesgeschah anläßlich der 50-Jahr-Feierder Vinzenzkonferenz zum hl. Leon-hard, einem Verein von Mitbürgern,die sich zum Ziel gesetzt haben, nachdem Vorbild des hl. Vinzenz von PaulMenschen, die in materieller undseelischer Not sind, schnell und un-bürokratisch zu helfen. Am Sonntag,17. Jänner 1988 gestaltete der geist-liche Assistent der Konferenz, DekanP Dr. Ulrich Gasser, eine Festmesse,bei der er das hohe Verdienst derKonferenz und die Notwendigkeitihres Dienstes hervorhob und denMitgliedern für ihren selbstlosen Ein-satz dankte. Die Gläubigen spornteer an, die Anliegen der Konferenzweiterhin zu unterstützen.Nach dem Gottesdienst trafen sichdie Ehrengäste - unter ihnen Zentral-präsident Dr. Tassilo von Guggenbergund Mitglieder des Bezirksrates - imneueröffneten Bezirksaltersheim St.Barbara unmittelbar neben der Pfarr-kirche, wo Gemeindesekretär Sieg-

fried Pfeifer die staunenden Gästedurch das Haus führte. Eine Gruppevon Kindern und Eltern erfreute dieHeiminsassen und Gäste durch diegelungene Darbietung eines Spiel-stücks aus dem Heilsgeschehen. Dar-aufhin lud der langjährige Präsidentder Konferenz, Herr Eduard Hofer -selbst noch Gründungsmitglied - dieGäste zu einem gemeinsamen Mit-tagessen in sein Haus, wo DekanDr. Gasser seitens der Kirche undAssessor Dr. Albin Pixner seitens derMarktgemeinde der vlnzenzkonte-renz und ihrem tüchtigen Präsidentenöffentlichen Dank und gebührendeAnerkennung aussprachen - einenDank, den Präsident Hofer ergriffenerwiderte.Schuldirektor Andreas Arnold stelltedie von ihm gestaltete Festschrift vor.Diese Schrift ist nicht nur eine Ver-einschronik, sondern auch ein leben-diges Spiegelbild von Höhen und Tie-fen, die im Laufe der vergangenen50 Jahre St. Leonhard und das Pas-seiertal geprägt haben. Bemerkens-wert ist das Deckelbild, einen hl. Leon-hard aus der hl. Kreuzkirche dar-stellend: Beweis für die hochstehen-de Kultur eines Gebirgstales um 1500.

Der Präsident der Vinzenz-Konferenz,Herr Eduard Hofer, im Gespräch mit demgeistlichen Assistenten, Dekan P. Dr. UlrichGasser.

DR WINTSchtroachit und ziwiedrund er leggse nit niedr.Er nimp cfi ba di Zottlindo hilftr kuen prottlinUnd er ziacht und er zuichtund er blost boldr fluicht

Anna Lanthaler

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Seite 10 I Nr. 1 Passeirer Blatt I März 1988

KVW Ortsgruppe St. Martin mit neuer FührungVor kurzem hat die Ortsgruppe desKVW St. Martin ihre Jahreshauptver-sammlung im Vereinssaal von St. Mar-tin abgehalten. Zirka 150 Mitgliederwaren der Einladung gefolgt. ObmannHermann Schwarz konnte neben denerwähnten Mitgliedern L.-Abg. RosaFranzelin, Bürgermeister Sepp Pich-ler, Sozialassessor Sepp Öttl, Sozial-fürsorgerin Renate Ambach vom Be-zirk Meran, sowie die Mitglieder desAusschusses der Ortsgruppe will-kommen heißen.Im anschließenden Tätigkeitsberichterhielten die Anwesenden eine kurzeZusammenfassung über das Arbeits-programm des abgelaufenen Jahres.Schwerpunkt war auch in diesemJahr die Abhaltung von verschiede-nen Kursen, besonders die Italie-nisch- und Englischkurse wurden regebesucht.Der KVW von St. Martin führte auchletztes Jahr eine Kaffeeaktion aufTalschaftsebene durch, leistete sei-nen Mitgliedern Unterstützung in ver-schiedenen sozialen Bereichen, auchüber das KVW-Patronat, organisierteeine Fahrt der alten Leute und unter-stützte den Pfarrgemeinderat in denBemühungen zur Bekämpfung desAlkoholproblems bei Jugendlichen.Auch die Witwenarbeit wurde im Jahr1987 nicht vernachlässigt und die Ver-treterin im Kvw, Frau Maria Oberhoferkonnte auf eine rege Tätigkeit zu-rückblicken.Dankesworte richtete die KVW-Füh-rung an die Adresse der Gemeinde-verwaltung, konnten doch im ver-gangenen Jahr eine Reihe von Vor-haben verwirklicht werden. So konnteder Gehsteig entlang der Staats-straße zur Handwerkerzone bis aufdie Beleuchtung fertiggestellt wer-den. Von Seiten des Landes wurdedie Zusicherung zur Errichtung vonüberdachten Bushaltestellen erreicht.Mit Frau Johanna Haller in Eschgfällerkonnte endlich nach mehreren Be-mühungen eine geeignete Person alsAlten- und Familienhelferin eingestelltwerden. Frae, Eschgfäller versieht seitJahresbeginn diesen Dienst in derGemeinde St. Martin. Damit ist es derGemeindeverwaltung gelungen, auchfür die älteren und betagten Mitbür-ger der Gemeinde einen kleinen Bei-trag zu leisten. Mit Unterstützung desPfarrgemeinderates, allen voran Pfar-rer Alois Wallnöfer und der Gemein-deverwaltung, sowie durch den Ein-satz des Vigil Raffl ist es einer Gruppevon interessierten und bedürftigenBürgern gelungen, den freien Grund

in der Erweiterungszone Widumangerzu erwerben. Sie können somit demZiel der Errichtung einer Eigentums-wohnung entgegensehen. Dadurcherhofft sich die Gemeindeverwaltungeine kleine Linderung im Bereich desWohnungsbedarfes.Bürgermeister Sepp Pichler richteteim Anschluß ebenfalls Dankeswortean die Führung des KVW St. Martin.Er versprach auch weiterhin die Un-terstützung der Gemeindeverwaltungfür die Belange des Kvw, damitauch im kommenden Jahr einige be-reits zum Ziel gesetzte Vorhaben ver-wirklicht werden können. So soll imheurigen Jahr das Teilstück des Geh-steiges entlang der Hauptstraße biszur Straßenkreuzung Süd fertigge-steIlt werden. Die Nordausfahrt sollebenfalls verbreitert und die gefähr-liche Kreuzung entschärft werden.Auch will man die Möglichkeit zumErhalt einer eigenen Apotheke in St.Martin wahrnehmen. Das bereits imletzten Jahr begonnene Programmzur Errichtung von Kinderspielplätzensoll heuer fortgesetzt werden. Wei-ters wird man versuchen, die immernoch akute Wohnungsnot in St. Mar-tin mit der Möglichkeit der Auswei-sung neuer Bauzonen etwas zu lin-dern. Das Wohnbauinstitut ist in St.Martin derzeit mit der Errichtung wei-terer Sozialwohnungen beschäftigt.L.-Abg. Rosa Franzelin erläuterte denAnwesenden die Problematik des ge-förderten Wohnbaues und der Wohn-bauförderung des Landes im allge-meinen. In einer Aufzeichnung konntesie feststellen, daß die Wohnbauför-derung in Südtirol im Vergleich zuanderen Gebieten weit voraus ist.In keinem anderen Land, nichteinmalin den oft gepriesenen Nachbarlän-dern gibt es eine solche Förderung.Auf diesem Gebiet hat die Landes-regierung in den letzten Jahren wahr-haft Großartiges geleistet. Frau Fran-zelin wies in diesem Zusammenhangauch darauf hin, daß Wohnbauförde-rung auch Wirtschaftsförderung be-deute. Wenn man bedenkt, wievielGeld durch die Wohnbauförderungauch nach St. Martin geflossen ist,so kann man zweifelsohne behaup-ten, daß dadurch auch der hiesigenWirtschaft unter die Arme gegriffenworden ist. Leider wird diese Tat-sache von den Wirtschaftsbetreiben-den oft nicht zur Kenntnis genommen,ja sogar in Abrede gestellt. Wohn-bauförderung sei zugleich auch dieMöglichkeit der Vermögensbildungfür die Arbeiter und Angestellten, be-

tonte die L.-Abg. zum Schluß ihresVortrages.Frau Renate Ambach vom Bezirk Me-ran erläuterte den Anwesenden diewichtigsten Bestimmungen auf demGebiet der Sozialfürsorge und warte-te zum Schluß mit der Mitteilung auf,daß zu Jahresbeginn wieder ein Pas-seirer hauptamtlicher Sozialfürsorgervon Passeier wird, und zwar in Per-son des Stefan Frötscher.Zum Schluß wurden die fälligen Neu-wahlen des Ortsausschusses durch-geführt. Die bei dieser Versammlunggewählten Mitglieder wählten in einerspäteren Sitzung die neue Führungdes Ortsausschusses. Diese Wahlbrachte eine Wechsel an der Füh-rungsspitze. Der bisherige Obmann,Herr Hermann Schwarz wurde durchHerrn Sepp Öttl abgelöst. Herr SeppÖttl wurde mit großer Stimmenmehr-heit bei der Hauptversammlung inden Ausschuß und von diesem zumneuen Obmann der Ortsgruppe St.Martin gewählt. Herr Öttl ist in St.Martin keine unbekannte Person,wur-de er doch bei den letzten Gemein-deratswahlen mit den zweithöchstenVorzugsstimmen in den Gemeinderatund von diesem in den Gemeinde-ausschuß gewählt. Als Gemeindeas-sessor bekleidet er seit seiner Wahlauch das Amt des Sozialassessorsvon St. Martin. So kam die Wahl zumObmann der KVW-Ortsgruppe von St.Martin nicht von ungefähr. Herr SeppÖttl hat sich seit seinem Arbeitsan-tritt im Jahr 1971 in St. Martin stetsfür die Belange der Bevölkerung ein-gesetzt und hat dies durch die Mit-arbeit in zahlreichen Vereinen desDorfes bekräftigt. Besonderen Ein-satz hat er auf dem Gebiet des so-zialen Wohnbaues in St. Martin ge-zeigt. Der neue Obmann der Orts-gruppe St. Martin arbeitet seit Jahres-beginn bei der Hauptagentur derLandesversicherung in St. Leonhard.Jeden Dienstag hält er im Gemeinde-amt von St. Martin in der Zeit von 18bis 19 Uhr Sprechstunde.Zu seinem Stellvertreter und zumKassier wurde ebenfalls mit großerMehrheit der bisherige Obmann derGruppe, Herr Hermann Schwarz ge-wählt. Hermann Schwarz ist der Ge-schäftsführer der Firma King in St.Martin. Er wurde an Stelle des zurück-getretenen Anton Ennemoser in denAusschuß gewählt. In seinem Amt alsSchriftführer wurde Herr Hans Raichbestätigt. Zur Frauenvertreterin wur-de Armida Theiner und zu deren Stell-vertreterin Eisa Marth gewählt. Die

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Passeirer Blatt I März 1988 Seite 11I Nr. 1

einzelnen Fraktionsvorsteher sindMartina Marth, Marialuise Reinstadler,Simon Raich, Karl Tschöll, Max Karl-egger, Christine Kröss, Maria Wegerund Sepp Pichler. Witwenvertreterinbleibt weiterhin Frau Maria Oberhofer,zur neuen Ju endvertreterin wurdeLydia Pichler gewählt. Frau MariaSchweigl vom Buacherhof ist die Frak-tionsvertreterin von Mörre.Zum Schluß bedankte sich der neueObmann bei seinen Mitgliedern für

das ihm entgegengebrachte Vertrau-en und versprach, sich tatkräftig fürdie Belange des KVW einzusetzen.Er dankte im Namen aller Mitgliederden scheidenden Ausschußmitglie-dern, besonders Herrn Anton Enne-moser, der jahrelang die Gescheh-nisse der Ortsgruppe mitgeprägt hat.Dankesworte gingen auch an denbisherigen Obmann, Herrn HermannSchwarz für seinen Einsatz in derOrtsgruppe.

Das Bezirksaltersheim in SI. Leonhardhat seinen Betrieb aufgenommen

Nach über vierjähriger Bauzeit konntedas Bezirksaltersheim von St. Leon-hard, welchem die Bezeichnung »Be-zirksaltersheim St. Barbara« gegebenworden ist, bis Ende 1987 soweit fer-tiggestellt werden, daß die Betriebs-aufnahme für die ersten Jännertage1988 geplant werden konnte. Der Baudes Bezirksaltersheimes hat ca. 3Milliarden Lire gekostet. Dieser Be-trag wurde fast vollständig mit Mit-teln finanziert, die über die Bezirks-gemeinschaft Burggrafenamt vomLand zur Verfügung gestellt wurden.Ein kleiner Teil der Baukosten sowieder Ankauf des Baugrundes ist vonden drei Gemeinden des Passeier-tales finanziert worden. Für die Ein-richtung des Altersheimes mußte einGesamtbetrag von ca. 1 Milliarde Lireaufgebracht werden. Dieser Betragwurde für den Teil von L. 270.000.000durch einen Beitrag des Landes -Amt für Altenbetreuung und für denTeil von L. 80.000.000 durch einenBeitrag des Landes - Amt für Gesund-heitswesen abgedeckt. Ein Betragvon ca. L. 150.000.000 wurde durchdirekte Ankäufe von Seiten des Lan-des - Assessorat für Gesundheits-wesen (Einrichtung der Pflegestationund medizinische Geräte) finanziert.Der verbleibende Teil von ca. Lire500.000.000 mußte direkt von denGemeinden St. Martin, St. Leonhardund Moos in Passeier aufgebrachtwerden. In diesem Zusammenhangsei daran erinnert, daß die VolksbankMeran ein Fahrzeug für das Bezirks-altersheim gespendet hat. Die Türen-fabrik Sebastian Pfitscher hat demAltersheim ein Fernsehgerät ge-schenkt. Auch die RaiffeisenkassePasseier hat ihre Bereitschaft bekun-det, die Kosten für einige noch feh-lende Einrichtungs- und Ausstat-tungsgegenstände zu übernehmen.Das Altersheim wurde nach den der-zeit geltenden Vorschriften geplant

und errichtet und lehnt sich von sei-nem Konzept her an bereits be-stehende Altersheime in Vorarlbergan. In diesem österreichischen Bun-desland sind mustergültige Alters-heime errichtet worden, und Vorarl-berg nimmt im Bereiche der Alters-heime derzeit eine führende Stellungein. Vor allem bei der Raumeinteilungund Raumgestaltung hat sich der Pla-ner des Altersheimes, Herr Dr. Arch.Paul Gamper aus Meran die Erfahrungverschiedener Altersheime in Vorarl-berg, aber auch in Südtirol zu Nutzegemacht.Das Altersheim von St. Leonhard be-steht aus zwei Abteilungen, und zwareiner Altenwohnabteilung mit insge-samt 25 Betten sowie einer Pflege-abteilung für Langzeitkranke mit 16Betten. Neben den Zimmern, dieebenerdig (Pflegeabteilung) und imObergeschoß (Altenwohnabteilung)liegen, sind im neuen Altersheim vonSt. Leonhard alle weiteren notwen-

digen Räumlichkeiten und Anlagenfür eine einwandfreie Betriebsabwick-lung untergebracht. Im Untergeschoßbefinden sich neben den erforder-lichen Lagerräumen die Küche, derSpeisesaal, ein Aufenthaltsraum, einHobbyraum, ein Gymnastikraum, dieRäume, in denen die Wäscherei unddas Bügelzimmer untergebracht sind,die Hausmeisterwohnung, der Heiz-raum sowie der Raum für das Not-stromaggregat. Außerdem befindensich im Untergeschoß die zu jedemZimmer gehörigen kleinen Keilerräu-me, in denen die Altersheimbewoh-ner verschiedene, ihnen lieb gewor-dene Gegenstände unterbringen kön-nen. Ebenerdig liegen das Arztambu-latorium, die Hauskapelle, das Bürofür die Heimleitung, eine Stube undein Tagesraum. Im Obergeschoß be-finden sich neben den Zimmern fürdie Altenwohnabteilung die Zimmerund ein Aufenthaltsraum für das Per-sonal und ein Tagesraum. Sowohl fürdie Altenwohnabteilung als auch fürdie Pflegeabteilung sind jeweils einDienstzimmer für das Pflegepersonal,ein Stockbad und weitere sanitäreEinrichtungen vorgesehen. Alle Stock-werke sind über einen Aufzug erreich-bar. Der gesamte Altersheimbau wirddurch eine moderne, elektronischeBrandmeldeanlage überwacht, dieaufgrund der nunmehr geltendenstrengen Bestimmungen im Bereichdes Brandschutzes in öffentlichenGebäuden eingebaut werden mußte.Gerade die umfangreichen Auflagen,die das Feuerwehrinspektorat hin-sichtlich der Vorkehrungen für denBrandschutz gemacht hat, haben ei-ne erhebliche Verzögerung des Bau-

(Fortsetzung auf Seite 12)

Im Bild die Heimleiterin (rechts hinten) mit einem Teil der Heiminsassen und desPersonals.

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Seite 12 I Nr. 1 Passeirer Blatt I März 1988

Das Bezirksaltersheim in St. Leonhardhat seinen Betrieb aufgenommen(Fortsetzung von Seite 11)

fortganges bewirkt. Besonders er-wähnenswert ist das bewußt groß-zügig gestaltete Treppenhaus, wei-ches gleichzeitig als Aufenthaltsraumgenutzt werden kann, und welchesden Heimbewohnern die Möglichkeitbieten soll, das Geschehen im Hausezu verfolgen und auch als Ort derBegegnung für die Heimbewohnergedacht ist. Angenehm fällt die Ge-staltung um das Altersheim auf, be-sonders die gelungene Bepflanzungentlang der dort angelegten Spazier-wege.Anfangs Jänner 1988 konnte das Be-zirksaltersheim von St. Leonhard end-lich seinen Betrieb aufnehmen, undzwar vorerst mit der Altenwohnab-teilung. Bereits früher haben diebeiden Deutschordensschwestern Sr.Susanna Egger und Sr. Theodora Eg-ger ihren Dienst im Altersheim auf-genommen und sich vor allem derReinigung des Neubaues angenom-men. Am 2. Jänner 1988 haben dieersten Bediensteten des Altershei-mes und zwar Herr Paul Pichler ausSt. Leonhard (Koch), Herr OswaldRighi aus St. Leonhard (Hilfskoch),Herr Gregor Ennemoser aus Moos(Hausmeister) und Frl. Irma Lattanzi(Putzfrau/Wäscherin) ihre Stellen imAltersheim angetreten und unter derAufsicht der Heimleiterin Sr. SusannaEgger die notwendigen Vorbereitun-gen für die Ankunft der ersten Heim-gäste getroffen. In der Zwischenzeitsind bereits 20 ältere Leute im Be-zirksaltersheim von St. Leonhard un-tergebracht, und innerhalb der näch-sten Monate wird die Altenwohnab-teilung voll besetzt werden. Ebenfallssoll bis zum Sommer der Betrieb inder Pflegeabteilung zumindest teil-weise aufgenommen werden. Die In-betriebnahme der Pflegeabteilungdes Bezirksaltersheimes ist von derVerfügbarkeit des erforderlichenKrankenpflegepersonals abhängig,und besonders bei der Einstellungder insgesamt fünf vorgesehenenBerufskrankenpflegerinnen ergebensich Schwierigkeiten. Für die ärztlicheAufsicht über die Pflegeabteilung istvon der Sanitätseinheit Meran/Westbereits Herr Dr. Manfred von Sölderbestimmt worden.Die Kosten für die Unterkunft im Be-zirksaltersheim von St. Leonhard sindvorerst mit L. 20.000 je Tag für dieUnterkunft in Doppelbettzimmer-n undmit L. 22.000 je Tag für die Unter-bringung in Einzelzimmern festgelegtworden. In diesem Zusammenhang

sei erwähnt, daß der Kostenanteil,für welchen die Heimbewohner undderen Angehörigen aufgrund eineszu niedrigen Einkommens nicht selbstaufkommen können, von der zustän-digen Wohnsitzgemeinde übernom-men werden muß.Bei der Heimaufnahme müssen auf-grund der Satzungen des Konsor-tiums für die Führung des Bezirks-

altersheimes die Bewerber, die in dendrei Gemeinden des Passeiertaleswohnhaft sind, vorrangig behandeltwerden. Sollten allerdings Heimbet-ten freibleiben, so ist die Alters-heimverwaltung verpflichtet, diese anInteressenten, die in einer der Ge-meinden der BezirksgemeinschaftBurggrafenamt wohnhaft sind, zu ver-geben.

Handelsplan sieht Neuerungen inSt. Leonhard in Passeier vor

Die mit Landesgesetz Nr. 68 vom 24.Oktober 1978 genehmigte HandeIs-ordnung verpflichtet die Gemeinden,einen Plan zur Entwicklung und An-gleichung des Verteilungsnetzes -kurz Handelsplan genannt - zu er-stellen. Das Ziel ist, im Ortshandelmöglichst ein Gleichgewicht zwi-schen Angebot und Nachfrage zuschaffen. Dabei sind auch die urbani-stischen Gegebenheiten zu beach-ten, wobei St. Leonhard als Markt-gemeinde auch eine gewisse zentral-örtliche Bedeutung zukommt. DerPlan, den der zuständige AssessorNikolaus Folie von Dr. Hans Feichterausarbeiten ließ, teilt das Gemeinde-gebiet in zwei Handelszonen: die Han-deiszone I umfaßt den Hauptort mitca. 1.300 Einwohnern (40%), die Han-deiszone 11das übrige Gemeindege-biet mit ca. 1.900 Einwohnern (60%).Die Anzahl der Einzelhandelsbetriebebeträgt derzeit 43, wovon 30 in derHandelszone I und 15 in der HandeIs-zone 11liegen. Der Großteil des Han-deisgeschehens spielt sich also imHauptort ab, die restlichen Betriebesind großteils Kioske, Tankstellenoder Reparaturwerkstätten längs derHauptstraßen.Insgesamt steht eine Verkaufsflächevon 2.304 m2 zur Verfügung, wovonwiederum 80% im Hauptort liegen.Von den genannten Betrieben ver-kaufen 8 Lebensmittel, 9 sind Ge-mischtwarenbetriebe und 26 Nicht-Lebensmittel-Betriebe. Die Handels-betriebe werden durchwegs vom Be-triebsinhaber unter Mithilfe von Fa-milienmitgliedern geführt. Großteilshandelt es sich um traditionelle Ge-mischtwarengeschäfte mit einer Viel-zahl von Warentabellen und mit einemzwar breiten, aber wenig spezialisier-

ten Angebot. Nur einzelne haben sichauf bestimmte Produkte spezialisiert.St. Leonhard weist daher laut Dr.Feichter eine verhältnismäßig ver-altete Handelsstruktur auf, in derzeitgemäße Verkaufsformen fehlen(wie z.B. Selbstbedienung). Die Folgeist ein ausnahmsweise starker Abflußvon Käufern in andere Gemeinden,vor allem in die Großhandelsbetriebeoder Einzelhandelsmärkte nach Me-ran. So errechnet der Planer bei-spielsweise für die Güter des täg-lichen Bedarfs, daß etwa die Hälfteder Waren außerhalb von St. Leon-hard eingekauft werden.Der Handelsplan macht nun anhandder Einwohner und Nächtigungszah-len detaillierte Vorschläge, wie dieHandelsstruktur in St. Leonhard ver-bessert und den künftigen Erforder-nissen angepaßt werden kann. Erempfiehlt eine Bereinigung im Be-reich der Warenlisten (Spezialisierungauf weniger Waren), die Erweiterungder Verkaufsflächen und die Einfüh-rung zeitgemäßer Verkaufsformen. Sosind beispielsweise in der Warenta-belle I (Lebensmittel) im Zeitraum1987-1990 Erweiterungen im Ausmaßvon 130 m2 möglich. Der Planschreibtweiters vor, inwieweit in den einzelnenWarenlisten neue HandeIsermächti-gungen erteilt werden können und wodas Verkaufsnetz bereits gesättigt ist.Der Vorteil des Planes liegt vor allemdarin, daß Handelsermächtigungenin Zukunft nicht mehr nach dem Gut-dünken der zuständigen HandeIs-kommission erteilt werden, sonderndaß diese schwierige Aufgabe nunnach einem klaren, wissenschaftlicherarbeiteten Konzept erfolgen kann.Der Plan liegt zur näheren Einsicht-nahme im Gemeindeamt auf.

Eigentümer und Herausgeber: Josef Pichler, TrifterWeg 2/b, SI. Martin in Passeier.Druck: Riridruck, Goethestra6e 93.Verantwortlich für den Inhalt im Sinne des Pressege-setzes: Dr. Gerhard Reischmann.

Erscheint drei monatlich. - Eingetragen beim Landes-gericht Bozen mit Dekret Nr. 11/87 vom 29.05.1987.Redaktionskomitee: Robert Haniger, Dr. Heinrich Hofer,Josef Kofler, Karl Lanthaler, Josef Pichler, Ubald Pichler,Dr. AJbin Pixner, Arnold Rinner, Josef ättI.