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S.I.A.P. GA. IV 70% MITIEILUNGEN UND NACHRICHTEN AUS MOOS, ST. LEONHARD UND ST. MARTIN Nr.2 April 1992 6. Jahrgang Was sagt die Passeirer Jugend? Ergebnisse der Studie zur Situation der Jugend in Passeier Im Laufe des Sommers 1991 führte das Jugendhaus Kassianeum/Brixen im Auftrage der Passeirer Gemeinden ei- ne Untersuchung der Situation der Ju- gend in unserem Tale durch, deren Er- gebnisse jetzt vorliegen. Es wurden ei- nerseits anhand eines Fragebogens über 400 Jugendliche (von 2300) vor allem zu Fragen der Freizeitsituation schriftlich befragt,zudem wurden mit Erwachsenen und besonders Jugend- lichen ausführliche Gespräche geführt. Die Untersuchung bezog sich auf Ju- gendliche i,"71 Altervon 15 bis 27 Jah- ren, es wurdenabiV" auch Gespräche in 5 Mittelschuudassen miteinbezogen. Lebensraum Familie: Nach Expertenmeinung gibt es in Pas- seierzwei verschiedene Familienmo- delle: zum einen das althergebrachte mit klar verteilten Rollen (Frau zu Hau- se, Mann arbeitet), anderseits setzt sich ein partnerschaftliches Modell durch, in dem die Geschlechterrollen nicht endgültig festgeschrieben sind, da beide Partner einem Beruf nachge- hen. So verschieden die Familienmo- delle sind, so unterschiedlich ist auch die Einstellung der Jugendlichen ge- genüber der Familie: Vor allem die jüngsten, die Mittelschüler, hängen stark an ihr und sehen sie als Ort der Sicherheit und Geborgenheit. Daßaber auch ältere eine enge Bindung zum El- ternhaus schätzen, beweist die Tatsa- che, daß über 90%aller Jugendlichen (sofern sie nicht auswärts arbeiten) bei ihren Eltern wohnen. Auch die meisten Oberschülerziehen es vor, täglich nach Meran zu pendeln. Um die Elternbindung zu ermitteln, fragten wir danach, mit wem die Ju- gendlichen ihre Probleme besprechen: 60% aller Jugendlichen sprechen mit dem Vater nicht über eigene Proble- me, 29% nicht mit der Mutter und 41,3% auch nicht mit den Geschwi- stern. Diese Zahlen stimmen bedenk- lich, denn es mangelt an Kommunika- tion in den Familien, also offensichtlich auch an gegenseitigem Vertrauen und Anteilnehmen. Mehrere 15-20jährige· beklagen die Abhängigkeit von den Eltern und wün- schen sich mehr Freiraum, doch man traut sich auch nicht, allein zu leben und sieht die Angehörigen als eine Art Rückhalt für schlechte Zeiten. Wenn sie über das selbstverdiente Geld ver- fügen können und über die eigene Frei- (Fortsetzung auf Seite 2) Spedizione in a.p. – 70% – Filiale di Bolzano MITTEILUNGEN UND NACHRICHTEN AUS MOOS, ST. LEONHARD UND ST. MARTIN

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Ausgabe 02/1992

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Page 1: Passeirer Blatt

S.I.A.P. GA. IV 70%

MITIEILUNGEN UND NACHRICHTEN AUSMOOS, ST. LEONHARD UND ST. MARTIN

Nr.2April 1992

6. Jahrgang

Was sagt die Passeirer Jugend?Ergebnisse der Studie zur Situation der Jugend in PasseierIm Laufe des Sommers 1991 führte dasJugendhaus Kassianeum/Brixen imAuftrage der Passeirer Gemeinden ei-ne Untersuchung der Situation der Ju-gend in unserem Tale durch, deren Er-gebnisse jetzt vorliegen. Es wurden ei-nerseits anhand eines Fragebogensüber 400 Jugendliche (von 2300) vorallem zu Fragen der Freizeitsituationschriftlich befragt, zudem wurden mitErwachsenen und besonders Jugend-lichen ausführliche Gespräche geführt.Die Untersuchung bezog sich auf Ju-gendliche i,"71 Alter von 15 bis 27 Jah-ren, es wurden abiV"auch Gesprächein 5 Mittelschuudassen miteinbezogen.

Lebensraum Familie:Nach Expertenmeinung gibt es in Pas-seier zwei verschiedene Familienmo-delle: zum einen das althergebrachtemit klar verteilten Rollen (Frau zu Hau-se, Mann arbeitet), anderseits setztsich ein partnerschaftliches Modelldurch, in dem die Geschlechterrollennicht endgültig festgeschrieben sind,da beide Partner einem Beruf nachge-hen. So verschieden die Familienmo-delle sind, so unterschiedlich ist auchdie Einstellung der Jugendlichen ge-genüber der Familie: Vor allem diejüngsten, die Mittelschüler, hängenstark an ihr und sehen sie als Ort derSicherheit und Geborgenheit. Daßaber

auch ältere eine enge Bindung zum El-ternhaus schätzen, beweist die Tatsa-che, daß über 90% aller Jugendlichen(sofern sie nicht auswärts arbeiten) beiihren Eltern wohnen. Auch die meistenOberschüler ziehen es vor, täglich nachMeran zu pendeln.Um die Elternbindung zu ermitteln,fragten wir danach, mit wem die Ju-gendlichen ihre Probleme besprechen:60% aller Jugendlichen sprechen mitdem Vater nicht über eigene Proble-me, 29% nicht mit der Mutter und41,3% auch nicht mit den Geschwi-stern. Diese Zahlen stimmen bedenk-lich, denn es mangelt an Kommunika-tion in den Familien, also offensichtlichauch an gegenseitigem Vertrauen undAnteilnehmen.Mehrere 15-20jährige· beklagen dieAbhängigkeit von den Eltern und wün-schen sich mehr Freiraum, doch mantraut sich auch nicht, allein zu lebenund sieht die Angehörigen als eine Art

Rückhalt für schlechte Zeiten. Wennsie über das selbstverdiente Geld ver-fügen können und über die eigene Frei-

(Fortsetzung auf Seite 2)

Spedizione in a.p. – 70% – Filiale di Bolzano

15. Jahrgang – Nr. 35 September 2002

MITTEILUNGEN UND NACHRICHTEN AUS MOOS, ST. LEONHARD UND ST. MARTIN

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Was sagt die Passeirer Jugend?(Fortsetzung von Seite 1)

zeit, dann sind auch die kritischenStimmen zufrieden. Zu dieser Haltungträgt die soziale Kontrolle im Dorfebenso bei wie die Wohnungsknapp-heit.

Lebensraum Schule:In den Schulen ist der große Unter-schied zwischen Dorfkindern undBergkindern so groß, daß ein erwach-sener Interviewpartner von »zwei Wei-ten« spricht. Hier kommt den Schuleneine Vermittlerrolle zu. Die Eltern mes-sen der Schule unterschiedliche Be-deutung bei, es wächst aber die Zahlderer, die in einer besseren Schulbil-dung ein Kapital für die Zukunft sehen.Rund 40% der Mittelschüler geben an,daß sie eine Oberschule besuchenwollen, nur 4% wollen gleich nachSchulabschluß arbeiten gehen. Aller-dings besuchen derzeit nur 20,4% al-ler Passeirer Jugendlichen eine wei-

terführende Schule, davon 9,2% eineHochschule. Die derzeitige Schulbil-dung der Jugendlichen sieht folgen-dermaßen aus:5,8% nur Volksschule abgeschlossen,36,6% Mittelschule,28,2% Mittelschule und Lehre,2,9% Meisterbrief,16,5% Diplom einer 2-3jährigen Ober-schule,9,0% Matura,0,9% Hochschüler.Ein großer Teil der Schüler und arbei-tenden Jugendlichen pendeln täglichan ihre Schule oder an ihren Arbeits-platz (29,1%),12,3% wöchentlich. Fast1/4 aller Pendler wenden dafür zwi-schen einer und zwei Stunden auf (ein-facher Weg). Daher ist es nicht ver-wunderlich, wenn sich Oberschüler ne-ben dem Leistungsdruck auch überdas Zeitproblem beklagen.

Arbeitswelt:Die Wirtschaft im Tale basiert auf dreiSäulen: Landwirtschaft, Fremdenver-kehr, Handwerk-Industrie. Immer stär-ker drängt sich der Fremdenverkehr inden Vordergrund, der von vielen Ju-gendlichen aber auch mit Skepsis be-trachtet wird. Sie vermissen Räumeund Zeit, die den fremden Gästen ge-widmet werden, haben zeitweise dasGefühl, zu kurz gekommen zu sein undbeklagen sich über die steigende Um-weltbelastung durch den Fremdenver-kehr.Von den Passeirer Jugendlichen sind66,8% erwerbstätig, 3,7% sind ar-beitslos. Von den Erwerbstätigen sind65,1% vollbeschäftigt, 17,7% arbeitenteilzeit und 22,1% gehen einer saiso-nalen Beschäftigung nach. 28,1% al-ler Beschäftigten sind im Gastgewer-be tätig. Auffällig ist, daß im Gastge-werbe vor allem Mädchen beschäftigtsind (24,8%), aber nur knapp 7% derBurschen und jungen Männer.

Dorfleben - Gesellschafts-struktur - VereinslebenAuch in den Erwachseneninterviewskommt zum Ausdruck, daß die sozia-le Kontrolle und Vorurteile viele Ju-gendliche davon abhalten, eigene We-ge zu gehen. Jugendliche äußern indieser Hinsicht besonders zwei Wün-sche: »lch würde dafür sorgen, daßmehr los ist für junge l.eute« und »Ichwürde den Umgang der Menschen mit-einander verändern, für mehr Freiheit,Respekt und Toleranz sorgen, aberauch für mehr Zusarnrnenhalt«. Be-sonders Mädchen beklagen sich über

zu viel soziale Kontrolle im Dorf.Dabei wird das Dorfleben von einerVielzahl von Vereinen und Verbändengetragen, die sicherlich viel zu einemfriedlichen Zusammenleben und zuAngeboten und Hilfen im sozialen undkulturellen Bereich beitragen. Von Ju-gendlichen wird aber oft die zu domi-nierende Stellung des Vereinslebensangeprangert: »Es ist hier ganz wich-tig, in einem Verein tätig zu sein, wennman in der Gesellschaft Fuß fassenwill«.Dennoch sind nur 22% der Jugendli-chen selbst in einem Verein tätig. 01· a.Sportvereine, AVS, Musik, Chöre). AlsGründe geben viele an, daß sie zu we-nig Zeit haben (72% - trifft sicherlichfür viele Studenten zu), daß Vereine zusehr auf Erwachsene zugeschnittensind und die Interessen des Jugendli-chen nicht zum Tragen kommen.Viele möchten auch an keine Terminegebunden sein, können sich mit Ver-einszielsetzungen nicht identifizierenoder finden keinen Anschluß an die ge-wünschte Gruppe. Es fällt hier weiterauf, daß Dorf-Jugendliche wenigerstark in Vereine eingebunden sind alssolche aus Fraktionen. Die Einbindungin das Vereinsleben ist in St. Martin amschwächsten (14,4%), in St. Leonhardsind 22,8% und in Moos 28,9% in Ver-einen tätig.

FreizeitaktivitätenAls tägliche Freizeitbeschäftigung wirdmit 64% am häufigsten Musikhörengenannt, darauf folgt »Fernsehen« mit39,4% und mit 35,5% die Mithilfe imelterlichen Betrieb. Es folgen Träumenund Ausspannen (24%), Hobby(22,8%), Hausarbeit, Weiterbildung,Sport und Treffen mit Freunden.Bei mehrmals die Woche ausgeübtenTätigkeiten steht cas Fernsehen mit41,8% an der Spitze, gefoigt vom Sport(26,3%).Auffallend ist hier, daß 40,1% der Ju-gendlichen nie kulturelle Veranstaltun-gen besuchen. Geschlechtsspezifi-sche Unterschiede liegen vor allemdarin, daß Mädchen beim Musikhören,Träumen und Ausspannen vorne lie-gen, während Burschen mehr Sport-veranstaltungen besuchen, Sport be-treiben und Bars aufsuchen. Auf dieFrage nach dem Freizeitort geben78,2% das Heimatdorf an, 10,9% dieNachbardörfer und gut 7% Meran.

Freundeskreis63,6% der Jugendlichen antworten,daß (fast) alle Freunde aus dem eige-

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nen Dorf stammen, -tast alle aus an-deren Dörfern- sagten 31%, »fast alleaus der Stadt- gaben 9,4% an. Gut60% haben Freunde im Tal und in derStadt. Dabei sind die Burschen an-scheinend dorfgebundener als dieMädchen. Die im Gastgewerbe tätigenJugendlichen haben logischerweiseebenfalls mehr auswärtige Freunde(auch mehr italienische).

Zufriedenheit - Freizeitwün-sche82,6% geben an, »rnit den Lebensbe-dingungen zufrieden zu sein«, 15%sind unzufrieden und 2,4% sehr unzu-frieden (v.a. Burschen).Die Freizeitwünsche der Jugendlichengehen vor allem in Richtung Kommu-nikationsmöglichkeiten, sportlicheBetätigung und Beratung. Erwünsch-te Einrichtungen werden in folgenderReihenfolge genannt: Sportanlagen,Radwege, spezielle Jugendräume,Vereinshaus, Bibliothek, Suchtbera-tung, allgemeine Beratungsstelle, Fit-neßraum. Nur etwa die Hälfte der Ju-gendlichen halten eine Diskothek fürwichtig, einen Jugendbus oder einKummertelefon.DerWunsch nach Betätigung und Rea-lisierung eigenerVorstellungen scheintunter den Jugendlichen sehr groß zusein: 52% Wären bereit, an der Ge-staltung ihres Jugendraumes selbstmitzuwirken (B"etroffene in die Ju-gendarbeit miteinbeziehen!). Ein Ju-gendraum müßte »offen für alle Ju-gendlichen« sein (93%) und manwünscht sich hier besonders -nettel.eute« zu treffen (90%); der Wunsch,sich mit ihresgleichen zu treffen, ist al-so sehr groß. Etwa 20% wünschen sicheinen Raum für ihre Clique. Im Jugen-draum sollten geboten werden: GuteMusik, Spielmöglichkeiten (Tanz, Cal-cetto, Tischtennis, Sport), fachkundi-ge Beratung, Partys und Discoaben-de, ebenso Diskussionsabende, Kur-se, Filme, Leseangebote.

AußenseiterEinigeJugendliche zeigen auf, wie ein-fach es ist, zum Außenseiter in einerGesellschaft zu werden, in der »jeder

jeden kennt«: Die falsche Clique, dasfalsche Lokal, eine ungewöhnliche Fri-sur, eine andere Lebenseinstellunggenügen schon. Wer einmal als Außen-seiter gilt, wird dieses Image nur mehrschwer los. Außenseitercliquen brau-chen in der Dorfgesellschaft ein star-kes Zusammengehörigkeitsgefühl, umzu überleben. Verläßt ein Mitglied dieClique, sind Ausschluß, Ächtung undIsolation die Folge, was viele nicht aus-halten können, denn sie laufen ja Ge-fahr, überhaupt keine Freunde mehr zufinden.

DrogenEine der größten Ängste der Eltern inPasseier betrifft den Drogenkonsum.Es läßt sich schwer abschätzen, wieweit verbreitet der Drogenkonsum un-ter den Passeirer Jugendlichen wirk-lich ist. Aus einer anderen, landeswei-ten Studie geht hervor, daß nur knapp10% angeben Freunde zu haben, dieDrogen konsumieren. Aus unserer Stu-die geht hervor, daß 17,7% der Ju-gendlichen weiche Drogen (Haschisch,Marihuana) angeboten bekommen ha-ben, knapp 4% haben harte Drogenangeboten bekommen. Viele antwor-ten zu diesem Thema gar nicht. Esdürfte also zumindest kein Problemsein, an Drogen heranzukommen,wenn jemand das will. Umschlagplät-ze sind nicht Diskotheken, sondern be-stimmte Bars.Von den legalen Drogen und Genuß-mitteln sind Alkohol und Zigaretten amstärksten verbreitet, während Beruhi-gungsmittel kaum eingenommen wer-den. 8% trinken mehrmals pro WocheAlkohol, 23% rauchen täglich.

Probleme der JugendlichenDie Erwachsenen verlangen von derJugend, daß siesich in beste-hende Ordnun-gen einfügt, tal-verbunden undvereinstreu ist,die Freizeit»sinnvoll« nutzt,eben keine Pro-bleme macht.Gleichzeitig for-dert man aber,daß sie enga-giert, verant-wortungsbe-wußt und kultu-rell und poli-tisch aktiv sind.Es ist wohl

schwierig, diese Anforderungen untereinen Hut zu bringen. Viele Erwachse-ne sehen die Aufgabe darin, die Ju-gendlichen in die Gesellschaft zu inte-grieren und sie vor Gefahren zu be-wahren.Die Jugendlichen selbst sehen sich alsIndividuen mit verschiedenen Interes-sen, Ansichten und Wünschen; »dieJugend« gibt es nicht. Die Jugendli-chen lassen sich allerdings in drei ver-schiedene Kategorien einteilen: in fa-milienorientierte, cliqueorientierte undin ungebundene Jugendliche. Jedersieht sich als Einzelperson und will an-deren seine persönliche Meinung nichtaufdrängen.Es fällt auf, daß Jugendliche sehrzurückhaltend mit der Antwort sind,daß sie Probleme haben. Am meistenSorgen macht ihnen die Umwelt. Einwesentlich kleinerer Prozentsatz gibtan, mit dem Partner/in Probleme zu ha-ben, es folgen das mangelnde Mit-spracherecht in der Politik, Schwierig-keiten in Schule/Beruf und die Ein-samkeit.Die Probleme werden in erster Linie mitden Partner/innen und Freund/innenbesprochen. 10% der Männer und et-was weniger Mädchen können ihre Pro-bleme mit niemandem aussprechen.Anschließend geben die Ersteller derStudie, Dr. Gerwald Wallnöfer und Dr.Pia Zitturi, Ratschläge über die künfti-ge Jugendarbeit im Tal, die vor allemauf drei Säulen bauen muß:1. Das Bedürfnis nach Kommunikati-

on und Geselligkeit fördern,2. dem Bedürfnis nach Teilnahme am

kulturellen und gesellschaftlichenGeschehen nachhelfen,

3. Beratung und Hilfe in verschiede-nen Bereichen des Lebens bieten.

Albin Pixner

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Der Jugendservice Passeier stellt sich vor

Markus Braun

Der Jugendservice Passeier ist eineEinrichtung, die vom Land und den dreiGemeinden St. Martin, St. Leonhardund Moos finanziert und von einem ei-genen Verein geleitet wird. Sein Ziel istes, der Jugend von Passeier fachkun-dige Beratung und Information zu denverschiedensten Bereichen anzubie-ten. Dazu gehört die Mithilfe bei derPlanung und Organisation verschie-denster Aktionen, in diesem Zusam-menhang besonders die Koordinationinnerhalb der verschiedenen Jugend-vereine und -gruppen. Aber auch, bzw.besonders, für den/die Einzelne/n sindwir eine Kontaktsteile für Gespräche,Informationen, Beratung, usw.Im Jugendservice »sitzt« Markus Braunaus Lana, der für die Anfangsphasediesen Job für 20 Stunden pro Wocheübernommen hat. Aber er soll sich ambesten selber vorstellen:»Eigentlich steht das Wichtigste übermich ja bereits im oberen Absatz. Wasgibt es noch hinzuzufügen? Ich binBaujahr '66, besuchte nach der Mit-telschule die Berufsschule für Maschi-nenschlosser und anschließend jenefür Verkäufer, die ich beide abschloß.Mein Interesse für die Jugendarbeit be-gann bereits sehr früh. Obwohl ich nieganz in einem Verein eingebunden war,fühlte ich mich recht wohl damit. Icharbeitete einige Zeit im Lananer Ju-genddienst als ehrenamtliche Kraft mit,bis ich erstmals für die Jugendwochen1986 für 3 Monate fix angestellt wurde.Während dieser Jahre im JugenddienstLana-Tisens besuchte ich eine Reihevon Weiterbildungskursen, die mir sehr

stark dabei halfen, mich immer besserzurechtzufinden. Auch das Kennenler-nen von Jugendlichen und Erwachse-nen innerhalb dieser Kurse war einwichtiger Ansatz für meine spätere Uet-zige) Arbeit.Vor zwei Jahren wurde ich dann daszweite Mal angestellt. Diesmal für dieDauer eines Jahres. Meine Aufgabewar es, den Jugendtreff Lana aufzu-bauen und in Zusammenarbeit mit ei-nerTrägergruppe auf die Beine zu stei-len. Auch bei dieser Arbeit kann ich sa-gen, daß sie im großen und ganzenrecht gut gelungen ist.Und plötzlich, so vor etwa einem hal-ben Jahr, kam dann die Nachricht, daßin Passeier etwas aufgebaut werdensoll, das zwar die Grundzüge der übri-gen Jugenddienste haben soll, aber

dennoch als ein neues Modell von Ju-gendarbeit gesehen werden kann.Ich setzte mich sogleich mit den zu-ständigen Personen in Verbindung undhoppla ... jetzt bin ich hier!!!Ich muß sagen, meine Erfahrungen indiesem ersten Monat hier in Passeiersind eigentlich recht gut und ich hof-fe, daß meine Arbeit hier auch in Zu-kunft so große Fortschritte macht wiebisher.Zum Schluß noch eine Mitteilung füralle, die mich, bzw. die Einrichtung,noch nicht kennen, aber gerne ken-nenlernen möchten.Der Jugendservice befindet sich in St.Martin im »Haus der Jugend« (AlteVolksschule) neben der Kirche. Geöff-net ist er am Dienstag und am Freitagjeweils von 17.00-20.00 Uhr. Telefongibt's auch: 641680«.

Markus Braun

Bild-Tal-Chronik des Vereins für Kulturund Heimatpflege Passeier

Seitens der Vereinsleitung und vielerinteressierter Passeirer wurde ge-wünscht, daß der vielfältige Baube-stand der Passeirer Kulturlandschaftmit Hilfe von Fotos der Nachwelt er-halten werden soll.Die umfassende Dokumentation be-sonders der bäuerlichen Bausubstanzdes Tales ist eine kulturelle Großlei-stung, der wir uns heuer schwer-

punktmäßig verschrieben haben.Schuldirektor Ignaz Gruber hat sichfreundlicherweise für diese an-spruchsvolle Arbeit zur Verfügung ge-steilt. Wir ersuchen die Bauern undHausbesitzer, die Aktion zu unterstüt-zen. Die Fotos werden nur für kultu-relle, nicht jedoch für behördlicheZwecke verwendet.

H. H.

Die Vielfalt des Passeirer Siedlungswesens soll in der Foto-Aktion des Vereins für Kultur undHeimatpflege Passeier festgehalten werden. Im Bild der Bären- und Lunhof auf Glaiten.

Foto Ignaz Gruber

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Passeirer Blatt / April 1992 Seite 5 / Nr. 2

Der öffentliche Hauspflegedienstin Passeier

Vorstellung:Der öffentliche Hauspflegedienst wur-de im Rahmen des neuen Landesge-sundheitsplanes vorgesehen und istder »KVW-Genossenschaft« mit Sitz inMeran, die als Hauptträgerin diesernützlichen Einrichtung im Burggrafen-amt fungiert, anvertraut worden.

Leistungen:Folgende Leistungen werden im Rah-men dieses Dienstes angeboten undkönnen von jeder Familie bzw. jedemBürger (auch Behinderte) der Passei-rer Gemeinden beansprucht werden:1. Pflege und Betreuung im allgemei-

nen, und im besonderen Essen aufRädern, Badehilfe, Fußpflege, Haa-rewaschen, Einkäufe und bürokra-tische Erledigungen, medizinischeund psychische Betreuung in Zu-sammenarbeit mit Arzt und Kran-kenschwester, sowie notwendigsteReinigungsarbeiten im Haus;

2. Der Dienst kann je nach Bedarf auchmehrere Stunden täglich von Mon-tag bis Freitag in Anspruch genom-men werden und wird von eigenshierzuausgebildeten Personen aus-geführt (notfalls Wochenende);

3. Genaue Auskünfte werden im Rah-men der regelmäßigen Sprechstun-den erteilt, die jeden Mittwoch von15.00 bis 17.00 Uhr im Bezirks-Al-tersheim St. Leonhard (Telefon-nummer wird später im Verkünd-zettel bekanntgegeben) und jedenFreitag von 14.00 bis 15.00 Uhr im

Ambulatorium von St. Martin (beiGemeinde - Tel. 641348) abgehal-ten werden. Moos: Sozialraum.

Kosten:- Den Großteil der Kosten trägt das

Land und die Gemeinde;- Nur 15% der Kosten müssen von

den Beanspruchern des Hauspfle-gedienstes selbst übernommen wer-den, jedoch abgestuft nach ihren fi-nanziellen Möglichkeiten.Mindesttarif Lire 2.500/Stunde,weitere Kategorien bei höherem Ein-kommen: L. 5.100 und L. 7.900

Die Leitung und Koordinierung derDienste hat Frl.Waltraud Brugger über.

W.B.

SeilbahnanlagenHirzer G.m.b.H.JahresrückblickIm Jahre 1991 wurde der Seilbahnbe-trieb am 23. März aufgenommen undam 7. November eingestellt.Die Seilbahn war 1991 also insgesamt229 Tage in Betrieb.Seit der Wiederinbetriebnahme am11.08.1989 sind das bis heute insge-samt 547 Tage.Die Hirzer Seilbahn hat im Jahre 1991insgesamt 13060 Fahrten absolviert,zuzüglich der Probefahrten. Im Vor-jahre waren es 12038.Im Laufe dieses Jahres wurden insge-samt 85266 Personen befördert, bzw.Fahrkarten für soviele Personen ver-kauft. Im Abschnitt Saltaus - Prenn wa-ren es 42652, auf der Strecke vonPrenn nach Klammeben waren es42624 Personen.Das gesamte Jahresinkasso 1991 be-lief sich auf 743.676.500 Lire.Es wurde veranlaßt, daß Ing. HubertZuegg eine Studie über die Möglich-keiten und die Zweckmäßigkeit undRentabilität einer Wiederaufnahme desWinterbetriebes erstellt.Ebenso wurde Ing. Zuegg beauftragt,ein Arbeitsprogramm über die techni-sche und zeitliche Abwicklung der be-vorstehenden Zwanzig-Jahres-Revisi-on der Seilbahnanlagen zu erstellen.Inzwischen wurde der Verfügung desLandeshauptmannes zum Abbruchder nicht mehr konzessionierten Auf-stiegsanlagen auf der Alm teilweisenachgekommen.Nach der beschlossenen Kapitalauf-stockung haben die in der Gesellschaftbeteiligten Gemeinden inzwischen ins-gesamt Lire 150.000.000 eingezahlt.

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Page 6: Passeirer Blatt

Seite 6 / Nr. 2 Passeirer Blatt / April 1992

Freude an Musik und TheaterWeihnachten, Fasnacht und besonde-re Anlässe werden von den Schülerngerne benützt, um sich der angebore-nen Freude am Theaterspiel und amMusizieren hinzugeben.Zu Weihnachten versuchten dieSchüler einiger Klassen der Mittel-schule St. Leonhard mit zum Teil nichtalltäglichen Spiel ideen vor die Schul-gemeinschaft zu treten. Die Schüler derKlasse 1A mit der Lehrerin IrmgardGufler boten das Stück »Zu viel Weih-nachten«. Der benötigte Maskenbauwurde beim Kunstunterricht arrangiert.Die Schüler der Klasse 2A boten ein

selbsterdachtes Stück, wobei ihnendie Lehrer Konrad Pfitscher und Hel-ga Stoll helfend zur Seite standen.Mit einem ebenfalls selbsterdachtenStück traten die Schüler der Klasse 2Cvor das interessierte Publikum. DieLehrer Alfred Haller (Sprache) und AI-fons Raich (Schattenspiel) führten dieSchüler durch das anspruchsvolleStück.Der Musiklehrer Alfons Raich betreuteobendrein noch den Schulchor und diehauseigenen Instrumentalisten.

H. H.

Im Bild der Schulchor der Mittelschule St. Leonhard mit Chorleiter Prof. Alfons Raich. Es sin-gen Schüler aus den Klassen 1B, 2B, 3D und 3E. Annelies Augscheller (2E) und Heidi Gufler (3E)begleiten den Gesang mit der Querflöte. Foto: Heinrich Hofer

Weißes Kreuz PasseierRückblick auf ein tätigkeitsreiches Jahr

Am 14. März 1992 fand im Vereinshausdie Jahreshauptversammlung desWeißen KreuzesSektion Passeier statt.Tätigkeitsbericht des Sektionsleiters:Das Weiße Kreuz Passeier kann mitgroßer Zufriedenheit auf das Jahr 1991zurückblicken, und feststellen, daß sei-ne Dienste an der Bevölkerung des Ta-les verbessert werden konnten, unddaß sie im Verhältnis zum Vorjahr zah-lenmäßig gestiegen sind.Drei Fixangestellte und 67 freiwilligeHelfer und Helferinnen, gewährleistenden Dienst rund um die Uhr.Insgesamt fuhren sie mit fünf bzw.sechs Ambulanzwagen 1.553 Einsät-

ze und legten dabei 144.595 kmzurück.Der Notarztwagen von Meran fuhr 37mal, der Rettungshubschrauber flog 8mal zu Notfällen ins Passeiertal.Die Freiwillige Feuerwehr von St. Mar-tin mußte 14 mal zu einem Einsatz ge-rufen werden. Mit ihr gemeinsam wur-den 6 Übungen organisiert.Im Mai spendierten uns die drei Ge-meinden des Tales das neue EKG »Li-fe Pake 10«, auch ein neuer Notarzt-koffer konnte mit Hilfe von Beiträgenvon verschiedenen Personen ange-schaffen werden.Anläßlich der 1OO-Jahr-Feierder Raif-

feisenkasse Passeier wurde unsererSektion ein neues Rettungsfahrzeug,ein VW 2100 spendiert, welches bei ei-ner Feier am 26. Oktober 1991 einge-weiht wurde.Seit August besteht eine 15 köpfigePiepsdienstgruppe, die in Notfällen(haupts. nachts) mit drei Freiwilligenfürden sofortigen Einsatz eines zweitenAmbulanzwagens zur Verfügung steht.Bei Ausbildungskursen in der Schweizwurde unser FixangestellterTschöli EI-mar als Aus- und Weiterbildner für Er-ste Hilfe ausgebildet. Er organisierteErste-Hilfe-Kurse für die Bevölkerungund für unsere freiwilligen Helfer.Unsere Helfer sind auch sportlich er-folgreich. Beim Brummballturnier inSchnals belegten sie den 3. Platz. Beim2. Prugger Richard Gedächtnisturnier(Fußball) schlug unsere Mannschaft dieAuswahlen von Lana, Naturns, Ster-zing und wurde Sieger, auch die Po-kale für den besten Tormann und denTorschützenkönig blieben in unsererSektion.Beim 1. Bezirkspreiswatten desWeißen Kreuzes Lana erkämpften wiruns den 3. Platz, beim 1. Freund-schaftswatten in Meran errangen wirden 4. Platz bei den Siegern und den4. Platz bei den »Potzern«.Ein Komitee setzt sich intensiv für denNeubau ein, und wir hoffen so bald alsmöglich einziehen zu können.Nach Ablauf des Probejahres konnten5 neue freiwillige Helfer aufgenommenwerden.Abschließend sei noch allen, die un-sere Sektion irgendwie unterstützen,herzlich gedankt.Auf der Tagesordnung standen auchNeuwahlen.Sektionsleiter Auer Franz wurde zwarwiedergewählt, ersuchte aber, daßman ihm ein Jahr Pause gewähre. Alsnächstgewählter nahm Oberpranta-cher Gottlieb die Wahl als Sektionslei-ter an. Neuer Vize-Sektionsleiter wur-de Zöschg Günther. Als Schriftführe-rin und Kassierin wurde Platter Erika inihrem Amt bestätigt.Viel Arbeit, aber auch Lob und Aner-kennung brachte dem Weißen Kreuzvon Passeier die Austragung der 17.Skilandesmeisterschaft am 29. Febru-ar 1992 in Pfelders.Bei schönem Wetter und großer Teil-nehmerzahl (265) wurde dieseGroßveranstaltung zu einem Treffpunktder Freiwilligen und Fixangestelltenaus ganz Südtirol.In 2 Damen- und 7 Herrenkategorienwurden die Sieger ermittelt. Schnell-ste bei den Damen war Knoll Corneliavom Weißen Kreuz Sulden, mit einer

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Passeirer Blatt / April 1992 Seite 7 / Nr. 2

Siegerzeit von 49,37 Sek. Bei den Her-ren fuhr Gross Albert vom WeißenKreuz Sterzing mit 43,77 Sek. Tages-bestzeit.Beider Preisverteilung im Vereinshausvon St. Leonhard konnte Sektionslei-ter Auer Franz den Präsidenten desWeißen Kreuzes, Dr. Karl Pellegrini,Herrn Helmuth Eisendie als Vertretervom Assessorat Saurer, die Bürger-meister von St. Martin und Moos, dieSozialassessoren, den Obmann derRaiffeisenkasse Passeier, den Ge-meindesekretär von St. Leonhard unddie Obmänner der Carabinieristationvon St. Leonhard und Moos begrüßen.An die drei Erstplatzierten jeder Kate-gorie wurde ein Pokal überreicht, un-ter allen gestarteten Teilnehmern wur-den weitere 70 Sachpreise verlost.Beim anschließenden Ball, zu dem al-le Zutritt hatten, wurde in kamerad-schaftlicher Runde noch bis spät in dieNacht gefeiert und getanzt.Den Raiffeisenkassen des Burggra-fenamtes, welche uns in großzügigerfinanzieller Weise unterstützt haben,und der Firma Hoppe AG möchten wirfür ihren Beitrag herzlich danken. Al-len, die uns Sachpreise für die Verlo-sung spendiert haben, und allen, diezum guten Gelingen dieser Großver-anstaltung beigetragen haben, sei ge-nauso herzlich gedankt.Wie bereits erwähnt, ist das Rennenzur vollsten Zufriedenheit aller Betei-ligten abgelaufen.

F. A.

SC PasseierWieder geht eine Saison zu EndeDer SC Passeier betreut zur Zeit ca.380 Mitglieder in den Sektionen Fuß-ball, Ski-Alpin, Ski-Langlauf, Tischten-nis, Turnen und Volleyball.Immer wieder finden sich zahlreicheehrenamtliche Mitarbeiter, die es er-möglichen, die umfangreiche Tätigkeitdes Vereines zu bewältigen.Um die nicht geringen finanziellen Aus-lagen abzudecken, wird der Verein vonder RaikaPasseier,den Gemeinden St.Leonhard und Moos, sowie vom Landtatkräftig unterstützt.Es sei daher an dieser Stelle sowohlden vielen Helfern als auch den Geld-gebern aufrichtig gedankt.Bei den nun anstehenden Vollver-sammlungen gibt jede Sektion einenausführlichen Rückblick über die ab-gelaufene Saison.Eswäre erfreulich, wenn sich dazu vie-le Sportfreunde einfinden würden.Die jeweiligen Termine werden recht-zeitig bekanntgegeben.

P. E.

Es lebe das Schindeldach!

Förster Franz Wieser (rechts im Bild) und Johann Kneissl beim Erzeugen von Lärchen-Spalt-schindeln. Die Lärchen aus dem Hinterpasseier stellen ungefähr 15 bis 20% des Baumbestan-des dar und gelten als hochwertiges Rohmaterial für die begehrten Spaltschindeln.

Foto Franz Wieser

Besitzer von Gebäuden, die mit Schin-deln eingedeckt werden sollen, kön-nen beim Landesverband für Heimat-pflege, Bozen, Schiernstraße 1, um ei-nen finanziellen Beitrag ansuchen.Beim Ausfüllen des Gesuches sind dieOrtsbeauftragten des Landesverban-des und die örtlichen Heimatpflege-vereine gerne behilflich.Um den Gebäudebesitzern zu zeigen,wie handgespaltene Lärchenschindelnfachgerecht bearbeitet und eingedecktwerden, veranstaltet die Forst- und

Domänenstation Moos in Zusammen-arbeit mit dem Verein für Kultur undHeimatpflege Passeier einen Schu-lungsnachmittag. Förster Franz Wie-ser und sein Mitarbeiter JohannKneissl machen am Samstag, den 9.Mai 1992 von 14 bis 16 Uhr beim Klotz-hof in Moos (vor dem Privathaus desFörsters) eine Vorführung, zu der alleInteressierten herzlich eingeladen sind.Für nähere Auskunft rufen Sie bitte denFörster unter Tel. 643664 an.

H. H.

Beispiel eines fachgerecht verlegten Spaltschindeldaches, wobei die gebräuchliche Schin-dellänge 65 cm beträgt und einen Schuß von 20 cm erlaubt. Foto Franz Wieser

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Seite 8 / Nr. 2 Passeirer Blatt / April 1992

.... nochmalsKroatienhilfe!Auf diesem Wege möchten der KVW.,kath. Familienverband und die Gemein-deverwaltung nochmals allen Bürgernder Gemeinden St. Leonhard, St. Mar-tin und Moos mit ihren Fraktionen herz-liehst für ihre großzügige Hilfe in Formvon Kleider-, Lebensmittel- u. Geld-spenden danken.Bei der Weihnachtsaktion konnten 6,5,bei der Sammelaktion im März 92 4,5Tonnen Sachspenden sowie insgesamt11 Millionen Lire an Geldspenden ent-gegengenommen werden.Das Geld wurde zum vorläufigen Endeder Aktion, nach Rückfrage bei "TanteJelena« in Zagreb zum Ankauf von der-zeit dringendst benötigten Dingen ver-wendet. So gingen insgesamt 6 Mio. li-re in den Kauf von Lebensmitteln bei ver-schiedenen Kaufleuten, 5 Mio. Lire in denKauf von Unterwäsche, Trainer, Bett-wäsche, Decken, Stoffwindeln und Me-dikamenten.Der zweite Hilfstransport ging am 25. Märzwieder von Meran in Richtung Zagreb. Diedrei Begleiter aus St. Leonhard, die aufihre eigene Kosten den Hilfszug über-wacht haben, können unserer Bevölke-rung bestätigen, daß alle Pakete in derCaritaszentrale in Zagreb bei "Tante Je-lena- gut angekommen und gerecht un-ter den Flüchtlingen verteilt worden sind.Mit dem Besuch der »Tante Jelena- undihrer Vertretung "Tante Zita- im Burg-grafenamt in der ersten Aprilwoche hatsie ihren Dank an die Bevölkerung inForm von Vorträgen überbracht."Tante Zita- hat in der Volksschule vonSt. Leonhard einen kindsgerechten Vor-trag über die derzeitige Situation derkroatischen Kinder in den Kriegsgebie-ten gehalten und unseren Kindern Redeund Antwort gestanden.

S. P.

RICHTIGSTELLUNGEN:

Im letzten »Passei-rer Blatt- wurde imBericht "Lehrer inRuhestand- ein Fo-to verwechselt. ImBild der pensionier-te Grundschulleh-rer Pepi Steiner.

Aus Versehen wurde zudem unterden "Gratulationen an die alten Mit-bürqer- Herr Karl Amorth, Lutzhof,Flon/Matatz, geb. 20.12.1991, be-dauerlicherweise vergessen.

Wir ersuchen um Nachsicht.

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Jahrgangstreffen der 30- und40-jährigen der Gemeinde Moos

Am 9. November 1991 hatte der Jahr-gang 1961 zum Anlaß des 30. Ge-burtstages zu einem gemeinsamenTreffen geladen. Obwohl von insge-samt 51 Eingeladenen nur 11 die or-ganisatorischen Mühen mit ihrem Er-scheinen honorierten, wurde diesesTreffen trotzdem - vielleicht sogar ge-rade deshalb - zu einem humorvollenund unvergeßlichen Tag. Auch daswinterliche Wetter konnte die gute Lau-ne dieser kleinen Gruppe nicht trüben.Nach einem Dankgottesdienst in derPfarrkirche von Moos und einem klei-nen Imbiß im Gasthof »Lanthaler« gingdie Fahrt nach Walten, wo bei zünfti-ger Unterhaltung im Gasthaus »Jäqer-hof«ein vorzügliches Mittagessen ein-genommen wurde. Gegen Abend ginges zurück nach Moos, wo im Gasthaus"Bad Sand« das Abendessen ange-sagt war. Musikalisch umrahmt und mitviel Humor verflossen auch dort dieabendlichen Stunden all zu schnell undals die Sperrstunde dieser fröhlichenRunde ein Ende bereiten sollte, dach-te noch niemand ans Nachhausege-hen. So kam die Einladung eines Jahr-gangskollegen, bei ihm privat diesesTreffen zu beenden, gerade recht. Dorthielt man, immer vollzählig wohlge-merkt, bis in die frühen Morgenstun-

den durch und bescherte somit nichtnur dem Tag, sondern auch der Nachteinen fröhlichen Ausklang.Auch für die »Einundfünfziqer/innen«hatte ein Jahrgangskollege die Mühender Organisation auf sich genommenund zum Anlaß des runden Geburtsta-ges am 23. November 1991 zu einemJahrgangstreffen geladen. Von denheute weit im Lande und darüber hin-aus verstreuten 53 Gleichaltrigen ha-ben immerhin 18 der Einladung Folgegeleistet. Nach einer gemeinsamenMeßfeier in der Pfarrkirche von Moosführte die Fahrt zum »Grissianerhof«nach Tisens, wo das Mittagessen undein gemütlicher Nachmittag auf demProgramm standen. Da sich gar eini-ge bereits seit längerer Zeit nicht mehrgesehen hatten, stellte sich auf derFahrt dorthin jeder kurz mit seiner be-ruflichen und familiären Situation vor.Das Treffen endete mit einem gemein-samen Abendessen, mit verschiede-nen Spielen und bei Musik und Tanzim Gasthaus "Bad Sand- in Platt. Er-freut über den schönen Tag trennteman sich zu vorgerückter Stunde in derHoffnung auf ein baldiges Wiederse-hen.

J. K.

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Seite 10/ Nr. 2 Passeirer Blatt / April 1992

Bürgerversammlung in St. LeonhardWährend sich bei den Gemeinderats-sitzungen die Zahl der Zuschauer inGrenzen hält und sich selten mehr als30 Zuschauer einfinden, folgen dieBürger gerne der Einladung der SVP-Ortsgruppe zur Bürgerversammlungim Vereinshaus. Auch dieses Jahr fan-den sich 200 - 300 Bürger am 6. Märzein, um nach einem Kurzbericht überdas Tätigkeitsprogramm der SVP-Ortsgruppe, die unter anderem denBesuch des Europaparlamentariers Dr.Otto von Habsburg organisiert hatte,sich von der Gemeindeverwaltungüber ausgeführte und geplante Vorha-ben informieren zu lassen.Assessor Johann Gilg, zuständig fürden Bereich Schweinsteg bisPrantach, berichtete über die Ober-flächenentwässerung in der Zone Win-degg, über den Einbau einer Heizungin der Kirche von Schweinsteg, überdie Asphaltierung eines Teilstückes derMörrerstraße und über den Bau derWasserleitung Kehrer-Masull. Mehre-re Hoferschließungswege sollen nunmit Geldern der Europäischen Ge-meinschaft und der Gemeinde as-phaltiert werden.In der Folge sprach Vize-Bürgermei-ster Josef Gögele über seinen Be-reich, über Asphaltierungen in Walten,etwa der Straße nach Wans. Diesekonnte endlich ausgeführt werden,doch bereits 3Tage danach wurde einTeilstück wieder durch das Unwettervom Juli zerstört. Ebenfalls fertig ist dieWasserleitung Karlegg, die an dasDorf trinkwasser angeschlossen undmit einer modernen Entsäuerungsan-lage ausgestattet wurde. In diesemJahr sollen mehrere Wege asphaltiertwerden und der Bau einiger Hofer-schließungen begonnen werden odervorangetrieben werden, die endlich imletzten Jahr geplant und genehmigtwerden konnten. Kurz angesprochenwurden auch die Erträge des Gemein-de E-Werkes, welches hohe Einnah-men aufweist, denen aber dieses Jahrauch hohe Ausgaben gegenüberste-hen, besonders durch die Zahlung derBankzinsen. Insgesamt gesehen hatsich dieses als gute Investition her-ausgestellt, die nach Vollendung desUmspannwerkes bei Rennwies seinenvollen Ertrag erreichen wird. Dieses sollaber vor allem die Stromversorgungdes Tales sichern.Assessor Johann Haller betonte dieNotwendigkeit der Einführung einerTrinkwasserordnung, des Baues einerneuen Trinkwasserfassung in Fistradund zeigte kurz einige Probleme bei

der Müllentsorgung auf, die teilweisedurch eine Recycling-Anlage auf derMülldeponie behoben werden sollen,die in Zusammenarbeit mit Nachbar-gemeinden und Land errichtet wird.Assessor Alois Moosmair wies auf ei-nige Probleme und Verbesserungen imVereinshaus hin, wo etwa die Brand-schutzarbeiten ausgeführt werden sol-len, und betonte die Bedeutung derKonsortien, die im Bereich der Land-wirtschaft errichtet werden sollen.Assessor Dr. Albin Pixner sprach überden neuen Jugendservice in Passeier,über die Jugendbefragung, den Haus-pflegedienst (siehe Beträge), über dasAltersheim und die öffentliche Biblio-thek, deren Führung nun der Gemein-de übertragen wurde.Schließlich berichtete Assessor KarlWinkler über Lizensfragen und überEntwicklungen im Sport- und Feuer-wehrbereich.Bürgermeister Dr. Konrad Pfitscherwies am Anfang seiner Rede auf dienotwendige Aufwertung der Fraktio-nen hin, um die Einwohner dort zu hal-ten und die Abwanderung in denHauptort St. Leonhard zu stoppen,wofür es dort vor allem Wohnbauzo-nen und Schulen braucht. Herausra-gende Arbeiten im vergangen Jahr wa-ren der Bau der Gehsteige vom Dorfzum Schwimmbad und auf der Jau-fenstraße mit der Erweiterung der dor-tigen Kreuzung. Dies wurde möglich inZusammenarbeit mit der ANAS unddem Straßenmeister Righi Karl, demviele Verbesserungsarbeiten auf denPaßstraßen und auch die Winteröff-nung des Jaufenpasses zu dankensind.Der Bürgermeister berichtete über dieBauarbeiten am Zivilschutzzentrumund auch der Mülldeponie, über die Er-schließungsarbeiten in den Wohnbau-zonen Stickl und Kassier, über die As-phaltierung der Ringstraße in derHandwerkerzone und die Sanierungdes St. Barbaraweges, über den Kehr-dienst, die Brandsicherung in der Mit-telschule sowie über notwendige Ge-schwindigkeitsbremsen und die Ver-kehrsregelung. In diesem Zusammen-hang kam auch die Umfahrungsstraßezur Sprache. Entgegen den Erwartun-gen hat im Dorf ein allgemeines Um-denken dem Durchzugsverkehr ge-genüber stattgefunden. Wohl beson-ders auf die unerträgliche Verkehrsbe-lastung im letzten Sommer hin habensich die Verbände und Vereine, der Ge-meinderat und schließlich sogar dieAnrainer für den Bau der Umfahrungs-

straße an der Passer ausgesprochen,wobei letztere Verbesserungen wün-schen, die die Gemeindeverwaltungvoll unterstützt. Jetzt wird diese Straßein den Bauleitplan eingetragen, Ver-handlungen über den Bau laufen be-reits mit den verantwortlichen Ingeni-euren der ANAS.Seinen Dank sprach der Bürgermeisterauch der Forstverwaltung und derWildbachverbauung aus für die sofor-tige Hilfe nach dem verheerenden Un-wetter in Fistrad und in Walten, wo sichauch der Fraktionsvertreter Ulrich Heelbesonders eingesetzt hat. In der Fol-ge kam Dr. Konrad Pfitscher auf diegeplanten Vorhaben zu sprechen, aufden Ausbau des Dorfzentrums, denBau eines LKW-Parkplatzes beimSportplatz, die Neueindeckung derTennishalle, den Bau der Grundschu-le Gomion und des Gehsteiges bis BadFallenbach, einer Dammsicherung inder Sagstatt, die Sanierung der Egg-Hof-Kaser und die Sanierung desSchwimmbades mit der Schaffung ei-nes zusammenhängenden Sportzen-trums. Schwerpunkt aber wird in die-sem Jahr der Bau der WasserleitungGomion sein, die von den Stuller Mah-dern auf einer Höhe von 1920 m aus-geht, und jener von Prantach, welcheeine Länge von über 9 km aufweist undmit Quellwasser aus Fartleis gespeistwird.Daneben brennt das Wohnbau pro-blem weiter auf den Fingern. Obwohlin den letzten 2 Zonen 37 Familien ei-ne Erstwohnung gefunden haben, lie-gen weiter über 30 Ansuchen in derGemeinde auf. Es sind die geburten-starken Jahrgänge und außerdem wer-den die Familien immer kleiner, obwohlwir erst am Anfang dieser Entwicklungstehen. Es ist gelungen, 2 weitereWohnbauzonen auszuweisen, in Go-mion und an der Jaufenstraße mit et-was mehr als einem Hektar, sodaß dortetwa 20 geförderte Wohnungen ge-baut werden könne. Ebenso kann inWalten die Zone bald verbaut werden.Am längsten hat es bisher in Schwein-steg gedauert. Die Notwendigkeit derBauzonen in den Fraktionen zeigt dieVolkszählung, dort hat die Bevölkerungabgenommen, im Dorf extrem zuge-nommen, insgesamt ist die Einwohn-erzahl in den letzten 10 Jahren um fast10%, von 3038 auf 3330 gewachsen.Zum Abschluß dankte der Bürgermei-ster allen für ihre gute Mitarbeit, denAusschußmitgliedern, allen Angestell-ten der Gemeinde und besonders demSekretär Siegfried Pfeifer, den Rätenund der Bevölkerung aber für ihr Ver-trauen.

K.P.

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Passeirer Blatt / April 1992 Seite 11 / Nr. 2

hti!g~i;~atsBe~phlüsset;eonhdrll

Gemeinderatssitzungvom 31.01.1992- Für die Hangbefestigung an der

Kreuzung Jaufenstraße - Mooser-straße werden der Fa. Anton MaierZusatzkosten in der Höhe von 43Mio. zuerkannt.

- Die Endabrechnung über die Un-wetterschäden-Arbeiten in Schwein-steg in der Höhe von 145,8 Mio. (Fa.Maier) wird genehmigt.

- Die restlichen Maurerarbeiten 0Jer-putzen, Außengestaltung ...) für denBau der Zivilschutzhalle werden aus-geschrieben.

- Die Errichtung einer öffentlichen Bi-bliothek wird beschlossen und dieSatzungen werden genehmigt.

- Die Mitglieder des Bibliotheksrateswerden gewählt: Dr.Albin Pixner undAlois Moosmair (Gemeindevertreter),Dr. Claudia Fauner Dandler (Grund-schule), Dr. Monika Mader (Mittel-schule), Franz Haller und Ulrich Kö-nigsrainer (Pfarrgemeinderat).

- Ein öffentlicher Wettbewerb für dieBesetzung einer Stelle als Bibliothe-kar/in wird ausgeschrieben.

- Die Kündigung der Altenhelferin FrauMaria Brugger wird angenommen;

sie tritt ab 3. März in den Dienst derKVW-Genossenschaft.

- In den Bauleitplan wird auf derFläche außerhalb des mehrstöckigenParkplatzes eine Zone für öffentlicheEinrichtungen (Bau einer Carabinie-ri-Kaserne) eingetragen.

- Das Gemeinde-Zivilschutzkomiteewird ernannt: Dr. Konrad Pfitscher,Michael Schwarz, Ing. J. Oberhofer,Dr. M. v. Sölder, Albert Oberpranta-cher, Albert Zipperle, Carlo Righi,Franz Auer; Ersatz: Josef Gögele,Norbert Holzknecht, Geom. MartinHora, Dr. M. Zuegg, Ferdinand Hal-ler, Paul Gögele, Oswald Righi, AI-fred Schiefer.

- Der Haushaltsvoranschlag der Freiw.Feuerwehr St. Leonhard (518 Mio.)wird genehmigt.

- Die Rechnungsrevisoren für die Ge-meinde werden ernannt: JohannGufler, Albin Ilmer, Hubert Verdorfer,für die Mittelschule Edith Lanthaler,für das Bezirksaltersheim (Bau) UI-rich Heel, für den AbwasserverbandFranz Ennemoser, Josef Pircher.

- Der Schatzamtsdienst wird an dieRaiffeisenkasse Passeier vergeben(bis 1996).

Aus der GemeinliestuBe Moos

Ratssitzung vom 17.12.1991:- Für die Arbeiten zur Dorfsanierung in

Moos und für die Maurerarbeiten zumUmbau des Gemeindehauses wurdedie Endabrechnung genehmigt.

- Das Gemeindezivilschutzkomiteewurde mit folgenden Mitgliedern er-nannt:Bürgermeister Lanthaler Karl; Feu-erwehrkommandant Platter Anton;Gemeindetechniker Geom. Messa-villa Karl; Amtsarzt; Carabinieri kom-mandant Brig. Ramazzotti Domeni-co; Beiräte Gufler Gottfried, KuprianVigil.

Ratssitzung vom 05.02.1992:- Für folgende Arbeiten wurden die

Endabrechnungen genehmigt:Erschließungsarbeiten in der E.-Zo-ne -Stuls C2;

Ausbau der Straße zur Mooser-Brücke;Erweiterung des Ortsnetzes in Ra-benstein.

- Für den Hochwasserschutz und dieRutschhangsicherung in Ulfas wur-de das Projekt genehmigt.

- Für den Bau eines Recyclinghofes inSt. Leonhard wurde ein Grundsatz-beschluß über die Beteiligung ge-faßt.

Ratssitzung vom 12.03.1992:- Der Haushaltsvoranschlag 1992 von

4,5 Milliarden wurde genehmigt. FürInvestitionen sind L. 1.750.000.000vorgesehen.

- Die Arbeiten zum Ausbau der Straßenach Stuls - 1. Baulos wurden an dieFirma DE.CO.BAU mit einem Betragvon L. 150 Millionen vergeben.

Neuer Waldaufseherin PasseierNun ist die Probezeit von einem Jahrvergangen, daß mit dem Dienstantrittvon Oswald Tschöll am 11.02.1991 derWaldaufsichtsbereich St. Martin-Riffi-an-Kuens nach vorheriger fünf jährigerUnterbrechung wieder besetzt wordenist. Da der neue Waldaufseher dieseProbe gut bestanden hat, soll er nunkurz einer breiteren Öffentlichkeit vor-gestellt werden.Oswald Tschöll bringt von Anfang aneine Reihe günstiger waldbaulicherVoraussetzungen und forstlicher Tu-genden mit: er stammt aus heimischerProvenienz (gegenüber dem Dorf St.Martin), hat eine naturnahe Jugend-entwicklungsphase hinter sich (auf sei-nem Heimathof Kammerveit) und weistmehrere gut ausgebildete Anlagen auf(landwirtschaftliche Tätigkeit, 3-jähri-ge Hotelfachschule, 4-jährige Tätigkeitals Forstarbeiter, Kurse in Rotholz).Darüber hinaus ist er als verheirateter36jähriger als gesichert gegen schäd-liche Einflüsse jeglicher Art zu be-trachten, hat sich als (natur)verjün-gungsfreundlich erwiesen (1 Kind) undmacht phänotypisch auch einen sehrvitalen Eindruck (keine Kronenverlich-tungserscheinungen).Weiters ist er voll standorttauglich, daer durch seine Hobby- und Vereins-tätigkeit (Skitouren, Jagd, Feuerwehr,Bergrettung) an seinen steilen undtrockenen Aufsichtsbereich bestens an-gepaßt ist. Nicht zuletzt führt er mit Os-wald einen vielsagenden Vornamen.Die Arbeitskollegen wünschen ihmnach dem gelungenen Einstand wei-terhin viel Freude mit seinem Revier.

Oswald Tschöll

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Seite 12/ Nr. 2 Passeirer Blatt / April 1992

Freiwillige Feuerwehr St. MartinTätigkeitsbericht '91

Im Anschluß an die am 24.01.92 ab-gehaltene Jahreshauptversammlung,möchte die Freiwillige Feuerwehr St.Martin die Gesamttätigkeit im Jahre1991 rückblickend zusammenfassen.Die obgenannte Jahreshauptver-sammlung war wie immer zahlreich be-sucht und erfuhr eine besondere Wür-digung darin, daß man erstmals, nachlängerer Zeit, mit Hubert Eisendie ei-nen Bezirksfeuerwehrpräsidenten be-grüßen konnte. Dazu kamen als Eh-rengäste der Abschnittsinspektor desPasseiertales, Anton Platter, sowie derBürgermeister von St. Martin, JosefPichier. Im Rahmen der Vollversamm-lung kam ganz klar die Meinung zumAusdruck, daß eine Freiwillige Feuer-wehr in der heutigen Zeit vor allemtechnisch gefordert und eine gezielteFortbildung unerläßlich ist. In dieserHinsicht seien vor allem die diversenÜbungen mit dem Weißen Kreuz unddem Bergrettungsdienst als sehrfruchtbringend genannt. Positive Ak-zente werden auch durch Talgemein-schaftsproblemen aller Passeirer Weh-ren gesetzt. Nachstehend nun eineÜbersicht der Einsatzstatistik im ver-gangen Jahr:- 7x Brandbekämpfung- 1x Waldbrandbekämpfung- 30x Technische Nothilfe (größten-

teils bei Unfällen im Straßenverkehr)- 5x Katastropheneinsatz- 4x Rettungseinsatz- Insgesamt 47 Einsatzmeldungen an

den Verband.- 300 Mann leisteten 543 Einsatz-

stunden.Das herausragende Ereignis für unse-re Wehr stellte heuer sicherlich dieEinweihung des Rüstfahrzeuges sowieder Geräte zur Stillen Alarmierung dar.Da es in St. Martin derzeit keinen öf-fentlichen Saal für Bälle und derglei-chen gibt, mußten nur 3 Brandverhü-tungs- bzw. Ordnungsdienste durch-geführt werden.Sehr rege wurden im Jahr 1991 dieÜbungen abgehalten und Schulungenbesucht:Übungen/Schulungen:- 28 Gruppenproben- 4 Hauptproben- 4 Monatsproben- 1 Talgemeinschaftsübung- 3 Funkübungen- 3 Heuwehrübungen- 5 Atemschutzübungen

- 3 Maschinistenübungen- 3 Übungen mit Weißen KreuzLehrgangsteilnehmer Feuerwehrschu-le:- 3 Mann (1 Gruppen-kdt-LG, 1 te-

chn.-LG, 1 Atemschutz-LG)In der von Kommandant sehr umsich-tig geführten Feuerwehr wird vor allemdas Wort Kameradschaft und Zusam-menhalt groß geschrieben: Dies zeigtsich bei gemeinsamen Feiern, aber inbesonderem Ausmaße, wenn es gilt,gemeinsam Arbeitsleistungen zu voll-bringen.Versammlungen:- 1 Jahreshauptversammlung- 8 Ausschuß-SitzungenVeranstaltungen:- Kameradschaftsabend- Florianifeier- 1 Wiesenfest- Dorftest (über 2 Tage)Teilgenommen:- Bezirksfeuerwehrtagung- 3 Prozessionen- 4 Wintersportveranstaltungen (Ro-

deln und Ski jeweils Tal- und Be-zirksmeisterschaft)

Ein besonders großer Erfolg war wie-derum das Dorffest, wofür man sichauch bei allen freiwilligen Helfern be-danken möchte, und bei dem es diegute Zusammenarbeit aller teilneh-menden Vereine hervorzuheben gilt.Leider waren auch zwei Todesfälle zubeklagen: Alois Tschöll (ehemaliges

Mitglied) und Heinrich Gufler, der in un-serem Verein eine große Lücke hinter-läßt.Demgegenüber konnte einer unsererFeuerwehrmänner ein seltenes Ju-biläum begehen: Anton Pixner ist seit60 Jahren Mitglied der Freiw. Feuer-wehr St. Martin.Vorschau: Als besonders notwendigesProjekt erweist sich der Ausbau unse-rer Feuerwehrhalle, die derzeit schieraus allen Nähten platzt. Heuer nun sollmit der Erweiterung begonnen werden,die man vorwiegend mit Landesgel-dern und teils mit Beiträgen der Ge-meindeverwaltung sowie Arbeitslei-stungen der Mitglieder der F FSt. Mar-tin zu bestreiten gedenkt.Abschließend möchten wir uns bei derBevölkerung von St. Martin, sowie beiden verschiedenen Gönnern für ihreUnterstützung, ihr Wohlwollen und ihrVertrauen bedanken. Ein besondererDank gilt der Gemeindeverwaltung mitBürgermeister Pichier an der Spitze,die für unsere Anliegen stets ein offe-nes Ohr hatte und unsere FreiwilligeFeuerwehr in jedweder Hinsicht unter-stützte.Mitgliederstand 31.12.91- 43 aktive Wehrmänner und 7 Wehr-

männer außer Dienst- 2 Mitglieder sind aus gesundheits-

gründen ausgeschieden- 4 Mitglieder wurden neu aufgenom-

men

Freiwillige FeuerwehrSt. Martin/Pass.

Von links nach rechts: Abschnittsinspektor Anton Platter, Bezirksfeuerwehrpräsident HubertEisendie, Kommandant Franz Gufler, Bürgermeister Josef Pichler.

Page 13: Passeirer Blatt

Passeirer Blatt / April 1992 Seite 13/ Nr. 2

Kufenkünstler in Passeier

Siegerehrung in Platt

Zwischen 15. und 19. Jänner wurde inPlatt/Moos die 24. Italien meisterschaftim Naturbahnrodeln ausgetragen. Or-ganisator der sportlichen Großveran-staltung, die auch als Qualifikation fürdie Weltmeisterschaft in Bad Goisern(Oberösterreich) galt, war der Rodel-verein Passeier mit dem neuen Präsi-denten Sepp Öttl an der Spitze.

Neue »Bergkristall«-Rodel-bahnGefahren wurde auf der neuen, erst imvergangenen Herbst mit viel persönli-chem Einsatz fertiggestellten Naturro-delbahn »Berqkristall«. Für den Aus-bau der knapp 900 Meter langen Renn-strecke, die einen Höhenunterschiedvon etwas mehr als 100 Meter auf-weist, hatte sich die alte PfeldererStraße geradezu als Ideallösung an-geboten. Neuerschließungen und land-schaftliche Eingriffe konnten auf dieseWeise vermieden werden.Finanziell ermöglicht wurde das Pro-jekt durch einen Landesbeitrag von 50Mio. Lire. Für die Restfinanzierung von60 Mio. Lire hat der Sportreferent, LHLuis Durnwalder, seine mündliche Zu-sage gegeben. Darüberhinaus soll dieBahn noch in diesem Winter für inter-nationale Wettkämpfe kollaudiert wer-den, um - bei etwas Glück - in zweiJahren als Austragungsort der Europa-meisterschaften gerüstet zu sein.

Eine »stressiqe« WocheAm Mittwoch, den 15. Jänner, fand dieerste Bahnbesichtigung und an-

schließend die Mannschaftsführerbe-sprechung statt; am Donnerstag wur-den die ersten Trainingsläufe absolviertund die Startnummern verlost; am Frei-tag konnte die nationale Rodlerelitenoch einmal im Nonstop-Training »dieschnellste Linie« ausprobieren und amAbend, bei der Eröffnungsfeier im Ver-einssaal von Moos, am reichlich undkunstvoll gedeckten Buffettisch dieNervosität verjagen. Die eigentlichenTitelkämpfe fanden dann am Samstagund Sonntag statt.

Die EröffnungsfeierKnapp 200 Festgäste konnten der Prä-sident des Organisationskomitees Ar-nold Rinner und Bürgermeister KarlLanthaler in ihren Eröffnungsanspra-

chen begrüßen. Unter den zahlreichenEhrengästen befanden sich u.a. Lan-desrat Franz Alber, der im Namen derLandesregierung Glückwünsche über-brachte; Willy Hafner, der Verantwort-liche für die Rodler im FISI-Landes-verband sowie Sepp Thaler, der natio-nale FISI-Rennsportleiter.Sie alle richteten Grußworte an die Ver-anstalter und Aktiven und wiesen aufdie lange Tradition des Rodelsports imgesamten Alpenraum hin, der trotz kul-tureller Veränderungen ein Breiten-sport geblieben sei und sich nach wievor großer Beliebtheit erfreue. Außer-dem wurde von allen Festrednern .diegroßartige organisatorische Arbeit derVeranstalter hervorgehoben und denzahlreichen freiwilligen Helfern für ihrenselbstlosen Einsatz gedankt.

Hervorragendes Abschneidendes RV PasseierZum Italienmeister wurde bei den Se-nioren der Latzfonser Franz Obristgekürt, der zwei Wochen später dieBronzemedaille bei den Weltmeister-schaften der Naturbahnrodler in BadGoisern eroberte. Bei den Frauen ent-schied mit großem Abstand die Aosta-nerin Delia Vaudan das Rennen fürsich. Gustav Gögele (Platt) - und diesist das Erfreuliche aus Passeirer Sicht- holte den Staats meistertitel bei denAnwärtern und rechtfertigte damit er-neut seine Favoritenrolle in dieser Ka-tegorie.Nicht ganz so gut lief es bei Armin Rein-stadler und Gotthard Hofer (beidePlatt), die jeweils Platz 5 und 7 beleg-ten. Immerhin gelang es den beidenAssen Gögele/Reinstadler die Silber-medaille im Doppelsitzer zu holen. Da-

(Fortsetzung auf Seite 14)

Zieleinlauf Rodelbahn Bergkristall.

Page 14: Passeirer Blatt

Seite 14/ Nr. 2 Passeirer Blatt / April 1992

Kufenkünstler in Platt(Fortsetzung von Seite 13)

mit sicherten sie dem Rodelverein Pas-seier den ausgezeichneten zweitenPlatz im Mannschaftswettbewerb hin-ter der Renngemeinschaft Latzfons.Dank dieses großartigen Ergebnisseskonnte Hubert Folie, der Trainer deritalienischen Nationalmannschaft undRennleiter der 24. Italienmeisterschaf-ten im Naturbahnrodeln, mit seinenSchützlingen durchaus zufrieden sein,die damit einmal mehr ihre Klasse indieser Disziplin unter Beweis stellten.

Preisverleihung in PlattDie Preisverleihung ging dann amNachmittag auf dem Dorfplatz vonPlatt über die Bühne, zu der nicht nurBehördenvertreter, Verbandsfunk-tionäre und die Musikkapelle von Platt,sondern auch ein zahlreiches Publikumerschienen war. Abschließend kann dieVeranstaltung auch als ein großer Pre-stigeerfolg des Rodelvereines Passei-er gewertet werden, der einmal mehrden Beweis erbrachte, daß er jederzeitin der Lage ist ein sportliches Großer-eignis auf die Beine zu stellen. Dasnächstemal vielleicht sogar die Euro-pameisterschaften ...

Franz Plörer

Rodelrennen in Rabenstein für jung und altAm 19. Jänner 1992 veranstaltete dieFreiwillige Feuerwehr von Rabensteinein Rodelrennen für die ganze Dorfge-meinschaft. Bei zehn Kategorien für dieRabensteiner und zwei für die Gästekonnte sich jeder Teilnehmer eine gutePlazierung erkämpfen. Die Zeitneh-mung übernahmen bereitwillig die Firn-gleiter von Moos.66 Teilnehmer waren am Start und er-freuten sich bei mildem, angenehmem

Wetter am Wettkampf. Derälteste Teil-nehmer war Josef Kofler, Jahrgang1926, der jüngste Albin Lanthaler,Jahr-gang 1988. Viel Jubel gab es bei derPreisverteilung im Gasthof Trausberg.Die Freiwillige Feuerwehr von Raben-stein will diese Sportveranstaltung zurTradition werden lassen und hofttschon jetzt auf zahlreiche Beteiligungim nächsten Jahr.

W.G.

Preisverteilung: Josef Kofler und Albin Lanthaler.

waltung von St. Martin einen Teil desalten Sportplatzes zu einem gediege-nen Eislaufplatz.Weil der Platz in der Mitte des unge-fähr 2000 Einwohner zählenden Dor-

fes liegt und gut geführt wird, war erbesonders von den Kindern und Ju-gendlichen gerne aufgesucht.Ein Gruppenfoto erinnert noch an dieEislaufzeit des Winters 91/92, der in-folge des milden Vorfrühlings heuer lei-der nicht lange dauerte.

St. Martins Jugend auf dem EislaufplatzDer Eislaufsport wird in St. Martin großgeschrieben. Bereits zum zweiten Malpräparierten die Verantwortlichen derSektion Eislauf des SC St. Martin in Zu-sammenarbeit mit der Gemeindever- H. H.

Page 15: Passeirer Blatt

Passeirer Blatt / April 1992 Seite 15/ Nr. 2

Endlich geschafft!Kürzlich wurden die Landesmeisterschaften in Volleyball Knaben für Mittelschu-len in Bozen abgeschlossen. Bereits zum fünften aufeinanderfolgenden Male er-reichten nach wiederum hart umkämpften Vorrundenspielen die Mittelschule La-na und die Mittelschule St. Leonhard/Passeier das Finalspiel. Bisher verließ dieMittelschule St. Leonhard immer als Verlierer den Platz. Zum ersten Mal konntedie achtjährige Vorherrschaft der Schüler aus Lana gebrochen, diese Volleyball-Hochburg erheblich erschüttert werden, da sich die Mittelschule St. Leonhardüberraschend mit 2:1 Sätzen durchzusetzen vermochte. Endlich geschafft! DerBruderkampf endete diesmal zugunsten der Mittelschule St. Leonhard. Konse-quente und kontinuierlich strebsame Mitarbeit und abwechslungsreiches Trai-ning aller Mannschaftsmitglieder zeigten erstmals die langersehnten Früchte.Folgende auf dem Foto abgebildeten Schüler werden als Sieger der Landes-meisterschaft Südtirol bei den interregionalen Meisterschaften vertreten: v.r. nach1. hockend: Mair Patrick, Kofler Mark, Pamer Konrad, Hauser Stefan; MitteIrei-he: Ennemoser Günther, Ennemoser Stefan, Haller Wolfgang; stehend: Folie Pa-trick, Pixner Markus, Raffl Ulrich, Kobler Hansjörg, Königsrainer Patrick, Prof.Mair Rudi.

R. M.

Die informierte Frau in der MilchwirtschaftZu diesem Thema organisierten dieOrtsbäuerinnen der Gemeinde Moosim Jänner eine Vortragsreihe, die so-wohl von Bäuerinnen als auch vonBauern sehr gut besucht war. Da es inder Gemeinde Moos verhältnismäßigviele-landwirtschaftliche Betriebe gibtund die Milchwirtschaft die wichtigsteEinnahmsquelle der Bauern ist, hieltenes die Ortsbäuerinnen für wichtig, ei-ne Fortbildungsmöglichkeit zu diesemThema anzubieten. An vier Nachmit-tagen erhielten die Teilnehmer Infor-mationen und Ratschläge, wie sie das

gesündeste Lebensmittel, die Milch,noch sauberer und somit gewinnbrin-gender auf den Markt bringen können.Referent Jakob Stecher vom Senne-reiverband sprach über die Haltungund Pflege der Kuh. Als Wiederkäuerbraucht sie eine Menge Grundfutter.Deshalb sollte Kraftfutter nie als erstesgegeben werden, da es sonst im Pan-sen absackt und so die Nährwertenicht ganz ausgenützt werden. Eswirdauch empfohlen, täglich dreimal zu füt-tern und das Kraftfutter in kleinen Ra-tionen zu verabreichen.

Im Stall soll genügend frische Luft undnicht zu hohe Temperatur sein. Die Kuhbraucht auch genügend Streu, damitsie sich wohlfühlt, und das Euter sollnicht auf kaltem Boden liegen.Viele Hinweise gab der Referent be-züglich richtiges Melken. Die Kuh istein Muttertier mit der großen Bereit-schaft, ihr Kalb zu ernähren. Doch dieWirtschaft hat sie zu einem Leistungs-tier gemacht, um aus ihr möglichstgroßen Nutzen zu ziehen. Zu diesemZwecke müssen Haltung und Pflege,Fütterung und Betreuung überein-stimmen. An alle Melker ergeht dahervor allem die Aufforderung, mit der Kuhruhig und freundlich umzugehen undsie keinesfalls zu mißhandeln. Danngibt sie die Milch bereitwillig ab.Es wird empfohlen: Mit Becher vor-melken, niemals Milch auf den Bodenspritzen, gleich beim Berühren des Eu-ters vormelken und dann erst anrüsten,während des Melkens die Kuh mit derMaschine verbunden lassen sowienicht ständig am Euter tasten. unddrücken. Während des Melkens soll dieKuh in keiner Weise gestört oder er-schreckt werden. Die Melkzeit beträgtnormalerweise fünf bis sieben Minuten.Besonders muß auf Sauberkeit derMelkanlage und des Geschirrs geach-tet werden. Auch Hände und Kleidungdes Melkers müssen sauber sein, umdie Keimzellen möglichst niedrig zu hal-ten.Der Bauer sollte einmal berechnen, wei-che Einbußen er hat, wenn seine Milchin niedrige Klassen eingestuft wird undwie sich das in der Menge auswirkt.Heute gilt nicht mehr das alte Sprich-wort:»Wo Dreck ist, ist Geld«,Ing. Alfons Heinz vom Sennereiver-band sprach über die Qualität derRohmilch. Damit steht Italien bzw.Südtirol nach der Schweiz an zweiterStelle in Europa. In Zukunft ist nur guteQualität gefragt, damit Südtirol in derEuropäischen Gemeinschaft mitmi-schen kann. Ererwähnte auch, daß dieArbeit am Bergbauernhof schwierigund das Einkommen oft gering ist.Doch man müsse auch die guten Sei-ten sehen: abwechslungsreiche Arbeit,viel in der freien Natur, ein eigenes Zu-hause, sein eigener Herr. Er ermunter-te die Jungbauern, der Heimat und derererbten Scholle treu zu bleiben undmeinte optimistisch.-Ein Tiroler gibtnicht so schnell auf!-Tierarzt Dr. Franz Gögele wies in sei-nem Referat besonders auf die Masti-tis hin,· heute eine der häufigstenKrankheiten bei den Kühen. Durch die-

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Seite 16/ Nr. 2 Passeirer Blatt / April 1992

Die informierte Frau in der Milchwirtschaft(Fortsetzung von Seite 15)

se Krankheit entsteht ein sehr hoherZellgehalt in der Milch.Dr. Gögele ist vom Sennereiverbandals kostenloser Berater für die Bauernin Sachen Rinderhaltung angestellt.Ebenso kann Jakob Stecher für dieÜberprüfung der Melkmaschinen, wasmindestens jährlich geschehen soll,kostenlos angefordert werden.Die Ortsbäuerinnen hoffen, daß dieTeilnehmer an dieser Fortbildung ausden Vorträgen und Diskussionen vielenützliche Anregungen aufgenommenhaben und diese nun zu ihrem eigenenNutzen in die Tat umsetzen.Zum Abschluß der Veranstaltungkonnten sich alle Teilnehmer bei einerkleinen Marende an bäuerlichen Köst-lichkeiten, die die Bäuerinnen mitge-bracht hatten, stärken.

Rosa Pöhl

Die Ortsbäuerinnen stehend v.l.n.r.: Anna Pa-mer Gufler (PlattiPfelders), Rosa Raich-Pöhl(Stuls), Monika Gögele-Gufler (Moos/Raben-stein) mit Dr. Franz Gögele.

Hilfe für das Heilige Grab von Moos?Die Bevölkerung von Moos besitzt einKleinod barocker Kultur, das dringen-de Hilfe zum Überleben braucht. Ichschreibe von den bemalten Tücherndes Heiligen Grabes von Joseph Hal-ler, der zu den bedeutendsten Roko-komalern Tirols gezählt wird.Barbara Zingerle hat überJoseph Haller aus St. Mar-tin (1737 - 1773) ihre Dok-torarbeit geschrieben unddarin auf die große Bedeu-tung des Heiligen Grabesvon Moos hinqewiesen " ImBuch »Heilige Gräber in Ti-·rol« (Haymon Verlag)schreibt Barbara Zingerle:»Das Heilige Grab in Moos -.... ist heute in einem kon-servatorisch äußerst be-denklichen Zustand undwird - falls nicht bald eineRestaurierung oder zumin-dest eine Konservierung er-folgt - leider für immer ver-loren sein.« 'Zingerle hofft, daß sich dasSchicksal dieses prachtvol-len Werkes zum Guten wen-de: nach erfolgter Restau-rierung könnte das HeiligeGrab in der Kirche vonMoos, für die es geschaffenwurde, aufgestellt werden.Nun hat sich der Pfarrge-meinderat von Moos unterdem Präsidenten Alfred Gö-

gele mit dem Fragenbereich ausein-andergesetzt und will vorerst einen Ko-stenvoranschlag für eine Restaurie-rung einholen. Es ist zu hoffen, daß dieBevölkerung von Moos dieses kost-bare Kleinod wird retten können.

H. H.

Im Bild der Evangelist Lukas vom unvollendeten HeiligenGrab des Joseph Haller in Moos. Foto Heinrich Hofer

Wir gratulierenzur GeburtST. LEONHARDAugscheller Daniel, 16.12.1991, Walten 70Egger-Karlegger Tobias, 28.11.1991,Happergweg 47Ennemoser Deborah, 26.12.1991, Karlegg 15Eschgfäller Benjamin, 23.12.1991,Moserstr. 21Kuen Christian, 14.01.1992,Schweinsteg 12Mair Lukas, 07.01.1992, Happergweg 25Pfandler Florian, 26.11.1991, Kohlstatt 57Pfitscher Armin,14.02.1992, Im Schaffeid 15Pichler Alexander, 29.01.1992, Im Schaffeid10Pichler Martin, 05.03.1992, Schweinsteg 19/BPichler Peter, 27.11.1991, Karlegg 7Pixner Jana, 12.03.1992, Prantach 21Righi Desiree, 24.12.1991 , Im Schaffeid 18Schiefer Anna, 22.11.1991, A.-Hofer-Str. 11Tschöll Florian, 16.03.1992, Kammerveitstr. 9Widmann Evi, 21.11.1991, Schlattach 17

ST. MARTINLarch Michael, 04.12.1991, Mühlgasse 3Pircher Christof, 11.12.1991, Saltnerweg 1Oberprantacher Evelyn, 20.12.1991, FernerWeg 2Pichler Felix, 26.12.1991, Kalmtalerstr. 5Staschitz Fabian, 07.01.1992, Dornsteinweg10Pöhl Rene, 13.01.1992, Pseirerstr. 24Pichler Wolfgang, 27.01.1992, Dorfstr. 50Brunner Sabrina, 03.02.1992, Feldbauernweg10Buschwenter Julia, 05.02.1992, Trifterweg 3Falk David, 25.02.1992, Kalmtalerstr. 13IImer Simon, 01.03.1992, Jaufenstr. 17Scherer Manuela, 11.03.1992, Ferner Weg 3/B

MOOSGögele Jasmin, 04.03.1992, Platt 41/ALamprecht Lisa Maria, 20.01.1992, Pfelders 17Lanthaler David, 09.12.1991, Dorf 23Lanthaler Erika, 08.12.1991, Rabenstein 22Lanthaler Steffi, 25.11.1991, Dorf 46Pfitscher Manuela, 19.01.1992, Stuls 32Pichler Konrad Bernhard, 17.11.1991, Ulfas 13Pircher Herta, 15.01.1992, Platt 145Pixner Gernot, 26.01.1992, Stuls 3/APixner Sabrina, 13.01.1992, Pill 169Ploner Judith, 12.02.1992, Dorf 102Pöll Rita, 26.01.1992, Ulfas 5Schwarz Patrick, 22.12.1991, Dorf 91/AZipperle Manuel, 02.01.1992, Pill 150

Eigentümer und Herausgeber: Joset Pichler. Trifter Weg2/b. SI. MartiniPasseier.Druck: Fliridruck. Meran. Goethestraße 93.Verantwortlich für den Inhalt im Sinne des Pressegeset·zes: Dr. Gerald Fleischmann.Erscheint dreimonatlich .• Eingetragen beim Landesge-richt Bozen mit Dekret Nr. 11/87 vom 29.05.1987.Redaktionskomitee: Robert Haniger. Dr. Heinrich Hoter,Joset Kotler, Karl Lanthaler, Joset Pichler, Ubald Pich-ler, Dr. Albin Pixner, Arnold Rinner, Joset Öttl.