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EINFACH MEHR. Patientenratgeber COPD Jeder SCHRITT zählt! Schritt für Schritt mehr Atemluft! Bewegungstipps für COPD-Patienten

Patientenratgeber COPD - Jeder Schritt zählt!

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Rund 8 Millionen Menschen in Deutschland sind von einer chronischen Verengung der Atemwege (COPD) betroffen. Diese Broschüre gibt Tipps zu Atemübungen und weiteren Hintergrundinformationen zur Erkrankung.

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Page 1: Patientenratgeber COPD - Jeder Schritt zählt!

EINFACH MEHR.

Patientenratgeber COPD

Jeder

SCHRITT

zählt!Schritt für Schritt mehr Atemluft!

Bewegungstipps für COPD-Patienten

IVAX PHARMA. GRY-PHARMA. TEVA GENERICS.PAT IENTENRATGEBER

Schritt für Schritt mehr Atemluft!

Bewegungstipps für COPD-Patienten

Jede r

SCHRITT

zäh l t !

GEMEINSAM. WIRKSAM.

IVAX PHARMA

GRY-PHARMA

TEVA GENERICS

AWD.PHARMA

2.11.2009Patientenbr_allg.qxd 14.11.2009 11:13 Uhr Seite 1

Page 2: Patientenratgeber COPD - Jeder Schritt zählt!

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INHALT

4 Vorwort

6 Chronisch Obstruktive Bronchitis: Was ist das?

9 Die Behandlung der COPD

11 Inhalieren: Der direkte Weg zum Ziel

13 Extrafeines Spray für die kleinen Atemwege

13 Inhalationssysteme: Worauf es ankommt

15 Eine gute Therapie braucht viele Standbeine

16 Mehr Bewegung – mehr Lebensqualität

19 Jeder Schritt zählt

20 Selbsthilfe durch die richtige Atmung

36 Lungensportgruppen: Gemeinsam trainieren

37 Impressum

Jeder Schritt zähltSeite 19

Lungensportgruppen Seite 36

Warum Inhalieren?Seite 11

Das richtige Inhalationsgerät Seite 13

2

Lungensportgruppen Seite 36

Warum Inhalieren?

Seite 11

Das richtige Inhalationsgerät Seite 13

Selbsthilfetipps –

Atemerleichternde Übungen

Seite 20

2.11.2009Patientenbr_allg.qxd 14.11.2009 11:13 Uhr Seite 2

Selbsthilfetipps – Atemerleichternde Übungen Seite 20

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Bewegung zusammen mit einem auf Ihre Bedürfnisse ab-gestimmten Therapiekonzept – diese Kombination ver-spricht den größten Behandlungserfolg.

Mit den besten Wünschen,

IhrProf. Dr. Wolfgang Petro,Fachklinik Bad Reichenhall,Zentrum für Rehabilitation,Pneumologie und Orthopädie

Vorwort

Liebe Patientin, lieber Patient,

Ihr Arzt hat festgestellt, dass Sie an einer Chronisch Ob-struktiven Bronchitis (= COPD) leiden. Rund 8 Millionen Menschen in Deutschland sind ebenfalls von dieser chro-nischen Verengung der Atemwege betroffen.

Ihre Krankheit hat sich vermutlich schleichend über viele Jahre entwickelt: Husten, Auswurf und Atemnot wurden im Laufe der Zeit immer unangenehmer, Ihre Lungenfunk-tion hat sich deutlich verschlechtert, Sie haben sich wahr-scheinlich immer mehr geschont und Bewegung aus Angst vor Atemnot vermieden.

Sie wissen es sicher längst: Sie müssen etwas

dagegen unternehmen, sonst werden Sie immer

schwächer und Ihr Bewegungsradius wird stän-

dig kleiner.

Lassen Sie es nicht so weit kommen. Sie haben es selbst in der Hand – oder besser gesagt, in den „Füßen“. Bewegung kann helfen, das Fortschreiten Ihrer COPD aufzuhalten.

Dazu brauchen Sie kein Fitness-Studio, keinen Trainer, kei-ne spezielle Sportkleidung. Es ist ganz einfach: Gehen Sieso oft wie möglich zu Fuß und gehen Sie jeden Tag ein paar Schritte mehr. Denn ... jeder Schritt zählt.

Eigeninitiative ist das A und O.

Werden Sie selbst aktiv und tragen

Sie dazu bei, Ihre Beschwerden zu lindern.

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COPD – Was ist das?

Die COPD (Chronisch Obstruktive Bronchitis) ist eine Lun-generkrankung, bei der die Atemwege dauerhaft verengt sind. Neben Asthma ist die COPD die häufigste chronische Lungenerkrankung. Sie tritt vorwiegend bei Erwachsenen auf. Nach neuesten Schätzungen geht man davon aus, dass etwa 8 Millionen Menschen in Deutschland an Chro-nisch Obstruktiver Bronchitis leiden.

Rauchen ist mit weitem Abstand die Hauptursache der COPD; rund 90 % der Erkrankten sind Raucher oder ehe-malige Raucher. Rauchen verursacht eine ständige Reizung der Atemwege und setzt dadurch eine Entzündungsreaktion in Gang. Weitere Ursachen für die chronische Schädigung der Atemwege sind berufsbedingte Schadstoffe (z. B. As-best, Metall- und Quarzstäube), Luftverschmutzung und erblich bedingte Faktoren.

Besonders tückisch an der COPD ist, dass sie langsam fortschreitet und deshalb häufig lange unentdeckt bleibt. Viele Betroffene wissen nicht, dass hinter morgendlichem Husten, vermehrtem Auswurf und zunehmender Luftnot eine gefährliche Krankheit stecken kann.

Die COPD kann tödlich verlaufen. Noch 1990 lag die Chronisch Obstruktive Bronchitis in der Todesursa-chen-Statistik weltweit auf Platz 6, heute steht sie schon auf Platz 4. Im Jahr 2020 wird sie wahr-scheinlich bereits auf Platz 2 (hinter den Herz-Kreislauf-Erkrankungen) vorgerückt sein.

Bei einer COPD sind

die Bronchien chro-

nisch entzündet. Die

Atemwege verengen

sich; Husten, Aus-

wurf und Atemnot

sind die Folge.

Die Bezeichnung

COPD stammt vom

englischen Chronic

Obstructive

Pulmonary Disease.

Rauchen ist d ie Hauptursache der COPD.

Geben Sie Ihrer Lunge eine Chance und

hören Sie auf zu rauchen.

Page 5: Patientenratgeber COPD - Jeder Schritt zählt!

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Doch Sie können etwas dagegen tun! Laufen Sie aus die-sem Teufelskreis heraus. Bewegen Sie sich, gehen Sie im-mer mehr Schritte. Wo und wie ist egal. Hauptsache, Sie bewegen sich.

Die Behandlung der COPD

Die COPD wird Sie Ihr Leben lang begleiten, doch sie ist kein Schicksal, dem Sie sich wehrlos fügen müssen. Zu-nächst sollten Sie unbedingt das Rauchen aufgeben. Zu-sätzlich sollte eine konsequente Behandlung unter ärztli-cher Kontrolle erfolgen. Ihre Eigeninitiative ist gefragt.

Jede erfolgreiche COPD-Therapie steht auf vier Säulen:

1. Aufgabe des Rauchens

2. Individuell angepasste Therapie mit Medikamenten

3. Atemtherapie: Selbsthilfetechniken zur Erleichterung

der Atmung

4. Bewegung: Hören Sie auf, sich zu schonen.

Werden Sie aktiv!

Zur medikamentösen Behandlung der COPD steht eine Vielzahl von Arzneimitteln zur Verfügung. Sie gehören im Wesentlichen zu den folgenden drei Wirkstoffgruppen:

• Wirkstoffe zur Erweiterung der Atemwege• Wirkstoffe zur Entzündungshemmung• Wirkstoffe zum Schleimlösen

COPD-Patienten passen sich oft unbewusst an ihre ge-ringere körperliche Belastbarkeit an – sie fahren z. B. mit dem Aufzug, statt die Treppe zu benutzen. Die zuneh-mende Atemnot bei körperlicher Anstrengung wird gerne als „schlechte Kondition“ gedeutet. Husten und Auswurf werden als typische „Raucher-Wehwehchen“ verharmlost oder ignoriert. Und der Arztbesuch wird immer wieder ver-schoben, zu groß ist das schlechte Gewissen wegen der ungesunden „Pafferei“. Ein verhängnisvoller Fehler, denn im Laufe der Erkrankung kommt es zu einer zunehmendenVerschlechterung des Gesundheitszustandes und einer starken Beeinträchtigung des Alltags. Schon bei leichten körperlichen Anstrengungen entsteht schwere Atemnot.

Die Patienten geraten in einen Teufelskreis aus Atemnot, Schonung und noch mehr Atemnot. Belastbarkeit und Le-bensqualität werden immer weiter eingeschränkt.

Der Verzicht auf

Nikotin ist der

wichtigste erste

Schritt. Nicht-

rauchen ist die

Grundlage jeder

Therapie.

Die Patienten geraten in einen Teufelskreis aus:

Atemnot beikörperlicherBelastung

SinkendeLebensqualität

Schwächung vonMuskeln, Herzund Kreislauf

Noch mehrkörperlicheSchonung

Noch stärkereAtemnot

Bewegungs-mangel

KörperlicheSchonung

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Inhalieren – Der direkte Weg zum Ziel

Das Inhalieren ist die wohl älteste Behandlungs methode bei Lungenerkrankungen. Ihre Vorteile im Vergleich zu Ta-bletten oder Spritzen liegen auf der Hand: Die Wirkstof-fe erreichen direkt den Zielort – nämlich die entzündeten Bronchien – und das bedeutet:

• Die Wirkung tritt schnell ein• Es wird weniger Wirkstoff benötigt• Der Körper wird weniger belastet• Das Medikament ist besser verträglich

Für die COPD ist erwiesen, dass inhalative Glukokortikoide (siehe Seite 10: Entzündungshemmer) eine Verbesserung der Leistungsfähigkeit erzielen und eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes verhindern können.

Medikamente zur Erweiterung der Atemwege lö-sen die Verkrampfung der Bronchien, erweitern die Atemwege und verhindern die Überblähung der Lun-ge. Dazu zählen z. B. so genannte Betamimetika,

Anticholinergika und Theophyllin. Diese Medikamente erweitern die Atemwege schnell und wirken je nach Art

des Arzneimittels meist zwischen 4 und 24 Stunden lang.

Entzündungshemmer haben ein anderes Wirkprinzip: Sie bekämpfen die Ursache für die Verkrampfung, nämlich die chronische Entzündung der Bronchien. Die wirksamsten Mittel gegen Entzündungen sind Glukokortikoide (Korti-son). Sie werden als Dauertherapie regelmäßig angewen-det, um die Erkrankung langfristig zu bessern. Besonders wichtig ist bei diesen Medikamenten, dass sie konsequent eingesetzt werden.

Am Anfang der Behandlung braucht man ein wenig Ge-duld, denn die Wirkung steigert sich langsam. Etwa nach 2 Wochen macht sich die Therapie bemerkbar, die maximaleWirkung wird nach circa 4 bis 6 Wochen erreicht.

Auch bei einer Verbesserung der Symptome muss die Be-handlung mit Glukokortikoiden unbedingt fortgesetzt wer-den, um den Krankheitsverlauf weiterhin positiv zu beein-flussen.

Viele COPD-Patienten haben Schwierigkeiten mit dem Ab-husten des zähflüssigen Schleims. In diesem Fall können Wirkstoffe, die den Schleim verflüssigen, eingesetzt wer-den, z. B. Acetylcystein, Carbocystein.

Glukokortikoide

(Kortison) wirken

entzündungshem-

mend und Schleim-

haut abschwellend.

Kortison-typische

Nebenwirkungen

treten bei modernen

Glukokortikoiden zur

Inhalation nur

selten auf.

Wirkstoff

inhaliert

Wirkstoff

eingenommenBeim Inhalieren ge-

langt der Wirkstoff

direkt in die Bronchien.

Page 7: Patientenratgeber COPD - Jeder Schritt zählt!

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Extrafeines Spray für die kleinenAtemwege

Bei der COPD sind besonders die kleinen Atemwege ent-zündet; rund 90 % der Lunge zählen zu diesen feinen Lun-genverästelungen mit einem Durchmesser von weniger als 2 mm. Und nur besonders feine Wirkstoff partikel können bis tief in diese kleinen Atemwege vordringen.

Einige moderne Glukokortikoide enthalten solche extrafei-nen Wirkstoffpartikel. Sie sorgen dafür, dass möglichst vielvon dem entzündungshemmenden Wirkstoff in der gesam-ten Lunge ankommt. Denn nur was ankommt, kann auch wirken.

Inhalationssysteme: Woraufes ankommt

Ausschlaggebend für den Erfolg der COPD-Be-handlung ist aber nicht nur der Arzneimittelwirkstoff, sondern auch die Wahl des richtigen Inhalationsgerätes.

Untersuchungen haben gezeigt, dass nur jeder zweite Pa-tient sein Atemwegsspray richtig anwendet. Technische Probleme und eine falsche Handhabung sind die häufig-sten Fehlerquellen. Auch COPD-Patienten haben oftmals Probleme mit dem Inhalieren, da ihnen die Kraft dazu fehlt.

Extrafeine Wirkstoff-

teilchen erreichen

die ganze Lunge, also

auch die kleinen

Atemwege. Zu große

Teilchen bleiben vor-

her stecken.

Manche Medikamente, vor a l lem ältere

Arzneimittel , erreichen die erkrankten

Atemwege nur unzureichend, da ihre

Part ikel zu groß sind.

Page 8: Patientenratgeber COPD - Jeder Schritt zählt!

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Easi-Breathe®

• Klein, handlich und überall einsetzbar

• Leicht zu erlernende Inhalation

• Funktioniert auch bei hoher Luftfeuchtigkeit

Die bei vielen Inhalationssystemen erforderliche Koordina-tion von Auslösen des Sprühstoßes und Atemzug entfällt. Koordinationsfehler, die beim Dosieraerosol möglich sind,treten beim Easi-Breathe® nicht mehr auf.

Eine gute Therapie braucht vieleStandbeine

Ein modernes Glukokortikoid in einem intelligenten Inhala-tionssystem bietet folgende Vorteile für die Behandlung derCOPD:

• Es wird inhaliert und erreicht so direkt die Bronchien

• Es wirkt gegen die Entzündung der Bronchien

• Es verfügt über besonders kleine Wirkstoffteilchen für die kleinen Atemwege

• Es ist einfach und sicher zu bedienen

Damit bietet es die besten Voraussetzungen, um Ihre Be-schwerden zu lindern. Doch dies ist nur ein Element einer wirkungsvollen COPD-Therapie.

Moderne Inhalationssysteme, wie z. B. der Easi-Breathe® von TEVA, sind so konstruiert, dass Fehlbedienungen fast unmöglich sind. Der Easi-Breathe® ist besonders einfach anzuwenden. Öffnen – inhalieren – schließen, mehr muss der Patient nicht tun.

Der Sprühstoß wird automatisch durch den Atemzug des Patienten ausgelöst. Der zum Auslösen benötigte Atem-zug ist so gering, dass auch Kinder und Patienten mit stark verengter Atmung das System benutzen können. Der Easi- Breathe® gibt automatisch immer die richtige Wirkstoff-menge ab.

unmöglich sind. Der Easi-Breathe® ist besonders einfachanzuwenden. Öffnen – inhalieren – schließen, mehr mussder Patient nicht tun.

Der Sprühstoß wird automatisch durch den Atemzug desPatienten ausgelöst. Der zum Auslösen benötigte Atem-zug ist so gering, dass auch Kinder und Patienten mit starkverengter Atmung das System benutzen können. Der Easi-Breathe® gibt automatisch immer die richtige Wirkstoffmen-ge ab. Die bei vielen Inhalationssystemen erforderlicheKoordination von Auslösen des Sprühstoßes und Atemzugentfällt. Koordinationsfehler, die beim Dosieraerosol mög-lich sind, treten beim Easi-Breathe® nicht mehr auf.

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Öffnen Inhalieren Schließen

Der Sprühstoß wird

automatisch durch

den Atemzug des

Patienten ausgelöst.

Der Easi-Breathe®

gibt automatisch

immer die richtige

Wirkstoffmenge ab.

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Der Sprühstoß wird

automatisch durch

den Atemzug des

Patienten ausgelöst.

Der Easi-Breathe®

gibt automatisch

immer die richtige

Wirkstoffmenge ab.

Öffnen Inhalieren Schließen

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Werden Sie aktiv und stärken Sie Ihren Körper. Schon ein paar einfache Übungen und regelmäßiges Gehen helfen Ihnen dabei. Neben Gehen eignen sich meist auch Aus-dauersportarten wie Fahrradfahren oder Schwimmen. Hinzu können spezielle Übungen kommen; sie erleichtern das Einatmen und verbessern die Entspannungsfähigkeit. Einige dieser Übungen finden Sie auf den folgenden Seiten.

Aber bitte überfordern Sie sich nicht. Ihr Arzt erläutert Ih-nen, je nach Schweregrad Ihrer Erkrankung, das richtige Bewegungsprogramm.

Medikamente sind bei der Behandlung der COPD unver-zichtbar. Aber genauso wichtig ist, dass Sie selbst mithel-fen, damit Ihr Körper wieder mehr Kraft und Ihre Lunge wieder mehr Luft bekommt.

BEWEGUNG ist das Zaubermittel! Darüber hinaus sollten Sie ein paar Tricks kennen, wie Sie sich bei Atemproble-men selbst helfen können.

Mehr Bewegung = mehr Lebens-qualität

Jeder, der bei körperlichen Belastungen unter Atemnot leidet, wird versuchen, diese Atemnot zu vermeiden – er belastet sich weniger. Man mag nicht mehr wandern, ver-meidet das Treppensteigen und wird immer unbeweglicher. Das ist verständlich, aber völlig falsch. Die ständige Scho-nung führt zu einer Abnahme und Schwächung der Mus-kulatur, zur Entwicklung einer Osteoporose und zu einer Schwächung des Herz-Kreislauf-Systems.

Bewegung hingegen sorgt für einen erhöhten Sauer-stoffbedarf, aber auch für eine erhöhte Sauerstoffzufuhr! Studien zeigen, dass mehr Mobilität den Allgemeinzu-stand und die Lebenserwartung der Patienten verbessert.

Mit der richtigen Kombination aus medikamentöser Thera-pie, Bewegung und einer besonderen Atemtechnik werdenIhnen Treppensteigen, Einkaufen und Spazierengehen baldwieder leichter fallen.

600 m

500 m

400 m

300 m

200 m

100 m

Gehtraining verbessert die körper l icheLeistungsfähigkeit

x±SEM* p<0.05

*** p<0.001

Bestimmung durch die 6-Minuten-Laufbandstrecke im

18-monatigen Verlauf

Trainingsgruppe: Häusliches Gehtraining (45 min/Tag)

Kontrollgruppe: Kein Training

Gegangene

Strecke

Zeit

*** *** *** *** ***

Tag 1 Tag 10 Monat 3 Monat 6 Monat 12 Monat 18

Behnke et al. Am J Respir Crit Care Med 2000; 161: A643

*

17

Werden Sie aktiv und stärken Sie Ihren Körper. Schon einpaar einfache Übungen und regelmäßiges Gehen helfenIhnen dabei. Neben Gehen eignen sich meist auch Aus-dauersportarten wie Fahrradfahren oder Schwimmen. Hinzukönnen spezielle Übungen kommen; sie erleichtern dasEinatmen und verbessern die Entspannungsfähigkeit. Einigedieser Übungen finden Sie auf den folgenden Seiten.

Aber bitte überfordern Sie sich nicht. Ihr Arzt erläutert Ihnen,je nach Schweregrad Ihrer Erkrankung, das richtige Be-wegungsprogramm.

Studien beweisen es:

Gehen erhöht die

Leistungsfähigkeit

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Studien beweisen es:

Gehen erhöht die

Leistungsfähigkeit

WIchtIg!

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Jeder Schritt zählt

Gehen ist die einfachste Art, Ihrer Lunge etwas Gutes zu tun. Schon kleine Steigerungen Ihres täglichen Gehpensums, regelmäßige Atemübungen und natürlich die kontinuierli-che Benutzung Ihres COPD-Sprays wirken sich positiv auf Ihre Gesundheit aus.

Sie brauchen keine teure Sportbekleidung, keine Termine, keinen festen Trainingsplatz. Sie können in der Wohnung umherwandern oder draußen gehen, zum Bäcker, zum Kiosk, … oder einfach spazieren gehen.

Gehen Sie ganz normal Ihren alltäglichen Be-

schäftigungen nach und bauen Sie dabei jeden

Tag ein paar Schritte mehr ein.

Schon bald werden Sie den Erfolg spüren: Ihre Krankheits-symptome haben nachgelassen, Ihre körperliche Leistungs-fähigkeit hat sich verbessert. Sie sind wieder aktiver und fühlen sich viel besser.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt : Ihre Akt iv i-

täten sol l ten unbedingt an die Schwere

Ihrer Erkrankung angepasst sein.

Bewegung verhin-

dert das Fortschreiten

der COPD und stei-

gert außerdem Ihre

Abwehrkräfte.

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Schritt für Schritt mehr Atemluft!

Bewegungstipps für COPD-Patienten

Jede r

SCHRITT

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Page 11: Patientenratgeber COPD - Jeder Schritt zählt!

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Atemgymnast ik, atemerleichternde Körper-

stel lungen, Lippenbremse und Entspannungs-

übungen sind wicht ige Atemtechniken zur

Selbsthi l fe . Trainieren Sie diese Techniken

am besten regelmäßig, damit Sie sie im Notfall

beherrschen.

Die folgenden Übungen wurden von den Ex-

perten der Reha-Klinik Bad Reichenhall unter

Leitung von Professor Petro ausgearbeitet .

1. Die Lippenbremse

2. Atemerleichternde Körperstellungen

3. Dehnlagerung

4. Ausdauertraining, Treppensteigen

Selbsthilfe durch dierichtige Atmung

Bitte regelmäßig trainieren!

Page 12: Patientenratgeber COPD - Jeder Schritt zählt!

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Bei der Lippenbremse wird die Luft gegen den Widerstand der locker aufeinander gelegten Lippen ausgeatmet. Mit den Lippen bremst man die Luft beim Ausatmen etwas und erzeugt so einen interbron chialen Druck. Dadurch fallen die Bronchien nicht so leicht zusammen und die verbrauch-te Luft kann besser aus der Lunge entweichen. Jetzt kann auch die frische Atemluft besser eingeatmet werden. Ge-rade bei Belastungen wie z. B. Treppensteigen oder beim Tragen von Einkaufstaschen kann die Lippenbremse sehr hilfreich sein. Versuchen Sie es einfach!

1. Die Lippenbremse

Lippenbremse • Atmen Sie ganz normal ein. Legen Sie die Lippen locker aufeinander.

• Atmen Sie gegen die locker geschlossenen Lippen aus.

• Die Lippen werden durch den aufgebauten Druck passiv geöffnet.

• Verwenden Sie diese Technik schon zu Beginn der Belas- tung und nicht erst, wenn Sie bereits Atemnot spüren.

Die Lippenbremse hilft, die

Atmung wieder zu beruhigen.

Page 13: Patientenratgeber COPD - Jeder Schritt zählt!

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Durch atemerleichternde Körperstellungen entlasten Sie den Brustkorb und damit die Atemmuskulatur vom Ge-wicht der Schultern und der Arme. Das Atmen wird Ihnen leichter fallen. Es gibt mehrere atemerleichternde Körper-stellungen: z. B. den „Kutschersitz“, die „Torwartstellung“ oder die „Wandstellung“.

Kombinieren Sie die atemerleichternden Körper-

stellungen immer mit der Lippenbremse.

2. Atemerleichternde Körperstellungen

Kutschersitz

Wand- und Torwartstellung

Kutschersitz

• Setzen Sie sich auf einen Stuhl und rücken Sie nach vorne, auf die vordere Stuhlhälfte.

• Grätschen Sie die Beine (öffnen Sie einengende Kleidungsstücke).

• Stützen Sie Ihre Hände auf die Knie.

• Neigen Sie den Oberkörper nach vorne (halten Sie dabei den Rücken möglichst gerade).

• Legen Sie das Gewicht von Armen und Schultern auf den Oberschenkeln ab.

WIchtIg!

Page 14: Patientenratgeber COPD - Jeder Schritt zählt!

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Wand- und Torwartstellung

• Neigen Sie den Oberkörper nach vorne und legen Sie das Gewicht von Armen und Schulter ab.

• Ob Sie sich an einer Wand, einem Autodach, einem Stuhl oder – wie ein Torwart – auf Ihrem eigenen Knie abstützen, ist dabei völlig egal.

Nehmen Sie dieseKörperstellungen ein, sobald Sie Atemnot verspüren.

Page 15: Patientenratgeber COPD - Jeder Schritt zählt!

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Dehnlagerungen erleichtern das Einatmen und verbessern die Belüftung der Bronchien. Außerdem erhöhen sie die Entspannungsfähigkeit.

Führen Sie die Übungen mindestens einmal täg-

lich durch. Trainieren Sie jede Körperseite etwa 5

bis 20 Minuten. Steigern Sie die Übungszeit lang-

sam. Achten Sie ganz bewusst auf Ihre Atmung.

Trainieren Sie immer im schmerzfreien Bereich.

3. Dehnlagerung

Mondlage

Dehnlage

Mondlage (auch C-Lage genannt)

• Legen Sie sich auf eine weiche Unterlage.

• Legen Sie Ihre Beine in kleinen Schritten zur Seite. Das Becken sollte dabei stets die Unterlage berühren. Schieben Sie nun Ihren Oberkörper langsam zur gleichen Seite. Legen Sie einen Arm neben dem Kopf ab.

• Die Endstellung erinnert an eine Mondsichel. Ein leichtes Dehnungsgefühl in Oberschenkel, Hüfte und Flanke ist erwünscht.

• Konzentrieren Sie sich auf Ihre Atmung.

• Wechseln Sie nach einigen Minuten die Körperseite.

WIchtIg!

Page 16: Patientenratgeber COPD - Jeder Schritt zählt!

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Dehnlage

• Legen Sie sich mit dem Rücken auf eine weiche Unterlage.

• Ziehen Sie die Beine an und stellen Sie Füße und Knie eng beieinander. Legen Sie die Arme neben den Kopf.

• Nun lassen Sie die Knie zur Seite sinken. (Falls Ihnen dies unangenehm ist, nehmen Sie Kissen zur Hilfe.) Ein leichtes Dehnungsgefühl in Oberschenkel, Hüfte und Flanke ist erwünscht.

Konzentrieren Sie sich auf Ihre Atmung.Wechseln Sie nacheinigen Minuten dieKörperseite.

Stärkt die Körperwahrnehmung und

die Beweglichkeit des Brustkorbs

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Lassen Sie nicht zu, dass die Angst vor Atemnot Ihr Leben beherrscht. Das Meiden von körperlicher Bewegung und die ständige Schonung können dazu führen, dass Sie immer schwächer werden und irgendwann die einfachsten Dinge des Alltags nicht mehr alleine erledigen können.

Treppensteigen ist eine sehr gute Übung, um Ihre Atem-technik und Ihre Ausdauer zu trainieren. Gehen Sie je nach Befinden nach einem der drei beschriebenen Schemata vor.

Grundsätzlich gilt:• Sobald sich Atemnot bemerkbar macht > Atemerleich-

ternde Körperstellung einnehmen und Pause machen >Atmung normalisieren > Erst jetzt Belastung fortsetzen

• Lieber mehr Pausen und langsamer• Niemals in die Atemnot hineinbelasten• Regelmäßig trainieren

4. Ausdauertraining/ Treppensteigen

1. Bei schlechtem Befinden

2. Bei gutem Befinden

3. Bei sehr gutem Befinden

1. Bei schlechtem Befinden = verstärkte Atemnot

• Atmen Sie ganz normal ein (bitte nicht tief einatmen).

• Atmen Sie mit der Lippenbremse aus und steigen Sie währenddessen 1 oder 2 Treppenstufen.

• Bleiben Sie stehen und atmen Sie wieder normal ein.

• Atmen Sie mit der Lippenbremse aus und steigen Sie dabei 1 oder 2 Stufen.

• Wiederholen Sie diesen Ablauf so oft Sie können. Bei starker Atemnot bleiben Sie auf der Stufe stehen und machen eine längere Pause.

bitte weiter blättern >>

Lippen-bremse

Übung 1

Ein

atm

en Ein

atm

en

Ein

atm

en

Ein

atm

en

Lippen-bremse

Lippen-bremse

1 - 2 Stufengehen

1 - 2 Stufengehen

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2. Bei gutem Befinden = wenig bis keine Atemnot

• Atmen Sie ganz normal ein (bitte nicht tief einatmen).

• Atmen Sie mit der Lippenbremse aus und steigen Sie währenddessen 2 bis höchstens 4 Treppenstufen.

• Bleiben Sie stehen und atmen Sie wieder normal ein.

• Atmen Sie mit der Lippenbremse aus und steigen Sie dabei 2 bis höchstens 4 Stufen.

• Wiederholen Sie diesen Ablauf so oft Sie können.

3. Bei sehr gutem Befinden = keine Atemnot

• Atmen Sie ganz normal ein.

• Atmen Sie mit der Lippenbremse aus und steigen Sie dabei 2 bis höchstens 4 Treppenstufen.

• Atmen Sie normal ein und steigen Sie währenddessen 1 bis 2 Stufen.

• Atmen Sie mit der Lippenbremse aus und steigen Sie dabei 2 bis höchstens 4 Treppenstufen.

• Atmen Sie normal ein und steigen Sie währenddessen 1 bis 2 Stufen.

• Wiederholen Sie diesen Ablauf so oft Sie möchten.

Übung 2

Übung 3

Lippen-bremse

Lippen-bremse

Ein

atm

en

Ein

atm

en

Ein

atm

en

Ein

atm

en

Ein

atm

en

Ein

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Lippen-bremse

Lippen-bremse

2 - 4 Stufengehen

2 - 4 Stufengehen

2 - 4 Stufengehen

2 - 4 Stufengehen

1 - 2 Stufengehen

1 - 2 Stufengehen

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Lungensportgruppen:Gemeinsam trainieren

Manchen Menschen fällt es leichter, regelmäßig Sport in ei-ner Gruppe zu treiben, als sich alleine zu bewegen. Schließen Sie sich dann z. B. einer Lungensportgruppe an. Hier erler-nen Sie systematische Übungen speziell für Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen.

In Deutschland gibt es zur Zeit ca. 680 Lungensportgruppen mit ausgebildeten Übungsleitern und betreuenden Ärzten. Für die Teilnahme an einer Lungensportgruppe benötigen Sie eine ärztliche Verordnung.

Informationen erhalten Sie dazu bei Ihrem Arzt oder bei:

AG Lungensport in Deutschland e. V.Wilhelm-Theodor-Römheld-Straße 2055130 MainzTel. (0 61 31) 971 88 32Fax (0 61 31) 971 88 27www.lungensport.org

Deutsche Atemwegsliga e. V.Burgstraße 1233175 Bad LippspringeTel. (0 52 52) 93 36 15Fax (0 52 52) 93 36 16www.atemwegsliga.de

Impressum

Herausgeber:

TEVA GmbH, Mitvertrieb CT Arzneimittel GmbH,

Lengeder Str. 42a, 13407 Berlin

Bildnachweis: Getty Images (Titel, S. 6), Photodisc

(Titel, S. 2, 37), privat (S. 4), Fotolia (S. 5, 7, 10 , 13, 22, 24,

26, 28, 30), geldermannkommunikation.

Übrige Abbildungen: TEVA.

Alle Rechte, auch die des Nachdrucks, der Vervielfäl-

tigung, der photomechanischen Wiedergabe und der

Übersetzung, vorbehalten. Alle Informationen werden

nach bestem Wissen, jedoch ohne Gewähr für die Rich-

tigkeit gegeben.

© TEVA GmbH, 2011

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Für al le Fäl le: Die LippenbremseLegen Sie die Lippen locker aufeinander. Atmen

Sie gegen die locker geschlossenen Lippen aus.

Die Lippen werden sich dadurch ein wenig öffnen.

Verwenden Sie diese Technik schon zu Beginn

der Belastung und nicht erst, wenn Sie

bereits Atemnot spüren.

Treppensteigen – Schritt für Schritt

1. Bei schlechtem Befinden = verstärkte Atemnot• Atmen Sie ganz normal ein (bitte nicht tief einatmen).• Atmen Sie mit der Lippenbremse aus und steigen Sie währenddessen 1 oder 2 Treppenstufen.• Bleiben Sie stehen und atmen Sie wieder normal ein.• Atmen Sie mit der Lippenbremse aus und steigen Sie dabei 1 oder 2 Stufen.• Wiederholen Sie diesen Ablauf so oft Sie können. Bei starker Atemnot bleiben Sie auf der Stufe stehen und machen eine längere Pause.

2. Bei gutem Befinden = wenig bis keine Atemnot• Atmen Sie ganz normal ein (bitte nicht tief einatmen).• Atmen Sie mit der Lippenbremse aus und steigen Sie währenddessen 2 bis höchstens 4 Treppenstufen.• Bleiben Sie stehen und atmen Sie wieder normal ein.• Atmen Sie mit der Lippenbremse aus und steigen Sie dabei 2 bis höchstens 4 Stufen.• Wiederholen Sie diesen Ablauf so oft Sie können.

3. Bei sehr gutem Befinden = keine Atemnot• Atmen Sie ganz normal ein.• Atmen Sie mit der Lippenbremse aus und steigen Sie dabei 2 bis höchstens 4 Treppenstufen.• Atmen Sie normal ein und steigen Sie währenddessen 1 bis 2 Stufen.• Atmen Sie mit der Lippenbremse aus und steigen Sie dabei 2 bis höchstens 4 Treppenstufen.• Atmen Sie normal ein und steigen Sie währenddessen 1 bis 2 Stufen.• Wiederholen Sie diesen Ablauf so oft Sie möchten.

Die wichtigsten Tipps für unterwegs

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