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präsentiert PAVAROTTI Ein Film von RON HOWARD Mit LUCIANO PAVAROTTI, BONO, JOSÉ CARRERAS, PLÁCIDO DOMINGO, PRINZESSIN DIANA u.v.a. Großbritannien, USA 2019 // 114 Minuten Kinostart am 26. Dezember 2019 im Verleih von Wild Bunch Germany PRESSEHEFT

PAVAROTTI - Oper.depräsentiert PAVAROTTI Ein Film von RON HOWARD Mit LUCIANO PAVAROTTI, BONO, JOSÉ CARRERAS, PLÁCIDO DOMINGO, PRINZESSIN DIANA u.v.a. Großbritannien, USA 2019

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präsentiert

PAVAROTTI

Ein Film von RON HOWARD

Mit LUCIANO PAVAROTTI, BONO, JOSÉ CARRERAS, PLÁCIDO DOMINGO, PRINZESSIN DIANA

u.v.a.

Großbritannien, USA 2019 // 114 Minuten

Kinostart am 26. Dezember 2019 im Verleih von Wild Bunch Germany

PRESSEHEFT

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VERLEIH

Wild Bunch Germany GmbH

Holzstraße 30

80469 München

Tel: +49 89 444 55 66 44

PRESSEBETREUUNG

Panorama Entertainment

Amélie Linder / Lea Niesler

Ickstattstr. 12

80469 München

[email protected] /

[email protected] /

Tel: +49 89 30 90 679 33 / 35

Das Pressematerial steht Ihnen unter

www.wildbunch-germany.de/press

zum Download zur Verfügung.

TECHNISCHE DATEN

Originaltitel Pavarotti

Land Großbritannien, USA 2019

Länge ca. 114 Minuten

Bildformat 1.85:1

Tonformat Dolby Atmos

PAVAROTTI kommt in Deutschland am 26. Dezember 2019 im Verleih von WILD BUNCH

GERMANY in die Kinos.

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INHALTSVERZEICHNIS

BESETZUNG .......................................................................................................................... 4

STAB ...................................................................................................................................... 4

KURZINHALT ......................................................................................................................... 5

PRESSENOTIZ ....................................................................................................................... 5

PRODUKTIONSNOTIZEN ...................................................................................................... 6

TON UND RHYTHMUS .................................................................................................... 11

DIE STIMME ..................................................................................................................... 12

DER MANN ...................................................................................................................... 13

DER WOHLTÄTER ........................................................................................................... 15

BIOGRAFIEN / STAB ............................................................................................................ 17

RON HOWARD ................................................................................................................ 17

NIGEL SINCLAIR .............................................................................................................. 18

BRIAN GRAZER ................................................................................................................ 19

MICHAEL ROSENBERG ................................................................................................... 21

JEANNE ELFANT FESTA................................ ........................... ................................... ..22

MARK MONROE .............................................................................................................. 22

PAUL CROWDER 23

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MIT

LUCIANO PAVAROTTI

BONO

JOSÉ CARRERAS

PLÁCIDO DOMINGO

PRINZESSIN DIANA

SPIKE LEE

STEVIE WONDER

NELSON MANDELA

u.v.a.

STAB

Regie RON HOWARD

Drehbuch MARK MONROE

Produzenten RON HOWARD, BRIAN GRAZER,

MICHAEL ROSENBERG, NIGEL SINCLAIR,

JEANNE ELFANT FESTA

Ausführende Produzenten DAVID BLACKMAN, PAUL CROWDER, GUY EAST,

NICHOLAS FERRALL, MARK MONROE,

DICKON STAINER

Kamera AXEL BAUMANN, MICHAEL DWYER

Schnitt PAUL CROWDER

Ton CHRIS JENKINS, SAL OJEDA

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KURZINHALT

Genie, Entertainer, Superstar: Nach seiner preisgekrönten Dokumentation THE BEATLES: EIGHT

DAYS A WEEK – THE TOURING YEARS widmet sich Regisseur Ron Howard einer weiteren Musik-

Ikone. Luciano Pavarotti, berühmt als „The People's Tenor“, nutzte seine Gabe und seine

Leidenschaft auch dazu, die Oper aus der elitären Ecke zu holen und einem breiten Publikum nahe

zu bringen. Mit seiner Jahrhundertstimme und einzigartigen Ausstrahlung eroberte Pavarotti die

Bühnen der Welt und Millionen Herzen im Sturm.

In Interviews kommen seine Familie, namhafte Kollegen sowie Fans des Weltstars aus Modena zu

Wort: von Bono über José Carreras und Plácido Domingo bis zu Prinzessin Diana. Anhand privater,

bislang nie veröffentlichter Aufnahmen zeichnet Ron Howard das intime Porträt eines

faszinierenden Mannes und unvergesslichen Ausnahmekünstlers.

PRESSENOTIZ

In seinen Spielfilmen widmet sich Oscar-Preistrager Ron Howard (RUSH: ALLES FÜR DEN SIEG, A

BEAUTIFUL MIND, FROST/NIXON) regelmäßig realen Persönlichkeiten. Mit PAVAROTTI legt der

Filmemacher nun eine sehr persönliche Dokumentation über den 2007 verstorbenen Popstar der

großen Oper vor – in mitreißendem Dolby Atmos Sound.

Neben Howard und seinem langjährigen Produktionspartner Brian Grazer (Oscar für A BEAUTIFUL

MIND, THE DA VINCI CODE – SAKRILEG) zählen Emmy-Gewinner Nigel Sinclair (THE BEATLES:

EIGHT DAYS A WEEK – THE TOURING YEARS), Michael Rosenberg („Mars“) und Jeanne Elfant

Festa (THE BEATLES: EIGHT DAYS A WEEK – THE TOURING YEARS) zum Produzententeam. Für

den aufwendigen Schnitt zeichnet Paul Crowder (Emmy-Nominierung für THE BEATLES: EIGHT

DAYS A WEEK – THE TOURING YEARS) verantwortlich.

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PRODUKTIONSNOTIZEN

„Manche singen große Opern. Luciano Pavarotti war selbst große Oper.“ Bono

Er hatte nicht nur eine der größten Stimmen aller Zeiten, sondern auch ein großes Herz. Ron

Howards Dokumentation zeigt den grandiosen Luciano Pavarotti aber auch von einer anderen Seite.

Sein intimes Porträt enthüllt den Menschen hinter dem gefeierten Weltstar mit der wuchtigen

Ausstrahlung, seine Sorgen und Sehnsüchte. Dieselben universellen Themen, die die Oper auch im

21. Jahrhundert zu einer zeitlosen Kunstform machen – Liebe, Leidenschaft, Glück, Familie, Verlust,

Wagnis, Schönheit –, finden sich auch in dieser Geschichte eines Mannes, der sein überragendes

Talent entdeckt, damit ringt und es schließlich zu beherrschen lernt.

Pavarottis gewaltige, geradezu magische Stimme spricht zweifellos für sich. Doch Ron Howards Ziel

war, einen faszinierenden Mann voller Widersprüche vorzustellen: Der Star, der „bigger than life“

wirkte, stammte aus einfachen Verhältnissen und vergaß nie, woher er kam. Pavarotti vereinte eine

fast kindliche Unbefangenheit mit Tiefsinnigkeit und dem berühmten gewissen Etwas.

In PAVAROTTI widmet sich der Oscar-prämierte Regisseur zum dritten Mal einer Musik-Ikone –

nach MADE IN AMERICA (2013), in der Howard Jay-Z bei dem gleichnamigen Hip-Hop-Festival

begleitete, und der preisgekrönten Dokumentation THE BEATLES: EIGHT DAYS A WEEK – THE

TOURING YEARS („The Beatles: Eight Days a Week – The Touring Years“, 2016). Der größte

Opernstar der Welt drängte sich als Sujet nicht gerade auf. Zwar hatte Ron Howard Pavarotti vor

langer Zeit getroffen und war durchaus gefesselt. Wer wäre nicht von dem Rockstar der Oper

fasziniert, der mit solcher Leichtigkeit die Brücke zwischen Hoch- und Popkultur schlug? Allerdings

war Howard nicht gerade ein Opern-Experte. Aber genau darin bestand die Herausforderung.

Nigel Sinclair hatte bereits Howards THE BEATLES: EIGHT DAYS A WEEK – THE TOURING YEARS

sowie RUSH: ALLES FÜR DEN SIEG („Rush“, 2013) produziert. Als Sinclair ihm erzahlte, dass Decca

Records einen geeigneten Regisseur für einen umfassenden Film über Pavarottis Leben und

Schaffen suchte, wurde Howard neugierig. Er stürzte sich in die Recherche und stellte dabei fest,

dass es umso spannender wäre, Pavarottis Welt aus der Perspektive eines Laien zu zeigen.

Schließlich wollte der Sänger auch ein Publikum erreichen, das sich eigentlich nichts aus Oper

macht.

Und Ron Howard fand schnell den Ausgangspunkt für seine Dokumentation: den Aufstieg eines

Mannes aus der Kleinstadt zum Megastar, der Träume, Ängste und Familienleben unter einen Hut

zu bringen versucht. Warum gerade Luciano Pavarotti mit dieser Stimme gesegnet war, bleibt

unerklarlich. Viel entscheidender war für Howard, wie Pavarotti sein „Instrument“ einsetzte.

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„Je mehr ich über ihn erfuhr, desto mehr sah ich Pavarotti als perfektes Beispiel dafür, wie man sein

Leben mit Leidenschaft und Hingabe lebt“, so der Regisseur. „Anfangs war ich beinah abgestoßen

von der schieren Größe; von dieser Karriere, die nur Höhen kannte, von dem enormen Erfolg. Als ich

aber tiefer einstieg, wurde mir klar, dass Pavarotti es sich nicht leicht gemacht hat, indem er als

Künstler so viele Risiken einging. Das hat mich überrascht und macht diesen Giganten sehr nahbar.“

PAVAROTTI, von UMG/Polygram entwickelt und finanziert, sollte genauso mitreißend werden wie

Howards hochgelobte Doku THE BEATLES: EIGHT DAYS A WEEK. Also engagierte der Regisseur

dasselbe bewährte Team: die Produzenten Nigel Sinclair und Brian Grazer, die diesmal von Michael

Rosenberg (Imagine) sowie Jeanne Elfant Festa (White Horse Pictures) unterstützt wurden; des

Weiteren Autor Mark Monroe, Cutter Paul Crowder und Tontechniker Chris Jenkins, die gemeinsam

mit Ron Howard eine beeindruckende Fülle von Bild- und Tonmaterial zusammenstellten.

Bei der Sichtung von Archivaufnahmen, berühmten Auftritten, alten sowie Dutzenden neu geführter

Interviews konzentrierte sich Howard auf den großen Konflikt von Pavarotti: Auf der einen Seite der

Glückspilz, der das Leben in vollen Zügen genoss, dabei jedoch stets geerdet und bescheiden blieb.

Auf der anderen Seite ein Mann, der mit dem Ruhm und den himmelhohen Erwartungen an ihn zu

kämpfen hatte, was sich auch auf seine Beziehungen auswirkte. Hinzu kam Pavarottis Anspruch,

seine Stimme und seinen Einfluss für etwas Bedeutenderes und Dauerhafteres zu nutzen als

persönlichen Erfolg.

Howard entschloss sich, den Film wie eine Oper in drei Akten zu strukturieren, getragen von großen

Arien. Nachdem dieses Konzept feststand, konnte Howard PAVAROTTI als Drama betrachten, in

dem Spektakel und Alltag aufeinanderprallen. „Ich sah das Projekt als Möglichkeit, Pavarottis Leben

anhand von bislang unveröffentlichtem Material und persönlicher Interviews mit ihm selbst, aber

auch mit engen Freunden und Verwandten aufzurollen“, erlautert der Regisseur. „Pavarottis

erklärtes Ziel war, eine breite Zielgruppe zu erreichen und für die Oper zu gewinnen. Dafür hat er

alles getan, gab Unterricht, reiste ins ländliche Amerika und nach China, um den Menschen dort die

Oper nahe zu bringen. Ich hoffe, dass wir seine Arbeit mit unserer Doku fortsetzen können. Luciano

liebte die Musik, und er liebte die Menschen. Deshalb wollte er mit seiner Musik möglichst viele

Menschen auf der ganzen Welt erreichen.“

Als musikalische Klammer, quasi als Refrain, wurde die grandiose Arie „Nessun dorma“ aus Puccinis

„Turandot“ ausgewahlt. Sie zahlt zu Pavarottis berühmtesten Leistungen und zu den größten

Crossover-Hits aller Zeiten. „,Nessun dorma‘ ist an sich schon überwaltigend“, findet Ron Howard.

„Wir setzen diese und weitere Lieblingsarien Pavarottis aber so ein, dass sie die großen Themen in

Lucianos Biografie unterstreichen. Das dürfte an manchen Stellen überraschend sein. Dadurch

möchte ich hervorheben, dass diese Arien mehr sind als schöne Lieder. Sie sind vielmehr eine

Ausdrucksform, die eine echte emotionale Verbindung herstellt.“

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Der Oscar-Preisträger hat sich zwar erst vor einigen Jahren dem Dokumentarfilm zugewandt, mit

wahren Geschichten beschäftigt er sich indes schon lange. Viele seiner Kinohits rücken reale

Personen und Ereignisse in den Mittelpunkt, etwa APOLLO 13 („Apollo 13“, 1995), das Oscar-

gekrönte Drama A BEAUTIFUL MIND – GENIE UND WAHNSINN („A Beautiful Mind“, 2001) über

den Mathematiker John Nash oder RUSH: ALLES FÜR DEN SIEG („Rush“, 2013) über die Formel-1-

Rivalen Niki Lauda und James Hunt. Howards emotionaler Ansatz sorgt stets dafür, dass der

Zuschauer sich auch mit echten Helden und außergewöhnlichen Menschen identifizieren kann.

Ähnlich ging der Erfolgsregisseur auch bei PAVAROTTI vor. Bei seinen intensiven Recherchen wurde

er von Luciano Pavarottis Angehörigen unterstützt, die ihm vorbehaltlos Zugang gewahrten. „Ich

behaupte nie, ein Experte zu sein, sondern nehme das Publikum mit auf meine Entdeckungsreise.

Das war schon immer mein Ansatz“, erklart Ron Howard. „Ich mag echte Typen. Und

Erfolgsmenschen, die immer wieder auf die Probe gestellt werden, faszinieren mich ganz besonders.

Bei Pavarotti habe ich mich gefragt: Wie kommt der Mann zu dieser unfassbaren Kunstfertigkeit,

diesem Ausnahmetalent? Es bestand ja nicht nur in seiner einzigartigen Stimme, es kam aus

tiefstem Herzen. Nur so sind wahrhaftige Leistungen möglich, die bleiben. Ich wollte wissen, wie

Pavarotti dieses Talent kultivierte und wie er mit dem Ruhm zurechtkam, auf Kosten seines

Privatlebens.“

Während er sich Pavarottis elektrisierende Konzerte ansah, war Howard immer wieder verblüfft

über die emotionale Tiefe, die er bislang nur von großen Schauspielern kannte: „Was sich in

Pavarottis Augen abspielt, wenn er singt, hat mich umgehauen. Er ist wie ein Method Actor, der aus

persönlichen Erfahrungen schöpft und diese Gefühle abruft. Das ist so ergreifend, dass sich dem

niemand entziehen kann.“

Darüber hinaus durchkämmten Howard und sein Team die Archive und Dutzende von Talkshow-

und Magazin-Interviews mit Pavarotti nach Highlights. Anschließend führten sie selbst zwischen

April 2017 und Juni 2018 53 Interviews für den Film: in New York, Los Angeles, Montreal, London,

Modena und Verona, mit Luciano Pavarottis Ehefrauen, Familienangehörigen, Studenten, Opern-

und Rockstars, Managern, Promotern und Veranstaltern, die seine sagenhafte Karriere aus

verschiedenen Perspektiven nachzeichnen. Jedes einzelne Gespräch war eine kleine Offenbarung

und gab weitere Einblicke in Pavarottis Zerrissenheit zwischen großen Ambitionen und der

Sehnsucht nach Normalität.

„Die Interviews mit der Familie haben mich besonders berührt“, sagt Ron Howard. „Es ist ihnen nicht

leicht gefallen. Deshalb bin ich umso dankbarer, weil sie für den menschlichen Faktor sorgen. Sie

erzählen von den Höhen und Tiefen, die sie alle zusammen durchgemacht haben. Dadurch wird der

Film so viel mehr als eine Doku über einen legendaren Künstler.“

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Noch dazu entdeckte das Team äußerst persönliche Aufnahmen von Pavarotti aus privaten Videos

von Familie und Freunden, die noch nie gezeigt worden waren und den Filmemachern schier den

Atem verschlugen.

PAVAROTTI beginnt mit einem der bewegendsten dieser Clips aus dem Jahr 1995. Wir sind in

Manaus, mitten im brasilianischen Dschungel. Hier steht das verwunschene kleine Opernhaus

Teatro Amazonas, in dem schon Caruso aufgetreten ist. Wir sehen Pavarotti in Jogginghosen, der

selbstvergessen probt, nur von einer Handvoll Passanten beobachtet. Die Aufnahme stammt von

Flötist Andrea Griminelli, der seinerzeit mit Pavarotti tourte. Dieser private Ausschnitt wird in

PAVAROTTI nun erstmals öffentlich gemacht.

„Das ist meine Lieblingsszene, denn nur hier erleben wir, wie Pavarotti für sich allein singt“,

schwarmt Produzentin Jeanne Elfant Festa. „Offensichtlich versucht er nachzuempfinden, was sein

Idol Caruso gefühlt haben muss, als er dort sang. Es hat lange gedauert, dieses Material

aufzutreiben, aber es war die Mühe wert. Die Szene ist wundervoll, sehr bewegend und sagt viel

über Pavarotti aus.“

Ein Großteil dieser weitgehend unbekannten Aufnahmen stammt aus der persönlichen Sammlung

von Pavarottis Witwe Nicoletta Mantovani, Mutter seiner Tochter Alice und Leiterin des Pavarotti-

Museums in Modena. Sie hat die Produktion von Anfang an unterstützt. „Es ist mir wichtig, dass die

Welt Lucianos ganze Geschichte erfährt. Denn er war nicht nur einer der größten Künstler aller

Zeiten, sondern auch einer der großherzigsten“, so Mantovani.

„Nicoletta war sozusagen Lucianos Videografin“, erklart Ron Howard. „Zufallig kamen gerade zu

dieser Zeit sehr ordentliche Videokameras auf den Markt. Nicoletta hat ihren Mann immer wieder

interviewt – zum Glück, denn er hatte so viel zu sagen. Und natürlich hat er mit seiner Frau offener

gesprochener als mit jedem Journalisten. Diese Filmaufnahmen sind ein Geschenk für unsere Doku,

denn hier sehen wir Pavarottis verspielte Seite, wie charmant und albern er sein konnte. Jeder, der

Luciano persönlich kannte, wollte mir unbedingt begreiflich machen, dass er vor allem ein

bodenständiger Kerl war, der eben zufällig auch ein großer Künstler war. Er sah sich selbst als

Bauern, der sich kraft seiner Lebenserfahrung und Leidenschaft hochgearbeitet hat. Nicolettas

Privatvideos spiegeln das sehr schön wider.“

Nicoletta Mantovani spielte für die Produktion eine echte Schlüsselrolle, denn sie vermittelte der

Produktion zudem Interviews mit vielbeschäftigten Stars wie Plácido Domingo und José Carreras.

„Nicoletta gewahrte uns Zugang zu samtlichen Archiven des Pavarotti-Museums und stellte uns

Lucianos anderer Familie vor: seiner ersten Frau Adua Veroni und ihren drei Töchtern Cristina,

Lorenza und Giuliana Pavarotti“, berichtet Produzent Nigel Sinclair. „Alle wurden für unsere Doku

zum ersten Mal interviewt. Und Lucianos Töchter waren zu Tränen gerührt, als sie über ihren Vater

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sprachen. Es ist sicher für niemanden leicht, einen so berühmten Vater zu haben, sei er nun ein Pop-

oder Filmstar oder ein Opernsanger. Das spürt man in den Gesprachen ganz deutlich.“

Während der Recherchephase arbeitete Ron Howard eng mit Autor Mark Monroe zusammen, der

für die Oscar-pramierten Dokumentationen DIE BUCHT („The Cove“, 2009) sowie IKARUS („Icarus“,

2017) verantwortlich zeichnete und für THE BEATLES: EIGHT DAYS A WEEK – THE TOURING

YEARS eine Emmy-Nominierung erhielt. Wie der Regisseur war auch Monroe von Pavarottis

schillernder Persönlichkeit fasziniert, die zwischen leisen Tönen und wuchtigem Pathos oszillierte.

„Pavarottis Stimme vermag jede menschliche Schwache und Verletzlichkeit auszudrücken, das

macht sie so zeitlos“, meint Monroe. „Ich hoffe, dass die Zuschauer durch diesen Film den Menschen

Pavarotti kennenlernen: einen feinfühligen Mann, der sicher seine Fehler hatte, aber auch eine

grandiose Gabe besaß und sehr großzügig war.“

Aus Sicht der Produzenten nahm der Film wie von selbst Gestalt an. „Manchmal könnte man sich die

Augen ausheulen, wenn man diesen Mann auf seiner Achterbahnfahrt begleitet. Denn so lässt sich

Pavarottis Leben wohl am besten beschreiben“, führt Nigel Sinclair aus. „Der Film ist sehr emotional

geworden, weil Ron Howard so viel Wert auf den menschlichen Aspekt legt, auf Beziehungen und

wie sie durch äußere Umstände beeinflusst werden. Das ist seit jeher der Kern seiner stärksten

Filme. Ron hatte sich zum Ziel gesetzt, Pavarotti wirklich zu verstehen, was ihn antrieb. Und alles,

was er dazu herausgefunden hat, ist in den Film eingeflossen.“

Laut Jeanne Elfant Festa führt uns PAVAROTTI erneut vor Augen, dass der Star sich standhaft

weigerte, zwischen sogenannter E- und U-Musik zu unterscheiden. Damit war er seiner Zeit voraus.

„Heute würden wir Pavarotti eher als Rockstar sehen, der keine kulturellen Grenzen akzeptiert“, so

Festa. „Deshalb ließ er niemanden kalt. Auch diese Revoluzzer-Seite zeigt sich in Rons Film.“

Der Regisseur hofft, dass seinem Film der Drahtseilakt gelingt, Pavarotti-Fans und Opern-Laien

gleichermaßen zu begeistern. Denn Luciano Pavarotti vertrat die Ansicht, dass Musik niemals

exklusiv oder elitär sein sollte, wie auch Ron Howard noch einmal betont. Für den Star war die Oper

„Volksmusik“ für alle und jeden, weil sie die Schönheit und das Chaos des taglichen Lebens

widerspiegelt.

„Für den Italiener Pavarotti war die Oper von klein auf ein Stück Popularkultur, das jeder versteht“,

führt Howard aus. „Und genau dazu wollte er sie wieder machen. Pavarottis Demut ist für mich eine

seiner schönsten, aber auch paradoxesten Eigenschaften. Er war sehr stolz darauf, was er alles

erreicht hatte, und wusste um seinen großen Einfluss. Dennoch nahm er die Musik, die ihm erst die

Chance gab, so viele Menschen zu erreichen, viel wichtiger als sich selbst.“

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TON UND RHYTHMUS

Als PAVAROTTI allmählich Form annahm, zog Ron Howard Cutter Paul Crowder hinzu, um dem Film

seinen Rhythmus zu geben – bis hin zum Crescendo. „Pavarottis Biografie lasst sich in drei Akte

unterteilen“, erlautert Crowder. „Der erste Akt zeigt seinen Aufstieg vom Volksschullehrer aus

Modena zum gefeierten Opernsänger. Der zweite widmet sich der Karrierephase mit den drei

Tenören (Pavarotti, Domingo & Carreras), die von überwältigendem Ruhm und Selbstzweifeln

geprägt war. Im letzten Akt schließlich stehen seine Crossover-Erfolge mit ,Pavarotti and Friends‘ im

Zentrum: die Benefiz-Konzerte für notleidende Kinder, seine Duette mit Popstars. Damit erfüllte

sich der Opernbotschafter Pavarotti einen Lebenstraum. Unsere Aufgabe war, das alles zu sortieren

und die einzelnen Abschnitte mit Pavarottis Musik in Zusammenhang zu setzen. Sie treibt die

emotionalen Momente der Handlung auf die Spitze.“

Produzent Nigel Sinclair lobt Paul Crowders Fähigkeit, angestaubtes Archivmaterial lebendig und

mitreißend zu gestalten: „Paul inszeniert sogar Fotografien so, dass sie zu bewegenden Szenarios

werden. Wie er sich beim Schnitt an Pavarottis Arien orientiert – das ist, als würde er mit Musik

malen.“

Eine Schlüsselfunktion übernahm auch Toningenieur Chris Jenkins, der drei Mal mit dem Oscar

ausgezeichnet wurde: für MAD MAX: FURY ROAD („Mad Max: Fury Road“, 2015), DER LETZTE

MOHIKANER („The Last of the Mohicans“, 1992) sowie JENSEITS VON AFRIKA („Out of Africa“,

1985). In den legendären Abbey Road Studios vereinte Jenkins Pavarottis Stimmgewalt mit der

Surround-Technik von Dolby Atmos. Dabei suchte er nach einem neuen Weg, die ganze Wucht der

menschlichen Stimme ins Kino zu transportieren – mit der Sinnlichkeit, Verve und Brillanz eines

Live-Auftritts.

„Die menschliche Stimme ist das Herz unseres Films“, erklart Jenkins. „Denn sie ist das starkste

Instrument von allen. Kein anderes beherrscht sämtliche musikalischen Stilrichtungen und die

Klaviatur menschlicher Emotionen. Und es gibt sicher kein exquisiteres Instrument als die Stimme

Pavarottis. Deshalb entzog sie sich auch jeder Kategorisierung und erreichte ein so breites

Publikum. Pavarotti vermochte jene universellen Gefühle auszudrücken, die wir in allen großen

Kunstwerken suchen.“

Für Regisseur Ron Howard war der Sound ein unverzichtbares „Instrument“, um auch Zuschauer

abzuholen, die sich nicht mit Oper auskennen. Echten Opern-Fans geht nichts über den

unverfalschten Klang „in natura“. Dieses Projekt bot die Gelegenheit zu zeigen, wie nah modernste

Technologie dem Live-Erlebnis kommt. „Der Sound wird das Publikum umhauen, denn er trifft

mitten ins Herz“, so Howard. „Chris Jenkins hat das möglich gemacht. Und ich hoffe, dass Kenner

wie auch Laien dieses einzigartige Erlebnis goutieren werden.“

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Der Dolby-Atmos-Soundtrack fangt Pavarottis Stimme in verschiedensten Umgebungen ein. „Mal

soll das Publikum den Eindruck haben, mit Luciano allein im Proberaum zu sein“, führt Chris Jenkins

aus. „Dann wieder sind wir in Brasilien, sitzen in einem Konzertsaal oder mit den drei Tenören in

einer Open-air-Arena. Dank Dolby Atmos können wir den Klang jederzeit entsprechend anpassen.“

Um den Ton möglichst authentisch zu gestalten, nutzte Jenkins eine weitere Aufnahmetechnik: Er

„verstarkte“ das Orchester. „Wir nahmen die separaten Tonspuren mit Lucianos Gesang und die des

Orchesters in den Abbey Road Studios neu auf – mit zwölf Mikrofonen, die überall im Studio verteilt

waren. So wurde der Raumklang in einem Filmtheater simuliert. Jetzt kommt der Sound den

Originalaufnahmen zwar sehr nahe, hat aber eine zusätzliche Tiefe, die sich sonst nicht erzielen

lasst.“

Authentizitat blieb jedoch oberstes Gebot. „Bei bestimmten Bildern muss die Körnigkeit erhalten

bleiben, weil wir sie dadurch sofort der Vergangenheit zuordnen“, fahrt Jenkins fort. „Dasselbe gilt

für manche Tonaufnahmen. Es sollte auf keinen Fall alles makellos klingen, nur weil wir technisch

dazu in der Lage sind. Wenn aber auf eine alte Mono-Aufnahme Zubin Mehta folgt, der ein 80-

köpfiges Orchester dirigiert, darf der akustische Bruch auch nicht zu krass sein. Das war die größte

Herausforderung: den Sound von ,klein‘ und intim zu voller Wucht anschwellen zu lassen, ohne

dabei die emotionale Reise im Vordergrund aus den Augen zu verlieren.“

Auch Chris Jenkins merkt an, dass er sich dem Star des Films stark verbunden fühlt: „Würde

Pavarotti noch leben und könnte unseren Film sehen, dann würde ich mir wünschen, dass er

zufrieden wäre; dass wir ihm und seiner Stimme Respekt zollen, indem wir sie unangetastet lassen

und mit Liebe honorieren.“

DIE STIMME

Was zeichnete Luciano Pavarottis Stimme aus, die unzählige Menschen berührte?

Selbstverständlich hatte der Tenor eine erstaunliche Bandbreite. Schon zu Beginn seiner Karriere

traf er scheinbar mühelos die gefürchteten neun hohen Cs in Donizettis „Die Regimentstochter“. Die

meisten Tenöre wandeln die Note in ein B ab, das schon schwer genug zu meistern ist – nicht so

Pavarotti. Er schrieb Operngeschichte und wurde als „König des hohen C“ gefeiert. Kritiker

schwarmten von seiner „honigsüßen“ Stimme. Doch Pavarottis Kunst ging über technische

Virtuosität und kristallklaren Klang weit hinaus. In seinem Auftreten lag eine unwiderstehliche

Vitalitat und Herzenswarme, die sich direkt auf den Zuhörer übertrug. Bis heute ist diese „Seele“ in

Pavarottis Gesang schwer in Worte zu fassen.

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„Kein anderer hatte eine so reine Stimme“, sagt Dickon Stainer, CEO von Universal Music (Klassik

und Jazz) und ausführender Produzent des Films. „Man erkennt Pavarotti im Bruchteil einer

Sekunde, auch an der Diktion. Er konzentrierte sich auf jedes einzelne Wort, jede Note. Diese

Kompromisslosigkeit äußerte sich in einer Kraft und Schönheit des Ausdrucks, die jeden erreichte.

Immer.“

Als Vorsitzender der Classical Music Group bei Decca Records, wo Pavarotti lange unter Vertrag war,

spielte Stainer eine wichtige Rolle bei der Realisierung von PAVAROTTI. „Ohne Decca ware

Pavarotti nicht der Pavarotti“, betont Ron Howard. „Die Unterstützung des Labels war für uns

unschatzbar.“

Pavarottis erste Aufnahmen für Decca entstanden 1964. In sechs Jahren sang er elf Opern und

Verdis „Requiem“ ein – Meilensteine seiner Karriere. Später nahm Decca auch die heißeste

Boygroup der 1990er Jahre unter Vertrag: die drei Tenöre Luciano Pavarotti, Plácido Domingo und

José Carreras, die zum Pop-Phänomen wurden, als sie 1990 in Rom die Fußballweltmeisterschaft

eröffneten – vor über einer Milliarde TV-Zuschauern. Dieser sensationelle Auftritt, bei dem jeder der

drei die Kollegen zu neuen Höhenflügen anstachelte – atemberaubender Gipfel: „Nessun dorma“ –,

war buchstäblich ein weltbewegendes Ereignis. Plötzlich summten sogar Sport-Fans Opernarien, die

drei Tenöre füllten Stadien wie sonst Bruce Springsteen oder die Rolling Stones.

„Das Kapitel über die drei Tenöre und ihren enormen Erfolg bedeutet mir viel“, so Dickon Stainer.

„Vielen ist heute wahrscheinlich gar nicht mehr bewusst, wie groß das Trio war. Die drei waren die

größte ‚Band‘ der Welt! Dabei hatten sie bis dahin nie zusammen gesungen. So etwas wie diesen

Auftritt in Rom hatte die Welt noch nicht gesehen. Er hat die gesamte Musikindustrie verandert.“

Stainer ist überzeugt, dass nicht nur Pavarottis wundervolle Stimme überdauern wird, sondern auch

die Person selbst. „Er war der Sohn eines Bäckers und wurde der größte Star der Welt. Luciano

Pavarotti war aber auch ein sozial engagierter Mensch, der alles teilen wollte. Ihm ist gelungen, was

andere nicht vermochten: Er sprengte sämtliche Genre-Grenzen. Er hatte diese magische Fähigkeit,

Menschen auf der ganzen Welt zu begeistern.“

DER MANN

Luciano Pavarotti wurde am 12. Oktober 1935 in Modena geboren. Sein Vater war Bäcker und

Amateur-Tenor. Schon als Junge eiferte Luciano seinem Vater und seinem Idol Enrico Caruso nach.

Dass der Volksschullehrer aus bescheidenen Verhaltnissen zum weltberühmten „König des hohen C“

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aufsteigen würde, konnte niemand ahnen – und ebenso wenig, dass Pavarotti Fans gewinnen

würde, die nie zuvor eine Oper gehört hatten.

Lucianos Mutter förderte sein Talent. Aber erst nachdem er einen regionalen Gesangswettbewerb

gewonnen hatte, befasste sich Pavarotti ernsthaft mit der Musik und nahm Unterricht. 1961 gab er

als Rodolfo in Puccinis „La Bohème“ sein Bühnendebüt und beeindruckte mit Einfühlungsvermögen

und Natürlichkeit. Im Verlauf der 1960er Jahre machte sich Pavarotti langsam aber stetig einen

Namen. Gelobt wurde nicht nur sein Stimmumfang, sondern auch die maßlose Freude und

Lebenslust, die er ausstrahlte. Berühmt wurde Pavarotti schließlich als Partner der beliebten

Sopranistin Joan Sutherland alias „la stupenda“.

In den 1970ern, auf dem Zenit seiner Stimmgewalt und Entertainer-Qualitäten, entwickelte sich

Pavarotti zum internationalen Superstar und Liebling der Medien. Während die Oper an Einfluss

einbüßte, stieg sein Stern rasant. Pavarotti trat weltweit auf, unterhielt in Talkshows mit Witz – und

seinen Kochkünsten. Dennoch litt er sein Leben lang unter Lampenfieber. 1973 brach dem Star eines

Abends dermaßen der Schweiß aus, dass er auf der Bühne ein großes weißes Taschentuch parat

hielt. Es wurde sein Markenzeichen. In den 1980ern war Pavarotti der höchstbezahlte Sänger der

Operngeschichte. In den 1990ern füllte er mit den drei Tenören Stadien und legte das erfolgreichste

Klassikalbum aller Zeiten vor.

Luciano Pavarotti hat zu Lebzeiten über 100 Millionen Tonträger verkauft. Vielleicht bestand das

Geheimnis seines überwältigenden Erfolgs darin, dass er jedem Einzelnen das Gefühl gab, er singe

nur für ihn allein. Tatsachlich sang „The People's Tenor“ am liebsten für ganz „normale“ Leute und

machte es sich zur Aufgabe, die Oper einem Massenpublikum zugänglich zu machen. Von 1992 bis

2003 organisierte er in seiner Heimatstadt Modena die jährlichen Benefiz-Konzerte „Pavarotti and

Friends“, bei denen er auch mit Rock- und Pop-Größen auftrat. Zu diesen „Freunden“ zahlten Sting,

Queen, Elton John, James Brown, Lou Reed, Bob Geldof, Bryan Adams, Andrea Bocelli, Meat Loaf,

Michael Bolton, Sheryl Crow, Liza Minnelli, Eric Clapton, Céline Dion, Stevie Wonder, die Spice Girls,

Natalie Cole, B.B. King, Enrique Iglesias, Deep Purple und Tom Jones. Sogar der Dalai Lama, Michael

Douglas und Catherine Zeta-Jones waren dabei. Der Erlös ging an humanitäre Organisationen wie

die Flüchtlingshilfe der Vereinten Nationen und das britische Hilfswerk für Kinder in Kriegsgebieten.

Luciano Pavarotti machte allerdings nicht nur mit seinem sozialen Engagement von sich reden,

sondern auch mit privaten Skandalen, Ehekrisen und Primadonna-Verhalten, was enttäuschte

Kritiker und Opern-Fans dem wachsenden Druck seiner Popularität zuschrieben: Der Ruhm

kompromittiere Pavarottis Kunst. Auch dass er Opernarien in akustisch minderwertigen Stadien

„verheizte“, war Klassik-Puristen ein Dorn im Auge. Pavarottis Lebensfreude und Tatendrang

konnte das alles jedoch nichts anhaben.

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„Pavarotti war ein toller, liebenswürdiger Kerl“, sagt Ron Howard. „Aber er war auch ein Charmeur

und schlauer Taktiker, der seinen Einfluss geltend zu machen wusste. Ich denke, dass beide Seiten

im Film anklingen. Zu den witzigsten Szenen gehören sicher die, in denen er seine Macht austestet.

Es ist schon amüsant zu beobachten, wie er schmeichelt und schimpft, bis er endlich bekommt, was

er will. Immerhin hat Pavarotti immer wieder neue Wege beschritten.“

Und es machte ihm Spaß, seine Prominenz zu seinem Vorteil zu nutzen. Trotzdem legte Pavarotti

Wert darauf, sich wenigstens ein Stück weit gegen den Ruhm zu verwahren und der Junge aus der

italienischen Provinz zu bleiben, für den es nichts Schöneres gibt als singen. „Er hat sein Dorf quasi

überallhin mitgenommen“, erzahlt Nicholas Ferrall, ausführender Produzent (THE BEATLES: EIGHT

DAYS A WEEK – THE TOURING YEARS) und Inhaber von White Horse Pictures. „Nach China brachte

er Pasta und Käse mit. Er reiste mit Töpfen und Pfannen, um sich jederzeit selbst etwas kochen zu

können. Offenbar wollte er sogar auf Tournee ein möglichst normales Leben führen, auch wenn es

drumherum recht pompös und chaotisch zuging.“

„Pavarotti ist sein Leben lang der Junge aus der Kleinstadt geblieben“, fügt Cassidy Hartmann von

White Horse Pictures an, die ebenfalls zum Produzententeam von THE BEATLES: EIGHT DAYS A

WEEK – THE TOURING YEARS zählte und bei PAVAROTTI als Beraterin am Drehbuch beteiligt war.

„Trotz seines gigantischen Erfolgs ist er bodenständig geblieben, deshalb fühlten sich die Leute

auch so stark zu ihm hingezogen. Ich hoffe, dass unser Film jeden dazu ermutigt, sich selbst treu zu

bleiben.“

DER WOHLTÄTER

Wie jeder Mensch, der globale Berühmtheit von surrealen Ausmaßen erlangt, war Pavarotti

zuweilen damit überfordert. Er sah seinen Ruhm aber auch als Mittel, Gutes zu tun. Zu den

bestechendsten Momenten des Films gehört sicher Pavarottis Treffen mit Prinzessin Diana im Jahr

1991. In ihr sah er ein Vorbild, wie man seine Berühmtheit für gute Zwecke einsetzt.

„Lucianos Freundschaft mit Prinzessin Diana war ein ganz wichtiger Aspekt, das wurde uns bei der

Sichtung des Materials schnell klar“, berichtet Ron Howard. „Er war richtig verknallt in sie, aber rein

platonisch. Die beiden haben einander bewundert. Diana hat Luciano gezeigt, dass es sehr

befriedigend sein kann, Hilfsorganisationen nicht nur finanziell zu unterstützen, sondern auch durch

persönlichen Einsatz. Das hat er den Rest seines Lebens beherzigt.“

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Das Bedürfnis, mehr zu tun, führte zu den ersten „Pavarotti and Friends“-Konzerten 1992 und zu

Pavarottis Freundschaft mit einer weiteren Ikone, die für ihr soziales Engagement bekannt ist: Bono

von U2.

Auf dem Höhepunkt des Bosnienkrieges plante Pavarotti, der als Kind den Zweiten Weltkrieg

miterleben musste, ein Konzert zugunsten bosnischer Kinder. Dafür wollte er möglichst viele

namhafte Künstler zusammenbringen. Bono erinnert sich, wie Pavarotti ihn in Dublin anrief, erst

seine Haushälterin beschwatzte und dann Bono drängte, einen Song für das Konzert zu schreiben.

„Luciano gewinnt jeden Wettbewerb in emotionalem Armdrücken“, erzahlt ein amüsierter Bono in

PAVAROTTI. „Also landete ich selbstredend in Modena.“

Das folgende Treffen war der Beginn einer weiteren Freundschaft fürs Leben. Bono schrieb den

eindringlichen Song „Miss Sarajevo“, mit Pavarotti als Gaststar. „Die beiden standen sich sehr nahe.

Das wird in dem Interview, das Bono uns gegeben hat, mehr als deutlich“, sagt Ron Howard. „Das

Gesprach mit Bono ist ein Geschenk für den Film, weil er tatsachlich Lucianos ‚X-Faktor‘ beschreiben

kann – nämlich wie er seine geballte Lebensfreude und Erfahrung in seine Musik und sein

humanitäres Engagement einbrachte. Das hatten die beiden gemeinsam.“

Das Projekt „Pavarotti and Friends“ war ein solcher Erfolg, dass die Benefiz-Konzerte ein Jahrzehnt

lang fortgesetzt wurden und Millionen von Spendengeldern einbrachten – für Bosnien, Guatemala,

Kosovo, Beirut und den Irak. 1998 wurde Luciano Pavarotti zum UN-Friedensbotschafter ernannt,

2001 verlieh ihm der Hohe Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte für seine

Verdienste den Nansen-Flüchtlingspreis.

„Viele Künstler unterstützen Hilfsorganisationen, aber Lucianos konzertierter Ansatz und seine

Hingabe, vor allem in spateren Jahren, war wirklich außergewöhnlich“, lobt Ron Howard. „Für die

‚Friends‘-Konzerte musste er sogar Kritik einstecken, weil er Oper mit Popmusik verwässerte. Aber

das Projekt hat enorme Summen eingebracht und wirklich viel bewirkt.“

Wie in seiner Musik spiegelte sich Pavarottis unbändige Lebensfreude auch in seiner wohltätigen

Arbeit wider. Nicoletta Mantovani hofft, dass das Publikum genau diese Erkenntnis aus PAVAROTTI

mitnimmt. Der Film begleitet einen großen Künstler mit starker Persönlichkeit auch in schwachen

Momenten, zeigt Höhen und Tiefen und schlägt auch melancholische Töne an. Aber die Freude

überwiegt.

„Luciano wollte seine positive Lebenseinstellung jedem vermitteln“, sagt Nicoletta Mantovani. „Er

glaubte, dass wir jede Minute auskosten sollten, und das hat er getan. Er war ein großer Künstler,

aber er wusste, dass Talent allein nicht ausreicht. Er glaubte an Disziplin und Hingabe. Jedes Konzert

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sollte besser werden als das vorherige. Genieße, was du tust, aber gib immer auch etwas zurück. Das

war Lucianos Schlüssel zum Glück, sein Lebensmotto. Und daran hat er sich gehalten.“

BIOGRAFIEN / STAB

RON HOWARD

Regisseur / Produzent

Oscar-Preisträger RON HOWARD gehört zu den erfolgreichsten Filmemachern seiner Generation.

Seine Kinohits sämtlicher Genres reichen von Komödien wie SPLASH: JUNGFRAU AM HAKEN

(„Splash“, 1984) bis zu den Professor-Langdon-Thrillern mit Tom Hanks.

Für A BEAUTIFUL MIND – GENIE UND WAHNSINN („A Beautiful Mind“, 2001) gewann Howard den

Oscar für die beste Regie. Das Drama mit Russell Crowe wurde zudem als bester Film und in den

Kategorien Drehbuch sowie Nebendarstellerin (Jennifer Connelly) ausgezeichnet und mit vier

Golden Globes prämiert. Die Directors Guild of America (DGA) kürte Howard zum Regisseur des

Jahres. Des Weiteren konnte er gemeinsam mit seinem langjährigen Produktionspartner Brian

Grazer den erstmals vergebenen Awareness Award der National Mental Health Awareness

Campaign entgegennehmen.

Die DGA würdigte Howard erstmals für APOLLO 13 („Apollo 13“, 1995) als besten Regisseur. Das

Astronauten-Drama erhielt neun Oscar-Nominierungen und gewann für Schnitt und Sound. Das

Ensemble um Star Tom Hanks wurde zudem mit dem Screen Actors Guild Award ausgezeichnet, ein

weiterer ging an Ed Harris als besten Nebendarsteller.

Ron Howards Karriere begann schon als Kind – vor der Kamera. Die beliebten Serien „The Andy

Griffith Show“ (1960–1968) sowie „Happy Days“ (1974–1984) machten den jungen Schauspieler

berühmt, auf der Leinwand fiel er vor allem in AMERICAN GRAFFITI („American Graffiti“, 1973) von

George Lucas und in DER SCHARFSCHÜTZE („The Shootist“, 1976) neben John Wayne auf.

1977 gab Howard mit GIB GAS… UND LASST EUCH NICHT ERWISCHEN („Grand Theft Auto“) sein

Regiedebüt. Nach dem großen Erfolg von SPLASH: JUNGFRAU AM HAKEN gründete er gemeinsam

mit Produzent Brian Grazer die Produktionsfirma Imagine Entertainment. Allein 2009 erhielt das

Duo für seine Verdienste den Milestone Award der Producers Guild of America und den Big Apple

Award der renommierten Tisch School of Cinematic Art (New York University). 2010 folgte der

Humanitarian Award des Simon Wiesenthal Centers, im selben Jahr verlieh das Chicago Film Festival

Ron Howard den Gold Hugo – Career Achievement Award. Seit Dezember 2015 hat der

Starregisseur zudem nicht nur einen, sondern zwei Sterne auf dem Hollywood Walk of Fame.

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Ron Howards bekannteste Filme aus 35 Jahren: COCOON („Cocoon“, 1985; zwei Oscars), WILLOW

(„Willow“, 1988), EINE WAHNSINNSFAMILIE („Parenthood“, 1989) mit Steve Martin, BACKDRAFT –

MÄNNER, DIE DURCHS FEUER GEHEN („Backdraft“, 1991), IN EINEM FERNEN LAND („Far and

Away“, 1992) mit Tom Cruise, KOPFGELD („Ransom“, 1996) mit Mel Gibson, DER GRINCH („How

the Grinch Stole Christmas“, 2000), DAS COMEBACK („Cinderella Man“, 2005) mit Russell Crowe,

THE DA VINCI CODE – SAKRILEG („The Da Vinci Code“, 2006), ILLUMINATI („Angels & Demons“,

2009) sowie INFERNO („Inferno“, 2016) nach den Bestsellern von Dan Brown, FROST/NIXON

(„Frost/Nixon“, 2008; fünf Oscar-Nominierungen), RUSH: ALLES FÜR DEN SIEG („Rush“, 2013)

sowie IM HERZEN DER SEE („In the Heart of the Sea“, 2015) mit Chris Hemsworth und SOLO: A

STAR WARS STORY („Solo: A Star Wars Story“, 2018).

Howards hochgelobte Dokumentation THE BEATLES: EIGHT DAYS A WEEK – THE TOURING

YEARS („The Beatles: Eight Days a Week – The Touring Years“, 2016) erntete fünf Emmy-

Nominierungen und gewann den Grammy für den besten Musikfilm.

Bereits 2013 wurde Ron Howard in die Television Hall of Fame aufgenommen. Nach preisgekrönten

Produktionen wie „From the Earth to the Moon“ (1998) und der Kultserie „Arrested Development“

(seit 2003) zeichnet er als ausführender Produzent seit 2016 für die Sci-Fi-Serie „Mars“ und die

Anthologie „Genius“ (2017–2018) verantwortlich. Beide Staffeln konnten insgesamt 17 Emmy-

Nominierungen verbuchen.

Zuletzt hat der Regisseur das Drama HILLBILLY ELEGY mit Amy Adams und Glenn Close abgedreht.

Howards aktuelles Projekt ist die Doku REBUILDING PARADISE über den Wiederaufbau der

kalifornischen Ortschaft Paradise, die 2018 von verheerenden Waldbränden zerstört wurde.

NIGEL SINCLAIR

Produzent

Seit 2014 leitet NIGEL SINCLAIR mit seinem langjährigen Geschäftspartner Guy East White Horse

Pictures. Bereits 1996 gründete das Duo seine erste unabhängige Produktionsfirma Intermedia

Films, aus der wiederum 2003 Spitfire Picture hervorging. 2007 unterzeichnete Spitfire einen First-

Look-Deal mit den britischen Hammer-Studios.

Sinclairs Laufbahn begann als CEO und stellvertretender Vorsitzender von Exclusive Media, wo er

die unabhängige Finanzierung, Produktion sowie den weltweiten Vertrieb von Spiel- und

Dokumentarfilmen verantwortete. Zu seinen Projekten zahlte beispielsweise END OF WATCH („End

of Watch“, 2012) mit Jake Gyllenhaal. Bei Ron Howards Formel-1-Drama RUSH: ALLES FÜR DEN

SIEG („Rush“, 2013) fungierte Sinclair als ausführender Produzent.

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Als leitender Produzent bei White Horse Pictures hat sich Sinclair auf Dokumentationen

spezialisiert. Zu seinen Projekten zählen die Grammy-Gewinner THE BEATLES: EIGHT DAYS A

WEEK – THE TOURING YEARS („The Beatles: Eight Days a Week – The Touring Years“, 2016) von

Ron Howard sowie FOO FIGHTERS: BACK AND FORTH (2011), die mit einem Oscar ausgezeichnete

Sport-Doku UNGESCHLAGEN („Undefeated“, 2011), die Emmy-prämierten Titel GEORGE

HARRISON: LIVING IN THE MATERIAL WORLD (2011) sowie „No Direction Home: Bob Dylan“

(2005) von Martin Scorsese und AMAZING JOURNEY: THE STORY OF THE WHO („Amazing

Journey: The Story of The Who“, 2007).

Gemeinsam mit seinen Partnern bei White Horse, Nick Ferrall, Jeanne Elfant Festa sowie Cassidy

Hartmann, betreute Sinclair zudem THE APOLLO (2019) über das berühmte Apollo Theater in

Harlem. Inzwischen bereitet das Team Dokumentationen über die Bee Gees und den Ozeanriesen

„Queen Mary“ vor.

Der Brite Nigel Sinclair absolvierte die Cambridge University und schloss sein Jura-Studium an der

Columbia in New York ab. Im Jahr 2000 wurde er von Queen Elizabeth II. zum Commander of the

Order of the British Empire (CBE) ernannt. Seine Credits als ausführender Produzent umfassen SIE

LIEBT IHN – SIE LIEBT IHN NICHT („Sliding Doors“) mit Gwyneth Paltrow, HILARY UND JACKIE

(„Hilary and Jackie“, beide 1998), DER STILLE AMERIKANER („The Quiet American“, 2002) mit

Michael Caine, DAS LEBEN DES DAVID GALE („The Life of David Gale“) mit Kate Winslet und Kevin

Spacey sowie TERMINATOR 3 – REBELLION DER MASCHINEN („Terminator 3: Rise of the

Machines“, beide 2003).

BRIAN GRAZER

Produzent

BRIAN GRAZER ist seit 40 Jahren in der Filmbranche tätig und wurde vielfach ausgezeichnet. Seine

erste Oscar-Nominierung erhielt er für das Drehbuch zu Ron Howards Komödie SPLASH:

JUNGFRAU AM HAKEN („Splash“, 1984). Als Produzent konkurrierte Grazer bislang drei Mal um den

Oscar für den besten Film und konnte die Trophäe für A BEAUTIFUL MIND – GENIE UND

WAHNSINN („A Beautiful Mind“, 2001) entgegennehmen. Weitere Nominierungen erhielt er für

APOLLO 13 („Apollo 13“) und FROST/NIXON („Frost/Nixon“, 2008). Für APOLLO 13 kürte ihn die

Producers Guild of America (PGA) zum Filmproduzenten des Jahres.

Grazers Film- und Fernsehproduktionen sind für insgesamt 43 Oscars und 195 Emmys nominiert

worden und haben weltweit 13,5 Milliarden Dollar Umsatz erwirtschaftet, wenn man Kino- und

Video-Einspiel plus Merchandise- und Musikeinnahmen zusammenrechnet. Die PGA erkannte

seinen enormen kommerziellen wie künstlerischen Erfolg bereits 2001 an, als sie Grazer für sein

Lebenswerk ehrte. 2003 schloss sich die ShoWest an. Das Time Magazine setzte Grazer 2007 auf

seine Liste der 100 einflussreichsten Menschen.

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2009 wurden Grazer und sein Kreativpartner Ron Howard mit dem Milestone Award der PGA

ausgezeichnet. Die Tisch School of Cinematic Art (New York University) würdigte das Duo mit dem

Big Apple Award. 2010 folgte der Humanitarian Award des Simon Wiesenthal Centers. 2011 erhielt

Grazer den Filmmaker Award der Motion Picture Sound Editors, 2013 verlieh ihm die PromaxBDA

(The Entertainment Marketing Association) einen weiteren Preis für sein Lebenswerk. Sein

Engagement für wohltätige Zwecke wurde 2012 mit dem Innovation and Vision Award der Alfred

Mann Foundation gewürdigt, 2013 folgte der Abe Burrows Entertainment Award der Alzheimer's

Association.

Grazers Sachbuch „A Curious Mind: The Secret to a Bigger Life“, in dem er Gesprache mit

Wissenschaftlern, Spionen, Abenteurern und Führungskräften veröffentlichte, avancierte 2005 zum

New York Times-Bestseller. Im September 2019 erschien der Nachfolger „Face to Face: Stories on

the Power of Human Connection“.

Nach HILLBILLY ELEGY sowie REBUILDING PARADISE von Ron Howard widmet sich der Produzent

demnächst der Musical-Adaption TICK, TICK… BOOM von Lin-Manuel Miranda, dem Familienfilm

CURIOUS GEORGE (bei uns als „Coco, der neugierige Affe“ bekannt), David Gordon Greens Remake

von FRIDAY NIGHT LIGHTS und „Wu-Tang: An American Saga“. Angekündigt ist außerdem THE

LOST SYMBOL, der nächste Thriller der Dan-Brown-Reihe um Professor Langdon, die Grazer

gemeinsam mit Howard produziert.

Eine kleine Auswahl aus Brian Grazers umfangreicher Filmografie: SPIONE WIE WIR („Spies Like

Us“, 1985) mit Chevy Chase, KINDERGARTEN COP („Kindergarten Cop“, 1990) mit Arnold

Schwarzenegger, MY GIRL – MEINE ERSTE LIEBE („My Girl“, 1991), DER VERRÜCKTE PROFESSOR

(„The Nutty Professor“), KOPFGELD („Ransom“, beide 1996), DER DUMMSCHWÄTZER („Liar Liar“,

1997) sowie DER GRINCH („How the Grinch Stole Christmas“, 2000) mit Jim Carrey, BLUE CRUSH

(„Blue Crush“), 8 MILE („8 Mile“, beide 2002), DAS COMEBACK („Cinderella Man“, 2005), INSIDE

MAN („The Inside Man“, 2006) von Spike Lee, AMERICAN GANGSTER („American Gangster“, 2007)

sowie ROBIN HOOD („Robin Hood“, 2010) von Ridley Scott, DER FREMDE SOHN („The

Changeling“, 2008) sowie J. EDGAR („J. Edgar“, 2011) von Clint Eastwood, RUSH: ALLES FÜR DEN

SIEG („Rush“, 2013), THE BEATLES: EIGHT DAYS A WEEK – THE TOURING YEARS („The Beatles:

Eight Days a Week – The Touring Years“, 2016) und BARRY SEAL: ONLY IN AMERICA („American

Made“, 2017) mit Tom Cruise. Die Actionkomödie BAD SPIES („The Spy Who Dumped Me“, 2018)

mit Mila Kunis gewann den People's Choice Award.

Darüber hinaus zeichnete Brian Grazer als ausführender Produzent für folgende Serien

verantwortlich: „Felicity“ (1998–2002), „From the Earth to the Moon“ (1998, Emmy für die beste

Miniserie), „24: Twenty Four“ (2001–2010; zwei Golden Globes, 20 Emmys), „Arrested

Development“ (Emmy 2004 für die beste Comedyserie), „Friday Night Lights“ (2006–2011), „Lie to

Me“ (2009–2011) mit Tim Roth, „Parenthood“ (2010–2012, nach dem Kinohit EINE

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WAHNSINNSFAMILIE), „Empire“ (2015–2019) mit Terrence Howard als Hip-Hop-Mogul, „Mars“

(2016–2018) sowie „Genius“ (2017-2018, 17 Emmy-Nominierungen).

Die von Brian Grazer produzierte Oscar-Gala 2012, moderiert von Billy Crystal, sahen weltweit rund

76 Millionen Zuschauer.

Der renommierte Produzent begann seine Laufbahn mit der Entwicklung von Fernsehprojekten. In

seiner Funktion als ausführender Produzent eines TV-Piloten für Paramount Pictures lernte Grazer

Anfang der 1980er Jahre seinen Freund und Geschäftspartner Ron Howard kennen. Ihre

Zusammenarbeit begann mit Howards Komödien NIGHTSHIFT: DAS LEICHENHAUS FLIPPT

VÖLLIG AUS („Night Shift“, 1982) sowie SPLASH: JUNGFRAU AM HAKEN („Splash“, 1984). 1986

gründete das Duo dann seine eigene Produktionsfirma Imagine Entertainment.

MICHAEL ROSENBERG

Produzent

MICHAEL ROSENBERG leitet gemeinsam mit den Oscar-Preisträgern Ron Howard und Brian Grazer

Imagine Entertainment. Die Produktionen der Firma haben weltweit 13,5 Milliarden Dollar Umsatz

(Kino-, DVD- plus Videospiel-Einnahmen) erwirtschaftet und wurden mit mehr als 60 Preisen

ausgezeichnet, darunter zehn Oscars und 46 Emmys.

Rosenberg stieß 1988 als Vice President Marketing und Vertrieb zu Imagine und brachte Erfolge wie

EINE WAHNSINNSFAMILIE („Parenthood“, 1989), BACKDRAFT – MÄNNER, DIE DURCHS FEUER

GEHEN („Backdraft“, 1991), APOLLO 13 („Apollo 13“, 1995), DER VERRÜCKTE PROFESSOR („The

Nutty Professor“) und KOPFGELD („Ransom“, beide 1996) in die Kinos. 1998 wurde er zum

Vorsitzenden befördert. In dieser Funktion beaufsichtigte Rosenberg weiterhin Marketing, Werbung

sowie den Vertrieb sämtlicher Imagine-Kinotitel, inklusive des Oscar-prämierten Dramas A

BEAUTIFUL MIND – GENIE UND WAHNSINN („A Beautiful Mind“, 2001), 8 MILE („8 Mile“, 2002),

THE DA VINCI CODE – SAKRILEG („The Da Vinci Code“), INSIDE MAN („The Inside Man“, beide

2006), AMERICAN GANGSTER („American Gangster“, 2007), FROST/NIXON („Frost/Nixon“, 2008),

J. EDGAR („J. Edgar“, 2011) und RUSH: ALLES FÜR DEN SIEG („Rush“, 2013). Gleiches gilt für TV-

Projekte wie „Felicity“ (1998–2002), „From the Earth to the Moon“ (1998, Emmy für die beste

Miniserie), „24: Twenty Four“ (2001–2010; zwei Golden Globes, 20 Emmys), „Arrested

Development“ (Emmy 2004 für die beste Comedyserie), die Doku-Reihe „Breakthrough“ (seit 2015),

„Empire“ (2015–2019), „Mars“ (2016–2018) und „Genius“ (2017–2018, 17 Emmy-Nominierungen).

Bei der 84. Verleihung der Academy Awards 2012 unterstützte Rosenberg als Co-Produzent Brian

Grazer. Bei KATY PERRY: PART OF ME („Katy Perry: Part of Me“, 2012) und THE BEATLES: EIGHT

DAYS A WEEK – THE TOURING YEARS („The Beatles: Eight Days a Week – The Touring Years“,

2016) von Ron Howard fungierte er zudem als ausführender Produzent.

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Bevor er zu Imagine Entertainment stieß, war Michael Rosenberg Vorsitzender der Saul Zaentz

Production Company und Fantasy Films in Berkeley, Kalifornien. Unter seiner Ägide entstanden

Klassiker wie EINER FLOG ÜBER DAS KUCKUCKSNEST („One Flew Over the Cuckoo's Nest“, 1975),

AMADEUS („Amadeus“, 1984) sowie DER ENGLISCHE PATIENT („The English Patient“, 1996).

JEANNE ELFANT FESTA

Produzentin

JEANNE ELFANT FESTA zählt zur Geschäftsführung von White Horse Pictures und beaufsichtigt

insbesondere den Bereich Dokumentarfilm. Zuvor leitete sie ihre eigene Produktionsfirma Piper

Club Productions und hatte einen First-Look-Deal mit Nigel Sinclairs Exclusive Media. Gemeinsam

realisierten sie die Grammy-prämierte Doku FOO FIGHTERS: BACK AND FORTH (2011).

Im Hause White Horse Pictures gehörte Elfant Festa zum Produzententeam von Ron Howards

Dokumentation THE BEATLES: EIGHT DAYS A WEEK – THE TOURING YEARS („The Beatles: Eight

Days a Week – The Touring Years“, 2016), die zwei Emmys, einen Grammy sowie eine BAFTA-

Nominierung verbuchen konnte, und von THE APOLLO (2019), der beim Tribeca Film Festival

uraufgeführt wurde.

Derzeit betreut sie neben diversen weiteren Projekten ein Biopic über Keith Moon, den

exzentrischen Drummer von The Who, und eine autorisierte Dokumentation über die Bee Gees, bei

der der Oscar-nominierte Produzent Frank Marshall Regie führen wird.

MARK MONROE

Drehbuch / Ausführender Produzent

MARK MONROE studierte Journalistik an der University of Oklahoma und stieg als

Nachrichtenredakteur bei CNN in die Fernsehbranche ein. Seitdem hat er sich als preisgekrönter

Autor von Dokumentationen sowie als Filmemacher einen Namen gemacht. Viele Projekte realisiert

er mit seiner Produktionsfirma Diamond Docs.

Monroes Kinoarbeiten umfassen UNSERE GROSSE KLEINE FARM („The Biggest Little Farm“, 2018),

die Oscar-gekrönte Doku IKARUS („Icarus“), HELL ON EARTH: THE FALL OF SYRIA AND THE RISE

OF ISIS („Hell on Earth: The Fall of Syria and the Rise of ISIS“, beide 2017), THE BEATLES: EIGHT

DAYS A WEEK – THE TOURING YEARS („The Beatles: Eight Days a Week – The Touring Years“),

BEFORE THE FLOOD („Before the Flood“, beide 2016), ANOTHER WORLD („Another World“, 2014),

MISSION BLUE („Mission Blue“; Berlinale 2014, Netflix), THE SUMMIT – GIPFEL DES TODES („The

Summit“, 2012), DIE BUCHT („The Cove“; Oscar 2010) sowie AMAZING JOURNEY: THE STORY OF

THE WHO („Amazing Journey: The Story of The Who“, 2007).

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Mark Monroes erstes Kinoprojekt als Autor war FUSSBALL VOM ANDEREN STERN – DIE

GESCHICHTE VON COSMOS NEW YORK („Once in a Lifetime: The Extraordinary Story of the New

York Cosmos“, 2006). Er erntete auf Anhieb eine Nominierung der Writers Guild of America für das

beste Doku-Drehbuch.

PAUL CROWDER

Schnitt / Ausführender Produzent

PAUL CROWDER war Musiker, bevor er sich dem Film zuwandte. Fünf Jahre spielte er in der Band

The Adventures. Dann zog der Brite 1989 von London nach Los Angeles und tourte zunächst mit Eric

Burdon, bevor er 1994 Flogging Molly gründete. In seiner Freizeit versuchte sich Crowder als Cutter

und lernte Skateboarder-Legende Stacy Peralta kennen.

Nach mehreren gemeinsamen TV-Arbeiten bot Peralta ihm an, den Schnitt seiner Doku über die

Skater-Szene im L.A. der 1970er Jahre zu übernehmen. DOGTOWN AND Z-BOYS („Dogtown and Z-

Boys“, 2001) gewann in Sundance den Publikumspreis und Peralta wurde als bester Regisseur

ausgezeichnet. Seine Doku erhielt zudem den Independent Spirit Award. Daraufhin gab Crowder

auch Peraltas RIDING GIANTS („Riding Giants“, 2004) den letzten Schliff und erntete für seinen

dynamischen Schnitt den Eddie der American Cinema Editors.

Mit FUSSBALL VOM ANDEREN STERN – DIE GESCHICHTE VON COSMOS NEW YORK („Once in a

Lifetime: The Extraordinary Story of the New York Cosmos“, 2006) gab Crowder schließlich sein

Regiedebüt. Bei der für einen Grammy nominierten Dokumentation AMAZING JOURNEY: THE

STORY OF THE WHO („Amazing Journey: The Story of The Who“, 2007) – sein erstes Projekt mit

Produzent Nigel Sinclair – übernahm Regisseur Crowder erneut selbst den Schnitt. In Eigenregie

folgten THE LAST PLAY AT SHEA (2010) und die Formel-1-Doku 1 (2013).

Bei Dave Grohls Regiedebüt SOUND CITY (2013) konzentrierte sich Crowder auf den Schnitt, bei

Ron Howards THE BEATLES: EIGHT DAYS A WEEK – THE TOURING YEARS („The Beatles: Eight

Days a Week – The Touring Years“, 2016) fungierte er zudem als ausführender Produzent.

2006 gründeten Paul Crowder, Autor Mark Monroe und Produzent Morgan Sackett Diamond Docs.

Die Produktionsfirma hat rund 35 Dokumentarfilme realisiert, darunter zwei Oscar-Gewinner.

Parallel macht er nach wie vor Musik, spielt die Scores für seine Filme ein und tritt mit seiner Band

The Automatics regelmäßig in Los Angeles auf.