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Perspektiven der experimentellenHochenergiephysik - Teil 1
135.284
Claudia-Elisabeth Wulz
Institut für Hochenergiephysik derÖsterreichischen Akademie der Wissenschaften
c/o CERN/EP, CH-1211 Genf 23
Tel. 0041 22 767 6592, GSM: 0041 79 201 0919E-mail: [email protected]
http: //home.cern.ch/~wulz
Nov. 2001
Literatur
Theorie:M. Treichel: Teilchenphysik und Kosmologie, Springer-Verlag (2000)D. Griffiths: Introduction to Elementary Particles, J. Wiley and Sons (1987)
Allgemein: B.R. Martin, G. Shaw: Particle Physics, J. Wiley and Sons (2nd ed. 1997) D. H. Perkins: Introduction to High Energy Physics, Cambridge U. Press (4th edition, 2000)
Detektoren:W. R. Leo: Techniques for Nuclear and Particle Physics Experiments,Springer-Verlag (2nd ed. 1994)
Webseiten
Einführungen in die Teilchenphysik:
http://www.cpepweb.org/particles.htmlhttp://particleadventure.org/particleadventure/index.htmlhttp://hepwww.rl.ac.uk/Pub/Phil/ppintro/ppintro.htmlhttp://www2.slac.stanford.edu/vvc/home.html
Für Physiker/Studenten:
http://training.web.cern.ch/Training/ACAD/acad0_E.htmlhttp://pdg.lbl.gov/
Hochenergiephysik=
Elementarteilchenphysik
•
•
• Frage nach dem Aufbau und Zusammenhalt der Materie• Lehre von Teilchen und ihren Wechselwirkungen
HochenergiephysikMan benötigt umso höhere Energien, je kleiner die zu erforschenden Dimensionen sind.
l 1/GeV 0.2 . 10-15 m1/4 der Ausdehnung des Protons
Wichtige Einheiten und Größenh … Planck’sches Wirkungsquantum
h = h/2 = 6.6 . 10-22 MeVs1 eV = 1.6 . 10-19 Ws … Energieeinheit
Masse des Protons: 938 MeV/c2
Anmerkung: c bzw. h werden oft 1 gesetzt, so daß MeV bzw. GeV Energie, Impuls oder Masse darstellen können.
p l≥ hHeisenberg'sche Unschärferelation
Die fundamentalen KräfteDie fundamentalen Kräfte
KRAFT REICHWEITE VERMITTLER
Stark
Schwach
Elektromagnetisch
Gravitationell
Gluon
Photon
W, Z
Graviton
10-15 m
10-18 m
Die starke Wechselwirkung
Sie hält Atomkerne zusammen.
Teilchen, die eine starke Wechselwirkung besitzen, heißen HADRONEN. Sie sind aufgebaut aus QUARKS.
Die starke Wechselwirkung kommt durch den Austausch von Teilchen zwischen den Quarks zustande. Diese heißen GLUONEN.
Weder Gluonen noch Quarks existieren jedoch als freie Teilchen (“CONFINEMENT”).
Die starke Wechselwirkung
Gluonen und Quarks tragen Farbladung (“COLOR”) QUANTENCHROMODYNAMIKSichtbare Teilchen sind jedoch farbneutral.
u d Proton
u
d u d u u d u dd
+ Neutron
d
Das Quarkmodell
Elementare Bausteine der Materie:
Quarks in 3 "Flavors"
1964: Gell-Mann, Zweig
Das Quarkmodell
s = 1
Q = -2/3 Q = 1/3
s
s =0u d
Antiquarks
Q = -1/3
d u
Q = 2/3
s =0
s = -1 s
Quarks
Mesonen, Baryonen
Q
QQ Jedes Baryon besteht aus 3 Quarks.
Q
QJedes Meson besteht aus 1 Quark und 1 Antiquark.
Der achtfache Weg
K0 (ds) K+ (us)
(du) (ud)
(uu,dd,ss)
(su) (sd)
MesonenoktettMesonenoktett
- -
- -
- -
- - -
(uu-dd)/√2(uu+dd-2ss)/√6’(uu+dd+ss)/√3
’: 3 + 3 = 1 + 8
- -- - -- - -
-
Der achtfache Weg
n (udd) p (uud)
(dds) (dds) (uds)
(uds)
(dss) (uss)
BaryonenoktettBaryonenoktett
hat gleichen Quarkgehalt wie Proton, aber verschiedenes Energieniveau, analog H-Atom in verschiedenen Anregungs-zuständen.
Der achtfache Weg
BaryonendekuplettBaryonendekuplett
(ddd) (udd) (uud) (uuu)
(dds)
(dss)
(sss)
(uss)
(uus) (uds)
Quarks: Spin 1/2!Pauli-Prinzip-> COLOR(O.W. Greenberg)
Die schwache WechselwirkungDie schwache Wechselwirkung
Sie tritt z.B. beim radioaktiven -Zerfall auf:
n → +p e-+νeTeilchen ohne starke Wechselwirkung heißen LEPTONENLEPTONEN (z.B. Elektron, Müon, Neutrino). Die schwache Wechselwirkung wird durch die INTERMEDIÄREN VEKTORBOSONENINTERMEDIÄREN VEKTORBOSONEN (W±,Z) vermittelt. Diese sind fast 100 mal so schwer wie das Proton und wurden 1983/1984 an den Experimenten UA1 und UA2 des CERN SppS-Colliders entdeckt. Carlo Rubbia und Simon van der Meer bekamen für ihre entscheidenden Beiträge den Nobelpreis.
Das Standardmodell
Glashow, Salam, Weinberg (1978)3 Familien (Generationen) von Quarks und Leptonen:
eνe
( ) ν
( ) ν
( ) + Antiteilchen 12 Leptonen
ud( ) c
s( ) tb( )[ + Antiteilchen ] x 3 Farben 36 Quarks
4 Vermittlerteilchen der elektroschwachen Wechselwirkung:3 I.V.B. (W±, Z) + 1 Photon ()
8 Vermittlerteilchen der starken Wechselwirkung:8 Gluonen (g)
Das Standardmodell
Alle existierenden Daten werden sehr gut durch das Standardmodell beschrieben. Jedoch ist die Frage der Teilchenmassen ungeklärt! Im Standardmodell existiert ein Teilchen, das den Mechanismus erklärt, durch den Teilchen Massen erhalten - das Higgs-Boson.
Bau des Large Hadron Colliders (LHC) ist notwendig! Strahlenergie: 2 x 7 TeV p-p
Entdeckung könnte bei LEP gemacht worden sein, jedoch Signifikanz nicht hoch genug. Im Rahmen der Supersymmetrie könnte es auch mehrere Higgse sowie supersymmetrische Partner der bekannten Teilchen geben (Squarks, Sleptonen, Gluinos etc.).
Quellen hochenergetischer Teilchen1950: Einzige Quelle hochenergetischer Teilchen war die Höhenstrahlung (kosmische Strahlung) Entdeckung von Positronen und Pionen.Heute: fast ausschließlich Teilchenbeschleuniger in Verwendung. Vorteil: nur 1 Projektil mit bekannter Energie.Fixed-Target-Experiment: stationäres Target
Collider-Experiment: gegenläufige Teilchenstrahlen
In beiden Fällen werden erzeugte Teilchen durch ihre Wechselwirkung mit Materie nachgewiesen Detektoren
LinearbeschleunigerSpeicherring
Teilchenbeschleuniger
Elektromagnetische Kräfte werden benützt, um stabile, geladene Teilchen zu beschleunigen. Es wird eine Quelle benötigt, z.B. Glühkathode oder Ionenquelle.
- Linearbeschleuniger (LINACs)- Zirkularbeschleuniger (Synchrotrone)
Synchrotrone:“Kreisbahn” durch Anordnung von Dipolmagneten (Ablenkmagneten), Beschleunigung durch Hochfrequenzkavitäten. Zur Strahlfokussierung werden Quadrupol- bzw. Sextupolmagneten (Fokussiermagneten) verwendet.
Prinzip der Beschleunigung
Elektromagnetische Welle von oben gesehenrot +, blau -
Elektromagnetische Welle bewegt sich fort und nimmt Teilchen mit
Elektromagnetische Welle
Positiv geladene Teilchen in der Nähe des Maximums der Welle erfahren die größte Kraft nach vorne; die in der Nähe des Umkehrpunktes die kleinste. Als Folge davon tendieren die Teilchen dazu, sich zusammen mit der Welle fortzubewegen.
Schema eines Synchrotrons
Super-Proton-Synchrotron des CERN
Sextupolmagnet
LHC-Teststandmit Dipolen
Querschnitt eines LHC-Doppeldipols
Schwerpunktsenergie - Laborenergie
Schwerpunktssystem (Centre of Mass Frame):p = pi = 0 ECM = Wc2
W2c4 = E2 - p2c2
W … invariante Masse einer Menge von TeilchenE, p … Gesamtenergie und -impuls
z. B. Teilchenstrahl aus Teilchen mit Masse mS, der auf ein Target mit Masse mT trifft und den Impuls pL hat. Das Target ist in Ruhe, somit ist pT = 0.Teilchenenergien im Laborsystem:
EL = √mS2
c4 + pL2
c2 ET = mT c2
W2 c4 = (EL + mT c2 )2 - pL
2 c2 = mS
2 c4 + mT
2 c4 + 2 mT c2 EL
ECM = √mS2
c4 + mT2
c4 + 2 mT c2 EL
Fixed-Target-Beschleuniger und Collider
ECM … Schwerpunktsenergie, EL … LaborenergiepCM = 0 … Schwerpunktsimpuls,
mS … Masse des Strahlteilchens, mT … Masse des Targetteilchens
Fixed -Target-Beschleuniger Speicherring
ECM = √mS2
c4 + mT2
c4 + 2mT2
c2 EL ECM = 2 EL
ECM ~ √ EL
viele Teilchen nur stabile, geladenehohe Luminosität Teilchen,
niedrigere Luminosität
Collider
Beschleunigung und Speicherung für gleiche Teilchen mit entgegengesetzter Ladung in ein und demselben Magnetring (Speicherringe).
Beschleunigung bis zur Maximalenergie, Extraktion auf ein stationäres Target (fest oder flüssig).Primärstrahlen: stabile geladene Teilchen (z.B. p, e±)Sekundärstrahlen: neutrale oder instabile Teilchen (z.B. , , ν).
Fixed-Target-Beschleuniger
Erzeugung von Sekundärstrahlen
Zur Beschleunigung eignen sich nur stabile, geladene Teilchen. Jedoch braucht man auch neutrale (z.B. g) oder instabile Teilchen (z.B. ±). Diese können erzeugt werden, indem man einen Primärstrahl auf ein Metalltarget lenkt. Bei den Reaktionen mit den Kernen des Targets werden neue Teilchen erzeugt, die dann analysiert werden können.
Beispiel 1: +-Strahl +
+p
X
Y
+
Kollimator
elektrostat.u. magnet.
Felder
monoenergetischer Strahl
schweresTarget
Erzeugung von Sekundärstrahlen
Beispiel 2: ν-Strahl
+ ν
+ sowie noch nicht zerfallene ± werden in einem langen Absorber absorbiert. Keine Impulsselektion ist jedoch möglich!
± νlanges
Vakuumrohr Absorber
Teilchenbeschleuniger
KEK, Japan p 12SLAC, Stanford, Cal. e- 25PS, CERN, Genf p 28AGS, Brookhaven, NY p 32Serpukhov, Rußland p 76SPS, CERN, Genf p 450Tevatron, Fermilab, Ill. p 1000
Fixed-Target-Maschine Teilchenart Strahlenergie/GeV
CESR, Cornell, NY e+(6) e-(6)PEP, Stanford, Cal. e+(15) e-(15)TRISTAN, Japan e+(32) e-(32)SLC, Stanford, Cal. e+(50) e-(50)LEP, CERN, Genf e+(60) e-(60)SppS, CERN, Genf p(450) p(450)Tevatron II, Fermilab, Ill. p(1000) p(1000)HERA, Hamburg e-(30) p(820)LEP-200, CERN, Genf (bis 2000) e+(100) e-(100)LHC (2006), CERN, Genf p(7000) p(7000) u.a.
Collider Teilchenart(Strahlenergien/GeV)
Synchrotronstrahlung
Synchrotronstrahlung pro Umlauf:
43εο
Ε= q2 β3 γ4
ρ
Für ≈ 1 (v ≈ c) mit E = mc2 ist E ~ 1/m4 hoher Energieverlust für Elektronen, deshalb haben in der Praxis konventionelle Elektronenbeschleuniger maximal ca. 100 GeV pro Strahl.
= v/c, = (1-2)-1/2
… Krümmungsradius der Umlaufbahn
Teilchenbeschleuniger
Impuls eines geladenen Teilchens im Magnetfeld:
Konventionelle Elektromagneten: Bmax ≈ 1.5 TSupraleitende Magneten: Bmax ≈ 10 T
Aus obiger Formel wird ersichtlich, warum große Radien für große Strahlimpulse erforderlich sind. Die Synchrotronstrahlung spielt ebenfalls eine Rolle.
… Krümmungsradius in MeternB … Magnetfeld in Tesla
p = 0.3 B
Luminosität
L … Luminosität in cm-2 s-1 , R … Kollisionsrate in s-1
… Strahl-Strahl-Wirkungsquerschnitt in cm2
R = L
Beispiel Teilchen-Antiteilchen-Speicherring (pp, e+e-):
1 Vakuumröhre bei gleichem magnetischem Führungsfeld.N … Anzahl der Teilchen pro Paket (“bunch”)Bei je 1 Paket gibt es 2 Kollisionspunkte. In jedem Kollisionspunkt (“Interaction Region”) treten Zusammenstöße mit der Frequenz f ≈ c/u auf, wobei u der Umfang des Speicherringes ist.
Dann ist die Luminosität in einem Kollisionspunkt durch folgende Formel gegeben:
nbunch … Anzahl der Pakete, N± … Anzahl der Teilchen pro Paket A … Strahlfläche bei kompletter Überlappung
L A Fokussiermagneten (Quadrupole) “low region” ( ~ Strahlenvelope).Teilchenoszillationen in vertikaler und horizontaler Richtung zur idealen Bahn: Betatronschwingungen. Longitudinale Schwingungen relativ zur Bewegung eines idealen Teilchens (phasengleich zum Hochfrequenzfeld):Synchtotronschwingungen.
L = f nbunch
N+N-
A
Luminosität
Typische Luminositäten für Collider
Beschleuniger Teilchen L/cm-2s-1
SLC (Stanford) e+ e- 0.35x1030
LEP (CERN) e+ e- 2x1031
HERA (DESY) e- p 1.6x1031
SppS (CERN) p p 6x1030
Tevatron (Fermilab) p p 2x1032 *)
KEKB (Tsukuba) e+ e- 1x1034
PEP II (Stanford) e+ e- 3x1033
LHC (CERN) p p 1x1034
*) mit Main Injector, ohne 2x1031
1033 “TeV33”
Beschleunigerkomplex des CERN
LHC/LEP
SPS
Beschleunigerkomplex des Fermilab
Tevatron
Main Injector
Beschleunigerkomplex des Fermilab
Tevatron
Main Injector
Beschleunigerkomplex des SLAC
Beschleunigerkomplex des SLAC
Beschleunigerkomplex des KEK
Teilchennachweis
Erzeugte Teilchen werden nachgewiesen durch:
Wechselwirkung mit dem Detektormaterial Starke Wechselwirkung für Hadronen Schwache Wechselwirkung für Neutrinos Erzeugung neuer Teilchen bei genügend
großer Energie Ionisierung von Atomen (geladene Teilchen) Abgabe von elektromagnetischer Strahlung (geladene Teilchen) -> e+e-
Wechselwirkung mit Atomkernen
Kurze Reichweiten.z.B. mit einfachstem Kern, dem Proton:
Elastische Streuung:z.B. - + p -> - + p
Inelastische Streuung:z.B. - + p -> + + - + 0 + n- + p -> K0 +
Wechselwirkung mit Atomkernen
Totaler Wirkungsquerschnitt
tot = el + inel
tot = el + q + inel (für größere Kerne)
inel … groß bei hohen Energien
tot ≈ (10…100) mb (1 mb = 1 millibarn = 10-27 cm2)
q … Wirkungsquerschnitt für quasielastische Streuung
(elastische Streuung an Nukleonen)Rückstoß -> Kernabstoßung -> Anregung bzw. Spaltung
tot und el für - + p
tot = (10 … 100) mb
tot ≈ r 2 ≈ 30 mb für r ≈ 10-15 m
p (GeV/c)
(m
b)
tot
el
10110-1 102 103
10
100
Wechselwirkung mit Atomkernen
KollisionslängeWahrscheinlichkeit (Pc) für eine Hadron-Kern-Wechselwirkung in dünner Schicht mit Dicke dx.Pc = n tot dx (n = NA/A … Kerne pro Einheitsvolumen)A … Molmasse (g/mol), … Dichte (g/cm3),NA … Avogadrozahl (6.022 . 1023 / mol)
Mittlere freie Weglänge (“Kollisionslänge”): lc = 1/n tot
Absorptionslänge (“Interaktionslänge”)
a (la ) = 1/n inel
Kollisions- und Absorptionslängen werden auch oft in g/cm2 angegeben:
lc’ = A/NA tot = lc, la’ = A/NA inel = la
Atomic and Nuclear Properties of Materials
Particle Data Group (http: //pdg.lbl.gov)
Ionisation
Alle geladenen Teilchen betroffen. Für mittlere Energien (200 GeV max.) dominieren Ionisationsverluste durch Coulombstreuung an Hüllenelektronen. Die Bethe-Bloch-FormelBethe-Bloch-Formel (hier für Teilchen mit Spin 0 und Ladung ±e) gibt den mittleren Energieverlust an:
x … zurückgelegte Wegstrecke im Mediumme … ElektronmasseZ … OrdnungszahlI … mittleres Ionsationspotential … dielektrischer Abschirmfaktor (nur für hochrelativistische
Teilchen wichtig)ne … Elektronendichte des Mediums (ne = NAZ/A)D … 42h2 / me = 5.1.10-25 MeVcm2
dE DZ2 2mec222 ( )
dx=
2 ne[ ln I- β2 -
2 ]
Ionisationsenergieverlust für ± und p in Blei
(dE/dx)min ~ e2 Suche nach freien Quarks!
20
15
0.1 1 10 100p (GeV/c)
-dE
/dx
(MeV
/cm
)
Minimalionisierung ( ≈ 3-4)
2
Relativistischer Anstieg
Strahlungsverluste
- dE/dx = E/X- dE/dx = E/Xoo E = EE = Eoo exp(-x/X exp(-x/Xoo))
1Xo
4Z(Z+1)NA
A [ln(183Z-1/3 )]e2
mec2
Geladene Teilchen werden im Kernfeld abgebremst bzw. beschleunigt Abstrahlung von Photonen Energieverlust (Bremsstrahlung). Vor allem wichtig für Elektronen und Positronen.
(für relativistische Elektronen mit E >> mc2 / Z1/3).X0 … Strahlungslänge
(wichtig bei der Konzeption von elektromagn. Kalorimetern!)
e-
e-
Kern
e-
e-
[ ]2
Strahlungsverluste
Für hohe Energien sind die Strahlungsverluste proportional zu E/m2. Aus der Bethe-Bloch-Formel geht hervor, daß die Ionisationsverluste nur schwach von der Masse und Energie des Projektils abhängen (bei hohen Energien).
Strahlungsverluste dominieren für Elektronen und Positronen.
Ec … kritische Energie = Energie, bei der Strahlungsverluste undIonisationsverluste für Elektronen gleich sind
Element Z Xo/cm Ec/MeVH (26 K) 1 1000 340C 6 18.8 103Al 13 8.9 47Fe 26 1.8 24Pb 82 0.56 7
600Ec ≈ MeV Z
Wechselwirkung von Photonen mit Materie
Annahme: Monoenergetischer Photonenstrahl mit I Photonen pro Sekunde, der durch ein Material der Dicke x durchgeht. Dann ist der Energieverlust gegeben durch:
dI = - I dx/dI = - I dx/ I = II = I00 exp (-x/ exp (-x/
= 1/n= 1/n
... mittlere freie Weglänge vor Absorption oder Streuung … totaler Photon-Wechselwirkungsquerschnitt mit einem Atom
n … Kerne pro cm3
Wechselwirkung von Photonen mit Materie
Beiträge zu Photoelektrischer Effekt (Absorption durch Atom, Emission eines Elektrons) (~ Z5/E)Comptoneffekt(Photonstreuung an Hüllenelektronen) (~ Z/E)Paarerzeugung (im Kernfeld oder Hüllenelektronfeld) (~ Z2)
n X
oPaarerzeugung ≈
9 X0/7 … Konversionslänge 7 x
9 X0
Bei hohen Energien wird Photonabsorption, genauso wie der Strahlungs- verlust von Elektronen, durch die Strahlungslänge charakterisiert.
I = I0 exp ( )
Photon-Wechselwirkungsquerschnitte für ein Blei-Atom
a) Photoeffektb) Comptonstreuungc) Paarerzeugung im Feld der Hüllenelektronend) Paarerzeugung im Kernfeld
d
a b
c
10- 4 10- 2 1 102
102
10
1
10- 2
E / GeV
/ b