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Perspektiven für Perspektiven für Arbeit Arbeit Erfahrungen aus den Erfahrungen aus den Niederlanden Niederlanden Berlin, Deutschland Berlin, Deutschland 23. April 2007 23. April 2007 Gerrit Jan Schep Gerrit Jan Schep

Perspektiven für Arbeit Erfahrungen aus den Niederlanden Berlin, Deutschland 23. April 2007 Gerrit Jan Schep

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Perspektiven für ArbeitPerspektiven für Arbeit Erfahrungen aus den Erfahrungen aus den

NiederlandenNiederlanden

Berlin, DeutschlandBerlin, Deutschland23. April 200723. April 2007

Gerrit Jan SchepGerrit Jan Schep

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Aufbau ReferatAufbau Referat

• Stiftung StimulanSZStiftung StimulanSZ

• Kernzahlen NiederlandeKernzahlen Niederlande

• Trends in der Sozialen SicherheitTrends in der Sozialen Sicherheit

• Erfolgreiche Methoden für Erfolgreiche Methoden für Arbeitsmarktintegration von Chancenlosen Arbeitsmarktintegration von Chancenlosen u. Ausgegrenztenu. Ausgegrenzten

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Stiftung StimulanSZ Stiftung StimulanSZ (seit 2001)(seit 2001)

• Zentrum für Kenntnis u. Expertise zur Unterstützung von Zentrum für Kenntnis u. Expertise zur Unterstützung von Kommunen im Bereich Arbeit, Einkommen, Kommunen im Bereich Arbeit, Einkommen, Wohlfahrtspflege u. FürsorgeWohlfahrtspflege u. Fürsorge

• 2001-2004 subventioniert vom Ministerium für Soziale 2001-2004 subventioniert vom Ministerium für Soziale Sicherheit und Arbeit (SZW)Sicherheit und Arbeit (SZW)

• Seit 2004 Partner am Markt (Kunden meist Kommunen)Seit 2004 Partner am Markt (Kunden meist Kommunen)• Gemeinnützig (not for profit)Gemeinnützig (not for profit)• Über 60 Mitarbeiter/innen (& 40 frei Mitarbeiter/innen)Über 60 Mitarbeiter/innen (& 40 frei Mitarbeiter/innen)• Beratung, Instrumente für Management (z.B. digitale Beratung, Instrumente für Management (z.B. digitale

Handbücher, Benchmarking, Qualitätsmanagement), Handbücher, Benchmarking, Qualitätsmanagement), Qualifizierung, Verlag, Websites für Bürger, usw.Qualifizierung, Verlag, Websites für Bürger, usw.

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Kernzahlen Kernzahlen DE, NL, DK, It, GB, Fr und EU27DE, NL, DK, It, GB, Fr und EU27

Eurostat 2007Eurostat 2007DEDE NLNL DKDK ITIT GBGB FRFR EU-27EU-27

EinwohnerEinwohner

01-01-200601-01-2006

82.437.45982.437.459 16.334.21016.334.210 5.427.4595.427.459 58.751.71158.751.711 60.393.10060.393.100 60.393.10060.393.100 492.852.385492.852.385

BIPBIP

P/P (EU=100) P/P (EU=100) 20062006

109109 127127 122122 9797 117117 106106 100100

EU 25EU 25

Wachstum BIP Wachstum BIP Vorhersage Vorhersage 20072007

1,1%1,1% 3,1%3,1% 2,2%2,2% 1,2%1,2% 2,1%2,1% 1,7%1,7% 2,1%2,1%

EU 25EU 25

ArbeitslosenArbeitslosen

Quote 2006Quote 2006

8,4%8,4% 3,9%3,9% 3,9%3,9% 6,8%6,8% 5,3%5,3% 9,4%9,4% 7,9%7,9%

% Schüler % Schüler ohne Abschlussohne Abschluss

20062006

13,8%13,8% 12,6%12,6% 10,9%10,9% 20,8%20,8% 13,0%13,0% 13,1%13,1% 15,4%15,4%

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Die Lage in den Niederlanden?Die Lage in den Niederlanden?

• Berufsbevölkerung (15-64) Berufsbevölkerung (15-64) 11.000.000 11.000.000

davon arbeiten:davon arbeiten: 7.600.000 (70%)7.600.000 (70%)

• Leistungsansprüche (Transfers)Leistungsansprüche (Transfers) 1.920.000 1.920.000

• Nicht erwerbstätigNicht erwerbstätig 1.580.000 1.580.000

(1,1 Mio. Studenten)(1,1 Mio. Studenten)

• Keine Teilnahme am Erwerbsleben 3.500.000Keine Teilnahme am Erwerbsleben 3.500.000

(30%)(30%)

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Sozialleistungen in % BIPSozialleistungen in % BIPgelb: Deutschland gelb: Deutschland rot: Niederlanderot: Niederlande

Sozialleistungen (in % BIP) Eurostat, bearbeitet von StimulanSZ

0

5

10

15

20

25

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006

EU (25 countries) Denmark Germany France Italy Netherlands United Kingdom

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Sozialtransfers in NLSozialtransfers in NLblau=Berufliche Arbeitsunfähigkeit (WAO, WIA)rot= Arbeitslosenversicherung (WW)gelb= Sozialhilfe (WWB)

Ontwikkeling uitkeringen Arbeidsongeschiktheid, Werkloosheid en BijstandBron:CBS,bewerkt door StimulanSZ

0

200.000

400.000

600.000

800.000

1.000.000

1.200.000

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006

AOG WW Bijstand incl 65+

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Kernzahlen zum Gesetz “Arbeit Kernzahlen zum Gesetz “Arbeit und Sozialhilfe” (WWB)und Sozialhilfe” (WWB)

• Leistungsbezieher WWB Ende 2006: 302.000

• 57% Alleinstehende, 27% Alleinerziehende, 16% Paare

• 30% Abgänge in reguläre Jobs

• 14% Abgänge in regulären Jobs via ‘Maatwerk traject’

(= individuelle Fördermaßnahmen)

• 77% = länger als 1 Jahr sozialhilfeabhängig (WWB)

• 38% = keine Arbeitspflicht (Bewerbungspflicht)

• Sanktionen = (nur) 1% pro Monat

• Gesamtausgaben etwa 4,2 Milliarden €

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Trend = Trend = Kommunen schaffen Kommunen schaffen es!es!in niederländischer in niederländischer SozialsicherheitSozialsicherheit• Seit 2004: 100% Dezentralisierung und

Kostenträger-schaft beim Gesetz Arbeit u. Sozialhilfe (WWB)

• Privatisierung der Arbeitsmarktintegrationsdienste

• Änderung der Rolle des Arbeitsamtes

• Änderung der Rolle der Arbeitgeber

• Seit 2007: neues Gesetz “Wohlfahrtsunterstützung”

• Neues Immigrationsgesetz

• Mehr Aufmerksamkeit für Armut u. problematische Verschuldung

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Warum Warum Kommunen es schaffenKommunen es schaffen

• Gesamtperspektive notwendig, um soziale Probleme lösen zu können

• Staatsebene unfähig, integrale Dienstleistungs-konzepte auszuführen

• Lokalebene stark entwickelt in den Niederlanden

• Kommune vereint lokale/regionale Interessenten

• Erfolgorientiert, weniger Rücksicht auf Regeln • Street level bureaucrats sind notwendig für

Massarbeit• Dezentralisierung = Kostensenkung

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Work First: ein ‘neues’ Work First: ein ‘neues’ KonzeptKonzept

• “Jeder kann etwas”• Arbeit = das beste Mittel zur Selbsthilfe• Aktivierung von Kunden trägt zu

Sozialeingliederung bei; Staatliche Fürsorge führt zu sozialer Ausschließung

• Gegenseitige Verpflichtung: jeder Kunde soll für den Leistungsanspruch eine “Gegenleistung” erbringen

• Unmittelbare Aktion; keine “couch potatoes”• Kunden haben ein Recht auf die besten Dienste• Nachsorge ist notwendig für nachhaltiges

Ergebnis

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““Work First” in der Praxis Work First” in der Praxis NLNL

• Jetzt: über 150 Kommunen praktizieren “Work First” (WF)

• WF oft “Türwächter” – Zugangssteuerung und Begrenzung des Missbrauchs, Fehlgebrauchs von Leistungen

• In der Praxis viele Variationen von “Work First”

• Nächster Schritt: “Work First” auch für schwer vermittelbare Arbeitslose

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Hat “Work First” Erfolg? Hat “Work First” Erfolg? Top 10 NL Kommunen /WWB Fallzahlentwicklung 2006Top 10 NL Kommunen /WWB Fallzahlentwicklung 2006

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Begrenzung der Begrenzung der “finanziellen “finanziellen Schäden”Schäden”(Roosendaal)(Roosendaal)• ZielZiel

– Verringerung Leistungsschaden KommuneVerringerung Leistungsschaden Kommune– Verringerung Einkommensschaden bei den KundenVerringerung Einkommensschaden bei den Kunden

• MethodeMethodeProduktpalette:Produktpalette:– können u. wollenkönnen u. wollen FreiFrei– können aber nicht wollenkönnen aber nicht wollen Arbeit sofortArbeit sofort– wollen aber nicht könnenwollen aber nicht können Arbeit mit Arbeit mit

SozialhilfeleistungSozialhilfeleistung– nicht können, nicht wollennicht können, nicht wollen FürsorgeFürsorge

• ErfolgfaktorErfolgfaktor– Verabredung giltVerabredung gilt– Mitarbeiter (Fallmanager)Mitarbeiter (Fallmanager)– Arbeitgeber (Nachsorge)Arbeitgeber (Nachsorge)– Kunde (= Arbeitnehmer)Kunde (= Arbeitnehmer)

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Gesellschaftlich anpackenGesellschaftlich anpacken (Zwolle)(Zwolle)• ZielZiel

– Probleme lösen mit den VerursachernProbleme lösen mit den Verursachern– GewinnverdopplungGewinnverdopplung

• weniger Problemveranlasserweniger Problemveranlasser• weniger Leute abhängig von Sozialleistungweniger Leute abhängig von Sozialleistung• Besseres LebensklimaBesseres Lebensklima

• MethodeMethode– Sofort an die Arbeit über das Amt für kurzfristige ArbeitSofort an die Arbeit über das Amt für kurzfristige Arbeit

• ObdachloseObdachlose• StraffälligeStraffällige• LeistungsmissbraucherLeistungsmissbraucher• ChancenloseChancenlose

• ErfolgfaktorErfolgfaktor– Arbeit kein Nebenprodukt von Fürsorge: ArbeitsnehmerdisziplinArbeit kein Nebenprodukt von Fürsorge: Arbeitsnehmerdisziplin

• Während Arbeitszeit (auch in Pausen) keine Drogen oder Alkohol;Während Arbeitszeit (auch in Pausen) keine Drogen oder Alkohol;• Methadon gestattet, sowohl Bezug als auch EinnahmeMethadon gestattet, sowohl Bezug als auch Einnahme

– Begleitung von Heilsarmee, Sozialhilfeamt, Drogenberatung, Begleitung von Heilsarmee, Sozialhilfeamt, Drogenberatung, AktivierungsamtAktivierungsamt

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Jugendliche:Jugendliche:

keine Arbeit - kein Geldkeine Arbeit - kein Geld ((Papendrecht)Papendrecht)• ZielZiel

– Jugendliche möglichst bald an die Arbeit!Jugendliche möglichst bald an die Arbeit!– Bessere Ausgangslage für den ArbeitsmarktBessere Ausgangslage für den Arbeitsmarkt– Verringerung der Fallzahlen und der KostenbelastungVerringerung der Fallzahlen und der Kostenbelastung– Raum schaffen für schwierige GruppenRaum schaffen für schwierige Gruppen

• MethodeMethode– Arbeitszentrum für Jugendliche (< 30)Arbeitszentrum für Jugendliche (< 30)

• Kommerzielles UnternehmenKommerzielles Unternehmen– Werkstatt: Greenwalls, Fahrräder u. VerpackungsarbeitWerkstatt: Greenwalls, Fahrräder u. Verpackungsarbeit– Ausleihen an regulären ArbeitgeberAusleihen an regulären Arbeitgeber

• Lohnkostensubvention (80% der Leistung)Lohnkostensubvention (80% der Leistung)– 3 – 5 Monate3 – 5 Monate

• Max. 6 MonateMax. 6 Monate

• ErfolgfaktorErfolgfaktor– Arbeit im Rahmen einer regulären StelleArbeit im Rahmen einer regulären Stelle– Mindestlohn (= ca. 120 % des Sozialhilfeniveaus)Mindestlohn (= ca. 120 % des Sozialhilfeniveaus)– Ausbildung von ArbeitskompetenzenAusbildung von Arbeitskompetenzen– Begleitung u. NachsorgeBegleitung u. Nachsorge– Jobsuchen aus einer Beschäftigung heraus Jobsuchen aus einer Beschäftigung heraus

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““Work for the Dole” Work for the Dole” (Australien) (Australien) (Groningen)(Groningen)• ZielZiel

– Aktivierung der Kunden durch ...Aktivierung der Kunden durch ...– Sozial wertvolle AktivitätenSozial wertvolle Aktivitäten

• MethodeMethode– Einkauf bei (halb-) öffentlichen Unternehmen und Einkauf bei (halb-) öffentlichen Unternehmen und

Privatunternehmen Privatunternehmen – Kunde hat (freie) Wahl und meldet FortschritteKunde hat (freie) Wahl und meldet Fortschritte

• InstrumenteInstrumente– Prämie: € 300 (nach Beendigung)Prämie: € 300 (nach Beendigung)– AusbildungskreditAusbildungskredit– Kostenersatz für freiwillige Arbeit (keine Arbeitspflicht)Kostenersatz für freiwillige Arbeit (keine Arbeitspflicht)

• ErfolgfaktorErfolgfaktor– KundenorientiertKundenorientiert– Man kennt den Kunden!Man kennt den Kunden!– Schliesst an Aktivitäten im Stadtviertel anSchliesst an Aktivitäten im Stadtviertel an

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Dank voor uw aandacht

(auf Deutsch)Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

Was können Sie…Was können Sie…am Dienstag schaffen?am Dienstag schaffen?