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Petrus und Paulus sind sehr verschie-
den, trotzdem verbindet sie aber Ent-
scheidendes: die Liebe zu Christus,
das Wissen um ihre Schwachheit und die Bereitschaft, sich
in den Dienst am Aufbau der Kirche zu stellen.
Petrus war der Sprecher der Zwölf. Er war ein einfa-
cher Fischer, der jahrelang mit Jesus unterwegs war und
ihn dabei sicher gut kennen gelernt hat. Obwohl er Jesus
Min
iFundus
März 2/2007
Petrus &Paulus
Waren er und die anderen Jünger nach dem Tod Jesu
voller Angst und Mutlosigkeit, so haben sie zu Pfingsten
durch den Heiligen Geist die Macht und Kraft des auf-
erstandenen Herrn erlebt.
Paulus wiederum ist uns ein Beispiel dafür, dass die
Begegnung mit Christus nicht an eine bestimmte Zeit
oder einen Ort gebunden ist. Wie jede/r von uns hat
Paulus Jesus nicht kennen gelernt, solange dieser auf
Erden als Mensch gelebt hat. Paulus war ein scharfsinni-
ger jüdischer Gelehrter, der mit großer Konsequenz das,
was er als richtig erkannte, verwirklichen wollte. War er
zuerst ein leidenschaftlicher Gegner der Christen, der sie
erbittert bekämpfte, so hat die Begegnung mit Christus
sein Leben völlig "umgekrempelt". Er wurde ein großer
Prediger, der sich selbst als Apostel bezeichnet und dem
wir viele Schriften des Neuen Testaments verdanken.
als den Messias
erkannt hat,
kam eine Zeit,
in der Petrus es
nicht geschafft
hat, zu Jesus zu
stehen und ihm
treu zu sein.
Trotzdem oder
vielleicht auch
gerade deshalb
ist er der Fels,
auf den Jesus
die Kirche ge-
baut hat. Denn
jeder Dienst in
der Kirche
braucht das
Wissen, dass
Jesus der Herr
der Kirche ist
und wir seine
Hilfe brauchen,
um unseren
Platz in dieser
Kirche zu finden
und ihn auszu-
füllen. Petrus
hat das erlebt.
Weil Jesus Christus kraft seines Geistes die Kirche
nie verlassen hat, ist sie auch heute nach 2.000 Jahren
an vielen Orten auf der ganzen Welt lebendig erlebbar.
Die Kirche hat einen großen Schatz an Wissen und
Wahrheit, den die Apostel grundgelegt haben und der
sich über Jahrhunderte geformt und geläutert hat.
Wenn wir diesen Schatz entdecken und uns damit aus-
einander setzen, finden wir Heimat in der Kirche und
Antworten auf die Herausforderung unserer Zeit und
jeder neuen Situation. Antworten, die nicht weitere
Probleme schaffen sondern Lösungen anbieten und
die ER-LÖSUNG, die Jesus gebracht hat, sichtbar
machen.
Es braucht Mut, bei sich selber mit der Erneuerung der
Kirche zu beginnen und nicht darauf zu warten, dass ande-
re sich zuerst verändern. Mit Jesu Hilfe aber können wir
Menschen werden, die ihren Platz im Leben der
Gesellschaft und der Kirche finden und ihn wie Petrus
und Paulus verantwortungsvoll erfüllen.
Dass wir Jesu Nähe immer suchen, damit er
unseren Mut stärken kann, wünscht sich und
euch
Euer
MiniFundus-Team
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MiniFundus2 März 2007
Petrus & Paulus
„Wir können unmöglich schweigen überdas, was wir gesehen und gehört haben!“
(Apg 4,20)
Gebet
Du bist es, der uns verbindet
Jesus,
Du hast uns in der Kirche
zu einer großen Gemeinschaft zusammen geführt.
Diese Gemeinschaft hat Platz für Menschen aus allen Ländern,
für Menschen mit verschiedensten Sprachen,
für Menschen mit verschiedensten Hautfarben,
für Menschen mit verschiedensten Bräuchen und Lebensweisen.
Du bist es, der uns verbindet.
In dir haben wir Gemeinschaft mit Gott
und untereinander.
Hilf uns,
diese Gemeinschaft auch im Kleinen zu leben.
Hilf uns,
niemanden auszugrenzen.
Wir wollen offen auf einander zuzugehen
und von einander zu lernen.
Wir wollen einander dienen,
so wie du es uns vorgelebt hast.
Darum bitten wir Dich,
Christus, unseren Herrn.
Amen.
Wissen
Petrus und die Himmelstür des Irrtums unterworfen. Deswegen braucht es Prüfung und
Bestätigung durch die Kirche, um die Einheit zu gewähren und
uns vor Glaubensirrtümern zu schützen. Es braucht also noch
eine dritte Instanz:
3. Das Lehramt, das vor allem durch die Bischöfe wahrge-
nommen wird. Das Kollegium der Bischöfe findet sich immer wie-
der zusammen, um über die wichtigen Fragen der Kirche zu bera-
ten und Entscheidungen zu treffen. Allerdings hat es schon Zeiten
gegeben, wo sich Bischöfe in verschiedene Lager gespalten haben
und gegeneinander entscheiden wollten. Deshalb, wiederum als
Dienst an der Einheit und Wahrheit, ist der Bischof von Rom das
"Zünglein an der Waage". Ein Konzil oder ein Kreis von Bischöfen
kann nur dann etwas definieren, wenn es in Einheit mit dem
Bischof von Rom, also mit dem Papst, geschieht. Zurzeit Christi war
Rom das Zentrum der bekannten Welt. Petrus ging nach Rom und
wurde dort zum Märtyrer. Die Lehre der Kirche nennt den Bischof
von Rom deshalb "primus inter pares" – den Ersten unter
Gleichen. Seine "Vorrangstellung" unter den Bischöfen, sein
Primat, soll ein Primat der Liebe und des Dienens sein. o
Vor der Himmelstür steht ein Handwerker und
fragt Petrus: "Warum musste ich so früh sterben? Ich bin doch erst
37?" Petrus schaut in seinem Buch nach und sagt: "Nach den
Stunden, die du den Kunden berechnet hast, bist du schon 93."
Witze wie dieser, wo Petrus einem Menschen die Himmelstür öff-
net oder verschließt, aber auch Darstellungen von Petrus mit
Schüssel(n) spielen auf Mt 16,19 an, wo Jesus zu Petrus sagt: "Ich
werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden
binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du
auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein."
"Binden" und "lösen" sind Fachausdrücke aus der im Judentum
geübten Bannpraxis: "Binden" meint die Verhängung des Banns, den
Ausschluss aus der Gemeinschaft, "Lösen" heißt die Aufhebung des
Banns, die Wiederaufnahme.
Der Dienst des Petrus setzt sich dem katholischen Glauben nach
im Dienst des Papstes fort. Die Schlüssel im vatikanischen Wappen
weisen uns daraufhin. Der Papst trägt Verantwortung für die
Gemeinschaft der Glaubenden und für die Klarheit der katholischen
Lehre.
Im Glauben unserer Kirche gibt es ja Inhalte, die weder wir noch
der Papst nach persönlichem Geschmack verändern können. Sie
sind uns vorgegeben, weil Jesus Christus sie uns geoffenbart hat.
Deshalb gehört das Christentum (zusammen mit dem Judentum
und dem Islam) zu den "Offenbarungsreligionen". Was aber
gehört zum "depositum fidei" – zum eigentlichen Bestand unseres
Glaubens? Die Grafik auf dem Titelbild weist darauf hin: Bibel und
ein Schlüssel, der die Tür aufschließt, liegen in der Mitte der
gezeichneten Ministrantengruppe.
1. Die Bibel: Sicherlich – die Bibel ist die "Ur-Kunde" unseres
Glaubens. Aber sie ist keine Sammlung von eindeutigen
Glaubenssätzen, Geboten oder Anweisungen.
2. Die lebendige Tradition – die Überlieferung derKirche: Die Bibel kann nicht die einzige Richtschnur für unseren
Glauben sein. Sie ist ja selbst zu einem Teil auch Frucht und
Ergebnis der Tradition. Für das Neue Testament wurde erst gut 500
Jahre nach Jesus endgültig festgelegt, welche Schriften Bestandteil
sind und welche nicht – beim Alten Testament hat dieser Prozess
sogar noch länger gedauert.
Die Bibel ist vom heiligen Geist inspiriert und muss in diesem
Geist gelesen und ausgelegt werden. Es gab zu jeder Zeit
Menschen, die sich bemühten, die Bibel richtig zu verstehen und
in Verbundenheit mit Gott Antworten auf die Fragen und Probleme
ihrer Zeit zu geben. Wir Menschen sind aber immer der Möglichkeit
Gruppenstunde
Steckbrief Paulus
Paulus hat eine spannende Lebensgeschichte.
Um diese zu entdecken, haben wir einen Lückentext erstellt,
dessen Kopiervorlage du in der Materialdatenbank auf
www.minifundus.net findest. Füllt diesen Text paarweise oder in
Kleingruppen mithilfe von Bibeln aus.
Vielleicht wollt ihr im Anschluss an die "Forschungsarbeit"
eine Wandzeitung oder ein großes Bilderbuch gestalten, das
vom Leben des Hl. Paulus erzählt? Jede/r gestaltet dazu eine
Szene – sei es gemalt, gezeichnet, aus Papier gerissen oder
indem ihr euch verkleidet und die Szenen fotografiert. o
MiniFundus 3März 2007
Petrus & Paulus
Gruppenstunde
Interview mit Petrus
Stell dir vor, Petrus würde heute leben. Stell dir vor,
auf einem öffentlichen Platz mitten in Wien begänne er gemein-
sam mit seinen Kollegen voll Begeisterung über Gottes große
Taten zu erzählen. Und alle, die vorbei kommen und zuhören, ver-
stehen sie! Menschen aus Afghanistan
und China, aus Georgien, Indien,
aus dem Irak, aus Nigeria, aus
Serbien, aus der Türkei – egal
aus welchem Teil der Welt sie
kommen und welche Sprache
sie sprechen - jede und jeder
hört sie in seiner Muttersprache
reden. Dabei ist spürbar, dass sie
nicht allein aus eigener Kraft
sprechen sondern be-GEIST-ert,
mit dem Heiligen Geist erfüllt,
sind.
Reporter lassen da wohl nicht
lange auf sich warten. Auch einen
Schandfleck im Leben des Petrus hat man sofort aufgespürt:
Dieser Mann, der durch seine klaren Worte und seinen Mut
besonders auffällt, war erst vor wenigen Wochen in einen Skandal
verwickelt – er hat geleugnet, Jesus zu kennen, obwohl sich
Augenzeugen sicher waren, dass er einer seiner treuesten
Begleiter war. Seit diesem Vorfall war Petrus untergetaucht.
Stell dir vor, Pfingsten wäre heute. Schon am nächsten Tag
wäre ein Interview mit Petrus in vielen Zeitungen auf der Titelseite.
Deine Minis können sich als Reporter betätigen und Petrus inter-
viewen. Entweder indem sie gemeinsam ein Interview oder eine
Reportage schreiben oder auch in einem Rollenspiel. In unserer
Materialdatenbank auf www.minifundus.net findest du unter dem
Stichwort Pfingsten eine einfache Nacherzählung des
Pfingstgeschehens (Apg 2,1-17) mit Grafiken. Falls ihr die
Bibelstelle nicht gut in Erinnerung habt, ist es hilfreich, sie als
Einstieg aus der Bibel oder von unserer Nacherzählung zu lesen.
Und wenn die Minis schwer in ihre Rolle als Reporter hin-
einfinden, kannst du ihnen beim Anfang helfen, z.B.
Petrus, man erzählt sich, dass du noch
erst vor wenigen Wochen gleich drei Mal
hinter einander geleugnet hast, dass du
Jesus kennst. Stimmt das?
Petrus: Ja, das
stimmt. Als Jesus verhaf-
tet worden ist, bin ich mit
einem anderen Jünger
zum Palast des Hohen-
priesters gegangen. Dort
ist Jesus verhört worden.
Die Frau, die uns die Tür
aufgemacht hat, hat
mich erkannt und ge-
sagt: "Bist du nicht auch einer von den Jüngern dieses
Menschen?" Ich habe es abgestritten.
Im Hof hat ein Feuer gebrannt, an dem sich die Knechten
und Dienern aufwärmen konnten. Mir war kalt, und so habe ich
mich zu ihnen gestellt. Auch sie haben mich gefragt, ob ich
nicht zu Jesus gehöre. Ich habe wieder gesagt, dass ich Jesus
nicht kenne. Einer von den Dienern aber hat nicht locker gelas-
sen. Er hat gesagt: "Aber du warst doch dabei, als wir Jesus ver-
haftet haben. Habe ich dich nicht gesehen?" Und da habe ich
Jesus zum dritten Mal verleugnet.
Ich habe gewusst, dass sie Jesus umbringen wollen. Und ich
hatte solche Angst, dass sie auch mich anklagen und verurtei-
len. Ich hatte Angst um mein Leben!
Wenige Wochen später warst du wie verwandelt. Du
bist hinausgegangen auf die Straße und hast allen
Menschen erzählt, dass Jesus Gottes Sohn ist und dass er
von den Toten auferstanden ist. Voller Begeisterung
warst du jetzt! Du bist festgenommen worden und man
hat dir unter Strafe verboten, jemals wieder von Jesus zu
erzählen. Du aber hast gesagt: "Wir können unmöglich
schweigen über das, was wir gesehen und gehört
haben!" und hast weiter gepredigt. Wie ist das möglich?
Was ist geschehen, dass du den Mut dazu hattest?... o
MiniFundus4 März 2007
Petrus & Paulus
Gruppenstunde
Gegenüberstellung Petrus & Paulus
Die folgenden Aussagen kannst du
kopieren und ausschneiden. Vielleicht habt
ihr in eurer Kirche Abbildungen der beiden
Apostel – dann könnt ihr dort hin gehen
und die Kärtchen zuordnen. Wenn nicht,
kannst du dir die Bilder in der Material-
datenbank auf www.minifundus.net down-
loaden oder einfach die beiden Namen
aufschreiben. Oder du erklärst einen Mini
zum Petrus und einen zum Paulus. Dann
können sich die beiden mit Umhängen
etc. verkleiden. Nun ordnet ihr ihnen die
Karten zu, die ihr abwechselnd vorlest.
Oder du lasst immer einen der beiden
eine Karte ziehen, er/sie liest die Karte vor
und dann entscheidet ihr gemeinsam, ob
das richtig oder falsch ist.
Petrus
Ich habe Jesus gekannt, als er als Mensch auf der Erde gelebt
hat. Ich war einige Jahre lang mit ihm unterwegs.
Man nennt mich den "Sprecher der Zwölf", weil ich in der
Schar der Apostel eine besondere Rolle hatte und oft für uns
alle gesprochen habe.
Ich habe viel Verständnis für Men-
schen, die in einer religiösen Ge-
meinschaft groß werden. Immerhin bin
ich selbst Jude und habe die jüdischen
Gesetze mein Leben lang geachtet.
Heute ist die größte Kirche, die es auf
der ganzen Welt gibt, mir geweiht. Diese
Kirche wurde aber erst im 16. Jhd. gebaut.
Ich bin ein einfacher Mann. Ich habe lange Zeit als Fischer
gearbeitet und gerne auf dem Land gelebt.
Ich werde meistens als alter Mann mit lockigem Haar und Bart
dargestellt. Oft habe ich einen oder manchmal auch zwei Schlüssel
dabei, die die Macht über die Erde und das Himmelreich symbolisie-
ren. (Mt 16,19) Manchmal werde ich auch mit einem Hahn darge-
stellt. Das erinnert an eine Begebenheit in meinem Leben, bei der ich
mich nicht von meiner besten Seite gezeigt habe (vgl. Joh 18,27).
Manche Künstler bilden mich mit einem umgedrehten Kreuz
ab. So bin ich nämlich in Rom hingerichtet worden.
Ich bin der Fels, auf den die Kirche gegründet ist. Zuerst habe
ich in Jerusalem gewirkt, dann in Antiochien und die letzten
Jahrzehnte meines Lebens war ich Bischof von Rom. Als solcher
hatte ich in besonderer Weise die Aufgabe, die junge Kirche zu
leiten. Ich war also der erste Papst.
Wie gesagt – ich bin kein Gelehrter. Zwei Briefe im Neuen
Testament tragen trotzdem meinen Namen.
Paulus
Solange Jesus auf der Erde lebte, bin ich ihm nicht begegnet.
Er ist mir aber erschienen – und so kann auch ich sagen, dass
ich ihm persönlich begegnet bin.
Eigentlich verdiene ich es gar nicht, Apostel genannt zu wer-
den. Ich habe Christus bekämpft und bin Schuld am Tod vieler
Christen. Weil mir aber der auferstandene Jesus erschienen ist,
so nenne ich mich doch Apostel.
Ich habe viel Verständnis für die Menschen, die nicht in einer
religiösen Gemeinschaft groß werden sondern erst später zum
Glauben an Jesus Christus finden. Auch wenn ich selbst Jude
bin und als Jude gelebt habe – ich hatte sehr viel mit Menschen
zu tun, die den lebendigen Gott nicht kannten.
Über 1000 Jahre lang, nämlich von 324 – 1626 n. Chr. war
die größte Kirche der Menschheit mir geweiht. Erst seit dem 16.
Jahrhundert gibt es eine andere, noch größere Kirche.
Ich bin gebildet. Neben dem Handwerk des Zeltmachers habe
ich unsere jüdischen Gesetze und Schriften beim berühmten Lehrer
Gamaliel in Jerusalem studiert. Ich bin ein Stadtmensch.
Ich werde gerne mit Philosophenbart und Buch
dargestellt. Dieses Buch ist die Bibel. Es ist ein
Attribut, mit dem die Apostel allgemein gerne dar-
gestellt werden. Vierzehn der Briefe im Neuen
Testament werden mir zugeschrieben.
Manche Künstler bilden mich mit einem Schwert
ab. Ich bin vor den Toren Roms enthauptet worden.
Manchmal findet ihr mich auch mit zwei Schwertern, wobei
eines die Geistesschärfe und Beredsamkeit ausdrücken soll, die
mir Gott geschenkt hat, und das andere auf meinen Tod hinweist.
Man nennt mich den Heidenapostel. Ich bin viel Jahre meines
Lebens gereist: 5.000 km habe ich zu Fuß und 15.000 km habe
ich mit dem Schiff zurückgelegt! So konnte ich die frohe Botschaft
zu den Heiden bringen, also zu den Menschen, die den lebendi-
gen Gott bis dahin nicht gekannt haben. In viele Teile der Erde
habe ich Christen-Gemeinden gegründet und betreut.
Ich habe den Gemeinden, die ich gegründet habe, viele Briefe
geschrieben: nach Rom, nach Korinth, nach Galatien usw. Oft war
ich ja nur kurz dort – so ein Brief kann den Menschen dann schon
weiterhelfen, dem Evangelium treu zu bleiben. o
Bild o.:
St. Petersdom
Bild r.:
Kirche
St. Paul v. d.
Mauern
MiniFundus 5März 2007
Petrus & Paulus
Wissen
Die Briefe des Apostel Paulus
An der Spitze der Briefsammlung des
Neuen Testaments stehen 13 Briefe, die
den Namen des Apostel Paulus in der
Anschrift tragen.
Paulus bediente sich des Briefes, um auf
Glaubensfragen zu antworten, Schwierig-
keiten im Gemeindeleben zu lösen, seels-
orgliche Anweisungen zu geben und die
neu bekehrten Christen zu ermahnen, zu
trösten und zu stärken. Die meisten der uns
erhaltenen Briefe waren dazu bestimmt, in
der Gemeindeversammlung vorgelesen zu
werden. Dadurch schenken sie uns wichtige
Einblicke in das Denken des Hl. Paulus und
seiner Mitarbeiter sowie in das Leben
urchristlicher Gemeinden seines Missions-
gebietes. Die Paulusbriefe gehören zu den
ältesten Texten des Neuen Testaments, sie
sind zwischen 50 und 60 n. Chr. entstanden.
Wichtige Briefe des Apostels wurden
schon früh gesammelt, ein Hinweis darauf
findet sich schon im 2. Petrusbrief: "Das hat
euch auch unser geliebter Bruder Paulus
mit der ihm verliehenen Weisheit geschrie-
ben; es steht in allen seinen Briefen, in
denen er davon spricht." (2Petr 3,15) Den-
noch sind uns nicht alle Briefe erhalten, die
er geschrieben hat.
Die wissenschaftliche Bibelforschung geht
davon aus, dass nicht alle Briefe, die in der
Bibel als Paulusbriefe gesammelt sind, von
Paulus geschrieben wurden sondern einige
von seinen Schülern stammen oder aus deren
Umfeld (nämlich die Briefe an Timotheus,
der Brief an Titus sowie der Epheser- und der
zweite Thessalonicherbrief).
An der Bedeutung für uns ändert das
nicht wirklich etwas – sie wurden in den
Kanon der Bibel aufgenommen und sind
damit für uns wichtig geworden, egal ob
Paulus oder jemand anderer sie geschrie-
ben hat.
Nach welchem System die Briefe in der
Bibel geordnet wurden, ist leicht erklärbar:
Sie wurden nämlich nach ihrer Länge ange-
ordnet, wobei die umfangreichsten an der
Spitze stehen. Der Hebräerbrief schließt die
Reihe der Paulinischen Briefe in der Bibel
ab. Er ist zwar nicht vom Apostel, sein Ver-
fasser ist aber deutlich von paulinischem
Gedankengut geprägt.
Der 1. und 2. Thimoteusbrief und der
Titusbrief werden als "Pastoralbriefe" be-
zeichnet. Sie sind nicht an Gemeinden
gerichtet, sondern an die Hirten (lat. pasto-
res), die Vorsteher der Gemeinden. Sie ent-
halten Anweisungen des kurz vor dem Tod
stehenden Apostels zur Ordnung und
Leitung der Gemeinden.
Einen guten Einblick in die Briefe des
Apostel Paulus (aber auch in andere
Schriften des Alten und Neuen Testa-
ments) bekommst du im "Vorwort", das
der Herausgeber deiner Bibel vor jedes
biblische Buch gestellt hat. Vermutlich hast
du diese Abschnitte bis jetzt meistens
überblättert. Es zahlt sich aber aus, sie zu
lesen! Kurz und knapp findest du dort
Informationen über Hintergründe, die dir
beim Verstehen des jeweiligen biblischen
Textes helfen können.
„
“Allmächtiger Vater,
wir bitten dich,
gib diesen deinen Dienern
die Würde des Priestertums.
Erneuere in ihnen den Geist
der Heiligkeit.
Das Amt,
das sie aus deiner Hand,
o Gott, empfangen,
die Teilhabe am Priesterdienst,
sei ihr Anteil für immer.
So sei ihr Leben für alle
Vorbild und Richtschnur.
Uns Bischöfen seien sie
zuverlässige Helfer.
In der Gnade
des Heiligen Geistes
bringe das Wort
der Frohen Botschaft
durch ihre Verkündigung
reiche Frucht in die Herzen
der Menschen,
und es gelange bis an die
Enden der Erde.
Mit uns seien sie treue
Verwalter deiner heiligen
Mysterien. […]
Mit uns Bischöfen vereint,
erflehen diese Priester,
Herr, dein Erbarmen
für die ihnen
anvertrauten Gemeinden
und für alle Menschen
auf Erden.
So werden die vielen Völker
in Christus vereint;
sie wachsen zusammen
zu einem einzigen Volk
und werden vollendet
in deinem ewigen Reiche.
(Aus dem Weihegebet der
Priesterweihe)
Lied
Herr, erwecke deine Kirche (Kanon)
Text: Gebet eines chinesischen Christen; Musik: Chris Herbring
MiniFundus6 März 2007
Petrus & Paulus
Was heißt LEITEN in der Kirche?
Jede Firma braucht einen Chef, jeder
Staat eine Leitung, jedes Unternehmen
eine Führung. Die Kirche auch! Die
Leitung der Diözesen erfolgt durch die
Bischöfe, die Leitung der Pfarrgemein-
den durch Pfarrer.
Und doch unterscheiden sich Hierar-
chie und Leitung in der Kirche in
grundsätzlicher Hinsicht von denen in
jeder anderen Organisation. Die Kirche ist
kein menschliches Gebilde mit einer
soziologisch zu begründenden Verfassung,
sondern in ihr strahlt das Licht fort, das
Christus selbst ist. Die junge Kirche wählte
für die Nachfolger der Apostel, die durch
Handauflegung geweiht wurden, den
Begriff "episkopos". Davon leitet sich
unser deutsches Wort Bischof ab. Der grie-
chische Ausdruck heißt wörtlich übersetzt:
der, der alles überschaut und beaufsich-
tigt. Man hat bewusst einen profanen
Ausdruck gewählt – der Bischof ist der
Vorarbeiter, der Aufseher, der Polier, der
auf Erden für das Funktionieren der
Heilsweitergabe sorgt. Der eigentliche
Chef aber ist und bleibt Christus selbst!
Auf ihn ist alles hingeordnet und von ihm
geht alles aus. Auch wenn im Laufe der
Jahrhunderte kirchliche Würdenträger die
ihnen gegebene Macht missbraucht und
persönlichen Vorteil aus ihrem Amt
geschlagen haben mögen – Jesus hat uns
durch sein Leben klar gezeigt, dass Leiten
in der Kirche heißt, anderen "die Füße zu
waschen". Hierarchie in der Kirche ist also
eine "Hierarchie des Dienens" – der Größte
soll werden wie der Kleinste, und der
Führende soll Dienender aller sein. (vgl. Lk
22,26)
Ein Bischof ist nach dogmatischem
Verständnis derjenige, der auf alles schaut
und die letzte Verantwortung Christus und
der Kirche gegenüber trägt. Er ist der
Stellvertreter Christi für die Ortskirche, er
ist gleichsam "Christus am Ort". Sein per-
sönliches Bemühen, Gott sein Leben zu
schenken und Ihm zu dienen, stärkt und
ergänzt Jesus Christus durch die Bischofs-
weihe, damit der Bischof die Kirche in seiner
Diözese – in Verbundenheit mit Gott und in
Zusammenarbeit mit Priestern, Diakonen
und Laien - leiten kann.
Daraus folgt, dass auch diese beiden
anderen Stufen des Weihesakramentes –
die Priester und die Diakone – nur unter
der Leitung des Bischofs ihren Dienst aus-
üben können. In Gemeinschaft mit dem
Bischof sollen Priester und Diakone
Gottes Volk leiten und führen.
In der Liturgie der Priesterweihe
kommt das zum Ausdruck, wenn der
Bischof Gott im Weihegebet bittet, dass
die neu geweihten Priester den Bischöfen
zuverlässige Helfer seien. Er betet, dass
sie in der Gnade des Heiligen Geistes das
Wort der Frohen Botschaft verkündigen,
damit es in den Herzen der Menschen rei-
che Frucht bringe. Er betet, dass sie mit
den Bischöfen treue Verwalter der
Sakramente seien und mit den Bischöfen
vereint Gottes Erbarmen für die ihnen
anvertrauten Gemeinden und für alle
Menschen auf Erden erflehen, damit die
vielen Völker in Christus zu einem einzi-
gen Volk zusammen wachsen.
An diesem Prozess mitzuarbeiten ist
aber nicht nur Aufgabe der Priester und
Diakone. Als Christen sind wir alle dazu
berufen und dafür mitverantwortlich –
nicht deshalb, weil es heute nicht genug
Priester gibt, sondern weil Gottes Geist
in jedem Gläubigen wirkt und jede/r sei-
nen Platz und seine Aufgabe in der
Gemeinschaft der Kirche hat!
Das Wort "Pastoral" leitet sich vom
lateinischen Wort für "Hirte" (pastor) ab.
Deine Aufgabe als Ministrantengruppen-
leiter/in ist eine pastorale Aufgabe. Du
arbeitest also mit am Hirtendienst! In
Verbundenheit mit Jesus arbeitest du mit
an dem Auftrag, den er seinen Jüngern
gegeben hat, am Auftrag, den die
Bischöfe bis in die heutige Zeit weiter tra-
gen und an dem jede/r Christ/in auf
seine Weise mitwirken soll: "Macht alle
Menschen zu meinen Jüngern […] und
lehrt sie alles zu befolgen, was ich euch
geboten habe!" (Mt 28,19.21) Vergiss
das auch dann nicht, wenn manchmal
organisatorischer Kleinkram im Vor-
dergrund steht oder eine Aktivität die
andere jagt. Es hilft dir, das Wichtige vom
Unwichtigen zu unterscheiden und vor
allem dich selbst nicht zu wichtig zu neh-
men. Denn was für die Bischöfe gilt, gilt
auch für Ministrantengruppenleiter/innen:
Der Chef ist und bleibt Christus selbst! o
Weiterführende Idee
Der Berufung eines Priesters auf der Spur
In vielen Diözesen werden Priesterweihen rund um Fest "Hl. Petrus & Hl. Paulus" am 29. Juni
gefeiert. In der Erzdiözese Wien ist die Priesterweihe seit einigen Jahren immer am Herz-Jesu-
Hochfest – also am Freitag in der Woche nach Fronleichnam.
Wisst ihr, vor wie vielen Jahren der Priester bzw. die Priester in eurer Gemeinde geweiht wur-
den?
Du könntest das Fest "Petrus und Paulus" zum Anlass nehmen, euren Pfarrer oder Kaplan zu
bitten, den Minis zu erzählen, warum er Priester geworden ist. Es sind oft spannende
Geschichten, wie sich eine Berufung vom ersten Überlegen bis hin zur Entscheidung, Priester zu
werden, entwickelt. Sicher hat er euch auch Fotos von seiner Weihe – vielleicht zeigt er euch
diese? o
MiniFundus 7März 2007
Petrus & Paulus
Wissen
Die ausdeutenden Zeichen der Priesterweihe
Die Liturgie der Priesterweihe kennt
nach der Weihe durch Handauflegung
und Gebet einige Zeichen, die das
Geschehen verdeutlichen:
1. Das Anlegen der priesterlichenGewänder: Im ersten Teil der Liturgie bis
zur Weihe, die nach der Predigt gefeiert
wird, tragen die Männer Albe und
Diakonenstola. Durch die Weihe werden
sie zu Priestern – sie bekommen deshalb
die priesterliche Stola und die Kasel über-
reicht und ziehen sie an. Die Stola als hat
sich schon seit dem 4. Jh als typisches
Amtszeichen des Priesters entwickelt. Als
solches wird sie unter dem Messgewand
bzw. über der Albe getragen, manchmal
z.B. bei Versehgängen auch über der
Alltagskleidung. Symbolisch kann man die
Stola als "Joch Christi" deuten, das der
Priester trägt.
2. Salbung der Hände: Jeder Neu-
priester kniet vor dem Bischof nieder. Der
Bischof salbt ihm die Handflächen mit
Chrisam und spricht dazu: "Unser Herr
Jesus Christus, den der Vater mit dem
Heiligen Geist und mit Kraft gesalbt hat,
behüte dich. Er stärke dich in deinem
Dienst, das Volk Gottes zu heiligen und
Gott das Opfer darzubringen."
3. Überreichung von Brot undWein: Auch für dieses Zeichen kniet ein
Neupriester nach dem anderen vor dem
Bischof nieder. Der Bischof überreicht ihm
die Hostienschale mit dem Brot sowie
den Kelch mit Wein, dem bereits Wasser
beigemischt ist, mit den Worten:
"Empfange die Gaben des Volkes für die
Feier des Opfers. Bedenke, was du tust,
ahme nach, was du vollziehst, und stelle
dein Leben unter das Geheimnis des
Kreuzes." (Die Bibel mit dem Auftrag,
Gottes Wort zu verkünden, wird schon bei
der Diakonenweihe überreicht.)
4. Umarmung der Neupriester: Als
Zeichen der Verbundenheit und Brüder-
lichkeit umarmt der Bischof jeden Neu-
priester und sagt die Worte des
Friedensgrußes: "Der Friede sei mit dir".
Der Neupriester antwortet: "Und mit dei-
nem Geiste.". o
„“
Es fällt uns schwer, die Kirche anders zu denken als im
Modell einer sich selbst verwaltenden Gesellschaft, die
mit den Mechanismen von Mehrheit und Minderheit sich
eine Form zu geben versucht, die für alle Mitglieder
annehmbar ist. Es fällt uns schwer, den Glauben anders
zu verstehen als in der Weise eines Entscheids für eine
Sache, die mir gefällt und für die ich mich daher einset-
zen möchte. Bei alledem sind aber immer nur wir selbst
die Handelnden. Wir machen die Kirche, wir versuchen,
sie zu verbessern und wie ein wohnliches Haus zu
gestalten. Wir wollen Programme und Ideen anbieten,
die möglichst vielen sympathisch sind. Dass Gott selbst
aktiv wird, dass ER handelt, setzen wir in der modernen
Welt einfach nicht mehr voraus. […] Wenn aber das
wahr ist, wenn nicht nur wir selbst etwas aussuchen und
tun, sondern wenn ER etwas sagt und tut, dann wird
alles anders. […] Dann wird es sinnvoll, ja nötig, meinen
eigenen Geschmack fahren zu lassen, auf meine eige-
nen Wünsche zu verzichten und dem nachzugehen, der
allein den Weg ins wirkliche Leben zeigen kann, weil er
selbst das Leben ist (Joh 14,6). […] Ich lasse meinen
Geschmack und unterwerfe mich ihm. Gerade so aber
werde ich frei, weil die wirkliche Knechtschaft das
Gefangensein im Zirkel unserer eigenen Wünsche ist.
Papst Benedikt XVI. "Zur Gemeinschaft gerufen"
Literaturtipp:Subito – SpontaneGruppenspiele mitk(l)einem Material
Franziska Bertschy, Manfred Kaderli;
rex-Verlag 2005
ISBN 3-7252-0683-X
In der Arbeit mit Kindern
und Jugendlichen sind oft
spontane Spiele für 2 bis
50 Teilnehmende gefragt,
die weder Vorbereitung
noch Material brauchen
oder höchstens Gegen-
stände, die überall
griffbereit sind. Die
"Subito"-Spiele die-
ser Sammlung eige-
nen sich
u als Einstieg,
Ausklang oder Pausenfüller
u für zwei Personen wie für Gruppen-
spiele
u für drinnen wie draußen,
u sportlich, aktiv zum Anregen oder zum
Beruhigen.
Ein weiterer Pluspunkt für dieses
Spiele-Büchlein: es passt sogar in die
Hosentasche! o
MiniFundus8 März 2007
Petrus & Paulus
"Pst – Petrus, Paulus! Jetzt
ganz leise!" Während Processus die
Stufen mit einer Kerze beleuchtet, zieht
Martinianus die Tür des Kerkers hinter sich
zu. Mit einem leisen Quietschen schließt
sich die Tür, hinter der Petrus und Paulus
seit Wochen gefangen waren.
Jetzt heißt es Abschied nehmen. Es
gibt nicht mehr viel zu sagen, schweigend
umarmen die Männer einander.
Processus flüstert: "Friede sei mit euch!"
Martinianus murmelt: "Gott segne euch
beide! Und danke für alles!" Dann ver-
schwinden die beiden im Dunkel der
engen Gassen Roms.
Begierig atmet Petrus die kühle
Nachtluft ein. Dass der Mond heute nur
schwach scheint, stört ihn nicht. In der lan-
gen Zeit im Gefängnis des Mamertinus
haben sich seine Augen an die Dunkelheit
gewöhnt. Auch Paulus streckt und reckt
sich an der frischen Luft.
Längst ist ausgemacht, wie der
Fluchtplan jetzt weiter verläuft. Paulus wird
sich bei Christen hier in Rom verstecken.
Petrus hingegen wird aus der Stadt flie-
hen. Bis die Sonne aufgeht, kann er den
Weg bis zur Stadtmauer schaffen. Und
wenn die Stadttore aufgeschlossen wer-
den, wird es im morgendlichen Gedränge
nicht auffallen, dass er Rom verlässt. Dass
ihre Flucht zu früh entdeckt wird, darüber
machen sich die beiden keine Sorgen.
Processus und Martinianus werden ihre
Flucht erst lange nach Sonnenaufgang
melden. Die beiden Gefängniswärter sind
Petrus und Paulus gute Freunden gewor-
den. Lauschten sie am Anfang nur mit hal-
bem Ohr den Gesprächen ihrer beiden
Gefangenen, so hörten sie im Laufe der
Wochen immer interessierter zu und stell-
ten schließlich Frage um Frage. Sie wollten
mehr wissen von der Hoffnung, die den
beiden Kraft und Mut schenkte. So ver-
schieden Petrus und Paulus von ihrer
Herkunft und ihrem Leben auch waren –
Processus und Martinianus spürten, dass
es der Glaube an den selben, an den
lebendigen Gott war, der den beiden
Frieden und eine tiefe Einheit schenkte.
Und so wollten sie mehr erfahren von
Jesus und seinem Reich.
Vor drei Wochen schließlich baten sie
um die Taufe. Mit Freude taufte Petrus sie
und nahm sie in die Gemeinschaft der
Christen auf.
Seit damals überlegten die beiden
Gefängniswärter, wie sie Petrus und
Paulus zur Flucht verhelfen könnten. So
viele Menschen warteten auf die Frohe
Botschaft, die Jesus gebracht hatte –
diese beiden Säulen der jungen Kirche
durften nicht länger im Kerker eingesperrt
sein! Wie sollten sie hier Jesu Botschaft
allen Menschen verkünden?
Den Fluchtplan hatten die Gefäng-
niswärter bald ausgetüftelt. Schwieriger
war es schon, Petrus und Paulus davon zu
überzeugen. Nicht dass diese so gerne in
Gefangenschaft waren, aber sie wussten,
wie gefährlich ihre Flucht für Processus
und Martinianus ist. Vielleicht würden die
beiden diesen Plan mit ihrem Leben
bezahlen müssen.
Heute endlich passte alles. Der Mann,
in dessen Dienst Processus und Martin-
ianus stand, ist seit gestern auf Reisen.
Der Mond ist nur eine schmale Sichel. Die
Christen, die Paulus aufnehmen sollten,
sind bereit und morgen war Markttag – da
wird in der Früh zwar genau kontrolliert,
wer in die Stadt hinein kommt aber kaum
geschaut, wer die Stadt verlässt.
Petrus wendet sich zu Paulus. "Auf
geht´s! Friede sei mit dir, du Prediger
unseres Herrn!" Sie tauschen den
Friedensgruß. "Geh hin in Frieden, du
Hirte der Herde Christi! So Gott will, wer-
den wir uns wieder sehen." flüstert
Paulus. Dann gehen sie in entgegen
gesetzte Richtungen los.
Alles läuft bestens. Wie geplant kommt
Petrus in den Morgenstunden in die Nähe
des Stadttors, durch das er Rom verlassen
will. Nur wenige Menschen sind ihm bis-
her begegnet und keiner von ihnen hat
sich für den Mann im ärmlichen Gewand
interessiert. Um noch etwas Zeit verstrei-
chen zu lassen, steuert Petrus das Tor
nicht direkt an sondern macht in kaum
belebten Straßen ein paar Umwege. Ja,
jetzt endlich ist die Sonne aufgegangen,
jetzt ist es Zeit, das Stadttor zu passieren.
Wie Processus und Martinianus es gesagt
haben – ohne Kontrolle und ohne
Schwierigkeiten gelangt Petrus aus der
Stadt hinaus. Beschwingt wandert er wei-
ter. Bald schon will Petrus die breite
Straße hier verlassen und auf weniger
belebten Fußwegen weiterkommen. Wie
schön es ist, sich wieder frei bewegen zu
können und so auszuschreiten! Nur gut,
dass er die Sonne im Rücken hat. Die
Augen tun ihm auch so weh, sie müssen
sich erst wieder an die Helligkeit gewöh-
nen.
Doch was ist das? Verwundert reibt
Petrus sich die Augen. Ist mit seinen Augen
etwas wirklich nicht in Ordnung? Ein Mann
kommt ihm entgegen, den er schon von
der Weite erkennt. Das kann doch nicht
sein. Oh ja, er hat richtig gesehen. Es ist
Jesus, der ihm entgegen kommt! Erscheint
ihm der Herr, um ihn in der Freiheit zu
begrüßen? Hat er einen neuen Auftrag für
ihn? Nach Rom würde er wohl nicht zurück
können, aber vielleicht könnte er so ähnlich
wie Paulus früher irgendwo in weiter Ferne
das Evangelium verkünden und Ge-
meinden aufbauen?
Immer schneller wird Petrus, er läuft
Jesus entgegen, um ihn zu begrüßen.
Atemlos fragt er ihn: "Herr, wohin gehst
du?" Jesus erwidert: "Ich gehe nach Rom,
um dort noch ein Mal gekreuzigt zu wer-
den." Petrus kann es nicht glauben. Soll er
Jesus schon wieder verlieren? "Herr, du
sollst noch ein Mal gekreuzigt werden?"
"Ja, ich werde noch ein Mal gekreuzigt"
antwortet Jesus.
Alles, nur das nicht! Auch wenn es
schon mehr als dreißig Jahre her ist, auch
wenn Petrus inzwischen tausende Male
seine Treue zu Jesus bewiesen hat, auch
wenn der Heilige Geist ihm zu Hilfe
gekommen ist, auch wenn er seit
Jahrzehnten für Jesus und für seine Kirche
lebt und es in seinem Leben nichts
Wichtigeres gibt – schlagartig ist Petrus
gegenwärtig, wie er Jesus damals in
Jerusalem in seinem Leiden und Sterben
Gruppenstunde
„Herr, wohin gehst du?“ (Geschichte)
MiniFundus 9März 2007
Petrus & Paulus
verlassen hat. Und wie ein Aufschrei bre-
chen die Worte aus ihm heraus: "Herr,
dann will ich umkehren und mit dir
gekreuzigt werden!"
Christus schaut ihm in die Augen.
Dieser Blick macht Petrus Mut! Er will Jesu
Hand nehmen und nach Rom zurückkeh-
ren. Doch noch ehe er Jesus berühren
kann, steigt dieser vor seinen Augen in
den Himmel empor.
Da fällt Petrus auf die Knie und weint.
Er hat verstanden, was Jesus gemeint hat.
Hier in Rom wird er gebraucht! Hier soll er
durch sein Leben von Jesus erzählen –
auch auf die Gefahr hin, dass der Kaiser
ihn hinrichten lassen wird. Petrus ahnt,
dass der Kaiser vor nichts zurückscheut,
um ihn zum Schweigen zu bringen.
Vielleicht wird er ihn kreuzigen lassen?
In diesen Minuten fasst Petrus einen
Entschluss: Er wird nach Rom zurückkeh-
ren, wie er es Jesus versprochen hat. Auch
wenn er den Herrn jetzt nicht mehr sehen
kann, er weiß, dass er mit ihm ist und ihm
Kraft und Mut schenken wird. Wenn aber
Jesus, der vom Himmel auf die Erde kam,
aufrecht am Kreuz gestorben ist, dann will
er, der von der Erde kommt und auf den
der Himmel wartet, mit dem Kopf zur
Erde und den Füßen zum Himmel ster-
ben!
Und Petrus steht auf und trocknet
seine Tränen. Er dreht sich um und geht
zurück nach Rom, der Sonne entgegen.
(Erzählung frei nach Legenda aurea,
einer im Mittelalter weit verbreiteten
Sammlung von Heiligenlegenden) o
Impule zur Geschichte:
Wozu will uns diese Geschichte ermutigen? Was können wir
von Petrus lernen?
uDie Sehnsucht, mit Jesus zu gehen und für ihn zu leben ist
in Petrus größer, als sein Wunsch zu fliehen. In welchen
Situationen fliehen wir vor etwas statt uns der Herausforderung
zu stellen?
u Auch Petrus schafft es nicht aus eigener Kraft, sich der
Herausforderung zu stellen. Die Begegnung mit Jesus schenkt
ihm neuen Mut und Kraft. Es ist unwahrscheinlich, dass Jesus
dir oder mir so begegnet wie Petrus in der Geschichte. Wie
aber können wir seine Nähe auch heute erleben und uns von
ihm stärken lassen? Im Gebet können wir seine Nähe spüren.
Die Anbetung ist eine besondere Chance für uns – Jesus ist in
der Gestalt der Eucharistie für uns auch sichtbar. Er ist da!
Indem wir seine Nähe suchen, stärkt er uns. In der Hl. Messe
schenkt er uns Orientierung durch sein Wort und Kraft, das
Gute zu tun, durch sein Fleisch und Blut. Im Sakrament der
Versöhnung, in der Beichte, können wir immer wieder einen
Neuanfang setzen, wenn wir uns von ihm entfernt haben. o
Wissen
Warum der Papst und Bischof im Hochgebet
namentlich erwähnt werden
In jeder Eucharistiefeier betet der
Priester in unser aller Namen so oder
so ähnlich: "Gedenke deiner Kirche
auf der ganzen Erde und vollende
dein Volk in der Liebe, vereint mit
unserem Papst Benedikt, unserem
Bischof Christoph und allen
Bischöfen, unseren Priestern und
Diakonen und mit allen, die zum
Dienst in der Kirche bestellt sind."
Diese Worte sind Ausdruck dafür, dass
wir – wenn wir Hl. Messe in unseren
Gemeinden feiern – verbunden sind mit
der ganzen Kirche und damit in einer
großen Gemeinschaft stehen. In dieser
Gemeinschaft ist einer für den anderen
verantwortlich. Und alle, die dieser
Gemeinschaft in besonderer Weise die-
nen, brauchen unsere Unterstützung
durchs Gebet besonders!
Der Katechismus der kath. Kirche sagt
dazu: "Die ganze Kirche ist mit dem
Opfer und der Fürbitte Christi vereinigt.
Da der Papst mit dem Petrusdienst der
Kirche betraut ist, ist er in jede
Eucharistiefeier eingebunden, in der er
als Zeichen und Diener der Einheit der
Gesamtkirche genannt wird. Der
Ortsbischof ist stets für die Feier der
Eucharistie verantwortlich, selbst dann,
wenn ihr ein Priester vorsteht; sein Name
wird genannt, um darauf hinzuweisen,
dass er inmitten des Presbyteriums und
mit der Assistenz der Diakone den Vorsitz
über die Teilkirche führt. Die Gemeinde
tritt auch für alle zum Dienst in der Kirche
Bestellten ein, die für sie und mit ihr das
eucharistische Opfer darbringen." (KKK
1369)
Wir sind als Kirche in Christus alle
"Glieder eines Leibes" (vgl. Röm 12,5).
Wir sind eine Gemeinschaft, die die
ganze Welt umspannt aber nicht nur das:
wir sind eine Gemeinschaft, die auch die
Zeit umspannt! Wir sind in der Feier der
Eucharistie nicht nur mit den Gliedern der
Kirche, die jetzt auf der Erde leben, ver-
bunden, sondern auch mit allen, die
schon in der Herrlichkeit des Himmels
sind. Mit ihnen allen feiern wir das Opfer
Christi und bringen, verbunden mit
Christus, auch unser Leben, unseren
Lobpreis, unsere Leiden, unser Gebet
und unsere Arbeit dar und treten mit
Christus fürbittend für alle Menschen vor
Gott ein. o
MiniFundus10 März 2007
Petrus & Paulus
Wissen
Petrus & Paulus für Romwallfahrer/innen
Paulus wurde um das Jahr 67 an einem
Ort außerhalb der Tore Roms enthauptet.
Diese Überlieferung nimmt der Ort "Tre
Fontane" (drei Quellen) außerhalb der
antiken römischen Stadtmauer auf. Der
Legende nach ist dort das Haupt des
Paulus nach dem Schwertstreich drei Mal
auf dem Boden aufgeschlagen, worauf hin
sich drei Quellen gebildet haben.
Inzwischen sind diese Quellen versiegt, an
ihrer Stelle stehen heute drei Kloster-
kirchen. In einer dieser Kirchen, San Paolo
alle Tre Fontane, befindet sich die Säule,
an die Paulus bei seiner Hinrichtung gefes-
selt worden sein soll.
Bestattet wurde der Leichnam des
Apostel Paulus ein Stück weiter stadtein-
wärts an der Straße nach Ostia. Dort steht
heute die Kirche San Paolo fuori le
mura (St. Paul vor den Mauern). Dieser
Platz wird schon seit dem 1. Jh. als
Grabstätte von Paulus verehrt, allerdings
gibt es Überlieferungen, nach denen der
Körper des Apostels ziemlich verstreut ruht:
eine Hälfte ein San Paolo fuori le mura, die
andere Hälfte in Sankt Peter, sein Haupt in
der Lateranbasilika, ein Arm in der Kirche S.
Paolo alla Regola, die an der Stelle steht,
an der Paulus gewohnt haben soll. Weitere
Reliquien sind ein Teil der Kette, mit der er
in Cäsarea gefesselt war (San Paolo), ein
Stück des Tuches, mit dem man ihm die
Augen vor der Enthauptung verbunden hat
(Sant´ Agnese auf der Piazza Navona).
Seit Dezember 2006 gibt es eine
Neuerung in der Basilika San Paolo fuori le
mura: Archäologen des Vatikans haben ein
Fenster mit Sicht auf eine Seite des
Sarkophags geschaffen, sodass man nach
500 Jahren wieder mit direktem Blick auf
das Grab beten kann. Zuletzt war die
Grabstätte von einem Betonfundament
umgeben und nur die Grabplatte war,
wenn man den Kopf unter den Altar steck-
te, durch eine Öffnung an der Rückseite
des Altars zu sehen.
Der Sarkophag trägt die Inschrift "Paulo
Apostolo Mart" – dem Apostel und Märtyrer
Paulus gewidmet. Geöffnet und wissen-
schaftlich untersucht wurde die Grabstätte
nicht. Klar ist aber durch die jetztigen
Untersuchungen, dass sich der Sarkophag
über die Jahrhunderte hinweg unverändert
in dieser Position befunden hat.
Um das Jahr 69 starb auch Petrus in
Rom. Er soll im Stadion des Nero, das sich
teilweise mit dem heutigen Petersdom
überlappt, mit dem Kopf nach unten
gekreuzigt worden sein. Der Überlieferung
nach hat Petrus darum gebeten, da er es
nicht einmal bei der Hinrichtung verdiene,
dem Meister Jesus Christus gleichgestellt
zu sein. Das Petrusgrab liegt unter dem
höchsten Punkt der Kuppel in einer Tiefe
von sieben Metern. Von 1940 an wurden
25 Jahre lang Ausgrabungen gemacht und
wissenschaftlich geforscht. Der Schädel-
knochen des Apostel Petrus wird gemein-
sam mit dem von Petrus in der
Lateranbasilika verehrt. In der Kirche San
Pietro in Vincoli werden die Ketten, mit
denen Petrus in Jerusalem und im mar-
mertinischen Kerker gefesselt gewesen
sein soll, aufbewahrt. Diesen Kerker findet
man am Weg vom Kapitol zum Forum
Romanum. Auch Paulus soll hier 9 Monate
Haft verbracht haben.
Lied
Wir Minis sind Gottes BodenpersonalMinistrantenlied d. Pfarre Krim, Wien XIX, Text & Musik: Christoph Kleemayr
2. Mit Weihrauch und Kerzenlicht/ wollen Minis Zeugen sein,
dass Gott das Schweigen bricht,/ denn er lässt uns nicht allein.
3. Minis sind tief bewegt/ von der Zärtlichkeit des Herrn.
Im Evangelium/ suchen sie des Lebens Kern.
4. Minis sind immer treu,/ setzen ihre Gaben ein,
und jeder Morgen neu/ wird ein Mini-Morgen sein.
MiniFundus 11März 2007
Petrus & Paulus
Wir entwickeln derzeit ein neues
Konzept für die Aus- und Weiter-
bildung von Ministrantengruppen-
leiter/innen in der Erzdiözese Wien. In der
September-Ausgabe des MiniFundus infor-
mieren wir dich ausführlich darüber. So viel
sei aber schon jetzt verraten:
Wir denken über ein Ausbildungs-
programm in vier Blöcken nach (jeweils
Samstag Nachmittag bis Sonntag Nach-
Neues bei den Weiterbildungenmittag), das MiniGLs grundlegende Kennt-
nisse in den Bereichen Liturgische Bildung,
Spiritualität, Ministrant/innengruppen &
Organisation vermitteln soll. Unsere Idee ist,
jeweils einen Block pro Semester anzubie-
ten, sodass sich die Themen alle zwei Jahre
wiederholen. Die Wochenenden werden
nicht aufeinander aufbauen, sodass es für
GLs möglich ist, jederzeit "einzusteigen"
bzw. je nach Vorbildung und Bedarf auch
nur an einzelnen Blöcken teilzunehmen.
Eine pädagogische Grundausbildung
können Mini-GLs jetzt schon und auch in
Zukunft bei der Jungschar unserer Diözese
bekommen.
Auch wenn inhaltlich und organisato-
risch vieles noch unklar ist – der erste
Termin ist jetzt schon fix:
Sa., 13. – So., 14. Oktober 2007 o
Spiel
Sessel auf zwei Beinen
Teilnehmer: 8 – 20 Personen
Alter: ab 10 Jahre
Dauer: 15 Minuten
Material: ein Sessel f. jede/n Spieler/in
Mit den Sesseln wird ein Kreis gebildet.
Jeder stellt sich hinter seinen Sessel, legt die
rechte Hand auf die Lehne und die linke
Hand auf den Rücken. Nun werden die
Stühle nach gekippt, sodass sie nur noch auf
den beiden hinteren Beinen stehen.
Die Spieler haben nun die Aufgabe,
von einem Sessel zum nächsten zu wech-
seln, indem alle gleichzeitig die Lehne des
eigenen Sessels loslassen und mit der
rechten Hand schnell die Lehne des
Nachbarsessels ergreifen. Die linke Hand
bleibt dabei immer am Rücken. Auf diese
Weise werden so lange im Uhrzeigersinn
die Plätze gewechselt, bis jeder seinen
Ausgangsplatz wieder erreicht.
Kippt ein Sessel um oder fällt er auf
seine vier Beine zurück, so beginnt das
Spiel von vorne: jeder geht zurück zu sei-
nem Sessel und das Wandern von Sessel
zu Sessel zu Sessel beginnt von neuem.
Hinweis: Du kannst als MiniGL natür-
lich mitspielen. Pass aber auf, dass nicht
automatisch du das Kommando gibst,
wann die Plätze gewechselt werden.
Schweig einfach und gib der Gruppe die
Chance, eine eigene Strategie dafür zu
entwickeln. o
Kettenreaktion
Spielerzahl: 4 – 20; Alter: ab 12 Jahren
Dauer: 20 – 30 Minuten
Material: Seile o. Schnur, Lebensmittel
Ihr setzt euch rund um einen Tisch, auf
dem eine Jause hergerichtet ist. Nun wer-
den die Hände zusammengebunden:
jede/r wird mit seinen Nachbarn verbun-
den, wobei zwischen den Händen ein
Abstand von ca. 40 cm bleiben soll. (Je
kleiner der Abstand umso schwieriger das
Spiel.) Die Hände sind also wie auf einer
Perlenkette zusammen gefügt und jede
Bewegung ruft eine Kettenreaktion hervor.
Mit diesem Hindernis wird jede Jause
zu einem echten Erlebnis! o
Schiffbruch im Eis
Teilnehmer: 10 – 20; Alter: ab 12 Jahren
Dauer: 20 – 30 Minuten
Material: pro Spieler/in ein Sessel
Vor Spielbeginn verteilst du die Sessel im
Raum. Die Sessel stellen Eisschollen dar, auf
die sich die Passagiere nach einem Schiff-
bruch im Eismeer retten konnten. Zwischen
den Sesseln sollte immer ein Abstand von
mindestens zwei Metern zum nächsten Ses-
el eingehalten werden. Nur zwei oder drei
Sessel stehen näher beisammen, sodass
man von einem Sessel auf den anderen ge-
langen kann, ohne den Boden zu berühren.
Zu Beginn steht jede/r Spieler/in allein
auf seiner Eisscholle. Ziel ist es, alle Passa-
giere ans rettende Ufer zu bringen, das an
einem Ende des Raumes markiert wird.
Für die Fortbewegung im Eismeer gelten
folgende Regeln:
u Nur unbesetzte Eisschollen, also leere
Sessel, dürfen bewegt werden.
u Auf einer Eisscholle dürfen auch zwei
oder mehrere Spieler stehen.
u Springen ist zu riskant und deswegen
nicht gestattet.
u Der Boden, der das Eiswasser darstellt,
darf nicht berührt werden.
Wenn doch ein Spieler ins Eiswasser fällt,
d.h. den Boden auch nur kurz berührt, hat
dies Folgen für die Gruppe, die die gesamte
Situation erschweren. Du kannst z.B. einen
Sessel aus dem Spiel nehmen oder dem
Spieler, der den Fehler begangen hat, die
Augen verbinden. Die Gruppe muss nun mit
diesem in seiner Wahrnehmung oder
Bewegungsfreiheit eingeschränkten Spieler
vorsichtig und hilfsbereit umgehen, denn
auch er muss das rettende Ufer erreichen,
damit alle gewinnen.
Variante: Falls euer Raum nicht so groß
ist, dass alle Sessel ausreichend Abstand
von einander haben, können einige Sessel
durch einen stabilen Tisch oder eine Bank
ersetzt werden. Dann habt ihr einen Fels im
Eismeer, auf den sich mehrere Schiff-
brüchige retten konnten, der aber nicht
bewegt werden kann. o
Informationen über dieJugendwallfahrt nach Mariazell seit
kurzem auch ONLINE Von 12. – 15. August treffen auf Einladung der österreichi-
schen Bischöfe ca. 5.000 Jugendliche in Mariazell unter dem
Motto "Aufbrechen" zusammen. Neben einem umfang-
reichen spirituellen Programm werden Workshops zu
verschiedenen Themen des Glaubens, der Politik und zu
persönlichen Themen aber auch Kunst, Musik und Sport
angeboten.
In den Tagen davor, also von 9. – 12.
August, wollen wir uns als Mini-
strant/innen der Erzdiözese Wien zu
Fuß auf den Weg nach Mariazell
machen. Jugendliche Ministrant/innen
(und deren Freunde) sind herzlich will-
kommen. Bitte ruf uns an oder schreib
ein Email, wenn du bzw. deine Gruppe Interesse an dieser Veranstaltung
hast. Du erleichterst uns damit die Planung dieser Veranstaltung und
sicherst, dass du alle weiteren Informationen rechtzeitig bekommst!
www.minifundus.net/mariazell2007
MiniFundus12 März 2007
Petrus & Paulus
minInformat!on
IMPRESSUM MINIFUNDUS:Zeitschrift für Ministrantengruppenleiter/innen, März 2/2007, DVR-Nr. 0029874(101)Medieninhaber: Erzdiözese WienHerausgeber: Ministrantenpastoral der ED Wien; Mag. Philipp Seher, MMag. Judith Werner2163 Ottenthal 119, Tel 02554/ 886 32 52, e-mail: [email protected] & Illustration: Anita Vonstadl, [email protected] Druck: Pfeifer GmbH & CoKG - Druck & Media, 2054 Haugsdorf, Leopold-Leuthner-Str. 2
Textil MüllerTextil MüllerTextilhandel
A-3420 KRITZENDORF Durchstichstraße 2
Tel. 02243 / 21 783-0Fax Durchwahl 19
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Öffnungszeiten:Mo – Fr 9 – 18 Uhr, Sa 9 – 17 Uhr
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sowie für Haus und Wohnung.Und dies zu äußerst kleinen Preisen!
Stoffe für Ministranten- undErstkommuniongewänder
zu äußerst günstigen Preisen
nur € 5,- bis € 6,-/lfm
Österreichische Post AG – Info.Mail Entgelt bezahlt
Jugendwallfahrt nach Mariazell
Do, 9. – Mi, 15. August 2007
Nähere Infos siehe Artikel oben
Ausbildung für Ministrantengruppenleiter/innen
Sa, 13. (Nachmittag) bis So, 14. Oktober 2007
(genaue Inhalte findest du ab Mai auf unserer Homepage
www.minifundus.net) – Nähere Infos siehe Seite 11. o
2007Jungschargrundkurs
Eine gute pädagogische Grundausbildung
ist für Gruppenleiter/innen wichtig.
Die Jungschar bietet dazu für
Ministrant/innen- und Jungschar-
Gruppenleiter/innen auch heuer
vier Termine zur Wahl an:
1. Grundkurs: 21. – 27. Juli 2007
2. Grundkurs: 4. – 10. August 2007
3. Grundkurs: 11. – 17. August 2007
4. Grundkurs: 18. – 24. August 2007
Ort: Burg Wildegg, 2397 Sittendorf
Kosten: 140,- Euro. Die Kosten sollten
(laut Diözesangesetz) von deiner Pfarre über-
nommen werden!
Jugendwallfahrt nach Mariazell
9. bis 15. August 2007