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Philosophisches Seminar Winter 2006/07 1 Philosophisches Seminar Fächerübergreifender Bachelor BA Philosophie Grundlagen der Theoretischen Philosophie Vorlesungen Selbstbewußtsein und Erfahrung in Kants theoretischer Philosophie PHIL-27935, Vorlesung, SWS: 2 Kuhne, Frank Fr, wöchentl., 10:00 - 12:00, 20.10.2006 - 03.02.2007, 1137 - 016 (Drägersaal) Kommentar Ein Vorurteil gegenüber der philosophischen Tradition besagt, sie bestehe aus den monumentalen Lehrgebäuden und Systemen, die einsame Denker entwarfen, und gegenüber denen nur zwei Haltungen möglich seien: andächtiges Bestaunen oder Ignorieren. Wer Wissenschaft statt Andacht wolle, müsse die Tradition folglich auf sich beruhen lassen. Die Vorlesung wird am Beispiel Kants zeigen, daß es sich in der Tat um ein Vorurteil handelt. Am Leitfaden der Begriffe Erfahrung und Selbstbewußtsein wird sie zentrale Argumentationslinien Kants vorstellen und zeigen, daß diese zusammengenommen nicht ein unverrückbares Lehrgebäude ergeben, das man nur bestaunen kann, sondern gerade in ihren zahlreichen Brüchen und Aporien einen Erkenntnisfortschritt anzeigen, den auch heute niemand ignorieren kann, der wissen will, was unter Erfahrung und Selbstbewußtsein zu verstehen ist. Literatur: I. Kant: Kritik der reinen Vernunft I. Kant: Kritik der Urteilskraft Bemerkung ELVE-LSF Philosophie der Geschichte PHIL-27938, Vorlesung, SWS: 2 Mensching, Günther Mo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1101 - A310 Kommentar Der amerikanische Philosoph Francis Fukuyama hat im Jahre 1989 das Ende der Ge-schichte zum Titel eines Buches gemacht. Damit sollte definitiv verkündet werden, daß der zeitlichen Abfolge politischer und gesellschaftlicher Ereignisse jegliche Rationalität abgehe. Die philosophische Disziplin Geschichtsphilosophie geriet nach dem Ende des vermeintlich real existierenden Sozialismus fast in Vergessenheit, denn sie stand im Verdacht, offen oder verstreckt für die Teleologie zu werben, die Hegel und Marx auf den historischen Prozeß projiziert haben sollten. Dennoch ist die Frage, welche Folgerichtigkeit den Ereignissen der Vergangenheit zu innewohnt und welche Erwartungen die Menschheit für die Zukunft haben kann, genuin philosophisch. Die Vorlesung wird sich deshalb der Legitimität der Geschichtsphilosophie durch eine Kritik der heutigen Einwände versichern, um dann die geschichtsphilosophischen Grundprobleme Freiheit oder Determinismus und Kausalität und Teleologie sowie die Frage nach dem Fortschritt zu diskutieren. Die klassischen Argumente des 18. und 19. Jahrhunderts von Voltaire, Condorcet und Kant bis zu Hegel und Marx werden aus der Perspektive der Gegenwart ebenso zur Kritik stehen wie sie umgekehrt der Kritik der Gegenwart den Maßstab liefern. Bemerkung ELVE-LSF Seminare

Philosophisches Seminar Vorlesungen Selbstbewußtsein und ......Kommentar Die Metaphysik des Aristoteles gehört zu den Texten der philosophischen Tradition, die innerhalb dieser eine

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Philosophisches Seminar

Winter 2006/07 1

Philosophisches Seminar

Fächerübergreifender Bachelor BA Philosophie

Grundlagen der Theoretischen Philosophie

VorlesungenSelbstbewußtsein und Erfahrung in Kants theoretischer PhilosophiePHIL-27935, Vorlesung, SWS: 2Kuhne, FrankFr, wöchentl., 10:00 - 12:00, 20.10.2006 - 03.02.2007, 1137 - 016 (Drägersaal)Kommentar Ein Vorurteil gegenüber der philosophischen Tradition besagt, sie bestehe aus den

monumentalen Lehrgebäuden und Systemen, die einsame Denker entwarfen, undgegenüber denen nur zwei Haltungen möglich seien: andächtiges Bestaunen oderIgnorieren. Wer Wissenschaft statt Andacht wolle, müsse die Tradition folglich auf sichberuhen lassen. Die Vorlesung wird am Beispiel Kants zeigen, daß es sich in der Tatum ein Vorurteil handelt. Am Leitfaden der Begriffe Erfahrung und Selbstbewußtseinwird sie zentrale Argumentationslinien Kants vorstellen und zeigen, daß diesezusammengenommen nicht ein unverrückbares Lehrgebäude ergeben, das man nurbestaunen kann, sondern gerade in ihren zahlreichen Brüchen und Aporien einenErkenntnisfortschritt anzeigen, den auch heute niemand ignorieren kann, der wissen will,was unter Erfahrung und Selbstbewußtsein zu verstehen ist. Literatur: I. Kant: Kritik derreinen Vernunft I. Kant: Kritik der Urteilskraft

Bemerkung ELVE-LSF Philosophie der GeschichtePHIL-27938, Vorlesung, SWS: 2Mensching, GüntherMo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1101 - A310Kommentar Der amerikanische Philosoph Francis Fukuyama hat im Jahre 1989 das Ende der

Ge-schichte zum Titel eines Buches gemacht. Damit sollte definitiv verkündet werden,daß der zeitlichen Abfolge politischer und gesellschaftlicher Ereignisse jeglicheRationalität abgehe. Die philosophische Disziplin Geschichtsphilosophie geriet nachdem Ende des vermeintlich real existierenden Sozialismus fast in Vergessenheit, dennsie stand im Verdacht, offen oder verstreckt für die Teleologie zu werben, die Hegelund Marx auf den historischen Prozeß projiziert haben sollten. Dennoch ist die Frage,welche Folgerichtigkeit den Ereignissen der Vergangenheit zu innewohnt und welcheErwartungen die Menschheit für die Zukunft haben kann, genuin philosophisch. DieVorlesung wird sich deshalb der Legitimität der Geschichtsphilosophie durch eineKritik der heutigen Einwände versichern, um dann die geschichtsphilosophischenGrundprobleme Freiheit oder Determinismus und Kausalität und Teleologie sowie dieFrage nach dem Fortschritt zu diskutieren. Die klassischen Argumente des 18. und 19.Jahrhunderts von Voltaire, Condorcet und Kant bis zu Hegel und Marx werden aus derPerspektive der Gegenwart ebenso zur Kritik stehen wie sie umgekehrt der Kritik derGegenwart den Maßstab liefern.

Bemerkung ELVE-LSF

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Winter 2006/07 2

Kritik der reinen VernunftPHIL-27944, Seminar, SWS: 2Bensch, Hans-GeorgDo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 19.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B310Kommentar Das Seminar ist als einführender Lektürekurs für Studienanfänger konzipiert. Studierende

des Bachelor-Studiengangs sollen die Gelegenheit erhalten, das Hauptwerk I. Kants inseinen Prämissen kennen zu lernen. Auch nach über zweihundert Jahren hat Kants Kritikder reinen Vernunft ¿ trotz heftiger Kritik, wirklicher und scheinbarer Widerlegung ¿ nichtsan Aktualität eingebüßt. Viele moderne Debatten in der Philosophie sind nur vor demHintergrund dieses ersten Textes der "klassischen deutschen Philosophie" zu verstehen.Den Teilnehmern des Seminars kann eine Fortsetzung im Sommersemester 2007 inAussicht gestellt werden. Literatur: I. Kant, Kritik der reinen Vernunft, nach der 1. und 2.Orig.-Ausg. hrsg. von Jens Timmermann, Hamburg: Meiner (PhB 505), 1998.

Bemerkung ELVE-LSF Einführung in die Philosophie der MathematikPHIL-27945, Seminar, SWS: 2Breger, HerbertMo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B309Kommentar Nach einer kurzen Einführung in Überlegungen von Plato, Aristoteles, Leibniz und Kant

sollen die klassischen Positionen von Logizismus, Formalismus und Intuitionismuserörtert werden. Im weiteren Verlauf des Semesters werden neuere Ansätze zurPhilosophie der Mathematik diskutiert.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M3, L2, Studium generale Aristoteles: Metaphysik, Bücher IV-VIPHIL-27946, Seminar, SWS: 2Homann, EckhardDi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 17.10.2006 - 03.02.2007, 2705 - 138Kommentar Die Metaphysik des Aristoteles gehört zu den Texten der philosophischen Tradition, die

innerhalb dieser eine Schlüsselstellung einnehmen und von jedem Studierenden derPhilosophie gelesen werden sollten. In diesem Seminar sollen die Bücher IV - VI derAristotelischen Metaphysik, in denen Aristoteles die Bestimmung des Gegenstandes derMetaphysik und ihrer grundlegenden Prinzipien entwickelt, durch gemeinsame Lektüreerschlossen werden. Es ist geplant, diese gemeinsame Lektüre im Sommersemester2007 mit den Büchern VII ¿ IX, in denen Aristoteles den Begriff der Substanz darlegt,fortzusetzen. Literatur: Aristoteles, Metaphysik, griechisch-deutsche Parallelausgabe,übersetzt v. Hermann Bonitz, 2 Bde., Hamburg 1982. Friedo Ricken, Philosophie derAntike (Grundkurs Philosophie 6), 3. Auflage Stuttgart 2000.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4

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Winter 2006/07 3

"Ich" und "Selbst" in der Philosophie des 19. Und 20. Jahrhunderts III: Bergson, Whitehead und dieFolgenPHIL-27947, Seminar, SWS: 2Kiesow, Karl-FriedrichMo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 16.10.2006 - 03.02.2007Kommentar In den Übungen des vergangenen und vorvergangenen Semesters wurde ein

repräsentativer Abschnitt der Entwicklung der Bewußtseinsphilosophie des 17., 18.und 19. Jahrhunderts betrachtet, wobei nicht der in seiner Allgemeinheit unbestimmteBewußtseinsbegriff, sondern die Termini des "Ich" und "Selbst" als Leitfaden derInterpretation benutzt wurden, eine terminologische Konstellation, die erstmals beiDescartes und Locke deutlich ausgeprägt ist. Nachdem uns die chronologischeBehandlung des Themas zuletzt zu einer Begegnung mit Kant und dem deutschenIdealismus, mit Schopenhauer, Kierkegaard, Nietzsche und E. v. Hartmann geführt hatte,wird die Übungsreihe nun mit einer Darstellung Bergsons und Whiteheads vorläufigabgeschlossen. Bergson steht in einer großen französischen Tradition, geht in gewisserWeise von Descartes aus, nimmt aber auch Einflüsse von Pascal, den fran-zösischenMoralisten, der englischen Moralpsychologie und Schelling auf. Im Mittelpunkt seinesDenkens steht das "Ich-Selbst" als eine durchaus flexible, zugleich auf Selbstwahrungausgerichtete Größe. Von ähnlichen Voraussetzungen ausgehend, gelangt Whiteheadzu einer Theorie, in der das "Ich-Selbst" die dominierende Instanz in einer Hierarchie derSteuerungsinstanzen und damit einen Sonderfall der Naturordnung darstellt. ¿ Die Übungkann auch von Neueinsteigern besucht werden; Magister-, Bachelor-, Seniorenstudentenund Studierende der Fachrichtung Kulturwissenschaften sind gleichermaßen willkommen.Referatsvergabe, auch zu Autoren wie Husserl, Heidegger, Merlau-Ponty, Wittgensteinund der analytischen Philosophie des Geistes, ab sofort nach Rücksprache mit demÜbungsleiter. Literatur: Die Abgrenzung des Themenstoffes soll Gegenstand der erstenSitzung sein.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+4, L3+4 Herder, W. v. Humboldt, Grimm und Lotze. Reflexionen. SprachphilosophiePHIL-27948, Seminar, SWS: 2Kiesow, Karl-FriedrichDi, wöchentl., 14:00 - 16:00, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B310Kommentar Mit Herders Abhandlung über den Ursprung der Sprache von 1770/1772 beginnt

ein neues Stadium sprachphilosophischer Reflexion, in dem anthropologischeDenkmotive im Mittelpunkt stehen. Hierin hat Herder durch W. v. Humboldt,Grimm und Lotze eine je verschieden akzentuierte Nachfolge gefunden. Humboldtbegründet einen energetisch-dynamischen Sprachbegriff und legt eine Grundlagefür die Unterscheidung verschiedener Typen des Sprachbaues, Grimm betont diebiologische Seite der Sprache und die Analogie ihrer Entwicklung mit den Prozessendes organischen Wachstums, und Lotze erkundet die Möglichkeit, über die bloßeAbleitung der Worteinheit und der Satzform hinaus zu morphologisch-syntaktischenBetrachtungen zu gelangen. In einer Gegenüberstellung mit Fichtes Abhandlung überden Ursprung der Sprache soll der Frage nachgegangen werden, ob die Grundlegungder Subjekt-Prädikat-Struktur des Satzes mit empirischen Denkmitteln allein gesche-henkann, oder ob es hierzu des spekulativen Denkens im Sinne des deutschen Idealismusbedarf. ¿ Die Übung hat einführenden Charakter und wendet sich an Studierendedes ersten Studienabschnittes, die anhand eines begrenzten Stoffes an die Methodikphilosophischer Problemdurchdringung herangeführt werden wollen. Referatsvergabe,auch zu anderen als den im Titel der Lehrveranstaltung genannten Autoren, ab sofortnach Rücksprache mit dem Veranstalter. Literatur: Die Abgrenzung des Themenstoffessoll Gegenstand der ersten Sitzung sein.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M5, L4

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Winter 2006/07 4

Einführung in die Geschichte der Mathematik und der Naturwissenschaften: Von Copernicus zuDescartesPHIL-27955, Seminar, SWS: 2Probst, SiegmundDi, wöchentl., 18:00 - 20:00, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B309Kommentar Die Aufgabe des geozentrischen Weltbildes durch Copernicus steht am Anfang einer

Fülle neuer Entwicklungen in Philosophie, Naturwissenschaften und Mathematik.Anhand ausgewählter Lektüretexte u. a. von Bacon, Galilei, Kepler und Descartes sollendie wichtigsten Ansätze der Folgezeit vorgestellt werden. Themen für Referate undHausarbeiten können ab sofort vergeben werden. Literatur zur Einführung: Mason,Stephen F.: Geschichte der Naturwissenschaft in der Entwicklung ihrer Denkweisen,Stuttgart, 1974 (Nachdrucke Diepholz 1991, 1997)

Bemerkung ELVE-LSF Differenz von traditioneller und moderner LogikPHIL-28134, Seminar, SWS: 2Knahl, AndreasDo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 19.10.2006 - 03.02.2007, 1137 - 016 (Drägersaal)Kommentar In dieser Einführungsveranstaltung soll über die Vermittlung von Kenntnissen der

formalen Logik hinaus die Genesis (Herkunft) der heutigen Logik in der Geschichteder Philosophie daraufhin betrachtet werden, ob auf die dort immer einbezogeneninhaltlichen Seiten zugunsten eines reinen Formalismus verzichtet werden kann oder- wenn teilweise ja - in welchen Bereichen. Der rein mathematische Teil der Logik wirdanhand von Aussagen- und Prädikatenlogik betrachtet. Die traditionelle Logik wirdanhand von Texten des Aristoteles eingeführt. Geplant ist, ihre Weiterentwicklung biszur ausgefeilten Syllogistik des beginnenden Nominalismus (Ockham, Buridan) undder Neuzeit (Kant, Hegel) zu betrachten, mit der sich - auch aufgrund der auftretendenProbleme - die Grundlage zur modernen Formalisierung herausbildet. Literatur: Willardv. O. Quine, Grundzüge der Logik Tuschik/Wolter, Mathematische Logik - kurzgefasstAristoteles, Organon (Urteil, Schluß, Beweis) Aristoteles, Metaphysik, 4. Buch Kant,Logik, Akademieausgabe IX

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M1, L1

Geschichte der Philosophie

VorlesungenRingvorlesung zur Einführung in die Geschichte der PhilosophiePHIL-28154, Vorlesung, SWS: 2Mensching, GüntherDi, wöchentl., 16:00 - 18:00, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1101 - F428Kommentar Teil I: WS 2006/07 Von den Vorsokratikern zur Aufklärung 17.10.2006: Philosophie vor

Platon (Homann) 24.10.2006: Platon ¿ oder die lebendige Welt der Ideen (Brokmeier)31.10.2006: Aristoteles (Paprotny) 07.11.2006: Neuplatonismus (Bensch) 14.11.2006:Philosophie im Islam: Der Streit um Avicenna und Averroes in der lateinischenMetaphysik (Fidora, Frankfurt) 21.11.2006: Autorität und Vernunft bei Anselm vonCanterbury (Goebel, Fulda) 28.11.2006: Thomas von Aquin (Mensching) 05.12.2006:Duns Scotus: eine neue Metaphysik (Homann) 12.12.2006: Mystik: Meister Eckhartund die Beginen (Nickl) 19.12.2006: Von der Scholastik zum Rationalismus: Legitimitätder Neuzeit (N.N.) 09.01.2007: Hobbes: Der Philosoph im Schatten des Leviathan(Probst) 16.01.2007: Leibniz I: Der Universalgelehrte (Probst) 23.01.2007: Leibniz II:Der Philosoph des Individuellen (Breger) 30.01.2007: Rousseau und die Aufklärung(Mensching) Änderungen vorbehalten

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Mitarbeiter des Philosophischen Seminars

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Winter 2006/07 5

Entstehung und Wirkung des Materialismus in den Wissenschaften des 19. JahrhundertsPHIL-27942, Seminar, SWS: 2Wittkau-Horgby, AnnetteMo, wöchentl., 14:00 - 16:00, 23.10.2006 - 03.02.2007, 1101 - A310Kommentar In diesem Seminar wollen wir uns mit der Entstehung und Wirkung einer sehr

einflussreichen Variante moderner Weltanschauung befassen. Ausgehend von denbiologischen Wissenschaften wollen wir anhand von Quellentexten untersuchen, wie sichdie materialistische Weltdeutung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ausbreitete. ImAnschluss daran werden wir der Frage nachgehen, warum und in welcher Weise dieseVariante der Weltdeutung das Menschen- und Weltbild nachhaltig veränderte. Dabeiwerden wir die Konsequenzen, die diese Veränderung für Ethik und Rechtsverständnismit sich brachte, anhand ausgewählter Quellentexte analysieren. Im Zentrum wird dabeidie Untersuchung des Plausibilitätsgewinns stehen, den der Utilitarismus ebenso wieder Rechtspositivismus im ausgehenden 19. Jahrhundert erfuhr. Das Seminar ist fürStudienanfänger ebenso geeignet wie für interessierte Fortgeschrittene, insbesondereauch für Studierende des Faches Werte und Normen. Literatur: Annette Wittkau-Horgby,Materialismus. Entstehung und Wirkung in den Wissenschaften des 19. Jahrhunderts,Göttingen 1998. Frederick Gregory, Scientific Materialism in Nineteenth CenturyGermany, Dordrecht 1977. Charles Darwin, Über die Entstehung der Arten durchnatürliche Zuchtwahl, 1859.

Bemerkung ELVE-LSF Kritik der reinen VernunftPHIL-27944, Seminar, SWS: 2Bensch, Hans-GeorgDo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 19.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B310Kommentar Das Seminar ist als einführender Lektürekurs für Studienanfänger konzipiert. Studierende

des Bachelor-Studiengangs sollen die Gelegenheit erhalten, das Hauptwerk I. Kants inseinen Prämissen kennen zu lernen. Auch nach über zweihundert Jahren hat Kants Kritikder reinen Vernunft ¿ trotz heftiger Kritik, wirklicher und scheinbarer Widerlegung ¿ nichtsan Aktualität eingebüßt. Viele moderne Debatten in der Philosophie sind nur vor demHintergrund dieses ersten Textes der "klassischen deutschen Philosophie" zu verstehen.Den Teilnehmern des Seminars kann eine Fortsetzung im Sommersemester 2007 inAussicht gestellt werden. Literatur: I. Kant, Kritik der reinen Vernunft, nach der 1. und 2.Orig.-Ausg. hrsg. von Jens Timmermann, Hamburg: Meiner (PhB 505), 1998.

Bemerkung ELVE-LSF Einführung in die Philosophie der MathematikPHIL-27945, Seminar, SWS: 2Breger, HerbertMo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B309Kommentar Nach einer kurzen Einführung in Überlegungen von Plato, Aristoteles, Leibniz und Kant

sollen die klassischen Positionen von Logizismus, Formalismus und Intuitionismuserörtert werden. Im weiteren Verlauf des Semesters werden neuere Ansätze zurPhilosophie der Mathematik diskutiert.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M3, L2, Studium generale

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Winter 2006/07 6

Aristoteles: Metaphysik, Bücher IV-VIPHIL-27946, Seminar, SWS: 2Homann, EckhardDi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 17.10.2006 - 03.02.2007, 2705 - 138Kommentar Die Metaphysik des Aristoteles gehört zu den Texten der philosophischen Tradition, die

innerhalb dieser eine Schlüsselstellung einnehmen und von jedem Studierenden derPhilosophie gelesen werden sollten. In diesem Seminar sollen die Bücher IV - VI derAristotelischen Metaphysik, in denen Aristoteles die Bestimmung des Gegenstandes derMetaphysik und ihrer grundlegenden Prinzipien entwickelt, durch gemeinsame Lektüreerschlossen werden. Es ist geplant, diese gemeinsame Lektüre im Sommersemester2007 mit den Büchern VII ¿ IX, in denen Aristoteles den Begriff der Substanz darlegt,fortzusetzen. Literatur: Aristoteles, Metaphysik, griechisch-deutsche Parallelausgabe,übersetzt v. Hermann Bonitz, 2 Bde., Hamburg 1982. Friedo Ricken, Philosophie derAntike (Grundkurs Philosophie 6), 3. Auflage Stuttgart 2000.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4 Herder, W. v. Humboldt, Grimm und Lotze. Reflexionen. SprachphilosophiePHIL-27948, Seminar, SWS: 2Kiesow, Karl-FriedrichDi, wöchentl., 14:00 - 16:00, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B310Kommentar Mit Herders Abhandlung über den Ursprung der Sprache von 1770/1772 beginnt

ein neues Stadium sprachphilosophischer Reflexion, in dem anthropologischeDenkmotive im Mittelpunkt stehen. Hierin hat Herder durch W. v. Humboldt,Grimm und Lotze eine je verschieden akzentuierte Nachfolge gefunden. Humboldtbegründet einen energetisch-dynamischen Sprachbegriff und legt eine Grundlagefür die Unterscheidung verschiedener Typen des Sprachbaues, Grimm betont diebiologische Seite der Sprache und die Analogie ihrer Entwicklung mit den Prozessendes organischen Wachstums, und Lotze erkundet die Möglichkeit, über die bloßeAbleitung der Worteinheit und der Satzform hinaus zu morphologisch-syntaktischenBetrachtungen zu gelangen. In einer Gegenüberstellung mit Fichtes Abhandlung überden Ursprung der Sprache soll der Frage nachgegangen werden, ob die Grundlegungder Subjekt-Prädikat-Struktur des Satzes mit empirischen Denkmitteln allein gesche-henkann, oder ob es hierzu des spekulativen Denkens im Sinne des deutschen Idealismusbedarf. ¿ Die Übung hat einführenden Charakter und wendet sich an Studierendedes ersten Studienabschnittes, die anhand eines begrenzten Stoffes an die Methodikphilosophischer Problemdurchdringung herangeführt werden wollen. Referatsvergabe,auch zu anderen als den im Titel der Lehrveranstaltung genannten Autoren, ab sofortnach Rücksprache mit dem Veranstalter. Literatur: Die Abgrenzung des Themenstoffessoll Gegenstand der ersten Sitzung sein.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M5, L4

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Winter 2006/07 7

Philosophische Klassiker: Humes "Dialoge über natürliche Religion"PHIL-27949, Seminar, SWS: 2Kiesow, Karl-FriedrichMi, wöchentl., 10:00 - 12:00, 18.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B310Kommentar Die im Titel der Lehrveranstaltung erwähnte Schrift Humes gilt nicht grundlos als ein

Meisterwerk ihres Autors. Hume knüpft einerseits an antike Traditionen an, so an Ciceros, das schon seinerseits eine sichtende Überschau des im griechischen philosophischenDenken vorliegenden Traditionsgutes darstellt. Andrerseits folgt Humes Denken einermodernen Linie, die in der Problemgeschichte des Gottesbeweises wurzelt, zu demAnselm von Canterbury, Thomas von Aquin und in der Neuzeit Descartes gewichtigeBeiträge geliefert hatten. Dabei stellt sich zunehmend deutlich heraus, dass der sog.ontologische Gottesbeweis, d.h. der Schluß vom Begriff des höchsten Wesens auf seinDasein, der noch Kant, der ihn vernichtend kritisiert hat, als die authentische Gestaltdes Gottesbeweises er-scheint, hinter den kosmologischen und physikotheologischenBeweisgedanken zurücktritt, der mit der Erklärungsbedürftigkeit der natürlichen Weltund ihrer anscheinenden zweckmä-ßigen Einrichtung operiert. Diese Beweisfiguren,obwohl logisch schwächer als der (in sich unhaltbare) ontologische Gottesbeweis, undvielleicht zuletzt in ihm verwurzelt, erschließen eine Fülle gedanklicher Zusammenhänge,deren Verästelungen Humes Dialoge, in fortgesetzter Anspielung auf antike undmoderne Autoren, nachgeht. Die Übung behandelt die Möglichkeit einer natürlichenTheologie und kommentiert das Verhältnis zum Deismus. ¿ Die Übung richtet sich anreligionsphilosophisch Interessierte, gleich welcher Vorbildung; Refe-ratsvergabe absofort nach Rücksprache mit dem Übungsleiter. Literatur: D. Hume, , London 1779;deutsch: ders., , übers. v. Fr. Paulsen, Hg. u. Bearb, G. Gawlick, Hamburg 1968 undöfter, F. Meiner.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4, L3, W. u. N. Grundlegung zur Metaphysik der SittenPHIL-27950, Seminar, SWS: 2Mensching, GüntherMo, wöchentl., 12:00 - 14:00, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B309Kommentar Der Kategorische Imperativ ist in breiten Kreisen als Grundlage der Morallehre bekannt

und bei vielen als rigoros und formalistisch verschrien. Ist ein Handeln wirklich nichtals moralisch anzusehen, das inhaltlich bestimmte Zwecke verfolgt und das Glückder Einzelnen und womöglich das der Menschheit als ganzer befördern will? Welchesist dann das Interesse, das einem moralischen Handeln zugrunde liegt? Diese undverwandte Fragen werden in dem Seminar diskutiert werden, indem der klassische Textvon Kant referiert und in seiner Argumentation untersucht wird.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4, W. u. N.

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Winter 2006/07 8

Diderots Bestimmung des SchönenPHIL-27951, Seminar, SWS: 2Meyer, AnnekeDi, wöchentl., 10:00 - 12:00, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B309Kommentar Diderot war kein Philosoph im engen Sinne des Wortes: Er war auch Erzähler,

Dramatiker, Essayist und Kunstkritiker. Seine kunsttheoretischen und kunstkritischenAufsätze und Artikel werden allerdings im Vergleich zu seinem philosophischen underzählerischen Werk oft nur als Nebenarbeiten angesehen. Interessant sind dieästhetischen Schriften Diderots aber gerade weil er Philosoph und Kunstkenner war.Er schreibt nicht nur Kritiken für Gemäldeausstellungen ¿ les salons - in Paris, sondernreflektiert die theoretische Frage, worin die Eigentümlichkeit ästhetischer Urteile besteht.Diderot ist auf der Suche nach einer Bestimmung des Schönen. "Aber welche von denEigenschaften, die allen Dingen, die wir schön nennen, gemeinsam sind, werden wirfür das Ding auswählen, dessen Bezeichnung der Terminus schön ist?" (Artikel "beau"der Enzyklopädie von Diderot und d¿Alembert) In dieser Suche setzt er sich mit denästhetischen Theorien seiner Zeit auseinander und entwickelt einen neuen Begriff, umdas Schöne zu bestimmen: den der Beziehung oder des Verhältnisses (französischrapport). Dieser Begriff, der in der Philosophiegeschichte als zu spekulativ und allgemeinkritisiert wurde, soll im Kontext der Schriften Diderots neu interpretiert und auf seineSachhaltigkeit geprüft werden. Französischkenntnisse sind willkommen, aber nichtvorausgesetzt. Die Literatur wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.

Bemerkung ELVE-LSF Texte zur MoralphilosophiePHIL-27953, Seminar, SWS: 2Paprotny, ThorstenFr, wöchentl., 14:00 - 16:00, 20.10.2006 - 03.02.2007, 1101 - F107Kommentar Nach einer kurzen Einführung in die Philosophie des englischen Empirismus werden

ausgewählte Texte der angelsächsischen Moralphilosophie gelesen, diskutiert undteilweise referiert. Der Schwerpunkt der Betrachtung liegt auf den maßgeblichen Schriftenvon David Hume ("Prinzipien der Moral") und Adam Smith ("Theorie der ethischenGefühle"), erörtert werden insbesondere der "moral sense" und die sich mit diesenmoralphilosophischen Theorien verbindenden maßgeblichen Begriffe wie Sympathie,Wohlwollen, Glück, Nützlichkeit usf. Das Seminar ist auch für Studierende mit demWahlpflichtfach Philosophie geeignet.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4+6, L3 Einführung in die Geschichte der Mathematik und der Naturwissenschaften: Von Copernicus zuDescartesPHIL-27955, Seminar, SWS: 2Probst, SiegmundDi, wöchentl., 18:00 - 20:00, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B309Kommentar Die Aufgabe des geozentrischen Weltbildes durch Copernicus steht am Anfang einer

Fülle neuer Entwicklungen in Philosophie, Naturwissenschaften und Mathematik.Anhand ausgewählter Lektüretexte u. a. von Bacon, Galilei, Kepler und Descartes sollendie wichtigsten Ansätze der Folgezeit vorgestellt werden. Themen für Referate undHausarbeiten können ab sofort vergeben werden. Literatur zur Einführung: Mason,Stephen F.: Geschichte der Naturwissenschaft in der Entwicklung ihrer Denkweisen,Stuttgart, 1974 (Nachdrucke Diepholz 1991, 1997)

Bemerkung ELVE-LSF

Praktische Philosophie

VorlesungenPraktische PhilosophiePHIL-27931, Vorlesung, SWS: 2Bensch, Hans-GeorgMi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 18.10.2006 - 03.02.2007Bemerkung ELVE-LSF

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Winter 2006/07 9

Einführung in die praktische Philosophie: Dimensionen der FreiheitPHIL-27939, Vorlesung, SWS: 2Nickl, PeterDo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 19.10.2006 - 03.02.2007, 2705 - 138Kommentar In der Vorlesung wird der Versuch gemacht, Praktische Philosophie als Philosophie

der Freiheit darzustellen. D.h., sowohl die aristotelische Tugend- wie die kantischePflichtethik, die Wertphilosophie Schelers wie das dialogische Denken von Buberund Lévinas, aber auch die Positionen des Hedonismus wie des Utilitarismus lassensich deuten als Interpretationen menschlicher Freiheit. Was aber ist Freiheit? Gibt essie überhaupt? Was kann man den verunsichernden Erklärun-gen der Neurobiologieentgegenhalten? Worin manifestiert sich die menschliche Freiheit vor allem - imDenken, im Wollen, im Fühlen, im Handeln oder im (technischen) Herstellen? Sind alleHandlungen im gleichen Maße frei? Sind schlechte Handlungen genauso frei wie gute?Diesen Fragen ist nachzugehen. Die Vorlesung richtet sich an die Studierenden desBachelor-Studiengangs, selbstverständlich aber auch an alle anderen Interessierten.

Bemerkung ELVE-LSF Praktische PhilosophiePHIL-27940, Vorlesung, SWS: 2Bensch, Hans-GeorgMi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 18.10.2006 - 03.02.2007, 1502 - 003 II 003Kommentar Praktische Philosophie gilt heutzutage als Oberbegriff für mehrer philosophische

Disziplinen: Moralphilosophie, Ethik, Rechts- und Staatsphilosophie, Sozialphilosophieund Geschichtsphilosophie. Anhand von klassischen Texten der Tradition sollen in dieserVorlesung insbesondere die Begriffe "Freiheit des Willens" und "Freiheit der Person"erörtert werden.

Bemerkung ELVE-LSF Entstehung und Wirkung des Materialismus in den Wissenschaften des 19. JahrhundertsPHIL-27942, Seminar, SWS: 2Wittkau-Horgby, AnnetteMo, wöchentl., 14:00 - 16:00, 23.10.2006 - 03.02.2007, 1101 - A310Kommentar In diesem Seminar wollen wir uns mit der Entstehung und Wirkung einer sehr

einflussreichen Variante moderner Weltanschauung befassen. Ausgehend von denbiologischen Wissenschaften wollen wir anhand von Quellentexten untersuchen, wie sichdie materialistische Weltdeutung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ausbreitete. ImAnschluss daran werden wir der Frage nachgehen, warum und in welcher Weise dieseVariante der Weltdeutung das Menschen- und Weltbild nachhaltig veränderte. Dabeiwerden wir die Konsequenzen, die diese Veränderung für Ethik und Rechtsverständnismit sich brachte, anhand ausgewählter Quellentexte analysieren. Im Zentrum wird dabeidie Untersuchung des Plausibilitätsgewinns stehen, den der Utilitarismus ebenso wieder Rechtspositivismus im ausgehenden 19. Jahrhundert erfuhr. Das Seminar ist fürStudienanfänger ebenso geeignet wie für interessierte Fortgeschrittene, insbesondereauch für Studierende des Faches Werte und Normen. Literatur: Annette Wittkau-Horgby,Materialismus. Entstehung und Wirkung in den Wissenschaften des 19. Jahrhunderts,Göttingen 1998. Frederick Gregory, Scientific Materialism in Nineteenth CenturyGermany, Dordrecht 1977. Charles Darwin, Über die Entstehung der Arten durchnatürliche Zuchtwahl, 1859.

Bemerkung ELVE-LSF

Seminare

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Philosophisches Seminar

Winter 2006/07 10

Entstehung und Wirkung des Materialismus in den Wissenschaften des 19. JahrhundertsPHIL-27942, Seminar, SWS: 2Wittkau-Horgby, AnnetteMo, wöchentl., 14:00 - 16:00, 23.10.2006 - 03.02.2007, 1101 - A310Kommentar In diesem Seminar wollen wir uns mit der Entstehung und Wirkung einer sehr

einflussreichen Variante moderner Weltanschauung befassen. Ausgehend von denbiologischen Wissenschaften wollen wir anhand von Quellentexten untersuchen, wie sichdie materialistische Weltdeutung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ausbreitete. ImAnschluss daran werden wir der Frage nachgehen, warum und in welcher Weise dieseVariante der Weltdeutung das Menschen- und Weltbild nachhaltig veränderte. Dabeiwerden wir die Konsequenzen, die diese Veränderung für Ethik und Rechtsverständnismit sich brachte, anhand ausgewählter Quellentexte analysieren. Im Zentrum wird dabeidie Untersuchung des Plausibilitätsgewinns stehen, den der Utilitarismus ebenso wieder Rechtspositivismus im ausgehenden 19. Jahrhundert erfuhr. Das Seminar ist fürStudienanfänger ebenso geeignet wie für interessierte Fortgeschrittene, insbesondereauch für Studierende des Faches Werte und Normen. Literatur: Annette Wittkau-Horgby,Materialismus. Entstehung und Wirkung in den Wissenschaften des 19. Jahrhunderts,Göttingen 1998. Frederick Gregory, Scientific Materialism in Nineteenth CenturyGermany, Dordrecht 1977. Charles Darwin, Über die Entstehung der Arten durchnatürliche Zuchtwahl, 1859.

Bemerkung ELVE-LSF "Ich" und "Selbst" in der Philosophie des 19. Und 20. Jahrhunderts III: Bergson, Whitehead und dieFolgenPHIL-27947, Seminar, SWS: 2Kiesow, Karl-FriedrichMo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 16.10.2006 - 03.02.2007Kommentar In den Übungen des vergangenen und vorvergangenen Semesters wurde ein

repräsentativer Abschnitt der Entwicklung der Bewußtseinsphilosophie des 17., 18.und 19. Jahrhunderts betrachtet, wobei nicht der in seiner Allgemeinheit unbestimmteBewußtseinsbegriff, sondern die Termini des "Ich" und "Selbst" als Leitfaden derInterpretation benutzt wurden, eine terminologische Konstellation, die erstmals beiDescartes und Locke deutlich ausgeprägt ist. Nachdem uns die chronologischeBehandlung des Themas zuletzt zu einer Begegnung mit Kant und dem deutschenIdealismus, mit Schopenhauer, Kierkegaard, Nietzsche und E. v. Hartmann geführt hatte,wird die Übungsreihe nun mit einer Darstellung Bergsons und Whiteheads vorläufigabgeschlossen. Bergson steht in einer großen französischen Tradition, geht in gewisserWeise von Descartes aus, nimmt aber auch Einflüsse von Pascal, den fran-zösischenMoralisten, der englischen Moralpsychologie und Schelling auf. Im Mittelpunkt seinesDenkens steht das "Ich-Selbst" als eine durchaus flexible, zugleich auf Selbstwahrungausgerichtete Größe. Von ähnlichen Voraussetzungen ausgehend, gelangt Whiteheadzu einer Theorie, in der das "Ich-Selbst" die dominierende Instanz in einer Hierarchie derSteuerungsinstanzen und damit einen Sonderfall der Naturordnung darstellt. ¿ Die Übungkann auch von Neueinsteigern besucht werden; Magister-, Bachelor-, Seniorenstudentenund Studierende der Fachrichtung Kulturwissenschaften sind gleichermaßen willkommen.Referatsvergabe, auch zu Autoren wie Husserl, Heidegger, Merlau-Ponty, Wittgensteinund der analytischen Philosophie des Geistes, ab sofort nach Rücksprache mit demÜbungsleiter. Literatur: Die Abgrenzung des Themenstoffes soll Gegenstand der erstenSitzung sein.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+4, L3+4

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Winter 2006/07 11

Philosophische Klassiker: Humes "Dialoge über natürliche Religion"PHIL-27949, Seminar, SWS: 2Kiesow, Karl-FriedrichMi, wöchentl., 10:00 - 12:00, 18.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B310Kommentar Die im Titel der Lehrveranstaltung erwähnte Schrift Humes gilt nicht grundlos als ein

Meisterwerk ihres Autors. Hume knüpft einerseits an antike Traditionen an, so an Ciceros, das schon seinerseits eine sichtende Überschau des im griechischen philosophischenDenken vorliegenden Traditionsgutes darstellt. Andrerseits folgt Humes Denken einermodernen Linie, die in der Problemgeschichte des Gottesbeweises wurzelt, zu demAnselm von Canterbury, Thomas von Aquin und in der Neuzeit Descartes gewichtigeBeiträge geliefert hatten. Dabei stellt sich zunehmend deutlich heraus, dass der sog.ontologische Gottesbeweis, d.h. der Schluß vom Begriff des höchsten Wesens auf seinDasein, der noch Kant, der ihn vernichtend kritisiert hat, als die authentische Gestaltdes Gottesbeweises er-scheint, hinter den kosmologischen und physikotheologischenBeweisgedanken zurücktritt, der mit der Erklärungsbedürftigkeit der natürlichen Weltund ihrer anscheinenden zweckmä-ßigen Einrichtung operiert. Diese Beweisfiguren,obwohl logisch schwächer als der (in sich unhaltbare) ontologische Gottesbeweis, undvielleicht zuletzt in ihm verwurzelt, erschließen eine Fülle gedanklicher Zusammenhänge,deren Verästelungen Humes Dialoge, in fortgesetzter Anspielung auf antike undmoderne Autoren, nachgeht. Die Übung behandelt die Möglichkeit einer natürlichenTheologie und kommentiert das Verhältnis zum Deismus. ¿ Die Übung richtet sich anreligionsphilosophisch Interessierte, gleich welcher Vorbildung; Refe-ratsvergabe absofort nach Rücksprache mit dem Übungsleiter. Literatur: D. Hume, , London 1779;deutsch: ders., , übers. v. Fr. Paulsen, Hg. u. Bearb, G. Gawlick, Hamburg 1968 undöfter, F. Meiner.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4, L3, W. u. N. Grundlegung zur Metaphysik der SittenPHIL-27950, Seminar, SWS: 2Mensching, GüntherMo, wöchentl., 12:00 - 14:00, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B309Kommentar Der Kategorische Imperativ ist in breiten Kreisen als Grundlage der Morallehre bekannt

und bei vielen als rigoros und formalistisch verschrien. Ist ein Handeln wirklich nichtals moralisch anzusehen, das inhaltlich bestimmte Zwecke verfolgt und das Glückder Einzelnen und womöglich das der Menschheit als ganzer befördern will? Welchesist dann das Interesse, das einem moralischen Handeln zugrunde liegt? Diese undverwandte Fragen werden in dem Seminar diskutiert werden, indem der klassische Textvon Kant referiert und in seiner Argumentation untersucht wird.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4, W. u. N. Texte zur MoralphilosophiePHIL-27953, Seminar, SWS: 2Paprotny, ThorstenFr, wöchentl., 14:00 - 16:00, 20.10.2006 - 03.02.2007, 1101 - F107Kommentar Nach einer kurzen Einführung in die Philosophie des englischen Empirismus werden

ausgewählte Texte der angelsächsischen Moralphilosophie gelesen, diskutiert undteilweise referiert. Der Schwerpunkt der Betrachtung liegt auf den maßgeblichen Schriftenvon David Hume ("Prinzipien der Moral") und Adam Smith ("Theorie der ethischenGefühle"), erörtert werden insbesondere der "moral sense" und die sich mit diesenmoralphilosophischen Theorien verbindenden maßgeblichen Begriffe wie Sympathie,Wohlwollen, Glück, Nützlichkeit usf. Das Seminar ist auch für Studierende mit demWahlpflichtfach Philosophie geeignet.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4+6, L3

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Winter 2006/07 12

Schillers philosophische SchriftenPHIL-28639, Seminar, SWS: 2Di, wöchentl., 12:00 - 14:00, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B310Kommentar Die bedeutendsten philosophischen Abhandlungen von Friedrich Schiller sind in

relativ kurzer Folge in den neunziger Jahren des 18. Jahrhunderts entstanden.Philosophiegeschichtlich steht Schiller am Übergang von der Epoche der Aufklärungzum Deutschen Idealismus. Schillers Ausgangspunkt ist der Versuch einer Bestimmungdes Schönen mit der berühmten Formulierung aus einem Brief an Körner, wonach dieSchönheit eine "Freyheit in der Erscheinung" sei. Schillers philosophische Reflexionenbeschränken sich jedoch nicht auf das Gebiet der Ästhetik, vielmehr eröffnen sie vonBeginn an eine praktische Perspektive: Schillers Ästhetik ist zugleich Zeitdiagnostik,Anthropologie, Ethik, Geschichts- und Kulturphilosophie. Im Anschluss an eine kurzeEinführung in die Philosophie Kants, sollen in diesem Proseminar ausgewählte SchriftenSchillers abschnittsweise referiert und diskutiert werden. Den Schwerpunkt bildendie Briefe Über die ästhetische Erziehung des Menschen. Darüber hinaus werdendie Kalliasbriefe, sowie die Schriften Über Anmut und Würde und Über naive undsentimentalische Dichtung behandelt werden. Dabei wird es vor allem um die Frage nachder möglichen Grundlegung einer moralischen Funktion des Ästhetischen gehen. DasSeminar hat einführenden Charakter und ist für Studierende der Studiengänge Bachelor,Magister und Lehramt gleichermaßen geeignet. Literatur: - Friedrich Schiller: Kallias oderüber die Schönheit. Über Anmut und Würde. Stuttgart: Reclam: 1999 (= RUB 9307).- Friedrich Schiller: Über die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reihe vonBriefen. Stuttgart: Reclam, 2000 (= RUB 18062). - Friedrich Schiller: Über naive undsentimentalische Dichtung. Stuttgart: Reclam, 1997 (RUB 7756).

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Benjamin Lindner Kodierung: M4+5/L3+4

BA Werte und Normen

SeminarePhilosophische Klassiker: Humes "Dialoge über natürliche Religion"PHIL-27949, Seminar, SWS: 2Kiesow, Karl-FriedrichMi, wöchentl., 10:00 - 12:00, 18.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B310Kommentar Die im Titel der Lehrveranstaltung erwähnte Schrift Humes gilt nicht grundlos als ein

Meisterwerk ihres Autors. Hume knüpft einerseits an antike Traditionen an, so an Ciceros, das schon seinerseits eine sichtende Überschau des im griechischen philosophischenDenken vorliegenden Traditionsgutes darstellt. Andrerseits folgt Humes Denken einermodernen Linie, die in der Problemgeschichte des Gottesbeweises wurzelt, zu demAnselm von Canterbury, Thomas von Aquin und in der Neuzeit Descartes gewichtigeBeiträge geliefert hatten. Dabei stellt sich zunehmend deutlich heraus, dass der sog.ontologische Gottesbeweis, d.h. der Schluß vom Begriff des höchsten Wesens auf seinDasein, der noch Kant, der ihn vernichtend kritisiert hat, als die authentische Gestaltdes Gottesbeweises er-scheint, hinter den kosmologischen und physikotheologischenBeweisgedanken zurücktritt, der mit der Erklärungsbedürftigkeit der natürlichen Weltund ihrer anscheinenden zweckmä-ßigen Einrichtung operiert. Diese Beweisfiguren,obwohl logisch schwächer als der (in sich unhaltbare) ontologische Gottesbeweis, undvielleicht zuletzt in ihm verwurzelt, erschließen eine Fülle gedanklicher Zusammenhänge,deren Verästelungen Humes Dialoge, in fortgesetzter Anspielung auf antike undmoderne Autoren, nachgeht. Die Übung behandelt die Möglichkeit einer natürlichenTheologie und kommentiert das Verhältnis zum Deismus. ¿ Die Übung richtet sich anreligionsphilosophisch Interessierte, gleich welcher Vorbildung; Refe-ratsvergabe absofort nach Rücksprache mit dem Übungsleiter. Literatur: D. Hume, , London 1779;deutsch: ders., , übers. v. Fr. Paulsen, Hg. u. Bearb, G. Gawlick, Hamburg 1968 undöfter, F. Meiner.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4, L3, W. u. N.

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Philosophisches Seminar

Winter 2006/07 13

Grundlegung zur Metaphysik der SittenPHIL-27950, Seminar, SWS: 2Mensching, GüntherMo, wöchentl., 12:00 - 14:00, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B309Kommentar Der Kategorische Imperativ ist in breiten Kreisen als Grundlage der Morallehre bekannt

und bei vielen als rigoros und formalistisch verschrien. Ist ein Handeln wirklich nichtals moralisch anzusehen, das inhaltlich bestimmte Zwecke verfolgt und das Glückder Einzelnen und womöglich das der Menschheit als ganzer befördern will? Welchesist dann das Interesse, das einem moralischen Handeln zugrunde liegt? Diese undverwandte Fragen werden in dem Seminar diskutiert werden, indem der klassische Textvon Kant referiert und in seiner Argumentation untersucht wird.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4, W. u. N. Grundpositionen der EthikPHIL-27956, Seminar, SWS: 2Wittkau-Horgby, AnnetteMo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B310Kommentar In diesem Proseminar wollen wir uns mit der Frage der Vermittlung ethischer

Grundkenntnisse an Schülerinnen und Schüler der Oberstufe befassen. Dabei geht eszunächst um die Frage, wie wird Unterricht vorbereitet, wie baut man einen interessantenund Lernfortschritt ermöglichenden Kurs auf. Nach einer kurzen Einführung undgemeinsamen Erarbeitung zu unterrichtenden ethischen Grundpositionen wollen wirmiteinander ein didaktisches Konzept entwickeln, wie man diese Kenntnisse im Sinneeines entdeckenden Lernens vermitteln kann. Das Seminar ist für Studenten des FachesPhilosophie ebenso geeignet wie für die des Faches Werte und Normen Literatur:Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. John Stuart Mill, Utilitarismus. DetaillierteLiteraturangaben werden vor den einzelnen Seminareinheiten gegeben.

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Böhm Kodierung: W. u. N.

Klassische Texte PhilosophieKritik der reinen VernunftPHIL-27944, Seminar, SWS: 2Bensch, Hans-GeorgDo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 19.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B310Kommentar Das Seminar ist als einführender Lektürekurs für Studienanfänger konzipiert. Studierende

des Bachelor-Studiengangs sollen die Gelegenheit erhalten, das Hauptwerk I. Kants inseinen Prämissen kennen zu lernen. Auch nach über zweihundert Jahren hat Kants Kritikder reinen Vernunft ¿ trotz heftiger Kritik, wirklicher und scheinbarer Widerlegung ¿ nichtsan Aktualität eingebüßt. Viele moderne Debatten in der Philosophie sind nur vor demHintergrund dieses ersten Textes der "klassischen deutschen Philosophie" zu verstehen.Den Teilnehmern des Seminars kann eine Fortsetzung im Sommersemester 2007 inAussicht gestellt werden. Literatur: I. Kant, Kritik der reinen Vernunft, nach der 1. und 2.Orig.-Ausg. hrsg. von Jens Timmermann, Hamburg: Meiner (PhB 505), 1998.

Bemerkung ELVE-LSF Aristoteles: Metaphysik, Bücher IV-VIPHIL-27946, Seminar, SWS: 2Homann, EckhardDi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 17.10.2006 - 03.02.2007, 2705 - 138Kommentar Die Metaphysik des Aristoteles gehört zu den Texten der philosophischen Tradition, die

innerhalb dieser eine Schlüsselstellung einnehmen und von jedem Studierenden derPhilosophie gelesen werden sollten. In diesem Seminar sollen die Bücher IV - VI derAristotelischen Metaphysik, in denen Aristoteles die Bestimmung des Gegenstandes derMetaphysik und ihrer grundlegenden Prinzipien entwickelt, durch gemeinsame Lektüreerschlossen werden. Es ist geplant, diese gemeinsame Lektüre im Sommersemester2007 mit den Büchern VII ¿ IX, in denen Aristoteles den Begriff der Substanz darlegt,fortzusetzen. Literatur: Aristoteles, Metaphysik, griechisch-deutsche Parallelausgabe,übersetzt v. Hermann Bonitz, 2 Bde., Hamburg 1982. Friedo Ricken, Philosophie derAntike (Grundkurs Philosophie 6), 3. Auflage Stuttgart 2000.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4

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Philosophisches Seminar

Winter 2006/07 14

Grundlegung zur Metaphysik der SittenPHIL-27950, Seminar, SWS: 2Mensching, GüntherMo, wöchentl., 12:00 - 14:00, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B309Kommentar Der Kategorische Imperativ ist in breiten Kreisen als Grundlage der Morallehre bekannt

und bei vielen als rigoros und formalistisch verschrien. Ist ein Handeln wirklich nichtals moralisch anzusehen, das inhaltlich bestimmte Zwecke verfolgt und das Glückder Einzelnen und womöglich das der Menschheit als ganzer befördern will? Welchesist dann das Interesse, das einem moralischen Handeln zugrunde liegt? Diese undverwandte Fragen werden in dem Seminar diskutiert werden, indem der klassische Textvon Kant referiert und in seiner Argumentation untersucht wird.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4, W. u. N. Texte zur MoralphilosophiePHIL-27953, Seminar, SWS: 2Paprotny, ThorstenFr, wöchentl., 14:00 - 16:00, 20.10.2006 - 03.02.2007, 1101 - F107Kommentar Nach einer kurzen Einführung in die Philosophie des englischen Empirismus werden

ausgewählte Texte der angelsächsischen Moralphilosophie gelesen, diskutiert undteilweise referiert. Der Schwerpunkt der Betrachtung liegt auf den maßgeblichen Schriftenvon David Hume ("Prinzipien der Moral") und Adam Smith ("Theorie der ethischenGefühle"), erörtert werden insbesondere der "moral sense" und die sich mit diesenmoralphilosophischen Theorien verbindenden maßgeblichen Begriffe wie Sympathie,Wohlwollen, Glück, Nützlichkeit usf. Das Seminar ist auch für Studierende mit demWahlpflichtfach Philosophie geeignet.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4+6, L3

Fachdidaktik

Buch- und MedienpraxisVon der römischen Kapitale zur KanzleischriftPHIL-27954, Seminar, SWS: 2Di, wöchentl., 10:00 - 12:00, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B310Kommentar In dem Seminar soll den TeilnehmerInnen ein Überblick über die Hilfswissenschaften

gegeben werden. Neben Kenntnissen über Beschreibstoffe, Schreibgeräte etc. werdendie Grundlinien der Schriftentwicklung mittels Leseübungen dargestellt. Außerdem wirdim Hinblick auf ein Arbeiten mit handschriftlichen Quellen in Archiven Grundlagenwissenin Chronologie, Kodikologie sowie Akten- und Urkundenlehre erworben. InteressierteStudierende der anderen Studiengänge sind willkommen. Eine Fortsetzung im SS 2007ist geplant. Die Studienleistung kann in Form von Kurzreferaten erworben werden.Literatur und Nachschlagewerke werden während der Übung vorgestellt. BesondersInteressierte können sich bei A. v. BRANDT, Werkzeug des Historikers, Stuttgart u.a.2003, 16. Auflage (Urban ¿ Taschenbücher Band 33) informieren.

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Piepenbring-Thomas

Rhetorik und Kommunikation

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Philosophisches Seminar

Winter 2006/07 15

Theorie und Kritik der RhetorikPHIL-27952, Seminar, SWS: 2Paprotny, ThorstenDo, wöchentl., 12:00 - 14:00, 19.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B310Kommentar Die Rhetorik war in der Antike ein Streitfall in der philosophischen Diskussion. Sokrates

und Platon erwehrten sich der Sophisten und zeigten die grundlegende Differenzzwischen der Suche nach Wahrheit und den Inszenierungen der wortmächtigen"Tausendkünstler" auf. Während Platon, so in seinen Dialogen "Gorgias" und "Politeia",die kritische Auseinandersetzung mit der Sophistik betreibt, dargestellt vor allemam Problem der Gerechtigkeit, arbeitet Aristoteles bereits ein erstes Lehrbuch derRhetorik aus. Im alten Rom versucht Cicero Rhetorik und Philosophie miteinander zuversöhnen. Wenig später publiziert Quintilian ein neues "Lehrbuch der Redekunst",das stilbildend und -prägend für seine Epoche ist. In dieser Lehrveranstaltung soll einphilosophiegeschichtlicher Abriß der Rhetorik geboten werden. Zudem werden einzelneReden analysiert und kritisch betrachtet.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4+6, L3

VertiefungsmodulKritik der reinen VernunftPHIL-27944, Seminar, SWS: 2Bensch, Hans-GeorgDo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 19.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B310Kommentar Das Seminar ist als einführender Lektürekurs für Studienanfänger konzipiert. Studierende

des Bachelor-Studiengangs sollen die Gelegenheit erhalten, das Hauptwerk I. Kants inseinen Prämissen kennen zu lernen. Auch nach über zweihundert Jahren hat Kants Kritikder reinen Vernunft ¿ trotz heftiger Kritik, wirklicher und scheinbarer Widerlegung ¿ nichtsan Aktualität eingebüßt. Viele moderne Debatten in der Philosophie sind nur vor demHintergrund dieses ersten Textes der "klassischen deutschen Philosophie" zu verstehen.Den Teilnehmern des Seminars kann eine Fortsetzung im Sommersemester 2007 inAussicht gestellt werden. Literatur: I. Kant, Kritik der reinen Vernunft, nach der 1. und 2.Orig.-Ausg. hrsg. von Jens Timmermann, Hamburg: Meiner (PhB 505), 1998.

Bemerkung ELVE-LSF Aristoteles: Metaphysik, Bücher IV-VIPHIL-27946, Seminar, SWS: 2Homann, EckhardDi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 17.10.2006 - 03.02.2007, 2705 - 138Kommentar Die Metaphysik des Aristoteles gehört zu den Texten der philosophischen Tradition, die

innerhalb dieser eine Schlüsselstellung einnehmen und von jedem Studierenden derPhilosophie gelesen werden sollten. In diesem Seminar sollen die Bücher IV - VI derAristotelischen Metaphysik, in denen Aristoteles die Bestimmung des Gegenstandes derMetaphysik und ihrer grundlegenden Prinzipien entwickelt, durch gemeinsame Lektüreerschlossen werden. Es ist geplant, diese gemeinsame Lektüre im Sommersemester2007 mit den Büchern VII ¿ IX, in denen Aristoteles den Begriff der Substanz darlegt,fortzusetzen. Literatur: Aristoteles, Metaphysik, griechisch-deutsche Parallelausgabe,übersetzt v. Hermann Bonitz, 2 Bde., Hamburg 1982. Friedo Ricken, Philosophie derAntike (Grundkurs Philosophie 6), 3. Auflage Stuttgart 2000.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4

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Philosophisches Seminar

Winter 2006/07 16

Diderots Bestimmung des SchönenPHIL-27951, Seminar, SWS: 2Meyer, AnnekeDi, wöchentl., 10:00 - 12:00, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B309Kommentar Diderot war kein Philosoph im engen Sinne des Wortes: Er war auch Erzähler,

Dramatiker, Essayist und Kunstkritiker. Seine kunsttheoretischen und kunstkritischenAufsätze und Artikel werden allerdings im Vergleich zu seinem philosophischen underzählerischen Werk oft nur als Nebenarbeiten angesehen. Interessant sind dieästhetischen Schriften Diderots aber gerade weil er Philosoph und Kunstkenner war.Er schreibt nicht nur Kritiken für Gemäldeausstellungen ¿ les salons - in Paris, sondernreflektiert die theoretische Frage, worin die Eigentümlichkeit ästhetischer Urteile besteht.Diderot ist auf der Suche nach einer Bestimmung des Schönen. "Aber welche von denEigenschaften, die allen Dingen, die wir schön nennen, gemeinsam sind, werden wirfür das Ding auswählen, dessen Bezeichnung der Terminus schön ist?" (Artikel "beau"der Enzyklopädie von Diderot und d¿Alembert) In dieser Suche setzt er sich mit denästhetischen Theorien seiner Zeit auseinander und entwickelt einen neuen Begriff, umdas Schöne zu bestimmen: den der Beziehung oder des Verhältnisses (französischrapport). Dieser Begriff, der in der Philosophiegeschichte als zu spekulativ und allgemeinkritisiert wurde, soll im Kontext der Schriften Diderots neu interpretiert und auf seineSachhaltigkeit geprüft werden. Französischkenntnisse sind willkommen, aber nichtvorausgesetzt. Die Literatur wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.

Bemerkung ELVE-LSF

Magisterstudiengang unsd Staatsexamen

VorlesungenPraktische PhilosophiePHIL-27931, Vorlesung, SWS: 2Bensch, Hans-GeorgMi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 18.10.2006 - 03.02.2007Bemerkung ELVE-LSF Selbstbewußtsein und Erfahrung in Kants theoretischer PhilosophiePHIL-27935, Vorlesung, SWS: 2Kuhne, FrankFr, wöchentl., 10:00 - 12:00, 20.10.2006 - 03.02.2007, 1137 - 016 (Drägersaal)Kommentar Ein Vorurteil gegenüber der philosophischen Tradition besagt, sie bestehe aus den

monumentalen Lehrgebäuden und Systemen, die einsame Denker entwarfen, undgegenüber denen nur zwei Haltungen möglich seien: andächtiges Bestaunen oderIgnorieren. Wer Wissenschaft statt Andacht wolle, müsse die Tradition folglich auf sichberuhen lassen. Die Vorlesung wird am Beispiel Kants zeigen, daß es sich in der Tatum ein Vorurteil handelt. Am Leitfaden der Begriffe Erfahrung und Selbstbewußtseinwird sie zentrale Argumentationslinien Kants vorstellen und zeigen, daß diesezusammengenommen nicht ein unverrückbares Lehrgebäude ergeben, das man nurbestaunen kann, sondern gerade in ihren zahlreichen Brüchen und Aporien einenErkenntnisfortschritt anzeigen, den auch heute niemand ignorieren kann, der wissen will,was unter Erfahrung und Selbstbewußtsein zu verstehen ist. Literatur: I. Kant: Kritik derreinen Vernunft I. Kant: Kritik der Urteilskraft

Bemerkung ELVE-LSF

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Philosophisches Seminar

Winter 2006/07 17

Philosophie der GeschichtePHIL-27938, Vorlesung, SWS: 2Mensching, GüntherMo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1101 - A310Kommentar Der amerikanische Philosoph Francis Fukuyama hat im Jahre 1989 das Ende der

Ge-schichte zum Titel eines Buches gemacht. Damit sollte definitiv verkündet werden,daß der zeitlichen Abfolge politischer und gesellschaftlicher Ereignisse jeglicheRationalität abgehe. Die philosophische Disziplin Geschichtsphilosophie geriet nachdem Ende des vermeintlich real existierenden Sozialismus fast in Vergessenheit, dennsie stand im Verdacht, offen oder verstreckt für die Teleologie zu werben, die Hegelund Marx auf den historischen Prozeß projiziert haben sollten. Dennoch ist die Frage,welche Folgerichtigkeit den Ereignissen der Vergangenheit zu innewohnt und welcheErwartungen die Menschheit für die Zukunft haben kann, genuin philosophisch. DieVorlesung wird sich deshalb der Legitimität der Geschichtsphilosophie durch eineKritik der heutigen Einwände versichern, um dann die geschichtsphilosophischenGrundprobleme Freiheit oder Determinismus und Kausalität und Teleologie sowie dieFrage nach dem Fortschritt zu diskutieren. Die klassischen Argumente des 18. und 19.Jahrhunderts von Voltaire, Condorcet und Kant bis zu Hegel und Marx werden aus derPerspektive der Gegenwart ebenso zur Kritik stehen wie sie umgekehrt der Kritik derGegenwart den Maßstab liefern.

Bemerkung ELVE-LSF Einführung in die praktische Philosophie: Dimensionen der FreiheitPHIL-27939, Vorlesung, SWS: 2Nickl, PeterDo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 19.10.2006 - 03.02.2007, 2705 - 138Kommentar In der Vorlesung wird der Versuch gemacht, Praktische Philosophie als Philosophie

der Freiheit darzustellen. D.h., sowohl die aristotelische Tugend- wie die kantischePflichtethik, die Wertphilosophie Schelers wie das dialogische Denken von Buberund Lévinas, aber auch die Positionen des Hedonismus wie des Utilitarismus lassensich deuten als Interpretationen menschlicher Freiheit. Was aber ist Freiheit? Gibt essie überhaupt? Was kann man den verunsichernden Erklärun-gen der Neurobiologieentgegenhalten? Worin manifestiert sich die menschliche Freiheit vor allem - imDenken, im Wollen, im Fühlen, im Handeln oder im (technischen) Herstellen? Sind alleHandlungen im gleichen Maße frei? Sind schlechte Handlungen genauso frei wie gute?Diesen Fragen ist nachzugehen. Die Vorlesung richtet sich an die Studierenden desBachelor-Studiengangs, selbstverständlich aber auch an alle anderen Interessierten.

Bemerkung ELVE-LSF Praktische PhilosophiePHIL-27940, Vorlesung, SWS: 2Bensch, Hans-GeorgMi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 18.10.2006 - 03.02.2007, 1502 - 003 II 003Kommentar Praktische Philosophie gilt heutzutage als Oberbegriff für mehrer philosophische

Disziplinen: Moralphilosophie, Ethik, Rechts- und Staatsphilosophie, Sozialphilosophieund Geschichtsphilosophie. Anhand von klassischen Texten der Tradition sollen in dieserVorlesung insbesondere die Begriffe "Freiheit des Willens" und "Freiheit der Person"erörtert werden.

Bemerkung ELVE-LSF

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Philosophisches Seminar

Winter 2006/07 18

Entstehung und Wirkung des Materialismus in den Wissenschaften des 19. JahrhundertsPHIL-27942, Seminar, SWS: 2Wittkau-Horgby, AnnetteMo, wöchentl., 14:00 - 16:00, 23.10.2006 - 03.02.2007, 1101 - A310Kommentar In diesem Seminar wollen wir uns mit der Entstehung und Wirkung einer sehr

einflussreichen Variante moderner Weltanschauung befassen. Ausgehend von denbiologischen Wissenschaften wollen wir anhand von Quellentexten untersuchen, wie sichdie materialistische Weltdeutung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ausbreitete. ImAnschluss daran werden wir der Frage nachgehen, warum und in welcher Weise dieseVariante der Weltdeutung das Menschen- und Weltbild nachhaltig veränderte. Dabeiwerden wir die Konsequenzen, die diese Veränderung für Ethik und Rechtsverständnismit sich brachte, anhand ausgewählter Quellentexte analysieren. Im Zentrum wird dabeidie Untersuchung des Plausibilitätsgewinns stehen, den der Utilitarismus ebenso wieder Rechtspositivismus im ausgehenden 19. Jahrhundert erfuhr. Das Seminar ist fürStudienanfänger ebenso geeignet wie für interessierte Fortgeschrittene, insbesondereauch für Studierende des Faches Werte und Normen. Literatur: Annette Wittkau-Horgby,Materialismus. Entstehung und Wirkung in den Wissenschaften des 19. Jahrhunderts,Göttingen 1998. Frederick Gregory, Scientific Materialism in Nineteenth CenturyGermany, Dordrecht 1977. Charles Darwin, Über die Entstehung der Arten durchnatürliche Zuchtwahl, 1859.

Bemerkung ELVE-LSF Ringvorlesung zur Einführung in die Geschichte der PhilosophiePHIL-28154, Vorlesung, SWS: 2Mensching, GüntherDi, wöchentl., 16:00 - 18:00, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1101 - F428Kommentar Teil I: WS 2006/07 Von den Vorsokratikern zur Aufklärung 17.10.2006: Philosophie vor

Platon (Homann) 24.10.2006: Platon ¿ oder die lebendige Welt der Ideen (Brokmeier)31.10.2006: Aristoteles (Paprotny) 07.11.2006: Neuplatonismus (Bensch) 14.11.2006:Philosophie im Islam: Der Streit um Avicenna und Averroes in der lateinischenMetaphysik (Fidora, Frankfurt) 21.11.2006: Autorität und Vernunft bei Anselm vonCanterbury (Goebel, Fulda) 28.11.2006: Thomas von Aquin (Mensching) 05.12.2006:Duns Scotus: eine neue Metaphysik (Homann) 12.12.2006: Mystik: Meister Eckhartund die Beginen (Nickl) 19.12.2006: Von der Scholastik zum Rationalismus: Legitimitätder Neuzeit (N.N.) 09.01.2007: Hobbes: Der Philosoph im Schatten des Leviathan(Probst) 16.01.2007: Leibniz I: Der Universalgelehrte (Probst) 23.01.2007: Leibniz II:Der Philosoph des Individuellen (Breger) 30.01.2007: Rousseau und die Aufklärung(Mensching) Änderungen vorbehalten

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Mitarbeiter des Philosophischen Seminars

Grundstudium

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Philosophisches Seminar

Winter 2006/07 19

Entstehung und Wirkung des Materialismus in den Wissenschaften des 19. JahrhundertsPHIL-27942, Seminar, SWS: 2Wittkau-Horgby, AnnetteMo, wöchentl., 14:00 - 16:00, 23.10.2006 - 03.02.2007, 1101 - A310Kommentar In diesem Seminar wollen wir uns mit der Entstehung und Wirkung einer sehr

einflussreichen Variante moderner Weltanschauung befassen. Ausgehend von denbiologischen Wissenschaften wollen wir anhand von Quellentexten untersuchen, wie sichdie materialistische Weltdeutung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ausbreitete. ImAnschluss daran werden wir der Frage nachgehen, warum und in welcher Weise dieseVariante der Weltdeutung das Menschen- und Weltbild nachhaltig veränderte. Dabeiwerden wir die Konsequenzen, die diese Veränderung für Ethik und Rechtsverständnismit sich brachte, anhand ausgewählter Quellentexte analysieren. Im Zentrum wird dabeidie Untersuchung des Plausibilitätsgewinns stehen, den der Utilitarismus ebenso wieder Rechtspositivismus im ausgehenden 19. Jahrhundert erfuhr. Das Seminar ist fürStudienanfänger ebenso geeignet wie für interessierte Fortgeschrittene, insbesondereauch für Studierende des Faches Werte und Normen. Literatur: Annette Wittkau-Horgby,Materialismus. Entstehung und Wirkung in den Wissenschaften des 19. Jahrhunderts,Göttingen 1998. Frederick Gregory, Scientific Materialism in Nineteenth CenturyGermany, Dordrecht 1977. Charles Darwin, Über die Entstehung der Arten durchnatürliche Zuchtwahl, 1859.

Bemerkung ELVE-LSF Didaktik: Einführung in die Philosophie IPHIL-27943, Seminar, SWS: 2Babetzke, ArnoldMi, wöchentl., 16:00 - 18:00, 25.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B309Kommentar Es scheint auf ein Paradoxon hinauszulaufen, daß die Philosophie, die ihrer Gestalt

nach Grundlage aller denkerischen Tätigkeit ist, eine spezielle, über ihr stehende unddamit selbständige Art der Vermittlung benötigt. Da ihre Vermittlung als eigenständigeDidaktik selbst wieder Theorie ist, wird somit der unendliche Theorieregressus in Ganggesetzt. Dieser "Hase-Igel-Wettlauf" findet in diesem Seminar nicht statt. Vielmehrwerden auf der Grundlage der systematischen Herausbildung des Begriffs in derabendländischen Tradition ¿ diese ist selbst schon eine "didaktische Reduktion", die injeder Lehrveranstaltung vorgenommen wird ¿ in der Regel aber aus inhaltlichen Gründen¿ Wege der Vermittlung des Zusammenhangs theoretischer und praktischer Philosophiein der Schule gezeigt. Adressatenbezogen, d. h. die Situation von Schülern undSchule berücksichtigend, werden philosophische Grundlagen, Literatur, Techniken undMethoden der Einführung in den Gegenstand vorgestellt. So werden im Wintersemesterdie metaphysischen und ontologischen Grundlagen der Entfaltung des Begriffsanhand von Texten der platonischen, parmenideischen und aristotelischen Philosophieerarbeitet. Die Wiederholung der Implikationen univoken Denkens in der mittelalterlichenPhilosophie (Theologie) über zentrale Denker bis hin zum Universalienstreit wirdsystematisch ¿ nicht historisch ¿ erschlossen. Diese Veranstaltung ist besondersgeeignet für Studenten, die "Philosophie" nicht als Unterrichtsfach in der Oberstufe erteiltbekommen haben. Ebenfalls eignet sich diese Veranstaltung für Studenten, die nichtLehramtskandidaten sind. Auch Seniorstudenten und Schüler (Schnupperstudium) sindwillkommen.

Bemerkung ELVE-LSF Einführung in die Philosophie der MathematikPHIL-27945, Seminar, SWS: 2Breger, HerbertMo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B309Kommentar Nach einer kurzen Einführung in Überlegungen von Plato, Aristoteles, Leibniz und Kant

sollen die klassischen Positionen von Logizismus, Formalismus und Intuitionismuserörtert werden. Im weiteren Verlauf des Semesters werden neuere Ansätze zurPhilosophie der Mathematik diskutiert.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M3, L2, Studium generale

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Winter 2006/07 20

Aristoteles: Metaphysik, Bücher IV-VIPHIL-27946, Seminar, SWS: 2Homann, EckhardDi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 17.10.2006 - 03.02.2007, 2705 - 138Kommentar Die Metaphysik des Aristoteles gehört zu den Texten der philosophischen Tradition, die

innerhalb dieser eine Schlüsselstellung einnehmen und von jedem Studierenden derPhilosophie gelesen werden sollten. In diesem Seminar sollen die Bücher IV - VI derAristotelischen Metaphysik, in denen Aristoteles die Bestimmung des Gegenstandes derMetaphysik und ihrer grundlegenden Prinzipien entwickelt, durch gemeinsame Lektüreerschlossen werden. Es ist geplant, diese gemeinsame Lektüre im Sommersemester2007 mit den Büchern VII ¿ IX, in denen Aristoteles den Begriff der Substanz darlegt,fortzusetzen. Literatur: Aristoteles, Metaphysik, griechisch-deutsche Parallelausgabe,übersetzt v. Hermann Bonitz, 2 Bde., Hamburg 1982. Friedo Ricken, Philosophie derAntike (Grundkurs Philosophie 6), 3. Auflage Stuttgart 2000.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4 "Ich" und "Selbst" in der Philosophie des 19. Und 20. Jahrhunderts III: Bergson, Whitehead und dieFolgenPHIL-27947, Seminar, SWS: 2Kiesow, Karl-FriedrichMo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 16.10.2006 - 03.02.2007Kommentar In den Übungen des vergangenen und vorvergangenen Semesters wurde ein

repräsentativer Abschnitt der Entwicklung der Bewußtseinsphilosophie des 17., 18.und 19. Jahrhunderts betrachtet, wobei nicht der in seiner Allgemeinheit unbestimmteBewußtseinsbegriff, sondern die Termini des "Ich" und "Selbst" als Leitfaden derInterpretation benutzt wurden, eine terminologische Konstellation, die erstmals beiDescartes und Locke deutlich ausgeprägt ist. Nachdem uns die chronologischeBehandlung des Themas zuletzt zu einer Begegnung mit Kant und dem deutschenIdealismus, mit Schopenhauer, Kierkegaard, Nietzsche und E. v. Hartmann geführt hatte,wird die Übungsreihe nun mit einer Darstellung Bergsons und Whiteheads vorläufigabgeschlossen. Bergson steht in einer großen französischen Tradition, geht in gewisserWeise von Descartes aus, nimmt aber auch Einflüsse von Pascal, den fran-zösischenMoralisten, der englischen Moralpsychologie und Schelling auf. Im Mittelpunkt seinesDenkens steht das "Ich-Selbst" als eine durchaus flexible, zugleich auf Selbstwahrungausgerichtete Größe. Von ähnlichen Voraussetzungen ausgehend, gelangt Whiteheadzu einer Theorie, in der das "Ich-Selbst" die dominierende Instanz in einer Hierarchie derSteuerungsinstanzen und damit einen Sonderfall der Naturordnung darstellt. ¿ Die Übungkann auch von Neueinsteigern besucht werden; Magister-, Bachelor-, Seniorenstudentenund Studierende der Fachrichtung Kulturwissenschaften sind gleichermaßen willkommen.Referatsvergabe, auch zu Autoren wie Husserl, Heidegger, Merlau-Ponty, Wittgensteinund der analytischen Philosophie des Geistes, ab sofort nach Rücksprache mit demÜbungsleiter. Literatur: Die Abgrenzung des Themenstoffes soll Gegenstand der erstenSitzung sein.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+4, L3+4

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Winter 2006/07 21

Herder, W. v. Humboldt, Grimm und Lotze. Reflexionen. SprachphilosophiePHIL-27948, Seminar, SWS: 2Kiesow, Karl-FriedrichDi, wöchentl., 14:00 - 16:00, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B310Kommentar Mit Herders Abhandlung über den Ursprung der Sprache von 1770/1772 beginnt

ein neues Stadium sprachphilosophischer Reflexion, in dem anthropologischeDenkmotive im Mittelpunkt stehen. Hierin hat Herder durch W. v. Humboldt,Grimm und Lotze eine je verschieden akzentuierte Nachfolge gefunden. Humboldtbegründet einen energetisch-dynamischen Sprachbegriff und legt eine Grundlagefür die Unterscheidung verschiedener Typen des Sprachbaues, Grimm betont diebiologische Seite der Sprache und die Analogie ihrer Entwicklung mit den Prozessendes organischen Wachstums, und Lotze erkundet die Möglichkeit, über die bloßeAbleitung der Worteinheit und der Satzform hinaus zu morphologisch-syntaktischenBetrachtungen zu gelangen. In einer Gegenüberstellung mit Fichtes Abhandlung überden Ursprung der Sprache soll der Frage nachgegangen werden, ob die Grundlegungder Subjekt-Prädikat-Struktur des Satzes mit empirischen Denkmitteln allein gesche-henkann, oder ob es hierzu des spekulativen Denkens im Sinne des deutschen Idealismusbedarf. ¿ Die Übung hat einführenden Charakter und wendet sich an Studierendedes ersten Studienabschnittes, die anhand eines begrenzten Stoffes an die Methodikphilosophischer Problemdurchdringung herangeführt werden wollen. Referatsvergabe,auch zu anderen als den im Titel der Lehrveranstaltung genannten Autoren, ab sofortnach Rücksprache mit dem Veranstalter. Literatur: Die Abgrenzung des Themenstoffessoll Gegenstand der ersten Sitzung sein.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M5, L4 Philosophische Klassiker: Humes "Dialoge über natürliche Religion"PHIL-27949, Seminar, SWS: 2Kiesow, Karl-FriedrichMi, wöchentl., 10:00 - 12:00, 18.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B310Kommentar Die im Titel der Lehrveranstaltung erwähnte Schrift Humes gilt nicht grundlos als ein

Meisterwerk ihres Autors. Hume knüpft einerseits an antike Traditionen an, so an Ciceros, das schon seinerseits eine sichtende Überschau des im griechischen philosophischenDenken vorliegenden Traditionsgutes darstellt. Andrerseits folgt Humes Denken einermodernen Linie, die in der Problemgeschichte des Gottesbeweises wurzelt, zu demAnselm von Canterbury, Thomas von Aquin und in der Neuzeit Descartes gewichtigeBeiträge geliefert hatten. Dabei stellt sich zunehmend deutlich heraus, dass der sog.ontologische Gottesbeweis, d.h. der Schluß vom Begriff des höchsten Wesens auf seinDasein, der noch Kant, der ihn vernichtend kritisiert hat, als die authentische Gestaltdes Gottesbeweises er-scheint, hinter den kosmologischen und physikotheologischenBeweisgedanken zurücktritt, der mit der Erklärungsbedürftigkeit der natürlichen Weltund ihrer anscheinenden zweckmä-ßigen Einrichtung operiert. Diese Beweisfiguren,obwohl logisch schwächer als der (in sich unhaltbare) ontologische Gottesbeweis, undvielleicht zuletzt in ihm verwurzelt, erschließen eine Fülle gedanklicher Zusammenhänge,deren Verästelungen Humes Dialoge, in fortgesetzter Anspielung auf antike undmoderne Autoren, nachgeht. Die Übung behandelt die Möglichkeit einer natürlichenTheologie und kommentiert das Verhältnis zum Deismus. ¿ Die Übung richtet sich anreligionsphilosophisch Interessierte, gleich welcher Vorbildung; Refe-ratsvergabe absofort nach Rücksprache mit dem Übungsleiter. Literatur: D. Hume, , London 1779;deutsch: ders., , übers. v. Fr. Paulsen, Hg. u. Bearb, G. Gawlick, Hamburg 1968 undöfter, F. Meiner.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4, L3, W. u. N.

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Winter 2006/07 22

Grundlegung zur Metaphysik der SittenPHIL-27950, Seminar, SWS: 2Mensching, GüntherMo, wöchentl., 12:00 - 14:00, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B309Kommentar Der Kategorische Imperativ ist in breiten Kreisen als Grundlage der Morallehre bekannt

und bei vielen als rigoros und formalistisch verschrien. Ist ein Handeln wirklich nichtals moralisch anzusehen, das inhaltlich bestimmte Zwecke verfolgt und das Glückder Einzelnen und womöglich das der Menschheit als ganzer befördern will? Welchesist dann das Interesse, das einem moralischen Handeln zugrunde liegt? Diese undverwandte Fragen werden in dem Seminar diskutiert werden, indem der klassische Textvon Kant referiert und in seiner Argumentation untersucht wird.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4, W. u. N. Diderots Bestimmung des SchönenPHIL-27951, Seminar, SWS: 2Meyer, AnnekeDi, wöchentl., 10:00 - 12:00, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B309Kommentar Diderot war kein Philosoph im engen Sinne des Wortes: Er war auch Erzähler,

Dramatiker, Essayist und Kunstkritiker. Seine kunsttheoretischen und kunstkritischenAufsätze und Artikel werden allerdings im Vergleich zu seinem philosophischen underzählerischen Werk oft nur als Nebenarbeiten angesehen. Interessant sind dieästhetischen Schriften Diderots aber gerade weil er Philosoph und Kunstkenner war.Er schreibt nicht nur Kritiken für Gemäldeausstellungen ¿ les salons - in Paris, sondernreflektiert die theoretische Frage, worin die Eigentümlichkeit ästhetischer Urteile besteht.Diderot ist auf der Suche nach einer Bestimmung des Schönen. "Aber welche von denEigenschaften, die allen Dingen, die wir schön nennen, gemeinsam sind, werden wirfür das Ding auswählen, dessen Bezeichnung der Terminus schön ist?" (Artikel "beau"der Enzyklopädie von Diderot und d¿Alembert) In dieser Suche setzt er sich mit denästhetischen Theorien seiner Zeit auseinander und entwickelt einen neuen Begriff, umdas Schöne zu bestimmen: den der Beziehung oder des Verhältnisses (französischrapport). Dieser Begriff, der in der Philosophiegeschichte als zu spekulativ und allgemeinkritisiert wurde, soll im Kontext der Schriften Diderots neu interpretiert und auf seineSachhaltigkeit geprüft werden. Französischkenntnisse sind willkommen, aber nichtvorausgesetzt. Die Literatur wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.

Bemerkung ELVE-LSF Theorie und Kritik der RhetorikPHIL-27952, Seminar, SWS: 2Paprotny, ThorstenDo, wöchentl., 12:00 - 14:00, 19.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B310Kommentar Die Rhetorik war in der Antike ein Streitfall in der philosophischen Diskussion. Sokrates

und Platon erwehrten sich der Sophisten und zeigten die grundlegende Differenzzwischen der Suche nach Wahrheit und den Inszenierungen der wortmächtigen"Tausendkünstler" auf. Während Platon, so in seinen Dialogen "Gorgias" und "Politeia",die kritische Auseinandersetzung mit der Sophistik betreibt, dargestellt vor allemam Problem der Gerechtigkeit, arbeitet Aristoteles bereits ein erstes Lehrbuch derRhetorik aus. Im alten Rom versucht Cicero Rhetorik und Philosophie miteinander zuversöhnen. Wenig später publiziert Quintilian ein neues "Lehrbuch der Redekunst",das stilbildend und -prägend für seine Epoche ist. In dieser Lehrveranstaltung soll einphilosophiegeschichtlicher Abriß der Rhetorik geboten werden. Zudem werden einzelneReden analysiert und kritisch betrachtet.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4+6, L3

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Philosophisches Seminar

Winter 2006/07 23

Texte zur MoralphilosophiePHIL-27953, Seminar, SWS: 2Paprotny, ThorstenFr, wöchentl., 14:00 - 16:00, 20.10.2006 - 03.02.2007, 1101 - F107Kommentar Nach einer kurzen Einführung in die Philosophie des englischen Empirismus werden

ausgewählte Texte der angelsächsischen Moralphilosophie gelesen, diskutiert undteilweise referiert. Der Schwerpunkt der Betrachtung liegt auf den maßgeblichen Schriftenvon David Hume ("Prinzipien der Moral") und Adam Smith ("Theorie der ethischenGefühle"), erörtert werden insbesondere der "moral sense" und die sich mit diesenmoralphilosophischen Theorien verbindenden maßgeblichen Begriffe wie Sympathie,Wohlwollen, Glück, Nützlichkeit usf. Das Seminar ist auch für Studierende mit demWahlpflichtfach Philosophie geeignet.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4+6, L3 Von der römischen Kapitale zur KanzleischriftPHIL-27954, Seminar, SWS: 2Di, wöchentl., 10:00 - 12:00, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B310Kommentar In dem Seminar soll den TeilnehmerInnen ein Überblick über die Hilfswissenschaften

gegeben werden. Neben Kenntnissen über Beschreibstoffe, Schreibgeräte etc. werdendie Grundlinien der Schriftentwicklung mittels Leseübungen dargestellt. Außerdem wirdim Hinblick auf ein Arbeiten mit handschriftlichen Quellen in Archiven Grundlagenwissenin Chronologie, Kodikologie sowie Akten- und Urkundenlehre erworben. InteressierteStudierende der anderen Studiengänge sind willkommen. Eine Fortsetzung im SS 2007ist geplant. Die Studienleistung kann in Form von Kurzreferaten erworben werden.Literatur und Nachschlagewerke werden während der Übung vorgestellt. BesondersInteressierte können sich bei A. v. BRANDT, Werkzeug des Historikers, Stuttgart u.a.2003, 16. Auflage (Urban ¿ Taschenbücher Band 33) informieren.

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Piepenbring-Thomas Einführung in die Geschichte der Mathematik und der Naturwissenschaften: Von Copernicus zuDescartesPHIL-27955, Seminar, SWS: 2Probst, SiegmundDi, wöchentl., 18:00 - 20:00, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B309Kommentar Die Aufgabe des geozentrischen Weltbildes durch Copernicus steht am Anfang einer

Fülle neuer Entwicklungen in Philosophie, Naturwissenschaften und Mathematik.Anhand ausgewählter Lektüretexte u. a. von Bacon, Galilei, Kepler und Descartes sollendie wichtigsten Ansätze der Folgezeit vorgestellt werden. Themen für Referate undHausarbeiten können ab sofort vergeben werden. Literatur zur Einführung: Mason,Stephen F.: Geschichte der Naturwissenschaft in der Entwicklung ihrer Denkweisen,Stuttgart, 1974 (Nachdrucke Diepholz 1991, 1997)

Bemerkung ELVE-LSF Grundpositionen der EthikPHIL-27956, Seminar, SWS: 2Wittkau-Horgby, AnnetteMo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B310Kommentar In diesem Proseminar wollen wir uns mit der Frage der Vermittlung ethischer

Grundkenntnisse an Schülerinnen und Schüler der Oberstufe befassen. Dabei geht eszunächst um die Frage, wie wird Unterricht vorbereitet, wie baut man einen interessantenund Lernfortschritt ermöglichenden Kurs auf. Nach einer kurzen Einführung undgemeinsamen Erarbeitung zu unterrichtenden ethischen Grundpositionen wollen wirmiteinander ein didaktisches Konzept entwickeln, wie man diese Kenntnisse im Sinneeines entdeckenden Lernens vermitteln kann. Das Seminar ist für Studenten des FachesPhilosophie ebenso geeignet wie für die des Faches Werte und Normen Literatur:Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. John Stuart Mill, Utilitarismus. DetaillierteLiteraturangaben werden vor den einzelnen Seminareinheiten gegeben.

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Böhm Kodierung: W. u. N.

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Philosophisches Seminar

Winter 2006/07 24

Differenz von traditioneller und moderner LogikPHIL-28134, Seminar, SWS: 2Knahl, AndreasDo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 19.10.2006 - 03.02.2007, 1137 - 016 (Drägersaal)Kommentar In dieser Einführungsveranstaltung soll über die Vermittlung von Kenntnissen der

formalen Logik hinaus die Genesis (Herkunft) der heutigen Logik in der Geschichteder Philosophie daraufhin betrachtet werden, ob auf die dort immer einbezogeneninhaltlichen Seiten zugunsten eines reinen Formalismus verzichtet werden kann oder- wenn teilweise ja - in welchen Bereichen. Der rein mathematische Teil der Logik wirdanhand von Aussagen- und Prädikatenlogik betrachtet. Die traditionelle Logik wirdanhand von Texten des Aristoteles eingeführt. Geplant ist, ihre Weiterentwicklung biszur ausgefeilten Syllogistik des beginnenden Nominalismus (Ockham, Buridan) undder Neuzeit (Kant, Hegel) zu betrachten, mit der sich - auch aufgrund der auftretendenProbleme - die Grundlage zur modernen Formalisierung herausbildet. Literatur: Willardv. O. Quine, Grundzüge der Logik Tuschik/Wolter, Mathematische Logik - kurzgefasstAristoteles, Organon (Urteil, Schluß, Beweis) Aristoteles, Metaphysik, 4. Buch Kant,Logik, Akademieausgabe IX

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M1, L1 Schillers philosophische SchriftenPHIL-28639, Seminar, SWS: 2Di, wöchentl., 12:00 - 14:00, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B310Kommentar Die bedeutendsten philosophischen Abhandlungen von Friedrich Schiller sind in

relativ kurzer Folge in den neunziger Jahren des 18. Jahrhunderts entstanden.Philosophiegeschichtlich steht Schiller am Übergang von der Epoche der Aufklärungzum Deutschen Idealismus. Schillers Ausgangspunkt ist der Versuch einer Bestimmungdes Schönen mit der berühmten Formulierung aus einem Brief an Körner, wonach dieSchönheit eine "Freyheit in der Erscheinung" sei. Schillers philosophische Reflexionenbeschränken sich jedoch nicht auf das Gebiet der Ästhetik, vielmehr eröffnen sie vonBeginn an eine praktische Perspektive: Schillers Ästhetik ist zugleich Zeitdiagnostik,Anthropologie, Ethik, Geschichts- und Kulturphilosophie. Im Anschluss an eine kurzeEinführung in die Philosophie Kants, sollen in diesem Proseminar ausgewählte SchriftenSchillers abschnittsweise referiert und diskutiert werden. Den Schwerpunkt bildendie Briefe Über die ästhetische Erziehung des Menschen. Darüber hinaus werdendie Kalliasbriefe, sowie die Schriften Über Anmut und Würde und Über naive undsentimentalische Dichtung behandelt werden. Dabei wird es vor allem um die Frage nachder möglichen Grundlegung einer moralischen Funktion des Ästhetischen gehen. DasSeminar hat einführenden Charakter und ist für Studierende der Studiengänge Bachelor,Magister und Lehramt gleichermaßen geeignet. Literatur: - Friedrich Schiller: Kallias oderüber die Schönheit. Über Anmut und Würde. Stuttgart: Reclam: 1999 (= RUB 9307).- Friedrich Schiller: Über die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reihe vonBriefen. Stuttgart: Reclam, 2000 (= RUB 18062). - Friedrich Schiller: Über naive undsentimentalische Dichtung. Stuttgart: Reclam, 1997 (RUB 7756).

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Benjamin Lindner Kodierung: M4+5/L3+4

Hauptstudium

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Philosophisches Seminar

Winter 2006/07 25

Werte und Normenunterricht in den Jahrgängen 7/8 und 9/10. Themen- und StundenvorbereitungPHIL-28136, Seminar, SWS: 2Babetzke, ArnoldDo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 26.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B309Kommentar In diesem Seminar werden zunächst praxisorientiert Grundlagen der

Unterrichtsgestaltung vorgestellt. Auf der Basis der bereits im SS 2006 erstelltenCurricula der Jahrgänge 9 und 10 (aller Schulformen) soll deren unterrichtlicheUmsetzung erarbeitet werden. Dabei wird nicht nach Vorgaben lerntheoretischerDidaktiken verfahren. Flankierend dazu wird eine Reflexion des heutigen Schülertypusstattfinden. Einzeln erarbeitete Sequenzen können in den jeweiligen Jahrgängen inForm von unter-richtspraktischen Übungen begleitend ¿ auch im Schulversuch ¿sowohl beobachtet als auch in angeleiteter eigener unterrichtlicher Tätigkeit umgesetztwerden ¿ dies auch aus Gründen des Scheinerwerbs. Dieses Seminar ist nur fürLehramtsstudierende der Fächer Philosophie und Werte und Normen im Hauptstudiumgeeignet.

Bemerkung ELVE-LSF Bonaventura: Über den Grund der GewißheitPHIL-28146, Seminar, SWS: 2Homann, EckhardFr, wöchentl., 12:00 - 14:00, 20.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B309Kommentar Bonaventura (1221 - 74) ist eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des 13.

Jahrhunderts. Dies gilt nicht nur für seine theologische Lehre, sondern auch für diein diesem Kontext entstandenen philosophischen Spekulationen, die von JohannesDuns Scotus und Wilhelm von Ockham aufgegriffen und weitergeführt wurden. Indiesem Seminar soll anhand ausgewählter Texte die Metaphysik und ErkenntnislehreBonaventuras durch gemeinsame Lektüre und begleitende Referate erschlossenwerden. Literatur: Bonaventura, Collationes in Hexaemeron; übers. und eingel. v.W. Nyssen, München 1964. (Eine Auswahl in deutscher Übertragung in: Geschichteder Philosophie in Text und Darstellung. Mittelalter, ed. Kurt Flasch, Stuttgart 1982,333 - 354.) Bonaventura, Itinerarium mentis in Deum, lat. - dt., übersetzt v. MarianneSchlosser, Münster 2004. Bonaventura, Quaestiones disputatae de scientia Christi.Vom Wissen Christi, übersetzt v. Andreas Speer, Hamburg 1992. Bonaventura, Überden Grund der Gewissheit. Ausgewählte Texte, übersetzt und eingel. v. MarianneSchlosser, Weinheim 1991. Zur ersten Orientierung ist das Kapitel zu Bonaventura in derPhilosophiegeschichte von Friedrich Ueberweg zu empfehlen. Weitere Literatur wird inder ersten Seminarsitzung bekannt gegeben.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M3+6, L2 L. Wittgenstein: Bemerkungen über die Philosophie der PsychologiePHIL-28147, Seminar, SWS: 2Kiesow, Karl-FriedrichDo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 19.10.2006 - 03.02.2007Kommentar Als Einführung in das philosophische Denken L. Wittgensteins sollen in dieser Übung

weder der "Tractatus logico-philosophicus" noch die "Philosophischen Untersuchungen"gewählt werden, sondern seine "Bemerkungen über die Philosophie der Psychologie",die wie die letzteren der Spätphilosophie angehören. Wittgenstein kritisiert in ihnendie Möglichkeit der Introspektion, überprüft das psychologische Vokabular unddiskutiert die Möglichkeit, körperliche und seelische Vorgänge, beispielsweise beiSchmerzempfindungen, mit einander in Beziehung zu setzen. Wie in den anderenSchriften der mittleren und späten Periode, so gelangt Wittgenstein auch in diesemBuch, an bescheidenen Beispielen ansetzend, und in der für ihn typischen literarischenForm der provisorischen Skizze (>Aphorismus<) zu nicht weniger als einer umfassendenTransformation der Leib-Seele-Beziehung als einem zentralen Bestimmungsstück destraditionellen dualistischen Weltbildes. Die Veranstaltung richtet sich auf einführendemNiveau an Studierende des Magister- und Bachelor-Studienganges. Referatvergabe nachRücksprache mit dem Dozenten ab sofort. Literatur: Wittgenstein, Ludwig. Bemerkungenüber die Philosophie der Psychologie. Werkausgabe Band 7. Frankfurt, 1984.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M3+6, L4

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Winter 2006/07 26

Max Webers "Wissenschaftslehre"PHIL-28148, Seminar, SWS: 2Koslowski, StefanMi, wöchentl., 10:00 - 12:00, 18.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B309Kommentar Max Webers "gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre" erschienen erstmalig

1922 unter dem Titel " Ges. Aufsätze Max Webers zur Logik und Methodik derKultur- und Sozialwissenschaften". Die darin enthaltenen Arbeiten entsprechender Emanzipation Max Webers aus dem "Rechtspositivismus", der "HistorischenSchule der Nationalökonomie" und dem "Neukantianismus". In ihnen legt derNationalökonom und Historiker Weber den Grundstein zum Bau einer selbständigenempirischen Sozialwissenschaft neben Jurisprudenz und Nationalökonomie. Die"verstehende Soziologie" orientiert sich am "Sinn" menschlichen Handelns, womitallen Einschränkungen Webers zum trotz die Soziologie eine genuin philosophischePerspektive erhält: Rationales Handeln wird hypothetisch; der einzelne muss erkennen,dass in der "entzauberten Welt" des "versachlichten Polytheismus" zweckrationaleOrdnungen und Mächte über ihn entscheiden und ein jeder nicht mehr sieht, als"...was er im Herzen trägt"(WL., S. 105, 120, 209). Das Seminar wird neben derwissenschaftstheoretischen Bedeutung von Webers "Wissenschaftslehre" auchderen gnostizistischen Implikationen (die moderne Welt als stahlhartes Gehäuseund Verhängnis) nachgehen. Quelle: Max Weber: Gesammelte Aufsätze zurWissenschaftslehre, 7. Aufl. 1988 (¿ 16,80). Literatur: Wagner, Gerhard und Zipprian,Heinz (Hrsg.): "Max Webers Wissenschaftslehre. Interpretation und Kritik", Frankfurt a. M.1994 (stw 1118). Schluchter, Wolfgang: "Religion und Lebensführung, Bd. 1 "Studien zuMax Webers Kultur- und Werttheorie", Frankfurt a. M. 1991 (stw 961).

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4+6 Carl Schmitt: Politische TheologiePHIL-28149, Seminar, SWS: 2Kuhne, FrankMo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B309Kommentar Der Staatsrechtler Carl Schmitt zählt wie Martin Heidegger, Gottfried Benn und

Ernst Jünger zu den prominenten Denkern bzw. Dichtern, die zeitweise mit denNazis sympathisierten oder Nazis waren. Sein Werk ist nicht aus einem Guß,sondern weist viele Brüche und Wen-dungen auf. Seine unter dem Titel "PolitischeTheologie" entwickelte Lehre vom Recht zählt nicht zu den kanonischen Texten derRechtsphilosophie (wenn sie denn überhaupt zur Rechtsphilosophie zählt), wohl aberzu den Schriften, ohne die das Rechtsdenken in der er-sten Hälfte des 20. Jahrhundertsund manch aktueller rechtsphilosophischer Versuch (vgl. Giorgio Agamben: HomoSacer) kaum zu verstehen ist. Im Seminar soll durch gemeinsame Lektüre überprüftwerden, wie Schmitt seine Generalthese, wonach "alle prägnanten Begriffe der modernenStaatslehre [...] säkularisierte theologische Begriffe" sind (P. Th.,43), und sei-neberühmte Definition der Souveränität: "Souverän ist, wer über den Ausnahmezustandentscheidet" ( P. Th., 13), rechtfertigt und ob seine Rechtfertigung stichhaltig ist. Literatur:Carl Schmitt: Politische Theologie, Vier Kapitel zur Souveränität, Neusatz auf Basis der1934 erschienenen zweiten Auflage, Berlin, Duncker und Humblot, 1993. G. W. F. Hegel:Grundlinien der Philosophie des Rechts, z. B. als Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft.Thomas Hobbes: Leviathan, z. B. als Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft. I. Kant:Metaphysik der Sitten, erster Teil: Rechtslehre, z. B. als Suhrkamp TaschenbuchWissenschaft. Hans Kelsen: Reine Rechtslehre, 1. Auflage Aalen 1985, Reprint derAusgabe Leipzig, Wien 1934.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4, L3

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Winter 2006/07 27

Gesellschaft und Arbeit in der Philosophie des MittelaltersPHIL-28150, Seminar, SWS: 2Mensching, GüntherDi, wöchentl., 14:00 - 16:00, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B309Kommentar Arbeit galt im Mittelalter als Strafe für den Sündenfall der Menschheit. Von der Spätantike

bis ins 12. Jahrhundert zielte sie im theologischen und philosophischen Denken nichtauf die fortschreitende Naturbeherrschung, sondern hatte vor allem die Bewährungim Diesseits zum Zweck. Im 12. und vor allem im 13. Jahrhundert wandelte sich aberdas kontemplative Verhältnis des Menschen zur Natur in ein produktives. Politik undGesellschaft werden im Zuge der Rezeption des Aristoteles geradezu als neue Themen"entdeckt". Im Zuge der über ihre antike Quelle weit hinausgehenden Kommentierungerfolgt auch eine Neubestimmung der Naturerkenntnis und ihrer Anwendung in derweltlichen Gesellschaft. Das Seminar wird n exemplarischen Texten diesem Wandelvon Augustinus bis zu Thomas von Aquin, Dante und Nicolaus Oresme nachgehen. Diezugehörige Literatur wird am Anfang des Semesters angegeben.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4 Wozu Ästhetik?PHIL-28151, Seminar, SWS: 2Möbuß, SusanneMi, wöchentl., 08:00 - 10:00, 18.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B309Kommentar Wie kaum eine andere Disziplin der Philosophie wurde die Ästhetik kontrovers diskutiert

und in der unterschiedlichsten Weise begründet, legitimiert und für verschiedeneAnwendungen in Anspruch genommen. Dabei changiert ihr Verständnis zwischen einerreinen Kunstlehre, in deren Mittelpunkt die Definition des Begriffes der Schönheit steht,und einer ethisch relevanten Bildungsmethode, an die immer wieder hohe Erwartungenbezüglich ihrer kathartischen Wirkung gestellt wurden. Am Beispiel ausgewählterPositionen aus unterschiedlichen Epochen soll ein kleiner Einblick in diese Vielfalt derDeutungen und Bedeutungen vermittelt werden.

Bemerkung ELVE-LSF

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Winter 2006/07 28

Klassiker der ReligionsphilosophiePHIL-28152, Seminar, SWS: 2Paprotny, ThorstenFr, wöchentl., 10:00 - 12:00, 20.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B310Kommentar Zuweilen wird heute von einer "Wiederkehr des Religiösen" gesprochen, der scheinbare

"Wertverlust" wird beklagt, ein "Wertewandel" gewünscht und die oft als altmodischabgetanen "Tugenden" geraten neu in den Blick. Bei Margot Käßmann kann man lesen,"wie aus Wurzeln Flügel werden" ¿ und der Mainzer Kardinal Karl Lehmann wird mitdem Karnevalsorden "Wider den tierischen Ernst" ausgezeichnet. Das PhänomenReligion scheint säkularisiert und in die gegenüber Wahrheitsansprüchen indifferentePostmoderne vollständig integriert zu sein. Die philosophische Reflexion der Religionindessen bleibt weitgehend ausgespart. Die Einsicht, daß Theismus wie Atheismus insich problematisch sind, gilt es neu zu bedenken. In diesem Seminar soll dies im Zugeeiner Lektüre ausgewählter Klassiker der Religionsphilosophie geschehen. Leitend dabeiist die Beschäftigung mit dem Hiob-Problem. Zu Beginn der Veranstaltung wird Kantskurze Abhandlung "Über das Mißlingen aller Versuche in der Theodizee" gelesen unddiskutiert. Ein Handapparat mit weiteren Texten wird zu Semesterbeginn eingerichtet.Zuweilen wird heute von einer "Wiederkehr des Religiösen" gesprochen, der scheinbare"Wertverlust" wird beklagt, ein "Wertewandel" gewünscht und die oft als altmodischabgetanen "Tugenden" geraten neu in den Blick. Bei Margot Käßmann kann man lesen,"wie aus Wurzeln Flügel werden" ¿ und der Mainzer Kardinal Karl Lehmann wird mitdem Karnevalsorden "Wider den tierischen Ernst" ausgezeichnet. Das PhänomenReligion scheint säkularisiert und in die gegenüber Wahrheitsansprüchen indifferentePostmoderne vollständig integriert zu sein. Die philosophische Reflexion der Religionindessen bleibt weitgehend ausgespart. Die Einsicht, daß Theismus wie Atheismus insich problematisch sind, gilt es neu zu bedenken. In diesem Seminar soll dies im Zugeeiner Lektüre ausgewählter Klassiker der Religionsphilosophie geschehen. Leitend dabeiist die Beschäftigung mit dem Hiob-Problem. Zu Beginn der Veranstaltung wird Kantskurze Abhandlung "Über das Mißlingen aller Versuche in der Theodizee" gelesen unddiskutiert. Ein Handapparat mit weiteren Texten wird zu Semesterbeginn eingerichtet.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4+6, L3, W. u. N. Kodierung: Seminar des PhilosophischenSeminars, Im Moore 21, Hinterhaus; RelSys; B.A.: VM InterdiszEs wurden 2 Kommentarezusammengezogen.

Immanuel Kant: Metaphysik der Sitten. Die Rechtslehre II (Öffentliches Recht)PHIL-28153, Seminar, SWS: 2Städtler, MichaelDi, wöchentl., 18:00 - 20:00, 17.10.2006 - 03.02.2007Kommentar Im ersten Teil des Seminars wurde vor allem Kants Überleitung von

moralphilosophischen zu rechtsphilosophischen Problemen erörtert. In dieserFortsetzung, die auch für Neueinsteiger bestens geeignet ist, sollen das Sachenrecht(Eigentumsbegründung), das Arbeits- und Familienrecht und das Staatsrecht imMittelpunkt stehen, das Kant bezeichnet als "ein System von Gesetzen für [...] eineMenge von Menschen [...], die im wechselseitigen Einflusse ge-geneinander stehend,[...] einer Verfassung bedürfen, um dessen, was Rechtens ist, theilhaftig zu werden" (§43). Die darin angedeuteten Beziehungen zwischen Öffentlichem Recht und Privatrechtwie auch zu Moralphilosophie und Erkenntnistheorie sind zu untersuchen. StudentischeReferate wären äußerst hilfreich und können jederzeit vereinbart werden. Literatur:Lektüregrundlage: I. Kant, Metaphysik der Sitten (Akademie-Ausgabe bei de Gruyter oderWerkausgabe bei Suhrkamp; andere Ausgaben bitte nur nach Absprache)

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4+6, L3

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Winter 2006/07 29

Philosophische PraxisPHIL-28458, Seminar, SWS: 2Mo, wöchentl., 14:00 - 16:00, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B309Kommentar Dr. Gerhard Stamer Philosophische Praxis Mo 14 ¿16 Uhr Die Philosophie drängt

aus der Universität hinaus. Seit über 20 Jahren gibt es eine zunehmende Tendenz,philosophisch in den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen - ob in Formder Beratung oder der Bildung - tätig zu werden. Philosophische Praxis ist derzusammenfassende Titel dieser außeruniversitären philosophischen Aktivitäten. DieseEntwicklung ist nicht nur in Deutschland zu beobachten. Längst gibt es internationaleKongresse und Organisationen. In diesem Seminar wollen wir uns mit den Textenbefassen, die das Selbstverständnis dieser Philosophie zum Ausdruck bringen. Wirwerden uns die Breite der außeruniversitären Philosophie vor Augen führen. Auch dieAbgrenzung zu den psychologischen Therapieformen wird uns beschäftigen. Schließlichgeht es um ein grundsätzliches Verständnis des Verhältnisses von vita contemplativa undvita activa innerhalb der Philosophie selbst. Dieses Seminar kann auch ganz praktisch alsOrientierung zur eigenen Berufsausübung genutzt werden.

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Dr. Gerhard Stamer Kodierung: M4, L3,Schlüsselkompetenzen

Alle Veranstaltungen

VorlesungenSelbstbewußtsein und Erfahrung in Kants theoretischer PhilosophiePHIL-27935, Vorlesung, SWS: 2Kuhne, FrankFr, wöchentl., 10:00 - 12:00, 20.10.2006 - 03.02.2007, 1137 - 016 (Drägersaal)Kommentar Ein Vorurteil gegenüber der philosophischen Tradition besagt, sie bestehe aus den

monumentalen Lehrgebäuden und Systemen, die einsame Denker entwarfen, undgegenüber denen nur zwei Haltungen möglich seien: andächtiges Bestaunen oderIgnorieren. Wer Wissenschaft statt Andacht wolle, müsse die Tradition folglich auf sichberuhen lassen. Die Vorlesung wird am Beispiel Kants zeigen, daß es sich in der Tatum ein Vorurteil handelt. Am Leitfaden der Begriffe Erfahrung und Selbstbewußtseinwird sie zentrale Argumentationslinien Kants vorstellen und zeigen, daß diesezusammengenommen nicht ein unverrückbares Lehrgebäude ergeben, das man nurbestaunen kann, sondern gerade in ihren zahlreichen Brüchen und Aporien einenErkenntnisfortschritt anzeigen, den auch heute niemand ignorieren kann, der wissen will,was unter Erfahrung und Selbstbewußtsein zu verstehen ist. Literatur: I. Kant: Kritik derreinen Vernunft I. Kant: Kritik der Urteilskraft

Bemerkung ELVE-LSF

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Winter 2006/07 30

Philosophie der GeschichtePHIL-27938, Vorlesung, SWS: 2Mensching, GüntherMo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1101 - A310Kommentar Der amerikanische Philosoph Francis Fukuyama hat im Jahre 1989 das Ende der

Ge-schichte zum Titel eines Buches gemacht. Damit sollte definitiv verkündet werden,daß der zeitlichen Abfolge politischer und gesellschaftlicher Ereignisse jeglicheRationalität abgehe. Die philosophische Disziplin Geschichtsphilosophie geriet nachdem Ende des vermeintlich real existierenden Sozialismus fast in Vergessenheit, dennsie stand im Verdacht, offen oder verstreckt für die Teleologie zu werben, die Hegelund Marx auf den historischen Prozeß projiziert haben sollten. Dennoch ist die Frage,welche Folgerichtigkeit den Ereignissen der Vergangenheit zu innewohnt und welcheErwartungen die Menschheit für die Zukunft haben kann, genuin philosophisch. DieVorlesung wird sich deshalb der Legitimität der Geschichtsphilosophie durch eineKritik der heutigen Einwände versichern, um dann die geschichtsphilosophischenGrundprobleme Freiheit oder Determinismus und Kausalität und Teleologie sowie dieFrage nach dem Fortschritt zu diskutieren. Die klassischen Argumente des 18. und 19.Jahrhunderts von Voltaire, Condorcet und Kant bis zu Hegel und Marx werden aus derPerspektive der Gegenwart ebenso zur Kritik stehen wie sie umgekehrt der Kritik derGegenwart den Maßstab liefern.

Bemerkung ELVE-LSF Einführung in die praktische Philosophie: Dimensionen der FreiheitPHIL-27939, Vorlesung, SWS: 2Nickl, PeterDo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 19.10.2006 - 03.02.2007, 2705 - 138Kommentar In der Vorlesung wird der Versuch gemacht, Praktische Philosophie als Philosophie

der Freiheit darzustellen. D.h., sowohl die aristotelische Tugend- wie die kantischePflichtethik, die Wertphilosophie Schelers wie das dialogische Denken von Buberund Lévinas, aber auch die Positionen des Hedonismus wie des Utilitarismus lassensich deuten als Interpretationen menschlicher Freiheit. Was aber ist Freiheit? Gibt essie überhaupt? Was kann man den verunsichernden Erklärun-gen der Neurobiologieentgegenhalten? Worin manifestiert sich die menschliche Freiheit vor allem - imDenken, im Wollen, im Fühlen, im Handeln oder im (technischen) Herstellen? Sind alleHandlungen im gleichen Maße frei? Sind schlechte Handlungen genauso frei wie gute?Diesen Fragen ist nachzugehen. Die Vorlesung richtet sich an die Studierenden desBachelor-Studiengangs, selbstverständlich aber auch an alle anderen Interessierten.

Bemerkung ELVE-LSF Praktische PhilosophiePHIL-27940, Vorlesung, SWS: 2Bensch, Hans-GeorgMi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 18.10.2006 - 03.02.2007, 1502 - 003 II 003Kommentar Praktische Philosophie gilt heutzutage als Oberbegriff für mehrer philosophische

Disziplinen: Moralphilosophie, Ethik, Rechts- und Staatsphilosophie, Sozialphilosophieund Geschichtsphilosophie. Anhand von klassischen Texten der Tradition sollen in dieserVorlesung insbesondere die Begriffe "Freiheit des Willens" und "Freiheit der Person"erörtert werden.

Bemerkung ELVE-LSF

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Winter 2006/07 31

Ringvorlesung zur Einführung in die Geschichte der PhilosophiePHIL-28154, Vorlesung, SWS: 2Mensching, GüntherDi, wöchentl., 16:00 - 18:00, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1101 - F428Kommentar Teil I: WS 2006/07 Von den Vorsokratikern zur Aufklärung 17.10.2006: Philosophie vor

Platon (Homann) 24.10.2006: Platon ¿ oder die lebendige Welt der Ideen (Brokmeier)31.10.2006: Aristoteles (Paprotny) 07.11.2006: Neuplatonismus (Bensch) 14.11.2006:Philosophie im Islam: Der Streit um Avicenna und Averroes in der lateinischenMetaphysik (Fidora, Frankfurt) 21.11.2006: Autorität und Vernunft bei Anselm vonCanterbury (Goebel, Fulda) 28.11.2006: Thomas von Aquin (Mensching) 05.12.2006:Duns Scotus: eine neue Metaphysik (Homann) 12.12.2006: Mystik: Meister Eckhartund die Beginen (Nickl) 19.12.2006: Von der Scholastik zum Rationalismus: Legitimitätder Neuzeit (N.N.) 09.01.2007: Hobbes: Der Philosoph im Schatten des Leviathan(Probst) 16.01.2007: Leibniz I: Der Universalgelehrte (Probst) 23.01.2007: Leibniz II:Der Philosoph des Individuellen (Breger) 30.01.2007: Rousseau und die Aufklärung(Mensching) Änderungen vorbehalten

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Mitarbeiter des Philosophischen Seminars

GrundstudiumEntstehung und Wirkung des Materialismus in den Wissenschaften des 19. JahrhundertsPHIL-27942, Seminar, SWS: 2Wittkau-Horgby, AnnetteMo, wöchentl., 14:00 - 16:00, 23.10.2006 - 03.02.2007, 1101 - A310Kommentar In diesem Seminar wollen wir uns mit der Entstehung und Wirkung einer sehr

einflussreichen Variante moderner Weltanschauung befassen. Ausgehend von denbiologischen Wissenschaften wollen wir anhand von Quellentexten untersuchen, wie sichdie materialistische Weltdeutung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ausbreitete. ImAnschluss daran werden wir der Frage nachgehen, warum und in welcher Weise dieseVariante der Weltdeutung das Menschen- und Weltbild nachhaltig veränderte. Dabeiwerden wir die Konsequenzen, die diese Veränderung für Ethik und Rechtsverständnismit sich brachte, anhand ausgewählter Quellentexte analysieren. Im Zentrum wird dabeidie Untersuchung des Plausibilitätsgewinns stehen, den der Utilitarismus ebenso wieder Rechtspositivismus im ausgehenden 19. Jahrhundert erfuhr. Das Seminar ist fürStudienanfänger ebenso geeignet wie für interessierte Fortgeschrittene, insbesondereauch für Studierende des Faches Werte und Normen. Literatur: Annette Wittkau-Horgby,Materialismus. Entstehung und Wirkung in den Wissenschaften des 19. Jahrhunderts,Göttingen 1998. Frederick Gregory, Scientific Materialism in Nineteenth CenturyGermany, Dordrecht 1977. Charles Darwin, Über die Entstehung der Arten durchnatürliche Zuchtwahl, 1859.

Bemerkung ELVE-LSF

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Winter 2006/07 32

Didaktik: Einführung in die Philosophie IPHIL-27943, Seminar, SWS: 2Babetzke, ArnoldMi, wöchentl., 16:00 - 18:00, 25.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B309Kommentar Es scheint auf ein Paradoxon hinauszulaufen, daß die Philosophie, die ihrer Gestalt

nach Grundlage aller denkerischen Tätigkeit ist, eine spezielle, über ihr stehende unddamit selbständige Art der Vermittlung benötigt. Da ihre Vermittlung als eigenständigeDidaktik selbst wieder Theorie ist, wird somit der unendliche Theorieregressus in Ganggesetzt. Dieser "Hase-Igel-Wettlauf" findet in diesem Seminar nicht statt. Vielmehrwerden auf der Grundlage der systematischen Herausbildung des Begriffs in derabendländischen Tradition ¿ diese ist selbst schon eine "didaktische Reduktion", die injeder Lehrveranstaltung vorgenommen wird ¿ in der Regel aber aus inhaltlichen Gründen¿ Wege der Vermittlung des Zusammenhangs theoretischer und praktischer Philosophiein der Schule gezeigt. Adressatenbezogen, d. h. die Situation von Schülern undSchule berücksichtigend, werden philosophische Grundlagen, Literatur, Techniken undMethoden der Einführung in den Gegenstand vorgestellt. So werden im Wintersemesterdie metaphysischen und ontologischen Grundlagen der Entfaltung des Begriffsanhand von Texten der platonischen, parmenideischen und aristotelischen Philosophieerarbeitet. Die Wiederholung der Implikationen univoken Denkens in der mittelalterlichenPhilosophie (Theologie) über zentrale Denker bis hin zum Universalienstreit wirdsystematisch ¿ nicht historisch ¿ erschlossen. Diese Veranstaltung ist besondersgeeignet für Studenten, die "Philosophie" nicht als Unterrichtsfach in der Oberstufe erteiltbekommen haben. Ebenfalls eignet sich diese Veranstaltung für Studenten, die nichtLehramtskandidaten sind. Auch Seniorstudenten und Schüler (Schnupperstudium) sindwillkommen.

Bemerkung ELVE-LSF Kritik der reinen VernunftPHIL-27944, Seminar, SWS: 2Bensch, Hans-GeorgDo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 19.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B310Kommentar Das Seminar ist als einführender Lektürekurs für Studienanfänger konzipiert. Studierende

des Bachelor-Studiengangs sollen die Gelegenheit erhalten, das Hauptwerk I. Kants inseinen Prämissen kennen zu lernen. Auch nach über zweihundert Jahren hat Kants Kritikder reinen Vernunft ¿ trotz heftiger Kritik, wirklicher und scheinbarer Widerlegung ¿ nichtsan Aktualität eingebüßt. Viele moderne Debatten in der Philosophie sind nur vor demHintergrund dieses ersten Textes der "klassischen deutschen Philosophie" zu verstehen.Den Teilnehmern des Seminars kann eine Fortsetzung im Sommersemester 2007 inAussicht gestellt werden. Literatur: I. Kant, Kritik der reinen Vernunft, nach der 1. und 2.Orig.-Ausg. hrsg. von Jens Timmermann, Hamburg: Meiner (PhB 505), 1998.

Bemerkung ELVE-LSF Einführung in die Philosophie der MathematikPHIL-27945, Seminar, SWS: 2Breger, HerbertMo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B309Kommentar Nach einer kurzen Einführung in Überlegungen von Plato, Aristoteles, Leibniz und Kant

sollen die klassischen Positionen von Logizismus, Formalismus und Intuitionismuserörtert werden. Im weiteren Verlauf des Semesters werden neuere Ansätze zurPhilosophie der Mathematik diskutiert.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M3, L2, Studium generale

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Winter 2006/07 33

Aristoteles: Metaphysik, Bücher IV-VIPHIL-27946, Seminar, SWS: 2Homann, EckhardDi, wöchentl., 12:00 - 14:00, 17.10.2006 - 03.02.2007, 2705 - 138Kommentar Die Metaphysik des Aristoteles gehört zu den Texten der philosophischen Tradition, die

innerhalb dieser eine Schlüsselstellung einnehmen und von jedem Studierenden derPhilosophie gelesen werden sollten. In diesem Seminar sollen die Bücher IV - VI derAristotelischen Metaphysik, in denen Aristoteles die Bestimmung des Gegenstandes derMetaphysik und ihrer grundlegenden Prinzipien entwickelt, durch gemeinsame Lektüreerschlossen werden. Es ist geplant, diese gemeinsame Lektüre im Sommersemester2007 mit den Büchern VII ¿ IX, in denen Aristoteles den Begriff der Substanz darlegt,fortzusetzen. Literatur: Aristoteles, Metaphysik, griechisch-deutsche Parallelausgabe,übersetzt v. Hermann Bonitz, 2 Bde., Hamburg 1982. Friedo Ricken, Philosophie derAntike (Grundkurs Philosophie 6), 3. Auflage Stuttgart 2000.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4 "Ich" und "Selbst" in der Philosophie des 19. Und 20. Jahrhunderts III: Bergson, Whitehead und dieFolgenPHIL-27947, Seminar, SWS: 2Kiesow, Karl-FriedrichMo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 16.10.2006 - 03.02.2007Kommentar In den Übungen des vergangenen und vorvergangenen Semesters wurde ein

repräsentativer Abschnitt der Entwicklung der Bewußtseinsphilosophie des 17., 18.und 19. Jahrhunderts betrachtet, wobei nicht der in seiner Allgemeinheit unbestimmteBewußtseinsbegriff, sondern die Termini des "Ich" und "Selbst" als Leitfaden derInterpretation benutzt wurden, eine terminologische Konstellation, die erstmals beiDescartes und Locke deutlich ausgeprägt ist. Nachdem uns die chronologischeBehandlung des Themas zuletzt zu einer Begegnung mit Kant und dem deutschenIdealismus, mit Schopenhauer, Kierkegaard, Nietzsche und E. v. Hartmann geführt hatte,wird die Übungsreihe nun mit einer Darstellung Bergsons und Whiteheads vorläufigabgeschlossen. Bergson steht in einer großen französischen Tradition, geht in gewisserWeise von Descartes aus, nimmt aber auch Einflüsse von Pascal, den fran-zösischenMoralisten, der englischen Moralpsychologie und Schelling auf. Im Mittelpunkt seinesDenkens steht das "Ich-Selbst" als eine durchaus flexible, zugleich auf Selbstwahrungausgerichtete Größe. Von ähnlichen Voraussetzungen ausgehend, gelangt Whiteheadzu einer Theorie, in der das "Ich-Selbst" die dominierende Instanz in einer Hierarchie derSteuerungsinstanzen und damit einen Sonderfall der Naturordnung darstellt. ¿ Die Übungkann auch von Neueinsteigern besucht werden; Magister-, Bachelor-, Seniorenstudentenund Studierende der Fachrichtung Kulturwissenschaften sind gleichermaßen willkommen.Referatsvergabe, auch zu Autoren wie Husserl, Heidegger, Merlau-Ponty, Wittgensteinund der analytischen Philosophie des Geistes, ab sofort nach Rücksprache mit demÜbungsleiter. Literatur: Die Abgrenzung des Themenstoffes soll Gegenstand der erstenSitzung sein.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+4, L3+4

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Philosophisches Seminar

Winter 2006/07 34

Herder, W. v. Humboldt, Grimm und Lotze. Reflexionen. SprachphilosophiePHIL-27948, Seminar, SWS: 2Kiesow, Karl-FriedrichDi, wöchentl., 14:00 - 16:00, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B310Kommentar Mit Herders Abhandlung über den Ursprung der Sprache von 1770/1772 beginnt

ein neues Stadium sprachphilosophischer Reflexion, in dem anthropologischeDenkmotive im Mittelpunkt stehen. Hierin hat Herder durch W. v. Humboldt,Grimm und Lotze eine je verschieden akzentuierte Nachfolge gefunden. Humboldtbegründet einen energetisch-dynamischen Sprachbegriff und legt eine Grundlagefür die Unterscheidung verschiedener Typen des Sprachbaues, Grimm betont diebiologische Seite der Sprache und die Analogie ihrer Entwicklung mit den Prozessendes organischen Wachstums, und Lotze erkundet die Möglichkeit, über die bloßeAbleitung der Worteinheit und der Satzform hinaus zu morphologisch-syntaktischenBetrachtungen zu gelangen. In einer Gegenüberstellung mit Fichtes Abhandlung überden Ursprung der Sprache soll der Frage nachgegangen werden, ob die Grundlegungder Subjekt-Prädikat-Struktur des Satzes mit empirischen Denkmitteln allein gesche-henkann, oder ob es hierzu des spekulativen Denkens im Sinne des deutschen Idealismusbedarf. ¿ Die Übung hat einführenden Charakter und wendet sich an Studierendedes ersten Studienabschnittes, die anhand eines begrenzten Stoffes an die Methodikphilosophischer Problemdurchdringung herangeführt werden wollen. Referatsvergabe,auch zu anderen als den im Titel der Lehrveranstaltung genannten Autoren, ab sofortnach Rücksprache mit dem Veranstalter. Literatur: Die Abgrenzung des Themenstoffessoll Gegenstand der ersten Sitzung sein.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M5, L4 Philosophische Klassiker: Humes "Dialoge über natürliche Religion"PHIL-27949, Seminar, SWS: 2Kiesow, Karl-FriedrichMi, wöchentl., 10:00 - 12:00, 18.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B310Kommentar Die im Titel der Lehrveranstaltung erwähnte Schrift Humes gilt nicht grundlos als ein

Meisterwerk ihres Autors. Hume knüpft einerseits an antike Traditionen an, so an Ciceros, das schon seinerseits eine sichtende Überschau des im griechischen philosophischenDenken vorliegenden Traditionsgutes darstellt. Andrerseits folgt Humes Denken einermodernen Linie, die in der Problemgeschichte des Gottesbeweises wurzelt, zu demAnselm von Canterbury, Thomas von Aquin und in der Neuzeit Descartes gewichtigeBeiträge geliefert hatten. Dabei stellt sich zunehmend deutlich heraus, dass der sog.ontologische Gottesbeweis, d.h. der Schluß vom Begriff des höchsten Wesens auf seinDasein, der noch Kant, der ihn vernichtend kritisiert hat, als die authentische Gestaltdes Gottesbeweises er-scheint, hinter den kosmologischen und physikotheologischenBeweisgedanken zurücktritt, der mit der Erklärungsbedürftigkeit der natürlichen Weltund ihrer anscheinenden zweckmä-ßigen Einrichtung operiert. Diese Beweisfiguren,obwohl logisch schwächer als der (in sich unhaltbare) ontologische Gottesbeweis, undvielleicht zuletzt in ihm verwurzelt, erschließen eine Fülle gedanklicher Zusammenhänge,deren Verästelungen Humes Dialoge, in fortgesetzter Anspielung auf antike undmoderne Autoren, nachgeht. Die Übung behandelt die Möglichkeit einer natürlichenTheologie und kommentiert das Verhältnis zum Deismus. ¿ Die Übung richtet sich anreligionsphilosophisch Interessierte, gleich welcher Vorbildung; Refe-ratsvergabe absofort nach Rücksprache mit dem Übungsleiter. Literatur: D. Hume, , London 1779;deutsch: ders., , übers. v. Fr. Paulsen, Hg. u. Bearb, G. Gawlick, Hamburg 1968 undöfter, F. Meiner.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4, L3, W. u. N.

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Grundlegung zur Metaphysik der SittenPHIL-27950, Seminar, SWS: 2Mensching, GüntherMo, wöchentl., 12:00 - 14:00, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B309Kommentar Der Kategorische Imperativ ist in breiten Kreisen als Grundlage der Morallehre bekannt

und bei vielen als rigoros und formalistisch verschrien. Ist ein Handeln wirklich nichtals moralisch anzusehen, das inhaltlich bestimmte Zwecke verfolgt und das Glückder Einzelnen und womöglich das der Menschheit als ganzer befördern will? Welchesist dann das Interesse, das einem moralischen Handeln zugrunde liegt? Diese undverwandte Fragen werden in dem Seminar diskutiert werden, indem der klassische Textvon Kant referiert und in seiner Argumentation untersucht wird.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4, W. u. N. Diderots Bestimmung des SchönenPHIL-27951, Seminar, SWS: 2Meyer, AnnekeDi, wöchentl., 10:00 - 12:00, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B309Kommentar Diderot war kein Philosoph im engen Sinne des Wortes: Er war auch Erzähler,

Dramatiker, Essayist und Kunstkritiker. Seine kunsttheoretischen und kunstkritischenAufsätze und Artikel werden allerdings im Vergleich zu seinem philosophischen underzählerischen Werk oft nur als Nebenarbeiten angesehen. Interessant sind dieästhetischen Schriften Diderots aber gerade weil er Philosoph und Kunstkenner war.Er schreibt nicht nur Kritiken für Gemäldeausstellungen ¿ les salons - in Paris, sondernreflektiert die theoretische Frage, worin die Eigentümlichkeit ästhetischer Urteile besteht.Diderot ist auf der Suche nach einer Bestimmung des Schönen. "Aber welche von denEigenschaften, die allen Dingen, die wir schön nennen, gemeinsam sind, werden wirfür das Ding auswählen, dessen Bezeichnung der Terminus schön ist?" (Artikel "beau"der Enzyklopädie von Diderot und d¿Alembert) In dieser Suche setzt er sich mit denästhetischen Theorien seiner Zeit auseinander und entwickelt einen neuen Begriff, umdas Schöne zu bestimmen: den der Beziehung oder des Verhältnisses (französischrapport). Dieser Begriff, der in der Philosophiegeschichte als zu spekulativ und allgemeinkritisiert wurde, soll im Kontext der Schriften Diderots neu interpretiert und auf seineSachhaltigkeit geprüft werden. Französischkenntnisse sind willkommen, aber nichtvorausgesetzt. Die Literatur wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.

Bemerkung ELVE-LSF Theorie und Kritik der RhetorikPHIL-27952, Seminar, SWS: 2Paprotny, ThorstenDo, wöchentl., 12:00 - 14:00, 19.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B310Kommentar Die Rhetorik war in der Antike ein Streitfall in der philosophischen Diskussion. Sokrates

und Platon erwehrten sich der Sophisten und zeigten die grundlegende Differenzzwischen der Suche nach Wahrheit und den Inszenierungen der wortmächtigen"Tausendkünstler" auf. Während Platon, so in seinen Dialogen "Gorgias" und "Politeia",die kritische Auseinandersetzung mit der Sophistik betreibt, dargestellt vor allemam Problem der Gerechtigkeit, arbeitet Aristoteles bereits ein erstes Lehrbuch derRhetorik aus. Im alten Rom versucht Cicero Rhetorik und Philosophie miteinander zuversöhnen. Wenig später publiziert Quintilian ein neues "Lehrbuch der Redekunst",das stilbildend und -prägend für seine Epoche ist. In dieser Lehrveranstaltung soll einphilosophiegeschichtlicher Abriß der Rhetorik geboten werden. Zudem werden einzelneReden analysiert und kritisch betrachtet.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4+6, L3

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Texte zur MoralphilosophiePHIL-27953, Seminar, SWS: 2Paprotny, ThorstenFr, wöchentl., 14:00 - 16:00, 20.10.2006 - 03.02.2007, 1101 - F107Kommentar Nach einer kurzen Einführung in die Philosophie des englischen Empirismus werden

ausgewählte Texte der angelsächsischen Moralphilosophie gelesen, diskutiert undteilweise referiert. Der Schwerpunkt der Betrachtung liegt auf den maßgeblichen Schriftenvon David Hume ("Prinzipien der Moral") und Adam Smith ("Theorie der ethischenGefühle"), erörtert werden insbesondere der "moral sense" und die sich mit diesenmoralphilosophischen Theorien verbindenden maßgeblichen Begriffe wie Sympathie,Wohlwollen, Glück, Nützlichkeit usf. Das Seminar ist auch für Studierende mit demWahlpflichtfach Philosophie geeignet.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4+6, L3 Von der römischen Kapitale zur KanzleischriftPHIL-27954, Seminar, SWS: 2Di, wöchentl., 10:00 - 12:00, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B310Kommentar In dem Seminar soll den TeilnehmerInnen ein Überblick über die Hilfswissenschaften

gegeben werden. Neben Kenntnissen über Beschreibstoffe, Schreibgeräte etc. werdendie Grundlinien der Schriftentwicklung mittels Leseübungen dargestellt. Außerdem wirdim Hinblick auf ein Arbeiten mit handschriftlichen Quellen in Archiven Grundlagenwissenin Chronologie, Kodikologie sowie Akten- und Urkundenlehre erworben. InteressierteStudierende der anderen Studiengänge sind willkommen. Eine Fortsetzung im SS 2007ist geplant. Die Studienleistung kann in Form von Kurzreferaten erworben werden.Literatur und Nachschlagewerke werden während der Übung vorgestellt. BesondersInteressierte können sich bei A. v. BRANDT, Werkzeug des Historikers, Stuttgart u.a.2003, 16. Auflage (Urban ¿ Taschenbücher Band 33) informieren.

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Piepenbring-Thomas Einführung in die Geschichte der Mathematik und der Naturwissenschaften: Von Copernicus zuDescartesPHIL-27955, Seminar, SWS: 2Probst, SiegmundDi, wöchentl., 18:00 - 20:00, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B309Kommentar Die Aufgabe des geozentrischen Weltbildes durch Copernicus steht am Anfang einer

Fülle neuer Entwicklungen in Philosophie, Naturwissenschaften und Mathematik.Anhand ausgewählter Lektüretexte u. a. von Bacon, Galilei, Kepler und Descartes sollendie wichtigsten Ansätze der Folgezeit vorgestellt werden. Themen für Referate undHausarbeiten können ab sofort vergeben werden. Literatur zur Einführung: Mason,Stephen F.: Geschichte der Naturwissenschaft in der Entwicklung ihrer Denkweisen,Stuttgart, 1974 (Nachdrucke Diepholz 1991, 1997)

Bemerkung ELVE-LSF Grundpositionen der EthikPHIL-27956, Seminar, SWS: 2Wittkau-Horgby, AnnetteMo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B310Kommentar In diesem Proseminar wollen wir uns mit der Frage der Vermittlung ethischer

Grundkenntnisse an Schülerinnen und Schüler der Oberstufe befassen. Dabei geht eszunächst um die Frage, wie wird Unterricht vorbereitet, wie baut man einen interessantenund Lernfortschritt ermöglichenden Kurs auf. Nach einer kurzen Einführung undgemeinsamen Erarbeitung zu unterrichtenden ethischen Grundpositionen wollen wirmiteinander ein didaktisches Konzept entwickeln, wie man diese Kenntnisse im Sinneeines entdeckenden Lernens vermitteln kann. Das Seminar ist für Studenten des FachesPhilosophie ebenso geeignet wie für die des Faches Werte und Normen Literatur:Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. John Stuart Mill, Utilitarismus. DetaillierteLiteraturangaben werden vor den einzelnen Seminareinheiten gegeben.

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Böhm Kodierung: W. u. N.

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Differenz von traditioneller und moderner LogikPHIL-28134, Seminar, SWS: 2Knahl, AndreasDo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 19.10.2006 - 03.02.2007, 1137 - 016 (Drägersaal)Kommentar In dieser Einführungsveranstaltung soll über die Vermittlung von Kenntnissen der

formalen Logik hinaus die Genesis (Herkunft) der heutigen Logik in der Geschichteder Philosophie daraufhin betrachtet werden, ob auf die dort immer einbezogeneninhaltlichen Seiten zugunsten eines reinen Formalismus verzichtet werden kann oder- wenn teilweise ja - in welchen Bereichen. Der rein mathematische Teil der Logik wirdanhand von Aussagen- und Prädikatenlogik betrachtet. Die traditionelle Logik wirdanhand von Texten des Aristoteles eingeführt. Geplant ist, ihre Weiterentwicklung biszur ausgefeilten Syllogistik des beginnenden Nominalismus (Ockham, Buridan) undder Neuzeit (Kant, Hegel) zu betrachten, mit der sich - auch aufgrund der auftretendenProbleme - die Grundlage zur modernen Formalisierung herausbildet. Literatur: Willardv. O. Quine, Grundzüge der Logik Tuschik/Wolter, Mathematische Logik - kurzgefasstAristoteles, Organon (Urteil, Schluß, Beweis) Aristoteles, Metaphysik, 4. Buch Kant,Logik, Akademieausgabe IX

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M1, L1 Schillers philosophische SchriftenPHIL-28639, Seminar, SWS: 2Di, wöchentl., 12:00 - 14:00, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B310Kommentar Die bedeutendsten philosophischen Abhandlungen von Friedrich Schiller sind in

relativ kurzer Folge in den neunziger Jahren des 18. Jahrhunderts entstanden.Philosophiegeschichtlich steht Schiller am Übergang von der Epoche der Aufklärungzum Deutschen Idealismus. Schillers Ausgangspunkt ist der Versuch einer Bestimmungdes Schönen mit der berühmten Formulierung aus einem Brief an Körner, wonach dieSchönheit eine "Freyheit in der Erscheinung" sei. Schillers philosophische Reflexionenbeschränken sich jedoch nicht auf das Gebiet der Ästhetik, vielmehr eröffnen sie vonBeginn an eine praktische Perspektive: Schillers Ästhetik ist zugleich Zeitdiagnostik,Anthropologie, Ethik, Geschichts- und Kulturphilosophie. Im Anschluss an eine kurzeEinführung in die Philosophie Kants, sollen in diesem Proseminar ausgewählte SchriftenSchillers abschnittsweise referiert und diskutiert werden. Den Schwerpunkt bildendie Briefe Über die ästhetische Erziehung des Menschen. Darüber hinaus werdendie Kalliasbriefe, sowie die Schriften Über Anmut und Würde und Über naive undsentimentalische Dichtung behandelt werden. Dabei wird es vor allem um die Frage nachder möglichen Grundlegung einer moralischen Funktion des Ästhetischen gehen. DasSeminar hat einführenden Charakter und ist für Studierende der Studiengänge Bachelor,Magister und Lehramt gleichermaßen geeignet. Literatur: - Friedrich Schiller: Kallias oderüber die Schönheit. Über Anmut und Würde. Stuttgart: Reclam: 1999 (= RUB 9307).- Friedrich Schiller: Über die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reihe vonBriefen. Stuttgart: Reclam, 2000 (= RUB 18062). - Friedrich Schiller: Über naive undsentimentalische Dichtung. Stuttgart: Reclam, 1997 (RUB 7756).

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Benjamin Lindner Kodierung: M4+5/L3+4

Hauptstudium

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Werte und Normenunterricht in den Jahrgängen 7/8 und 9/10. Themen- und StundenvorbereitungPHIL-28136, Seminar, SWS: 2Babetzke, ArnoldDo, wöchentl., 16:00 - 18:00, 26.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B309Kommentar In diesem Seminar werden zunächst praxisorientiert Grundlagen der

Unterrichtsgestaltung vorgestellt. Auf der Basis der bereits im SS 2006 erstelltenCurricula der Jahrgänge 9 und 10 (aller Schulformen) soll deren unterrichtlicheUmsetzung erarbeitet werden. Dabei wird nicht nach Vorgaben lerntheoretischerDidaktiken verfahren. Flankierend dazu wird eine Reflexion des heutigen Schülertypusstattfinden. Einzeln erarbeitete Sequenzen können in den jeweiligen Jahrgängen inForm von unter-richtspraktischen Übungen begleitend ¿ auch im Schulversuch ¿sowohl beobachtet als auch in angeleiteter eigener unterrichtlicher Tätigkeit umgesetztwerden ¿ dies auch aus Gründen des Scheinerwerbs. Dieses Seminar ist nur fürLehramtsstudierende der Fächer Philosophie und Werte und Normen im Hauptstudiumgeeignet.

Bemerkung ELVE-LSF Bonaventura: Über den Grund der GewißheitPHIL-28146, Seminar, SWS: 2Homann, EckhardFr, wöchentl., 12:00 - 14:00, 20.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B309Kommentar Bonaventura (1221 - 74) ist eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des 13.

Jahrhunderts. Dies gilt nicht nur für seine theologische Lehre, sondern auch für diein diesem Kontext entstandenen philosophischen Spekulationen, die von JohannesDuns Scotus und Wilhelm von Ockham aufgegriffen und weitergeführt wurden. Indiesem Seminar soll anhand ausgewählter Texte die Metaphysik und ErkenntnislehreBonaventuras durch gemeinsame Lektüre und begleitende Referate erschlossenwerden. Literatur: Bonaventura, Collationes in Hexaemeron; übers. und eingel. v.W. Nyssen, München 1964. (Eine Auswahl in deutscher Übertragung in: Geschichteder Philosophie in Text und Darstellung. Mittelalter, ed. Kurt Flasch, Stuttgart 1982,333 - 354.) Bonaventura, Itinerarium mentis in Deum, lat. - dt., übersetzt v. MarianneSchlosser, Münster 2004. Bonaventura, Quaestiones disputatae de scientia Christi.Vom Wissen Christi, übersetzt v. Andreas Speer, Hamburg 1992. Bonaventura, Überden Grund der Gewissheit. Ausgewählte Texte, übersetzt und eingel. v. MarianneSchlosser, Weinheim 1991. Zur ersten Orientierung ist das Kapitel zu Bonaventura in derPhilosophiegeschichte von Friedrich Ueberweg zu empfehlen. Weitere Literatur wird inder ersten Seminarsitzung bekannt gegeben.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M3+6, L2 L. Wittgenstein: Bemerkungen über die Philosophie der PsychologiePHIL-28147, Seminar, SWS: 2Kiesow, Karl-FriedrichDo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 19.10.2006 - 03.02.2007Kommentar Als Einführung in das philosophische Denken L. Wittgensteins sollen in dieser Übung

weder der "Tractatus logico-philosophicus" noch die "Philosophischen Untersuchungen"gewählt werden, sondern seine "Bemerkungen über die Philosophie der Psychologie",die wie die letzteren der Spätphilosophie angehören. Wittgenstein kritisiert in ihnendie Möglichkeit der Introspektion, überprüft das psychologische Vokabular unddiskutiert die Möglichkeit, körperliche und seelische Vorgänge, beispielsweise beiSchmerzempfindungen, mit einander in Beziehung zu setzen. Wie in den anderenSchriften der mittleren und späten Periode, so gelangt Wittgenstein auch in diesemBuch, an bescheidenen Beispielen ansetzend, und in der für ihn typischen literarischenForm der provisorischen Skizze (>Aphorismus<) zu nicht weniger als einer umfassendenTransformation der Leib-Seele-Beziehung als einem zentralen Bestimmungsstück destraditionellen dualistischen Weltbildes. Die Veranstaltung richtet sich auf einführendemNiveau an Studierende des Magister- und Bachelor-Studienganges. Referatvergabe nachRücksprache mit dem Dozenten ab sofort. Literatur: Wittgenstein, Ludwig. Bemerkungenüber die Philosophie der Psychologie. Werkausgabe Band 7. Frankfurt, 1984.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M3+6, L4

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Winter 2006/07 39

Max Webers "Wissenschaftslehre"PHIL-28148, Seminar, SWS: 2Koslowski, StefanMi, wöchentl., 10:00 - 12:00, 18.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B309Kommentar Max Webers "gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre" erschienen erstmalig

1922 unter dem Titel " Ges. Aufsätze Max Webers zur Logik und Methodik derKultur- und Sozialwissenschaften". Die darin enthaltenen Arbeiten entsprechender Emanzipation Max Webers aus dem "Rechtspositivismus", der "HistorischenSchule der Nationalökonomie" und dem "Neukantianismus". In ihnen legt derNationalökonom und Historiker Weber den Grundstein zum Bau einer selbständigenempirischen Sozialwissenschaft neben Jurisprudenz und Nationalökonomie. Die"verstehende Soziologie" orientiert sich am "Sinn" menschlichen Handelns, womitallen Einschränkungen Webers zum trotz die Soziologie eine genuin philosophischePerspektive erhält: Rationales Handeln wird hypothetisch; der einzelne muss erkennen,dass in der "entzauberten Welt" des "versachlichten Polytheismus" zweckrationaleOrdnungen und Mächte über ihn entscheiden und ein jeder nicht mehr sieht, als"...was er im Herzen trägt"(WL., S. 105, 120, 209). Das Seminar wird neben derwissenschaftstheoretischen Bedeutung von Webers "Wissenschaftslehre" auchderen gnostizistischen Implikationen (die moderne Welt als stahlhartes Gehäuseund Verhängnis) nachgehen. Quelle: Max Weber: Gesammelte Aufsätze zurWissenschaftslehre, 7. Aufl. 1988 (¿ 16,80). Literatur: Wagner, Gerhard und Zipprian,Heinz (Hrsg.): "Max Webers Wissenschaftslehre. Interpretation und Kritik", Frankfurt a. M.1994 (stw 1118). Schluchter, Wolfgang: "Religion und Lebensführung, Bd. 1 "Studien zuMax Webers Kultur- und Werttheorie", Frankfurt a. M. 1991 (stw 961).

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4+6 Carl Schmitt: Politische TheologiePHIL-28149, Seminar, SWS: 2Kuhne, FrankMo, wöchentl., 10:00 - 12:00, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B309Kommentar Der Staatsrechtler Carl Schmitt zählt wie Martin Heidegger, Gottfried Benn und

Ernst Jünger zu den prominenten Denkern bzw. Dichtern, die zeitweise mit denNazis sympathisierten oder Nazis waren. Sein Werk ist nicht aus einem Guß,sondern weist viele Brüche und Wen-dungen auf. Seine unter dem Titel "PolitischeTheologie" entwickelte Lehre vom Recht zählt nicht zu den kanonischen Texten derRechtsphilosophie (wenn sie denn überhaupt zur Rechtsphilosophie zählt), wohl aberzu den Schriften, ohne die das Rechtsdenken in der er-sten Hälfte des 20. Jahrhundertsund manch aktueller rechtsphilosophischer Versuch (vgl. Giorgio Agamben: HomoSacer) kaum zu verstehen ist. Im Seminar soll durch gemeinsame Lektüre überprüftwerden, wie Schmitt seine Generalthese, wonach "alle prägnanten Begriffe der modernenStaatslehre [...] säkularisierte theologische Begriffe" sind (P. Th.,43), und sei-neberühmte Definition der Souveränität: "Souverän ist, wer über den Ausnahmezustandentscheidet" ( P. Th., 13), rechtfertigt und ob seine Rechtfertigung stichhaltig ist. Literatur:Carl Schmitt: Politische Theologie, Vier Kapitel zur Souveränität, Neusatz auf Basis der1934 erschienenen zweiten Auflage, Berlin, Duncker und Humblot, 1993. G. W. F. Hegel:Grundlinien der Philosophie des Rechts, z. B. als Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft.Thomas Hobbes: Leviathan, z. B. als Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft. I. Kant:Metaphysik der Sitten, erster Teil: Rechtslehre, z. B. als Suhrkamp TaschenbuchWissenschaft. Hans Kelsen: Reine Rechtslehre, 1. Auflage Aalen 1985, Reprint derAusgabe Leipzig, Wien 1934.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4, L3

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Winter 2006/07 40

Gesellschaft und Arbeit in der Philosophie des MittelaltersPHIL-28150, Seminar, SWS: 2Mensching, GüntherDi, wöchentl., 14:00 - 16:00, 17.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B309Kommentar Arbeit galt im Mittelalter als Strafe für den Sündenfall der Menschheit. Von der Spätantike

bis ins 12. Jahrhundert zielte sie im theologischen und philosophischen Denken nichtauf die fortschreitende Naturbeherrschung, sondern hatte vor allem die Bewährungim Diesseits zum Zweck. Im 12. und vor allem im 13. Jahrhundert wandelte sich aberdas kontemplative Verhältnis des Menschen zur Natur in ein produktives. Politik undGesellschaft werden im Zuge der Rezeption des Aristoteles geradezu als neue Themen"entdeckt". Im Zuge der über ihre antike Quelle weit hinausgehenden Kommentierungerfolgt auch eine Neubestimmung der Naturerkenntnis und ihrer Anwendung in derweltlichen Gesellschaft. Das Seminar wird n exemplarischen Texten diesem Wandelvon Augustinus bis zu Thomas von Aquin, Dante und Nicolaus Oresme nachgehen. Diezugehörige Literatur wird am Anfang des Semesters angegeben.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M2+6, L4 Wozu Ästhetik?PHIL-28151, Seminar, SWS: 2Möbuß, SusanneMi, wöchentl., 08:00 - 10:00, 18.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B309Kommentar Wie kaum eine andere Disziplin der Philosophie wurde die Ästhetik kontrovers diskutiert

und in der unterschiedlichsten Weise begründet, legitimiert und für verschiedeneAnwendungen in Anspruch genommen. Dabei changiert ihr Verständnis zwischen einerreinen Kunstlehre, in deren Mittelpunkt die Definition des Begriffes der Schönheit steht,und einer ethisch relevanten Bildungsmethode, an die immer wieder hohe Erwartungenbezüglich ihrer kathartischen Wirkung gestellt wurden. Am Beispiel ausgewählterPositionen aus unterschiedlichen Epochen soll ein kleiner Einblick in diese Vielfalt derDeutungen und Bedeutungen vermittelt werden.

Bemerkung ELVE-LSF

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Winter 2006/07 41

Klassiker der ReligionsphilosophiePHIL-28152, Seminar, SWS: 2Paprotny, ThorstenFr, wöchentl., 10:00 - 12:00, 20.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B310Kommentar Zuweilen wird heute von einer "Wiederkehr des Religiösen" gesprochen, der scheinbare

"Wertverlust" wird beklagt, ein "Wertewandel" gewünscht und die oft als altmodischabgetanen "Tugenden" geraten neu in den Blick. Bei Margot Käßmann kann man lesen,"wie aus Wurzeln Flügel werden" ¿ und der Mainzer Kardinal Karl Lehmann wird mitdem Karnevalsorden "Wider den tierischen Ernst" ausgezeichnet. Das PhänomenReligion scheint säkularisiert und in die gegenüber Wahrheitsansprüchen indifferentePostmoderne vollständig integriert zu sein. Die philosophische Reflexion der Religionindessen bleibt weitgehend ausgespart. Die Einsicht, daß Theismus wie Atheismus insich problematisch sind, gilt es neu zu bedenken. In diesem Seminar soll dies im Zugeeiner Lektüre ausgewählter Klassiker der Religionsphilosophie geschehen. Leitend dabeiist die Beschäftigung mit dem Hiob-Problem. Zu Beginn der Veranstaltung wird Kantskurze Abhandlung "Über das Mißlingen aller Versuche in der Theodizee" gelesen unddiskutiert. Ein Handapparat mit weiteren Texten wird zu Semesterbeginn eingerichtet.Zuweilen wird heute von einer "Wiederkehr des Religiösen" gesprochen, der scheinbare"Wertverlust" wird beklagt, ein "Wertewandel" gewünscht und die oft als altmodischabgetanen "Tugenden" geraten neu in den Blick. Bei Margot Käßmann kann man lesen,"wie aus Wurzeln Flügel werden" ¿ und der Mainzer Kardinal Karl Lehmann wird mitdem Karnevalsorden "Wider den tierischen Ernst" ausgezeichnet. Das PhänomenReligion scheint säkularisiert und in die gegenüber Wahrheitsansprüchen indifferentePostmoderne vollständig integriert zu sein. Die philosophische Reflexion der Religionindessen bleibt weitgehend ausgespart. Die Einsicht, daß Theismus wie Atheismus insich problematisch sind, gilt es neu zu bedenken. In diesem Seminar soll dies im Zugeeiner Lektüre ausgewählter Klassiker der Religionsphilosophie geschehen. Leitend dabeiist die Beschäftigung mit dem Hiob-Problem. Zu Beginn der Veranstaltung wird Kantskurze Abhandlung "Über das Mißlingen aller Versuche in der Theodizee" gelesen unddiskutiert. Ein Handapparat mit weiteren Texten wird zu Semesterbeginn eingerichtet.

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4+6, L3, W. u. N. Kodierung: Seminar des PhilosophischenSeminars, Im Moore 21, Hinterhaus; RelSys; B.A.: VM InterdiszEs wurden 2 Kommentarezusammengezogen.

Immanuel Kant: Metaphysik der Sitten. Die Rechtslehre II (Öffentliches Recht)PHIL-28153, Seminar, SWS: 2Städtler, MichaelDi, wöchentl., 18:00 - 20:00, 17.10.2006 - 03.02.2007Kommentar Im ersten Teil des Seminars wurde vor allem Kants Überleitung von

moralphilosophischen zu rechtsphilosophischen Problemen erörtert. In dieserFortsetzung, die auch für Neueinsteiger bestens geeignet ist, sollen das Sachenrecht(Eigentumsbegründung), das Arbeits- und Familienrecht und das Staatsrecht imMittelpunkt stehen, das Kant bezeichnet als "ein System von Gesetzen für [...] eineMenge von Menschen [...], die im wechselseitigen Einflusse ge-geneinander stehend,[...] einer Verfassung bedürfen, um dessen, was Rechtens ist, theilhaftig zu werden" (§43). Die darin angedeuteten Beziehungen zwischen Öffentlichem Recht und Privatrechtwie auch zu Moralphilosophie und Erkenntnistheorie sind zu untersuchen. StudentischeReferate wären äußerst hilfreich und können jederzeit vereinbart werden. Literatur:Lektüregrundlage: I. Kant, Metaphysik der Sitten (Akademie-Ausgabe bei de Gruyter oderWerkausgabe bei Suhrkamp; andere Ausgaben bitte nur nach Absprache)

Bemerkung ELVE-LSF Kodierung: M4+6, L3

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Philosophisches Seminar

Winter 2006/07 42

Philosophische PraxisPHIL-28458, Seminar, SWS: 2Mo, wöchentl., 14:00 - 16:00, 16.10.2006 - 03.02.2007, 1146 - B309Kommentar Dr. Gerhard Stamer Philosophische Praxis Mo 14 ¿16 Uhr Die Philosophie drängt

aus der Universität hinaus. Seit über 20 Jahren gibt es eine zunehmende Tendenz,philosophisch in den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen - ob in Formder Beratung oder der Bildung - tätig zu werden. Philosophische Praxis ist derzusammenfassende Titel dieser außeruniversitären philosophischen Aktivitäten. DieseEntwicklung ist nicht nur in Deutschland zu beobachten. Längst gibt es internationaleKongresse und Organisationen. In diesem Seminar wollen wir uns mit den Textenbefassen, die das Selbstverständnis dieser Philosophie zum Ausdruck bringen. Wirwerden uns die Breite der außeruniversitären Philosophie vor Augen führen. Auch dieAbgrenzung zu den psychologischen Therapieformen wird uns beschäftigen. Schließlichgeht es um ein grundsätzliches Verständnis des Verhältnisses von vita contemplativa undvita activa innerhalb der Philosophie selbst. Dieses Seminar kann auch ganz praktisch alsOrientierung zur eigenen Berufsausübung genutzt werden.

Bemerkung ELVE-LSF Veranstalter auch: Dr. Gerhard Stamer Kodierung: M4, L3,Schlüsselkompetenzen

Kolloquium