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Nr. & 3 2
1 2 3 4 5 6 7
9 10 11 12 13 14 15 16 17
19 20 21 22 23 24 25
a
i a
1,oa 1.11 1,16 1,13 1,15 0,98 1,05 0,99 1,04 1.06 LO1 1,37 1,32 1,30 1,45 1,41 1,56 1,49 1,43
1,69 1,70 1,73 1,70
],cia
i,7a
beobachtet wird. Zahlenwerte von 0,98-1,16, 1,3@ 1,56 und 1,68-1,78 entsprechen einer, zwei oder drei 2,4-Dinitroplien- oxy- bzw. Hydroxylgruppe(n). Die Gultigkeit dieser Bezie- hung konnte an zahlreichen Verbindungen bestatigt werden (s. Tab. 1).
Literatur
[ l ] Wildenhain, W., u. 0. Henseke: J. Chromatogr. [Amsterdam] 19, 438
[21 SnaveZv, M . K. , u. J . G. Gmsselli: Proc. annu. Mid-Amer. Spectro- (1965).
scopy Sympos., Held in Chicago, Illinois 1963, 3, 119.
Wolfgang Wildenhain und Gunter Hensrke, Institut fur Orga- nische Chemie an der Bergakademie Freiberg (Sachs.).
Eingegangen am 28. August 1967 ZCM 2127
Phototropes und solvatochromes Verhalten von N-Benzylidensminopiperidinen Bei einer Reihe von substituierten Benzylidenanilinen wurde beim Belichten der festen Verbindung ein reversibler Farb- wechsel bzw. beim Erwarmen eine Farbanderung festge- stellt. Ein Vertreter dieser phototropen Anile [l] ist z.B. das Sali- cyliden-m -tohidin [2]. Thermochromie zeigen neben ver- schiedenen Aryliden- und Naphthylidenaminen [3] Anile des 5-Bromsalicylaldehyds [4]. Fur die reversiblen Farbanderun- gen der Salicylidenaniline wird ein intramolekularer Proto- nenubergang von der wenig gefarbten benzoiden Form (A) in die gefarbte chinoide Form (B) verantwortlich gemacht [5].
A B
Wir untersuchten einige SchQ'fsche Basen des Salicylaldehyds und des 2-Nitrobenzaldehyds mit N-Aminoheterocyclen als Amin-Komponenten und fanden bei ( 1 ) und (2) keine Pho- totropie bei Raumtemperatur und auch kein ausgepragtes thermochromes Verhalten. Das farblose N-Salicylidenaminopiperidin ( 3 a ) dagegen geht bei Bestrahlung mit UV-Licht (A < 350 nm) in einen orange- geflrbten Zustand uber. Wahrend die Dunkelriickreaktion bei Raumtemperatur bei den bekannten Anilen einige Minu- ten bis zu mehreren Tagen und Wochen braucht, stellt sich
.n R1 = -C/
F0 Rs = -C-CH,
II 0
RS = -C-CzHb II 0
NO, R1 = -0CHp
der farblose Zustand bei (3a) bereits nach wenigen Sekunden wieder ein. Diese fur phototrope Verbindungen im festen Zu- stand bemerkenswert kurze Zeit der Ruckreaktion macht die Verbindung fur Zwecke der optischen Datenspeicherung in- teressant [6]. Licht der Wellenlangen > 55G nm beschleunigt die Ruckreaktion in die farblose Form.
R (I: R = O H
(3)
Im Gegensatz zu einer Anzahl lichtempfindlicher o-Nitroben- zylidenaniline [7] zeigt N-o-Nitrobenzylidenaminopiperidin (3 b ) keine Farbanderung bei Belichtung, dagegen fallt der Farbunterschied der Losungen in polaren und unpolaren Lo- sungsmitteln auf . Die zitronengelb gefiirbte 17erbindung lost sich in unpolaren Losungsmitteln, wie Benzol, Hexan, Tetra- chlorkohlenstoff, Paraffinol, mit hellgelber Farbe, in polaren Losungsmitteln, wie Dimethylsulfoxid, Benzylalkohol, mit orangeroter Farbe. In Dioxan-Wasser zeigt sich in Abhln- gigkeit von der DK dieser Losungsmittelgemische Farbver- schiebungen im Sinne einer positiven Solvatochromie [8 ] . Das Maximum der Lichtdurchlassigkeit in Paraffinol liegt bei 525 nm, in Dimethylformamid bei 600 nm, gemessen an 2%igen Losungen.
Experimentellea
( 3 a ) und ( 3 b ) wurden durch kurzes Kochen der alkoholi- schen Losungen der Aldehyde mit N-Aminopiperidin erhal- ten. ( 3 a ) : Schmp 72 "C; ( 3 8 ) : Schmp 70 "C (aus Athanol). Zur Oberfuhrung in die orangegefarbte Form wurde (3a) un- ter Vorschalten eines Filters UG 2 (VEB Scho t t & Gen.) mit einem 125-Watt-Hg-Brenner belichtet. Zur Messung der Dunkelriickreaktion und der Wirkung sichtbaren Lichtes wurde die Substanz in dunner Schicht auf ein Peltier-Kuhl- element (VEB D K K Schar fens te in) aufgetragen und mit einem Xenon-Blitzgerat (200 Ws) durch das Filter GG 11 belichtet.
426 Z. Chew., 7. Jg. (1967) Heft 11
Literatim [l] Ezelby, R., 1'. R. Grinter: Chem. Reviews 65, 248 (1965). [2] Lindemnnn, 13.: Z. Wisp. Pnot. 50, 347 (1955). [3] Seqzier, A., 11. F . C. Shcpheard: J. chem. SOC. [London] 110, 1943
[ 4 ] Brewstcr, C . M.. u. L. H . Millam: J. Amer. rhem. Soe. 55, 763 (1933). 51 Cohen, M. D., ii. C . M . Schmidt: J. physic. Chem. 66, 2442 (1962).
161 MOrkd,P. : D. P.(DDR) 50088 (1966). 171 Senier, A., u. R. Cl,rrke: J. rhcm. Soc. [London] 115, 1917 (1914j. 181 Dimroth, E., u. Mitarh.: Liebigs Ann. Chem. 661, 2 (1963).
(1909).
Peter Mdckel, Laboratorium fur Organische Synthese, 705 Leipzig, BergstraSe 22 u. 28.
Eingegangen am 13. Jul i 1967 ZCM 2063
Synthesen radioaktiv markierter Verbindungen; I )
Synthese yon Guanidinoessigsaure- [Amidin-l4C] und Guanidinoessigsaure- [2-I4C, Amidin-lWC] Da fur Biosyntheseversuche bei niedrigen spezifischen Ein- bauraten eine l4C-I5N-Markierung von Guanidinoessigsaure- nicht geeignet erschien, wurde neben Guanidinoessigsaure [Amidin-14C] Guanidinoes~igsiiure-[2-~~C, Amidin-14C] her- gestellt. Stat t der Synthese von Guanidinoessigsaure iiber Thioharn- stoff [2] stellten wir dieverbindung aus Glycin undo-Methyl- isoharnstoffhydrochlorid her. Aus Bal4CO, entstand bei 800 "C im trockenen Ammoniak- strom Bariumcyanamid [3]. Aus essigsaurer Losung wurde durch Silbernitratlosung Silbercyanamid ausgefallt, das mit methylalkoholischer Salzsauro unter Bildung von O-Methyl- isoharnstoff-hydrochlorid reagierte. Aus Glycin- [2-14C] bzw. inaktivem Glycin entstand in Gegenwart von Natronlauge Guanidinoe~sigsaure-hydrochlorid-[2-'~C, Amidin-14C] bzw. Guanidinoessigsa~re-hydrochlorid-[Amidin-~~C]. Nach Hy- drolyse unter Stickstoff in Gegenwart von Barytlauge wurde die prozentuale Radioaktivitatsverteilung in der doppelt markierten Guanidinoessigsaure durch Messung der Radio- aktivitat von Glycin und Bariumcarbonat uberpriift.
Experimontelles
Xilbereyanamid
394 mg Bal4C0, werden auf einem Pyrolanschiffchen im Qnarzrohr bei schw-ach stromendem, getrocknetem Ammo- niak 5 Stunden auf 800°C erhitzt. Die im Ammoniakstrom abgekiihlte Substanz wird in 100 ml 5yoiger Essigsaure gelost und nach Filtration mit 100 ml 0,l n Silbernitratlosung in 2%igem NH40H versetzt, wobei gelbes Ag,N14CN ausfallt. Nach 12 Stunden wird die uberstehende Losung durch Zen- trifugieren entfernt, der Ruckstand zweimal mit Wasser ge- waschen und im Vakuumexsikkator uber H,SO, und KOH getrocknet. Ausbeute: 423 mg (82%).
0- Methylisohamstojf-hydrochlorid
423 mg Silbercyanamid werden unter Eiskuhlung mit 1,6 ml methylalkoholischer Salzsaure versetzt, die durch Einleiten von getrocknetem Chlorwasserstoff in absolut,en Methylalko- hol hergestellt wird. Der Reaktionsansatz bleibt im verschlos- senen GefaR etwa 3 Wochen unter zeitweiligem Umschutteln im Dunkeln stehen. 1st alles Cyanamid umgesetzt, wird die Losung durch Zentrifugieren vom Silberchlorid-Niederschlag abgetrennt, der Niederschlag wiederholt mit kleinen Portio- nen absolutem Methanol ausgewaschen, und die vereiuigten Losungen werden im N,-Strom eingeengt und im Exsikkator iiber P,O, und KOH getrocknet. Ausbeute: 166 mg (92%); spez. Radioaktivitat : 6,01 * lo9 ipm/mMol.
Cuanidinoessigsaure- hydro~hlorid-[Amidin-~4C/
21,3 mg 0-Methylisoharnstoff-hydrochlorid (6,Ol - lo9 ipm/ mMol) nnd 35,2 mg inaktives O-Methylisoharnstoff-hydro-
I ) 21. Mitteilung; 20. Mitteiluug vgl. [ I ]
chlorid werden mit 41,2 mg Glycin in wenig Wasser gelost, mit, 550 p1 2 n NaOH versetzt und 15 min in einer 2-ml-Am- pulle im Wasserbad bei 80-90°C erwarmt. Das abgekuhlte Reaktionsprodukt wird im Exsikkstor uber P,O, und KOH getrocknet, das nicht umgesetzte Glycin niit Eiswasser ausge- waschen und die Guanidinoessigsaure durch Umkristallisie- pen aus Wasser gereinigt. Ausbeute: 31,2 mg (41 yo) ; spez. Rndioaktivitat : 2,01 * lo9 ipm/mMol.
G~anidiiaoessigsaure-hydl.ocAlorid-[2-~~C, A n ~ i d i n - ~ ~ C ]
29,8 mg 0-Methylisoharnstoff-hydrochlorid (6,Ol * lo9 ipm/ mMol) und 29,5 mg inaktives O-Methylisoharnstoff-hydro- chlorid werden mit 43,O mg Glycin-[2-W] (etwa 1 mC/mMolj in wenig Wasser gelost und verarbeitet, wie bereits am Bei- spiel der Synthese einfach markierter Guanidinoessigsaure erllutert wurde. Ausbeute : 33,6 mg (41%) ; spez. Radioakti- vitat: G,24 . lo9 ipm/mMol. Die Radioaktivit.at des nach Hy- drolyse unter Stickstoff in Gegenwart von Barytlauge erhal- tenen Glycins und Rariumcarbonats wurde bestimmt. Die erhaltenen Werte zeigen. daB die Radioaktivitatsverteilung zwischen 2-'4C und Amidin-14C einem Verhaltnis von 1,8: 1 entspricht. Bei der papierchromatographischen Analyse lronnten Verunreinigungen weder durch Ninhj drin- bzw. Sakaguchi-Reagens noch durch Autoradiographie nachgewie- sen werden.
Literntur [ I ] Schiitte, H . R., u. G . Siegel: Z. Chem. 7 , 349 (1967). [ 2 ] Hornsr, 1Y. H . , Siegel, I . , u. J . Bruton: J. biol. Chen~istry 220, 861
[3] Turba, F., u. A . Leismunn: Angew. Chem. 65, 535 (1953). (1956).
Arndt Barthel und Gerhard Reuter. Institut fur Pharmazie und Lebensmittelchemie der Friedrich-Srhiller-Universitat, Jena, und lnstitut fur Biochemie der Pflanzen der DAW zu Berlin, Halle (Saale).
Eingegangen am 13 . Juli 1967 ZCM 2062
Proteinmarkierung mit 3-Carboxy-4-ferrocenylphenylisothiocyanat l)
Das von uns dargestellte p-Ferrocenylphenylisothiocyanat [l] erweist sich wegen seiner Bindungsfahigkeit an pr imke Proteinaminogruppen als histochemisch brauchbar [ 2 ] . Die Snwendbarkeit fur die Schwermetallmarkierung von Immu- noproteinen wird jedoch durch die geringe Loslichkeit in Wasser erheblich eingeschrankt. Der deshalb erforderliche Z isatz grol3erer Mengen organischer Losungsmittel wie Di- oxan, Diniethylsulfoxid oder Aceton (bis zu 60%) zu dem aus Pufferlosung (pH %9), Protein und p-Ferrocenylphenyl- isothiocyanat bestehenden Markierungssystenl verringert die immunologische Aktivitat der Proteine erheblich. Zur Erho- hung der Hydrophilie, besonders zur Verbesserung der Los- lichkeit in Wasser bei pH-Werten zwischen 8 und 9, fuhrten
w-ir nach G1. (1) eine Carboxylgruppe in das Molekul ein. 3- Carboxy-4-ferrocenylphenylisothiocyanat kann wie folgt dar- gestellt werden: 6 g 2-Amino-.5-nitro-benzoesiiure und 9 g wasserfreie Soda werden bei 80°C in 90 ml Wasser gelost.
I) Ferrocenniarkicrte Proteine; 111. Mittpilung
54. 2. Chens., 7. Jg. (1967) Hef& 11 427