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sustainabilityworks
#focusnachhaltige start-ups & bedarfsgerechtes gründen
das magazin des Zentrums für Industrie und Nachhaltigkeit der Provadis Hochschule
powered by EIT Climate-KIC
#fokus: nachhaltiges unternehmertum
unser kosmos: der inhalt
06-09 das nachhaltige ökosystem: die akteure
12+13
unsere mission: driving sustainable innovations
18-25
erfolgreiche start-ups: eine auswahl
10+11 innovationstreiber nachhaltigkeit
14-17 wirkungsvolle cleantech-start-up-förderung: das programm
04+05 zukunftslabor mit sitz am industriepark höchst
26+27 starke verbindungen: ihr mehrwert
28 impressum/bildnachweise
04
Nachhaltigkeit ist ein zentraler Innovations- und Veränderungs-
treiber im 21. Jahrhundert: für die Gesellschaft, die Wirtschaft,
die etablierten Unternehmen, Start-ups und jeden Einzelnen.
Nur, wenn wir die Art, zu wirtschaften und zu leben, verändern,
können auf unserem Planeten die bis zum Jahr 2050 erwarteten
9,8 Milliarden Menschen in besseren Verhältnissen und in einer
halbwegs intakten natürlichen Umwelt leben.
Mit unseren Konzepten zur Förderung des nachhaltigen Gründer-
tums bringen wir neben den ökologischen auch die ökonomischen
Chancen der Nachhaltigkeit zum Tragen.
Nachhaltigkeit ist ein zentrales Thema unseres Jahrhunderts. Als
Maxime unseres täglichen Handels gewinnt es mehr und mehr an
zukunftslabor mit sitz am industriepark höchst
05
Bedeutung und Beachtung. In Wirtschaft und Industrie hat es sich
inzwischen als Innovationstreiber par excellence erwiesen und einen
Transformationsprozess in Gang gebracht, der ganze Systeme ver-
ändern möchte.
Das Zentrum für Industrie und Nachhaltigkeit (ZIN) am Standort
Industriepark Höchst hat es sich zum Ziel gesetzt, diesen Prozess
zu dynamisieren und nachhaltige Innovationen zu unterstützen:
durch Förderprogramme, angewandte Forschung zu nachhaltigen
Geschäftsmodellen und durch Vernetzung. Wir im ZIN sind davon
überzeugt, dass man dem Klimawandel insbesondere dann wirksam
begegnen kann, wenn nachhaltige Innovationen auch ökonomisch
erfolgreich sind. Hier wollen wir Impulse setzen, Chancen eröffnen,
Wissenstransfer ermöglichen, beraten und begleiten.
Dies gelingt nur in einem funktionierenden Ökosystem. Deshalb
danken wir an dieser Stelle all unseren Partnern und den von uns
begleiteten Start-ups für die vertrauensvolle und wirkungsstarke
Zusammenarbeit sowie den inspirierenden Austausch.
Und wir freuen uns auf den weiteren gemeinsamen Weg in eine
nachhaltige Zukunft.
Prof. Dr. Wolfgang Rams
Fachgruppe Innovation
und Entrepreneurship
an der Provadis Hochschule
Bernd Winters
Leitung Start-up-Programme
im Zentrum für Industrie
und Nachhaltigkeit
Prof. Dr. Hannes Utikal
Leiter Zentrum für Industrie
und Nachhaltigkeit
06
Get started
where the
business is!
das nachhaltige ökosystem: die akteure
Im Rhein-Main-Gebiet liegt der Knotenpunkt eines europaweiten
Netzwerks von Industrie und Finanzwirtschaft. Ein ideales Umfeld für
das Zentrum für Industrie und Nachhaltigkeit mit Sitz am Industriepark
Höchst, um einen Transformationsprozess in Richtung Nachhaltigkeit
zu fördern und zu verstärken, der alle Player und Lebensbereiche
miteinbezieht.
Für den Erfolg von Start-ups ist der direkte Zugang zu potenziellen Kunden,
Investoren und Forschungseinrichtungen entscheidend. Der Industriepark
Höchst ist eine erste Adresse, an der Start-ups mit ihren Innovationen und
Zukunftstechnologien andocken können.
Eine zentrale Anlaufstelle in diesem Ökosystem bildet das Zentrum für
Industrie und Nachhaltigkeit der Provadis Hochschule (ZIN), das
intensive Förderung, Begleitung und Vernetzung bietet.
Die Provadis Hochschule selbst hat ihren Sitz ebenfalls am Industriepark
in Frankfurt Höchst. Hier wurde vor mehr als 150 Jahren das ehemals
größte Chemieunternehmen der Welt gegründet. Heute arbeiten in einem
modernen Cluster von Chemie- und Pharmaunternehmen mehr als 22.000
Personen an diesem Standort. Wir kennen daher das Thema „Transforma-
tion“ und sind von dem Thema „Wandel“ fasziniert. Seit mehreren Jahren
arbeiten wir in dem Themenfeld „Industrie und Nachhaltigkeit“.
Im Fokus:
Die Gestaltung
einer nachhaltigen
Wirtschaft
07
Im Jahr 2016 haben wir dafür das Zentrum für Industrie und Nachhal-
tigkeit gegründet. Hier bündeln sich unsere interdisziplinären Forschungs-,
Beratungs- und Hochschullehraktivitäten. In Kooperation mit nationalen und
internationalen Partnern führen wir Studien zu den Marktpotenzialen „grüner
Technologien“ durch, qualifi zieren Studierende und Berufstätige und unter-
stützen Cleantech-Start-ups. Dabei ist es unser Ziel, die „großen Theorien“
von der „großen Transformation“ konkret wirksam werden zu lassen. Unser
Motto lautet „We make knowledge work“. Im Oktober 2015 haben wir die
Leitung der Region Hessen im Climate-KIC von der TU Darmstadt übernom-
men. Auch das rhein-main-cluster chemie & pharma wird vom ZIN betreut.
Es führt überdies die Veranstaltungsreihe „Industrie 2030“ durch und ist
Mitherausgeber des „Journal of Business Chemistry“.
Climate-KIC ist die größte europäische Innovationsinitiative für klima-
freundliche Technologien. Als EU-Programm 2010 ins Leben gerufen,
fördert Climate-KIC mit Büros in 15 europäischen Ländern Innovationspro-
jekte, Start-ups und Nachwuchs-Innovatoren. Über 270 Partner aus Wirt-
schaft, Wissenschaft, öffentlichem Sektor und Zivilgesellschaft arbeiten bei
Climate-KIC an wegweisenden, skalierbaren Innovationen zur Bekämpfung
des Klimawandels.
„We envision a world of
decentralized and mixed
energy production
where solar harvest
is ubiquitous.“
founder‘s dream no. 1
Sphebotics, Estonia
Climate-KIC stützt sich wesentlich auf das European Institute of Innova-
tion and Technology (EIT), das im Jahr 2010 von der Europäischen Union
gegründet wurde – als europäische Antwort auf das Erfolgsmodell der
Spitzenforschung in den USA, das namhafte Massachusetts Institute of
Technology (MIT). Das EIT will die europäische Spitzenforschung vorantrei-
ben sowie deren schnelle Überführung in die Praxis fördern.
Climate-KIC ist international aufgestellt. Das Potsdam Institut, das Imperial
College in London sowie die ETH Zürich gehören hierzu ebenso wie private
Unternehmen, etwa Covestro, einer der weltweit führenden Anbieter von
Polymer-Lösungen. Mit Büros ist es in elf europäischen Ländern vertreten.
Climate-KIC Deutschland hat seinen Hauptsitz auf dem EUREF-Campus in
Berlin-Schöneberg.
ZIN-Partner
Das ZIN arbeitet mit leistungsfähigen Partnern zusammen: In der Region
zählen hierzu unter anderem viele Unternehmen und Verbände im Indus-
triepark Höchst und in der Region, die Goethe-Universität Frankfurt, die
TU Darmstadt sowie die Universität Kassel und die Stadt Frankfurt.
Climate-KIC:
größte europäische
Innovationsinitiative
für klimafreundliche
Produkte und Lösungen
Ein leistungsfähiges Ökosystem:
in der Region verwurzelt und international
vernetzt. Von dem interdisziplinären
Wissenskreislauf zwischen Forschung
und Praxis profitieren alle Akteure.
das nachhaltige ökosystem: die akteure
09
Multi-User
Solar Central Energy, Malta
„Developing a central
solar water heater
to serve multiapartment
buildings.“
founder‘s dream no. 2
Der ZIN-Kosmos im Gründertum – ein Auszug:
Starke Partner aus Wirtschaft und Verbänden,
Academia, Politik und Gesellschaft sowie Förderwelt
Zentrum für Industrie und Nachhaltigkeit
Provadis Hochschule
Infraserv Höchst
IndustrieparkHöchst
Science4Life
Climate-KICBerlin
Unter-nehmerTUM
München
Climate-KICZürich
Climate-KICWien
Cleantech Bulgaria
CleantechForEST Estland
RTU Design FactoryLettland
Paragon EuropeMalta
Building Global
InvestorsPortugal
Timis Chambre Of CommerceRumänien
Chambre of Commerce & Industry of
Serbia
Center of Excellence for Low-Carbon Technologies
Slowenien
Chrysalis LEAP
Zypern
VCI
DECHEMA
RKWKompetenz-
zentrum
TechQuartier
Deutsche Bank
PwC
EY
Sanofi
Industrie &
Verbände
Imperial College
ETH Zürich
École Polytechnique
BayerCovestro
EIT
FörderweltClimate-KIC
Unibator
Goethe-UniFrankfurt
UniKassel
UniMünster
TU Darmstadt
HIGHEST
Academia
StadtFrankfurt
Land Hessen
Politik & Gesellschaft
10
Innovation,
Wachstum,
Gründungserfolg
innovationstreiber nachhaltigkeit
Nachhaltige
Transformation als
Überlebensfrage
Wie kann unsere Wirtschaft ökonomisch erfolgreich sein und gleich-
zeitig umweltbewusster werden? Wie lässt sich die Erfolgsquote bei
innovativen Cleantech-Start-ups steigern? Es gibt einige Herausfor-
derungen, um die „große Transformation“ konkret umzusetzen – und
ebenso viele Chancen, für Unternehmen wie für unseren Planeten.
Eine zentrale Rolle bei der Transformation kommt hier den „grünen“
Gründungen zu, die inzwischen über 11 Prozent aller Gründungen ausma-
chen. Ihre Ideen können sie schnell zur Marktreife bringen, da sie nicht den
Ballast mit sich tragen, der große Konzerne oft behindert: bürokratische
Hindernisse etwa, interne Bedenken oder die Scheu, bereits funktionie-
rende Geschäftsmodelle auf ihre Zukunftstauglichkeit abzuklopfen. Auf der
anderen Seite können größere Unternehmen dann unterstützen, wenn die
erfolgreichen Start-ups vor der Herausforderung des Hochskalierens stehen.
Ein evolutionärer Prozess wird angestoßen, der mit Änderungen im Kleinen
beginnt, die sich durchsetzen, zum Vorbild werden und den Status quo in
Richtung Nachhaltigkeit verschieben.
Das Spektrum der Umweltherausforderungen ist breit – und dementspre-
chend die Chancen, die sich für Start-ups bieten. Entscheidend für deren
Erfolg: die Orientierung an konkreten Bedürfnissen. Unter dieser Prämisse
beschäftigen sich einige der von uns begleitenden Start-ups bereits mit der
nachhaltigen Lösung zentraler Probleme.
11
founder‘s dream no. 3
EN-EF concept, Serbia
„Create comfortable
and healthy buildings that
are sustainable both for
the environment and
people using them.“
Mit der Notwendigkeit der CO2-Reduktion stellt sich die Frage nach
effi zienteren Produktionsprozessen und einer alternativen Energiepro-
duktion. Power-to-X oder die Nutzung von CO2 als Rohstoff sind hier
Beispiele für innovative Ansätze, die im Industriepark Höchst verfolgt
werden.
Eine weitere Herausforderung für grüne Innovationen stellt die
Knappheit vieler Rohstoffe dar. Hier können Alternativen aus dem
Bereich nachwachsende Rohstoffe oder Technologien zur Rückge-
winnung zukunftweisend sein. Phosphor beispielsweise lässt sich an
mancher Stelle durch biobasierte Plattformchemikalien ersetzen. Neue
Technologien zu dessen Rückgewinnung aus Abwasser ermöglichen
eine Kreislaufwirtschaft.
Ein Innovationsfokus in der öffentlichen Diskussion bildet aktuell das
Thema Mobilität. Neue Batterietechnologien werden erforscht, die
Möglichkeit von Wasserstoff als Energieträger ausgelotet. Von einer
ganz anderen Richtung nähern sich innovative Car-Sharing-Modelle der
Herausforderung.
Nach Innovationen und veränderten Verhaltensweisen rufen auch die
Vermüllung der Umwelt mit Plastikabfällen sowie die Abwasserver-
schmutzung. Neben einem bewussteren Umgang mit Verpackungen
im Alltag können innovative Recyling-Technologien und die Entwicklung
neuer, recyclebarer Polymere helfen, Plastikabfall zum Rohstoff zu
machen. Mit Konzepten zu personalisierter Medizin arbeitet man daran,
der Abwasserverschmutzung durch Medikamente, Chemikalien oder
Düngung entgegenzutreten.
Oder denken wir an den steigenden Proteinbedarf der wachsenden
Weltbevölkerung, der sich vielleicht durch synthetische Proteinquellen
decken ließe. Oder an die Herausforderungen der Digitalisierung, der
Steuerung unserer immer komplexer werdenden Energiesysteme –
an „nachhaltigen“ Herausforderungen fehlt es nicht.
12
we mknowwork
unsere mission: driving sustainable innovations
Unsere vier Ansatzpunkte
In Kooperation mit Partnern aus Industrie, Verbänden, Wissenschaft
und öffentlicher Hand erarbeiten wir praxisorientierte Lösungen,
um die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft zu gestalten.
Start-ups fördern – bedarfsgerecht gründen
Das ZIN fördert Start-ups, deren Geschäftsmodell
geeignet ist, die Umwelt zu schützen, und das
gleichzeitig wirtschaftlichen Erfolg verspricht. Durch
den Sitz des ZIN am Industriepark Höchst ergeben sich
hier zahlreiche Synergien, die es ermöglichen, Kunden,
Lösung, Geld und Team zu einem erfolgreichen
Ganzen zusammenzubringen. So wird der Leitsatz
„bedarfsgerecht gründen“ konkret.
Change Agents qualifi zieren
Unsere Bildungsmaßnahmen stellen immer konkrete
praktische Situationen in den Vordergrund –
ob der 1-Tages-Kurs, die zweiwöchige Doktoranden-
Sommerschule oder ein langfristiges Projektprogramm.
Wir befähigen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in
unseren verschiedenen Formaten immer dazu, aktuellste
Konzepte und Theorien in der Praxis anzuwenden. Dabei
richten wir uns an Praktiker mit Studienabschluss und
Berufserfahrung oder Studierende mit Praxiserfahrung
im Alter zwischen 18 und 40 Jahren.
13
ake ledge !
Nachhaltige Geschäftsmodelle entwickeln
Wir entwickeln Methoden und Konzepte, mit denen
Unternehmen das Thema Nachhaltigkeit in die Unter-
nehmensstrategie integrieren können. Auch unterstützen
wir Unternehmen bei der Umsetzung ihrer Vorhaben.
Die Lücke zwischen Theorie und Unternehmenspraxis
zu schließen, ist eine wesentliche Aufgabe des ZIN.
Nachhaltige Ökosysteme stärken
Das ZIN nutzt den Standort an einem der größten
Industrieparks in Europa, um Akteure aus Wirtschaft,
Wissenschaft sowie Politik und Verwaltung zusammen-
zubringen. Dazu klinkt es sich aktiv in die Stadtgesell-
schaft ein, um nachhaltige Entwicklungen zu fördern
und zu intensivieren. Beispiele dafür sind der 24-Stun-
den-Ideenmarathon zum Thema „Plastikfreies Leben“
oder das Format „Industrie 2030: Der Zukunftsdialog für
Entscheider aus Wissenschaft und Wirtschaft zur Indus-
trie der Zukunft“.
Wir unterstützen die Industrie auf ihrem Weg zur nachhaltigen Entwicklung
mit unseren Projekten, unserer Erfahrung und unserer Expertise.
„On demand small
electric cars available
in apps. Green mobility
as a service.“
founder‘s dream no. 4
CarGo GreenMobility, Serbia
14
wirkungsvolle cleantech-start-up-förderung: das programm
Das Zentrum für Industrie und Nachhaltigkeit der Provadis Hochschule
bietet in Zusammenarbeit mit dem Climate-KIC ein Acceleratoren-
Programm für den Bereich Klima und Nachhaltigkeit an, das vom
European Institute of Innovation and Technology (EIT) fi nanziert und
in Kooperation mit ausgewählten Hochschulen durchgeführt wird.
Es bildet den Kern der Aktivitäten des Climate-KIC zum Thema Unter-
nehmertum. Das dreistufi ge Programm gilt inzwischen als führend im
Cleantech-Umfeld.
Vielfältige Innovationskraft: In diesen Innovationsfeldern sind die
durch das Accelerator-Programm 2017 geförderten Start-ups aktiv
und leisten einen relevanten Beitrag zur „grünen“ Transformation.
Booster für
Cleantech-Start-ups
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
recycling/waste management
water
smart building
power production
ICT, Digitalizat., Sensor, Monitoring
online/digital services
nano surfaces
textile
smart (e)mobility
industry effi ciency
bikes
aviation
agriculture
air quality
microbiology
smart city
ships
packaging
lightning
cosmetics
aquaponix
Quelle: Participants in the Accelerator Programm 2017 N = 62
15
Climate-KIC Accelerator
Pre-seed/ideation
Fast growthstart-up
Consolidatedstart-up
Testbusiness
model
Customerdevelopment
First deal
Stage 1 Stage 2 Stage 3
Der Climate-KIC
Accelerator ist
deutschlandweit
führend in der
Förderung von
Cleantech-Start-ups
in der Frühphase
der Gründung
• Ideenfindung
• Konzeption
• Finanzierungsmodell
„To turn every road into
a clean energy source and,
with it, turn the public
space energetically
self-sustainable.“
founder‘s dream no. 5
Pavnext, PortugalClimate-KIC Accelerator Germany in Frankfurt
Mit dem dreistufi gen Programm werden innovative, umweltfreundliche
Geschäftsideen im Bereich Technologie und Software von jungen Start-ups
mit dem Fokus auf Energie, Ressourcen, Mobilität, Wasser und Klima weiter-
entwickelt. Die einzigartigen Rahmenbedingungen geben den Newcomern
der Cleantech-Community eine exzellente Möglichkeit, ihr Wachstum zu
initiieren und zu stärken, Landesgrenzen zu überwinden und sogar weltweit
Technologieführer zu werden. Und mit ihrer Innovation zur „grünen“ Transfor-
mation beizutragen.
Voraussetzung:
Die Bewerber sollten gerade an den Start gegangen sein (bis zu fünf Jahre
am Markt) und es muss mindestens zwei Co-Founder geben.
Der Climate-KIC Accelerator Germany umfasst eine Gesamtlaufzeit von
18 Monaten, die in drei sechsmonatige Etappen eingeteilt ist:
Stage 1: Konzeptentwicklung
In der ersten Phase fi nden und konkretisieren die Teilnehmer ihre Geschäfts-
idee und die Marktpositionierung und entwickeln ein Gesamtkonzept. Dazu
gehört auch ein Finanzierungsmodell, das zeigt, womit das junge Unterneh-
men Geld verdienen möchte.
16
Stage 2: Konzeptvalidierung
In der zweiten Phase geht es darum, zu prüfen, ob die Geschäftsidee
bedarfsgerecht und umsetzbar ist. Kernfragen dabei sind: Löst die Idee ein
tatsächlich bestehendes Kundenproblem? Und kann die Nachfrage mit wirt-
schaftlichem Aufwand befriedigt werden? In der Validierungsphase gilt es,
mit potenziellen Kunden zu sprechen, die Geschäftsannahmen kritisch zu
überprüfen und das Wertversprechen des Unternehmens herauszuarbeiten.
Stage 3: Konzeptüberarbeitung und Investorenansprache
Auf Basis der Validierungsergebnisse wird das Konzept überarbeitet,
das Unternehmen geht in die Startphase. Nun geht es darum, das eigene
Profi l zu schärfen sowie im Markt sichtbar und wahrgenommen zu werden.
Der Aufbau von Organisationsstrukturen und die Suche nach Pilotkunden,
Entwicklungspartnern und Investoren steht auf dem Programm, um ein
zügiges Wachstum zu ermöglichen.
Am Ende jeder Etappe müssen sich die Teilnehmer im Rahmen von
sogenannten „Live Pitches“ erneut bewerben, um sich für die nächste
Etappe zu qualifi zieren.
• Validierung
• Erste Kundenansprache
• Konzeptoptimierung
• Marktentwicklung
• Organisationsstrukturen
• Investorensuche
Wovon unsere Teilnehmer profi tieren:
Finanzleistungen
zur Anschubfi nanzierung
in Start- und
Wachstumsphase
Anbindung
an einen der
größten Industrieparks
Europas
Individuelles und
maßgeschneidertes
Coaching und Trainings-
programm, angepasst
an die spezifi schen
Bedürfnisse
Zugang zu einem
exklusiven und dynamischen
Netzwerk von Investoren,
Mentoren und anderen
Start-ups
Zugang zu potenziellen
Kunden und Investoren
in der dynamischen
Rhein-Main-Region
17
Unsere Veranstaltungsformate
Das Accelerator-Programm verfolgt anspruchsvolle Ziele. Um diese zu
erreichen, hat das ZIN ein umfangreiches Konzept entwickelt und erprobt,
das sowohl in Hessen als auch in angepasster Form europaweit eingesetzt
wird. Mit vielfältigen und wirksamen Methoden, Veranstaltungsformaten
und Maßnahmen vermitteln wir unser Wissen, beraten, begleiten und ver-
netzen, um zu einer erfolgreichen Unternehmensentwicklung beizutragen.
• Individuelles Coaching & Mentoring Workshops
auf regionaler Ebene (Frankfurt)
• Bootcamps auf nationaler/internationaler Ebene
• Masterclasses auf internationaler Ebene
• Pitch Trainings
• Industrie 2030: Match-Making-Veranstaltungen
mit Industrievertretern
Climate-KIC europaweit: Regional Innovation Scheme (RIS)
Das Regional Innovation Scheme (RIS) ist Teil des Climate-KIC Accelerators,
des einzigen Accelerators in der EU mit Fokus auf Cleantech und Nach-
haltigkeit. Neben der DACH-Region sind Länder wie Estland, Slowenien,
Rumänien, Portugal, Zypern, Malta, Serbien, Litauen und Bulgarien Part-
nerländer des Programms. Auch dort erhalten junge Start-ups fi nanzielle
Unterstützung, individuelles Coaching und Zugang zu internationalen Netz-
werken – und damit beste Rahmenbedingungen für schnelles Wachstum.
Die Provadis Hochschule ist für das Konzept und die Umsetzung verantwort-
lich und vernetzt auch die internationalen Cleantech-Start-ups mit Frankfurt
Rhein-Main.
Das ZIN hat im Rahmen seiner hessischen und europäischen Climate-KIC Acceleratoren in Zahlen (2015-2017) durchgeführt:
„I want to make
high efficient generator
to harvest the wind
energy even in a
low windy area.“
founder‘s dream no. 6
SIA eHarv, Latvia
1.500Coachings der
Start-up-Teams
80Trainings, nationale
und internationale
Bootcamps
150geförderte
Start-ups
350geprüfte
Bewerbungen
18
Sascha Knauer & Dr. Christina Uth
Sulfotools GmbH
erfolgreiche start-ups:
eine auswahl
Wie der Ansatz des „bedarfsgerechten Gründens“, ausgehend von einem relevanten Problem seitens
eines bestehenden Kunden, funktionieren kann, davon zeugen eine Reihe von Unternehmen, die durch
das Accelerator-Programm gefördert wurden. Hier einige Beispiele aus den vier Bereichen Energie,
Industrie, Social Entrepreneurship und Consumer Behavior. Alle haben letztlich ein Ziel: unseren blauen
Planeten ein bisschen „sauberer“ zu machen.
Die Gründerszene boomt, besonders im „grünen“ Bereich. Zwischen 2006 und 2013 gab es alleine in Deutsch-
land rund 170.000 grüne Gründungen, die über eine Million Arbeitsplätze geschaffen haben. Rund 85.000 davon
entfi elen auf Erneuerbare Energien als größtes Segment, gefolgt vom Bereich Energieeffi zienz mit etwa 73.000
Gründungen. Vier von fünf Gründungen suchten Wege, um den CO2-Ausstoß zu senken.
Wie aber lässt sich gewährleisten, dass Gründungen, mit viel Elan auf den Weg gebracht, zum Erfolg werden?
Nach einer Erhebung von CB Insight scheitern 42 Prozent der Start-ups, weil sie ein Problem lösen, das nie-
mand hat. Mehr Erfolg verspricht es da, im Vorfeld einer Gründung nach relevanten Problemen zu suchen, um
dann mit einer Geschäftsidee zu starten, die bereits von einem potenziellen künftigen Kunden formuliert und als
dringend eingestuft wurde. Diesen Weg haben unsere Gründer gewählt.
19 Thorsten Seipp, Sascha Berthold,
Thomas Gebauer
Volterion
Torsten Schreiber
Africa GreenTec AG
Dr.-Ing. Christoph Pohl
EtaIopt GmbH
Dr.-Ing. Hendrik Schaede, Sebastian Golisch,
Christian Schaefer und Nicolai Meder
Adaptive Balancing Power
Patrick Kolb & Angela Gonzalez
bikuh
20
Drei Fragen an den Unternehmens -
gründer Dr.-Ing. Christoph Pohl:
Wie entstand die Unternehmensidee?
Beim Spiel mit meinem Sohn mit einem Kinderarztkof-
fer nach einem Vortrag auf einer Automobiltagung zum
Thema Vermeidung von Druckluft. Als mein kleiner
Sohn den abgerissenen Balg einer Spielzeug-Blutdruck-
manschette an meine Wange saugte, war der Gedanke
da: Der Unterdruck, der durch das Zusammenpressen
und Auseinanderziehen entsteht, müsste sich auch
zum Ansaugen von Produkten nutzen lassen. Aus
dieser Idee entwickelte ich einen ersten Funktionstyp
einer elektromechanischen Saug-Hebevorrichtung, die
ich 2013 als Patent angemeldet habe.
Wie kam der Kontakt zu Climate-KIC zustande und
welche Impulse konnte Ihnen das Accelerator-Pro-
gramm geben?
Über das Netzwerk „DieMaschinenbauPartner e.V.“
gab es einen Kontakt zur Provadis Hochschule. Wir
haben zu einem relativ frühen Zeitpunkt der Unterneh-
mensentwicklung an dem Accelerator teilgenommen.
Daher war beispielsweise die Marktbetrachtung oder
die Identifikation unseres Kunden für uns sehr wichtig.
Auch der Kontakt zu einer interessanten und tollen
Persönlichkeit wie Prof. Dr. Wolfgang Rams war ein
lang nachwirkender Impuls, für mich ein Highlight des
Programms. Grandios fand ich auch die Stimmung
unter den Teilnehmern, trotz der Konkurrenzsituation.
Ihre Vision für die Zukunft?
Wir sind fast drei Jahre alt und machen seit über einem
Jahr konstante Einführungsmarktumsätze. Der absolut
wichtige nächste Schritt ist die Skalierung. Das bedeu-
tet, die Auftragsgrößen müssen größer werden und in
ganzen Produktionen oder Teilbereichen von Produk-
tionsbetrieben ausgerollt werden!
INDUSTRIE
eta|opt GmbH
Die Idee: Anstelle der üblichen Druckluft
nutzt die Produktfamilie eta|vac einen volu-
menveränderlichen Hohlkörper im Zusam-
menspiel mit einem elektromechanischen
Linearmotor, um Vakuum für die Anwen-
dungs- und Handhabungstechnik zu erzeu-
gen. Die patentierte Saug-Hebevorrichtung
ermöglicht eine dezentrale und druckluftlose
Erzeugung eines Vakuums.
Der Effekt: Die eta|vac-Technologie benö-
tigt zur Erzeugung eines dezentralen Vaku-
ums keine Druckluft! Damit können über 60
Prozent der eingesetzten Energie eingespart
werden. Damit ist eta|vac die erste und
einzige Anwendung, die einen druckluftlosen
Betrieb und somit signifikante Einsparpoten-
ziale realisiert.
Der Macher: Dr.-Ing. Christoph Pohl
Die Website: www.etaopt.de
Gründungsjahr: 2015
Mitarbeiter aktuell: 15
Kunden/Projekte: Industriebetriebe aller
Branchen, die in ihrer Produktion Druckluft
verwenden oder eine neue druckluftfreie
Produktionslinie aufbauen wollen.
Die eta|opt GmbH ist Hersteller von druck-
luftlosen Hebevorrichtungen und Vakuum-
handhabungssystemen und fokussiert die
Entwicklung, Produktion und den Vertrieb
von druckluftlosen Handhabungssystemen
für den Einsatz im industriellen Umfeld in
Produktionsunternehmen. Das Unternehmen
mit Sitz im Science Park in Kassel wurde im
Juni 2015 durch den heutigen Geschäftsfüh-
rer Dr.-Ing. Christoph Pohl als Spin-off aus
dem Fachgebiet Umweltgerechte Produkte
und Prozesse der Universität Kassel gegrün-
det. Die patentierte Technologie der Saug-
Hebevorrichtung wurde im Rahmen seiner
Promotion entwickelt und ist dabei, den
Markt der Druckluftsubstitution zu revoluti-
onieren. Das umfangreiche Angebot reicht
von vakuumbetriebenen Saug-Hebevorrich-
tungen in unterschiedlichen Ausführungen
und Produktpfaden über Analysen und Bera-
tungen bis hin zu Schulungen im Bereich der
Druckluftsubstitution.
21
Drei Fragen an die Unternehmensgründer
Sascha Knauer und Dr. Christina Uth
Wie entstand die Unternehmensidee?
Die Grundbausteine der Clean Peptide Technology
wurden Anfang 2014 durch ein Zufallsexperiment von
Sascha Knauer im Rahmen seiner Doktorarbeit entdeckt
und zum Patent angemeldet. Zusammen mit seiner
langjährigen Kollegin Christina Uth entwickelte er die
Clean Peptide Technology. Nach der erfolgreichen Po-
sitionierung bei Wettbewerben sowie der Teilnahme an
verschiedenen Accelerator-Programmen wurde im März
2016 die Sulfotools GmbH gegründet. Seitdem werden
Pilotprojekte mit industriellen Partnern durchgeführt, um
die CPT zu validieren und kundenorientiert zu optimie-
ren.
Wie kam der Kontakt zu Climate-KIC zustande und
welche Impulse konnte Ihnen das Accelerator-
Programm geben?
Der Kontakt zu Climate-KIC kam über die Teilnahme an
dem CleanLaunchpad Wettbewerb 2014 (mittlerweile
ClimateLaunchpad) zustande. Das Accelerator-Programm
mit dem intensiven Coaching hat uns geholfen unsere
Geschäftsidee weiter zu entwickeln, aber auch kritisch
zu hinterfragen und basierend darauf zu optimieren.
Programm-Highlights waren für uns das intensive
Coaching und das umfangreiche Netzwerk sowie die
Interaktion mit internationalen Teams.
Ihre Vision für die Zukunft?
Die Vision von Sulfotools ist die langfristige Verdrän-
gung der bisherigen umweltschädlichen, chemischen
Syntheseverfahren durch die Clean Peptide Technology.
INDUSTRIE
Sulfotools GmbH
Die Idee: ein neues Syntheseverfahren
für Peptide, das giftige Lösungsmittel durch
Wasser ersetzt und Kosteneinsparungen
von bis zu 50 Prozent ermöglicht.
Der Effekt: Mit dem Einsatz der CPT redu-
zieren Industriekunden Sondermüll sowie
Gesundheits- und Umweltrisiken, optimie-
ren den Einsatz von chemischen Ressourcen
und sparen bis zu 50 Prozent Kosten.
Die Macher: Sascha Knauer
und Dr. Christina Uth
Die Website: www.sulfotools.com
Gründungsjahr: 2016
Mitarbeiter aktuell: 4
Kunden/Projekte: vorhanden
Sulfotools ist ein Start-up aus dem Umfeld
der TU Darmstadt, das ein neues, patentier-
tes Verfahren für die Herstellung von Pepti-
den entwickelt hat, die Clean Peptide Tech-
nology (CPT).
Die CPT basiert auf neuen wasserlöslichen
Bausteinen, die es dem Anwender erlauben,
die bisher benötigten giftigen, organischen
Lösungsmittel durch Wasser zu ersetzen und
damit Ressourceneffizienz und Nachhaltig-
keit mit Kostenoptimierung zu verbinden.
22
ENERGIEN
Adaptive Balancing Power
Die Idee: die Entwicklung, Fertigung und
der Vertrieb innovativer Energiespeicher zur
dynamischen Netzstabilisierung.
Der Effekt: Der adaptive Schwungmassen-
speicher des Unternehmens ist einer der
Enabler für das Gelingen einer kostengüns-
tigen Energiewende. Das System übernimmt
die CO2-neutrale Stabilisierung des Strom-
netzes, konventionelle Kraftwerke können
abgeschaltet werden und die Versorgungssi-
cherheit bleibt gewährleistet.
Die Macher: Dr.-Ing. Hendrik Schaede,
Sebastian Golisch, Christian Schaefer und
Nicolai Meder
Die Website: www.adaptive-balancing.de
Gründungsjahr: 2016
Mitarbeiter aktuell: 12
Kunden/Projekte: 500 kW in Rhode
(EirGrid, Irland) und 1 MW Sheffield
(NationalGrid, England)
Erneuerbare Energien sind unter anderem
abhängig von Sonnenschein und Windstär-
ke, was zu Schwankungen im Stromnetz
führen kann. Beim Einsatz von 100 Prozent
Ökoenergie würde das immer wieder zu
Black-Outs führen. Dies lässt sich mit der
innovativen Schwungmassenspeicher-
Technologie von Adaptive Balancing Power
verhindern. Mit ihr lässt sich Elektrizität auch
in Form kinetischer Energie speichern, benö-
tigt also keine riesigen Batterien. Dabei wird
die Netzfrequenz gemessen und auf Schwan-
kungen innerhalb von Millisekunden reagiert
– durch Speicher laden oder „ausspeichern“;
bis zu fünf Minuten können so überbrückt
werden.
Drei Fragen an die Unternehmensgründer
Dr.-Ing. Hendrik Schaede, Sebastian Golisch,
Christian Schaefer und Nicolai Meder:
Wie entstand die Unternehmensidee?
Die Idee wurde während eines Forschungsprojekts an
der TU Darmstadt geboren, wo auch zwei Prototypen
entstanden sind.
Wie kam der Kontakt zu Climate-KIC zustande und
welche Impulse konnte Ihnen das Accelerator-Pro-
gramm geben?
Im Jahr 2014 veranstaltete das Gründungszentrum
HIGHEST einen von Climate-KIC ausgerufenen Ideen-
wettbewerb. Bei dem Wettbewerb sind wir ins Europa-
Finale gekommen und haben einen Platz im Accelera-
tor-Programm gewonnen.
Das hat uns bei der Investorensuche und bei der
Optimierung der Kundenausrichtung geholfen. High-
lights waren sicher die Master Classes und das Slush
Festival. Dort konnte man sich sehr gut mit anderen
europäischen Start-ups vernetzen.
Ihre Vision für die Zukunft?
Eine CO2-freie Energieversorgung.
23
Drei Fragen an die Unternehmensgründer
Thorsten Seipp, Sascha Berthold und Thomas
Gebauer:
Wie entstand die Unternehmensidee?
Die Volterion-Gründer haben lange Jahre bei der
Fraunhofer Gesellschaft industrielle Forschung im Be-
reich große Energiespeicher betrieben und das riesige
Potenzial und die entsprechende Nachfrage gesehen.
Wir sind überzeugt, dass die weltweite Energiewende
nur erfolgreich sein kann, wenn erneuerbare Energie
auch in industriellem Maßstab billig gespeichert wer-
den kann.
Wie kam der Kontakt zu Climate-KIC zustande und
welche Impulse konnte Ihnen das Accelerator-Pro-
gramm geben?
Climate-KIC war uns schon lange bekannt als einer der
aktivsten und renommiertesten Acceleratoren in Eu-
ropa; deshalb haben wir Climate-KIC selbst angespro-
chen. Das Programm hat uns unter anderem bei der
Optimierung des Business-Plans und bei der Verbesse-
rung des Markenauftritts und des Marketings geholfen.
Besonders inspirierend war auch der direkte Austausch
mit anderen Gründern sowie das enge Coaching durch
die Climate-KIC Coaches.
Ihre Vision für die Zukunft?
Wir wollen der weltweit größte Hersteller von Redox-
Flow-Stacks werden. Was Tesla mit der Gigafactory für
Lithium-Ionen-Batterien macht, wollen wir für Redox-
Flow-Batterien aufbauen.
ENERGIEN
Volterion
Die Idee: Redox-Flow-Stacks und Redox-
Flow-Batterien für die gewerbliche Spei-
cherung von großen Mengen erneuerbarer
Energien zu niedrigsten Speicherkosten.
Der Effekt: Durch den Einsatz neuer Mate-
rialien, die Entwicklung eines neuen Stack-
Designs und vollautomatisierte Massenferti-
gung reduzieren wir die Herstellkosten von
Redox-Flow-Stacks um 60 Prozent und die
Herstellkosten von Groß-Speichern um die
Hälfte.
Die Macher: Thorsten Seipp,
Sascha Berthold, Thomas Gebauer
Die Website: www.volterion.com
Gründungsjahr: 2016
Mitarbeiter aktuell: 14
Kunden/Projekte: 60 Prozent internationale
Kunden, 40 Prozent national,
Kunden für unsere Stacks: internationale
Redox-Flow-Batteriehersteller, Kunden für
unsere Redox-Flow-Batterien: deutsche
Energieversorger und gewerbliche Kunden
Volterion ist eine Ausgründung aus der
Fraunhofer Gesellschaft. Die Volterion-
Gründer haben eine neue Generation von
Redox-Flow-Batterien und -Komponenten für
die industrielle Speicherung großer Mengen
erneuerbarer Energien entwickelt.
Volterions Produkte bieten den niedrigsten
Energiespeicherpreis und ermöglichen damit
die Markteinführung von preiswerten indus-
triellen Energiespeicherlösungen. Das junge
Unternehmen hat bisher 2,4 Millionen Euro
Seed Funding akquiriert und verkauft seine
Produkte seit der Gründung im Jahr 2016 an
Kunden weltweit.
24
w
Drei Fragen an Unternehmensgründer
Torsten Schreiber
Wie entstand die Unternehmensidee?
Der malische Energieminister Frankaly Keita hatte mich
im Frühjahr 2014 als Energieexperten zur Besichtigung
von Grundlastkraftwerken in Bamako, der Hauptstadt
Malis, eingeladen. Hier verursachen die teilweise 60
Jahre alten Dieselkraftwerke in den umgebenden
Wohngebieten problematische Emissionen. Außerdem
wird der Dieselkraftstoff hunderte Kilometer weit über
Land transportiert, der Strom wird dann für circa 1
Euro pro Kilowattstunde an die Dorfgemeinschaften
verkauft. Zu dem so erzeugten Strom haben ohnehin
nur 17 Prozent der afrikanischen Bevölkerung Zugang.
Schnell wurde deutlich, dass mit diesem Modell auch
langfristig keine maßgeblichen Fortschritte bei der
Elektrifizierung und der wirtschaftlichen Weiterentwick-
lung des Landes zu erzielen sind. Also beschloss ich,
die Firma Africa GreenTec zu gründen, um containe-
risierte Solaranlagen anzubieten, die der nachhaltigen,
ländlichen Elektrifizierung dienen sollen!
Wie kam der Kontakt zu Climate-KIC zustande und
welche Impulse konnte Ihnen das Accelerator-Pro-
gramm geben?
Durch meine früheren Crowdfunding-Unternehmungen
hatte ich Kontakt zu dem „Ökosystem“ rund um
Climate-KIC. Das Accelerator-Programm gab dem
Unternehmen die Chance, die ersten Entwicklungen re-
lativ risikoarm anzugehen. Wichtige Impulse waren die
Bewertung der Idee und die Erweiterung des Netzwer-
kes. Ein Highlight des Programmes war sicherlich die
Teilnahme bei der Venture Competition Birmingham,
2015. Hier konnte die Idee den zweiten Platz belegen.
Ihre Vision für die Zukunft?
Wachstum! Wir wollen so viele Menschen wie möglich
mit unseren Containern erreichen. Climate-KIC war ein
wichtiger Schritt in diese Richtung. Deshalb haben wir
auch dieses Jahr wieder an einem Climate-KIC Pitch
in Berlin teilgenommen. Die Erweiterung und Unter-
stützung des Netzwerks wird weiterhin wichtig für uns
bleiben.
SOCIAL ENTREPRENEURSHIP
Africa GreenTec AG
Die Idee: Strom an jedem Ort der Welt zu
erzeugen, ohne Brennstoffverbrauch, ohne
Geräusche, ohne CO2- oder Schadstoffaus-
stoß.
Der Effekt: ein dezentrales, mobiles
Off-Grid Solarkraftwerk für ein breites
Spektrum von Einsatzgebieten.
Der Macher: Torsten Schreiber
Die Website: www.africagreentec.com
Gründungsjahr: 2015
Mitarbeiter aktuell: 10
Unternehmenssitz:
Hainburg bei Hanau
Kunden/Projekte: 2 in Mali, 1 in Niger
Nach wenigen Stunden Aufbauzeit erzeugt
der Solartainer von Africa GreenTec bereits
Energie aus 144 Solarmodulen. Die Leistung
der Module ist variabel. Die Kapazität des
Speichersystems kann an die unterschiedli-
chen Bedürfnisse des Standorts angepasst
werden.
Der Solartainer ersetzt Dieselgeneratoren in
Gebieten ohne Zugang zu einem zentralen
Stromverteilnetz – egal ob als mobile Über-
gangslösung oder als langfristige primäre
Stromquelle. Mit der Bereitstellung zusätzli-
cher Dienste, wie Internetzugang via Satellit,
Wasseraufbereitung oder Kühlsysteme wird
der Solartainer zur Keimzelle für eine um-
fassende Weiterentwicklung wirtschaftlich
nachhaltiger Strukturen in Afrika.
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CONSUMER BEHAVIOR
bikuh
Die Idee: die erste Online-Plattform,
die private Radfahrer und Werbekunden
zusammenbringt. Davon profitieren
Radfahrer, Werbekunden und Umwelt.
Der Effekt: bikuh ermöglicht klimafreund-
liche Außenwerbekampagnen mit gezielter
Reichweite und digitaler Auswertung. Die
Werbung bewegt sich mit der Zielgruppe an
jeden gewünschten Ort. Außerdem motiviert
bikuh Menschen dazu, mehr Rad zu fahren.
Die Macher: Patrick Kolb und
Angela Gonzalez
Die Website: www.bikuh.com
Gründungsjahr: 2016
Mitarbeiter aktuell: 5
Kunden/Projekte: bisher in
5 deutschen Großstädten
bikuh bewegt Menschen dazu, öfter Fahrrad
zu fahren, und bietet der Werbeindustrie
eine klimafreundliche Plattform für Außen-
werbung mit gezielter Reichweite. Die Wer-
bung wird auf eine scheibenförmige Vorlage
gedruckt und im Vorderrad befestigt.
Ein Radfahrer erhält für jeden mit der Werbe-
scheibe geradelten Kilometer bis zu 20 Cent.
Für die Werbekunden ermöglicht bikuh eine
digitale Auswertung, wie man sie nur von
Online-Kampagnen kennt. Davon profitieren
Radfahrer, Werbekunden und die Umwelt,
also ein „Triple-win-Effekt“.
Drei Fragen an die Unternehmensgründer
Patrick Kolb und Angela Gonzalez:
Wie entstand die Unternehmensidee?
Auf einem Kongress in Australien hatte Angela Gonza-
lez Radfahrer gesehen, welche riesige Werbeplakate
hinter sich herzogen. Die Radler wurden hierfür be-
zahlt. Daraus entwickelte sich die Idee zu bikuh.
Bislang ist das Konzept von bikuh weltweit einmalig.
Wie kam der Kontakt zu Climate-KIC zustande und
welche Impulse konnte Ihnen das Accelerator-Pro-
gramm geben?
Durch Recherche bei der Suche nach Unterstützung
für Start-ups mit Climate Impact wurden wir auf
Climate-KIC aufmerksam. Das Accelerator-Programm
hat uns gezeigt, dass Netzwerke und Kontakte un-
bedingt erforderlich sind, um erfolgreich zu werden.
Weiterhin bekamen wir viele Einblicke in Probleme und
Herausforderungen anderer Start-ups, was uns selbst
enorm weitergeholfen hat. Highlights waren die ver-
schiedenen Workshops sowie die exzellenten Coa-
chings mit unserem Mentor, Prof. Dr. Wolfgang Rams.
Nicht unerheblich war natürlich die finanzielle Unter-
stützung, dank der wir uns voll der Unternehmensgrün-
dung widmen konnten.
Ihre Vision für die Zukunft?
bikuh etabliert sich am Markt im Bereich der Außen-
werbung. Besonders für Unternehmen, denen der
Klimaschutz wichtig ist, ist bikuh Werbeplattform
Nummer 1. Bis zum Jahr 2022 ist bikuh in allen
Metropolen der EU verfügbar.
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starke verbindungen: ihr mehrwert
Wirkungsvolle
Vernetzung
Das Rhein-Main-Gebiet bietet mit seiner umfangreichen Förderland-
schaft und hervorragenden Netzwerken ideale Voraussetzungen für
Start-ups. Insbesondere im Industriepark Höchst als Hotspot der Phar-
ma- und Chemieindustrie und dem Zentrum für Industrie und Nachhal-
tigkeit (ZIN) der Provadis Hochschule laufen viele Fäden zusammen.
Dieses Netzwerk kann Nutzen stiften für alle Beteiligten, für Studenten
und Start-ups ebenso wie für etablierte Unternehmen und Investoren,
für Forschung und Lehre. Wir im ZIN würden uns freuen, wenn Sie mit
Ihren Themen zu uns kommen.
Sie haben eine Geschäftsidee im Cleantech-Segment
und möchten ein Start-up gründen?
Das ZIN an der Provadis Hochschule ist der richtige Ansprechpartner
und begleitet Sie auf dem Weg zur Gründung und darüber hinaus. Ob
es um die Entwicklung, Validierung, Finanzierung oder Skalierung Ihres
Geschäftskonzepts geht: In unserem Ökosystem fi nden Sie die richtigen
Ansprechpartner und Kontakte, die Ihnen weiterhelfen.
„To make coatings
cheaper and available
to anyone, increase
quality durability,
decrease waste
of resources.“
SIA Nivetap, Latvia
Rivus, Bulgaria
founder‘s dream no. 7Als etabliertes Unternehmen aus der Pharma- oder Chemie-
branche suchen Sie innovative Start-ups, deren Ideen zu Ihren
Innovationsplänen passen oder für Sie relevante Probleme lösen
können?
Über das Climate-KIC Accelerator-Programm und spezielle Matchma-
king-Veranstaltungen treten Sie in Kontakt zu den vielversprechendsten
Cleantech-Start-ups in der Region. Eine Zusammenarbeit eröffnet hier
ein erhebliches Innovationspotenzial für beide Seiten.
Sie möchten in junge Unternehmen investieren, die mit ihren Innova-
tionen die Industrie „grüner“ machen und gleichzeitig erfolgreich sein
möchten?
In unserem Ökosystem fi nden Sie die richtigen Kontakte sowie wissen-
schaftlich fundierte und zugleich praxisorientierte Beratung und Unter-
stützung.
Sie möchten Natur- oder Wirtschaftswissenschaften studieren,
praxisnah und berufsbegleitend?
Dann fi nden Sie an der Provadis Hochschule die optimale Verzahnung
von Theorie und Praxis. Über 1.200 Absolventen unserer natur- und
wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge belegen den Erfolg des du-
alen und berufsbegleitenden Studienmodells. Die Nähe zu etablierten
Unternehmen, innovativen Start-ups oder Acceleratoren zeigt Ihnen die
ganze Bandbreite Ihres zukünftigen Berufsfeldes.
Ihr Ansprechpartner:
Bernd Winters, Diplom-Volkswirt
Zentrum für Industrie und Nachhaltigkeit,
Provadis Hochschule
Provadis School of International
Management and Technology AG
Industriepark Höchst, Gebäude B835
65926 Frankfurt am Main
Tel. +49 (69) 305 2269
Fax +49 (69) 305 982269
E-Mail: [email protected]
Skype: [email protected]
www.provadis-hochschule.de/zin Jasmin KailathProfessor Dr.
Wolfgang Rams
Bernd WintersProfessor Dr.
Hannes Utikal
we make sustainability work Wir unterstützen die Industrie auf ihrem Weg
zur nachhaltigen Entwicklung.
impressum/bildnachweise
Herausgeber: Provadis School of International Management and Technology AG (Provadis Hochschule)
Industriepark Höchst, Gebäude B845, 65926 Frankfurt am Main
Verantwortlich: Prof. Dr. Udo Müller-Nehler, Vorstand Provadis Hochschule
Chefredaktion: Bernd Winters, Provadis Hochschule
Idee & Konzept: Prof. Dr. Hannes Utikal, Bernd Winters, Prof. Dr. Wolfgang Rams,
Jasmin Kailath, Provadis Hochschule
Text & Gestaltung: Dr. Ladendorf PR GmbH, Frankfurt am Main
Projektpartner: EIT Climate-KIC
Bildnachweise: Titelbild: ixpert/shutterstock / 1. Innenseite: Blue Planet Studio, Wang An Qi, stocksolutions, zlikovec, D K Grove, igorstevanovic,
inxti, foxbat, alle shutterstock / S. 05 + 06 + 07 + 08 + 27: Provadis Hochschule / S. 11: totojang1977, fuyu liu, beide shutterstock /
S. 17: nexusby/shutterstock / Weltkarte auf S. 07, 09, 11, 13, 15, 17, 27: Fine Art/shutterstock / Rückseite: Anton Balazh/shutterstock /
S. 11, 13: © Infraserv GmbH & Co. Höchst KG
Erstellungsdatum: Juni 2018