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PR Praxis 32

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation

in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische

Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISSN: 1863-8988

ISBN (Print): 978-3-7445-1968-7

ISBN (PDF): 978-3-7445-1969-4 

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und

Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des

Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm

oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung

des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer

Systeme (inkl. Online-Netzwerken) gespeichert, verarbeitet, verviel-

fältigt oder verbreitet werden.

© 2020 by Herbert von Halem Verlag, Köln

Umschlaggestaltung und Satz: Bureau Heintz, Stuttgart

Lektorat: Lena Serov, Rüdiger Steiner

Druck: FINIDR, S.R.O., Tschechische Republik

Herbert von Halem Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG

Schanzenstr. 22, D-51063 Köln

E-Mail: [email protected]

Tel.:0221 92 58 29-0, Fax: 0221 9258 29 29

www.halem-verlag.de

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PUBLIC RELATIONS UND DIGITALISIERUNGDieter Georg Herbst, Thomas Schildhauer

HERBERT VON HALEM VERL AG | Köln

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EINLEITUNG 8

A DIGITALISIERUNG ERMÖGLICHT NEUE KUNDENERLEBNISSE 17

A1 Geschäfts modelle für neue Kundenerlebnisse 19

A2 Bausteine der Digitalisierung 22

A3 Interne Transformation 32

A4 Fazit 43

B KONSEQUENZEN DER DIGITALISIERUNG FÜR DIE PR 47

B1 Management mit Bezugsgruppen

in der Digitalisierung 49

B2 Chancen und Herausforderungen

der Digitalisierung für die PR 53

C WIE BEZUGS GRUPPEN DIE DIGITALISIERUNG BEWERTEN 61

C1 Zwei Systeme 63

C2 Verstand bewertet kritisch 64

C3 Unbewusstes bewertet Vorlieben 66

C4 Weitere Unterschiede zwischen Verstand

und Unbewusstem 68

C5 Kommunikation mit dem Unbewussten 70

C6 Bedeutung von Erfahrungen 72

C7 Fazit 76

INHALT

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D ZIELE DER PR IN DER DIGITALISIERUNG 79D1 Die vier Ziele der PR in der Digitalisierung 81

D2 Digitalisierung bekannt machen 82

D3 Wissen aufbauen 86

D4 Positive Bewertung der Digitalisierung 91

D5 Bereitsein für die Digitalisierung 99

E ERLEBNIS DIGITALISIERUNG 103E1 Bedeutung von Erlebnissen in den Public Relations 105

E2 Das Erlebnisversprechen 110

E3 Erlebnisse ändern die Bezugsgruppen 112

E4 Messung von Erlebnissen 114

F BILD-PRDERDIGITALISIERUNG 123

G DIE GESCHICHTE MEINER DIGITALISIERUNG 137G1 Storytelling in der Digitalisierung 138

G2 Storytelling ist Erzählkunst 140

G3 Künftige Herausforderungen 146

G4 Strategische Storywelten 147

G5 In sieben Schritten zur eigenen Geschichte 150

G6 Das Beispiel TribeLearn 159

H BESONDERHEITEN DIGITALER MEDIEN FÜR DIE PR NUTZEN 167

H1 Integration 169

H2 Verfügbarkeit 172

H3 Vernetzung 177

H4 Interaktivität 182

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I PLANUNGDERPRINDIGITALENKANÄLEN 201I1 Digitale Kanäle werden für die PR noch wichtiger 203

I2 Vor dem Start 204

I3 Das Vier-Phasen-Modell für die digitale PR 206

I4 Sammeln von Informationen 207

I5 Analyse 210

I6 Konzept 213

I7 Realisierung 218

I8 Fazit 221

J ORGANISATIONDERDIGITALENPR 223

K BLICKINDIEDIGITALEZUKUNFT 233K1 Schlüsselfaktoren der Digitalisierung 234

K2 Technologie 237

K3 Kommunikation 242

K4 Gesellschaft und Politik 246

K5 Wirtschaft und Arbeit 250

X ANHANGX1 Bildnachweis 260

X2 Literatur 262

X3 Index 267

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Für Christian Adlmaier

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8

Einleitung

EINLEITUNGDie Digitalisierung in Wirtschaft und Gesellschaft schreitet im

Schnellspurt voran: Was in den 1970er-Jahren mit Computer und

E-Mail begann, umfasst heute selbstfahrende Autos, intelligente

Kühlschränke und 3D-Drucker, die künftig sogar Haut, Knochen

und menschliche Organe drucken. Schon jetzt nutzen immer mehr

traditionelle Wirtschaftszweige die Digitalisierung, um Vorhan-

denes besser, billiger und schneller zu machen – ganz nach dem

Motto: Digitalisieren, was sich digitalisieren lässt. Medienunter-

nehmen bringen ihre Zeitung sowohl als Printversion als auch als

digitales Produkt auf den Markt. Digitalisierung kann Wachstum in

bestehenden Geschäftsmodellen auslösen: Handelsunternehmen

bieten ihre Produkte zusätzlich über E-Commerce-Plattformen

wie Amazon an. Dienstleistungen wie die Buchung der Urlaubs-

reise und Banküberweisungen finden ohnehin schon weitgehend

digital statt. Die Digitalisierung steigert auch die Effizienz bei der

Wertschöpfung wie im Fall der Optimierung der Produktion durch

digitale, intelligente Maschinen (Fertigungsroboter) und durch

bessere Anleitungen für die Wartung von Maschinen. Doch die

Digitalisierung ist viel weitreichender: Sie verändert tiefgreifend

und nachhaltig Gesellschaft, Wirtschaft und Unternehmen aller

Branchen und Größen. Auf Basis neuer digitaler Technologien

entstehen:

• neue Geschäftsmodelle: Plattformen wie Amazon, eBay,

Alibaba etc.,

• neue Produkte und Leistungen: Self-Service-Portale für

medizinischen Rundumservice etc.,

• neue Kundenbeziehungen: individuelle Beratung über

Social Media etc.,

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Einleitung

• neue Kundenerlebnisse: Kontrolle über alle digitalen Geräte

für Sicherheit, Energie und Komfort zu Hause durch Smart

Home.

Neue Analyseverfahren ermöglichen Unternehmen, aus Daten wert-

volle Informationen zu gewinnen, um ihre Kunden besser zu verstehen

und Produkte und Services schneller und gezielter an den passenden

Märkten zu platzieren. Wie die Digitalisierung die Geschäftsmodelle

von Unternehmen verändert hat, zeigt besonders deutlich das Bei-

spiel von Druckereien, die mittlerweile IT-Unternehmen gleichen.

Neue Technologien als Treiber neuartiger Geschäftsmodelle

Digitalisierung ist demnach vor allem die Neuausrichtung von Ge-

schäftsmodellen auf der Basis digitaler Technologien. Ziel ist es,

völlig neuartige Kundenerlebnisse zu schaffen und an jedem Berüh-

rungspunkt mit dem Unternehmen zu optimieren. Treiber der Digi-

talisierung sind Biotechnologie, Neuro- und Nanotechnologie, Sen-

sorik, künstliche Intelligenz, Robotik und Drohnen. Die Entwicklung

solcher Technologien verläuft exponentiell. Was bedeutet das? Dies

soll folgende Analogie illustrieren: Auf einem See gibt es erst eine

Seerose, dann zwei, dann vier, dann acht. Im vorletzten Schritt ist

der See zur Hälfte voller Seerosen, im letzten Schritt voller Seerosen.

Nach diesem Prinzip entwickelt sich die Technologie, nur dass es sich

hierbei um einen Prozess ohne Ende handelt.

Digitalisierung erfordert internen Wandel

Die umfangreichen Veränderungen für Unternehmen, die die Digita-

lisierung erfordert, kann kein Unternehmen mit eigenen Ressourcen

bewältigen – Digitalisierung erfordert die interne Transformation:

Unternehmen brauchen neues Wissen, neue Prozesse, neue Struk-

turen, neue Formen der Zusammenarbeit, eine neue Kultur. Neue

Qualifikationen sind erforderlich – lebenslanges Lernen wird für die

Mitarbeitenden die Regel sein.

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Einleitung

PR in der Digitalisierung

Die tiefgreifende Digitalisierung in Gesellschaft und Wirtschaft hat

auch Auswirkungen auf unsere Public Relations (PR; Öffentlichkeits-

arbeit). PR ist das Management von Kommunikation einer Organisa-

tion mit deren wichtigen internen und externen Bezugsgruppen. Die

Digitalisierung eröffnet zwei Handlungsfelder für unsere PR:

1. Begleitung der Digitalisierung durch PR: Wir können die

Digitalisierung unseres Unternehmens mit PR begleiten. Ziel

ist, unsere Digitalisierung bekannt zu machen und das klare

Vorstellungsbild von ihr bei Mitarbeitenden, Journalisten,

Kunden und weiteren wichtigen Bezugsgruppen zu gestal-

ten. Hierdurch sollen sie unsere Digitalisierung durch ihren

spezifischen Wertbeitrag unterstützen.

2. Nutzung digitaler Medien und Technologien für

unsere PR: Wir können neue Bezugsgruppen erreichen, die

traditionelle Kanäle nicht (mehr) nutzen; wir können in Echt-

zeit mit ihnen kommunizieren, etwas erklären, überzeugen

und sie motivieren, unser Unternehmen zu unterstützen.

Hierfür nutzen wir die vier Besonderheiten der digitalen

Medien und Technologien: die Integration, die Verfügbar-

keit, die Vernetzung und die Interaktion.

Ziel der PR in der Digitalisierung ist, dass sich die Bezugsgruppen

durch ihren eigenen spezifischen Beitrag positiver zur Digitalisierung

verhalten. Letztlich gestalten PR Entscheidungen und Handlungen

folgender Bezugsgruppen:

• Mitarbeitende sollen sich stärker für die Digitalisierungsziele

des Unternehmens einsetzen;

• Journalisten sollen positiv über die Digitalisierung des

Unternehmens berichten;

• Qualifizierte Stellensuchende (insbesondere die Genera-

tion Y) sollen sich bewerben;

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Einleitung

• Geldgeber sollen in neue Technologien und Geschäfts-

modelle investieren;

• Kunden sollen die neuartigen Produkte und Leistungen kaufen;

• Politiker sollen Handlungsräume für unternehmerisches

Handeln sichern, wie im Fall des Datenschutzes und der Ent-

scheidung über den Ausbau des Breitbandnetzes.

Wie wichtig dies ist, zeigen amerikanische Studien, nach denen 75

Prozent der befragten Marketing Manager in den nächsten fünf Jah-

ren höhere Budgets für ihre PR einplanen. Sie rechnen mit 62 Prozent

Stellenzuwachs, so die Studie The Evolution of Public Relations (2017)

der Association of National Advertisers (ANA) & Center for Public

Relations der Annenberg School for Communication and Journalism

an der University of Southern California.

Potenziale der PR in der Digitalisierung

Digitale Medien bieten einzigartige Potenziale für die Gestaltung

von Beziehungen zu wichtigen Bezugsgruppen:

• Besseres Verständnis: Durch den direkten Austausch

können Unternehmen mehr über ihre Bezugsgruppen, deren

Bedürfnisse und Verhalten erfahren. Dies bildet die Basis

zur Optimierung der PR.

• Unterscheidung im Wettbewerb: Durch einzigartige

Beziehungen zu seinen Bezugsgruppen kann sich das

Unternehmen dauerhafte Wettbewerbsvorteile verschaffen.

Beziehungen sind nicht kopierbar.

• Erhöhung des „Share of Voice“: Bezugsgruppen können

anderen Usern von ihren Erfahrungen erzählen, zum Beispiel

durch Teilen über Netzwerke und Communitys. Zufriedene

Bezugsgruppen tragen ihre Meinung über das Unternehmen

weiter – besonders im Internet.

• Feedback: Digitale Medien ermöglichen ein sofortiges

Feedback an und von Bezugsgruppen.

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Einleitung

Herausforderungen für die PR in der Digitalisierung

Zu den Herausforderungen für die PR gehören:

• Große Dynamik: Die Veränderungen der Unternehmen voll-

ziehen sich aufgrund der exponentiellen Entwicklungen von

Technologien immer schneller. Die PR werden in dieser Dynamik

zunehmend schneller und flexibler werden müssen. Dies zeigt

sich allein schon an den Reaktionszeiten in den sozialen Medien.

• Neue Begriffe und Konzepte: Augmented Reality, Virtual

Reality, Artificial Intelligence, Cloud Computing, Data Analytics,

Big Data, Maschinelles Lernen, 3D-Printing – solche Begriffe

und Konzepte müssen Unternehmen ihren Bezugsgruppen

erklären und sie überzeugen, welchen Wert sie besitzen.

• Unsicherheit durch neue Geschäftsmodelle: Big Data und

Robotik sind nur zwei Beispiele für Entwicklungen durch die

Digitalisierung, die selbst Experten kontrovers diskutieren.

Auch aufgrund fehlender Erfahrungen aus der Vergangenheit

verursachen sie bei vielen Menschen Unsicherheit und Angst.

PR sollten beitragen, die Haltung des Unternehmens in

wichtigen digitalen Fragen aufzuzeigen und für die Sicherheit

der Bezugsgruppen zu sorgen.

• Folgen der Digitalisierung: Durch die Digitalisierung wird

Schätzungen zufolge in den nächsten 15 Jahren etwa die

Hälfte der bestehenden Arbeitsplätze wegfallen – dafür

werden völlig neue entstehen. Dies erfordert intern und

extern erhebliche Anstrengungen, um Unsicherheit und

Angst zu vermeiden und um Akzeptanz für neue Arbeitsfor-

men aufzubauen.

Zentrale Fragen

Die wichtigsten Fragen lauten demnach:

• Wie werden sich Wirtschaft und Unternehmen durch die

fortschreitende Digitalisierung in den kommenden Jahren

entwickeln?

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Einleitung

• Wie können die PR die Digitalisierung unterstützen?

• Wie verändern sich die PR selbst durch die Digitalisierung?

• Wie können die PR die Digitalisierung optimal für sich nutzen?

Über dieses Buch

Dieses Buch beantwortet zum einen die Frage, wie die Public Rela-

tions die Digitalisierung in den Unternehmen und Organisationen

begleiten können; zum anderen stellen wir vor, wie PR die Digita-

lisierung für sich selbst nutzen können, um die Kommunikation mit

wichtigen Bezugsgruppen besser oder gar völlig neu zu gestalten.

Das Buch ist folgendermaßen aufgebaut: Nach der Einleitung

stellen wir in Kapitel A dar, wofür der Begriff Digitalisierung steht

und welche Veränderungen sie für Unternehmen bringt. Im Kapi-

tel B schauen wir, welche Konsequenzen die Veränderungen durch

die Digitalisierung für die PR haben. Wichtige Beiträge der PR zum

Erfolg der Digitalisierung sind, Bewertungen und Entscheidungen

wichtiger Bezugsgruppen zu gestalten. Kapitel C widmet sich daher

der Frage, wie Bewertungen und Entscheidungen grundsätzlich im

Menschen entstehen und wie die PR diese Erkenntnisse nutzen kön-

nen. Kapitel D thematisiert die Ziele der PR in der Digitalisierung. Ein

wichtiges Ziel ist es, das Erlebnis durch Digitalisierung darzustellen

(Kapitel E). Für das Entwickeln starker Erlebnisse sind Bilder (Kapitel

F) und Storytelling (Kapitel G) sehr wichtig. Wie Sie die Digitalisie-

rung für Ihre eigenen PR nutzen können, erfahren Sie ab Kapitel H.

Die Planung der PR in digitalen Kanälen stellt Kapitel I vor. Kapitel J

widmet sich der Organisation digitaler PR und Kapitel K wirft einen

Blick in die Zukunft anhand der vom Rat der Internetweisen ermittel-

ten Schlüsselfaktoren der Digitalisierung.

Das Buch enthält viele Praxistipps, die auf den neuesten For-

schungsergebnissen beruhen. Die verwendete Literatur finden Sie

im Anhang X. Weitere Hinweise:

• Das Buch ist ein Grundlagenwerk. Mehr kann es nicht sein,

weil die vielen Facetten des Themas eigene Bücher füllen, wie

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Einleitung

Influencer-PR, Social Listening und Echtzeit-Kommunikation.

Wir geben einen Überblick und gehen auf wichtige Aspekte

ein. Tipps für ergänzende und weiterführende Lektüre finden

Sie am Ende der Kapitel und im Anhang.

• Wir verstehen PR in der Digitalisierung als Bestandteil der

Gesamtkommunikation des Unternehmens. Das professio-

nelle Vorgehen ist zielgerichtet, systematisch und langfristig.

• Das Buch richtet sich an Unternehmen aller Branchen und

Größen. Da die meisten Unternehmen in Deutschland

klein- und mittelständische Unternehmen sind, haben wir

darauf geachtet, dass unsere Vorschläge auch für sie umsetz-

bar sind.

• Im Mittelpunkt des Buches stehen Unternehmen. Es ist

jedoch gleichermaßen für Organisationen, Vereine, Verbände

etc. geeignet.

• Viele weitere Informationen finden Sie auf unseren Websites:

www.dietergeorgherbst.de, www.schildhauer.digital und

der Website des Berliner Management Modells für die Digi-

talisierung (BMM): www.bmm-online.de.

• Wir verwenden in diesem Buch der besseren Lesbarkeit

halber die männliche Sprachform, an Frauen richten wir uns

natürlich gleichermaßen.

Danksagung

Wir danken dem Herbert von Halem Verlag für sein professionelles

Lektorat und die fürsorgliche Betreuung – und dass er uns dieses

Buch er möglicht hat.

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A

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17

19

Geschäfts modelle für neue Kundenerlebnisse

22

Bausteine der Digitalisierung

32

Interne Transformation

43

Fazit

A1A2A3A4

DIGITALISIERUNG ERMÖGLICHT NEUE KUNDENERLEBNISSE

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A Digitalisierung ermöglicht neue Kundenerlebnisse

In diesem Kapitel werden wir Ihnen die wesentlichen Grundlagen der

Digitalisierung vorstellen und die Konsequenzen, die diese für das

Unternehmen hat. Sie erfahren,

• was Digitalisierung von Unternehmen bedeutet,

• welches die wichtigsten Bausteine der Digitalisierung sind und

• worin die größten Herausforderungen für Unternehmen liegen.

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1 Geschäfts modelle für neue Kundenerlebnisse

A1 GESCHÄFTS-MODELLE FÜR NEUE KUNDENERLEBNISSEDie rasant, weil exponentiell fortschreitende Digitalisierung revolu-

tioniert Unternehmen aller Branchen und Größen tiefgreifend und

nachhaltig: Völlig neue Geschäftsmodelle entstehen, neue Produk-

te und Leistungen, neue Kundenbeziehungen. Das Ziel der Unter-

nehmen ist dabei neue, bessere und einzigartige Kundenerlebnisse

zu generieren.

Digitalisierung ist die Neuausrichtung von Geschäftsmodellen durch

neue Technologien, um die Kundenerlebnisse an jedem Berührungs-

punkt (Touchpoint) mit dem Unternehmen zu verbessern.

Die Digitalisierung hat in den Unternehmen bereits vor vielen Jah-

ren mit der Einführung des Computers einen rasanten Aufstieg er-

lebt. 2002 wurden erstmals mehr Informationen digital als analog

gespeichert. Es geht schon lange nicht mehr um die Frage, ob sich

die fortschreitende Digitalisierung auf Unternehmen auswirken wird.

In der Studie Die digitale Transformation der Industrie von Roland

Berger heißt es: „Im Zuge der Verfügbarkeit digitaler Massendaten,

der Automatisierung von Fertigungsprozessen, der Vernetzung von

Wertschöpfungsketten und der Herausbildung digitaler Kunden-

schnittstellen kommt es zur Transformation von Geschäftsmodellen

und zur Neugliederung ganzer Branchen.“

Wie tiefgreifend dieser Wandel ist, zeigen die Beispiele des

dramatischen Einbruchs bei den Printmedien, der Musikindustrie mit

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A Digitalisierung ermöglicht neue Kundenerlebnisse

Download-Portalen, des Einzelhandels mit Online-Kaufhäusern und

digitalem Fachhandel, des Tourismus mit dem Sterben der Reisebü-

ros. Banken und Versicherungen werden schon in wenigen Jahren

nicht mehr die gleichen sein.

Eigenschaften der Technologien

Die neuen Technologien weisen zwei Eigenschaften auf, die für die

Ausbreitung und die rasante Dynamik der Digitalisierung entschei-

dend sind – das exponentielle Wachstum und die Vernetzung der

Technologien:

1. Prinzip des exponentiellen Wachstums: Die Geschwindig-

keit des technologischen Wandels nimmt immer mehr zu.

Laut Mooreschem Gesetz verdoppelt sich die Leistung von

Chips, Bandbreite und Computern alle 18 Monate. Techno-

logie entwickelt sich also nicht linear, sondern in enorm

wachsendem Tempo. Die Geschwindigkeit der Entwicklun-

gen der letzten fünf Jahre sind vergleichbar mit jenen der

letzten zehn Jahre zuvor.

2. Prinzip der Vernetzung: Digitale Medien und Technolo-

gien sind miteinander verbunden: Geräte wie Laptops

mit Plattformen wie Airbnb, Technologien wie Chats oder

Anwendungen wie Suchmaschinen mit Medien wie ein

YouTube-Video.

Alle diese Bausteine bilden einen komplexen digitalen Kosmos; sie

sind verbunden und kommunizieren miteinander.

Zwei große Potenziale für Unternehmen

Die Digitalisierung eröffnet Unternehmen zwei große Potenziale:

• Optimierung des Tagesgeschäfts: Die Digitalisierung kann

unterstützen, Geschäftsprozesse schneller, preiswerter

und besser zu machen. Ein Motto hierbei lautet oft:

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1 Geschäfts modelle für neue Kundenerlebnisse

Was sich digitalisieren lässt, wird digitalisiert – wie im Fall

des Schriftverkehrs.

• Völlig neue Geschäftsmodelle und Leistungen: Neue

Technologien ermöglichen völlig neuartige Kundenerlebnisse,

wie Portale, auf denen der Kunde alle Anliegen einfach und

schnell elektronisch abwickeln kann.

Die Aufgabe für Unternehmen besteht also darin, zum einen das

Tagesgeschäft weiter zu optimieren, aber auch nach neuen strate-

gischen Optionen für das eigene Geschäft zu suchen. Viele Unter-

nehmen wollen und müssen die Digitalisierung für ihren künftigen

Geschäftserfolg nutzen. Champions auf diesem Gebiet heißen

Springer, Otto Bock, Bosch und Klöckner. Beispiel Springer: Der

Medienkonzern hat drei Kernelemente seiner Strategie formuliert:

erstens die Konzentration auf das Kerngeschäft, zweitens Digitali-

sierung und drittens Internationalisierung. Auch die Unternehmens-

strategie von Bertelsmann sieht die digitale Transformation vor und

weist ihr strategische Priorität zu. Die strategischen Ziele sind laut

dem Mitarbeiter-Magazin Inside Bertelsmann: „More digital, more

international, more growth.“

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A Digitalisierung ermöglicht neue Kundenerlebnisse

A2 BAUSTEINE DER DIGITALISIERUNGDie Digitalisierung ist ein umfangreicher Prozess, der aus mehreren

Bausteinen besteht. Abb. 1 zeigt die wichtigsten Bausteine im Über-

blick. Sie entstammen dem Berliner Management Modell für die

Digitalisierung (BMM), das wir am Berlin Career College der Univer-

sität der Künste Berlin in langjähriger Forschungs- und Praxisarbeit

entwickelt haben.

Abb. 1: Die Bausteine der Digitalisierung nach dem Berliner

Management Modell (BMM).

Digitalisierung hat zum Ziel, neue Technologien für völlig neuar-

tige Kundenerlebnisse zu nutzen und diese gewinnbringend zu

vermarkten.

Neue Technologien als Treiber

Ausgangspunkt der Digitalisierung sind neue Technologien

wie Nanotechnologie, Maschinelles Lernen, 3D-Drucken, Virtual

Reality, Augmented Reality. Anwendungsbeispiele dieser Techno-

logien sind:

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2 Bausteine der Digitalisierung

• Predictive Maintenance zeigt an, wann sich ein Produkt dem

Ende seines Lebenszyklus nähert. Sobald also der Chip im

Sportschuh signalisiert, dass seine Dämpfungseigenschaften

ungenügend sind, kann der Hersteller einen neuen Schuh

anbieten.

• Der Autofahrer wird zur Wartung aufgerufen.

• Ein Konsumgüterhersteller kann durch Sensoren während der

Produktnutzung Daten erheben und daraus Dienstleistungen

(„Smart Services“) anbieten – beispielsweise auf einer Platt-

form, auf der User die Produkte und Daten unterschied licher

Anbieter und Nutzer austauschen.

Beispiele für neue Technologien

• Biotechnologie

• Neuro- und Nanotechnologie

• Neue Energien und Nachhaltigkeit

• IKT & mobile Technologien

• Sensorik

• 3D-Printing

• Künstliche Intelligenz/maschinelles Lernen

• Robotik

• Drohnen

Abb. 2: Neue Technologien als Treiber der Digitalisierung.

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A Digitalisierung ermöglicht neue Kundenerlebnisse

Unternehmen sollten prüfen, ob sie solche Technologien für neue

Kundenerlebnisse nutzen können. Ikea schickt mit Virtual Reality

seine Käufer durch das Küchenangebot, um das Wohnerlebnis er-

fahrbar zu machen. Mit 3D-Druckern lassen sich Burger und sogar

schon Autos ausdrucken. Durch Emotional Eye-Tracking kann unser

Smartphone unsere Stimmung erkennen und uns auf Grundlage

unserer Wünsche und Hobbys gezielt Vorschläge für Freizeitakti-

vitäten und Marken machen. Fliegende Drohen ermöglichen die

schnelle Zustellung von Produkten. Kunden erwerben die Lizen-

zen physischer Produkte und damit das Recht, aktuelle Versionen

auszudrucken wie im Fall des Auto-Käufers, der die Lizenz für eine

Autoreihe erwirbt und alle zwei Jahre das neuste Modell ausdruckt.

Weitere Beispiele:

• Künstliche Intelligenz: Algorithmen des maschinellen

Lernens, oft unter der Metapher Artificial Intelligence sub-

summiert, ermöglichen Lösungen zu automatisieren: Beim

Vermögensverwalter Charles Schwab bietet der Robo

Advisor heute schon vollautomatisch Finanzberatung an.

• Big Data: Big Data bezeichnet die Gewinnung und Nutzung

von Erkenntnissen aus vielfältigen, unterschiedlich strukturier-

ten Informationen, die einem schnellen Wandel unterliegen.

Ein Beispiel aus der Medizin: Um schnell zur richtigen

Diagnose zu gelangen und wirkungsvolle Therapien anbieten

zu können, sind Krankenhausärzte heute auf moderne

IT-Systeme angewiesen. Ein solches System sollte nicht nur

individuelle Patientendaten auswerten können wie Krankheits-

bild und Unverträglichkeit von Medikamenten; das System

sollte diese auch mit internen und externen Quellen verbin-

den, wie zum Beispiel Wirkstoffdatenbanken, Medikamenten-

katalogen und wissenschaftlichen Veröffentlichungen.

• Cloud Computing: Daten und Anwendungen sind immer

und überall verfügbar – Unternehmen können so viel flexibler

auf neue Anforderungen der Kunden reagieren. Strom wird

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2 Bausteine der Digitalisierung

entsprechend dem aktuellen Energieverbrauch bereit-

gestellt, statt ihn zentral zu steuern. Verbraucher und lokale

Erzeuger schließen sich in Smart Micro Grids zusammen

und etablieren einen virtuellen Marktplatz für den lokalen

Stromhandel. Beispiele für Cloud-Lösungen im Unternehmen

und den PR sind Evernote, Google Drive, Microsoft One-

Drive, Dropbox.

• Bots (Chatbots) sind textbasierte Dialogsysteme, die Apps

überflüssig machen. Sie unterstützen den Kunden in allen

Servicefragen – etwa bei Flug- oder Hotelbuchungen und

Einkäufen. Um eine Theaterkarte zu kaufen, können Facebook

User die Anbieter direkt per Messenger anschreiben, Tickets

kaufen, zahlen und das elektronische Ticket mit QR-Code in

ihrem Chatfenster aufrufen. Alle erforderlichen Daten sind bei

Facebook hinterlegt. Einsatzgebiete von Chatbots sind

beispielsweise Kundenservice (Bankverbindung ändern,

Tarifwechsel beim Provider durchführen), Nachrichten-Bots

(Welche News in der Wirtschaft gibt es?), Zeitplanung (Ich

möchte ein Meeting mit X, Y und Z organisieren. Das Bot

kümmert sich um Einladungen und Koordination).

Dies alles ist keine Zukunftsmusik: Die Technik ist vorhanden.

Neue Geschäftsmodelle

Die neuen Technologien werden in neuen Geschäftsmodellen den

Kunden angeboten. Sie sichern dem Unternehmen seine wirtschaft-

liche Basis. Zu den neuen Geschäftsmodellen gehören Internetplatt-

formen für Banken, Taxis, Handel, Bildung und Reisen wie booking.

com, airbnb.com, Check24 und Holiday Check. Auf Online-Reisepor-

talen treffen sich Nachfrager und Anbieter wie Taxifahrer,

Hersteller, Verlage und Vermieter. Plattformen produzieren keine

Produkte, sondern agieren als Vermittler. Plattformen unterstützen

den Urlauber bei der schnellen und preisgünstigen Suche nach

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A Digitalisierung ermöglicht neue Kundenerlebnisse

seiner Traumreise. Im B2B-Business gehen immer mehr Großunter-

nehmen dazu über, ihre Zulieferer digital an sich zu binden, indem

sie Lieferantenportale eröffnen – etwa im Bereich Automobilbau,

Luft- und Raumfahrt oder Maschinenbau. Die SupplyOn AG, eine

gemeinsame Gründung von Bosch, Continental, Schaeffler und ZF

Friedrichshafen, vernetzt zum Beispiel die Geschäftsprozesse von

kleinen und mittleren Zulieferern weltweit.

Neue Produkte und Leistungen

Durch Software-Innovationen bei Autoversicherungen lassen sich

Daten digitalisieren und auswerten: Sie geben Auskunft über das

Fahrverhalten des Kunden, an der sich die Versicherungsprämie aus-

Abb. 3: Virtual Reality ermöglicht neue Kundenerlebnisse.

Page 28: PR Praxis 32 - download.e-bookshelf.de...G3 Künftige Herausforderungen 146 G4 Strategische Storywelten 147 ... Artificial Intelligence, Cloud Computing, Data Analytics, Big Data,

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2 Bausteine der Digitalisierung

richtet. Krankenkassen könnten die Beiträge für Versicherte senken,

wenn mobile Endgeräte wie Smartwatches und Wearables zeigen,

wie fit ihr Träger ist. Es gibt keine Branche, kein Produkt, das sich

nicht mit ergänzenden digitalen Leistungen veredeln lässt. Vom digi-

talen Shopping über interaktive Schaufenster bis zum Markenerleb-

nis durch Virtual Reality (VR) – die Treiber der Digitalisierung ermög-

lichen eine neue Generation von Produkten und Dienstleistungen

wie im Fall von Self-Service-Portalen: Ein Kunde möchte seine Arzt-

rechnung bei seiner Krankenkasse einreichen. Er öffnet die App und

startet den Chat. Der Agent empfiehlt ihm, die Rechnung zu foto-

grafieren und direkt über die App an ihn zu schicken. Ein anderes

Beispiel: Für den Abschluss einer Auslands-Krankenversicherung hat

sich der Konsument per Live Chat über die Konditionen informiert

und Angebote eingeholt. Er öffnet den Vertrag, unterschreibt ihn auf

seinem Smartphone mit digitaler Unterschrift und schickt ihn über

den Chat an den Berater zurück. Ergebnis: Der Kunde hat in kürzes-

ter Zeit sein Anliegen erledigt und Geld für Porto, Druck und Papier

gespart. Ein zentrales Kundenportal mit Zugriff auf die Kontakthisto-

rie, Dokumente und Serviceangebote bietet einen echten Mehrwert.

Hardware-Innovationen sind zum Beispiel Internetuhren

(Smartwatch), Kleidung, Autos, Smart Home.

Beispiel Smart Home

Auf der Fahrt von der Arbeit nach Hause sendet unser Handy ein

Signal an unser intelligentes Zuhause (Smart Home). Dort gehen kurz

vor unserer Ankunft die Lichter an, die Heizung fährt hoch und das

Wasser für den Tee beginnt zu kochen. Intelligente Thermostate pas-

sen die Raumtemperatur an unsere Bedürfnisse als Bewohner an, was

Heizkosten spart. Google hat zum Beispiel den Thermostathersteller

Nest gekauft und Apples Anwendung „iHome“ ermöglicht den Nut-

zern, viele Gegenstände im Haus mit nur einer App zu steuern. Im

Prinzip bündelt iHome also verschiedene Anwendungen, die andere

Unternehmen erfunden haben. Smart Home ist Teil des Internets der