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Praxis in NRW. Gesundheit schützen beim Heben und Tragen. Sieben Schritte zum Erfolg.

Praxis in NRW. Gesundheit schützen beim Heben und Tragen ... · Der letzte Schritt ist ihre Erfolgskontrolle der Schritte 5 und 6. Die Frage lautet: Ist das Restrisiko kleiner als

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Page 1: Praxis in NRW. Gesundheit schützen beim Heben und Tragen ... · Der letzte Schritt ist ihre Erfolgskontrolle der Schritte 5 und 6. Die Frage lautet: Ist das Restrisiko kleiner als

Praxis in NRW. Gesundheit schützen beim Heben und Tragen.Sieben Schritte zum Erfolg.

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Auch heute noch gibt es in der Arbeits-welt zahllose Vorgänge, bei denenMenschen schwere Lasten von Handbewegen. Schweres Heben und Tragenbirgt immer die Gefahr, dass dieGesundheit, vor allem der Lendenwirbel-säule, geschädigt wird. Die Folgen sindbekannt. Von 100 Beschäftigten leiden30 unter Rückenschmerzen.

Die häufigste Ursache für Arbeitsun-fähigkeit sind Rückenbeschwerden, verursacht durch Heben und Tragen.Entsprechend hoch sind die Kosten, diedem Betrieb durch fehlende oder nichtvoll einsetzbare Beschäftigte entstehen.

Das muss nicht so sein. Durch günstigesGestalten der Arbeitsabläufe werden z.B.

p Fehlzeiten und Folgekosten durch Unfälle und Krankheitstage gesenkt,

p betriebliche Transportvorgänge verbessert und beschleunigt,

p Transportschäden vermieden,p Qualität und Kundenzufriedenheit

gesteigert,p Leistungsfähigkeit und Motivation

der Beschäftigten gefördert.

Faktoren, die für die Wettbewerbs-fähigkeit eines Unternehmens unverzicht-bar sind.

Moderner, auf das Vermeiden vonBelastungen und Beanspruchungen ausge-richteter Arbeitsschutz setzt auf Kreativitätund Eigeninitiative aller Betroffenen inden Betrieben. Die Hauptverantwortungträgt der Arbeitgeber. An ihn richtet sichdie Broschüre vor allem.

Die meisten Arbeitgeber sind sich ihrerVerantwortung gegenüber den Menschenin ihrem Betrieb bewusst und handeln entsprechend. Die Broschüre will dabeiHilfe zur Selbsthilfe leisten. Sie zeigt Wegeauf, mit denen Aufgaben im klassischenGefahrenbereich des Hebens und Tragensmethodisch gelöst werden können.

Dabei wird die Erfahrung berücksichtigt:Arbeitsschutz kann langfristig nur dannErfolg haben, wenn er als kontinuierlicherVerbesserungsprozess systematisch in diebetrieblichen Gegebenheiten integriertwird und die Beschäftigten einbezogenwerden.

Die Arbeitsschutzverwaltung Nordrhein-Westfalen informiert und berät Sie dabei.

Dr. Wilhelm Schäffer

Ministerium für Arbeit und Soziales, Qualifizierung und Technologiedes Landes Nordrhein-Westfalen

Vorwort

1

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Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1

Gesunde Betriebe brauchen gesunde MenschenDie Vorteile für Ihr Unternehmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3

Die GrundsätzeFünf Prinzipien für die Arbeitsgestaltungbeim Heben und Tragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4

Ihre ArbeitshilfeSieben Schritte zum Erfolg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6

Der VerbesserungsprozessSo sichern Sie den Erfolg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12

Die Arbeitsschutzverwaltung informiert und berät Sie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14

Anhang

Wenn Sie Begriffe suchen Stichworte und Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15

Wenn Sie Beispiele brauchen Wer ist zuständig – Was ist zu tun? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16

Maßnahmen in den Betriebsablauf einbeziehen . . . . . . . . . . . . .17

Ihre Checkliste – So vermeiden oder vermindern Sie Risiken . . . . . . . . . . . . . . . . .19

Wenn Sie mehr wissen wollenLiteratur und Weblinks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

Wenn Sie uns kontaktieren wollenAnsprechpartner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

Inhalt

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Page 4: Praxis in NRW. Gesundheit schützen beim Heben und Tragen ... · Der letzte Schritt ist ihre Erfolgskontrolle der Schritte 5 und 6. Die Frage lautet: Ist das Restrisiko kleiner als

Diese Broschüre zeigt Ihnen, wie Sie insieben Schritten betriebliche Transport-vorgänge optimieren, die GesundheitIhrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterschützen und Ihrem Unternehmen nützenkönnen.

Es liegt in der Hand der Unternehmens-leitung, ob die Arbeitsabläufe auch nachgesundheitlichen Aspekten organisiertwerden. Denn: Sie geben die Gestaltungder betrieblichen Abläufe bei Beschaffung,Produktion, Vertrieb, Instandhaltung undPersonal vor. Die Integration gesundheit-licher Aspekte verbessert die Arbeits-abläufe und verringert die Fehlzeiten. IhreMitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden davon profitieren. Gesündere Arbeits-bedingungen beim Heben und Tragenund höhere Sicherheit führen zu mehrWohlbefinden am Arbeitsplatz und einembesseren Arbeitsklima.

Sie sparen Kosten, steigern die Produktivität durch Risikovermeidung und Risikominderung.

Ihr Erfolg:p gesteigerte Leistungsfähigkeit

und Motivationp weniger Fehlzeiten p effizientere innerbetriebliche

Transportorganisation

p effizientere Produktionsvorgänge und Dienstleistungen

p verbesserte Qualität p wachsende Kundenzufriedenheit p erhöhte Rechtssicherheit

(Erfüllung der Anforderungen derLastenhandhabungsverordnung –Bewegen von Lasten,Arbeitsschutzgesetz)

Die Erfahrung zeigt, dass Arbeitsschutz-maßnahmen nur aktiv umgesetzt werden,wenn die Beschäftigten an der sicherenund gesundheitsgerechten Gestaltung derArbeit beteiligt sind. Ihre Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter wissen häufig sehr genau,welchen Risiken sie ausgesetzt sind undwas dagegen unternommen werden kann.Ihr Betrieb ist eine lernende Organisation.

Die Beschäftigten als Experten in eigenerSache am Verbesserungsprozess zu betei-ligen zeigt, dass Ihnen die Menschen in ihrem Betrieb wichtig sind.

Gesunde Betriebe brauchen gesunde MenschenDie Vorteile für Ihr Unternehmen

Die Gesundheit Ihrer Beschäftigten ist wichtig für den Erfolg Ihres Unternehmens

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1. Vorausschauend planen

Wird bei Neubau- oder Umbau-maßnahmen über Heben und Tragen nachgedacht?

Wird bei der Beschaffung von Material geprüft, ob auf das Gewicht der Material-einheiten Einfluss genommen werden kann?

Ist die körperliche Eignung für notwendiges Heben und Tragen ein Kriterium bei der Personaleinstellung?

Ist die Logistik effizient geplant?

2. Heben und Tragen möglichst vermeiden

Werden – wo es möglich ist – manuelle Transportvorgänge mechanisiert?

Ist die Logistik so gestaltet, dass manuelle Hebe- und Tragevorgänge möglichst vermieden werden?

Die GrundsätzeFünf Prinzipien für die Arbeitsgestaltung beim Heben und Tragen

4

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

Um Transportvorgänge zu optimieren undden Arbeitsschutz beim manuellen Hebenund Tragen zu verbessern, sind folgendePrinzipien hilfreich:

1. Vorausschauend planen2. Heben und Tragen möglichst

vermeiden3. Gesundheitsrisiken

beim unvermeidlichen Heben und Tragen verringern

4. Bedingungen für das Heben und Tragen verbessern

5. Personelle Voraussetzungen verbessern

Die Nummerierung gibt eine Rangfolge der Wertigkeit wieder, mit steigender Zahl nimmt die Schutzwirkung ab.

Am Ergebnis können Sie erkennen, ob dort im Sinn der fünf Prinzipien verfahrenwird, wenn Sie diese Fragen mit denGegebenheiten in Ihrem Betrieb verglei-chen.

Fragenauswahl zu den fünf Prinzipien:

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Zeigen die Führungskräfte, dass es Ihnen wichtig ist, manuelles Heben und Tragen zu vermeiden?

Werden die Beschäftigten ermutigt, auf vermeidbares Heben und Tragen aufmerksam zu machen?

3. Gesundheitsrisiken beim unvermeidlichen Heben und Tragen verringern

Sind die Lasten in Form und Abmessung gut zu handhaben?

Kann das Gewicht der Lastverringert werden?

Ist die Zahl der Hebevorgänge so niedrig wie möglich?

Ist die Dauer des Tragevorgangs so kurz wie möglich?

4. Bedingungen für das Hebenund Tragen verbessern

Befindet sich die Last in einer körpergerechten Lage?

Steht am Arbeitsplatz ausreichend Bewegungsraum zur Verfügung?

Sind die Verkehrswege sicher und bequem zu begehen sowie ausreichend beleuchtet?

Entspricht das Raumklima am Arbeitsplatz der Arbeitsanforderung?

5. Personelle Voraussetzungenverbessern

Tragen Vorgesetzte durch vorbildliches Verhalten dazu bei, dass Verhaltensregeln eingehalten werden?

Sorgen Vorgesetzte dafür, dass Pläne zur effizienteren Gestaltung der Transportwege umgesetzt werden?

Werden bei Einführung neuer Verfahren, Maschinen, Stoffe und Geräte Unterweisungen für die Beschäftigten durchgeführt?

Sind die Beschäftigten körperlich geeignet und qualifiziert für die Tätigkeit, die sie ausüben?

5

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

In der Realität werdenkaum alle Fragen eindeutigmit „Ja” zu beantwortensein, Sie sollten daher diesieben Schritte zum Erfolggehen: Es lohnt sich!

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Beziehen Sie den Arbeitsschutz in IhrenBetrieb ein, damit Sie die fünf Prinzipienerfolgreich in die Praxis umsetzen können.

Dies gelingt im Fall des Hebens undTragens am wirksamsten, wenn Sie konsequent nach den folgenden siebenSchritten vorgehen.

Schritt 1:Manuelles Heben und Tragenermitteln

Schritt 2:Die Ursachen für das Heben undTragen ermitteln

Schritt 3:Abwägen, ob das Heben undTragen vermieden werden kann

Schritt 4:Das Gesundheitsrisiko durchunvermeidbares Heben undTragen beurteilen

Schritt 5:Maßnahmen zur Verbesserung der Bedingungen beim Heben undTragen entwickeln und durch-führen

Schritt 6:Maßnahmen in den BereichenFührung, Verhalten undGesunderhaltung entwickeln und durchführen

Schritt 7:Die Wirkung der Maßnahmen kontrollieren

Wenn Sie diese Vorgehensweise gewähltund dies dokumentiert haben, sind auchdie Anforderungen des Arbeitsschutz-gesetzes und der Lastenhandhabungs-verordnung erfüllt. Das bedeutet Rechts-sicherheit und eine „gerichtsfeste”Organisation. Arbeitshilfen für das kon-krete Umsetzen der sieben Schritte findenSie im Anhang Seite 17.

Ihre ArbeitshilfeSieben Schritte zum Erfolg

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Schritt 1:Manuelles Heben undTragen ermitteln

p Verfolgen Sie den Materialfluss und beobachten Sie den Ablauf von speziellen Tätigkeiten.

p Nutzen Sie vorhandene Gefährdungs-beurteilungen, z.B. beim Auflisten vontätigkeitsbezogenen Hebe- und Trage-vorgängen.

p Untersuchen Sie die Arbeitsplätze, z.B.durch Begehung oder Beobachtung.

p Befragen Sie Experten in Ihrem Betrieb,z.B. Sicherheitsfachkraft, Betriebsärztinoder Betriebsarzt.

p Werten Sie besondere Ereignisse aus,(z.B. Beschwerden, Verbesserungs-vorschläge, Unfälle, Berufskrankheiten).

p Holen Sie Informationen überTransporte von den einzelnenAbteilungen ein.

Schritt 2:Die Ursachen für das Heben und Tragen ermitteln

Es gilt der Grundsatz, Vermeiden hatVorrang vor Vermindern. Damit Sie imnächsten Schritt entscheiden können, wo Vermeiden und wo Vermindern in Fragekommt, sollten Sie ermitteln, bei welchenbetrieblichen Vorgängen aus welchenGründen gehoben und getragen wird.Dabei helfen folgende Fragen: Ist das Heben und Tragen z.B. bedingtdurch

Beschaffung?■ Transportorganisation■ Einsatz der Arbeitsmittel■ Gestaltung und Einrichtung der

Arbeitsstätte und des Arbeitsplatzes■ Gestaltung des Materialflusses

Produktion?■ Transportorganisation■ Einsatz der Arbeitsmittel■ Gestaltung und Einrichtung der

Arbeitsstätte und des Arbeitsplatzes■ Gestaltung des Materialflusses

Vertrieb?■ Transportorganisation und Gestaltung

des Materialflusses■ Einsatz der Arbeitsmittel■ Gestaltung und Einrichtung der

Arbeitsstätte und des Arbeitsplatzes■ Gewicht und Größe der Produkte

Schritt 3:Abwägen, ob das Hebenund Tragen vermiedenwerden kann

Nachdem Sie die Transportvorgänge unddie Gründe hierfür kennen, stellt sich dieFrage:Kann auf das manuelle Heben undTragen verzichtet werden?

JA: Ideal!Treffen Sie die notwendigen Maßnahmenund denken Sie daran, deren Wirkung zukontrollieren.

NEIN: Weiter mit Schritt 4

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Schritt 4:Das Gesundheitsrisikodurch unvermeidbaresHeben und Tragen beurteilen

Wenn sich aus Schritt 3 ergibt, dass aufmanuelles Heben und Tragen nicht ver-zichtet werden kann, hilft die Risiko- beurteilung, um zu ermitteln, ob bzw. welche Maßnahmen des Arbeitsschutzeserforderlich sind.

Lassen Sie sich hierbei von Expertenunterstützen, z.B. durch die Betriebsärztinoder den Betriebsarzt oder durch die Sicherheitsfachkraft. Ein möglichesVerfahren für die Risikobeurteilung ist die „Leitmerkmal-Methode-LMM”(siehe Literatur Seite 22).

Die Ergebnisse der Risikobeurteilung helfen Ihnen bei der Beantwortung derFrage:Ist das tatsächliche Gesundheitsrisikohöher als das nach arbeitswissenschaft-lichen Erkenntnissen akzeptable Risiko?

JA: Weiter mit Schritt 5

NEIN: Gut!Bei künftigen Veränderungen sollten Sie prüfen, ob weitere Verbesserungenmöglich sind.

Schritt 5:Maßnahmen zurVerbesserung der Bedingungen beimHeben und Tragen entwi-ckeln und durchführen

Ergibt sich aus Schritt 4, dass das Risikozu hoch ist, werden in Schritt 5 Maß-nahmen entwickelt und durchgeführt, umdas Risiko zu vermindern. Ansatzpunkte hierfür sind z.B.:

p Lastgewichtp Lastgrößep Lastformp Hubpositionp Transportwegp Transportdauer und -häufigkeit

Solche Ansatzpunkte für Maßnahmen zurVerbesserung der Arbeitsbedingungenbeim Heben und Tragen können sich inallen betrieblichen Funktionen ergeben;z.B. bei der Beschaffung, der Produktionoder im Vertrieb (vgl. Seite 7).

Die Checkliste„So vermeiden oder vermindern Sie Risiken” hilft Ihnen bei der Planung der Maßnahmen (Anhang Seite 18)

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Schritt 6:Maßnahmen in denBereichen Führung,Verhalten und Gesund-erhaltung entwickeln und durchführen

Im Schritt 6 entwickeln und treffen SieMaßnahmen, mit denen Sie das verblei-bende Risiko (Restrisiko) so gering wiemöglich halten. Dies gilt insbesondere fürden Fall, dass Maßnahmen nach Schritt 5nicht oder nur bedingt möglich bzw. wirk-sam sind.

Folgende Aspekte sollten berücksichtigtwerden:

p Alle Verantwortlichen setzen sich aktivfür Verbesserungen im Bereich Hebenund Tragen ein.

p Die Beschäftigten sind für das Hebenund Tragen geeignet und qualifiziert.

p Die Beschäftigten verhalten sich beimHeben und Tragen rückengerecht.

Schritt 7:Die Wirkung derMaßnahmen kontrollieren

Der letzte Schritt ist ihre Erfolgskontrolleder Schritte 5 und 6.Die Frage lautet:Ist das Restrisiko kleiner als das akzepta-ble Risiko und außerdem so niedrig, wiemöglich?

JA: Gut!Denken Sie aber bei künftigen Verände-rungen daran, weitere Verbesserungs-möglichkeiten zu prüfen.

NEIN:Zurück zu Schritt 5

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4

ja

321

nein

ja

nein

ja

KannHeben undTragenvermiedenwerden?

Maßnahmenzur Vermeidungentwickelnund umsetzen.

Risikogrößerals dasakzeptableRisiko?

Wirkungs-kontrolle:Wird derVorgangvermieden?

nein

Analyse

Entscheidung

Maßnahmen

Wirkungskontrolle

Verbesserung

Ursachenfür das Hebenund Tragenermitteln.

ManuellesHeben undTragenermitteln.

Sieben Schritte zum Erfolg

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75 6

ja

nein

Maßnahmen zurVerbesserungder Bedingungenentwickeln unddurchführen.

Maßnahmen imBereich Führungund Verhaltenentwickeln unddurchführen.

Wirkungs-kontrolle:Restrisikoakzeptabelund so geringwie möglich?

KontinuierlicherVerbesserungsprozessRegelmäßigesÜberprüfendes erreichtenFortschrittsund Einleiten vonneuenVerbesserungen.

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Systematisches Vorgehen hilft Ihnen, dieArbeitsbedingungen in Ihrem Betrieb –auch beim Heben und Tragen – dauerhaftzu verbessern.

Bei diesem systematischen Arbeitsschutz-handeln geht es nicht darum, ein kompli-ziertes System zu installieren, sondern denArbeitsschutz in die bestehende Betriebs-organisation einzubeziehen.

Als Instrument hierfür hat die Arbeitschutz-verwaltung NRW folgende vier Elementeund drei Grundsätze beschrieben.

Der VerbesserungsprozessSo sichern Sie den Erfolg

Arbeitsschutzin Betriebsabläufe

einbeziehen

kontinuierlichüberprüfen und

verbessern

Organisationaufbauen

Zieleformulieren

Beschäftigtebeteiligen

Dokumenteerstellen

Vorschrifteneinhalten

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1. Ziele formulieren

Beispiele für Ziele:

p Alle manuellen Hebe- und Trage-vorgänge der Risikobereiche 3 und 4(ermittelt nach der Leitmerkmal-Methode, vgl. Seite 22) werden inner-halb von drei Monaten beseitigt.

p Die Handtransportvorgänge werdeninnerhalb des nächsten 3/4 Jahres um 20% reduziert.

p Die Bereitstellung des Materials wird verbessert.

p Bei Neubau- und Umbaumaßnahmenwird darauf geachtet, dass Gesund-heitsrisiken vorgebeugt wird.

2. Organisation aufbauen

Damit die Ziele erreicht werden, müssen Führungskräfte und BeschäftigteVerantwortung übernehmen.

Tipp:Die Organisationsstruktur des Betriebeskann Ihnen als Basis für die systematischeAufteilung der Sicherheitsaufgaben aufdie Beschäftigten dienen.

➜ Beispiel im Anhang Seite 16 „Wer ist zuständig – Was ist zu tun?“

3. Arbeitsschutz in Betriebsabläufeeinbeziehen

Der Informationsfluss und die Zusammen-arbeit ist die wichtigste Voraussetzung für die feste Verankerung der Gesundheits-vorsorge im Betrieb. Klare Regelungenhelfen dabei, die Kommunikation zwischenArbeitgeber, Führungskräften, Funktions-trägern im Arbeitsschutz, innerbetrieb-lichen Ausschüssen oder Arbeitskreisen,Beschäftigten und Externen zu sichern.

➜ Beispiel Anhang Seite 17 „Maßnahmenin den Betriebsablauf einbeziehen“

4. Kontinuierlich überprüfen undverbessern

Zu festgesetzten Zeitpunkten wird geprüft,ob die gesetzten Ziele erreicht wurden.Folgende Fragen sind hilfreich:

Wurden die Ziele vollständig erreicht?

Müssen die Ziele korrigiert werden?

Müssen Regelungen an neue Betriebsabläufe angepasst werden?

Werden die Regelungen wie vorgesehen angewandt?

Gibt es Betriebsabläufe, in die Gesundheitsschutz noch nicht integriert wurde?

Wurden die Beschäftigten bei der Überprüfung einbezogen?

Die Ziele werden mit denBeschäftigten formuliert

Die Ziele orientieren sich anbetrieblichen Vorgängen

Die Ziele dienen der Verbesse-rung der innerbetrieblichenTransportorganisation

Verantwortliche für Aufgaben im Gesundheitsschutz benennen

Gesundheitsschutz in Betriebsabläufe einbeziehen

Gesundheitsschutz ist ein kontinuierlicher Prozess*

*siehe Anhang „Maßnahmen in den Betriebsablauf einbeziehen“, S.17 13

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

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Der betriebliche Verbesserungsprozesskann durch externe Informationen undBeratung unterstützt werden, wie sie z.B.von der Staatlichen Arbeitsschutzver-waltung angeboten wird. Falls Sie ent-sprechende Fragen haben, können Siedie zentrale Beratungs-Hotline 01803100 110 anrufen. Hier empfängt SieC@II NRW, das Bürger- undServiceCenter der Landesregierung.Sofern es zweckmäßig und von Ihnengewünscht ist, leitet C@II NRW IhrAnliegen an das zuständige StaatlicheAmt für Arbeitsschutz weiter.

Wenn Sie direkten Kontakt zu Ihrem staat-lichen Amt für Arbeitsschutz wünschen,erreichen Sie über die zentrale Service-nummer 0180 1022 022 innerhalbNRW automatisch das im Bereich IhresTelefon-Ortsnetzes zuständige staatlicheAmt für Arbeitsschutz.

Über C@II NRW erhalten Sie auchZugang zum ExpertensystemKompetenznetz ArbeitsschutzNRW (KomNet). KomNet unterstütztArbeitgeber und sonstige Arbeitsschutz-akteure unabhängig, qualitätsgesichertund kostenlos bei der Suche nach praxis-gerechten Lösungen rund um den Arbeits-schutz. Unmittelbar erreichen Sie KomNetim Internet unter www.komnet.nrw.de, woSie Ihre Fragen direkt online stellen oderin der Datenbank recherchieren können.KomNet ist der Baustein „Beratung-online”im BürgerportalArbeitsschutz NRW,www.arbeitsschutz.nrw.de.

Die Arbeitsschutzverwaltung NRW informiert und berät Sie

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Amt für Arbeitsschutz 14Anschlagmittel 18Arbeitsmittel 7, 16, 17Arbeitsplatz 3, 5, 7, 16, 18, 19, 20Arbeitsschutzgesetz 3, 6, 22Arbeitsschutzverwaltung 1, 14Arbeitsstättenverordnung 20Beschäftigte, einbeziehen,

Fehlzeiten 1, 3, 5, 9, 13, 18, 19, 20, 21, 22Beschäftigungsverbot 20Beschaffung 3, 4, 7, 8, 16, 17, 18Betriebsärztin/Betriebsarzt 7, 8, 21BürgerportalArbeitsschutz NRW 14C@IINRW 14Führung/Vorgesetzte 5, 6, 9, 11, 13, 20 Gebindegröße 16, 17Gewicht 16, 17, 18Instandhaltung 3, 16KomNet 14Lastenhandhabungsverordnung 3, 6, 22Leistungsbeschreibung 17Leitmerkmal-Methode/LMM 8, 13LMM/Leitmerkmalmethode 8, 13Materialfluss 7, 16, 19Neubau 4, 13Persönliche Schutzausrüstung/PSA 19, 20Pflichtenheft 17PSA/Persönliche Schutzausrüstung 19, 20Produktion 3, 7, 8, 16, 19Restrisiko 9, 11Risikobeurteilung 8Sicherheitsfachkraft 7, 8, 19Umbau 4, 13, 18Unterweisungen 5, 20, 21Vertrieb 3, 7, 8, 16, 19Vorgesetzte/Führung 5, 6, 9, 13, 20

Wenn Sie Begriffe suchenStichworte und Abkürzungen

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Page 17: Praxis in NRW. Gesundheit schützen beim Heben und Tragen ... · Der letzte Schritt ist ihre Erfolgskontrolle der Schritte 5 und 6. Die Frage lautet: Ist das Restrisiko kleiner als

Wenn Sie Beispiele brauchenWer ist zuständig – Was ist zu tun?

Funktion

Beschaffung

Produktion/Dienstleistung

Vertrieb

übergreifend

Wer ist zuständig?

Frau/Herr... (z.B. Verkaufsleiterin)

Frau/Herr... (z.B. Betriebsleiter)

Prüfen, ob z.B. Gewichte reduziert werden können

Planen und gestaltendes Materialflusses

arbeitsplatzbezogen Frau/Herr... (z.B. Betriebsleiterin)

Ausstatten und einrichtenvon Arbeitsplätzen

transportbezogen Frau/Herr... (z.B. Meister)

Bereitstellen vonTransportmitteln

Frau/Herr... (z.B. Vertriebsleiterin)

Verpackungs-, Gebindegrößen festlegen

Instandhaltung Frau/Herr... (z.B. Leiter Instandhaltung)

Technischen Zustand von Transport- undArbeitsmitteln aufrecht-erhalten und verbessern

Personalabteilung Frau/Herr... (z.B. Personalleiterin)

Personal einsetzen und qualifizieren

Personen mit besonderen Aufgaben

im Arbeitsschutz

Frau/Herr... (z.B. Fachkraft für Arbeitssicherheit,Betriebsarzt)

Unterstützen, beraten,insbesondere bei derErmittlung und Beur-teilung sowie Bewertungder Maßnahmen

Was ist zu tun?

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Maßnahmen in den Betriebsablauf einbeziehen

Betriebsabläufe analysieren

Aufgrund dieses Bedarfs lassen sich ermitteln: p Gebindegrößep Anzahl der Handtransportep Transportwege etc.

Wie ist Ihr Materialbedarf?Was brauchen Sie?Wieviel brauchen Sie?Wann muss geliefert werden?Wohin muss geliefert werden?

Wie kann das Heben und Tragen verbessert werden?Bei Stoffen/Material:p kleine Gebindegrößenp geringe Gewichte Bei Arbeitsmitteln:p Gestaltung vermeidet Handtransportep Gestaltung hält Handtransporte

möglichst geringp Gestaltung macht unvermeidliche

Handtransporte risikoarm

Was muss bei der Beschaffungberücksichtigt werden?

Bezüglich p der Verwendungp der Qualitätp des Preises

Kriterien für das Heben und Tragen soll-ten beim Preisvergleich als Kostenfaktornicht vergessen werden. Sorgen Sie dafür, dass Beschaffenheits-anforderungen, die das Heben undTragen betreffen in die Leistungs-beschreibung und Pflichtenhefte aufgenommen werden und damit zu festen Bestandteilen von Anfragen und Ausschreibungen werden.

Sorgen Sie dafür, dass Gebindegröße, Art und Weise der Lieferung/Bereit-stellung Bestandteil des Vertrages sind.

Vergleichen und Bewerten:p Angebotsvergleichp bewusste Auswahl der Lieferanten

und Herstellerp Erstellung von Leistungsbeschreibungen

und Pflichtenheftenp Anfragen und Ausschreibungen

durchführen

Verträge und Bestellungen:p Festlegung von Lieferbedingungenp Auftragsvergabe

Stellen Sie sicher, dass die Vereinbar-ungen bei Anlieferung eingehalten werden, z.B. p Gebindegrößen p Lieferungp Bereitstellung

Wareneingang:p Anlieferungp Wareneingangskontrollep Bereitstellung zur Benutzung

Einbeziehen von Arbeitsschutz

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p Entwicklung eines Stufenplanesp Zeitpunkt und Anlässe für

Verbesserungen festlegenp Zeit und Personal für Veränderungen

einplanen und bereitstellen

p Klare Anweisungen geben, Befugnisse klären

p Prüfen, dass Zwischenlösungen nicht zu Dauerlösungen werden

Hilfen für die Umsetzung geplanter Maßnahmen:

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Ihre Checkliste – So vermeiden oder vermindern Sie Risiken

Gebäude und Räume

Wird bei Neu- oder Umbau-maßnahmen das Thema Heben und Tragen berücksichtigt? Werden z.B. überflüssige Transport-vorgänge vermieden sowie ausreichend bemessene Verkehrsflächen, Aufzüge, Förderanlagen usw. eingeplant?

Haben die Beschäftigten an ihrem Arbeitsplatz genügend Bewegungsraum?

Wird darauf geachtet, dass Höhenunterschiede im Boden sowie Treppenstufen vermieden werden?

Ist der Arbeitsplatz so beschaffen, dass eine ergonomische Hebe- und Tragehaltung möglich ist?

Sind die Böden sicher begehbar?

Entspricht das Raumklima am Arbeitsplatz der Arbeitsanforderung?

Entspricht die Beleuchtung der Arbeitsplätze und Verkehrswege der Arbeitsanforderung?

Materialbeschaffung und Transport

Prüfen Sie bei der Beschaffung des Rohmaterials sowie der Betriebs- und Hilfsstoffe, ob es möglich ist auf die Größe und damit auf das Gewicht der Materialeinheiten Einfluss zu nehmen?

Wählen Sie bei der Beschaffung des Rohmaterials und der Betriebs- und Hilfsstoffe die Materialeinheiten mit dem geringsten Gewicht?

Sind Teile in Form und Abmessung gut zu handhaben?

Sind bei schweren Teilen die Anschlagpunkte und Griffstellen gekennzeichnet?

Sind die notwendigen Anschlagmittel, Hilfsmittel zur Lagereinrichtung und Transportmittel, wie z.B. Gabelstapler vorhanden?

Gibt es schriftliche Anweisungen zur Handhabung von Lasten?

Werden manuelle Tragevorgänge möglichst vermieden?

Sind so viele Tragevorgänge wie möglich mechanisiert?

18

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

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Produktion/Dienstleistung

Ist der Materialfluss so gestaltet, dass die Anzahl der Transportvorgänge so gering wie möglich ist?

Ist der Materialweg möglichst kurz?

Liegt er auf einer Ebene?

Ist die manuell zu hebende Last in einerkörpergerechten Lage?

Ist bei einer Massen-fertigung genug Vorrat inGriffhöhe am Arbeitsplatz?

Stehen notwendige Hebe- und Tragehilfen zur Verfügung?

Ist für die Beschaffung von Hebe-hilfen ein Ansprechpartner benannt (z.B. Sicherheitsfach-kraft, Betriebsrat)?

Wird bei der Arbeitsan-forderung darauf geachtet, dass die Kraftanstrengungennicht zu häufig sind bzw. nicht zu lange dauern?

Vertrieb

Ist die Kommissionierung/Konfektionierung mechanisiert?

Werden die Produkte/Waren– wo es möglich ist –

zerlegt oder nur vormontiert versandt?

Wird das Produkt automatischverpackt und mechanisch zur Verladestation befördert?

Steht den Beschäftigten die entsprechende persönlicheSchutzausrüstung (PSA) zur Verfügung?

Stehen notwendige Hebehilfen- und Tragehilfen zur Verfügung?

Ist die manuell zu hebende Lastin einer körpergerechten Lage?

Wird bei der Arbeitsanforder-ung darauf geachtet, dass die Kraftanstrengungen nicht zu häufig sind bzw. nicht zu lange dauern?

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

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Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

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Personal

Können Kurzpausen eingelegt werden, wenn die Arbeit körperlich anstrengend ist?

Ist geregelt, wer sich um die Bereitstellung der PersönlichenSchutzausrüstung (PSA) kümmert?

Werden die Beschäftigten an der Auswahl der PSA beteiligt?

Ist geregelt, wer sich um die Auswahl der PSA kümmert?

Ist geregelt, wer sich um die Nutzung der PSA kümmert?

Werden Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheits-förderung z.B. Ausgleichs-übungen durchgeführt?

Steht den Beschäftigten ein Pausenraum zur Verfügung, der entsprechend der Arbeitsstät-tenverordnung eingerichtet ist?

Sind die Beschäftigten qualifiziert für die Tätigkeit, die sie ausüben?

Sind die Beschäftigten körperlich geeignet für die Tätigkeit, die sie ausüben?

Steht für die Arbeit genügend Personal zur Verfügung?

Wird die unterschiedliche körperliche Eignung der Beschäftigten berücksichtigt?

Werden Beschäftigungsverbote und -einschränkungen (Schwangere, Jugendliche) berücksichtigt?

Führung und Verhalten

Werden Unterweisungen im Umgang mit der PSA durchgeführt?

Unterstützen Vorgesetzte die Durchsetzung von Vorschriften durch vorbildliches Verhalten?

Werden Pausen und Arbeitszeiten mit Hilfe arbeitswissenschaftlicher Erkenntnisse neu gestaltet?

Werden Unterweisungen zu verschiedenen Themen durchgeführt, z.B:p rückengerechtes Heben und Tragenp sinnvolle Nutzung der technischen

Hilfsmittelp rückengerechte Gestaltung der

Tätigkeiten am Arbeitsplatzp Pausen einhalten und zur Erholung nutzenp eigenverantwortliches gesundheits-

bewusstes Handeln

p .........................................................

p .........................................................

Werden bei Einführung neuer Verfahren, Maschinen, Stoffe und Geräte Erstunter-weisungen für die Beschäftigten durchgeführt?

Werden vor Beginn der Beschäftigung und beiArbeitsplatzwechsel Erstunter-weisungen durchgeführt?

Werden mindestens einmal jährlich Wiederholungs-unterweisungen durchgeführt?

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Ja ■Nein ■

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Werden bei besonderen Anlässen, wie z.B. Unfällen,Berufskrankheiten, Störfällen etc.Wiederholungsunterweisungen durchgeführt?

Werden die Beschäftigten über die Risiken bei der Handhabung von Lasten aufgeklärt?

Wird Expertenwissen (Betriebsärztin/-arzt), z.B. bei der Einschätzung der körperlichen Eignung, genutzt?

Werden Beschäftigte zu gesundheits-förderndem Verhalten motiviert? z.B. durch:p Gesundheitszirkelp arbeitsplatzorientierte Trainingszirkelp Sportvereinep Informationsveranstaltungen zum

Freizeitverhalten

p .........................................................

Haben Sie mehrmals „Nein” angekreuzt? Dann lohnt es sich, die „Sieben Schritte zum Erfolg” zu gehen!

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

Ja ■Nein ■

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1. Gesetz über die Durchführung vonMaßnahmen des Arbeitsschutzes zurVerbesserung der Sicherheit und desGesundheitsschutzes der Beschäftigten beider Arbeit, ArbSchG-Arbeitsschutzgesetzvom 07. August 1996 (BGBl. I S. 1254)http://www.baua.de/prax/neu_asg.htm

2. Verordnung über Sicherheit undGesundheitsschutz bei der manuellenHandhabung von Lasten bei der Arbeit(LasthandhabV-Lastenhandhabungsver-ordnung), Artikel 2 der “Verordnung zurUmsetzung von EG-Einzelrichtlinien zurEG- Rahmenrichtlinie Arbeitsschutz vom04. Dezember 1996” (BGBl. I S. 1841)http://de.osha.eu.int/legislation/verord/lastenhandhabung.htm

3. Handlungsanleitung zur Beurteilungder Arbeitsbedingungen beim Heben und Tragen von Lasten (LV 9), Hrsg. Bundesanstalt fürArbeitsschutz und Arbeitsmedizin,Postfach 170202, 44061 Dortmund:Länderausschuss für Arbeitsschutz undSicherheitstechnik (LASI), Franz- Josef-Roeder-Str. 23, 66119 Saarbrückenhttp://lasi.osha.de/publications/lv/lv9.htm

4. BürgerportalArbeitsschutz NRW http://www.arbeitsschutz.nrw.de, online-Bestellung für Broschüren dort unterInformation-online ➜ Broschüren, Materialien

Wenn Sie mehr wissen wollenLiteratur und Weblinks

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Ihr zuständiges Staatliches Amt fürArbeitsschutz erreichen Sie immer:

0180 1 022 022 (max. 4,6 Cent pro Minute)

Expertenberatung gibt es

onlinehttp://www.komnet.nrw.deKomnet – das KompetenznetzArbeitsschutz NRW

telefonisch0180 3 100 110 (9 Cent pro Minute)C@ll NRW – das Bürger- undServicezentrum der Landesregierung

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Wenn Sie uns kontaktieren wollenAnsprechpartner

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Impressum

Inhaltliche BearbeitungLandesweite Projektgruppe „Gesunder Rücken”Dr. Rolf-Rüdiger Abendroth, Landesanstalt für Arbeitsschutzdes Landes Nordrhein-WestfalenJürgen Meinert, Staatliches Amt für Arbeitsschutz EssenMatthias Lehmann, Staatliches Amt für Arbeitsschutz Coesfeld

AnsprechpartnerDr. Rolf-Rüdiger AbendrothLandesanstalt für Arbeitsschutzdes Landes Nordrhein-Westfalen

HerausgeberLandesanstalt für Arbeitsschutzdes Landes Nordrhein-WestfalenUlenbergstraße 127-131, 40225 Düsseldorf

Telefon: 0211/3101-0, Telefax: 0211/3101-1189E-Mail: [email protected]: http://www.lafa-duesseldorf.nrw.de

Text, Konzept und GestaltungHansen Kommunikation, KölnSystemkonzept, Köln

Druck

TitelbildUli Grohs, Köln

Mai 2002

Nachdruck auch auszugsweise nur mit Genehmigungdes Herausgebers

B.o.s.s Druck und Medien, Kleve