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PRAXIS 84 tools4music Die evangelische Stephanus-Kirchengemeinde in Herne blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Der für uns interessante Teil beginnt mit der Fertigstellung der bis heute genutzten Kirche im Jahr 1960. Die Besonderheit der Kirche liegt in den Stahlbetonstützen begründet, die den gesamten Kirchenraum wie ein Zelt überspannen und an das Bundeszelt des Alten Testaments erinnern sollen. Das sechseckige Gebäude hat somit wenige Ge- meinsamkeiten mit den sonst in Kirchenschiffe einge- teilten Kirchengebäuden. Eine weitere Besonderheit findet sich in der auf zwei dünnen Stahlbetonpfeilern ruhenden freistehenden Empore, die nur teilweise an die Kirchenwand angebunden ist. Ein 34 m hoher Glocken- turm mit vier Glocken steht vor der Kirche und ist über eine schwingende Brücke mit dem Hauptgebäude ver- bunden. Seit 1982 befindet sich eine von Hinrich Otto Paschen designte und gebaute Orgel links vom Altar- raum im Kopfteil der Kirche – nicht wie sonst üblich auf der Empore. Auch das Orgel-Design, auf das an dieser Stelle nicht weiter eingegangen werden kann, ist einzig- Für eine Kirchengemeinde arbeiten zu dürfen, kommt für mich einem Privileg gleich. Als Musiker, Chorleiter, Band Coach und auch als Tontechniker arbeite ich dort mit vielen verschiedenen Men- schen aller Altersgruppen zusammen. Der Reiz liegt in der Vielfalt an Gruppen und Veranstaltun- gen, die eine moderne Kirchengemeinde heutzutage ausmachen. Als im Jahr 2010 beschlossen wurde, dass unsere Green Audio Lautsprecher und das Mackie 1604 VLZ Pult ersetzt werden soll- ten, wurde ich von unserem Pfarrer Eckhard Cramer eingeladen, einen Vorschlag für ein Beschal- lungssystem zu unterbreiten. Jetzt, fünf Jahre später, ist es Zeit für einen Erfahrungsbericht. Von Markus Galla Rock my Soul Rock my Soul Seeburg acoustic line GL-24 PA-System als Beschallung in einer Gemeindekirche Blick von der Empore auf den Altarraum nach der Installation – die Seeburg acoustic line GL-24 haben den Platz der zuvor genutzten Green Audio Lautsprecher eingenommen (siehe Pfeile), nur die Höhe wurde leicht angepasst

PRAXIS Rock my Soul - seeburg.net · Installation Bereits kurze Zeit später konnten aufgrund großzü-giger Spenden aus der Gemeinde zwei GL-24, ein TSM Sub dp+ und ein TSM Sub installiert

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Die evangelische Stephanus-Kirchengemeinde in Herneblickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Der für unsinteressante Teil beginnt mit der Fertigstellung der bisheute genutzten Kirche im Jahr 1960. Die Besonderheitder Kirche liegt in den Stahlbetonstützen begründet, dieden gesamten Kirchenraum wie ein Zelt überspannenund an das Bundeszelt des Alten Testaments erinnernsollen. Das sechseckige Gebäude hat somit wenige Ge-meinsamkeiten mit den sonst in Kirchenschiffe einge-teilten Kirchengebäuden. Eine weitere Besonderheit

findet sich in der auf zwei dünnen Stahlbetonpfeilernruhenden freistehenden Empore, die nur teilweise an dieKirchenwand angebunden ist. Ein 34 m hoher Glocken-turm mit vier Glocken steht vor der Kirche und ist übereine schwingende Brücke mit dem Hauptgebäude ver-bunden. Seit 1982 befindet sich eine von Hinrich OttoPaschen designte und gebaute Orgel links vom Altar-raum im Kopfteil der Kirche – nicht wie sonst üblich aufder Empore. Auch das Orgel-Design, auf das an dieserStelle nicht weiter eingegangen werden kann, ist einzig-

Für eine Kirchengemeinde arbeiten zu dürfen, kommt für mich einem Privileg gleich. Als Musiker,Chorleiter, Band Coach und auch als Tontechniker arbeite ich dort mit vielen verschiedenen Men-schen aller Altersgruppen zusammen. Der Reiz liegt in der Vielfalt an Gruppen und Veranstaltun-gen, die eine moderne Kirchengemeinde heutzutage ausmachen. Als im Jahr 2010 beschlossenwurde, dass unsere Green Audio Lautsprecher und das Mackie 1604 VLZ Pult ersetzt werden soll-ten, wurde ich von unserem Pfarrer Eckhard Cramer eingeladen, einen Vorschlag für ein Beschal-lungssystem zu unterbreiten. Jetzt, fünf Jahre später, ist es Zeit für einen Erfahrungsbericht.

Von Markus Galla

Rock my SoulRock my Soul

Seeburg acoustic line GL-24 PA-System als Beschallung in einer Gemeindekirche

Blick von der Empore auf den Altarraum nach derInstallation – die Seeburg acoustic line GL-24haben den Platz der zuvor genutzten Green Audio Lautsprecher eingenommen (siehe Pfeile),nur die Höhe wurde leicht angepasst

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artig und integriert die Orgel perfekt in den Raum. Inden Gottesdiensten der Kirche kommen regelmäßigneben der Orgel ein Flügel, E-Piano, E-Drums, Gitarrenund Bass zum Einsatz. Außerdem ein großer Posaunen-chor und drei Chöre (klassischer Gemeindechor, Gos-pelchor, Kinderchor). Neu hinzugekommen ist einesemi-professionell ausgerichtete Worship-Formationund eine Jugendband. Bei Konzerten werden die ver-schiedenen Chöre oft von einer professionellen Bandoder einem Orchester begleitet. Die Liturgie der Gottes-dienste ist modern und umfasst von hochwertiger Or-gelliteratur (Begleitung/Solo), Posaunenchorliteratur(modern/Choral), Worship bis hin zu Gospel die kom-plette Bandbreite christlicher Musik. Darüber hinausgibt es Gastspiele sowie Kooperationen der Chöre mitbekannten Interpreten wie Kathy Kelly, Heino, Grego-rian Voices sowie Vernon Ray Bryant (USA). Hinzu kom-men mindestens vier Sprechstellen (Altar, Kanzel,Lesepult, Taufbecken). Die Gemeinde verfügt über zwölfScherenfuß-Podeste, die während der Gottesdienste alsPosaunenchorbühne genutzt werden oder bei Konzertenfür umfangreiche Bühnenaufbauten vor dem Altar die-nen. Die Kirche bietet Platz für durchschnittlich 450 Be-sucher, bei besonders gut besuchten Veranstaltungenwaren sogar schon knapp 600 anwesend. Da die Kir-chendecke größtenteils mit Holz verkleidet wurde unddie Seitenwände aus Stein nicht durchgängig flächig ge-mauert wurden, hält sich die Nachhallzeit in angeneh-men Grenzen und erlaubt auch Darbietungen mit einemakustischen Drumset. Damit die Kirche für diese musi-kalischen wie liturgischen Anforderungen entsprechendausgerüstet werden konnte, waren umfangreiche Vorü-berlegungen notwendig.

Servicewüste Deutschland?Das Projekt „Kir-chenbeschallung“startete mit demSammeln von Infor-mationen und Ein-holen von Angeboten.Ich bin seit vielen Jah-ren für die Gemeindeals Musiker und Chor-leiter tätig und hatte fürmeinen Gospelchor ei-nige Jahre zuvor für dieKirchenkonzerte ein See-burg acoustic line TSMSub+ System angeschafft. Daich von dessen Qualitätennach wie vor überzeugt war,startete ich eine Mail-Anfragebeim Hersteller Seeburg acousticline. Kurze Zeit später klingelte dasTelefon. Winfried Seeburg persönlich setzte sichmit unserem Anforderungs-Profil ausei-nander. In einem weiteren Telefonat unter-breitete er das Angebot, ein System bestehendaus zwei GL-24 Line Arrays plus zwei Subwoo-fern zu installieren. Wohlgemerkt: Die kompletteAbwicklung fand per Mail und Telefon innerhalb nurweniger Tage statt. Ein Demo-System für eine Pro-beinstallation stand schon für uns bereit.

Die Musiker des Posaunenchores sitzen direkt unter dem GL-24 System (siehe Pfeil-Markierung), die Kanzel ist in unmittelbarer Nähe – dennochkommt es mit dem verwendeten Sennheiser MD-441 nicht zu Rückkopplungen

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MitbewerberIn der Zwischenzeit war auch der Pfarrer nicht untä-tig. So wurde im Rahmen eines Ortstermins bei unsin der Kirche von LT Productions Lüdenscheid einAngebot als Ergänzung erstellt. Dieses umfasste einFohhn „Linea Live III“-System bestehend aus zweiLX-150 Hoch-/Mittelton Säulen, einem XS-30 AktivSubwoofer und einem passiven XSP-3 Subwoofer. DaLT Productions auch Seeburg Partner war, wurde einShoot Out in Lüdenscheid vereinbart – gemeinsammit dem Pfarrer und meiner Frau Bianca, die Sänge-rin ist und zusammen mit mir den Gospelchor derGemeinde leitet. Mit im Gepäck waren diverse Gos-pel-Playbacks, die der Gospelchor für Proben und beiAuftritten im Gottesdienst nutzt, ein Neumann KMS-104 Plus, ein Sennheiser e-945, ein Shure SM-58 undein Sennheiser MD-441 – die Mikrofone, die in „un-serer Kirche“ regelmäßig im Einsatz sind.

Shoot OutIch mache es kurz: Das Seeburg System ging bei diesemVergleich als „Sieger“ hervor. Die GL-24 konnten in Ver-bindung mit den beiden 15-Zoll-Subwoofern durch sub-jektiv mehr Schalldruck überzeugen, der Sound wirktedirekter als das, was das Fohhn System abbildete – „inyour face“ ist wohl ein passender Ausdruck. Das „LineaLive III“ erinnerte mich an Erfahrungen mit Bose-Sys-temen: runde Bässe, recht präsente Tiefmitten, wenigausgeprägte hohe Mitten und gezügelte Höhen. Kurzgesagt: Ein System, über welches gerne bei geringen bismittleren Lautstärken Musik gehört wird. Was mir imVergleich zu den Seeburg GL-24 fehlte, war die Präg-nanz, die Durchsetzungsfähigkeit der Stimmen. Daszeigte sich auch schnell, als meine Frau durch das Neu-mann KMS-104 Plus zu den mitgebrachten Playbacks

sang. Die Stimme stand beim GL-24 erheblich weitervorne als beim Fohhn System. Zusammen mit den Sub-woofern kam das Ergebnis einem „Rock’n’Roll“-Systemnahe. Die nachfolgenden Sprechproben mit einemSennheiser MD-441, das in der Kirche an Kanzel undLesepult eingesetzt wird, bestätigten die vorher ge-machten Hörerfahrungen. Nach kurzem Abwägen undunter Berücksichtigung der Preisdifferenz zwischenbeiden Systemen wurde das Seeburg-Team zu einer GL-24 Probeinstallation nach Herne eingeladen.

VorhörenDie zwei GL-24 wurden per Manfrotto Wind-upsrechts und links vom Altarraum neben den Kirchen-fenstern in Position gebracht. Damit das integrierteCurving der GL-24 passte, wurden mehrere Hörver-suche gemacht und das System so lange in der Höheverschoben, bis sich auf allen Plätzen im Innenraumund unterhalb der Empore ein ausgeglichenes undangenehmes Hörerlebnis einstellte. Obwohl sich dieKanzel in unmittelbarer Nähe und im direkten Ab-strahlbereich der GL-24 befand, konnte mit dem dortfest installierten Sennheiser MD-441 ein rückkopp-lungsfreies und sehr lautes Signal erzielt werden.

Mit den bisher genutzten Green Audio Komponentenwaren an gleicher Position umfangreiche Filterungennotwendig, um das Kanzelmikro rückkopplungsfreizu betreiben. Nach dem Gottesdienst, hatten die Be-sucher Gelegenheit, ihre Eindrücke zu schildern. DasFazit: erstklassige Sprachverständlichkeit bis in dieletzten Reihen bei angenehmer Lautstärke. Lediglichdie Optik wurde von einigen Besuchern bemängelt,wobei jede Art von Lautsprecher in dieser Umgebungeinen schweren Stand hat.

Fakten

Hersteller: Seeburg acoustic line

Modell: GL-24 dp

Bauform: Zwei-Wege Linien-strahler mit 6 x 6,5-Neodym- und 24 x 1-Zoll-Neodym-Treiber

Anschlüsse: Neutrik XLR In/Out,Neutrik PowerCon In/Out, NeutrikSpeakon NL4MP out

Frequenzgang: 80 Hz - 20 kHz (Flat Preset)

Amp: 2 x 800 Watt AES biamped

Maximaler Input: 25 dBu

Max SPL @ 1m: >130 dB

DSP: HDLM FPGA Processing 32 Bit Floating Point

Abstrahlwinkel: 100° x 20°

Rigging: 9 x M10, 35-mm-Flansch

Gewicht: 22 kg

Größe: 106 x 19 x 24,5 cm

Listenpreise:GL-24 dp: 4.224,50 Euro TSM Sub dp+: 2.344,30 Euro TSM Sub: 1.106,70 Euro

Verkaufspreise:GL-24 dp: 3.490 EuroTSM Sub dp+: 1.899 EuroTSM Sub: 899 Euro

www.seeburg.net

Der Altarraum wird von den GL-24 nicht erreicht und eignet sich deshalb perfekt für die Choraufstellung: Rückkopplungen sind aufgrund des „toten Winkels“ selten

InstallationBereits kurze Zeit später konnten aufgrund großzü-giger Spenden aus der Gemeinde zwei GL-24, ein TSMSub dp+ und ein TSM Sub installiert werden. Zusätz-lich wurde kurze Zeit später das in die Tage gekom-mene Mackie 1604 VLZ Mischpult durch ein digitalesPreSonus „StudioLive“ SL-24 Pult ersetzt. Die Sub-woofer stehen seitdem direkt unterhalb der GL-24.Der passive Subwoofer kommt nur bei Konzertenzum Einsatz. Der aktive TSM Sub dp+ wird über dengetrennt regelbaren Mono-Ausgang des SL-24 Misch-pults angesteuert und bei Gottesdiensten, bei denenkein hoher Bassanteil erforderlich ist, leicht zurück-gefahren. Da das PreSonus SL-24 über digitale Terz-band EQs für alle Ausgänge verfügt, wurde auf einenController verzichtet. Aufgrund der breiten horizon-talen Abstrahlung von 100° wäre es prinzipiell güns-tiger gewesen, eine GL-24 in der Mitte zu fliegen, dainsbesondere die Orgel auf der linken Seite und auchdie rechte Seitenwand den Schall reflektieren. Aus op-tischen (Beschallung und Kirchenästhetik sind einefiligrane Kombination) und ebenso finanziellen Grün-den wurde darauf verzichtet. In der jetzigen Positionbleibt zudem der Altarraum komplett außerhalb desAbstrahlbereichs beider Lautsprecher. Da dort diePfarrer weiter vom Mikrofon (Sennheiser ME-35 in-klusive Schwanenhals) entfernt stehen und diesesdeshalb mehr verstärkt wird, ist das von Vorteil.

Auch für Chorveranstaltungen, bei denen im Altar-raum die Bühne aufgebaut wird, hat sich die Positionder GL-24 als positiv erwiesen, da kaum Rückkopp-lungen auftreten. Die ersten ein bis zwei Reihen desMittelblocks liegen in den Randbereichen der GL-24.Der Schalldruck ist hier einige dB geringer als in dendahinterliegenden Reihen. Der zunächst subjektiveEindruck beim Abschreiten der Kirche konnte durchentsprechende Messungen bestätigt werden. Aller-dings gab es diesbezüglich keinerlei Beschwerden sei-tens der Kirchgänger. Das Seeburg GL-System er-reicht sogar die Plätze unterhalb der Empore, die mitder bislang eingesetzten Beschallung nur mit hoherLautstärke abzudecken waren. Hier zeigen sich dieVorteile der Linienstrahler mit ihrer hohen Reich-weite und gleichmäßigeren Schallverteilung. Derrechte und linke Block ist durch die GL-24 ebenfallssehr gut abgedeckt. Lediglich auf einigen Plätzen imrechten Block ergeben sich Einbrüche im Frequenz-gang aufgrund deutlicher Interferenzen durch die Re-flexionen an der rechten Kirchenwand und rückseitigenGlasfenstern. Die akustische Situation in einer Kirche ist nie „opti-mal“ – mit den genannten Einschränkungen lässt sichbis auf eine Ausnahme gut leben. Handlungsbedarfzeigte sich lediglich hinsichtlich der Empore, die dieGL-24 nicht erreichen. Winfried Seeburg schlug inder Planungsphase vor, später zwei GL-16 aufzuset-zen, um die Empore ergänzend zu beschallen. Auf-grund des dadurch erheblich höheren Preises und derTatsache, dass die Empore nur bei wenigen Veranstal-tungen im Jahr genutzt wird, wurde darauf verzichtet.

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Jetzt – fünf Jahre später – ist die Idee wieder interes-sant, da Mischpult, Licht- und Präsentationstechnikauf der Empore untergebracht sind und dort bedientwerden. Dazu wurden Tests mit den neuen Seeburgi-4 Breitbandlautsprechern durchgeführt, die denetwas unterbelichteten Hoch- und Mitteltonbereichauf der Empore „auffrischen“ sollen (dazu mehr ineinem weiteren Test in dieser Ausgabe).

GL-24 und TSM Sub im KonzertbetriebIm mittlerweile fast fünfjährigen Betrieb wurden zahl-reiche Konzerte mit dem Seeburg System durchge-führt. Den ersten „großen Auftritt“ hatte das System2011 bei einem Konzert von Kathy Kelly (Kelly Family).Diese wurde dabei von dem Gospelchor der Gemeindebegleitet. Der Chor, der auch einige Titel ohne KathyKelly darbot, spielte ausgewählte Songs zusammen miteiner professionellen Band. Auf der Tour verwendet Kel-lys Techniker ein HK Audio „Elements“-System. Nach-dem er Gelegenheit bekam, sich das Seeburg Systemanzuhören und bei diesem Konzert zu nutzen, blieb das„Elements“-System im Tour-Bus. Besonders die „Gain-before-Feedback“-Reserven sind es, die die Arbeit mitden GL-24 in unserer Kirche zum Vergnügen machen.Selbst bei Konzerten mit großer Bandbesetzung undakustischem Schlagzeug ist es kein Problem, den Chorin der Lautstärke über die Band zu heben. Da die Banddirekt im Bereich vor der linken GL-24 Säule sitzt (odersteht), kann in den meisten Fällen sogar auf ein geson-dertes Monitoring mit Wedges verzichtet werden. Beigrößeren Konzerten oder Instrumentierungen mit ent-sprechend bassintensiven Signalen kommen beide Sub-woofer zum Einsatz. Zwar funktionieren die GL-24 fürSprache oder Instrumente wie akustische Gitarre auch

ohne Bass-Erweiterung, für Schlagzeug, Keyboardsoder E-Bass sollten sie aber durch einen Subwoofer er-gänzt werden.

FinaleMit den GL-24 erhält der Kunde ein ausgereiftes, leis-tungsfähiges und kompaktes Line Array. Hier geht esnicht um Schönfärberei, sondern um die möglichstrealistische Abbildung der zu verstärkenden Signale,mit der Prämisse, die Beschallung gleichmäßig überden Publikumsraum zu verteilen. Dies gelingt demGL-24 System hervorragend. Durch die Möglichkeit,bei Bedarf die kleineren GL-16 oder GL-8 auf die GL-24 aufzusetzen, sind selbst anspruchsvolle Beschal-lungsaufgaben möglich (gleichzeitige Beschallungvon Innenraum & Empore/Ränge). Was allerdings, ge-rade bei Installationen, die der optischen Komponentegroßen Wert beimessen, zu beachten ist: Die GL-24gehört nicht zu den „schlanken Säulen“. Die sechs6,5- und 24 1-Zoll-Neodym-Treiber benötigen ihrenPlatz, ebenso das Waveguide, welches für eine gleich-mäßige Schallverteilung sorgt. Wer ein dezenteresErscheinungsbild bevorzugt, könnte auf die L-Serieaus dem Hause Seeburg einen Blick werfen. �

Pro & Contra

+ authentisches, kaum färbendes Klangbild

+ gleichmäßiges Abstrahlver- halten (100 x 20°)

+ gute Erweiterungsmöglich- keiten durch Subs und ergän-

zende GL-Systeme

+ hohe Reichweite+ integriertes Curving+ Planung, Service, Support+ Preis-Leistungs-Verhältnis+ umfangreiches Zubehör- Optik (falls auf eine besonders schmale, weniger sichtbare

Bauweise Wert gelegt wird)

Winfried Seeburg von Seeburg acoustic line:„Das GL-24 System lässt sich durch verschiedene anschraubbareZusatzmodule aus der GL-Serie in seiner Reichweite und den Nah-feldeigenschaften erweitern. Damit kann es der Anforderung ent-sprechend angepasst werden. Für ein dezenteres oder farblichabgestimmtes Auftreten sind als Zubehör Stretchhussen lieferbar.“

NACHGEFRAGT

Bei größeren Konzerten steht die Band direkt vor der linken GL-24 (siehe Markierung) – auf zusätzliches Monitoring kann oftmals verzichtetwerden, da der FoH-Sound die Musiker ausreichend beschallt (nur gelegentlich werden Wedges oder In-Ear-Systeme eingesetzt)