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Information Aufruf zur psychosozialen Lage in Deutschland eine Initiative von 21 leitenden Ärzten

Pressemappe zum "Aufruf zur psychosozialen Lage in Deutschland"

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Die Pressemappe über den Aufruf zur psychosozialen Lage enthält alle Informationen, die den Aufruf betreffen.

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Aufruf zur psychosozialen Lage in Deutschland

eine Initiative von 21 leitenden Ärzten

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Information 2

Pressemitteilung

Aufruf zur "psychosozialen Lage"

21 leitende Ärzte und Wissenschaftler bringen in einem Aufruf ihre persönliche tiefe

Erschütterung über die psychosoziale Lage in Deutschland zum Ausdruck. Über 2.500

Fachleute aus dem Bereich der Behandlung und der Begleitung psychosozialer und seelischer

Probleme sowie Menschen aus allen gesellschaftlichen Bereichen unterstützen die Initiative

bereits mit ihrer Unterschrift.

In allen gesellschaftlichen Bereichen, allen Altersgruppen, bei beiden Geschlechtern, in allen

Schichten und in allen Nationen zunehmenden Wohlstands nehmen seelische Erkrankungen

zu und besitzen ein besorgniserregendes Ausmaß im Hinblick auf Arbeitsunfähigkeit,

Berentung, Behandlungsnotwendigkeit, Produktionsausfälle und gesellschaftliche Kosten.

Aufgrund dieser Entwicklung ist trotz des kontinuierlich verbesserten Versorgungsangebots

eine angemessene Behandlung nur in Ansätzen möglich.

Angesichts der vorherrschenden gesellschaftlichen Orientierung an materiellen und äußeren

Werten wird die Bedeutung des Psychosozialen dramatisch unterschätzt. Daher wird ein

gesellschaftlicher Dialog über diese Situation in allen relevanten gesellschaftlichen Feldern

und nicht nur in der psychosomatischen Medizin nötig.

Die Unterzeichner des Aufrufs wollen nicht bestimmte gesellschaftliche Sektoren für diese

dramatische und nicht angemessen erkannte Entwicklung verantwortlich machen, sondern

zu einem offenen gesellschaftlichen Dialog über die psychosoziale Lage, die möglichen

Ursachen und sinnvolle Handlungsansätze aufrufen. Dabei werden sie nicht von

individuellen, berufspolitischen und institutionellen Interessen geleitet, sondern sie wollen

sich als Menschen äußern, die in diesen Fachgebieten Verantwortung tragen.

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.psychosoziale-lage.de oder auf der

Facebook-Seite mit dem Titel "Psychosoziale Lage in Deutschland".

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Information

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Zur psychosozialen Lage in Deutschland (Originaltext des Aufrufs)

Wir sind Fachleute, die Verantwortung für die Behandlung seelischer Erkrankungen und den Umgang mit

psychosozialem Leid in unserer Gesellschaft tragen.

Wir möchten unsere tiefe Erschütterung über die psychosoziale Lage unserer Gesellschaft zum Ausdruck

bringen.

In unseren Tätigkeitsfeldern erfahren wir die persönlichen Schicksale der Menschen, die hinter den

Statistiken stehen.

Seelische Erkrankungen und psychosoziale Probleme sind häufig und nehmen in allen Industrienationen

ständig zu.

Circa 30 % der Bevölkerung leiden innerhalb eines Jahres an einer diagnostizierbaren psychischen

Störung. Am häufigsten sind Depressionen, Angststörungen, psychosomatische Erkrankungen und

Suchterkrankungen.

Der Anteil psychischer Erkrankungen an der Arbeitsunfähigkeit nimmt seit 1980 kontinuierlich zu und

beträgt inzwischen 15 – 20 %.

Der Anteil psychischer Erkrankungen an vorzeitigen Berentungen nimmt kontinuierlich zu. Sie sind

inzwischen die häufigste Ursache für eine vorzeitige Berentung.

Psychische Erkrankungen und Verhaltensprobleme bei Kindern und Jugendlichen nehmen kontinuierlich

zu.

Psychische Störungen bei älteren Menschen sind häufig und nehmen ständig zu.

Nur die Hälfte der psychischen Erkrankungen wird richtig erkannt, der Spontanverlauf ohne Behandlung

ist jedoch ungünstig: Knapp 1/3 verschlechtert sich und knapp die Hälfte zeigt keine Veränderung,

chronifiziert also ohne Behandlung.

In allen Altersgruppen, bei beiden Geschlechtern, in allen Schichten und in allen Nationen zunehmenden

Wohlstands nehmen seelische Erkrankungen zu und besitzen ein besorgniserregendes Ausmaß.

Die gesellschaftlichen Kosten der Gesundheitsschäden durch Produktivitätsausfälle, medizinische und

therapeutische Behandlungen, Krankengeld und Rentenzahlungen sind enorm.

Eine angemessene medizinische und therapeutische Versorgung ist weltweit nicht möglich. Trotz der

kontinuierlichen Zunahme an psychosozialen medizinischen Versorgungsangeboten ist die Versorgung

auch in Deutschland angesichts der Dynamik und des Ausmaßes der seelischen Erkrankungen nur in

Ansätzen möglich.

Die Ursache dieser Problemlage besteht nach unseren Beobachtungen in zwei gesellschaftlichen

Entwicklungen:

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1. Die psychosoziale Belastung des Einzelnen durch individuellen und gesellschaftlichen Stress, wie z. B. Leistungsanforderungen, Informationsüberflutung, seelische Verletzungen, berufliche und persönliche Überforderungen, Konsumverführungen, usw. nimmt stetig zu.

2. Durch familiäre Zerfallsprozesse, berufliche Mobilität, virtuelle Beziehungen, häufige Trennungen und Scheidungen kommt es zu einer Reduzierung tragfähiger sozialer Beziehungen und dies sowohl qualitativer als auch quantitativer Art.

Die Kompetenzen zur eigenen Lebensgestaltung, zur Bewältigung psychosozialer Problemlagen und zur

Herstellung erfüllender und tragfähiger Beziehungen sind den Anforderungen und Herausforderungen

dieser gesellschaftlichen Entwicklungen bei vielen Menschen nicht gewachsen.

Angesichts der vorherrschenden gesellschaftlichen Orientierung an materiellen und äußeren Werten

werden die Bedeutung des Subjektiven, der inneren Werte und der Sinnverbundenheit dramatisch

unterschätzt.

Wir benötigen einen gesellschaftlichen Dialog über die Bedeutung des Subjektiven, des Seelischen, des

Geistig-spirituellen, des sozialen Miteinanders und unseres Umgangs mit Problemen und Störungen in

diesem Feld.

Wir benötigen einen neuen Ansatz zur Prävention, der sich auf die grundlegenden Kompetenzen zur

Lebensführung, zur Bewältigung von Veränderungen und Krisen und zur Entwicklung von tragfähigen und

erfüllenden Beziehungen konzentriert.

Wir benötigen eine Gesundheitsbildung, Erlernen von Selbstführung und die Erfahrung von Gemeinschaft

schon im Kindergarten und in der Schule, z. B. in Form eines Schulfaches "Gesundheit".

Wir benötigen eine ganzheitliche, im echten Sinne psychosomatische Medizin, die die gegenwärtige

Technologisierung und Ökonomisierung der Medizin durch eine Subjektorientierung und eine

Beziehungsdimension ergänzt.

Wir benötigen eine Wirtschaftswelt, in der die Profit- und Leistungsorientierung ergänzt wird durch eine

Sinn- und Lebensorientierung für die Tätigen.

Wir benötigen einen integrierenden, sinnstiftenden und soziale Bezüge erhaltenden Umgang mit dem

Alter.

Wir benötigen eine das Subjektive und Persönliche respektierende, Grenzen achtende und Menschen

wertschätzende Medienwelt.

Wir benötigen ein politisches Handeln, das bei seinen Entscheidungen die Auswirkungen auf das

subjektive Erleben und die psychosozialen Bewältigungsmöglichkeiten der Betroffenen reflektiert und

berücksichtigt.

Wir benötigen mehr Herz für die Menschen.

Sie können dem Aufruf auch direkt online zustimmen. Dazu besuchen Sie bitte die Internetseite

www.psychosoziale-lage.de.

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Information

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Erstunterzeichner (in alphabetischer Reihenfolge)

Klaus Buch, Leitender Arzt, Psychosomatische Klinik, Bad Kissingen

Dr. Andreas Elsen, Oberarzt, Psychosomatische Klinik, Stiefenhofen

Dr. Joachim Galuska, Ärztlicher Direktor Psychosomatischer Kliniken, Bad Kissingen

Matthias Gasche, Ärztlicher Leiter, Psychosomatisches Gesundheitszentrum, Düsseldorf

Dr. Thomas Henrichs, Chefarzt, Psychosomatische Klinik, Bad Reichenhall

Dr. Rüdiger Höll, Ärztlicher Direktor, Psychosomatische Klinik, Potsdam

Dr. Friedrich Ingwersen, Chefarzt, Psychosomatische Klinik, Bad Zwischenahn

Prof. Dr. Dr. Volker Kollenbaum, Chefarzt, Psychosomatische Klinik, Bad Segeberg

Prof. Dr. Thomas Loew, Universitätsprofessor für Psychosomatische Medizin, Regensburg

Martin Lotze, Leitender Arzt, Psychosomatische Klinik, Potsdam

Dr. Reinhard Mumm, Chefarzt, Psychosomatische Klinik, Waldmünchen

Dr. Manfred Nelting, Ärztlicher Direktor, Psychosomatische Klinik, Bad Godesberg

Dr. Franz Pfitzer, Chefarzt Psychosomatik, Prien am Chiemsee

Dr. Volker Reinken, Chefarzt, Psychosomatische Klinik, Bad Grönenbach

Dr. Bernd Sprenger, Chefarzt, Psychosomatische Klinik, Fürth

Erwin Schmitt, Chefarzt, Psychosomatische Klinik, Bad Kissingen

Dr. Carsten Till, M.Sc., Chefarzt, Psychosomatische Klinik, Breuberg

Dr. Michael Tischinger, Chefarzt, Psychosomatische Klinik, Stiefenhofen

Dr. Dr. Klaus von Ploetz, Chefarzt, Psychosomatische Klinik, Bad Herrenalb

Dr. Johannes Vogler, Chefarzt, Psychosomatische Klinik, Isny-Neutrauchburg

Dr. Jochen von Wahlert, Ärztlicher Direktor, Psychosomatische Klinik, Bad Grönenbach

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Focus | 25.10.2010 - Erstveröffentlichung

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Focus | 25.10.10 - Erstveröffentlichung

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Focus | 25.10.10 - Erstveröffentlichung

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Deutsches Ärzteblatt | 25.10.2010

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Thüringer Allgemeine Zeitung | 25.10.2010

Frankfurter Neue Presse |25.10.2010

Ostthüringer Zeitung | 25.10.2010

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Hamburger Morgenpost | 25.10.2010

Münchner Merkur | 25.10.2010

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Mainpost | 28.10.2010

Wochenspiegel | 30.10.2010

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Mainpost | 02.11.2010

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Mainpost | 09.11.2010

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Springer Medizin | 16.11.2010

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Zeitpunkt | 16.11.2010

Nürnberger Nachrichten | 25.10.2010

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Medienresonanz

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Mittelbayerische Zeitung | 03.11.2010

Ärzte Zeitung | 16.11.2010

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Ärzte Zeitung | 16.11.2010

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Publik Forum | 26.11.2010

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Publik Forum | 26.11.2010

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Publik Forum | 26.11.2010

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Publik Forum | 26.11.2010

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Wochenspiegel | 04.12.2010

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Connection | 12/10 – 01/11

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Connection | 12/10 – 01/11

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Connection | 12/10 – 01/11

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Umwelt-Medizin-Gesellschaft | Jahrgang 24, 01/2011

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Umwelt-Medizin-Gesellschaft | Jahrgang 24, 01/2011

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Apothekenumschau | 15.01.2011

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Heilpraxisnet | 14.02.2011

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Deutsch-Chinesisches Kulturnetz | 24.02.2011

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Kontakt Dr. Joachim Galuska Heiligenfeld Kliniken Altenbergweg 6 97688 Bad Kissingen Tel.: 0971 84-4009 [email protected] Prof. Dr. Thomas Loew Schwerpunkt Psychosomatik Klinikum der Universität Regensburg Franz-Josef-Strauß-Allee 11 93053 Regenburg Tel.: 0941-9447240 [email protected] Dr. med. Johannes Vogler Chefarzt der Klinik Alpenblick Kurweg 9 88316 Isny-Neutraunburg Tel.: 07562-711500 [email protected]

Aufruf zur psychosozialen Lage in Deutschland

www.psychosoziale-lage.de