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2013
Wann ist die Sparkassen-Finanzgruppe gut für Schleswig-Holstein?
Wenn sie regionale Kompetenz und Weltoffenheit in Einklang bringt.
Mit dem Schleswig-Holstein Musik Festival erleben Sie internationale Musikvielfalt auf höchstem Niveau. In diesem Jahr steht es ganz im Zeichen des Baltikums und dessen Ländern Estland, Lettland und Litauen. Durch die Strände, das Meer und die kulturelle Vielfalt ent-steht eine außergewöhnliche Verbindung zu Schleswig-Holstein. Lassen Sie sich musikalisch von den Dainas, den traditionellen baltischen Volksliedern, bis hin zu modernen Werken verzaubern. Als Hauptsponsor freuen wir uns sehr, Sie auch in diesem Jahr bei den Konzerten des Festivals willkommen heißen zu dürfen.
Ihre Audi Partner der Region Nord.
Perfektion, die verbindet.
Über 100.000 Besucher und fast 200 Veranstaltungen – das Schleswig- Holstein Musik Festival verbindet mehr als die Horizonte an Nord- und Ostsee. Es verbindet Menschen aus aller Welt. Ein herausragendes internationales Kulturereignis, das für Begeisterung und Innovation, für große Momente und pure Emotionen steht und für Perfektion, die man hören kann.Das gilt übrigens auch für jeden Audi. Viele Tausend Stunden werden investiert, um Ihnen nicht nur ein Fahrerlebnis auf Premium-Niveau zu bieten, sondern auch um Ihre Ohren zu begeistern. Vom Motorengeräusch bis zum Audi sound system, von Flensburg bis Lüneburg. Freuen Sie sich auf faszinierende Hörerlebnisse beim Schleswig-Holstein Musik Festival – und in Ihrem Audi.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß.
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Grußwort Torsten Albig
Vorwort Rolf Beck
»Musica baltica« – Musik des Grenzlandes
Das Programm
Familienkonzerte
Kindermusikfest und Kindermusikwerkstatt
Orchesterakademie
Chorakademie
Meisterkurse
Sponsoren und Förderer
Konzertreihe »Meisterschüler – Meister«
Der Verein Schleswig-Holstein Musik Festival e.V.
KulturSommer Baltikum
Gremien und Mitarbeiter
Informationen und Kartenbestellung
Adressen der Spielstätten
Register
Impressum
schleswig-holstein musik festival
6.7. – 25.8.2013
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Grußwort
Als das Schleswig-Holstein Musik Festival 1986 gegründet wurde, da konnten wir von einem Länderschwerpunkt Baltikum nur träu- men – auch wenn im Eisernen Vorhang allmählich Risse entstan-den. Die 1980er Jahre sind längst Vergangenheit. Heute ist das Baltikum im Land in vielen Facetten präsent, sei es auf den Nordi-schen Filmtagen, bei Forschungsprojekten oder in vielseitigen Partnerschaften. Da war es nur konsequent, unsere baltischen Nachbarn nun auch zum Länderschwerpunkt zu machen.
Eine ausgezeichnete Idee, wie ich meine, denn wir wissen seit über 25 Jahren: Was das Festival anpackt, das hat Hand und Fuß und findet immer ein begeistertes Publikum. Das SHMF ist eine Marke, der Name ist Programm: Das, was draufsteht, ist auch drin. Der schleswig-holsteinische Musiksommer bietet internationale Künstler, exzellenten Nachwuchs, kulturellen Austausch auf Spit-zenniveau und ungewöhnliche Spielorte.
Klanghafte Namen machen den Sommer darüber hinaus zu einem vielstimmigen Ereignis: Wir freuen uns auf die Pianisten Grigory Sokolov, Elisabeth Leonskaja und Maurizio Pollini, den wir zum ersten Mal begrüßen. Außerdem geben die Wiener Phil-harmoniker mit Lorin Maazel ihr Debüt. Weitere bedeutende Orchester haben sich im Land zwischen den Meeren angesagt. So werden uns das Symphonieorchester des Bayerischen Rund-funks und das Mariinsky Theatre Symphony Orchestra verzau-bern. Ich freue mich schon jetzt auf den SHMF-Sommer 2013 und danke Rolf Beck und seinem gesamten Team für ihr herausragen-des Engagement.
Ministerpräsident Torsten AlbigVorsitzender des Kuratoriums des Schleswig-Holstein Musik Festivals
Vorwort
Sie gehören zu unseren europäischen Nachbarn, und doch wissen wir wenig über sie. Die Staaten Estland, Lettland und Litauen sind große Musiknationen, die es beim Schleswig-Holstein Musik Festi-val noch zu entdecken gilt. Nachdem wir mittlerweile rund um den Globus gereist sind, richten wir unseren Blick nun gen Ost-see. Auch wenn die Länder-Trias unter dem Motto »bewegend baltisch« eine schöne Einheit bildet, so ist doch jedes Land ein eigenständiger kultureller Solitär.
Aus der Fülle des Angebots mag vielleicht der Este Arvo Pärt, dem wir ein ganzes Wochenende widmen, der signifikanteste Ver-treter seines Landes sein. Mit der Kremerata Baltica und dem lettischen Stargeiger Gidon Kremer haben wir nicht nur langjährige Gäste wieder im Festival, sondern auch ein exzellentes baltisches Kammerorchester. Eine der Ausnahme-Sängerinnen der Opern-welt ist die litauische Sopranistin Violeta Urmana, die als Isolde in Wagners Liebesdrama »Tristan und Isolde« brillieren wird.
Lassen Sie sich vom Vokalcharme der Latvian Voices hinreißen, erleben Sie den jungen Klaviervir tuosen Vestard Shimkus am Be-ginn seiner Weltkarriere, lauschen Sie den betörenden Klängen der Geigerin Baiba Skride, und tauchen Sie in die folkloristische Rockwelt der Gruppe Iļģi ein. Seien Sie dabei, wenn Altmeister David Geringas das traditionsreiche Litauische Kammerorchester aufspielen lässt, oder entdecken Sie den magisch-suggestiven Klangzauber von Pēteris Vasks. Ein besonderes Highlight wird die Eröffnung des Länderschwerpunktes mit dem Baltic Youth Philhar-monic sein, wenn Kristjan Järvi gleich alle drei Länder vereint.
Begleiten Sie uns auf unserer musikalischen Entdeckungsreise.Herzlich
Prof. Rolf BeckIntendant des Schleswig-Holstein Musik Festivals
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»Musica baltica« – Musik des Grenzlandes
»Das Baltikum« ist ein geopolitisches Konstrukt des 20. Jahrhun-derts. In den 1920er Jahren wurde es üblich, Estland, Lettland und Litauen in einem Atemzug zu nennen, und aus der Perspektive der jüngeren Geschichte betrachtet mag es auch so scheinen, als ob die drei baltischen Staaten immer eine gemeinsame oder zu-mindest ähnliche Vergangenheit gehabt hätten. Doch haben erst die Katastrophen des Ersten Weltkriegs und der bolschewistischen Revolution in Russland zur Ausrufung dieser neuen Nationalstaa-ten im Jahr 1918 geführt. Bis dahin sah die politische Karte der Region anders aus, und die Frühgeschichte dieser Länder verlief doch erheblich unterschiedlich.
Einem Ortsunkundigen kommt es zunächst überraschend vor, dass die Esten, Letten und Litauer sich untereinander sprachlich nur schwer verstehen: Die lettische und die litauische Sprache sind zwar verwandt und bilden gemeinsam die ostbaltische Sprachgruppe, das Estnische gehört dagegen aber nicht einmal zu den indogermanischen Sprachen, wie das Lettische und das Litauische, sondern zusammen mit dem Finnischen zur finno-ugri schen Sprachfamilie. Estland und Lettland hatten bis 1918 nie eine eigene Staatlichkeit, und in Estland gab es auch nie einen richtigen Herrscherhof; Litauen war aber hingegen schon im Mit-telalter ein eigenständiges Fürstentum. Die Frühgeschichte Litau-ens ist mit den Kiewer Rus verbunden und die jüngere Geschich-te sehr eng mit Polen. Lettland und Estland dagegen waren im 13. und 14. Jahrhundert vom Deutschen Orden unterworfen, und dieses Gebiet – zwei Drittel des heutigen Baltikums – war noch bis 1918 administrativ als Estland, Livland und Kurland dreige -teilt, die Sprachgrenzen der alteingesessenen Bevölkerung völlig verkennend. Obwohl dieser Teil des Baltikums im 18. Jahrhundert von Russland unterworfen wurde, blieb dort der kulturelle Ein-fluss der Deutschen außergewöhnlich stark.
So ist es vielleicht nicht einmal überraschend, dass in Estland, Lettland und Litauen bei der Wiederherstellung der staatlichen Unabhängigkeit sogar die politischen Systeme unterschiedlich ein-
PUBLIKUMSLIEBLING.
Ricola präsentiert: eine Sinfonie aus dreizehn wertvollen Schweizer Kräutern.
Extra beruhigend und wohltuend für Hals und Rachen. Unvergleichlich mild
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stören kann – denn Husten spielt hier keine Rolle. Genießen sie die Vorstellung.
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geordnet wurden und dass bis heute in den drei Ländern verschie-dene Währungen gelten. Das gemeinsame Schicksal bezüglich der politischen Machenschaften am Vorabend des Zweiten Weltkriegs sowie während der sowjetischen Fremdherrschaft hat die drei bal-tischen Staaten stark zusammengeschweißt. Dagegen wird es heute wiederum diskutiert, ob es so etwas wie das ge mein same Bewusstsein einer »baltischen Identität« überhaupt gibt.
Für einen westlichen Betrachter befanden sich die baltischen Staaten während der letzten 20 Jahre wohl nicht mehr am Rande der Welt: Wie schon einmal zwischen den zwei Weltkriegen, haben sich alle drei wieder für die Westorientierung entschieden und wurden 2004 sowohl in die EU als auch in die NATO auf-genommen. Und irgendwie scheint auch dieser Verlauf für die ganze unruhige Geschichte dieser Länder kennzeichnend zu sein: immer zwischen den Interessen der Größeren, immer wieder vor die Wahl der Richtung gestellt, immer zwischen zwei verschiede-nen Welten oder am Rande der einen oder der anderen Welt. Zu dem war das Baltikum immer eine Wasserscheide zwischen dem westlichen und östlichen Christentum. Im 16. und 17. Jahrhun-dert verlief durch das Baltikum die Spaltungslinie zwischen dem katholischen und reformatorischen Europa. Die Gründung des
Jesuitenkollegs in Vilnius (1570), welches bald zu einer Universität umgewandelt wurde, sowie weiteren Kollegien im damals zu Polen gehörenden Riga und Tartu schufen eine starke Basis für die Gegenreformation im Baltikum. Als dann die Schweden den nördlichen Teil des Baltikums bis Tartu und Riga eroberten, grün-deten sie 1632 im fast völlig verwüsteten Tartu die zweitälteste schwedische Universität als deutliches Symbol der reformatori-schen Gegenkraft sowie als schönes Beispiel, wie die politische Rivalität die geistigen Kräfte auch positiv mobilisieren kann. Für das Baltikum sind aber auch heute noch das Übergewicht der evangelisch-lutherischen Kirche im Norden und das der katholi-schen Kirche im Süden kennzeichnend.
Bei der Identitätsbildung insbesondere kleinerer Völker spielt Musik eine überaus wichtige Rolle. Im Jahr 2008 wurden die baltischen Sängerfeste in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit der UNESCO eingetragen, und diese Großveran-staltungen sind wahrscheinlich die bekanntesten kulturellen Er-eignisse dieser drei Länder: Wer einmal einen Riesenchor von 25.000 Stimmen auf dem Sängerfeld in Tallinn oder im Waldpark in Riga erlebt hat, dem wird dies unvergesslich in Erinnerung bleiben. Die Esten schätzen ihre Singtradition so hoch, dass sie sich als »ein Volk des Gesangs« bezeichnen, für die Letten würde eine solche Bezeichnung ebenso gut passen.
Mischa Maisky Elmshorn 10.8.,Kiel 11.8. (s. S. 78)
Iveta Apkalna Hamburg 18.7.,Lübeck 19.7. (s. S. 35)
Kristīne Opolais Lübeck 24.8., Kiel 25.8. (s. S. 99)
Gidon Kremer Haseldorf 9.7. (s. S. 20), Kiel 24.7., Husum 25.7. (s. S. 41)
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Millionen Menschen auf etwa 600 Kilometern, die von Tallinn über Riga nach Vilnius reichte und die drei Staaten in ihrem Wunsch nach Freiheit verband – dies alles ging als gelungenes Beispiel eines friedlichen Umsturzes unter dem Begriff »Singende Revolution« in die Geschichte ein.
Für die baltischen Kleinvölker ist die Konstituierung ihrer Identität durch ihre Kultur, besonders durch ihre Musikkultur essentiell. Statistisch ist es ja nicht erklärbar, wie diese drei Län-der, deren Einwohnerzahl sich insgesamt nicht einmal auf sieben Millionen beläuft, so viele bedeutende Musiker hervorbringen konnten: viele prominente Komponisten, seien es Arvo Pärt aus Estland, Pēteris Vasks aus Lettland oder Bronius Kutavičius aus Litauen, eine ganze Reihe von Top-Dirigenten wie die Esten Nee-me und Paavo Järvi oder die Letten Mariss Jansons und Andris Nelsons, die estnischen und lettischen Berufschöre und Chor-dirigenten wie Tõnu Kaljuste oder Kaspars Putniņš, die weltbe-kannten Sängerinnen wie Violeta Urmana, Inessa Galante, Elīna Garanča oder Kristīne Opolais, das legendäre Lithuanian Cham-ber Orchestra oder die Kremerata Baltica. Diese Liste, die sich noch unendlich erweitern ließe, sollte uns überraschend vorkom-men, weil es üblich ist, die baltischen nationalen Traditionen der
Vielleicht ist es etwas paradox, aber diese wichtigsten Instru-mente ihrer nationalen Identitätsbildung haben beide Völker aus dem deutschen Kulturraum übernommen: Die Sängerfeste der Deutschbalten (1836 in Riga, 1857 und 1866 in Tallinn) dienten als Modell für die etwas späteren Feste der Esten und Letten (1869 in Tartu und 1873 in Riga), die zu Grundpfeilern ihres nationalen Selbstbewusstseins wurden. Die ersten professionellen Kom-ponisten estnischer bzw. lettischer Herkunft, wie Rudolf Tobias (1873 – 1918) und Jāzeps Vītols (1863 – 1948), wurden in Sankt Petersburg ausgebildet und standen in ihrem Schaffen in der deutschen und russischen Tradition. Die nächste Generation – mit Cyrillus Kreek (1889 – 1962) und Heino Eller (1887 – 1970) als estni-sche Vertreter – hat dann aber eine Musiksprache mit betont nationalem Einschlag ausgebildet.
Dass das Singen sich auch in eine starke politische Kraft ver-wandeln kann, zeigten eindrücklich die politischen Ereignisse im Baltikum um das Jahr 1990 herum: Die mutigen Rocklieder, die sofort zu Hits wurden, das gemeinsame Singen der lange verbo-tenen nationalen Lieder von einem spontan zusammengekom-menen Massenchor auf dem Sängerfeld in Tallinn, wobei auch die ersten Rufe nach staatlicher Unabhängigkeit laut wurden, sowie die Veranstaltung am 23. August 1989 des »Baltischen Wegs«, der größten Menschenkette der Geschichte mit rund zwei
Baiba Skride Kiel 13.7., Elmshorn 14.7. (s. S. 31), Altenhof 19.7., Pronstorf 20.7. (s. S. 38)
Kristjan Järvi Kiel 13.7., Elmshorn 14.7. (s. S. 31)
Mariss Jansons Hamburg 3.8. (s. S. 59) Violeta Urmana Lübeck 1.8. (s. S. 55)
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Kunstmusik als recht kurz darzustellen: Herkömmlich beginnt die »amtliche« Geschichte der örtlichen Kunstmusik erst mit der vorletzten Jahrhundertwende. Dies liegt an dem engen nationa-len Fokus, welcher für die Geschichtsschreibung dieser Länder noch bis vor kurzem gang und gäbe war. Tatsächlich aber war die baltische Region als Teil des vereinten Ostseeraumes seit mehre-ren Jahrhunderten stark in das nordeuropäische Musikleben integriert, und durch die engen Kontakte mit Deutschland, Polen und Skandinavien war die allgemeine städtische Musikkultur mit ihren typischen Institutionen hier schon spätestens seit dem 14./15. Jahrhundert fest etabliert. Im 17. Jahrhundert tauschten die Hansestädte der Ostsee fleißig ihre Musiker aus, wodurch die neueste Musikmode des Hochbarocks auch in Riga, Tallinn und Narva festen Fuß fasste. Im 18. Jahrhundert wirkte der Bach- Schüler Johann Gottfried Müthel und der Enkel des »großen« Telemanns, Georg Michael in Riga sowie Johann Adam Hiller am Kurländischen Herzogshof in Mitau (heute Jelgava). Mozarts »Zauberflöte« sah man in Tallinn schon vier Jahre nach ihrer Ur-aufführung in Wien. Im 19. Jahrhundert wurden in vielen balti-schen Städten Musikgesellschaften gegründet und damit dem bürgerlichen Musikleben der Weg bereitet, in Riga sogar unter Mithilfe von Richard Wagner. Auch lagen Städte wie Jelgava, Riga und Tartu auf dem Weg aus dem westlichen Europa nach Sankt Petersburg, und große Virtuosen wie Clara Schumann oder Franz Liszt gaben hier auf der Durchreise Konzerte.
An abgelegeneren Orten nimmt man eher die Nachteile eines Grenzgebiets wahr und fühlt sich oft von den Möglichkeiten gro-ßer Metropolen abgeschnitten. Doch hat jeder Ort auch seine positiven Seiten, so auch die Peripherie – manchmal gerade auf-grund der Entfernung von großen politischen oder ideologischen Zentren. Beispielsweise konnte der gebürtige Deutsche Johann Valentin Meder 1680 als Gymnasialkantor in Tallinn seine Oper »Die beständige Argenia« komponieren und aufführen, woge-gen dies im damaligen Norddeutschland aus ideologischen Grün-den noch nicht möglich war – heute zählt sie zu den allerersten deutschen Opern. Und auch während der Sowjetzeit war gerade das abgelegene Baltikum ein guter Ort für kulturelle Ereignisse, welche in Moskau oder Leningrad verboten waren. In den frühen 1970er Jahren war es die Alte-Musik-Bewegung, die in Estland ihren Anfang nahm, und der Avantgarde der sowjetischen Kom-ponisten (z. B. Schnittke, Gubaidulina, Denissow) bot man in den 1970er Jahren oft gerade in Tallinn, Riga oder Vilnius ein Podium.
Nach der bedrückenden Zeit der stalinistischen Kulturpolitik wurde in den 1960er Jahren die junge Generation baltischer Komponisten, mit Avantgardemitteln brav experimentierend, in
der sowjetischen Musikszene stärker wahrgenommen. Unter den jungen Komponisten waren auch Veljo Tormis, der das Chor- repertoire mit einer modernen Musiksprache verband, sowie Arvo Pärt, der in der Sowjetunion einer der ersten Komponisten war, der sich mit der Zwölftonmusik und der seriellen Technik beschäftigte. Der mutige Stil der jungen Komponisten symbo- lisierte einen radikalen Neuerungswillen in dieser Generation, der jedoch bald von einer neuen Stagnation zunichte gemacht wurde. Für einen Umbruch steht das Jahr 1968: Die weltweiten Studentenbewegungen und die gewaltsame Niederschlagung des Prager Frühlings beendeten das politische »Tauwetter« in der Sowjetunion. In dieser neuen kulturpolitischen Situation versuch-ten viele Komponisten, einen neuen Weg zu finden.
Veljo Tormis (geb. 1930) hat seine äußerst kommunikative Musiksprache schon in der Mitte der 1960er Jahre ausgearbei- tet. Seitdem war sein gesamtes Lebenswerk der Bestimmung einer estnischen musikalischen Identität gewidmet, und er war in Estland mehrere Jahrzehnte lang der am höchsten geschätzte sowie am meisten aufgeführte Komponist. Sein Stil, manchmal als »schamanistischer Minimalismus« beschrieben, stützt sich stark auf die alten Runenlieder (»regilaul«) – auf das nahezu aus-
Lauma Skride Altenhof 19.7., Pronstorf 20.7. (s. S. 38)
Gunārs Upatnieks Ahrensburg 9.7., Norderstedt 10.7. (s. S. 21)
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gung mit früher Musik und Gregorianik sich da noch zitathaft hören lässt. 1976 brachte Pärt dann seine neue, zutiefst persönli-che Kompositionstechnik, den sogenannten »Tintinnabuli«-Stil, an die Öffentlichkeit. »Ich baue aus primitivstem Stoff, aus einem Dreiklang, einer bestimmten Tonalität. Die drei Klänge eines Dreiklangs wirken glockenähnlich. So habe ich es Tintinnabuli genannt«, so Pärt. Zwei größere Kompositionen des Jahres 1977 – »Cantus in Memory of Benjamin Britten« und das Konzert für zwei Violinen und Orchester »Tabula rasa« – zählten bald zu den beliebtesten Werken der neuen Orchestermusik, und mit »Passio« (1982), »Te Deum« (1984), »Kanon pokajanen« (1997) so- wie »Adam’s Lament« (2010) hat Pärt das Wesen großangelegter Vokal werke neu definiert.
Ähnlich wie im Falle der Volksmusik- und der Alte-Musik-Be-wegung war die Suche nach neuen Ausdrucksmitteln sowie die Sehnsucht nach schöpferischer Freiheit in der baltischen Musik der 1970er Jahre mit der damaligen Rockmusikszene verbunden. Sensationell und rebellisch wirkte in diesem Zusammenhang im Jahr 1973 die Sinfonie Nr. 4 »Rock Symphony« eines der beliebtes-ten lettischen Komponisten Imants Kalniņš (geb. 1941), der auch als Rockmusiker tätig war und die erste Rockoper der Sowjetuni-on komponiert hat. Und auch Erkki-Sven Tüür (geb. 1959) begann seine musikalische Laufbahn als Rockmusiker, und zwar in dem
gestorbene Volkserbe, Lieder im Wechselgesang von Solist und Chor, die Tormis in seinem riesigen Lebenswerk zu neuem Leben erweckt hat. Tormis hat selbst gesagt, dass er im Verhältnis zu den Volksliedern eher ein Vermittler sei als ein Schöpfer, dass »nicht ich es bin, der die Volksmusik verwendet, sondern die Volksmusik von mir Gebrauch macht«. Auf seine Visitenkarte und Türklingel schrieb er im Jahr 2000 »Komponist emeritus«, aber nach wie vor bleibt er seiner lebenslangen Berufung treu, die uralte Liedtradition seinem Volk nahezubringen.
Unter den estnischen Komponisten ist der fünf Jahre jüngere Arvo Pärt (geb. 1935) allerdings der weltweit bekanntere. Im Jahr 1968 hätte er, der heute zu den meistaufgeführten zeitgenössi-schen Komponisten zählt, das Komponieren aber fast aufgege-ben. Sein berühmtes »Credo« (1968) wurde zur Abrechnung mit der avantgardistischen Kompositionsweise. Mit diesem Werk und seinem eindeutigen religiösen Manifest nahm Pärt auch den Bruch mit der sowjetischen Regierung in Kauf – das führte ihn 1980 unter anderem auch in die Emigration nach Wien und Berlin.
Mitten in der darauffolgenden Zeit des Schweigens war die Sinfonie Nr. 3 (1971) ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu Pärts eigener Musiksprache, obwohl seine damalige Beschäfti-
Tõnu Kaljuste Hamburg 9.8. (s. S. 73), 10.8. (s. S. 75), 11.8. (s. S. 77)
Vestard Shimkus Reinbek 14.8.,Bad Segeberg 15.8. (s. S. 81)
Andris Nelsons Lübeck 24.8.,Kiel 25.8. (s. S. 99)
Iļģi Hamburg 2.8., Kiel 3.8. (s. S. 58)
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von ihm selbst gegründeten kammermusikalischen Rockensemble »In Spe«. Heute wohnt er in ziemlicher Abgeschiedenheit inmit-ten unberührter Natur auf der estnischen Insel Hiiumaa (Dagö) und zählt als begabter Dramatiker und Meister der prächtigen Klangfarben zu den bemerkenswertesten Orchesterkomponisten unserer Zeit.
Ein aufrichtig emotionaler, gar leidenschaftlicher musikalischer Ausdruck mit persönlicher Botschaft, ein starker rhythmischer Impuls sowie die mächtig farbigen Klanglandschaften gelten vielen als Kennzeichen der gesamten baltischen Musik, besonders ausgeprägt finden sich diese Züge allerdings im Œuvre des pro-minentesten lettischen Komponisten Pēteris Vasks (geb. 1946). Vasks wird oft als bedeutendster Vertreter der baltischen Musik angesehen, zudem ist seine Lebensgeschichte beispielhaft für die vielen Künstlerschicksale im Baltikum und im gesamten »Ost-block«: Als Sohn eines Pfarrers musste er sowohl während seines Studiums als auch in seinem Schaffen immer wieder mit Hinder-nissen leben, die allerdings seinen unbedingten Ausdruckswillen noch mehr stärkten. Er hat selbst immer betont, dass er seine Musik als eine tröstende Botschaft wahrnimmt und dass er mit seiner naturnahen Klangwelt die Harmonie, an der es im Leben der Menschen mangelt, fördern will.
Ist denn das etwas, was die bunte und vielschichtige musika-lische Landschaft des Baltikums doch vereinigt? Das Überwinden der Bedrängnis eines Grenzlandes mit verwickelter Geschichte? Oder doch die Schaffensfreude, die gar nicht von äußeren Um-ständen abhängt? Um sich das klarzumachen, benötigt ein Mu-siker einen Blick und ein Ohr von außen.
Der Autor: Prof. Dr. Toomas Siitan, geboren 1958, erlang 1981 das Kom-
ponistendiplom der Estnischen Musikakademie, war danach hauptsächlich
als Musikwissenschaftler tätig. Nach der Promotion 2003 an der Universität
Lund (Schweden) erhielt er 2004 die Stelle des Professors für historische
Musikwissenschaft an der Estnischen Musik- und Theaterakademie in Tallinn.
Er ist Vorsitzender der Estnischen Gesellschaft für Musikwissenschaft und
Vizepräsident des Estnischen Musikrats. Darüber hinaus ist er als Dirigent
aktiv (1994 Gründung des Ensembles Studio Vocale). Zudem ist er Gründer
(1994) und Leiter des Festivals für Alte Musik im estnischen Haapsalu.
Der Länderschwerpunkt Baltikum wird gefördert durch die Kultur-
ministerien aus Estland, Lettland und Litauen.
www.eon-hanse.com
Große Werke hinterlassen nachhaltig EindruckUm die Energiewende in Schleswig-Holstein zu schaffen, benötigt das Land starke Netze für die Aufnahme und den Transport von Strom. Für die Aufnahme erneuerbarer Energien ins Netz investieren wir in den nächsten Jahren rund 120 Millionen Euro. Damit und mit unserer Unterstützung von Kultur, Sport, Umwelt und Bildung engagieren wir uns nachhaltig für die Zukunft in Schleswig-Holstein.
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28.6.
Timmendorfer Strand-NiendorfEvers-WerftFreitag 22 Uhr JB 2€ 30,-/erm. € 24,- (keine Sitzplätze)
JazzBaltica – DanceNight
Samúel Jón Samúelsson Big Band
feat. Nils Landgren
Nach dem fulminanten Neustart von JazzBaltica an der Ostsee in Nien-dorf geht es nun am neuen Ort in die nächste Runde. Vom 27. bis zum 30. Juni 2013 richtet JazzBaltica den Blick wieder auf die europäische Jazzszene, aber auch darüber hinaus – die Dance-Night bestreitet nämlich die isländische Samúel Jón Samúelsson Big Band. Ist es ein Zufall, dass ausgerechnet eine isländische Bigband den Jazzfunk reani-miert? Nein, verwundern darf das nicht, denn die eng vernetzte Musikerszene des Inselstaates zeichnet sich seit lan-gem durch hohe Qualität in allen Gen-res aus. So bietet die 20-köpfige Samúel Jón Samúelsson Big Band ungemein dynamischen, mitreißenden Funk, der mit schweißtreibenden, polyrhythmi-schen Afrobeats à la Fela Kuti eine höllisch scharfe und tanzbare Verbin-
dung eingeht. Impulsive Black Music vom Polarkreis! Posaunist und Band- leader Sammi Samúelsson spielte mit seiner Band Jaguar bereits im Vorpro-gramm des legendären James Brown und versteht es, die elektrisierenden Grooves seiner Bigband mit unwider-stehlichen Melodien und Blaxploita-tion-Motiven amerikanischer Film- und TV-Soundtracks anzureichern. Die Live-Präsenz ist absolut spek takulär: drei Horn-Sections mit jeweils fünf Trompe-ten, Saxophonen und Posaunen sorgen in Kombination mit einer exquisiten Rhythmusgruppe für eine Druckwelle, die alles und jeden mitreißt. Dreckige Gitarrenlicks, psychedelische Orgel-sounds und kollektivimprovisatorische Passagen, die den Vergleich mit dem Sun Ra Arkestra oder der Brass Con-struction nicht zu scheuen brauchen, befeuern die wilde Afro-Funk-Party und treiben sie zu immer neuen Highlights. Schriftliche Kartenbestellungen für dieses
Konzert sind ab sofort möglich.
Gesamtprogramm ab 20.3. unter
www.jazzbaltica.de
Samúel Jón Samúelsson Big Band Nils Landgren
JazzBalticaHusumTimmendorfer Strand-Niendorf
27. – 30.6.
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LübeckMusik- und KongresshalleSonntag 20 Uhr K 2€ 99,- 84,- 67,- 50,- 25,-7.7.
leerer Virtuosität, komponierte hier ein Werk, das sich weniger durch musi-kalische Brillanz als durch sinfonische Dichte und wirkliche Innerlichkeit aus-zeichnet und einen besonderen Prüf-stein für jeden Pianisten darstellt. So sind beide Werke – Schumanns Konzert und Bruckners Sinfonie – hervorra-gende Zeugnisse der Wahrhaftigkeit und künstlerisch tiefen Strahlkraft der Romantik.Das Konzert am Sonntag wird live vom NDR auf
3sat und von NDR Kultur übertragen.
E r ö f f n u n g s k o n z e r t
Hélène Grimaud Klavier
NDR SinfonieorchesterThomas Hengelbrock Dirigent
Robert Schumann
Klavierkonzert a-Moll op. 54
Anton Bruckner
Sinfonie Nr. 4 Es-Dur »Romantische«
Seit nunmehr 25 Jahren gehört es zu der schönen Tradition, dass das NDR
Sinfonieorchester das Schleswig-Holstein Musik Festival feierlich eröffnet. Musik-geschichte geschrieben haben die legen-dären Bruckner-Konzerte, die Günter Wand beim SHMF aufgeführt hat. 1987
beschloss der Ehrendirigent des NDR
Sinfonieorchesters mit Bruckners Sinfo-nie Nr. 8 das Festival, und bei seinem letzten Festivalauftritt am 8. Juli 2001
stand ebenfalls mit der Sinfonie Nr. 9 ein Werk des österreichischen Kompo-nisten auf dem Programm. Wenn Chef-dirigent Thomas Hengelbrock das SHMF
2013 ebenfalls mit einer Bruckner-Sinfo-nie, der sogenannten »Romantischen«, eröffnet, dann erinnert er mit dieser Komposition zum einen an die künstle-rischen Leistungen Günter Wands und begibt sich gleichzeitig mit seinen eige-nen musikalischen Vorstellungen auf einen neuen Weg der Bruckner-Interpre-tation. Neue Bahnen hat auch Robert Schumann mit seinem einzigen Klavier-konzert eingeschlagen. Schumann, der erklärte Feind aller Äußerlichkeiten und
LübeckMusik- und KongresshalleSamstag 20 Uhr K 1€ 99,- 84,- 67,- 50,- 25,-6.7.
Thomas Hengelbrock
Hélène Grimaud
Hören und genießen
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Frequenzen unter
ndr.de/ndrkultur
Kulturpartner des Schleswig-Holstein Musik Festivals
1866_kultur_AZ_shmf_113x175.indd 1 07.01.13 13:33
20 21
10.7.
NorderstedtKulturwerk am SeeMittwoch 20 Uhr K 8€ 35,- 28,- 20,- 10,-
auch dem Letten Gunārs Upatnieks, der 2009 nicht nur den 1. Preis, sondern auch den Publikumspreis beim presti-geträchtigen Münchner ARD-Musik-wettbewerb gewann. Upatnieks, 1983 geboren, begann mit 13 Jahren mit dem Kontra bassspiel und studierte in Riga und Brünn. Seit 2011 ist er Kontrabassist der Berliner Philharmoniker. In einem Interview mit dem Bayerischen Rund-funk anlässlich seines Preisgewinns ließ er verlauten, dass sein größter Traum sei, Kontrabasssolist zu werden und dazu beizutragen, dass der Kontrabass als Soloinstrument genauso bekannt wird wie die gängigen Soloinstrumente. Und er träume davon, als Solist mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Mariss Jansons zu spie-len. So klangschön und intonationssicher der Lette heute bereits spielt, ist ihm dies durchaus zuzutrauen.K 8 Gefördert durch Kulturinitiative Norderstedt
K o n t r a b a s s i m R a m p e n l i c h t
Gunārs Upatnieks Kontrabass
Agnese Egliņa Klavier
Pēteris Vasks
Bass Trip für Kontrabass soloGiovanni Bottesini
Fantasie über Themen aus »La Sonnambula« von Vincenzo Bellini für Kontrabass und Klavier
Reinhold Glière
Intermezzo op. 9 Nr. 1 und Tarantella op. 9 Nr. 2 für Kontrabass und Klavier
Richard Strauss
Romanze G-Dur für Kontrabass und Klavier (Bearbeitung der Romanze F-Dur für Violoncello und Klavier von Gunārs Upatnieks)
Laura Gustovska
Zīds (Seide) für KlavierGiovanni Bottesini
Grande allegro di concerto für Kontrabass und Klavier
César Franck
Sonate A-Dur für Violine und Klavier (für Kontrabass und Klavier bearbeitet von Gunārs Upatnieks)
Als Kontrabassist hat man’s nicht leicht. Von einem Solistendasein kann der Kon-trabassist mangels Repertoire und einer quasi nicht vorhandenen solistischen Tra-dition seines Instruments nur träumen. Und dennoch kann sich ein Kontrabas-sist, sollte er doch einmal solistisch auf der Bühne stehen, der vollen Sym pathie des Publikums gewiss sein. So erging es
AhrensburgMarstallDienstag 20 Uhr K 3€ 35,- 28,- 20,-9.7.
studierte er am Gnessin-Institut in Mos-kau. 1981 emigrierte er in den Westen und ließ sich in Wien nieder, wo er seit Beginn der 1990er Jahre als Professor an der Universität für Musik und darstellen-de Kunst lehrt. Eine Generation jünger als Kremer und Maisenberg ist die litau-ische Cellistin Giedrė Dirvanauskaitė. Zwar wurde sie noch zu Sowjetzeiten in Kaunas geboren, ihr Studium absol-vierte sie aber Anfang der 1990er Jahre bereits im wieder unabhängigen Litau-en. Kremer und Maisenberg spielten schon 1972 erstmals zusammen, seitdem verbindet beide eine enge künstlerische Partnerschaft. Giedrė Dirvanauskaitė ist Gründungsmitglied der Kremerata Baltica und ebenfalls häufige Kammer-musikpartnerin Kremers – beste Voraus-setzungen also für einen fein aufein-ander abgestimmten Trioabend.
R o m a n t i s c h e s R a u s c h e n
Oleg Maisenberg Klavier
Gidon Kremer Violine
Giedrė Dirvanauskaitė Violoncello
Franz Liszt
La lugubre gondola für Violine und KlavierVier Lieder für Klavier nach SchubertFranz Schubert
Sonate für Violine und Klavier A-Dur op. 162 D 574
Klaviertrio Nr. 1 B-Dur op. 99 D 898
»Zwischen Welten« lautet der Titel eines der drei autobiographischen Bücher Gidon Kremers. Zwischen ver-schiedenen Welten zu leben – das war die Erfahrung vieler prominenter Musi-ker aus der ehemaligen Sowjetunion. Geboren 1947 in Riga – damals war Lettland noch eine Sowjetrepublik – als Sohn eines baltisch-jüdischen Vaters und einer deutschen Mutter, studierte Gidon Kremer ab 1965 bei David Ois-trakh am Moskauer Konservatorium. 1982 erhielt Kremer eine endgültige Ausreisegenehmigung, durfte aber weiter in Moskau und Leningrad kon-zertieren, unterhielt allerdings nun Wohnsitze in München und New York, später im schweizerischen Laufen und in Paris. Einen ähnlichen Verlauf nahm auch Oleg Maisenbergs Lebensweg. Geboren wurde er 1945 als Sohn jüdi-scher Eltern im heute ukrainischen Odessa, das damals ebenfalls noch zur Sowjetunion gehörte. Von 1966 bis 1971
HaseldorfRinderstallDienstag 20 Uhr K 4€ 45,- 34,- 22,- 10,-9.7.
Gidon Kremer Gunārs Upatnieks
22 23
10.7.
HamburgErnst Deutsch TheaterMittwoch 20 Uhr K 11€ 49,- 43,- 35,- 26,- 17,-
Das Glück der beiden wird allerdings neidisch vom einäugigen Riesen Poly-phem beäugt, der ebenfalls in Galatea verliebt ist. Immer wieder weist Galatea seine Annäherungsversuche zurück, woraufhin Polyphem, rasend vor Eifer-sucht, seinen Rivalen Acis mit einem Felsblock erschlägt. In tiefer Trauer und Verzweiflung bittet Galatea ihren Vater, den Meeresgott Nereus, Acis in Gestalt einer reinen, silbernen Quelle wieder zu neuem Leben zu erwecken, auf dass sich die beiden Liebenden im Meer wieder vereinen können. Der Hamburger Desi-gner und Bühnenbildner Peter Schmidt, der in den vergangenen Jahren schon zahlreiche SHMF-Projekte in Szene gesetzt hat, nimmt sich dieses reizvollen Stoffes an und wird für eine effektvolle visuelle Ausgestaltung des Händel-Werkes sorgen.
M y t h i s c h e r B a r o c k
Christiane Karg Sopran (Aci)
Hilary Summers Mezzosopran (Galatea)
Christopher Purves Bass (Polifemo)
Peter Schmidt Set Design
Elbipolis Barockorchester HamburgJonathan Cohen Dirigent
Georg Friedrich Händel
Aci, Galatea e Polifemo HWV 72
Die Schöne und das Biest – diese Kon-stellation hat schon die alten Griechen gereizt, und der Stoff hat bis heute nichts von seiner Faszination verloren. Händel hat den antiken Mythos, der seine schönste Ausformung in den Metamorphosen des Ovid fand, gleich zweimal vertont. Bekannter ist heute die englischsprachige Masque »Acis and Galatea« HWV 49 aus dem Jahr 1718. Die beim SHMF zu hörende italienisch-sprachige Serenata à tre »Aci, Galatea e Polifemo« HWV 72 entstand bereits 1708, also während Händels Italien-Aufenthalt. In Auftrag gegeben hatte das Werk höchstwahrscheinlich die Her-zogin von Laurenzano, Donna Aurora Sanseverino. Die ebenso vermögende wie einflussreiche Adelige wünschte sich für die Hochzeit ihrer geliebten Nichte Beatrice Tocco mit Tolomeo Saverio Gallio ein reizvolles musikali-sches Beiprogramm. Ihr Privatsekretär Abbate Nicola Giuvo schuf schließlich das Libretto. Die schöne Meeresnymphe Galatea liebt den jungen Schäfer Acis.
HamburgErnst Deutsch TheaterDienstag 20 Uhr K 6€ 49,- 43,- 35,- 26,- 17,-9.7.
Jazz und Popularmusik an der Musik-hochschule Stuttgart. Auf der Basis dieses hohen instrumentalen Könnens erschaffen die drei eine fesselnde, ganz eigenständige Musik, die aber auch ihre Wurzeln im Klezmer und in der Weltmusik immer wieder durchscheinen lässt. Namensgeber David Orlowsky ent-lockt seiner Klarinette dabei ein wahres Füllhorn an Klangfarben. Seine große Stärke ist allerdings das leise Klangspek-trum, samtig-warm und hauchzart ist dann sein Ton. Gerne spielt das David Orlowsky Trio mit Gastmusikern, so wie im Rahmen des SHMF mit dem Akkor-deonisten Klaus Paier. Wie seine drei deutschen Musikerkollegen lässt sich der Österreicher ebenso ungern stilistisch festlegen, und so darf man sich auf ein höchst vielfältiges und mitreißendes Konzert freuen.
S ( w ) i n g i n g C l a r i n e t
David Orlowsky TrioKlaus Paier Bandoneon
Die vielen Facetten des Klezmer
»Irgendwie funktionieren wir wie ein Streichquartett. – Jedenfalls sind wir keine Klezmerband. – Ich finde, wir sind eigentlich ’ne Popband. – Also, Jazz ist es jedenfalls nicht. – Aber Konzertmusik und in gewisser Weise tanzbar. – Wir haben uns schon lange Gedanken dar-über gemacht, wie man das eigentlich beschreiben könnte, was wir machen, und wir sind auf den Begriff Kammer-weltmusik oder Chamber World Music gekommen. Wir zitieren jetzt nie direkt aus irgendeiner Kultur, sondern wir machen uns die Elemente zu eigen und drehen und schrauben daran solange rum, bis es wirklich unser Klang ist.« So der Versuch der drei Musiker des David Orlowsky Trios, ihre Musik zu beschreiben. Eingängig wie Popmusik ist ihre Musik, aber ausgefeilt wie klas-sische Kammermusik. Ihre Instrumente beherrschen die drei auf höchstem Niveau, und das wundert nicht: David Orlowsky studierte klassische Klarinette bei Manfred Lindner an der Folkwang-Hochschule in Essen sowie bei Charles Neidich und Ayako Oshima an der Manhattan School of Music in New York, Jens-Uwe Popp klassische Gitarre in Lübeck und Hamburg und Florian Dohrmann Kontrabass im Fachbereich
Kiel-MolfseeWinkelscheune im FreilichtmuseumDienstag 20 Uhr K 5€ 45,- 34,- 22,- 10,-9.7. 10.7.
PronstorfKuhstallMittwoch 20 Uhr K 10€ 39,- 32,- 22,- 10,-
David Orlowsky Trio Christiane Karg
24 25
12.7.
RellingenKircheFreitag 20 Uhr K 14€ 49,- 43,- 31,- 20,- 10,-
te.« Unerschütterlich zu seinen eigenen Überzeugungen zu stehen und sich nicht durch den Klassikmarkt verbiegen zu lassen, dies hat sich nicht nur das jun-ge französische Quartett auf die Fahnen geschrieben – diesem Grundsatz ist auch Sabine Meyer stets gefolgt. Das hat sich ausgezahlt. Seit über zwanzig Jahren ist Sabine Meyer gefragt wie kaum eine andere Klarinettistin weltweit, und sie hat Maßstäbe gesetzt, an denen sich die jüngeren Kollegen messen lassen müs-sen. Seit 1993 ist sie Professorin an der Musikhochschule Lübeck und dadurch dem Festival besonders eng verbunden. Eine absolute Perle der Klarinettenlite-ratur stand bei ihren zahlreichen SHMF-Gastspielen allerdings noch nie auf dem Programm: Mozarts wunderbares Klarinettenquintett. Das wird nun 2013 nachgeholt.
A r i s t o k r a t i s c h
Sabine Meyer Klarinette
Quatuor Modigliani
Joseph Haydn
Streichquartett B-Dur op. 50 Nr. 1 Hob. III : 44
Maurice Ravel
Streichquartett F-DurWolfgang Amadeus Mozart
Klarinettenquintett A-Dur KV 581
»Natürlich hätte er Bilder nach dem Geschmack der Kritiker und Auftragge-ber malen können – Geld, ein schönes Atelier und die allgemeine Anerken-nung wären ihm dann sicher gewesen. Doch Modigliani war weder der Lüge noch der Anpassung fähig. Alle, die ihm begegneten, wissen, dass er sehr stolz und unbeugsam war.« So der russische Schriftsteller Ilja Ehrenburg über den italienischen Maler und Bildhauer Ame-deo Modigliani, dem Namensgeber des französischen Quatuor Modigliani. Im Interview mit dem Magazin »Ensemble« spricht der erste Geiger des Quartetts, Philippe Bernhard, über die Namens-findung: »Er [Modigliani] war ein ganz besonderer Mann im Hinblick auf die Art, seine Kunst zu fühlen und auszu-drücken. Er hatte eine eigene Auffas-sung von seiner Malkunst und dachte, dass er seine Ausrichtung beibehalten sollte. Er hatte eine sehr starke Persön-lichkeit, wollte seinen Weg nicht verlas-sen, da er sich selbst treu bleiben woll-
WotersenReithalleDonnerstag 20 Uhr K 12€ 49,- 43,- 31,- 20,-11.7.
Quatuor ModiglianiSabine Meyer
26 27
LübeckMusik- und KongresshalleFreitag 20 Uhr K 9€ 54,- 48,- 38,- 26,- 16,-12.7.12.7.
HannoverMarktkircheFreitag 20 Uhr K 16€ 45,- 34,- 22,- 10,-
Dirigenten Krzysztof Urbański, auch Vergleiche mit dem jungen Herbert von Karajan fehlen nicht. Unpräten- tiös und präzise, aber ausdrucksstark dirigiert er. 2010 übernahm Urbański die Position des Chefdirigenten beim Trondheim Symfoniorkester, seit der Spielzeit 2011/12 ist er darüber hinaus Music Director des Indianapolis Sym-phony Orchestra und außerordentli- cher Professor für Orchesterdirigieren an der Indiana University.K 9 Gefördert durch Stadtwerke Lübeck GmbH
K 18 Gefördert durch den Bund Deutscher
Nordschleswiger und die Kommune Sonderburg
E s p r i t u n d D y n a m i k
Fazıl Say Klavier
Schleswig-Holstein Festival OrchesterKrzysztof Urbański Dirigent
Wolfgang Amadeus Mozart
Klavierkonzert C-Dur KV 467
Dmitri Schostakowitsch
Sinfonie Nr. 10 e-Moll op. 93
Wie sonst kein anderer Künstler ver-bindet Pianist und Komponist Fazıl Say Orient und Okzident in seinen Werken. Nicht von ungefähr wählte ihn die EU-Kommission zum »Europäischen Bot-schafter für interkulturellen Dialog«. In der Türkei ist er genauso wie hier ein von Publikum und Kritik gefeier-ter Künstler. Als 15-Jährigen holte ihn David Levine vom Konservatorium in Ankara zum Studium nach Deutsch-land, seitdem ging es steil bergauf. Say beschreitet neue musikalische Wege, indem er türkische Instrumente in seine Kompositionen integriert und sich von türkischen Dichtern inspirieren lässt. Auf der Aufnahme seiner Eigenbearbeitung von Strawinskys »Sacre du printemps« für vier Hände spielte er beide Parts nach einander ein, was ihm einen ECHO Klassik einbrachte. Say spielen zu sehen, ist ein Erlebnis, denn durch seine ausge-prägte Körpersprache und Mimik wer-den die Gefühle unmittelbar.Als »fantastisches Talent« und »Hoff-nungsträger der klassischen Musik« feiert die Presse den jungen polnischen
I l d u e l l o a m o r o s o
Nuria Rial Sopran
Lucia Duchoňová Mezzosopran
Elbipolis Barockorchester Hamburg
Georg Friedrich Händel
Il duello amoroso – Daliso ed Amarilli HWV 82
Arcangelo Corell i
Concerto grosso D-Dur op. 6 Nr. 7Concerto grosso D-Dur op. 6 Nr. 4Alessandro Scarlatti
IL trionfo dell’Onestà – Cupido ed Onestà
In Händels Kantate »Il duello amoro-so« sehnt sich der Hirte Daliso nach einem Schäferstündchen mit der Hirtin Amaryllis, die ihm scheinbar ihre Liebe versprochen hat. Als sie sich in einem Wald treffen, weist sie ihn allerdings zurück. Daliso versucht, sie mit Gewalt zu erobern, woraufhin Amaryllis erklärt, Liebe könne man nicht mit Gewalt erzwingen. Amaryllis zückt schließlich einen Dolch und fordert Daliso auf, ihr damit ins Herz zu stoßen. Daliso winkt ab und bittet um Vergebung, aber alles Flehen hilft nichts. Amaryllis verspottet sein allzu törichtes Liebeswerben, sie sei nie in Liebe zu ihm entfacht gewesen. Händel hat nur diese eine, 1708 in Rom entstandene Kantate für die Besetzung mit einem Sopran, einem Alt und Instru-mentalensemble geschrieben, bei Ales-sandro Scarlatti findet sie sich häufiger. Seine Serenata »Il trionfo dell’Onestà – Cupido ed Onestà« sieht als Solostimmen zwei Soprane vor. Im Streit liegen sich hier der Liebesgott Cupido (Amor) und die Onestà, die Ehrenhaftigkeit. Prota-gonisten der beiden Liebes- und Sänger-duelle sind die bezaubernde spanische Sopranistin Nuria Rial und die slowaki-sche Mezzosopranistin Lucia Duchoňová, die schon 2012 im Rahmen des SHMF einen gefeierten Liederabend gab.K 16 Gefördert durch Bahlsen GmbH & Co. KG
PlönNikolaikircheDonnerstag 20 Uhr K 13€ 49,- 39,- 26,- 10,-11.7.
MeldorfDomSamstag 20 Uhr K 21€ 49,- 39,- 26,- 10,-13.7.
RendsburgChristkircheSonntag 19 Uhr K 24€ 49,- 43,- 31,- 20,- 10,-14.7.
13.7.
Sonderburg (DK)Koncertsalen AlsionSamstag 20 Uhr K 18€ 49,- 43,- 31,-
Krzysztof Urbański
Fazıl SayNuria Rial
Lucia Duchoňová
28 29
Schon seit einigen Jahren begeistert Martin Grubinger Kritiker wie Hörer in stets ausverkauften Konzertsälen. Er schaffte es, das als Soloinstrument lange Zeit nicht für voll genommene Schlagwerk ins Rampenlicht zu holen. Dabei lässt sich der Multipercussionist nicht von Genre- oder Ländergrenzen einschränken, seine Programme ver-sprechen Reisen in entlegene Welten, sowohl geographisch – Projekte mit lateinamerikanischer Musik, afrikani-schen Rhythmen oder einem indischen Percussionisten – oder im übertrage-nen Sinne wie der »Percussive Planet« oder die Welt der Gregorianik. Wenn er mit Freunden aus aller Welt auf der Bühne steht, ist jedenfalls immer ein kurzweiliges Eintauchen in neue Klang-welten garantiert. Für den »Caribbean Showdown« bringt Grubinger nicht nur Percussionisten aus Venezuela, Brasilien und Afrika mit, sondern auch Blechblä-ser, fast alle Jazzer. Der Jazz-Trompeter Josef Burchartz erinnert sich lachend an den Schock der ersten Probe mit Grubin-ger, die sage und schreibe 14 Stunden dauerte, und danach war für Grubinger noch lange nicht Schluss. Mit Grubingers neuem Programm geht es nun in die Karibik, zu südamerikanischer Hitze und Rhythmen. Da dürfen natürlich Werke südamerikanischer Musiker nicht fehlen, wie der Bossa nova João Gilbertos und Werke des Pianisten und Komponisten Michel Camilo, den Grubinger »den wahrscheinlich besten Salsa-Pianisten der Welt« nennt.
C a r i b b e a n S h o w d o w n
Martin Grubinger and The Percussive Planet Ensemble
Michel Camilo
Just KiddingCha-ChaCaribeRod Lincoln
Moods for InteractionJoão Gilberto
Chega de SaudadeMatthias Schmitt
Ghanaia
NeumünsterHolstenhalle, Halle 5Freitag 20 Uhr K 15€ 54,- 48,- 38,- 26,- 16,-12.7.
Martin Grubinger
30 31
14.7.
ElmshornReithalleSonntag 19 Uhr K 22€ 62,- 53,- 43,- 30,-
Europas entwickelt. Wen wundert’s da, dass einer der Söhne der Stadt, nämlich Imants Kalniņš, eine »Rock Symphony« geschrieben hat. Kalniņš, Jahrgang 1941, studierte zwar klassische Musik, widme-te sich aber auch gleichzeitig stets der Komposition von Rockmusik. Er schuf die erste Rockoper der Sowjetunion und besang in seinen Rocksongs das Hippie-leben. Nicht viel weniger originell und ausgefallen ist das Schaffen des 1986 geborenen Litauers Gediminas Gelgotas. Seine Kompositionen sind ästhetische Gesamtkunstwerke, experimentell, häufig multimedial oder audiovisuell in Szene gesetzt und sprechen durch das Einbeziehen von Elementen der Jugend-kultur vor allem auch ein jüngeres Pub-likum an. Sein Werk »Never Ignore the Cosmic Ocean« enthält Rap – ein Stück, wie geschaffen für das quicklebendige Baltic Youth Philharmonic und seinen nicht minder jung-dynamischen Chef-dirigenten Kristjan Järvi.K 19 Gefördert durch Gebeco
K 22 Gefördert durch Initiative Elmshorn
A u f t a k t B a l t i k u m
Baiba Skride Violine
Edvardas Armonas Violoncello
Baltic Youth PhilharmonicKristjan Järvi Dirigent
Richard Strauss
Don Juan op. 20
Johannes Brahms
Doppelkonzert a-Moll op. 102
Gediminas Gelgotas
Never Ignore the Cosmic OceanErkki-Sven Tüür
Sinfonie Nr. 3Imants Kalniņš
1. Satz aus der Sinfonie Nr. 4 »Rock Symphony«
Rap und Rock, gespielt von einem Sinfo nieorchester – ein derart fetziges Konzert zum Länderschwerpunktauf-takt hat es in der Geschichte des SHMF ganz sicher noch nicht gegeben. Jung und energiegeladen sind nicht nur einige der zu hörenden Werke, son-dern auch die Interpreten: das Baltic Youth Philharmonic, das sich aus den begabtesten Musikstudenten der Ost-seeanrainerstaaten zusammensetzt. Der erfolgreiche Freiheitskampf gegen die Sowjetunion hat in den baltischen Staaten enorme Kräfte freigesetzt, weltoffen und selbstbewusst sind ihre Bewohner, bereit, zu neuen Ufern aufzubrechen. Nicht zufällig hat sich die lettische Hauptstadt Riga zu einer der angesagtesten Partymetropolen
KielSchlossSamstag 20 Uhr K 19€ 84,- 74,- 58,- 40,- 20,-13.7.
Es dürfte nur wenige Künstler geben, deren Karriere so harmonisch kon stant verlaufen ist. Stets klug mit ihrem Instrument um gehend, hat sich die aus Texas stammende Sopranistin ihre kostbare Stimme bis heute erhalten. Ihr Mann Klaus Donath, Dirigent und Pianist, ist neben seiner eigenen Tätig-keit (u.a. viele Jahre Dirigiertätigkeit in den USA und Music Director im eng-lischen Bath) ohne Zweifel auch der künstlerisch wichtigste Weggefährte ihrer Karriere. Beide wurden in ihrer Wahlheimat geehrt durch die Verlei-hung des Niedersächsischen Verdienst-ordens. Gemeinsam mit ihrem Mann hat die Bayerische Kammersängerin und Ehrendoktorin der Universität Miami ein Programm für die Gesangs-freunde des Festivals kreiert, das zu Recht den Titel »Ein glückliches Sänger-leben« trägt. Beide Musiker erzählen aus ihrem bewegten Leben und werden mit ausgewählten Liedern und Arien die wichtigsten Stationen der Sopranistin musikalisch Revue passieren lassen.
E i n g l ü c k l i c h e s S ä n g e r l e b e n
Helen Donath Sopran
Klaus Donath Klavier
Ein musikalischer Streifzug in
Wort und Ton durch die Karriere
der Helen Donath
Helen Donath ist eine Festivalkünstlerin der ersten Stunde: als am 29. Juni 1986 das erste Konzert des Schleswig-Holstein Musik Festivals im Dom zu Lübeck statt-fand, war es ihr fein timbrierter seelen-voller Sopran, der die höchsten Höhen in Mozarts c-Moll-Messe erklomm. Mit Mozart gelang ihr auch der große Durchbruch: mit der Partie der Pamina in »Die Zauberflöte« begeisterte sie 1967 und 1968 bei den Salzburger Fest-spielen das Publikum. Helen Donath ist seitdem gerngesehener Gast an allen großen Konzerthäusern und Opernbüh-nen der Welt: die Opernfreunde der Staatsopern in Wien, Dresden, Berlin, München und Hamburg huldigten der sympathischen Sängerin genauso wie die Melomanen der Mailänder Scala oder der Pariser Oper, und auch in Über-see, ob Tokio, New York oder Detroit, steht ihr Name synonym für künstle-rische Qualität und menschliche Inte-grität. Siebenundzwanzig erfolgreiche Karrierejahre sind seit ihrem ersten Auftritt im Lübecker Dom vergangen, und Helen Donath ist nun – nach wei-teren Auftritten Ende der 1980er Jahre – endlich wieder zu Gast beim SHMF.
LübeckMusikhochschuleSamstag 20 Uhr K 17€ 39,- 31,-13.7.
Helen und Klaus Donath Kristjan Järvi
32 33
17.7.
RellingenKircheMittwoch 20 Uhr K 28€ 39,- 34,- 27,- 19,- 10,-14.7.
Föhr, AlkersumMuseum Kunst der WestküsteSonntag 19 Uhr K 23€ 32,-
den folgenden hundert Jahren entstan-den nur ganz wenige Klavierquintette mit Kontrabass. Eines der schönsten unter diesen Besetzungsraritäten ist sicherlich Ralph Vaughan Williams’ c-Moll-Quintett aus dem Jahr 1903 – ein Werk voll brahmsscher Klangpracht und hochromantischer Expressivität. Ge staltet wird dieser sowohl program-matisch als auch von seiner Besetzung her besondere Abend von drei aktuel- len und einem ehemaligen Mitglied des NDR Sinfonieorchesters sowie der japanischen Pianistin Yoko Kikuchi.
H e i t e r e n S i n n e s
Fabergé-Quintett
Ralph Vaughan Wil l iams
Klavierquintett c-MollFranz Schubert
Klavierquintett A-Dur op. 114 D 667 »Forellenquintett«
Es gibt Meisterwerke der Musikgeschich-te, die man gerne öfter hören würde, deren ungewöhnliche Besetzung aber ein häufigeres Erscheinen auf den Kon-zertprogrammen verhindert. Zu diesen Meisterwerken zählt ganz gewiss Schu-berts »Forellenquintett«, ein Klavierquin-tett mit Kontrabass anstelle der üblichen zweiten Violine. Das Werk entstand im Sommer 1819, als sich der 22-jährige Schubert gemeinsam mit einem Freund, dem Sänger Johann Michael Vogl, im Urlaub in dessen Heimatstadt Steyr be -fand. Der dort ansässige Amateurcellist Sylvester Paumgartner bat Schubert, für die örtliche Musikgesellschaft ein Quintett zu komponieren, das dieselbe Besetzung wie Hummels Es-Dur-Klavier-quintett aufweisen solle: Klavier, Violi-ne, Viola, Violoncello und Kontrabass. Zweite Auflage: Schuberts Lied »Die Forelle«, das Paumgartner besonders liebte, soll te in irgendeiner Form ent- halten sein. Schubert machte sich sofort an die Arbeit und schrieb ein vor wun-derbaren Melo dien geradezu überquel-lendes Werk. Schuberts Gassenhauer machte allerdings nicht Schule, und in
HaseldorfRinderstallDienstag 20 Uhr K 25€ 39,- 32,- 22,- 10,-16.7.
zu absolvieren. Nach einigen Jahren als Grundschullehrer in Tallinn und Hauslehrer in Sankt Petersburg nahm Kreutzwald noch ein Medizinstudium auf und wurde Stadtarzt in Võru. Neben seiner ärztlichen Tätigkeit sammelte und notierte er estnische Märchen und Sagen und wurde so zum großen Förde-rer der estnischen Sprache und Vater der estnischen Literatur. Einige der schöns-ten Märchen aus der Sammlung Kreutz-walds hat der Schweizer Schauspieler und zweifache Grimme-Preisträger Stefan Kurt für den SHMF-Abend zusam-mengestellt. Im Wechselspiel mit den nicht minder sprechenden Werken est-nischer Komponisten formen sie einen höchst poetischen Abend, der tief in die Seele des estnischen Volkes blicken lässt.K 23 Gefördert durch Ferring Arzneimittel GmbH
Für die Konzertbesucher fährt nach der Veranstaltung auf
Föhr ein Personenschiff der W.D.R. zurück nach Dagebüll.
A s c h e n p u t t e l s e s t n i s c h e S c h w e s t e r n
Stefan Kurt Rezitation
Jürgen Franz Flöte
Rodrigo Reichel Violine
Heiko Ossig Gitarre
Estnische Märchen und Sagen
Musik von Kangro, Vähi, Pärt, Maegi, Kuulberg, Eespere und Tüür
Vom Nordlands-Drachen, einem »gräuli-chen Unthier, das aus Nordland gekom-men war [und] schon große Landstriche von Menschen und Thieren entblößt hatte«, von einem Jüngling, dem im Mondschein badende, nackte Jungfrau-en begegnen, von Schnellfuß, Flinkhand und Scharfauge, vom Schlaukopf, von den Unterirdischen, vom Glücksei, vom Kätner Loppi und seiner Frau Lappi, denen so gar nichts gelingen will, von sieben Schneidern, die in den Türken-krieg zogen, und von vielen weiteren sonderbaren Gestalten weiß der est-nische Liedervater Friedrich Reinhold Kreutzwald zu berichten. Das Licht der Welt hatte Kreutzwald 1803 auf dem nordestnischen Gut Jõepere erblickt. »Ristimets« (Kreuzwald) war der eigent-liche Familienname gewesen, er wurde später eingedeutscht. Kreutzwalds Eltern waren Bedienstete des Gutes und wurden erst 1815 aus der Leibei-genschaft entlassen. Ein Gönner der Familie ermöglichte es dem mittellosen jungen Friedrich, eine Lehrerausbildung
BargteheideKleines TheaterSamstag 20 Uhr K 20€ 39,- 32,- 22,-13.7.
Fabergé-Quintett
Yoko Kikuchi
Stefan Kurt
34 35
19.7.
LübeckSt. JakobiFreitag 20 Uhr K 33€ 28,-18.7.
WotersenReithalleDonnerstag 20 Uhr K 29€ 49,- 43,- 31,- 20,-
V e r l e i h u n g d e s P a u l H i n d e m i t h - P r e i s e s
Iveta Apkalna Orgel
Bach, Liszt, Janáček,
Hindemith u.a.
M a e s t r a
Iveta Apkalna Orgel
Bach, Liszt, Janáček,
Hindemith u.a.
HamburgSt. Johannis, KulturKirche AltonaDonnerstag 20 Uhr K 31€ 28,-18.7.
B a l t i k u m v a r i é
Kalev Kuljus Oboe
Vytautas Sondeckis Violoncello
Lithuanian Chamber OrchestraDavid Geringas Dirigent
Anton Arensky
Tschaikowsky-Variationen op. 35a für Streichorchester
Nikolai Rimsky-Korssakoff
Variationen über ein Thema von Glinka für Oboe und Streichorchester
Peter Tschaikowsky
Rokoko-Variationen op. 33 für Violoncello und Streichorchester
Modest Mussorgsky
Bilder einer Ausstellung
B a l t i k u m k o n z e r t a n t
Kalev Kuljus Oboe
Vytautas Sondeckis Violoncello
Lithuanian Chamber OrchestraDavid Geringas Dirigent
Carl Phil ipp Emanuel Bach
Konzert für Violoncello, Streicher und B.c. A-Dur Wq 172
Johann Christian Bach
Sinfonia concertante für Oboe, Violoncello und Streicher F-Dur
Johann Sebastian Bach
Konzert für Oboe d’Amore, Streicher und B.c. A-Dur BWV 1055
Franz Schubert
Sinfonie Nr. 5 B-Dur D 485
In Vilnius, dt. Wilna, gründete 1960 Saulius Sondeckis das Lithuanian Cham-ber Orchestra. 1968 wurde sein Sohn Paulius geboren, er ist heute Stimm-führer der 1. Violinen im Mozarteum Orchester Salzburg. 1972 erblickte dann noch Vytautas Sondeckis das Licht der
Beim Orgelspiel, so sagt die Lettin Iveta Apkalna, fühle sie sich wie ein Fisch im Wasser, ganz in ihrem Element. Dass auch ihr Großvater und Urgroßvater Organisten waren, erfuhr sie erst als Teenager, denn fast alles, was Religion und Kirche betraf, war in der Sowjet-union verboten. So kam Iveta Apkalna erst relativ spät, als Teenager, zu diesem Instrument, hatte aber schon seit Kindes-tagen Klavierunterricht. Ihr Weg führte sie dann an die Jāzeps Vītols Latvian Aca-demy of Music in Riga, anschließend an die Guildhall School of Music and Drama in London und schließlich nach Stuttgart. Sie gewann eine Auszeichnung nach der anderen, darunter als erste Organistin den ECHO Klassik, und spielte viele CDs
ein. Am liebsten würde Iveta Apkalna die Orgel des Rigaer Doms immer bei sich tragen und überall auf ihr spielen, denn diese weltberühmte Orgel ist ihr die liebste. Aber Organisten müssen sich, anders als die meisten anderen Instru-mentalisten, an jedem Ort auf ein neues Instrument einstellen, die Stücke neu registrieren – für Iveta Apkalna ist dies ein Prozess, der dem der Komposition oder auch dem Dirigieren ähnelt, denn »die Orgel hat so viele Klangfarben wie ein Orchester«.Im Rahmen des Lübecker Konzerts wird der Paul Hindemith-Preis des Schleswig-Holstein Musik Festivals verliehen. Der erste Preisträger wird im Rahmen eines Kompositionswettbewerbs für Orgel von einer internationalen Fach-jury ermittelt, und die Komposition des Preisträgers wird im Rahmen des Kon-zerts von Iveta Apkalna uraufgeführt.K 31 Gefördert durch Unternehmerinitiative
SHMF Lounge
K 33 Das Preisgeld in Höhe von 20 000,- €,
aufgeteilt auf drei Preisträger, wird von der
Hindemith-Stiftung (Blonay/Schweiz) und den
drei Hamburger Stiftungen Rudolf und Erika
Koch-Stiftung, Walther und Käthe Busche-
Stiftung und Gerhard Trede-Stiftung getragen.
Welt. Die Mutter der beiden, Silvija Sondeckienė, war Schülerin von Mstislav Rostropovich am Moskauer Tschaikows-ky-Konservatorium gewesen – zur sel-ben Zeit, als auch der Gebürtige Wilnaer David Geringas dort studierte. Von 1966 bis 2004 war Silvija Sondeckienė Profes-sorin an der Litauischen Akademie für Musik und Theater. Ihr Sohn Vytautas wiederum studierte Cello bei David Geringas in Lübeck, bevor er 1996 seine Stelle als Stellvertretender Solo-Cellist beim NDR Sinfonieorchester antrat, die er auch heute noch innehat. Sein Kolle-ge an der Solo-Oboe ist dort der 1975 geborene Este Kalev Kuljus. Nun führt das SHMF die ungezählten Fäden und Querverbindungen zu einem Konzert baltischer Musiker zusammen.
KielSchlossMittwoch 20 Uhr K 27€ 49,- 43,- 35,- 26,- 17,-17.7.
Iveta ApkalnaDavid Geringas
36 37
20.7.
LübeckMusik- und KongresshalleSamstag 20 Uhr K 30€ 58,- 50,- 40,- 28,- 18,-
Leben« und von der Auferstehung allerdings nicht auf den christlichen Aspekt reduziert, sondern Mahler ent -wirft mit musikalischen Mitteln ein metaphysisch-philosophisches Gedan-kengebäude und liefert Antworten auf die Frage nach dem Sinn des Lebens und nach der Positionierung des Einzelnen im Getriebe des Weltlaufs. Ein solch bedeutungsschweres, eschatologisches Werk mit zwei Klangkörpern zu bestrei-ten, die sich ausschließlich aus jungen Musikstudenten zusammensetzen, ist ein höchst ambitioniertes Vorhaben. Aber Christoph Eschenbach, der Princi-pal Conductor des Schleswig-Holstein Festival Orchesters, hat in den letzten Jahren immer wieder bewiesen, dass er die hochengagierten Musiker aus aller Welt in kürzester Zeit zu einem her-vorragenden Klangkörper zusammen-schweißen kann.K 30 Gefördert durch AVIS Autovermietung
Wucherpfennig und Krohn GmbH
M o n u m e n t a l
Ray Chen Violine
Marisol Montalvo Sopran
Lioba Braun Alt
Schleswig-Holstein Festival Chor LübeckSchleswig-Holstein Festival OrchesterChristoph Eschenbach Dirigent
Wolfgang Amadeus Mozart
Violinkonzert G-Dur KV 216 (K 26)Violinkonzert D-Dur KV 218 (K 30)Gustav Mahler
Sinfonie Nr. 2 c-Moll »Auferstehung«
Über sechs Jahre, von 1888 bis 1894 zog sich der Entstehungsprozess von Mahlers Sinfonie Nr. 2 hin – ein deutli-ches Zeichen für den hohen Anspruch an die Komposition und die Schwierig-keiten bei der Umsetzung. Die ganze Weltliteratur bis zur Bibel habe er durchsucht, um das erlösende Wort zu finden, schreibt Mahler in einem Brief an Dr. Arthur Seidl. Den entschei-denden Impuls habe er dann auf der Totenfeier für Hans von Bülow im März 1894 in Hamburg erhalten: »Die Stim-mung, in der ich dasaß und des Heim-gegangenen gedachte, war so recht im Geiste des Werkes, das ich damals mit mir herumtrug. – Da intonierte der Chor von der Orgel den Klopstock-Choral ›Aufersteh’n‹ – Wie ein Blitz traf mich dies und alles stand ganz klar und deutlich vor meiner Seele!«. Bei Mahler ist die große Vision vom »ewig seligen
HamburgLaeiszhalleFreitag 20 Uhr K 26€ 58,- 50,- 40,- 28,- 18,- 10,-19.7.
Lautenisten und Komponisten Vladimir Vavilov geschrieben und hatte den Titel »Ave Maria de Caccini«. So wurde aus dem »de« ein »komponiert von Cacci-ni«, und als »Ave Maria« von Caccini geistert es noch heute durch CDs, You-Tube-Videos und Konzertsäle. Als Inessa (lett. Inese) Galante mit dem Werk zu großer Popularität gelangte, war sie bereits über 40 Jahre alt. Ihre Karriere spielte sich zuvor eher im Verborgenen ab, hatte sie doch nach ihrem Studium an der Latvian Academy of Music in Riga von 1982 bis 1991 als Solistin an der Lettischen Nationaloper gearbeitet und nur gelegentlich Gastspiele am Sankt Petersburger Mariinsky-Theater und anderen osteuropäischen Opernhäusern gegeben. Erst als sie 1991 an das Natio-naltheater Mannheim wechselte, wurde sie verstärkt von den renommierten Opernhäusern Westeuropas engagiert, seit 1999 ist sie nun keinem Haus mehr fest verbunden. 1997 wirkte Inessa Galante in der Gala anlässlich Mstislav Rostropovichs 70. Geburtstag im Pariser Théâtre des Champs-Élysées und 2001 an der José-Carreras-Gala im Rotterdamer Konzertsaal De Doelen mit. Ebenfalls 2001 gab sie auf Einladung der königli-chen Familie ein Benefizkonzert im Lon-doner Kensington Palace. In den letzten Jahren tritt sie auch wieder häufiger in ihrer lettischen Heimat auf, im Rigaer Dom spielte sie ihre neueste CD ein: »La Galante – The Soul of Riga«.Gefördert durch Kultur in Dithmarschen e.V.
und Kulturkreis »Maria-Magdalenen-Kirche«
Marne und Umgebung e.V.
A v e M a r i a
Inessa Galante Sopran
Prometheus Quartett
Purcell , Händel, Verdi, Franck,
Fauré u.a.
Ein besonders schöner Treppenwitz der Musikgeschichte ist, wie der lettischen Sopranistin Inessa Galante mit einem Werk der internationale Durchbruch ge lang, das so eigentlich gar nicht exis-tiert. 1995 war ihre CD »Debut« erschie-nen, die sich wochenlang an der Spitze der niederländischen Klassikcharts hielt und 2000 mit Platin geehrt wurde. Der durchschlagende Erfolg der CD ver-dankte sich vor allem einem Stück, dem vermeintlichen »Ave Maria« von Giulio Caccini. Das Werk stammt allerdings kei-nesfalls aus der Feder des italienischen Spätrenaissancekomponisten, sondern wurde 1970 vom russischen Gitarristen,
MarneMaria-Magdalenen-KircheFreitag 20 Uhr K 34€ 39,- 32,- 22,- 10,-19.7.
Inessa Galante
Christoph Eschenbach
38 39
21.7.
Stocksee Gut StockseehofSonntag 11 – 16 Uhr MF 1B€ 30,- / erm. € 15,- (freie Platzwahl)20.7.
PronstorfKuhstallSamstag 20 Uhr K 35€ 39,- 32,- 22,- 10,-
Musikfest »Lettland« auf Gut Stockseehof
Das Musikfest auf Gut Stockseehof widmet sich im Rahmen des diesjährigen Länder-schwerpunkts Baltikum Lettland. Junge und arrivierte lettische Musikerinnen und Musiker wie z.B. die Latvian Voices sind zu erleben. Umgeben von üppigen Obst-plantagen und einer Parkanlage mit neoklassizistischem Herrenhaus, Teichen und jahrhundertealten Bäumen kann man auf Gut Stockseehof die Musik Lettlands in einer ganz besonderen Atmosphäre des Landlebens genießen.Kurzweilige Konzerte unterschiedlichster Couleur von Klassik bis Jazz, das male-rische Ambiente und ausgedehnte Pausen für Spaziergänge und Picknick im Grünen machen einen Besuch der Musikfeste auf dem Lande zum unverwechsel-baren Erlebnis. Am Samstag beinhaltet die Tageskarte von 14 bis 19 Uhr, am Sonn-tag von 11 bis 16 Uhr drei einstündige Konzerte (freie Platzwahl). Ein besonderes Angebot für Familien ist die Kindermusikwerkstatt, eine mobile Musikschule, in der der Publikumsnachwuchs im Alter zwischen 4 und 13 Jahren während der Konzerte betreut und spielerisch an Musik herangeführt wird. Die Kindermusik-werkstatt wird gefördert durch E.ON Hanse. Für einen entspannten Ausklang sorgt der »Musikalische Nachschlag« am Samstagabend, direkt im Anschluss an das letzte Konzert: Bei Gesprächen und Live-Musik in der Musikfestgastronomie kann man den Musikfesttag locker zu Ende gehen lassen.
Weitere Termine derMusikfeste auf dem Lande:27./28.7. Emkendorf3./4.8. Pronstorf
Nähere Informationen zumProgramm der Musikfeste aufdem Lande erhaltenSie ab 5.4. unter:www.shmf.de/musikfeste
CITTI, Geldermann Privatsektkellerei,
Schwartauer Werke und Rindchen’s
Weinkontor sind Produktpartner der
Musikfeste auf dem Lande
Stocksee Gut StockseehofSamstag 14 – 19 Uhr MF 1A€ 30,- / erm. € 15,- (freie Platzwahl)20.7.
wenig später folgten dann auch die ersten Auftritte außerhalb des Eltern-hauses. Dabei ging es offensichtlich immer sehr harmonisch zu – kein Gezi-cke, keine Neidereien. Geholfen haben mag hierbei die Tatsache, dass jede der Schwestern sich ihr eigenes Instrument wählte: die 1978 geborene Linda wurde Bratschistin, die 1981 geborene Baiba Geigerin und die 1982 geborene Lauma Pianistin. Baiba, die solistisch erfolg-reichste der drei, und Lauma bilden seit vielen Jahren ein exzellentes und, wen wundert’s, bestens aufeinander abge-stimmtes Kammermusikduo. Um die dritte der Schwestern, Linda, noch mit ins Boot zu holen, bedarf es allerdings eines Cellos – schließlich gibt es für die Besetzung Klavier, Violine und Viola kaum Literatur. Partner der drei Let-tinnen bei ihrem SHMF-Konzert ist der 1982 geborene deutsche Cellist Julian Steckel, der 2010 den ersten Preis beim höchst renommierten ARD-Musikwett-bewerb gewonnen hat. K 32 Gefördert durch Unternehmerinitiative
SHMF Lounge
P e r f e k t e S y m b i o s e
Baiba Skride Violine
Linda Skride Viola
Julian Steckel Violoncello
Lauma Skride Klavier
Pēteris Vasks
KlavierquartettJohannes Brahms
Klavierquartett Nr. 1 g-Moll op. 25
Ihren ersten gemeinsamen Auftritt hat-ten die drei Skride-Schwestern bereits im Kindergartenalter. Von diesem Ereig-nis berichten die drei lettischen Musi-kerinnen immer wieder, wenn natürlich auch mit einem kleinen Schmunzeln. Als ihre Eltern einmal verreist waren, übte die Großmutter mit den drei Schwestern, die damals zwei, drei und fünf Jahre alt waren, das populäre letti-sche Volkslied »Mēs bijām trīs māsiņas« – »Wir waren drei Schwestern« – ein. Das haben sie ihren Eltern bei deren Rückkehr ganz stolz vorgetragen. Nur
AltenhofKuhhausFreitag 20 Uhr K 32€ 39,- 34,- 27,- 19,- 10,-19.7.
Baiba Skride Lauma Skride Linda Skride
40 41
25.7.
HusumNordseeCongressCentrumDonnerstag 20 Uhr K 40€ 49,- 43,- 35,-21.7.
Schenefeld / MittelholsteinBonifatiuskircheSonntag 19 Uhr K 37€ 32,- 26,- 18,- 10,-
22.7.
Föhr, BoldixumSt. NicolaikircheMontag 20 Uhr K 38€ 28,- 22,- 16,- 10,-
Komponisten aus Osteuropa und natür-lich aus dem Baltikum. Klän ge osteuro-päischer Komponisten erwarten auch die Besucher dieses Konzerts. Vytautas Barkauskas, 1931 im litauischen Kaunas geboren, zählt zu den bedeutendsten Komponisten seines Landes. Seit 1991 ist er Professor für Komposition an der Litauischen Musik- und Theater-akademie. Der Musikstil des lettischen Musikwissenschaftlers und Komponisten Georgs Pelēcis wird als »neue konsonan-te Musik« beschrieben. Der Spezialist für alte Musik und Barock schöpft nicht nur aus den letzten 600 Jahren Musikge-schichte, sondern auch aus der Folklore. Schon seit 1996 arbeitet der in der Ukra-ine geborene Komponist Leonid Des-yatnikov mit Kremer zusammen, auch arrangierte er viele Werke von Piazzolla und schreibt Filmmusik. K 39 Gefördert durch HOLSTEN-Brauerei AG
K 40 Gefördert durch Kulturinitiative der
Husumer Wirtschaft
B e t o n t b a l t i s c h
Giedrė Dirvanauskaitė Violoncello
Ottavia Maria Maceratini Klavier
Kremerata BalticaGidon Kremer Violine und Leitung
Vytautas Barkauskas
Avanti op. 135
Georgs Pelēcis
Nevertheless. Doppelkonzert für Violine, Klavier und Streicher
Mieczysław Weinberg
Concertino op. 42 für Violine und StreicherLeonid Desyatnikov
Auszüge aus »Russian Seasons«Peter Tschaikowsky /
Alexander Raskatov
Auszüge aus »The Season’s Digest«Dobrinka Tabakova
»Dusk« aus »Sun Triptych«Astor Piazzolla
»Verano porteño« aus »Cuatro estaciones porteñas« (bearbeitet von Leonid Desyatnikov)
1997 gründete der gebürtige Rigaer Gidon Kremer die Kremerata Baltica – unter anderem mit dem Ziel, Barrieren zwischen den Mitgliedern der drei balti-schen Staaten abzubauen und die Musik bestehende Unterschiede überwinden zu lassen. Der Erfolg gibt ihm recht. Das Ensemble tritt weltweit auf und ist auch bekannt für seine Aufführungen zeitge-nössischer Werke oder Transkriptionen von bekannten Werken in ungewöhn-lichem Gewand. Besonders fördert es
KielSchlossMittwoch 20 Uhr K 39€ 49,- 43,- 35,- 26,- 17,-24.7.
Werke in Auf trag gebe und mich in verschiedenen musikalischen Stilen bewege, habe ich das Gefühl, dass ich neue Facetten dieses einzigartigen In -struments ans Licht bringe. Es ist meine Mission gewesen, die Ausdrucksmög-lichkeiten der Mandoline zu erweitern.« Und er sei selbst immer wieder erstaunt, was man alles aus dem kleinen Instru-ment herausholen könne. Der mehrfa-che Preisträger Avi Avital ist nicht nur als Solist unterwegs, sondern musiziert auch mit Giora Feidman und David Orlowsky. Seine große Liebe seit seinen musika-lischen Anfängen bleibt jedoch Bach. »Was Bach so außerordentlich macht, ist, dass seine Musik universal ist. Bach schreibt deutsche Barockmusik, klar, aber sein Werk ist viel mehr. Es sprengt alle historischen Rahmen. Seine Musik ist einfach absolute Musik.«K 38 Gefördert durch Ferring Arzneimittel GmbH
Für die Konzertbesucher fährt nach der Veranstaltung auf
Föhr ein Personenschiff der W.D.R. zurück nach Dagebüll.
V i r t u o s e S a i t e n
Avi Avital Mandoline
Kammerakademie Potsdam
Antonio Vivaldi
Konzert für Mandoline (Laute), zwei Violinen und B.c. D-Dur RV 93
Johann Sebastian Bach
Konzert d-Moll nach dem Klavierkonzert BWV 1052
Ernest Bloch
»Nigun« aus »Baal Shem«Johann Sebastian Bach
Konzert a-Moll BWV 1041Béla Bartók
Rumänische Volkstänze Sz 56 (bearbeitet von Matan Porat)
Manuel de Falla
»Danza española« aus »La vida breve« (bearbeitet von Matan Porat)
Ersten Unterricht auf der Mandoline er hielt Avi Avital von einem Geiger, der aus der Sowjetunion emigriert war. Da es an der Musikschule in Avitals Heimat-stadt in Israel keinen Job für einen Gei-ger gab und Mandoline und Geige die-selbe Stimmung aufweisen, übernahm er den Unterricht der Mandolinen-Schüler; so wurde Avi Avital von Anfang an mit dem Repertoire für die Violine vertraut. Viele Originalwerke des Barocks lernte er hingegen erst später während seines Studiums in Padua kennen. Dies jedoch schärfte seinen Blick für die Möglich-keiten der Mandoline außerhalb der be stehenden Literatur. »Wenn ich neue
BordesholmKlosterkircheSamstag 20 Uhr K 36€ 39,- 32,- 22,- 10,-20.7.
Avi Avital Gidon Kremer
42 43
26.7.
HamburgLaeiszhalleFreitag 20 Uhr K 43€ 49,- 43,- 35,- 26,- 17,- 10,-
und Opernregisseur Christoph Hagel fand die Truppe dann den richtigen Mann, ihre Vorstellungen umzusetzen, und schnell fiel die Wahl auf Bach. An die hundert Mal hätte er sich die bach-schen Fugen angehört, um die Musik wirklich zu verinnerlichen und den Ver-lauf der einzelnen Stimmen, die in der Choreographie dann einzelnen Tänzern zugeordnet wurden, nachzuvollziehen, berichtet Vartan Bassil, Gründungs-mitglied der Gruppe. Seine umjubelte Uraufführung erlebte das Projekt »Red Bull Flying Bach« im April 2010 in der Neuen Nationalgalerie Berlin. Restlos ausverkaufte Konzerte an den unter-schiedlichsten Orten, in Konzerthäusern, bei Klassikfestivals und beim Eurovision Song Contest folgten, und immer konn-te die wilde Mischung aus Klavier- und Cembaloklängen und elektronischen Beats, aus klassischem Tanz und den Headspins, Powermoves und Freezes der vierfachen Breakdance-Weltmeister Flying Steps vollauf begeistern.www.shmf.de/flyingsteps
Gefördert durch Hamburger Feuerkasse
Versicherungs-AG und Ströer Deutsche
Städte-Medien GmbH Kiel
R e d B u l l F l y i n g B a c h
Flying Steps
Breakdance zu Musik von
Johann Sebastian Bach
Was hätte der alte Bach dazu wohl gesagt? Breakdance, getanzt auf sei-ne kunstvollen Präludien und Fugen? Nicht nur dem großen Barockmeister, auch manchem Klassikhörer unserer Tage mag die Kombination von groß-städtischer Straßenkultur und dem altehrwürdigen »Wohltemperierten Kla-vier« Johann Sebastian Bachs als Frevel erscheinen, doch das Projekt »Red Bull Flying Bach« ist höchst spannend und macht obendrein wieder einmal deut-lich, wie »cool« einige der bachschen Stücke auch heute noch klingen. Schon lange hegten die Breakdancer von Fly-ing Steps den Wunsch, einmal etwas Klassisches zu machen. Im Dirigenten
HamburgLaeiszhalleDonnerstag 20 Uhr K 41€ 49,- 43,- 35,- 26,- 17,- 10,-25.7.
Flying Steps
Flying Steps
Das Schleswig-Holstein Musik Festival veranstaltet gemeinsam mit der HipHop Academy Hamburg und dem Sasel-Haus den »Hamburger Feuerkasse Battle« für Kinder und Jugendliche. Die besten Tänzer gewinnen einen Workshop mit den Profis von Red Bull Flying Bach und
werden nach den Konzerten eine kurze Perfor mance darbieten. Der Workshop wird ermöglicht durch die Hamburger Feuerkasse Versicherungs-AG.
Anmeldung und nähere Informationen unter www.shmf.de/hfbattle
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mit dabei. An die zwanzig Alben hat das Quintett bisher auf den Markt gebracht, an einigen CDs haben prominente Gäste mitgewirkt, darunter Eric Ericson an »Stämning«, Toots Thielemans an »One For All« und Anni-Frid Lyngstad, bekannt als Frida aus ABBA, an »Varför får man inte bara vara som man är«. Mit ihrer skandinavisch lockeren Art und natürlich ihrem famosen sängeri-schen Können erobern die fünf jedes noch so steife Publikum im Sturm. Und wenn dann noch die internationalen Ohrwürmer ausgepackt werden, dann würde wohl manch Zuhörer am liebsten mitsingen und -grooven.www.shmf.de/realgroup
K 42 Gefördert durch Timmendorfer Strand
Niendorf Tourismus GmbH
S w i n g i n g S w e d e n
The Real Group
The Fine Art of Vocal Music mit
Pop, Jazz und World Music
Wenn sich eine Chorleiterlegende wie Eric Ericson bereit erklärt, mit einer A-cappella-Gruppe, die eher im Pop-, Folk- und Jazzbereich angesiedelt ist, eine CD einzuspielen, dann muss die-se Formation schon einiges auf dem Kasten haben. Zweifelsohne darf man das schwedische A-cappella-Quintett The Real Group neben The Manhat-tan Transfer oder den Swingle Singers zu den weltweit bekanntesten und erfolgreichsten Vokalgruppen zählen. Ob Pop-Hits von Britney Spears, Micha-el Jackson oder den Backstreet Boys, ob Duke Ellingtons »It Don’t Mean a Thing« oder legendäre ABBA-Schlager wie »Dancing Queen«, ob Jazz-Stan-dards, Swing oder Folk – die fünf Sänger beherrschen die unterschiedlichsten Stilrichtungen und verstehen es, die populären Melodien mit ihrem ganz eigenen Sound zu versehen. Ihr hohes sängerisches Können kommt dabei nicht von ungefähr: Anders Edenroth und Anders Jalkéus haben am Royal College of Music in Stockholm und der einzige Däne der Gruppe, Morten Vinther, hat am Nordjysk Musikkonservatorium in Aalborg studiert. Gegründet wurde die Gruppe 1984 in Stockholm, drei der fünf Gründungsmitglieder sind immer noch
Timmendorfer Strand-NiendorfEvers-WerftFreitag 20 Uhr K 42€ 39,- 34,- 27,-26.7. 27.7.
HamburgLokschuppen der S-Bahn Samstag 20 Uhr K 47€ 49,- 43,- 31,- 20,-
The Real Group
46 47
HohenlockstedtKartoffelhalle Pohl-BoskampSonntag 19 Uhr K 49€ 35,-28.7.
G r e n z e n l o s e S t i m m v i e l f a l t
Latvian VoicesLaima Jansone Kokle
Lytos Beatboxing
Ethno, Pop und Weltmusik
T ö c h t e r d e r S o n n e
Latvian Voices
Lettische Volksl ieder und Werke
von Dowland, Bach, Grieg u.a.
Glockenklar und kraftvoll sind ihre Stimmen, kreativ und ausgefallen ihre Arrangements. Die A-cappella-Forma-tion Latvian Voices wurde 2009 in Riga gegründet und hat sich in kürzester Zeit weltweit einen Namen gemacht. Im Juli 2011 gewannen die sieben jungen Lettinnen den A-cappella-Wettbewerb »vokal.total« in Graz, im Juli 2012 den A-cappella-Wettbewerb in Leipzig und noch im selben Monat den Wettbewerb der World Choir Games in Cincinnati. Genregrenzen scheinen die sieben nicht zu kennen. Besonders gern sin-gen sie natürlich die Volksmusik ihres Heimatlandes, aber genauso engagiert interpretieren sie weltweit bekannte Ohrwürmer wie »I Still Haven’t Found What I’m Looking For« der irischen Rockband U2, Solomon Lindas »The Lion Sleeps Tonight« oder Ben E. Kings »Stand By Me«. Dabei verleihen sie den Stücken durch äußerst gekonn-te Arrangements teilweise ein ganz anderes Klanggewand. So kam die Gruppe beispielsweise auf die kühne Idee, das c-Moll-Präludium aus Bachs »Wohltemperiertem Klavier« für sie-
ben Vokalstimmen zu bearbeiten – ein faszinierendes Experiment. Zum Festival kommen die Latvian Voices mit zwei unterschiedlichen Programmen. In Plön und Bad Oldesloe treten sie alleine auf, in Hohenlockstedt haben sie zwei Gäste mit dabei: Laima Jansone, die Königin der lettischen Zither Kokle, und der be -kannte spanische Beatboxer Lytos, der mit seinem Mund die unglaublichsten Percussioneffekte zu erzeugen vermag.www.shmf.de/ latvianvoices
K 45 Gefördert durch Herose GmbH Armaturen
und Metalle
K 49 Gefördert durch G. Pohl-Boskamp GmbH &
Co. KG
PlönNikolaikircheFreitag 20 Uhr K 44€ 39,- 32,- 22,- 10,-26.7.
Bad OldesloePeter-Paul-KircheSamstag 20 Uhr K 45€ 39,- 32,- 22,- 10,-27.7.
Latvian Voices, Laima Jansone und Lytos
Latvian Voices
48 49
28.7.
Emkendorf ScheuneSonntag 11 – 16 Uhr MF 2B€ 30,- / erm. € 15,- (freie Platzwahl)
Musikfest »Litauen« auf Gut Emkendorf
Das Musikfest auf Gut Emkendorf widmet sich im Rahmen des diesjährigen Länder-schwerpunkts Baltikum Litauen. Junge und arrivierte litauische Musikerinnen und Musiker wie z.B. Stipendiaten der litauischen Rostropovich-Stiftung sind zu erleben. Das Gut Emkendorf mit seinem frühklassizistischen Herrenhaus und seinen urigen Scheunen ist eingebettet in einen riesigen englischen Park. Kurzweilige Konzerte unterschiedlichster Couleur von Klassik bis Jazz, das male-rische Ambiente und ausgedehnte Pausen für Spaziergänge und Picknick im Grünen machen einen Besuch der Musikfeste auf dem Lande zum unverwechsel-baren Erlebnis. Am Samstag beinhaltet die Tageskarte von 14 bis 19 Uhr, am Sonn-tag von 11 bis 16 Uhr drei einstündige Konzerte (freie Platzwahl). Ein besonderes Angebot für Familien ist die Kindermusikwerkstatt, eine mobile Musikschule, in der der Publikumsnachwuchs im Alter zwischen 4 und 13 Jahren während der Konzerte betreut und spielerisch an Musik herangeführt wird. Die Kindermusik-werkstatt wird gefördert durch E.ON Hanse. Für einen entspannten Ausklang sorgt der »Musikalische Nachschlag« am Samstagabend, direkt im Anschluss an das letzte Konzert: Bei Gesprächen und Live-Musik in der Musikfestgastronomie kann man den Musikfesttag locker zu Ende gehen lassen.
Weitere Termine derMusikfeste auf dem Lande:20./21.7. Stocksee3./4.8. Pronstorf
Nähere Informationen zumProgramm der Musikfeste aufdem Lande erhaltenSie ab 5.4. unter:www.shmf.de/musikfeste
CITTI, Geldermann Privatsektkellerei,
Schwartauer Werke und Rindchen’s
Weinkontor sind Produktpartner der
Musikfeste auf dem Lande
Emkendorf ScheuneSamstag 14 – 19 Uhr MF 2A€ 30,- / erm. € 15,- (freie Platzwahl)27.7.
Man darf gespannt sein, was diese Musi-ker mit unterschiedlichsten Wurzeln und Erfahrungen mit Werken aus 300 Jahren Musikgeschichte anstellen, die wie ihre Interpreten von unterschiedlichen Kon-tinenten stammen. Hier trifft deutscher Barock auf amerikanischen, französi-schen und brasilianischen Jazz und auf Tango. Schon als Kind lernte Gil Gold-stein das Akkordeon zu spielen, später kamen Klavier und Cello hinzu. Die Liste der großen Namen des Jazz, mit denen er spielte, ist lang, erwähnt seien nur Wayne Shorter, Lee Konitz, Richard Gal-liano und Gil Evans. Heute tritt er nicht nur als Instrumentalist auf, sondern hat sich auch als Arrangeur und Komponist einen Namen gemacht, als der er drei Grammy Awards gewann. Die wahren Stars des Abends aber sind Till Brönner und Sergei Nakariakov, beide absolu-te Meister auf der Trompete, der eine allerdings im Bereich Jazz, der andere in der Welt der Klassik. Der in Russland geborene Nakariakov gewann schon als Teenager Preise für sein herausragendes Spiel und erschloss sich mittlerweile ein Repertoire, das über das der Trompe-te hinausgeht. Beide, Nakariakov und Brönner, wurden bereits mit dem ECHO ausgezeichnet, Till Brönner erhielt gleich mehrfach den ECHO Jazz. Der deutsche Jazzstar ist allerdings nicht nur als Trom-peter überaus erfolgreich, sondern auch als Produzent und Arrangeur, viele ken-nen ihn auch als Juror der TV-Sendung X-Factor.Gefördert durch Friedrich Schütt + Sohn Bauge-
sellschaft und Richter Baustoffe GmbH & Co. KGaA
Tr e f f e n d e r M e i s t e r
Till Brönner Trompete und Flügelhorn
Sergei Nakariakov Trompete und
Flügelhorn
Gil Goldstein Klavier, Akkordeon und
Arrangements
Werke von Bach, Gershwin,
Piazzolla, Gall iano und Gismonti,
arrangiert von Gil Goldstein
LübeckMusik- und KongresshalleSamstag 20 Uhr K 48€ 58,- 50,- 40,- 28,-27.7.
Sergei Nakariakov
Till Brönner
50 51
studierte und 1978 nach Wien zog, also sehr wohl fühlen. Die Pianistin widmet sich seit ihrer Kindheit mit ganzem Herzen der Musik; ihr Talent sieht sie auch als Pflicht, als Aufgabe, ohne die sie nicht zufrieden sei. »Ich könnte mir auch nicht vorstellen, aufzuhören, da würde ich sofort krank. Musik ist Heilung.« Valery Gergiev ist seit 1988 künstlerischer Direktor des Mariinsky Theatre Symphony Orchestra und seit 1996 Intendant des Mariinsky-Theaters, einer der ältesten und renommiertesten Musikinstitutionen Russlands, die auf eine 230-jährige Geschichte zurückbli-cken kann. Bekanntheit erlangte das Mariinsky-Theater nicht zuletzt dank des Balletts, dank Nijinsky, Balanchine und Petipa. Nach einem verheerenden Brand im September 2003 entschied sich Valery Gergiev dazu, eine neue Konzerthalle bauen zu lassen. Im April 2007 fand das erste Konzert in der neuen Halle statt. Als letztes größeres gemeinsames Unterfangen haben das Mariinsky-Theater und Valery Gergiev im Mai 2009 ein eigenes Mariinsky-Label ins Leben gerufen. Jede Aufnahme die-ses Labels wird mit HD-Technik in der neuen Konzerthalle produziert, die für ihre herausragende Akustik bekannt ist. Nach etlichen CDs erschien 2011 als erste DVD und Blu-ray eine Einspielung von Tschaikowskys Sinfonien Nr. 4, 5 und 6, die einmal mehr bewies, dass der Sankt Petersburger Klangkörper und sein derzeitiger Chefdirigent zu den besten Sachwaltern des russischen Komponis-ten zählen.
R u s s i s c h e S e e l e
Elisabeth Leonskaja Klavier
Mariinsky Theatre Symphony OrchestraValery Gergiev Dirigent
Edvard Grieg
Klavierkonzert a-Moll op. 16
Peter Tschaikowsky
Sinfonie Nr. 4 f-Moll op. 36
Auf die Frage, wo ihre Heimat sei, antwortete Elisabeth Leonskaja: »Ich habe zwei: meine Muttersprache und die Musik. Überall wo ich das habe, bin ich daheim. Wenn ich zu einem russischen Orchester komme, entsteht sofort eine bestimmte Atmosphäre, wo ich ich bin. Das ist Heimat.« Bei diesem Konzert wird sich Elisabeth Leonskaja, die in Georgien in eine russische Fami-lie hineingeboren wurde, in Moskau
KielSchlossMontag 20 Uhr K 50€ 88,- 76,- 60,- 44,- 22,-29.7.
Elisabeth Leonskaja
Valery Gergiev
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eines der besten Streichquartette der jungen Generation. 2004 gewannen die vier Finnen den ersten Preis und den Spezialpreis für die beste Interpretation einer Schostakowitsch-Komposition bei der International D. Shostakovitch String Quartets Competition in Moskau und 2007 den ersten Preis beim Interna-tionalen Joseph Haydn Kammermusik Wettbewerb in Wien. Für ihre Einspie-lung von Haydn-Quartetten bei hänssler erhielten sie 2010 den ECHO Klassik. Der geheimnisvoll klingende Name des 2001 gegründeten Quartetts rührt übrigens schlicht von den Anfangsbuchstaben der Vornamen der vier Gründungsmitglieder her.In Zusammenarbeit mit dem Bucerius Kunst Forum
N o r d i s c h g e t ö n t
Meta4
Felix Mendelssohn
Streichquartett Es-Dur op. 12
Jüri Reinvere
»Central Hospital« aus »Four Quartets I«Jean Sibelius
Streichquartett d-Moll op. 56 »Voces intimae«
Finnen haben ja bekanntlich einen Sinn fürs Schräge. Gerne nehmen sie sich auch mal selbst aufs Korn. Begibt man sich auf die Homepage des finnischen Streichquartetts Meta4, so wird der Blick zunächst auf ein großformati-ges Foto gelenkt, auf dem links eine Gruppe dreier cooler Jungs zu sehen ist. Am rechten Rand steht, ein wenig abseits, die einzige weibliche Musike-rin der Formation und ist gerade im Begriff, den Jungs mit ihrer Geige eins auf den Deckel zu geben. Auf einem weiteren Bild sieht man die drei coolen Jungs dann am rechten Bildrand lässig mit einem Coffee to go an eine Wand gelehnt, während die Geigerin am linken Bildrand mit einem Lippenstift bewaffnet vor einem Spiegel steht. Auf dem dritten Bild prangt die Dame dann mit knallroten Lippen und einem knallroten Ohrring in der Mitte des Bildes, umringt von den drei Herren. Herrlich, wie hier Rollenklischees per-sifliert werden! Jenseits allen schrägen Humors ist Meta4 aber vor allem eins:
HamburgBucerius Kunst ForumDienstag 20 Uhr K 54€ 30,-30.7.
Als Aivar Mäe 1991 in den USA zum ersten Mal ein Handglockenensemble hörte, fasste er sofort den Entschluss, ein gleichartiges Ensemble auch in sei-nem Heimatland Estland zu etablieren. Zwei Jahre später erhielten er und die Mitglieder seines Arsis Kammerchors Be such aus den USA. Eine Abordnung der amerikanischen Vereinigung engli-scher Handglockenspieler kam mit einem ganz besonderen Geschenk: dem ersten Satz Glocken über drei Oktaven. Das war die Geburtsstunde des Arsis Hand-bell Ensembles. Vier Frauen und vier Männer bedienen heute einen Glocken-satz, der über siebeneinhalb Oktaven reicht. Da jeder Spieler immer nur zwei Töne erzeugen kann und jeder Ton auf die Sekunde exakt erklingen muss, ist ein hohes Maß an Abstimmung und ein gewaltiges Übepensum erforderlich. Ergebnis dieser Arbeit sind dann Kon-zerte voll anmutiger Leichtigkeit. K 52 Gefördert durch Ferring Arzneimittel GmbH
Für die Konzertbesucher fährt nach der Veranstaltung auf
Föhr ein Personenschiff der W.D.R. zurück nach Dagebüll.
S p h ä r i s c h e G l o c k e n k l ä n g e
Rémi Boucher Gitarre
Arsis Handbell Ensemble
Johann Sebastian Bach
»Jesus bleibet meine Freude« aus der Kantate »Herz und Mund und Tat und Leben« BWV 147
»Bist du bei mir« aus dem Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach BWV 508
Wolfgang Amadeus Mozart
2. und 3. Satz aus »Eine kleine Nachtmusik« G-Dur KV 525
Johann Sebastian Bach
Chaconne aus der Partita d-Moll BWV 1004 für Violine solo
Luigi Boccherini
Fandango aus dem Quintett für Gitarre und Streichquartett Nr. 4 D-Dur G 448
Estnische Volksl ieder
Edvard Grieg
»Morgenstimmung« aus der »Peer Gynt-Suite« Nr. 1
Peter Tschaikowsky
»April« aus »Die Jahreszeiten« op. 37 Franz Schubert
Ellens Gesang III »Ave Maria« D 839 Vladimir Vavilov
Ave Maria de Caccini Claude Debussy
»Golliwogg’s Cake-Walk« aus »Children’s Corner«
Vittorio Monti
Csárdás
MeldorfDomSamstag 20 Uhr K 46€ 35,- 28,- 20,- 10,-27.7. 28.7.
Föhr, NieblumSt. Johannis-KircheSonntag 19 Uhr K 52€ 35,- 28,- 20,- 10,-
Meta4Arsis Handbell Ensemble
54 55
31.7.
BrunsbüttelElbeforumMittwoch 20 Uhr K 55€ 39,- 34,- 27,- 19,-
bei weitem übertrifft. »Sehnsucht, Sehnsucht, unstillbares, ewig neu sich gebärdendes Verlangen – Schmachten und Dürsten«, so charakterisierte der Komponist selbst sein Werk. Der zweite Aufzug mit dem berühmten Liebesduett und der dramatischen Wendung durch den Verrat an den Liebenden bildet das musikdramatische Rückgrat der Kompo-sition. Als Hommage an den Komponis-ten anlässlich seines 200. Geburtsjahres führt das SHMF den zweiten Aufzug in einer konzertanten Aufführung mit einer spektakulären Sängerbesetzung auf: neben der gefeierten litauischen Starsopranistin Violeta Urmana konn-te mit Peter Seiffert einer der besten Wagnertenöre unserer Zeit gewonnen werden, und mit Semyon Bychkov wird eine der profiliertesten Dirigentenper-sönlichkeiten und ein großer Kenner des spätromantischen Orchesterrepertoires am Pult des Festivalorchesters stehen.
S e l i g e s G l ü h e n
Violeta Urmana Sopran (Isolde)
Sophie Koch Mezzosopran (Brangäne)
Peter Seiffert Tenor (Tristan)
David Wilson-Johnson Bariton (Melot)
Franz-Josef Selig Bass (Marke)
Schleswig-Holstein Festival OrchesterSemyon Bychkov Dirigent
Richard Wagner
Tristan und Isolde, 2. Akt (konzertante Aufführung)
Sie zählen neben Romeo und Julia zu den berühmtesten Liebespaaren der europäischen Kunstwelt: Tristan und Isolde. Richard Wagner hat den Stoff der unglücklich Liebenden in ein musi-kalisches Drama umgewandelt, das alles bislang in der Operngeschichte Dargebotene an innerer Intensität
LübeckMusik- und KongresshalleDonnerstag 20 Uhr K 51€ 99,- 84,- 67,- 50,- 25,-1.8.
Persönlich begegnet sind sie sich nie. Aber wie gerne hätte man gewusst, wo - rüber sich die beiden größten Opern-komponisten des 19. Jahrhunderts, oben - drein noch im selben Jahr 1813 geboren, unterhalten hätten. Dieser aufregenden Frage gehen Herbert Rosendorfer, Süd-tiroler Schriftsteller, und Karl Dietrich Gräwe, Musikjournalist und langjähriger Chefdramaturg der Deutschen Oper Berlin, in ihrem Opernfragment »Sieg-fried und Violetta oder List, Last, Lust und Lunge« nach. Das fiktive Gespräch der beiden Komponisten wird dem Pub-likum durch die, ebenfalls fiktive, Figur des Oberkellners im Caffè Florian am Markusplatz in Venedig, Teodoro, ver-mittelt. Er erinnert sich: »Hier haben sie gesessen. Nicht allzu oft. Nur dreimal, glaube ich, innerhalb von 25 Jahren. […] Der eine war ungewöhnlich groß und dürr und ganz in Schwarz und hatte blaue Augen. Nasen hatten sie beide, die konnten sich sehen lassen. […] Herr Verdi kam ja erst etwas später. Er hat dann eigentlich kaum etwas gesagt und meist nur gebrummt. Wagner hat pausenlos auf ihn eingeredet und dabei so viel gefuchtelt, dass ich die Bestel-lungen vorsichtshalber über Verdis linke Schulter angereicht habe, das war siche-rer.« Eingeflochten in das fiktive, humo-ristisch-sarkastische Gespräch erklingen Auszüge aus den Opern der beiden Komponisten, stilsicher dargeboten von den vier jungen Hornisten von german hornsound.K 55 Gefördert durch ChemCoast Park Brunsbüttel
S i e g f r i e d u n d V i o l e t t a o d e r L i s t , L a s t , L u s t u n d L u n g e
Björn Bugri Rezitation
german hornsound
Opernfragment in drei Akten
für vier Hörner und einen
Schauspieler von Richard Wagner
und Giuseppe Verdi
Libretto von Herbert Rosendorfer
und Karl Dietrich Gräwe
PronstorfKuhstallDienstag 20 Uhr K 53€ 39,- 32,- 22,- 10,-30.7.
german hornsound
Björn Bugri
Semyon BychkovVioleta Urmana Peter Seiffert
56 57
James und Burkhard Kehring. Kristína Dinušová wurde 1988 im slowakischen Bratislava geboren. Ihre ersten musi-kalischen Erfahrungen sammelte sie im Kammerchor des Konservatoriums von Bratislava. Seit 2010 studiert sie an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Edith Lienbacher. Beide Sopranistinnen waren in den vergan-genen Jahren Mitglieder im Schleswig-Holstein Festival Chor.Im Rahmen des Konzerts erhalten Maya Blaustein
und Kristína Dinušová den Förderpreis der Walter
und Charlotte Hamel Stiftung.
Z a u b e r s o p r a n e
Maya Blaustein Sopran
Kristína Dinušová Sopran
Wolfram Rieger Klavier
Robert Schumann
Frauenliebe und Leben op. 42Carl Loewe
Frauenliebe op. 60
Seit 2007 wird im Rahmen des Schles-wig-Holstein Musik Festivals der Förder-preis der Walter und Charlotte Hamel Stiftung verliehen. Die im Jahre 2004 gegründete Stiftung widmet sich der Förderung von Spitzenbegabungen jun-ger Sängerinnen und Sänger vornehm-lich des klassischen Repertoires. Bishe-rige Förderpreisträger waren Simona Šaturová (2007), Christiane Karg (2008), Benjamin Bruns (2009), Zoryana Kushp-ler (2010), Wiebke Lehmkuhl (2011) und Pretty Yende (2012). 2013 wird der För-derpreis erstmals gleich an zwei junge Nachwuchssängerinnen vergeben, deren künstlerischer Werdegang maßgeblich durch die Nachwuchsarbeit des SHMF geprägt wurde. Die Sopranistin Maya Blaustein kommt aus Israel und ist 20 Jahre alt. Von 2004 bis 2010 war sie am Gymnasium der Jerusalem Academy for Music and Dance Schülerin von Khilma Digilov und Zvi Zemel, von 2010 bis 2011 am selben Institut Studentin von Marina Levit und Zvi Zemel. Zurzeit studiert sie an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg bei Carolyn
LüneburgFürstensaalFreitag 20 Uhr K 57€ 39,- 31,-2.8.
des russischen Geheimen Rats Otto Hermann von Vietinghoff übernahm und 1767 die Stelle des Organisten an St. Peter antrat. Riga war 1721 dem russi-schen Zarenreich angeschlossen worden, das kulturelle Leben der Stadt blieb aber weit bis ins 19. Jahrhundert hinein von der deutschen Oberschicht geprägt. Von 1837 bis 1839 war hier niemand Geringeres als Richard Wagner Kapell-meister des Deutschen Theaters gewe-sen. Nach Streitigkeiten mit dem Rigaer Theaterdirektor und von seinen Gläu-bigern gesucht, floh Wagner mit seiner Frau Minna aus der Stadt und bestieg im Juli in Pillau den Kleinsegler Thetis, der die beiden auf stürmischer und gefähr-licher Überfahrt nach London brachte. Was folgte, ist bekannt: die stürmische Überfahrt soll Wagner zur Komposition des »Fliegenden Holländers« inspiriert haben. Über Müthel und Wagner führt die Zeitreise durch das Musikzentrum Riga mit Pēteris Vasks schließlich in die Gegenwart und in den heute freien und unabhängigen Staat Lettland.
Z e n t r u m R i g a
Léon Berben Cembalo
Minguet Quartett
Johann Sebastian Bach
Die Kunst der Fuge BWV 1080 (Auszüge)Johann Gottfried Müthel
Sonate F-Dur für CembaloRichard Wagner
Siegfried-Idyll für Streichquartett (Rekonstruktion nach Skizzen Wagners)
Pēteris Vasks
Streichquartett Nr. 1Johann Gottfried Müthel
Cembalokonzert B-Dur
»Joh. Gottfr. Müthel. Aus Bachs Schu-le; einer der ersten und tiefsinnigsten Orgel- und Flügelspieler. Seine Stücke haben ein ganz eigenthümliches Geprä-ge – dunkel, finster, ungewöhnlich modulirt, eigensinnig in den Gängen, und unbeugsam gegen den Modege-schmack seiner Zeitgenossen.« »Seine Klavierkonzerte sind so voll eigenthüm-licher Sätze, aber auch so schwer, daß mancher windige Klavierist, der mit ein halb dutzend leichtfüssigen Concerten reist, nicht eine Zeile davon heraus-bringen würde.« So ist es bei Müthels Zeitgenossen Christian Friedrich Daniel Schubart zu lesen. Müthel, 1728 in Mölln geboren, war 1750 drei Monate lang Schüler Johann Sebastian Bachs gewesen, bevor der große Meister uner-wartet starb. 1753 siedelte Müthel nach Riga über, wo er die Leitung der Kapelle
PlönNikolaikircheFreitag 20 Uhr K 56€ 39,- 32,- 22,- 10,-2.8.
Minguet Quartett Kristína Dinušová
Maya Blaustein
58 59
3.8.
Kielhalle400Samstag 20 Uhr K 62€ 28,- (keine Sitzplätze)
mit einer brennenden Leidenschaft ausgestattet, die sich auf Musiker und Publikum überträgt. »Er ist ein sehr freundlicher, ausgeglichener Mensch, allerdings nicht, wenn Musiker schlecht vorbereitet sind. Er selbst ist sehr präzi-se, kennt die Partitur auswendig. Wenn dann einer nicht vorbereitet ist, versteht er es überhaupt nicht.« So Alexandra Scott, Kontrabassistin im Symphonieor-chester des Bayerischen Rundfunks. Und ihr Kollege am Solo-Cello, Maximilian Hornung, ergänzt: »Er schafft es in den Proben einfach, das Orchester wirklich bis zur letzten Probe auf ein technisch und musikalisch unglaublich perfektes Niveau zu bringen und lässt dann im Konzert einfach locker und lässt dann spielen, und dann vervielfacht sich diese Wirkung gleich noch mal.« Seit Herbst 2003 ist Jansons als Nachfolger Lorin Maazels Chefdirigent beim Symphonie-orchester des Bayerischen Rundfunks, seit September 2004 zusätzlich Chefdiri-gent des Royal Concertgebouw Orches-tra, hier in der Nachfolge von Riccardo Chailly. Weltweit reißen sich die Spit-zenorchester darum, ihn wenigstens gelegentlich als Gastdirigent verpflich-ten zu können. Beim SHMF gastierte Jansons in den 1990er Jahren bereits mit dem St. Petersburg Philharmonic, dem Oslo Philharmonic und zuletzt 2006 mit dem Royal Concertgebouw Orchestra. Nun kommt er also mit dem Symphonie-orchester des Bayerischen Rundfunks, das in den einschlägigen Orchesterran-kings stets in den Top Ten der weltbes-ten Orchester geführt wird.
S c h i c k s a l s t ö n e
Symphonieorchester des Bayerischen RundfunksMariss Jansons Dirigent
Dmitri Schostakowitsch
Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 54
Peter Tschaikowsky
Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74 »Pathétique«
Sympathisch, freundlich und bescheiden ist er, kein Orchestertyrann oder selbst-herrlicher Patriarch. Dabei zählt Mariss Jansons mit seinen 70 Jahren durchaus zu jener Dirigentengeneration, die das autoritäre Gehabe noch verinnerlicht hatte. Dem Letten aber fliegen rund um den Globus die Herzen der Konzertbe-sucher zu, und auch auf den Wunsch-listen der Orchestermusiker rangiert er ganz weit oben. Jansons verkörpert das Idealbild eines Dirigenten: schlag-technisch absolut versiert und präzise, stilsicher und souverän und nicht zuletzt
HamburgLaeiszhalleSamstag 20 Uhr K 61€ 99,- 84,- 67,- 50,- 25,- 10,-3.8.
Die weiteren Mitglieder der Gruppe sind Māris Muktupāvels, Gatis Gauje-nieks, Egons Kronbergs und Mārtiņš Linde. In den Anfangsjahren spielte Iļģi noch weitgehend authentische lettische Volksmusik – ein gewagtes Unterfangen, galt dem Sowjetregime die Folklore in jenen Jahren doch als politischer Protest gegen die russischen Besatzer. In den öffentlichen Medien wurde die Gruppe totgeschwiegen. Voll durchgestartet ist Iļģi dann nach der Unabhängigkeitserklärung Lettlands im Mai 1990. Nun wurden die eigene Spra-che und die eigene Kultur zu wichtigen Identifikationsmerkmalen des befreiten Landes. In seinen Texten greift Iļģi häu-fig auf den reichen Schatz an lettischen Dainas zurück. Die Dainas sind sehr kurze traditionelle Lieder oder Gedich-te, die in der Regel aus vier reimlosen Zeilen mit jeweils vier trochäischen Hebungen bestehen. Diese Abfolge aus zweisilbigen Wörtern mit Betonung auf der ersten Silbe gibt den gesungenen Texten ihren besonderen Charakter. Auf der neuesten CD »Tur saulīte pērties gāja«, was, poetisch gesagt, in etwa so viel heißt wie »Wo die Sonne saunen geht«, befasst sich die Band mit den Gewohnheiten der Letten rund um das Thema Sauna. In Lettland kennt Iļģi heute jeder, auf allen großen Tanzfesten und Musikfestivals ist die Gruppe prä-sent und heizt dem Publikum mit ihrer mitreißenden »Postfolklore« ordentlich ein, und das wird sie nun auch beim SHMF tun.www.shmf.de/ ilgi
W o d i e S o n n e s a u n e n g e h t
Iļģi
Lettischer Folk-Rock
Als »Postfolkloregruppe« bezeichnet sich die lettische Band Iļģi selbst. Die fünf Musiker schöpfen zwar aus der lettischen Volksmusik, aus ihren Melo-dien und Rhythmen, ihrer Mythologie, ihren Themen Sonne, Mond, Jahres- und Tagesläufe, peppen das Ganze aber gehörig auf. Dabei bedient sich die »Folk-Rockband« eines bunten Instru-mentariums, das von der Geige, der Gitarre, dem Akkordeon, der Sackpfeife, der Maultrommel, der Mandoline, der Balalaika, der russischen Laute Domra, der lettischen Zither Kokle bis hin zur finnischen Kantele reicht. Gegründet wurde die Gruppe 1981 von Ilga Reiz-niece, die kurz zuvor ihr Geigenstudium an der Jāzeps Vītols Latvian Academy of Music in Riga abgeschlossen hatte.
HamburgKampnagelFreitag 20 Uhr K 58€ 35,-2.8.
Iļģi
Mariss Jansons
60 61
friedlichen Revolution, durch die die Esten ihre Souveränität wiedererlang-ten. Ausgehend von Musik, die in dieser »Wende-Zeit« eine bedeutende Rolle gespielt hat, nimmt das weitere Pro-gramm die grundsätzliche »Kraft« des gemeinsamen Singens auf – und wer käme dafür als Leiter aktuell besser in Frage als der amerikanische Komponist und Chorleiter Eric Whitacre? Diesem charismatischen »Popstar« der interna-tionalen Chorszene gelingt es immer wieder, viele Menschen musikalisch zu einer Einheit werden zu lassen – und das sowohl real bei Workshops als auch virtuell bei dem von ihm ins Leben geru-fenen »Virtual Choir«: Dort finden sich im Internet Tausende von Sängern aus der ganzen Welt zusammen, um einen gemeinsamen Chor zu bilden. In Neu-münster werden unter der Leitung von Eric Whitacre neben den beiden Chören aus Estland der Festivalchor sowie rund 250 ausgewählte Sängerinnen und Sän-ger aus Norddeutschland und, last but not least, das gesamte Publikum betei-ligt sein.www.shmf.de/whitacre
Gefördert durch Unternehmerinitiative SHMF
Lounge
S o n g s o f C h a n g e
Kammerkoor Collegium Musicale Estonian TV Girls’ Choir Chorknaben Uetersen Ensemble ElmshornKammerchor »I Vocalisti« Schleswig-Holstein Festival Chor LübeckEric Whitacre Dirigent
Um 1990 fand im Baltikum die soge-nannte »Singende Revolution« statt: Die Bewohner der drei baltischen Staaten versuchten, mit friedlichen Mitteln eine politische Veränderung herbeizuführen. Die 1988 wiederbe-lebte Tradition der »Sängerfeste«, bei denen sich bis zu 30.000 Mitwirkende und 200.000 Besucher treffen, hatte das nationale Selbstbewusstsein von Litauern, Letten und Esten gestärkt. In Erinnerung an den Hitler-Stalin-Pakt und das den Balten in dem Zusammen-hang entstandene Unrecht (1944 waren sie gegen ihren Willen wieder zu Sow-jetrepubliken geworden) wurde 1989 eine riesige Demonstration organisiert: Am 23. August bildeten zwei Millionen Balten eine Menschenkette von Vilni-us über Riga nach Tallinn. Um 19 Uhr wurde zunächst 15 Minuten gemeinsam geschwiegen, und im Anschluss sangen die Teilnehmer bis spät in die Nacht u.a. gemeinsam alte Volkslieder. In der Folge kam es (im Gegensatz zu bluti-gen Auseinandersetzungen in Litauen und Riga) in Tallinn tatsächlich zu einer
NeumünsterHolstenhalle, Halle 5Samstag 20 Uhr K 59€ 35,- (freie Platzwahl)3.8.
Eric Whitacre
62 63
4.8.
RendsburgChristkircheSonntag 19 Uhr K 64€ 54,- 48,- 38,- 26,- 10,-4.8.
Pronstorf KuhstallSonntag 11 – 16 Uhr MF 3B€ 30,- / erm. € 15,- (freie Platzwahl)
Die Faszination, die von vielen Alte-Musik-Ensembles ausgeht, ist zu einem nicht unwesentlichen Teil den histo-rischen Instrumenten zu verdanken. Besonders beeindruckend ist die The-orbe, eine Basslaute mit einem bis zu 100 cm Meter langen Griffbrett und zwei Wirbelkästen. Allein die überdi-mensionierten Ausmaße des Griffbretts dürften ihrem Spieler schon erhöhte Aufmerksamkeit des Publikums besche-ren. Im italienischen Spitzenensemble Il Giardino Armonico wird die Theorbe von einem der bekanntesten Interpre-ten dieses Instruments gespielt: von Luca Pianca. Einer ganz anderen Instru-mentenfamilie gehört das Chalumeau an. Wie die nicht nur vom Wort her verwandte Schalmei ist das Chalumeau ein Holzblasinstrument mit Rohrblatt, aus dem sich später die Klarinette ent-wickelte. Vom wunderbaren Klarinet-tenton war das Chalumeau in seinen Anfängen allerdings weit entfernt. Köstliche Beschreibungen finden sich in den zeitgenössischen Quellen. »Es giebt einen Klang von sich, als wenn ein Mensch durch die Zähne singet«, heißt es bei Johann Gottfried Walther. Man darf allerdings gewiss sein, dass Giovanni Antonini nicht nur seiner Geige, sondern auch dem Chalumeau leuchtende barocke Klangfarben zu entlocken vermag.
I l B a r o c c o
Il Giardino ArmonicoGiovanni Antonini Blockflöte, Chalumeau und Leitung
Giovanni Battista Fontana
Sonate für drei Violinen und B.c.Tarquinio Merula
Chaconne für zwei Violinen und B.c.Johann Heinrich Schmelzer
Sonate D-Dur für drei Violinen und B.c.Georg Phil ipp Telemann
Sonate F-Dur für zwei Chalumeaux, Violini unisoni und B.c. TWV 43:F2
Antonio Vivaldi
Sonate d-Moll für zwei Violinen und B.c. op. 1 Nr. 12 RV 63 »La Follia«
Georg Phil ipp Telemann
Konzert d-Moll für zwei Chalumeaux, Streicher und B.c. TWV 52:d1
Heinrich Ignaz von Biber
Partia Nr. 6 D-Dur aus »Harmonia artificiosa-ariosa«
Georg Phil ipp Telemann
Konzert C-Dur für Blockflöte, Streicher und B.c. TWV 51:C1
MeldorfDomSamstag 20 Uhr K 60€ 49,- 39,- 26,- 10,-3.8.
Musikfest »Estland« auf Gut Pronstorf
Das Musikfest in Pronstorf ist in diesem Jahr Austragungsort des Förderpreises der Sparkassen-Finanzgruppe. Erste Preisträger des in Erlangen/Fürth/Nürnberg zum 50. Mal stattfindenden Bundeswettbewerbs »Jugend musiziert« 2013 in der Katego-rie Violine spielen um Förder- und Publikumspreis. Frischgekürte Preisträger und herausragende Nachwuchskünstler sind zu erleben. Zudem widmet sich das Musik-fest im Rahmen des diesjährigen Länderschwerpunkts Baltikum Estland. Das alles findet in einem der idyllischsten Dörfer Schleswig-Holsteins statt. Zwischen Kuhstall, restauriertem Torhaus und Herrenhaus lädt die große Wiese zum Verweilen ein.Kurzweilige Konzerte unterschiedlichster Couleur von Klassik bis Jazz, das male-rische Ambiente und ausgedehnte Pausen für Spaziergänge und Picknick im Grünen machen einen Besuch der Musikfeste auf dem Lande zum unverwechsel-baren Erlebnis. Am Samstag beinhaltet die Tageskarte von 14 bis 19 Uhr, am Sonn-tag von 11 bis 16 Uhr drei einstündige Konzerte (freie Platzwahl). Ein besonderes Angebot für Familien ist die Kindermusikwerkstatt, eine mobile Musikschule, in der der Publikumsnachwuchs im Alter zwischen 4 und 13 Jahren während der Konzerte betreut und spielerisch an Musik herangeführt wird. Die Kindermusik-werkstatt wird gefördert durch E.ON Hanse. Für einen entspannten Ausklang sorgt der »Musikalische Nachschlag« am Samstagabend, direkt im Anschluss an das letzte Konzert: Bei Gesprächen und Live-Musik in der Musikfestgastronomie kann man den Musikfesttag locker zu Ende gehen lassen.
Weitere Termine derMusikfeste auf dem Lande:20./21.7. Stocksee27./28.7. Emkendorf
Nähere Informationen zumProgramm der Musikfeste aufdem Lande erhaltenSie ab 5.4. unter:www.shmf.de/musikfeste
CITTI, Geldermann Privatsektkellerei,
Schwartauer Werke und Rindchen’s
Weinkontor sind Produktpartner der
Musikfeste auf dem Lande
Pronstorf KuhstallSamstag 14 – 19 Uhr MF 3A€ 30,- / erm. € 15,- (freie Platzwahl)3.8.
Giovanni Antonini
64 65
für diese Musik sensibilisiert werden.« Er glaubt an den sozialen Nutzen von Kunst: »Wirklich großartige Kunst ver-fügt über einen progressiven Aspekt, den die Gesellschaft braucht, selbst wenn dieser praktisch gesehen nutzlos scheint. In gewisser Art ist es ein wenig wie die Träume einer Gesellschaft. Sie scheinen zwar nur wenig beizutragen, aber Schlafen und Träumen sind wesent-lich, weil Menschen ohne diese beiden Elemente nicht leben könnten, wie auch eine Gesellschaft ohne Kunst nicht leben kann.«Gefördert durch Unternehmerinitiative
SHMF Lounge
G r a n d s e i g n e u r
Maurizio Pollini Klavier
Robert Schumann
Kreisleriana op. 16
Concert sans Orchestre op. 14
Frédéric Chopin
Sonate Nr. 2 b-Moll op. 35
Berceuse Des-Dur op. 57
Polonaise As-Dur op. 53
Maurizio Pollini ist zweifelsohne einer der größten Pianisten unserer Zeit. Nachdem er 1960 die International Fryderyk Chopin Piano Competition in Warschau gewonnen hatte, wurde er international bekannt, auch wenn er seine Karriere langsam anging, sich erst Zeit für die Erarbeitung eines Repertoires nahm und nicht gleich ein Konzert nach dem anderen gab. Seit den späten 1960er Jahren aber ist er regelmäßig an allen großen Häusern und mit allen großen Dirigenten und Orchestern zu erleben. Bekannt ist Pollini auch für seinen Einsatz für zeit-genössische Werke und dafür, dass auch Komponisten wie Stockhausen, Boulez und Nono endlich ein Platz auf den Konzertprogrammen eingeräumt wird. »Was ich bei vielen jungen Künstlern bedaure, ist ihr spärliches Interesse an der zeitgenössischen Musik. […] Es wäre außerordentlich wichtig, dass die große und geniale Musik aufgeführt wird, die im 20. Jahrhundert und bis heute geschrieben wurde. Das Publikum muss
LübeckMusik- und KongresshalleSonntag 19 Uhr K 65€ 62,- 53,- 43,- 30,- 20,-4.8.
sie daher als Interpretin der Ophelia – jener von Hamlet zunächst umwor-benen, dann durch seinen fingierten Wahnsinn von ihm zurückgewiesenen jungen Frau, die sich schließlich, dem Wahnsinn verfallen, ertränkt. Ophelia-Lieder und Hamlet-Monologe in einen Dialog treten zu lassen, ist für sich ge -nommen schon ein höchst aufregendes Konzept. Mit den Protagonisten Lars Eidinger und Anna Prohaska verspricht dieses Projekt allerdings spektakulär zu werden.Gefördert durch KPMG
H a m l e t u n d O p h e l i a
Lars Eidinger Rezitation
Anna Prohaska Sopran
Eric Schneider Klavier
Lesung aus Shakespeares »Hamlet«
Lieder von Schubert, Mendelssohn,
Schumann, Brahms, Wolf u.a.
Den Wahnsinn nimmt man ihm ab. Maßlos überdreht, grobschlächtig und wild-animalisch ist dieser Hamlet in Thomas Ostermeiers Inszenierung des Shakespeare-Klassikers an der Berliner Schaubühne. Lars Eidinger machte mit dieser Rolle Furore. Die Bilder eines Mannes, der, mit Schlamm überzogen, komplett enthemmt und fernab jeden Peinlichkeitsgefühls durch den Dreck stapft und sich den ekligen Moder in den Mund stopft, gingen durch die Medien und haben sich in den Köpfen festgesetzt: Lars Eidinger ist der Mann fürs Extreme, für die Grenzüberschrei-tung. Nicht minder intensiv verkörpert Anna Prohaska ihre Rollen. Die junge österreichische Sopranistin hat in den vergangenen Jahren eine rasante Karri-ere hingelegt, seit 2006 gehört sie zum Ensemble der Berliner Staatsoper Unter den Linden, 2009 gab sie ihr Debüt bei den Salzburger Festspielen, und 2011 erschien bei der DG ihre erste Solo-CD »Sirène«. Das Cover zeigt sie mit wild zerzausten schwarzen Haaren und einem todesbleichen Teint im Stile der Femme fatale. Wie geschaffen erscheint
RellingenKircheSonntag 19 Uhr K 63€ 39,- 34,- 27,- 19,- 10,-4.8.
Lars Eidinger
Anna Prohaska
Maurizio Pollini
66 67
6.8.
LüneburgSt. Michaelis-KircheDienstag 20 Uhr K 68€ 35,-
Versailles sogar ein künstliches Bauern-dorf errichten, das Hameau de la Reine. Der Musik, die von der Regentschaft des Sonnenkönigs Ludwig XIV. über die Régence von Philippe d’Orléans bis hin zur Ära Ludwigs XV. in Versailles und Paris gespielt wurde, widmet sich das Programm »Les saisons amusantes – ländliche Idyllen des Barocks«. Die deutsche Blockflötistin Dorothee Ober-linger und der französische Traversflötist und Musettespieler François Lazarevitch haben unter diesem Motto einige der schönsten, ländliche Idyllen beschrei-bende Werke zusammengestellt. »La noce champêtre ou l’himen pastoral«, »Les plaisirs de l’été«, »Fête rustique« und »Airs champêtres« lauten einige der Titel – und nicht zuletzt warten die fünf Musiker mit jener oben bereits beschrie-benen Kuriosität auf: den »Sommer« und »Winter« aus Vivaldis »Vier Jahres-zeiten« in Nicholas Chédevilles Bearbei-tung mit Dudelsack.
L ä n d l i c h e I d y l l e n
Dorothee Oberlinger Blockflöte
François Lazarevitch Traversflöte und
Musette
Ensemble 1700
Werke des französischen Barocks
von Chédevil le, Forqueray, Leclair,
Visée u.a.
Vivaldis »Vier Jahreszeiten« mit Dudel-sack? Das erscheint doch auf den ersten Blick ziemlich schräg. Eine kuriose Bear-beitung eines Schotten? Keineswegs! Die Violinkonzerte Vivaldis erfreuten sich schon kurz nach ihrer Drucklegung höchster Beliebtheit – auch am Hofe des französischen Königs in Versailles. Besonders beliebt war am Hofe auch die Musette, ein Dudelsack französischer Spielart. Und so lag es für den Kom-ponisten und Musettespieler Nicholas Chédeville nahe, Vivaldis populäre »Vier Jahreszeiten« für ein Ensemble mit Dudelsack zu bearbeiten. 1739 erschien das Werk im Druck und erhielt dann den französisch verspielten Namen »Les saisons amusantes«. Der Versailler Hof ist ja bis heute für seine Extravaganzen bekannt. Vom späten 17. Jahrhundert bis hinein ins 18. Jahrhundert feierte man hier nicht nur ausschweifende Feste, sondern imitierte auch gerne das vermeintlich einfache Leben des Land-volks und pflegte eine Art künstlicher Bauern- und Schäferidylle. Königin Marie Antoinette ließ sich im Park von
BordesholmKlosterkircheDienstag 20 Uhr K 67€ 45,- 34,- 22,- 10,-6.8.
Award gewann und bei weiteren neun CDs für den Grammy nominiert war. Das Ensemble wurde 1981 von dem Esten Tõnu Kaljuste gegründet und in den ers-ten zwanzig Jahren auch geleitet. Von 2001 bis 2008 war der Brite Paul Hillier Chefdirigent, bevor der Niederländer Daniel Reuss den Chor übernahm. Die 26 Sänger entfalten bei ihren Konzerten eine derart intensive und expressive Klangpracht, dass sie damit ihr Publikum rund um den Globus immer wieder in einen unwiderstehlichen Sog hinein-ziehen. »Dieser Chor [hat] eine Breite an Klangfarben, die meiner Meinung nach einzigartig ist. Wenn wir ein gutes Konzert geben – glücklicherweise kommt das recht häufig vor –, passiert etwas zwischen den Tönen. Etwas, das aus dem Bauch kommt, aus den Kör-pern, aus den Herzen.« Diese magische Kraft und nicht zuletzt Chorkunst vom Allerfeinsten erwartet das Publikum in Schleswig und Lüneburg – ein Festival-highlight, das man sich nicht entgehen lassen sollte.
E s t n i s c h e C h o r p r a c h t
Estonian Philharmonic Chamber ChoirDaniel Reuss Dirigent
Arvo Pärt
Zwei slawische PsalmenAlfred Schnittke
Drei geistliche GesängeCyri l lus Kreek
Õhtune jumalateenistus (Vesper)Psalm 22
Rudolf Tobias
Kleine KarfreitagsmotetteAscendit in coelumJohannes Brahms
Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen op. 74 Nr. 1
Max Reger
Nachtlied op. 138 Nr. 3Felix Mendelssohn
Psalm 43 »Richte mich, Gott« op. 78 Nr. 2Psalm 100 »Jauchzet dem Herrn,
alle Welt« op. 69 Nr. 2Psalm 91 »Denn er hat seinen Engeln«Cyri l lus Kreek
»Õnnis on inimene (Gesegnet ist der Mensch)« aus »4 Taaveti laulud (Vier Psalmen Davids)«
Es gibt nur wenige Chöre, deren Name weltweit geläufig ist. Zu diesen absolu-ten Spitzenensembles zählt ganz gewiss der Estonian Philharmonic Chamber Choir, der für seine 2006 bei harmonia mundi erschienene CD »Da Pacem« mit Werken von Arvo Pärt den Grammy
SchleswigDomMontag 20 Uhr K 66€ 35,-5.8.
Dorothee Oberlinger und das Ensemble 1700Daniel Reuss
68 69
9.8.
NusseKircheFreitag 20 Uhr K 75€ 35,- 28,- 20,- 10,-8.8.
HaseldorfRinderstallDonnerstag 20 Uhr K 70€ 45,- 34,- 22,- 10,-
die Stücke in ein neues Licht zu setzen vermögen. Neben weiteren populären Werken von Gershwin und Bartók hat das Saxophonquartett noch zwei Kom-positionen baltischer Komponisten mit im Gepäck: »Stillness« der litauischen Komponistin Zita Bružaitė, das dem Signum Saxophonquartett gewidmet ist, und »Lamentatio« des estnischen Komponisten Erkki-Sven Tüür. Der Este war kurz nach der Entstehung des Werks nur knapp einer Katastrophe entgan-gen, hatte er doch bereits ein Ticket für die Estonia gekauft, um mit dem Stockholm Saxophone Quartet in Schwe-den das Werk für die Uraufführung zu präparieren. Dann baten die Musiker ihn um eine Woche Aufschub, und Tüür betrat nicht jenes Unglücksschiff, das am 28. September 1994 852 Menschen in den Tod riss. »Meine Musik beschreibt nicht die Estonia-Katastrophe im Baltischen Meer, für mich aber ist sie untrennbar an diesen Gedanken gebunden«, so Tüür.K 75 Gefördert durch Kulturinitiative
Sandesneben-Nusse
M i t V e r v e u n d E s p r i t
Signum Saxophonquartett
Edvard Grieg
Aus Holbergs Zeit op. 40 (bearbeitet von Maarten Jense)
Zita Bružaitė
StillnessSergei Rachmaninoff
Streichquartett Nr. 1 g-Moll (Fragment)Erkki-Sven Tüür
LamentatioGeorge Gershwin
Suite nach Themen aus »Porgy and Bess« (bearbeitet von Sylvain Dedenon)
Béla Bartók
Rumänische Volkstänze Sz 56 (bearbeitet vom Signum Saxophonquartett)
Zwei Jahre lang haben die vier Musi ker des Signum Saxophonquartetts unglaub-lich viel geprobt, fast nur gearbeitet, kaum Konzerte gegeben, und dann sind sie durchgestartet. 2011 erschien ihre ers-te CD, die mit jenem Werk anhebt, mit dem die vier nun auch ihr Festivalkon-zert beginnen: Griegs barocken Glanz verströmende Suite »Aus Holbergs Zeit«. Wer den originalen Streicherklang im Ohr hat, wird verblüfft sein, wie anders, aber um keinen Deut weniger schön das Werk mit vier Saxophonen klingt. Das liegt natürlich auch an der wunderbar warmen Klangfarbe, die die vier Saxo-phonisten zu formen verstehen, und an der enormen Verve, mit der die vier – zwei Deutsche und zwei Slowenen –,
HeideSt. Jürgen Kirche am MarktDonnerstag 20 Uhr K 71€ 28,- 22,- 16,- 10,-8.8.
ensemble mit zwei Bandoneons, zwei Violinen, Kontrabass und Klavier heraus. Astor Piazzolla experimentierte dann ab 1955 in seinem Tango nuevo noch mal mit ganz neuen Ensemblegrößen und -besetzungen. Die unendlichen Möglich-keiten in der Tangobesetzung tragen sicherlich dazu bei, dass der bis heute so populäre argentinische Tanz immer noch wieder neu zu entdecken ist. Man hat ihn schon auf einer russischen Bala-laika gehört, oder, so geschehen beim letztjährigen SHMF, auf der chinesischen Laute Pipa und der chinesischen Bam-buslängsflöte Xiao. Im Festivalsommer 2013 ist es nun ein hochkarätiges Ensem-ble klassisch ausgebildeter Musiker, das sich einen ganzen Abend lang dem Tan-go widmet. Hoch virtuos dürfte dieser Tango also ausfallen, aber ganz sicher-lich auch höchst mitreißend – denn das Tango-Spielen macht auch klassischen Musikern vor allem eins: Spaß.K 69 Gefördert durch Ferring Arzneimittel GmbH
Für die Konzertbesucher fährt nach der Veranstaltung auf
Föhr ein Personenschiff der W.D.R. zurück nach Dagebüll.
Ta n g o a p a s i o n a d o
Isabelle van Keulen Violine
Christian Gerber Bandoneon
Rüdiger Ludwig Kontrabass
Ulrike Payer Klavier
Astor Piazzolla
Verano porteñoInvierno porteñoContrabajisimoTangataConcierto para quintetoLibertangoTanti anni primaMichelangelo 70
Tristeza de un doble ATres minutos con la realidadEscualoLo que vendrá
»Es war deine Stimme, Bandoneon, deren Stöhnen mir den Schmerz über das Scheitern anvertraute; deine Stimme, die die Tiefe des dunklen und gnadenlo-sen Lebens und dessen ist, der zu fliegen träumte, aber seine Illusion rumschleppt und sie beweint.« So ist es in Enrique Santos Discépolos »Alma de bandoneón« – »Bandoneonseele« – zu lesen. Das Bandoneon ist zwar heute zum Inbe-griff des Tangoinstruments geworden, in der Frühzeit des Tangos ab 1865 war aller dings ein Trio mit Flöte, Violine und Gitarre typisch. Das Bandoneon kam erst später hinzu, ebenso wie das Klavier, das die Gitarre ersetzte. Erst um 1920 bildete sich das etwas größer besetzte Tango-
Föhr, WykW.D.R.-FähreMittwoch 20 Uhr K 69€ 28,-7.8.
Isabelle van Keulen Signum Saxophonquartett
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10.8.
RendsburgChristkircheSamstag 20 Uhr K 79€ 54,- 48,- 38,- 26,- 10,-
Auf dem Programm beider Konzerte stehen Verdis »Quattro pezzi sacri« und Rossinis »Stabat Mater«. Von 1889 bis 1897 hatte sich die Komposition der »Vier geistlichen Stücke« hingezogen, und Verdi hatte sich erst auf Drängen seines Verlegers Ricordi dazu entschie-den, die vier völlig unabhängig vonein-ander entstandenen Stücke zu einem Zyklus zusammenzufassen. Den ge sam - ten Zyklus hört man heute äußerst sel-ten. Beim SHMF hat man dazu nun Gelegenheit, und dies in Kombination mit Rossinis »Stabat Mater« – eine spannende Gegenüberstellung zweier geistlicher Werke der beiden promi- nentesten italienischen Opernkompo-nisten des 19. Jahrhunderts.
B e n e f i z k o n z e r t d e s B u n d e s p r ä s i d e n t e n z u g u n s t e n d e r m u s i k a l i s c h e n B i l d u n g v o n K i n d e r n
Simona Šaturová Sopran
Kismara Pessatti Mezzosopran
Antonio Poli Tenor
Burak Bilgili Bass
Schleswig-Holstein Festival Chor LübeckSchleswig-Holstein Festival OrchesterRolf Beck Dirigent
Giuseppe Verdi
Quattro pezzi sacriGioachino Rossini
Stabat Mater
Die Reihe »Benefizkonzert des Bundes-präsidenten« geht auf Richard von Weizsäcker zurück, der die Konzerte seit 1988 jährlich in Berlin ausrichtete. Bundespräsident Horst Köhler entschied dann, die Konzerte zweimal im Jahr in den Bundesländern zu veranstalten. 2013 findet das Benefizkonzert im Rah-men des SHMF in der Lübecker MuK statt. Bundespräsident Joachim Gauck wird anwesend sein.K 72 Mit der Eintrittskarte nehmen alle Konzert-
gäste am Empfang des Bundespräsidenten und
des Ministerpräsidenten teil. Der Erlös dieses
Konzerts kommt Projekten in Schleswig-Holstein
unter der Federführung des Landesmusikrates
und des Landesverbandes der Musikschulen
sowie dem Verein Singen e.V. für seine Initiative
»Klasse! Wir singen« zugute.
B e l c a n t o r e l i g i o s o
Besetzung und Programm wie K 72
LübeckMusik- und KongresshalleFreitag 19 Uhr K 72€ 68,- 60,- 48,- 35,- 20,-9.8.
Musiktheorie und Komposition am Staatlichen Tallinner Konservatorium, der heutigen Estnischen Musik- und Theaterakademie. Die »Viis pala keel-pilliorkestrile« – Fünf Stücke für Streich-orchester – entstanden 1953 auf Basis deutlich älterer Klavierstücke. Das fünf-te Stück »Kodumaine viis« – Heimatliche Melodie – hat laut Aussage von Arvo Pärt in Estland heute den Stellenwert, den Sibelius’ »Finlandia« für die Finnen hat. Und nicht nur die nationale Sym-bolkraft ist beiden Werken gleich, Ellers Musik schwelgt auch in jenem spezifisch nordischen Ton, der unweigerlich Bilder der rauen Naturschönheiten Estlands heraufbeschwört. Geleitet wird das Kon-zert vom 1980 geborenen Esten Risto Joost, der an der Estnischen Musik- und Theaterakademie in Tallinn, an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und am Royal College of Music in Stockholm bei Jorma Panula studiert hat und der seit 2011 Chefdi-rigent des renommierten Nederlands Kamerkoor ist.
N o r d l i c h t e r
Tallinn Chamber OrchestraRisto Joost Dirigent
Heino El ler
Fünf Stücke für StreichorchesterPeter Tschaikowsky
Serenade für Streichorchester C-Dur op. 48
Erkki-Sven Tüür
Action – Passion – IllusionPēteris Vasks
Epifania für StreichorchesterTõnu Kõrvits
The Elegies of Thule
Das Tallinn Chamber Orchestra wurde 1993 von Tõnu Kaljuste gegründet, der sofort damit begann, die Aktivitäten des Kammerorchesters eng mit dem renommierten Estonian Philharmonic Chamber Choir zu verbinden. Schon 1993 erschien bei ECM die erste CD der beiden Ensembles »Te Deum« mit Wer-ken von Arvo Pärt, die gleich für Furore sorgte. Ein Jahr lang hielt sich die CD in den Top-Ten-Charts, erntete höchstes Lob von den Kritikern und war 1995 für den Grammy Award in der Kategorie »Best Choral Performance« nominiert. Eng verbunden fühlt sich das Tallinn Chamber Orchestra vor allem estnischen Komponisten wie Arvo Pärt, Erkki-Sven Tüür, Veljo Tormis, Heino Eller oder Lepo Sumera. Heino Eller gilt als der eigent-liche Begründer der estnischen Musik. 1887 in Tartu geboren, war er von 1940 bis zu seinem Tod 1970 Professor für
AltenhofKuhhausFreitag 20 Uhr K 74€ 45,- 38,- 29,- 19,- 10,-9.8.
Risto Joost Rolf Beck
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der Bußkanon«, so Pärt. Insbesondere der Klang des Kirchenslawisch habe ihn in spiriert, und der Charakter der Spra-che habe seine Musik vorausbestimmt. Entstanden ist ein rund achtzigminüti-ges Werk von beeindruckender Klang-gewalt und höchster Intensität. Urauf-geführt wurde es 1998 im Kölner Dom anlässlich der 750-Jahr-Feiern des goti-schen Bauwerks. Interpreten der Urauf-führung waren der Estonian Philharmo-nic Chamber Choir und Tõnu Kaljuste, denen das Werk auch gewidmet ist. Der 1981 von Kaljuste gegründete Klangkör-per zählt zu den besten Kammerchören weltweit und ist durch seine besondere Verbundenheit mit Pärts Bußkanon ein Garant für einen tief ergreifenden, mys-tischen Abend.anbruch – neue Hörwelten
In Zusammenarbeit mit NDR das neue werk
K r a f t v o l l s p i r i t u e l l
Estonian Philharmonic Chamber ChoirTõnu Kaljuste Dirigent
Arvo Pärt
Kanon pokajanen
Orthodoxe Kirchen haben keine Orgeln, da die orthodoxe Christenheit die menschliche Stimme als einzig zulässiges Instrument betrachtet, um Gott Lobpreis darzubringen. Umso intensiver und inbrünstiger sind daher die Gesänge der Gläubigen. Flehentlich-glühend hebt auch Arvo Pärts »Kanon pokajanen« aus dem Jahr 1997 an. Pärt, der luthe-risch getauft worden war, konvertierte Anfang der 1970er Jahre zum russisch-orthodoxen Glauben. Eine große Rolle bei diesem Schritt spielte sicherlich die Archaik und die Spiritualität der östli-chen Kirchen, die seiner Vorstellung von Klanglichkeit, seinem Ideal einer asketi-schen, ganz auf Schönheit abzielenden Einfachheit entgegenkam. Dem »Kanon pokajanen« – Bußkanon – liegt ein alter kirchenslawischer Text zugrunde, der bereits in sehr frühen Kirchenhand-schriften auftaucht und dem Heiligen Andreas von Kreta zugeschrieben wird. »Vor vielen Jahren, bei meiner ers-ten Begegnung mit der Tradition der russisch-orthodoxen Kirche, stieß ich auf einen Text, dessen Sinn ich damals kaum begreifen konnte, der mich aber dennoch stark beeindruckt hat. Es war
HamburgSt. MichaelisFreitag 20 Uhr K 73€ 32,-9.8.
Das SHMF widmet dem großen estnischen Komponisten Arvo Pärt eine fünfteilige Konzertreihe:
anbruch – neue Hörwelten
In Zusammenarbeit mit NDR das neue werk
9.8. Hamburg St. Michaelis, Freitag 20 Uhr K 73
10.8. Hamburg NDR, Rolf-Liebermann-Studio, Samstag 16 Uhr K 76
10.8. HamburgSt. Jacobi, Samstag 20 Uhr K 78
11.8. HamburgNDR, Rolf-Liebermann-Studio, Sonntag 11 Uhr K 80
11.8. HamburgLaeiszhalle, Sonntag 19 Uhr K 83
Am 10. und 11. August ist im Rolf-Lieber-mann-Studio des NDR eine Ausstellung zu Leben und Werk Arvo Pärts zu sehen. Die Ausstellung ist eine Stunde vor den Konzerten geöffnet. Tõnu Kaljuste
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So habe ich es Tintinnabuli genannt.« Einen Pärt-Abend wie aus einem Guss erwartet das Publikum in Hamburgs Kir-che St. Jacobi. Beide großen Inspirations-quellen des lutherisch getauften, später zum russisch-orthodoxen Glauben kon-vertierten Esten – die Spiritualität und Archaik der Ostkirche und die römisch-katholische Liturgie – kommen hier zum Tragen. »Adam’s Lament« basiert auf Texten des Heiligen Siluan von Athos, einem Mönch der Ostkirche, der hier den Schmerz über den Verlust des Para-dieses beklagt. Und mit dem »Salve Regina« und »Te Deum« vertont Pärt gängige liturgische Texte der römisch-katholischen Kirche. Für Pärts Werk gibt es derzeit wohl kaum bessere Interpre-ten als den Estonian Philharmonic Cham-ber Choir, das Tallinn Chamber Orchestra und Tõnu Kaljuste. Und so darf man hier nichts weniger erwarten als einen Pärt-Abend der absoluten Extraklasse.anbruch – neue Hörwelten
In Zusammenarbeit mit NDR das neue werk
M y s t i s c h u n d a r c h a i s c h
Estonian Philharmonic Chamber Choir Tallinn Chamber OrchestraTõnu Kaljuste Dirigent
Arvo Pärt
Fratres für Violine, Streichorchester und Schlagzeug
Cantus in Memory of Benjamin Britten für Streichorchester und eine Glocke
Adam’s Lament für gemischten Chor und Streichorchester
Salve Regina für gemischten Chor, Celesta und Streichorchester
Te Deum für drei Chöre, präpariertes Klavier, Streichorchester und Windharfe (Tonband)
Arvo Pärt ist der Klangmystiker unserer Tage. Er scheint wie aus der Zeit gefal-len. Still, verinnerlicht und entschleunigt sind seine Werke, mystisch und archa-isch. Nach Experimenten mit der Zwölf-tonmusik und dem Serialismus fand Pärt Ende der 1970er Jahre zu seiner ganz eigenen, sehr reduzierten Tonsprache, die er Tintinnabuli-Stil nannte. »Ich habe entdeckt«, so Pärt, »dass es genügt, wenn ein einziger Ton schön gespielt wird. Dieser eine Ton, die Stille oder das Schweigen beruhigen mich. Ich arbeite mit wenig Material, mit einer Stimme, mit zwei Stimmen. Ich baue aus primi-tivstem Stoff, aus einem Dreiklang, einer bestimmten Tonalität. Die drei Klänge eines Dreiklangs wirken glockenähnlich.
HamburgSt. JacobiSamstag 20 Uhr K 78€ 49,- 39,- 26,- 10,-10.8.
jungen Cellisten. Wie es zur besonderen Beziehung des Amsterdamer Oktetts zu Arvo Pärt kam, darüber berichtet das Ensemblemitglied Stephan Heber: »Auf der Amsterdamer Cello Biennale 2008 haben wir zum ersten Mal mit Arvo Pärt zusammengearbeitet. Er hatte vom Festival den Auftrag erhalten, sein Chorstück ›O-Antiphonen‹ für unser Oktett zu bearbeiten – ein sangliches Stück, das sich bestens für die Bear-beitung mit acht Celli eignet. Seitdem haben wir eine herzliche und fruchtbare Zusammenarbeit mit Arvo Pärt. Proben und Arbeiten mit Arvo Pärt ist etwas ganz Besonderes. Oft reichen ihm ein Wort und ein zufriedener Blick, um uns zu verdeutlichen, wie er sich den Klang seines Stückes vorstellt. Manchmal ist aber selbst seine bloße Anwesenheit ausreichend, um unsere eigene Vorstel-lungskraft und Fantasie anzuregen und somit zu einer gemeinsamen Interpreta-tion zu kommen.« Gegründet wurde das Cello8ctet Amsterdam 1989 unter dem Namen Conjunto Ibérico. Es setzt sich heute aus fünf Niederländern, einem Deutschen, einem Rumänen und einer Spanierin zusammen. Neben höchster technischer Meisterschaft kennzeichnet das Ensemble ein besonders engagier-tes, leidenschaftliches Spiel und ein großer Spaß am Musizieren – diese ansteckende Spielfreude teilte sich im Sommer 2011 auch dem Musikfeste-Pub-likum in Marmstorf mit, wo das Ensem-ble sein umjubeltes Festival-Debüt gab.anbruch – neue Hörwelten
In Zusammenarbeit mit NDR das neue werk
A c h t C e l l i f ü r A r v o P ä r t
Cello8ctet Amsterdam
Arvo Pärt
SolfeggioMissa brevisSummaPsalomSilouans SongO-Antiphonen
Vom 17. August bis zum 17. September 2010 fand anlässlich des 75. Geburtsta-ges von Arvo Pärt in Tallinn, Rakvere und Paide ein großes Festival zu seinen Ehren statt. Nahezu alle bekannten est-nischen Chöre und Orchester nahmen daran teil, und einige wenige nicht-estnische Ensembles waren auch ein-geladen, darunter das britische Hilliard Ensemble und das Cello8ctet Amster-dam – eine ganz große Ehre für die acht
HamburgNDR, Rolf-Liebermann-StudioSamstag 16 Uhr K 76€ 28,-10.8.
Estonian Philharmonic Chamber Choir
Cello8ctet Amsterdam
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war der Eindruck gewaltig. Mein erster Gedanke war: Ich als Lebendiger stehe vor meinem eigenen Körper und bin tot – wie in einer Zeitverschiebung, in der Zukunft und Gegenwart gleichzeitig stattfinden.« Er habe »ein Klagelied geschrieben, ein Lamento, nicht für Tote, sondern für uns, die Lebenden, die diese Frage für sich lösen müssen – für uns, die es nicht leicht haben, mit dem Leid und der Verzweiflung der Welt umzugehen«. Aus einer viel früheren Schaffensperiode stammen die Sinfonie Nr. 3 und das Doppelkonzert »Tabula rasa«. Die dritte Sinfonie aus dem Jahr 1971 ist ein Werk des Übergangs, das mit seinen Anklängen an die Gregoria-nik, mit seinem Gebrauch leerer Quin-ten schon den reduzierten Stil späterer Jahre andeutet. Mit dem 1977 entstan-denen Werk »Tabula rasa« machte Pärt dann endgültig »reinen Tisch«, warf seine bisherigen Kompositionstechniken über Bord und verschlankte seine Musik radikal. anbruch – neue Hörwelten
In Zusammenarbeit mit NDR das neue werk
V o n t i e f e n G e f ü h l e n
Marrit Gerretz-Traksmann Klavier
Barnabás Kelemen Violine
Ye-Eun Choi Violine
NDR RadiophilharmonieTõnu Kaljuste Dirigent
Arvo Pärt
Orient & OccidentLamentate. Homage to Anish Kapoor
and his sculpture »Marsyas« für Klavier und Orchester
Sinfonie Nr. 3Tabula rasa. Doppelkonzert für zwei
Violinen, Streichorchester und präpa-riertes Klavier
Von Oktober 2002 bis April 2003 war in der Turbinenhalle der Londoner Tate Modern eine gigantische Skulptur des indisch-britischen Künstlers Anish Kapoor mit dem Titel »Marsyas« zu sehen. Marsyas war in der griechischen Mythologie jener tragische Held, der auf der Doppelflöte Aulos mit Apollons Saitenspiel konkurrieren wollte und von jenem dann bei lebendigem Leib gehäutet wurde. Mit ihren gewaltigen Dimensionen von über 150 Metern, ihrem Stahlgerüst und der knallroten PVC-Oberfläche hinterließ die Skulp-tur bei vielen Besuchern einen tiefen Eindruck – auch bei Arvo Pärt. »Als ich den ›Marsyas‹ von Anish Kapoor bei der Ausstellungseröffnung im Okto-ber 2002 in der Turbinenhalle der Tate Modern in London zum ersten Mal sah,
HamburgLaeiszhalleSonntag 19 Uhr K 83€ 49,- 43,- 35,- 26,- 17,- 10,-11.8.
Man sieht Pärt mit seiner Frau Nora in estnischen Wäldern spazieren gehen, beim Komponieren in seiner eher spärlich eingerichteten, aber dafür mit wunderbarem Blick auf die Olaikirche ausgestatteten Tallinner Wohnung, im Petersdom in Rom und bei der Arbeit mit den verschiedensten Interpreten sei-ner Werke. So zeigt der Film Ausschnitte aus den Probenarbeiten zur Urauffüh-rung von »Cecilia, vergine romana« mit dem Orchestra dell’Accademia Naziona-le di Santa Cecilia unter Myung-Whun Chung, zur Uraufführung von »Como anhela la cierva« mit der indischen Sopranistin Patricia Rozario unter Tõnu Kaljuste, zur Uraufführung von »My Heart’s in the Highlands« mit dem bri-tischen Countertenor David James und Christopher Bowers-Broadbent an der Orgel und zur Uraufführung von »Ori-ent & Occident« mit dem Lithuanian Chamber Orchestra unter Saulius Son -deckis. Die Langsamkeit des Films und die meditative Musik korrespondieren dabei höchst feinfühlig mit den Charak-terzügen Pärts und formen so das Bild eines stets bedächtigen, ganz in sich ruhenden, dabei durch und durch spiri-tuellen Menschen. Neben den im Film zu Gehör kommenden Werken kann sich das Publikum auch noch auf drei live gespielte Stücke freuen: Festival-stammgast Ulrike Payer wird gewohnt feinfühlig und mit ihrer wunderbar zarten Tongebung die Matinee mit drei Klavierwerken Pärts eröffnen.anbruch – neue Hörwelten
In Zusammenarbeit mit NDR das neue werk
F i l m p o r t r ä t A r v o P ä r t
Ulrike Payer Klavier
Film »24 Preludes for a Fugue«
(Original mit englischen Untertiteln) des Fi lmemachers Dorian Supin,
eingeleitet von Klavierwerken
Arvo Pärts
Mit Bildern einer rauen, wolkenverhan-genen estnischen Küstenlandschaft hebt der Film »24 Preludes for a Fugue« an, dazu erklingt Arvo Pärts »My Heart’s in the Highlands« für Countertenor und Orgel. Von 1999 bis 2002 hat der in Leningrad geborene estnische Filmema-cher Dorian Supin Arvo Pärt mit seiner Kamera begleitet. Entstanden ist ein höchst einfühlsames, wunderbar lang-sames und eindrucksvolles Porträt des großen estnischen Komponisten. Ohne jeden Kommentar zeigt Supin das Bild eines bescheidenen, zurückgezogenen Mannes, der ganz für seine Musik lebt.
HamburgNDR, Rolf-Liebermann-StudioSonntag 11 Uhr K 80€ 18,-11.8.
Marrit Gerretz-Traksmann
Ulrike Payer
a r v o p ä r t a r v o p ä r t
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KielSchlossSonntag 19 Uhr K 81€ 58,- 50,- 40,- 28,- 18,-
Klavier steht Passionsmusik neben lustigen Tanzsätzen. Manche Stücke stellt man sich auf dem Cembalo vor, andere auf der Orgel. Viele Stücke sind gesanglichen Charakters – nicht umsonst spricht Bach im Vorwort zu den Inventi-onen von der ›cantablen Art im Spielen‹. Auch Fischers polyphones Spiel kann ich nicht genug bewundern! In seinen besten Momenten ist es zugleich voll-endet kontrolliert und poetisch.« So Fellner im Interview mit dem österrei-chischen Steinway-Magazin. Bei seinem SHMF-Recital-Debüt kombiniert Fellner vier bachsche Präludien und Fugen mit zwei Sonaten Haydns und Mozarts, die in ihrer kontrapunktischen Faktur auf das Vorbild Bach verweisen, sowie mit Schumanns orchestrale Klangdimen-sionen auslotenden »Symphonischen Etüden«.
N o b e l
Till Fellner Klavier
Joseph Haydn
Sonate h-Moll Hob. XVI:32
Wolfgang Amadeus Mozart
Sonate F-Dur KV 533 / KV 494
Johann Sebastian Bach
Präludien und Fugen Nr. 1-4 aus »Das Wohltemperierte Klavier II«
Robert Schumann
Symphonische Etüden op. 13
Für Hans von Bülow war bekanntlich Bachs »Wohltemperiertes Klavier« das Alte Testament der Klaviermusik, Beethovens 32 Sonaten das Neue Tes-tament. Wer sich heute vorzugsweise mit diesen beiden gewaltigen Klavier-schöpfungen befasst, der kann sich eines besonderen Respekts seitens des Publikums und der Kritiker sicher sein. Till Fellner, 1972 in Wien geboren, hat bereits als 28-Jähriger den ersten Band von Bachs »Wohltemperiertem Kla-vier« an einem einzigen Abend gespielt, und das nicht irgendwo in der Provinz, sondern bei seinem Recital-Debüt bei den Salzburger Festspielen. Einige Zeit später hat er den ersten Band dann auch für ECM eingespielt. Entscheiden-de Impulse für sein eigenes Bach-Spiel habe er von den Einspielungen Edwin Fischers erhalten. »Durch die Aufnah-men von Edwin Fischer habe ich gelernt, dass jedes Stück seinen spezifischen Charakter hat. Im Wohltemperierten
SchleswigA. P. Møller Skolen, FestsaalSonntag 19 Uhr K 82€ 39,- 34,- 27,-11.8.
geboren sind – vielleicht reise ich zu viel. Wenn ich gefragt werde, wo ich zu Hause bin, antworte ich: überall da, wo die Menschen klassische Musik mögen.« Der einstige Schüler von Mstislav Ros-tropovich und Gregor Piatigorsky ist im Januar 65 Jahre alt geworden, das Alter sieht man ihm nicht an, im Gegenteil: mit seinem nach wie vor wilden Locken-schopf strahlt er eine ansteckende Jugendlichkeit aus. K 77 Gefördert durch die FRANK-Gruppe
K 81 Gefördert durch UTS Max Jacobi Spedition
GmbH
N o t t u r n o
Mischa Maisky Violoncello
Orchestra Ensemble KanazawaKazuki Yamada Dirigent
Tomohiro Moriyama
Spacy für Orchester (UA)
Peter Tschaikowsky
Nocturne op. 19 Nr. 4Max Bruch
Kol Nidrei op. 47
Peter Tschaikowsky
Rokoko-Variationen op. 33
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 36
Als Miša Maiskis wurde er 1948 in Riga geboren, aber Lettland empfindet er nicht wirklich als sein Heimatland. Mischa Maisky wohnt heute in Belgien, zu Hause ist er auf der ganzen Welt. »Ich bin sehr kosmopolitisch. Ich bin in Lettland geboren, in Russland aufge-wachsen und nach Israel repatriiert – nicht emigriert, das ist ein psychologisch wichtiger Unterschied. Ich wohne in Belgien, spiele ein italienisches Cello mit französischen und deutschen Bögen, ich benutze deutsche und österreichische Saiten, ich fahre ein japanisches Auto, habe eine Schweizer Uhr und trage eine indische Halskette. Meine erste Frau war Amerikanerin – niemand ist unfehlbar –, meine zweite Frau ist Ita-lienerin, aber ihr Vater stammt aus Sri Lanka. Ich habe vier Kinder, die in Paris, in Brüssel, in Italien und in der Schweiz
ElmshornReithalleSamstag 20 Uhr K 77€ 58,- 50,- 40,- 28,-10.8.
Kazuki Yamada
Mischa Maisky
Till Fellner
80 81
15.8.
Bad SegebergSt. MarienkircheDonnerstag 20 Uhr K 89€ 28,- 22,- 16,- 10,-13.8.
RendsburgChristkircheDienstag 20 Uhr K 85€ 54,- 48,- 38,- 26,- 10,-
noch einmal in sich differenziert. Das Publikum hat hier Gelegenheit, drei be -kannte Wagner-Kompositionen in Kla-vierfassungen dreier unterschied licher Bearbeiter zu hören: Franz Liszt, Glenn Gould und Vestard Shimkus selbst. Im CD-Booklet seiner Wagner-CD schreibt Shimkus über den Kompositionsprozess: »Die hier eingespielte Transkription von ›Isoldes Liebestod‹ wurde von mir selbst eigens für diese Aufnahme geschrieben. Ich hörte mir dafür wieder und wieder eine Orchesteraufnahme der Opernsze-ne an und ließ mich solange von den Besonderheiten der Orchestrierung in -spirieren, bis ich genau wusste, wie ich sie am besten auf die fantastischen Mög-lichkeiten des heutigen Konzertflügels umsetzen konnte.« Welch großes schöp-ferisches Potential in ihm steckt, zeigt der Lette dann noch mal ganz am Ende seines höchst originellen Programms: mit seinem »Black Charleston«, einer rhyth-misch pointierten, ohrwurmverdächtigen Adaption des anarchischen Modetanzes der wilden 1920er Jahre.
F a c e t t e n r e i c h
Vestard Shimkus Klavier
Richard Wagner
Siegfried-Idyll (für Klavier bearbeitet von Glenn Gould)
»Spinnerlied« aus »Der fliegende Holländer« (für Klavier bearbeitet von Franz Liszt)
»Isoldes Liebestod« aus »Tristan und Isolde« (für Klavier bearbeitet von Vestard Shimkus)
Ludwig van Beethoven
Sonate C-Dur op. 2 Nr. 3Pēteris Vasks
Weiße Landschaft (Winter)Vestard Shimkus
Black Charleston
Ein frech-frivoler Charleston, eine Beet-hoven-Sonate, Klaviertranskriptionen wagnerscher Opern und eine meditativ-zarte Landschaftsimpression von Pēteris Vasks – ein derart abenteuerliches Pro -gramm bekommt man nur selten zu hören. Aber zu Vestard Shimkus passt es. Der 1984 im lettischen Jūrmala geborene Shimkus (lett. Vestards Šimkus) hat nicht nur Klavier, sondern auch Komposition studiert – sein Lehrer war Vasks – und spielt mit Vorliebe randständiges Reper-toire, das er auch gerne mit eigenen Werken kombiniert. Höchst interessant ist sein Programm nicht nur aufgrund der Tatsache, dass er die vielfältigsten Epochen und Stile miteinander kombi-niert, sondern auch den Wagner-Block
ReinbekSchlossMittwoch 20 Uhr K 86€ 35,- 28,-14.8.
Schon seit nunmehr 40 Jahren spielen sich die 12 Cellisten der Berliner Philhar -moniker nicht nur durch die Weltge-schichte, sondern auch durch die Län-der der Welt. Und das nicht nur ganz buchstäblich, nämlich während ihrer Konzerte – ihr erstes abendfüllendes Konzert übrigens fand in Tokio statt – und in ihrer quasi-diplomatischen Funk-tion in Anwesenheit von Staatschefs, nein, natürlich auch im musikalischen Sinne. Sie nehmen die Hörer mit zu den Perlenfischern nach Ceylon, zu den Banditen nach Bolivien, ins sagenum-wobene England, nach Frankreich und in den deutschen Wald. Die 12 Cellisten machen vor nichts halt, Purcell ist so wenig sicher vor ihnen wie Édith Piaf, moderne Musik so wenig wie Filmmusik, Tango und Jazz. Mittlerweile verfügt das Ensemble sogar über ein ansehnli-ches Repertoire an Werken, die extra für ihre Besetzung geschrieben wurden. Einer der Ersten, der sich ihrer besonde-ren Zusammensetzung annahm, war Boris Blacher, dessen dreiteilige Tanz - suite »Blues, Espagnola und Rumba phil-harmonica« einen Bogen von den USA nach Spanien und Südamerika schlägt. Auf Bitte eines der Cellisten, der sich mit seinem Part unterfordert fühlte, baute Blacher in eine Stimme weitere gewalti-ge technische Schwierigkeiten ein – was Jahre später zu heftigen Schweißaus-brüchen bei einem Cellisten des Cleve-land Orchestra führen sollte.K 84 Gefördert durch Paul Albrechts Verlag und
PAV CARD
V i e l s a i t i g
Die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker
Henry Purcell / Brett Dean
Suite for 12 CellosRobert Schumann
Waldszenen op. 82 (Auszüge)Sofia Gubaidulina
LabyrinthBoris Blacher
Blues, Espagnola und Rumba philharmonica
Georges Bizet
»Romance« aus »Les pêcheurs de perles«Antonín Dvořák
Lasst mich allein op. 82 Nr. 1Maurice Ravel
Pavane pour une infante défunteHenri Bourtayre
Fleur de ParisWilhelm Kaiser-Lindemann
The 12 in Bossa NovaBurt Bacharach
South American Getaway
WotersenReithalleMontag 20 Uhr K 84€ 54,- 48,- 38,- 26,-12.8.
Die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker Vestard Shimkus
82 83
16.8.
GlücksburgSchloss, Open AirFreitag 19 Uhr K 93€ 35,-15.8.
AltenhofKuhhausDonnerstag 20 Uhr K 90€ 45,- 38,- 29,- 19,- 10,-
men einen einzigartigen Chor höchster Perfektion und beeindruckend intensi-ven Klanges. Für seine 2006 bei Virgin Classics erschienene Einspielung von Sibelius-Kantaten zusammen mit dem Estonian National Symphony Orchestra unter Paavo Järvi erhielt der Chor einen Grammy Award in der Kategorie »Best Choral Performance«. In Plön präsentie-ren die Esten ein geistliches Programm, in Glücksburg ein Programm mit Wer-ken von Veljo Tormis und der deutschen Romantik. Nach dem Konzert in Glücksburg findet ein
großes Feuerwerk auf dem Schlossteich statt.
K 93 Gefördert durch GLC Glücksburg
Consulting AG
D e p r o f u n d i s
Estonian National Male Choir RAM
Mikk Üleoja Dirigent
Arvo Pärt
De profundisSergei Rachmaninoff
Nr. 1, 2 und 6 aus »Das große Abend- und Morgenlob« op. 37
Ko Matsushita
GloriaCyri l lus Kreek
Psalm 137
Giovanni Bonato
Crux fidelisO lilium convalliumEric Whitacre
Lux aurumqueMichael Praetorius
Pater nosterRudolf Tobias
Zwei geistliche Gesänge
Männerchöre haben in Deutschland kein gutes Image. Zu sehr denkt man hier an den dörflichen »Männergesangsverein«, der in holzvertäftelten Gaststätten mit übertriebenem Vibrato »Am Brunnen vor dem Tore« mehr schlecht als recht zum Besten gibt. Hört man allerdings den Estonian National Male Choir RAM, so wird man alle Vorurteile schlagartig über Bord werfen. Das 1944 vom Esten Gustav Ernesaks gegründete Ensemble ist gegenwärtig der größte professio-nelle Vollzeitmännerchor weltweit. 44 akademisch ausgebildete Stimmen for-
D o n n e r g o t t u n d Z a u b e r m ü h l e
Estonian National Male Choir RAM
Mikk Üleoja Dirigent
Werke von Veljo Tormis und der
deutschen Romantik
PlönNikolaikircheDonnerstag 20 Uhr K 88€ 35,-15.8.
V i o l a c o n c e r t a n t e
Tabea Zimmermann Viola
Armida Quartett
Ludwig van Beethoven
Streichquartett B-Dur op. 18 Nr. 6Frank Bridge
Lament für zwei ViolasGeorge Benjamin
Viola Viola für zwei ViolasAntonín Dvořák
Streichquintett Es-Dur op. 97
»Lehrtätigkeit« lautet eine der Rubri-ken auf der Homepage der Bratschistin Tabea Zimmermann. Damit dürfte sie zu den ganz wenigen Künstlern von Weltrang gehören, die auf ihrer Web-site mit besonderem Nachdruck auf ihre pädagogische Tätigkeit hinweisen. Für Tabea Zimmermann ist die Arbeit mit jungen Studenten eine Herzens-angelegenheit. »Der ständige Dialog mit wachen und interessierten jungen Musikern schärft die eigenen Über-
PronstorfKuhstallMittwoch 20 Uhr K 87€ 45,- 34,- 22,- 10,-14.8.
Armida Quartett Estonian National Male Choir RAMTabea Zimmermann
zeugungen. Es ist für mich eine große Freude an der gemeinsamen Arbeit und eine wertvolle Aufgabe, bei der musi-kalische Instinkte hinterfragt und auf eine bewusste Ebene gebracht werden.« Zu ihren Schülern an der Berliner Hoch-schule für Musik »Hanns Eisler« zählt zurzeit auch Teresa Schwamm, Bratschis-tin des Armida Quartetts. Das noch sehr junge Quartett – die Mitglieder wurden zwischen 1985 und 1988 geboren – grün-dete sich im Sommer 2006 und gewann 2011 den ersten Preis, den Publikums-preis und den Sonderpreis »Dr. Glatt« beim Concours de Genève sowie im Sep-tember 2012 den ersten Preis, den Pub-likumspreis und den Sonderpreis für die beste Interpretation des Auftragswerks »Lost Prayers« von Erkki-Sven Tüür beim höchst renommierten Münchner ARD-Musikwettbewerb.
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17.8.
ElmshornReithalleSamstag 20 Uhr K 94€ 49,- 43,- 35,- 26,-17.8.
Sonderburg (DK)Koncertsalen AlsionSamstag 20 Uhr K 95€ 49,- 43,- 31,-
rumänischer Abstammung Lawrence Foster arbeitet besonders gern mit jun-gen Künstlern und Jugendorchestern. Eine Arbeitsphase mit dem sehr jungen Festivalorchester zu leiten, dürfte ihm also eine Herzensangelegenheit sein.Im Rahmen des Lübecker Konzerts erhält Jan
Lisiecki den von der Sparkassen-Finanzgruppe
gestifteten Leonard Bernstein Award.
P r e i s t r ä g e r k o n z e r t L e o n a r d B e r n s t e i n A w a r d
Jan Lisiecki Klavier
Schleswig-Holstein Festival OrchesterLawrence Foster Dirigent
Peter Ruzicka
Tallis. Einstrahlungen für großes OrchesterWolfgang Amadeus Mozart
Klavierkonzert d-Moll KV 466
Maurice Ravel
Rapsodie espagnolePavane pour une infante défunteAlborada del GraciosoBoléro
Er ist zwar erst 18 Jahre alt, aber Jan Lisieckis musikalische Reife und sein außergewöhnliches Talent werden im -mer wieder gelobt. Seit 2011 studiert er als Stipendiat an der Glenn Gould School of Music in Toronto. Zwei Aufnahmen veröffentlichte er bislang. Nach den bei-den Klavierkonzerten von Chopin mit der Sinfonia Varsovia spielte er mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Christian Zacharias Mozarts Klavierkonzerte KV 466 und KV 467 ein. Die Süddeutsche Zeitung schrieb: »Was zuallererst auffallen muss: Wie fundiert dieser junge Pianist die langsamen Sätze angeht, wie er ohne großes Brimborium Mozarts Notentext zu wirklich anrührender Musik verhilft […], [eine] ausbalancierte Symbiose von tiefem Ernst und ausgelassener Freude«. Der amerikanische Dirigent
G r o ß e B e g a b u n g
Jan Lisiecki Klavier
Schleswig-Holstein Festival OrchesterLawrence Foster Dirigent
Peter Ruzicka
Tallis. Einstrahlungen für großes OrchesterWolfgang Amadeus Mozart
Klavierkonzert d-Moll KV 466Maurice Ravel
Rapsodie espagnolePavane pour une infante défunteAlborada del GraciosoBoléro
LübeckMusik- und KongresshalleFreitag 20 Uhr K 92€ 68,- 60,- 48,- 35,- 20,-16.8.
sik den Menschen nahezubringen. Blom-stedt glaubt an die Macht und die Schön-heit der Musik. Und dass diese Schönheit den Hörer in Kontakt bringe mit etwas, das größer sei als er selbst, das sei eine der größten Segnungen der Musik; na -türlich neben Spaß und Unterhaltung, und dass die Musik Menschen verbinde. Doch die Raison d’être der Musik – und wo kann man das schon sonst im Leben finden? – sei ihr Potential, das Leben zu ändern, Glück und Sinn zu stiften. Frank Peter Zimmermann ist niemand, der sich gern zur Schau stellt. In seinem Repertoire stehen deshalb nicht die vir tuosen Konzerte im Vordergrund, sondern viele zeitgenössische Werke, natürlich neben den klassischen großen Violinkonzerten. Letztere spielt er aber bewusst nicht so häufig, um der Gefahr zu entgehen, sie zu überspielen, so dass man mit ihm nie ein routiniertes Konzert erleben wird.K 91 Gefördert durch Nordmann, Rassmann GmbH
K 95 Gefördert durch den Bund Deutscher
Nordschleswiger und die Kommune Sonderburg
E x e m p l a r i s c h
Frank Peter Zimmermann Violine
NDR SinfonieorchesterHerbert Blomstedt Dirigent
Johannes Brahms
Violinkonzert D-Dur op. 77
Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98
Den Weltbürger Herbert Blomstedt ver schlägt es immer noch häufig nach Norddeutschland, denn er bleibt dem NDR Sinfonieorchester verbunden, auch wenn er schon seit 1998 nicht mehr des-sen Chefdirigent ist. Dass Blomstedt letztes Jahr 85 geworden ist, mag man kaum glauben, und sein Terminkalen-der ist nach wie vor gut gefüllt. Er selbst kann dem Altern augenzwinkernd auch etwas abgewinnen: »Es wird nicht leich-ter, wenn man 80 wird. Aber mit 60/70 merkt man, dass man etwas gelernt hat und jetzt anfangen kann zu musizieren.« Nach wie vor ist seine Mission, die Mu-
HamburgLaeiszhalleFreitag 20 Uhr K 91€ 68,- 60,- 48,- 35,- 20,- 10,-16.8.
Herbert Blomstedt Frank Peter Zimmermann Jan Lisiecki
86 87
tern seit der frühen Kindheit bewahrt. Obwohl Zoryana Kushpler inzwischen Sängerin an der Wiener Staatsoper ist, treten sie noch immer gemeinsam auf und haben eine viel gelobte CD mit Liedern russischer Komponisten aufge-nommen. 2004 gründete Olena Kushpler das Bonnard Trio. »Das Wichtigste ist für mich, einfach Musik zu machen. Da lie-be ich die Liedbegleitung genauso wie das solistische Spiel und die Kammermu-sik.« Außerdem unterrichtet sie an der Musikhochschule Hamburg. Und als ob das noch nicht ausreichend wäre, rief sie auch noch das Festival »Kontraste« ins Leben, das in der Krypta des Hamburger Michels Musik und Literatur verbindet.
S u b l i m e T ö n e
Olena Kushpler Klavier
Maurice Ravel
SonatinePavane pour une infante défunteRobert Schumann
Kinderszenen op. 15
Federico Mompou
Impresiones íntimasClaude Debussy
Children’s CornerL’isle joyeuse
Dass Olena Kushpler Musikerin werden würde, deutete sich schon früh an. Im Alter von vier Jahren schmetterte sie mit ihrer Zwillingsschwester Zoryana Operettenarien auf einem Sommer-fest. Die musikalische Begabung ist wenig verblüffend, ist doch der Vater Opernsänger und die Mutter Pianistin. Kushpler erinnert sich: »Mit zwei Jahren durften wir das erste Mal unserem Vater bei einem Auftritt an der Lemberger Staatsoper zusehen. Unsere Mutter hat-te schreckliche Angst, dass wir von unse-ren Plätzen im Publikum aus mitsingen könnten!« Mit zwölf hatte Olena ihren ersten Soloauftritt mit einem Beetho-ven-Konzert in der Philharmonie ihrer Heimatstadt Lwiw (Lemberg). Heute fühlt sie sich auch in ihrer neuen Heimat Hamburg sehr wohl. Hierher kam sie 2008, um an der Hochschule für Musik und Theater zu studieren. Das gemein-same Musizieren haben sich die Schwes-
KielFörde Sparkasse am LorentzendammSamstag 20 Uhr K 97€ 39,- 31,-17.8.
lichsten Projekten auf sich aufmerksam: Nach Anfängen beim RIAS Tanzorches-ter stand er unter anderem mit Dave Brubeck, Monty Alexander und Klaus Doldinger auf der Bühne, er produzier-te Alben mit Hildegard Knef, Mousse T. und Thomas Quasthoff und wirkte als Juror einer Castingshow mit. Sein neues Album mit dem schlichten Titel »Till Brönner« führt ihn nun zum Jazz des Labels CTI der späten 1960er und 1970er Jahre. Creed Taylor produzierte hier einige äußerst erfolgreiche Alben unter anderem mit Freddie Hubbard, George Benson und Stanley Turrentine, mit denen er den Jazz für ein größeres Publikum öffnete. Brönner begeistert sich für diese Produktionen, denn »die-se Alben zelebrieren ein Lebensgefühl, eine Virtuosität, und ja, auch ein per- fektes Handwerk«. Hieran knüpft Till Brönner mit seinem neuen Album an, das ihm allerorten lobende Kritiken einbrachte. Für ihn ist es »das Album, das mir wahrscheinlich in den letzten Jahren am nächsten gekommen ist«.Gefördert durch SAGA GWG und Baugenossen-
schaft FLUWOG-NORDMARK eG
T i l l B r ö n n e r j a z z t
Till Brönner Trompete
NDR BigbandJörg Achim Keller Leitung
»Jazz ist viel mehr als nur eine Musik, die aus Amerika kommt. Jazz ist ein Lebensgefühl, und Jazz ist hochgradig improvisierte Musik, eine sehr weit ent-wickelte Musik, die in meinen Augen immer noch die gleiche Aktualität aus-strahlen kann, und eine Sprache, die man lernen kann.« So beschreibt der bekannteste Jazz-Trompeter Deutsch-lands Till Brönner die Bedeutung des Jazz, zu dem er mit seinem neuen Al -bum zurückkehrt. In den vergangenen Jahren machte Brönner mit unterschied-
HamburgMuseum der Arbeit, Open AirSamstag 20 Uhr K 96€ 39,- 27,-17.8.
Till Brönner
Olena Kushpler
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che Städte, wo Uraufführungen seiner Werke stattfanden, verweigert. Erst in der Gorbatschow-Ära verbesserte sich seine Situation: ein Jahr lang arbeitete er als Fellow am Wissenschaftskolleg Berlin sowie als Composer in Residence der Berliner Philharmoniker, bevor ihm die Hochschule für Musik und Theater Hamburg auf Initiative György Ligetis eine Kompositions-Professur anbot und er endgültig nach Deutschland übersiedelte. Noch aus seiner sowjeti-schen Zeit stammt das Streichquartett Nr. 3. Das 1983 vollendete Werk fußt auf Motiven dreier schwergewichtiger Werke der Musikgeschichte: Orlando di Lassos »Stabat Mater«, Beethovens Großer Fuge B-Dur op. 133 und Schos-takowitschs Streichquartett Nr. 8 c-Moll op. 110. Besonders der zweite und dritte Satz des Werks zeigen mit ihren abrup-ten Wechseln von Walzer-Thematik, choralartigen Passagen und heftigen atonalen Ausbrüchen Schnittkes poly-stilistische Tonsprache, zu der er Ende der 1960er Jahre nach Versuchen mit Aleatorik und Serialismus gefunden hat-te. Die Hörerschaft nicht aus den Augen zu verlieren, ist auch das Anliegen des jungen Interface Quartet, das sich mit seinem Namen auf die Fahnen geschrie-ben hat, als Schnittstelle zwischen Werk und Publikum zu fungieren. Dieser Leit-gedanke wird auch in Hamburg wieder hörbar werden.
J e n s e i t s d e r Z e i t
Interface Quartet
Orlando di Lasso
Auszüge aus »Stabat Mater« und »Prophetiae Sibyllarum«
Alfred Schnittke
Streichquartett Nr. 3Franz Schubert
Streichquartett d-Moll D 810 »Der Tod und das Mädchen«
Anlässlich des 15. Todestages von Alfred Schnittke veranstaltet das SHMF ein Konzert in der Hamburger Alfred Schnittke Akademie. Schnittke teilt das Schicksal vieler sowjetischer Komponis-ten, deren Schaffen immer wieder durch Repressionen der Staatsmacht behindert oder sogar unmöglich gemacht wurde. Noch in den 1980er Jahren wurden ihm, dem seine »doppelte Fremdartigkeit als Halbdeutscher und als Halbjude früh bewusst war«, Reisen in westli-
HamburgAlfred Schnittke AkademieSonntag 11 Uhr K 98€ 25,-18.8.
Interface Quartet
greift man zu so einem Thema, wenn man älter ist, nicht mit 20 oder 30. Das Thema ›Vergänglichkeit‹ ist dann schon sehr präsent und wichtig. Und man muss auch Stellung nehmen, was man gemacht hat in seinem Leben. Welchen Weg man genommen hat und welchen man noch gehen möchte. Sterben, Wei-terleben, daran hab ich nie eigentlich ernst gedacht, als ich 20, 30 war. Aber jetzt ist das eine Auseinandersetzung mit sich selbst, eine Beichte auch.« So Penderecki. Rund 200 Gedichte hat der große polnische Komponist für seine Sinfonie Nr. 8 gesammelt. Mit untrügli-chem Gespür für die literarische Qualität der Gedichte hat er für die überarbei-tete Fassung von 2007 schließlich Texte von Joseph von Eichendorff, Rainer Maria Rilke, Karl Kraus, Hermann Hesse, Johann Wolfgang von Goethe, Hans Bethge, Bertolt Brecht und Achim von Arnim ausgewählt. Der Schöpfer des Werks, der 2013 seinen 80. Geburtstag feiert, wird selbst am Dirigentenpult ste-hen und so dem Abend eine besonders authentische Note verleihen.
W i e a l l e s s i c h v e r w a n d e l t
Michaela Kaune Sopran
NN Mezzosopran
Sergei Leiferkus Bariton
Wrocław Philharmonic ChoirChor der Bamberger SymphonikerNDR RadiophilharmonieKrzysztof Penderecki Dirigent
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 4 B-Dur op. 60 Krzysztof Penderecki
Sinfonie Nr. 8 »Lieder der Vergänglichkeit«
»Seltsam, im Nebel zu wandern! / Ein-sam ist jeder Busch und Stein, / Kein Baum sieht den andern, / Jeder ist allein. / Voll von Freunden war mir die Welt, / Als noch mein Leben licht war; / Nun, da der Nebel fällt, / Ist keiner mehr sichtbar. / Wahrlich, keiner ist weise, / Der nicht das Dunkel kennt, / Das unentrinnbar und leise / Von allen ihn trennt. / Seltsam, im Nebel zu wandern! / Leben ist Einsamsein. / Kein Mensch kennt den andern, / Jeder ist allein.« In diesem Gedicht Hermann Hesses mögen sich viele ältere Menschen, die gegen Ende ihres Lebens vereinsamt sind, wie-derfinden, aber auch manch Jüngerem ist die Erfahrung von Einsamkeit in der Welt nicht fremd. Es ist wohl kein Zufall, dass sich der große polnische Kompo-nist Krzysztof Penderecki im Alter von gut 70 Jahren dem Thema »Vergäng-lichkeit« zuwandte. »Ja, sehen Sie, da
KielSchlossSonntag 19 Uhr K 99€ 49,- 43,- 35,- 26,- 17,-18.8.
Krzysztof Penderecki
90 91
gründete Festival-Intendant Rolf Beck 2002 die Chorakademie des SHMF.Mit diesem Konzert verabschiedet sich der Festivalchor vom SHMF und seinem Publikum. In der ersten Konzerthälfte erklingen unter der Leitung von Kaspars Putniņš bekannte A-cappella-Werke von Mendelssohn, Brahms, Reger und Pärt. In der zweiten Hälfte stehen dann unter der Leitung des künstleri schen Leiters des Festivalchors Rolf Beck Werke des lettischen Komponisten Pēteris Vasks im Zentrum, darunter die Uraufführung eines Werkes in Gedenken an Mutter Teresa. Mit Klängen me ditativer Schön-heit und humaner Intensität geht damit eine über zehnjährige Erfolgsgeschichte innerhalb des SHMF zu Ende.anbruch – neue Hörwelten
In Zusammenarbeit mit NDR das neue werk
K r ö n e n d e r A b s c h l u s s
Schleswig-Holstein Festival Chor LübeckSinfonietta RīgaHartmut Rohmeyer Orgel
Kaspars Putniņš Dirigent
Rolf Beck Dirigent
Mendelssohn, Brahms, Reger, Pärt,
Vasks (UA) u.a.
Zu einem absoluten Festivalhighlight ist in den vergangenen Jahren die Chor-nacht im Lübecker Dom avanciert. Nicht selten sah man Konzertgänger mit »Karten gesucht«-Schildern vor dem Dom stehen, die unbedingt noch ins Konzert wollten, so beispielsweise 2011, als dort die wirbelnden Mevlevi-Derwische und ein faszinierendes religi-onsübergreifendes Psalmen-Programm zu erleben waren. Stimmungsvolle Pro-gramme und das erhabene Ambiente des Doms schufen am späteren Abend stets eine ganz besondere Atmosphäre. Ins Herz geschlossen hat das Festival-publikum die hochtalentierten jungen Sänger aus aller Welt, die innerhalb kürzester Zeit zum Schleswig-Holstein Festival Chor zusammenschmelzen und in dessen Reihen sich jedes Jahr wieder neue faszinierende Stimmen finden, die in der Chornacht auch solistisch zum Einsatz kommen. Eine Weiterbil-dungsstätte für junge Sängerinnen und Sänger aus den verschiedensten Kultur-kreisen zu sein – mit diesem Anspruch
LübeckDomSonntag 21 Uhr K 104€ 35,-18.8.
Rolf Beck
Schleswig-Holstein Festival Chor Lübeck
92 93
21.8.
FlensburgDeutsches HausMittwoch 20 Uhr K 103€ 49,- 43,- 35,- 26,- 17,-
sich mit aller Macht Bahn. Im dritten Satz lassen einen die unheimlichen Klän-ge des Cembalos an einen Krimi von Agatha Christie denken, später intoniert es das B-A-C-H-Motiv und choralartige Passagen, die auf die Ursprungszeit des Concerto grosso, das Barock, zurückver-weisen. Vom Dunkel ins Licht könnte das Motto dieses Abends lauten, denn mit Beethovens Klavierkonzert Nr. 1 und Brahms’ Sinfonie Nr. 2 stehen dann zwei strahlend helle Werke auf dem Programm. Beethoven stieß mit seinem C-Dur-Konzert spieltechnisch und formal in ganz neue Welten vor, und Brahms schuf in der Sommerfrische in Pörtsch ach am Wörther See mit der D-Dur-Sinfonie eines seiner sonnigsten Werke. »Eine glückliche wonnige Stimmung geht durch das Ganze, und alles trägt so den Stempel der Vollendung und des mühelosen Ausströmens abgeklärter Gedanken und warmer Empfindung«, schwärmte der mit Brahms befreundete Arzt Theodor Billroth.K 100 Gefördert durch Norderstedt Marketing e.V.,
Kulturbüro Norderstedt und TriBühne Norderstedt
S t a r k e M o m e n t e
Philharmonie der NationenJustus Frantz Klavier und Leitung
Alfred Schnittke
Concerto grosso Nr. 3Ludwig van Beethoven
Klavierkonzert Nr. 1 C-Dur op. 15
Johannes Brahms
Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73
»Das Jahr 1985 war ein fünffaches Jubi -läumsjahr. Fünf Meister der Musik aus verschiedenen Zeiten wurden entwe-der 1585 (Heinrich Schütz) oder 1685 (Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel, Domenico Scarlatti) oder 1885 (Alban Berg) geboren. Ihnen zu Ehren geschah vieles, meine Komposition war ein Bruchteil davon. Es beginnt ›schön‹ neoklassizistisch – aber nach einigen Minuten explodiert das Museum, und wir stehen mit den Brocken der Vergan-genheit (Zitate) vor der gefährlichen und unsicheren Gegenwart. Es wird ver-sucht, nicht tragisch zu werden und dem ewigen Melodram des Lebens zu ent-gehen. Ob es diesmal vielleicht gelun-gen ist? Wenn auch nicht – die großen Figuren der Vergangenheit können nicht verschwinden ... Ihre Schatten sind lebensfähiger als das Pantheon-Gedrän-ge von heute.« So Alfred Schnittke über sein Concerto grosso Nr. 3. In der Tat hebt das 1985 entstandene Werk an wie ein »Brandenburgisches Konzert« von Bach, doch dann bricht die Moderne
NorderstedtTriBühneSonntag 19 Uhr K 100€ 49,- 43,- 35,- 26,-18.8.
jünger fühle«, so Normunds Šnē. Šnē studierte Oboe und Dirigieren an der Jāzeps Vītols Latvian Academy of Music in Riga. Seine Lehrer waren u.a. Heinz Holliger, Tamara Fidler, Yuri Simonov und Jorma Panula. Von 1978 bis 1997
war er Oboist im Latvian National Sym-phony Orchestra. Seit 2007 hat er eine Professur für Oboe an der Jāzeps Vītols Latvian Academy of Music inne. Auf der amüsanten Homepage der Sinfonietta Rīga erfährt man zudem noch, dass Šnē als Oboist, Gitarrist und Sound Engi-neer in den lettischen Rockbands Salve, Sīpoli, Pērkons und Marana mitwirkt.
S t r e i c h e r g l a n z
Vineta Sareika Violine
Sinfonietta RīgaNormunds Šnē Dirigent
Ēriks Ešenvalds
Laika robežas (Frontiers of Time)Justė Janulytė
Elongation of NightsWolfgang Amadeus Mozart
Adagio und Fuge c-Moll KV 546Erkki-Sven Tüür
LighthouseRuta Paidere
TemperaPēteris Vasks
Vox amoris für Violine und Streicher
Erfrischend anders gestaltet ist die Home page der Sinfonietta Rīga. Steck-briefartig und mit einer kleinen Brise Humor versehen werden hier die Eck-daten des lettischen Kammerorchesters aufge lis tet: 2006 ge gründet, besetzt mit 34 Musikern, Durchschnittsalter 27,5 Jah-re, bereit, so wohl im Frack als auch im T-Shirt aufzutreten usw. Auf dem Grup-penfoto sieht man den künstlerischen Leiter Normunds Šnē im Schneidersitz auf einem runden Tisch sitzen. Was hier rüberkommen soll, ist vor allem eins: wir haben Spaß an dem, was wir tun, und wir wollen unseren Enthusiasmus dazu nutzen, neue Publikumskreise für Klassik zu begeistern. »Die Energie des Orchesters ist an ste ckend, und daraus resultiert, dass ich mich nun deutlich
SchleswigDomFreitag 20 Uhr K 101€ 39,- 32,- 22,- 10,-16.8.
Justus FrantzNormunds Šnē
Vineta Sareika
94 95
In Lettland – so scheint es – wird man bereits als Sänger geboren. Das Singen oder Mitglied eines Chores zu sein ge -hört hier einfach mit dazu. Auch Kaspars Putniņš wurde in eine Sängerfamilie hineingeboren, sein Vater sang als Laie in einem Chor, die Mutter war professi-onelle Sängerin. Und so schien Kaspars’ Weg bereits vorgezeichnet: auch er wid-mete sich mit vollem Elan der Chormusik und studierte schließlich Chordirigieren. Seit 1992 ist er Dirigent des Lettischen Rundfunkchors, aus dessen Reihen er 1994 das international angesehene Vo -kalensemble des Lettischen Rundfunks gründete, die Latvian Radio Chamber Singers. Kaspars Putniņš’ umfangrei-ches Repertoire reicht von der franko-flämischen Vokalpolyphonie über Werke der Romantik bis hin zu zeitgenössischer Musik, wobei ihm die Förderung neuer herausragender Chormusik ein beson-deres Anliegen ist. Mit zahlreichen bal-tischen Komponisten wie Pēteris Vasks, Maija Einfelde, Mārtiņš Viļums, Gundega Šmite, Toivo Tulev, Gavin Bryars und Andris Dzenitis hat er bereits erfolgreich zusammengearbeitet. Im Jahr 1998 wur-de Kaspars Putniņš der Lettische Grand Prix für Musik verliehen, die höchste Auszeichnung, die überhaupt an letti-sche Musiker vergeben wird. Vom letti-schen Ministerrat erhielt er im Jahr 2000 den Preis für herausragende kulturelle und wissenschaftliche Leistungen.Gefördert durch Ferring Arzneimittel GmbH
Für die Konzertbesucher fährt nach der Veranstaltung
ein Personenschiff der W.D.R. zurück nach Dagebüll.
R o m a n t i s c h – b a l t i s c h
Schleswig-Holstein Festival Chor LübeckHartmut Rohmeyer Orgel
Kaspars Putniņš Dirigent
Arvo Pärt
Dopo la vittoria. Piccola cantataFelix Mendelssohn
Psalm 22 »Mein Gott, warum hast du mich verlassen« op. 78 Nr. 3
Arvo Pärt
MagnificatJohannes Brahms
Drei Gesänge op. 42
Pauls Dambis
Jūras dziesmas (Sea Songs)Robert Schumann
Vier doppelchörige Gesänge op. 141
Juris Karlsons
Neslēgtais gredzens (The Unclosed Ring)Max Reger
Nachtlied op. 138 Nr. 3
Föhr, NieblumSt. Johannis-KircheMontag 20 Uhr K 102€ 25,-19.8.
Kaspars Putniņš
mehr. Dass das Publikum in ausverkauf-ten Konzertsälen sechs Zugaben fordert, ist keine Seltenheit. Kein Wunder, bei einem Spiel, das so klar artikuliert ist, so konzentriert und differenziert. Sokolov zieht die Zuhörer mit den ers-ten Tönen in seinen Bann. So setzte ihn das Hamburger Abendblatt jüngst auf den »Gipfel der Klavierkunst«. Dabei ist ihm nichts fremder, als sich selbst zu inszenieren, denn seine Auftritte stehen ganz im Zeichen der Musik. Seit einigen Jahren gibt Sokolov nur noch Recitals. »Es ist nicht einfach, mit einem Orches-ter genug Probenzeit zu finden. Und du musst einen Dirigenten mit dem-selben Talent, die Musik zu verstehen, finden. […] Wenn du ein Solostück über mehrere Tage spielst, entwickelst du dich, erreichst eine andere Stufe, aber bei einem Konzert musst du mit jedem Orchester und Dirigenten bei der ers-ten Probe wieder von vorne anfangen. Wenn du so viel Energie investierst, die du viel effektiver für Recitals nutzen könntest, wieso tust du es dann nicht? Es gefällt mir, wenn alles nur von mir abhängt.«Gefördert durch Unternehmerinitiative
SHMF Lounge
H ö h e n f l ü g e
Grigory Sokolov Klavier
Franz Schubert
Vier Impromptus op. 90 D 899Drei Klavierstücke D 946Ludwig van Beethoven
Sonate B-Dur op. 106 »Hammerklavier«
Erste Erfolge feierte Grigory Sokolov, als er mit 16 den Moskauer Tschaikows-ky-Wettbewerb gewann. Es folgten Konzerte in Russland und in den USA, doch mit Beginn der sowjetischen Inter-vention in Afghanistan verschlechterte sich die Beziehung der beiden Staaten, und Sokolov konzertierte fortan haupt-sächlich in der Sowjetunion, wo er sehr bekannt wurde. Schon seit Jahren ist er nun auch in Europa kein Geheimtipp
KielSchlossDienstag 20 Uhr K 7€ 62,- 53,- 43,- 30,- 20,-20.8.
Grigory Sokolov
96 97
24.8.
Hamburg Lufthansa Technik Basis Hamburg, Hangar 7Samstag 19 Uhr K 107€ 58,- 50,- 40,- 28,-
hervorgebracht hat« bezeichnet, und die FAZ lobt, er könne alles, »was man von einem perfekten Jazzpianisten […] verlangen kann: virtuose Technik und überschäumende Fantasie, Disziplin und Fähigkeit zum kreativen Chaos, Sinnlichkeit und ästhetisches Gespür.«Das Hamburger Konzert ist ein Benefizkonzert in
Kooperation mit der Lufthansa Technik zugunsten
der Walter und Charlotte Hamel Stiftung und der
Stiftung phönikks.
K 106 Gefördert durch DFDS Seaways,
KSK Ostufer GmbH media und Port of Kiel
K 107 Gefördert durch Edeka Handelsgesellschaft
Nord mbH
E t e r n a l B e a u t y
Nils Landgren Posaune
Michael Wollny Klavier
NDR RadiophilharmonieJörg Achim Keller Dirigent
Nils Landgren schaffte mit einem Auf-tritt bei der JazzBaltica in Salzau 1994 mit der Nils Landgren Unit den internati-onalen Durchbruch. Seitdem ist er nicht nur immer wieder Gast der JazzBaltica gewesen, sondern übernahm im vorigen Jahr höchst erfolgreich ihre künstleri-sche Leitung. Auch seine Konzerte im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals 2012 waren ausverkauft. Der schwedische Posaunist war mehrere Jahre Mitglied der NDR Bigband und Leiter des Jazzfest Berlin. Getreu seinem Motto »Musik kennt keine Grenzen, Musik ist Freiheit« ist Landgren für alle Musikstile offen und hat schon mit vielen Künstlern zu sammengearbeitet. Nebenbei unterstützt er mit dem Ver-kauf seines Albums »Funk For Life« ein Ärzte-ohne-Grenzen-Projekt in Nairobi. Landgren und Wollny verbindet ihre Liebe zur kreativen Improvisation. Die beiden spielen auch auf Landgrens 2011 erschienenem Album »The Moon, The Stars and You« zusammen. Wollny ist als Solokünstler so er folgreich wie in Ensembles – je einen ECHO Jazz erhielt er als Solist und als Mit glied seines Trios [em]. Er wird als »ge wiss stärks-te (Jazz-)Musikerpersönlichkeit, die Deutschland seit Albert Mangelsdorff
KielOstuferhafen, Schuppen 2Freitag 20 Uhr K 106€ 35,-23.8.
Michael Wollny
Nils Landgren
Im Gewand des Figaro mit einem üppi-gen Strauß weißer Rosen präsentiert sich Thomas Tatzl auf seiner Homepage. Die Bilder stammen aus Matthias von Stegmanns Inszenierung von Mozarts »Le nozze di Figaro« beim Open-Air-Festival »operklosterneuburg« 2011. Hier glänzte der junge österreichische Bassbariton Thomas Tatzl in der Partie des Figaro – eine Rolle, die dem attrak-tiven Lockenschopf wie auf den Leib geschneidert scheint. Nur ein Jahr später gab er sein gefeiertes Debüt bei den Salzburger Festspielen als Papageno in Peter von Winters »Das Labyrinth«, einer 1798 entstandenen Fortsetzungs-oper der »Zauberflöte«. Geboren wurde Thomas Tatzl in der Steiermark, seinen ersten Gesangsunterricht erhielt er bei Sigrid Rennert an der Musikschule Bruck an der Mur. Sein Gesangsstudi-um absolvierte er an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz und anschließend an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, wo seine Lehrer Karlheinz Hanser und Robert Holl waren. In der Saison 2009/10 beendete er sein Lied- und Opernstu-dium mit ausgezeichnetem Erfolg und wurde in das Internationale Opernstu-dio des Opernhauses Zürich aufgenom-men, von 2010 bis 2012 war er dort dann Ensemblemitglied. Begleitet wird Tho-mas Tatzl bei seinem Festival-Debüt von seinem Landsmann Christian Koch, der seit 2010 Dozent im Institut für Gesang und Musiktheater an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien ist.
M u s e n s o h n
Thomas Tatzl Bassbariton
Christian Koch Klavier
Franz Schubert
Erlafsee D 586
Auf der Donau D 553
Fahrt zum Hades D 526
Lied eines Schiffers an die Dioskuren D 360
Der Schiffer D 536
Carl Loewe
Herr Oluf op. 2 Nr. 2Erlkönig op. 1 Nr. 3Die Uhr op. 123 Nr. 3Edward op. 1 Nr. 1Richard Strauss
Heimliche Aufforderung op. 27 Nr. 3Traum durch die Dämmerung op. 29 Nr. 1Geduld op. 10 Nr. 5Die Nacht op. 10 Nr. 3Morgen op. 27 Nr. 4Cäcilie op. 27 Nr. 2Maurice Ravel
Don Quichotte à Dulcinée
GlückstadtStadtkircheDonnerstag 20 Uhr K 105€ 35,- 28,- 20,- 10,-22.8.
Thomas Tatzl
98 99
25.8.
KielSchlossSonntag 20 Uhr K 111€ 99,- 84,- 67,- 50,- 25,-
dort aus eroberte sie ebenfalls in kürzes-ter Zeit die gesamte Musikwelt. Höchs-tes Kritikerlob erntete die 1979 im let-tischen Rēzekne geborene Sopranistin für ihre sängerisch wie schauspielerisch begeisternde Darstellung der Rusalka an der Bayerischen Staatsoper in München. Seit 2009 ist sie mit Andris Nelsons ver-heiratet. Nelsons verrät: zwei Themen dominieren das Privatleben: die kleine Tochter und die Musik, und beide sind sich einig: wir arbeiten besonders gerne zusammen – beste Voraussetzungen also für ein großartiges Abschlusskonzert.
A b s c h l u s s k o n z e r t
Kristīne Opolais Sopran
NDR SinfonieorchesterAndris Nelsons Dirigent
Richard Wagner
Ouvertüre zu »Der fliegende Holländer«Wesendonck-LiederWalkürenritt aus »Die Walküre«Siegfrieds Rheinfahrt, Siegfrieds Tod und
Trauermarsch aus »Götterdämmerung«Vorspiel und Liebestod aus
»Tristan und Isolde«
Als Fünfjähriger hörte Andris Nelsons seine erste Oper: Wagners »Tannhäu-ser«. Dirigent und Werk fesselten ihn derart, dass das Erlebnis zu einer Initi-alzündung werden sollte. Er studierte Trompete, ließ sich zusätzlich als Bass-bariton ausbilden, nahm Cello- und Diri-gierunterricht und wurde Trompeter im Orchester der Lettischen Nationaloper in Riga. Im Alter von gerade einmal 24 Jahren übernahm er hier die Position des Chefdirigenten und machte in den folgenden Spielzeiten Furore mit Wag-ners komplettem »Ring«. 2008 wurde er, noch nicht mal 30-jährig, Chefdirigent des City of Birmingham Symphony, 2010 gab er mit Wagners »Lohengrin« sein Debüt bei den Bayreuther Festspielen. Einen ebenso rasanten Verlauf nahm die Karriere von Kristīne Opolais von jenem Punkt an, als sie vom einfachen Chor-mitglied der Lettischen Nationaloper zur Solistin an diesem Haus aufstieg. Von
LübeckMusik- und KongresshalleSamstag 20 Uhr K 109€ 99,- 84,- 67,- 50,- 25,-24.8.
Andris Nelsons
Kristīne Opolais
25.8.
WotersenReithalleSonntag 19 Uhr K 110€ 39,- 34,- 27,- 19,-
Musikern zählt ganz gewiss der 1973 geborene Klarinettist Jörg Widmann. Als Siebenjähriger bekam er seinen ers-ten Klarinettenunterricht und begann sofort, zu improvisieren. Da er das Improvisierte am nächsten Tag verges-sen hatte, notierte er es. Noch heute sieht er den Ursprung seiner Werke in der Improvisation. Seinen Kompositio-nen hört man stets die Leidenschaft an, mit denen sie erschaffen wurden – diese Passion und diesen Enthusiasmus wird er auch den jungen Musikern des Fes-tivalorchesters vermitteln und sie so zu Höchstleistungen antreiben.Mit freundlicher Unterstützung der Ernst von
Siemens Musikstiftung
D o p p e l b e g a b u n g
Schleswig-Holstein Festival KammerorchesterJörg Widmann Klarinette und Leitung
Carl Maria von Weber
Klarinettenkonzert Nr. 1 f-Moll op. 73
Jörg Widmann
Freie Stücke für EnsembleCon brio. Konzertouvertüre für OrchesterWolfgang Amadeus Mozart
Sinfonie C-Dur KV 551 »Jupiter«
»In ›Freie Stücke‹ ist es so – das ist so langsame Musik, die ersten drei Sätze, und sie dauern so lange. Es hat etwas so quälend langsames, es muss explo-dieren an einem Moment, und das ist dieses vierte Stück. Das ist, wie wenn man einatmet und nicht mehr kann … und plötzlich geht es los.« So äußert sich Jörg Widmann über sein Ensemblestück »Freie Stücke« in der Komponisten-Por-trätreihe »Papier à musique« und macht dabei durch Luftanhalten anschaulich, wie das Werk nach dem dritten Stück förmlich explodiert. Höchst effektvoll sind diese »Freien Stücke« aus dem Jahr 2002, ein aufregendes Werk – gerade für ein Ensemble junger Musikstuden-ten. In früheren Jahrhunderten war es gang und gäbe, dass Komponisten auch gleichzeitig große Interpreten waren, heute gibt es nur wenige Musiker, die beiden Professionen in gleich hohem Maße gerecht werden. Zu den welt-weit profiliertesten komponierenden
Rendsburg-BüdelsdorfACO ThormannhalleSamstag 20 Uhr K 108€ 35,-24.8.
Jörg Widmann
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einordnet, als um seiner selbst willen Aufmerksamkeit fordert. Kein Orchester kann so einsichtig phrasieren, so ele-gant, so logisch«, so Maazel. Für jeden Dirigenten und Solisten ist es ein Traum, einmal bei den Wiener Philharmonikern zu gastieren. Auf diesen Traum musste selbst ein Starsolist wie Martin Grubinger ein paar Jahre warten. Am 25. Novem-ber 2011 war es dann endlich so weit: der Salzburger gab mit Friedrich Cerhas Schlagzeugkonzert sein gefeiertes Debüt bei den Wiener Philharmonikern. 2010 hatte Grubinger das Werk bereits beim SHMF aufgeführt. Er erinnert sich: »Ich habe es […] in Flensburg beim Schleswig-Holstein Musik Festival gespielt, keine Adresse, wo die Leute jeden Tag zeitge-nössische Musik zu hören bekommen. Es war unglaublich. Die Leute sind beim Cerha von den Sesseln aufgestanden. Und ich versteh auch wieso. Weil diese Musik eine unheimliche Leidenschaft hat. Ich habe viele Schlagzeugkonzerte in Auftrag gegeben, aber das von Cerha ist ein echtes Meisterwerk.«Gefördert durch die FRANK-Gruppe
S p i t z e n k l a s s e
Martin Grubinger Schlagzeug
Wiener PhilharmonikerLorin Maazel Dirigent
Friedrich Cerha
Konzert für Schlagzeug und OrchesterDmitri Schostakowitsch
Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 47
Ein Konzert der absoluten Spitzenklasse bietet das SHMF seinem Publikum knapp zehn Tage nach dem eigentlichen Ab -schlusskonzert. Im Februar 2012 feierte Lorin Maazel mit einem Jubiläums-konzert im Wiener Musikverein den 50. Jahrestag seines Philharmoniker-Debüts. Über 400 Mal hat der mitt-lerweile 83-Jährige den berühmten Wiener Klangkörper seit seinem Debüt im Jahr 1962 dirigiert. Der besondere Klang des Orchesters verdanke sich der über 150-jährigen Tradition – »es ist ein warmer, abgerundeter Klang, der sich eher interpretatorischen Vorstellungen
LübeckMusik- und KongresshalleDienstag 20 Uhr K 112€ 178,- 142,- 112,- 82,- 52,-10.9.
Lorin MaazelMartin Grubinger
LOTTO Schleswig-Holstein ist Hauptsponsor des Schleswig-Holstein Musik Festival
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17.8. WotersenReithalleSamstag 11 Uhr KMF 1€ 18,- / erm. € 9,-
18.8. WotersenReithalleSonntag 11 Uhr KMF 2€ 18,- / erm. € 9,-
Kindermusikfest und Kindermusik-werkstatt
KindermusikfestDas tollste Musikfest überhaupt ist natürlich das Kindermu-sikfest. Denn hier ist alles ganz anders als bei dem Musikfest für Erwachsene. Niemand muss stillsitzen während der Kon-zerte, klatschen darf man immer dann, wenn man Lust dazu hat, und in der Pause trinken die Erwachsenen auch keinen Sekt und führen uninteressante Gespräche, bei denen man ganz leise sein muss. Denn beim Kindermusikfest, das dieses Jahr in Wotersen stattfindet, ist alles so, wie Ihr Kinder es Euch wünscht: bunt, laut, leise, komisch, faszinierend und verrückt. Dafür haben wir extra coole Künstler aus aller Welt eingeladen, die sich spannende Konzerte für Euch ausge-dacht haben, bei denen man mitsingen, -tanzen und -spielen kann. Das ist dieses Mal sogar ausdrücklich erlaubt und er-wünscht! Vielleicht haben ja sogar Eure Eltern Lust auf ein kleines Tänzchen? Und in den Pausen zwischen den Konzer-ten wird es garantiert auch nicht so langweilig wie sonst. Beim Rahmenprogramm gibt es viel zu entdecken, auszupro-bieren und zu erforschen – da reicht ein Besuchstag fast gar nicht aus!Programm ab 5.4. unter www.shmf.de/musikfeste
Die Kindermusikfeste werden gefördert durch
Kindermusikwerkstattim Rahmen der Musikfeste auf dem Lande
Auf die Plätze, fertig, ran an die Musik! Wolltet Ihr nicht immer schon mal eins der Instrumente ausprobieren, das sonst unerreichbar auf der Bühne von einem Musiker gespielt wird? Wir haben einige davon hier zum Anfassen und Aus-testen. Vielleicht träumt Ihr aber auch schon lange von einem Instrument, das es so noch gar nicht gibt? Dann baut es doch einfach selbst! Unsere Experten stehen Euch mit Rat und Tat zur Seite. Für das Instrument, das Ihr immer mit Euch rum-tragt, nämlich Eure Stimme, bringen unsere Musikpädagogen tolle Lieder mit, zu denen man auch super tanzen kann. Die selbstgebauten Instrumente und die neu gelernten Lieder und Tänze werden in einem kleinen Konzert den Eltern prä-sentiert.
10.8. Bad SchwartauKrummlandhalleSamstag 16 Uhr FK 1€ 14,- / erm. € 7,-
11.8. NorderstedtKulturwerk am SeeSonntag 16 Uhr FK 2€ 14,- / erm. € 7,-
12.8. Föhr, WykKurgartensaalMontag 16 Uhr FK 3€ 14,- / erm. € 7,-
30.6. Timmendorfer Strand-NiendorfEvers-WerftSonntag 11 Uhr FK 4€ 12,- / erm. € 6,-
Familienkonzerte
Erwin mit der Tröte oder eine Hommage an Volker Kriegel
komponiert und arrangiert von Rainer Tempel
Jörg Kleemann Rezitation
NDR Bigband
»Auf einer kleinen Insel in der Nähe von Sansibar wohnte einmal ein Nasenbär. Er hieß Erwin und konnte so schön Tröte spielen, wie sonst niemand auf der Welt. Und was das Aller-schönste war, dazu brauchte Erwin noch nicht einmal ein Instrument, denn er trötete mit seiner eigenen Nase.« So be-ginnt das bekannte Kinderbuch von Volker Kriegel um den Nasenbären Erwin, der am liebsten mit seinen tierischen Dschungelfreunden zusammen musiziert – eine Geschichte wie geschaffen für kleine und große Jazzfans.In Zusammenarbeit mit JazzBaltica
Sax und MoritzMax und Moritz in einer Vertonung für Bariton und Saxophonquartett von Guido Rennert
Timothy Sharp Bariton
Deutsches Saxophon Ensemble
»Ach, was muss man oft von bösen / Kindern hören oder lesen! / Wie zum Beispiel hier von diesen, / Welche Max und Moritz hießen. / Die, anstatt durch weise Lehren / Sich zum Guten zu bekehren, / Oftmals noch darüber lachten / Und sich heimlich lustig machten.« Diesen Beginn von Wilhelm Buschs Bubengeschichte in sieben Streichen »Max und Moritz« kennt Ihr bestimmt. Und jetzt könnt Ihr sie auch auf der Büh-ne erleben, sehen und hören, wie Schneider Böck Opfer des angesägten Stegs wird und Onkel Fritz gegen die Maikäfer kämpft. Wie das alles in der Musik von Guido Rennert klingt, das könnt Ihr in diesem Konzert erleben. FK 1 Gefördert durch Schwartauer Werke GmbH & Co. KGaA,
Stadt Bad Schwartau und Stadtwerke Lübeck GmbH
FK 2 Gefördert durch Kulturinitiative Norderstedt
FK 3 Gefördert durch Ferring Arzneimittel GmbH
Die Familienkonzerte werden gefördert durch
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Wir freuen uns Gastgeber der Orchesterakademie in der
ACO Thormannhalle zu sein.
Die ACO Gruppe.
7.7. – 23.8.Rendsburg-BüdelsdorfACO ThormannhalleÖffentliche ProbenTermine unterwww.shmf.de/oa,Tel. 0451-389 57 - 19oder per SHMF-App
7.7. PlönFielmann AkademieSchloss PlönSonntag 19 Uhr OA 1€ 32,- 26,-Kammerkonzert mitEnsembles derOrchesterakademie
26.7. Rendsburg- BüdelsdorfACO ThormannhalleFreitag 17 Uhr OA 2€ 28,-Ensembles derOrchesterakademie»Tea-Time-Konzert«
Orchesterakademie
Die von einer Jury für den Festivalsommer 2013 weltweit aus-gewählten Spitzenmusiker der internationalen Orchesteraka-demie kommen auch in diesem Jahr zusammen, um sich unter Anleitung renommierter Dirigentenpersönlichkeiten und im Geiste von Leonard Bernstein fortzubilden. In der inspirieren-den Atmosphäre der ACO Thormannhalle auf dem Gelände des »Kunstwerk Carlshütte« in Büdelsdorf sowie im Rendsbur-ger Nordkolleg werden die jungen Musiker in knapp sieben Wochen verschiedene Programme erarbeiten. Krzysztof Urbański, eines der größten Talente seiner Generation, wird mit den Teilnehmern der Orchesterakademie Schostakowitschs Sinfonie Nr. 10 und gemeinsam mit dem Solisten Fazıl Say Mo-zarts Klavierkonzert C-Dur KV 467 erarbeiten (K 9, K 18). Mit Christoph Eschenbach steht der Principal Conductor des Or-chesters am Pult der zweiten Arbeitsphase. Neben Mahlers Sinfonie Nr. 2 »Auferstehung«, die Mahler-Spezialist Eschen-bach mit den Teilnehmern der Chorakademie in Konzerten in Hamburg und Lübeck zur Aufführung bringt, werden die Nachwuchstalente der Orchesterakademie auch auf den Geiger Ray Chen treffen (K 26, K 30). Richard Wagner steht anlässlich seines 200. Geburtstages im Mittelpunkt der dritten Ar beits -phase der Orchesterakademie. Mit einem Solistenensemble der Spitzenklasse, darunter Peter Seiffert und Violeta Urmana in den Titelrollen, präsentiert sich das Festivalorchester unter der Leitung von Semyon Bychkov mit dem 2. Akt aus Wagners »Tristan und Isolde« in Lübeck (K 51). Ein zweites Mal zusam-men mit der Chorakademie ist das Orchester unter der Leitung von Festival-Intendant Rolf Beck zu erleben. In Lübeck und Rendsburg werden Verdis »Quattro pezzi sacri« sowie Rossinis »Stabat Mater« zu hören sein (K 72, K 79). Lawrence Foster er-arbeitet in der nächsten Arbeitsphase Werke von Ruzicka und Ravel sowie ein Mozart-Klavierkonzert, dessen Solist der dies-jährige Preisträger des Leonard Bernstein Award, Jan Lisiecki, ist (K 92, K 94). Die letzte Arbeitsphase übernimmt der renom-mierte Komponist und Klarinettist Jörg Widmann, der die diesjährige Orchesterakademie mit Kammerkonzerten in Rendsburg-Büdelsdorf und Wotersen beschließt (K 108, K 110).Das Schleswig-Holstein Musik Festival dankt der Familie Prof. Dr. Klaus und Dr. Hannelore Murmann, der ACO Gruppe sowie der Oscar und Vera Ritter-Stiftung für die großzügige finanzielle Unterstützung sowie dem Nordkolleg Rendsburg für die gastfreundliche Unterbringung der Orchesterakademie.K 108 + 110 Mit freundlicher Unterstützung der Ernst von Siemens Musikstiftung
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Konzerte der Teilnehmer der Meisterkurse in der Musikhochschule Lübeck:
Mittwoch, 24.7. 20 UhrMK Iveta Apkalna
Mittwoch, 31.7. 20 UhrMK Elisabeth Leonskaja
Samstag, 3.8. 20 UhrMK Wolfram Rieger
Samstag, 10.8. 17 UhrFestkonzertMK David GeringasMK Margreet HonigMK Donald Weilerstein
Meisterkurse
Vom 20. Juli bis 11. August finden die Meisterkurse in der Mu-sikhochschule Lübeck statt. Seit mehr als 25 Jahren widmen sich hochkarätige Künstler und Pädagogen dem musikalischen Nachwuchs in intensiven Einzelstunden, in denen an Technik und Phrasierung gefeilt wird. Die Teilnehmerinnen und Teil-nehmer kommen aus allen Teilen der Welt in die Hansestadt und finden im wunderschönen Ambiente der Musikhochschu-le geradezu ideale Übebedingungen vor.
In diesem Jahr blickt das Festival musikalisch auf das Bal-tikum. Die lettische Organistin Iveta Apkalna unterrichtet, neben ihren beiden Konzerten, zum ersten Mal in Lübeck (20. – 24.7.). Der litauische Cellist David Geringas, der auch als Dirigent im Festival zu erleben ist, zählt zu den wichtigsten Pädagogen unserer Tage (5. – 11.8.) ebenso wie die wunderba-re Pianistin Elisabeth Leonskaja. Sie ist erneut zu Gast, um sich der musikalischen Arbeit mit Nachwuchspianisten zu widmen (24. – 31.7.). Der amerikanische Geiger Donald Weilerstein, Pro-fessor am New England Conservatory in Boston und an der New Yorker Juilliard School, ist erstmals in der Hansestadt zu erleben (6. – 11.8.). Dem Sängernachwuchs bieten sich mehrere hochkarätige Kurse an: der bereits bekannte Gerd Uecker (22. – 27.7.) feilt mit jungen Sängerinnen und Sängern an Opernarien, und die holländische Sopranistin Margreet Honig (5. – 9.8.) zählt zu den bekanntesten Pädagoginnen unserer Zeit. Zudem gibt der international renommierte Liedbegleiter Wolfram Rieger erneut einen Kurs für Liedinterpretation (28.7. – 3.8.). Zum ersten Mal gibt es in diesem Sommer einen Meisterkurs Percussion. Mit der international gefeierten Dame Evelyn Glennie (30.7. – 1.8.) ist eine der führenden Percussionis-tinnen in der Musikhochschule Lübeck zu Gast. Die Britin ist die Erste, die als Solo-Percussionistin auf eine weltweite Karri-ere zurückblicken kann. Zudem gehört sie zu den vielseitigsten und innovativsten Musikerinnen unserer Zeit.
Die tägliche musikalische Arbeit – vom ersten Kurstag bis hin zum Abschlusskonzert – können interessierte Gasthörer in den öffentlichen Meisterkursen verfolgen. Seit Jahren gibt es die Unterstützung durch Patenschaften, die – meist durch pri-vate Spenden – jungen Talenten die Teilnahme finanzieren und so mancher Karriere zum Start verholfen haben. Informa-tionen und Kartenbestellungen unter Tel. 0451- 389 57 - 21.Die Meisterkurse werden gefördert durch die Possehl-Stiftung, Lübeck,
und die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, Hamburg.
19.7. HamburgLaeiszhalleFreitag 20 Uhr K 26und20.7. LübeckMusik- und KongresshalleSamstag 20 Uhr K 30s.S. 37
3.8. NeumünsterHolstenhalle, Halle 5Samstag 20 Uhr K 59s.S. 60
9.8. LübeckMusik- und KongresshalleFreitag 19 Uhr K 72und10.8. RendsburgChristkircheSamstag 20 Uhr K 79s.S. 71
18.8. LübeckDomSonntag 21 Uhr K 104s.S. 91
19.8. Föhr, NieblumSt. Johannis-KircheMontag 20 Uhr K 102s.S. 94
Chorakademie
Die Chorakademie des Schleswig-Holstein Musik Festivals ist seit 2002 Bestandteil der pädagogischen Einrichtungen des Festivals und konnte sich in den vergangenen Jahren zu einer wichtigen Bildungseinrichtung für junge Sängerinnen und Sänger aus den verschiedensten Kulturkreisen etablieren. In-dem den Gesangsstudenten Einblicke in die Kunst der Ensem-blemusik auf höchstem Niveau gewährt werden und ihnen zusätzlich die Möglichkeit geboten wird, sich solistisch in den jeweiligen Programmen zu profilieren, versteht sich die Chor-akademie als Ergänzung zur musikalischen Ausbildung an den Hochschulen im In- und Ausland.
Zum letzten Mal werden die Teilnehmer der Chorakademie Konzerte im Rahmen des Festivals mitgestalten: Nach Mah-lers Sinfonie Nr. 2 »Auferstehung« unter der Leitung von Christoph Eschenbach (K 26, K 30) werden die jungen Sänger gemeinsam mit dem berühmten Dirigenten und Komponis-ten Eric Whitacre ein Sängerfest in der Holstenhalle in Neu-münster gestalten: Gemeinsam mit seinem Publikum und Ensembles aus Estland und Schleswig-Holstein empfindet der Festivalchor die »Singende Re volution« im Baltikum in den Jahren 1987 bis 1991 nach (K 59). Unter dem Dirigat seines künstlerischen Leiters Rolf Beck erarbeitet der Chor danach, wieder zusammen mit den Mitgliedern der Orchesterakade-mie, zwei geistliche Werke von Verdi und Rossini. Mit einem hochkarätigen Solistenensemble erklingen die »Quattro pez-zi sacri« und das »Stabat Mater« in Lübeck im Rahmen eines Benefizkonzerts des Bundespräsidenten (K 72) sowie in der Rendsburger Christkirche (K 79). Mit zwei Konzerten – das erste im Lübecker Dom unter der Leitung von Rolf Beck (K 104) und das zweite auf der Insel Föhr unter der Leitung von Kaspars Putniņš (K 102) – verabschiedet sich der Chor von seinem Publikum. In beiden Konzerten werden Werke von Mendelssohn, Brahms, Reger und Pärt zu hören sein, im Lü-becker Dom erklingen noch zusätzlich Werke von Pēteris Vasks.
Tourneekonzerte führen den Chor unter der Leitung von Rolf Beck mit Werken von Orff, Verdi und Rossini zu den Fest-spielen Mecklenburg-Vorpommern, ins Berliner Konzerthaus sowie ins Rheingau Musik Festival.
Dank der großzügigen Unterstützung der Lübecker Possehl-Stif tung und der Familie Prof. Dr. Klaus und Dr. Hannelore Mur-mann konnten die Anstrengungen der Chorakademie auch in die sem Jahr über den Festivalsommer hinaus fortgeführt werden.
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Unternehmerinitiativeshmf lounge
Mit ihren Beiträgen fördern engagierte Unternehmen das Festival in seiner ganzen Vielfalt.
Großzügige Spenden an die Stiftung
Aldra Fenster und Türen GmbH Meldorf, Detlef Dinsel Hamburg, Bund Deutscher Nord-schleswiger, Sønderborg Kommune, Euroimmun Medizinische Labordiagnostica AG Lübeck,Fielmann AG Hamburg, Förderverein für Musik in der Stadtkirche zu Glückstadt e.V.Glückstadt, KPMG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Hamburg
ADDIX Internet Services GmbH KielAK-Touristik GmbH Kielakquinet AG Hamburg Aldra Fenster und Türen GmbH MeldorfATLANTIC Hotel KielATLANTIC Hotel LübeckAVIS Autovermietung Wucherpfennig und Krohn GmbH LübeckBaugenossenschaft FLUWOG-NORDMARK eG HamburgBruhn Spedition LübeckBuchholz Hydraulik GmbH KielCITTI Handelsgesellschaft mbH & Co. KG KielCreditreform Schleswig-Holstein Flensburg, Hamburg, Kiel, Lübeck, Neumünster, PinnebergDataport AltenholzDBL Wulff Textil-Service GmbH KielDeutsche Post AG HamburgDruckhaus Leupelt GmbH&Co.KGHandewittEDUR-Pumpenfabrik Eduard Redlien GmbH& Co. KG KielEgon Zehnder International GmbH HamburgEisen Jäger Kiel GmbH KielEngel & VölkersESN EnergieSystemeNord GmbH KielFlughafen Hamburg GmbH HamburgFunk Gruppe GmbH HamburgGEA Tuchenhagen GmbH BüchenGetriebebau NORD GmbH & Co. KGBargteheide
GHP Großmann, Holst & Partner Steuer- beratungs gesellschaft Hamburg, BerlinGlastechnik Holger Kramp GmbH StockelsdorfGosch & Schlüter GmbH KielH.& J. Brüggen KG LübeckHeinrich Knievel – Textilgroßhandel KielHerose GmbH Armaturen und Metalle Bad OldesloeHugo Hamann GmbH & Co. KG KielIHK Schleswig-Holstein KielIK Investment Partners GmbH HamburgJoh. Wilh. von Eicken GmbH LübeckKanzlei am Klingenberg LübeckKulturinitiative der Husumer WirtschaftKulturinitiative Schenefeld/MittelholsteinLandau Media Monitoring AG&Co.KG BerlinLübecker Wachunternehmen Dr. Kurt Kleinfeldt GmbH LübeckMax Jenne Arzneimittel-Grosshandlung KielMedac Gesellschaft für klinische Spezial-präparate m.b.H. HamburgMitsubishi HiTec Paper Europe GmbH Netcon Interactive GmbH IT // Media LübeckNordmark Arzneimittel GmbH & Co. KGUetersenRainer Carstens WesthofSchröder Bauzentrum GmbH & Co. KGHeideStenzel’s Werbe Büro e.K. DuvenseeTimm Heinrich Sievers Stadtverkehr GmbHRendsburgwir drei werbung gmbh Kiel, Hamburg
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Förderer der pädagogischen Bereiche des SHMF
Familie Prof. Dr. Klaus und Dr. Hannelore Murmann
Sponsoren der Tourneen des SHMF Chors und Orchesters
dankedie Konzertsponsoren unterstützen einzelne Konzerte, so dass auch in diesem Jahr
unvergessliche Highlights ermöglicht werden.
die Hauptsponsoren gehören mit ihrem weitreichenden Engagement zu den tragen-den Säulen des größten norddeutschen Kulturereignisses.
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Konzertreihe »Meisterschüler – Meister«
Die Sparkassen-Finanzgruppe ist seit vielen Jahren der größte nicht-staatliche Kulturförderer Deutschlands. Weil sie sich insbesondere die Förderung von Nachwuchstalenten zum Ziel gesetzt hat, unterstützt sie den bedeutendsten Nachwuchs-wettbewerb der klassischen Musik in Deutschland »Jugend musiziert«, der im Jahr 2013 sein 50. Jubiläum feiert. Ziel des Wettbewerbs ist es, junge Menschen zum Musizieren anzure-gen, musikalische Begabungen zu entdecken und Talente zu fördern. Dass der Bundeswettbewerb auch ein Sprungbrett für internationale Karrieren sein kann, beweisen zahlreiche Musiker wie z.B. Anne-Sophie Mutter oder Christiane Oelze, die einst selbst Preisträger von »Jugend musiziert« waren.
Die Unterstützung der Sparkassen-Finanzgruppe umfasst alle Wettbewerbsebenen und besteht von Beginn an. Auch die Förderung der Konzertreihe »Meisterschüler – Meister« ist Teil des umfassenden Engagements für »Jugend musiziert«, denn das Konzept der Reihe trägt dem Erfolg des Jugend-wettbewerbs in besonderem Maße Rechnung: Junge Musiker, die erfolgreich am Wettbewerb teilgenommen haben, treffen in dieser Reihe auf Stars aus der Klassikszene, die ihre Karrie-ren häufig ebenfalls in dem Wettbewerb begonnen haben. Auch die weltweit erfolgreiche Bratschistin Tabea Zimmer-mann war einst Preisträgerin des Wettbewerbs und wird in diesem Jahr gemeinsam mit den jungen Streichern des Armida Quartetts Werke von Beethoven und Dvořák sowie den bei- den Briten Frank Bridge und George Benjamin spielen (K 87).
Bereits 2009 startete die Konzertreihe »Meisterschüler – Meister« beim Schleswig-Holstein Musik Festival und war di-rekt ein voller Erfolg. Im Folgejahr wurde auch das Musikfest Stuttgart einbezogen, im Jahr 2011 wurde das Erfolgsmodell auf das Rheingau Musik Festival übertragen. Tabea Zimmer-mann wird mit dem Armida Quartett und dem gemeinsamen Programm 2013 bei allen drei Festivals gastieren.
Sparkassen. Gut für Deutschland.
Wann ist ein Geldinstitut gut für Deutschland?
„Jugend musiziert“ wird 50. Die Sparkassen-Finanzgruppe fördert den Wettbewerb von Anfang an. Darüber hinaus unterstützt sie die Konzertreihe „Meisterschüler - Meister“ des Schleswig-Holstein Musik Festivals. Hier treffen junge Nachwuchskünstler auf große Stars der klassischen Musik, die einst selbst Preisträger waren. Auch die inter-national renommierte Bratschistin Tabea Zimmermann begann ihre Karriere bei Jugend musiziert. www.gut-fuer-deutschland.de
Wenn es auch für junge Talente ein ver lässlicher Partner ist.
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Schleswig-Holstein Musik Festival e.V.Palais Rantzau, Parade 123552 LübeckTel: 0451- 389 57 - 48/49 Fax: 0451-389 57 - 57 [email protected]@shmf.dewww.shmf.de/verein
Der Verein Schleswig-Holstein Musik Festival e.V.
Aktiv mitarbeiten oder durch einen Förderbeitrag helfen und immer auf dem neuesten Stand der Dinge sein – wer Mitglied im Verein Schleswig-Holstein Musik Festival wird, hat viele Möglichkeiten, sich zum Wohle der Musik zu engagieren. Die rund 3000 Mitglieder bilden keinen elitären Club, sondern einen Zusammenschluss begeisterter Musik- und Schleswig-Holstein-Fans, der sich neben seinem ausgeprägten Kulturin-teresse durch seine Reiselust auszeichnet. Der Verein bietet seinen Mitgliedern unter anderem Reisen ins Land des jewei-ligen Länderschwerpunkts und, während der Festivalzeit, auf bestimmte Festivalkonzerte bezogene Tages-Kulturtrips an. Aktivposten, nicht nur des Vereins, sondern des gesamten Festivals, sind die ehrenamtlichen Mitarbeiter. Als Beiräte kümmern sie sich vor Ort um das leibliche Wohl der Künstler aus aller Welt und deren besondere Wünsche und stehen so stellvertretend für die Gastlichkeit Schleswig-Holsteins. Außer-dem betreuen die Beiräte den Schaufensterwettbewerb, der alljährlich das aktuelle Motto des Schleswig-Holstein Musik Festivals im Lande präsent macht. Anders sieht die Aufgabe des Kuratoriums aus. Seine ca. 80 Mitglieder werden vom Ministerpräsidenten des Landes berufen und stellen neben finanziellen Mitteln oder Sachleistungen dem Festival vor allem ihr Wissen aus den Bereichen Medien, Kultur, Wirt-schaft und Politik beratend zur Verfügung. Dreh- und Angel-punkt aller Aktivitäten ist das Vereinsbüro in Lübeck, dessen Mitarbeiterinnen den Vereinsmitgliedern das ganze Jahr für Fragen und Wünsche zur Verfügung stehen.
Folgende Firmen unterstützen den Verein in seiner Arbeit:Aldra Fenster und Türen GmbH, Meldorf, A.S.I. Wirtschaftsberatung AG/Geschäftsstelle Kiel, Augenärzte am Rathausmarkt, Frau Heidi Bresse, Bordesholmer Sparkasse AG, CITTI Handelsgesellschaft mbH & Co. KG, Evers-Druck GmbH, famila Handelsmarkt Kiel GmbH & Co. KG, Fielmann AG, Förde Sparkasse, Gemeinnützige Sparkassenstiftung zu Lübeck, GVI Immobilien GmbH, Georg Hahn Familien GmbH, Hamburger Feuer-kasse Vers. AG, Hartmann Elektrotechnik GmbH, Udo Hieber, HKL Bau-maschinen GmbH, Holsten Brauerei AG, HWB Unternehmerberatung GmbH, Anke und Thomas Kersig, Kieler Rückversicherungsverein a.G., Kaufmannschaft zu Lübeck, MDS Möhrle & Partner, MTK Development GmbH, Olympic Auto GmbH, Peter Glindemann Kieswerke-Erdbau-Ab-bruchtechnik GmbH & Co. KG, Cornelius + Krage Rechtsanwälte + Notare, J.G. Niederegger GmbH & Co. KG, Radisson Blu Senator Hotel Lübeck, Herr Jochen Rohde, Sartori & Berger GmbH & Co., Schleswig-Holsteini-sche Buchgroßhandlung Johann Carlsen GmbH & Co. KG, sh:z Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag GmbH & Co. KG, Schmidt & Klaunig e.K., Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein, Sparkasse Holstein, Sparkasse Westholstein, Vermessungsbüro Holst und Helten, wetreu KG | Steuerberatungsgesellschaft
Mit Lufthansa Europa entdecken z. B. Riga, Tallinn und Vilnius
Langes Wochenende.Kurzer Trip. Kleiner Preis.
lufthansa.com
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31.8. – 15.9.Eröffnung 31.8. 15 UhrDo, Fr, So 14.30 – 18 UhrSa 12 – 18 Uhr
Landmaschinen- SchlossereiAm Markt 68b25746 Heide
16.6. – 18.8.Eröffnung 16.6. 11.30 UhrDi – Fr 14 – 17 UhrSa 14 – 18 UhrSo und Feiertag 11 – 18 Uhr
Wenzel-Hablik-MuseumReichenstraße 2125524 Itzehoewww.wenzel-hablik.de
Wenzel-Hablik-MuseumKünstlerkolonie NiddenUm 1900 entwickelte sich auf der Kurischen Nehrung ein beachtenswerter Künstlerort. Auf der Suche nach Ruhe, Inspi-ration und ursprünglicher Natur zog es eine Vielzahl von Künstlern in den kleinen, abgelegenen Fischerort Nidden. Die beeindruckende Dünenlandschaft, das außergewöhnliche Licht, der Rhythmus des Meeres sowie das einfache Leben der Fischerleute zogen Maler, Schriftsteller, Dichter und Musiker in ihren Bann. Maler wie Lovis Corinth, Max Pechstein, Karl Schmidt-Rottluff hielten sich wiederholt mehrere Monate dort auf. Thomas Mann errichtete sich sein Sommerhaus in direkter Nachbarschaft. In der Ausstellung im Wenzel-Hablik-Museum werden vorwiegend Ölgemälde und Grafiken von Malern wie Max Pechstein, Wilhelm Eisenblätter, Karl Eulen-stein, Paula Staschus, Hans Kallmeyer und Carl Knauf aus der Zeit der Künstlerkolonie und danach präsentiert. Zusätzlich geben historische Fotografien einen Einblick in das dortige Leben. Die Arbeiten stammen aus einer umfangreichen Ham-burger Privatsammlung.
»KIK« Kultur in Dithmarschen e.V.Lettische Kunst – Kunst der Westküste»KIK« Kultur in Dithmarschen e.V. präsentiert u.a. Werke des Künstlers Edgars Vinters aus Riga. Von 1940 bis 1944 studierte Vinters an der Latvian Academy of Arts. 1949 absolvierte er zusätzlich noch die Jaņa Rozentāla Mākslas Vidusskola in Riga. In Lettland gilt Vinters (geb. 1919), der vor allem Blumen und Landschaften und seit den 1970er Jahren auch städtische Landschaften malt, heute als bedeutendster lebender Land-schaftsmaler des Landes. Der lettische Präsident verlieh Edgars Vinters im November 2009 als Anerkennung seines Lebenswerkes den Dreisterneorden. Heute zeigen große Ga-lerien in Lettland und Großbritannien seine Werke. Vinters’ impressionistisch anmutende Gemälde bestechen durch ihre atmosphärische Dichte. Besonders beeindruckend ist dabei sein Gespür für satte und sinnliche Farbklänge. Neben den Werken Edgars Vinters’ werden auch Werke von Künstlern der Westküste Schleswig-Holsteins gezeigt. Bemerkenswert ist darüberhinaus der Ort der Ausstellung: Mitten in der Stadt Heide, am Marktplatz, wird eine etwa 80 Jahre alte ehemali-ge Landmaschinen-Schlosserei zur Kunsthalle auf Zeit.
Informationen zumKulturSommer Baltikumab Frühjahr unter www. landeskulturverband-sh.de und www.schleswig-holstein.de/kulturKoordination:Landes kulturverband Schleswig-Holstein e.V.
4.7. – 30.8.Eröffnung 4.7. 19 UhrMo – Fr 8.30 – 13 UhrDi auch 14 – 18 Uhrund eine Stunde vor den Konzerten des SHMF in Rellingen
Rellinger Rathaus GalerieHauptstraße 6025462 RellingenTel: 04101-56 41 32www.rellingen.de
13.7. – 15.9.Di 10 – 17 UhrMi und Do 10 – 20 UhrFr 10 – 17 UhrSa und So 11 – 17 Uhr
Stadtgalerie KielNeues RathausAndreas-Gayk-Straße 3124103 Kiel
KulturSommer Baltikum
Der »Baltische Sommer« präsentiert begleitend zum musika-lischen Programm des Schleswig-Holstein Musik Festivals Aus-stellungen und Veranstaltungen zu den Bereichen Kunst, Film, Literatur, Musik, Geschichte, Landeskunde, Architektur, Kunsthandwerk und Design sowie zahlreiche weitere Events. Die Veranstaltungen werden von kulturellen Einrichtungen und Akteuren organisiert und finden in ganz Schleswig-Hol-stein statt.
Rellinger Rathaus GalerieAugenblicke – Malerei von Inga AruDie farbkräftigen und fein nuancierten Bilder der estnischen Künstlerin Inga Aru präsentieren eine ganz eigene Aus-druckswelt. Die Künstlerin verbindet auf einzigartige Weise Abstraktion und Figuration und schafft damit Bilder, die in ihrer visuellen Logik erst während des malerischen Prozesses entstehen. Inga Aru wurde 1964 in der estnischen Hauptstadt Tallinn geboren und studierte von 1985 bis 1991 Malerei an der Kunstakademie bei Tiit Pääsuke sowie Grafik und Kunst-geschichte bei Tönis Vint. 1991 erhielt sie ein Austauschstipen-dium an der Muthesius Kunsthochschule Kiel, 1992 ein Ar-beitsstipendium des Kulturministeriums Schleswig-Holstein sowie 1995 das Bonhoeffer-Stipendium. Seit 1993 lebt und arbeitet Inga Aru in Deutschland.
Stadtgalerie KielBaltic Sea Record 2013 – Kunst aus dem OstseeraumDie für die Stadtgalerie Kiel entwickelte Ausstellung ent-steht in Kooperation mit dem Kurator Knut Hartwich (Sellin) und den beteiligten 15 Künstlern aus den Ländern Dänemark, Finnland, Litauen, Norwegen und Schweden. 15 unterschied-liche Positionen geben Einblicke in die aktuelle und facetten-reiche Kunstproduktion in Skandinavien und im Baltikum. Dabei werden die klassischen Medien Malerei, Skulptur und Installation genauso vertreten sein wie Fotografie und Video. Den Besuchern wird sich ein vielfältiges, buntes Bild künstle-rischer Äußerungen aus einem Kulturraum bieten, dessen Künstler verschiedensten Fragestellungen einer Gegenwart nachgehen, die zunehmend von grundlegenden Unsicherhei-ten gekennzeichnet zu sein scheint.
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Controllingbis 31. März 2013: Burkhard Scheuer (Leiter)ab 1. April 2013: NN Monika Nix, Finanzbuchhaltung
Tel.-Zentrale, EmpfangChrista Clausen
Sponsorengesellschaft Schleswig-Holstein Musik Festival mbH
GeschäftsführungDr. Christian Saalfrank
Referentinnen SponsoringJeanette van Beek Leonie EichblattSabīne Ozoliņa
Schleswig-Holstein Musik Festival e.V.
KuratoriumMinisterpräsident Torsten Albig(Vorsitzender)
VertretungsvorstandEva Albers, Hans-Caspar Graf zu Rantzau,Dr. Carl Hermann Schleifer
GesamtvorstandEva Albers, Prof. Rolf Beck, Birgit Comberg, Peter Hanemann, Dr. Sven Murmann, Hans-Caspar Graf zu Rantzau, Dr. Carl Hermann Schleifer, Ulrich Wachholtz, Dr. Eberhard Schmidt-Elsaeßer
GeschäftsführungSusanne NeubacherSusann Eisentraut, Mitarbeiterin
SHMF Service GmbH (Büro Kiel)
GeschäftsführungPeter LindenbergJörg PlagmannBurkhard Stein
Abwicklung des KartenvertriebsMartina Elschner, Astrid Haß,Nina Harder, Thomas Mundt
KonzertdurchführungNN
Stiftung Schleswig-Holstein Musik Festival
EhrenbotschafterProf. Dr. Dr. h.c. Hermann Rauhe
StiftungsratDr. Sven Murmann (Vorsitzender)Anke Spoorendonk (1. Stellvertreterin)Lutz Marmor (2. Stellvertreter)Eva Albers, Reinhard Boll, Birgit Comberg, Dr. Dietrich Rümker, Dr. Carl Hermann Schleifer, Stefan Studt
VorstandProf. Rolf Beck (Vorsitzender), Prof. Inge-Susann Römhild, Hans-Caspar Graf zu Rantzau
IntendantProf. Rolf Beck
Verwaltungsdirektor/Stellv. IntendantBurkhard Stein
Persönliche Referentin des Intendanten Ye Duan
SekretariatNico Frankenberg, Irene Ueberwolf
DramaturgieFrank Siebert (Chefdramaturg)Dr. Judit Alsmeier (Dramaturgin undLeiterin Redaktion)
Künstlerisches BetriebsbüroImke Hinz (Leiterin), Frank Siebert,Stefan Drewenskus
KonzertorganisationMarkus Steeger
AkademienChristoph Böhmke (Leiter) Gordian Schweitzer, Gesine Beck
Meisterkurse und Musikfeste auf dem LandeWiebke Schwarz
JazzBalticaNils Landgren (Künstlerischer Leiter)Stefan Drewenskus
PresseBettina Brinker (Leiterin)Julia Mirow
MarketingDaniel Weth (Leiter)Stephanie Tonn
Gremien und Mitarbeiter
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118 119
Allgemeine BestimmungenKartenrückgabe und -tausch sind auch bei nur teilweise erfüllten Bestellungen nicht möglich. Änderungen von Programmen, Besetzungen und Terminen bleiben grundsätzlich vorbehalten. Besetzungs- und Programmänderungen berech-tigen nicht zur Rückgabe der Karten. Lediglich bei genereller Absage einer Veranstaltung wird innerhalb einer Frist von zwei Monaten gegen Vorlage der Eintrittskarten der Kaufpreis erstat-tet. Bei Eintrittskarten der niedrigeren Preiska-tegorien kann es sich – insbesondere in den Kirchen – auch um Plätze mit Sichtbehinderun-gen handeln. Auch durch Kameras und techni-sche Aufbauten können Sichtbehinderungen auftreten, die ebenfalls nicht zur Rückgabe der Karten bzw. zur Herabsetzung des Kaufpreises berechtigen. Bitte denken Sie bei widrigen Wetterbedingungen an adäquate Kleidung.
RollstuhlplätzeInformationen und Verkauf ausschließlich über die Kartenzentrale. Nicht für Rollstuhlfahrer ge-eignet sind unter anderem folgende Veranstal-tungsstätten:Altenhof (Kuhhaus), Hamburg (Alfred Schnittke Akademie), Pronstorf (Kuhstall). Da die Auf- zählung nicht abschließend ist, bitten wir Sie, sich diesbezüglich vor Kauf der Karten mit der Kartenzentrale in Verbindung zu setzen.
Das SHMF im NDR Fernsehen und NDR RadioDas NDR Fernsehen präsentiert im »Schleswig-Holstein Magazin« während der sieben Festival-wochen täglich einen Festival-Tipp. Zusätzlich wird drei Mal pro Woche über die Highlights und zentralen Ereignisse des Musiksommers berichtet. Einmal wöchentlich widmet sich die Sendung »Schleswig-Holstein 18:00« ausschließ-lich dem SHMF. Zudem gibt es regelmäßige Be-richterstattung zum SHMF in den Radioprogram-men NDR Kultur (auch Live-Übertragungen und Aufzeichnungen von Konzerten) und NDR Info sowie auf NDR 1 Welle Nord, hier auch montags bis freitags mit den Festival-Notizen zwischen 20 und 22 Uhr.
PräludiumDas SHMF bietet Ihnen auch in diesem Jahr wie-der unter dem Titel »Präludium« zahlreiche Ein-führungsveranstaltungen zu unseren Konzerten an. Hinweise auf die Veranstaltungen finden Sie als Eindruck auf den Eintrittskarten, im Internet und auf Anfrage.
Schleswig-Holstein Musik FestivalPalais Rantzau, Parade 1, 23552 LübeckTel: 0451- 389 57-0www.shmf.de
KartenKartenzentraleSchleswig-Holstein Musik FestivalPostfach 3840 24037 KielFax: 0431- 23 70 [email protected]
Kartentelefon 0431 - 23 70 70ab Montag, 8. April 2013
Schriftliche Kartenbestellungen Ihre Bestellungen per E-Mail, Fax, Brief oder im Internet unter www.shmf.de sind ab sofort möglich. Ihre Bestellungen werden in der Reihen-folge des Posteingangs sortiert. Die Platzreservie-rungen werden ab Ende März 2013 vorgenom-men, nachdem die Bestellfrist für die Mitglieder des Fördervereins abgelaufen iSt. Für den Fall, dass der gewünschte Kartenpreis nicht mehr verfügbar sein sollte, geben Sie bitte möglichst mehrere alternative Kartenpreise an.
Zahlungshinweis Bei Vorliegen einer Lastschrift-Genehmigung werden die Karten direkt zugesandt. Ansonsten erhalten Sie nach Bearbeitung Ihrer Bestellung eine Reservierungsbestätigung (Rechnung) mit Zahlungsinformationen und Angaben über die für Sie reservierten Karten.
AbendkasseRestkarten (soweit vorhanden) erhalten Sie jeweils eine Stunde vor Konzertbeginn an der Veranstaltungsstätte.
PreiseIn den angegebenen Preisen ist die Verkaufs- gebühr in Höhe von 10% des Kartenpreises enthalten. Es wird lediglich eine Versandkosten-pauschale in Höhe von 3,50 € erhoben. Bei den angeschlossenen Vorverkaufsstellen können weitere Gebühren entstehen. Schüler, Studen-ten, Auszubildende (bis 27 Jahre), Leistende des Wehr- oder Bundesfreiwilligendienstes erhalten eine Preisermäßigung von 50%. Ein Berechti-gungsnachweis ist bei der Einlasskontrolle unaufgefordert vorzuzeigen.
Informationen und Kartenbestellung
Musik ist unsere Nr. 1
www.gema.de
120 121
KielFörde Sparkasse Lorentzendamm 28-30
halle400 An der halle400
Ostuferhafen, Schuppen 2 OstuferhafenSchloss EggerstedtstraßeKiel-Molfsee Winkelscheune im
Freilichtmuseum Hamburger Landstr. 97
LübeckDom DomkirchhofMusik- und Kongresshalle Willy-Brandt-Allee 10
Musikhochschule Lübeck Große Petersgrube 17-29
St. Jakobi JakobikirchhofLüneburg Fürstensaal Am OchsenmarktSt. Michaelis-Kirche Auf dem Michaeliskloster 2bMarne Maria-Magdalenen-Kirche Alter KirchhofMeldorf Dom SüdermarktNeumünsterHolstenhalle Justus-von-Liebig-Str. 2-4Norderstedt Kulturwerk am See Stormarnstr. 55TriBühne RathausalleeNusse Kirche Kirchstr. 8PlönFielmann Akademie Schloss Plön SchlossbergNikolaikirche MarktPronstorf Kuhstall Gut Pronstorf, Gutshof,
23820 PronstorfReinbek Schloss Schlossstraße 5Rellingen Kirche KirchenstraßeRendsburgChristkirche Prinzenstr. 13ACO Thormannhalle Kunstwerk Carlshütte,
Am Ahlmannkai, 24782 BüdelsdorfSchenefeld/Mittelholstein (Kreis Steinburg)
Bonifatiuskirche Holstenstr. 31Schleswig A. P. Møller Skolen, Festsaal Auf der FreiheitDom SüderdomstraßeSonderburg Koncertsalen Alsion
Sønderborg Alsion 2, DK 6400 SonderburgStocksee Gut Stockseehof 24326 StockseeTimmendorfer Strand-Niendorf
Evers-Werft An der AchtWotersen Reithalle Schloss Wotersen,
21514 Wotersen
Weitere Infos: www.shmf.de/spielstaetten
Ahrensburg Marstall Lübecker Str. 8Altenhof Kuhhaus Gut Altenhof, 24340 AltenhofBad Oldesloe Peter-Paul-Kirche Kirchberg 4Bad Schwartau Krummlandhalle Schulstr. 10
Bad Segeberg St. Marienkirche KirchplatzBargteheide Kleines Theater Hamburgerstr. 3Bordesholm Klosterkirche LindenplatzBrunsbüttel Elbeforum Von-Humboldt-PlatzElmshorn Reithalle Westerstr. 93
Emkendorf (bei Kiel) Scheune Gut Emkendorf, Gutshof, 24802 Emkendorf
Flensburg Deutsches Haus Friedrich-Ebert-Str. 7Föhr, Alkersum Museum Kunst der Westküste
Hauptstraße
Föhr, Boldixum St. Nicolaikirche KirchwegFöhr, Nieblum St. Johannis-Kirche
Wohlsweg / KankstiegFöhr, WykKurgartensaal Sandwall 38
W.D.R.-Fähre Hafen/Am FähranlegerGlücksburg Schloss 24960 GlücksburgGlückstadt Stadtkirche Am KirchplatzHamburgAlfred Schnittke Akademie Max-Brauer-Allee 24
Bucerius Kunst Forum Rathausmarkt 2Ernst Deutsch Theater Friedrich-Schütter-Platz 1Kampnagel Jarrestr. 20
Laeiszhalle Johannes-Brahms-PlatzLokschuppen der S-Bahn Sommerkamp 31
Lufthansa Technik Basis Hamburg Weg beim Jäger 193
Museum der Arbeit Wiesendamm 3NDR, Rolf-Liebermann-Studio Oberstr. 120
St. Jacobi Jacobikirchhof 22
St. Johannis, KulturKirche Altona Max-Brauer-Allee 199
St. Michaelis Englische Planke 1Hannover Marktkirche
Hanns-Lilje-Platz 2, 30159 HannoverHaseldorf Rinderstall Gut Haseldorf,
Hauptstraße 26, 25489 HaseldorfHeide St. Jürgen Kirche am Markt MarktplatzHohenlockstedt Kartoffelhalle Pohl-Boskamp
Schäferweg 25
Husum NordseeCongressCentrum Am Messeplatz 16-18
Adressen der Spielstätten
122 123
Schmidt, Peter 23
Schneider, Eric 64
Seiffert, Peter 55
Selig, Franz-Josef 55
Sharp, Timothy 102
Shimkus, Vestard 81
Signum Saxophonquartett 69
Sinfonietta Rīga 91, 92
Skride, Baiba 31, 38
Skride, Lauma 38
Skride, Linda 38
Šnē, Normunds 92
Sokolov, Grigory 95
Sondeckis, Vytautas 34
Steckel, Julian 38
Summers, Hilary 23
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks 59
Tallinn Chamber Orchestra 70, 75
Tatzl, Thomas 96
The Percussive Planet Ensemble 28
The Real Group 44
Üleoja, Mikk 83
Upatnieks, Gunārs 21
Urbański, Krzysztof 27
Urmana, Violeta 55
Whitacre, Eric 60
Widmann, Jörg 98
Wiener Philharmoniker 100
Wilson-Johnson, David 55
Wollny, Michael 97
Wrocław Philharmonic Choir 89
Yamada, Kazuki 78
Zimmermann, Frank Peter 84
Zimmermann, Tabea 82
Spielorte der Musikfeste auf dem Lande
Emkendorf 49
Pronstorf 62
Stocksee 39
Spielorte
Ahrensburg 21
Altenhof 38, 70, 82
Bad Oldesloe 47
Bad Schwartau 102
Bad Segeberg 81
Bargteheide 32
Bordesholm 40, 67
Brunsbüttel 54
Elmshorn 31, 78, 85
Emkendorf 49
Flensburg 93
Föhr 32, 40, 52, 68, 94, 102
Glücksburg 83
Glückstadt 96
Hamburg 23, 35, 37, 42, 44, 53, 58, 59, 73, 74, 75, 76, 77, 84, 86, 88, 97
Hannover 26
Haseldorf 20, 33, 68
Heide 69
Hohenlockstedt 47
Husum 41
Kiel 22, 31, 34, 41, 50, 58, 78, 87, 89, 95, 97, 99
Lübeck 19, 27, 30, 35, 37, 48, 55, 65, 71, 85, 91, 99, 100
Lüneburg 57, 66
Marne 36
Meldorf 26, 52, 63
Neumünster 28, 60
Norderstedt 21, 93, 102
Nusse 69
Plön 26, 47, 56, 83, 104
Pronstorf 22, 38, 54, 62, 82
Reinbek 81
Rellingen 25, 33, 64
Rendsburg 26, 63, 71, 80, 98, 104
Schenefeld/Mittelholstein 40
Schleswig 66, 79, 92
Sonderburg (DK) 27, 84
Stocksee 39
Timmendorfer Strand 17, 44, 102
Wotersen 25, 34, 80, 98, 103
Register
Künstler
Antonini, Giovanni 63
Apkalna, Iveta 35
Armida Quartett 82
Armonas, Edvardas 31
Arsis Handbell Ensemble 52
Avital, Avi 40
Baltic Youth Philharmonic 31
Beck, Rolf 71, 91
Berben, Léon 56
Bilgili, Burak 71
Blaustein, Maya 57
Blomstedt, Herbert 84
Boucher, Rémi 52
Braun, Lioba 37
Brönner, Till 48, 86
Bugri, Björn 54
Bychkov, Semyon 55
Cello8ctet Amsterdam 74
Chen, Ray 37
Choi, Ye-Eun 77
Chor der Bamberger Symphoniker 89
Chorknaben Uetersen 60
Cohen, Jonathan 23
David Orlowsky Trio 22
Deutsches Saxophon Ensemble 102
Die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker 80
Dinušová, Kristína 57
Dirvanauskaitė, Giedrė 20, 41
Donath, Helen 30
Donath, Klaus 30
Duchoňová, Lucia 26
Egliņa, Agnese 21
Eidinger, Lars 64
Elbipolis Barockorchester Hamburg 23, 26
Ensemble Elmshorn 60
Ensemble 1700 67
Eschenbach, Christoph 37
Estonian National Male Choir RAM 83
Estonian Philharmonic Chamber Choir 66, 73, 75
Estonian TV Girl’s Choir 60
Fabergé-Quintett 33
Fellner, Till 79
Flying Steps 42
Foster, Lawrence 85
Frantz, Justus 93
Franz, Jürgen 32
Galante, Inessa 36
Gerber, Christian 68
Gergiev, Valery 50
Geringas, David 34
german hornsound 54
Gerretz-Traksmann, Marrit 77
Goldstein, Gil 48
Grimaud, Hélène 19
Grubinger, Martin 28, 100
Hengelbrock, Thomas 19
Il Giardino Armonico 63
Iļģi 58
Interface Quartet 88
Jansone, Laima 47
Jansons, Mariss 59
Järvi, Kristjan 31
Joost, Risto 70
Kaljuste, Tõnu 73, 75, 77
Kammerakademie Potsdam 40
Kammerchor »I Vocalisti« 60
Kammerkoor Collegium Musicale 60
Karg, Christiane 23
Kaune, Michaela 89
Kelemen, Barnabás 77
Keller, Jörg Achim 86, 97
Keulen, Isabelle van 68
Kleemann, Jörg 102
Koch, Christian 96
Koch, Sophie 55
Kremer, Gidon 20, 41
Kremerata Baltica 41
Kuljus, Kalev 34
Kurt, Stefan 32
Kushpler, Olena 87
Landgren, Nils 17, 97
Latvian Voices 47
Lazarevitch, François 67
Leiferkus, Sergei 89
Leonskaja, Elisabeth 50
Lisiecki, Jan 85
Lithuanian Chamber Orchestra 34
Ludwig, Rüdiger 68
Lytos 47
Maazel, Lorin 100
Maceratini, Ottavia Maria 41
Maisenberg, Oleg 20
Maisky, Mischa 78
Mariinsky Theatre Symphony Orchestra 50
Meta4 53
Meyer, Sabine 25
Minguet Quartett 56
Montalvo, Marisol 37
Nakariakov, Sergei 48
NDR Bigband 86, 102
NDR Radiophilharmonie 77, 89, 97
NDR Sinfonieorchester 19, 84, 99
Nelsons, Andris 99
Oberlinger, Dorothee 67
Opolais, Kristīne 99
Orchestra Ensemble Kanazawa 78
Ossig, Heiko 32
Paier, Klaus 22
Payer, Ulrike 68, 76
Penderecki, Krzysztof 89
Pessatti, Kismara 71
Philharmonie der Nationen 93
Poli, Antonio 71
Pollini, Maurizio 65
Prohaska, Anna 64
Prometheus Quartett 36
Purves, Christopher 23
Putniņš, Kaspars 91, 94
Quatuor Modigliani 25
Reichel, Rodrigo 32
Reuss, Daniel 66
Rial, Nuria 26
Rieger, Wolfram 57
Rohmeyer, Hartmut 91, 94
Samúel Jón Samúelsson Big Band 17
Sareika, Vineta 92
Šaturová, Simona 71
Say, Fazıl 27
Schleswig-Holstein Festival Chor Lübeck 37, 60, 71, 91, 94
Schleswig-Holstein Festival Orchester 27, 37, 55, 71, 85, 98
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TextnachweiseDer Artikel von Prof. Dr. Toomas Siitan ist ein Originalbeitrag für das Schleswig-Holstein Musik Festival 2013.
BildnachweiseLand Schleswig-Holstein, Gunter Glücklich, Hideki Shiozawa, Jens Schuenemann, Marco Borggreve, Kasskara, Bayerischer Rundfunk, Ivan Balderramo, Peter Rigaud, Konzertdirektion Hörtnagel Berlin, Konzertagentur Jens Gunnar Becker, Janis Peshiks, Leó N. Stefánsson, Hannah Schuh, Robert Schultze/Mat Hennek/DG, Ralph Horbaschek, Gisela Schenker, Thomas Rabsch/EMI Classics, Andrew French, Merçè Rial, Joanna Urbańska, Michael Herdlein, Peter Bour, Matthias Brommann, Dimitri Matvejev, Sven Lorenz, Elena Ihilcik Photography, Eric Brissaud, Anne Ackermann, Rosenthal Musikmanagement, Dirk Muthesius/Red Bull Content Pool, Mats Bäcker, Mārtiņš Stanke, businessfoto-hamburg.de, Andreas Bitesnich, Thierry Cohen, Jean Mayerat, Alexander Shapunov, Viljo Pettinen, Stefan Bremer, Michel Koczy, Atelier Scheuring, Wilfried Hösl, Sheila Rock, Ruth Hommels-heim, BR/Astrid Ackermann, Marc Royce, Paolo Morello, Patrick Walter/DG, Gerald von Foris, Cosimo Filippini, Kaupo Kikkas, Müller & Pavlik artistic management, Martin Teschner, Felix Broede, Rauno Volmar, Eesti Päevaleht, Merlijn Doomernik, Renate Klumpen, Ben Ealovega, Stephan Roehl, Konzertdirektion Martin Müller, Martin U. K. Lengemann, Franz Hamm, Mathias Bothor/DG, Nancy Horwitz, Ludwig van Beethoven Association/Bartosz Koziak, Janis Deinats, Kaspars Balamovskis, Philharmonie der Nationen, AMC Verona, Axel Nickolaus, Sebastian Schmidt, Jörg Grosse-Geldermann, Terry Linke, CMO, Kriegel
Programmbuch SHMFStand: 25. Januar 2013
Schleswig-Holstein Musik FestivalPalais Rantzau, Parade 123552 Lübeck
Intendant: Prof. Rolf BeckRedaktion und Texte: Dr. Judit AlsmeierTexte auf S. 27, 28, 35, 40, 41, 48, 50, 65, 80, 84, 85, 86, 87, 95, 97: Sara Lengowski, Texte auf S. 19, 30, 55: Frank Siebert, Text auf S. 60: Hans-Joachim LustigAnzeigen: Sponsorengesellschaft SHMF mbHGestaltung: büro für mitteilungen, HamburgHerstellung: Druckhaus Leupelt GmbH & Co KG, Handewitt
Wann ist die Sparkassen-Finanzgruppe gut für Schleswig-Holstein?
Wenn sie regionale Kompetenz und Weltoffenheit in Einklang bringt.
Mit dem Schleswig-Holstein Musik Festival erleben Sie internationale Musikvielfalt auf höchstem Niveau. In diesem Jahr steht es ganz im Zeichen des Baltikums und dessen Ländern Estland, Lettland und Litauen. Durch die Strände, das Meer und die kulturelle Vielfalt ent-steht eine außergewöhnliche Verbindung zu Schleswig-Holstein. Lassen Sie sich musikalisch von den Dainas, den traditionellen baltischen Volksliedern, bis hin zu modernen Werken verzaubern. Als Hauptsponsor freuen wir uns sehr, Sie auch in diesem Jahr bei den Konzerten des Festivals willkommen heißen zu dürfen.
Ihre Audi Partner der Region Nord.
Perfektion, die verbindet.
Über 100.000 Besucher und fast 200 Veranstaltungen – das Schleswig- Holstein Musik Festival verbindet mehr als die Horizonte an Nord- und Ostsee. Es verbindet Menschen aus aller Welt. Ein herausragendes internationales Kulturereignis, das für Begeisterung und Innovation, für große Momente und pure Emotionen steht und für Perfektion, die man hören kann.Das gilt übrigens auch für jeden Audi. Viele Tausend Stunden werden investiert, um Ihnen nicht nur ein Fahrerlebnis auf Premium-Niveau zu bieten, sondern auch um Ihre Ohren zu begeistern. Vom Motorengeräusch bis zum Audi sound system, von Flensburg bis Lüneburg. Freuen Sie sich auf faszinierende Hörerlebnisse beim Schleswig-Holstein Musik Festival – und in Ihrem Audi.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß.
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