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Programm
• Quiz • Wolfgang Borchert: Kurzgeschichte• Trümmerliteratur
Literatur nach 1945
ExilliteraturNS-Herrschaft
AnpassungUnterstützung Innere Emigration Äussere Emigration
Exil
Schritte zum Text• Autor • Vorlesen• Schreiben• Vorlesen• Hintergründe
– Texte– Geschichte– Philosophie
• Analyse• Austausch• Diskussion• Synthese• Anwendung
1921-1947
Biografie
Stellen Sie sich vor, Sie sind Wolfgang Borchert• noch 7 Jahre zu leben• vor 1 Jahr Kriegsbeginn (2. WK)• in 1 Jahr Schauspielexamen • in 1 Jahr selbst Soldat: Front, Krankheit, Erfrierungen,
Gefängnis, Gefangenschaft• in 5 Jahren zurück in der Geburtsstadt Hamburg als
Wrack: fortan ans Bett gefesselt• danach noch 2 Jahre zu leben – in diesen 2 Jahren
Gesamtwerk, in der dt. Nachkriegsliteratur herausragend
Intertextuelle Deutung
• Und siehe, der Stern, den sie im Morgenland gesehen hatten, ging vor ihnen her, bis er über dem Ort stand, wo das Kindlein war. Als sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut und gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe. Und Gott befahl ihnen im Traum, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren; und sie zogen auf einem andern Weg wieder in ihr Land.
Geistesgeschichtliche Deutung• Historische Hintergründe: Leben nach Mai
1945
Geistesgeschichtliche Deutung• frz. théodicée (Leibniz 1710), zu griech. theós
= Gott u. díke = Gerechtigkeit• (Philos.) Rechtfertigung Gottes hinsichtlich des
von ihm in der Welt zugelassenen Übels u. Bösen, das mit dem Glauben an seine Allmacht, Weisheit u. Güte in Einklang zu bringen gesucht wird.
Aufgabe
• 2er-Gruppen• Bezüge im Text herausarbeiten
Theorie
• Böll: Bekenntnis zur Trümmerliteratur TTS 329
Böll: Trümmerliteratur
Kurzgeschichten
• Wolfgang Borchert: Die drei dunklen Könige (328f.)
• Wolfgang Borchert: Das Brot (20f.)• Heinrich Böll: An der Brücke 19f.
Programm 26.08.08
• Repetition Exilliteratur• Maturitätsprüfung
– Analyse– Maturitätsprüfung Eich - Brinkmann
• Besprechung Eich - Brinkmann
1945
1950
1960
1970
1980
Kurzgeschichten
• Wolfgang Borchert: Die drei dunklen Könige (328f.)
• Wolfgang Borchert: Das Brot (20f.)• Heinrich Böll: An der Brücke 19f.
Nachkriegsliteratur• Inhalt
– Undankbarkeit– Protagonisten sind Krüppel oder Arme– Mangel, Knappheit– Gefühle: Verzweiflung– Kleines bedeutet viel (simple Dinge stehen im Mittelpunkt)– Sinnlosigkeit
• Form– Alles realistisch dargestellt, nicht verschönert– Monoton– Kurze, einfache Sätze– Nüchterner Stil– Wiederholungen (besonders Borchert)
Bücher verbrennen
Menschen verbrennen
Shoah/Holocaust• Shoah
Schoah, Shoa, Shoah (neuhebräisch): Tötung einer grossen Zahl von Menschen, eines Volkes (Genozid), v. a. Bezeichnung für die Verfolgung, Gettoisierung und insbesondere Vernichtung der europäischen Juden während der NS-Herrschaft in Deutschland und Europa (1933-1945).
• Holocaust"Holocaust" ist die gebräuchliche Bezeichnung für die Massenvernichtung von Juden durch das nationalsozialistische Regime im Zweiten Weltkrieg. Der Begriff Holocaust stammt vom griech.-lat. Wort "holocaustum" ab und bedeutet "ganz verbrannt", "Brandopfer". Das Brand- oder Sühneopfer musste völlig verbrannt werden, da von diesem, z.B. bei den Israeliten, nichts gegessen werden durfte.
nach shoa.de
Schoa
• Welche Bedeutung hat für Sie die Shoah?– Écriture automatique– Mindmap– Cluster
Inventur• In|ven|tur, die; -, -en [mlat. inventura]: Bestandsaufnahme
der Vermögensteile u. Schulden eines Unternehmens durch Zählen, Messen, Wiegen o.Ä. anlässlich der Erstellung einer Bilanz: I. machen; unser Geschäft ist am 2. 1. wegen I. geschlossen; Ü Keine meiner drei Exkommunikationen traf mich so in der Tiefe wie diese schonungslose I. meines wissenschaftlichen Rüstzeugs aus der Feder des spanischen Muslims (Stern, Mann 46); Also los, Sie alter Versteckspieler, machen wir doch mal I. (sehen wir uns alles einmal im Einzelnen an; Kirst, 08/15, 765).
Programm 02.09.08
• D-Quiz• Information Maturitätsprüfung schriftlich• Einführung Shoah
– Cluster/Ecriture– 3 Texte
• Konkrete Poesie
Maturitäts-/Diplomprüfung 09• Themen: 4 Themen stehen zur Auswahl (Sie wählen 1 von 4)• Basismaterial: Grundlage eines Themas ist das Basismaterial:
z.B. Gedicht, Sachtext, Infografik, Kurzgeschichte• Teilaufgaben: jedes Thema beinhaltet 3 gleichwertige
Teilaufgaben (= Schreibaufgaben)• Textarten: z.B. 2 Kurztexte (je ½ A4-Seite) und 1 längerer Text
(mehr als 2 A4-Seiten)• Schreibkompetenzen: gefordert sind unterschiedliche
Schreibhaltungen und Textsorten• Voraussetzungen: Wissen und Kompetenzen von 4 bzw. 3
Jahren Deutschunterricht• Beispiel: Probeprüfung 2008 per Mail
Änderungen vorbehalten, Stand September 2008
Text
• Text
Text
Text
2 Aussagen
„Nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben, ist barbarisch.“
(Theodor W. Adorno, 1963)
„Auschwitz liegt nicht in der Schweiz.“(J.P. Delamuraz, 1996)
Analyse
Prüfungsteam:• Wie wirken die drei Texte auf Sie? Welcher am
stärksten?• Beschreiben Sie die formalen Besonderheiten und
deren Wirkungsweisen. 1 Erkenntnis/Text• (Wie) lässt sich das Thema der Shoah in der Literatur
thematisieren? Entwickeln Sie eine These zu den beiden Aussagen:– „Nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben, ist barbarisch.“
(Theodor W. Adorno, Philosoph, 1963)– „Auschwitz liegt nicht in der Schweiz.“ (J.P. Delamuraz,
Bundesrat, 1996)
Arbeitsschritte
• Einführung• Tonaufnahme• Stufen der Annäherung
– 1. Leseerfahrung– Verstehenshorizont– Beschreibung– Deutung– Wertung
• 3 Erkenntnisse/3 Fragen
Erkenntnisse• des KZ-Leiters Spott über Juden:
Andeutung auf Verbrennung• Gegensatz: Grab schaufeln
(Arbeit umsonst) – Grab in der Luft (Hochofengrab, Aschengrab) (Trennung Seele – Körper)
• Gedicht lebt von Gegensätzen (Antithesen): innerhalb der Verse, zw. den Zeilen (goldene-aschene, schwarze Milch, Frühe-Abend, Erde-Lüfte)
• „In den Lüften liegt man nicht eng“: Tod als Befreiung
• Gegensatz: Lagerinsassen-Aufseher psychischer Stress Disziplin
Fragen• Was ist die schwarze Milch?• Rolle Sulamiths• Metapher der Schlangen
Versuchung, Sündekaltblütig
Emmanuel Weissglas: ERWir heben Gräber in die Luft und siedeln Mit Weib und Kind an dem gebotnen Ort. Wir schaufeln fleißig, und die andern fiedeln, Man schafft ein Grab und fährt im Tanzen fort.
ER will, daß über diese Därme dreister Der Bogen strenge wie sein Antlitz streicht: Spielt sanft vom Tod, er ist ein deutscher Meister, Der durch die Lande als ein Nebel schleicht.
Und wenn die Dämmrung blutig quillt am Abend, Öffn' ich nachzehrend den verbissnen Mund, Ein Haus für alle in die Lüfte grabend: Breit wie der Sarg, schmal wie die Todesstund.
ER spielt im Haus mit Schlangen, dräut und dichtet, In Deutschland dämmert es wie Gretchens Haar. Das Grab in Wolken wird nicht eng gerichtet: Da weit der Tod ein deutscher Meister war.
Text
• Text
Verb(r)annte Autor/innen• Walter Benjamin• Ernst Bloch• Bertolt Brecht• Max Brod• Otto Dix• Alfred Döblin• Albert Einstein• Lion Feuchtwanger• Marieluise Fleißer• Leonhard Frank• Sigmund Freud• Iwan Goll• George Grosz• Jaroslav Hašek• Heinrich Heine• Ödön von Horvath• Heinrich Eduard Jacob• Franz Kafka• Georg Kaiser• Erich Kästner• Alfred Kerr• Egon Erwin Kisch• Siegfried Kracauer• Karl Kraus• Theodor Lessing• Alexander Lernet-Holenia• Karl Liebknecht
• Georg Lukács• Rosa Luxemburg• Heinrich Mann• Klaus Mann• Ludwig Marcuse• Karl Marx• Robert Musil• Carl von Ossietzky• Erwin Piscator• Alfred Polgar• Erich Maria Remarque• Joachim Ringelnatz• Joseph Roth• Nelly Sachs• Felix Salten• Anna Seghers• Arthur Schnitzler• Carl Sternheim• Bertha von Suttner• Ernst Toller• Kurt Tucholsky• Jakob Wassermann• Franz Werfel• Grete Weiskopf• Arnold Zweig• Stefan Zweig
Aufgabe
• Böll: Bekenntnis zur Trümmerliteratur 327f
• Todesfuge (331)– Arbeitsblatt– Annäherung (5 Stufen)
Programm
• Repetition Exilliteratur• Böll: Trümmerliteratur• literarische Entwicklung nach 45• Todesfuge
Böll: Trümmerliteratur
1945
1950
1960
1970
1980
Text
• Text
Text
Text
Schweiz und Auschwitz
„Auschwitz liegt nicht in der Schweiz“(J.P. Delamuraz, 1996)
Lyrik und Auschwitz
„Nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben, ist barbarisch“
(Theodor W. Adorno, 1963)
Arbeitsschritte
• Einführung• Tonaufnahme• Stufen der Annäherung
– 1. Leseerfahrung– Verstehenshorizont– Beschreibung– Deutung– Wertung
• 3 Erkenntnisse/3 Fragen
Erkenntnisse• des KZ-Leiters Spott über Juden:
Andeutung auf Verbrennung• Gegensatz: Grab schaufeln
(Arbeit umsonst) – Grab in der Luft (Hochofengrab, Aschengrab) (Trennung Seele – Körper)
• Gedicht lebt von Gegensätzen (Antithesen): innerhalb der Verse, zw. den Zeilen (goldene-aschene, schwarze Milch, Frühe-Abend, Erde-Lüfte)
• „In den Lüften liegt man nicht eng“: Tod als Befreiung
• Gegensatz: Lagerinsassen-Aufseher psychischer Stress Disziplin
Fragen• Was ist die schwarze Milch?• Rolle Sulamiths• Metapher der Schlangen
Versuchung, Sündekaltblütig
Emmanuel Weissglas: ERWir heben Gräber in die Luft und siedeln Mit Weib und Kind an dem gebotnen Ort. Wir schaufeln fleißig, und die andern fiedeln, Man schafft ein Grab und fährt im Tanzen fort.
ER will, daß über diese Därme dreister Der Bogen strenge wie sein Antlitz streicht: Spielt sanft vom Tod, er ist ein deutscher Meister, Der durch die Lande als ein Nebel schleicht.
Und wenn die Dämmrung blutig quillt am Abend, Öffn' ich nachzehrend den verbissnen Mund, Ein Haus für alle in die Lüfte grabend: Breit wie der Sarg, schmal wie die Todesstund.
ER spielt im Haus mit Schlangen, dräut und dichtet, In Deutschland dämmert es wie Gretchens Haar. Das Grab in Wolken wird nicht eng gerichtet: Da weit der Tod ein deutscher Meister war.