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Das Magazin der Technischen Universität Hamburg-Harburg
FEBRUAR 2009 ISSN:1611-6003
Forschung
Studium
Campus
ForschungMenschliche Knorpel aus dem Labor
StudiumStudenten auf Exkursionin China und Korea
CampusFünf Fragen an . . . Professor Herstatt
Projekt „Cerberus” Blick in den StromboliProjekt „Cerberus” Blick in den Stromboli
TUHH_001_Titel 06.02.2009 14:32 Uhr Seite 1
Liebe Leserin, lieber Leser
Mit diesem Echo hatten wir kaum gerechnet und danken dafür: Fast 400 Studenten,Professoren und Mitarbeiter haben unseren online-Fragebogen zur Qualität des spektrumsim Dezember 2008 binnen weniger Tage beantwortet – nicht nur mit ein paar Häkchenerledigt, sondern mit zum Teil ausführlichen Kommentaren sich selbst zu Wort gemeldet,überwiegend positiven übrigens. Es gab auch Kritik und vor allem eine Fülle vonAnregungen, von denen uns einige so gut gefielen, dass wir diese so schnell wie möglichumsetzen werden.
Mehr Normalstudenten und deren Lebensalltag im spektrum, war einer Ihrer Wünsche.Wir machen bereits in dieser Ausgabe den Anfang: Wir berichten über Studenten, die alsTutoren den Erstsemestern den Einstieg ins Unileben erleichtern und besonders auch fürausländische Studierende eine wichtige Rolle spielen. Wer weiß schon auf dem Campusvom Engagement einer türkischstämmigen Hamburgerin sowie eines Studenten tunesi-scher Herkunft, die beide neben ihrem Studium regelmäßig Schülern ausMigrationsfamilien auf dem Weg zum Abitur helfen? Wer nichts für andere tut, tut nichtsfür sich. Das wusste schon Goethe.
Selbstverständlich werden auch weiterhin Ausnahmestudenten und Preisträger die ihnengebührende Würdigung und damit ihren Platz im spektrum finden. Neu ist die Rubrik „Teebei P“, in der außerhalb von Tagesordnung und Protokoll Studierende, Doktoranden undMitarbeiter mit dem Präsidenten über die TUHH sprechen. Mit der ebenfalls neuen Reihe„Fünf Fragen an . . .“ wollen wir eine weitere Möglichkeit schaffen, noch mehr Menschen,mit dem, was sie an der TUHH tun, vorzustellen. Auch den akademischen Mittelbau wol-len wir mehr in Szene setzen. Habilitanten und Doktoranten werden also künftig auchBesuch von der Spektrum-Redaktion bekommen.
Ein Hauptthema bleibt die Forschung: Unser Institutsbesuch galt dieses Mal derMesstechnik. Und damit hatten wir gleich unsere Titelstory: „Cerberus überwachtStromboli“ anders gesagt: Es geht um Vorhersageverfahren für Vulkanausbrüche.Interdisziplinär ist das Forscherteam, das im Bereich der Grundlagen auf dem Gebiet desTissue Engineering zusammenarbeitet, um möglichst schnell an ihren Gelenken erkranktenMenschen mit Knorpelersatz helfen zu können, unser zweiter Bericht aus der Forschung. Wer schreibt für das spektrum? Wir stellen in jeder Ausgabe kurz auch Autoren vor. Doch jetzt erst einmal viel Lesevergnügen mit der ersten spektrum-Ausgabe 2009wünscht Ihnen
editorial 3
Unser Titelfoto zeigt einen
Vulkanausbruch am Stromboli.
Durchschnittlich jede halbe
Stunde kommt es dort zu einer
kleineren Eruption, bei der
außer Lava, Asche und Gestein
jedes Mal auch giftige Gase
ausgestoßen werden. Diese
regelmäßige Vulkanaktivität
macht den Stromboli für
Wissenschaftler der TUHH
interessant. Die Gaswolken
liefern Einblicke in das Innere
des aktiven Vulkan (S. 6).
Dr. rer. nat. Uwe Westphal, Diplom-Biologe und zertifizierter Fachzeit-schriftenredakteur, arbeitet freiberuflich als Textdienstleister und Publi-zist. Er ist Autor mehrerer Sach- und Fachbücher und durch seine Hör-bücher mit Tierstimmen-Imitationen einem breiten Publikum bekannt.
Özlem Topcu, geboren 1977, ist freie Redakteurin in Hamburg. Nachihrem Studium der Islamwissenschaft, Politik- und Medienwissenschaftabsolvierte sie die Journalistenschule Axel Springer. Seitdem arbeitetsie für verschiedene Medien, u.a. fürs Hamburger Abendblatt.
ImpressumHerausgeber: Präsident der Technischen
Universität Hamburg-HarburgRedaktion: TUHH-Pressestelle, Jutta Katharina
Werner (Leitung); Christian Schnabel; Autoren: Martina Brinkmann, Denis Dilba,
Florian Kleist (FK), Richard Lemloh, CorinnaPanek, Özlem Topcu, Dr. Uwe Westphal (UW),Martina Züger. Beiträge: Dr. Kathrin Ellermann,Prof. Dr. Ralph God, Prof. Dr. Volker Gollnick(VG), Prof. Dr. Heinz Herwig, Bastian Jacob,Prof. Dr. Sönke Knutzen, Prof. Dr. AndreasLiese, Prof. Dr. Ralf Otterpohl, Prof. Dr. Irina
Smirnova, Fachschaft Schiffbau. Fotos:Thomas Ernsting, Fotolia, Hauke Gilbert,
Roman Jupitz, Thomas Rokos, und andere. Übersetzung: Paul Behwicke, Joseph Gross
Anzeigen: VMK GmbH & Co.KGGrafik:Sander
Druck: VMK Druckerei GmbHDas spektrum erscheint im Februar, Mai und
Oktober.Anzeigen- und Redaktionsschluss für die Mai-
Ausgabe: 30. März 2009
Jutta Katharina Werner Redaktion spektrum
TUHH_003_Editorial_neu 06.02.2009 14:54 Uhr Seite 3
5inhalt4
forschung
• „Cerberus” überwacht Stromboli -–
Gaswolken liefern Einblicke in das Innere des Vulkans
Langfristiges Ziel ist die Vorhersage von Ausbrüchen per
Fernüberwachung 6
• Menschlicher Knorpel aus dem Labor –
„Tissue Engineering“ zur Behandlung von Knorpelschäden 10
• TUHH erhält weltweit erste Anlage zur Prüfung von
Verbundwerkstoffen im Flugzeugbau 14
• Symposium mit Luftfahrtexperten an der TUHH 15
studium & lehre
• Aller Anfang ist leicht: StartING hilft beim Studienstart 16
• Integration ist ihre Motivation – Tutoren für ausländische
Studierende beim Senatsempfang 18
• Fachschaft Schiffbau auf Exkursion in Asien 20
an-stifter
• „Arbeitgeber des Jahres 2008“
Dr.-Ing. Karl-Andreas Feldhahn 22
nit
• Zehn Jahre NIT – Heiteres Geburtstagsfest und eine
riesengroße Überraschung 24
kühne school
• Karrierebeschleuniger in der Logistik:
Der berufsbegleitende MBA 28
campus & co
• Verikom – Ein Projekt für Jugendliche aus Migrantenfamilien 30
• Zum „Tee bei P“ – Sechs Erstsemester im Gespräch mit
Uni-Präsident Edwin Kreuzer 32
• Die Schiffbauer auf der hanseboot 2008 34
• Vielstimmig – der TU-Chor SingING 36
• Die VDI-AG – Mehr als ein Freizeitangebot 37
• Im Hauptberuf Forscherin – Dr. habil. Monika Johannsen 38
• 4510 Euro für das Kinderhospiz „Sternenbrücke“ 39
• Schüler konstruieren photovoltaisches Handyladegerät
für Tansania 40
• Zu Gast: Sid Becker aus den USA 42
• Fünf Fragen an . . . Prof. Dr. Cornelius Herstatt 43
ausgezeichnet
• Wolfgang Krautschneider, Hermann Rohling,
An-Ping Zeng, Oskar Mahrenholtz, Martin Kaltschmitt,
Hans P. Düker, Werner Sitzmann, Andreas Liese, Irina Smirnova,
Jan-Peter Peckolt, Ingo Voigt, Philipp Ahlhaus,
Thorsten Pieper, Til Zander und Philip Witte. 44
kommen & gehen
• Professor Irina Smirnova
Professor Ralf God
Professor Uwe Neis
Professor Joseph Pangalos 48
preise
• Geehrt wurden für herausragende Leistungen an der TUHH:
Karin Dietl, Christian Gurr, Ulf Pilz, Christian Renner, Eike Higgen,
Jörg Luetdtke, Jan-Georg Rosenboom, Agata Rosol,
Sebastian Müller, Dr. Steffen Maus. 50
dissertationen
• Dissertationen an der TUHH vom 1. Januar bis 31. Oktober 54
buchtipps
• spektrum fragt Menschen in der TUHH, was sie
anderen zum Lesen empfehlen 56
stellenmarkt
• Stellenangebote für junge Ingenieure 57
Seite 10
Seite 20 Seite 6 Seite 22
Seite 16
Seite 50 Seite 34
TUHH_004_Inhalt 06.02.2009 14:57 Uhr Seite 4
„Cerberus” überwacht Stromboli – Gaswolken liefern Einblicke in das Innere des VulkansLangfristiges Ziel ist die Vorhersage von Ausbrüchen per Fernüberwachung
kleineren Eruption, bei der außer Lava,
Asche und Gestein jedes Mal auch giftige
Gase ausgestoßen werden. Diese regelmä-
ßige Vulkanaktivität macht den Stromboli für
die Forschung so interessant –
auch für Wissenschaftler der
TUHH.
Deren Ziel ist es, per
Fernüberwachung vul-
kanische Aktivitäten
vorhersagen zu kön-
nen und so ein Früh-
warnsystem zu installie-
ren. Die Forscher um
Prof. Dr.-Ing. Roland Harig
Vor der Südspitze Italiens bricht die
Hölle los: Es faucht und zischt und
brodelt, Aschewolken verdunkeln die
Sonne, rot glühende Lava und tonnen-
schwere Felsbrocken wälzen sich
den Hang hinunter Richtung
Meer. Nichts Ungewöhn-
liches auf der Insel
Stromboli zwischen
Sizilien und dem italieni-
schen Festland, denn
der gleichnamige Vul-
kan gehört zu den aktiv-
sten der Welt. Durch-
schnittlich jede halbe
Stunde kommt es zu einer
vom Institut für Messtechnik haben in enger
Zusam-menarbeit mit dem italienischen
Istituto Nazionale di Geofisica e Vulcanologia
in Catània, speziell dem Team um Mike
Burton, ein Verfahren entwickelt, um die
Tätigkeit des Stromboli aus großer
Entfernung beobachten zu können.
Das Projekt „Cerberus“ ist benannt nach
dem gleichnamigen Hund in der griechi-
schen Mythologie, der den Eingang zur
Hölle bewacht, und nutzt die Methode der
Infrarotspektrometrie, um die Zusammen-
setzung der vom Vulkan emittierten
Gaswolken zu analysieren. Das Prinzip ist
das gleiche wie bei dem Projekt „SIGIS“,
7forschung6
Michael Jordan
(rotes T-Shirt) und
Jan Gorgas auf dem
Weg zum Messgerät
am Rand des
Kraters.
mit dem das Team um Professor Harig
bereits Furore gemacht hat (www.tu-
harburg.de/service/spektrum/): möglicher-
weise hochgiftige Gaswolken aus sicherer
Entfernung sichtbar zu machen und gleich-
zeitig deren Ausdehnung sowie chemische
Zusammensetzung zu analysieren. Genauso
lassen sich auch die aus dem Stromboli auf-
steigenden Gase und Dämpfe analysieren –
außer Wasserdampf sind das vor allem
Kohlendioxid und -monoxid, Schwefeldioxid
sowie Chlor- und Fluorwasserstoff. Im infra-
roten Spektralbereich hinterlassen Gase und
Dämpfe durch Absorption charakteristische
„Fingerabdrücke“ im Strahlungsspektrum.
Eine Infrarotkamera ortet das
glühende Magma
Anders als bei „SIGIS“, das Landschaften
oder Gebäude als Strahlungshintergrund
verwendet, macht man sich im Falle der
Vulkanüberwachung die aus dem Krater
quellende glühende Lava als Infrarot-
Strahlungsquelle zunutze. Dazu haben die
Forscher ein Messgerät am Rande des
Kraters installiert, mit dem dessen Inneres
kontrolliert werden kann: Eine Infrarot-
kamera ortet zunächst die Stellen, an denen
glühendes Magma aus der Tiefe quillt. Ein
ebenfalls in der Apparatur befindliches
Spektrometer analysiert dann anhand der
Veränderungen des Strahlungsspektrums
die Zusammensetzung der Gaswolke zwi-
schen Hintergrund und Messgerät. Darüber
hinaus ist auch eine Abbildung der
Gaswolke möglich. Was in der Theorie ein-
fach klingt, gestaltet sich in der Praxis deut-
lich komplizierter: Die Lava tritt an wechseln-
den Stellen zutage, und auch die
Ausbreitung der Wolken aus Gasen und
Wasserdampf ist abhängig von den jeweili-
gen Austrittsstellen sowie der Windrichtung.
Das Spektrometer muss also jeweils auf die
optimal geeigneten Stellen gerichtet wer-
den. Deshalb wurde ein Scannersystem mit
einem beweglichen Spiegel entwickelt, mit
dem die „Blickrichtung“ des Spektrometers
reguliert werden kann. Dazu muss allerdings
niemand den Stromboli besteigen und die
Messgeräte per Hand ausrichten: Mittels
einer drahtlosen Internet-Verbindung
(W-LAN) können diese Einstellungen vom
PC aus erfolgen, entweder von den
Mehrmals täglich
kommt es am
Stromboli zu
kleineren
Ausbrüchen.
Prof. Dr.-Ing.
Roland Harig
Unter den Steinen
befindet sich „Cerberus“,
sichtbar ist nur die
W-LAN-Antenne.
TUHH_006_Cerberus 06.02.2009 14:06 Uhr Seite 6
forschung8
Wissenschaftlern der TUHH in Hamburg
oder den Kollegen aus Catània auf Sizilien –
theoretisch sogar von jedem PC mit
Internetanschluss an jedem beliebigen Ort
der Erde.
Vom Schreibtisch aus wird das Spektro-
meter per Mausklick auf die heiße Lava
gerichtet – auf dem Bildschirm im
Infrarotbild als helle Bereiche im dunklen
Krater deutlich sichtbar – und gleichzeitig
werden die vom Spektrometer übermittelten
Infrarotspektren ausgewertet. Anhand die-
ser Spektren beziehungsweise der von
Wasserdampf und Gasen verursachten typi-
schen Signaturen lassen sich dann die
besten Messpunkte finden und einstellen.
Hin und wieder allerdings ist doch mensch-
liches Eingreifen vor Ort vonnöten: Bei
einem größeren Ausbruch des Stromboli
wurde „Cerberus“ vor kurzem von einer di-
cken Ascheschicht völlig bedeckt:
Einwandfreies Arbeiten war erst dann wie-
der möglich, nachdem ein einheimischer
Bergführer die Fenster des Metall-Gehäuses
vom Aschestaub befreit und so für einen
klaren Blick von „Cerberus“ gesorgt hatte.
Im Team: Wissenschaftler und
Studenten
Für Professor Harig ist das „Cerberus“-
Projekt geradezu ein Paradebeispiel, wie
technische und wissenschaftliche Mitarbei-
ter, namentlich Horst Peters, Jörn Gerhard
und Peter Rusch, mit Studenten zusammen
arbeiten und diese in die praktische
Entwicklung und Umsetzung einbezogen
werden: Der Elektrotechnik-Ingenieur
Michael Jordan hat zu diesem Thema seine
Diplomarbeit angefertigt, und Maschinen-
bau-Student Jan Gorgas setzt sich in seiner
Studienarbeit mit der Konstruktion dieses
Systems auseinander. Seit Juni 2008 liefert
„Cerberus“ zuverlässig Messdaten der emit-
tierten Gase und Dämpfe, mit deren Hilfe die
Wissenschaftler in der TUHH den Zustand
des Vulkans beschreiben wollen.
Noch stehen sie dabei ganz am Anfang,
denn viele Faktoren beeinflussen die
Gasemission in komplexer Weise: So ist in
dem Magma die Löslichkeit der Gase druck-
abhängig und auch dies wiederum unter-
schiedlich für jedes Gas. Das heißt: Wenn
sich der Druck im Inneren des Vulkans
ändert, ändert sich auch die Zusammen-
setzung der freigesetzten Gaswolke. Auch
die Tiefe der Gasemission beeinflusst die
chemische Komposition der Vulkangase.
Deren Analyse erlaubt also einen indirekten
Blick ins Innere des Vulkans.
Im Moment geht es für die Wissenschaftler
vor allem darum, Spektren zu sammeln und
auszuwerten. Vom Ziel, anhand der
Zusammensetzung der Gaswolke die
Aktivitäten eines Vulkans vorhersagen und
diese Methode als Frühwarnsystem einset-
zen zu können, sei man allerdings noch sehr
weit entfernt, betont Professor Harig.
Demnächst werden die Wissenschaftler
ihrem „Cerberus“ erneut einen Besuch
abstatten. Der Grund: Nach mehreren
Monaten auf dem Vulkan hat die lebens-
feindliche Atmosphäre aus Fluss-, Salz- und
schwefliger Säure, die durch Reaktion der
Gase mit Regen und Wasserdampf entste-
hen, das Messsystem angegriffen. Diesen
infernalischen Säuremix hält auf Dauer
selbst ein „Höllenhund“ nicht aus.
Dr. Uwe Westphal
www.et1.tu-harburg.de/ftir
Michael Jordan
montiert im
Sommer 2008 auf
dem Stromboli das
Gehäuse für das
Messgerät
Mensch und Technik:
Michael Jordan und
ein Spektrometer
(vorne) sowie das
Infrarotspektrum
einer Gaswolke auf
dem Monitor.
Das “Auge” des
Cerberus.
Fotos: Ernsting, Institut Messtechnik, fotolia
Das „Cerberus”-Team:
Jan Gorgas (von links),
Michael Jordan, Prof.
Dr. Roland Harig, Peter
Rusch, Jörn Gerhard,
Horst Peters
9
TUHH_006_Cerberus 06.02.2009 14:06 Uhr Seite 8
Menschlicher Knorpel aus dem Labor – „Tissue Engineering“ zur Behandlung vonKnorpelschädenGrundlagenforschung: Wissenschaftler rechnen bis zum Jahr 2020 mit ersten Implantaten aus körpereigenen Zellen
geschätzt. Außer dem in schweren Fällenpraktizierten Einsatz künstlicher Gelenke inForm von Endoprothesen kommt auch eineGewebetransplantation in Betracht, aller-dings mit Einschränkungen: „Bisher sind diemedizinischen Möglichkeiten, einenKnorpelschaden durch Transplantation zubeheben, begrenzt“, weiß Prof. Schilling:„Meist wird ein Knochenstück mit daran haf-tendem gesunden Knorpelgewebe auseinem anderen Gelenkteil entnommen undanstelle des defekten Knorpels eingesetzt.“Problematisch ist dies aber vor allem bei
Was haben Mathematik undWerkstoffkunde mit menschli-chem Knorpelgewebe zu tun? Auf
den ersten Blick überhaupt nichts, möchteman meinen. Doch ist das Zusammenspielvon biologisch-medizinischer Gewebe-forschung und Ingenieurwissenschaften,das „Tissue Engineering“, ein Musterbeispielfür die interdisziplinäre Forschung an derTUHH. Eingebettet ist es in den 2007gegründeten Forschungsschwerpunkt„Regeneration, Implantate und Medizin-technik“, an dem insgesamt 16 Hochschul-lehrer/innen aus elf Instituten der TU beteiligtsind.
„Menschlicher Gelenkknorpel aus derRetorte“ heißt das ambitionierte Ziel derForscher, das helfen soll, Lösungen für einweit verbreitetes medizinisches Problem zufinden, das den Betroffenen großeSchmerzen bereitet und dessen Therapiezudem außerordentlich teuer ist. „NeuereUntersuchungen zeigen, dass bei etwa zehnProzent der Bevölkerung Schäden amGelenkknorpel auftreten“, sagt Prof. Dr.med. Arndt Schilling, Juniorprofessor amvon Prof. Dr. Michael M. Morlock geleitetenInstitut für Biomechanik.
Da Knorpel im Gegensatz zu Knochen-gewebe nur über ein geringes Selbsthei-lungspotenzial verfügt, verschlimmert sichein Knorpelschaden (Arthrose) häufig imLaufe der Zeit. Starke Schmerzen und imExtremfall ein totaler Funktionsverlust desbetroffenen Gelenks sind die Folge. Dasschränkt nicht nur die Lebensqualität undArbeitsleistung der Betroffenen ein, sondernist auch ein großes wirtschaftliches Problem:Schon jetzt werden die Kosten fürArbeitszeitausfall und dauerhafteArbeitsunfähigkeit durch Gelenkschädenund deren ärztliche Behandlung auf etwazwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts
größeren Defekten, da meist nicht genü-gend gesundes Gewebe zur Verfügungsteht, zumal das entnommene Gewebedann an den entsprechenden Stellen fehlt.Ein wesentliches Ziel des „TissueEngineering“ ist daher die Herstellung vonfunktionsfähigem Knorpelgewebe im Labor.
Von der Initiative Knorpel-„Tissue
Engineering“ zum interdisziplinären
TUHH-Forschungsschwerpunkt
Vorläufer des TUHH-Forschungsschwer-punktes war eine Forschungsinitiative,angeregt von dem Chirurgen Prof. Dr.Norbert Meenen sowie dem ZellbiologenPrivatdozent Dr. Peter Adamietz desHamburger Universitätsklinikums Eppendorf(UKE). Beide baten 1996 Dr.-Ing. RalfPörtner, Privatdozent am Institut fürBioprozess- und Biosystemtechnik derTUHH unter Leitung von Prof. An-PingZeng, um Unterstützung, verfügte dieserdoch bereits damals über viel Erfahrung mitdem Einsatz sogenannter Bioreaktoren, indenen Zellgewebe in größerem Umfanggezüchtet werden kann. Daraus entstandetwa ein Jahrzehnt später der TUHH-Forschungsschwerpunkt „Regeneration,Implantate und Medizintechnik“, dessenSprecher Morlock und Pörtner sind. Derkontinuierliche Auf- und Ausbau zu eineminterdisziplinären Forschungsverbund wurdemaßgeblich gefördert durch eine finanzielleUnterstützung seitens der HamburgerBehörde für Wissenschaft und Forschung(2003-2005: Qualitätsoffensive „TissueEngineering“) sowie durch die DeutscheForschungsgemeinschaft (seit April 2006).Außer den Wissenschaftlern der TUHH spie-len Ärzte des UKE nach wie vor eine wichti-ge Rolle in diesem Projekt. AuchMaterialwissenschaftler und Biologen desGKSS Forschungszentrums Geesthachtsind beteiligt.
11forschung10
Eine Knie-Arthroskopie macht gesunden
sowie kranken Knorpel durch hellere und
dunklere Stellen im Gewebe sichtbar.
(UKE)
Diese Vergrößerung zeigt künstlichen
Knorpel (milchig) auf keramischem
Trägermaterial (weiß).
Institutsleiter Michael
Morlock (Mitte), der ein
Modell des menschlichen
Knies zeigt, im Gespräch
mit dem Bioverfahrens-
techniker Ralf Pörtner
(rechts) sowie dem
Mediziner Arndt Schilling.
TUHH_010_Tissue 06.02.2009 14:58 Uhr Seite 10
forschung12
größere Probleme: Es zeigte sich nämlich,dass funktionsfähiger, stabiler Gelenkknor-pel nur bei entsprechender Belastung derZellen heranwächst.
Funktionsfähiger Knorpel durch
mechanische Belastung
Speziell konstruierte Apparaturen simulierendaher hydrostatische, fluiddynamische undmechanische Belastungen – zum BeispielDruck, Strömung und spezielle Bewegun-gen wie Rollen, Gleiten oder Scherkräfte.Experten für numerische Simulation versu-chen mathematische Modelle zu entwickeln
„Die Fragestellungen, die mit der Herstellungvon funktionierendem Knorpelgewebe ver-bunden sind, sind viel zu komplex, als dasssie von einem Institut oder einerFachrichtung allein bewältigt werden könn-ten“, beschreibt Prof. Arndt Schilling dieSituation. Andernorts werden zwar bereitsgezüchtete Knorpelzellen transplantiert, einimplantierbares, aus patienteneigenenZellen gezüchtetes Knorpelgewebe ist bis-her jedoch nicht verfügbar, sagt ProfessorSchilling: „Wir wissen noch viel zu wenigüber die Grundlagen.“
In der Tat ist natürliches Knorpelgewebesehr komplex aufgebaut: Ingenieure würdenvon einem „Schichtwerkstoff“ sprechen. Dieoberste Schicht ist eine Gleitschicht, die füreine im Sinne des Wortes reibungsloseFunktion der Gelenke sorgt. Die mittlereSchicht, die den größten Teil des Knorpel-gewebes ausmacht, wirkt wie einWasserbett, das bewegungsbedingte Stößeabfedert und zudem erhebliche Drücke aus-halten muss. Und die untere Schichtschließlich ist für die Haftung am Knochenverantwortlich. Entsprechend unterschied-lich verhalten sich die Zellen innerhalb dieserGewebeschichten. Ist die in-vitro-Zucht vonKnorpelzellen (Chondrozyten) an sich schonkompliziert, so stellt eine weitere Besonder-heit dieser Zellen die Forscher noch vor weit
mit deren Hilfe vorhergesagt werden kann,in welcher Weise sich beispielsweise vonden Chondrozyten produzierte Kollagen-moleküle bei bestimmten Einwirkungen aus-richten – unabdingbare Voraussetzung fürdie Produktion elastischern, voll belastbarenKnorpelgewebes. „Immerhin muss zumBeispiel der Knorpel im Hüftgelenk das drei-fache Körpergewicht aushalten“, betont Dr.Pörtner. Bei der Konstruktion der mittlerenSchicht, des „Wasserbetts“, haben dieWissenschaftler schon recht gute Erfolgeerzielen können.
Bei der Frage, wie der Knorpel später in einerkranktes Gelenk transplantiert werdenkann, ist hingegen noch sehr viel For-schungsarbeit vonnöten. Experimentiertwird unter anderem mit unterschiedlichenkeramischen Trägermaterialien, die dernatürlichen Knochensubstanz möglichstnahe kommen. Hierauf soll das Knorpel-gewebe kultiviert und anschließend imGelenk „eingebaut“ werden. Das kerami-sche Material hat der Ingenieur Dr. RolfJanssen vom Institut für keramischeHochleistungswerkstoffe der TUHH unterLeitung von Prof. Dr. Gerold Schneider ent-wickelt. Es zeigte sich, dass Zusammen-setzung und Mikrostruktur der Oberflächenicht nur entscheidend für die dauerhafteAnheftung der Chondrozyten sind: Auf noch
In diesen vier Bioreaktoren wird jeweils ein winzig kleines Stück künstlichen Knorpels
(4,5 Kubikmillimeter) unter mechanischer Belastung kultiviert.
So sieht künstlicher Knorpel bestehend
aus Kollagen II (rot) und Knorpelzellen
(blau) unter dem Mikroskop aus.
Knorpel im Knie grün: Färbung
auf Kollagen 2, blau: Zellkerne
Knorpel im Knie rot: Färbung auf
Glucosaminoglycane
Gelenkfläche
Oberflächen Zone
Mittlere Zone
Tiefe Zone
Knochen
ungeklärte Weise beeinflusst das Träger-material auch die Genaktivität der daraufwachsenden Zellen und damit dieProduktion bestimmter Proteine, die wiede-rum für die Ausdifferenzierung und Funk-tionsfähigkeit des Knorpelgewebes wichtigsind.
Es bleibt also noch eine Menge Arbeit fürZellbiologen und Molekulargenetiker ebensowie für Ingenieure, etwa Werkstoffkundler,Bioprozess- und Messtechniker sowieExperten der Biomechanik und Nanoelek-tronik, die alle Hand in Hand an diesem ehr-geizigen Projekt arbeiten. In frühestens zehnJahren werde man soweit sein, dieErgebnisse des „Tissue Engineering“ einemMenschen einpflanzen zu können, schätztProf. Schilling: „Unser Fernziel ist es, irgend-wann alle Arthrose-Patienten damit heilen zukönnen.“ Dr. Uwe Westphal
www.tuhh.de/bim
www.tuhh.de/ibb
www.tissue-tech.de/
Foto
s: T
UH
H
Anzeige
13
1: Knorpelkonstrukt
2: Zellkulturmedium
TUHH_010_Tissue 06.02.2009 14:59 Uhr Seite 12
Symposium mit Luftfahrtexperten an der TUHHTUHH erhält weltweit erste Anlage zur Prüfung von Verbundwerkstoffen im Flugzeugbau
Zentrum für Luft- und Raumfahrt – Institut
für Lufttransportkonzepte und Technologie-
bewertung an der TUHH, namentlich Prof.
Dr.-Ing. Volker Gollnick – sowie der
Fachbereich „Luftverkehr“ der Deutschen
Gesellschaft für Luft- u. Raumfahrt. Zum
Teilnehmerkreis gehörten etwa 90 Experten,
darunter namhafte Referenten aus allen
Teilbereichen des Lufttransportsystems, der
Hochschul- und Großforschung sowie der
Hamburger Wirtschaftsbehörde. Ziel war es,
technische, operationelle und wirtschaftliche
Perspektiven für das Lufttransportsystem in
den nächsten zwei bis drei Jahrzehnten zu
diskutieren und die gegenseitigen Erwar-
tungen der an diesen Entwicklungs-
prozessen Beteiligten darzulegen. Es war
zugleich die erste Gelegenheit, sowohl die
Wechselbeziehungen als auch die gegensei-
tigen Abhängigkeiten und Schnittstellen,
aber auch Interessenkonflikte und Erwar-
tungen in einem Gesamtbild aufzuzeigen.
Einen Tag zuvor war das Luftfahrtcluster der
Metropolregion Hamburg mit seiner ganz-
heitlichen Strategie vom „Neuen Fliegen“ in
einem bundesweiten, branchenübergreifen-
den Wettbewerb zum deutschen Spitzen-
cluster ernannt worden. 40 Millionen Euro –
200 Millionen Euro für alle fünf deutschen
Cluster – stellt das Bundesforschungsminis-
terium dafür bis 2013 bereit.
VG/UW
www.dlr.de/lk
Umweltverträglichkeit bei gleichzeiti-
ger wirtschaftlicher Wettbewerbs-
fähigkeit ist zurzeit die größte tech-
nologische Herausforderung in der Luftfahrt.
Darin waren sich alle Teilnehmer des ersten
Symposiums zum Thema „Lufttransport der
Zukunft – Perspektiven und Anforderungen“.
einig. Um neue Lösungen zu finden, müsse
vermehrt auch „out of the box“ gedacht
werden. So könnten etwa unkonventionelle
Flugzeugkonstruktionen und Triebwerks-
konzepte dazu beitragen, den Treibstoff-
verbrauch wirksam zu senken.
Veranstalter des zweitägigen Symposiums,
das am 3. September 2008 mit einem
Senatsempfang im Hamburger Rathaus
eröffnet wurde, waren das Deutsche
15forschung14
Hamburgs Wirtschaftssenator Axel Gedaschko (Bildmitte), Prof. Dr.-Ing. Volker Gollnick (links) und Axel Krein, Leiter des
Bereichs Strategische Enttwicklung bei Airbus, beim Senatsempfang im Hamburger Rathaus.
Computeranimation der neuen Prüfanlage mit
Segment eines Flugzeugrumpfes (Galley).
An der TUHH kommt in Kürze eine
weltweit bisher nicht verfügbare
Prüftechnik zum Einsatz: eine Testan-
lage für Verbundwerkstoffforschung im Wert
von 2,1 Millionen Euro, finanziert durch die
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG).
Mit dieser können erstmals in einem univer-
sitären Umfeld größere Bauteile aus faser-
verstärkten Verbundwerkstoffen für den
Flugzeug- und Automobilbau unter multi-
axialen Belastungsbedingungen auf ihre
Versagensverhalten hin untersucht werden.
Bisher war dies Forschungsziel nur an klei-
neren Laborproben möglich und mit
Computersimulationen kaum nachvollzieh-
bar. „International ist keine ähnlich konzipier-
te Versuchsanlage bekannt“, bestätigt die
DFG.
Die neue Prüfanlage wird noch in diesem
Jahr installiert. Die Inbetriebnahme ist für
2010 geplant. Dann werden an diesem
Teststand ganze Flugzeugteile Vibrationen
ausgesetzt, wie diese auch im Flugbetrieb
herrschen. „Wir können damit große
Flugzeug-Komponenten bis zu einer Tonne
Gewicht auf ihre Betriebsfestigkeit prüfen“,
sagt TUHH-Professor Dieter Krause. Der
Leiter des Instituts für Produktionsentwick-
lung und Konstruktionstechnik koordiniert
das Vorhaben, an dem auch der Werkstoff-
experte Prof. Dr.-Ing. Karl Schulte sowie
Prof. Dr.-Ing. Uwe Weltin, beteiligt sind. Die
TUHH erhielt unter zehn Bewerbern den
Zuschlag, „weil ihr interdisziplinärer Ansatz
das international besetzte Team aus
Gutachterinnen und Gutachtern am meisten
überzeugte“, schreibt die DFG.
Faserverstärkte Verbundwerkstoffe mit ihrer
hohen spezifischen Festigkeit und Steifigkeit
ermöglichen im Gegensatz zu metallischen
Werkstoffen weitere Optimierungen beson-
ders von Rumpf- und Karosserieteilen:
Flugzeuge und Autos können sicherer und
energieeffizienter konstruiert und auch
kostengünstiger hergestellt werden.
Weil die Einsatzgrenzen der Verbundwerk-
stoffe in konkreten Bauteilen nicht exakt
bekannt sind, legt man die Berechnungen
bislang lieber großzügig aus – und macht
Flugzeuge dadurch schwerer als nötig.
Ganz neuartige Konstruktionslösungen, die
mit den Faserverbundwerkstoffen möglich
wären, befinden sich deshalb noch in der
Entwicklungsphase.
Mit einer erforderlichen Fundamentmasse
von etwa 280 Tonnen können an der TUHH
künftig Testobjekte mit einer Prüfkraft von
500 kN bei einer Frequenz bis zu 30 Hertz
multiaxial belastet werden. Nötig dafür ist
eine Dauerpumpenleistung von bis zu 1000
Liter pro Minute bei 280 bar und etwa ein
halbes Megawatt elektrische Leistung. Die
neue Anlage gehört mit dem Windkanal
sowie dem Forschungsmotor für Schiffs-
antriebe zu den drei größten Prüfständen
der TUHH.
DFG/TUHH
Fo
to:
ILT
TUHH_014_Luftf_Pruefanl 06.02.2009 15:01 Uhr Seite 14
Aller Anfang ist leicht:StartING hilft beim Studienstart
17studium & lehre16
Dr. Karl-Andreas Feldhahn,
Mitglieder der Stiftung zur
Förderung der TUHH, gehört
zu den geistigen Vätern des
Infotronik/Mechatronik-
Programms. (bri)
Foto
s: R
oko
s, S
chna
bel
Das erste Semester an der TU – unddamit ein neuer Lebensabschnitt –hat begonnen. Für die meisten der
fast 1000 Studienanfänger ist dies einegroße Umstellung: War der Weg bis zumAbitur mehr oder weniger vorgezeichnet,heißt es jetzt, sich selbst organisieren, allesNeue kennenlernen, sich auf dem Campuszurechtfinden. Und gleichzeitig auch nochso viel wie möglich lernen. Wie soll das nurgehen? Aller Anfang ist schwer – aber es gibtMenschen, die einem den Anfang erleich-tern: die Tutoren. Es sind Studierende, dieschon in höheren Semestern sind und wis-sen, wo es langgeht. Sie kümmern sich pro-fessionell um die „Erstis“.
Das Programm heißt StartING und wird vonder TUHH seit 2002 angeboten. Die derzeit62 Tutoren betreuen jeweils zu zweit eineGruppe von etwa 20 Studienanfängern.Einmal pro Woche treffen sich die Gruppen,zunächst zum gegenseitigen Kennenlernen,im weiteren Verlauf zum Klären organisatori-scher Fragen. Dabei geht es um pragmati-sche Dinge wie „Was erwartet mich in denKlausuren?“, „Was steht in der Prüfungs-ordnung?“ oder auch „Wie finde ich Leutefür eine Lerngruppe?“ und „WelcheLernmethode ist für mich geeignet?“. Um insolchen Dingen fit zu sein, sind die Tutorenentsprechend geschult worden.
„Tutoren sollten mit der TU verwurzelt seinund sie sollten in ihrem Studium einen gutenStand haben, um die Arbeit als Tutor neben-her leisten zu können“, sagt AstridBültemeier, eine der drei Psychologinnen,die das Projekt betreuen. Bei ihr und ihrenKolleginnen Anne Papendorf sowie FraukeSchwarzhans – die „StartING“ konzipiertund eingeführt hat – werden die künftigenTutoren auf ihre Aufgabe vorbereitet. Ein dik-
ker Leitfaden beschreibt Ziele undVorgehensweisen, stellt einen Plan zurVerfügung, welche Themen bei denwöchentlichen Treffen besprochen werdensollten – und hält jede Menge Tipps fürSpiele zum Kennenlernen und Festigen derGruppe bereit.
Die Tutoren stellen darüber hinaus dasBindeglied zwischen den „Erstis“ und derUni-Leitung dar. „Man kann sich das als einDreieck vorstellen“, sagt Dr. Dietmar Dunst,der die Abteilung Studium und Lehre (SLS)leitet. Denn nach jedem Semester gibt eseine Evaluation, um herauszufinden, wasaus Sicht der Studienanfänger und derenBetreuern noch verbessert werden kann.Die Tutoren können so auf direktem Wegeder Universitäts-Leitung mitteilen, wo etwasbei den Erstsemestern nicht rund läuft.Davon profitieren TU und Studenten glei-chermaßen: Wer zufrieden ist, erzielt besse-re Erfolge. Überhaupt ist Motivation imTutorium ein wichtiger Faktor. „Es ist nichtsinnvoll, wenn ein Tutor ein regelrechterÜberflieger ist. Er soll ja dem Erstsemestervermitteln: Sieh her, du kannst es auchschaffen“, sagt Astrid Bültemeier. DieTutoren erreichen die „Studis” auf eineranderen Ebene als die Professoren, weil sieaufgrund ihres jungen Alters gleichberechtigtwirken.
Das Tutorium endet jeweils mit demSemester. Das heißt, eigentlich einigeWochen vorher – wenn die heiße Phase vorden Klausuren beginnt. Bis dahin haben sich– so zeigt die Erfahrung – alle zurechtgefun-den. „Ganz am Anfang haben wir StartINGauch im zweiten Semester angeboten, doches gab kaum Nachfrage“, sagt AstridBültemeier. Auch die Amtszeit der Tutoren,die für ihre Tätigkeit ein Honorar erhalten,endet dann. Das, was sie während dieser
Wochen erfahren und für sich selbst gelernthaben, behalten sie für ihr Leben.
Mit StartING nimmt die TUHH eine echteVorreiterrolle ein: „Das Konzept ist in dieserForm in Deutschland eimalig“, sagt Dr.Dunst.
Die Erfahrung, einmal eine Gruppe zu leiten,etwas noch nie zu vor Getanes zu machen –das wollten Marcus Müller, Nathalie Graf,Linda Polzin, Ina Teutsch, Jan Preibisch undThomas Schröter. Sie sind in dem jetzt zuEnde gehenden Semester Tutoren gewesen
und haben „Erstis“ wie Florian Weiß undTobias Lampe das „Laufen“ an der TU bei-gebracht. Zu den noch nie getanen Dingenzählt beispielsweise, einen Vortrag vorLeuten zu halten und Gruppen zu leiten –„und das Ganze noch mit einem Partner“,betont Thomas. Und dass das Erfolgs-erlebnis nicht aus bleibt, gefällt demElektrotechnik-Studenten: „Was man orga-nisiert, klappt auch.“ Für sich selbst bleibtbei der Tutoren-Tätigkeit eine Menge hän-gen: „Für die eigene Organisation ist es hilf-reich, auch die Verwaltungsmitarbeiter bes-ser kennengelernt zu haben“, meint Linda.Und Marcus hat sich in Kontinuität geübt,„dadurch, dass es jede Woche ein festesProgramm gibt, zum Beispiel Vorträge“.„Ersti“ Tobias hat gefallen, dass er schnellviele Leute kennengelernt hat. Ansonstenhat er natürlich von den Tipps, wie man sichauf Klausuren vorbereitet, profitiert, ebensodavon, sich dank der Tutoren auch inSachen Organisation zurechtzufinden.Marcus beruhigt die „Erstis“ es angesichtsdes riesigen Bergs an Informationen alleinorganisatorische Dinge betreffend mit demSprichwort „Es wird nichts so heiß geges-sen, wie es gekocht wird“. Florian nutzt dieKontakte auch, um leichter einenPraktikumsplatz zu finden. „Wichtig war fürmich aber auch zu sehen, dass es anderenam Anfang ähnlich geht wie einem selbst . . .“, „. . . dass man nicht allein derAhnungslose ist“; ergänzen Nathalie undIna. „Und man merkt dabei auch, dass dieUni einen haben will.“
Tutoren erwerben dabei auch Soft Skills, dieals Pluspunkte bei späteren Bewerbungengelten. Sie selbst wollen das gar nicht sohoch bewerten: „Wer von der TUHH kommt,hat es ohnehin nicht schwer, einen Job zufinden“, sagt Nathalie. Corinna Panek
Die StartING-Tutoren des
Wintersemesters 2008/2009 mit ihren
Betreuerinnen (rechts stehend) Frauke
Schwarzhans (von links), Anne
Papendorf und Astrid Bültemeier.
Nathalie Graf und Marcus Müller
hat das Tutorenamt sichtlich Spaß
gemacht.
„Ein Tutor ist ...“„... dein Freund und Helfer“ Nathalie Graf, Tutorin
„... Begleiter für die ersten Monate“ Linda Polzin, Tutorin
„... Anlauf- und Auskunftsstelle“ Jan Preibisch, Tutor
„... äußerst nützlich“ Tobias Lampe, Erstsemester
„... Ansporn und Beispiel, dass man es schaffen kann“ Florian Weiß, Erstsemester
„... ein Helfer zur Selbsthilfe“ Ina Teutsch, Tutorin
„... ein für die TUHH engagierter Studierender, der die Kommilitonen unterstützt“
Astrid Bültemeier, Psychologin und Tutoren-Ausbilderin
TUHH_016_studium_u_lehre 11.03.2009 10:37 Uhr Seite 16
Integration ist ihre Motivation – Zwei Tutoren fürausländische Studierende beim Senatsempfang
studium & lehre18
Mehr als 1000 internationale Studie-rende sind an der TUHH einge-schrieben. Parallel zu ihrem Studi-
um müssen sie noch eine ganz andereAufgabe bewältigen: sich in einer zunächstfremden Umgebung zurechtfinden und ein-gewöhnen. Tutoren helfen ihnen dabei: Vonder Wohnungssuche über Tipps für dasZusammenleben in einer anderen Kultur bishin zur Vorbereitung auf die ersten Prüfun-gen in einem zunächst fremden Bildungs-system stehen Studierende höherer Semes-ter, meist selbst Ausländer, den Südameri-kanern und Afrikanern, Chinesen undOsteuropäern auf dem Campus mit Rat undTat zur Seite. Rafael Znojek und Uwe Köchersind zwei von acht Tutoren des 2003 ge-gründeten Programms „welcome@TUHH“.Beim traditionellen Senatsempfang für aus-ländische Studierende am 12. Januar imHamburger Rathaus hatten beideGelegenheit, das Integrationsangebot derTUHH, das Programm „welcome@tuhh“,vorzustellen.
Zuvor hatte Hamburgs Wissenschaftssena-torin Dr. Herlind Gundelach die Gäste ausaller Welt im großen Festsaal begrüßt: „Ichfreue mich sehr, dass sich wieder so vielejunge Ausländer entschieden haben, inHamburg zu studieren.“ Diese bereichertenden Wissenschaftsstandort Hamburg inbesonderer Weise und sorgten für weltwei-te, lebendige Beziehungen in der als Tor zurWelt bekannten Hafenstadt. Die Senatorinkündigte weitere finanzielle Unterstützungfür Integrationsmaßnahmen der etwa 8000ausländischen Studierenden in Hamburg an.
„Der wichtigste Baustein bei der Integrationist die Sprache: Um diese Hürde meisternzu können, müssen zunächst die vorhande-nen Deutschkenntnisse gefestigt und erwei-tert werden. Das geht am besten durchKontakte und Gespräche mit deutschen
Kommilitonen“, sagte Znojek vor den 175internationalen Studierenden und Studien-anfängern aus 75 Ländern im Rathaus.Znojek, geboren und aufgewachsen inPolen, studiert an der TUHH Elektrotechnikund arbeitet seit Kurzem als Werkstudentbei der Airbus Deutschland AG in Hamburg-Finkenwerder. Seit seinem Grundstudiumengagiert er sich für die Belange ausländi-scher Studierender, speziell auf dem Gebietder sprachlichen Integration.
Uwe Köcher, Student im siebten SemesterInformatik-Ingenieurwesen, seit einem Jahrim „welcome@TUHH“-Programm Projekt-leiter und außerdem Tutor für Mathematik,unterstützt ausländische und deutscheStudierende gemeinsam bei ihren Prüfungs-vorbereitungen. Was spornt ihn zu dieserzeitaufwändigen Arbeit an? „Integration istmeine Motivation, mich für die Kommilitonenaus dem Ausland zu engagieren“, sagtKöcher und appelliert an alle Studenten:
„Wir müssen mehr miteinander sprechen!“Im Gespräch zwischen Menschen unter-schiedlicher Kulturen, zwischen deutschenund internationalen Studierenden, entwicke-le sich Verständnis füreinander und gegen-seitiges Vertrauen. Dies sei die beste Basisfür ein erfolgreiches Studium.
Wie Znojek und Köcher erleben auch vieleandere Tutoren enschaftlichen Studiums. Essei auch später von Vorteil, bereits imStudium interkulturelle Erfahrungen gesam-melt zu haben. „Diese Kompetenz wirdimmer wichtiger und gerade von internatio-nalen Firmen hoch bewertet“, sagtMalgorzata Safari. Die gebürtige Polin hatdas Programm „welcome@tuhh“ initiert, dassie als Mitarbeiterin des ServicebereichsStudium & Lehre – in dem sie seit 1999 inder Beratung und Betreuung internationalerStudierender tätig ist – auch organisiert. JKW
www.tuhh.de/welcome
Wissenschaftssenatorin Dr. Herlind Gundelach sowie die Tutoren Rafael Znojek (Mitte)
und Uwe Köcher.
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TUHH_016_studium_u_lehre 11.03.2009 10:37 Uhr Seite 18
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Fachschaft Schiffbau aufExkursion in Asien
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Vierzehn Schiffbaustudenten der TUHHhaben im Sommer 2008 währendeiner zweiwöchigen Studienreise die
beiden größten Schiffbaunationen der Welt,China und Südkorea, besucht. „Vor Ortkonnten wir uns ein Bild vom Entwicklungs-stand und der Leistungsfähigkeit der dorti-gen Schiffbauindustrie machen und an dreiUniversitäten Kontakte zu Studierendenunseres Fachs knüpfen“, sagt BernadetteZipfel, Schiffbaustudentin im elften Semes-ter, vom Organisationsteam. Die Idee zu der Reise war 2006 währenddes Conference Dinners der Schiffbautech-nischen Gesellschaft in Hamburg, an dertraditionell Schiffbaustudenten teilnehmen,geboren worden. Es folgten eineinhalb JahreVorbereitung unter Leitung der Studieren-den. Am ersten September-Tag 2008 traf dieReisegruppe, der auch Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing.E.h. Dr. h.c. Eike Lehmann sowie zwei wis-senschaftliche Mitarbeiter angehörten, inShanghai ein. Es folgten ausführlicheBesuche der beiden Shanghaier Universitä-ten Jiao Tong und Tonji. Letztere ist Partner-universität der TUHH, zu der seit Jahrenintensive Kontakte auf dem Gebiet derFluiddynamik bestehen.
Drei Zugstunden vom chinesischenShanghai entfernt im Landesinneren, inSuzou und Nanjin, besichtigte die Reise-gruppe die Niederlassung der deutschenFirma Schottel, namhafter Hersteller vonSchiffspropellern, sowie die Produktions-stätte der Firma Hatlapa, einer der weltweitführenden Hersteller für Schiffsausrüstung.Außerdem stand die Besichtigung derWerften Shanghai Waigaoqiao Shipbuildingund Jingling Shipyard in Nanjing auf dem
Programm. Bevor sich die TUHH-Studentenaus China verabschiedeten, besuchten sienoch den im Bau befindlichen Tiefseewas-serhafen in Yangshan.
Der Besuch in Südkorea begann mit einerVisite der Busan National University. ImFebruar 2008 hatten etwa 40 koreanischeStudierende dieser Hochschule die TUHHbesucht, und so kam es in Busan zu man-chem Wiedersehen. Auf Geoje Island
besichtigten die deutschen Besucher dieGroßwerften Samsung sowie DaewooShipbuilding & Marine Engineering (DSME).Außerdm waren sie auf der größten Werftder Welt: Hyundai in Ulsan. Das mit Blick aufdas maritime Studium gestalteteBesichtigungsprogramm wurde ergänztdurch eine Vielzahl von Kulturangeboten, diein China und Südkorea mit Stadtrundfahr-ten, Theaterabenden, Tempelbesichtigun-gen, Museumsbesuchen und Einführungenin landestypische Speisen verbundenwaren.
„Wir haben auf dieser Reise einen hervorra-genden Eindruck der maritimen Industrieund Technik in China und Südkorea sowieein deutlich besseres Verständnis der asiati-schen Arbeitsweise und Kultur gewonnen“,sagen Christian Ulrich und Jochen Schoop,Schiffbaustudenten des elften Semesters. Inzwei bis drei Jahren wird erneut eine GruppeSchiffbaustudenten nach Asien fahren. IhreErlebnisse haben die 14 Studierenden auchin einem Film festgehalten, der bei derAbschlussveranstaltung auf dem CampusStudierenden sowie allen Förderern vorge-führt wurde.
Voraussetzung für die Teilnahme an derAsien-Reise 2008 waren ein bestandenesVordiplom sowie überdurchschnittlicheStudienleistungen, hochschulöffentliche Vor-träge über China und Korea sowie ein vor-bildliches Engagement in der FachschaftH.F. Latte. Finanziert wurde die Reise durcheine Reihe großzügiger Sponsoren: BeckerMarine Systems, Curt-Bartsch-Stiftung,Ditze-Stiftung, Germanischer Lloyd AG,Hamburg Süd, HSVA, Hatlapa, Lloyd Werft,MAN Diesel SE, Meyer Werft, ReedereiNSB, Schottel, ThyssenKrupp MarineSystems, Zeppelin Power Systems. www.latte.hf-latte.de
Ein Werftarbeiter auf einem Dreiradroller auf der Waigaoqiao-Werft.
Professor Eike Lehmann
mit zwei Studenten auf
der Jingling-Werft in
Nanjing.
Wiedersehen mit
Studierenden der Busan
National University.
Unterwegs auf der Werft Daewoo
Shipbuilding & Marine Engineering in Geoje Island.
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SR
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TUHH_016_studium_u_lehre 11.03.2009 10:37 Uhr Seite 20
„Arbeitgeber des Jahres 2008”Dr.-Ing. Karl-Andreas Feldhahn
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Dr. Karl-Andreas Feldhahn,
Mitglied der Stiftung zur
Förderung der TUHH, gehört
zu den geistigen Vätern des
Infotronik/Mechatronik-
Programms.
Foto
: TU
HH
Er heißt Ulmer Koffer und gehört zurStandardausrüstung der Rettungs-und Krankentransportwagen auf
europäischen Straßen. In ihm befindet sichalles, was zur Erstversorgung von Patientenbenötigt wird. Benannt ist der Klassikerunter den Notfallkoffern nach der gleichna-migen Universitätsstadt, in der ihn ein Arztgemeinsam mit dem Hamburger Unterneh-mer Dr. Joachim Griefahn vor mehr als 30Jahren entwickelt hat. Seitdem wird derUlmer Koffer in Hamburg – in drei verschie-denen Größen – produziert: von derWeinmann Geräte für Medizin GmbH & CoKG. Deren Inhaber sind Dr. Griefahns SohnMarc sowie Dr. Karl-Andreas Feldhahn – mitdirektem Draht zur TUHH.
Feldhahn, promovierter Maschinenbau-ingenieur, ist seit einem Jahr Mitglied derStiftung zur Förderung der TUHH. Zwischendem Unternehmen und der Universitätbestand aber bereits zuvor eine engeVerbindung: Auf der Suche nach qualifizier-tem Nachwuchs beteiligte sich der gebürti-ge Lübecker 2003 in Zusammenarbeit mitdem Arbeitgeberverband Nordmetall undder TUHH an dem inzwischen zumErfolgsmodell gewordenen Infotronik-Mechatronik-Programm. Dessen Kern sindStipendien für besonders leistungsstarkeund leistungswillige Studierende desInformatik-Ingenieurwesens sowie desMaschinenbaus. Diese erhalten eine finan-zielle Unterstützung und absolvieren wäh-rend ihres Studiums im förderndenUnternehmen über das übliche Maß hinaus-gehende Praktikumsphasen.
„Mittlerweile bin ich ein wenig stolz auf die-ses Programm. Es ist ein Anreiz für lei-stungswillige Studenten, sich um einStipendium zu bewerben“, betont der 49-Jährige, der sich vielfältig für eine bessereAusbildung in Hochschulen und Schulen
engagiert. Derzeit absolvieren allein vierStudierende des Infotronik/Mechatronik-Progamms bei Weinmann ihr Praktikum, einfünfter hat 2007 sein Studium mit weit überdem Durchschnitt liegenden Studienleis-tungen abgeschlossen.
„Die Software-Programmierung ist mitAbstand die stärkste Fachrichtung in unse-rem Unternehmen. Dafür benötigen wirIngenieure aus der Elektrotechnik sowieangrenzender Fächer wie Infotronik,Mechatronik, Technische Informatik oderRegelungstechnik“, sagt Dr. Feldhahn, derals Geschäftsführender GesellschafterVerantwortung für die Bereiche Forschungund Entwicklung, Supply Chain Manage-ment sowie Produktion und das Qualitäts-management trägt.
Die Geschichte des Unternehmens beginntim Süden Deutschlands: Von GottliebWeinmann 1874 in Ludwigshafen gegrün-det, wechselt das Unternehmen in den1960er-Jahren mit seinen Eigentümern auchseine Ausrichtung im Medizinbereich – undschließlich auch seinen Standort:1977 wirdHamburg Hauptsitz des ursprünglich rhein-land-pfälzischen Betriebs. Nach der Über-nahme durch Karl und Vera Feldhahn sowiedem Einstieg von Dr. Joachim GriefahnEnde der 1960er-Jahre folgt ein massiverAusbau der medizintechnischen Produkt-palette. Der Ulmer Koffer ist der Einstieg indie Produktion notfallmedizinischer Geräteund macht Weinmann zu einem Marktführerfür Notfallkoffer. Anfang der 1990er-Jahretritt Feldhahn-Sohn Karl-Andreas in dieFirma ein. Seitdem leitet er gemeinsam mitMarc-Oliver Griefahn, der 2004 in dieFußstapfen seines Vaters Dr. JoachimGriefahn trat, das Unternehmen.
Während Griefahn die Nase fürs Kaufmän-nische besitzt, konzentriert sich Feldhahn
auf den technischen Bereich. DieseArbeitsteilung hat sich bewährt. Für denerfolgreichen Übergang der Geschäftsfüh-rung auf die zweite Generation nach demBesitzerwechsel und die damit einhergehen-de dynamische wirtschaftliche Entwicklungwurden Dr. Karl-Andreas Feldhahn undMarc Griefahn 2008 mit dem Gründerpreisin der Kategorie „Aufsteiger“, den dieHandels- und Handwerkskammer Hamburgjährlich verleiht, ausgezeichnet.
Das Familienunternehmen hat in den ver-gangenen Jahren durch innovativeTechnologien Weltmärkte erobert undNiederlassungen rund um den Globus eröff-net. Der Erfolg des 500 Mitarbeiter und über100 Patente zählenden Spezialisten in derNotfall-, Schlaf- und Sauerstoffmedizin(Jahresumsatz 2007: 65,5 Millionen Euro)liegt auch in dessen Unternehmenskultur:Diese fordert und fördert Kreativität,Eigenverantwortung sowie Leistungsbereit-schaft ihrer Mitarbeiter. Darauf ist Feldhahnstolz: „Bei uns steht der Mensch imMittelpunkt. Das Unternehmen wird nichtvon oben herab geleitet, sondern von allengetragen – sonst könnten wir nicht gegendie zahlreichen größeren Mitbewer-berbestehen.“
Feldhahn liebt seinen Job und seine Firma.Neulingen im Betrieb fällt auf, dass sowohldem Firmenchef als auch dessen Mitar-beitern ein in Unternehmen eher ungewöhn-licher Gruß über die Lippen kommt: Im Hau-se Weinmann wünscht man sich generell„viel Spaß“ bei der Arbeit. Gemeinsam vielSpaß haben die „Weinmänner“ auch in ihrerFreizeit: Mehr als 60 von ihnen radeln imTeam „Atemlos“ bei den Hamburger „Cy-classics“ mit – gemeinsam mit ihrem Chefsowie dessen Ehefrau Nicole, die im Unter-nehmen als Entwicklungsleiterin tätig ist. Martina Brinkmann
Der Unternehmer zählt zu den geistigen Vätern des Infotronik/Mechatronik-Programms an der TUHH
TUHH_022_an_stifter 06.02.2009 15:11 Uhr Seite 22
Zehn Jahre NIT – Heiteres Geburtstagsfest und eine riesengroße Überraschung
Ten Years of NIT – A Cheerful Birthday Party and an Enormous Surprise
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s: H
auke
Gilb
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Zehn Jahre NIT. Selten wurde so vielgelacht auf einer Geburtstagsfeier,denn feierliche Ansprachen gab es
keine – stattdessen eine launige Moderationdes Hamburger Journalisten Martin Wilhelmidurch ein mehr als nur unterhaltsamesProgramm.
Fast wäre in dieser heiteren Stimmung dieNachricht des Tages untergegangen, die –kurz vor Buffet-Eröffnung – Christian Wriedt,Vorstandsvorsitzender der Körber-Stiftung,den Gästen überbrachte: Das Gebäude, indem gerade gefeiert und dessen Bau vorzehn Jahren von der Körber-Stiftung miteinem Darlehen von 22 Millionen Mark erstermöglicht wurde, geht auf das NIT über –durch den Verzicht der Körber-Stiftung aufdie Restforderung in Höhe von 8,5 MillionenEuro (siehe Kasten). Die Überraschung wargelungen, in den Beifall mischte sich einmalmehr das Gefühl der Gäste, Teil einer wirk-lich besonderen Geburtstagsparty zu sein.
Die Improvisationstheatergruppe „hiddenshakespeare“ bereitete kribbeliges Theater-vergnügen auf hohem Niveau. MitSpontanität, Schlagfertigkeit und trockenemHumor gelang es dem Schauspieler-Quartett, das NIT-Geburtstagspublikum imAudimax I der TU aus der Reserve zu lok-ken.
Während kleiner Pausen frischte ModeratorWilhelmi die NIT-Geschichtskenntnisse derGäste auf: Er erinnerte auch an Skepsis undWiderstände, die den Weg hin zurGründung des NIT erschwerte hatten.Manche Hanseaten hatten sich vor zehnJahren noch Neuerungen dieser Art gegen-über reserviert gezeigt: „So etwas gab esnoch nie in Hamburg . . . eine Manager-Schule, das brauchen wir nicht“, so oderähnlich lauteten Kommentare von unter-schiedlichen Seiten.
Dennoch: 1998 gründeten auf Initiative desdamaligen TU-Präsidenten Prof. HaukeTrinks 40 Professoren der TU gemeinsammit der Körber-Stiftung sowie Persönlich-keiten aus Politik und Wirtschaft das NIT. Siehatten früh die Zeichen der Zeit erkannt undschufen eine Business School mitModellcharakter.
Es war eine große Überraschung, als sich imAudimax I aus dem bitterkalten SpitzbergenProfessor Hauke Trinks meldete und überFunk seine Glückwünsche überbrachte.Während die Geladenen in Schlips undKragen auf den schmalen Vorlesungsbän-ken saßen, krabbelte Trinks aus seinem amStrand verkeilten Segelboot und beschrieb
Ten Years of NIT. It is rare to find somuch laughter at a birthday partysince there are never festive speeches
that are as entertaining as the address heldby Hamburg Journalist Martin Wilhelmi.
The cheerful mood nearly overcame thenews of the day given shortly before the buf-
fet opening by Christian Wriedt, chairman ofthe board of the Körber endowment. Hesurprised the guests by announcing that thevery building in which they were celebrating,whose construction ten years prior wasmade possible by a loan of 22 million DM,was being handed over to the NIT, while theKörber Endowment renounced its claim of
an outstanding debt owed to them in theamount of 8.5 million Euro. The surprisewas a great success, and the guests chee-red knowing they were a part of a very spe-cial celebration.The improvisational theatre group, “HiddenShakespeare”, had prepared an edgy andenjoyable performance. The quartet loose-ned up the guests’ spirits in Audimax I at theTU with their mix of spontaneity, wit and dryhumor.
During the short breaks Moderator Wilhelmirefreshed the guests’ memory of the historyof NIT. He even reminded them of the skep-ticism and resistance that had been metalong the way to forming the NIT. Manyreacted with discouragement to the conceptten years ago with comments like, “There’snever been anything like this before inHamburg,” or “A management school? Wedon’t need that”.In spite of this, the initiative to form the NITwas taken in 1998 by the former presidentof the TU, Professor Hauke Trinks, alongwith 40 other TU professors, and the KörberEndowment, as well as political and econo-mical representatives. They had all recogni-zed the sign of the times early on and crea-
TUHH_024_NIT 06.02.2009 15:13 Uhr Seite 24
8,5 MILLIONEN FÜR DAS NIT
8,5 Millionen Euro hat die Körber-Stiftungdem NIT gespendet – in Form desErlassens einer Restdarlehensschuld.Damit ist das NIT endgültig alleinigerHausherr des modernen Gebäudes aufdem Campus der TUHH, dessen Bauvor zehn Jahren von der Körber-Stiftungmit einem Darlehen von 22 MillionenEuro erst möglich wurde. „Die Zusammenarbeit von privaten undöffentlichen Einrichtungen hat uns beimNIT von Anfang an überzeugt. Wir habendeshalb vor zehn Jahren das Darlehenfür den Bau zur Verfügung gestellt. Mitden 8,5 Millionen Euro möchten wirsowohl das NIT als auch denWissenschaftsstandort Hamburg stär-ken“, sagte Christian Wriedt,Vorsitzender des Vorstandes der Körber-Stiftung, über eine der größtenEinzelspenden in der Geschichte derStiftung.
Zur Bedeutung dieser Spende für dasNIT, sagte dessen Geschäftsführer Dr.Christoph Jermann: „Mit derFinanzierung des Gebäudes hat dieKörber-Stiftung den Grundstein gelegt.Zehn Jahre später kann das NIT dankdieser Spende auf einem gestärktenfinanziellen Fundament mit großemOptimismus in die Zukunft sehen.“ Diessei eine deutliche finanzielle Entlastungund gerade vor dem Hintergrund derAusbaupläne „ein echter Meilenstein“.Das NIT will ab 2009 seineManagement-Studiengänge neuen uni-versitären Zielgruppen anbieten und seinWeiterbildungsangebot für Firmen erwei-tern.
8,5 MILLION EUROS FORTHE NIT
The Körber Endowment donated 8.5 mil-lion euros to the NIT by relinquishingtheir claim to an outstanding debt. Withthis generous deed the NIT has becomethe official owner of the modern buildingconstructed on the TUHH campus tenyears ago thanks to a loan of 22 millioneuros from the Körber Endowment.“The collaboration between public andprivate organizations had us convincedfrom the very beginning. It was for thisvery reason that we offered the con-struction loan ten years ago. We’re notonly trying to strengthen the NIT with our8.5 million euro loan but also the scienti-fic community of Hamburg,” saidChristian Wriedt, Chairman of the KörberEndowment’s board of directors, refer-ring to one of the largest single invest-ments in the Endowment’s history.
Commenting on the meaning of thiscontribution to the NIT, Dr. ChristophJermann, executive director of the insti-tute added, “The Körber Endowment laidthe corner stone by financing the facility.Ten years later, thanks to this investmentin a strong financial foundation, the NITis able to look to the future with greatoptimism.” This is truly a financial reliefand considering the upcoming expansi-on plans, “a real milestone”. As of 2009NIT wants to offer its management pro-grams to new university target groupsand extend its continued educationoffers to companies as well.
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auf Wunsch des Moderators die ihn umge-bende bizarre Eislandschaft und den im far-bigen Nordlicht schimmernden Himmel. Niehabe er sich so wohl gefühlt wie an diesemOrt, so der Professor, der im April 2008 vonHamburg zum wiederholten Mal in RichtungSpitzbergen aufgebrochen war. Statt
Wohlstand und Komfort begleiten ihn ingebundener Form Nietzsche, Kant,Schopenhauer – und sein Hund.
Der Impulsgeber von damals forderte dasNIT auf, eine „Art Denkfabrik zu installieren“,in der in einem interdisziplinären Dialogwichtige Themen und Ideen diskutiert wer-den könnten. In Anlehnung an den Club ofRome gab Trinks seiner Idee den Namen„Club of Hamburg“.Mehr als 260 Studierende aus aller Welthaben seit Gründung das bis heute bundes-weit einzigartige Doppelstudium mitAbschlüssen zum Master of BusinessAdministration in Technology Management
am NIT und dem Master of Science derIngenieurwissenschaften an der TU absol-viert. Mit dieser attraktiven „zwei in eins“-Ausbildung gehören die NIT-Absolventen zuden gefragtesten Nachwuchskräften für dieIndustrie.
Das NIT war eine der ersten privatenBusiness Schools Deutschlands und dieerste in Hamburg. Als Modell einer Public-Private-Partnership wurde das NIT bundes-weit schnell Vorreiter für die Internationali-sierung im Hochschulbereich sowie für eineneue Form der Finanzierung öffentlicherBildung. Martina Brinkmann
ted a model business school.
Another huge surprise came whenProfessor Hauke Trinks phoned into theAudimax I from the bitterly cold mountainsto offer his personal congratulations. Whilethe audience sat in suits and ties on smalllecture benches, he described the bizarreand icy landscape around him, the colorfulnorthern lights and the shimmering sky ashe saw them from his sailboat docked at thebeach. The professor, who left Hamburg forthe mountains in April of 2008, said he hasnever felt so good at any other place.Instead of prosperity and comfort, he isaccompanied by Nietzsche, Kant, Schopen-
hauer and his dog together.The inspirer from back then challenges theNIT once again to “install a type of ThinkTank”, in which important topics and ideascan be discussed in an interdisciplinary dia-logue. Alluding to the Club of Rome, Trinksoffered his idea of using the name “Club ofHamburg”.
Since its foundation, more than 260 stu-dents from all over the world have gradua-ted from the unique double program withthe degrees of Master of Business Admini-stration in Technology Management fromthe NIT and Master of Science in Enginee-ring from the TUH. This “two in one” educa-
tion makes the NIT graduates some of themost sought-after employees in industry.
The NIT is one of the first business schoolsto have been established in Germany, and itis the first in Hamburg. It was a model of apublic-private partnership with a new formof financing graduate studies and quicklymoved to the forefront of the internationali-zation of higher education.
Bild oben:
Szene mit dem
Improvisations-Theater
„Hidden Shakespeare“.
Bild links: Christian
Wriedt, Vorsitzender der
Körber-Stiftung (rechts),
und NIT-Präsident
Wolfgang Bauhofer.
Bild Mitte:
Reimar Lüst, ehemaliges
NIT-Aufsichtsratsmit-
glied im Gespräch mit
dem NIT-Aufsichtsrats-
vorsitzenden Dr.-Ing.
Gottfried von Bismarck
(rechts).
Bild oben:
Ex-TU-Präsident
Christian Nedeß
(von rechts),
Jürgen Grube,
Vorstandsmitglied der
Daimler AG, Hamburgs
Ex-Wissenschafts-
senator Jörg Dräger
sowie Moderator
Martin Wilhelmi.
Bild rechts:
NIT-Geschäftsführer
Christoph Jermann
(links) und
TUHH-Präsident
Edwin Kreuzer.
TUHH_024_NIT 06.02.2009 15:13 Uhr Seite 26
Karrierebeschleuniger in der Logistik: Der berufsbegleitende MBA an der Kühne School
Cast Off Your Blinkers, Expand Your Horizons: In-service MBA at the Kühne School
29kühne school28
Dr. Karl-Andreas Feldhahn,
Mitglieder der Stiftung zur
Förderung der TUHH, gehört
zu den geistigen Vätern des
Infotronik/Mechatronik-
Programms. (bri)
Im Frühjahr 2006 suchte Oliver Grotkaß
nach einer Möglichkeit, sich beruflich wei-
terzuentwickeln. Der gebürtige Bremer
war bereits zwei Jahre Assistent der
Geschäftsführung der Duisburger Firma
HAVI Global Logistics GmbH, einem der
führenden internationalen Logistikdienst-
leister für die Lebensmittelbranche. Zuvor
hatte er ein Betriebswirtschaftsstudium an
der Berufsakademie Stuttgart abgeschlos-
sen. Bei der Recherche nach etwas Neuem,
einer Qualifizierungsmöglichkeit, stieß er im
Internet auf die Hamburg School of Logistics
mit ihrem berufsbegleitenden Master of
Business Administration (MBA)-Programm.
Zwei Jahre später hat der 32-Jährige den
MBA-Titel der inzwischen zur Kühne School
of Logistics and Management umbenannten
Business School an der TUHH in der
Tasche. Grotkaß ist heute „höchst zufrieden“
mit seiner damaligen Entscheidung, Geld,
Urlaub und den größten Teil seiner übrigen
Freizeit in dieses berufsbegleitende Studium
investiert zu haben: „Das Studium an der
Kühne School hat uns alle einen entschei-
denden Schritt weiter gebracht.“
Gemeinsam mit seinen acht Kommilitonen
hatte er nach einer einführenden zwölftägi-
gen „Summer School“ parallel zur
Berufstätigkeit zwei Jahre lang alle sechs bis
acht Wochen jeweils eine Woche an der
TUHH studiert: Vorlesungen wurden gehört,
Seminare absolviert und in Planspielen
Problemfälle aus der Logistik-Praxis gelöst.
„Das Studium ist eine ideale Kombination
aus Theorie und sehr viel Praxis“, sagt
Grotkaß rückblickend: „Dies spiegelt sich
sowohl in den Lehrinhalten als auch in den
Lehrkräften wider.“ Viele der Dozenten sind
ehemalige Vorstände aus Logistik-
Unternehmen. In fünf der elf Module des
Programms vervollständigten die
Logistikmanager ihr Wissen und ihre
Kompetenzen rund um das Supply Chain
Management, die Steuerung von Logistik-
Prozessen. Der andere Schwerpunkt des
Programms sind Management-Themen:
Rechnungswesen und Controlling,
Investition und Finanzierung, Personal- und
Organisationsentwicklung, strategisches
Management und Unternehmensführung.
Das breit gefächerte Studienprogramm „ist
geradezu ideal für die Qualifizierung von
Generalisten, die sich auf anspruchsvolle
Management-Aufgaben vorbereiten wollen“,
sagt Grotkaß. Dazu hätten auch
Exkursionen zu weltweit tätigen Logistik-
unternehmen wie Hermes und Eurogate bei-
getragen, die zusammen mit der
Studienreise nach Schanghai „zu den
Höhepunkten des Programms gehörten“.
Doch auch Fähigkeiten wie Verhandlungs-
techniken werden an der Kühne School
intensiv geschult. Grotkaß: „Seit dem bin ich
in Gesprächen und Verhandlungen mit
Geschäftspartnern und Kollegen sicherer
und erfolgreicher.“
„Als außerordentlich bereichernd“, so der
32-Jährige, habe er auch den Austausch mit
seinen Kommilitonen empfunden – alle
Nachwuchsfach- oder Führungskräfte aus
Unternehmen wie Hapag-Lloyd, Siemens,
dem Flughafen Hamburg, Kühne + Nagel
oder Eurogate: „Es war sehr anregend.
Häufig habe ich einen ganz neuen Blick für
die Dinge gewonnen und damit einen ande-
ren Lösungsansatz gefunden, wenn wir mit
zum Teil völlig unterschiedlichen
Erfahrungen aus unseren Betrieben
Fallstudien oder andere Aufgaben diskutiert
haben.“
Dass Grotkaß von dem Studium an der
Kühne School profitiert hat, ist auch bei sei-
nem Chef angekommen: „Er war bereits
vorher ein Mitarbeiter mit außergewöhnli-
chen Fähigkeiten für das Logistik-Business.
Doch jetzt bringt er seine Ideen noch struk-
turierter ein und ist immer wieder in der
Lage, dank neuer Perspektiven, Probleme
schnell und perfekt zu lösen“, so Haluk
Ilkdemirci, Chief Operating Officer (COO)
von HAVI Global Logistics. Die positiven
Auswirkungen des Studiums und das hohe
persönliche Engagement in die eigene
Fortbildung haben sich für den MBA-
Absolventen bereits ausgezahlt: Seit
Kurzem wird der Deutsch-Spanier Grotkaß
als Assistent Operations Manager im
schweizerischen Oensingen auf eine
Führungsaufgabe vor Ort vorbereitet. Dort,
im Dreieck Basel, Bern und Zürich, liegt das
HAVI Distributionszentrum, von dem alle
McDonald’s-Restaurants der Schweiz belie-
fert werden. Grotkaß hat laut COO Ilkdemirci
bei HAVI allerbeste Perspektiven: „Er kann
jetzt den Weg nach ganz oben machen.“
Richard Lemloh
In late spring 2006 Oliver Grotkass was
looking for a suitable way to take his
career forward. Grotkass, 31, had been
working for two years as an assistant to the
management of HAVI Global Logistics
GmbH, Duisburg, a leading European food-
stuffs logistics company. It was two years
since he had completed his business admi-
nistration studies at the Stuttgart vocational
college and he felt like learning something
new once more. On the Internet he disco-
vered the Hamburg School of Logistics and
its in-service MBA program.
Two years later, Bremen-born Grotkass has
graduated with an MBA from the Kühne
School of Logistics and Management, as
the school is now known, and he is highly
satisfied with his decision back then to
invest money, vacation and leisure time in an
in-service study program. “By studying at
the Kühne School we were able to expand
our horizons enormously,” he says. After an
introductory Summer School he and his
eight fellow-students spent a week on the
Hamburg University of Technology campus
every six to eight weeks for two years. They
attended lectures and seminars and in busi-
ness games learnt how to solve problems
taken from practice.
Grotkass really appreciated the entire pro-
gram being an ideal combination of theory
and a great deal of practice. “'That,” he
says, “is reflected by the teaching staff and
the course content.” Many teachers are for-
mer executives of logistics companies. In
five of the 11 program modules the students
acquired know-how and competences in
connection with supply chain management,
in other words managing logistics proces-
ses. The other focal point of the study pro-
gram is management subjects such as
accounts and controlling, investment and
finance, personnel and organizational deve-
lopment, strategic management and corpo-
rate governance.
The wide range of subjects covered is ideal,
Grotkass, for enabling generalists to qualify
in preparation for challenging management
tasks. The program includes excursions to
firms such as Hermes and Eurogate. They
and the study trip to Shanghai were among
the highlights of the program, he says.
Personal skills such as negotiating techni-
ques are also taught at the Kühne School.
“Thanks to this module,” Grotkass says, “I
was able to improve directly the way in
which I negotiate with others.”
Sharing experiences with his fellow-students
was also very enriching, he feels. They were
all young specialists or junior managers from
companies such as Hapag-Lloyd, Siemens,
Hamburg Airport, Kühne + Nagel or
Eurogate. “It was very refreshing and a fre-
quent eye-opener that gave me a new view
of things when we with our different career
experiences discussed solutions to case
studies or other assignments.”
He has derived great personal benefit from
studying at the Kühne School and that has
also come to his boss’s attention. “Oliver is
an out of the ordinary colleague who was
already a great gain for us. He now presents
good ideas in an even more structured man-
ner and is regularly able to rethink problems
due to his new perspectives on the busi-
ness,” says Haluk Ilkdemirci, Chief
Operating Officer at HAVI Global Logistics.
The positive effects of his study program
and his high level of personal commitment
to his studies have already paid dividends
for the MBA graduate. Grotkass, who is half-
German and half-Spanish, has recent been
transferred as Assistant Operations
Manager to Oensingen, Switzerland, in pre-
paration for a management role there. From
Oensingen, between Basle, Berne and
Zurich, the HAVI Distribution Center supplies
all McDonald’s restaurants in Switzerland.
Grotkass, says COO Ilkdemirci, has very
good prospects at HAVI. “Oliver has acqui-
red so many skills,” Ilkdemirci says, “that he
can now make his way right to the top.”
Im berufsbegleitenden Studium: Oliver
Grotkaß (Zweiter von rechts) 2007 mit
Kommilitonen beim gemeinsamen Lösen
einer Fallstudie in der Kühne School.
Im Beruf: Oliver Grotkaß 2008 beim
Qualitäts-Check der Warenverladung im
HAVI-Distributionszentrum in Duisburg.
(HAVI)
Oliver Grotkass, 31, logistics manager at
HAVI Global Logistics, has successfully
completed his MBA in logistics manage-
ment at the Kühne School in Hamburg.
Foto
s:
KS
L
TUHH_028_Kuehne_school 06.02.2009 15:14 Uhr Seite 28
31campus engagement30
Dr. Karl-Andreas Feldhahn,
Mitglieder der Stiftung zur
Förderung der TUHH, gehört
zu den geistigen Vätern des
Infotronik/Mechatronik-
Programms. (bri)
Die beiden TUHH-StudierendenSakire Aytac und Mourad Farhat hel-fen Hamburger Schülern aus
Migrantenfamilien auf ihrem Weg in dieOberstufe und zum Abitur und überhaupt,um besser im Alltag klar zu kommen. Siesind zwei von aktuell 70 Mentoren in demvon der Körber-Stiftung 2008 preisgekrön-ten Projekt „Junge Vorbilder“ des Verbundsfür interkulturelle Kommunikation undBildung (Verikom). Dieses wendet sich anSchülerinnen und Schüler mit Migrations-hintergrund der neunten bis elften Klassen.
Wenn sich Sakire Aytac nicht gerade aufPrüfungen vorbereitet oder in derFachschaft der TU engagiert, hilft sie ande-ren beim Lernen: jüngeren Schülern ausMigrantenfamilien, die Probleme haben –vorwiegend in Kernfächern wie Mathematik,Deutsch und Englisch. Das Projekt „JungeVorbilder“ hat der Studentin des Informatik-Ingenieurwesens „auf Anhieb gefallen“:Studierende übernehmen die Funktion älte-rer Geschwister und unterstützen soSchüler. Mehr als drei Monate hat die 27-Jährige ihren ersten Schützling im vergange-nen Jahr begleitet, ihren sogenanntenMentee, und dabei vor allem eines festge-stellt: „Oft wissen sie in Mathematik garnicht, wofür ein ‚x’ steht, was das überhauptzu bedeuten hat. Ganz zu schweigen vonDreieckswinkeln oder dem Sinussatz.“
Dabei seien die Probleme nicht allein auf dieSchule begrenzt. Ihr Mentee Canel, eine 16-jährige Realschülerin aus Altona, beschreibtsie als „ganz normalen, intelligentenTeenager“ in der zehnten Klasse, Schul-sprecherin und das jüngste von dreiGeschwistern. Was Canel vor allen Dingenbrauchte, merkte Sakire Aytac schnell: einenAnsprechpartner außerhalb der Familie, dersich Zeit für sie nahm, ihr mental einen klei-nen Schubs in Sachen Schule undAusbildung gab. Ein Vorbild eben. Canel
haben die Treffen mit ihrer Mentorin, zweimalin der Woche und vor wichtigen Arbeitenauch an Wochenenden, sehr geholfen: „Siehat ihre Noten in kurzer Zeit deutlich verbes-sert“, sagt Sakire, die selbst fünfGeschwister hat.
Ein älterer Bruder oder eine ältereSchwester oder, wenn diese fehlen, unsereMentoren, können eine Lücke ausfüllen, dieentsteht, wenn die Eltern Sprachproblemehaben oder das Bildungssystem nicht gutkennen”, sagt Verikom-Projektleiter JensSchneider. „Junge Vorbilder“ richtet sichgenau an diese Schüler, derzeit in denStadtteilen Altona und Wilhelmsburg, woüberdurchschnittlich viele Migrantenfamilienin Hamburg leben. Davon profitieren sollenvor allem Jugendliche aus Einwanderer-familien, die an der Schwelle zur Oberstufeoder zum Abitur stehen: Nur jeder zehnteSchüler mit ausländischen Wurzeln erlangtdie Hochschulreife. Viele Einwanderer kön-nen ihre Kinder bei diesem Übergang in diegymnasiale Oberstufe nicht adäquat unter-stützen. Oft, weil sie selbst nicht langegenug zur Schule gegangen sind und ihnendas deutsche Schulsystem fremd gebliebenist. „Und dennoch, oder gerade deshalb, istden meisten Eltern die Bildung ihrer Kindersehr wichtig”, sagt Schneider. An diesemPunkt kommen die Mentoren ins Spiel. Siesind dann die älteren Geschwister ihrerMentees. Bevor die Studierenden dieseübernehmen, absolvieren sie ein zweitägi-ges Seminar, das sie auf den Umgang mitden Schülern vorbereitet.
Mourad Farhat ist der zweite Verikom-Mentor der TUHH. „Ich habe zwei ältereGeschwister, die es leider nicht zu einemguten Schulabschluss gebracht haben.Dabei ist meinen Eltern eine gute Bildungsehr wichtig“, sagt der 23-Jährige. SeinVater ist vor 39 Jahren aus Tunesien undseine Mutter vor 33 Jahren aus Frankreich
nach Deutschland eingewandert. Mourad,der mit gleich drei Sprachen aufwuchs –Französisch, Arabisch, Deutsch – hat seinAbitur in Hamburg gemacht und studiertseitdem im fünften Semester AllgemeineIngenieurwissenschaften.
Orientierungslosigkeit und
mangelnde Perspektiven
„Es gibt zu viele Jugendliche, ob mit oderohne Migrationshintergrund, die vernachläs-sigt werden. So sehr, dass sie oft gar keineVorstellungen vom richtigen Leben bekom-men“, hat Farhat festgestellt. „Sie wissennicht, wo sie hingehören, und dieseTrennung zwischen der Welt ihrer Eltern unddem Rest der Gesellschaft wird für die mei-sten zum Problem. Wenn man aber nichtweiß, was man aus seinem Leben machensoll, hat man auch keine Lust, sich dafüranzustrengen“, sagt Farhat. Genau hiersetzt die Arbeit von Verikom an.Da ist zumBeispiel Ahmed, ein Scheidungskind aus
einem Hartz-IV-Haushalt. Der 15-jährigeSchüler aus Wilhelmsburg hat MouradFarhat sehr beeindruckt, weil dieser trotzaller misslichen Umstände an seinem Ziel,Abitur zu machen, festhielt: „Bei ihm hat dieschwierige häusliche Situation zu einemstarken Ehrgeiz geführt.“ Dennoch habe erjemanden gebraucht, der ihm entscheiden-de Impulse gab und dem er sich gleichzeitiganvertrauen konnte. Farhat: „Wenn mannicht weiß, was man aus seinem Lebenmachen will, hat man auch keine Lust sichdafür anzustrengen.“ Nach sechs Monatenbestand sein Schützling die Realschul-Prüfungen.
Mourad Farhat (links) mit seinem Mentee Burak Ibrahim.
Fotos: Thomas Rokos
Zum Beispiel Sakire Aytac und Mourad Farhat – Studierende helfen Schülern
Verikom – ein Projekt für Jugendliche aus Migrantenfamilien
WERDEN AUCH SIE MENTOR!
Der Hamburger Verbund für InterkulturelleKommunikation und Bildung – Verikom – sucht für sein Projekt „Junge Vorbilder“ noch weitereStudentInnen mit Migrationshintergrund, die Zeit undLust haben, ihre mathematisch-naturwissenschaftli-chen Kenntnisse mit SchülerInnen zu teilen.Interessenten sollten 19 bis 29 Jahre alt sein, eindeutsches Abitur haben und außerdem bereit sein,sich auf die Aufgabe eines Mentors während eines Wochenendseminars sowie bei drei weiteren Abendveranstaltungen vorzubereiten. Die Tätigkeit als Mentor wird mit zwölf Euro pro Stunde vergütet.
Weitere Informationen: Deniz Akpinar und Arzu Degirmenci Tel.: 040/ 238 55 83 17 E-Mail: [email protected]
www.verikom.de
Sakire Aytaç und Muhrad Farhat sind Kinderder ersten Einwanderergeneration. Beidesind sich „der enormen Chancen, die sichuns durch unsere Ausbildung eröffnetbewusst. Sie sehen es deshalb auch als ihreVerpflichtung, Jüngeren in der Gesellschaftzu helfen. Die hiesigen Bildungschancensind vielen gar nicht klar“, sagt Sakire.Özlem Topcu
Sakire Aytac (rechts) mit ihrem Mentee Canel Yilmaz.
TUHH_030_campus_1 06.02.2009 15:15 Uhr Seite 30
33campus zum tee bei p32
Bei einer Tasse Tee, dem bevorzugten
Heißgetränk des in der Verwaltungs-
sprache auch kurz „P“ genannten
Uni-Chefs, plaudern Studenten, wahlweise
auch Doktoranden oder Mitarbeiter der
TUHH mit ihrem Präsidenten. Die Gäste des
ersten „Tee bei P“ am 14. Januar 2009
waren Erstsemester: Halil Ibrahim Akyol,
Frauke Kathinka Gellersen, Nina Hille,
Maximilian Schmiedel, Amadeus Rokita und
Oliver Vieregge. Sie waren nach dem
Zufallsprinzip ausgewählt worden. Die mei-
sten sahen sich zum ersten Mal. Eigentlich
sollte dieses Gespräch nicht länger als eine
knappe Stunde dauern, wie im Flug wurden
daraus zwei: 120 kurzweilige Minuten, in
denen sechs Studienanfänger unterschiedli-
cher Studiengänge dem Chef der Uni ihre
Sicht der Dinge auf dem Campus schilder-
ten.
Außer Lob gab es auch Kritik: Zum Beispiel
an der Homepage und hier vor allem an der
Navigation. Informationen seien unstruktu-
riert und nur umständlich zu finden. Der
Präsident versprach baldige Abhilfe. Die
Umstrukturierung sei bereits im Gange.
Großes Thema war die prekäre Raumsituati-
on: Es fehlt seit Jahren an Räumen zum Ler-
nen und zum Treffen mit Kommilitonen au-
ßerhalb der Vorlesungen und Seminare. Ein
Missstand, unter dem besonders die, die
nicht in unmittelbarer Campusnähe wohnen,
zu leiden haben. Positiv sei, so der einhellige
Tenor, dass man an der TUHH alle Hörsäle
zu Fuß gut erreichen könne, allein es fehlten
zusätzliche Lernplätze und vor allem auch
nette Ecken zum Abschalten oder Klönen,
so die Studenten. Der Präsident verwies auf
seine bereits 2006 der Politik unterbreiteten
Pläne zur Erweiterung der TUHH. Noch in
diesem Halbjahr soll die Entscheidung über
einen Neubau auf dem Schwarzenberg fal-
len. Die Politik habe den zusätzlichen
Raumbedarf der für 2800 Studierende
geplanten TUHH anerkannt. Heute werden
mehr als 5000 Studierende dort ausgebil-
det.
Auch wenn die ersten Studienwochen
durchweg positiv beurteilt wurden, gab es
auch an der Lehre einzelne Kritikpunkte:
Nicht jeder Professor sei ein guter
Rhetoriker. Schlecht sei, auch wenn es nur
Ausnahmefälle seien, wenn man auf inhalt-
lich nicht ausreichend vorbereitete
Lehrkräfte treffe oder solche, denen die
Handhabung der Technik im Audimax sicht-
lich Schwierigkeiten bereite. Die vorrangig
dem engen Raumplan geschuldeten 90-
minütigen Lehrveranstaltungen wurden als
zu lang bewertet, mit dem Hinweis auch auf
die allgemeine Erkenntnis, dass nach etwa
45 Minuten generell die Aufnahmebereit-
schaft sinke. Positiv und als „sehr wichtige
Motivationshilfe“ stuften die Studien-
anfänger sämtliche in die Themen des
Studiengangs einführenden Lehrangebote
mit einem konkreten Bezug zur Praxis ein.
Gerade am Anfang sei dies als Pendant zur
ansonsten meist trockenen Lernmaterie
sehr hilfreich. Der insgesamt hohe techni-
sche Standard in den PC-Räumen oder im
Audimax unterstütze das Studieren.
Generell positiv bewertet wurde die Arbeit
der Tutoren. Von „sehr geholfen“ über „hat
viel gebracht“ bis zu „gut, dass es sie gibt“,
reichten die Bewertungen über die im Start-
Ing-Programm engagierten Studierenden
höherer Semester, die ihnen als Ansprech-
partner in den ersten Monaten zur Seite ste-
hen (S.16). Eine tolle Sache sei die Aktion
„Roter Teppich“, weil man schon im
Sommer Kontakte zu seinen späteren
Kommilitonen knüpfen könne, auch dies
habe den Einstieg im Herbst erleichtert. Die
meisten Gesprächsteilnehmer hatten bereits
als Schüler Kontakte zur TUHH durch deren
Vielzahl an Angeboten für Schulen gehabt.
Ausschlaggebender Moment, an der TUHH
das Studium aufzunehmen, war bei einigen
das direkte Gespräch mit Mitarbeitern der
TUHH.
Ein großes Thema war auch der Sport. Als
Ausgleich zum vielen Sitzen im Studium
wurde die Möglichkeit, sich auf dem
Campus sportlich zu betätigen, als „sehr
wichtig“ eingestuft. Sportangebote in unmit-
telbarer Campusnähe, zum Beispiel eine
Beachvolleyball-Anlage wären ideal. Der
Präsident wies daraufhin, dass mehrfache
Versuche, eine solche einzurichten, bislang
an einer fehlenden geeigneten Fläche
gescheitert seien. Das Essen in der Mensa
sei hervorragend, allerdings trübe das tägli-
che Gedränge am Buffet sowie an den
Kassen dieses Vergnügen erheblich!
Gemeinsam war den sechs Studien-
anfängern bei diesem „Tee beim P“ eine
durchgängig positive Grundeinstellung
gegenüber ihrer Uni sowie die spürbare
Bereitschaft, konkret an deren weiterer
Entwicklung mitwirken zu wollen.
„P“ bedankte sich für die Fülle an Anre-
gungen und lud jeden einzelnen ein, im
Bedarfsfalle jederzeit wieder das direkte
Gespräch mit ihm zu suchen.
JKW
Zum „Tee bei P“ – Sechs Erstsemester im Gesprächmit Uni-Präsident Edwin Kreuzer
Halil Ibrahim Akyol,
21 Jahre, ist in
Hamburg geboren und
aufgewachsen. Er
studiert Bauingenieur-
wesen.
Nina Hille aus Hamburg stu-
diert Schiffbau. Physik,
Mathe und Sport waren
schon in der Schule ihre
starken Fächer. Die
Studentin ist 19 Jahre alt.
Frauke Kathinka Gellersen
gehört zu den wenigen
Frauen in der noch stark
von Männern dominierten
Elektrotechnik. Sie pendelt
täglich 40 Kilometer
zwischen Salzhausen und
Hamburg-Harburg.
Amadeus Rokita, 20 Jahre,
hat schon als Schüler gern
gebastelt. Das Studium der
Elektrotechnik ist für ihn
die konsquente Fortsetzung
„meiner kleinen Leiden-
schaft”.
Oliver Vieregge, 24 Jahre,
aus Herford hat ein Jahr in
seinem Beruf als Fach-
informatiker gearbeitet,
bevor er sein Studium in
den Allgemeinen Ingenieur-
wissenschaften aufnahm.
Maximilian Schmiedel, 20
Jahre, aus Hittfeld hat sich
für die TUHH als beste
Alternative und ein Studium
in den Allgemeinen
Ingenieurwissenschaften
entschieden.
Die Teilnehmer der Gesprächsrunde . . . und natürlich „P“
Foto
s:
Schnab
el
TUHH_032_campus_2 06.02.2009 15:16 Uhr Seite 32
campus hanseboot34
Dr. Karl-Andreas Feldhahn,
Mitglieder der Stiftung zur
Förderung der TUHH, gehört
zu den geistigen Vätern des
Infotronik/Mechatronik-
Programms. (bri)
Unter den 800 Ausstellern der 49.Internationalen BootsausstellungHamburg, der hanseboot, war auch
die TUHH mit einem 80 Quadratmeter gro-ßen Messestand vertreten: Die Gelegenheit,auf einer der größten Bootsmessen EuropasFlagge zu zeigen, hatten die für IhreEinsatzfreude bekannten Schiffbau-studenten schnell als einmalige Chancebegriffen, den Studiengang Schiffbau an derTUHH vor internationalem Publikum zu prä-sentieren. Ein nicht unerheblicher Teil der100 000 Besucher waren vom 25. Oktoberbis zum 2. November 2008 tatsächlich auchin der Halle B5 vorbeigekommen, undstaunten nicht schlecht über den„Imperator“ und die „Clementine“, zwei von
Schiffbaustudenten der TUHH konstruierteund gebaute Tretboote. Diese entpupptensich schnell als Publikumsmagneten. Wer auf dem Wasser im Bassin in die Pedaletreten wollte, konnte dabei seinen Kräfte-einsatz messen lassen. Eigens für diesenZweck hatten die Studenten eineMesseinrichtung und Software zur Aus-wertung der Zugkraft entwickelt. „So warnicht zuletzt auch dank unsererModerationen sowie attraktiver Präsen-tationen an allen neun Messetagen für eineüberraschend große Resonanz gesorgt“,sagte Matthias Lemmerhirt, Vorsitzender derFachschaft Schiffbau.
FSR/SB
Die Schiffbauer auf der hanseboot 2008
Messebesucher steigen in das Tretboot „Clementine“ auf der hanseboot.
Der Messestand der TUHH-Schiffbauer auf
der hanseboot 2008.
Foto
s: S
chna
bel
TUHH_034_campus_3 06.02.2009 15:25 Uhr Seite 34
campus die ag36 37
Vielstimmig – der TU-Chor SingING
Studium ist viel, aber noch lange nicht alles:Es braucht den Ausgleich, den Wechsel. In der Freizeit also auftanken, damit dasGehirn wieder aufnahmebereit für neuenLernstoff ist, doch wie? An der TUHH gibt esdirekt auf dem Campus eine Reihe vonAngeboten, Treffpunkte für Gleichgesinnte.Wir stellen in der Serie „Die AG an derTUHH“ einige dieser Arbeitsgemeinschaften(AG) des Allgemeinen Studierendenaus-schusses vor – heute: die SingING AG unddie VDI AG.
„Zu jeder Uni gehört auch ein Chor“, dieserAnsicht waren Stefanie Krause, YingjingZheng und Nora Haase. Und so gründetendie drei Studentinnen SingING: DieseSinggemeinschaft ergänzt wunderbar dieTUHH-Orchester SwingING undSymphonING. Schon im ersten Jahr seinesBestehens hat der TU-Chor bis zu 34Sängerinnen und Sänger in seinen Reihen,durchschnittlich etwa 20 sind bei denProben anwesend. Anders als in den mei-sten gemischten Chören landauf landab, woMännerstimmen eher Mangelware sind, istdas Geschlechterverhältnis bei SingINGausgeglichen – weil die TU insgesamt mehrmännliche als weibliche Studierende zählt.„Dennoch können wir weitere Tenorstimmengut brauchen“, sagt Chorleiter MatthiasKrüger, der übrigens kein TU-Student ist,sondern an der Musikhochschule in Lübeckauf Lehramt studiert und für jede Probeextra mit der Bahn anreist. Durch privateKontakte kam er als Chorleiter an die TU.
Bislang hat SingING zwei Auftritte absolviert:beim Sommerfest im Mai 2008 und zurSemester-Eröffnungsfeier im Oktober des-selben Jahres. Es sollen künftig mehr wer-den, vor allem arbeitet der Chor jetzt daraufhin, ein abendfüllendes Konzert geben zukönnen.
Das Repertoire des Chors ist vielseitig, undwelche Stücke aufgenommen werden, wirdin der Regel gemeinsam bestimmt. „Ichmöchte, dass der Chor vieles demokratischentscheidet“, sagt Matthias Krüger. So sindim Programm 60er- und 70er-Jahre-Klassiker wie „California Dreamin’“ oder„House of the Rising Sun“ ebenso enthalten
Wer sich früh auf seinen Einstieg in den Beruf vor-bereiten oder sich bereits als Student derIngenieurwissenschaften für seinen Berufsstandengagieren möchte, ist bei der VDI AG an der rich-tigen Adresse. Über Einzelheiten diesesFreizeitangebotes informiert deren SprecherinMarike Olbert im spektrum-Interview. Die 24-Jährige studiert Mediziningenieurwesen an derTUHH und im Doppelstudium Technology Manage-ment am NIT.
spektrum: VDI AG – was verbirgt sich hinter
diesem Kürzel für ein Freizeitangebot?
Olbert: Unser Team hat es sich auf die Fahnengeschrieben, mit gemeinschaftlichen Aktion auf dieeine oder andere Hürde auf dem Weg von der Uniin den Beruf, von der Bewerbung über Firmen-kontakte bis zu Verhandlungstechniken, vorzuberei-ten und bei all dem natürlich auch den Spaß nichtzu kurz kommen zu lassen. Wir sind als die jungeGeneration ein sehr aktiver Teil des VereinsDeutscher Ingenieure – und bundesweit einer derüber 60 Arbeitskreise der „Studenten undJungingenieure“, kurz SuJ genannt, innerhalb desVDI.
Was passiert konkret in der VDI AG?
Wir nutzen unsere Industriekontakte und bietenExkursionen, Seminare und Workshops an, zumBeispiel im Bereich Soft-Skills. Dabei gewinnt manals Ingenieurstudent auch Einblicke ins spätereBerufsleben, abgesehen von den persönlichen
Kontakten, die dabei zu neuen Kommilitonen ent-stehen. Jeder Studierende kann an unserenVeranstaltungen teilnehmen. Als eingeschriebenesMitglied hat man außerdem den Vorteil, dass manseine eigenen Ideen im Team auch umsetzen kann,zum Beispiel die Organisation einer Exkursion oderDurchführung einer Werbekampagne. DieMitglieder nehmen außerdem regelmäßig an euro-paweiten Treffen mit weiteren im VDI organisiertenStudenten und Jungingenieuren aus ganzDeutschland teil.
Wenn Sie das, was sie tun, mimisch darstellen
würden, wie sähe diese Geste aus?
Offene Arme – als Symbol einer Gemeinschaft, diestets offen ist für neue Leute und für neue Ideen.
Haben Sie persönlich schon einmal über eine
spätere Karriere im VDI nachgedacht?
Ich kann mir gut vorstellen, auch als Ingenieurinaktiv im VDI tätig zu sein und zum BeispielVeranstaltungen innerhalb meines beruflichenUmfeldes zu organisieren. Man trifft dabei immerauch interessante Persönlichkeiten. Auf dieseWeise kann man dann etwas an den VDI zurückge-ben, was zudem noch Spaß bringt.
Haben Sie über die AG bereits neue Leute
kennengelernt?
Auf jeden Fall. Da wir eine gemischte Gruppe sind,habe ich viele Studenten aus verschiedenenStudiengängen der TU, aber auch anderer
Hochschulen in Hamburg und sogar bun-desweit kennengelernt. Diese Kontakteund Gespräche bereichern mein Studium.
Wer in der AG mitmachen möchte,
sollte . . .?
. . . einfach Spaß daran haben, selbstetwas auf die Beine zu stellen und offenfür neue Ideen sein. In dem Sinne ist beiuns jeder willkommen, auch die die ein-fach einmal hereinschnuppern wollen. Wirfreuen uns über jeden!
Wie oft und wo trifft sich die Gruppe
in der TUHH?
Wir treffen uns immer am dritten Mittwocheines Monats um 19 Uhr. Der Ort wird inder Regel in der Woche davor festgelegtund steht dann auf unserer Homepage.www.suj-hamburg.de
wie Gospel und Irish Folk. Wobei das Singenvon Gospel-Liedern schon kontrovers dis-kutiert worden sei, berichten die Chor-mitglieder. Die einen wollten gern einmal inder Kirche auftreten, die anderen auf gar kei-nen Fall. Einigkeit herrscht dagegen inpuncto Irish Folk: Der „Irische Reisesegen“wird zur Freude der Hamburger Irish-Pub-Besitzer auch schon mal spontan ange-stimmt, wenn die Chormitglieder dortgemütlich beisammensitzen.
Für die meisten von ihnen bedeutet dasSingen im Chor Entspannung vom Uni-Stress. Zumal die Sängerinnen und Sängerbinnen eines Jahres eine eingeschworeneGemeinschaft geworden sind – die aberjederzeit offen sind für weitere, die sich ihnenanschließen wollen. Sie können jederzeit dieProben besuchen – montags ab 19.45 imRaum H 0.09. Eventuell sollen die Probenins Audimax II verlegt werden. Aktuelleshierzu, alles Wissenswerte über den Chorsowie Hörproben finden sich auf derHomepage www.tu-harburg.de/singing. Corinna Panek
Die VDI-AG – Mehr als ein Freizeitangebot
Jacob Strahl (von links), Philipp Ernst, Jan Tecklenburg, Marike Olbert, Tim
Mönkediek, Stephan Schönmeier, Gwen Jarchow, Robert Wandt, Christoph Materne,
Laura Hufschmidt beim SuJ-Treffen in Nürnberg 2008.
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TUHH_034_campus_3 06.02.2009 15:25 Uhr Seite 36
Im Hauptberuf Forscherin:Dr. habil. Monika Johannsen arbeitet im Dienste derGesundheit und macht Arzneimittel wirksamer
39campus nachwuchswissenschaftler38
Dr. Karl-Andreas Feldhahn,
Mitglieder der Stiftung zur
Förderung der TUHH, gehört
zu den geistigen Vätern des
Infotronik/Mechatronik-
Programms. (bri)
Monika Johannsen arbeitet daran,dass Pillen kleiner, noch wirksamerund deren Nebenwirkungen gerin-
ger werden. „Meine Forschungsergebnissesollen nützlich für die Menschen sein undtatsächlich umgesetzt werden, das ist mirwichtig“, sagt die 42-jährige promovierteund habilitierte Lebensmittelchemikerin.
Nach dem Chemiestudium an der UniHamburg folgte 1995 an der TUHH diePromotion über das „Löseverhalten vonNaturstoffen in überkritischem Kohlendi-oxid“. und – nach einer Tätigkeit in derPharmaindustrie – 2004 die Habilitation amInstitut für Thermische Verfahrenstechnik.Seitdem lehrt und forscht die Heisenberg-Stipendiatin dort als Privatdozentin mit demSchwerpunkt chromatographische Trenn-verfahren – als einzige Chemikerin im Teamaus Ingenieuren.
Mit Hilfe der Chromatographie gewinntMonika Johannsen wirksamere Medika-mente – und auch Lebensmittelzusatzstoffe:zum Beispiel verschiedene Vitamine. DasPrinzip ist immer das Gleiche: Sie extrahiertaus Pflanzen, Ölen und pharmazeutischenSubstanzen hochreine Wirkstoffe.
Bei den meisten derzeit handelsüblichenArzneimitteln kann der menschlicheOrganismus die Hälfte der Wirkstoffe nichtverarbeiten. Diese werden im günstigstenFall als Ballast vom Körper wieder ausge-schieden, können jedoch auch zu uner-wünschten Nebenwirkungen führen. Mitdem Trennverfahren der Chromatographieisoliert Monika Johannsen pharmakologischwirksame Stoffe von diesem unbrauchbarenRest, anders gesagt: die links- von denrechtsdrehenden Enantiomeren, die sich wieBild und Spiegelbild zueinander verhalten.Mit Hilfe der Chromatographie gelingt dieTrennung dieser isomeren Moleküle. DerMensch verträgt diese Pillen besser, und die
Arzneimittel-Hersteller sparen sogar Kosten,seit die Wissenschaft die Enantiomere tren-nen kann. Denn für die Produktion dieserMedikamente wird meist weniger Energieund Material benötigt als für die Herstellungherkömmlicher Arzneimittel, die beides, ver-wertbare und nicht verwertbare Anteile, ent-halten.
Chromatographie – was kompliziert klingt,haben wir alle schon im Alltag erlebt. Einblauer Tintenklecks auf einem Taschentuchhat einen roten Rand: Das Taschentuch alsUnterlage trennt die blaue von der rotenFarbe, die beide in Tinte enthalten sind.Auch verschütteter Kaffee hinterlässt aufeiner weißen Tischdecke verschiedeneBraunfärbungen, also getrennte Inhalts-stoffe.
Im Technikum der TUHH dient Kieselgel,eine Art Sand, in einer Säule als Trennmittel.Das zu trennende Gemisch, zum BeispielFischöl, wird in die Säule injiziert. Einige
Substanzen wandern schneller durch denpulverförmigen Spezialsand als andere: Siekommen unterschiedlich schnell amAusgang der Säule an und werden nachein-ander in bis zu vier verschiedenen Auffang-behältern gesammelt. Drei „Fraktionen“ desFischöls sind Abfallprodukte, die viertehochkonzentriertes Omega-3-Öl, das heuteimmer öfter Milch, Brot und Yoghurt zuge-setzt wird. Diese sogenannten funktionellenLebensmittel haben außer ihrer Ernäh-rungsfunktion eine zusätzliche gesundheits-fördernde Eigenschaft, beispielsweise Milchund Yoghurt mit probiotischen Kulturen, diedie Verdauungssituation verbessern. Aufgleiche Art und Weise gewinnt MonikaJohannsen zum Beispiel aus Palm- undSojaöl wertvolles Vitamin E.
Auch bei dem bekannten SchmerzmittelIbuprofen ist ihr die Trennung der links- vonden rechtsdrehenden Enantiomeren gelun-gen. Und sie ist die Erste, die dies mittelsder Chromatographie mit überkritischen
Gasen schaffte. Mittlerweile ist das Produktin zwei Varianten auf dem Markt: in her-kömmlicher Form – und als „reines Produkt“reduziert auf seine tatsächlich benötigtenWirkstoffteile (Dexibuprofen).
In der Arzneimittelbranche wie auch auf demLebensmittelsektor ist der Bedarf anExtraktionsverfahren aus der TUHH groß:Denn die Verbraucher wollen weniger syn-thetische Vitamine und Wirkstoffe undimmer mehr Extrakte aus Naturstoffen,umweltverträglich und ohne gefährlicheRückstände. Deshalb setzt Johannsen inihren Extraktionsverfahren statt gesund-heitsschädlichem Hexan umweltverträgli-ches, im geschlossenen Kreislauf zirkulie-rendes CO2 als Lösungsmittel ein: Diesmachen weltweit bisher erst eine HandvollInstitute.
„Ich kann mir nichts anderes als Forschungund Lehre vorstellen. Schon als Jugendlichewollte ich Wissenschaftlerin werden“, sagtMonika Johannsen über ihre Arbeit.
Inzwischen verbringt die gebürtige Hambur-gerin weit weniger Zeit im Labor als in ihremBüro, sie schreibt Forschungsanträge undbereitet ihre beiden Vorlesungen über„Chromatographische Trennverfahren“ und„Neue Trennverfahren“ vor. Ihrem Teamgehören ein wissenschaftlicher sowie vierstudentische Mitarbeiter an.
Doch ist Wissenschaft nicht alles, was imLeben zählt. Wichtigster Ausgleich zurForschungstätigkeit sind ihre beiden zehnund sieben Jahre alten Söhne: „MeineJungs haben auch Spaß an naturwissen-schaftlichen Experimenten, aber noch lieberspielen sie Fußball.“ Und dabei schaut ihnenihre Mutter, wann immer es geht, begeistertzu. Martina Züger
Privatdozentin Dr. Monika Johannsen: Die Apparatur zeigt die Chromatographie, mit
der es ihr gelingt, hochreine Wirkstoffe zu gewinnen.
4510 Euro für das Kinderhospiz„Sternenbrücke"Mensa-Kassiererin backt und verkauft Kekse an der TUHH
Milica Antolagic zeigt, dass sozialesEngagement durchaus vereinbar ist
mit Einsatz im Beruf: Bereits zum drittenMal hat die gebürtige Kroatin an derTUHH eine Spendensammlung für dasKinderhospiz "Sternenbrücke" durchge-führt. Als Kassiererin in der MensaHarburg erledigt die 52-Jährige ihren Jobgenau so gewissenhaft und freundlichwie ihre ehrenamtliche Tätigkeit fürschwerkranke Kinder im Hospiz inHamburg-Rissen.
Gemeinsam mit Mitarbeiterinnen undMitarbeitern der TUHH sowie Freundenund Bekannten stellte Milica Antolagic imHerbst 2008 Trüffel, Kekse, Honig undMarmelade her. Diese Köstlichkeiten wur-den, hundertfach in kleine Tüten hübschverpackt, im November in der TU-Bibliothek zum Verkauf angeboten.Studierende wie auch Mitarbeiter/innen
der TUHH sowie weitere Gäste derMensa Harburg unterstützten die guteTat, indem sie kauften – und oft großzü-gig spendeten. 4510 Euro kamen aufdiese Weise zusammen, darunter auch300 Euro aus dem Erlös einer Tombola,die Mitarbeiter des Technischen Dienstesder TUHH während ihrer Weihnachtsfeierveranstalteten.
„Frau Antolagic ist ein Beispiel fürMitmenschlichkeit. Sie engagiert sich mitHerz und Hand und schenkt Familien undKindern das ganze Jahr über sehr vielUnterstützung. Es ist für uns gut zu wis-sen, dass wir an der TechnischenUniversität Hamburg-Harburg so vieleFörderer haben“, sagte Uwe Sanneck,Trauerbegleiter im Hamburger Kinder-hospiz.
www.sternenbruecke.de
Milica Antolagic, Kassierin in der Mensa der TUHH, und Uwe Sanneck, Trauer-
begleiter im Kinderhospiz „Sternenbrücke“, bei der Scheckübergabe an der TUHH.
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„Es muss etwas Nützliches sein“, sagtProfessor Jörg Müller. Wer junge Menschenfür den Ingenieurberuf begeistern möchte,sei gut beraten, ihnen diesen praktischenWert der technischen Wissenschaften zubeweisen. „Früher“, sagt Müller, „hat manzuhause noch gebastelt und experimentiert“und seine technischen Fähigkeiten beimReparieren von Geräten entwickelt. DerAlltag der Wegwerfgesellschaft erschwereheute jedoch diesen praktischen Zugang zurTechnik. Deshalb seien mehr und mehr dieBildungsinstitutionen gefordert, diesen Partzu übernehmen. Als Wissenschaftler, Leiterdes Instituts für Mikrosystemtechnik und alsTUHH-Vizepräsident sieht Müller seineAufgabe deshalb auch in der Nachwuchs-förderung: Seit zehn Jahren engagiert ersich am Kopernikus-Gymnasium Bargte-heide.
Mit seiner Unterstützung haben dort im ver-gangenen Herbst 25 Schüler und Schüler-innen mit dem Bau von photovoltaischenHandyladegeräten für ihre Partnerschule inTansania begonnen, ein nützliches Vorha-ben: Abseits der Zivilisation ist ein Handydas einzige Kommunikationsmittel. Dochum es nutzen zu können, fehlt oft Strom.Vom Sinn dieses Vorhabens waren alleschnell überzeugt: Schüler, Lehrer,Wissenschaftler – und die Innovations-stiftung des Landes Schleswig-Holstein. Siehat das Projekt 2008 in ihr junges „lüttING.“-Programm aufgenommen, das im nördlich-sten Bundesland – nach einem Modell ausBaden-Württemberg – dazu beitragen soll,wieder mehr Schüler und Schülerinnen fürein Ingenieurstudium zu begeistern. 270 000 Euro bis 2010 stellt das Land „fürdie Arbeit an einem konkreten technischenProdukt“ an insgesamt neun Schul-Standorten zur Verfügung. So werden inSchleswig-Holstein technikinteressierteSchüler und Schülerinnen gefördert: Siebauen solargetriebene Handyladegeräte,
konzipieren ein System zur Vermessung desMeeresbodens, entwickeln ein Notfallkon-zept für kommunale Kläranlagen bei totalemStromausfall, fertigen einen Stirlingmotor mitprogrammierbarer Steuerung, realisierenferngesteuerte Autos und tüfteln an Plänenfür schnelle Modellsegelschiffe.
Mit im „Boot“ ist auch die Wirtschaft
Ihr Tun setzt mathematisches Wissen, tech-nisches Verständnis und außerdem dieBereitschaft voraus, mit Personen zu kom-munizieren, mit denen Schüler normalerwei-se selten in Berührung kommen: mitWissenschaftlern wie Müller und seinenKollegen sowie auch mit Unternehmern.Denn mit im „Boot“ ist außer der TUHH undder Nordakademie Elmshorn auch die FirmaNord Electronic, weltweiter Branchenführerin der Antriebstechnik speziell für mechani-sche und elektrische Geräte. „Das erleich-tert die Herstellung des Produktes enorm,weil zum einen Sachverstand und zumanderen Material zur Verfügung gestellt wer-den kann“, sagt der am Kopernikus-Gymnasium für die Kooperation mit der
TUHH zuständige Lehrer Walter Faißt. AuchMüller lobt den Kontakt zur Wirtschaft: „DieSchüler gucken da gleich einmal in einUnternehmen hinein, und sehen, was dieIngenieure dort machen.“
Seine Aufgabe sieht er im Projekt vor allemdarin, die theoretischen Grundlagen zulegen und, wenn es den Tüftlern zu kniffeligwird, als Ratgeber zur Verfügung zu stehen.So hat Jörg Müller – selbst Vater eineserwachsenen Sohnes, der an der TUHHBioverfahrenstechnik studiert hat – im ver-gangenen Herbst elf Mädchen und 14Jungs der Klasse 11c mit den Grundlagender Photovoltaik vertraut gemacht undderen Fragen zur Steuerungs- undRegelungstechnik beantwortet. Alle 25 hat-ten sich nach der zehnten Klasse für dasnaturwissenschaftliche Profil der Schule ent-schieden.
Schüler haben Vorteile, wenn sie früh
eine Universität kennenlernen
Trotz des erheblichen zeitlichen Mehrauf-wandes allein durch die Entfernung von
Schule und TUHH von mehr als 50 Kilo-metern möchte Faißt auf die Kooperationnicht verzichten: „Durch den Kontakt zurTUHH lernen die Schüler früher als üblicheine Universität kennen, und das erleichtertihnen die Entscheidung bei der unausweich-lichen Studienfachwahl.“ 2008 hätten sichallein aus dem Leistungskursus Physik desAbiturjahrgangs drei Schüler für ein inge-nieurwissenschaftliches Studium an derTUHH entschieden.
An der TUHH stehen den Schülern imBedarfsfall auch Ehemalige ihrer Schuleberatend zur Seite. Aus diesem Kreis derStudierenden und Doktoranden ausBargteheide kam 1998 auch die Idee, mitdem schleswig-holsteinischen Gymnasiumeine Kooperation einzugehen. Das bedeutetfür die Schüler konkret, dass sie ihr natur-wissenschaftliches Praktikum an der TUHHabsolvieren können, zum „Tag der offenenTür“ und zum „Schnupperstudium“ sowieals Schüler des Physik-Leistungskurses vonProfessor Müller zur Institutsbesichtigungeingeladen werden. Ferner erhalten Schüler,die an regionalen und nationalen Technik-Wettbewerben teilnehmen, fachkundigeUnterstützung. Müller selbst ist außerdemeinmal im Jahr an der Schule zu Gast, umeinen Vortrag über aktuelle Forschungs-vorhaben der TUHH zu halten. „Es ist wich-tig, dass wir motivierte Studierende bekom-men“, sagt der Hochschulprofessor, „unddafür muss man möglichst früh etwas tun“.Das Ingenieurstudium sei ein lohnenswertesZiel. „Die Schüler sollen wissen, dass derIngenieurberuf es wie kaum ein anderererlaubt, mit Phantasie und EngagementIdeen zu verwirklichen, die eine Verbes-serung der Lebenssituation anderer ermög-lichen, das heißt zum Nutzen und Wohl vieler Menschen zu wirken.“ JKW
www. www.tu-harburg.de/mst
www.kgb.de
Schüler konstruieren photovoltaischesHandyladegerät für TansaniaEin Projekt zur ingenieurwissenschaftlichen Nachwuchsförderung mit Professor Jörg Müller
Schüler der Ngarenanyuki-Secondary-Schule im Norden
Tansanias, für die das Handyladegerät konstruiert wird.
Professor Jörg Müller (vorn) mit Schülern
der Klasse 11c des Kopernikus-
Gymnasiums sowie Studienrat
Walter Faißt (hinten links)
Platine mit
Solarlade-Elektronik
für Handys.
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Spätestens seit Frank Schirrmachers Buch „DasMethusalem-Komplott“ dürfte das Problem der Überalte-rung Deutschlands bekannt sein. Herr Prof. Herstatt, sinddeutsche Unternehmen Ihrer Meinung nach ausreichendauf diesen Wandel vorbereitet?
Das glaube ich eher nicht. Auch wenn glücklicherweise immermehr Unternehmen damit beginnen, den Wachstumsmarkt „Alter“als neue Geschäftschance zu sehen – in der großen Masse abersehe ich noch keine ausreichende Vorbereitung. Die demographi-sche Entwicklung Deutschlands – wie übrigens auch in anderenLändern – wird sich in der nahen Zukunft verstärkt auf dieNachfrage nach Produkten und Dienstleistungen auswirken. Leidertut sich aber vor allem im Bereich Produktentwicklung und Designfür ältere Menschen noch viel zu wenig. Viele Firmen scheinen dieChancen dieses neuen Marktes einfach zu unterschätzen.
Wie können die Unternehmen, die auf sie zukommendeHerausforderung trotzdem noch meistern?
Indem sie den sogenannten Silbermarkt ernst nehmen – undbeginnen sich aktiv mit den Chancen zu beschäftigen, die sich inZukunft ergeben werden. Denn da wird künftig viel Geld verdient.Durch die Bearbeitung des Silbermarktes befürchten vieleUnternehmen ein negatives Image bei anderen Altersgruppen –und damit Einbußen bei anderen Produkten. Tatsächlich ist eingleichzeitiger Erfolg bei Jung und Alt eine große Herausforderungund nicht ganz ohne Risiko. Vor allem in Deutschland ist dieAnsprache ans Alter aber sehr zurückhaltend. Da wird lieber mitder Funktionalität geworben als mit dem Alter selbst. Bei Autos
hört sich das dann so an: gute Rundumsicht, große Kopf- undBeinfreiheit, einfache Bedienele-mente – anstatt: ideal geeignet fürMenschen ab 55 Jahren.
Inwieweit hilft Technologie- und Innovationsmanagementdabei, sich auf die Umwälzungen einzustellen?
Heutzutage wird es immer wichtiger, die Wünsche derKonsumenten genau zu kennen, um auf ihre individuellenKundenbedürfnisse einzugehen. Immer öfter werden daher dieEndkunden auch in den Produktentwicklungs-Prozess mit einge-bunden. So werden sie selbst zu Ideengebern oder gar zumUrsprung einer Innovationen. Im Silbermarkt aber scheinen vieleUnternehmen immer noch zu glauben, sie wüssten besser, wasdie älteren Konsumenten wollen, anstatt die Senioren zu befragenoder besser: gleich in die Entwicklung mit einzubeziehen. Da siehtman etwa junge Menschen, die in einen Anzug gesteckt werden,um die Auswirkung des Alters auf die Bedienbarkeit von Produktenzu testen. Warum nicht gleich mit der Zielgruppe zusammenarbei-ten!? Technologie- und Innovationsmanagement konsequent ange-wendet, also aktiv mit den Alten an Lösungen arbeiten, wäre derSchritt in die richtige Richtung.
Andere Länder, allen voran Japan, sind auf dem Gebiet sehrviel weiter als Deutschland – können wir diesen Vorsprungüberhaupt noch einholen?
Japan ist in der Tat auf vielen Gebieten uneinholbarer Vorreiter aufdem Wachstumsmarkt Alter. Das liegt zum einen an der nochetwas zugespitzteren demographischen Entwicklung des Landes:Man ist mit der Überalterung schon jetzt konfrontiert. Zum anderenergibt sich die Marktführerposition aus dem Konsumentenverhaltenund der Innovationsfähigkeit der japanischen Unternehmen. Fürdeutsche Unternehmen liegt der Schlüssel zum Erfolg im sogenannten „Universal Design“ oder „transgenerational design“sowie im „ageless“ oder „age-neutral marketing“. Aber auch hiergilt: Ausnahmen bestätigen die Regel und je nach Produkt kannauch eine altersbetonende Strategie zum Erfolg führen. So bewirbtdie Kosmetikfirma Dove, eine ihrer Produktlinien mit dem Slogan„Dove proage“ – und zwar sehr erfolgreich. Die Unternehmen soll-ten zudem im Hinterkopf haben, dass Produkte, die für ältereMenschen geeignet sind, nicht immer speziell nur für sie entwickeltwerden müssen. So sollen Produkte, die nach dem "UniversalDesign" gestaltet sind, möglichst viele Menschen ansprechen unddafür barrierefrei sein. Sie sind intuitiv und einfach zu bedienen,nicht mit Zusatzfunktionen überladen – und durch die technischeAbrüstung im besten Falle sogar preisgünstiger als vergleichbare
Produkte.
Das heißt mit Universal Designerzielen die Unternehmen eineWin-Win-Situation?
Richtig. Wer in diesem Bereich jetztgezielt einsteigt, hat später die Nase vorn. Da sollte man langfristigplanen, denn Vertrauen undMarkenloyalität lassen sich nicht überNacht aufbauen.
Seit Oktober 2007 forscht der US-Amerikaner Sid Becker alsHumboldt-Stipendiat in Hamburg an
der TU am Institut für Thermofluiddynamik.Im spektrum-Interview zeigt sich der 36-jährige promovierte Ingenieur vomDepartment of Mechanical and AerospaceEngineering der North Carolina StateUniversity in Raleigh vor allem begeistertüber die Intensität mit der an der TUHH aufhohem Niveau geforscht wird. Und dasobwohl die TUHH mit ihren 5000Studierenden in Deutschland, im Vergleichmit der North Carolina State University, diemit 30 000 Studierenden größte Universitätdes Bundesstaates North Carolina, einerelativ kleine Hochschule ist. Sid BeckersSchwerpunkte in der Forschung sind derWärme- und Stofftransport durch diemenschliche Haut, ihre Darstellung auf derBasis einer Theorie poröser Medien, sowiespeziell die Entwicklung eines Modells zursog. Elektroporation der Haut.
spektrum: What do you do at TUHH?
Sid Becker: I work in association with theTUHH department of Thermo-Fluid-Dynamics. I began in Oct. 2007, and I spentmy first six months here working directlywith Prof. Heinz Herwig. This was a DFGgrant supported position in which we usedcommercial CFD packages like FLUENT inconjunction with asymptotic expansionmethods to represent field-dependent pro-perty values. After that I was awarded the Alexander von
Humboldt Research Fellowship whichallows me to spend one year focusing myresearch on modeling transport in biologicalmedia. Right now I am attempting to deve-lop an analytic solution to transient transportthrough composite layers in which eachlayer is governed by different physical phe-nomena. Like heat transfer in the skin: theouter layer is made up of dead cells, and theinner layer has a network of tiny blood ves-sels. These blood vessels can make a hugedifference in the unsteady thermal responseof the skin. The trick is to get the equationsgoverning the dead layer to “talk” to theequations governing the living vessel filledlayer at the living-nonliving interface.
What are your impressions of being
here?
For such a small student body- 5000, thereis a lot of really high level research going on.I am really impressed with this intense focus.I guess maybe it’s just my impression,because our schools are a little different inthe US, it would take a much larger schoolto accomplish this level of research.
How so?
Well for one thing in the US the undergradshave to take a bunch of classes that haveabsolutely nothing to do with their degree. Imean as an Engineering student you wouldbe required to take classes in art or history.It is supposed to give a broader educationalphilosophy, but I am not convinced. I do notthink it is as necessary- especially conside-ring the nature of the technical degree. Hereit is much more efficient. It makes bettersense to me. One thing that I like more in the US than hereis that we have more semester tests. Here(in DE) the students’ progress is summed upin a single end of the semester exam. I thinkthat is a more difficult means of learning. Inthe US we generally have 2 Tests and aFinal. It helps the students to avoid falling
too far behind. I have also been impressed with the attitudeof the graduate students and doctoral wor-kers. In the US the Doctoral worker is actu-ally still a student. We get paid a lot less.And the atmosphere is entirely different …less formal- you show up to work at will.Here the position is more like a professionalposition - the offices have set hours andpeople generally come in during thesetimes. I have mixed feelings about this. But Ican tell you that the level of camaraderie andteam environment in the TUHH offices isreally lacking in the US, at least in my olddepartment.
What will you do once you leave?
Well my plans aren’t really set in stone. TheHumboldt Fellowship ends this spring, so Iam actually starting to look for work now. Iwill try to get a research-teaching position ina University- hopefully a tenure-track one.The competition is really tough, though-usually about 400 applicants per position-and that’s when the economy isn’t in bigtrouble. I like Hamburg a lot, but wouldn’tmind trying a new city, too…. Like Sydney,maybe….
Zu Gast an der TUHH: Sid Becker aus den USA
Fünf Fragen an ...Prof. Herstatt
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KARL-KÜPFMÜLLER-PREIS FÜR HERMANN ROHLING
Prof. Dr. Hermann Rohling ist am 25. No-vember 2008 mit dem Karl-Küpfmüller-Preisder Informationstechnischen Gesellschaft(ITG) im Verein Deutscher Elektrotechniker(VDE) ausgezeichnet worden. Mit diesemPreis werden die „herausragenden tech-nisch-wissenschaftlichen Leistungen desPreisträgers in der Informations- undRadartechnik gewürdigt“, sagte Prof. Dr.Martin Bossert von der Universität Ulm inseiner Laudatio in der Berlin-Brandenburgi-schen Akademie der Wissenschaften. Der nach seinem Stifter Karl Küpfmüller(1897-1977) benannte Preis wird alle vierJahre von der ITG zu Ehren desWissenschaftlers verliehen: Küpfmüller
begründete die Systemtheorie der elektri-schen Nachrichtenübertragung und hat zurEntwicklung des Telefon-Weltverkehrswesentlich beigetragen. Mit der Auszeich-nung würdigt die ITG die persönlicheLeistung eines einzelnen Wissenschaftlers,die entweder zu einer wesentlichen Erwei-terung grundlegender Kenntnisse auf demGebiet der Nachrichten- und Informations-technik beigetragen oder die Informations-technik in wissenschaftlicher und techni-
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WOLFGANGKRAUTSCHNEIDER IN DERAKADEMIE DERWISSENSCHAFTEN
Als erster Wissenschaftler der TUHH istProf. Dr.-Ing. Wolfgang Krautschneider zumMitglied der Berlin-BrandenburgischenAkademie der Wissenschaften berufen wor-den. Diese ist mit ihren mehr als 300 Jahrendie traditionsreichste in Deutschland undvon großen Namen – Gottfried WilhelmLeibniz, Max Planck und Albert Einstein –geprägt. Wolfgang Krautschneider ist einerder erfolgreichsten deutschen Entwicklerhochintegrierter Halbleiter-Bauelemente undvor allem durch seine Arbeiten im Bereichhochintegrierter Halbleiterspeicher bekanntgeworden. Seiner Berufung zum Ordent-lichen Mitglied der Technikwissenschaft-lichen Klasse in der Berlin-Branden-burgischen Akademie der Wissenschaftenging ein mehrstufiger Aufnahmeprozess vor-aus. 2007 hatte sich der Leiter des Instituts fürNanoelektronik, Wolfgang Krautschneider,erstmals den 22 Mitgliedern der Technik-wissenschaftlichen Klasse der Akademievorgestellt. Deren Zustimmung folgte die
Wahl durch den 38-köpfigen Rat derAkademie und anschließend die Bestä-tigung dieser Wahl durch die 200 gewähltenMitglieder der Versammlung der Akademieam 21. November 2008 im NikolaisaalPotsdam. Damit gehören 167 Ordentlicheund 63 entpflichtete Ordentliche Mitgliedersowie 67 Außerordentliche Mitglieder derAkademie an, 28 Mitglieder sind Frauen.International ist die Akademie mit etwa 20Akademien auf vier Kontinenten vernetzt.Aufgabe der Akademie, die sich in fünfKlassen (Sozialwissenschaftliche, Geistes-wissenschaftliche, die Mathematisch-Natur-wissenschaftliche, die Biowissenschaftlich-Medizinische, die Technikwissenschaftliche)gliedert, ist die Förderung der Wissenschaf-ten. Bundeskanzlerin Angela Merkel greiftebenso auf den Rat der Akademiemitgliederzurück wie Abgeordnete des Bundestages.Als einzige Länderakademie verfolgt dieseauch eine Vielzahl inter- und transdisziplinärangelegter Forschungsprojekte aus demgesamten Bundesgebiet. So forscht auchihr neu gewähltes Mitglied WolfgangKrautschneider an einer Schnittstelle: imGrenzbereich zwischen Elektrotechnik undMedizin, derzeit konkret an der Verbes-serung einer künstlichen Hand. Dabei kon-zentrieren sich die Forschungen in dem von
ihm geleiteten Institut auf die Entwicklungintegrierter Schaltungen für die Medizin-technik zur Aufnahme von Nerven- undMuskelsignalen, auf die Zuverlässigkeit vonNanometer-MOS-Bauelementen (MetalOxide Semiconductor) sowie das Designvon Interface-Schaltungen für Sensoren. Professor Krautschneider forscht und lehrtseit 1999 an der TUHH. Im vergangenenHerbst wurde die Familie des dreifachenVaters unter 17 000 Teilnehmern für ihr vor-bildliches Verhalten im Zeichen desKlimaschutzes beim Hamburger Klima-schutz-Wettbewerb vom Ersten HamburgerBürgermeister, Ole von Beust, mit demersten Preis ausgezeichnet. Krautschneiderist in Hamburg geboren, im Rheinland auf-gewachsen, er studierte in Berlin an der TU,war danach in den USA bei IBM und inMünchen bei Siemens tätig – bis zurRufannahme an die TU in Hamburg, wo der57-Jährige seitdem lebt.
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Wolfgang Krautschneider, Hermann Rohling, An-Ping Zeng, Oskar Mahrenholtz, Martin Kaltschmitt, Hans P. Düker, Werner Sitzmann,Andreas Liese, Irina Smirnova, Jan-Peter Peckolt, Ingo Voigt, PhilippAhlhaus, Thorsten Pieper, Til Zander und Philip Witte.
scher Hinsicht im Rahmen eines Gesamt-werkes maßgebend gefördert hat. Prof. Dr. rer. nat. Hermann Rohling hat zweiJahrzehnte lang das Gebiet der OFDM-Übertragungstechnik mit Anwendungen imBereich der Mobilfunk- und Rundfunk-technik und das Gebiet der Radartechnikmit Anwendungen im Automobilbereichwesentlich geprägt. Professor Rohling ist der siebte in der Reiheder Küpfmüller-Preisträger, namentlich sinddies Hans Marko, Alfred Fettweis, HansWilhelm Schüßler, Gerhard Wunsch, Hans-Georg Musmann und Kurt J. Antreich.
Wolfgang Krautschneider
Hermann Rohling
BEZIRK EHRT STUDENTISCHESPITZENSPORTLER
„Sie haben in diesem Jahr bewiesen, dasssie nicht nur an der Universität, sondernauch im Sport Spitzenleistungen vollbrin-gen.“ Mit diesen Worten hat TUHH-Präsident Edwin Kreuzer am 5. Dezember2008 die Hamburger Studentinnen undStudenten, die vergangenes Jahr bei inter-nationalen Sportwettbewerben Medaillenerrungen haben, geehrt – darunter sechsvon der TUHH.Den sportlich größten Erfolg hatten die TU-Studenten Philip Witte und Jan-PeterPeckolt erreicht: Medaillen bei den Olym-pischen Spielen in Peking.Maschinenbaustudent Witte gehörte zumHockey-Team, das Gold holte und Jan-Peter Peckolt, der Wirtschaftsingenieur-wesen studiert, erschien zur Feierstunde in
der TU mit seiner Bronze-Medaille, die er mitseinem Bruder Hannes im Wettbewerb der49er-Segler gewonnen hatte. Die RudererPhilipp Ahlhaus, Thorsten Pieper, Ingo Voigtholten sich im Deutschland-Achter bei derHochschul-EM die Silbermedaille. Für diegleiche Auszeichnung, nur im Badminton,wurde Til Zander geehrt. Er studiert wie„Gold-Junge“ Jan-Peter Peckolt Wirt-schaftsingenieurwesen. FK
USA EHREN PROFESSOR AN-PING ZENG
Prof. Dr. An-Ping Zeng ist in das „College ofFellow” des American Institute for Medicaland Biological Engineering (AIMBE) berufenworden. Die feierliche Aufnahme undEhrung erfolgte am 12. Februar 2009 inWashington auf der Jahrestagung derAIMBE, einer der führenden amerikanischenLife-Science-Verbände. Zeng leitet an derTUHH das Institut für Bioprozess- undBiosystemtechnik und ist ein internationalanerkannter Experte in dem noch jungenWissenschaftszweig der Systembiologie.Diese sowie ihre technische Anwendung(Systembiotechnologie) sind neue For-schungsgebiete der Lebenswissenschaf-ten. Das Forschungsziel ist es, zunächst aufder Systemebene ein besseres Verständnisder komplexen und dynamischen Vorgängein der Zelle sowie in den Zellverbänden(Gewebe, Organe, Organismen) zu erlangenund dieses Wissen gezielt zur Produktionvon Wirkstoffen beziehungsweise zurHeilung von Krankheiten einzusetzen. Zeng ist außerdem seit Kurzem Mitglied desOrganisationskomitees „2009 German-American Frontiers of Engineering Sym-posium”. Dieses von der Alexander-von-Humboldt-Stiftung und der US-amerikani-schen National Academy of Engineeringberufene Gremium hat die Aufgabe, ein für
April 2009 in Potsdam geplantes Sym-posium vorzubereiten.www.tu-harburg.de/ibb
An-Ping Zeng
TUHH-Präsident Edwin Kreuzer (Mitte) und seine erfolgreichen
Studenten: Jan-Peter Peckolt (von links), Ingo Voigt, Philipp Ahlhaus,
Thorsten Pieper, Til Zander und Philip Witte.
EHRENDOKTORWÜRDE FÜROSKAR MAHRENHOLTZ
Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. mult. OskarMahrenholtz hat am 20. Oktober 2008 dieEhrendoktorwürde der Universität Bremenerhalten. Mit dieser Auszeichnung würdigteder Fachbereich Produktionstechnik die„herausragenden wissenschaftlichen Leis-tungen“ des Emeritus der TUHH sowie des-sen „überdurchschnittliches Engagement fürdie deutsche Forschungslandschaft“.Bereits 1992 war dem damaligen TUHH-Wissenschaftler der Ehrendoktor derUniversität des Saarlandes und 1996 derUniversität Rostock verliehen worden. Als Mitglied des Gründungssenats derTUHH (1979-1982) hat Mahrenholtzwesentlich am Aufbau der damals jüngstentechnischen Universität mitgewirkt. Ab 1982forschte und lehrte er 14 Jahre als Leiter desdamaligen Fachbereichs für Strukturmecha-nik in der Meerestechnik. Von 1983 bis 1989war der Wissenschaftler außerdem Vizeprä-sident der Deutschen Forschungs-gemein-schaft und zuvor, von 1977 bis 1979,Mitglied des Wissenschaftsrats gewesen.1990 erhielt Professor Mahrenholtz dasVerdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstor-dens der Bundesrepublik Deutschland.
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VDI-EHRENMEDAILLE FÜRMARTIN KALTSCHMITT
Prof. Dr.-Ing. Martin Kaltschmitt ist mit derEhrenmedaille des VDI ausgezeichnet wor-den. Der Leiter des Instituts für Umwelt-technik und Energiewirtschaft ist seit 2002
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HOCHSCHULLEHRERPREIS FÜR IRINIA SMIRNOVA
Prof. Dr. Irina Smirnova ist mit demHochschullehrer-Nachwuchspreis derGesellschaft für Chemische Technik undBiotechnologie e.V. – bekannt als DECHE-MA – ausgezeichnet worden. Der mit 1000Euro dotierte Preis wurde der aus St.Petersburg stammenden Wissenschaftlerinfür ihre herausragende Präsentation einesLehrstoffes auf dem elften Hochschullehrer-Nachwuchs-Treffen im Herbst 2008 inKarlsruhe verliehen. „In ihrem Vortrag spie-gelt sich ein tiefes Verständnis von vielseiti-gen Anwendungsgebieten der Thermody-namik“, hieß es in der Laudatio. Smirnovaforscht und lehrt seit vergangenem Sommeran der TUHH.
PROFESSORENTITEL FÜR HANS P. DÜKER UND WERNER SITZMANN
Die TUHH hat Hamburgs Hafenbaudirektora. D., Dr.-Ing. Hans Peter Dücker, sowie Dr.-Ing. Werner Sitzmann im Herbst 2008 denakademischen Titel „Professor” verliehen.Damit werden die außerordentlichenLeistungen zweier Experten geehrt: dieDükers in der Hafenplanung sowie imHafenbau und die Sitzmanns in denIngenieurwissenschaften, speziell bei derExtrusion und Pelletierung von Biomassen. Dr. Hans Peter Düker gilt als ausgewiesenerFachmann für Hafen-, Bau-, Verkehrs-sowie Wirtschafts- und Hafenmanagement-fragen. „Der promovierte Bauingenieur hatsich in herausragender Weise für dieVernetzung von Wirtschaft und Wissen-schaft im Bereich Hafen eingesetzt“, sagteLaudator Prof. Dr. Viktor Sigrist, Leiter desInstituts für Massivbau. Kooperationen mit
der TUHH zur gemeinsamen Lösung aktuel-ler Fragestellungen, vor allem im Hafenbau,in der Verkehrsplanung und Logistik sowieim Hochwasserschutz sind Ausdruck diesesEngagements. Dücker lehrt seit 1999 an derTUHH auf dem Gebiet „Geotechnik imStrom- und Hafenbau". Sein Sachverstandund wissenschaftliches Interesse fließenauch in das von der Deutschen Forschungs-gemeinschaft geförderte Graduiertenkolleg„Seehäfen für Containerschiffe zukünftigerGenerationen" ein.
gemacht, da diese Reaktion den Weg vomBioethanol zum Ethylen als Rohstoff für diechemische Industrie bahnt. Dies könnte einwesentliches Element einer zukünftigenBioraffinerie werden”, sagt SitzmannsDoktorvater, Emeritus Prof. Dr.-Ing. JoachimWerther.
Dr. Werner Sitzmann, ebenfalls Dozent ander TUHH, ist Technischer Leiter der FirmaAmandus Kahl in Reinbek bei Hamburg, einauf die Verarbeitung von Getreide, Reis undBiomasse spezialisierter Anlagenhersteller.Sitzmann war 1986 der zweite Promovendder TUHH. Seine mit „sehr gut“ bewerteteDissertation ist heute von ungeahnterAktualität: Der gebürtige Oberfranke be-schäftigte sich mit der katalytischen Dehy-dratisierung von Ethanol zu Ethylen. „Wasvon ihm damals eher als Modellreaktion zumStudium von Vorgängen des Wärme- undStoffaustausches in Wirbelschichten und zurModellierung von Wirbelschicht-Reaktorengesehen wurde, hat in jüngster Zeit Furore
Werner Sitzmann
Hans Peter Dücker
Obmann des Fachausschusses „Regenera-tive Energien“ der VDI-Gesellschaft Energie-technik und hat zahlreiche Aktivitäten aufdiesem Gebiet – wie Richtlinien, Fachta-gungen, Informationsschriften, parlamentari-sche Gespräche – initiiert und unterstützt.„Durch seine Persönlichkeit, sein Engage-ment und sein Wissen ist es ihm stets gelun-gen, die Wahrnehmung des Verbandes inder Öffentlichkeit zu stärken und als dessenSprecher voranzutreiben“, heißt es in derLaudatio. Mit der Ehrenmedaille zeichnet derVDI seit 1959 besonders verdiente Mitglie-der sowie ehrenamtliche Mitarbeiter undhervorragende Persönlichkeiten des öffentli-chen Lebens aus. In der Sparte „Energie-technik“ ist Kaltschmitt der 28. Träger derVDI-Ehrenmedaille.
ANDREAS LIESE IM KATALYSE-VORSTAND
Prof. Dr. Andreas Liese ist in den Vorstandder Deutschen Gesellschaft für Katalysegewählt worden. Im September 2008gegründet, zählt diese bereits 850 Mitglieder– vom Grundlagenforscher bis zum Anla-genentwickler in den Disziplinen Biologie,Chemie und Ingenieurwissenschaften. DieKatalyse ist eine Querschnittstechnologie,der zunehmend mehr Bedeutung zukommt:Die Nachfrage nach ökonomischen, undökoeffizienten Prozessen in der Chemie- ,Pharma- und Lebensmittelindustrie erfordertdie interdisziplinäre Zusammenarbeit, umForschungsergebnisse schneller in Produkteumsetzen zu können. Gerade im Bereich der Ressourcengewin-nung, aber auch in der Pharma- undLebensmittelindustrie werden wichtigeImpulse von dieser Disziplin erwartet.Professor Andreas Liese ist außerdem seitKurzem Vorsitzender des ebenfalls neugegründeten „GemeinschaftsausschussesBiotransformation“ innerhalb der Gesell-schaft für Chemische Technik und Biotech-nologie e.V. – bekannt als DECHEMA.
Martin Kaltschmitt
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kommen & gehen48
Irina Smirnova
Als jüngste Professorin der Ingenieurwissen-schaften in Deutschland hat Irina Smirnovaim Juli 2008 mit 31 Jahren die ProfessurThermische Verfahrenstechnik und dieLeitung des gleichnamigen Instituts angetre-ten. Sie forscht auf den Gebieten derThermodynamik und Verfahrenstechnik imBereich „Life Science“. Ihr Ziel ist es,bewährte Methoden der Ingenieurwissen-schaften auf die Pharmazie, Medizin undBiotechnologie zu übertragen. Der Schwerpunkt ihrer Forschung sindAerogele: Dieser leichteste Feststoff derWelt eignet sich hervorragend als Träger-material für Pharmazeutika: Der hochporöseFestkörper nimmt besonders gut Medika-mente auf und gibt diese minutiös an denKörper ab. Noch ist jedoch die erforderlicheAdsorption unter hohem Druck zeit- undkostenaufwändig. Vor allem fehlenVorhersagen, wie und in welcher Zeit sichaufgenommene Pharmazeutika im Körperverteilen. Der endgültige Nachweis kann erstdurch Tierversuche erbracht werden.Alternativ dazu wird die russischeWissenschaftlerin einige dieser hochkom-plexen Prozesse mit Hilfe der Thermodyna-mik modellieren, am Rechner nachbildenund sich auch auf diesem aufwändigenBerechnungsweg der Problemlösungnähern. Smirnova wird außerdem die Forschungs-
arbeiten ihres Vorgängers Prof. Dr.-Ing. GerdBrunner fortsetzen und gemeinsam mitanderen Wissenschaftlern der TUHH neueverfahrenstechnische Wege für dieVerwertung von Biomasse aus Abfällen ent-wickeln. Zurzeit wird Bioethanol darausgewonnen, Ziel ist es jedoch, die dabeianfallenden Reststoffe einer höherwertigenVerwertung zuzuführen.Geboren in St. Petersburg, kam Dr.Smirnova 1999 als Doktorandin ausRussland an die TU Berlin, wo sie drei Jahrespäter ihre Promotion mit dem Prädikat„summa cum laude" abschloss. Nach einemAuslandsaufenthalt in Südkorea begann sieihre Habilitation in Berlin. Anschließend folg-te sie ihrem Doktorvater, Prof. Dr. WolfgangArlt, an den Lehrstuhl für ThermischeVerfahrenstechnik nach Erlangen, wo sie biszur Rufannahme an die TUHH tätig war. Inihrer kurzen Laufbahn hat die Wissen-schaftlerin in 23 Publikationen renommierterWissenschaftsmagazine veröffentlicht unddrei Patente angemeldet. Irina Smirnova ist Mutter eines zweieinhalbjährigen Sohnes; die Familie wird ab Augustsüdlich der Elbe in Hamburg wohnen.
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Jüngste Professorin derIngenieurwissenschaften in Deutschland
Ralf God
Dr. Ralf God leitet seit Juli 2008 denStiftungslehrstuhl für Flugzeug-Kabinen-systeme der Airbus Deutschland GmbH an
der TUHH mit Sitz im TechnologiezentrumHamburg-Finkenwerder. Mit der Einrichtungdes Stiftungslehrstuhls hat die TUHH ihreLuftfahrtforschung und die seit Jahrenbewährte Forschungspartnerschaft mitAirbus erweitert. Komfort, Service und Sicherheit sindThemen des neuen Lehrstuhls. Innovativeund energieeffiziente Beleuchtungssysteme,Entertainment- und Infotainmentsysteme,die Internetverbindung für den Laptop oderdas Gespräch über das Mobiltelefon wäh-rend des Fluges gehören zu den Komfort-und Servicethemen der Zukunft. DieWissenschaftler des neuen Instituts werdensich außerdem mit Aspekten der Sicherheitsowie der Effizienz bei Betrieb, Wartung undReparatur von Kabinensystemen beschäfti-gen. Moderne Mikrosysteme bieten neueMöglichkeiten zur Steuerung oder Überwa-chung, und sogenannte Identifikationstech-nologien tragen zur papierlosen Online-Dokumentation von Prozessen bei. Vor seiner Rufannahme hat Ralf God in zweisehr unterschiedlichen Disziplinen derHightech-Industrie Erfahrungen gesammelt.Der heute 41-jährige Wissenschaftler absol-vierte sein Chemiestudium in Würzburg.Nach seiner Promotion 1996 war er vierJahre in Berlin als Abteilungsleiter imApparatebau in der chemisch-pharmazeuti-schen Industrie tätig. Danach wechselte erdie Branche und war acht Jahre – bis zu sei-ner Rufannahme – in verantwortlicher Positi-on in der Forschung und Entwicklung beider Mühlbauer AG im Bereich derMikroelektronik tätig. God verfügt über eine Vielzahl internationa-ler Kontakte sowie grundlegende Kennt-nisse in luftfahrtrelevanten Querschnitts-gebieten: vor allem in der Mikrosystem-technik, der Brennstoffzellen-Technologie,der Radio-Frequenz-Identifikation (RFID),der Display- und Beleuchtungstechniksowie auf dem Gebiet neuer Werkstoffe,speziell der Funktionspolymere. Er istMitgründer des Zentrums für Sicherheits-forschung des TÜV Nord Aviation und derTU Berlin sowie Vorstandsmitglied derOrganic Electronics-Association (OE-A).
Der gebürtige Baden-Württemberger lebtnach seinen beruflichen Stationen in Berlinund Dresden heute in seiner neuenWahlheimat Hamburg an der Elbe inFinkenwerder.
Joseph Pangalos
Prof. Dr.-Ing. Joseph Pangalos tritt am 31.März 2009 in den Ruhestand. Der Leiter desInstituts für Technik, Arbeitsprozesse undBerufliche Bildung hat die noch jungeDisziplin der Gewerblich-TechnischenWissenschaften innerhalb der Erziehungs-wissenschaften in Norddeutschland überzweieinhalb Jahrzehnte entscheidend mit-geprägt. Seine Berufung zum Hochschullehrer 1982erfolgte an der Erziehungswissenschaft-lichen Fakultät der Universität Hamburg.Zuvor war der promovierte Regelungstech-niker in leitender Position bei der AEG tätig.An der Universität leitete er das Institut fürGewerblich-Technische Wissenschaftenund gestaltete federführend die Umstruk-turierung der Gewerbelehrerausbildung inHamburg, in deren Folge die Gewerblich-Technischen Fachrichtungen 1995 an dieTU verlagert wurden. Dort ist es ihm gelun-gen, diese als eigenständige Wissen-schaftsdisziplin im gleichnamigen Dekanatzu etablieren.Im Mittelpunkt seiner wissenschaftlichenArbeiten standen die Erforschung desWissens und Könnens von Facharbeitern imArbeitsprozess sowie die Entwicklung vonCurricula in der Lehrerausbildung derGewerblich-Technischen Fachrichtungen,speziell auch für die neuen Berufe, die der
Uwe Neis
Prof. Dr.-Ing. Uwe Neis ist am 1.Oktober2008 nach Vollendung seines 65.Lebensjahrs aus dem aktiven Dienst ausge-schieden. 1993 folgte der promovierteBauingenieur dem Ruf an die TUHH an dendamaligen Arbeitsbereich Gewässerreini-
gungstechnik, heute Institut für Abwasserwirtschaft und Gewässerschutz. Nach seiner Promotion 1974 an der Univer-sität Karlsruhe arbeitete er als Oberingenieuram dortigen Institut für Siedlungswasser-wirtschaft weiter an wissenschaftlichenThemen des Wasser- und Abwasserbe-reichs. Die Umsetzung seines Wissens zurEntwicklung praktischer Problemlösungenim zentralen Lebensbereich Wasserbeschäftigten ihn zunehmend, zunächst alsProjektleiter in Ägypten. Im Auftrag derGesellschaft für Technische Zusammen-arbeit (GTZ) übernahm er von 1986 bis 1992die Leitung eines Projektes der Wasserver-sorgung in Burundi, Afrika. Außerdem bauteNeis für die GTZ von 1996 bis 1998 auf derKaribik-Insel Saint Lucia eine regionaleUmweltberatungsinstitution auf.An der TUHH hat Professor Neis seineForschung über die Rolle partikularerSubstanzen im Wasser/Abwasser weiterge-führt. Suspendierte Feststoffe haben wegenihrer Schadstoffanreicherung für Gewässerund Wasseraufbereitung große Bedeutung.Daraus entstanden zwei wesentlicheForschungsgebiete: die Entwicklung einesneuen Verfahrens zur Abwasserreinigung inLändern des Südens mit symbiotischerAlgen-Bakterienbiomasse sowie die Des-integration von Biomasse zur Intensivierungdes biologischen Abbaus. Heute besondersaktuell: beide Verfahren ermöglichen einegesteigerte Energiegewinnung aus Bio-masse. Seine Erforschung und marktreifeEntwicklung eines Hochleistungs-Ultra-schallsystems zur Behandlung von Bio-masse, Wasser und Abwasser führte 2001zur Gründung der Firma „Ultrawaves“. Fürdieses Hochleistungs-Ultraschallgerät fürdie Umwelttechnik wurde „Ultrawaves“2006 mit dem Innovationspreis der deut-schen Industrie ausgezeichnet. Heute wirddiese Technologie weltweit großtechnisch inKlärwerken und Biogasanlagen eingesetzt. Auch die Lehre gestaltete der Hochschul-lehrer Uwe Neis entscheidend mit: So war ermaßgeblich an der Planung und Einrichtungdes TUHH eigenen „International Master-Program Environmental Engineering“ sowiedes „Joint Environmental Master inEnvironmental Sciences“ (JEMES) beteiligt.Letzteres fand auch dank Neis Aufnahme indas europäische Exzellenzprogramm„Erasmus Mundus“.
technische Fortschritt hervorbringt. Pangalos ist Verfasser grundlegender kon-zeptioneller Veröffentlichungen derGewerblich-Technischen Wissenschaftensowie der Gewerbelehrerausbildung, die erstets in Kooperation mit beruflichen Schulenumgesetzt hat. Der Hochschullehrer betreu-te an seinem Institut zahlreiche Dissertation-en (Technik, berufliche Arbeitsprozesse,berufliche Bildungsprozesse). SeinEngagement für die Hochschulausbildungder Berufsschullehrer belegt auch seinEinsatz in der Arbeitsgemeinschaft derHochschulinstitute für Gewerblich-Tech-nische Berufsbildung. Stets stand imMittelpunkt seines Ansatzes die Förderungder Studierenden zu größtmöglicher Selbst-ständigkeit und Handlungsfähigkeit in beruf-lichen Situationen.Professor Pangalos, in Griechenland gebo-ren und aufgewachsen, hat sich als TUHH-Beauftragter im Landesschulbeirat sowie ander TUHH als Koordinator für Fremd-sprachen eingesetzt. Bei der Gestaltung derelf neuen Studiengänge, die die Umstellungauf die Bachelor- und Master-Abschlüssemit sich bringen, wird der menschlich undfachlich sehr geschätzte Institutsleiter seinenKollegen weiterhin als Berater zur Verfügungstehen.
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NORDMETALL-PREIS
Ulf Pilz vom Institut für Regelungstechnik istTräger des Nordmetall-Preises der Metall-und Elektroindustrie 2008. Der Elektro-technik-Ingenieur erhielt 2500 Euro für seineDiplomarbeit über Verbesserungen anDruckmaschinen. Dem 28-Jährigen gelanges, die im Bogen-Offset-Druck eingesetzten„Papiergreifer“ schneller und außer-dem auch genauer zu machen: InKooperation mit der HeidelbergerDruckmaschinen AG gelang ihm dieVerbesserung der Regelung desLinearantriebs und damit eine 20-fach präzisere Positionierung derGreifer. Dadurch können Papier-bögen künftig schneller und effizien-ter bedruckt werden.Verliehen wurde diese Auszeichnungzum ersten Mal seit zwei Jahrzehn-ten nicht an der TUHH, sondernbeim traditionellen Nordmetall-Martinsgansessen am 11. Novemberim Hamburger Congress Centrum.„Kreative und kluge Ingeni-eure sinddie Voraussetzung dafür, dassDeutschland auch in 20 Jahren nochSpitzentechnologie in alle Welt liefernkann“, sagte der Vorsitzende derNordmetall-Stiftung, Wolfgang Würst, vor
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Geehrt wurden für herausragende Leistungen an der TUHH: Karin Dietl,Christian Gurr, Ulf Pilz, Christian Renner, Eike Higgen, Jörg Luedtke, Jan-Georg Rosenboom, Agata Rosol, Sebastian Müller, Dr. Steffen Maus.
AMELIA EARHARTFELLOWSHIP AWARD
Karin Dietl hat als erste Hamburgerin denmit 10 000 US-Dollar dotierten AmeliaEarhart Fellowship Award von ZontaInternational erhalten. Die Nachwuchswis-senschaftlerin forscht seit 2006 inKooperation mit Airbus auf dem Gebiet vonFlugzeug-Kühlsystemen und arbeitet amInstitut für Thermofluiddynamik bei Prof. Dr.-Ing. Gerhard Schmitz an ihrer Dissertationüber neue Konzepte zur Kühlung elektroni-scher Systeme. „Dieser Preis für eine Hamburger Nach-wuchswissenschaftlerin ist Ausdruck desgroßen Innovationspotenzials, das Frauen inWissenschaft und Forschung haben“, sagteHamburgs Wissenschaftssenatorin Dr.Herlind Gundelach beim Senatsempfang am22. Oktober 2008 im Hamburger Rathausanlässlich der Verleihung der Auszeichnungim Kaisersaal. Karin Dietl sei ein Vorbild fürFrauen. Christiane Leiska, Präsidentin desZonta Clubs Hamburg-Elbufer, sagte, dassdie TUHH-Promovendin einmal mehr die
Kompetenz von Mädchen undjungen Frauen in technischenBerufen unter Beweis stelle.TUHH-Präsident Prof. Dr.-Ing.habil. Edwin Kreuzer nannte die27-jährige Ingenieurin „ein hervor-ragendes Beispiel für dieFörderung des wissenschaftli-chen Nachwuchses an der TUHHin dem für Hamburg wichtigenWirtschaftszweig Luftfahrt“. Karin Dietl kam 2001 von Ulmnach Hamburg an die TUHH, umGeneral Engineering Science zustudieren. Seit 2006 entwickelt
sie neue Technologien zur energiesparen-den Kühlung elektronischer Anlagen anBord von Flugzeugen. In ihrer Dissertationim Rahmen des Europäischen Forschungs-projekts MOET (More Open ElectricalTechnologies) erstellt sie entsprechendeSimulationsmodelle. An der TUHH ist KarinDietl derzeit eine von mehr als 100Ingenieurinnen, die ihrem Studium einePromotion folgen lassen. Die Nachwuchswissenschaftlerin der TUHHist die 44. Frau in Deutschland, die denAmelia Earhart Fellowship Award erhaltenhat. Der Preis wird von Zonta Internationalseit 1938 jährlich an 35 Frauen aus der Luft-und Raumfahrt verliehen – zu Ehren derweltweit ersten Pilotin: Amelia Earhart star-tete 1928 als erste Frau zu einer Atlantik-Überquerung in einem Flugzeug. Die Pilotinaus Boston gehörte zu den erstenMitgliedern des 1919 in den USA gegründe-ten Zonta Clubs. Heute treffen sich rund umdie Welt berufstätige Frauen in leitenderoder selbstständiger Position in ZontaClubs. Ihr oberstes Ziel ist die Förderungvon Frauen in verschiedenen gesellschaftli-chen Bereichen.
WEINBLUM-PREIS
Christian Gurr ist während der Jahreshaupt-versammlung der SchiffbautechnischenGesellschaft in Hamburg im November2008 mit dem Georg-Weinblum-Preis aus-gezeichnet worden. Der 33-jährige Ingenieurerhielt den mit 3000 Euro dotierten Preis fürseine Dissertation am Institut für Energie-technik im Bereich Schiffsmaschinen überdie Lagerung von Propellerwellen in Schif-fen. Meldungen über Schäden an den Lagernvon Propellerwellen waren Anlass, sich imInstitut für Energietechnik im BereichSchiffsmaschinen mit diesem Thema aus-einanderzusetzen. Diese Schäden tratenmeist nach Kursänderungen bei hohenSchiffsgeschwindigkeiten auf und verur-sachten erhebliche Folgekosten. Unter-suchungen der Bedingungen im hinterenStevenrohrlager für Ein- und Mehrpropeller-schiffe unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. HorstRulfs bestätigten, dass Kursänderungen beihoher Geschwindigkeit die hydrodynami-schen Kräfte am Propeller beeinflussen unddadurch die Betriebssicherheit der La-gerung gefährden können. Der Doktorandentwickelte ein Rechenprogramm, mit demdie hydrodynamischen Druckverhältnisse imÖlfilm der Lager bei einem instationärenBetrieb, wie ein Kurswechsel ihn darstellt,simuliert und Änderungen in derKonstruktion bewertet werden können.Dieses Programm ist inzwischen beim Baugroßer Passagierschiffe mit zwei Propellernfür die Konstruktion der Stevenrohrlagererfolgreich eingesetzt worden.Der nach Paul Georg Weinblum (1897-1974), deutsch-baltischer Ingenieur undSchiffbauforscher, benannte Preis wird jähr-lich an Ingenieure mit herausragenden Leis-
tungen in Dissertationen über Schiffstechnikverliehen. Christian Gurr arbeitet seit Ende 2006 in derAbteilung Antriebsanlagen der Germa-nischen Lloyd AG in Hamburg und ist dortvorrangig mit Propulsionssystemen – zumBeispiel Getrieben, Antriebswellen, Kupp-lungen – beschäftigt.
mehr als 600 Vertretern der mittelständi-schen Wirtschaft zum Auftakt derPreisverleihung, mit der der Verband jährlichwissenschaftlich hervorragende und praxis-bezogene Diplom- und Doktorarbeiten derTUHH belohnt.Pilz promoviert inzwischen am TUHH-Institut für Regelungstechnik unter Leitungvon Prof. Dr.-Ing. Herbert Werner überQuadrokopter. Die vierrotorigen Flugobjekte– ähnlich einem Hubschrauber – die senk-recht in der Luft stehen können, werdenzum Beispiel eingesetzt, um aus großerHöhe Fotos machen zu können. Pilz’ Themalautet: „Formationsregelung von Multi-Agenten-Systemen am Beispiel vonQuadrokoptern".
DIPLOMPREIS DER STIFTUNG
Christian Renner hat den mit 1500 Eurodotierten Diplompreis 2008 der Stiftung zurFörderung der TUHH erhalten. Dr. HermannJ. Klein, Vorsitzender der Stiftung undMitglied des Vorstands der GermanischenLloyd AG, überreichte den Preis am 27.Oktober im Rahmen der traditionellenVortragsveranstaltung „Impulse“. In seiner mit einer glatten 1 bewertetenArbeit untersuchte Christian Renner amInstitut für Telematik unter Leitung von Prof.Dr. Volker Turau drei herkömmlicheVerfahren zur Optimierung drahtloserSensor-Netzwerke im Hinblick auf ihre
Geschwindigkeit im Datentransport sowieauf ihren Energieverbrauch. Auf dieser Basisentwickelte der 26-Jährige dann selbst einneues Modell, das besonders in großenNetzen den geringsten Energieverbrauchaufwies und am schnellsten die Daten ein-sammelte. Dies ergab ein durchSimulationen am Computer gewonnenerVergleich der vier Verfahren. Zum Einsatzkommen diese drahtlosen Netzwerke,bestehend aus einer Vielzahl zigaretten-schachtelgroßer Sensorknoten, zum Bei-spiel bei der Überwachung von Containernsowie bei Umweltmessungen und in derMedizin, wo diese Elektronik in Kliniken beider Betreuung schwerkranker Patienten ein-gesetzt wird. In seinem Promotionsthemabeschäftigt sich der Informatik-Ingenieur mitder Entwicklung einer intelligenten Steuer-
ungs-Software für energiebewussteGeräte, die aus regenerativenQuellen gespeist werden.
VORDIPLOMPREISE DERDOW CHEMICAL, SHELLOIL UND GEA BREWERYSYSTEMS
Eike Higgen, Jörg Luedtke und Jan-Georg Rosenboom sind für ihreexzellenten Leistungen in derVerfahrenstechnik beim ersten„Industry Experience Day“ an derTUHH von den daran beteiligtenFirmen, Dow Chemical Deutschland,Tuchenhagen Brewery SystemsGmbH und Shell Deutschland OilGmbH, ausgezeichnet worden. Als
Jahrgangsbeste ihres Studiengangs erhiel-ten die Studenten den Vordiplompreis inHöhe von jeweils 1000 Euro. Alle drei haben2006 ihr Studium an der TUHH aufgenom-men: Rosenboom studiert Biotechnologie-Verfahrenstechnik, Luedtke Energie- undUmwelttechnik, Higgen Verfahrenstechnik. Die Preisverleihung am 13. Januar warAuftakt des ersten „Industry ExperienceDay“ mit Firmenpräsentationen, Vorträgensowie einer Podiumsdiskussion mit Absol-venten der TUHH, die heute als Ingenieure indiesen Unternehmen tätig sind. DowDeutschland verleiht seit mehr als zehnJahren an der TUHH den Dow-Vordiplom-preis an Verfahrenstechnik-Studierende mitden jeweils besten Abschlussnoten.
Karin Dietl (Mitte), Senatorin Dr. Herlind
Gundelach (rechts) und Christiane Leiska.
Ulf Pilz (rechts) und Dr. Thomas Klischan,
Hauptgeschäftsführer Nordmetall.
Christian Renner (links) und Professor Volker Turau.
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BACHELOR-AWARD DER IEEE
Sebastian Müller hat für seine Bachelor-Arbeit am Institut für TheoretischeElektrotechnik den „2008 Best BachelorThesis of the Year Award" der deutschenSektion für Elektromagnetische Verträglich-keit des internationalen Institute of Electricaland Electronics Engineers IEEE, weltweiterBerufsverband von Ingenieuren der Elektro-technik und Informatik, erhalten. Die Preis-
verleihung fand am 19. November 2008 inder Leibniz Universität in Hannover statt. Der 22-Jährige studiert im neunten Semes-ter Elektrotechnik in der StudienrichtungTechnische Informatik mit dem Schwer-punkt Wissenschaftliches Rechnen. Erabsolviert parallel dazu am Northern Instituteof Technology ein Studium zum Master ofBusiness Administration in TechnologyManagement (S.24). In seiner preisgekrön-ten Bachelor-Arbeit beschäftigte sich Müllermit numerischen Verfahren zur Berechnungvon elektrischen Leiterbahnen, wie diesezum Beispiel in PCs oder Servern vorkom-men. Müller hat sein Studium im bundesweit einzigartigen Studiengang AllgemeineIngenieurwissenschaften 2004 an der TUHHbegonnen. Im Mai 2007 erhielt der passio-nierte Schachspieler aus Hamburg alsJahrgangsbester seines Studiengangs denThyssen-Krupp-Award.
DAAD-PREIS
Agata Rosol hat den an der TUHH zum elf-ten Mal verliehenen Preis des DeutschenAkademischen Austauschdienstes (DAAD)erhalten. Die aus dem polnischen Stargardstammende Studentin erhielt diese mit 1000Euro dotierte Auszeichnung während derSemestereröffnungsfeier am 20. Oktober2008 für ihr Engagement bei der Integrationausländischer Studierender. Allein dieTatsache, dass die Studentin des Studien-gangs Informatik-Ingenieurwesen außerihrer Muttersprache Polnisch auch Englisch,Deutsch und Spanisch fließend spricht, kamihr als Tutorin für ausländische Studierendezugute. Die 27-Jährige engagiert sich seit Beginnihres Studiums 2001 im „Welcome“-Programm für ausländische Erstsemester.Diese begleitet sie vor allem während derersten Studienmonate mit Rat und Tat.„Agata Rosol zeigt sich sehr motiviert, denneu ankommenden Studierenden eineOrientierungshilfe zu bieten. Ihr freundlichesund kompetentes Auftreten wird ebensogeschätzt wie ihre Kooperationsbereitschaft
und Zuverlässigkeit“, sagte TUHH-Präsident Prof. Dr.-Ing. habil.Edwin Kreuzer in seiner Laudatio.Wenn die Studentin in wenigenMonaten mit ihrem Studium fertigist, will sie erste Berufserfahrungenin Hamburg sammeln, später dannin einem internationalen Unterneh-men in ihrer Heimat arbeiten. Washat die ehemalige Gesamt-schülerin veranlasst, in Deutsch-land an der TUHH zu studieren?„Die TUHH ist bekannt in derWelt“, sagte sie, lobt den „schönenCampus“, dessen Internationalität,räumliche Überschaubarkeit undvor allem die „optimale Betreu-
ung“. Die bisherigen DAAD-Preisträger derTUHH kamen aus Kamerun, Jordanien,Marokko und der Türkei.
DWV-INNOVATIONSPREIS
Der Deutsche Wasserstoff- und Brennstoff-zellen-Verband (DWV) hat Dr. Steffen Mausfür seine Dissertation am Institut fürProzess- und Anlagentechnik den DWV-Innovationspreis „Wasserstoff und Brenn-stoffzellen“ verliehen. Die mit 1000 Eurodotierte Auszeichnung wurde Dr. Maus, deran der TU Kaiserlauten Physik studierte,anlässlich der DWV-Mitgliederversammlungin Leuna verliehen. Die Arbeit wurde wissen-schaftlich von Prof. Dr.-Ing. J. Hapke undDr.-Ing. Ch. Na Ranong betreut. Thema der preisgekrönten Doktorarbeit ander TUHH in Kooperation mit der DaimlerBenz AG war die „Modellierung und Simula-tion der Betankung von Fahrzeugbehälternmit komprimiertem Wasserstoff“. Mausgelang die Entwicklung eines thermodyna-mischen Modells, welches den Prozess derBetankung eines Fahrzeugs mit komprimier-tem Wasser-stoff bei einem Druck von bis zu875 bar beschreibt. Bisher fehlte diesesgenaue Verständnis thermodynamischerEinzelheiten des Füllvorgangs.
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Die GEA Brewery Systems und ShellDeutschland Oil engagieren sich zum erstenMal in dieser Form in der Nachwuchsförde-rung an der TUHH. Initiiert wurde der„Industry Experience Day“ vom Leiter desInstituts für Technische Biokatalyse, Prof.Dr. Andreas Liese.
Agata Rosol und TUHH-Präsident Edwin
Kreuzer
Eike Higgen (von links), Jörg Luedtke und
Jan-Georg Rosenboom.
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„Die Erfindung des Problems ist wichtiger als die Erfindung der Lösung; in der Frage liegt mehr als in der Antwort”.
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Dr. Karl-Andreas Feldhahn,
Mitglieder der Stiftung zur
Förderung der TUHH, gehört
zu den geistigen Vätern des
Infotronik/Mechatronik-
Programms. (bri)
Niko Davids (Prof. Nedeß) Workflow-Management inProduktentwicklungsprojekten derInvestitionsgüterindustrie
Uwe Lehmann (Prof. J. Müller)Miniaturisierter Gaschromatograph basierend auf einer plasmapolymerisiertenstationären Phase
Lutz Hilterhaus (Prof. Liese)Entwicklung eines Reaktorkonzeptes zurenzymatischen Herstellung neuartiger Öle
Andreas Loöffler (Prof. Kainer)Charakterisierung des Umformverhaltensvon Magnesium-Knetlegierungen fürgeschmiedete Fahrzeugräder
Frank Blömeling (Prof. Voß)Multi-Level Substructuring Methods forModel Order Reduction
Jens Heidemann (Prof. Albrecht)Ermüdungsrissausbreitung in hochfestenAluminium- und Titanlegierung bei periodi-schen Überlasten
Sebastian Boßung (Prof. Schmidt)Conceptual Content Modelling –Languages, Applications and Systems
Frank Köneke (Prof. Wichmann)Veränderungen des gelösten organischenKohlenstoffs (DOC) im Verlauf derAufbereitung reduzierten Grundwassers
Kai Redemann (Prof. Werther)Ash Management in Circulating FluidizedBed Combustors
Jens Ove Lauf (Prof. Gollmann)IT-Sicherheitsarchitektur zurContainerüberwachung
Alexander Konstandin (Prof. Schneider)Simulation of the Constitutive Behavior ofPZT under Electromechanical Loading
Christiane Göpfert (PD Dr. Pörtner)Knorpelherstellung aus Chondrozyten undmesenchymalen Vorläuferzellen für dieBehandlung von Gelenkflächendefekten
Thanikesavan Sivanthi (Prof. Killat)A Formal Framework for Optimizing theDesign of Distributed Real-time EmbeddedSystems
Arne von Drathen (Prof. Meyer)Modulare Modellierung, Planung undSteuerung hierarchischer Fertigungs-systeme auf Basis von Petrinetzen
Alexandre Babo de Almeida Paiva
(Prof. Brunner) Process design for biocatalytic separation of isomers usingSupercritical fluids
Jan Kraaier (Prof. Killat)Modeling User Mobility fort he Simulation ofWireless Ad Hoc Access Networks
Björn Lindner (Prof. Otterpohl)The Black Water Loop: Water Efficiencyand Nutrient Recovery Combined
Nizar Abdelkafi (Prof. Blecker)Variety-induced Complexity in Mass Cus-tomization – Concepts and Management
Jacek Swiostek (Prof. Kainer)Erweiterung der Prozessgrenzen beimStrangpressen von Magnesiumknetlegie-rungen der AZ-Reihe durch das hydrostati-sche Strangpressverfahren
Michael Wessel (Prof. Möller)Flexible und konfigurierbare Software-Architekturen für datenintensive ontologie-basierte Informationssysteme
Nicole Linke (Prof. J. Müller)Elektronenstrahlrekristallisierte Silicium-Solarzellen auf Glas-Substraten: Betrach-tung von Struktur und Grenzflächen
Torsten Laser (Prof. Bormann)Einfluss von intermetallischen Phasen in derMagnesiumknetlegierung AZ 31 aufRekristallisation, Texturausbildung undmechanische Eigenschaften
Thiemo Stadler (Prof. ter Haseborg)Modellierung und Simulation ausgedehnterMassestrukturen
Marco Doms (Prof. J. Müller)Treibmittel-Vakuumpumpe inMikrosystemtechnik
Ralf-Peter Herber (Prof. G. Schneider)Characterization of ferroelectric propertieswith scanning probe microscopy and syn-thesis of lead-free ceramics
Carsten Greißner (Prof. Carl)Konzeption und experimentelleUntersuchung geregelter Bugfahrwerks-funktionen durch ein elektro-hydrostati-sches Versorgungsmodul
Martin Rada (Prof. Pasche)Trinkwassermanagement an Bord vonFlugzeugen
Mirko Schlegelmilch (Prof. Stegmann)Geruchsmanagement - Methoden zurBewertung und Verminderung vonGeruchsemissionen
Christian Weissenborn (Prof. Fricke)Material and Failure Models for SPS Sand-wich Plates Subjected to Extreme Loads
Saadia Faisal (Prof. Werner)Discrete-Time Modelling of Gene Networksby Zhegalkin Polynomials
Jianjun Ran (Prof. Rohling)Signal Processing, Channel Estimation andLink Adaptation in MIMO-OFDM Systems
Marco Schmitt (Prof. Malsch)Trennen und Verbinden SoziologischeUntersuchungen zur Theorie desGedächtnisses
Moritz Katzer (Prof. Antranikian)Production and characterization of ther-mostable cellulases from metagenomicgene libraries
Florian König (Prof. Grabe)Zur zeitlichen Traglastermittlung vonPfählen und der nachträglichen Erweiter-ung bestehender Pfahlgründungen
Hagen Frank (Prof. Kainer)Untersuchungen zum Einfluss des Gefügesauf die Eigenschaften von Magnesium-legierungen hergestellt über Semi-Solid-Verfahren
Patrick Hupe (Prof. Schmidt)Informationsintensive Prozesse über hete-rogenen Arbeitsumgebungen
Frank Möbius (Prof. Sigrist)Kraft-Verformungsverhalten von umschnür-tem Stahlbeton
Chunjiang Yin (Prof. Rohling)Convergence Techniques in a Multi-Stan-dard Mobile Communication Environment
John Rajeev Ojha (Prof. Singer)Modelling of Patch Antennas Using IntegralEquations
Viki Müllerwiebus (Prof. Schünemann)Beitrag zur Koplanar-Schaltungstechnik fürkurze Millimeterwellen
Matthias Hoffmann (Prof. Schu?nemann)Development of a multichannel RF fielddetector fort he LLRF control of FLASH
Susanna Voges (Prof. Eggers)Prozessintensivierung durch die Einlösungvon verdichteten Gasen in Flüssig-Feststoffsysteme
Maike Dziomba (Prof. Dobberstein)Städtebauliche Großprojekte der urbanenRenaissance - Die Phase der Grundstücks-verkäufe und ihr Einfluß auf denProjekterfolg
Kolja Sören Eger (Prof. Killat)A Pricing Approach to Distributed ResourceAllocation in IP and Peer-to-Peer Networks
Nils Kurlemann (Prof. Liese)Evaluation of C-C bond coupling enzymesas reversibly immobilized biocatalysts andfor the application in a coupled asymmetricalkene oxidation
Aymeé Lisette Michel de Arevalo
(Prof. Eggers) Phytosterol enrichment invegetable oil by high pressure processing
Daniel Arno Schwier (Prof. Werther)Zum Einfluß von Parameterunsicherheitenbei der Simulation komplexerFeststoffprozesse
Marc Voßbeck (Prof. Maier)Ein Beitrag zur Anwendung der Zuverläs-sigkeitstheorie im konstruktiven Glasbau
Olaf Krusemark (Prof. J. Müller)Injektionssystem und Massenflussregler inMikrosystemtechnik für die Gaschroma-tographie
Shuyan Zhao (Prof. Grigat)Face Analysis under Near InfraredIllumination
Matthias Witt (Prof. Turau)Robust and Low-CommunicationGeographic Routing for Wireless Ad HocNetworks
Sascha Henke (Prof. Grabe)Herstellungseinflu?sse auf aus Pfahlram-mung im Kaimauerbau
Muhammad Razi Abdul Rahman
(Prof. Kasper) High Order Finite Elementsfor Microsystems Simulation
Andreas Rodewald (Prof. Kather)Kohlendioxidemissionsszenarien unterBerücksichtigung zukünftiger Stromerzeu-gungstechnologien
Marc Hensel (Prof. Grigat)Real-Time Noise Reduction of Medical X-Ray Image Sequences
Christian Gurr (Prof. Rulfs)Einfluss instationärer Betriebszustände aufdie Lagerung von Propellerwellen
Marc-André Pick (Prof. Kreuzer)Ein Beitrag zur numerischen und experi-mentellen Untersuchung extremerSchiffsbewegungen
Almy Fithriana Malisie (Prof. Otterpohl)Sustainability assessment an sanitationsystems for low income urban areas inIndonesia
Jörn Einfeldt (Prof. Otterpohl)Schlammbettreaktoren zur nachgeschalte-ten Dentrifikation: Bemessung, Betrieb undModellierung
Wolfgang Sichermannn (Prof. Kreuzer)Zur Simulation und Vorhersage extremerSchiffsbewegungen im natürlichenSeegang
Walther Rathenau, ehemaliger deutscher Reichsaußenminister, Maschinenbau-Ingenieur (1867-1922)
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spektrum fragt Menschen in der TUHH, was sieanderen zum Lesen empfehlen. Stellenmarkt für junge Ingenieure
Bastian Jakob, 27, kommt aus
Frankfurt und studiert seit 2002 Maschi-
nenbau. Seine Lesegewohnheiten verän-
dern sich immer mal wieder, momentan
liest er bevorzugt Krimis – zum Beispiel
„Maigrets erste Fälle“ von Georg Simenon
(Diogenes Verlag).
Nachdem ich viele Romane gelesen habe,
die in irgendeiner Weise das Leben zwi-
schen 20 und Anfang 30 beschreiben,
reichte es irgendwann damit. Durch die
erste Hälfte von „Resturlaub" habe ich
mich noch gequält, von der zweiten dann
die Finger gelassen. Auf der Suche nach
etwas anderem bin ich an Kommissar
Maigret hängen geblieben. Er ist die
Hauptfigur einer großen Krimireihe von
Georges Simenon und arbeitet im Paris
der 20er-Jahre. In „Pietr der Lette" kommt
ein europaweit bekannter Krimineller mit
dem Zug nach Paris, der von Maigret
beschattet werden soll. Doch in der
Hektik eines ersten Mordes entwischt ihm
der Mann. Es beginnt ein Versteckspiel,
das einige überra-
schende Wendun-
gen nimmt und so
die Spannung bis
zum Ende hält.
Kommissar
Maigrets ist eine
angenehme
Abwechslung zu
den Ermittlern, die
man aus heutigen
Krimis kennt.
Kathrin Ellermann, 36 Jahre,
beschäftigt sich am Institut für
Fluiddynamik und Schiffstheorie mit
Schwingungen und Meerestechnik. Privat
liest sie am liebsten historische Krimis,
Romane sowie Reisebücher – zum
Beispiel „Brasilien: Historia von den nack-
ten, wilden Menschenfressern“,
Hans Staden (Edition Erdmann, 2006).
Der historische Reisebericht von Hans
Staden taugt zwar als Reiseführer für das
heutige Südamerika nicht, eine kurzweili-
ge Reiselektüre ist das Buch allemal: Der
junge Hans Staden aus Homberg an der
Efze heuert gegen Mitte des 16. Jahrhun-
derts auf einem portugiesischen Seeräu-
berschiff an, das vor Brasilien französi-
schen Handelsschiffen auflauert. Nach
einem Schiffbruch versucht er, sich an
Land durchzuschlagen. Staden beschreibt
nicht nur das Land, sondern vor allem
seine Erlebnisse: Er begegnet Indianern,
die ihn gefangen nehmen, landet unter
Kannibalen, beobachtet deren Rituale.
Das Wohlwollen
seiner Entführer
erlangt Staden,
als er sich als
Freund der
Franzosen aus-
gibt. Dennoch soll
ihm die „Ehre“
zuteil werden, wie
andere Gefange-
ne als Festmahl
zu enden.
Prof. Dr. Andreas Liese leitet seit
2004 das Institut für Technische Biokatal-
yse. Zum Buch greift der 42-Jährige
Familienvater in seiner Freizeit besonders
dann gern, wenn es sich um Krimis oder
Motivationsbücher handelt – zum Beispiel
„Fish“ von Stephen Lundin, Harry Paul,
Johan Christensen (Goldmann Verlag).
Eines meiner zuletzt gelesenen Bücher ist
Fish! - ein ungewöhnliches Motivations-
buch. Im Mittelpunkt der realen Geschich-
te steht die Abteilungsleiterin Mary Jane,
die bei der Firma First Guarantee die all-
seits ungeliebte interne Abwicklungs-
abteilung im „dritten Stock“ übernehmen
muss. Dort werden Akten absichtlich ver-
legt, die Telefonanrufe nicht beantwortet
oder der Hörer daneben gelegt, und jeder
ist – desinteressiert. In ihrem Frust geht
Mary Jane in ihrer Mittagspause spazieren
über den weltberühmten Fischmarkt in
Seattle, wo sich die mitreißende
Atmosphäre auf die Kunden überträgt
und jeder Spaß an einem eigentlich öden
Job zu haben scheint. Dort lernt sie den
Fischverkäufer
Lonnie kennen,
der ihr die
Geheimnisse der
Motivation vermit-
telt. Die unterhalt-
same Geschichte
regt an, die eigene
Arbeits- und
Lebenseinstellung
zu hinterfragen.
buchtipp56 stellenmarkt 57
Der Stellenmarkt der TUHH unterstütztStudierende und Absolventen bei derKarriereplanung sowie dem erfolgreichenEinstieg ins Berufsleben. Er ist dieSchnittstelle zwischen Studium und Beruf.Auf den folgenden Seiten präsentieren sichFirmen, die qualifiziertes Personal aus demKreis der TUHH suchen.
Bei Interesse an einer Anzeigenschaltung im Stellenmarkt des
Magazins spektrum der Technischen Universität Hamburg-Harburg
wenden Sie sich bitte an:
Anne Gress, Tel. 06243 909-242, E-Mail: [email protected]
oder Norbert Bruder, Tel. 06243 909-220,
E-Mail: [email protected]
VMK-Verlag für Marketing und Kommunikation GmbH & Co.KG;
Faberstrasse 17, 67590 Monsheim, Internet: www.vmk-verlag.de
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