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Projekte 2011/12 Arbeit in Würde Entwicklungszusammenarbeit, die wirkt

Projekte 2011/12 - Le pont · 2016-07-01 · zwischen den Partnerorganisationen und anderen lokalen Akteuren zu fördern. Ab 2011 konzentriert sich Brücke · Le pont in Brasilien

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Projekte 2011/12

Arbeit in Würde Entwicklungszusammenarbeit, die wirkt

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zwischen den Partnerorganisationen und anderen lokalen Akteuren zu fördern.

Ab 2011 konzentriert sich Brücke · Le pont in Brasilien ganz auf den Bundesstaat Piauí, den ärmsten Bundesstaat des Landes. Auch als aufstrebende Wirtschaftsmacht ver-zeichnet Brasilien noch die grösste Ungleichheit zwischen den armen und reichen Bevölkerungsteilen in ganz Lateinamerika, und die Armut ist weiterhin sehr verbreitet.

Informieren Sie sich auf den folgen-den Seiten über die Projekte von Brücke · Le pont. Dank Ihrer Hilfe werden wieder mehr Menschen ihr Leben selber in die Hand nehmen können. Dafür danke ich Ihnen ganz herzlich.

Franziska TheilerGeschäftsleiterin Brücke · Le pont

PS: Zu jedem Projekt kann ein aus-führlicher Projektbeschrieb bestellt werden.

Liebe Leserinnen, liebe Leser

Mit dem Programm «Arbeit in Wür-de» unterstützt Brücke · Le pont in sechs Ländern berufliche Bildung und einkommensschaffende Aktivi-täten und setzt sich für gerechte Ar-beitsbedingungen ein. Für Brücke · Le pont ist es wichtig, dass Men-schen von ihrer Arbeit leben und ih-ren Verdienst unter menschenwürdi-gen Arbeitsbedingungen erwirt-schaften können. Deshalb richtet Brücke · Le pont sein Augenmerk besonders auf Jugendliche und Er-wachsene, damit diese genügend Einkommen erarbeiten und die Ver-antwortung für ihre Kinder wahrneh-men können. In einzelnen Projekten werden arbeitende Kinder auch di-rekt unterstützt. Bei der Berufsbil-dung achtet Brücke · Le pont dar-auf, dass die Ausgebildeten danach auch wirklich eine Arbeit finden, die ihnen hilft, ihre Lebenssituation zu verbessern.

Die rund 35 Projekte wurden 2010 wie geplant umgesetzt und zeigen laut Berichten und dem Augenschein vor Ort gute Resultate. Die positiven Ergebnisse verdanken wir nicht zuletzt den lokalen Koordinatorinnen und Koordinatoren, die die Arbeit von Brücke · Le pont mit viel Professiona-lität und Engagement unterstützen. Als letztes Landesprogramm kann seit 2010 auch Brasilien auf eine Koordi-natorin zählen. Dank ihrer langjährigen Erfahrung in der Entwicklungszusam-menarbeit und den hervorragenden Kenntnissen der lokalen Gegeben-heiten konnte sie ihre Aufgaben von Beginn an bestens wahrnehmen. Eine der Aufgaben besteht darin, den Wissens- und Erfahrungsaustausch

Titelbild:Arbeit in Würde: Dank der Sparmöglich-keiten und Kredite, die das Projekt Cecav (Togo) bietet, können Tausende von Frauen und Männern einkommensschaffende Aktivitäten starten.

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Vista HermosaNeue Perspektiven für marginalisierte Jugendliche

Über die Hälfte der salvadorianischen Be-völkerung ist unter 30 Jahre alt; fast die Hälfte der Jugendlichen zwischen 16 und 18 besitzt keinen Schulabschluss. Illega-le Auswanderung oder der Eintritt in kri-minelle Jugendbanden bilden für viele die einzige Alternative zur Arbeitslosigkeit. Das Projekt Vista Hermosa bietet rund 800 marginalisierten Jugendlichen eine neue Perspektive: Sie absolvieren Berufs-bildungskurse und lernen, sich erfolgreich zu bewerben. In Workshops zu Partizipa-tion und Leadership lernen sie, ihre An-liegen bei den zuständigen Instanzen zu vertreten.

Partnerorganisation:Servicio Social Pasionista de El Salvador (SSPAS)Projektkosten 3 Jahre: 155 250.–Projektkosten 2011: 51 750.–Wird 2012 weitergeführt

El SalvadorJusticia Laboral

Frauen verbessern ihre Arbeits- und Lebenssituation

Um das Städtchen Santo Tomás liegen mehrere Fabrikareale. Rund 40 Prozent der Frauen von Santo Tomás arbeiten hier, wo selbst minimalste Standards bezüglich Arbeitsrechte nicht eingehalten werden. Im Projekt Justicia Laboral schulen sich Arbeiterinnen in Rechtsfragen und werden darin unterstützt, ihre Arbeitsrechtsverlet-zungen bei den zuständigen Behörden einzuklagen. Einige der Arbeiterinnen ha-ben sich zu einer eigenen Basisorganisa-tion zusammengeschlossen (MOMU-JEST) und setzen sich nun in der Gemein-de für die Berücksichtigung der wirtschaft-lichen, sozialen und kulturellen Anliegen der Frauen ein.

Partnerorganisationen:Mujeres Transformando (MT) und Movimiento de Mujeres de Santo Tomás (MOMUJEST)Projektkosten 2 Jahre: 118 450.–Projektkosten 2011: 59 225.–Wird 2012 weitergeführt

MaquilaFabrikarbeiterinnen setzen ihre Rechte durch

Aufgrund der katastrophalen Arbeitsbe-dingungen in den Fabriken von El Salva-dor leiden viele ArbeiterInnen an Arthritis, Allergien und anderen Krankheiten. Ob-wohl eine Krankenversicherungsprämie vom Lohn abgezogen wird, wird den Be-schäftigten oft die nötige medizinische Versorgung verwehrt. Gesetzeswidrige Entlassungen und nicht ausbezahlte Ren-ten sind weitere gängige Rechtsverletzun-gen. Das Projekt Maquila informiert die ArbeiterInnen über ihre Rechte und bietet einen telefonischen Beratungsdienst an. Gleichzeitig überwacht die Partnerorga-nisation die Durchsetzung der Gesetze durch die zuständigen Instanzen.

Partnerorganisation:Movimiento de Mujeres Mélida Anaya Montes (M.A.M.)Projektkosten 3 Jahre: 212 750.–Projektkosten 2011: 69 000.–Wird 2012 weitergeführt

Rund 80 000 Menschen finden in den Maquilas von El Salvador Arbeit. Doch für die bitter benötigten Arbeitsplätze bezahlen sie in den zoll- und steuerbe-freiten Fabrikationsbetrieben einen hohen Preis: harte Arbeitsbedingungen und Billiglöhne, die den Grundbedarf einer Familie bei weitem nicht decken. Betroffen sind vor allem Frauen. Fehlende Berufsperspektiven machen auch Jugendlichen zu schaffen. Sie schliessen sich kriminellen Banden an oder wandern aus. Das Landespro-gramm konzentriert sich deshalb auf die Verbesserung der Arbeits- und Lebensverhältnisse von Fabrikarbeite-rinnen und marginalisierten Jugendli-chen im Grossraum San Salvador. Die Einhaltung der Arbeitsrechte sowie die Suche nach Beschäftigungsmög-lichkeiten durch Berufsbildungskurse stehen dabei im Vordergrund.

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Derechos LaboralesRespekt und Einhaltung der Arbeitsrechte

Das Projekt Derechos Laborales ist bei der Anlaufstelle für Arbeitsrechtsverletzun-gen des Arbeitsministeriums in San Sal-vador angesiedelt. Lange Wartezeiten, un-freundliche Bedienung, Verschleppen von eingereichten Klagen sind hier an der Ta-gesordnung. Durch Personalschulungen, bessere Ausstattung der Anlaufstelle so-wie Optimierung von internen Abläufen wird die Qualität der Dienstleistungen ver-bessert. Ein Kinderhort und Informations-material über die Einreichung von Klagen erleichtern vor allem Frauen den Gang zum Arbeitsministerium und die Einforde-rung ihrer Rechte.

Partnerorganisationen:Organización de Mujeres Salvadoreñas por la Paz (ORMUSA) und Ministerio de TrabajoProjektkosten 2 Jahre: 115 000.–Projektkosten 2011: 57 500.–Wird 2012 weitergeführt

Jóvenes por la PazJugendliche engagieren sich

Die Jugend El Salvadors wächst in einer Umgebung auf, die gezeichnet ist von Bürgerkrieg, politischer Instabilität und Ar-mut. Abgebrochene Schulausbildungen und Arbeitslosigkeit sind weit verbreitet. Die Verwahrlosung und Perspektivelosig-keit führen die Jugendlichen dazu, sich kriminellen Banden anzuschliessen. Der Staat reagiert hauptsächlich mit Repres-sion. Hier setzt das Projekt Jóvenes por la Paz an: Es motiviert 150 Jugendliche, sich zu organisieren, sich mit dem Thema Gewalt auseinanderzusetzen und gemein-sam nach Lösungen und alternativen Zukunftsperspektiven zu suchen.

Partnerorganisation:Unión de Comunidades Rurales del Norte de San Salvador y La Libertad (UCRES)Projektkosten 3 Jahre: 133 170.–Projektkosten 2011: 46 000.–Wird 2012 weitergeführt

Creando FuturoJugendliche nehmen ihre Zukunft in die Hand

Im Ballungsgebiet von San Salvador sind viele Jugendliche ohne Arbeit. Manche brechen die Schule vorzeitig ab, um mit Gelegenheitsjobs zum Einkommen der Familien beizutragen. Im Projekt Jóvenes creando Futuro können 280 Jugendliche Berufskurse absolvieren, und zwar in Be-reichen, in denen eine Nachfrage nach Arbeitskräften besteht. Das Angebot wird mit dem Bedarf der lokalen Unternehmen abgestimmt. Zurzeit werden Kurse in Computerunterhalt und Gestaltung von Homepages angeboten. Eine andere Sparte ist die Ausbildung von Schieds-richterInnen, die auf den Sportanlagen von FUSALMO benötigt werden.

Partnerorganisation:Fundación Salvador del Mundo (FUSALMO)Projektkosten 2 Jahre: 79 350.–Projektkosten 2011: 39 675.–Wird 2012 weitergeführt

Projekt Jóvenes por la Paz: Jugendliche wirken mit Freizeitaktivitäten für ihre Altersgenossen und Kinder der Gewalt und Armut entgegen.

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MalangaEine Kooperative sichert ihre Produktion

Im Nordosten Nicaraguas sind die Stras-sen in schlechtem Zustand und die Ge-meinden während der Regenzeit manch-mal von der Umwelt abgeschnitten. Für die Haupternte der Malanga (Knollen-frucht) verursacht dies starke Gewinnein-bussen. Denn bisher können die BäuerIn-nen ihre Ernten weder lagern noch für den beschwerlichen Transport gut genug ver-packen. Im Projekt Malanga errichten die rund 600 Kooperativenmitglieder eine La-ger- und Verarbeitungshalle. Sie lernen Risiken sowie Kosten und Nutzen der einzelnen Produktions- und Verarbei-tungsschritte zu berechnen, um rentabel zu arbeiten.

Partnerorganisation:Asociación para la Diversificación y el Desarrollo Agrícola Comunal (ADDAC)Projektkosten 3 Jahre: 172 500.–Projektkosten 2011: 57 500.–Wird 2012 weitergeführt

WaslalaKooperativen erzielen bessere Einkommen

Die ungerechte Landverteilung und die tiefen Preise für Landwirtschaftserzeug-nisse führen im Norden Nicaraguas zu Landflucht und Verarmung der ländlichen Bevölkerung. Um ihre Situation zu verbes-sern, haben sich deshalb im Departement Matagalpa 2500 Bäuerinnen und Bauern in Kooperativen zusammengeschlossen. Das Projekt unterstützt sie im Bestreben, selbsttragend und autonom zu werden. Mitglieder der Kooperativen bilden sich in Genossenschaftswesen, Administration und Buchhaltung. Das Ziel ist, wirtschaft-lich zu handeln und Strategien zur Nach-haltigkeit zu erarbeiten und umzusetzen.

Partnerorganisation:Asociación para la Diversificación y el Desarrollo Agrícola Comunal (ADDAC)Projektkosten 3 Jahre: 331 200.–Projektkosten 2011: 110 400.–Wird 2012 weitergeführt

PelibueyEinkommenssicherheit durch Schafzucht

Im Departement Masaya bietet die Schaf-haltung insbesondere für Frauen ohne viel Land eine willkommene Einkommensquel-le. Das Projekt Pelibuey nutzt das vorhan-dene Potenzial. Die Schafzüchterinnen vertiefen ihr Fachwissen über Tierhaltung und erstellen Produktionspläne. Mit bes-serer Aufzucht und Haltung der Schafe gehen die Frauen auf die Ansprüche der KonsumentInnen ein. Der Zusammen-schluss der Schafzüchterinnen fördert die Vermarktung von Lammfleisch durch ein-heitliche Preise, Qualitätsstandards und gemeinsame Werbung. Damit verbessert sich die ökonomische Situation der Frau-en und ihrer Familien.

Partnerorganisation: NakawéProjektkosten 2 Jahre: 69 000.–Projektkosten 2011: 34 500.–Wird 2012 weitergeführt

Nicaragua

In Nicaragua sind die Parzellen der Kleinbauernfamilien meist sehr klein, wenig fruchtbar und müssen doch Grossfamilien ernähren. Ziel des Lan-desprogramms im Norden des Landes und im Departement Masaya ist es, die Lebensverhältnisse von Kleinbau-ernfamilien mittels einer diversifizier-ten, nachhaltigen Landwirtschaft zu verbessern. Verarbeitung, Optimierung der Lagerung sowie die gezielte Ver-marktung der Produkte tragen dazu bei, dass sich die Familien ein zusätzli-ches Einkommen sichern. Unternehme-rische Eigeninitiative und die Stärkung der Basisorganisationen festigen ihre Verhandlungsposition gegenüber HändlerInnen und Behörden.

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DipiltoKaffeebäuerinnen verarbeiten und vermarkten ihre Ernte

In den Kaffeeanbaugebieten Nicaraguas leben KleinproduzentInnen meist in gros-ser Armut. Häufig sind es die Frauen, wel-che ihre Familien ernähren. Aus purer Not sind sie gezwungen, die Kaffeeernten zu Spottpreisen an ZwischenhändlerInnen zu verkaufen. Hier setzt das Projekt an: rund 200 Produzentinnen von Bio-Kaffee haben sich in Kooperativen zusammen-geschlossen. Dank der Anschaffung einer Basisinfrastruktur können sie einen Teil der Ernte selbst verarbeiten. Zudem schu-len sie sich in der Diversifizierung des An-baus, in Vermarktungsstrategien, Genos-senschaftswesen und in ihren Rechten als Frauen.

Partnerorganisation:Fundación entre Mujeres (FEM)Projektkosten 2 Jahre: 92 000.–Projektkosten 2011: 46 000.–Wird 2012 weitergeführt

Cadenas de Esperanza

ProduzentInnen organisieren sich

Mit Unterstützung von Brücke · Le pont haben KleinbäuerInnen im Departement Masaya in den letzten Jahren die Ernäh-rung ihrer Familien durch diversifizierte Landwirtschaft gesichert. Im Projekt wer-den die Chancen zur besseren Nutzung von Fruchtbaumsorten (Jocote, Tamarin-de und Mango) analysiert. Die Kleinbäue-rInnen setzen sich mit HändlerInnen und VerkäuferInnen zusammen, um ihre unter-schiedlichen Interessen aufeinander ab-zustimmen. Mit neuen Ideen für bisher nicht genutzte Verkaufszweige oder die Verarbeitung der Produkte werden für al-le Beteiligten zusätzliche Einkommens-möglichkeiten geschaffen.

Partnerorganisation:Asociación de Desarrollo Integral Comunitario (ADIC)Projektkosten 2 Jahre: 138 000.–Projektkosten 2011: 69 000.–Wird 2012 weitergeführt

Projekt Reto del Futuro: Kleinbauern-familien diversifizieren ihre Produktion, z.B. durch die Honigproduktion, und sichern sich damit ein Zusatzeinkommen.

Reto del FuturoKleinbauernfamilien betreiben nachhaltige Landwirtschaft

Im Nordwesten Nicaraguas kommt es we-gen widriger klimatischer Bedingungen immer häufiger zu Ernteausfällen. Das Projekt Reto del Futuro informiert die Landbevölkerung über die Zusammen-hänge zwischen Landwirtschaft und Um-welt und sensibilisiert sie für nachhaltige Methoden in Landbau und Viehhaltung. Die Kleinbauernfamilien diversifizieren ihre Produktion und suchen nach Nischenpro-dukten, die ihnen ein Zusatzeinkommen sichern. Zudem unterstützt das Projekt den Zusammenschluss der ProduzentIn-nen in Interessensgruppen.

Partnerorganisation:Asociación para el Desarrollo Pecuario de Achuapa (Asodepa)Projektkosten 3 Jahre: 172 500.–Projektkosten 2011: 57 500.–Wird 2012 weitergeführt

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EmborozúTechnische Ausbildung schafft Arbeitsplätze auf dem Land

Die Verdienstmöglichkeiten auf dem Land sind sehr gering. Die Kleinbauernfamilien haben Mühe zu überleben; viele emigrie-ren in die Städte oder ins Ausland. Vor allem Jugendliche sehen auf dem Land keine Zukunft für sich. Das Projekt bietet 30 jungen Leuten eine Ausbildung in Me-tallverarbeitung und Elektrizität. Sie stellen Fenstergitter, Tore, Gestelle und andere nützliche Dinge her und installieren Son-nenkollektoren. Die 2009 erfolgte Elektri-fizierung der Region bringt zusätzlich Arbeit und Verdienst.

Partnerorganisation:Centro de Educación Técnica, Humanística y Agropecuaria (CETHA)Projektkosten 3 Jahre: 110 400.–Projektkosten 2011: ca. 23 000.–Wird 2012 weitergeführt

EsperanzaFrauen verarbeiten Landwirtschafts-produkte

In der Erntezeit fallen die Preise für Land-wirtschaftsprodukte drastisch. Die Ein-nahmen der Kleinbauernfamilien sind so gering, dass ihnen die Mittel für Gesund-heit, Schule und andere Grundbedürfnis-se fehlen. Im Projekt Esperanza haben 100 Frauen gelernt, Orangen, Pfirsiche, Soja, Weizen und Erdbeeren zu verarbei-ten und konservieren. 30 Frauen haben sich in vier Kleinunternehmen zusammen-geschlossen und lernen nun, ihre Produk-te zu vermarkten und ihre Unternehmen rentabel zu machen. Das Projekt hat einen starken Multiplikatoreffekt: Die Frauen ge-ben das Gelernte an Nachbarinnen und Bekannte weiter.

Partnerorganisation:Centro de Educación Técnica, Humanística y Agropecuaria (CETHA)Projektkosten 3 Jahre: 126 500.–Projektkosten 2011: ca. 17 000.–

AutapoBerufliche Fähigkeiten werden anerkannt

Die Mehrheit der BolivianerInnen hat kei-nen Zugang zu Berufsbildung. Sie erwer-ben sich praktische Kenntnisse als Hilfs-kräfte auf dem Bau, in Handwerk, Handel, Büro oder in privaten Haushalten. Für ei-ne berufliche Verbesserung fehlt ihnen aber ein Diplom. Das Projekt bietet Haus-angestellten die Möglichkeit, einen Fähig-keitsausweis zu erwerben. Anhand von praktischen Prüfungen werden ihre Fähig-keiten getestet. Wo Lücken bestehen, be-suchen sie ergänzende Kurse. Das staat-lich anerkannte Diplom hilft bei der Stel-lensuche und der Aushandlung von bes-seren Löhnen und Arbeitsbedingungen.

Partnerorganisation:Mujeres en acciónProjektkosten 2 Jahre: 81 650.–Projektkosten 2011: 51 750.–Wird 2012 weitergeführt

Bolivien

Das Landesprogramm Bolivien kon-zentriert sich geografisch auf die Region Tarija im Süden des Landes. Ein Schwerpunkt liegt in der Einkommens-bildung durch die Förderung von Klein-unternehmen. Die Wertschöpfung wird durch gezielte Produktion, qualitativ gute Verarbeitung und gemeinsame Vermarktung von Agrarprodukten erreicht. Auch Bildung in Unterneh-mensführung und Verwaltung gehören dazu. Der zweite Schwerpunkt ist die berufliche Bildung von Jugendlichen und Kindern auf dem Land und in Stadtrandgebieten. Das Ziel besteht darin, sie vor Gewalt, Ausbeutung und sexuellem Missbrauch zu schützen und ihnen mit Ausbildung eine Grund-lage für ein würdiges Leben zu geben. Partizipative Methoden und Allgemein-bildung ermächtigen die Begünstigten zur Teilnahme am sozialen und politi-schen Leben.

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AlbergueArbeitende Kinder bilden sich

Viele Kinder und Jugendliche, die arbei-ten, besuchen die Schule nicht mehr. Bei der Arbeit werden sie oft ausgenützt und schlecht behandelt. Im Kinderhaus Albergue Solidario finden sie psychologi-schen und juristischen Beistand. Um ih-nen neue berufliche Ideen zu geben und ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern, können sie Kurse in Kondito-rei, Gärtnerei und Elektrizität besuchen. Sie lernen auch ihre Rechte kennen und erhalten Nachhilfeunterricht, um den Anschluss an die Schule wieder zu finden. Einige Abgänger gründen Kleinst-unternehmen und bilden sich in Unter-nehmertum.

Partnerorganisation:Educación y Futuro (EDYFU)Projektkosten 3 Jahre: 179 400.–Projektkosten 2011: 59 800.–Wird 2012 weitergeführt

JuventudAusbildung gibt Jugend-lichen eine Chance

Zahlreiche verarmte Familien vom Land strömen in die Stadt Tarija. Die Jugendli-chen haben schlechte Chancen auf eine weiterführende Bildung oder eine Arbeits-stelle. Viele junge Frauen arbeiten in pri-vaten Haushalten unter miserablen Bedin-gungen und werden leicht Opfer von Über-griffen. Das Projekt bietet jährlich 60 jun-gen Frauen eine Ausbildung in Haus -haltarbeiten, Kinder- und Altenbetreuung. Damit verbessern sie ihre Chancen auf ei-nen Arbeitsvertrag und besseren Lohn. Eine Anlaufstelle bietet ihnen Beratung und Unterstützung. Sie lernen auch ihre Rech-te kennen und eine Gewerkschaft aufzu-bauen.

Partnerorganisation:Mujeres en acciónProjektkosten 3 Jahre: 140 300.–Projektkosten 2011: 39 100.–Wird 2012 weitergeführt

Projekt Juventud: Junge Frauen erwerben sich neue Fähigkeiten in Küche und Haus-halt und verbessern so ihre Stellung als Angestellte.

ApiculturaHonig schafft Einkommen für Kleinbauern

In Entre Rios lebt die Bevölkerung mehr schlecht als recht von der kleinbäuerlichen Subsistenzwirtschaft. Die Region eignet sich gut für die Honigproduktion. Die ru-dimentären Methoden ergaben bisher aber nur geringe Erträge für den Eigen-konsum. Im Projekt lernen 125 Kleinbau-ernfamilien effizientere und nachhaltige Produktions- und Verarbeitungsmetho-den. Zudem erwerben sie betriebswirt-schaftliche Kenntnisse und schliessen sich für die Vermarktung zusammen. Dadurch verbessern sie ihre Einkommen. Durch die Wiederaufforstung der lokalen Wälder tra-gen sie auch zum Schutz der Natur bei.

Partnerorganisation:AsocioProjektkosten 2 Jahre: 82 800.–Projektkosten 2011: 49 450.–Wird 2012 weitergeführt

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BrasilienTeresina

Landfrauen nehmen ihr Leben in die Hand

Im trockenen Nordosten von Brasilien sind die Frauen nicht nur von der ungerechten Landverteilung und der Trockenheit be-troffen, sondern auch von der Diskrimi-nierung als Frauen. Das «Landfrauenkol-lektiv», das rund 500 Frauen in 50 Grup-pen vereinigt, informiert sie über ihre Rechte und kämpft für deren Zugang zu Bildung und Gesundheit sowie für würdi-ge Arbeitsbedingungen. Es berät und be-gleitet jährlich drei Frauengruppen bei ih-ren einkommensbildenden Aktivitäten in Landbau, Kleintierzucht und Verarbeitung von Agrarprodukten und unterstützt sie bei der Gründung von Kleinunternehmen.

Partnerorganisation:Coletivo das Mulheres Trabalhadoras Rurais (CMTR)Projektkosten 3 Jahre: 113 850.–Projektkosten 2011: 37 950.–Wird 2012 weitergeführt.

FazendaBerufsbildung bringt neue Perspektive

Ohne Ausbildung ist es sehr schwer, sich im harten Überlebenskampf zu behaup-ten. Arbeitslosigkeit und Armut treiben manche in Alkohol- und Drogensucht. Die-se Menschen werden von ihren Familien gemieden oder gar verstossen. Im Projekt Fazenda lernen jährlich ca. 60 Männer zwischen 18 und 60 Jahren, ihr Leben wieder in die eigenen Hände zu nehmen. Sie erhalten eine Ausbildung in Möbel-schreinerei, Landwirtschaft oder Informa-tik. Diese Qualifikation sowie begleitende Massnahmen befähigen sie, sich in die Gesellschaft und ins Erwerbsleben einzu-gliedern und ihren Lebensunterhalt selber zu verdienen.

Partnerorganisation:Fazenda da PazProjektkosten 3 Jahre: 187 450.–Projektkosten 2011: 60 950.–Wird 2012 weitergeführt

Das Landesprogramm Brasilien ist neu auf Piauí, den ärmsten Bundes-staat Brasiliens konzentriert. In den Städten Teresina und Picos fördert Brücke · Le pont die berufliche Qualifi-kation von Jugendlichen aus armen Verhältnissen. Berufsbildungskurse er-höhen ihre Chancen auf dem Arbeits-markt oder befähigen sie, sich selb-ständig zu machen. In den ländlichen Gebieten des Bundesstaats Piauí un-terstützt Brücke · Le pont landlose Familien und LandarbeiterInnen im Kampf um ein Stück Land, um menschliche Arbeitsbedingungen und einen gerechten Lohn. Frauengruppen werden bei einkommensbildenden Aktivitäten unterstützt. Informations-arbeit über die bürgerlichen und sozia-len Rechte und Pflichten befähigt die Projektbeteiligten, ihre Anliegen bei den Behörden einzubringen.

Projekt Fazenda: Eine Ausbildung in Land-wirtschaft oder Holzbearbeitung – z.B. der Herstellung von Spielzeug – ermöglichen 60 Männern die Integration in die Arbeitswelt.

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Dom AvelarRadio schafft Einkommen und Entwicklung

Eine der Ursachen der Armut im Nordos-ten Brasiliens ist das tiefe Bildungsniveau. Dies liegt am schwachen Bildungsange-bot. Der Wirtschaft fehlen qualifizierte Arbeitskräfte. So auch beim Radio, dem heute populärsten Kommunikationsmittel in Piauí. In der aufstrebenden Stadt Picos erhalten jährlich 40 junge Leute aus pre-kären Verhältnissen die Chance, eine Aus-bildung zu Radiojournalisten mit Diplom zu absolvieren. Damit verbessern sie ihre Aussichten auf einen Arbeitsplatz. Neben den fachlichen Kompetenzen lernen sie, das Radio als Mittel zur Bildung der loka-len Bevölkerung und zur lokalen Entwick-lung einzusetzen.

Partnerorganisation:Fundação Dom AvelarProjektkosten 2 Jahre: 135 700.–Projektkosten 2011: 65 550.–Wird 2012 weitergeführt

AprenderComputer erhöhen Berufschancen

Jugendliche aus armen Verhältnissen fin-den kaum Zugang zu Bildung und Arbeit. Sie werden leicht in den Sog von Krimi-nalität, Drogen und Gewalt gezogen. Doch viele möchten sich bilden, haben aber kein Geld dafür. Im Quartier Buenos Aires von Teresina baute die Partnerorganisation ein kleines Informatikzentrum auf und bietet jährlich 150 Jugendlichen Computerkurse an. Kenntnisse in diesem Bereich sind für die weitere Ausbildung und den Zugang zur Arbeitswelt unabdingbar. Die Abgän-gerInnen werden auch bei der Stellensu-che unterstützt. Im Zentrum können die Vereine und SchülerInnen des Quartiers Dokumente selber schreiben, formatieren und drucken.

Partnerorganisation: Kolping Buenos AiresProjektkosten 3 Jahre: 181 700.–Projektkosten 2011: 55 200.–Wird 2012 weitergeführt

PiauíLandlose organisieren sich

Aus ihren Häusern vertrieben, wissen die landlosen Kleinbauernfamilien nicht wo-hin. Sie leben in provisorischen Siedlun-gen in einer wirtschaftlich desolaten Lage. Selbst gesetzlich verbürgte Dienste wie Schulbildung und medizinische Betreuung erhalten sie oft nicht. Die Kommission für Landpastoral leistet Nothilfe, vermittelt bei Konflikten und verhandelt mit den Behör-den, damit sie den Familien Land zuteilt. Unter den Landlosen bildet sie Führungs-kräfte aus, damit sie sich für ihre Rechte selber wehren können. Mit Aktionstagen macht sie die Öffentlichkeit auf die Anlie-gen der Landlosen aufmerksam.

Partnerorganisation:Comissão Pastoral da Terra (CPT)Projektkosten 3 Jahre: 258 750.–Projektkosten 2011: 86 250.–Wird 2012 weitergeführt

Projekt Teresina: Landfrauen entwickeln Aktivitäten, die ihnen zu einem bescheide-nen Einkommen und zu mehr Selbständig-keit verhelfen.

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Togo/Benin

In Togo und Benin sind Arbeitsplätze rar. Aber die beiden Länder verfügen über genügend Boden und Wasser, um die Landwirtschaft auszudehnen und auf den steigenden Bedarf an Nah-rungsmitteln zu reagieren. Die Strate-gie besteht darin, rentable Wertschöp-fungsketten zu identifizieren und zu fördern. Bäuerinnen und Bauern wer-den darin unterstützt, herauszufinden, welche Produkte in welcher Qualität von den KonsumentInnen gefragt sind. Dann werden jene Massnahmen unter-stützt, welche die grösste Wirkung ver-sprechen. Nebst der Produktion gilt das Augenmerk vermehrt der Verarbei-tung und Vermarktung. Es werden ca. zehn Wertschöpfungsketten gefördert, vorab Reis, Mais, rotes Palmöl, Poulet und Gemüse. Das Programm zielt dar-auf auf, Arbeit und Einkommen für zahlreiche Frauen und Männer zu schaffen und eine kostengünstige und gesunde Ernährung zu gewährleisten.

BassarBauernfamilien ziehen Pouletzucht auf

Der widersinnige Export von gefrorenen Poulets nach Afrika geht weiter. Wegen des unschlagbar tiefen Preises werden sie trotz der schlechten Qualität gekauft. Eine neuere Studie hat jedoch ergeben, dass die Leute Poulets aus lokaler Zucht vor-ziehen, insofern sie zu einem erschwing-lichen Preis zu haben sind. Im Projekt ver-bessern ca. 1000 Familien ihre traditio-nelle Pouletzucht mit Unterstützung von Veterinären. Die HändlerInnen werden in die Planung einbezogen. Auch sie orga-nisieren sich untereinander und erhalten Beratung für die Weiterentwicklung ihrer Geschäfte.

Partnerorganisation:Parrains Tiers-Monde (PTM)Projektkosten 3 Jahre: 207 000.–Projektkosten 2011: 69 000.–Wird 2012 weitergeführt

DanyiKohlproduktion schützt Wälder

Auf der Hochebene von Danyi werden Waldbestände abgeholzt, um Platz für Pflanzungen zu gewinnen. Ein intensiverer Landbau kann diesen Raubbau eindäm-men. Im Projekt werden Bauernfamilien von zehn Dörfern in der Diversifizierung und Verbesserung des Landbaus sowie im Erschliessen neuer Märkte begleitet. Besonders interessant sind die Wert-schöpfungsketten Kohl und grüne Boh-nen. Rund 500 ProduzentInnen verbes-sern ihr Vermarktungssystem zusammen mit den HändlerInnen und Restaurateu-rInnen. Im Sinne eines nachhaltigen Um-weltschutzes werden Wälder wieder auf-geforstet und die Buschfeuer kontrolliert.

Partnerorganisation:Centre pour l’Ecologie et le Développement (CED)Projektkosten 3 Jahre: 218 500.–Projektkosten 2011: 75 900.–Wird 2012 weitergeführt

MaptoSchale des gerechten Preises

MAPTO ist die dynamischste Bauernge-werkschaft von Togo. Seit der Gründung 2003 sind ihr über 17 000 Mitglieder bei-getreten. Damit die BäuerInnen für ihre Produkte einen fairen Preis erhalten, führ-te die BäuerInnen-Gewerkschaft in zehn Präfekturen eine Schale ein, die als Ein-heitsmass dient. Es gelang ihr, die tradi-tionellen und die politischen Autoritäten ins Vorhaben einzuspannen. Aufgrund dringender Gesuche wird das Projekt auf die ganze nördliche Landeshälfte ausge-dehnt. Zudem wird der Dialog mit der Re-gierung zur Schaffung von besseren Rah-menbedingungen für die Landwirtschaft verstärkt.

Partnerorganisation:Mouvement alliance paysanne du Togo (MAPTO)Projektkosten 3 Jahre: 310 500.–Projektkosten 2011: 103 500.–Wird 2012 weitergeführt

SorghoEin Mehl ernährt doppelt

In Togo wird viel Brot gegessen. Produk-tion und Verkauf bieten zahlreiche Arbeits-plätze. Aber das importierte Weizenmehl ist recht teuer. Dank neusten Forschungen ist es möglich, dem Brot lokale Getrei-desorten beizumischen. Dies schafft zu-sätzliche Arbeitsplätze in der Produktion und in der Verarbeitung. Das Getreide Sor-ghum ist besonders interessant, weil es den Nährgehalt des Brotes verbessert. Ca. 100 Personen haben sich zusammen-geschlossen, um während zwei Jahren zu testen, ob das Sorghum-Brot Abnehme-rInnen findet und in grösserem Stil produ-ziert und rentabel verkauft werden kann.

Partnerorganisation:Groupe des acteurs du SorghoProjektkosten 2 Jahre: 80 500.–Projektkosten 2011: 46 000.–Wird 2012 weitergeführt

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CecavKredite für Landwirtschaft

Elf Dorfkassen bieten der Landbevölke-rung sichere Sparmöglichkeiten und Kre-dite an. Von den 50 000 Kunden bilden Frauen die Mehrzahl; sie sind vor allem am Sparen interessiert. Ihre Einlagen die-nen ihnen als Sicherheit für Notfälle und als Kapital für Investitionen. Die elf Kassen sind mit Unterstützung von Brücke · Le pont zu einem der erfolgreichsten Mikro-finanznetzwerke in Togo geworden. Gros-se Bedeutung kommt der Schulung des Personals zu. 2011 werden neue Kredit-produkte getestet, die den saisonalen Be-dingungen der Landwirtschaft, den Wet-terrisiken und den Handelsschwankungen noch besser angepasst sind.

Partnerorganisation:Faîtière des Entités des Caisses d’Epargne et de Crédit des Associations Villageoises (FECECAV)Projektkosten 3 Jahre: ca. 207 000.–Projektkosten 2011: ca. 69 000.–Wird 2012 weitergeführt

Projekt Palimé: Die motorisierte Ölpresse erleichtert 500 Frauen die Produktion von rotem Palmöl, das reich an Provitamin A ist und die Nachtblindheit verhindert.

PaliméRotes Palmöl verhindert Blindheit

Das traditionell hergestellte rote Palmöl enthält wertvolle Nährstoffe, ganz im Ge-gensatz zum industriellen Palmöl, das die Weltmärkte überschwemmt. Reich an Provitamin A wirkt es präventiv gegen Nachtblindheit, unter der in Afrika viele Menschen leiden. Nun sind ca. 500 Frau-en daran, die Qualität des Öls zu verbes-sern. Sie haben sich organisiert und eine motorisierte Ölpresse angeschafft. Sie wollen das Öl kostengünstig produzieren, damit es auch für arme Leute erschwing-lich ist. Zudem verbessern 500 Bauern die Qualität der Palmnüsse durch eine in-tensive Pflege der Palmen und die Aus-wahl der Sorten.

Partnerorganisation:Association pour le développement des initiatives locales du Togo (ADIL-Togo)Projektkosten 3 Jahre: ca. 211 000.–Projektkosten 2011: ca. 95 000.–Wird 2012 weitergeführt

AnéhoManiok und biologische Tomaten

Die Bäuerinnen und Bauern kennen ver-schiedene traditionelle Methoden, um die Ernten zu verbessern und zu sichern. Bio-logische Methoden erhöhen die Boden-fruchtbarkeit und bekämpfen Krankheiten und Schädlinge. Das kommt den Konsu-mentInnen entgegen, die mehr und mehr gesunde Nahrungsmittel zu bezahlbaren Preisen wünschen. Im Projekt verbessern rund 1000 Personen die Produktionsket-ten Maniok und biologische Tomaten in Produktion, Verarbeitung und Vermark-tung. Das Maniok wird auf Holz sparen-den Feuerstellen in qualitativ hochstehen-des Gari (Mehl) verwandelt und bis nach Benin und Nigeria verkauft.

Partnerorganisation:Mouvement pour la promotion des initiatives de base (MoPIB)Projektkosten 3 Jahre: 177 100.–Projektkosten 2011: 54 050.–Wird 2012 weitergeführt

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SavalouDer lokale Reis schafft Arbeitsplätze

Das Kernland von Benin verfügt über feuchte Gebiete, die sich für den Reisan-bau eignen. Im Projekt arbeiten rund 300 Bäuerinnen und Bauern in Produktion und Vermarktung zusammen. Zudem testen ca. 80 Frauen das Dämpfen von Reis, das die Nährqualität des Reises verbessert und die Einkommen erhöht. Wegen der Ernährungskrise von 2008 wollen zahlrei-che afrikanische Staaten den Reisanbau fördern, verfügen aber nicht über die nö-tigen Mittel. Das Projekt hilft Bäuerinnen und Bauern, die Reisproduktion zu stei-gern und zu verbessern und zu einem guten Preis zu vermarkten.

Partnerorganisation:Levier local pour le développement durable (LDLD)Projektkosten 2 Jahre: ca. 57 500.–Projektkosten 2011: ca. 50 000.–Wird 2012 weitergeführt

Togo/BeninSoja

Produkt mit guter Wertschöpfung

Soja ersetzt die Baumwolle, die nicht mehr rentabel ist und die Böden ausgelaugt hat, vorteilhaft. Sie stellt die Bodenfruchtbar-keit allmählich wieder her. Sie kann auf unterschiedliche Art konsumiert werden und reichert die Ernährung mit Proteinen an. Nach dem Erfolg der ersten Projekt-phase, in der 150 Bäuerinnen ihre Pro-duktion und ihre Einkommen erhöhen konnten, wird das Projekt auf 350 Bau-ernfamilien ausgedehnt. Neu wird sein, dass man entsprechend der Nachfrage die Verarbeitung der Soja stärker entwi-ckelt. Besondere Bedeutung wird dem Nährgehalt von Tofu, Milch und Gebäck beigemessen.

Partnerorganisation: RAPIDELProjektkosten 3 Jahre: 162 150.–Projektkosten 2011: 54 050.–Wird 2012 weitergeführt

SichemDorfbevölkerung findetZugang zu Wasser

Dieses Projekt ist speziell: Es zielt nicht auf Einkommenssteigerung, sondern auf die Verbesserung des Zugangs zu Trink-wasser und zu Schulbildung sowie auf Umweltschutz. Weil Infrastrukturen wie Brunnen, Schulgebäude und Strassen al-lein nicht genügen, legt AGRO-DR den Akzent auf die Organisation der Bevölke-rung und die kollektive Aktion, damit die Infrastrukturen gut genutzt und unterhal-ten werden. So kommen Hunderte von Familien in den Genuss von Trinkwasser, und ihre Kinder erhalten eine Schulbil-dung. Aufgrund des Erfolgs wurde das Projekt 2009 auf acht Dörfer mit insge-samt 8000 EinwohnerInnen ausgeweitet.

Partnerorganisation:Association de Groupe de Développement Rural (AGRO-DR)Projektkosten 3 Jahre: 143 750.–Projektkosten 2011: 44 850.–Wird 2012 weitergeführt

MonoReis und Kaninchen besser verkaufen

Im Süden von Benin gewinnt der Reisan-bau auf kleinen Flächen an Bedeutung. Zur Trocknung des Reises verwenden die Bäuerinnen und Bauern einfache Plastik-planen. Dadurch bleibt der Reis sauberer und findet besseren Absatz. Abmachun-gen mit den HändlerInnen gewährleisten eine regelmässige Abnahme zu einem fai-ren Preis. Zudem werden die Kaninchen- und Geflügelzucht intensiviert, um die ver-stärkte Nachfrage zu befriedigen. Die Ko-ordination von Bestellungen und Lieferun-gen macht es den ZüchterInnen möglich, die Restaurateure nach ihren Bedürfnissen zu beliefern.

Partnerorganisation:Capacités-21Projektkosten 3 Jahre: ca. 207 000.–Projektkosten 2011: ca. 69 000.–Wird 2012 weitergeführt

300 Bäuerinnen und Bauern schliessen sich zusammen, um die Reisproduktion zu steigern und zu verbessern und zu einem guten Preis zu vermarkten.

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Programmverantwortliche

Lokale Koordinatorinnen und Koordinatoren

Claudia LocherBolivien und Brasilien

Tanya BergerEl Salvador und Nicaragua

Thierry Pleines Togo und Benin

Mercedes CañasEl Salvador

Javier CaberoBolivien

Gabriel BatawilaTogo und Benin

Flor de María ZúnigaNicaragua

Rosa Lidia MoraisBrasilien

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Brücke · Le pontRue St-Pierre 12 · 1700 Fribourg

Tél. 026 425 51 51 · Fax 026 425 51 [email protected]

CCP 69-62947-2

Brücke · Le pontAusstellungsstrasse 21 · 8031 ZürichTel. 044 271 05 30 · Fax 044 271 05 43www.bruecke-lepont.chPC 90-13318-2

Arbeit in Würde – Entwicklungszusammenarbeit, die wirkt