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21.12.2009
Unternehmensentwicklung – Prozessmanagement –Leiter Dr. med. M. Uerlich
Prozessmanagement im Krankenhaus:
Gestaltung und Umsetzung von Organisations- und Pfadprojekten
Alfred Dahmen
Unternehmensentwicklung – Prozessmanagement –
Leiter Dr. M. Uerlich21.12.2009
Inhalt Prozessmanagement im Krankenhaus Klinische Pfade
Begriffe und Definitionen Ziele
Pfaderstellung und Pfadnutzung Was brauchen wir ? Entwicklung eines Pfades: Prozesslogik Was braucht der Arzt / die Schwester ? Werkzeuge und IT-Unterstützung
Klinische Pfade und Organisation in der Notfallbehandlung Interdisziplinäres Notfallzentrum Ersteinschätzung und Notaufnahmeprotokoll MTS Prozessunterstützung im Notfallzentrum: KAS-Integration Präsentation zum aktuellen Entwicklungsstand Ausblick
Unternehmensentwicklung – Prozessmanagement –
Leiter Dr. M. Uerlich21.12.2009
Prozessmanagement im Krankenhaus Kernprozesse:
Diagnostik, Behandlung, Pflege
Unterstützungsprozesse Administration, Ver-/Entsorgung, technische Dienste, Apotheke, IT,
Baubetrieb,....
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Prozessmanagement im Krankenhaus
Arbeitszeit (und Personalkosten) Pflege:
Unternehmensentwicklung – Prozessmanagement –
Leiter Dr. M. Uerlich21.12.2009
Prozessmanagement im Krankenhaus
Reorganisationsprojekte Beispiel: Reorganisation von Ambulanzabläufen Beispiel: Formularlogistik („HINZ“)
Prozess(re)modellierung wiederkehrende Teilprozesse (z.B. Dokumentation,
Kodierung, Entlassungsmanagement, etc.)Klinische Pfade
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Leiter Dr. M. Uerlich21.12.2009
Klinische Pfade - Begriffe
Unternehmensentwicklung – Prozessmanagement –
Leiter Dr. M. Uerlich21.12.2009
Klinische Pfade - Definition
Ein klinischer Behandlungspfad ist der im Behandlungsteam selbst gefundeneberufsgruppen- und institutionenübergreifende Konsens bezüglich der bestenDurchführung der Krankenhaus-Gesamtbehandlung unter Wahrung fest-gelegter Behandlungsqualität und Berücksichtigung der notwendigen undverfügbaren Ressourcen sowie unter Festlegung der Aufgaben und derDurchführungs- und Ergebnisverantwortlichkeiten. Er steuert den Behandlungs-prozess, ist gleichzeitig das behandlungsbegleitende Dokumentations-instrument, und erlaubt die Kommentierung von Abweichungen von der Normzum Zwecke fortgesetzter Evaluation und Verbesserung.
Roeder et al., 2003
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Leiter Dr. M. Uerlich21.12.2009
Klinische Pfade berufsgruppen- und institutionenübergreifende Konsens
Wahrung festgelegter Behandlungsqualität
Berücksichtigung der notwendigen und verfügbaren Ressourcen
Festlegung der Aufgaben und der Durchführungs- und Ergebnis-verantwortlichkeiten
steuert den Behandlungsprozess
behandlungsbegleitende Dokumentationsinstrument
erlaubt die Kommentierung von Abweichungen
fortgesetzter Evaluation und Verbesserung.
Unternehmensentwicklung – Prozessmanagement –
Leiter Dr. M. Uerlich21.12.2009
Klinische Pfade horizontale Orientierung:
patientenorientiertmitarbeiterorientiert prozessorientiert
Ziele:Qualität
(Behandlung, Outcome, Patientenzufriedenheit)Ökonomische Effizienz
(Verweildauer, Materialressourcen, Personalressourcen)
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Klinische Pfade
Standard vs. Individuelle Behandlung ?
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Klinische Pfade
Was brauchen wir? (Input) Richtlinien, Leitlinien, Standards
hausinterne „Standardarbeitsanweisungen“ (SOP) national, international, Fachgesellschaften Expertenstandards (z.B. DNQP), Pflegestandards
Unternehmensentwicklung – Prozessmanagement –
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Klinische Pfade
Was brauchen wir? (Input) Richtlinien, Leitlinien, Standards
hausinterne „Standardarbeitsanweisungen“ (SOP) national, international, Fachgesellschaften Expertenstandards (z.B. DNQP), Pflegestandards
Prozess-IST
Verfügbare Ressourcen
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Klinische Pfade
Was brauchen wir? (Input)
Unternehmensentwicklung – Prozessmanagement –
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Klinische Pfade
Was brauchen wir? (Input)
Interdisziplinärer + interprofessioneller Konsens
zeitlich fixiertes VorgehenWer ? Was ? Wann ? Wie ?
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Klinische Pfade
Darstellung einer Prozesslogik
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Klinische Pfade
Logische Prozesskette TUR-P modularer Aufbau
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Klinische Pfade Was braucht der Arzt / die Schwester ?
Handbuch ? Checkliste ? Spezifisches Ablaufdiagramm ?
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Klinische Pfade Was braucht der Arzt / die Schwester ?
Pfadspezifische Kurve ?
IT – Unterstützung ?
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Klinische Pfade
Papier oder IT ?
Arbeitsauftrag: (10 -15 min)
Stellen Sie Vor- und Nachteile von Papierlösungen und IT-Lösungen gegenüber.
Diskutieren Sie, was Sie von einer IT-Lösungen erwarten.
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Behandlungsplan
Orbis PLAN
Datenbank TKAS
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Interdisziplinäres Notfallzentrum
Notfallaufnahme für 15 Kliniken Elektivambulanz und Terminsprechstunden ca. 17.000 Patienten (2008)ca. 22.000 (2009) davon 11.800 Notfallbehandlungen 16.200
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Interdisziplinäres Notfallzentrum
1 Ärztlicher Leiter / Koordinator(keine eigenständige Abteilung)
18,5 (15) Pflegepersonal / Arzthelferinnen Fachärzte der beteiligten Kliniken
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„Notfall“ und Ersteinschätzung
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„Notfall“ und Ersteinschätzung Instrument zur Abschätzung der Behandlungsdringlichkeit, mit dem
qualifiziert eine Behandlungsreihenfolge in der Notaufnahme festgelegt wird
Ergebnis muss schnell kommunizierbar und nachvollziehbar sein Instrument
Qualitätssicherung Risikomanagements Initiierung des Behandlungsprozesses rechtlichen Absicherung aller am Behandlungsprozess Beteiligten Personalbemessung
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Systeme zur Ersteinschätzung
Entwicklungs- und Zeitaufwand
Testung und Validierung
Prüfung durch Juristen Prüfung durch
Fachgesellschaften
Eigenes System ?
an die eigenen Bedürfnisse angepasst
-
+
Etabliertes System ?
Vergleichbarkeit und Benchmarking
Einführung und Anwendungserfahrung vorhanden
Rechtlich und fachlich anerkannter Standard
+
vs.
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Systeme zur Ersteinschätzung
Manchester-Triage-System (MTS)
Australasian Triage Scale (ATS) Canadian Triage and Acuity Scale (CTAS)
Emergency Severity Index (ESI) USA seit 1999 Weitere Varianten Triage-Systeme in der Katastrophenmedizin (NATO, Bund)
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Manchester-Triage-System
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Manchester-Triage-System Validiert 5 Dringlichkeitsstufen kein Einsatz von Diagnosen sehr geeignet für die Berufsgruppe Pflege sehr geringer Zeitbedarf (ca. 1 Minute!)
hohe Abbildung der pflegerischen Berufserfahrung
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DIVI - NotaufnahmeprotokollZusatzmodule:
• Überwachungsmodul• Traumamodul• Anästhesiemodul• Konsilmodul
geplant für 2009:• Unklares Abdomen• Thoraxschmerzmodul• Akute zentrale
Neurologie
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DIVI - NotaufnahmeprotokollZusatzmodule:
• Überwachungsmodul• Traumamodul• Anästhesiemodul• Konsilmodul
geplant für 2009:• Unklares Abdomen• Thoraxschmerzmodul• Akute zentrale
Neurologie
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„Basiswerkzeuge“ Notaufnahme ?
1 Nachschlagewerk oder
50 Präsentationsdiagrammenmit 200 Indikatoren („discriminators“)
bis zu 8 DIN-A4-Blätter mit Durchschreibesatz
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„Basiswerkzeuge“ Notaufnahme ?
Warteliste ? Karteikarten / Karteifächer für Fachdisziplinen? Einhaltung Wartezeiten / Dringlichkeit ?
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Ansprüche: Einfache und sichere Handhabung
technisch fachlich patientenorientiert
prozessorientiert(Startpunkt für mehrere Prozessvarianten)
auswertbar(Prozessevaluation, Qualität, Ressourcen)
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Lösungsansatz Integration des MTS im KAS
„symptomorientierte“ Ersteinschätzung Basisdokumentation wichtiger Befunde Festlegung der Dringlichkeit (automatisch) Initiierung des Behandlungsprozesses Elektronische Warteliste Erfassung von Prozesszeiten bis zur Entlassung /
Aufnahme b. Bed. Verlaufdokumentation
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„Basiswerkzeuge“ Notaufnahme ?
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PräsentationErsteinschätzungsformular
Datenbank IKAS
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Pfadportal
Einstiegspunkt für Notfallbehandlungen Verzweigung zu Klinischem Pfad „Notfall“
der einzelnen Fachdisziplinen Übergabe an diagnose- oder
therapiespezifischen Klinischen Pfad
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Ausblick
Implementierung erweiterter Dokumentations-funktionen
Implementierung weiterer Logikelemente(Variation der Dringlichkeit anhand von Symptomen / Befunden oder deren Kombinationen)
Implementierung von Notfall-Standards nach primärer Fachabteilung
Anknüpfung an Klinische Pfade
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Zusammenfassung I
Definition Prozess Definition Prozessmanagement:
organisatorische, planerische und kontrollierende Maßnahmen zur zielgerichteten Steuerung
Maßnahmen sind orientiert anQualität, Kunden-, Mitarbeiterzufriedenheit, Zeit und Kosten
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Zusammenfassung II
Unterscheidung inKernprozesseUnterstützungsprozesse
Bedeutung der Unterstützungsprozesse für den Gesamtprozess(Leitlinien, Standards: „Der medizinische Kernprozess stimmt häufig !“)
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Zusammenfassung III
Bedeutung der unterstützenden Werkzeuge:Dokumentation InformationKommunikationSteuerung
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Zusammenfassung IV
Geschäftsprozessoptimierung:Buiseness Re-engeneeringKVPPDCA-Zyklus
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Zusammenfassung V
Klinische Pfade
IST SOLL Real-SOLLSteuerung Klinischer PfadeEntwicklungsstufen eines Klinischen Pfades
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Zusammenfassung VI
Klinische PfadeBenötigter „Input“ (Experten, Leitlinien,
Ressourcen)Prozesslogik „Output“ für die AkteureEntwicklungsstufen eines Klinischen PfadesSteuerung Klinischer Pfade
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Zusammenfassung VII
Case Management als integraler Bestandteil Klinischer Pfade
Beispiel Entlassungsmanagement:Modifizierter BRASS-Index als Assessment Prozessablauf Entlassungsmanagement am UKB
Wir brauchen Case Management, aber keine Case Manager !
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Leiter Dr. M. Uerlich21.12.2009
Vielen Dank!KontaktUniversitätsklinikum BonnProzessmanagementSekretariat Frau Peters
Tel.: 0228 – 287 11441Email: [email protected]. 25, 53127 Bonn