60
Das Wirtschaftsmagazin mit positivem Inhalt. 4. Jahrgang Heft N˚ 20 Juli/August 2009 CHF 6,00 > punktmagazin.com 9 771661 806003 20 DR. MICHAEL BRÄUNINGER DER THINKTANK- KONJUNKTUR-CHEF INFRASTRUKTUR UND DER FACETTENREICHTUM TECHNOLOGIE – DIE BEWEGT AB SEITE 16 WIND, WASSER, SONNE UND KONSORTEN AB SEITE 26 RUBRIK «AUF DEN PUNKT» AB SEITE 12 RUBRIK «KOPFSACHE» AB SEITE 28 DETAILHANDEL ALS STIMMUNGS- BAROMETER RUBRIK «iPUNKT» AB SEITE 32 FEUERLAUFEN LEICHT GEMACHT RUBRIK «AKTIVISMUS» AB SEITE 48

PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

Embed Size (px)

DESCRIPTION

er wirtschaftliche Haussegen hängt zwar noch immer schief, doch es häufen sich die Anzeichen einer baldigen «Beruhigung». Das Positive beginnt sich langsam, aber sicher wieder durchzusetzen, und viele Firmen haben gemerkt, dass der Kunde wieder in den Fokus gerückt werden muss. Auf Branchenebene gibt es (Anlage-)Opportunitäten zuhauf, das Investorenlächeln dürfte wiederkommen.

Citation preview

Page 1: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

Das Wirtschaftsmagazin mit positivem Inhalt. 4. Jahrgang Heft N˚ 20 Juli/August 2009 CHF 6,00

> punktm

agazin.com

97

71

66

18

06

00

3

20

DR. MICHAELBRÄUNINGERDER THINKTANK-KONJUNKTUR-CHEF

INFRASTRUKTUR UND DERFACETTENREICHTUM

TECHNOLOGIE –DIE BEWEGT AB SEITE 16

WIND, WASSER, SONNEUND KONSORTEN AB SEITE 26

RUBRIK «AUF DEN PUNKT» AB SEITE 12

RUBRIK «KOPFSACHE» AB SEITE 28

DETAILHANDELALS STIMMUNGS-BAROMETER

RUBRIK «iPUNKT» AB SEITE 32

FEUERLAUFENLEICHT GEMACHT

RUBRIK «AKTIVISMUS» AB SEITE 48

Page 2: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

+++ Börsentäglich handelbar an der Scoach +++ Börsentäglich handelbar an der Scoach +++ Börsentäglich handelbar an der Scoach +++

� Open End Zertifikate auf zahlreiche Themen� Einfache und transparente Anlage� Open End – ohne fixe Laufzeitbegrenzung� Anlagen in CHF, EUR, USD oder mit Währungsabsicherung(Quanto)

� Börsentäglich handelbar an der Scoach� Emittenten-Rating: Aa2 (Moody’s) / A+ (S&P)

Selbst in den bewegten Märkten des ersten Halbjahres 2009liessen sich mit den richtigen Produkten ansehnliche Renditenerzielen. Dabei haben sich bestimmte Themen und Sektorenseit Jahresbeginn besonders gut entwickelt. ABN AMRO bietetAnlegern die Möglichkeit, über Open End Zertifikate auf einfacheArt in eine Vielzahl aktueller und interessanter Themen undSektoren zu investieren.

Vergleichen Sie mit dem „Top Performer-Tool“ aufwww.abnamromarkets.ch, welche Produkte sich am bestenentwickelt haben.

Themen-Zertifikatevon ABN AMROTop Performer 2009

Risikohinweis:Dieses Werbeinserat stellt keinen Emissionsprospekt im Sinne von Art. 652a resp. 1156 OR dar. Der alleinverbindliche Prospekt in englischer Sprache kann direkt bei ABN AMRO Bank N.V., Zweigniederlassung Zürich, unter der Tel. 044/6316262bezogen werden. Die Produkte qualifizieren nicht als Anteile einer kollektiven Kapitalanlage im Sinne des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen (KAG) und sind daher auch nicht der Aufsicht der EidgenössischenFinanzmarktaufsicht (FINMA) unterstellt. Die Anleger sind dem Konkursrisiko der Emittentin ausgesetzt. Die genannten Indizes sind zu Gunsten der jeweiligen Rechteinhaber geschützt. Die Produkte sind weder für den Vertrieb in denVereinigten Staaten, Grossbritannien oder den Niederlanden, noch an US-Personen bestimmt.Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass die Gespräche auf der angegebenen Linie aufgezeichnet werden. Bei Ihrem Anruf gehen wir davon aus, dass Sie mit dieser Geschäftspraxis einverstanden sind.

Weitere Informationen zu diesen und anderen interessanten Produkten von ABN AMROTel. 044 631 62 62 · [email protected] · www.abnamromarkets.ch

Basiswert Laufzeit Handels- Valoren Performance 2009währung

S&P® Custom/ABN AMRO Open End CHF 3’035’771 104,0%Africa Resources TR IndexS&P® Custom/ABN AMRO Open End USD 3’039’320 99,0%Africa Resources TR IndexABN AMRO World Coal TR Index Open End CHF 2’728’285 96,6%ABN AMRO World Coal TR Index Open End USD 2’728’275 91,7%ABN AMRO Silver Mining TR Index Open End CHF 2’789’427 89,7%ABN AMRO Silver Mining TR Index Open End USD 2’789’420 85,1%GPR/ABN AMRO China Property TR Index Open End USD 2’907’445 81,1%ABN AMRO Platinum & Palladium Open End CHF 2’919’921 68,9%Mining TR IndexABN AMRO Platinum & Palladium Open End USD 2’919’917 65,6%Mining TR IndexABN AMRO Asia Farmers TR Index Open End CHF 3’861’043 59,8%S&P® Supercomposite Oil & Gas Open End USD 2’644’211 58,2%Drilling IndexABN AMRO Asia Farmers TR Index Open End USD 3’861’044 56,9%IPOX-25 BRIC TR Index Open End USD 2’906’111 55,8%IPOX-20 China TR Index Open End USD 2’906’078 51,2%S&P® Custom/ABN AMRO Open End CHF 2’401’843 50,6%Metal&Mining TR IndexSustainable Oil Sands Sector TR IndexTM Open End USD 3’010’185 50,1%Sustainable Oil Sands Sector TR IndexTM Open End CHF 2’982’253 49,2%ABN AMRO BRIC Infrastructure TR Index Open End CHF 3’190’879 48,7%Philadelphia Stock Exchange Open End CHF Quanto 2’269’025 48,4%Oil Service IndexS&P® Custom/ABN AMRO Metal&Mining Open End USD 2’401’823 47,1%TR IndexGPR/ABN AMRO Emerging Markets Open End EUR 2’907’460 46,9%Property TR IndexABN AMRO BRIC Infrastructure TR Index Open End USD 3’190’892 46,9%Dow Jones Asia Select Dividends 30 Open End USD 2’868’446 44,9%TR IndexGPR/ABN AMRO Eastern Europe Top 20 Open End EUR 2’475’237 43,3%Property TR IndexABN AMRO Oil & Gas Services TR Index Open End USD 3’015’226 43,0%Philadelphia Stock Exchange Oil Open End USD 2’269’061 40,3%Service IndexABN AMRO Emirates Real Estate TR Index Open End CHF 3’296’454 39,6%LPX (Private Equity) Major Market® TR Index Open End CHF 2’534’566 34,9%LPX (Private Equity) Major Market® TR Index Open End USD 2’534’552 34,3%ABN AMRO Global Farmers TR Index Open End CHF 3’347’120 31,9%

Quelle: ABN AMRO (15.06.2009).Die Performance in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

Page 3: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

3> punktmagazin.com

CONTENT N ̊20 JULI /AUGUST 2009

INDEX

05˚ POSITIVUM Während dervergangenen paar Monate wur -de in den dunkelsten Farbengemalt, auf dem Zahnfleisch ...

06˚ KEIN MÄRCHEN,ABER VIEL POSITIVESDer wirtschaftliche Haussegenhängt zwar noch immer ein we -nig schief, doch es häufen sichvermehrt die Anzeichen ...

12˚ INFRASTRUKTUR –DAS MASS ALLER DINGEInfrastruktur. Dieser Sektor hatsich geändert. Etliche Staatenschnürten «Konjunktur ...

16˚ KRISE? WELCHE KRI -SE? KRISE, NEIN DANKE.KRISE WAR GESTERNTrotz der Wirtschaftseinödewächst ein Segment: Smartpho-nes. Vier relativ kleine ...

18˚ ROHSTOFFE JA, ABERNICHT FÜR JEDEN HATES DAS RICHTIGE Nachacht negativen Monaten in Folgekonnten die Rohstoffmärkteseit März erstmals wieder ...

32˚ AUF TUCHFÜHLUNGMIT DEM HIESIGENDETAILHANDEL Für jedeerdenkliche Situation gibt esein spezifisches Barometer oderbesser gesagt einen ...

36˚ KONJUNKTUR-INDI-ZES IM VERGLEICH Seitlängerem ist die Weltwirtschaftnun schon gebeutelt, das wissenwir alle und unerhört oft wer-den etwa ursprüngliche ...

39˚ DER LABYRINTH-FÜHRER Die aktuelle (Welt-wirtschafts-)Situation offeriertein Diversikum an fruchtigenAnlagehäppchen. So stark ...

39˚ MILITÄRISCH-INDUS-TRIELL

39˚ INFRASTRUKTUR MALANDERS

40˚ ÖKOLOGISCH IN DIEZUKUNFT

40˚ SCHLAU DIE AKTIEN-QUOTE ERHÖHEN

21˚ «ZURÜCK IN DIE ZU -KUNFT», NICHT NURAUF DER LEINWANDStark gescholtene Hedge Funds.Obwohl sie im letzten Jahr füreindeutig vergangen und ...

22˚ DIE FETTEN JAHRESIND VORBEI, DERHEALTHSTYLE DAGE-GEN BOOMT Ernährungsge-wohnheiten haben sich verän-dert. Konsumenten erwarten ...

24˚ SPEZIALISTEN: DR.THOMAS STEINEMANN &DR. YANN SCHORDERETEine intakte Infra-/Suprastrukturist für eine prosperierende ...

26˚ MEGATREND «ALTER-NATIVE ENERGIE»:JETZT ERST RECHT!«Erneuerbare Energien» habensich zurückgemeldet. Die Bran-che hat gelitten, doch sie ist ...

28˚ PD DR. MICHAELBRÄUNINGER Das Ham-burgische WeltWirtschaftsInsti-tut (kurz HWWI) ist der ...

41˚ ZUGÄNGLICHE EXO-TIK

41˚ IN BANKEN INVESTIE-REN

42˚ DIE BÖRSENWELT AUFEINEN BLICK

48˚ HITZEDOLLESLAUFEN, MAL ANDERSEin florierendes Jungunterneh-men verdient sein Geld haupt-sächlich mit ...

53˚ LIEBSTE HELVETIA,WIR LIEBEN DICH Vieles,das nahe liegt oder einen seitLebzeiten in irgendeiner Formbegleitet, ist nicht gleich ...

54˚ FERNWEH ADE, REI-SEN AHOI! Das Reisen blicktauf eine sehr lange Geschichtezurück, fuhren Entdecker dochschon bereits vor 700 Jahren ...

58˚ WISSEN, DASS ... die hie-sigen Pensionskassen privaterUnternehmen das Ungemachim vergangenen Jahr relativ ...

06

32

18

54

48

22

12 16

28

Page 4: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

Strukturiert handeln. Mit Durchblick.

matthia

sfre

i

SCOACH QUALITY CHECKwww.scoach.ch

Scoach setzt neue Standards in Sachen Transparenz. Jetzt bietet die Scoach-Web-site Anlegern signifi kante Antworten auf die relevanten Fragen: Wie liquide ist das Produkt? Wie eng ist die Kursspanne? Wie gut und in welcher Regelmässigkeit stellt der Emittent während eines Handelstages die Kurse? Neue und einzigartige Einblicke, um fundiert strukturiert zu handeln. Europas Börse für Strukturierte Produkte: www.scoach.ch

Machen Sie den

Page 5: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

txt: CS] Während der vergangenen paar Monate wurde in den dun-kelsten Farben gemalt, auf dem Zahnfleisch gekrochen und nichtwenigen der Boden unter den Füssen weggezogen. Enttäuschungreihte sich dabei an Enttäuschung, und der stark strömende Trä-nenfluss wurde – und wird noch immer – eifrig mit dem Jammer-lappen aufgewischt. Die um sich greifende Bangigkeit ist wie Öl, dasins Feuer gegossen wird, und was uns geblieben ist, das ist nun einelodernde Negativflamme. Wer sich in der derzeitigen Situation nachAussichtsreichem umsieht und versucht, fruchtbaren Boden aus-findig zu machen, der scheint einen allzu wagemutigen Drahtseil-akt zu vollführen. PUNKTmagazin hat sich zwar unter anderemAbenteuerlichkeit auf die Fahne geschrieben – allerdings ist es garnicht so kühn, seine Fühler nach dem Positiven auszustrecken. Unddies hat nun wirklich nichts mit unsäglichem Zweckoptimismus zutun, denn auch in der momentanen Wirtschaftslage drängen sichOpportunitäten auf. Nur werden aber aufbauende Neuigkeiten imKeim erstickt, bejahende Indikatoren abgewürgt und heilsameGegebenheiten die Klippe heruntergestossen. Es scheint, als würdedas Gedeihliche vehement durch Zerberus – den mehrköpfigen

Hund aus der griechischen Mythologie – bewacht, und niemand ge -traut sich, sich ihm in den Weg zu stellen. Zur Abenteuerlichkeit ge -hört aber auch eine gehörige Portion Mut; so kreuzt PUNKTmaga-zin seine medialen Klingen und fährtet nach zukunftsträchtigenThemenfeldern. In diesem Zusammenhang haben sich nicht wenige(Anlage-)Trends förmlich oktroyiert – allen voran Infrastruktur,Technologie, Rohstoffe inklusive erneuerbare Energien, die alter-nativen Investmentvehikel Hedge Funds sowie der breitgefächerteBereich Nahrungsmittel (Getränke und Tabak mit eingeschlossen).Dem kleinen Hunger stehen darüber hinaus ebenso kleine Invest-menthäppchen gegenüber: Rüstungsindustrie, Ökologie im weiterenSinne, Worte zur optimalen Aktienquote und vieles mehr. Nicht min-der interessant dürften die vorgestellten Wohlfühloasen sein – aberauch die offerierte Möglichkeit, wie man etwa die Angst überwinden,Energie tanken, die Lebenslust fördern, die Kreativität auf die Spitzetreiben und den Intellekt trainieren kann. Es gibt Gründe zuhauf,die uns durchaus Freudentränen bescheren können, ein Lächeln insGesicht zaubern und die Lust nach Sekt, nicht Selters, steigern. Ge -ben wir uns diesen genüsslich hin!

ENTRÉE

5> punktmagazin.com

Page 6: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES
Page 7: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

SOMMERGESCHENKECHENKCSCCGGOOOOSOSOSOOOOOOOO HENKEHHHEEEREEEMMMMMMMMMMM RGESCHENR HENKMMERGESCHENKMMM GESCHHSSS EEMMMMMMMMMMMMMMMMM RGESCHENKEMMMMM ESCHENKEERGESCCGMMMOOOOOOOOOSSSSSSS SSERERRRGESCHENSESOMMERGESCHENKES RRMMMMMMMMMMMM RGESCHENR ESCHENKEEEEESOMMERGESCHSSOO RGESCHENKR HENOO SSSOMMERGESCHENKESOMMERGESCHENKE

txt: Rino Borini & Cyril Schicker] «Man wird nicht dadurch besser, dass manandere schlecht macht», sagte seinerzeit Heinrich Nordhoff, ehema-liger Generaldirektor des Volkswagenwerkes. Mutiert man seine Aus-sage ein wenig respektive verpasst dieser einen frischen Anstrich,liest sich das Zitat ungefähr so: «Die derzeitige Situation wird nichtdadurch besser, dass man alles schlechtmacht.» In ungefähr dieselbeKerbe haut ein weiterer Denkspruch: «Alles Negative ist für michpositiv, weil ich aus dem Negativen das Positive erkenne.» ›››

LEADSTORY

7> punktmagazin.com

Der wirtschaftliche Haussegen hängt zwar noch immer einwenig schief, doch es häufen sich vermehrt die Anzeicheneiner baldigen «Beruhigung». Das Positive beginnt sichlangsam, aber sicher wieder durchzusetzen, und viele Un -ternehmen haben langsam aber sicher gemerkt, dass derKunde wieder in den Fokus gerückt werden muss. AufBranchenebene gibt es (Anlage-)Opportunitäten zuhauf,das Investorenlächeln dürfte wiederkommen und bleiben.

KEINMÄRCHEN,ABER VIELPOSITIVES

«CAROLA-FERSTL-BÜCHER» Zu gewinnen gibt es fünf Ausgaben des jüngsten Carola-Ferstl-Streiches

«Der Geldratgeber für clevere Frauen». Um an der Verlosung teilzunehmen, senden Sie bitte eine Email

an [email protected] (Stichwort Carola Ferstl). Teilnahmeschluss ist Freitag, den 17. August

2009. Pro Glückliche(-r) gibt es ein Buch. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Page 8: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

8 PUNKTmagazin N˚ 20/09

Führende Schweizer im GlobalrahmenEs ist langsam aber sicher müssig, mangelnde Leis-tung oder miserable Geschäftsgänge unter den Kri-senteppich zu kehren, um damit das Ungenügen dezu kaschieren. Überflüssig ist es zudem, wenn anund für sich gute Ergebnisse vor dem Hintergrundder jetzigen Lage urplötzlich ins Negative abrut-schen. Ein Paradebeispiel für diese Misskommuni-kation geht etwa mit folgender Headline, verfasstvon der Wochenendzeitung «Sonntag», einher:«Städteranking: Zürich ist nicht mehr top.»

Demselben Kurzbeitrag konnte man entneh-men, dass die Zwinglistadt in der Städteranglistedes Beratungsunternehmens Mercer unter 215bewerteten Plätzen «nur noch» und aufgrund derWirtschaftskrise den zweiten Rang – nach Wien –belege. «Little downtown Switzerland» rangiertesiebenmal hintereinander auf dem ersten Podest-platz und liegt noch immer vor prestigeträchtigenOrten wie zum Beispiel Vancouver, Sydney, NewYork, London, Dublin, Frankfurt und vielen ande-ren. Darüber hinaus ging vergessen, dass Genf undBern mit Zürich das Schweizer Triumvirat in denTop Ten darstellen.

Die hiesigen Wirtschaftsstandortförderer dürften

Passend optimistische SinnsprücheZudem: «Wer sich vor der Zukunft fürchtet, hat be -reits Angst in der Gegenwart und die Vergangen-heit sorgenvoll hinter sich gelassen. Wahrlich keineguten Voraussetzungen, um sich positiv in die Wei-terentwicklung unserer Welt einzubringen.» Letz-teres stammt aus der spitzen Feder WolfgangKownatkas, ehemaliger Nato-Pressestabsoffizierund Aphoristiker. Diese Sinnsprüche oder Betrach-tungsweisen haben nichts mit Zweckoptimismuszu tun. Sie möchten verdeutlichen, dass es auch im– scheinbar – vermaledeiten Weltwirtschaftsumfeldnicht angeht, sich einzuigeln.

So wie der nicht mehr ganz taufrische Werbe-slogan «Aufschwung beginnt im Kopf» suggeriert,ist es so, dass sich auch die Krise zu sehr im Kopfmanifestiert hat. Natürlich ist die derzeitige Lagekein Hirngespinst und das volkswirtschaftlicheFundament auf globaler Ebene fragil: Die globaleRezession ist Tatsache, doch die ersten Anzeicheneiner Stabilisierung auf tiefem Niveau sind da.Zahlreiche Vorlaufindikatoren zeigen einen positi-ven Trend auf und Inflationstendenzen sind in dieFerne gerückt; dafür nehmen Deflationsbefürch-tungen weiter zu. Doch dazu später mehr.

LEADSTORY

txt: CS] Dr. Susanne Haury von Sie-benthal, Antoinette Hunziker-Eb neter, Barbara Kux, MonikaRibar, Carolina Gruosi-Scheufele,Caroline Müller-Möhl, Ca therineMühlemann und viele andereDa men gehören gewissermassenzu den hiesigen Wegbereiterin-nen, wenn es um das Geschlech-tergleichgewicht geht. So oder so,die Frau gilt in vielerlei Hinsichtdem Mann als überlegen, dashaben schon etliche wissen-schaftlich fundierte Studien be -wiesen. Die Evastöchter oderbesser gesagt «Womenomics»werden denn auch seit längeremals Megatrend gehandelt. Dochwas genau bedeutet dieser Mega-trend? Professor Dr. Sita Mazum-der, hierzulande die wohl renom-mierteste Expertin, liess sich aufden Zahn fühlen: «Womenomicsist das gesamte Universum, dasentsteht, wenn Frauen und Wirt-schaft miteinander in Verbindungkommen. Es ist ein äusserst brei-tes Gebiet mit vielen Facetten.»Wohl zu Recht hat PUNKTmaga-zin be reits eine ganze Ausgabe(#14) der Frau gewidmet. DasTraditionsblatt «The Economist»schreibt ebenfalls regelmässigüber die Wirtschaftswichtigkeit

der Frau. Was aber macht siedenn so überdurchschnittlich be -gehrt? Mazumder führt aus: «Vie-lerlei. Frauen und Männer funk-tionieren einfach anders – das istauch gut und schön so. Dabei istdas eine Geschlecht nicht besseroder schlechter als das andere, siesind einfach verschieden. Span-nend wird es eben dann, wennman beide Geschlechter mischt.Wenn wir etwa die Finanzdienst-leistungsindustrie nehmen, so le -ben wir bisher noch in einer starkmännlich gefärbten Welt. Hier istes wichtig wie auch förderlich,mehr Frauen in die Firmenfüh-rungsetage und in die Zielkund-schaft zu nehmen.» Nach wie vorist es also so, dass «Diversity»wortreich auf Händen getragen,doch leider nicht überall konse-quent im Büroalltag umgesetztwird. Doch wie sieht es in unse-ren Breitengraden allgemein aus?Die Professorin hierzu: «Sehrheterogen, die Landschaft reichtvon ‹State-of-the-Art-Or gani sa -tionen› bis hin zu solchen, denendas Konzept noch vollends fremdist. Das gilt für die Schweizebenso wie für Europa, wobei essicherlich Nationenunterschiedegibt. Die nordischen Länder sind

auf diesem Gebiet beispielsweiseweit vorangeschritten. Nicht we -nige Spezialisten (überall auf derWelt) sprechen der Frau generelldas Geschick zu, auch im ödenUmfeld Positives zu erwirken.Dass der Silberstreifen am Hori-zont nun wunderbar glitzert, da -von hält die Dozentin, Beraterin,Kolumnistin und Autorin in Per-sonalunion allerdings herzlichwenig: «Ich bin überhaupt keinFan von Ranglisten der Ge -schlechter. Ich bin aber über-zeugt, dass beide positive undwe niger positive Merkmale auf-weisen. Voll zur Geltung und mitaussichtsreichem Effekt kommenbeide Ge schlechter am besten ineiner gu ten Durchmischung. Ma -zumder weiter: «Auf Papier undin der Diskussion sieht oft allesda nach aus, als sei der einge-schla gene Weg richtig. Die Reali-tät zieht nach meinem Empfin-den bisher leider jedoch keinenSilberstreifen nach sich. Arbeitenwir also allesamt ge meinsam aufdas Ziel hin, dass Theorie undPra xis nicht mehr derart ausei-nanderklaffen. Für die Frauenmüssen die Weintrauben nun einfür alle Mal gleich hoch sein wiefür die Männer!

WOMEN -OMICS

Page 9: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

9> punktmagazin.com

aufgrund dessen ein stolzes Lächeln spazierenfüh-ren. Viele unter uns würden dies wohl ebenso, nurweiss niemand davon. Im Gegenzug werden halb-seidene Nachrichten, Aussagen, Gründe oder Ent-schuldigungen immer wieder an das anhaltendeUngemach feilgeboten. Und in diesem Zusammen-hang werden fruchtbare Gegebenheiten oft unge-wollt – aber dennoch sträflich – im Keim erstickt. Soetwa der Umstand, dass das Tourismus-Resort An -dermatt noch immer zur Gänze in der Gunst desInvestors Samir Sawiris steht.

Übertroffene ErwartungshaltungDer Unternehmer aus Ägypten beabsichtigt in dergeschichtsträchtigen Region am Fusse des Gott-hardpasses ein Luxus-Tourismusprojekt zu reali-sieren, das gemäss seinen Aussagen rund 1000 bis1500 Arbeitsplätze schafft. Das «Neue Andermatt»berücksichtigt gerade den nachhaltigen Aspektund die Umweltverträglichkeit so sehr, dass nichtnur die lokalen Behörden Unterstützung leisten,sondern auch die Bevölkerung. Ach ja, SawirisWorte zur Schweiz: «Die Schweiz ist im Momentattraktiv für Investitionen im Immobilienbereich.»

Er meint zudem, dass Helvetia nach wie vor einüberaus sicheres Land sei und entsprechend genü-gend in- und ausländische Investoren an Bord ge -holt werden könnten. Aussichtsreiches gibt esselbstverständlich nicht nur in den «eigenen vierWänden», Zukunftsträchtiges ist quasi universell.Wer nicht ewig zähneknirschend durchs Weltgesche-h en pilgert, dem dürfte auch das eine oder anderePositive aufgefallen sein. Positiv gestimmt ist si cher-lich auch einer der hierzulande Reichsten, Ing varKamprad. Seine Ikea konnte ebenso im ach wiewidrigen Umfeld (2008) eine Umsatzsteigerung vonknapp 18 Prozent verzeichnen.

Preis lass nach ...Währenddem also «der weltweit operierende Schwe-de» Steigerungsraten präsentiert, brachte Volks-wirtschaftsministerin Doris Leuthard in einem

Sonntagspresseinterview unter anderem den Teil-erfolg des scheinbar bereits gut greifenden Kon-junkturpaketes zum Ausdruck. Die Bundesrätinkristallisierte zudem den Innovationsdrang Helve-tiens heraus. In einer Umbruchphase entsteht vielRaum für Neues und Kreatives. Und dies bringtlaufend innovative Jungfirmen hervor. Jungunter-nehmen spielen eine bedeutende Rolle. Es ist ein-fach Fakt, dass nicht allesamt vom Pech verfolgtsind oder das Pech gepachtet haben.

Carla Duss, Ökonomin bei der UBS, erachtet imAllgemeinen das solide Fundament Helvetiens alsPluspunkt: «Mit einem Nettoguthaben gegenüberdem Ausland von über 630 Milliarden Dollar bril-liert die Schweiz im internationalen Vergleichebenso wie mit ihrer tiefen Fiskalquote.» Die Fi -nanz expertin weiter: «Die Staatsverschuldung istmit rund 40 Prozent relativ niedrig. Hohe Leistungs-bilanzüberschüsse und solid finanzierte Haushaltewie Unternehmen wirken mehr als nur beruhigend.»Ähnlich tönt es auch beim Lausanner Institut fürManagement-Entwicklung (IMD). In der jüngstenStudie kommt IMD zum Schluss, dass die Schweiz«noch» eines der wettbewerbsfähigsten Länder derWelt ist. Kritisch zeigen die Lausanner Forscheraber auf die Banken. Trotzdem sind die wirtschaft-lichen, politischen und finanziellen Säulen vergli-chen mit anderen Nationen stabil. Insofern verfügtdie Eidgenossenschaft über bessere Voraussetzun-gen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. ImIn terview mit dem führenden ETF-Newsletter10x10.ch rückt auch Dr. Alex Hinder, Ex-CIO Clari-den Leu und jetziger CEO der Hinder As set Ma na -gement, vieles ins aussichtsreiche Licht. Die US-Wirtschaft sieht er bereits in der konjunkturellenTalsohle. Apropos Amerika: Die weltgrösste Schnell- imbisskette McDonald’s verdiente mit 979,5 Mil lio-nen Dollar im ersten Quartal 2009 immerhin vierProzent mehr gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Vorsichtiger OptimismusUnd der gigantische IT-Konzern IBM präsentiertein derselben Zeitspanne einen stabilen Gewinn(minus einem Prozentchen). Auf der anderen Seitenutzen «fitte» Gesellschaften «den Kriechgang»und engagieren sich in den USA. So hat der Bril-lenhersteller Luxottica nicht nur Ray-Ban, sondernauch die US-Handelskette LensCrafter und dieHandelskette Sunglass Hut übernommen. Oder deritalienische Luxusschuhhersteller Tod's verdoppeltsein Engagement bei der US-LuxushandelsketteSaks auf gut zehn Prozent. Doch wieder zurück inunsere Gefilde respektive zu Dr. Hinder. In Europa,inklusive der Schweiz, erwartet er nämlich eine Er -holungsphase für 2010.

Normalerweise zieht die Industrie die Wirt-schaft in die Krise, diesmal war es der Finanzsektor.Viele Volkswirtschaften stehen erst am Anfang derrealwirtschaftlichen Folgen und spüren eine Kon-sumzurückhaltung bei steigender Arbeitslosigkeit.Aber es gibt Anzeichen dafür, dass das Schlim m stehinter uns liegt. Vor allem die Umfragen bei Kon-sumenten und Unternehmen sind zuletzt freundli-cher ausgefallen, die Lagerbestände sind auf ein soniedriges Niveau gesunken, dass sie trotz der ›››

SOS MAL ANDERS

Page 10: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

10 PUNKTmagazin N˚ 20/09

schwachen Nachfrage nicht mehr weiter reduziertwerden müssen. Der freie Fall der Weltwirtschaftscheint gestoppt. Das lässt sich etwa am Konjunk-turindikator ISM-Index in den USA, dem Ifo-Indexin Deutschland oder dem globalen Baltic-Dry-Indexablesen. Letzterer bildet das weltwei te Verschiffenvon Hauptfrachtgütern ab und hat da her einenengen Bezug zur Entwicklung des Welthandels.Trotz positiver Zahlen werden einige Volkswirt-schaften in diesem und auch im nächsten Quartalschrumpfen, aber viel moderater als zuvor. Dochder Wonnemonat Mai strotzt nur von positivenMeldungen. Mehr dazu in dieser Ausgabe undfokussiert in der Rubrik «Wissen, dass ...». Von denFrühindikatoren darf man sich jedoch nicht blen-

den lassen. Steigt einer einen Monat lang an, lässtsich damit keine Trendwende ablesen. Um Fehlsig-nalen nicht auf den Leim zu gehen, lohnt es sich,Durchschnittswerte zu betrachten. Ein Vergleichaller Indikatoren hilft ebenfalls.

Standbein BinnenkonsumGefahrenherde sind aber nach wie vor da. Einwichtiger Pfeiler einer jeden Wirtschaft ist der Bin-nenkonsum. In der Schweiz wie auch in Deutsch-land ist der Privatkonsum noch intakt. Da die welt-weite Rezession zuerst die Exportbranchen in derSchweiz getroffen hat, konzentrierten sich die ein-geleiteten Konjunkturmassnahmen zunächst aufsie. Auf die Konsumenten wirkt sich der Ab schwungerst mit Verzögerung aus. Als enorme Belastung fürdie Wirtschaft erweist sich ferner die Arbeitslosig-keit, die nach allen Prognosen weltweit bis insnächste Jahr hinein noch steigen wird. Vom Privat-konsum sind daher nur bedingt Konjunkturimpul -se zu erwarten, zumal viele Haushalte in den USAerst ihre Schulden abzubauen haben. Schlimmernoch: Der Überhang bei den Produktionskapazitä-ten bleibt bestehen – und mit ihm die latente Ge -fahr eines deflationären Abwärtsstrudels.

Die grösste Bedrohung für die Weltwirtschaftliegt in der Deflation. Die Folgen wären verhee-rend: weiterer Abschwung, Lähmung des Konsums,

txt: CS] Prof. Dr. Lutz Johanning istInhaber des Lehrstuhls für Empi-rische Kapitalmarktforschung so-wie akademischer Leiter der Stu-diengänge Bachelor of Scienceund Master of Science an derWHU – Otto Beisheim School ofManagement. Seine Forschungs-schwerpunkte liegen in den Be -reichen empirische Kapitalmarkt-forschung, Asset Management,Best Execution sowie Risikoma-nagement. Davor war er Gastpro-fessor an der University of Michi-gan in Ann Arbor, USA, undlehrte dort Financial Risk Mana -gement. Johanning ist überdiesMitglied des Börsenrates der Eu -rex Deutschland.

In der derzeit bedrückten Welt-wirtschaftslage stossen Negativ-meldungen auf offene Ohren,währenddem fruchtbare Neuig-keiten ohne Wenn und Aber imKeim erstickt werden. Weshalb?Wirtschaftliches Handeln wirdderzeit stark von Angst geprägt.In Angstzuständen werden nega-tive Nachrichten viel stärker ge -wichtet als positive Meldungen.

Die negativen Meldungen sindei ne Bestätigung unserer Ängste.Zumindest dieser Teil der Welt istdann im Einklang, dies ist aberwohl auch sehr einseitig.

Sie sind der Meinung, dass Angstetwa die subjektiv wahrgenom-mene Eintrittswahrscheinlich-keit negativer Ereignisse erhöht.Es kann also gut sein, dass die jet-zige Situation zu gewissen Teilenauf Angst basiert und fundamen-tal nicht gerechtfertigt ist?Ja, das muss man zumindest inEr wägung ziehen. Und dabeidroht die Gefahr einer «self-full-filling phrophecy», also dass diedurch die Angstzustände indu-zierten Handlungen die Realitätdann so gestalten, dass diese denAngstvorstellungen entspricht.Damit würden dann Realitätengeschaffen, die fundamental nichtnötig gewesen wären.

Emotionen sind, schenkt manIhren Worten Glauben, keinHindernis bei der Entschei-dungsfindung – im Gegenteil, siehalten sogar eine Schlüsselrolle

inne. Sie sagen zudem, dass in Si -tuationen von Stress und PanikEmotionen nur schwer zu kon-trollieren seien. Bedeutet dies,dass wir der momentanen Lageauf Gedeih und Verderb ausgelie-fert sind?Ja, denn ohne Emotionen funk-tionieren wir nicht. Menschenmit Schädigungen ihres «Prä-frontalkortexes», der im Gehirnfür die Steuerung der Emotionenzuständig ist, können häufig garkeine wirtschaftlichen Entschei-dungen treffen. Dies haben Ex -pe rimente gezeigt. Emotionensind als frühkindliche Verhal-tens erfahrungen zu verstehen,die wie ein Computerprogrammauf unserer Festplatte im Gehirngespeichert sind. Kommt es nunzu ähnlichen Entscheidungssi-tuationen, so laufen diese Pro-gramme unbewusst und damitzunächst unkontrollierbar ab, ge -ben uns aber schnell Handlungs-alternativen vor. Wir sind somit inder Lage, zügig zu handeln. Ohnediese Programme, al so ohne un -sere Emotionen, sind wir mehroder weniger handlungs unfähig.

EMOTIO-

NEN IM

FOKUS

Page 11: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

Anstieg der Arbeitslosigkeit und dies über mehrereJahre, so das Gros der Ökonomen. Vermutlich wirdman im laufenden Jahr noch einige Monate mit ne -gativen Inflationsraten rechnen müssen. Denn so -lange die Auslastung der Kapazitäten weltweit soniedrig ist wie heute, solange haben die AnbieterProbleme, ihre Preise zu erhöhen; ebenso wie dieArbeitnehmer Probleme haben, höhere Löhnedurchzusetzen. Auf absehbare Zeit gilt es somit, mitdem Schreckgespenst Deflation zu kämpfen.

Die neue Weltordnung ist noch voller Unsi-cherheiten, doch einige Konstanten bleiben, dennnicht alle Branchen und Firmen sind kränkelnd.Gut positioniert ist etwa die Genuss- und Nahrungs-mittelindustrie, denn die Leute müssen auch in derKrise essen. Dies beweist der weltgrösste Einzel-handelskonzern Wal-Mart. Als Discounter profi-tierte das US-Unternehmen vom Sparzwang derKonsumenten. Kürzlich sagte der legendäre Talk-master Harald Schmidt in der Kundenzeitschriftder Deutschen Bahn: «Gehen Sie mal auf die Ein-kaufsstrasse einer Grossstadt, da merken Sie nichtsvon der Krise.» Und der Menschenkenner hat garnicht zwingend unrecht.

Die Börse nimmt es vorwegSelbst in wirtschaftlich schwierigen Zeiten haltenMenschen an ihren Gewohnheiten fest und gehen

etwa einkaufen. Doch die Firmen müssen sich aufsparsame Konsumenten einstellen. So reagiert derSchweizer Multi Nestlé bereits. CEO Paul Bulckekündigte an, Produkte künftig in kleineren Verpa-ckungsgrössen anbieten zu wollen, um so auch ein-kommensschwache Einkäufer nicht zu verlieren.Das Konzept soll in England, Frankreich und denUSA eingeführt werden, in Emerging Markets setztNestlé bereits darauf (siehe PUNKTmagazin #19«Exotica»). Dem ist nicht genug, ebenso – auf mehroder weniger lange Sicht hinaus – für Furore sor-gen dürften Sektoren wie Infrastruktur, Technolo-gie, (Agrar-)Rohstoffe und alternative Energien.

Anleger, die sich in den letzten Wochen an denAktienmärkten engagiert haben, dürfen sich end-lich wieder freuen. Ihr Vermögen hat in vielen Fäl-len, nach rund 18 Monaten Notstand, endlich wie-der zugenommen. Offensichtlich ist inzwischeneine gewaltige Portion Hoffnung in den Kursenenthalten. Seit Anfang März 2009 sind die Börsenin Europa um 30 Prozent gestiegen, in China undBrasilien zeitweise sogar um 50 Prozent. Doch werdie Börsen nach ihrer atemberaubenden Rallye inden vergangenen Wochen nun gleich wieder auf ihraltes Rekordhoch stürmen sieht, muss sich gedul-den. Die Höchstmarken von 2007, und da sind sichdie meisten Ökonomen eins, werden nicht soschnell wieder erklimmt werden.

Nun ist es leider so, dass manchefrühen Er fahrungen uns etwasFalsches beigebracht haben; dasComputerprogramm hat also ei -nen Fehler. Dann stehen unsdiese Emotionen im Weg und ge -ben uns in bestimmten Situatio-nen falsche Alternativen vor.Dann gilt es, den Fehler im Pro-gramm zu korrigieren, was leidernicht so einfach ist. Dazu mussman verstehen, wann in der eige-nen Geschichte das Computer-programm ge schrie ben wurdeund was dabei falsch gelaufen ist.Häufig entzieht sich das aber derbewussten Erinnerung, sodass eseine langwierige Arbeit ist. InZeiten von Stress und Panik las-sen sich solche Emotionen des-halb auch nicht kontrollieren. Dahilft dann wirklich nur nochRuhigstellen. In normalen Pha-sen kann man sich aber diesenDingen langsam nähern.

Geben Sie uns doch den einenoder anderen Lösungsvorschlag,der Ihrer Meinung nach am ehes-ten fruchtet. Lasst uns alsoFrüchte pflücken.

Wenn die Märkte im Stress sind,muss der Staat tatsächlich allestun, um Vertrauen aufzubauen,im Zweifel auch die Banken zurAbgabe aller potenziell schlechtenund intransparenten «Assets»zwingen. Wenn unmissverständ-lich klar ist, dass alle Finanzinsti-tute nur noch gute Vermögens-werte halten, wird das Vertrauenauch zurückkehren. Anschlies-send sollte man dann in Ruhe dieWurzeln der Ursachen behan-deln. Dazu gehören aus meinerSicht auch die Emotionen. Wirbrauchen mehr Bildung und Wis-sen um die Entstehung und Be -deutung von Emotionen im wirt-schaftlichen Handeln. Ausbildungist ein erster Schritt der Erkennt-nis. Weitere Schritte müs sen fol-gen, die auch Verhaltensände-rungen nach sich ziehen. Undselbstverständlich brau chen wirauch partielle An passungen derRegeln und An reize. Aber besserwäre es natürlich, die Marktteil-nehmer würden nicht aufgrundvon Geboten und Anreizen han-deln, sondern aufgrund einesgesunden Menschenverstands.

Wenn der Wind eisig bläst, ver-stecken sich viele hinter demwärmenden Ofen, anstelle sichum den verunsicherten (Privat-)Anleger zu kümmern. NehmenSie diesen an die Hand.In diesen Zeiten ist es nahezu un -möglich, eine Prognose über diezukünftigen Entwicklungen zutreffen. Wenn man sich auf diewirklich wichtigen Dinge des Le -bens wie die familiären Bezie-hungen konzentriert und mit bei-den Beinen auf dem Boden bleibt,schützt das wohl am besten davor,die Nerven zu verlieren. Aber dasgelingt uns halt nicht immer.

Ihr «Steckenpferd» ist das soge-nannte Emotional Finance (EF).Was genau bedeutet EF, wie hilftes uns allen im Allgemeinen undinwiefern grenzt es sich vom «Be -havioral Finance» ab?Mit dem Begriff «Emotional Fi -nan ce» wollen wir bewusst denAspekt der Emotionen betonen.Ziel dieser Forschung ist es, dieRolle der Emotionen bei finan-ziellen Entscheidungen zu analy-sieren. Die «Behavioral Finance»

beschäftigt sich mit vielen Ver-haltensanomalien und Heuristi-ken. Diese würde ich aber eher inden Bereich der Kognitionspsy-chologie einordnen, also in dieSphäre der bewussten Entschei-dungs- und Denkprozesse. Na tür- lich gibt es immer wieder ver-schiedene Überschneidungen.

Auch wenn schon viel Fruchtba-res in Ihren Antworten mit-schwingt, bitten wir Sie, uns kon-kret etwas Positives zu nennen ...Wir Menschen haben die einzig-artige Fähigkeit zum Lernen unddamit auch die Möglichkeit, ausden vielen Erfahrungen positiveSchlüsse zu ziehen und dennauch umzusetzen. Die Psycholo-gie ist eine noch verhältnismäs-sige junge Wissenschaft. Die For-schung in diesem Gebiet kannalso noch extrem viele Er kennt-nisse hervorbringen, und das be -reits erlangte Wissen kann einerviel breiteren Bevölkerung zu -gänglich gemacht werden. Es gibtalso noch ein grosses Potenzial,und das sollte uns sehr positivstimmen.

LEADSTORY

11> punktmagazin.com

Page 12: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES
Page 13: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

AUF DEN PUNKT

13> punktmagazin.com

txt: Andreas Hohn] Angesichts der aktuellen Wirt-schaftsverfassung und des ungebremstenBe völkerungswachstums gibt es eine riesigeChance für kapitalstarke Infrastrukturfir-men, weil sie einen deutlich besseren Zu gangzu Projekten bekommen als vorher. Dankniedriger Zinsen lohnt es sich für sie jetztmehr denn je, grössere Regionen zu entwi-

ckeln und in die horizontale Infrastrukturwie überlastete Stromnetze, veraltete Gaspi-pelines oder marode Wasser- und Abwasser-leitungen zu investieren. Als Anlageland bie-ten die USA, gegenüber Indien und China,ein vergleichsweise vertrautes Investitions-umfeld. Grundsätzlich stehen Investitionenin Infrastrukturprojekte drei Arten von Ri- ›››

Infrastruktur. Dieser Sektor hat sichgeändert. Etliche Staaten schnürten«Konjunkturpakete» und investierenin die eigene Infrastruktur. Dazu gehö-ren Strassen, Schienen, Schulen, aberauch Internet und Krankenhäuser.Infrastruktur ist als Megatrend nichtmehr wegzudenken.

INFRASTRUK-TUR – DASMASS ALLERDINGE

SOMMERGESCHENKECHENKCSCCGGOOOOSOSOSOOOOOOOO HENKEHHHEEEREEEMMMMMMMMMMM RGESCHENR HENKMMERGESCHENKMMM GESCHHSSS EEMMMMMMMMMMMMMMMMM RGESCHENKEMMMMM ESCHENKEERGESCCGMMMOOOOOOOOOSSSSSSS SSERERRRGESCHENSESOMMERGESCHENKES RRMMMMMMMMMMMM RGESCHENR ESCHENKEEEEESOMMERGESCHSSOO RGESCHENKR HENOO SSSOMMERGESCHENKESOMMERGESCHENKE«10-PROZENT-GUTSCHEINE» Drei 10-Prozent-Gutscheine (auf das gesamte Hewlett-Packard-Sor -

timent) werden verlost. Um an der Verlosung teilzunehmen, senden Sie bitte eine Email an

[email protected] (Stichwort HP). Teilnahmeschluss ist Freitag, den 17. August 2009. Pro

Gewinner gibt es einen Gutschein. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Page 14: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

14 PUNKTmagazin N˚ 20/09

siken gegenüber, die je nach Anlageobjektunterschiedlich stark ausgeprägt sind: Ers-tens das politische Risiko, zweitens das Ent-wicklungsrisiko und drittens das regulatori-sche wie rechtliche Risiko. Gerade asiatischeLänder haben zwar einen hohen Investiti-onsbedarf bei Infrastruktur, allerdings gibt esdort zahlreiche Hindernisse.

Asien vor massiver IndustrialisierungIn China ist das Thema der Stunde aber dasKonjunkturpaket in Höhe von umgerechnetrund 715 Milliarden Franken, das die Obrig-keit im Gegensatz zu anderen Staaten ausder «Portokasse» bezahlen kann. Vernünfti-gerweise soll der Grossteil des Geldes dafürverwendet werden, die marode Infrastrukturauf den neuesten Stand zu bringen. Alle In -frastrukturbereiche zusammengenommenhaben Auswirkungen auf die Wirtschaftsent-wicklung Chinas, indem sie das Bevölke-rungswachstum unterstützen und helfen,den Lebensstandard zu verbessern.

Steigende Einkommen und wachsendeZuflüsse in Form von Direktinvestitionen ausdem Ausland treiben Chinas Wirtschaft auchin den nächsten Jahren voran und förderndas regionale Wachstum. Von den Infrastruk-turinvestitionen dürfte zudem die gesamteWertschöpfungskette profitieren. Auf Unter-nehmen, die ihre Erfahrung beim Rohrlei-tungssystembau unter Beweis stellen, kommtviel Arbeit zu. Allein in den USA gibt es Pipe-lines in einer Länge von über 100 000 Kilo-metern und Pumpstationen, die ihre besteZeit hinter sich haben – und sie alle bedür-fen dringend der Reparatur und Überholung.

Immense WasserverlusteUnd das betrifft heute nicht mehr nur dieVereinigten Staaten. Die Weltbevölkerunghat sich im vergangenen Jahrhundert ver-dreifacht, der weltweite Wasserverbrauch hatsich versechsfacht. Und nachdem die Was-

ser infrastruktur der Nachfrage nicht mehrnachkommen kann, werden Städte, et wa inChina, Saudi-Arabien und Algerien, von ei -ner unsäglichen Wasserknappheit ge plagt.Hin zu kommt, dass sich die Verteilung derRe genfälle aufgrund des Klimawandels än -dern wird.

Über das Jahr hinweg sind die Regenfälleunberechenbarer und intensiver, daher be -steht oft die Gefahr von Überschwemmungen.Somit steigen die Anforderungen an ei neeffiziente Verteilung des Wassers. Problema-tisch ist vielerorts auch die Wasser qualität.Sie ist in Nordamerika und Europa zwar rechtgut, in vielen EmMas gibt es aber massiveProbleme. Entsprechend hoch ist der Bedarfan Anlagen zur Reinigung und Aufbereitungvon Wasser. Im Mittleren Os ten, wie in Dubaioder Saudi-Arabien, spielt neben der Was-seraufbereitung die Entsalzung von Meer-wasser schon länger eine wichtige Rolle.

Angesichts der mit den Gletschern schwin- denden Süsswasservorräte gibt es für Bern-hard Engl, Vertriebsleiter Swisscanto, keinenZweifel am Wachstums- und Renditepoten-zial der Branche: «Wir halten vor allem Ak -tiengesellschaften für interessant, die imBereich der Nanofilter innovativ tätig sind»,erläutert er. So wie die ItN Nanovation AGaus Saarbrücken. Gar nicht so einfach sei es,börsennotierte Firmen zu finden, ob wohldas Fondsmanagement weltweit investie-ren dürfe. Deshalb würden sich im Swiss-canto-Equity-Fund-Water auch gros se Ver-sorger wie die britische Severn Trent oderder Schweizer Badausrüster Ge berit befin-den. «Grundsätzlich kommen für den Fondsalle Firmen infrage, die mindestens 50 Pro-zent ihres Umsatzes im Ge schäftsfeld Wassererzielen», so der Experte.

Wasserfonds – ein LichtblickDie Wasserversorgungsbranche gilt nichtimmer als sauber wie eine Studie der Orga-nisation Transparency International zeigt.Demnach sind Korruptionsfälle dokumen-

tiert, wonach die Wasserbranche auch rechtflüssig agieren könne, wenn Schmiergeldge fragt sei. Laut Transparency Internationalsteigt der Preis für den Anschluss eines Haus-halts an ein Wassernetz in den Entwick-lungs ländern durch solche Zahlungen um 30Prozent. Wer bei seinem langfristig ausge-richtetem Wasser-In vestment die Si cherheitmöch te, dass es mit seinen Nachhaltigkeits-Grundsätzen übereinstimme, muss daher dieFonds-Unterlagen gründlich studieren: Dennnicht jeder Wasserfonds ist tatsächlich auchnachhaltig.

PUNKTausgabe #13 («Planet Erde»)offeriert vertiefte Einblicke in die zukunfts-trächtige Wasserthematik, ebenso die multi-mediale Anlegerplattform investchannel.ch(unter anderem mit «Wasser – Gefahrenherdund Lebenselixier zugleich»). So oder so, derNachhaltigkeit verpflichtet, investiert bei-spielsweise der Sustainable-Water-Fund (SamGroup) in Firmen, die in allen Be reichen derWasserversorgung und -entsorgung tätig sind.Rund 85 Prozent des Kapitals werden in KMUangelegt, wobei knapp die Hälfte der Gesell-schaften in den USA ansässig ist.

Geringe KorrelationMit dabei ist zum Beispiel der LaborausrüsterThermo Fisher Scientific oder der Anlagen-bauer ITT Corporation. Mittels einer Di versi-fikation der Titel nach Marktkapitalisierung,Regionen und Sektoren wird die Ge fahren-stufe deutlich reduziert.

Gleichzeitig werden Investitionen ent-lang der gesamten Wertschöpfungskette vomKernprodukt (Wasser) über Technologienund Verteilung bis hin zur Entsorgung getä-tigt. Weil Infrastruktur-Beteiligungen darüberhinaus kaum mit den Kursschwankungen amAktien- oder Anleihemarkt korrelieren, eig-nen sie sich für Grossinvestoren wie Pensi-onsfonds und Versicherer, um das Ri siko imPortfolio breiter zu streuen. Aber auch Pri-vatanleger können selbstverständlich damitliebäugeln.

AUF DEN PUNKT

txt: CS] 60 Prozent der indischenFirmen besitzen eigene Genera-toren, da es ständig zu Strom-ausfällen kommt. Laut der zu -ständigen Behörden müsste derVielvölkerstaat in den kommen-den zehn Jahren ungefähr 2100Milliarden Franken in Infra-strukturobjekte investieren. Ge -mäss OECD müssen qualitativeund quantitative Lücken in derInfrastruktur, also in den Berei-chen wie Strassen-, Eisenbahn-

und Flughafenbau, Energie- undWasserversorgung, geschlossenwerden, wenn das Wachstums-potenzial der Weltwirtschaftnicht «massgeblich gemindert»werden soll. Die dafür nötigenAusgaben beziffert die Organi-sation auf 3,5 Prozent des Brut-toinlandproduktes (BIP) der je -weiligen Länder und damit aufschätzungsweise zwei BillionenFran ken. In den USA müssten inden kommenden Jahren rund 2,2

Billionen Dollar investiert wer-den, um Damm- oder Brücken-einstürze zu vermeiden. Dervirtuelle Raum (digitale Infra-struktur) wird laut US-Präsidentso rasch als möglich und so gutwie möglich gegen die Milliar-denschäden gesichert. Und inAsien (Peking) wurde ein Fondsin der Grösse von zehn Milliar-den Dollar ins Leben gerufen,mit der Idee eines Südostasienumspannenden Netzwerkes.

FAKTEN

UND

ZAHLEN

Page 15: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

Langzeittrend Agrarwirtschaft:Die Chance nutzen und bei tiefen Preisen einsteigen

Das Bevölkerungswachstum und veränderte Essgewohnheiten erhöhen kontinuierlich die Nachfrage nach Agrarprodukten. Damit verbunden ist auch der steigende Bedarf an Düngemittel, Saatgut & Co.

Ihre Idee: Sie glauben an das langfristige Potenzial der Agrarwirtschaft und möchten diversifiziert in diesen Bereich investieren.

Unsere Lösung für Agrarrohstroffe: Dynamic VONCERT «Vontobel Agricultural Commodity Index»:

Unsere Lösung für Agrarwirtschaft: Dynamic VONCERT «Vontobel Agricultural Stocks Total Return Index»:

Pflanzenschutz/Saat,

Dieses Werbeinserat stellt kein Kotierungsinserat, keinen Emissionsprospekt gem. Art. 652a OR bzw. 1156 OR und keinen vereinfachten Prospekt gem. Art. 5 Abs. 2 des Bundesgesetzes über die

enthaltenen vollständigen Produktbedingungen, Risikohinweise und Verkaufsbeschränkungen. Prospekte sowie die Broschüre «Besondere Risiken im Effektenhandel»Gratis Hotline

für strukturierte Produkte

SVSP-Bezeichnung

1 www.derinet.ch

Vontobel Holding AG (S&P A / ABank Vontobel AG (S&P A

Dynamic VONCERT auf den «Vontobel Agricultural Commodity Index»Valor Aktueller Kurs* Liberierung Laufzeit Telekurssymbol340 4146 USD 93.80 22.10.07 Open End VZAGR

Dynamic VONCERT auf den «Vontobel Agricultural Stocks Total Return Index»Valor Aktueller Kurs* Liberierung Laufzeit Telekurssymbol343 5803 EUR 68.20 22.10.07 Open End VZAGS

Kapitalschutz Rendite HebelPartizipation

Weitere Informationen zu Risiken und Mechanismus dieses Produkts finden Sie unter www.derinet.ch/agrar

Page 16: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES
Page 17: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

17> punktmagazin.com

KRISE? WELCHE KRISE?KRISE, NEIN DANKE.KRISE WAR GESTERNtxt: Matthias Niklowitz] «Wenn man in einem Hoch-seesegelrennen gewinnen will, muss man sichin die Nähe von Stürmen begeben», sagte Er -icsson-CEO Carl-Henrik Svanberg kürzlich,«denn nur dort ist der Wind so stark, dassman sehr schnell vorankommt.» Beim letztenSturm war Ericsson mit seiner Mobilfunk-sparte fast gescheitert. Lediglich der Joint-Venture mit Sony rettete die Sparte. Ericssonist bei weitem nicht die einzige Firma, bei derWohl und Wehe eng zusammenliegen.

Motorola, mit dem Erfolgsmodell RAZReinst dem Marktanteilsführer Nokia auf denFersen, ist inzwischen nahezu von der Bild-fläche verschwunden und hat im erstenQuar tal 48 Prozent weniger Handys verkauftals im Jahr zuvor (Nokia -19 Prozent). Sam-sung, mit weitem Abstand die Nummer zwei,hielt seinen Absatz halbwegs konstant. UndLG konnte trotz sieben Prozent niedrigerenStückzahlen seinen Marktanteil minimalausweiten.

Hoher InnovationsdruckLediglich im Segment der Smartphoneswächst der Markt noch. Hier absorbieren mitdem Blackberry-Hersteller Research-in-Mo -tion (RIM), Apple, HTC und Palm vier re lativkleine Anbieter die Aufmerksamkeit. ZumVergleich: RIM, die Nummer eins bei Smart -phones, kam im ersten Quartal trotz um 80Prozent ausgeweiteten Auslieferungen auf7,8 Millionen Stück – das ist gerade einmaldie Wochenproduktion bei Nokia, das trotzKrise 93,2 Millionen Handys auslieferte. No -kia lieferte zudem 2008 mehr Smartphonesaus als alle anderen Anbieter zusammen.Allerdings hat Nokia den Touchscreen-Trend verpasst.

Dass Palm hier mitspielt, ist ein gutesZeichen – trotz der momentanen Wirtschafts-lage haben kleinere Anbieter mit cleveremDesign gegen Industriegiganten eine Chan -ce. Aber auch Apple muss sich im ständigenKonkurrenzkampf behaupten. Im Frühjahr2009 gilt das iPhone bereits als Standardware –hip sind die mit dem An droid-Betriebs sys -tem ausgestatteten sogenannten Dream- undMagic-Handys.

Android – kein humanoider RoboterAndroid ist eine Open-Source-Software, beider eine Gemeinschaft weltweit verstreuterProgrammierer die Produkte ständig weiterentwickelt und bei der die Verbesserungen

allen offen stehen. Aber die für Handys ent-wickelte Android-Variante ist längst nicht soflexibel, wie behauptet wird. Anwender spü-ren das in der Praxis, wenn sie etwa den vor-installierten Webbrowser auf ihrem Handydurch einen anderen ersetzen möchten.

Android trifft auch auf eine Reihe vonharten Konkurrenten wie das Nokia-Be -triebssystem Symbian, Apple-OS, Palm-OSund die mobile Linux-OS-Version («MoLi»).Und alleine weil Apple, RIM und Nokia ihreHardware eng mit der Software verzahnenund Android wenigstens vorläufig nicht aufdiesen Plattformen funktionieren wird, giltdas Potenzial als begrenzt. Man darf auch inder Schweiz auf die ersten Verkaufszahlensehr gespannt sein, wenn die drei RiesenSwisscom, Orange und Sunrise hierzulandeihre ersten Android-Handys lancieren.

Schmerzfreie WahlDie Hardware liefert HTC mit den Mo dellenG1 und Magic sowie der südkoreanischeSamsung-Konzern, der im Juni das Mo delli7500 einführt. Beide Firmen sind schmerz-frei bei der Wahl ihrer Betriebssysteme undnehmen jenes, von dem sie glauben, dass essich am besten verkaufen lässt. Ein zweiterInnovator ist Palm, der sein neues Modell Prezusammen mit Sprint in den VereinigtenStaaten lancierte.

Pre gilt nach ersten Beurteilungen vonVorserienmodellen im Rahmen der Consu-mer Electronic Show als das «bessere» iPho -ne. Pre gilt als «Crossover-Produkt» zwischendem als Consumer-Modell geltenden iPhoneund den als professionellen Tools vermark-teten Blackberries von RIM. Palm dürfteindes hinsichtlich der ersten Verkaufszahlenweit hinter den Launches von Apple-Pro-dukten zurückbleiben, weil es beim Pre-Her-steller Foxconn Technology Probleme in derSupply-Chain gegeben hatte und nicht allzuviel Marketing-Dollars für den Pre-Start auf-geworfen wird.

Grenzen des WachstumsMarketing-Dollars sind nicht nur bei Sprint,sondern ebenso bei anderen Netzbetreibernweltweit knapper als auch schon. Optimistenglauben zwar, dass der Smartphone-Marktbis zum Jahr 2012 auf 500 Millionen Einhei-ten, das sind entsprechende 29 ProzentMarktanteil am gesamten Handy-Markt,klettern wird. Ob und wie rasch dies erreicht

wird, hängt von der Abgrenzung zu «norma-len» Handys aus dem obersten Marktseg-ment ab. Hier fällt die Grenzziehung schwe-rer. Touch screen-Ge räte erleichtern vor allemdas Web-Browsing, aber ansonsten habenviele aus dem mittleren und oberen Segmentlängst Kameras, E-Mail-Funktionalitäten etcetera integriert.

Wenn die Grenze schwindet, dürfte esfra glich sein, ob Verbraucher tatsächlich ei -nen Aufpreis bezahlen, zumal die Massen-hersteller Nokia und Samsung weit grössereSkaleneffekte, viel mehr Entwicklungspowerund vor allem mehr Mar keting-Budget habenals die meisten spezialisierten Smartphone-Anbieter. Wie dem auch sei, das iPho ne istderzeit etwas vom Attraktivsten, das es gibt.In den Vereinigten Staaten generieren iPho -ne-Besitzer achtmal mehr Datenverkehr alsdie Besitzer der ersten Generation von An -droid-Handys. An solche Zahlen klam mernsich Analysten und Investoren fest, wenn sieaktuelle Entwicklungen und zu künftige Po -tenziale von Anbietern und Ge räten mitver-folgen möchten.

BREW, ein neues Bier?Anstelle von iPhone oder Android müssensich Kunden und Netzbetreiber vielleichtbald an den Begriff BREW gewöhnen. Da -hin ter steht keine Biermarke, sondern «Bi na -ry Runtime Environment for Wireless», eineAnwendung, mit der klei ne Applikationenund Inhalte (Musik, Filme) günstig auf Han -dys heruntergeladen werden. BREW hat dasZeug, die Features der gängigen Touchscreen-Modelle massenmarkt tauglich zu machen.Hersteller Qualcomm stellt BREW den Hard-wareherstellern gratis zur Verfügung. Undhin ter den Kulissen findet ein Machtkampfum die beste sowie auch günstigste Chip-Plattform statt.

Hier kämpfen die Anbieter Broadcomm,Qualcomm, ST-Ericsson, Infineon, Mediatek,Texas Instruments und Marvell um die Do -minanz. Analysten trauen Broadcomm, Qual-comm und Mediatek am meisten zu. Aberdiese Prognosen sind mit Vorsicht zu genies-sen. Bei Kleincomputern verdichtete sich derWettbewerb innert zwei Jahrzehnten auchnur noch auf Duopole wie Intel/AMD bei denProzessoren oder Nvidia/ATI. Bei Handyswechseln die Vorlieben noch viel schneller –das rasche Entwicklungstempo schwächtsich aber kaum ab.

Trotz der Wirtschaftseinöde wächstein Segment: Smartphones. Vier rela-tiv kleine Anbieter sind technologischführend. Sie lehren grossen Massen-herstellern wie Nokia oder Samsungdas Fürchten, weil in diesem Markt-segment die Margen höher sind alsim Massengeschäft.

Page 18: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES
Page 19: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

19> punktmagazin.com

txt: MB] Anleger tätigen Rohstoffan-lagen am besten via Fonds, ETFoder strukturierte Produkte. En -ga gements in einzelne Aktiensind durchaus über grosse, globalbekannte Titel möglich. Aller-dings schwindet dabei das Ge -winnpotenzial, das mit der Be -reitstellung und Verarbeitungsowie mit den neueren Technolo-gien auf Basis einzelner Roh-stoffe verbunden ist. Umfassen-des Sektoren-Know-how wird

vorausgesetzt – daher bieten sichinsbesondere Aktien-Rohstoff-fonds an – die breitere Diversifi-kation des Portfolios in denFokus rückt, und fasst Anlageve-hikel ins Auge, die in Rohstoff-Futures oder Indizes investieren:Nur mit solchen erfolgt die di -rekte Investition mit geringerKorrelation zum Aktienmarktund ohne die bei Aktien übli-chen, titelspezifischen Risiken(etwa schlechtes Management).

Das Gros der Poolprodukte istdarauf ausgelegt, das Risiko einerphysischen Lieferung zu vermei-den – ausser etwa bei Gold, wodies unter Umständen gewünschtwird. Zahlreiche Poolprodukteenthalten Mechanismen zur Op -timierung der sogenannten Roll-rendite der Futures. Im heutigenMarktumfeld verbindet eineKom bination aus Aktien undFu tures die Vorteile beiderKategorien.

PETER

LABHARTHead Alternative Investments

Clariden Leu

txt: MB] Strukturierte Produkte aufRohstoffe wie Zertifikate undETF zielen vorwiegend auf denPrivatanleger. Als «Long-only»-Produkte unterliegen sie jedochdem Risiko der Rollverluste undsind nur bei steigenden Märktenprofitabel. Von einem Direkten-gagement in Rohstoffaktien rateich ab. Dazu ein Beispiel: Kanneine Minengesellschaft wegenStromausfall kein Platin mehrabbauen, fällt der Wert ihrer

Aktien an der Börse. Gleichzeitigsteigt aber wegen der einbre-chenden Angebotsmenge derPreis von Platin an den Rohstoff-märkten. Deshalb sind Direktan-lagen, insbesondere Futures-Fonds, den Rohstoffaktien inallen Punkten deutlich überle-gen. Es gilt, eine Strategie zurAusnützung positiver wie negati-ver Marktentwicklungen zu wäh-len. Ich empfehle deshalb in aktivgehandelte Rohstoff-Fonds zu

investieren, die dabei auch dasRisiko der Rollverluste ausglei-chen, da sie mit Long- und Short-Positionen operieren. Die Opti-mierung und Diversifikationeines Portfolios mit Rohstoffensoll dabei auf den aktiven Invest-mentgrundsätzen von CTA(Com modity Investment Advi-sors) basieren. Deren Perfor-mance in den letzten 30 Jahrenunterstreicht diese Empfehlungeindrücklich.

MARKUS W.

AMSTUTZ GeschäftsführerFuture Trade AG

txt: Mark Baer] Beim Thema Commodities kommtMarkus W. Amstutz ins Schwärmen. Der Ge -schäftsführer von Future Trade AG in Zürichsieht bei einem Rohstoff-Engagement ganzklare Vorteile gegenüber anderen Anlage-klassen: «Investoren können ihre Portfoliosmit Rohstoffen optimal diversifizieren. Er -gibt sich für einzelne Werte noch ein hohesVolatilitätsrisiko, kann dieses bereits mit fünfbis zehn verschiedenen Positionen massgeb-lich reduziert werden.» Rohstoffe haben abernicht nur untereinander günstige Diversifi-kationseffekte, sondern bieten laut Amstutzauch im Vergleich zu traditionellen Anlage-kategorien (Aktien, Obligationen, Geld-markt instrumente) eine tiefe bis gar keineKorrelation. Andererseits schützen Rohstoffelangfristig auch vor Inflation, da sie auf rea-len Werten basieren.

Apropos Korrelation: Rohstoffe habensich in der Finanzkrise nicht resistenter als

andere Investments gezeigt. Was ist schiefgelaufen? Peter Labhart von der Clariden Leurät davon ab, aus dem Betrachtungszeitraumder Finanzkrise auf die gesamte Korrelation-scharakteristik zu schliessen: «Langfristigausgelegte Studien, die bis zu 30 Börsenjahreberücksichtigen, belegen klar, dass RohstoffeDiversifikation für ein gemischtes Portfoliound Schutz vor Inflation bieten.» Der Verant-wortliche für alternative Anlagen unter-streicht zudem, dass die Kreditaustrocknungund Liquiditätskrise im vierten Quartal 2008zu einer besonders hohen Korrelation beifast allen Anlageklassen führte.

Auf aktive Handelsmodelle setzenInvestoren, die während des Finanzhurri-kans auf Rohstoffzertifikate oder Produkte,die einen Rohstoffindex abbilden, gesetzt ha -ben, trugen die Verluste der Aktien voll mit.Rohstoff-Fondsmanager Amstutz weist da -

rauf hin, dass diese «Long-only»-Produktenur bei steigenden Märkten funktionierenund deshalb nicht geeignet sind, positiveDiversifikationseffekte zwischen Rohstoffenund Aktien vollständig zu nutzen. «Deshalbsetzen wir nur aktive Handelsmodelle ein,die bei steigenden und bei fallenden Kurseneinen Mehrwert generieren». Amstutz’ Fokusliegt auf institutionellen und qualifiziertenAnlegern, da diese ein anderes Risikover-ständnis aufweisen.

Nachdem sich die Rohstoffmärkte wäh-rend acht Monaten im freien Fall befundenhaben und seit März 2009 wieder Lebenszei-chen von sich geben, fragen sich Anlegernun, ob man angesichts tiefer Preise jetzteinsteigen soll. «Die Zeiger weisen zwar wie-der nach oben. Allerdings ist zwischenzeit-lich mit Rückschlägen zu rechnen», sagtJakob Schöchli vom Clariden-Leu-Equity-Research. Für den Analysten ist daher ›››

ROHSTOFFE JA, ABERNICHT FÜR JEDEN HATES DAS RICHTIGE

Nach acht negativen Monaten inFolge konnten die Rohstoffmärkteseit März erstmals wieder ein Plusaufweisen. Mit Aktien sind nun alsoauch Commodities wieder auferstan-den. Soll man sich Gold, Agrarroh-stoffe, Öl und Konsorten jetzt bereitswieder ins Depot legen?

Page 20: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

Wenn Manager versuchen, die Anleger zum Narren zu halten, veräppeln sie nur sich selbst.

– STEPHEN T. MCCLELLAN

36,00 SFR22,90 €, 320 Seiten, gebunden mit SUISBN: 978-3-938350-78-2

A m E u l e n h o f 1 4 | 9 5 3 2 6 K u l m b a c h | A n s p r e c h p a r t n e r i n : S i l k e K a s k e | Te l e f o n : + 4 9 ( 0 ) 9 2 2 1- 9 0 5 1- 3 0 4 | F a x : + 4 9 ( 0 ) 9 2 2 1- 9 0 5 1- 4 4 4 4 | E - M a i l : b u e c h e r @ b o e r s e n m e d i e n . d e

weiterhin Vorsicht geboten: «Die Rückschlägesind vorerst abzuwarten.» Falls dann wiederRohstoff-Engagements ins Auge gefasst wer-den, sei es grundlegend, die entsprechendenCommodity-Positionen mit Stop-Loss-Li mi -ten abzusichern.

Langfristig ist jeder Einstiegszeitpunktder RichtigeObwohl die Preise für den Einstieg in die Roh-stoffmärkte im Moment günstig erscheinen,ist der Zeitpunkt für Amstutz sekundär: «JedeMarktsituation birgt Chancen, um mit derrichtigen Strategie und dem richtigen Instru-ment eine positive Rendite zu erzielen. Kurs-stürze schaffen unter diesen Gesichtspunktenattraktive Möglichkeiten, um mit ei ner Long/Short-Strategie auch von fallenden Märktenzu profitieren.» Peter Labhart un ter streicht,dass Investoren nicht aus kurzfristigen, spe-kulativen Gründen auf Rohstoffe setzen soll-ten. «Die Volatilität einzelner Rohstoffe ist viel

zu hoch. Es ist kaum möglich, auf den Ge win-ner-Rohstoff der nächsten sechs Monate zutippen.» Bei Rohstoffen sei der An lagehorizontdaher immer langfristig auszulegen.

Superzyklus der Agrarrohstoffe?Agrarrohstoffe haben laut Peter Labhart in je -der diversifizierten Rohstoffstrategie ihre Be -rechtigung. Verschiedene ausgeglichene In di-zes würden diesem Sektor das gleiche Ge wichtbeimessen wie Energie und Metalle. «Von ei -ner isolierten Spekulation allein auf Agrarroh -stoffe ist indes abzuraten», so der Ex perte. 2008habe sich bei Agrarrohstoffen gezeigt, dassSpekulation und politische In terventionen engmiteinander verbunden sein können – wes-halb massive kurzfristige Preisverzerrungenjederzeit möglich sind. Für die Be rück sich ti -gung des Agrarsektors in einer ausgewoge-nen Rohstoffstrategie sprechen längerfristigaber verschiedene Grün de: Agrarland-Knapp-heit, sich verändernder Lebensstandard in

EmMas, pflanzliche Treibstoffe.Dass wegen eines Superzyklus die Agrar-

rohstoffpreise nun bis in alle Ewigkeit nurnoch nach oben zeigen werden, glaubt auchder Gründungspartner von Future Tradenicht. Zu viele Faktoren würden in der Preis-gestaltung der Rohstoffe eine Rolle spielen(Industrielles, Konjunkturelles, Landwirt-schaftliches, Klimatisches). «In jedem Fallem pfehlen wir aber nicht nur einen Roh-stoff-Sektor, sondern eine möglichst breit ge -fächerte Investition», so Amstutz.

Die Favoriten«Bullish» ist der unabhängige Rohstoffex-perte zurzeit für landwirtschaftliche Produk -te: «Wir erwarten, dass die physische Nach-frage nach Getreide und Fleisch wiederanziehen wird.» In der Vergangenheit korre-lierte der Verbrauch mit der weltweiten Be -völkerungszunahme. Hinzu kommt jetzt einesteigende Nachfrage der Schwellenländernach fleischhaltiger Ernährung sowie welt-weit nach Biotreibstoffen. Preisschwankun-gen blieben aber beträchtlich, weswegenInvestoren sich mit einer aktiven Strategieabsichern sollten.

Für Jakob Schöchli bergen neben Land-wirtschaftsprodukten auch Erdöl und Goldein grosses Potenzial für Preissteigerungen.«Für höhere Erdölpreise braucht es aberauch eine wirtschaftliche Erholung», so derEx perte. Beim Erdöl sieht auch Amstutz diePreise auf lange Sicht steigen: «Auf dem Wegnach oben werden die Notierungen desschwarzen Goldes aber schwanken, was je -dem Investor vielseitige Chancen bietet.» Auflange Sicht schliesst er ein Niveau um 200Dollar pro Barrel nicht aus. So oder so, nochviel mehr zum spannenden Thema Rohstoffelässt sich in der PUNKTausgabe #16 «Metallede luxe» nachlesen.

Werbung

AUF DEN PUNKT

Page 21: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

21> punktmagazin.com

«ZURÜCK IN DIEZUKUNFT», NICHT NURAUF DER LEINWAND

Stark gescholtene Hedge Funds. Ob -wohl sie im letzten Jahr für eindeutigvergangen und erledigt erklärt wordenwaren, haben diese alternativen Anla-gevehikel in diesem Jahr gesamthaftbesser abgeschnitten als der Markt.Hedge Funds erhöhen wieder ihreRisikopositionen.

txt: Matthias Niklowitz] Die Hedge-Fund-Branchelebt. Bis Ende April legte der Tremont-Ge -samtindex (Credit Suisse) um 2,6 Prozent zu(S&P-500-Index minus 2,5, MSCI-World-In -dex minus 3, DJ-Stoxx-50-Index minus 6,7Prozent). Das ist keinesfalls selbstverständ-lich, nachdem die Hedge-Fund-Branche 2008ein Horrorjahr verzeichnete.

Investoren hatten infolge des weltweitenAbbaus von Risikopositionen und Kreditenund nach Be trugsskandalen etwa einenFünf tel des Ka pitals abgezogen. Aufgrunddessen und der eingebrochenen Aktienkurseschrum pfte das Anlagevolumen um 800 Mil-liarden auf 1,2 Billionen Dollar.

Negatives als AusnahmeDie Managed-Futures-Funds, die im Jahr2008 neben Short-Funds die Stars der Bran-che waren, erlebten heuer ein Debakel. Al -leine im April fielen die sie gesamthaft um3,2 Prozent. Seit Jahresbeginn liegen siesechs Prozent im Minus. Für diese Strategiensind fallende Volatilitäten und starke Rich-tungsänderungen Gift. Und die sogenanntenShort-Bias-Funds verloren im April sogar 9,6Prozent. Diese Ausschläge waren in diesemJahr die Ausnahme. Alle anderen wichtigenStrategien verzeichnen seit Anfang 2009 einepositive Bilanz.

Das «W» im FokusLaut Analysten von HFR, eines Research-Unternehmens für die Branche, sind diemeisten Hed ge-Fund-Manager weiterhin de-fensiv eingestellt. Sie rechnen laut einerEnde Mai publizierten Umfrage mit einer«W-förmigen» Weltwirtschaftserholung. Daswichtigste Ar gument kommt aus den USA.Um hier die privaten Haushaltbilanzen zusanieren, ist eine Sparrate von zehn Prozentvonnöten – deut lich mehr als die durch-schnittlichen 4,2 Prozent, die jetzt als Belegder sparsamen Amerikaner herhalten. Mitder Er holung ha ben die Hedge Funds auchwieder begonnen, ihr Risikoprofil zu erhö-hen. Gemäss Société Générale haben sie ander US-Technologiebörse Nasdaq im Märzweit mehr Aktien ge- als verkauft.

Sie haben zudem Dollar gegen Euro ver-kauft und auch das britische Pfund abgestos -sen. Und nachdem die Carry Trades im letz-ten Jahr genauso für tot erklärt wurden wieHedge Funds selber, gab es im Frühjahr eineRückkehr dieser vormals beliebten An lage-

strategie. Auch die Märkte erscheinen jetztwieder berechenbarer. Hier spielen Hed geFunds laut Goldman Sachs eine wichtigeRolle. Gemäss Daten von knapp 700 Hed geFunds, die zusammen rund 700 MilliardenDollar verwalten, gab es massive Deckungs-käufe («Short Covering»). Diese Käufe fan-den im April statt, nicht im März (als die vor-läufige Trendwende eingeläutet wurde) undauch nicht im Mai (als sich der Aufwärtstrendgegen Monatsende ab schwächte).

ETF – auch daIm April haben US-Aktien, die zuvor amstärksten «geshortet» wurden, besser als derGesamtmarkt abgeschnitten. Klassische An -lagefonds, die «Mutual Funds», hatten sichübrigens bereits im März wieder mit Aktieneingedeckt. Sie zu kopieren ist einfach – esge nügen indexnahe Anlagen wie Indexzerti-fikate, passive Indexfonds oder ETF auf Indi-zes. ETF sind jetzt auch bei Hedge Funds be -liebt, allerdings als Absicherungsinstrument.So sind bereits 75 Milliarden Dollar in dieseETF investiert. Etwas komplizierter sind An -lagen bei Hedge Funds selber.

Solche sind in der Regel lediglich institu-tionellen Investoren zugänglich. Eine hin-sichtlich Kosten und Komplexität für vorallem Retail-Investoren brauchbare Anlage-form sind einschlägige Hedge-Fund-Index-Zertifikate, die etwa von der Credit Suisse aufden Tremont-Gesamtindex begeben wurden.Für Anleger mit nötigem Kleingeld zumAufbau eines sehr diversifizierten Portfolioshaben Goldman-Sachs-Analysten die typi-sche Zusammensetzung von Hedge-Fund-Portfolios er mittelt.

FirmenvielfaltFür Long-Positionen äusserst beliebt sindbei spielsweise Aktien der Firmen Federal-Mo gul (Autoersatzteile), Einstein Noah Res-taurant Group (Verpflegung), Hallmark Fi -

nancial Services (Versicherung), ProtectionOne (Wachgesellschaft) und ICx Technolo-gies, ein, ja, doch eher gewieftes Technolo-gie unternehmen.

Für Short-Positionen beliebt sind etwadie Radiokette Crown Media Holdings, dieRe gio nalbank United Security Bancshares,Amicus Therapeutics (Biotechnologie), derKommunikationsausrüster ParkerVision –und auch wieder die Wachgesellschaft Pro-tection One. Goldman Sachs hat auch nochdie 50 wichtigsten Aktien für Hedge Fundszu sammengestellt. Hier dominieren mit Mi -crosoft, Apple, Mastercard, Visa, Google, Wal-Mart und Hewlett-Packard bekannte ameri-kanische Adressen.

Wie beim Coca-Cola kommt es hier fürden Anlageerfolg nicht zwingend nur auf dieIngredienzen, sondern auch auf die richtigenQuantitäten an – und darüber gibt es leiderkeine Daten. Eine Alternative sind deshalbdie Aktien spezialisierter Finanzdienstleister,die sich ganz oder teilweise mit Hedge Fundsbeschäftigen. Hier ist laut Morgan StanleyJulius Bär (vor der Abtrennung des Asset-Ma nagement-Geschäfts, bekanntgegeben imMai/Juni 2009) der Favorit, deutlich vor RMF/Man Investments, Och-Ziff oder der an derSIX kotierten Gesellschaft Gottex.

Es wird gefordertTrotz Hausse – abgerechnet wird erst EndeJahr, und das gilt erst recht für die Hedge-Fund-Manager, dürfte es auch in diesem Jahrzu (weiteren) Rückflüssen im Umfang von 15bis 30 Prozent der Anlagesumme auf dannnoch 800 Milliarden Dollar verwaltete Ver-mö gen kommen. Alleine die Spannweite weistdarauf hin, dass die Prognose mit absoluterUnsicherheit behaftet ist. Dessen ungeachtetsind neben der richtigen Anlagestrategie struk- turelle Faktoren wie beispielsweise Transpa-renz, Liquidität und ein gutes Risikomanage-ment unabdingbar.

Schliesslich drehen sich viele Debattenauch um die Frage einer angemessenen Ent-schädigung und des richtigen Gebührenmo-dells. Hier haben auch die Regulatoren unddie institutionellen Investoren ein Wort mit-zureden. Sie fordern jetzt 50 bis 100 Basis-punkte, «Hochwassermarken» und Einblickin die wichtigsten Positionen sowie die He -belverhältnisse.

Aber auch das sind ganz normale Zei-chen der heissersehnten Normalisierung.

220

200

180

160

140

120

100

8006.1998 06.2009

HFRX «POSITIVE» HEDGE FUNDS (INDEXIERT)

Quel

le: H

edge

-Fun

d-Re

sear

ch In

c.

Graf

ik: f

mAG

HFRX-Global-Hedge-Fund-Index

Page 22: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES
Page 23: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

23> punktmagazin.com

DIE FETTEN JAHRE SINDVORBEI, DER HEALTH-STYLE DAGEGEN BOOMT

Ernährungsgewohnheiten haben sichverändert. Konsumenten erwartenNahrungsmittel und Getränke, dienicht nur gut schmecken, sondernauch gesund sind. Healthstyle heisstder neue Lifestyle. Von dieser positi-ven Entwicklung profitiert ein Vielerleian Unternehmen.

txt: Dmitrij Gawrisch] Auf den ersten Blick wirkt derNahrungsmittel-, Getränke- und Tabaksektorverschlafen. Doch genaueres Hinsehen lohntsich. Hinter der scheinbar grundbedürf tigenKruste pulsiert ein dynamisch-innovativerMarkt, der in den vergangenen fünf Jahrenweltweit um durchschnittlich vier Prozentper annum gewachsen ist. Im selben Zeit-raum schrumpfte der MSCI-World-In dex umdurchschnittlich 1,5 Prozent.

In Schwellenländern wie den bekanntenBRIC-Staaten erreichte das jährliche Wachs-tum der Branche beachtliche 17 Prozent, fünfProzentpunkte über dem MSCI-Emerging-Markets-In dex. Der Tabakkonsum stieg da -bei am schnellsten, zehn Prozent weltweitund fast 16 Prozent in den EmMas. Einzig derKonsum von (nicht-) alkoholischen Geträn-ken nahm in den Schwel lenländern noch et -was stärker zu. Er klären lässt sich der Mehr-verbrauch vor allem durch höhere Löhne.Dank zunehmendem Wohlstand können sichdie Menschen zuerst mehr, dann teurere Le -bensmittel leisten.

Von Lifestyle zu HealthstyleIn entwickelten Ländern, allen voran inWesteuropa, geht der Trend in eine andereRichtung. Zwar stiegen auch hier die Ausga-ben für Tabak und Alkohol kräftig, gleichzei-tig entstand aber eine Gegenbewegung, dieGesundheit und inneres Wohlgefühl stattMo de und Luxus als Lebenseinstellung etab-liert. Auch in der Schweiz ist Healthstyle derneue Lifestyle.

Wer Healthstyle zum Beispiel mit Versi-cherungen, Me dikamenten und Praxisgebüh-ren assoziiert, irrt gewaltig. Healthstyle istWellness von innen und aussen, ein um fas-sen des Gesundheitsprogramm also. Es be-ginnt beim morgendlichen Ra deln ins Büro,führt übers mittägliche Joggen im Wald zumabendlichen Fitnessstudio mit Massage.Health style, das ist Sport ebenso wie Wellness-

Wochenenden in den Alpen, frische Luftebenso wie kariesfreie Zähne.

Healthstyle ist aber auch kalorien- undfettarme Nahrung, Getränke aus natürlichenZutaten, reich an Vitaminen und Mineralien.Firmen, die den neuen Trend frühzeitig er -kannt und mit neuartigen Angeboten ge för-dert haben, können jetzt profitieren. «GoodFood, Good Life» lautet der Slogan von Nes -tlé. Und nur einen Mausklick von der Ein-stiegs seite entfernt kann man im Thema desMonats nachlesen, wie hochwertige Nahrungdas Wohlbefinden positiv beeinflusst. EinParadigmenwechsel hat stattgefunden. Nichtmöglichst portemonnaieschonend sollen Le -bensmittel heutzutage sein, was nunmehrzählt, ist gesunde Qualität.

Wunderpflanze aus ParaguaySoftdrinkhersteller Storms geht einen Schrittweiter. «Wir stellen Erfrischungsgetränkeher, die neusten Erkenntnissen der Ernäh-rungslehre entsprechen, ohne Chemie und Zu- satzstoffe», sagt Umberto Leonetti, der Firmen-gründer. Während Nestlé und andere Multisihre Produkte weiterhin mit dickmachendemZucker oder künstlichen Süssstoffen wieSaccharin süssen, verwendet Storms einenSüssstoff aus der Natur: Stevia-Ex trakt.

Gewonnen wird dieser Süssstoff, der et -wa 300-mal süsser schmeckt als Zucker, auseiner unscheinbaren Pflanze, die in Paraguaywächst, der Stevia rebaudiana Bertoni, be -nannt nach ihrem Entdecker, dem SchweizerBotaniker Moises Bertoni. Der Süssstoff desSüsskrauts oder Süssblatts schmeckt nach La -kritz, ist praktisch kalorienfrei und senkt so -gar den Blutzuckerspiegel.

Bei so viel Potenzial erstaunt es nicht, dassgrosse Lebensmittelkonzerne auf die kleinePflanze aufmerksam geworden sind. Cargillhat vor kurzem einen Stevia-Süssstoff aufdem amerikanischen Markt lanciert, Coca-Cola und Pepsi planen die Einführung von

steviagesüssten Softdrinks, wird berichtet.Der Zuckerlobby ist es bislang gelungen, denVertrieb von Stevia-Produkten in der EU zuverhindern. Doch auch diese regulatorischeSchranke dürfte bald fallen, und dann kannStevia einen ähnlichen Siegeszug an tretenwie in Asien, wo selbst Zahnpasta mit Steviagesüsst wird.

Bio in der KriseSind Lebensmittel- und Tabaktitel für Anle-ger der sichere Hafen in stürmischen Zeiten?Nicht zwingend im vergangenen Jahr, istdoch der MSCI-Food-Beverage-and-To bac -co-World-Index um gut einen Fünftel einge-brochen. Angesichts des rauen Börsenklimaserstaunt dies nicht unbedingt, auf lange Sichthinaus dürfte dieser Bereich weiterhin pros-perieren. Wie dem auch sei, man könnte mei-nen, dass in der Katerstimmung speziell dieeher teuren (Bio-)Nahrungsmittel und Ge -tränke leiden. Aber weit gefehlt.

Wie Bio Suisse, die Vereinigung Schwei-zer Bio-Produzenten, berichtet, wuchs dernationale Bio-Markt in den vergangenenJahren mehr als doppelt so schnell wie derMarkt für herkömmliche Lebensmittel underreichte 2007 einen Umsatz von 1,3 Milliar-den Franken. «Ausländische Supermarktket-ten nehmen Bio-Produkte nun in ihr Sorti-ment auf.» Bio-Produzenten aus der Schweizwürden der geringeren Nachfrage auf deminländischen Markt durch Expansion insAusland entgegenwirken, meint Arbenz.

Die grössten Gewinner der Krise dürftenjedoch die Hersteller von Alkoholika sein. Soverteuerte sich die Anheuser-Busch-InBev-Aktie seit Jahresbeginn um 39 Prozent, dievon Carlsberg um satte 84 Prozent. Sich dieWelt fröhlichtrinken, lautet die Devise. All-mählich kommt das in den USA populäreLight Beer – gleicher Alkoholgehalt wie nor-males Bier bei halb so vielen Kalorien – nachEuropa. Auch eine Art Healthstyle?

350

300

250

200

150

100

50

006.2004 06.2009

NAHRUNGSMITTEL & TABAK OBEN AUF (INDEXIERT)

Quel

le: T

elek

urs

Gra

fik: f

mAG

160

145

130

115

100

85

70

5506.2006 06.2009

BAT ÜBERFLÜGELT (INDEXIERT)

Quel

le: T

elek

urs

Gra

fik: f

mAG

BAT Altria

175

160

145

130

115

100

85

7006.2006 06.2009

COLA VS. PEPSI (INDEXIERT)

Quel

le: T

elek

urs

Gra

fik: f

mAG

Coca-Cola Co. Pepsi-ColaMSCI-Food-Bever.-&-Tobac.-World-Ind. MSCI-World-Ind. MSCI-Emerging-Markets-Ind.

Page 24: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

24 PUNKTmagazin N˚ 20/09

Dr. Yann Schorderet (YS): Durch die derzeitigen Konjunkturpro-gramme rückt die Erneuerung der Infrastruktur wieder in den abso-luten Vordergrund. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass der Ausbauder Verkehrswege seit jeher eine der Grundvoraussetzungen für eineblühen de Wirtschaft ist. Eine Stadt wie New York zum Beispiel ver-dankt ihren wirtschaftlichen Aufstieg dem Ausbau der Wasserwege.Allein die Möglichkeit, Handel zu treiben, garantiert indes noch kei-nen Er folg. Fehlen angemessene Strukturen zum Schutz der Wirt-schaftsakteure, kommt die Wirtschaft nicht vom Fleck. Korruptionhemmt grundsätzlich noch heute das Wachstum der Wirtschaft: Sieschwächt das Vertrauen und gefährdet die Investitionstätigkeit. Mass-nahmen, die Unternehmergeist belohnen und Urheberinteressenwahren, sind für den volkswirtschaftlichen Erfolg unerlässlich. Etli-che Länder tun sich deshalb wirtschaftlich schwer, obwohl sie mitüppigen Bodenschätzen gesegnet sind.

2 YS: Ob in der Freizeit oder im Beruf, immer mehr Aktivitäten spie-len sich heutzutage in der Welt des Internets ab. Manche Gesell-schaften bieten ihren Mitarbeitern bereits einen Fernzugriff an,sodass lange Arbeitswege entfallen. In Anbetracht dieses Trends undder damit zusammenhängenden Risiken werden die Entwicklungsicherer Netzwerke und deren Verschlüsselung immer wichtiger(mehr dazu lässt sich in der PUNKTausgabe #18, Fokus Sicherheit,nachlesen). Ganz besonders gilt dies natürlich für Bereiche mit hohenSicherheitsanforderungen, wie etwa Finanztransaktionen. Natürlichmüssen auch die Mittel für den Kampf gegen Systempiraterie aufge-stockt werden. Ein anderer Bereich, der ebenfalls kräftig wachsenwird, sind Kontaktplattformen. Bei den Videospielen werden dieUnternehmen mit den innovativsten Produkten am meisten Erfolghaben. Je mehr mit einem Produkt jedoch neue Wege beschritten wer-den, umso ungewisser sind auch dessen Erfolgschancen.

Dr. Thomas Steinemann (TS): Unter Infrastruktur versteht man imWesentlichen von der öffentlichen Hand finanzierte und auch ange-botene Projekte, Dienstleistungen oder Sachwerte. Je besser die In -frastruktur eines Landes «aufgestellt» ist, umso höher gilt der dortigeallgemeine Entwicklungsstand. Typische Infrastrukturinvestitionensind unter anderem Spitäler, Strassen, Häfen, Fährdienste, Bahnwe-sen, Telekommunikation mit Verteilnetzen oder Energieversorgung.Die Förderung von alternativen Energien und von zukünftigen Res-sourcen kann ebenfalls in die Kategorie Infrastruktur eingeordnetwerden. Da die Preise für traditionelle Energieträger unseres Erach-tens wieder steigen werden und ein Grossteil der globalen Konjunk-turpakete in den Bereich Infrastruktur fliesst, wird das Anlagethemader alternativen Energien sowie der zukünftigen Ressourcen für je -den Investorentyp immer wichtiger.

2 TS: Die Softwarebranche ist seit der Wachstumsphase der 90-erJahre und dem anschliessenden unrühmlichen Platzen der Techno-logieblase anfangs 2000 in einer Konsolidierungsphase mit deutlichkleineren Wachstumsraten. Innerhalb der Softwareindustrie bietetder Bereich «Spiele» allerdings gute Wachstums- und somit auchInvestitionschancen. Zwar litt der Spielbereich in der aktuellen Wirt-schaftskrise stark, dafür aber bestehen jetzt interessante Einstiegs-möglichkeiten. Spiele via Internet sind ein neues und stark wach-sendes Segment mit hohen Werbe-Margen. Wir empfehlen hier«Electronic Arts». Electronic Arts ist besonders aktiv bei Software-entwicklungen, die mit Nintendos Plattform «Wii» kompatibel sind.

txt: Cyril Schicker] Eine intakte Infra-/Suprastruktur ist für eine prosperierende Volkswirtschaft unabdingbar. Was genau gehört in die-sen Bereich und inwiefern macht dieses (Anlage-)Thema zukünftig vermehrt von sich reden?

SPEZIALISTEN IM GESPRÄCH

2 Stichwort Technologie. Das digitale Leben gewinnt anBe deutung, die Gameindustrie beispielsweise floriert undauch die Softwarebranche erlebt einen «Prachtsommer».Wo genau orten Sie in diesem Zusammenhang Wachstums-potenziale?

TS YS

Page 25: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

25> punktmagazin.com

3 TS: Während des IT-Booms wurden Investitionen im Rohstoffbe-reich sogar verpönt. Die gestiegene Nachfrage ab 2002, die eine starkwachsende Weltwirtschaft mit sich brachte, führte zu Engpässen inder Rohwaren-Verarbeitungsindustrie und Preissteigerungen. Zwarführte die aktuelle Wirtschaftssituation auch hier zu dramatischenPreiseinbrüchen – wir erinnern uns: Vor 12 Monaten betrug derÖlpreis rund 150 Dollar pro Barrel –, der Megatrend zu höheren Prei-sen ist jedoch ungebrochen, zu gross ist beispielsweise der Nachhol-bedarf an «Commodities» in China und anderen asiatischen Staaten.Diese höheren Preise werden wieder vermehrt zu Substitutionen füh-ren, also alternative Energien (unter anderem Wind, Wasser, Sonne,Geothermik) wieder attraktiver erscheinen lassen.

4TS: Generell wächst die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie imRahmen der Weltwirtschaft. Ein grösseres Wachstum erzielen nur Fir-men, die eine starke Marktposition haben und vor allem in den EmMasgut positioniert sind. 10 000 Dollar Jahreseinkommen gilt als dieGrenze, ab welcher Konsumenten auf sogenannte Packed Food Pro-ducts umsteigen. Wichtig ist auch ein gut entwickelter Detailhandel.Hohes Wachstumspotenzial bei guten Margen versprechen die Berei-che Baby-Nahrung, klinische Ernährung, Tiernahrung, kalorienre-duzierte Nahrung. Die Tabakindustrie gilt trotz abnehmendem Trendin Westeuropa und den USA als eine starke, Cashflow generierendeBranche. Wichtig hierzu ist eine starke Marktposition in den Schwel-lenländern. «Das Land des Lächelns» (China) konsumiert etwa 30Prozent der Weltproduktion. Günstig wirkt sich auch die tiefe Preise-lastizität der Konsumenten aus, die auch bei steigenden Preisen nichtauf den Konsum verzichten.

5 TS: Während der Boomjahre für Hedge Funds ab 2002 wuchs dieIndustrie sehr stark. Viel Kapital floss in diese alternativen Anlage-vehikel und entsprechend entstanden viele neue Hedge Funds. Lei-der führte dies auch dazu, dass die Qualität der Industrie stark ver-wässert wurde, liessen sich doch viele aufgrund der hohen Margendazu hinreissen, einen eigenen Hedge Fund aus der Taufe zu heben.Anstatt echte Performance zu liefern, profitierten sie vom allgemeingünstigen Marktumfeld. Die Bereinigung der Industrie ist noch in vol-lem Gange und viele kleine Manager, die ihre Leistung (noch) nichtunter Beweis gestellt haben, sind bereits verschwunden oder werdenverschwinden. Dieser «Ausgleich» ist unseres Erachtens durchaussinnvoll, denn gute Hedge-Fund-Verwalter haben allemal ihreDaseinsberechtigung, nur leider sind sie fast schwerer zu finden alsein Edelweiss in der Wüste – oder ihre Fonds sind geschlossen. Es istsinnvoll, erstklassige Funds-of-Hedge-Fund-Manager (Verwaltervon sogenannten Dach-Hedge-Funds) auszuwählen, die diese Auf-gaben für den Investor professionell erledigen. Denn es ist aus-sichtslos, die «Due Diligence», eine fachkundige Prüfung einzelnerHedge-Funds, eigenständig vorzunehmen.

> vontobel.com

3 YS: Dass Rohstoffe eine hohe Volatilität aufweisen, ist eine altbe-kannte Tatsache. Die letzten Jahre bildeten da keine Ausnahme – nachoben wie auch nach unten kam es zu abrupten Kursausschlägen. Aufdie Begeisterung folgte Katzenjammer, vor allem für Anleger, die erstspät auf den Wagen aufgesprungen waren und ihre Gewinne nichtrechtzeitig mitnehmen wollten beziehungsweise konnten. Ausserdemwar die Explosion der Rohstoffpreise im ersten Halbjahr 2008 weit-gehend spekulationsbedingt, womit die Renditeaussichten dieser ris-kanten Anlageklasse nicht gerade rosig sind. Bei Rohstoffen erhöhtein starker Preisanstieg, im Unterschied zu Dividendenpapieren, denDruck auf die Produktion, und dies wiederum lässt die Preise irgend-wann unweigerlich einbrechen. Bei Rohstoffanlagen werden die klas-sischen Argumente – das heisst Diversifizierung und Inflationsbe-kämpfung – natürlich auch in Zukunft ihre Berechtigung haben.Rohstoffanlagen sind denn auch in dieser Hinsicht zu tätigen. Län-gerfristig wird indes (und das ist unumstritten) kein Weg an neuenEnergieformen vorbeiführen. Dabei werden sich die interessantestenAnlagechancen herauskristallisieren.

4 YS: Nahrungsmittel und Tabak darf man keinesfalls über einenLeisten schlagen. Zwar lassen sich die existenziellen Bedürfnisse unddas Bevölkerungswachstum nicht voneinander trennen. Doch derTabakkonsum folgt nicht unbedingt dem gleichen Trend, zumindestwas die Geschwindigkeit und den Wandel der Verhaltensweisen undder Einstellung zum Rauchen anbelangt. In den Ländern mit demstärksten Bevölkerungswachstum wird die Nachfrage nach Tabak-produkten sicher am grössten sein. In den Industrieländern dagegenist das Bewusstsein für die schädliche Wirkung des Rauchens gene-rell höher. Unter diesem Gesichtspunkt sowie aus Anlegersicht ber-gen jene Firmen, die sich auf die Schwellenländer konzentrieren, dasgrösste Wachstumspotenzial. Bei den Nahrungsmitteln muss manebenfalls nach Regionen unterscheiden. Während sich in den Indus-trieländern der Trend zu einer immer größeren Verfeinerung derNahrungsmittel fortsetzt, dürften die multinationalen Unternehmen,die einfache und rasch zubereitete Gerichte anbieten, auch künftigvon der fortschreitenden Globalisierung in den Schwellenländernprofitieren.

5YS: Durch die gegenwärtige Krise und ihre Ursachen ist der Einsatzvon Finanzinstrumenten mit Hebelwirkung, ohne die zahlreiche Stra-tegien nicht auskommen, stark beeinträchtigt worden. Derzeit schei-nen sich nur noch Anlagestile durchzusetzen, die keine massive Kre-ditaufnahme erfordern. Deshalb bevorzugen wir bei unseren Anlagenzurzeit Trendfolgestrategien (Directional Strategies). Trotzdem habenbeim Aufbau eines diversifizierten Portfolios auch nicht-trendorien-tierte Strategien (Non-Directional Strategies) ihre Daseinsberechti-gung, sofern die zu ihrer Umsetzung erforderlichen Bedingungenerfüllt sind. Bei diesen Strategien geben nämlich andere Risikofakto-ren als bei der traditionellen Anlagenverwaltung den Ausschlag. Sosehr dies vor dem Hintergrund der aktuellen Debatten erstaunen mag– manche Strategien sind für das reibungslose Funktionieren derFinanzmärkte unentbehrlich. Ein Paradebeispiel hierfür liefern diesogenannten Distressed-Debt-Manager: Sie versorgen den Markt mitLiquidität. Ohne ihr Zutun würde der Markt austrocknen oder andersfunktionieren und damit der Gesamtwirtschaft einen Bärendiensterweisen, würden die Schuldtitel von gefährdeten oder in einer Re -strukturierung befindlichen Unternehmen doch kaum mehr gehan-delt werden.

> mirabaud.com

4 Nahrungsmittel, Getränke und Tabak sind Grundbedürf-nisse des Menschen. Parallel mit der stark wachsendenAnzahl Erdenbürger dürfte das Interesse danach steigen.Worauf sollte der Anleger künftig achten?

5 Hedge Funds gelten nach wie vor als Zankäpfel und wer-den gerade jetzt als des Übels Ursprung angesehen. Dabeigeht gut und gerne vergessen, dass diese Vehikel in vieler-lei Hinsicht eine Daseinsberechtigung haben. Wie nutzenSie diese, welche Strategie überzeugt?

3 Rohstoffe inklusive alternative Energien werden investmenttechnisch – trotz immer wiederkehrenden Kurs-stürzen – auf Händen getragen. Was sagen Sie zu diesem scheinbaren Megatrend, worauf fokussieren Sie sich?

AUF DEN PUNKT

Page 26: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

26 PUNKTmagazin N˚ 20/09

txt: Rino Borini] Auf der ganzen Welt müssen sichMenschen darauf einstellen, zusätzlich zuherkömmlichen Energiequellen andere For-men der Energie zu nutzen. Selbst die Ent-deckung neuer Ölfelder ändert nichts an derTatsache, dass das schwarze Gold eines Tageserschöpft ist. Wenn der weltweit steigendeEnergiebedarf weiterhin gedeckt und derderzeit dramatische Klimawandel aufgehal-ten werden soll, muss man sich, Wirtschafts-dürre hin oder her, um nachhaltige Alterna-tiven bemühen. Der Megatrend «AlternativeEnergie» ist intakt. Der Kampf gegen dieErderwärmung, das Bedürfnis nach saubererEnergie und die Schaffung von Arbeitsplät-zen in neuen Industrien – das sind nach wievor starke Triebfedern, welche die alternati-ven Energien mit all den Firmen, die dieserWertschöpfungskette entlang tätig sind, inden nächsten Jahren zu einem der Wachs-tumsfelder überhaupt machen. Allein dieÜberlegung, dass eine Fläche in der Grös-senordnung von Österreich in der grössten

Wüste der Welt (Sahara) reichen würde, umden ganzen Energiebedarf unser Mutter Er -de zu decken, zeigt das Potenzial der Sonnen-energie. Denn würde man in der Saharadiese Fläche mit «Parabolrinnenkraftwerken»bestücken, reichte dies aus, um den Globusmit Wüstenstrom zu versorgen.

Olé España!Doch wie wird eigentlich aus der WüsteStrom? Relativ einfach und doch nicht schnellumsetzbar. Man braucht keine teuren Kern-fusionsreaktoren, keine Kohlekraftwerke, kei -ne Solarzellen. Das Prinzip kennt man ausder Primarschule. Wer hat früher nicht mit ei-nem Brennglas Löcher in Papier gebrannt?Und so einfach ist die Lösung: Ge bündelteSonnenstrahlen, von Parabolrinnen-Spiegelnkonzentriert, erhitzen Wasser, Dampf treibtTurbinen an und diese erzeugen Strom.

Das ist die vereinfachte Funktionsweiseeines Solarthermie-Kraftwerks. Auch wenndie Sonne nicht scheint, laufen die Turbinen.In Salzspeichern kann die am Sonnentag er -zeugte Wärme für einige Stunden festgehal-ten werden. Dies ist kein Am menmärchen,sondern bereits Realität. Seit den 80-er Jah-ren wurden in den US-amerikanischen Bun-desstaaten Kalifornien und Nevada So lar-thermie-Kraftwerke mit einer Kapazität von354 Megawatt gebaut.

Doch dann sank der Ölpreis, sodass der Bauweiterer Solarkraftwerke fast zwanzig Jahrelang nicht wettbewerbsfähig war. Aber auchin Spanien hat die Zukunft bereits be gonnen.In der Nähe von Granada werden kommer-ziell betriebene solarthermische Kraft werkegebaut. Die zwei «AndaSol»-Kraftwerke sol-len den privaten Strombedarf von jeweilsmehr 150 000 Menschen decken. Ähnlichesgeschieht in Sevilla. Dort nahm Abengoa, derspanische Hersteller von Solaranlagen, einneues Sonnenkraftwerk in Be trieb.

Ein 162 Meter hoher Turm fängt die Son-nenenergie auf, die über 1255 Brennspie gelmit je 120 Quadratmetern Fläche auf ihnrichten. Die Anlage wird bereits erweitert undsoll schon im Jahr 2013 insgesamt 300 Me ga-watt (MW) Strom erzeugen. Damit könntenüber 150 000 Haushalte versorgt wer den. InSpanien sind weitere Kraftwerksprojekte in

«Erneuerbare Energien» haben sichzurückgemeldet. Die Branche hat ge lit-ten, doch sie ist nach wie vor verheis-sungsvoll. Solarenergie, Windenergie,Energie aus Wasserkraft, Bioenergieund Geothermie, das ist die Zukunft.Der Weg ist jedoch lang und steinig.Viele Firmen werden nicht überleben.

MEGATREND «ALTERNA-TIVE ENERGIE»: JETZTERST RECHT!

txt: CS] Dass der ökologisch-öko-nomisch-soziale Triangel hellertönen muss, daran zweifeltheutzutage wohl keiner mehr.Dass be reits ein Umdenken statt-gefunden hat, dürfte ebenso denmeisten klar sein. Und dass nochganz viel getan werden muss, umnachfolgenden Generationen ei -ne bestmöglich intakte (Um-)Welt zu bescheren, ist mehr alsnur offenkundig. Was normaler-weise – ein funktionierender In -formationsfluss sensibilisiert –positiv angesehen wird, ist aberzuweilen auch negativ. Sustaina-bility (deutscher Ausdruck fürNachhaltigkeit) oder konkret So -

cially Responsible Investment(SRI), also ethisches Anlegen,steht seit längerer Zeit ganz weitoben in der Anlegergunst. Es wirdviel darüber berichtet; die Anla-ge hungrigen kommen tagtäglichdamit in Berührung und ange-sichts dieser Nähe kommt derjeweilige Investmentschritt kei-ner Pionierleistung mehr gleich.2007 waren gemäss EuropeanSocial Investment Forum (Euro -sif) in Europa rund 2,7 BillionenEuro auf SRI-Anlageparkplätzenstationiert! Vom anhaltendenBoom profitieren wollen nun na -türlich einige Finanzproduktan-bieter und zudem möchten sie

damit auch Vertrauen zurückge-winnen. Dies ist an und für sichpositiv beziehungsweise als nor-mal zu bewerten. Ist es aber lei-der doch nicht ganz, denn vieleder (neuen) Investmentvehikelsind weniger nachhaltig ausge-richtet als angepriesen. Dies hatmitunter auch damit zu tun, dassder Begriff «Nachhaltigkeit» breitgefasst und die Frage nach Nach-haltigkeit normativ ist, was be deu-tet, dass es darauf keine ob jektiveAntwort gibt. Nachhaltigkeit ver-kommt dadurch zum inhaltslee-ren Modewort und dient vielenals effizientes Marketinginstru-ment. Beispie le gibt es zuhauf, so

OBACHT

VOR

MO GEL PA-

CKUNGEN

1000

850

700

550

400

250

100

-5011.2006 06.2009

ALTERNATIVE ENERGIEN IM VERGLEICH (INDEXIERT)

Quel

le: T

elek

urs

Gra

fik: f

mAG

Vestas Windsystems Meyer Burger First Solar Gurit Acciona

Page 27: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

27> punktmagazin.com

etwa der BRASCRI-Nachhaltig-keitsfonds, der unter anderem ei -ne grosse Position in ABB oderHolcim in vestiert. Klar, beideSchweizer Grossunternehmensind zu kunftsträchtig, trotzdemaber sind bei beiden immer wie-der milliardenhohe Asbestklagenein Thema. Es gibt zudem dieje-nigen, die jeweils den «Top-Notch», also die (angeblich)nachhaltigsten Firmen in ihrerBranche ins Portfolio aufneh-men. Dies können mitunter Erd-ölfirmen sein, oftmals findet manauch den helvetischen Mammut-konzern Nestlé vor – in Bezug aufNachhaltigkeit sicherlich ein

zweischneidiges Schwert, zumalgerade die von Nestlé produzier-ten Mineralwasser eine unter-durchschnittliche Energiebilanzmit sich bringen. Dass schweizerAnbieter wie Sam Group oderBank Sarasin diesem Um standRechnung tragen, währenddembeispielsweise die Häuser Pictetund Dexia Asset Management –mehr dazu in der Ausgabe #13,Planet Erde – nichts dagegen ein-zuwenden haben, macht es fürden Börsianer nicht einfacher.Ein kritisches Auge und mehrTransparenz sind gefordert. Lichtins Dunkle bringt auch invest-channel.ch.

txt: Cyril Schicker] Das Wort positiv ist bedeutungs-mässig mit bejahend, plus, aussichtsreich undfruchtbar gleichzusetzen. Ist von Letzteremdie Re de, kommen wohl vielen un weigerlichFragen nach einer (nicht gewussten?) Schwan-gerschaft, dem Zyklus oder Ei sprungkalen-der in den Sinn. In diesem Zusammenhangwerden verschieden ste Informationen feilge-boten. Darunter gibt es welche für jedwedeCouleur: brauchbare, wirre, krude, läppische,verstaubte. Speziell wenn man sich die«christliche Bril le» aufsetzt und das Ganzemit entsprechend antiquiertem Blick quit-tiert, nimmt es zuweilen merkwürdige Zügean. Das liest sich (in Anlehnung an diverseHeiligenhome pa ges) et wa so: «Nachkom-menschaft ohne Lie be (Reagenzglas) oderLie be ohne Nachkommen schaft (Verhütung)ist kein Wollen aus Liebe und kann somitnicht wahrhaftig glücklich machen.» Gut ge -brüllt, Lö we! Aber irgend wie ist das schänd-lich falsch. So oder so, die Groteske geht wei-ter: «Schweigendes Stau nen sollte uns bei derVerantwortung erfassen, wenn Mann und Frauin der seelischen und körperlichen Eins wer-dung den grandiosen Schöpfungsplan Gottesselber mitgestalten und somit weiterführen.»Die Kirche, radikal im Ansatz und verspielt inWort und Schrift? Bockbeinig ist sie sicher-lich, das dürfte offensichtlich sein. Aber istdie Priesterschaft auch im Geiste spielerisch?Vielleicht nicht gerade, wenn es um «mit My -kotoxin belastetes Stroh und die Fruchtbar-keit von Säuen» geht; allerdings scheint dieGeistlichkeit durchaus erheiternd zu sein,wasFolgendes verdeutlicht: «Leben und L(i)e ben(!). Das Einzige, was diese Worte von einanderunverwechselbar unterscheidet, ist das ‹i›,das je doch auch in ein Ausrufezeichen um -gekehrt werden kann – und so darauf hin-weist, dass es wahres Leben ohne ganzheit-liche Liebe gar nicht gibt. Und wiederum:Wahre Liebe gibt es nicht ohne entsprechendverantwortetes Leben. Wie Leben und Liebeeinander ergänzen müssen, so auch Mannund Frau. Das ist unsere Berufung als Menschaufgrund des Naturgesetzes und erst rechtdie Berufung als Christ.» Bestimmt vergnüg-lich, aber hinkend. Denn bedeutet dies, dassder Single keinem lebenswerten Leben nach- geht? Sind etwa Agnostiker, Hindus oderBuddhisten fehl am Platz? Zu viele Unge-reimtheiten, das Fruchtbare ist urplötzlichfurchtbar geworden. Ich liebäugle nun liebermit der nächsten Frucht-Bar.

Planung, ebenso in Nordafrika, im Südwestender Vereinigten Staaten und anderen Sonnen-gürtelregio nen. So aber auch in Frankreich.Der Atomweltmeister will in jeder seiner 22Verwaltungsregionen mindestens ein Son-nenkraftwerk bauen. Die bis übernächstesJahr ge planten Solaranlagen sollen zusam-men 300 MW Strom erzeugen.

Wind, das himmlische KindAber nicht nur Sonnenenergie ist eine «ech -te» Alternative. Ebenso wird der Windmarktkünftig rasant wachsen. Für die Verringe-rung von CO2-Emissionen ist Windenergiederzeit eine der besten und auch sauberstenAlternativen. Denn Wind ist un erschöpflichund kostet nichts. Hinzu kommt, dass Wind-energieanlagen schnell installiert werdenkönnen, sodass die Nachfrage der grösstenund am schnellsten wachsenden Volkswirt-schaften der Welt nach einer unabhängigenEnergieversorgung befriedigt werden kann.Die Gesamtleistung der weltweit installier-ten Windenergieanlagen ist im letzten Jahrim Vergleich zum Vorjahr um 28,8 Prozent auf120,8 Gigawatt gewachsen. Diese Ge samt -leistung erzeugt 260 Terawattstunden Stromund spart rund 158 Millionen Tonnen CO2

jährlich.Bislang hat Wind lediglich einen Anteil

von knapp zwei Prozent an der globalenStromerzeugung. 2015 werden es laut Exper-ten 15 Prozent sein. Trotz der derzeitigenWirtschaftslage stehen die weltweiten Aus-sichten für die Windindustrie gut. So soll sieauch 2009/2010 ein zweistelliges Wachstumaufweisen. Impulse werden primär aus Asienerwartet. Im Zusammenhang mit der derzei-tigen Finanzkrise hat die chinesische Regie-rung den Ausbau der Windenergie als eineder Schlüsselinvestitionen für Wirtschafts-

wachstum definiert. In den kommenden Jah-ren sollen dafür rund 290 Milliarden Dollarinvestiert werden. Bis 2020 will die Volksre-publik rund 100 GW Strom aus dieser Ener-gieart gewinnen. Bereits jetzt schon werden1,5 Prozent der gesamten Stromerzeugung inChina durch Windkraft produziert. Damitbefindet sich China auf dem Weg, Deutsch-land und Spanien zu überholen und bis insJahre 2010 Platz zwei bezüglich der weltweitinstallierten Gesamtleistung hinter den USAeinzunehmen.

Nicht jedes Unternehmen überlebtDie ambitionierten Ausbaupläne des Einpar-teienstaates sind gewaltig. Noch wird derWeltmarkt der Neuinstallationen von denVereinigten Staaten dominiert. Die Obama-Administration will dem alternativen Ener-giesektor binnen zehn Jahren rund satte 150Milliarden Dollar für Steuererleichterungenund Subventionen zukommen lassen. Dochdas Umfeld der alternativen Energieunter-nehmen ist rauher geworden. Die Industrieleidet nicht unter schwacher Nachfrage – imGegenteil, vielmehr lassen nur einfach dieIn vestitionsausgaben nach.

Insbesondere kleinere Hersteller habeninzwischen fest Mühe, ihre doch kapitalin-tensiven Projek te weiter zu fi nanzieren. Ei -nen wichtigen Einfluss auf die gesamteBranche hat, wie meist bei den er neuerbarenEnergien, die (mehr oder weniger geliebte)Politik. Denn alternative Energiequellen sindnoch lange nicht wettbewerbsfähig. Aberwenn der Öl preis weiterhin steigt und dasTreibhausgas Koh lendioxid denn auch einenechten Preis erhält, dann holt die Kraft ausder Sonne und Wind ge gen über den fossilenEnergieträgern vehement (und endlich, end-lich, endlich) auf.

Page 28: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES
Page 29: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

29> punktmagazin.com

KOPFSACHE

txt: Cyril Schicker] Anfangs Oktober 2008 feierte das Hamburgische Welt-WirtschaftsInstitut (kurz HWWI) das hundertste Jubiläum der Wirt-schaftsforschung in Hamburg. Ein Dezennium davor wurde das Ham-burgische Kolonialinstitut mit seiner Zentralstelle als Vorläufer desHWWA, später HWWI, gegründet und ist somit Deutschlands ältes-tes Wirtschaftsforschungsinstitut. Das HWWI versteht sich als «ThinkTank», der sich grundsätzlich der Wirtschaftsforschung hingibt undinterdisziplinäre Wirtschaftsanalysen offeriert. ›››

Das Hamburgische Welt-WirtschaftsInstitut (kurzHWWI) ist der Inbegriffeines ge ballten Wissens-zentrums mit globalemWeitblick. Ge meinsam mitder Privatwirtschaft, mit derPolitik und der öffentlichen

Hand evaluiert das Institutetwa Trends und «bepflas-tert» steinige Lö sungswege.Dr. Michael Bräuninger,Leiter des Kompetenzberei-ches Wirtschaftliche Trends,gewährt Einblicke in seineArbeit.

MICHAELBRÄUNINGER

Page 30: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

30 PUNKTmagazin N˚ 20/09

Respekt! Doch was genau macht man an diesem Institut? «Neben derGrundlagenforschung beschäftigen wir uns mit aktuellen, konkretenökonomischen und wirtschaftspolitischen Fragestellungen», so Dr.Michael Bräuninger. Bräuninger leitet seit gut drei Jahren den Kom-petenzbereich «Wirtschaftliche Trends», einen von vier Hauptberei-chen, und arbeitete davor beim eingangs erwähnten Vorgängerinsti-tut, dem HWWA, auf dem Gebiet der öffentlichen Finanzen.

Agil, interaktiv, ForscherDass eine solche berufliche Laufbahn nicht das Üblichste ist, verstehtsich von selbst. Und dass Forschende nicht immerzu redselig sind,auch. Entsprechend «sisyphossig» ist es, dem Doktor Privates entlo-cken zu wollen. Keine Chance also – doch immerhin verrät er uns,welche sonstigen Berufsschritte er wagte: «Den grössten Teil meinerBerufstätigkeit habe ich mit der Forschung über makroökonomischeTheorie zugebracht. Diese theoretischen Grundlagen sind für meinederzeitige Arbeit sehr bedeutsam.»

Nun scheint das Gesprächs-Eis gebrochen: «Anders als in der uni-versitären Forschung muss ich in meiner momentanen Stellung äus-serst schnell auf aktuelle Entwicklungen reagieren. Dabei ist die In -teraktion wie auch Diskussion mit Entscheidungsträgern in Wirtschaftund Politik eine Herausforderung, die meine Tätigkeit besondersinteressant macht.»

Das HWWI, der sogenannte Think Tank für Fortschritt in Wis-senschaft, Wirtschaft und Gesellschaft, erarbeitet also mit modernenwissenschaftlichen Methoden wichtige Entscheidungsgrundlagen.Darauf aufbau end werden unter anderem praktikable, innovative undordnungs po litisch konsistente Empfehlungen für Privatunterneh-men, Firmen der öffentlichen Hand sowie Gesellschaft und Politikofferiert. Damit dieser allumfassende Ansatz auch tatsächlich gege-ben ist, ist die Vernetzung mit der Privatwirtschaft äusserst wichtig.Dies nicht zwingend aus monetärer Sicht.

Weltumfassende AusrichtungDenn das Institut finanziert sich vollständig aus eigenwirtschaftlicherarbeiteten Mitteln. HWWI-Gesellschafter sind etwa die UniversitätHamburg und die Handelskammer Hamburg. Strategische Partner-schaften wurden mit verschiedenen lokal ansässigen Finanzinstitu-ten und Unternehmen eingegangen. Dass das HWWI, dieses weltge-wandte Wissenszentrum, aber nur örtlich wirkt, im eigenen Teichfischt und dabei nicht über den Tellerrand lugt, ist natürlich falsch:«In unserem Institut arbeiten die vier Bereiche ‹WirtschaftlicheTrends›, ‹Hamburg und regionale Entwicklungen›, ‹Weltwirtschaft›, ‹Mi-gration Research Group› inhaltlich und personell eng zusammen.»

Bräuninger führt weiter aus: «Dies betrifft speziell die ersten zweiBereiche, wobei der eine globale und nationale Zukunftstrends unter-sucht, der andere analysiert deren Bedeutung für die Regionen. Dieregionale Analyse ist ohne das Verständnis des globalen Trends un -möglich und die regionale Dimension macht den globalen Trend erstkonkret – und natürlich auch spannend. Dies gilt sowohl für langfris-tige Tendenzen wie etwa den demografischen Wandel als auch füreher kurzfristige Gegebenheiten, so zum Beispiel konjunkturellePhänomene.»

Die jetzige Wirtschaftslage ist sicherlich ebenso ein «phänome-nales» Wunderding, wenn auch nicht ein derart heiss ersehntes. Trotzalledem offerieren solche harschen Phasen, wie wir sie aktuell erle-ben, nicht nur Unbarmherziges, sondern auch viel Gutes, Positives,Aussichtsreiches, Fruchtbares. Bräuninger dazu: «Zunächst gilt natür-lich, dass eine Krise eine Krise und deshalb unerwünscht ist. Aber wieSie sagen, Krisen haben durchaus auch positive Wirkungen.» Derlangjährige Akademiker konkret: «So werden zum Beispiel eklatanteStrukturprobleme urplötzlich offensichtlich und gegebenenfalls sehrrasch bereinigt.»

Marode Umstände, nein dankeDiese strukturellen «Wundheilungen» können auf den ersten Blickdurchaus schmerzhaft sein, gerade dann, wenn mit der BereinigungKräfte in Form von Arbeitskräften freigesetzt werden. Selbstver-ständlich, vielmals führen solche Veränderungen zu einer erhöhtenEffizienz, die maroden Umständen den Garaus macht. «Industrie-zwei ge und Unternehmen, die strukturell besser aufgestellt sind alsihre Mitstreiter, erhalten speziell in trockenen Wirtschaftsphasen ei -ne Chance, schneller zu wachsen.»

An ein – gesundes – Wachstum denken insbesondere in unbarm-herzigen Zeiten die wenigsten. Nicht wenige beginnen sich einzu -igeln und sind in Bezug auf Entscheidungen oder Ausgaben starkgehemmt. Der Schutzschild hat das Gros der Bevölkerung zwar stetsgeschützt, gelaufen wird jedoch wie auf rohen Eiern. «Das grosse Pro-blem der Wirtschaftskrise liegt darin, dass individuell rationales Ver-halten kollektiv zu Fehlentwicklungen führt. So ist es völlig sachlich,bei Unsicherheiten über die zukünftige Entwicklung Investitionenzurückzustellen. Wenn dies aber alle tun, schreitet die Rezession mitSiebenmeilenstiefeln voran.»

Doch es gibt sicherlich auch andere Themen oder besser gesagtTendenzen als das rezessive Schreckgespenst. Was sind denn zukünf-tige «Perlen» und welche (Mega-)Trends oder Superzyklen werdenuns längerfristig Freudentränen bescheren? «Die Megatrends wer-den durch demografische Entwicklungen und zunehmende interna-tionale Vernetzungen hervorgerufen. Zunächst sind die Weltregionensehr unterschiedlich von der demografischen Entwicklung betroffen.Weltweit wächst zwar die Bevölkerung, aber in den Industrieländerngeht die Bevölkerung zurück und altert.»

Der Energieexperte jetzt mit Branchenfokus: «Gesundheit undErnährung werden in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Über deninternationalen Handel können die Industrieländer aber auch vonder weltweit wachsenden Bevölkerung und dem dadurch hervorge-rufenen Wachstum der Nachfrage profitieren.» Apropos Bevölkerung,wir alle sind von Energieträgern und Rohstoffen abhängig. Wie siehtes in diesem Zusammenhang aus? «In den letzten Jahren hat die Be -deutung der Energie- und Rohstoffmärkte wirtschaftspolitisch er he -blich zugenommen, und wenn die Krise beendet ist, werden sie wei-terhin bedeutsam bleiben.»

Alternative Energien im BrennpunktEr fügt an: «Dies heisst aber nicht, dass wir in kurzer Zeit die – sicher-lich zum Teil durch Spekulation überzeichneten – Höchststände derErdölpreise wieder erleben werden. Allerdings dürften alternativeEnergien, und dazu gehört auch die auf Agrarrohstoffen basierendeBioenergie, zunehmend eine entscheidende Rolle spielen.» DasHWWI unterhält übrigens schon seit längerem den HWWI-Roh-stoffpreisindex.

Von solchen «Commodity-Barometern» wimmelt es förmlich; wergenau macht sich diese denn eigentlich zunutze? «In der Beobach-tung der Rohstoffmärkte hat das HWWI die Tradition des Vorgänger-instituts fortgesetzt. Dieser Index wurde dort seit vielen Jahren ge -führt. Er hat eine erhebliche Bedeutung und wird etwa auch von derBundesbank und der EZB (Europäische Zentralbank) im Rahmen derVeröffentlichung übernommen.»

Eine erhebliche Bedeutung haben endlich auch die Frauen er -langt, Stichwort «Womenomics». Dies sieht das Institut, allen vorander HWWI-Direktor Prof. Dr. Thomas Straubhaar, genau so. Der Spre-cher der Geschäftsführung verkündete unlängst, dass Familienpoli-tik Wirtschaftspolitik sei. Es ist aber auch bekannt, dass viele Firmensich damit nach aussen hin brüsten, tatsächlich aber dieser Entwick-lung schändlich hinterherhinken.

Vereinbarkeit von Familie und BerufIst dem wirklich so, wird Womenomics verkannt? «Im Zuge desStandortwettbewerbs kommt es immer mehr darauf an, als Platz für

KOPFSACHE

Page 31: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

gut ausgebildete Arbeitnehmende attraktiv zu sein. Aufgrund des mitder demografischen Altersentwicklung zunehmenden Mangels anArbeitskräften wird besonders die Erhöhung der Erwerbsquoten vonFrauen bedeutsam. Für Hochqualifizierte, und insbesondere fürFrauen, ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein wichtiges Kri-terium bei der Wohnorts- wie auch Arbeitsplatzwahl.»

Dem interessanten und wichtigen Superthema «Frau» hat PUNKT-magazin eine ganze Ausgabe (#14) gewidmet. Darin lässt sich etwa dasdem Mann gegenüber weit überlegene Nachhaltigkeitsbewusstseinim Detail nachlesen. Und Nachhaltigkeit ist gerade ein gutes Stich-wort, steht dieses (Anlage-)Thema doch länger schon in der Anleger -gunst weit oben. Doch gerade in wirtschaftlichen Dürreperioden wirddem Kostenpunkt oder der Gewinnbereitschaft oft vermehrt Rech-nung getragen, währenddem Jahrhundertproblematiken wie der Kli-mawandel ganz rasch in der Versenkung landen.

Wie sieht denn Dr. Bräuninger den Klimawandel oder dessen Be -deutsamkeit in Bezug auf das Weltgeschehen? «Der Klimawandelwird eine der grossen Herausforderungen sein. Da er nicht aufzuhal-ten sein wird, müssen sich Länder, Regionen und Firmen darauf ein-stellen. Darüber hinaus muss aber auch alles getan werden, das Aus-

mass zu begrenzen. Dazu ist ein schneller Ausbau der regenerativenEnergien ein wesentlicher Schritt. In der Kombination der Begren-zung des Klimawandels und der Einstellung bezüglich dieser The-matik liegt ein grosses Gewicht.»

Germanien und HelvetienJe länger je mehr fallen auch die Schwierigkeiten Deutschlands mitder Schweiz ins Gewicht, ist doch die Bundesrepublik unser wich-tigster Handelspartner – zumindest umsatztechnisch. 2008 lieferteHelvetia Waren im Wert von 41,8 Milliarden Franken (+1,6 Prozentgegenüber dem Vorjahr). Deutschland exportierte in unsere Richtungeinen Warenwert von stolzen 64,9 Milliarden, was einem Plus zumVorjahr von immerhin 4,3 Prozent entspricht. Die gegenseitige Be -deutsamkeit sollte doch zu gebührendem Respekt führen.

Weshalb nörgelt das grosse Nachbarland so vehement, wenn esum die Schweiz (Stichwort Steuersituation) geht? «In den letzten Jah-ren hat die soziale Ungleichheit zugenommen. Die Hartz-Gesetzewaren notwendig, um die langfristige Arbeitslosigkeit zu reduzieren.Sie haben jedoch auch dazu geführt, dass der untere Einkommens-bereich zu rückgefallen ist. Zugleich wurden die oberen Einkommens-klassen in den letzten Jahren von Steuern entlastet. Deshalb ist esnotwendig, dass diese Einkommensklassen ihren Verpflichtungennachkommen. Insofern besteht öffentlich eine hohe Aversion gegenjede Form von Steuervermeidung.»

Michael Bräuninger meint zudem: «Insgesamt ist es gerade in derKrise bedeutsam, darauf hinzuweisen, dass der internationale Aus-tausch von Gütern und Produktionsfaktoren wesentlich zur weltweitpositiven Wirtschaftsentwicklung in den letzten Jahrzehnten beige-tragen hat. Zwischen eng regional und kulturell eng benachbartenLändern wie Deutschland und der Schweiz ist dieser Austausch be -sonders wichtig.»

Werbung

FIRMENPORTRÄT

Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen haben einen rein indikativen und informativen Charakter, dessen Sinn es einzig und allein ist, die Eckdaten des Fonds aufzulisten. Die Daten stellen in keiner Weise eine Verpfl ichtung oder ein Angebot seitens der Société Générale („SG“) und/oder Lyxor AM („Lyxor“) dar. Für die Zeichnung von Fondsanteilen ist ausschliesslich der offi zielle Verkaufsprospekt massgebend. SG und Lyxor übernehmen keinerlei treuhänderische Verantwortung oder Haf-tung für fi nanzielle oder anderweitige Konsequenzen, die sich durch die Zeichnung oder den Erwerb des in dieser Anzeige beschriebenen Fonds ergeben. Der Anleger sollte sich einen eigenen Eindruck über die Risiken bilden und für zusätzliche Aus-künfte in Bezug auf eine Zeichnung oder einen Erwerb einen professionellen Berater konsultieren. Vor allem sollte sich der An-leger bei Zeichnung und Kauf von Fondsanteilen bewusst sein, dass der Fonds Risiken beinhaltet und die Rückzahlung unter

Umständen unter dem Wert des eingesetzten Kapitals liegen kann, im schlimmsten Fall kann es zu einem Totalverlust kommen. Der Fonds Lyxor ETF Euro Corporate Bond ist zum öffentlichen Vertrieb in der Schweiz oder von der Schweiz aus im Sinne von Artikel 120 des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen vom 23. Juni 2006 zugelassen. Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA hat Société Générale, Zweigniederlassung Zürich, als Vertreter und als Zahlstelle des Fonds in der Schweiz bewilligt. Der entsprechende Prospekt, Statuten, Jahres- und Halbjahresberichte des Fonds, sowie die Aufstellung der Käufe und Verkäufe, welche die Fondsleitung im Berichtsjahr für Rechnung des Fonds abgeschlossen hat, können mittels einfacher Anfrage kostenlos beim Vertreter in der Schweiz (Société Générale, Zweigniederlassung Zürich, Talacker 50, Zürich, Schweiz) bezogen werden. Die Verkaufsprospekte können unter www.lyxoretf.ch heruntergeladen werden.

w w w. ly xoret f .chin fo@ly xoret f .ch+ 41 (0)58 272 33 44

E T F : 3 B U C H S T A B E N , J E T Z T 3 7 L Ö S U N G E N – L Y X O R E T F s

Valor 10 084 202 Bloomberg Ticker LYCRP SW Reuters LYCRP.S Management Fee p.a. 0,20 %

Lyxor ETF

auf Corporate

Bonds1er

Lyxor ETF Euro Corporate Bond

CO ORAT€ BONDS

Page 32: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES
Page 33: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

SOMMERGESCHENKECHENKCSCCGGOOOOSOSOSOOOOOOOO HENKEHHHEEEREEEMMMMMMMMMMM RGESCHENR HENKMMERGESCHENKMMM GESCHHSSS EEMMMMMMMMMMMMMMMMM RGESCHENKEMMMMM ESCHENKEERGESCCGMMMOOOOOOOOOSSSSSSS SSERERRRGESCHENSESOMMERGESCHENKES RRMMMMMMMMMMMM RGESCHENR ESCHENKEEEEESOMMERGESCHSSOO RGESCHENKR HENOO SSSOMMERGESCHENKESOMMERGESCHENKE«PUNKTJAHRESABONNEMENT» Es wird ein PUNKTjahresabonnement offeriert. Um an der Verlosung teil-

zunehmen, senden Sie bitte eine Email an [email protected] (Stichwort PUNKTmagazin). Teil-

nahmeschluss ist Freitag, den 17. August 2009. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

33> punktmagazin.com

txt: Cyril Schicker] Der LIK, unser Landesindex der Konsumentenpreise,misst die Preisentwicklung anhand eines Warenkorbes, der die«wichtigsten» von den privaten Haushalten konsumierten Waren undDienstleistungen beinhaltet. Dieser Warenkorb ist entsprechend den12 bedeutsamsten Ausgabenkategorien der Haushalte unterteilt wieauch gewichtet. Die erfassten Waren- und Dienstleistungspreise wer-den für die Indexberechnung mit denjenigen der gleichen Produktezum Basiszeitpunkt verglichen. ›››

Für jede erdenkliche Situa-tion gibt es ein spezifischesBarometer oder besser ge -sagt einen Index. Der De tail-handel ist zwar kein In dex,dafür aber ein relativ ge -naues Messband für dieKonsumentenstimmung.

Auch wenn der hiesige De -tailhandel derzeit krisenre-sistent ist, so verdeutlichendie damit verbundenenFakten doch die Schwei zerKonsumentenlaune. Undam Boden ist diese nämlichnoch lange nicht.

iPUNKT

AUF TUCH-FÜHLUNGMIT DEMHIESIGENDETAIL-HANDEL

Page 34: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

Die so gemessene Preisentwicklung fliesstentsprechend dem Warenkorb als Teilindexin den Totalindex ein. Der LIK besteht ausrund 220 solchen gewichteten Teilindizes.Die eingangs erwähnten Ausgabenkatego-rien sind:

Sonstige Waren und Dienstleistungen

Restaurants und Hotels

Erziehung und Unterricht

Freizeit und Kultur

Nachrichtenübermittlung

Verkehr

Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke

Alkoholische Getränke und Tabak

Bekleidung und Schuhe

Wohnung, Wasser, Elektrizität, Gas und andere Brennstoffe

Hausrat und laufende Instandhaltung des Hauses

Gesundheitspflege

Bei ungefähr 3000 willkürlich aus dem Tele-fonverzeichnis ausgewählten Haushaltensind die notwendigen Ausgaben erhoben undzu einer durchschnittlichen Ausgabenstruk-tur hochgerechnet worden. Davon ausgehendwurde das Gewicht einer jeden Kategorie fest-gelegt. Neugewichtungen finden – neu – imJahresrhythmus statt, und für jene Bereiche,für die nicht ausreichend detaillier te Infor-ma tionen abgeleitet werden konn ten, wur denzusätzliche Statistiken so wie Branchen- undMarktforschungsdaten herbeigezogen.

Teuerung, Inflation, Barometer ...Der LIK selber misst die reale Teuerung, diedie Haushalte (also uns) tatsächlich beein-flusst. Er basiert auf internationalen Normenund Standards sowie auf wirtschaftswissen-schaftlich anerkannten objektiven Kriterien,laut Schweizer Bundesamt für Statistik. Dassder LIK ein Barometer ist, das die jeweiligeIn flation misst oder darstellt, dürfte allgemeinbekannt sein. Weniger bekannt hingegen istder Fakt, dass dieses Messgerät immer wie-der in die Kritik gerät.

Dies hauptsächlich deshalb, weil beispiels-weise Steuern, Haftpflichtversicherungs- undKrankenkassenprämien nicht in die Kalkula-tion mit eingerechnet werden. Ein Argumentfür den Einbezug wäre, dass es für die Arbeit-nehmer durchaus wichtig ist, wie stark alle vonihnen zu bezahlenden Preise gestiegen sind,da diese unter anderem für Lohnver han dlun-gen wesentlich sind, sodass die Lohn erhöhun-gen zumindest die Kaufkraft er halten.

Die Kritik geht aber über dieses nicht ganzunwesentliche Argument hinaus. Sie rich tetsich etwa zudem gegen die Datenermittlung.Diesbezüglich gilt es zu erwähnen, dass dieentsprechende Hochrechnung von 3000 Per- sonen (Befragten) auf zirka 7 700 000 Schwei-zerinnen und Schweizer, auch wenn das imStatistikwesen jeweils Usanz ist, nicht zwin-gend mit der Allgemeinheitsmeinung ein-hergeht.

«LIK» mich dochDer dritte Kritikpunkt betrifft die Exaktheit,denn wie ehrlich oder genau sind die jewei-ligen Angaben? Wohl nicht wenige unter unsfühlen sich nicht sonderlich mit Rosen be -glückt, wenn ein Befragender unangemeldetvor der Haustüre steht, erwartungsvoll Reh-augen aufsetzt und mit dem Kugelschreiberherumfuchtelt. Ebenso wenig Freude dürfteder Befragende am anderen Ende der Tele-fonleitung auslösen, wenn dieser – zu wel-cher Uhrzeit auch immer – mit Säuselstimmeversucht, des Gesprächspartners Interesseauf sich zu lenken.

Selbstverständlich, der LIK ist keinschlech ter Massstab und gibt durchaus Zei-chen, ob der Geldbeutel nun eher geschontwerden soll. Es geht denn auch nicht an,jedem ungewünschten Menschen ein «LIKmich doch, Du ...» an den Kopf zu werfen,diese Verballhornung ist nicht angebracht.Aber man darf diesem Barometer auch nichtzu viel Gewicht beimessen oder nicht alles indiesem Zusammenhang mit Gold aufwiegen.

Detailhandel’sches MessbandInsbesondere wenn einem von links, rechts,vorne, hinten, oben wie unten Negativszena-rien herangetragen werden und entsprechen -de Unsicherheiten herumgeistern, dürfte ge -rade jener Ort am ehesten darüber Auskunftgeben, der tagein, tagaus vom Be völkerungs-mammutanteil heimgesucht wird. Der «stilleOrt» ist damit nicht gemeint. Dass gerade derDetailhandel, wie keine andere Branche, Aus-druck der wirtschaftlichen Ge samtentwick-lung ist, das sieht auch die jüngste Studie «De -tailhandel Schweiz 2015 (Trends, Szenarios,Perspektiven)» des Gottfried Duttwei ler Ins -ti tutes (GDI) so. Wie dem auch sei, währendsich Migros und Coop mit ausführlichen, rascheintrudelnden Antworten gleich zu Be ginnpositiv in den Fokus rückten, glänz te Dennermit einer anfänglichen Neugierde, die schliess- lich aber in einer Absage mündete.

An dieser Stelle soll erwähnt sein, dasslaut einer anderen Studie, «Handels-CheckSchweiz», Migros zum beliebtesten Lebens-mittel-Detailhandelsunternehmen gekürtworden ist. In den Kategorien «Preis-Leis-tungs-Verhältnis», «Vertrauenswürdigkeit»,«Personal» und «Wohlfühlindex» schneidet

34 PUNKTmagazin N˚ 20/09

PREISLICHE WAAGSCHALE

Page 35: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

der orange Riese am besten ab. Der Mitstrei-ter Coop figuriert auf dem zweiten Rang. 34,8Prozent der knapp 1100 Befragten gabenCoop die Stimme, bei Migros waren es deren53,3 Prozent. Auch wenn der zweite Podest-platz im ersten Moment oft mit Argwohngoutiert wird, kann sich Coop immerhin rüh-men, Migros in Bezug auf die Produktqualitätauf den zweiten Rang verwiesen zu haben.

Auf der Weltbühne führendCoop und Migros – Letzterer wurde erstkürzlich vom World Retail Congress zumnachhaltigsten Detailhändler weltweit er -nannt – sind übrigens auch dann obenauf,wenn es darum geht, der Nachhaltigkeit ge -bührend Rechnung zu tragen. Gegenüberder Konkurrenz wie beispielsweise Tescooder Marks and Spencer erfüllte Migros dieKriterien punkto Klimaschutz, Gebäude(Stichwort Minergie), Transporte, Recyclingam besten. Coop hat sich übrigens nicht umeine Teilnahme bemüht, hätte aber, da sindsich Experten einig, ziemlich ähnlich guteKarten gehabt. Nachhaltigkeit ist im Allge-meinen einer der wichtigen Treiber für zu -künftig rosige Absatzzahlen, schenkt mander bereits erwähnten GDI-Studie Glauben.Und dazu gehört auch das konzise Einbettender Kundenbedürfnisse. Nicolas Schmied,Mediensprecher bei Coop, dazu: «Neben derPreiskompetenz legen wir grössten Wert aufdie im Markt stärkste Leistung: Frischsorti-mente, das grösste Bio-Angebot, die Marken -auswahl, die Nähe zu Kunden sowie, dankschöner Warenpräsentation und einladendenFilialen, ein echtes Einkaufserlebnis.»

Die Mediensprecherin der Migros, Bet-tina Bosshard, tönt ähnlich: «Die wichtigstenThemen sind definiert und werden gezieltan gegangen. Ausserdem werden wir uns indiesen Bereichen weiter profilieren: Preis-Leistung, Frische, Regionalität, Swissness undNachhaltigkeit. Wir haben zudem un zäh ligeneue Projekte und innovative Produkte in derPipeline.» Dass die Coop-Strategie, sofernkonsequent eingehalten, auch in wirtschaft-lich öden Perioden funktioniert, verdeutli-chen folgende Schmied-Worte: «Wir sind zu -frieden und stellen weiterhin eine po sitiveEntwicklung fest. Die Oster-Ge schäf te liefenganz gut, der klare und gute Preislagenauf-bau bewährt sich nun. Absolute Wahlfreiheitdes Kunden in Kombination mit ei nem über-zeugenden Angebot werden ge schätzt. Güns-tigere Labels und Produkte (Dis count-Mar -kenartikel) entwickeln sich schon leicht besser.Aber auch die Kompetenzmarken ent faltensich positiv. Ebenso macht uns die Sparte«Bau und Hobby» Freude.

Und wie sieht es bei Migros aus? «Inwirtschaftlich härteren Zeiten profitiert Mi -gros vom erhöhten Preisbewusstsein. Bei Glo- bus, Interio und Micasa spüren wir je docheine gewisse Katerstimmung. Auch bei Sé -

lection, der Gourmet-Linie, sind die Kundenetwas zurückhaltender. Aber Kopfzerbre-chen bereitet uns das nicht, insbesondere2008 war ein sehr gutes Jahr und das M-Bud-get-Sortiment wächst immer noch überdurch -schnittlich. Ebenso die Nachhaltigkeits label.Gleiches gilt für Sport- und Elektronik artikel.Weiter sehen wir Wachstums po tenzial etwafür den Convenience-Bereich.» Auf die Fragenach der landauf, landab verbreiteten Miese-peterstimmung antwortet Coop-Schmiedentschieden: «Einen dramatischen Stim-mungseinbruch spüren wir nicht.» Klar, dieDetailhandelsumsätze sind eher konjunktur-abhängig und wenn sie sich verändern, dannjeweils mit Verzögerung – und vor allem mitBabyschritten.

Keine Macht der DramaturgieDass der Industriezweig nicht ganz gefeit istvor elegischen Zeiten und erhöhten Spar-mas snahmen, das zeigen zum Beispiel die imApril 2009 vom Bundesamt für Statistik ver-öffentlichten Zahlen. Im März 2009 haben sichdie Umsätze gegenüber dem Vorjahr – abzüg-lich Teuerung – um 1,2 Prozent vergrössert.Be rücksichtigt man allerdings den Fakt, dassder diesjährige März zwei Zusatzverkaufsta -ge mehr umfasste als der Vorjahresmonat,drehen sich die Zahlen ins Minus. Aber dasist bei weitem kein Grund zur Be sorgnis, dennder Umstand, dass beispielsweise an Sams-tagen mehr gekauft wird als an Montagen (jenach Jahr kann dies viel aus machen), machtgewisse Berechnungen obsolet. Mit an derenWorten, es besteht keine ausgeklügelte Ver-kaufs tagsbereinigung. Der Credit-Suisse-Ökonom Fabian Heller warnte erst kürzlichdavor, Detailhandelszahlen, so enttäuschendsie auch immer sind, zu dramatisieren.

Die aktuellen Zahlen würden gemässHeller aber ins Bild einer weniger aufgehell-ten Konsumentenstimmung passen. Jedochgehe er davon aus, dass der Privatkonsumhierzulande einen – wenn auch marginalen –positiven Beitrag zum diesjährigen BIP leis-ten würde. Das hört sich doch beruhigend an,ebenso folgende Migros-Aussage: «Es gibterste Anzeichen, dass in den Luxusgüterbe-reichen Auswirkungen zu spüren sind. Derklassische Detailhandel ist von der Entwick-lung weniger betroffen.» Coop dazu: «Geradeder Lebensmitteldetailhandel erweist sich inZeiten einer abgeschwächten Konjunkturoder Rezession als relativ krisenresistentund als Stütze des – reduzierten – Konsums.Derzeit gehen wir von einer moderaten Ab -schwächung der Umsatzentwicklung aus,nicht aber von einem Zusammenbruch.»

Frohlockende AugurenDas Positive geht weiter – zumindest ausCoop-Sicht: «Letztes Jahr steigerten wir denKassenumsatz um 15,6 Prozent und erhöh-ten den Schweizer Marktanteil von 15,7 auf

17,2 Prozent. 2008 war ein Rekordjahr undwir sind voll auf Kurs.» Damit dieser Kursauch eingehalten und fremdländische Kon-kurrenz im Zaum gehalten wird, ist es ge -mäss der GDI-Studie vonnöten, sich zu künf-tig auch auf die Senioren als Zielgruppe zufokussieren und nicht nur auf die Jugend.Dieselbe Studie zeigt auf, dass nicht mehr dieAnbietersicht, sondern vielmehr die Kunden-beziehung im Zentrum des Erfolges steht.

Darüber hinaus wird herausgestrichen,dass auf mittel- bis langfristige Sicht nichtder Preis eine entscheidende Rolle spielt.Da für ist die Nähe, Frische und Freude Dreh-und Angelpunkt eines erfolgbehafteten Ein-kaufs. Die hiesige Nummer 1 dürfte ihrenNim bus, auch wenn Coop sich hartnäckig andie Fersen heftet, nicht so schnell verlieren.Bettina Bosshard: «Die Konkurrenz wird sichweiter verstärken und der Preiskampf si cher -lich nicht nachlassen. Es gibt aber viele The-men, mit denen wir uns differenzieren können.Es wird darum gehen, diese Stärken auszu-bauen und den Kunden nahezubringen.»

35> punktmagazin.com

DETAILHANDEL SCHWEIZ 2015

iPUNKT

Page 36: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

txt: Olivier Bühler] Erst kürzlich war in der Presse zulesen, dass sich die Schweizer Wirtschaft inei ne Rezession begeben hat. Das tönt nichtschön, doch ungeachtet dessen: Worauf ba -sieren denn solche Aussagen, was sind dieInstrumentarien, die angewandt werden, umsolche Aussagen zu treffen? Drei unterschied-liche Werkzeuge aus verschiedenen Staatenwollen wir hier vorstellen und deren Funk-tion aufzeigen. Da dabei jeweils unterschied-liche Methodiken benützt werden, könnendiese stark beachteten Instrumente nur be -dingt miteinander verglichen werden.

KoF-KonjukturbarometerIn der Schweiz sind zwei unterschiedlicheIn dizes bekannt, der eine wird vom Bundes-amt für Statistik erstellt, der andere von derKonjunkturforschungsstelle der ETH Zürich(KoF). Dem KoF-Konjunkturbarometer wirdallgemein mehr Aufmerksamkeit beigemes-sen. Das Barometer setzt sich aus 25 Einzel-indikatoren der verschiedenen Sektorenzusammen, wobei Sektoren des Kredit- undBaugewerbes von der Gesamtwirtschaft ge -trennt betrachtet werden, da diese spezifi-sche Konjunkturverläufe aufweisen. Alleübrigen werden «zusammengepoolt». Die ge -poolten Indikatoren werden anhand derMessmodelle Schweizer Industrie, SchweizerKonsum und Exportdestination EU bestimmtund gemittelt.

Im Zentrum der Recherchen steht einum fangreicher Umfragekatalog, zusammen-gestellt von der KoF. Das Barometer ist sokonzipiert, dass es der BIP-Wachstumrate ausdem Vorjahr um ein bis zwei Quartale vor-laufen soll. Es muss aber berücksichtigt wer-den, dass die Werte am aktuellen Rand auf-grund von späteren Datenrevisionen zumeistprovisorisch sind. Das KoF-Konjunkturbaro-

meter, wie es heute berechnet wird, existierterst seit Mai 2006. Die Beurteilung der Ver-lässlichkeit des Index basiert demnach aufmaximal 13 Quartalswerten. Auch wird eineerste Revision des Barometers notwendig, dadie Berechnung des BIP seit dem Jahre 2006revidiert wurde.

Ifo-GeschäftsklimaindexDas deutsche Pendant ist der Ifo-Geschäfts-klimaindex. Dieser basiert auf monatlicherUmfrage bei ungefähr 7000 Firmen (Produk-tion, Bau, Gross- und Einzelhandel). Die ein-zelnen Unternehmen werden gebeten, eineEinschätzung ihrer aktuellen Geschäftssi-tuation wie auch der Entwicklung für dienächsten sechs Monate zu liefern. Der jewei-lige Bi lanzwert der aktuellen Geschäftslagewie auch der Bilanzwert der erwarteten Ent-wicklung werden aus der Differenz aus denprozentual positiven und negativen Rück-meldungen ermittelt. Das Geschäftsklimawird somit als sogenannter transformierterMittelwert ermittelt.

Das Index-Ziel besteht unter anderemdarin, die konjunkturellen Daten aus deramtlichen Statistik zu ergänzen, da letztereöfters erhoben wird. Allerdings sind dieseErhebungen mit Vorsicht zu geniessen. Den-noch wird «Ifo» bei Prognosen von Trend-wendungen im Wirtschaftswachstum einewichtige Bedeutung beigemessen. Hierbeibe zieht man sich vor allem auf die sogenann -te «Dreimal-Regel», die besagt, dass erst nacheinem dreimaligen Ausschlagen des Ge -schäftsklima-Indikators eine tatsächlicheTrendwende zu erwarten ist.

Purchasing-Manager-IndexDer Purchasing-Manager-Index (PMI) isteiner der wichtigsten Frühindikatoren für

die konjunkturelle Entwicklung und hateinen dementsprechend erkennbaren Ein-fluss auf die Entwicklung der Aktienindizes.Das PMI-Barometer ist ein gewichteterIndex aus fünf von zehn Subindizes, nämlichAuftragseingang (30 Prozent), Produktion(25 Prozent), Beschäftigung (20 Prozent),erhaltene Lieferungen (15 Prozent) und La -gerbestand (10 Prozent).

Befragt werden Einkaufsmanager aus 20verschiedenen Bereichen des verarbeiten-den Gewerbes. Hierzu gehören unter ande-rem die Bereiche Nahrungsmittel, Tabak,Textil, Holz- und Holzprodukte, Kautschuk-und Plastikerzeugnisse, Druckerei/Verlage,Chemische Produkte, Mineralöl, Industrie-/gewerbliche Ausrüstungen, Leder, Glas, Stei -ne sowie Computer, Bauteile/elektronischeAusrüstungen, Transport/Ausrüstungen –ein wahres Kunterbunt.

Vorteile, Nachteile ...Auf zehn Themen wird eine Bewertungabgegeben. Der PMI bildet die Entwicklungder US-Industrieproduktion ab. Ein Wert von50 wird als neutral, ein Wert über 50 als einesteigende und ein Wert unter 50 als einerückläufige Industrieproduktion angesehen.Im Schnitt weist der PMI einen Vorlauf vondrei bis sechs Monaten vor der tatsächlichenProduktion auf.

Der Vorteil des PMI ist, dass er aktuelleInformationen über die Produktionsaktivitätmit einbezieht, abgestützt auf 20 produzie-rende Industriebranchen. Nachteilig bewer-tet wird die Tatsache, dass Lohnstrukturenund technologische Veränderungen nichtberücksichtigt werden. Auch die Limitierungder Antworten auf drei Möglichkeiten(«langsamer», «schneller», «unverändert»)steht in der Kritik.

STIMMUNGSBILD

36 PUNKTmagazin N˚ 20/09

KONJUNKTUR-INDIZES IMVERGLEICH

Seit längerem ist die Weltwirtschaftnun schon gebeutelt, das wissen wiralle und unerhört oft werden etwaursprüngliche Wachstumsprognosenlaufend korrigiert. Worauf aber basie-ren die Korrekturangaben und wie istdie jeweilige Funktionsweise? DreiBarometer im Fokus.

65

60

55

50

45

40

35

3006.1991 06.2009

PURCHASING-MANAGER-INDEX (IN PT.)

Quel

le: I

nstit

ute

for S

uppl

y Man

agem

ent

Gra

fik: f

mAG

Purchasing-Manager-Index

115

110

105

100

95

90

85

8006.1991 06.2009

IFO-GESCHÄFTSKLIMA-INDEX (IN PT.)

Quel

le: I

fo In

stitu

t für

Wirt

scha

ftsfo

rsch

ung

Gra

fik: f

mAG

IFO-Geschäftsklima-Index

3.00

2.25

1.50

0.75

0

-0.75

-1.50

-2.2506.1991 06.2009

KOF KONJUNKTURBAROMETER (IN %)

Quel

le: K

onju

nktu

rfors

chun

gsst

elle

der

ETH

Zür

ich

Gra

fik: f

mAG

KOF-Konjunkturbarometer

Page 37: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

FAZIT

37> punktmagazin.com

txt: Cyril Schicker] Das Weltwirtschaftsgeschehenist komplex. Die Demografie wird zunehmendzur Last, die Technologie zeigt vermehrt ihreTücken, Ökologie und Öko nomie sind je län-ger je weniger im Gleichgewicht und die glo-bale Politik macht sich das universelle Unbe-hagen mehr zu nutze, als es aus der Welt zuschaffen. Als sei es damit nicht schon genug,nein, gewisse (ost-)europäische Staaten oderde ren Obrigkeiten bekunden Mühe, ihreNation durch die Wirtschaftsdürre zu führen.Mehr dazu lässt sich in der PUNKTausgabe#19 «Exotica» nachlesen. Als Stichwort seihier noch die Kreditblase angeführt. AproposBlase: Aus Übersee kommen doch wieder holtHilfe- oder besser gesagt Ausrufe in Bezugauf die Kreditkartenblase.

Kristallkugel, nein dankeIm Land der unbegrenzten Möglichkeiten istes alltäglich, gleich mehrere Kreditkarten zubenutzen. Der Schuldenberg der US-Haus-halte ist immens und ein stattlicher Pro zent-satz wird bereits nicht mehr bedient. Auf-grund der Vernetzung des Weltfinanzsystemsdürften auch unsere Breitengrade bald da vonbetroffen sein. Doch «hätte», «könnte», «dürf te»kommt zu sehr dem Blick in die Kristallkugelgleich. Auch wenn die Prognosengenauigkeitin der globalisierten Welt schwie rig ist, soll-ten nach wie vor (gewisse) Expertenmeinun-gen auf offene Ohren stossen.

Es ist immer einfach, zweckgesteuertenPessimismus vorzuleben, dabei die Lebens-freude zu ruinieren und das generelle Ge -scheh nis als frustriertes, unberechenbaresso wie ohnmächtiges Ding zu entwürdigen.Klar bringt es auf lange Sicht hinaus auchnichts, sich dem Zweckoptimismus hinzuge-ben. Denn es ist beileibe nicht alles ka tego-risch positiv. «Positiv» und «negativ» sind

ohnehin zwei Begriffe, die wir zwar alle ken-nen, dennoch aber zumeist anders auslegen.

Schweizer ReflexionskulturDie sogenannte Schweizer Reflexionskulturschreibt gewissermassen fruchtbare Gege-benheiten vor (Geld, Arbeit, Beziehungsglück,Wirtschaftswachstum, Gewinnsteigerungen)und der Zweckoptimist überbewertet sie oh -ne Zögern. Das geht gerne einmal ins Garn,ebenso aber der Zwang des dauerhaften Mie- sepeters, der hinter jeder Ecke einen Grundfür seinen Nihilismus ausfindig macht.

Und wie so oft liegt das Optimale im Ab -laufen des goldenen Mittelweges. Selbstver-ständlich ist es nicht derart einfach, wie essich anhört beziehungsweise niederschrei-ben lässt. Doch beide Extreme erschwerenden Alltag nun einmal ungemein – und vorallem unnötig. Sowohl die gutgläubige Naivi-tät als auch die stupende abschlägige Verbis-senheit führt mit ziemlicher Sicherheit inirgendeiner Form in das Verderbnis.

Weder das eine noch das andereWer also zum Beispiel anfangs Jahr, Börsen-verluste hin oder her, die Aktien gänzlichverschmähte und sich ob all der negativenBe richterstattungen ergötzte oder in seinerMeinung bestätigt fühlte, der hat einen gros-sen Teil der Aufwärtsbewegung verpasst.Pessimismus war da sichtlich fehl am Platz.Stark gelitten haben dürfte die Rendite auchaufs gesamte Jahr hinaus gerechnet. Dochebenso konnte das «konträre Pendant», derhemmungslose Optimist, nicht ohne weitereÜberlegungen blindlings draufloskaufenund sich mit Aktien eindecken.

Denn es gibt nach wie vor ballastartigeTitel, Branchen oder Märkte, von denen manbesser noch die Finger lassen sollte. Zum

Beispiel im hochgelobten Afrika, konkreterin Ghana und Kenia: Dort ist es nicht nur deromnipräsente Gefahrenherd (Putschversu-che, Korruption, Hetzjagden, Inflationsunge-mach et cetera), der oft auf der höchstenStufe brennt. Die multimediale Plattforminvestchannel.ch verdeutlichte jüngst, dassdie Börse(-ntalfahrt) irgendeine Nation des«Schwarzen Kontinents» in den Schwitzkas-ten nehmen kann. Weshalb es gerade Ghanamit knapp 40 Prozent – YTD – an Terrainein-busse oder Kenia (-20 Prozent) betrifft, kannnicht abschliessend beantwortet werden.

Der Einklang macht es ausAbschliessend oder nicht abschliessend, esgilt wohl für jeden unter uns, schliesslich dieBalance zwischen Negativ und Positiv zu fin-den. Dabei dürfen weder aussichtsreicheTatsachen noch verneinende Gegebenheitenim Keim erstickt werden. In der jetzigen,doch heiklen Phase ist eine hohe Aufmerk-samkeit allem gegenüber durchaus ange-bracht, ein gewisser Informations- und Wis-sensdurst ebenfalls. Die ge sunde Skepsissicherlich auch – und daneben schadet esüberhaupt nicht, eine wohlwollende Frohna-türlichkeit an den Tag zu legen.

Solange dies alles denn auch im Einklangsteht, werden zukunftsträchtige (Anlage-)Themen nicht einfach – sträflich – negiertund dem Weltwirtschaftsaufschwung wirdkein Bein gestellt. Vorhang auf also für ver-heissungsvolle Fakten oder Industriezweigewie unter anderem Infrastruktur, Agrarroh-stoffe und erneuerbare Energien, Nahrungs-mittel inklusive Tabakwaren, Technologie, Ge - sundheitswesen. Ge wisse Bereiche aus derNachhaltigkeit so wie der Megatrend Wome-nomics haben auf dem In vestorenradar-schirm ebenso ihren Platz verdient.

PLUS ... MINUS ...

Der Weltwirtschaftslack ist abgekratzt,doch einige Lackierer oder eher Indi-katoren deuten in eine aussichtsrei-che Richtung. Negatives wird trotz-dem auf Händen getragen, und Ver-heissungsvolles negiert. Gesucht aberwird die richtige Balance – kein einfa-cher Drahtseilakt.

Page 38: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

Dem Börsenbullen gehört die Zukunft. Reite ihn.

Intelligentes Investieren dank richtigem Informieren. Kompakt und prägnant. Das multi-mediale Anlegerportal bietet «Mehrwert durch Perspektiven» und rückt zukunftsträchtige Investmentthemen ins Schweinwerferlicht. Jetzt reinklicken und Informationen sichern!

Page 39: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

PRODUKTE

39> punktmagazin.com

txt: Rino Borini & Cyril Schicker] Die aktuelle (Weltwirtschafts-)Situation offeriertein Diversikum an fruchtigen Anlagehäppchen. So stark der jeweiligeHunger auch immer ist, er dürfte – zuweilen mit ein bisschen Risiko-bereitschaft und einem relativ langen Atem – einerseits gestillt seinund anderseits mit Erfolg versüsst werden. Die grassierende Elegie istzwar verständlich, aber bei weitem nicht gerechtfertigt. Etliche Indi-katoren, beispielsweise der Geschäftsklima-Index (Euroraum), dendas Münchner Institut Ifo Mitte Mai 2009 veröffentlichte, deuten ineine verheissungsvolle Richtung. Sicherlich, dies ist nicht das gewich-tigste Barometer, doch die Anzeichen der Erholung verdichten sichzunehmend. Es scheint tatsächlich so, als sei das Positive endlich aus

dem Winterschlaf erwacht und nun voller Tatendrang respektive nurdarauf wartend, von den globalen Marktteilnehmern wieder entdecktzu werden. PUNKTmagazin ist schon seit jeher dabei, fortwährendeInvestmentopportunitäten herauszukristallisieren. NachfolgendeKurzbeiträge komplettieren die ausführlicheren Artikel in der Ihnenvorliegenden Ausgabe wunderbar und gelten nach wie vor als reich-lich sprudelnde Informationsquelle. Es ist nun an der Zeit, quasi dieBeine in die Arme zu nehmen, dem noch immer allgemeinen Nega-tivtenor zu entsagen und Aussichtsreiches anzuvisieren. Wie sagtman doch so schön: «Nur wer eigene Wege geht, kann Spuren hinter-lassen.» Und furchig soll es werden.

DER LABYRINTH-FÜHRER

txt: CS] Wenn die Worte «Rüstungs-industrie» oder «militärisch-in -dus trieller Konzern» fallen, denktdas Gros unter uns wohl an gros -se amerikanische Firmen wie et -wa Boeing, Lockheed Martinoder Northrop Grumman. Dies istauch nicht verwerflich, trumpfendoch diese Gesellschaften zu -meist mit stetig hohen Wachs-tumsraten auf.

Doch es muss nicht immerÜbersee sein, auch der europä -ische Raum kann in der Rüs-tungsindustrie einen Gigantenvorweisen – und zwar EADS. Derdeutsch-französische Konzernhat beispielsweise im vergange-nen Jahr einen gewaltigen Auf-

trag erhalten, militärische US-Tankflugzeuge zu liefern. UnserNachbar Deutschland ist im Waf-fengeschäft eine grosse Nummer.

Markt der GigantomanieGemäss dem schwedischen Frie-densforschungsinstitut SIPRIexportierte die Bundesrepublikim Jahrfünft 2004 bis 2008 stolze70 Prozent mehr Grosswaffen alsin den fünf Jahren davor. Alsgrösster «EU-Ausführer» wirdDeutschland nur noch von Russ-land (Weltmarktanteil von 21Prozent) und den USA (31 Pro-zent) überholt.

Nebst EADS zeichnet ebensoder ThyssenKrupp-Konzern für

den Rüstungsbau – beispiels-weise von Marineschiffen undU-Booten – verantwortlich.

Dies sicherlich ebenso miteinem bislang kaum gesehenenSurplus – im Vergleich zu jederanderen Geschäftstätigkeit. Ex -perten schätzen den weltweitenSicherheitsmarkt auf 30 bis 35Milliarden Euro (zirka 53 Milliar-den Franken), und nach Ansichtder Berenberg Bank dürften sichdie Gesamtausgaben für Pro-dukte und Dienstleistungen ausdiesem Bereich sogar auf knapp800 Milliarden Euro (rund 1,2 Bil-lionen Franken) erhöhen.

So schrecklich sich dieseSicherheitsmanie auch anhört,

aus anlagetechnischer Sichtdürfte diese doch stark steigendeTendenz wie Seelenbalsam wir-ken. Selbstverständlich gilt esauch hierbei, sich stets dieEthikfrage zu stellen und darü-ber hinaus sollten die entspre-chenden En gagements mit derindividuellen In vestmentstrate-gie übereinstimmen.

MILITÄRISCH-INDUSTRIELL

txt: CS] Dass das Jahrhundertthema«Infrastruktur» facettenreich istund allerlei Teilbereiche beinhal-tet, dürfte klar sein. Offensicht-lich ist ebenfalls, dass die Regie-rungen als Beitrag zur Überwin-dung des Wirtschaftsungemachsweltweit ihre Infrastrukturausga-ben drastisch erhöhen.

Doch Infrastruktur ist weitmehr respektive es fallen im Rah-men der Daseinsvorsorge auchDe partemente wie zum BeispielPflegedienste, Bildungswesenoder das Gesundheitssystem imAllgemeinen in diese Kategorie.

ImmateriellesLetztere drei werden auch unterdem Begriff «Immaterielle Infra-

struktur» (intangible infrastruc -ture) zusammengefasst. Diesesorgt laut Experten speziell fürnachhaltiges Wachstum. NachFinnland, den Vereinigten Staa-ten, Hongkong, Singapur, Schwe-den, Dänemark, Japan, Norwegenund Israel liegt die Schweiz –höchste Ausgaben im Gesund-heitswesen im Verhältnis zumBruttoinlandprodukt (BIP) –übrigens an zehnter Stelle. Diesverdeutlicht beispielsweise eintaufrischer Credit-Suisse-Be -richt.

Industrienationen im VorteilDessen ungeachtet hat dieSchweizer Grossbank CreditSuisse in diesem Report gerade

die BRIC-Staaten Brasilien, Russ- land, Indien und China aufge-führt. Sie haben in Bezug auf die«intangible infrastructure», eineder wirtschaftlichen Haupttrieb-federn, am meisten Aufholbedarf.

Die Behörden seien sich aberdessen bewusst und ihre Bemü-hungen in die richtige Richtungseien denn auch bereits starkspürbar. Davon profitierten bis-lang vor allem Unternehmen ausder industrialisierten Welt.

WachstumstärkeStrategen und Experten schätzennur schon den weltweitenHealthcare-Umsatz (Gesund-heitsindustrie) auf rund 5,4 Bil-lionen Dollar (ungefähr 5,7 Billio-

nen Franken), wobei der Mam-mutanteil noch immer auf dieentwickelten Staaten fällt. Dochwie gesagt, das grösste Wachstumdürfte mit den aufstrebendenNationen einhergehen.

Dies hat mitunter damit zutun, dass deren Regierungen bis-lang anderen Notwendigkeitenden Vorrang gegeben haben.

INFRASTRUKTUR MAL ANDERS

Aktien Ticker Div. %

Boeing US0970231058 3,80

Lockheed Martin US5398301094 2,18

Northrop Grumman US6668071029 3,53

EADS NL0000235190 1,66

Thales FR0000121329 3,51

Fonds / ETF Ticker Anbieter

Global Security LU0269899067 CS

PF Security LU0256846139 Pictet

«AUFGERÜSTET»

Quel

le: T

elek

urs,

div

. Anb

iete

r G

rafik

: fm

AG

Aktien Ticker Div. %

LifeWatch CH0012815459 0

Samsung Electronics US7960502018 0

New Value AG CH0010819867 0

Strukturierte Produkte Ticker Anbieter

Adamant Healthcare CH0037047989 ABN Amro

Adamant Pharma Vision CH0019509196 ZKB

Fonds / ETF Ticker Anbieter

BB Medtech CH0038390016 Bank a. Bellev.

«IMMATERIELLES»

Quel

le: T

elek

urs

Gra

fik: f

mAG

Page 40: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

40 PUNKTmagazin N˚ 20/09

txt: RB] Unter einem Megatrendverstehen Anleger so etwas wieden Superstar der Geldanlage –ein Investment, das auch dannnoch strahlt, wenn den Märkteninsgesamt die Luft ausgeht. DasKatastrophenjahr 2008 demons-trierte aber eindrücklich, dassauch die Superstars tief fallenkönnen. So sind Anlagen mit demEtikett «erneuerbare Energie»be sonders heftig abgestürzt.

Der RENIXX-Index (Rene-wable-En ergy-Industrial-Index)bildet die Performance der 30führenden börsenkotierten Un -ternehmen ab. Dieser büssteinnert der Frist von 12 Monatenknapp 50 Prozent an Wert ein.Umso schneller jedoch hat er sichin den letzten Wochen erholt: DerIndex legte seit März bis AnfangJuni um 33,8 Prozent zu. Lang-fristig bleiben die Chancen intakt,der Klimawandel ist Realität undhat sich durch die Krise nicht inLuft aufgelöst.

Wind vor SonneZahlreiche Regierungen habenin ihrer Agenda die Förderungund den Ausbau von alternativenEnergien stehen und sprechendafür weltweit die stolze Summevon rund 430 Milliarden Dollar

für «grüne» Investitionen. Insbe-sondere die Windbranche bietetein grosses Potenzial, denn ge -genüber der Photovoltaik kanndie Windenergie Skaleneffekteeinfacher generieren. Auch dieErzeugungskosten sind wettbe-werbsfähiger und die Insolvenz-risiken geringer. Im Windbereichscheinen Firmen wie Gurit, Ves-tas Wind Systems, Gamesa oderAcciona attraktive (Einstiegs-)Niveaus aufzuweisen. Im Solar-bereich überzeugen Unterneh-men wie Sun tech Power, FirstSolar oder Solarworld.

Doch Einzelengagementsbie ten neben Chancen auch Ge -fahren: Insbesondere im Solar-markt waren die Margen jahre-lang überhöht und der Spielraumfür weitere Senkungen ist vor-handen. Mittels Diversifizierungkönnen die Anlagerisiken abge-schwächt werden. Einen aktivenund breit diversifizierten Ansatzverfolgt etwa der Nachhaltig-keitsspezialist SAM. Der FondsSmart-Energy hat per Ende April2009 eine positive Rendite von13,5 Prozent erzielt. Für diesenaktiven Verwaltungsapproachfallen jährliche Gebühren von 1,5Prozent an. Wer jedoch von einermöglichen Überrendite (Alpha)

im Vergleich zur Benchmark ver-zichten möchte, findet in der Weltder Indexprodukte verschiedeneLösungen.

Einfach dem Index folgenLyxor Asset Management hat aufden DJ-Alternative-Energy-In -dex einen börsengehandelten In -dexfonds an der Schweizer Börsezugelassen. Dieser konnte bisEn de Mai bereits 21,4 Prozentzulegen. Da dieser Fonds keinAlpha generiert, sind die Verwal-tungsgebühren dementsprechendgering (0,60 Prozent). Ebenfallseine breite Abdeckung bringt dasvon der Deutschen Börse berech-nete Barometer, den DAXGlobal-Alternative-Energy-Index.

Dieser investiert aktuell in 15verschiedene Gesellschaften, dieentlang der Wertschöpfungsketteder erneuerbaren Energien tätigsind. Die UBS bietet auf diesenIndex ein Trackerzertifikat. Die-ses bildet die Wertentwicklungdes Index eins zu eins ab und hatvon Anfang Jahr bis Ende Maibereits um 15 Prozent zugelegt.Das «Strukturierte Papier» no -tiert in Dollar und kann börsen-täglich über die Börse Scoach ge -kauft wie verkauft werden.

Frischen Wind bringt das Tra-

ckerprodukt der ABN Amro aufeinen Wind-Index. Das Haus bie-tet sowohl ein Produkt in Fran-ken als auch eines in Euro an. Derzugrundeliegende Index bildetdie Aktienkursentwicklung vonzehn Unternehmen ab, die überdie Hälfte ihrer Erträge mitWindenergie generieren.

Zudem müssen die betroffe-nen Gesellschaften eine be -stimmte Marktkapitalisierungaufweisen. Auch in diesem Indexist die dänische Vestas mit rund20 Prozent vertreten. Die multi-mediale Anlegerplattform invest-channel.ch berichtet im Beitrag«Technologische Wiederaufer-stehung» ebenfalls über denpopulären Dänen.

ÖKOLOGISCH IN DIE ZUKUNFT

txt: RB] Die meisten Kursbarometererlebten jüngst zweistellige Ge -winne. So legte der Dow-Jones-Industrial seit Anfang März bisMitte Juni um 30 Prozent zu, derSchweizer Kursmesser Swiss-Performance-Index (SPI) stiegum 27 Prozent. Freuen dürfensich diejenigen, die rechtzeitigeingestiegen sind. Frustrierendfür alle anderen, die an der Sei-tenlinie stehen und am Werweis-sen sind, ob ein Einstieg nunsinnvoll ist oder ob es sich umeine Bärenfalle handelt.

Vieles sieht danach aus, alsob die schwerste Finanz- undWirtschaftskrise an der Börsebereits Vergangenheit ist. Dochder Markt ist überhitzt und dieKonjunkturaussichten sind nochnicht gerade rosig. Schlaue Inves-

toren, die davon überzeugt sind,die Tiefstkurse gesehen zu haben,können einen sukzessiven Ein-stieg wagen. Um die Aktienquotein einem Portfolio zu erhöhen,kann der Weg über strukturierteProdukte führen, genauer mittelsRenditeoptimierungsprodukten.

Dünne Luft bei Swiss LifeEine findige Variante ist der Ein-satz von Discountzertifikaten undBarrier-Reverse-Convertibles(BRC). Beide Produkttypen ver-briefen eine sogenannte Schrei-ber-Strategie. Ganz zentral beidiesen Vehikeln ist die Markter-wartung. Der Anleger muss da -von ausgehen, dass ein Basis-wertkurs seitwärts verlaufen wirdoder sich geringfügig nach obenrespektive unten bewegt. Der

Vorteil dieser Instrumente liegtim bedingten Kapitalschutz (Bar-riere) und einem überdurch-schnittlichen Renditepotenzial.

Der zuletzt arg gebeutelteVersicherungskonzern Swiss Lifeverlor auf einen Zeitraum voneinem Jahr beinahe 66 Prozent,gewann aber allein in den letztendrei Monaten wieder 75 Prozentan Terrain. Die Luft nach oben istnun dünn und die Wahrschein-lichkeit, dass der Titel sich ineinen Seitwärtskanal bewegenwird, ist hoch. Sogar Kursrück-schläge sind nicht auszuschlies-sen. In solchen Fällen bieten BRChervorragende Portfolio-Rendi-teoptimierungsmöglichkeiten.Mit dem kürzlich lancierten Zer-tifikat der Bank Vontobel erhältder Anleger eine Couponzahlung

von 10 Prozent auf sicher.

VielfältigkeitDer integrierte bedingte Schutz,auch Barriere genannt, liegt bei53,61 Franken (aktueller Kurs per15. Juni 2009 102 Franken). So -lange die Aktie bis zum Verfalltag(18. Dezember 2009) dieses Ni -veau nie berührt, erhält der Inha-ber seinen nominellen Einsatz,inklusive Zinszahlung, rückver-gütet. Sollte die se Schranke ge -brochen werden und die Aktieno tiert über dem Ausübungspreisvon 89,35 Franken, gilt das gleicheAuszahlungsmuster. Nur wenndie Aktie die Barriere berührtund unter dem Ausübungspreisno tiert, er folgt eine Aktienliefe-rung. Der Coupon gehört demInhaber in jedem Fall.

SCHLAU DIE AKTIENQUOTE ERHÖHEN

Aktien Ticker Div. %

Gurit CH0008012236 11.66

Meyer Burger CH0027700852 13.32

Vestas DK0010268606 14.76

Gamesa ES0143416115 14.80

Acciona ES0125220311 18.00

Suntech Power US86800C1045 19.64

First Solar US3364331070 16.69

Solarworld DE0005108401 10.66

Strukturierte Produkte Ticker Anbieter

DAXGlobal Alt. Energy CH0028825740 UBS

ABN-Wind-Index CH0029940654 ABN Amro

Fonds / ETF Ticker Anbieter

SAM Smart Energy LU0175571735 SAM

World-Alternative-Index FR0010524777 Lyxor

«ÖKOLOGISCHES»

Quel

le: T

elek

urs

Gra

fik: f

mAG

Page 41: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

41> punktmagazin.com

txt: CS] Schwellenländer wurdenvor längerer Zeit und aus Anlage-expertensicht extrem gelobt, ent-sprechend gingen mit der Lobhu-delei Investorenträume einher.Diese Träume wurden jedoch zuZankäpfeln, die derzeitige Welt-wirtschaftssituation liess auchdiese ehemaligen Wachstums-wunderkinder im Regen stehen.

Als PUNKTexotica diesenaufstrebenden Märkten eineganze Ausgabe (#19) widmete,tauchten plötzlich von allen Sei-ten Wörter wie Fantasterei,Zweckoptimismus, Erfahrungs-losigkeit oder Marktunverständ-nis auf. Doch diesem Unken zumTrotz, Emerging Markets (Em -Mas) haben sich in jüngster Zeitmehr als nur gefangen.

Dies verdeutlicht beispiels-weise auch der Swisscanto-In -vestment-Up date (Juni 2009).Nicht wenige Börsenindizes be -stechen mit hohen zweistelligenWachstumsraten, und in der In -

vestorenwelt scheint wieder dieSonne.

LangfristattraktivitätEs gibt auch gute Gründe, wes-halb sich Anlagen in Schwellen-länder langfristig auszahlenkönnten. Sechs von sieben Men-schen leben in den aufstreben-den Märkten und Jahr für Jahrkommen Dutzende von Millionenhinzu. Die EmMas waren Ende2007 bereits für die Hälfte desglobalen Wachstums verantwort-lich – Tendenz steigend. Dankdiesem Wirtschaftsboom entwi-ckelte sich in vielen der dortigenNationen eine schnell wachsendeMittelschicht. Diese Mittelschichthat grosse Konsumbedürfnisse.

Sie kauft mehr Nahrungsmit-tel, Kühlschränke, Fernsehgeräte,Autos. War das Wachstum vielerEmMas bisher stark vom Exportabhängig, wird die Binnennach-frage in den kommenden Jahrenzu einem weiteren wichtigen

txt: RB] Wer meint, dass die Ein-stiegskurse bei Bankaktien nunideal sind, nur weil einige US-Finanzinstitute ihre staatlichenHilfsgelder zu rückzahlen, derkönnte auf dem falschen Fusserwischt werden. Obschon dieRisikoprämien von Banken inden letzten Wochen gesunkensind, notieren die «Credit Spre-ads» (Prämie zwischen Staatsan-leihen und Unternehmensan -leihen) immer noch auf hohemNiveau. Ausserdem sind die Vo -latilitäten bei den Banktitelnweiterhin hoch.

Trotz teilweise guter Quar-talszahlen und der Teilrückzah-lung staatlicher Hilfsgelder stehtdas weltweite Bankensystemimmer noch auf wackligen Bei-

nen. Die Problembehandlung dertoxischen Papiere dauert nochJahre. Und sollte es auf dem Ban-kensektor wieder einmal «rum-peln», dann ist in der aktuellenLage der Aktionär von Finanz-werten wohl der Schwächste vonallen Stakeholdern. Eine weitereSanierung einer Bank geht in denmeisten Fällen zu Lasten der Alt-aktionäre. Ein solches Szenarioist nicht auszuschliessen. Deswe-gen gilt: Vorsicht bei Bankaktien.

Bankanleihen mit StaatsgarantieSich dennoch zur Gänze vomBankensektor abzuwenden, istnicht unbedingt schlau. Auf dereinen Seite anerbieten sich bei-spielsweise attraktive Perlen mitkonstanter Dividende wie bör-

senkotierte Kantonal- sowie Re -gionalbanken. An dererseits bie-ten Bankanleihen attraktive Ren-diten. Es gilt immer noch «to bigto fail», ein Schlagwort, das sich inden letzten Mo naten in den Anle-gerköpfen ma ni festiert hat. Da -mit ist auch ge meint, dass system- relevante Banken zu gross sind,um fallengelassen zu werden. Undeben, bei den wichtigen Bankenlocken attraktive Marktchancen:Die An leihen von systemrelevan-ten Banken – also Instituten, dievom Staat gestützt werden – bie-ten günstige Einstiegspunkte.

Hinzu kommt noch der Ga -rantieaspekt ausgewählter Anlei-hen. Damit wichtige Banken zuFremdkapital kommen, sprechenverschiedene Staaten Garantien

auf Anleihen aus. So können alsoauch Neuemissionen mit explizi-ter Staatsgarantie interessantscheinen. Diese Obligationen wei -sen de facto eine Staatsgarantieauf und bieten damit eine guteAlternative zu den staatlichen An- leihen. Die Schuldnerqualität istfaktisch diejenige des Staates,jedoch werfen sie eine höhereRendite ab.

Treiber für die konjunkturelleEntwicklung werden. Positiv fal-len zudem die im Schnitt starkge sunkenen Inflationsraten insGewicht. Und nicht zu vergessensind die jeweiligen Staatshaus-haltsüberschüsse und die relativtiefen Verschuldungsgrade.

Risiko, Vielfalt, DiversifikationSelbstverständlich bergen die«exotischen Märkte» auch einigeRisiken – politische Instabilität,mangelnde Abkoppelung von denIndustriestaaten, hohe Volatilitä-ten, Kulturunterschiede, Kor rup-tion und so weiter und so fort. Werjedoch nicht ganz so risikoaversist, eine gewisse Nervenstärkemitbringt und darüber hi naus ei -nen langen Investmenthorizontaufweist, dem seien Em Ma-En -ga gements ans Herz gelegt. Wieüberall im Börsentreiben gilt es,sein Portfolio zu diversifizieren.

Dafür eignen sich klassischeAnlagefonds, wobei in diesem

Zusammenhang die Kosten undder Nutzen (tatsächliche Rendi -te) ins Verhältnis gestellt werdenmüssen. Absolut effizient – nichtnur aus monetärer Sicht – sinddagegen die unzähligen Schwel-lenland-ETF. Mit einer Transak-tion ist es hierbei also möglich,sich im Bereich der Em Mas fi nan-ziell zu engagieren. Sinn machenvielleicht auch ge wisse struk tu-rierte Produkte, auch wenn hierdas Emittentenrisiko zum Tragenkommt. Alles zum Thema «Neu-zeitliche Fi nanzinstrumente» lässtsich übrigens in der PUNKT-Sonderausgabe #1 (PUNKTuell)nachlesen. Das Supplément istnatürlich über die Redaktion freierhältlich.

Bei der Wahl ist nicht derCoupon entscheidend, sondernvielmehr der Basiswert. Bei derSelektion eines Basiswerts mussauch die Frage gestellt werden,ob der Titel im Falle einer Aktien-lieferung ins Portfolio passt. Ein

BRC auf ABB kann derzeit auchganz attraktiv sein. Das Zertifikatzahlt eine Zinszahlung von 12Prozent aus und die Barriere liegtrund 40 Prozent unter dem aktu-ellen Kurs von 17,93 Franken(Stand 4. Juni 2009). Egal, ob nun

ABB, Swiss Life, Holcim, Siemens,Deutsche Bank oder Allianz, dieAuswahl an solchen Vehikeln istgross und immer noch Schwei-zers Liebling. Und nicht nur Pro-dukte von einem Emittenten kau-fen, sondern von mehreren.

Aktien Ticker Rendite %

KB Zug CH0001308904 4.40

KB Basel CH0009236461 2.60

KB St. Gallen CH0011484067 5.10

KB Luzern CH0011693600 4.10

Obligationen Ticker Laufzeit

4.25% Barclays Bk 11 XS0395325144 10/2011

2.25% CBA 13 CH0049482646 04/2013

2.875% RBS 11 XS0415331700 12/2011

3.25% SFEF 14 FR0010709253 04/2014

FINANZPRODUKTE

Quel

le: T

elek

urs,

div

. Anb

iete

r G

rafik

: fm

AG

ZUGÄNGLICHE EXOTIK

Strukturierte Produkte Ticker Anbieter

EmMa Indices Basket GB00B2RK1472 GS

S&P BRIC 40 Index CH0032553908 ZKB

Fonds / ETF Ticker Anbieter

EmMa Equity Fund GB00B0LCT410 Clariden Leu

EmMa Equity LU0119365988 Pioneer Inv.

MSCI EmMa LU0292107645 Deutsche Bank

«EXOTICA»

Quel

le: d

iv. A

nbie

ter

Gra

fik: f

mAG

IN BANKEN INVESTIEREN

Strukturierte Produkte Ticker Anbieter

BRC auf Swiss-Life CH0102200612 Vontobel

BRC auf ABB N CH0102051999 ClaridenLeu

BRC auf Syngenta CH0101323423 Oppenheim

«STRUKTURIERTES»

Quel

le: D

iv. A

nbie

ter

Gra

fik: f

mAG

PRODUKTE

Page 42: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

42 PUNKTmagazin N˚ 20/09

Lange stand das Treiben von Tyco (Electronics Ltd) unter einem

schlechten Stern, waren doch Missbräuche an der Tagesord-

nung. Dies scheint sich geändert zu haben.

Die Bankenlandschaft blüht zuweilen auf, ebenso das Reich der

Versicherungen – von der Telekommunikation und dem Luxusbe-

reich ganz zu schweigen.

Die helvetischen «Überflieger» sind einmal mehr die grösseren

und bekannteren Gesellschaften im hiesigen (doch vielfältigen)

Firmenuniversum.

Auf Jahresbasis fällt Bank of America förmlich durch die

Maschen, währenddem aber der Aktienkurs in den letzten drei

Monaten förmlich haussierte.

Name 12 Monate 3 Monate

Volkswagen AG 32.82% 10.03%

AstraZeneca Plc 9.83% 14.57%

Bristol-Myers Squibb 4.13% -7.30%

Ericsson L.M. 3.62% -3.23%

GlaxoSmithKline -3.81% 6.09%

Credit Suisse Group -4.14% 30.17%

Colgate Palmolive -5.82% 16.45%

Deutsche Telekom -9.39% -16.07%

McDonald's Corp -12.63% 10.31%

Wal-Mart Stores -16.88% -1.48%

Telefonica SA -17.99% 4.56%

TOP «UNIVERSUM»Name 12 Monate 3 Monate

Citigroup Inc -84.40% 89.33%

E.On AG -80.45% 17.84%

ING Groep -69.02% 129.54%

BASF -67.43% 25.93%

Dow Chemical -58.66% 120.63%

Toshiba Corp -58.42% 58.72%

Caterpillar Inc -56.05% 32.54%

General Electric Co -55.89% 27.80%

Alcatel-Lucent SA -55.43% 62.71%

Aegon -54.45% 71.43%

Sony Corp -52.34% 26.94 %

FLOP «UNIVERSUM»

Name 12 Monate 3 Monate

Volkswagen AG 32.82% 10.03%

Sanofi-Aventis SA 7.19% 13.95%

Unilever -10.33% 26.52%

France Télécom -12.78% -8.68%

SAP AG -13.18% 16.23%

Telefonica SA -13.42% 5.47%

LVMH SA -17.84% 23.20%

BNP Paribas SA -19.42% 68.55%

Münchener Rück AG -19.93% 8.20%

Total SA -20.36% 9.74%

Crédit Agricole SA -21.14% 46.77%

TOP «EUROPA»Name 12 Monate 3 Monate

Fortis AG -80.88% 109.60%

ING Groep -69.02% 129.54%

ArcelorMittal SA -58.98% 62.72%

Aegon -54.45% 71.43%

Renault SA -47.48% 135.52%

Philips Electronics -42.36% 11.57%

UniCredit S.p.A. -42.03% 158.33%

Allianz SE -40.98% 22.81%

E.ON AG -80.45% 17.84%

Enel S.p.A. -38.68% 23.54%

Repsol YPF SA -37.83% 34.68%

FLOP «EUROPA»

Name 12 Monate 3 Monate

Actelion Holding -1.40% 12.77%

Credit Suisse Group -4.14% 30.17%

Swisscom AG -12.33% -0.55%

Adecco SA -13.99% 42.18%

Novartis AG -14.75% 4.57%

Syngenta AG -17.41% 12.08%

Cie Fin. Richemont -17.52% 29.35%

Roche Holding AG -19.72% -0.90%

Synthes -21.43% -10.50%

Nestlé SA -22.32% 10.57%

* SMI

TOP «SCHWEIZ»*Name 12 Monate 3 Monate

Swiss Life Holding -63.11% 43.63%

Swiss Re -50.77% 113.14%

Julius Bär Holding -43.47% 41.71%

ABB Ltd. -43.44% 11.79%

UBS AG -43.08% 14.02%

Swatch Group -38.12% 16.83%

Nobel Biocare -33.90% 24.00%

Zurich Fin. Services -31.02% 11.18%

Holcim Ltd. -29.84% 69.88%

Baloise Holding -26.45% 16.82%

* SMI

FLOP «SCHWEIZ»*

Name 12 Monate 3 Monate

Travelers Cos 18.52% 23.08%

McDonald’s 5.54% 2.10%

JPMorgan Chase & Co. 1.17% 39.27%

Home Depot -0.80% 18.90%

Coca-Cola -2.81% 10.02%

IBM Corp. -5.36% 11.52%

Wal-Mart -6.56% -5.25%

Exxon Mobile -7.20% 2.51%

Johnson & Johnson -7.37% 4.17%

Chevron Corp. -8.77% 2.76%

United Technology -9.67% 25.88%

TOP «AMERIKA»Name 12 Monate 3 Monate

Bank of America -77.98% 103.11%

Alcoa Inc -67.27% 86.22%

Caterpillar -50.25% 28.23%

General Electrics -48.45% 31.39%

DuPont Nemours & Co. -35.44% 30.17%

American Express -33.57% 90.69%

Boeing Co. -26.06% 38.57%

AT&T -25.74% -6.63%

Merck & Co. -20.58% -8.49%

Intel Corp. -19.10% 5.54%

Walt-Disney -18.62% 36.57%

FLOP «AMERIKA»

DIE BÖRSENWELT AUF EINEN BLICKDIE TOPS DIE FLOPS

Page 43: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

43> punktmagazin.com

Kurstechnische Terraineinbussen gibt es auch bei gewissen

Exponenten aus den BRIC-Staaten. Jüngst katapultierten sie

sich aber gleich selber wieder nach oben.

Man nehme ein wenig Energie, füge eine Prise Fluggesellschaft

bei und lösche das Ganze mit Pharma ab – schon besteht eine

Top-Liste japanischer Firmen.

Der Blick zwölf Monate zurück in die Vergangenheit dürfte für

rote Köpfe, dicke Hälse und Appetitlosigkeit sorgen. Kurzfristig-

keit ist zumindest diesmal vorteilbehaftet.

Der bezaubernde und anlagetechnisch aber eben doch oft ver-

gessene Kontinent offeriert beispielsweise im Rohstoffbereich

(Newcrest Mining Ltd) einige Schmankerl.

Name 12 Monate 3 Monate

China Overseas Land & Inv -4.79% 39.62%

China Life Insurance H HKD -14.04% 23.86%

Ping An Insurance Group H HKD -22.83% 29.75%

China Construction Bank H -34.57% 37.74%

China Mobile (Hong Kong) -35.04% 17.98%

China Telecom Corp H -35.09% 27.03%

Companhia de Bebidas das Americas Prf ADR -36.07% 47.75%

HDFC Bank Ltd ADR -37.16% 91.61%

Industrial & Commercial Bank of China H -37.68% 55.81%

Bank of China H -38.30% 65.52%

SURGUTNEFTEGAZ-SP ADR -39.48% 8.94%

TOP «BRIC-STAATEN»Name 12 Monate 3 Monate

Gerdau SA -89.56% 106.51%

MMC Norilsk Nickel JSC -79.75% 91.56%

Novatek -75.43% 131.38%

OAO Gazprom -74.87% 52.45%

Tatneft -68.78% -50.64%

Companhia Siderurgica Nacional -68.58% 67.75%

Icici Bank Ltd -67.83% 152.93%

LUKOIL-SPON -63.31% 29.21%

OAO Rosneft Oil Co -61.80% 36.40%

Banco Bradesco SA -57.52% 61.69%

Petrobras SA -55.76% 40.22%

FLOP «BRIC-STAATEN»

Name 12 Monate 3 Monate

Kinki Nippon Railway Co 12.43% 8.16%

Odakyu Electric Railway Co 7.78% 10.49%

Taisho Pharmaceutical Co 0.16% -5.16%

Kyushu Electric Power Co Inc -2.77% -4.28%

Oriental Land Co -3.62% 4.90%

All Nippon Airways Co -7.00% -8.06%

Tokyo Electric Power Co -7.17% 0.21%

Kansai Electric Power Co Inc -7.54% -1.92%

Chubu Electric Power Co -8.37% 1.87%

Tonen General Sekiyu KK -10.92% 10.01%

Uni Charm Corp -11.90% 2.48%

TOP «JAPAN»Name 12 Monate 3 Monate

Mizuho Financial Group Inc -99.97% 29.63%

Sumitomo Mitsui Financial Group -99.67% 31.46%

East Japan Railway Co -99.41% 22.18%

Dentsu Inc -99.37% 34.60%

Nippon Tel & Tel Corp -99.28% 5.85%

Nippon Paper Group Inc -99.22% 10.96%

Orix Corp -87.99% 171.65%

Pioneer Corp -87.93% 183.96%

Takefuji Co -80.42% 61.92%

Shinsei Bank Ltd -76.13% 56.84%

Nomura Holdings Inc -73.10% 69.85%

FLOP «JAPAN»

Name 12 Monate 3 Monate

Kimberly Clark Mex 10.89% -1.82%

Enersis SA 3.57% 8.21%

ENDESA-Emp Nac de Elec -4.86% 16.94%

Banco de Chile -10.58% 7.61%

Eletrobras SA -11.39% 7.43%

Eletrobras SA -16.80% 5.22%

Telefonos de Mexico -17.47% 3.01%

Walmart de Mexico -21.18% 18.51%

Fomento Economico Mexico -21.74% 20.25%

Banco Santander Chile SA -23.93% 28.43%

Grupo Televisa -26.94% 23.37%

TOP «LATEINAMERIKA»Name 12 Monate 3 Monate

Aracruz Celulose -92.66% 155.92%

Gerdau SA -89.56% 106.51%

Alfa SA -72.86% 79.60%

Cyrela Brazil Real -68.94% 80.69%

Companhia Siderurgica Nacional -68.58% 67.75%

Tenaris SA -65.48% 74.17%

Empresa Brasileira de Aeronau -62.82% 43.48%

Brasil Telecom -57.71% 17.66%

Banco Bradesco SA -57.52% 61.69%

Petrobras SA -56.86% 40.44%

Petrobras Energia Part SA -50.25% 15.82%

FLOP «LATEINAMERIKA»

Name 12 Monate 3 Monate

Newcrest Mining Ltd 17.89% -1.77%

ASX Limited 16.06% 23.02%

Toll Hldgs Ltd 2.47% 15.85%

AGL Energy Ltd -1.21% -1.14%

Woolworths Ltd -1.99% 6.31%

Foster's Group Ltd -5.31% -0.58%

Origin Energy Ltd -5.61% 4.74%

Insurance Australia Group Ltd -7.20% 3.26%

Commonwealth Bank Australia -8.50% 26.31%

Westpac Banking Corp -9.27% 17.23%

Macquarie Airports -10.00% 35.26%

TOP «AUSTRALIEN»Name 12 Monate 3 Monate

Goodman Group -86.43% 81.48%

GPT Group -79.92% 36.84%

Bluescope Steel Ltd -76.28% 16.23%

Fortescue Metals Group -61.15% 63.14%

Fairfax Media Ltd -55.81% 46.15%

Suncorp-Metway Ltd -53.34% 26.24%

Macquarie Infrastructure Group -50.52% 24.35%

Leighton Hldgs Ltd -50.40% 21.98%

Rio Tinto Ltd -43.87% 45.14%

Wesfarmers Ltd -41.94% 23.14%

Stockland -37.64% 17.36%

FLOP «AUSTRALIEN»

DIE TOPS DIE FLOPS

VERGLEICHSPUNKT

Quellen: Dow Jones, S&P, Telekurs, MSCI Barra, Deutsche Börse, cash.ch Angaben ohne Gewähr Stand 15.06.2009

Page 44: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

Was, wenn Hedge-Funds in der EU strenger kontrolliert werden?

Ziehen dann englische Hedge-Funds-Firmen samt Mitarbeitern in die

Schweiz? Tun es ihnen etliche britische Grossverdiener gleich, um

Steuergelder einzusparen? Steigt dann in unserem Land die Anzahl

Engländer massiv an? Und damit auch der Teekonsum? Führt das zur

Idee, in der Schweiz Tee anzubauen? Übertreffen die Verkaufszahlen

alle Erwartungen? Wird Swiss Alpine Tee zum Exportschlager? Trinkt

man dann in China Schweizer Tee?

Was, wenn Hedge-Funds in der EU strenger kontrolliert wer-den? Trinkt man dann in China Schweizer Tee?

Dranbleiben.

Page 45: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

45> punktmagazin.com

Fonds Währung ISIN Anbieter NAV Performance YTD Mgmt. Fee p.a. weitere Infos

ZKB Ressourcen Vision Fonds CHF CH0022736166 ZKB 997.47 48.28% 1.20% zkb.ch

Investec Global Strategy Fund – Global Energy USD LU0345779515 Investec 272.75 32.36% 1.50% investecfunds.com

Fortis Fund – Equity Energy Europe EUR LU0123341504 Fortis Investments 112.53 40.97% 1.50% fortisinvestments.com

Aberdeen Global – Technology Fund USD LU0107464264 Aberdeen 2.92 24.48% 1.75% aberdeen-global.com

LODH Invest Technology EUR EUR LU0209999266 Lombard Odier Darier Hentsch 6.94 24.23% 1.00% lodh.com

Clariden Leu Generics Equity Fund USD GB00B01S9L62 Clariden Leu 927.09 5.04% 2.00% claridenleu.com

Pictet Funds Generics USD LU0188500879 Pictet Funds 101.16 15.32% 1.20% pictetfunds.ch

Oppenheim Pharma/Health USD LU0047275846 Bank Sal. Oppenheim 200.76 8.89% 2.00% oppenheim.ch

ING Invest Food & Beverages USD LU0242142650 ING Baring 997.19 12.34% 0.60% ing.ch

Fortis Fund – Equity Consumer Goods Europe EUR LU0119118205 Fortis Investments 105.75 9.76% 1.50% fortisinvestments.com

ERTRAGREICHES QUERFELDEIN ...

ANLAGEFONDS Kurserwartung: Profil Investor: Performance Risikostufe:

Die ausgewählten Anlagefonds investieren direkt in Unternehmen der definierten Anlagepolitik. Durch ein aktives Management versuchtder jeweilige Fondsmanager eine bessere Rendite zu erzielen als der zugrunde liegende Vergleichsindex. Der Investor profitiert durch einenumfassenden Schutz dank dem Kapitalanlagegesetz (KAG) und erreicht Diversifikationsvorteile.

• • • • •��

EXCHANGE TRADED FUNDS Kurserwartung: Profil Investor: Performance Risikostufe:

Exchange Traded Funds (ETF) sind Anlagevehikel, die an der Börse kotiert sind und permanent gehandelt werden. Sie stellen ein ebensoflexibles und liquides Anlagemedium wie Aktien dar. Da auf ein aktives Management verzichtet wird, können ETF mit einer deutlich gerin-geren Management-Fee angeboten werden, als dies bei Anlagefonds üblich ist. Mittlerweile sind an der Schweizer Börse ETF für alle wich-tigen Aktienmärkte und Anlageklassen verfügbar.

Basiswert Währung ISIN Symbol Anbieter Dividende NAV Performance YTD Mgmt. Fee p.a. weitere Infos

DJ Alternative Energy EUR FR0010524777 LYNRJ Lyxor jährlich 22.55 19.76% 0.60% lyxoretf.ch

DJ World Water EUR FR0010527275 LYWAT Lyxor jährlich 13.13 8.78% 0.60% lyxoretf.ch

Macquarie Global Infrastructure 100 USD IE00B1FZS467 INFR iShares vierteljährlich 19.82 -9.34% 0.65% ishares.net

S&P Global Clean Energy USD IE00B1XNHC34 INRG iShares halbjährlich 13.48 6.45% 0.65% ishares.net

S&P Global Infrastructure USD LU0322253229 XSGI Deutsche Bank thesaurierend 22.28 2.09% 0.60% dbxtrackers.de

AMEX Gold Bugs TR EUR LU0259322260 MAGB ABN Amro thesaurierend 108.68 25.42% 0.70% abnamromarketaccess.ch

Gold Fix PM 1Unze USD CH0044781141 JBGOUA Julius Baer unregelmässig 957.52 9.99% 0.40% jbfund.net

Gold 100g CHF CH0024391002 ZGLD ZKB keine 3303.91 13.25% 0.40% zkb.ch

Silver 3Kg CHF CH0029792717 ZSIL ZKB keine 1598.27 45.56% 0.60% zkb.ch

NASDAQ OMX Global Agriculture USD IE00B3BQ0418 PSUU Powershares unregelmässig 9.36 38.15% 0.75% powershares.net

RJ / CRB TR USD FR0010318998 CRB Lyxor thesaurierend 25.24 19.23% 0.35% lyxoretf.ch

Rogers Int’l Agric. TR USD LU0259321452 MRAI ABN Amro thesaurierend 83.57 5.95% 0.85% abnamromarketaccess.ch

Rogers Int’l Comm. TR USD LU0249326488 MRIC ABN Amro thesaurierend 20.74 23.82% 0.85% abnamromarketaccess.ch

Rogers Int’l Metal TR USD LU0259320728 MRMI ABN Amro thesaurierend 83.17 29.27% 0.85% abnamromarketaccess.ch

S&P GSCI TR USD LU0203243844 GSCID BNP Paribas thesaurierend 42.08 16.31% 0.45% easyetf.com

• • • • •��

AKTIEN Kurserwartung: Profil Investor: Performance Risikostufe:

Die ausgewählten Aktien gehören zu den liquidesten Unternehmen aus den zukunftsträchtigsten Branchen (Nahrungsmittel und Getränke,Tabak, Alternative Energien, Gesundheitswesen et cetera). Die Dividendenpapiere erstrecken sich, in Bezug auf die Branchenzugehörigkeit,über die verschiedensten Industriezweige ...

Unternehmen Währung ISIN 52-W-Low 52-W-High Kurs Performance YTD Div-Rendite P / E EPS

ITT Corp USD US4509111021 31.94 69.73 45.82 0.40% 1.69% 11.60 3.95

Thermo Fisher Scientific USD US8835561023 26.65 62.77 39.66 16.34% N.A. 12.75 3.11

ItN Nanovation AG EUR DE000A0JL461 0.40 8.20 1.64 94.44% N.A. 8.31 -2.20

Research in Motion CAD CA7609751028 35.05 148.13 81.95 101.95% N.A. 25.05 3.35

British-American Tobacco Plc GBP GB0002875804 13.50 18.52 16.87 -5.23% 1.16% 13.68 1.23

Carlsberg DKK DK0010181676 181.00 513.00 346.10 82.39% 0.69% N.A. N.A.

Kraft Foods USD US50075N1046 20.91 34.97 26.59 0.30% 1.46% 14.00 1.90

Monsanto USD US61166W1018 63.47 145.80 82.79 18.08% 0.40% 18.65 4.44

Vestas Wind DKK DK0010268606 180.00 700.00 378.00 25.06% N.A. 17.40 2.77

Solarworld EUR DE0005108401 10.80 36.37 21.00 40.77% 0.17% 17.21 1.21

Intuitive Surgical Inc. USD US46120E6023 84.86 333.25 152.49 20.13% N.A. 32.38 4.71

Synthes CHF US87162M4096 103.30 157.90 110.30 -16.71% 0.36% 16.46 6.19

• • • • •��

PRODUKTE

Page 46: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

abendveranstaltungen am: 7.9.09 Basel 9.9.09 Zürich 10.9.09 St.Gallen

jetzt anmelden auf: www.struktour.ch oder 044 277 75 30

moderne anlageformen im portfoliokontext

partner: event-partner: medien-partner:

Page 47: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

47> punktmagazin.com

PRODUKTE

Basiswert Währung ISIN Symbol Emittent Laufzeit Kurs Performance YTD weitere Infos

Indexzertifikate (Trackers)GSCI Livestock TR USD GB00B0SKHH71 GSTRL Goldman Sachs Open-End 19.45 -15.25% goldman-sachs.ch

DJ Euro Stoxx Food & Beverages EUR DE0006418288 DJXOX Commerzbank Open-End 22.20 4.72% warrants.commerzbank.com

DJ Euro Stoxx Healthcare EUR DE0006418320 DJXTH Commerzbank Open-End 35.80 2.58% warrants.commerzbank.com

DAXglobal Alternative Energy USD CH0028825740 DAEPI UBS Open-End 193.10 15.41% ibb.ubs.com

INFRAX Infrastructure Index EUR GB00B1MY7Q18 INFRX Goldman Sachs Open-End 114.40 6.11% goldman-sachs.ch

Rogers International Commodity Index CHF CH0020526924 RICIQ ABN Amro Open-End 71.80 25.96% abnamromarkets.ch

UBS Agri Chemical Index CHF CH0025000628 AGRAR UBS Open-End 213.50 46.43% ibb.ubs.com

Ardour Global Alternative Energy Extra Liquid CHF CH0029383772 POWER UBS Open-End 60.50 17.48% ibb.ubs.com

Rogers International Agricultural Index CHF CH0021270993 RICAC ABN Amro Open-End 67.30 8.20% abnamromarkets.ch

ABN Solar Energy Index USD CH0028645551 SOLUS ABN Amro Open-End 57.20 9.76% abnamromarkets.ch

ABN Climate Change & Environment TR Index USD DE000ML0BTN1 CLIMA ABN Amro Open-End 69.00 20.34% abnamromarkets.ch

DAX Global Agribusiness TR Index EUR GB00B2850D32 AGRII Goldman Sachs Open-End 26.20 41.89% goldman-sachs.ch

S&P Global Eco Index CHF DE000DB3EPZ4 GRECH Goldman Sachs Open-End 21.40 13.46% goldman-sachs.ch

BasketzertifikateBKB US Infrastruktur Basket USD CH0049168955 BKBUI BKB 11.10.2013 91.50 N.A. bkb.ch

CS China Infrastructure Basket USD CH00101120845 CHINA Credit Suisse 14.05.2012 108.70 N.A. credit-suisse.ch

ML Energy Efficiency Index Basket EUR XS0351105001 MLEFE Merrill Lynch Open-End 72.50 30.82% mlinvest.ch

SARA Solar Basket CHF CH0101897467 BSSOL Bank Sarasin 05.06.2012 102.50 N.A. sarasin.ch

VT Agro Stocks Basket USD CH0102460349 VZAGP Bank Vontobel 05.06.2012 103.00 N.A. derinet.ch

ZKB Nachhaltigkeits-Basket Wasser II EUR CH0049559450 WATER ZKB 31.01.2012 115.20 N.A. zkb.ch

INDEX-/BASKETZERTIFIKATE Kurserwartung: Profil Investor: Performance Risikostufe:

Index- und Basketzertifikate geben die Wertentwicklung des Basiswertes eins zu eins an den Anleger weiter. Bei Verfall richtet sich die Kapi-talrückzahlung nach dem Kurs des Basiswertes. Zudem bieten diverse Anbieter so genannte Open-End-Zertifikate an. Der Vorteil: Diese Zer-tifikate laufend endlos, haben also keinen fixen Verfalltermin. Bei der Auswahl sollte auf eine gute Bonität des Anbieters geachtet werden.

• • • • •��

KAPITALGESCHÜZTE PRODUKTE Kurserwartung: Profil Investor: Defensiv Risikostufe:

Kapitalgeschützte Produkte erlauben in risikobehaftete Anlagen zu investieren, da sie ein Sicherheitsnetz bieten. Entwickelt sich der Basis-wert negativ, erfolgt eine Rückzahlung in Höhe des eingesetzten (nominellen) Kapitals mal dem Kapitalschutzfaktor. Steigen hingegen dieKurse an, partizipiert der Anleger zu einem bestimmten Grad am positiven Kursverlauf. Diese Anlageform eignet sich für eher konservati-vere Investoren. Nachfolgend eine kleine Auswahl an Produkten hinsichtlich der behandelten Themen dieser Ausgabe.

Basiswert Währung ISIN Symbol Emittent Laufzeit Schutz / Partizipation Kurs Performance YTD weitere Infos

ZKB Nachhaltigkeits-Basket CHF CH0039794588 ZKB887 ZKB 13.05.2013 100% / 100% 99.18 0.18% zkb.ch

ZKB nachhaltige Technologien Basket CHF CH0032361195 ZKB7E9 ZKB 07.08.2013 100% / 100% 104.05 2.36% zkb.ch

UBS Bloomberg CMCI Agricultural ER Index USD CH0038599962 PIPAR UBS 05.03.2013 100% / 100% 88.75 0.53% ibb.ubs.com

GSCI Agricultural ER Index USD GB00B1RPWX10 AGCPU Goldman Sachs 08.03.2013 100% / 100% 99.10 9.28% goldman-sachs.ch

RICI Enhanced Agriculture Index USD CH0036150941 RICPU ABN Amro 18.02.2013 95% / 105% 92.35 -0.70% abnamromarkets.ch

EFG Commodities Basket EUR CH0038773401 EFBAM EFG 18.04.2013 100% / 148% 90.88 8.66% efgfp.com

ZKB Bonus Protein Basket CHF CH0046710742 ZKB949 ZKB 10.03.2014 100% / 100% 98.93 N.A. zkb.ch

DWS InfrastruX Index CHF CH0043332821 DWS0J7 DWS 14.10.2015 110% / 100% 95.55 -6.78% dwsgo.ch

• • • • •��

BARRIER REVERSE CONVERTIBLE Kurserwartung: Profil Investor: Rendite Risikostufe:

Barier Reverse Convertibles sind rendite-optimierende Produkte, die einen Coupon auszahlen und mit einem bedingten Kapitalschutz aus-gestattet sind. Wird während der Laufzeit der bedingte Kapitalschutz nicht durchbrochen, erhält der Anleger nebst dem Coupon den Nomi-nalbetrag zurückerstattet.

Basiswert Währung ISIN Symbol Emittent Laufzeit Coupon p.a. Bonus / Barriere weitere Infos

ABB CHF CH0012221716 ZKB9A2 ZKB 11.05.2011 8.00% 17.77 / 8.885 zkb.ch

Julius Baer CHF CH0101751011 VON9JB Bank Vontobel 18.06.2010 14.89% 41.26 / 22.69 derinet.ch

Swiss Life Holding CHF CH0101751078 VON9JH Bank Vontobel 18.06.2010 16.66% 90.00 / 45.00 derinet.ch

CS Group CHF CH0102052005 CSSBR Clariden Leu 04.06.2010 15.00% 46.76 / 25.72 myproducts.ch

Zurich Financial Services CHF CH0101323373 STZUR Sal. Oppenheim 28.05.2010 9.00% 194.00 / 97.00 oppenheim.ch

Richemont CHF CH0101323399 SFCFR Sal. Oppenheim 01.12.2009 13.25% 23.18 / 16.23 oppenheim.ch

BNP Paribas CHF CH0102052047 BNPSB Clariden Leu 28.05.2010 17.00% 47.10 / 30.61 myproducts.ch

• • • • •��

Page 48: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES
Page 49: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

49punktmagazin.com

txt: Cyril Schicker] «Fewur», «Pahhur» oder «Fiur» haben sicherlich einesgemeinsam. Sie alle bezeichnen etwas, das uns von Kindesbeinen anbekannt ist und seither auch fasziniert – das Feuer. Im Grossen undGanzen gibt es zwei Feuer-Kategorien, einerseits das Schadfeuer,anderseits das Zweckfeuer. Während Ersteres für «Brand» steht undein zerstörerisches, meist unbeabsichtigtes Feuer bezeichnet, giltLetzteres für das idyllische, romantische Lager- oder Kaminfeuer.Marshmallows oder Würste in einer Aussenatmosphäre über die ›››

AKTIVISMUS

Feuerlaufen ist eine Art Mentaltraining, das eine Fülle anpositiven Eigenschaften mit sich bringt. Auch wenn – vorallem in der Heiligen Schrift – das Spiel mit dem Feuer alsein Unding angesehen wird, so fasziniert das Feuerlaufendoch seit rund 4000 Jahren Jung und Alt, Mann wie Frau.Aber Obacht, verletzen kann man sich da ohne Wimpern-zucken oder gerade wegen dem fehlenden Wimpernzu-cken. Feuer frei.

HITZE-DOLLESLAUFEN,MALANDERS

Page 50: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

Flammen zu halten, ist für einige unter uns wunderbares Abenteuer.Ein Buch lesen und ein Glas Wein trinken, währenddem der Kaminknistert, wärmt und einlullt, ist für andere prächtig erholsam. Dermathematisch Orientierte dürfte das Feuer – mit dem Wissen einerexothermischen Reaktion im Hinterkopf – liebevoll betrachten unddabei Gleichungen von stöchiometrischen Konzentrationen lösen.

Heilendes, befreiendes ...Dem Feuerwehrmann von Berufes wegen treiben «feurige Gedan-ken» sicherlich den Glanz in die Augen, allerdings treiben ihm dieseebenso Schweissperlen auf die Stirn, können doch Flammen auchbesitzergreifend oder psychisch verletzend sein. Feuer hat handkeh -rum eine heilende oder befreiende Wirkung, dies etwa beim Mental-training in Form von Feuerlaufen. Hierbei wird gemäss Otto Gerber,Europas dienstältester Feuerlauftrainer, vor allem das «Loslassen»trainiert: «Es handelt sich letztlich um eine Transformation.»

Gerber weiter: «Der 700 Grad heisse Glutteppich wird nicht mitdem Kopf, sondern mit dem Bauch (innere Stimme) überquert.» Eineigentliches Ziel oder ein Sinn des Feuerlaufens sei laut Gerber nichtgenerell zu beschreiben. Bei seinen Kursen seien einfach folgendePunkte massgebend: Erstens sollte man sich auf den Moment kon-zentrieren können, zweitens die in der Angst steckende Kraft positivnutzen können, drittens gelte es die selbstheilenden Kräfte zu mobi-

lisieren und viertens seinem Schatten zu begegnen. Immerhin seienes keine Gutfühlkurse. Zu guter Letzt müsse man in der Lage sein, derinneren Stimme zuzuhören.

Dieses Quintett zu erreichen, ist gar nicht so einfach, wie es sichallenfalls für viele auf den ersten Blick anhören mag. Der damit ver-bundene Schwierigkeitsgrad führt denn auch unweigerlich zur Frage,ob Feuerlauf eine Königsdisziplin des Mentaltrainings ist: «Icherachte es nicht als majestätisch. Viel eher als eine Szenerie drama-tischer Abläufe, die auch nach 100 Durchgängen einen Respekt vorder Glut voraussetzen. Respekt gilt es nicht mit Angst zu verwech-seln.» Das leuchtet ein, was aber lernt man genau beim «heissenDrahtseilakt»?

Haftungsausschluss nein dankeDer Feuer-Aficionado dazu: «Das Erlernte bleibt in dem Sinne nichterhalten, sondern manifestiert sich auf vielen Ebenen. Feuerlaufenkann man nicht lernen, im Gegenteil. Gerade Zweitläufer sind amehesten verletzungsgefährdet.» Und weiter: «Dies ist äusserst inte-ressant, aber durchaus verständlich, wenn man weiss, dass derMensch in einer solchen Situation schnell die Haltung einnimmt: ‹Ich

habe es bereits einmal geschafft, also geht es auch heute ...›.» Es läuft,so der dreifache Vater und Ehemann, im Kopf vieles ab, was wir nochnicht genau wissen. Und seit er übrigens auf diese Gefahr hingewie-sen habe, seien die Verbrennungsfälle drastisch zurückgegangen.

Der Feuerlauf-Dinosaurier führt weiter aus: «Lediglich einmalFeuerlaufen im Leben kann durchaus genügen und alles danachnachhaltig prägen. Andere Menschen wiederum spüren das Bedürf-nis nach Wiederholung, wenn auch mit längeren Pausen dazwi-schen.» Das ist schön und gut, was aber ist insbesondere mit denje-nigen, die sich daran erinnern werden, weil sie, anstatt ins Auto zusteigen, in den Krankenwagen gehievt werden mussten? Wie hoch istdie tatsächliche Verletzungsgefahr? «Man liest immer wieder vonschweren Unfällen, was doch beweist, dass Feuer brennen kann, abernicht muss.»

Zudem: «Bei meinen Feuerläufen verzichte ich zusammen mitmeinem Feuerlaufpartner seit vielen Jahren auf das Ausfüllen einessogenannten Haftungsausschlusses. Wir haben heute die Fähigkeit,dass wir jeden Teilnehmer nach der Vorbereitungszeit genau ein-schätzen können, ob er die Glut unversehrt überqueren kann odernicht. Daher sind solche Unfälle bei uns kein Thema mehr. Trotzdemmuss betont werden, dass ich kein Guru bin und keine absoluteGarantie für die Unversehrtheit abgeben kann. Letztlich ist das Feu-erlaufen wie der Feuerlauf des Lebens. Man kann zwar gewisse Werk-zeuge in Anspruch nehmen, das Leben selbst muss aber jeder in eige-ner Verantwortung durchgehen.»

Ein (Un-)Ding für jedenEr selber habe sich in über 200 Feuerläufen und etwa 3000 Durch-gängen zweimal starke Verbrennungen zugezogen. Der Grund sei – eswar in seiner Anfangszeit – die vermeintliche Routine und eine ent-sprechende überhebliche Sicherheit gewesen. Der erklärte Rückzugvon diesem Gefahrenherd hielt jedoch lediglich drei Wochen an,danach liess er sich vom Feuerlaufen wieder fesseln. Prozentual aus-gedrückt und auf den eigentlichen Ursprung angesprochen tönt dasgemäss dem Hobby-Klavierspieler so: «Feuerlaufen ist durchwegsreligiösen Ursprungs. Wo die ersten Feuerläufe durchgeführt wurden,ist nicht genau bekannt. Man weiss aber, dass es seit 4000 Jahrenpraktiziert wird.»

Ausserdem: «Als Religionsrituale zum Beispiel auf den Fidschi-Inseln oder Mauritius, aber auch in Spanien. Ich habe mich schonmehrmals mit praktizierenden Hindus unterhalten. Interessant ist,dass sich dort bis 25 Prozent der Teilnehmer teils schwere Verbren-nungen zuziehen und sie es kaum glauben können, dass bei uns imWesten die Verbrennungsquote weit unter einem Prozent liegt.» Lässtdenn dieser mickrige Prozentsatz darauf schliessen, dass sich Feuer-laufen für jedermann, also auch für das zarteste Pflänzchen eignet?

50 PUNKTmagazin N˚ 20/09

AKTIVISMUS

Page 51: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

SOMMERGESCHENKENNNNNNSCCSOMMERGESCHENKEEEEEEKKKKKKKEEEEHHHHHHHHEERREEEMMERGR NNNKKNKKNKHHHMMERGESCHENKKMEEME HEHEHEHEGEGG CHCCCCCCCCHCCCSSSOMMERGEEMMMMMERGESCHENKEKEKEKEKEKKEKER HMM EEEEEERGEEEER CGGSOMMERGESSERR ENNNENENR ESCHENKEES SSOMMERM NNNNN EEEERGESCHHHSSSSOMMERGESCCO KRGGM NSOMMERGESSOMMERGESCHENKESOMMERGESCHENKE

Wem genau empfiehlt er denn dieses Mentaltraining? Was muss die-ser oder diese an Eigenschaften mitbringen?»

Die Antwort Gerbers: «Eine eigentliche Empfehlung gebe ichbeim Feuerlaufen nicht ab. Meine Feuerläufer rekrutieren sich aus-schliesslich aufgrund von Empfehlungen anderer Teilnehmer oderaufgrund verschiedener Medienberichte (TV, Magazine, Zeitungen,Internet). Fähigkeiten muss der Teilnehmer keine mitbringen, wohlaber die Bereitschaft, sich zu öffnen. Wichtig zu wissen ist, dass ichjemanden zurückhalte, wenn ich sehe, dass er im Moment das Poten-zial nicht zur Verfügung hat, um ganz unversehrt über die heisse Glutzu schreiten.»

Kinder und Frauen «obsiegen»Jetzt wird es noch aufschlussreicher: «Interessant ist, dass sich Frauenweniger Verbrennungen zuziehen als Männer. Jährlich führen wirnoch einen Kinderfeuerlauf durch (zwischen sechs und 14 Jahren),wobei ein Kind sich bei uns und bis heute noch nie verbrannt hat. Esweiss genau, wann es laufen kann und wann nicht. Dieser Entscheidist dann endgültig, wogegen man bei Erwachsenen noch ‹verhandeln›kann.» Gerber, der seinen Lebensunterhalt hauptsächlich als Treu-händer verdient, ist sich bewusst, dass ein Feuerlauf auch tödlichenden kann, schenkt man gewissen Zeitungsartikeln Glauben.

Aber er wäre wohl nicht Treuhänder, wenn er solche Meldungenausser Acht und die Sicherheitsvorschriften zur Makulatur verkom-men liesse: «Auf die Sicherheitsvorschriften gehe ich gleich zu Beginndes Kurses ein. Es gibt ein paar Vereinbarungen und Regeln, die ein-zuhalten sind. Niemand wird gezwungen etwas zu tun. Der ganze Feu-erlauf ist freiwillig. Allerdings kommt es äusserst selten vor, dass wirjemanden ausschliessen müssen oder dass sich jemand selbst aus-klickt.» Gerber sympathisch wie selbstbewusst: «Mit verletzten Teil-nehmern rechne ich nicht, da die Statistik auf meiner Seite steht. DerLeiter muss einfach fähig sein, jeden Läufer während der Vorberei-tungszeit zu beobachten und gegebenenfalls zu intervenieren.»

Achtung vor Missbrauch«Es kann durchaus vorkommen, dass Teilnehmer kleinere rotePunkte oder kleine Blasen aufweisen, nachdem sie über die Glutgelaufen sind. Seit vielen Jahren erkenne ich aber das Heilungsritualhinter dem Feuerlaufen. Aufgrund der Fussreflexzonentabelle zeigtein solcher Punkt genau die Schwachstelle an, an der der Feuerläu-fer zurzeit leidet. Interessant dabei ist, dass solche Punkte abergleichzeitig den Selbstheilungsprozess auslösen (wie Akupunktur).»Folgende Anekdote darf nicht fehlen: «Ich hatte Ende der 80-er Jahreeinmal einen Teilnehmer, der mit einem Notfallköfferchen auf demGurten erschien. Sie dürfen raten, wer sich an dem Abend als Einzi-ger Brandblasen zuzog.»

So oder so, Anbieter von Feuerlauf-Seminaren, Feuerlauf-Inten-sivwochen und/oder Mentaltrainings im Allgemeinen gibt es derartviele wie Wellengänge im Meer. Für den Begierigen ist die Wahl ent-sprechend nicht ganz leicht. Worauf soll dieser bei der Selektion ach-ten, gibt es da etwa Zertifizierungen? Gerber abschliessend: «Es isttatsächlich nicht einfach. Es ist vielleicht wie bei einem Rechtsanwaltoder bei einem Reisebüro. Das Beste ist immer noch die Empfehlung.Vorsicht scheint mir geboten, wenn für ein so tiefgreifendes Erlebnismit Inseraten geworben werden muss.»

51> punktmagazin.com

«FEUERLAUF» PUNKTmagazin verlost gemeinsam mit dem dienstältesten Feuerläufer im europäischen

Umfeld, Otto Gerber, drei Feuerlaufkurse. Pro Person kann ein Kurs inklusive Begleitperson gewonnen

werden. Diese werden ad hoc zusammengestellt, dauern rund acht Stunden und beinhalten ebenso ein

Nachtessen. Senden Sie eine Email an [email protected] (Stichwort Feuerlaufen) oder eine Post-

karte an: financialmedia AG, Stichwort Feuerlaufen, Pfingstweidstrasse 6 in 8005 Zürich. Teilnahme-

schluss ist Freitag, den 17. August 2009. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Page 52: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

txt: Patrick M. Widmer & Rino Borini] Frisches Investorengeld verlangt ein Land, umsich weiter entwickeln zu können. Doch es müssen verschiedensteKriterien erfüllt sein, wie politische Stabilität, Rechtssicherheit, Infra-struktur und ausgebildete Arbeitskräfte, um denn auch den Geld-strom fliessen lassen zu können. Ein wenig von ihrem Glanz verlorenhaben etwa die BRIC-Staaten und ihre Zöglinge. Als weisse Ritterwurden sie gehandelt, doch die schnell wachsenden Volkswirtschaf-ten wurden im Strudel der weltweiten Krise mitgerissen.

Die globale Konjunkturabkühlung traf nämlich auch diese Natio-nen. Ihre Exporte gingen zurück, die Kapitalzuflüsse aus den USA,Japan und Europa verringerten sich deutlich und die Preise für ihreHauptausfuhrgüter brachen ein. Dennoch sind EmMas vom derzeiti-gen Ungemach nicht so stark betroffen wie viele Industrieländer, daihre Finanzinstitute nicht in komplizierte Finanzierungsinstrumenteinvestiert waren. Das rief die mächtigen BRIC-Länder zu einemexklusiven Treffen auf den Plan.

Vier-Staaten-GruppeDie Vier-Staaten-Gruppe ist doch unglücklich darüber, dass sich dieführenden Industrienationen bislang so stark auf die Finanzmärktekonzentrieren. Aus Sicht der BRIC sind drei Themen ausgeklammertworden, nämlich das Ungleichgewicht im Handel zwischen denSchwellenländern und den Industrienationen, die Verbindung zwi-schen einer wirtschaftlichen Erholung und der Umverteilung vonEinkommen sowie eine Neubewertung der Finanzmärkte.

Die grossen EmMas spielen im Kampf gegen die globale Finanz-schmach eine wichtige Rolle und bleiben der Weltwirtschaftsmotor,auch nach dem Ende der Krise. Mit einher ging dabei auch, dassChina, Indien, Brasilien und die arabischen Staaten in den letzen 15Monaten rund 600 Firmen im Westen übernahmen. Es scheint so, dassdie Akteure in Europa und den USA häufig von Angst gelähmt sind:Angst vor der Rezession, Angst vor der Unsicherheit.

Jaguar und Konsorten sind indischEs scheint, dass sich europäische und US-Unternehmen eher aufKostensenkungen konzentrieren, währenddessen viele Akteure in denaufstrebenden Nationen auf strategische Expansion setzen. Zudemsind die Kriegskassen, insbesondere der staatlich kontrollierten Fonds(China oder Arabien), gefüllt. Ganz weit oben auf der Einkaufslistestehen etwa rohstoffverarbeitende Firmen und Unternehmen ausdem High-Tech-Bereich. Der Fokus liegt bei diesen Übernahmen aufdem Know-how-Transfer und auf einer Effizienzsteigerung durchGrösse oder billigere Verarbeitung. Auch die Geschwindigkeit, dieProdukte zur Marktreife zu bringen, ist ein essenzieller Gesichts-punkt. Forschung ist zeitintensiv.

Doch auch jedes Schwellenland hat ganz andere Absichten: Chinasucht beispielsweise den direkten Zugang zu Rohstoffen, um seineeigene Wirtschaft zu versorgen. Erdölexportierende Staaten beab-sichtigen mit ihren Zukäufen, in der Petrochemie die Wertschöp-

fungskette zu verlängern. Die meisten dieser Übernahmen wurdenvon der breiten Masse kaum wahrgenommen. Erst als renommierteMarken wie Jaguar oder Landrover für Schlagzeilen sorgten, als sie inindische Hände fielen, wurde man sich dieser wirtschaftlichen Ver-schiebung bewusst.

Seit dem Jahre 2007 hat sich die weltweite Übernahmetätigkeitum rund einen Zehntel verringert, während in der gleichen Zeit dieKäufer aus Schwellenländern um rund 29 Prozent zulegen konnten.Nicht nur Akquisitionen (M&A) zeigen einen positiven Trend, auchdie jüngsten positiven Konjunkturdaten wecken Hoffnung, dass dieasiatischen und lateinamerikanischen Nationen akute Missständeschneller aushebeln können.

Lächelndes ChinaErste Zeichen für eine zaghafte wirtschaftliche Erholung, vor allembei den beiden Schwergewichten China und Indien, werden immerdeutlicher erkennbar. Ein sanftes Lächeln dürften die chinesischenFirmen aufsetzen. Zahlreiche Gesellschaften im Osten und Süden desLandes verzeichnen wieder steigende Auftragseingänge. In Indien,der südasiatische Vielfölkerstaat, wird übrigens ein ähnliches Bild ge -malt. Der chinesische Einkäuferindex darf auch ein fortgesetztesWachstum aufweisen.

Das Barometer notiert bereits den dritten Monat in Folge über derWachstumsschwelle von 50 Punkten. Auch wenn sich die Erholung inAsien in den kommenden Monaten fortsetzen sollte, ein Zugpferd derWeltwirtschaft wird die Region auf absehbare Zeit aber nicht werden.Die meisten Länder sind mit ihren auf Export getrimmten Volkswirt-schaften abhängig von der Nachfrage in den USA und Europa. Undnoch ist der private Konsum in diesen Nationen zu gering, um dasWachstum weiter zu fördern.

52 PUNKTmagazin N˚ 20/09

LETZTE AUS-GABE «EXO-TICA»

RÜCK

Wie Farbtupfer bekleckern Emerging und Pioneer Marketsdas abgesteckte Feld der Industrienationen. Eine Abfede-rung der weltweiten Rezession wurde von ihnen erwartetund dadurch die Hoffnung genährt. Es zeigte sich jedoch,dass sich die Hoffnung in Wunschdenken verwandelte.Dennoch tun die jungen Nationen der Weltwirtschaft gut,so weisen sie beispielsweise kaum toxische Finanzpapiereauf und ihre Geldtruhen sind voll.

PUNKTEXOTICA VERPASST?

Page 53: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

53> punktmagazin.com

Merz & Benteli in den 30-er Jahren, war darüber hinaus auch der Kle-ber mit gelber Kappe und rotem Mantel: der Cementit. Der vollsyn-thetische und wasserfeste Klebestoff nistete sich nicht nur in derIndustrie, sondern ebenfalls im Alltag ein. Fortan wurde nicht nur flä-chenweise gekleistert, sondern auch PUNKTpräzise geklebt.

Dreh- und Angelpunkt SchweizWer nicht leimen möchte, dafür aber gerne geglättete Wäsche hat,dem sei im Hinblick auf die kommende PUNKTausgabe das Dampf-bügeleisen in Erinnerung gerufen. Firmengründer Leo Henzirohshauchte diesem Haushaltgegenstand Leben ein. Der Landwirt-schaftsorientierte hingegen lächelt sicherlich um die Wette, wenn dieMarke «Menzi Muck» Erwähnung findet. Der Baggerfahrertraum istdurchaus ein Stück bewegter Maschinenbaugeschichte. Bislang seienüber 5000 dieser zitronenfarbenen Bagger gebaut und ausgeliefertworden.

Fast die Hälfte der Maschinen findet man «ennet» der Landes-grenzen, hauptsächlich in Deutschland, Österreich, Frankreich undTschechien wieder. Es sind selbstverständlich nicht zwingend alleaufgesuchten Firmen börsenkotierte Gesellschaften, in die es pro-blemlos zu investieren gilt. PUNKTmagazin möchte auch nicht nurUnternehmen auf dem Silbertablett präsentieren, sondern vielmehrIdeen für Opportunitäten offerieren, die auf lange Sicht hinaus fürSpannung garantieren.

Und dazu gehören beispielsweise auch verschiedentlich einge-holte Stimmungsbilder, etwa vom Parkwächter in einer Tourismusre-gion, von Gästen einer beliebten Dorfbeiz oder Kantinenbesucherneiner hier angesiedelten Auslandfirma. Gerade solche Barometersind einerseits reizvoll und anderseits ehrlich oder besser gesagt derGradmesser schlechthin. Genau das möchte PUNKTmagazin in ge -wohnt ästhetischer Manier in ein charmantes Hochglanzkleid, ähm ...-magazin stecken.

Abschliessend sei noch erwähnt, dass gemäss «BrandZ Top 100Most Valuable Global Brands» sowohl Rolex als auch Nespresso zuden grössten Aufsteigern (Markenwert per Ende 2008 und gegenüberdem Vorjahr) auf globaler Ebene gehören. Der wertvollste Brandbleibt Google mit seinen 100 Milliarden Dollar. Google fühlt sich jasichtlich wohl in der Schweiz, von Coca-Cola, Nestlé, Kraft Foods, DowChemical et cetera ganz zu schweigen.

AUSBLICK

LIEBSTE HEL-VETIA, WIRLIEBEN DICH

txt: Cyril Schicker] In unzähligen Gesprächen während der vergangenenMonate hat sich je länger je mehr herauskristallisiert, dass nun nichtzwingend preiswerte Ware verstärkt nachgefragt, sondern viel eherqualitativ hochstehende Erzeugnisse ins Scheinwerferlicht gestelltwerden. Die Unterhaltungen wurden jeweils mit Wirtschaftsexperten,Profisportlern, Finanzstrategen, Zirkusartisten, Investmentbedürfti-gen, Abenteurern, Freunden, jungen, alten, dicken, dünnen, grossenund kleinen Leuten verschiedenster Herkunft geführt.

Generell betrachtet ist der Tenor eben einhellig respektive dieÜberzeugung mehr oder weniger dieselbe. Geizgeilheit ist langsamaber sicher obsolet, unverschämte oder zu viel versprechende Sprü-che sind heutzutage wohl nur noch unter Kirmes-Schaustellernbeliebt. Der tatsächliche Alltag soll fortan mit Qualitätswaren ausge-stattet sein. Und da rückt sich unsere geliebte Schweiz wie von selbstins Bild. Was seit Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten als eines derhelvetischen (Lieblings-)Klischees in die Welt hinausgetragen wurde,schlägt jetzt endlich konkret und positiv zu Buche: Qualität.

Helvetische TuchfühlungIn elegischen Wirtschaftsphasen wird die (weltweite) Nase bei ange-nehm duftenden Produkten mit Qualitätssiegeln nicht mehrgerümpft. Im Gegenteil, der Magen knurrt und der Gaumen möchtetanzen. Der «home bias» hat sich, zumindest aus unserer Sicht, ganzleise vom Saulus zum Paulus gewandelt, fürwahr. Doch wie lange?Dies zu beurteilen ist – der Komplexität der Weltwirtschaftssituationsei Dank – schier unmöglich. Möglich ist es hingegen, zukunftsträch-tige Industriezweige, Firmen oder Menschen ausfindig zu machen.

Und für dieses aufwendige Unterfangen reicht es nicht, einigeMale zum Hörer zu greifen, in die virtuelle Welt einzudringen und sichSpannendes aus den Fingern zu saugen oder Gelesenes nachzu-schreiben. Nein, PUNKTmagazin hat sich auf die Fahne geschrieben,persönlich – im Team oder mausbeinalleine – bei ausgewählten Ort-schaften, Branchen, Unternehmen oder Personen den gewieft gekno-teten Frageteppich auszulegen. Denn oft ist es doch so, dass eineIndustrie im fatalsten Fall todgeweiht wird, währenddem einzelneExponenten gerade in dieser Zeit obenaus schwingen und mit über-durchschnittlichen Geschäftsergebnissen aufwarten.

Schliesssysteme, Klebestoff ...Mutter Helvetia zeichnet im Allgemeinen für etliche Errungenschaf-ten verantwortlich, die aus unserem Leben kaum mehr wegzudenkensind. So zum Beispiel das prickelnde Ding namens Kohlensäure, wel-ches in «null Komma gerade gar nichts» die Welt erobert hat. Einweniger überwältigender Sturm- und Dranglauf, der es jedoch trotz-dem verdient hat, erwähnt zu werden, sind die Schliesssysteme ausdem Hause Kaba. Genuin-schweizerische Tüfteleien wie etwa dieStreuwürze Aromat sind ebenfalls gern gesehene Produkte.

Laut dem Hersteller Knorr beträgt der hiesige Bekanntheitsgradphänomenale 96 Prozent. Wegweisend, zumindest für den Erzeuger

Tel. 044 277 75 30 [email protected] > punktmagazin.com/abo

NÄCHSTE PUNKTAUSGABE

Vieles, das nahe liegt oder einen seit Lebzeiten in irgendei-ner Form begleitet, ist nicht gleich charmant wie ach soSeltenes. Exotik steht für Sexyness. Die strube Wirtschafts-phase auf der Weltbühne ist zuweilen bizarr und stellt Mut-ter Helvetia aber dafür ins Rampenlicht. Denn etliches ausunseren Breitengraden steht für Qualität wie auch Innova-tion. Die Schweiz ist ein absoluter globaler Dreh- undAngelpunkt. Zum Verlieben ...

Page 54: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

SOMMERGESCHENKENNNNNNSCCSOMMERGESCHENKEEEEEEKKKKKKKEEEEHHHHHHHHEERREEEMMERGR NNNKKNKKNKHHHMMERGESCHENKKMEEME HEHEHEHEGEGG CHCCCCCCCCHCCCSSSOMMERGEEMMMMMERGESCHENKEKEKEKEKEKKEKER HMM EEEEEERGEEEER CGGSOMMERGESSERR ENNNENENR ESCHENKEES SSOMMERM NNNNN EEEERGESCHHHSSSSOMMERGESCCO KRGGM NSOMMERGESSOMMERGESCHENKESOMMERGESCHENKE

54 PUNKTmagazin N˚ 20/09

txt: Niklaus Merker & Cyril Schicker] Ungemach im Job, Klima-Überdruss oder Lustauf Abwechslung – das sind im Grossen und Ganzen die klassischenErreger des Reisefiebers. Immer mehr Menschen aus allen Gesell-schaftsschichten haben sich angesteckt. Im Laufe der Zeit sind nichtnur die Erwartungen an eine Reise gestiegen, sondern auch das An -gebot. Dies hat unter anderem zur Folge, dass sich Reisende nach derHeimkehr nicht selten gestresster und unglücklicher fühlen als beiAb reise. Grund dafür ist der Kontrast zwischen Erwartung und tat-sächlicher Erfüllung.

Weitere Umstände, die dazu führen können, sind etwa zu grosserEnergieverbrauch, Unerfülltheit, Entwurzelung und eine gewisseSchutzlosigkeit. Dies kann mitunter schwerwiegende Folgen nachsich ziehen (Reisepsychose). Doch diese tritt heute nur noch selten inErscheinung. In der Moderne steht Reisen fast an oberster Stelle,wenn es um die Rückgewinnung des Seelenfriedens geht. GemässAndy Keller, Mitinhaber und Geschäftsführer der «Travel LoungeGmbH» im Zürcher Oberland, entwickelte sich das Reisen in den letz-ten zehn bis 15 Jahren sogar zu einem Grundbedürfnis.

Reisegründe à gogoVerursacht wurde diese Entwicklung nach seiner Auffassung durchdie eingangs erwähnte Angebotsausweitung, wodurch die Reiserei in -zwischen für fast jeden von uns erschwinglich wird. Keller bringt wei-tere Gründe an: «Äussere Einflüsse, sprich Werbungen generell ha benihren Teil dazu beigetragen.» Doch wieso neigt der Mensch da zu, stetswegzuwollen – entspannen und die Seele baumeln lassen kann manauch zu Hause? Der Reiseexperte dazu: «Gefragt ist Ab wechslungund Ausbruch aus dem gewohnten Umfeld. Abenteuerlust sowie Inte-resse an fremden Kulturen schwingen beim Hegen von Reisegelüs-ten genauso mit wie der fast banal wirkende Erholungsgedanke.»

Die virtuelle Welt hat die Reiselust ebenfalls geschürt und dasUm feld stark verändert. Sie stellt einerseits eine riesige Informati-onsquelle dar, anderseits kann heute ein Urlaub vom Flug über dieUnterkunft bis zum Mietauto bequem von Daheim aus gebucht wer-den. So angenehm dies auch erscheinen mag, als Todesstoss für klas-sische Reisebüros sei dies nicht zu werten, meint Keller. Er sieht dieEntwicklung generell positiv, da seine Kunden besser informiert seienund sich dadurch ihre Erwartungen eher mit dem Gebotenen decken.Darüber hinaus liessen sich Reisehungrige nicht einfach mit lapida-ren oder überteuerten (Pauschal-)Angeboten abspeisen. Er ist über-zeugt, dass die Zukunft der Reisebüros im Spagat zwischen persön-licher Beratung und virtueller Informationsbeschaffung liegt: «Einpersönliches Gespräch ist nach wie vor emotionsgeladener als derBlick auf den Bildschirm.»

Persönliche Beratung – ein PositivumKeller weiter: «Jeder will Erlebtes teilen, ich nehme mir gerne die Zeitfür den Erfahrungsaustausch. So entstehen gute Beziehungen undschliesslich möchte auch ich so viel wie möglich über jedwede Desti-

nation erfahren.» Doch auch das Geld- und Zeitbudget veränderte dieReisegepflogenheiten. Urlaube werden kürzer, aber häufiger – Spon-taneität ist angesagt. Die Preise werden plötzlich hinterfragt, bezahltwird aber für den Individualurlaub noch immer im selben Masse.Dem momentan schwierigen Wirtschaftsumfeld zum Trotz: «Massge-schneiderte Reisen sind sexy», so Keller.

Er weiter: «Monetär sind bei mir denn auch keine starken Ein-bussen zu vernehmen.» Die jetzige Situation lässt «seine» Urlauberrelativ kalt. Ähnlich sieht es bei der CO2-Debatte aus. Trotz Klima-wandel hat sich bei der Transportmittelwahl nicht viel verändert. ZumErreichen ei ner exotischen Destination werden Umweltbelastungenin Kauf ge nommen. Psychologisch verdeutlicht dieser Umstand denhohen Stellenwert des Reisens – zum Erreichen des persönlichenWohlbefindens werden gesellschaftliche Belange zurückgestellt.

Geflogen wird grundsätzlich viel. Die derzeitigen Lieblingsdesti-nationen lägen derzeit in Übersee. Generell seien die USA äusserstbe liebt, der günstige Dollar, die klimatischen Verhältnisse und der«Obama-Effekt» steigern die Landesattraktivität. Speziell hätten«Me tropolen» bei Reisenden an Reiz gewonnen: «Vereinigte Arabi-sche Emirate, Schanghai und New York City stehen zum Beispiel hochim Kurs», teilt der Reise-Aficionado mit. Destinationsunabhängigfordert seine Klientel meistens dasselbe: individuellen Rundum-Ser-vice – und dies zu fairen Preisen.

Massgeschneidertes ReisekleidKeller ist es persönlich wichtig, auf die Kundenbedürfnisse und -mö -glichkeiten einzugehen, um ihnen die bestmögliche Offerte machenzu können. Er schreckt auch nicht davor zurück, Auslandangebote zuprüfen und kann daneben von seiner langjähriger Erfahrung sowieseinem gut gesponnenen Beziehungsnetz profitieren. Mit gutemGewissen könne er sagen, dass bislang die positiven Aspekte des Rei-sens überwogen.

Die Reisevermittlung sei nun einmal mit enorm vielen Emotionenverbunden. Und es gebe nichts Unangenehmeres als unerfüllte Ur -laubsträume, denn gerade in hektischen Phasen bedürfe es einesMehrs an Abwechslung, Erholung, Neuem. Solange man keine unrea-listische Erwartung an eine Reise hat und sich nicht von Wunschbil-dern blenden lässt, kann man sich durchaus von einem unvergessli-chen Urlaubsvergnügen den Bauch pinseln lassen.

Das Reisen blickt auf eine sehr lange Geschichte zurück,fuhren Entdecker doch schon bereits vor 700 Jahren zurSee, um neue Welten zu finden. Heute lockt es fast jedenauf seiner eigenen kleinen Entdeckungsreise in die Ferne.Das Reisefieber grassiert nach wie vor, anstecken lassenwir uns nur zu gerne. Damit verbunden sind stark prä-gende Eindrücke sowie einfach nur schönste Erlebnisse.Es kann nie genug sein.

FERNWEHADE, REISENAHOI!

LEBENS-ART

«TRAUMREISE» PUNKTmagazin verlost gemeinsam mit der Travel Lounge GmbH eine (Traum-)Reise

nach Wahl – im Wert von 1500 Franken. Senden Sie bitte eine Email an [email protected] (Stich-

wort Travel Lounge) oder eine Postkarte an: financialmedia AG, Stichwort Travel Lounge, Pfingstweid-

strasse 6 in 8005 Zürich. Teilnahmeschluss ist Freitag, den 17. August 2009. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Page 55: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES
Page 56: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

56 PUNKTmagazin N˚ 20/09

txt: PMW]

«Therme Vals», Selva Stucco, Preis/Nacht: ab CHF 187.00, Buchung: > travellounge.ch

BALSAM FÜR KÖRPER UND GEIST

txt: CS]

«Hotel Bleibtreu», Superior Suite, Preis/Nacht: ab CHF 205.00, Buchung: > travellounge.ch

EIN HOTEL, DEM MAN TREU BLEIBT

Page 57: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

LEBENS-ART

57> punktmagazin.com

txt: CS]

«Villa Coloniale», Superior Suite, Preis/Nacht: ab CHF 155.00, Buchung: > travellounge.ch

AFRIKANISCHES BIJOU

txt: RB]

«ALMA Boutique-Hotel», Doppelzimmer, Preis/Nacht: ab CHF 175.00, Buchung: > travellounge.ch

WIENER CHARME

Page 58: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

58

SCHLUSS-PUNKTE

PUNKTmagazin N˚ 20/09

txt: CS] ... die hiesigen Pensionskassen privater Unternehmen das Ungemach im vergangenenJahr relativ gut überstanden haben. Gemäss der jüngsten Swisscanto-PK-Umfrage ist derDeckungsgrad im Durchschnitt auf «nur» 98,7 Prozent gefallen. Lediglich eine von acht Kas-sen ist ungenügend finanziert und muss Sanierungsmassnahmen ergreifen. +++

... apropos Swisscanto der jetzige Zeitpunkt eine günstige Einstiegsgelegenheit darstellt, umdie jeweilige Aktienquote aufzustocken. Dies speziell deshalb, weil gemäss «Anlageperspek-tiven 2. Quartal 2009» die reale Weltwirtschaftsabkühlung in den Aktienkurspreisen bereitsenthalten ist. Dem Bericht ist weiter zu entnehmen, dass im Reich der Mitte die monetärenSupportmassnahmen seitens der Regierung bereits greifen. Entsprechend dürfte sich die glo-bale Wirtschaftsleistung schon in der zweiten Jahreshälfte 2009 beschleunigen. +++

... der Chef des IWF (Internationaler Währungsfonds), Dominique Strauss-Kahn, ermutigendeZeichen für einen Wirtschaftsaufschwung sieht. Überdies stellt Strauss-Kahn fest, dass diegeschnürten Massnahmenpakete zur Konjunkturankurbelung beitragen und sich zudem diegeldpolitischen Massnahmen etlicher Notenbanken weltweit positiv auswirken. +++

... auch wohlwollende Neuigkeiten oder besser gesagt Fakten aus Übersee zu uns rüber-schwappen. Im «UBS investor’s guide» brachten die Ökonomen unter anderem Folgendes zuPapier: «Die Geschäftsklima- und Vertrauensindizes klettern weiter. Selbst vom Arbeitsmarktkommen Anzeichen für ein Nachlassen der Rezession. Unser Barometer für die Gesundheitin den USA ist im April deutlich gestiegen. Wir halten die Konjunkturerholung für echt undglauben, dass die US-Wirtschaft ab dem dritten Quartal 2009 moderat wachsen wird.» +++

... Amerika noch für weitere angenehme Nachrichten besorgt ist, stieg doch der US-Konsu-mentenindex von Reuters und der Universität Michigan im Mai 2009 stärker als von Volks-wirten erwartet. Im vergangenen Monat stieg das US-Verbrauchervertrauen laut ConferenceBoard so stark an wie seit sechs Jahren nicht mehr. Eine weitere Messlatte – der vom Zentrumfür Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) aufgelegte Index zur Konjunkturerwartung –kletterte im April 2009 erstmals seit Juli 2007 spürbar nach oben. +++

... sich ebenso das deutsche Ifo-Barometer (Wirtschaftsindikator, Geschäftsklimaindex), einerder gewichtigsten Marktmesslatten, jüngst respektive mehrmals hintereinander positiv ent-wickelt hat. +++

... die Sarasin-Gruppe eine beispiellose Wirtschaftspolitik dafür verantwortlich sieht, dass sichdie globale Anlegerstimmung deutlich aufhellt. Die Sarasin’sche Aussage beruht auf drei Fak-toren. Erstens erwarten Banken weltweit, dass das laufende Jahr mit positiven Gewinnmeldun-gen abgeschlossen wird. Zweitens senden sowohl die quantitative Geldpolitiklockerung als auchdie direkten Anleihenkäufe der Zentralbanken (USA, Grossbritannien, Japan, Schweiz) refla-tionäre Signale an den Markt. Drittens verlangsamt sich die Talfahrt der Börsenkurse, unterstütztvom Anstieg gewisser Rohstoffpreise sowie durch den Anstieg der US-Baubeginne. Letzterehaben sich im Februar 2009 so stark nach oben entwickelt wie seit Juli 2003 nicht mehr. +++

... auch das international tätige Finanzhaus Pioneer Investments wortreichen Seelenbalsamauf des Anlegers Wunde zu schmieren weiss. Die anziehenden Rohstoffpreise seien ein Indizdafür, dass wieder Nachfrager an den Markt zurückkehren. Ausserdem deute der klareAnstieg des ISM-New-Order-Index sowie das Ende des aggressiven Abbaus der Lagerbe-stände im produzierenden Gewerbe auf eine sichtliche Erholung hin. Pioneer erhöhte EndeApril 2009 die globale Aktienquote und visierte speziell im Bereich der EmMas eine leichteÜbergewichtung an. Die PUNKTausgabe #19 ermöglicht übrigens umfangreiche Einblicke insspannende Reich der Schwellenländer. +++

... das aktuellste «Beige Book» (Konjunkturbericht der Vereinigten Staaten respektive dieZusammenfassung von Kommentaren zwölf regionaler Zentralbanken, die acht Mal im Jahrveröffentlicht wird) nicht gerade Lobeshymnen anstimmt, aber eben doch mit aussichtsrei-chen Tatsachen geschmückt ist. So zum Beispiel, dass diverse US-Distrikte einen generell ver-langsamten Abwärtstrend zu sehen glauben und dass gewisse bereits wieder erhöhte Aktivi-täten in etlichen Wirtschaftssektoren spüren. +++

WISSEN, DASS ...Jahrgang 04, Ausgabe N˚ 20 Juli/August 2009

Erscheint 6 x jährlich, ISSN Nr. 1661-8068

Auflage: 10 000 Print-Exemplare, 20 000 Email-Abonnenten

HERAUSGEBERIN financialmedia AG, CH-8005 Zürich

[email protected], > financialmedia.ch

VERLAG & REDAKTION PUNKTmagazin

c/o financialmedia AG, Pfingstweidstrasse 6, CH-8005 Zürich

[email protected], > punktmagazin.com

VERLAGSLEITUNG Rino Borini: [email protected]

CHEFREDAKTION Cyril Schicker: [email protected]

REDAKTION Mark Baer (MB), Rino Borini (RB), Olivier Bühler (OB)

Dmitrij Gawrisch (DG), Andreas Hohn (AH), Karin Ligorio (KL)

Niklaus Merker (NM) Matthias Niklowitz (MN), Cyril Schicker (CS)

Patrick M. Widmer (PMW)

ART DIRECTION Boris Gassmann: [email protected]

LAYOUT, GRAFIK Boris Gassmann, Serge Meierhofer

FOTOGRAFIE, ILLUSTRATION Suki Bamboo: > sukibamboo.com

Patric Sandri: > patricsandri.com

KORREKTORAT Das Korrektorat, Dieter Lüdin, CH-4118 Rodersdorf

[email protected], > daskorrektorat.ch

MARKETING & VERKAUF Rino Borini: [email protected]

Patrick M. Widmer: [email protected], Telefon: +41 (0)44 277 75 30

Fax: +41 (0)44 277 75 35

ANZEIGENLEITUNG Kretz AG, Postfach, CH-8712 Stäfa, > kretzag.ch

Monika Schneider: [email protected]

Telefon: +41 (0)44 928 56 13

Brigitte Rothlin: [email protected], Telefon: +41 (0)44 928 56 08

DRUCK Swissprinters NZZ Fretz AG, CH-8952 Schlieren

[email protected], > swissprinters.ch

ABONNEMENTENPREISE PRO JAHR

Inland: CHF 29.50 (inkl. 2,4% MwSt)

Ausland: CHF 64.50 (inkl. 2,4% MwSt)

Einzelpreis: CHF 6.00 (inkl. 2,4% MwSt)

> punktmagazin.com/abo

DISCLAIMER / RISIKOHINWEIS

Wiedergabe von Artikeln und Bildern, auch auszugsweise, nur mit Ge-

neh migung des Ver legers. Für unverlangte Zusendungen wird jede Haf-

tung abgelehnt. Die im Magazin veröffentlichten Angaben dienen der

Infor mation und sind keine Aufforderung zum Kauf und/oder Verkauf

von Anlagevehikeln.

PUNKTCOVER N˚ 20, 2009

Fotografie: Erik Dreyer, Kollektion «Stone+»

Bearbeitung: Boris Gassmann

IMPRESSUM

Page 59: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

Eddine Belaid aveda exklusive salon - Alfred-Escherstrasse 23 - 8002 Zürich - +41 (0)43 317 11 31 - www.eddine.ch Eddine B A -e salonxklusiveda evBelaid a 8002 Zü -asse 23herstred-EscAlfr ww -11 37 11 - +41 (0)43 3hicr h.eddine.cww

Page 60: PUNKTmagazin Wundersam POSITIVES

Garantin: The Goldman Sachs Group, Inc.; Rating der Garantin: A1 (Moody’s) / A (S&P®); Art der Garantie: unwiderrufliche, unbedingte Zahlungs-garantie; Emittentin: Goldman Sachs International; Lead-Manager: Goldman Sachs Bank AGDieses Inserat stellt keinen Emissionsprospekt im Sinne von Art. 652a resp. 1156 OR dar. Dieses Inserat erscheint ausschliesslich zum Zweck der Infor-mation über die im Inserat aufgeführten Produkte. Die Produkte qualifizieren nicht als Anteile einer kollektiven Kapitalanlage im Sinne des Bundes -gesetzes über kollektive Kapital anlagen (KAG) und sind daher auch nicht der Aufsicht der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (FINMA) unterstellt. DieAnleger sind dem Bonitäts risiko der Emittentin bzw. der Garantin ausgesetzt. Anleger sollten vor Erwerb eines Produktes die Ausführungen imTermsheet und im Offering Circular bestehend aus dem Programme for the Issuance of Derivatives (http://www.goldman-sachs.ch/content/legal_basis/default/nav_id,19/) und dem jeweiligen Pricing Supplement zu den Chancen und Risiken (einschliesslich des emittenten- und gegebenen-falls produktspezifischen Totalverlust risikos) lesen und etwaige Fragen mit einem Finanzberater besprechen. Sämtliche Angaben sind ohne Gewähr.Goldman Sachs Bank AG, Public Distribution, Münsterhof 4, Postfach, CH-8022 Zürich, Telefon: +41 (0)44 224 1144, Telefax: +41 (0)44 224 1020,www.goldman-sachs.ch, E-Mail: [email protected] & Poor’s® and S&P® are registered trademarks of The McGraw-Hill Companies, Inc. and GSCI™ is a trademark of The McGraw-Hill Companies, Inc. and have been licensed foruse by Goldman, Sachs & Co. Wertpapier GmbH. The Securities (including warrants and certificates) are not sponsored, endorsed, sold or promoted by S&P and S&P makes no representation, warranty or condition regarding the advisability of investing in the respective security. © Goldman Sachs, 2009. All rights reserved.

www.goldman-sachs.ch oder +41 (0)44 224 1144

SVSP-Kategorie: Partizipations-Produkte

Rolloptimiert in Rohöl investieren

Open-End-Zertifikate auf S&P® GSCI Light Sweet Crude Oil WTI Total Return A1 Strategy

ISIN Valor Symbol1) Ratio Briefkurs2) aktuelle Hedginggebühr

GB00B3FS3994 4875623 OILEU 0.1 EUR 120.60 1.50% p.a.

GB00B3FS3B11 4875624 OILEN 0.1 USD 170.00 1.50% p.a.

Rolloptimiert in Agrarrohstoffe investieren

Open-End-Zertifikate auf den S&P® GSCI Agriculture Total Return E28 Strategy Index

ISIN Valor Symbol1) Ratio Briefkurs2) aktuelle Hedginggebühr

GB00B2RJ8215 3882562 EHAGE 0.1 EUR 13.00 2.5% p.a.

GB00B2RJ8108 3882563 EHAGU 0.1 USD 13.10 0.95% p.a.

GB00B2RJ8546 3882564 EHAGC 0.1 CHF 13.00 2.5% p.a.

Investitionen in Rohstoffe erlauben Anlegern ihr Portfolio

zu diversifizieren. Neben der individuellen Sicht auf die

zukünftige Preisentwicklung von Rohstoffen ist die

Frage nach einer geeigneten Umsetzung der Anlage vor

allem bei Rohstoffen entscheidend. Da die meisten

Rohstoffe auf Terminmärkten gehandelt werden, spielt

die Forwardkurve eine grosse Rolle. Falls Rohstoffe

nämlich in Contango (steigende Forwardkurve) notieren,

müssen Käufer von Open-End-Zertifikaten bei jedem

Rollvorgang Rollverluste hinnehmen. Um die Risiken

negativer Rollrenditen zu reduzieren, hat Goldman

Sachs daher Strategien entwickelt, die Rollprozesse

optimieren sollen. Weitere Details zu den Vor- und

Nachteilen erklären wir Ihnen gerne telefonisch unter

+41 (0)44 224 1144, oder besuchen Sie uns einfach auf

unserer Webseite www.goldman-sachs.ch.

Intelligent in Rohstoffe investierenMit dynamischen Rollprozessen Rohstoffinvestitionen optimieren

Rolloptimiert in Industriemetalle investierenPartizipations-Zertifikat auf den S&P® GSCI Industrial Metals Total Return E11 Strategy Index

ISIN Valor Symbol1) Ratio Briefkurs2) Hedginggebühr

GB00B4YY0M75 10215998 ESTAA 1 USD 274.50 0.4% p.a.

1) Diese Produkte sind bereits an der Scoach Schweiz AG handelbar. 2) Stand: 10.06.2009