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Vortrag anlässlich der LWL-Messe der
Integrationsunternehmen am 9.4.2014
QUALITÄTSBAUSTEINE FÜR DIE
BESCHÄFTIGUNG IM EINZELHANDEL
Hans Rainer Glaeser Senior Consultant
2
Soziale Kompetenz als Voraussetzung
Last, not least: Kleider machen Leute
Die Personalkosten im Einzelhandel
Personalkosten – was wird gezahlt?
Arbeitsgebiete und notwendige Qualifikationen im
Einzelhandel
Die Personaleinsatzplanung – ein ewiges Problem
1
2
Agenda
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4
6
5
3
Zwei Vorworte
Generell ist anzumerken, dass ein Einzelhandelsobjekt – auch von einem
Sozialträger betrieben – rentabel arbeiten muss, eine Quersubventionierung
mit anderen Aktivitäten des potenziellen Betreibers ist auf Sicht weder
sinnvoll noch möglich. Integrationsbetriebe im Einzelhandel sind auch keine
Sonderformen des Einzelhandels, sondern werden als normale Geschäfte
betrieben und so auch von den Kunden wahrgenommen. Letztlich müssen
sie sich daher im Wettbewerb bewähren und nehmen hier keine
Sonderstellung ein.
Der Gender-Hinweis: Der besseren Lesbarkeit wegen wird in dieser
Unterlage bei der Bezeichnung von Personen nur die männliche Form
benutzt. Selbstverständlich gelten alle getroffenen Aussagen ebenso für
Frauen.
.
4
Die Personalkosten im Einzelhandel
…
5
Die Personalkosten im Einzelhandel
Quelle: HDE
Die wirtschaftliche Bedeutung des Einzelhandels
6
Die Personalkosten im Einzelhandel
Quelle: HDE
Beschäftigtenstruktur – viele Teilzeit- und geringfügig Beschäftigte
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Die Personalkosten im Einzelhandel
Quelle: IFH Retail Consultants GmbH
Nur langsames Umsatzwachstum in Vergangenheit und Zukunft
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Die Personalkosten im Einzelhandel
Quelle:HDE
Online-Marktanteil steigt auf 9 %
9
Die Personalkosten im Einzelhandel
Verlierer sind ….
.
Veränderungen in den Handelsformaten
10
Die Personalkosten im Einzelhandel
Neue Vertriebswege auf der Überholspur …
.
Veränderungen in den Handelsformaten
11
Die Personalkosten im Einzelhandel
• Bruttogehälter der fest Beschäftigten
• Summe der Stundenlöhne für Teilzeit-/aushilfsweise Beschäftigten
• Arbeitgeberanteile zur Sozialversicherung
• Freiwillige soziale Leistungen
• Erfolgsabhängige Lohn- und Gehaltsbestandteile
o Umsatzprovisionen
o Ertragsabhängige Boni
o Stückprämien
o Altwarenprämien
o Etc.
.
Komponenten der Personalkosten
12
Die Personalkosten im Einzelhandel
Branche Bruttoertrag (HSP) in %
v. Bruttoumsatz
Personalkosten in % v.
Bruttoumsatz
Lebensmittel 22,1 12,7
Textil 39,9 18,7
Möbel 36,1 17,4
Schuhe 40,3 22,9
Buchhandel 30,2 18,7
Glas, Porzellan 36,7 22,2
Bäckereien 74,2 40,0
Quelle:IFH- und RGH-Betriebsvergleiche
Personalkostenbelastung in unterschiedlichen Einzelhandelsbranchen
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Personalkosten – was wird gezahlt?
Auszubildende 730 – 965 € brutto p. m.
Warenverräumer/Auffüller 9,74 € p. Std., evtl. Nachtzuschlag
Verkäufer/Kassierer 1.617 – 2.364 € brutto p. m.
Erstverkäufer 2.100 – 2.777 € brutto p. m.
Substitute/Verwalter 2.446 – 2.889 € brutto p. m.
Leiter 2.899 – 3.261 € brutto p. m.
Geschäftsführer werden meist außertariflich entlohnt
Merke: Es gibt einen Arbeits“markt“, d. h. die Entlohnung hängt auch stark
vom Lohnniveau der Region ab.
Einzelhandelstarife sind häufig auch nicht allgemeinverbindlich
Quelle: Handelsverband NRW
Tarifabschluss Einzelhandel NRW v. 10.12.2013
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Personalkosten – was wird gezahlt?
Funktion und Bruttogehalt p.m.
Marktleiter (3.000 €)
Stv. Marktleiter (2.400 €)
2 Kassiererinnen TZ (à 1.500 €)
Aushilfe (400 €)
6 Mitarbeiter Integrationsstatus
(à 1.600 €)
Summe Personalkosten
./. Summe Fördermittel
= Netto-Personalkosten
Jahrespersonalkosten in T€
44,1
35,3
44,2
5,9
141,1
270,6
88,9
181,7
= 10,7 % v. Plan-Umsatz (1,7 Mio €)
Quelle: Eigene Berechnung
Praxisbeispiel – Personalkostenplanung für einen Integrationssupermarkt
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Die Personalkosten im Einzelhandel
• Die Einwohnerzahl in Deutschland wird sinken, aber regionale Unterschiede
• Deutliche Reduzierung bei den Jugendlichen, stark wachsender Anteil an
Jugendlichen mit Migrationshintergrund
• Know-How-Verlust durch das Ausscheiden älterer Mitarbeiter
• Verlängerung von Verweilzeit in der Arbeitswelt für Erwerbstätige (Anhebung
des Rentenalters, Berufstätigkeit von Frauen)
• Wert einmal erreichter Personalqualifizierung verfällt rascher
• Die Arbeitsbedingungen und die Personalentwicklung werden nicht mehr
mehrheitlich auf die jüngeren vollzeitarbeitenden Mitarbeiter abgestimmt
• Entwicklung bzw. Erhaltung kompetenter Mitarbeiter wird dabei
gleichbedeutend werden mit der Weitergabe von Wissen über die
Mitarbeitergenerationen
Herausforderungen an die Arbeitswelt
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Arbeitsgebiete und Qualifikationen
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Arbeitsgebiete und Qualifikationen
Personaleinsatz planen
Warenversorgung sicherstellen
Anleiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Büroorganisation
Marktgestaltung/Warenpräsentation
Einhaltung der Hygienevorschriften (HACCP-Handbuch), sowie anderer
gesetzlicher Vorschriften (z.B. Nichtraucherschutz)
Aktionsplanung durchführen
Grundkenntnisse im Umgang mit Warenwirtschaftssystemen
Verantwortung zum Erreichen des Umsatzes und der Spanne lt. Planung
Betriebswirtschaftliche Steuerung des Marktes anhand von Kennzahlen
Ableitung von Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung
Durchführung monatlicher Abteilungsinventuren
Arbeitsgebiete Marktleiter
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Arbeitsgebiete und Qualifikationen
Erforderliche Fachkenntnisse
Betriebswirtschaftliche Kenntnisse
Erfahrung in der Mitarbeiterführung/ Personalplanung
Kenntnisse der Hygienevorschriften und sonstiger relevanter Gesetze
Warenkenntnisse
Erforderliche Fähigkeiten
Fähigkeit, behinderte Menschen anzuleiten
Organisationstalent
Eigenverantwortliches Arbeiten
Fähigkeit, im Team zu arbeiten
Kenntnisse und Fähigkeiten Marktleiter
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Arbeitsgebiete und Qualifikationen
Warenannahme
Wareneingangskontrolle
Warenversorgung/ -platzierung
Preisauszeichnung
Bestellwesen durchführen
Kassiertätigkeit durchführen
Kassenabrechnung durchführen
Frischekontrolle regelmäßig durchführen
Sauberkeit des Arbeitsplatzes gewährleisten
Ware im Kassenbereich auffüllen
Aktionsplatzierung, in Absprache mit der Marktleitung durchführen
Arbeitsgebiete Verkäufer/Kassierer
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Arbeitsgebiete und Qualifikationen
Warenannahme
Wareneingangskontrolle
Leergutverwaltung
Warenversorgung/ -platzierung
Preisauszeichnung
Bestellwesen durchführen
Kassiertätigkeit ausführen
Kassenabrechnung durchführen
Frischekontrolle regelmäßig durchführen
Sauberkeit des Arbeitsplatzes gewährleisten
Ware im Kassenbereich auffüllen
Arbeitsgebiete Reha-Mitarbeiter
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Arbeitsgebiete und Qualifikationen
Ungelernte Quereinsteiger
Verkäufer
Bäckereifachverkäufer
Metzgereifachverkäufer
Kaufmann im Einzelhandel
Staatl. Geprüfter Handelsfachwirt
Bachelor of Arts BWL – Handel eher nur in Großeinheiten
In Großeinheiten weitere Ausbildungsgänge in kaufmännischen und
logistischen Berufsfeldern möglich
Ausbildungsgänge im Einzelhandel
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Die Personaleinsatzplanung – ein ewiges
Problem
Bezahlte Arbeitszeit 52 Wochen
./. Krankheitszeit 2 Wochen
./. Urlaub 6 Wochen
./. Fortbildung, sonstige Abwesenheit 1 Woche
= Anwesenheitszeit 43 Wochen
43 Wochen x 37,5 Stunden = 1.613 Stunden p.a.
Die durchschnittliche Anwesenheitszeit
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Die Personaleinsatzplanung – ein ewiges
Problem
Tage im Jahr 365
./. Sonntage 52
./. Feiertage 10
= geöffnete Tage 303
Ladenöffnungszeit 8.00 – 20 Uhr = 12 Stunden
Ladenöffnungszeit = 303 Tage x 12 Stunden = 3.636 Stunden p. a.
Ständige Mindestpräsenz 6 Mitarbeiter = 3.636 Stunden x 6 = 21.816 Stunden
Anwesenheitszeit 1.613 Stunden je MA
Notwendige Mitarbeiterzahl = 21.816 Stunden : 1.613 Stunden = 13,5
Mitarbeiter
Öffnungszeiten und notwendige Besetzung
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Die Personaleinsatzplanung – ein ewiges
Problem
Branche und Betriebstyp
Ergänzende Rand- und Dienstleistungssortimente
Lokal übliche Ladenöffnungszeiten
Kundenfrequenz
* im Jahresablauf
* im Wochenablauf
* im Tagesablauf
Bestimmungsfaktoren für den Personaleinsatz
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Soziale Kompetenz als Voraussetzung
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Soziale Kompetenz als Voraussetzung
Das Strategie-Dreieck im Einzelhandel
Handel
Preis
Convenience Erlebnis
Internet
Discounter
Nahversorger
Tankstelle
Fachhandel
EKZ
27
Soziale Kompetenz als Voraussetzung
.
Quelle: Online Befragung überr Xing und facebook, Juni 2013, n = 498
Was empfinden Sie als besonders wichtig, wenn es um das Verkaufspersonal
geht
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Soziale Kompetenz als Voraussetzung
…die belohnend wirken… die belohnend
wirken
Sich dem Kunden zuwenden,
Blickkontakt aufnehmen
Freundlich grüßen, höflich und
behilflich sein
Engagement, Interesse
Zuhören, zustimmen
Wahrhaftig, redlich, ehrlich, zuverlässig,
korrekt, sorgfältig, pünktlich sein
…die bestrafend wirken… die bestrafend
wirken.
Herumstehen, Privatgespräche
weiterführen, Kunden warten lassen
bzw. sich von ihm abwenden
Mangelnde Höflichkeit, Kunden
unfreundlich anstarren, Blickkontakt
unterlassen, plumpe Komplimente
machen, Hilfe unterlassen
Mangelndes Engagement und
Desinteresse, Lustlosigkeit,
Gleichgültigkeit
Weghören, überhören, ins Wort fallen,
widersprechen
Besserwisserisch, abfällige Werturteile
abgeben, mit „Tricks“ arbeiten,
aufdringlich sein, unwahre Auskünfte
geben, Notlügen und Ausreden
vorbringen
Verhaltensweisen von Verkaufspersonen,…
29
Soziale Kompetenz als Voraussetzung
10 Todsünden im Verkaufsgespräch
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Soziale Kompetenz als Voraussetzung
Beraten und Verkaufen ist wie Flirten
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Last, not least: Kleider machen Leute
Tattoes können auf
Kunden ebenso ab-
schreckend wirken
wie ein Bart, blaue
Haare, Piercings
oder zerrissene
Kleidung
Quelle: Lebensmittelzeitung
Ansichtssache
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Last, not least: Kleider machen Leute
Budnikowsky: nur ausrasierte Bärte, kein bunter Nagellack, keine High
Heels, kein breiter Modeschmuck, kein auffälliges Make-up (dementiert)
Douglas: Mitarbeiter sind Botschafter des Unternehmens
Rossmann: Fingerspitzengefühl durch lokalen Vorgesetzten, Berlin-
Kreuzberg ist anders als Hamburg-Blankenese
Lebensmitteleinzelhandel:
Meist Berufsbekleidung,
auch bedingt durch
Hygienevorschriften
Die Üblichkeit im Einzelhandel
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IFH RETAIL CONSULTANTS GmbH
Dürener Str. 401b / 50858 Köln
T +49 (0) 221 / 94 36 07-0
F +49 (0) 221 / 94 36 07-64
www.ifhkoeln.de
Kontaktinformation
Dipl.-Kfm. Hans Rainer Glaeser Senior Consultant
IFH Köln
Tel. 0221-943607-38 [email protected]