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Ranunculus demissus (Titelfoto: Thomas Eidmann) · Ranunculus demissus (Titelfoto: Thomas Eidmann) Liebe Staudenfreunde, wenn Sie diese Ausgabe des »Staudengarten« in Händen halten,

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Ranunculus demissus (Titelfoto: Thomas Eidmann)

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Liebe Staudenfreunde, wenn Sie diese Ausgabe des »Staudengarten« in Händen halten, sind sowohl un-

sere Iris-Ausstellung in Erfurt als auch unsere Jahrestagung in Bad Urach bereits Ver-gangenheit und für die Teilnehmer (hoffentlich) eine schöne Erinnerung. Ein absolu-tes Novum war in diesem Jahr die extrem frühe Blütezeit der Hohen Bartiris hier im Frankfurter Raum, so daß der Zeitraum für die Bewertungstätigkeit zwischen dem 13. und dem 23. Mai lag. Wie dieses seltsame Gartenjahr wohl weitergeht, ob Sie wohl schon am Ende Ihrer Sommerferien die Äpfel ernten können??

Daß unsere Mitglieder sich häufig als hilfsbereite Familie verstehen, soll Ihnen folgende Episode verdeutlichen: 1. Ein Staudenfreund aus Tschechien fragt bei der Redaktion an, ob man eine

Bezugsquelle für eine bestimmte Helleborus-Neuzüchtung kenne, von der er schon lange träume. In deutschen Katalogen sei sie unauffindbar, aber eine Gärt-nerei in Frankreich, Name und Anschrift unbekannt, habe sie.

2. Die Redaktion verfolgt vergeblich mehrere Spuren in Frankreich. Dann neue Nachricht aus Tschechien, ein Gärtner in Augsburg führe die 'White Magic', er ver-sende aber nicht.

3. Ein Redaktionsmitglied erwähnt das Problem während eines Telefonats mit einem Gärtner in Oberösterreich. Dieser bietet an, die Pflanze bei seinem nächsten Be-such in Augsburg zu kaufen und zunächst mit nach Hause zu nehmen.

4. Bald darauf reist die 'White Magic' in der Obhut des österreichischen Gärtners und zusammen mit anderen Pflanzen nach Hamburg, zur Börse am Kiekeberg. Ein Re-daktionsmitglied holt sie ab und bringt sie nach Frankfurt, ein anderes schickt sie von hier an Freunde des tschechischen Staudenfreundes, die in der Lausitz wohnen, deut-sche Seite. Gleichzeitig bekommt dieser eine Karte, seine Pflanze sei abholbereit.

5. Jetzt steht die ersehnte Christrose endlich im Garten in den Lausitzer Bergen, tschechische Seite.

Ich finde, Pflanzenfreunde können richtig nett sein... Vorbehaltlich der Zustimmung durch die Mitgliederversammlung in Bad Urach wird

unsere Jahrestagung im Jahr 2000, in dem wir auch das 50jährige Bestehen unserer Ge-sellschaft feiern können, in Sachsen oder Thüringen stattfinden. Während dieser Tagung wird der Vorstand der GDS neu gewählt, und ich möchte dem Protokoll der diesjährigen Versammlung schon etwas vorgreifen und unseren Mitgliedern mitteilen, daß sich die Mehrheit des derzeitigen Vorstands im Jahr 2000 nicht mehr zur Wahl stellen wird. Deshalb bitte ich schon heute ambitionierte Mitglieder, sich in Startposition zu begeben. Daß sich hierfür genügend Kandidaten finden werden, wünscht sich schon heute

Ihr Erhard Wörfel

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Page 4: Ranunculus demissus (Titelfoto: Thomas Eidmann) · Ranunculus demissus (Titelfoto: Thomas Eidmann) Liebe Staudenfreunde, wenn Sie diese Ausgabe des »Staudengarten« in Händen halten,

Enttäuscht Ursula Arzberger

Voller Erwartung fuhren mein Mann und ich am 17. 4. 1999 zwecks Pflanzen-tausch und -börse und natürlich wegen des zu erwartenden Vortrags von Herrn Röllich von Heilbronn Richtung Bayern. Leider war es mir nicht möglich, bei einem der drei letzten Treffen dabei zu sein, um so mehr freute ich mich auf die dort angebotenen Pflanzen. Nach 11/2 Stunden Fahrt erreichten wir den Gasthof, und es war bereits ein reger Be-trieb zwischen all den Anbietern. Sofort mischte ich mich unter die Pflanzenlieb-haber und konnte gleich bei Herrn Fuchs zwei Päonien, gezüchtet von Herrn Fritz Köhlein, erwerben — die schon in Gedan-ken einen Platz in meinem Garten einge-nommen hatten. Als die von mir mit-gebrachte Kiste keinen Platz für Neu-erwerbungen mehr bot, entschloß ich mich, in Ruhe mein Mittagessen zu ge-nießen. Wie immer lernten wir interes-sante Leute kennen, und die kurzweili-gen Gespräche überbrückten die Zeit bis zu dem beeindruckenden Vortrag von Herrn Röllich.

Ich belächelte all die Leute, die ihre ergatterten Pflanzenschätze in ihre Autos verstauten, und das bei heftigsten Grau-pelschauern. Meine Kiste stand 1 Meter

von meinem Tisch unterhalb meines Mantels, der ordentlich an der Gardero-be hing. Wie es scheint, habe ich meine Pflanzen gut ausgesucht, denn immer wieder gingen Pflanzenliebhaber in die Hocke und begutachteten meinen Ein-kauf. Anscheinend war es die Pfingst-rose von Herrn Köhlein (es war nicht die Sorte ,Rosenball' — den Namen habe ich mir nicht gemerkt), die immer wie-der Aufsehen erregte. Es muß während dem hochinteressanten Reisebericht von Herrn Röllich passiert sein, wo immer wieder Leute die Veranstaltung störten, indem sie das Gasthaus verließen, auf jeden Fall fehlte im Anschluß meine Pfingstrose und noch eine weitere Er-rungenschaft.

Welch eine Enttäuschung. Nun, heute, einen Tag nach unserem

Ausflug, blieben in meinem Garten zwei Pflanzlücken. In welchem Garten seid ihr nur gelandet? Suchen werde ich euch nicht, aber ich hoffe, daß Herr Fuchs im Herbst wieder ein paar interessante Exemplare mitbringt und mir eines davon reserviert. Allerdings werde ich dann, nachdem meine Pflanzenkiste ge-füllt ist, alles in unserem Auto verstauen. Sicher ist sicher.

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Kleiner Pflanzenbericht aus Südchile Hildegard Rasch

Lieben Sie Zartes? ... dann müßten Sie sich eigentlich für Tropaeolum interessie-ren, es gibt nichts Graziöseres als diese. Ausgenommen ist Tropaeolum majus, unsere Kapuzinerkresse, die sich fast „unverschämt" ausbreitet, das knallige Rotorange ist nicht jedermanns Ge-schmack. Aber die Wildformen, die in Chile und einigen Nachbarländern vor-kommen, sind kleinblütig, das Laub, das von Smaragdgrün bis Olivgrün variiert, ja nach Art, ist auch verschieden ge-formt, immer sechslappig, mal ist es elliptisch, mal wie winzige Lanzetten. Die Blüten sind meistens pastellfarben, nur eine ist zinnoberrot, die von Tropaeo-lum speciosum, und auch T. tricolor hat leuchtende Blüten, die sogar dreifarbig sind, rot-blau-goldgelb, und ganz ent-zückend aussehen.

Bevor ich noch weiterschwärme, ent-nehme ich einige Daten aus dem Buch von dem chilenischen Botaniker Otto Urban: PLANTAS ENDEMICAS DE CHILE (in spanischer Sprache). T. majus soll erstmalig 1684 nach Europa gebracht worden sein. In den Pflanzenteilen soll eine aetherische Substanz enthalten sein, die für medinizische Zwecke verwendet wird. Auch lehrt uns Urbans Buch, daß der Name von dem griechischen tropaion = Trophäe, Siegesbeute, kommt und daß die Endung -o/um eine Verkleinerung be-deutet.

Ich möchte nur einige anführen, die hier in Chile verbreitet sind:

T. polyphyllum, welches an sonnigen Abhängen in den Vorgebirgen manch-

mal am Boden kriecht oder sich in nied-rige Büsche rankt. Fast alle Tropaeolum-Arten blühen im späten Frühling bis in den Sommer.

T. ciliatum ist ähnlich in Aufbau und Farbe, es unterscheidet sich nur im Blatt-werk.

T. sessilifolium ist besonders zartfarbig, hellrosa mit lichtbraun.

T. brachyceras blüht wesentlich früher, Ende Winter bis etwas hinein in den Frühling, die Ranken werden bei den meisten Arten bis 2 m lang.

T. leptophyllum ist eine sehr seltene Art, so selten, daß sie nicht einmal einen volkstümlichen Namen hat, wie es die anderen haben, z. B. Soldadillo (kleiner Soldat), Pajarito (kleiner Vogel). Immer zielen die Namen auf das Kleine hin.

T. azureum, eine hellviolette Art — nun, ich kann nicht alle aufzählen, es soll ins-gesamt an die fünfzig Arten geben.

Es ist nicht leicht, dort, wo sie vor-kommen, sie an Ort und Stelle zu be-wundern, es gehört Zeit und Reisebereit-schaft dazu. Ich versuchte sie mal zu verpflanzen, aber immer mit Mißerfolg, ich denke, man müßte sie nur durch Samen vermehren. An Samen von ihnen zu gelangen, dürfte ebenfalls nicht leicht sein.

Hoffentlich ist dieses ein kleiner An-reiz, mal in den vorhandenen bota-nischen Büchern nachzuschlagen, und vielleicht macht sich der eine oder ande-re mal auf Reisen, um die übrige chileni-sche Flora zu erforschen. Gerne gebe ich Auskunft oder verhelfe zu Kontakten.

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Mein Duftpflanzenalphabet

Fortsetzung von Heft 98/4

Maria Mail-Brandt

Bauerngarten Zu den klassischen Bauerngartenpflan-

zen gehören als Duftspender: Achillea, Di-anthus, Fritillaria imperialis, Geranium, He-merocallis, Lavandula, Lilium candidum, L. regale, Narcissus, Paeonia, Phlox, Primula, Reseda, Rosen.

Blattkontraste „Harfe und Pauke" nennt Foerster die

Zusammenstellung von derben, breiten Blättern mit filigranen Blättern. Duften-des Laub mit sehr unterschiedlichen Blattfarben und -formen bieten die verschiedenen Sorten von Artemisia, Chamaemelum nobile, Chrysanthemum parthenium, Geranium macrorrhizum, Lavandula, Ment ha, Monarda, Rosmarinus, Salvia, Thymus. Astilboides tabularis ist eine wuchtige Blattschönheit, Horminum pyrenaicum (mit einem an Fichtennadeln erinnernden Wohlgeruch) und Androsace sarmentosa erheben sich aus Blattroset-ten, Funkien sind bekannte Blattschön-heiten. Lupinus arboreus hat gefiedertes Blattwerk, Marrubium vulgare runzliges, eiförmiges Laub mit angenehmem Duft — um nur einige Beispiele zu nennen. Wenn Melissa officinalis vereint wird mit Salvia officinalis 'Purpurascens' und Mentha x gen tilis 'Variegata', dann geben sich „Kräuter-Blattschönheiten" im Beet die Ehre.

Blaue Romantik Blau, die Farbe der Romantik, steht

für das Unbewußte, Mystische. Blau be-ruhigt, ist die Farbe des Himmels. „Was duftet doch der Flieder /So mild, so stark

und voll" (Wagner, Die Meistersinger von Nürnberg). Fliederblau (auch wenn es keine Staude ist), Lavendelblau, Veil-chenblau sind in einem blauen Beet un-entbehrlich — blau blühen auch: Brunnera macrophylla, Calamintha nepeta ssp. nepeta, Codonopsis clematidea, Geranium magnifi-cum, Hyssopus officinalis, Iris florentina und I. graminea, Nepeta sp., Phlox divari-cata 'Blue Dreams', Polemonium villosum var. humile (kräftiger Fruchtduft), Rosma-rinus Salvia azurea var. grandiflora (sein leuchtendes Azurblau macht diesen Sal-bei zu einem Muß), San tolina rosmarini-folia (das blaugrüne, rosmarinblättrige Heiligenkraut duftet besonders aroma-tisch). Schließlich gehören Ruta graveolens 'Jackman's Blue' mit ihrem blaugetönten Laub und Origanum tytthanthum (die rosa Blüten erheben sich aus blaugrünen Blät-tern) in ein blaues Duftbeet. Beachten Sie aber die Standortfrage.

Bodendecker „Die Wahrnehmung eines Duftes ist

Anfang eines Kennenlernens, das nie zu Ende geht." (Paul Valery)

Darauf mußte ich auch erst gestoßen werden: Pachysandra terminalis, die ich eigentlich nie im Garten haben wollte als so „abgenutzten" Bodendecker, erfreut bei genauem Schnuppern mit unauffäl-ligen, aber wohlriechenden Blüten im Frühjahr! Dagegen sind die kleine „Maiglöckchenwiese" und der „Wald-meisterteppich" schon zweimal mit um-gezogen. Ebenfalls eine gute Nase braucht man bei Lamiastrum galeobdolon, um den frischen Duft dieses geläufigen

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Bodendeckers wahrzunehmen. Auf die „Thymianhügel" werde ich noch zu sprechen kommen.

Bücher Speziell zum Thema Duftgarten gibt es folgende Werke Garland, Sarah: Der duftende Kräuter-garten, München 1993 Kamlah, Elli-Ruth: Duftpflanzen, Han-nover 1981 Lacey, Stephen: Der duftende Garten, DuMont Köln 1992 Perry, Frances: Ein Garten voller Düfte, München 1992 Plenzat, Frider: Duftende Pflanzen in Garten und Haus, Frankfurter Selbstver-lag 1987 Roth, Lutz: Duftpflanzen — Pflanzendüf-te, Ecomed Landsberg 1996 Seitz, Dr. Paul: Küchen- und Duftkräu-ter, Stuttgart o. Jg. Seitz, Dr. Paul: Duftpflanzen anbauen und verwenden, Stuttgart 1992 Stiglmayr, J.: Duftpflanzen, Ulmer Stutt-gart 1989 Wabner, Dietrich: Der duftende Garten, Rosenmuseum Steinfurt 1995 Anm. d. Red. Noch ein Buch zum Thema: Dittrich, Bernd: Duftpflanzen für Garten, Balkon und Terrasse, BLV München 1992. Die Liste kann sicher noch verlängert werden. Wer schreibt uns?

Dachbegrünung Eigentlich ist es viel zu schade, Duft-

pflanzen außer „Riechweite" bzw. („Küchen-) Reichweite" zu pflanzen! Doch der Begriff „Dachbegrünung" muß ja nicht „unerreichbare Höhe" bedeuten — auch ein Vogelhäuschen auf einem Podest eignet sich. Hierauf können Sie pflanzen: Chamaemelum nobile syn. Anthemis nobilis, Asarum (beim Zerreiben der ledrigen Blätter entweicht leicht kampfriger Duft),

Dianthus, Fragaria vesca (Naschen ohne Bücken!), Lysimachia nummularia (hier muß man sich sonst schon tief bücken, um den feinen Duft wahrzunehmen!), Mentha requienii, Origanum vulgare 'Com-pactum', Polypodium, Prunella, Saxifraga paniculata 'Minor' (wenige, aber honig-duftende Blüten), Sedum populifolium (be-schert verspäteten Apfelduft im August) oder niedrige Thymus-Sorten.

Duftbank Eine einfache Duftbank (die berühmte-

ste steht in Sissinghurst) ist aus Ziegeln oder Steinen schnell erbaut, im Innern läßt man Platz für zwei Drittel Kies, das ober-ste Drittel ist Erde, die mit Sand vermischt ist und bepflanzt wird. Damit die Bank im Sommer nicht von emsigen Bienen „be-setzt" ist, pflanzen Sie auf die Bank am be-sten die nichtblühende Kamille (Chamae-melum nobile 'Treneague')!

„Duftorchester" des Gartens Es gibt keinen Pflanzenanteil, der

nicht Duftlieferant sein kann: Blüten, Stengel, Blätter, Frucht und Wurzeln. Manche Pflanzen sind dabei Mehrfach-lieferanten, viele geben gar erst bei Berührung den Duft frei. Es gibt, nach Leitpflanzen benannt, den Flieder-, Jas-min- (auch bei Maiglöckchen), Lavendel-(auch bei Thymian), Mandel-, Minze-(auch bei Salbei und Weinraute), Nel-ken-, Vanille-, Veilchen- (auch bei Iris florentina) und Waldmeisterduft.

Fruchtigen Duft finden Sie u. a. bei: Chamaemelum nobile, Artemisia abrotanum, Fragaria, Mentha i.S., Salbei i.S., Zitronen-duft bei Aloysia triphylla, Art emisia abrota-num, Melissa officinalis, Mentha i.S., Oeno-thera, Verbena.

Honigduft bieten: Alyssum saxatile, Ci-micifuga ramosa, Cotula, Filipendula ulmaria, Galanthus, lberis und Saxi fraga paniculata.

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Duftrasen, -felder, -inseln, -wege Einige wenige Duftpflanzen eignen

sich zum gelegentlichen Begehen, man-che sind sogar trittfest. An erster Stelle ist hier die nichtblühende Kamille (Cha-maemelum nobile 'Treneague') zu nennen. Ebenfalls trittfest sind Cotula potentillina, C. squalida (ganz leichter, leider nur flüchtiger Honigduft) und Mentha pulegi-um ssp. repens, M. requienii. Die Sorten von Thymian: T. x citriodorus, T. herba-ba-rona, T. praecox var. pseudolanuginosus, T. pulegioides sowie T. serpyllum und T. thra-cicus (Lavendelthymian, der im Winter nach Kiefernadeln duftet) akzeptieren klaglos, daß man sie „mit Füßen tritt". Auch Viola odorata und Convallaria majalis vertragen gelegentliches Betreten.

Sind Sie auch manchmal „reif für die Insel"? Schaffen Sie sich eine Ecke im Garten, die durch Mauern oder Hecken geschützt ist, die den Wind abhalten, wo sich die Düfte nicht so schnell verflüchti-gen, oder legen Sie sich auf dem Rasen eine van Randsteinen begrenzte „Duft-insel" mit einem Liegestuhl darauf an. Beim Streicheln der Pflanzen, wobei auch noch der Tastsinn in Aktion tritt, ist aller Streß schnell vergessen!

Eiswürfel Gewöhnliche Getränke mit Blüten-

Eiswürfeln werden zu erlesenen Drinks erhoben: Kräuterblüten in den Eiswür-felbehälter geben, halb mit Wasser auf-füllen (statt Leitungswasser Mineralwa-ser nehmen, trübt nicht so ein), gefrieren lassen, dann den Rest auffüllen und wie-der gefrieren. Dazu eignen sich die Blü-ten von Lavandula, Mentha, Primula, Thymus und Viola.

(wird fortgesetzt)

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Mein Drache, oder: Theater im Kopf Ursula Förg

„Aber was soll man, zur Schande der Familie der Aronstabgewächse, von einem gewissen Arum denken? ... Sein phallischer Schaft ver-breitet um sich herum einen Geruch nach ver-dorbenem Fleisch, der ganze Wolken von Insek-ten betrügt und berauscht. Sie stürzen sich in die Trunkenheit, dann in die Erstarrung, man sieht sie entlang dem Schaft zusammengedrängt, in seiner Tüte zusammengepfercht, wie sie sich um alles streiten, was er anzubieten hat, den Tod einbegriffen, und wie sie schließlich entkräftet das Streiten vergessen. Ich möchte voller Grauen wissen ... Nein, ich möchte es lieber nicht wissen. Soll doch das kleine schwarze Geheimnis im Schoße der Blume-vorn-bösen-0e verborgen bleiben ..."

Colette, Flora und Pomona (1943)

Hier irrt Colette, die sonst die Natur so wunderbar genau beobachtet hat: Dracunculus vulgaris (wörtlich: „Der Ge-meine kleine Drache"), wie ihr „gewis-ses Arum" heute heißt (früher: Arum dracunculus), frißt die Fliegen nicht auf. Was er ihnen antut, ist nur eine „vor-übergehende Festnahme zur Bestäu-bung", eine Formulierung, die ich einem Essay von Altrud Liebs in der Sonntags-ausgabe der FAZ vom 30. 3. 97 über Ari-stolochien verdanke. Aber der Drache (offizieller deutscher Name: Drachen-wurz) kann durch seine Erscheinung tatsächlich, und zwar in allen Stadien seines Vegetationszyklus, im Betrachter den Eindruck auslösen, er sei eine „Blu-me vom bösen Ort", ein archaisches, ani-malisches Wesen.

Vielleicht sollte ich zur Vermeidung von Mißverständnissen erklären, daß ich den Pflanzen keine Gesinnungen, Gefüh-le, Absichten unterstelle, die denen der Menschen vergleichbar sind. Was die Pflanzen durch ihre Erscheinung sugge-rieren, das spielt sich in Auge, Kopf und Herz des Betrachters ab. Hat man das erst

einmal bei sich und bei anderen klarge-stellt, dann kann man vergnügt und dank-bar das Theater im eigenen Kopf und im Garten genießen, zu dem die Pflanzen Personal, Kostüme und Dekor stellen.

Ich lernte Dracunculus vulgaris aus der Literatur kennen. Angeboten wurde und wird er fast nur in den berüchtigten Ka-talogen mit den vielen knallig-bunten Bildchen. In Katalogen von seriösen Staudengärtnern fand ich ihn nur selten, und dann war er, wann immer ich ihn dort bestellte, nicht lieferbar.

Seit mindestens 15 Jahren habe ich es immer mal wieder mit der Drachenwurz probiert, jedesmal, wenn sie zu haben war, oder genauer: die Knolle, aus der sich die Pflanze entwickelt. Sie erfreute mich regelmäßig mit einem Blütenstand, der auf etwa 1 m Höhe aufging, und hielt ebenso regelmäßig nur einen Som-mer aus. Mein Fehler: Da sie aus dem Mittelmeerraum stammt, glaubte ich, sie liebte es automatisch dürr und sonnig, darum goß ich sie kaum. Dabei hätte ich mir von den fleischigen Stielen und dem sattgrünen, weichen Laub sagen lassen können, daß sie bis zur vollen Entwick-lung viel Wasser braucht, aber ich mußte das erst in einem Pflanzenführer über den Mittelmeerraum lesen. Vor etwa 5-6 Jahren waren die Knollen der Dra-chenwurz zum ersten und letzten Male in einem Alt-Frankfurter Samengeschäft zu haben, das Stück zu DM 6,85. Als ich im nächsten Jahr dort nach ihnen fragte, sagte man mir: „Die führen wir nicht mehr, letztes Jahr mußten wir fast alle wegwerfen." Schade!

Jedenfalls hatte ich noch einmal drei Knollen günstig erbeutet, die ich dieses

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Mal in den lichten Halbschatten pflanz-te. Und dort gedeiht der Drachen alte Brut, am besten das Exemplar, das vor dem rotlaubigen Perückenstrauch sitzt, wo am meisten Platz ist und das Licht nur leicht gefiltert wird. Von Jahr zu Jahr entfaltete es sich bei guter Versorgung im Frühjahr mit Wasser und Flüssigdün-ger besser, hat in den letzten zwei Jahren ca. 1,70 m Höhe erreicht und an den drei stärksten von seinen mindestens 7 Schäf-ten je einen Blütenstand hervorgebracht. Bei normaler Witterung schiebt sich Mit-te März der Austrieb in Form eines spit-zen Kegels hervor, dessen Oberfläche mit ihren rosa-bräunlichen Flecken auf einige Entfernung schuppig wirkt. Erst beim Anfassen merkt man, daß sie ganz glatt ist.

Nach kurzer Zeit kommt aus der Spitze des Kegels das erste Blatt hervor, das beim Entrollen zunächst Pfeilform zeigt, dann, voll entfaltet, einer Hand ähnelt, aber et-was anders als bei Ahorn, Storchschnabel-oder Hahnenfußgewächsen. Der Blattstiel teilt sich, beide Hälften spreizen sich fast waagerecht nach außen und krümmen sich wieder nach innen, bis sie fast im rechten Winkel zum Stiel einen Halbkreis bilden, an dem getrennt voneinander die Teilblätter sitzen. „Scheinbar fiedernervi-ge Monokotylenblätter finden sich nur bei den Araceen", steht im Schmeil-Fitschen zu unserem einheimischen Arum macula-tum. Bei der Drachenwurz tragen die Teil-blätter ein fiedriges Muster von hellen, etwa 1 cm langen Hecken, denn entlang den Nerven ist das Gewebe fast durchbro-chen. Und die äußersten Teilblätter ragen zackig nach oben. Keine freundliche Hand das, eher eine Tatze (im Kopf des Betrachters ...)

Etwa Mitte Mai schiebt sich seitlich vom Schaft aus der Achsel eines Blatt-stiels ein hellgrünes, gerolltes Blatt, so

scheint es, hervor, das anders aussieht als die anderen Blätter. Es entpuppt sich als der Ansatz des Blütenstandes. Minde-stens vierzehn Tage braucht er für die Entwicklung zu einem feisten, immer noch grünen Schlauch, der schließlich eine Länge von 30-50 cm und an der dick-sten Stelle einen Durchmesser bis zu 8 cm aufweist. Zunächst ragt er senkrecht em-por, im Zuge seines Wachstums senkt er sich meist nach unten, manchmal fast bis in die Waagerechte. Dann, kurz vor dem Aufplatzen, spreizt sich sein Rand ab, kräuselt sich und wird zu einem hochste-henden, dunkelroten Kamm auf dem grünen Rücken. (Schon mal einen Dino gesehen?)

Am nächsten Morgen ist die Riesenblü-te offen. Scheinbar freitragend schwebt da ein riesiges, fast dreieckiges Gebilde in Dunkelrot, die Spatha oder Scheide. Sie ist manchmal bräunlich, dann wieder eher violett getönt, spitzzipflig auslaufend, un-ten tütenartig leicht zusammengewickelt und eingezogen, und ganz unten über dem Stielansatz bildet sie einen Kessel, aus dem riesig lang der ebenfalls dunkel-rote, ja schwarzrote Kolben (auch: Keule) hervorragt. Er glänzt, während der Stoff der Spatha von stumpfer, gekreppter und ganz dicker Substanz ist. Das Ganze erin-nert an die Luken des Piratenschiffs, kurz bevor Errol Flynn „Feuer!" befiehlt, oder ... Bitte noch einmal oben bei Colette nach-lesen.

Und das stinkt! Stinkt intensiv nach faulem Fleisch, zehn Meter nicht gegen, aber mit dem warmen Frühsommerwind. Dracunculus hat sich, wie andere Aronstä-be, im Lauf der Evolution zwecks Bestäu-bung auf Attraktivität für den Geruchs-sinn der Schmeißfliegen verlegt. Damit schafft er sogar noch einen optisch-ästhe-tischen Reiz, den Kontrast zwischen der runzligen, braunroten Drachenhaut und

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dem grünblau schimmernden Stahlglanz der Fliegen.

Was denen nach der „Festnahme" passiert, zitiere ich nach dem Kosmos-Naturführer „Was blüht denn da?"

Der Blütenstand des Aronstabs ist eine Fliegen-kesselfalle. Durch Aasgeruch, der der Keule ent-strömt, werden Fliegen und andere Insekten an-gelockt. Von dem glatten Hüllblatt rutschen sie ins Innere des Kessels. Eine Reuse aus sperrigen Haaren behindert sie am Herauskriechen. Am Grunde der „Tüte" finden die Insekten nektar-haltiges Wasser. Wenn die Blüten bestäubt sind, welkt das Hüllblatt, und die Insekten können wieder ins Freie gelangen.

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Nicht schuldig, Euer Ehren! Für das prachtvolle Monster braucht

man natürlich die richtigen Nachbarn: Die Schöne(n) und das Ungeheuer. Auf dem Halbschattenbeet herrscht neben dem kühlen Braunrot des Perückenstrauches und natürlich außer vielerlei Grün vor al-lem Weiß: verschiedene Glockenblumen und Fingerhüte, weiter vorne im großen Topf ein Cistus, C. ladanifer mit den liebli-chen weißen Blüten mit braunen Schlund-flecken.

Auf dem Nachbarbeet, mehr in der Sonne, wächst ein Akanthus. Seine Blü-ten sind zur Blütezeit der Drachenwurz noch nicht ganz geöffnet, und die Ähre mit den Knospen wirkt dann wie ge-zähnt. In Gedanken nenne ich diesen Blütenstand nach einem anderen vor-weltlichen Raubtier den Säbelzahntiger.

Auf diesem Beet stehen nun aber an den sonnigsten Plätzen auch mehrere Iris: rosa, braunrot, grünlichweiß, grüngelb, dazu ein zartrosa Mohn. Leider öffnet sich der Drache erst mit den letzten Blüten der spätesten Irissorten. Darum war ich so glücklich, als endlich bei Schreiners eine „rote" Neuheit mit der Blütezeitangabe L(ate) auftauchte, 'Red Hawk'. Ich hatte diese Sorte mit sorgfältiger Kalkulation so in die Blickrichtung zum Drachen gesetzt, daß ich die beiden Blüten aus angemesse-ner Entfernung mit der nötigen Tiefen-schärfe zusammen aufs Bild kriegen konnte. Und dann passierte eine mittlere Katastrophe: Nach einer Gewitternacht lag mein ca. 1,70 m hoher Drache mit sei-nen drei Blütenansätzen platt auf dem Bo-den, obwohl ich ihn mit raffinierten und patentierten Stäben glaubte festgemacht zu haben. In bester Absicht hatte ich ihn zu gut mit Flüssigdünger gefüttert, so daß die Stäbe ihn nicht mehr trugen. Schaft und Stiele waren nirgends abgebrochen, sondern hatten sich gummiartig zäh ver-

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bogen und waren in wenigen Stunden Ta-geslicht schon wieder nach oben gewach-sen. Als ich die ganze Pflanze mühsam aufgerichtet und mit einem häßlichen Ge-stell von festen Stöcken fixiert hatte, bog sich der oberste Blütenstand, der sich ge-rade öffnen wollte, schon endgültig nach hinten zurück. Mein 'Red Hawk' hatte mittlerweile seine letzte Blüte entfaltet. Was tun? Ich schnitt entschlossen die oberste Blüte des Drachens mit dem ver-bogenen Stiel ab, befestigte sie mit Mühe in dem üppigen Akanthusbusch, der in einiger Entfernung hinter 'Red Hawk' steht, und knipste drauflos. Leider habe ich die Kombination Iris — Drachen nicht mit allseitiger Tiefenschärfe hingekriegt, denn dazu hätte ich mich direkt in einen noch blühenden Irishorst hineinkauern müssen. Aber das Bild zeigt doch, wie sensationell diese Nachbarschaft wirken kann. Hätte ich doch nur Raum genug, um andere auszuprobieren und jeweils auf ein Bild zu kriegen! Zu einer gelbgrü-nen Iris wünschte ich mir dann noch als dritten Partner die Aristolochia clematitis (Osterluzei), die mir in der Nase steckt, seit Lutz Specht sie in seinem Aufsatz „Hafendamm Lahnstein" in Heft 97/1 be-schrieben hat. Auch sie ist eine Kessel-fallenblume und wirkt mit ihrer tütenför-migen Hereinspaziert-Blüte und in ihrem bleichen Grüngelb so richtig schön bös-artig.

Wieder einmal rufe ich, wie ich es schon für andere Pflanzen getan habe, die Staudengärtner auf: Kann man nicht die Knolle oder vorgetriebene Pflanzen der Drachenwurz, Dracunculus vulgaris, in größerem Maße in das Sortiment aufneh-men? Wenn sie vor einigen Jahren in Frankfurt in einem seriösen Samenge-schäft für DM 6,85 zu haben war, kann sie eigentlich nicht so schwer zu vermehren sein. Und weil ich schon dabei bin: Wie

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wäre es außerdem mit der erwähnten Osterluzei? Herr Specht schrieb am Ende seines Aufsatzes: „Es gibt mittlerweile mehrere Staudengärtnereien in Deutsch-land, die sie anbieten", aber ich bin noch nicht fündig geworden. — Außerdem rate ich aber auch den Staudenfreunden, die sich den Drachen wünschen, fleißig bei seriösen Gärtnereien nachzuhaken. Mel-dungen über Bezugsquellen (evtl. fragen, ob wirklich lieferbar) werden wir gern veröffentlichen.

Etwas Unrühmliches zum Schluß: Der Drache, der mit seinen strotzenden Blüten fast widerlich prahlt, beendet sei-

nen Vegetationszyklus als Jammerlap-pen. Jeder Blütenstand hält nur einen Tag, und die ganze Pflanze sackt, kaum daß die letzte Blüte verwelkt ist, kläglich in sich zusammen. Noch ist nicht eine Woche vergangen, da sind Blätter und Schaft gelb und schleimig geworden, und wenige Wochen später hängen an den Stützringen nur noch trockene, gebleichte Reste. Was tut's? Ich kenne jetzt die Tricks, meinen Drachen für das nächste Jahr heraufzubeschwören, damit er mir wieder Jurassic Park oder große Oper vorspielt. Zum Beispiel Wagner:

„Riesenwurm winde sich ringelnd!"

Dielen gra Kübelpflanzen - Gewürz- u. Duftpflanzen - Hist. und Englische Rosen - Stauden und Sommerblumen - Katalog gegen DM 5,—.

97877 Wertheim • Obere Leberklinge 26 Telefon und Fax 0 93 42/60 38

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Gelbe Stachys (Betonica)— Name, Her-kunft, Bezugsquelle.

In mehreren Verzeichnissen, die mir zugänglich sind, finde ich keine Namen, deren Beschreibungen deckungsgleich mit den folgenden Eigenschaften sind:

Die winterharte, ausdauernde Pflanze wird 20-40 cm hoch. Die Blätter sind runz-lig, dunkelgrün und glänzend, auf der Unterseite hell und matt. Die Blüten sind 3-4 cm lang, hellgelb. Triebkanten, Blatt-rippen und Blattstiele sind etwas rötlich und behaart. Typisch die sehr schmalen, langen basalen Blätter, ca. 3 cm breit und 15-20 cm lang.

Wanted! Name of this yellow Stachys, if possible source of supply.

Antje Kurtz, Kroatengasse 20, D-97070 Würzburg. Tel./Fax 09 31/35 44 00.

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Gesucht wird ...

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Vielseitige Bodendecker — Gunderlunze und ihre edle Schwester Olaf Grabner

Glechoma und Meehania sind zwei nahe verwandte Gattungen der Lippen-blütler, die, jeweils auf ihre Art, Bedeu-tung für den Garten haben. Der Gunder-mann, Glechoma hederacea, ist eine alte germanische Zauber- und Heilpflanze mit vielen schönen Volksnamen wie Bundrebli, Grundrebe, Gondling, Gun-derlunze, Buldermann, Kummerradl, Heilreif, Donnerrebe. Schon die vielen Namen zeugen von seiner Bedeutung. Gundermann gehört zu den guten Pflan-zengeistern, die Verzaubern und Behe-xen unmöglich machen, gleichzeitig aber das Erkennen von Hexen ermöglichen. Medizinisch wurde Gundermann viel-fach genutzt, u. a. zur Förderung der Menstruation, als Stimulans, Tonikum, Diuretikum, gegen Nieren- und Blasen-steine, Gelbsucht, Fieber, Lungenleiden und als Wundheilmittel. Er gehörte zu den sieben Kräutern, aus denen Grün-donnerstagsgemüse bereitet wurde, und wurde in manchen Gegenden in Eierku-chen eingebacken. Man kann ihn auch zu Suppen und Gemüse verarbeiten, die Blätter geben einen guten Tee.

Je nach Auffassung gibt es acht bis zwölf verschiedene Arten in Eurasien. Leider ist nur der heimische Gunder-mann in Kultur, es wäre interessant, auch einmal andere Arten kennenzuler-nen. In Europa ist noch Glechoma hirsuta heimisch, in der Literatur fand ich auch einen Verweis auf eine Glechoma hinden-burgiana aus den Urwäldern von Bialo-wieca, die wertvoll sein soll, mir aber ganz unbekannt ist.

Der Gartenverbreitung des Gunder-manns steht im Wege, daß diese Staude

Meehania urticifolia 'Japanblau'

häufig wild, in Auwäldern, feuchten Laubwäldern und Wiesen zu finden ist. Doch sie ist auch eine hübsche Garten-pflanze, die als Bodendecker einige Be-deutung hat. Auffälliger als die normale blaublühende Form ist Glechoma hederacea 'Rosea', mit leuchtend hellrosa Blüten. Es gibt auch eine weißbunte Form, die durchaus ihre Berechtigung an feuchten, schattigen Plätzen hat. Alle lieben etwas stickstoffhaltige, nicht zu trockene Böden und können sowohl in der Sonne als auch im Schatten als kräftige Bodendecker mit schönem dunkel- und wintergrünem, ge-kerbtem Laub verwendet werden, wobei man darauf achten sollte, daß die Ausläu-fer nicht wertvollere kleine Pflanzen überwuchern. Der Gundermann ist auch ein guter Bodendecker unter gelblaubi-gen Funkien.

Gewissermaßen die edlen Verwand-ten des Gundermanns sind die Arten der

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Gattung Meehania, die in ca. sieben Spe-zies in Asien und Nordamerika verbrei-tet sind. Hauptverbreitungsgebiet ist China, in dem allein vier Arten ende-misch sind. Am bekanntesten ist Meeha-nia urticifolia. Wie bei den Lippenblütlern häufig, hat sie schon viele Namen ge-habt, Cedronella urticifolia, Dracocephalum urticifolium, Glechoma urticifolia. Diese Staude ist im Gegensatz zu manchen an-deren Arten der Gattung enorm winter-hart, mindestens bis —25 °C, jedoch leiden die Blüten leider sehr unter Spät-frösten. Sie ist in der Mandschurei, Japan und Korea weit verbreitet. Sie gedeiht dort in Wäldern in schattigen und sehr schattigen Lagen und steigt bis 1500 m hoch. Es ist ein ausgesprochen attrak-tiver Bodendecker mit bis zu 5 cm lan-gen, auffällig gefärbten Blüten, die im April/Mai zahlreich an einseitswendi-gen Ähren erscheinen. (Vgl. Foto.) Zwei unterschiedliche Klone sind in Kultur, am verbreitetsten ist eine rosalila Form, seltener eine deutlich blaue Form, die von Peine als 'Japanblau' vertrieben wird. Auf Abbildungen von chine-sischen und koreanischen Naturstandor-ten ist meist die blaue Form zu sehen, die wohl dem eigentlichen Arttypus ent-spricht. Die rosalila, in England weitver-breitete Form wird in Korea als Meehania urticifolia f. rubra bezeichnet.

Meehania urticifolia wird in der korea-nischen Volksmedizin gegen Darmbe-schwerden genutzt, junge Blätter wer-den auch als Salat gegessen. Die Blüte duftet süß und ist sehr honigreich. Dar-auf deutet auch der koreanische Volks-name hin, leider fand ich keine passende Übersetzung, sie heißt dort aber, sehr frei übersetzt, „Honigblume".

Meehania treibt sehr früh, schon im Fe-bruar hat sie frischgrüne neue Blätter, die

wenig frostempfindlich sind. In milden Wintern bleibt sie halbwintergrün. Diese ansehnliche Staude ist enorm vielseitig zu verwenden, sie wächst fast überall, zieht einen halbschattigen, nicht zu trockenen Standort aber vor. Doch auch lange Trockenperioden übersteht sie klaglos, wird dann nur nicht so üppig. Wenn man jedes Jahr die Blüte genießen will, sollte man sie etwas spätfrost-geschützt pflanzen. Es ist eine schöne Kombinationspflanze zu Funlden, hohen Astilben, Geranium nodosum, Doronicum pardialanches, Aceriphyllum rossii, kräftige-ren Elfenblumen, Farnen und Anemo-nen. Auch zu im April/Mai blühenden Blütensträuchern paßt sie hervorragend.

Durch ihre langen, an den Nodien leicht bewurzelnden Ausläufer bildet sie mit bis zu 10 cm langen Nesselblättern eine lockere, wenig verdrängende Bo-dendecke, aus der sich die 30 cm hohen aufrechten Blütenstände erheben. Leider schätzen auch Schnecken diese reizende Staude; sie wird aber zumindest in mei-ner Gärtnerei nicht so stark befallen, wie oft in der Literatur angegeben, leckere Glockenblumen, Adenophora und Codo-nopsis werden allemal bevorzugt.

Andere Arten sind leider nur selten in Kultur. Mir bekannt ist noch Meehania fargesii aus China, die keine Ausläufer macht und, zumindest nach Auskunft von E. Strangeman, selbst in England nicht ganz winterhart ist. Auch bei mir ist sie leider wieder schnell verschwun-den. Andere Arten wie Meehania cordata aus Amerika und Meehania montis-koyae habe ich noch nicht kultiviert.

Beide Gattungen, Meehania und Gle-choma, werden noch nicht so in der Wild-nisgartenkunst verwendet, wie es ihrer Bedeutung als leicht gedeihende, lang-lebige und attraktive Stauden gebührt.

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Dunkelrot, Rosa und Silbergrau Meinhard Dunger

Bei der Lektüre von Frau Förgs Auf-satz „Gute Nachbarn, gelungene Kombi-nationen: Rosa Glocken und mehr" im Staudengarten 3/1998 wurde ich ganz nebenbei daran erinnert, daß die ver-schiedenen kleinblumigen Hybriden von Clematis viticella im eigenen Garten immer noch nicht zufriedenstellend blühen wollen. Nun erhielt ich kürzlich den freundlichen Rat, daß alle Clematis große Fresser und Säufer seien (so die schon klassische Formulierung von Wal-ter Hörsch) und auf wöchentliche Flüs-sigdüngung vom Frühjahr bis zum Som-mer optimal reagieren würden. Auch sollte man beim jährlichen Rückschnitt nicht allzu zaghaft sein. Ich werde die-sen Rat beherzigen.

Zum anderen erweckte Frau Förgs Schilderung über Farbkombinationen von Dunkelrot, mattem Rosa und Silber-grau bei mir Erinnerungen an den Be-such des Gartens von Bosvigo House in Truro /Cornwall, in dem dieses unge-wöhnliche Farbthema, natürlich mit an-deren Pflanzenarten, in einem Gartenteil ganz ausgeprägt behandelt wird.

Bei den Gärten in Cornwall denkt man meist an die berühmten weitläufi-gen Anlagen, wie beispielsweise Glen-durgan, Trebah Gardens usw., in denen Rhododendren, Kamelien und Bambus durch das mildfeuchte Klima zu dschun-gelartigen Dickichten zusammenge-wachsen sind. Die Hauptbesuchszeit dieser Gartenanlagen liegt im zeitigen Frühjahr, wenn die Magnolien, Kameli-en und Rhododendren in Blüte sind.

Nun waren wir, d. h. meine Frau und ich, vor ein paar Jahren in einem unge-wöhnlich sonnigen und warmen Sep-

tember in Cornwall unterwegs. Trebah Gardens hatten wir besucht, wo es auch außerhalb der Frühjahrsblüte noch ge-nug zu sehen gibt. Ich denke da ganz besonders an die mächtigen, alten Baumfarne (Dicksonia antarctica). Im mit-geführten Plant Finder fanden wir den Hinweis auf eine Gärtnerei mit Namen Bosvigo House, in der es seltene und un-gewöhnliche Stauden zu kaufen gibt. Da Truro auf dem Wege lag, sind wir neu-gierig zu dieser Gärtnerei gefahren. Wohl kaum ein Gartenliebhaber kann dem Wunsch widerstehen, etwas aus dem Urlaub für seinen Garten mitzu-bringen.

Bosvigo House war nicht ganz ein-fach zu finden. Wir waren sehr verblüfft, als dann die Staudengärtnerei sich als ein ehrwürdiges Herrenhaus mit einer beeindruckenden kiesbedeckten Auf-fahrt herausstellte. Um das aus dem 18. Jahrhundert stammende Herrenhaus gruppieren sich verschiedene Garten-räume mit unterschiedlichen Farbthe-men. Außerdem befindet sich neben dem Haus ein herrlich altmodischer Wintergarten und eine kleine Gärtnerei. Wie uns der Gärtner mitteilte, waren die Besitzer von Bosvigo House verreist, und der Verkauf ruhte vorübergehend.

Ein Rundgang durch den Garten war jedoch möglich. Bei der Besichtigung der verschiedenen Gartenteile ließen wir uns durch die Fülle der Stauden und Gehöl-ze und ihre farblich sehr gekonnt abge-stimmten Gruppierungen in den einzel-nen „Gartenzimmern" begeistern. Daß wir eigentlich zum Pflanzenkauf gekom-men waren, hatten wir schnell verges-sen.

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In dem Gartenteil mit dem Thema: Dunkelrot, Rosa und Silbergrau waren folgende Stauden und Gehölze zu sehen:

In Silbergrau Arten von Artemisia, Wollziest, Santolina, Pfingstnelken, Blaustrahlhafer, weißblühende Lychnis coronaria und Anaphalis. Als Kontrast dazu in dunklem Rot kugelförmige Zwergblutberberitzen (Berberis thunber-gii 'Atropurpurea Nana'), roter Wegerich (Plantago major 'Rubrifolia'), rotblättrige Melde (Atriplex hortensis var. rubra) und schwarzblättriger Schlangenbart (Ophio-pogon planiscapus 'Nigrescens'). Zur Ab-milderung des doch heftigen Kontrastes Dunkelrot zu Silbergrau waren rosa-blühende Storchschnäbel und verschie-dene Sorten der Japananemonen in hel-lem und dunklem Rosa in die Pflanzung eingestreut worden. Der Hintergrund

wurde gebildet durch Eiben und Wild-rosensträucher. Diese Aufzählung ist nicht ganz vollständig. Einmalblühende alte Rosensorten hatten sicherlich im Juni ihre Farbakzente gesetzt.

Zufällig entdeckten wir in dem „Gar-tenbuch der Farben" von Andrew Law-son den vorstehend beschriebenen Gar-tenteil wieder. Bei genauer Betrachtung des Fotos sowie des am Schluß des Bu-ches aufgeführten Pflanzplanes stellten wir fest, daß seit unserem Besuch einiges abgeändert worden ist. Nun ja, ein Gar-ten kann kein Museum sein. Wie überall fügt man Neues hinzu oder verzichtet auf Pflanzen, die sich nicht bewährt ha-ben. In dem „Gartenbuch der Farben" ist übrigens ein weiterer Gartenbereich von Bosvigo House, das sogenannte „Hot Border" mit den warmen Farben des Sonnenuntergangs, abgebildet. Aber das ist wieder ein anderes Farbthema.

Anschrift und Besuchszeiten (1998): Bosvigo House, Bosvigo Lane, Truro / Cornwall 1. März-30. Sept.: Mittwoch bis Samstag von 11-18 Uhr Der Garten befindet sich in den west-lichen Randbezirken der Stadt Truro.

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Schon wieder Chrysanthemen! Walter Erhardt

Seit LinnA 1753 sein „Species Plan-tarum" schrieb, haben sich viele der damals und auch eine Menge der später veröffentlichten Pflanzennamen ge-ändert. Wie ich schon im letzten Heft des „Staudengarten" ausführte, ist die Botanik eben keine starre Wissenschaft, sondern paßt sich neuen Erkenntnissen immer wieder an. Daß sie jedoch so schnellebig ist, daß ich meine Aussagen von einem Heft zum andern korrigieren muß, hätte ich nicht gedacht. Um noch einmal zu erinnern, im Heft 1/99 schrieb ich, daß es bei Dendranthema für die Gärtnerchrysanthemen bleibt, solange keine andere Bezeichnung für die beiden Wucherblumen gefunden ist.

Der Vorschlag von Trehane zu Rück-benennung liegt ja nun schon 2 Jahre zurück, und im letztjährigen ,Plant Fin-der' war meines Erachtens ein ziem-liches Kuddelmuddel, denn da war ge-nau das passiert, was ich erläutert hatte: nämlich daß zwei Gattungen zusam-mengeworfen wurden, die nicht viel miteinander zu tun haben. Dennoch kommt das Thema beim nächsten Inter-nationalen Botanischen Kongreß 1999 in den USA auf den Tisch, wobei folgende Lösung ins Auge gefaßt wird:

Die Gattung Dendranthema wird zu-rückbenannt in Chrysanthemum, die Typusart wird geändert in C. indicum.

Chrysanthemum coronarium und C. sege-tum werden der neuen Gattung Glebionis zugeteilt werden, sie sind dann die einzi-gen beiden Arten dieses Genus. Chrysan-themum carinatum war schon in der letz-ten Ausgabe des ,Zander' nicht ganz kor-rekt benannt worden, der richtige Name ist Ismelia carinata. Die Ähnlichkeit zu Chrysanthemum ist aber deutlich sichtbar, denn Ismelia (1 Spezies) gehört ebenso wie Argyranthemum (24 Spezies), Chrys-anthemum bzw. Glebionis (2 Spezies) und Heteranthemis (1 Spezies) zur Subtribus Chrysantheminae der Tribus Anthemidae.

Solange keine endgültige Entschei-dung des Internationalen Botanischen Kongresses vorliegt, bleibt alles in der Schwebe. Langsam beginne ich aber zu verstehen, warum die Gärtner selten gut auf die Botaniker zu sprechen sind. Viel-leicht versteht auch jemand, wie ich mich manchmal fühlen muß, denn die nomenklatorischen Entscheidungen, die ich für ,PPP-Index' und für den ,Zander' treffen muß, fallen mir nicht immer leicht. Und einer wird immer auf mich sauer sein, entweder der Gärtner oder der Botaniker. Das einzig Positive an den „internationalen" Kongressen ist, daß die dortigen Ergebnisse wenigstens auch international verbindlich sein sollten, im Gegensatz zu den Florenwerken, die es für fast jedes Land der Erde gibt.

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Zwei ganz gewöhnliche Tage im März

Tatsachenbericht von einem Staudenfreund

Hans Eberhard Fischer

Die Sonne, die durch das Südostfen-ster das Wohnzimmer beleuchtet, ver-kündet einen schönen Tag. Die Morgen-strahlen treffen die Bromelien und ein wunderschönes, mit Blüten übersätes Cymbidium. Seine gelben, mit rötlichen Mustern und Punkten versehenen Blü-ten erfreuen nun schon seit mehreren Wochen den Betrachter.

Aber welcher Gartenfreund konzen-triert zu dieser Jahreszeit seine Aufmerk-samkeit nicht vornehmlich auf die sprießenden Frühjahrsblumen, welche die milde Frühlingsluft aus dem Boden getrieben hat? Die Sonne spendet heute soviel Wärme, daß sich die Blüten der Krokusse geöffnet haben. Diesen An-blick kann man sich nicht entgehen las-sen. Und so begebe ich mich ins Freie. Eine kühle Luft umgibt mich; es hat Nachtfrost gegeben, und auf der Wasser-oberfläche in der Wassertonne glitzert eine Eisschicht. Die Krokuswiese ist mit gelben und weißen Blüten übersät. Dazu gesellen sich blaue und violette Zwiebel-iris sowie Schneeglöckchen. Auch das Blau der kleinen Scilla-Sterne mischt sich bereits dazwischen.

Die Blüten des Winterlings haben ihren gelben Glanz allerdings längst ver-loren. Sie waren ein wenig vom Pech verfolgt. Bereits während der milden Pe-riode im Januar hatten sie sich aus dem Boden gewagt. Dann stellte sich für mehrere Wochen die Kälte ein. Sie harr-ten, teilweise unter Schnee verborgen, mehrere Wochen geduldig aus. Als es besser wurde, wirkten sie bereits ein we-nig traurig. Und da die warme Sonne

immer noch nicht scheinen wollte, fan-den sie heuer eigentlich nie so richtig Ge-legenheit, sich in voller Pracht zu öffnen. Aber das nächste Frühjahr kommt be-stimmt. Vielleicht klappt es dann besser.

Inzwischen hat sich die Post einge-stellt. Sie bringt die „Gartenzeitung" mit vielen wunderschönen Bildern über Frühjahrsblüher, besonders Hyazinthen. Auch Magnolien werden vorgestellt. Ich hatte bisher keine Ahnung, wie viele Sor-ten es davon schon gibt. Leider muß ich mich auch in Zukunft mit dem Anblick der Bilder begnügen; der Garten ist viel zu klein für entsprechende Wünsche. Für die Hyazinthen ist die Zeit noch nicht heran. Aber bis vor wenigen Tagen hat der Duft eines gekauften Exemplars das Wohnzimmer erfüllt.

Das Telefon klingelt und übermittelt mir eine frohe Nachricht. In der Magde-burger Volksstimme ist eine Rezension über mein Buch erschienen, das vor-nehmlich mit „modernen Märchen" auf-wartet. Wenn ich nur bald wüßte, was der freundliche Rezensent geschrieben hat! Geduld, Geduld, gebiete ich mei-nem neugierigen Ego, die Welt geht nicht unter, wenn du es erst in vier Tagen erfährst. Es passieren tagtäglich viel wichtigere Dinge auf dem Erdenrund! Daß ausgerechnet am gleichen Tag noch etwas Wichtiges passieren sollte, ahne ich nicht.

Für den Nachmittag sind wir zum Musizieren in der Nachbarschaft einge-laden. Ich packe eine meiner Geigen ein. Meine Frau pflückt einige blaue Blüten der Zwiebeliris. Irgend etwas Blühendes

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müsse man ja wohl mitnehmen, meint sie. Ich äußere Bedenken, daß ausgerech-net diese Blüten das richtige Geschenk seien. Du hast immer etwas zu meckern, mag meine Frau gedacht haben; gesagt hat sie nichts. Wir spielen Stücke von Händel, Corelli und Johann Hermann Schein. Das Musikstück von Schein be-eindruckt uns tief. Wann lebte dieser Komponist eigentlich? Er war ein Zeit-genosse von Heinrich Schütz und starb mitten im Dreißigjährigen Krieg. Was mögen seine letzten Gedanken über die-se Welt gewesen sein? Was mögen zu seiner Zeit für Blumen im Garten ge-blüht haben? Wahrscheinlich hat man nur Rüben angebaut, um in dieser schweren Zeit überleben zu können.

Ich bin noch gar nicht wieder ganz zu Hause, da stelle ich den Fernseher an. Es ist zufällig genau 18 Uhr. Das ZDF möchte gerade Nachrichten bringen. Nanu, denke ich, es ist ja bereits eine hal-be Minute über 18 Uhr. Da muß etwas Besonderes passiert sein! Es ist etwas Be-sonderes passiert; Oskar Lafontaine ist zurückgetreten.

Der nächste Morgen zeigt sich noch strahlender als der vom Tage zuvor. Aber es ist draußen noch kälter. Die Dächer und Rasenflächen sind mit Reif überzogen. Es weht ein kühler Wind. Ich muß einen Brief zum Poststand bringen, ziehe aber die Handschuhe an, so kalt empfinde ich es. In der Verkaufsstelle, in der sich neuerdings die Post niedergelas-sen hat, locken bunte Primeln. Sollte ich einige kaufen? Ich unterdrücke erfolg-reich meinen Kauftrieb; sie bleiben im Laden stehen.

Die Post beschert mir eine Überra-schung. Ein Päckchen mit einer besonde-ren Corydalis und einigen hoffnungsvol-len Leberblümchen in unterschiedlichen Farbtönen ist aus Potsdam eingetroffen.

Sie müssen möglichst schnell in die Erde. Aber obgleich der Reif sich inzwischen verflüchtigt hat, ist der Boden hier und da noch leicht überfroren — kein ideales Pflanzwetter. Ich beschließe, im Garten eine Ecke für die Neuankömmlinge vor-zubereiten. Nachdem ich den Boden gelockert habe, wird vom Komposthau-fen noch neues Substrat geholt und ein-gearbeitet. Morgen kommen die Leber-blümchen in die Erde.

Unsere Frühlingsblumenwiese er-strahlt heute in voller Pracht. Die spät-blühenden violetten Krokusbestände ha-ben sich inzwischen auch hinzugesellt. Die kleinen frühblühenden botanischen Krokusse wirkten dagegen hier und da schon recht erschöpft; für dieses Jahr ha-ben sie wohl genug geblüht. Eine beson-ders starke Wirkung entfalten die gold-gelben Krokushorste im Zusammenspiel mit den danebenstehenden blauen Tuffs der Zwiebeliris aus der Reticulata-Ver-wandtschaft. Bienen und andere Insek-ten lassen sich indes nicht blicken; es ist wohl noch zu kalt.

Was gibt es an diesem Tag Neues? Der Nachrichtendienst verbreitet die Mel-dung, daß der Humanist und Geigenvir-tuose Yehudi Menuhin in Berlin gestor-ben ist. Ein großer Verlust für alle musikliebenden Menschen, aber nicht nur für sie! Roman Herzog, unser Bun-despräsident, bemerkt dazu: „Mit sei-nem Tod ist die Welt ärmer geworden." Gegen Abend spielt man im Radio für ihn das Requiem von Mozart. Als ich Menuhin allerdings vor vielen Jahren auf die von unserem inzwischen verstor-benen Berliner Staudenfreund Sandor Deutsch komponierte wunderschöne So-natine für Violine und Klavier aufmerk-sam machen wollte, bekam ich keine An-wort. Vielleicht hatte er meinen Brief gar nicht erhalten.

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Eine weitere Nachricht des Tages: Po-len, Tschechien und Ungarn sind der Nato beigetreten.

Am Abend bringt der Fernsehsender Nord 3 eine Sendung über schöne und bemerkenswerte Privatgärten in Nord-deutschland. Man staunt immer wieder, wie viele Menschen gestalterische Fähig-keiten entwickeln.

Mein Cymbidium nimmt all dieses Treiben um sich herum gelassen hin. Manche Menschen sprechen mit ihren Pflanzen und meinen, daß sie das Zuge-raunte auch verstehen. Ich als Naturwis-senschaftler habe zu wenig Phantasie, um daran zu glauben. Sie besitzen ja kei-ne Sinnesorgane und kein Gehirn, mit-hin auch kein Bewußtsein. Ein besonde-

res Geheimnis tragen indes die Pflanzen gewiß in sich. Was veranlaßt viele Billio-nen von Atomen und Molekülen, sich in der Pflanze zu einem „höheren Zweck" zu vereinen? Welche Kräfte bringen die Pflanzenarten dazu, sich über Jahrmillio-nen hinweg immer wieder durch Samen zu reproduzieren, obwohl sie doch gar nichts von ihrer Existenz wissen? Sicher-lich sind das die Gedanken eines „Un-wissenden", jedoch welcher Mensch weiß schon viel mehr über die Welt, über die Pflanzen, über die Tiere und über sich selbst? Konzentrieren wir uns lieber auf die Arbeit des nächsten Tages. Bei mir müssen unbedingt die Leber-blümchen in die Erde. Morgen soll es wieder wärmer sein.

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Schwarz ist Schwarz Sylvain Ruaud (Übers. U. Förg)

Schwarze Blumen sind mythische Blumen. Zu allen Zeiten haben Men-schen versucht, Blumen in dieser Farbe, die das Geheimnis, die Unendlichkeit, den Tod heraufbeschwört, zu finden und später auch zu züchten.

Man kennt die komplizierten Versuche, die berühmte „Schwarze Tulpe" zu züch-ten. Die Iriszüchter konnten dieser düste-ren Lockung nicht widerstehen, aber sie hatten ein besonders großes Handicap zu überwinden. Die schwarze Farbe erhält man nämlich durch die Mischung zu glei-chen Teilen von Gelb, Rot und Blau. Wenn sich diese drei Ausgangsfarben in den Pig-menten einer Gattung finden, dann kann man hoffen, wenn es die Natur nicht schon selbst besorgt hat, durch Kreuzung vollkommen schwarze Blüten zu erhalten. Wenn aber die Gattung genetisch nicht diese drei Ausgangsfarben besitzt, dann kann man das absolute Schwarz nur annäherungsweise erreichen. Das ist der Fall bei den Iris, bei denen das Rot nicht existiert. Man muß darum Tricks anwen-den, um ein „Schwarz" zu erzielen, das dem absoluten Schwarz möglichst ähnlich ist. Was die Irisfans „Schwarz" nennen, ist nur eine Annäherung, die aus einer der bei der Gattung Iris vorhandenen Aus-gangsfarben hervorging, das heißt, aus dem Blau, dem Gelb und, wenn man so will, dem Magenta.

Wenn man vom Gelb ausgeht, kann man Braune erhalten, die bei immer stär-kerer Sättigung ein Schwarz vorspie-geln, so wie man einen starken Kaffee schwarz nennen kann, der in der Durch-sicht nur dunkelbraun ist. Dieser Weg wurde am seltensten begangen, weil er sicher der schwierigste ist.

Vom Blau ausgehend, gelangt man ohne Mühe zum Indigo oder zum Violett und kann von da aus relativ leicht zum Schwarz kommen.

Eine Überraschung bedeutet es, daß man vom Magenta aus zum Schwarz ge-langen kann. Über Granatrot und Pur-pur läßt sich tatsächlich eine sehr dun-kle, fast schwarze Tönung erreichen.

Das sind die drei von den Züchtern eingeschlagenen Wege. Sie haben diese Annäherung in den dreißiger Jahren be-gonnen, und man kann sagen, daß sie heute ihrem Ziel sehr nahe sind. Aber wie sahen die Anfänge aus? Wie ging es weiter? Wo stehen wir heute? Das wer-den wir jetzt sehen. Ziel: Tiefes Schwarz Die ersten Versuche wurden von drei Züchtern oder sehr bekannten amerikani-schen Züchterfamilien unternommen: den Brüdern Sass in Nebraska, Paul Cook in Indiana und den Schreiners in Oregon. Ein vierter im Bunde, Nicholls, hat dabei auch eine Rolle gespielt. Jeder ging seinen eigenen Weg. Die Brüder Sass haben aus ihrem Programm von blauen oder violet-ten Iris dunkle Sorten ausgesucht und sie gekreuzt. So wählten sie 1934 'The Black Douglas' zur Einführung aus. Paul Cook dagegen benutzte für seine eigene Suche nach der schwarzen Iris eine von I. aphyl-la stammende Varietät und erhielt 1938 die berühmte 'Sable', die zu ihrer Zeit als die schwarze Iris par excellence galt. Die-ser Ehrentitel wurde dann auf einen ihrer Abkömmlinge übertragen, 'Sable Night' (50), die 1955 die Dykes Medal bekam. — Nicholls benutzte 'The Black Douglas' und zwei alte französische Sorten, 'Sou-venir de Mme Gaudichau' und 'Alcazar',

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eine violette Neglecta von 1910, um eine Zuchtlinie von dunklen Iris zu starten. Diese führte zu 'Storm King' (40). Aus „Le Monde des Iris", der unerschöpflichen In-formationsquelle, erfahren wir, daß 1938, im Erscheinungsjahr der 'Sable', die Schreiners 'Ethiopian Queen' eingeführt haben, einen Abkömmling von 'The Black Douglas' und einem dunkelrotbraunen Sämling. Diese „Königin von Äthiopien" wurde mit einem anderen Abkömmling von I. aphylla gekreuzt und brachte 'Black Forest' (45) hervor, die man als die Urah-ne der heutigen violetten und schwarzen Iris ansehen kann. Sie weist ein so tiefes Schwarz auf, wie es noch nie zuvor er-reicht worden war. Das verdankt sie den Genen von I. aphylla, die die Fähigkeit ha-ben, die Farben zu intensivieren, aller-dings auch daran schuld sind, daß sehr viele moderne Hybriden zum Ende des Sommers fast ihr ganzes Laub verlieren. Die Abkömmlinge von 'Black Forest' So gingen also die Züchter auf ihrer Suche nach schwarzen Iris von der 'Black Forest' aus. Viele von ihnen beteiligten sich daran und erreichten nach und nach ein fast vollkommenes Schwarz. Ich nen-ne z. B. Gordon Plough mit 'Swahili' und 'Study in Black', die sich beide dem Schwarz über Granatrot nähern und als Schwarzrote bezeichnet wurden, dann 'Black Market' und 'Interpol', 'Raven's Root' (65, 68, 2 x 73, 81); Walt Luihn mit 'Dusky Dancer' (67), die ihrerseits von 'Black Swan' (60) stammt, dem Beitrag eines anderen großen Wegbereiters, Or-ville Fay, zur Sache der schwarzen Iris; Ben Hager mit 'Basic Black' (71); Jim Gib-son mit 'Opening Night' (70). Und ver-gessen wir nicht die Schreiners, ohne die nichts geht, mit 'Licorice Stick', 'By Night', 'Superstition', 'Swazi Princess' oder 'Black Dragon' (61, 76,77, 78, 82)...

Seit den frühen Achtzigern haben die

Iris, die man schwarz nennt, in der Farb-sättigung und der samtigen Textur fast die Vollkommenheit erreicht. Die Schrei-ners stellten nacheinander 'Back in Black' und 'Midnight Express' (86, 88) vor; Ha-rold Stahly führte 'Black Hag' (84) ein, Walt Luihn 'Black Out' (88) und Sterling Innerst 'Before The Storm' (89), die 1996 die Dykes Medal bekam. Außerdem kann man noch 'Black As Night' (Meek 92) nennen, eine Granatrote.

In Frankreich arbeitete nur Anfosso auf diesem Gebiet und brachte 'Calamite, 'Bar de Nuit' und 'Draco' (82, 87, 88) her-vor. Die britischen Züchter dagegen ha-ben sich ebenso wie die Australier nicht intensiv mit dieser Farbrichtung befaßt.

In den Neunzigern treibt vor allem die Familie Schreiner die Züchtung schwar-zer Iris voran. Jeder oder fast jeder neue Katalog stellt eine neue Schwarze oder Dunkelviolette vor: 'Night Ruler', 'Mid-night Dancer', 'Hello Darkness', 'Black Tie Affair', 'Paint lt Black', 'Old Black Ma-gic' (90, 91, 92, 93, 94, 96). In Europa führt die Familie Anfosso zwei Abkömmlinge von 'Bar de Nuit' ein, 'Nuit de Chine' und 'Nuit Fauve' (93, 94). Aber kann man von einem wirklichen Fortschritt sprechen? Man hat den Eindruck, daß im Moment die Züchtung auf der Stelle tritt, wenig-stens in Hinblick auf die Vertiefung der Farbe. Die Ausnahme von dieser Feststel-lung kommt aus Deutschland mit den Züchtungen von Manfred Beer: 'Blacky' und vor allem 'Mandy G.' (beide 92). Einige herausragende Sorten Die folgenden Sorten erscheinen mir für den Stand der modernen Züchtung wirklich repräsentativ: Bar de Nuit (Anfosso 87) Das eher künstlerische als realistische Foto auf dem Titelblatt des Katalogs von Anfosso im Einführungsjahr hat viel-leicht bei den Kunden, die die Sorte un-

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besehen kauften, Enttäuschung hervor-gerufen. Trotzdem ist 'Bar de Nuit' eine „sehr schwarze" Iris von ausgezeichne-ter Qualität. Die Blüte, von sehr dunk-lem Violett mit dunkelblauem Bart, ist gut proportioniert, elegant und samtig. Außerdem wächst sie gut, was nicht bei allen Schwarzen der Fall ist. Before The Storm (Innerst 89) Diese Iris hat nicht umsonst die Dykes Meda11995 erhalten. Ihr Schwarz ist be-sonders tief, der Bart ebenfalls schwarz mit bronzenen Spitzen. Ihre Form ist ele-gant, aber trotzdem ein wenig steif. Sie wächst mäßig, entwickelt sich aber ohne Schwierigkeit. Eines ist sicher: Im Garten macht sie Effekt! Black Out (Luihn 86) Für mich ist das augenblicklich die Schwärzeste der Schwarzen. Die Hänge-blätter sind noch ein wenig dunkler als der Dom, und der Bart ist blauschwarz. Die Blüten sind groß, schön gewellt, aber manchmal zu wenig an der Zahl. Sie duften leicht, eine Ausnahme bei den Schwarzen. In Hinsicht auf Vitalität und Zuwachs ist Verbesserung denkbar. Hello Darkness (Schreiner 92) Die Farbe ist ein sehr dunkles Schwarz-violett mit schwarzem Bart. Die Blüte ist nur leicht gewellt, aber perfekt proportio-niert. Das Besondere an ihr ist aber, daß sie schnell und gut wächst und die Launen der Witterung gut erträgt, obwohl sie ziemlich früh blüht. Mandy G. (Beer 92) Unter den Schwarzen, die vom Purpur herkommen, ist dies sicher eine der besten Sorten. Ihr tiefes Schwarz enthüllt sich nur im Gegenlicht als Purpur. Der gelbe Bart verleiht ihr besondere Eigenart. Wie viele dunkle Iris blüht sie spät. Sie vermehrt sich schnell und problemlos. In ihrer Art schwerlich zu verbessern.

Witches' Sabbath (Maryott 86) Der Vorteil dieser Sorte liegt zum Teil in ihrer frühen, aber auch langen Blütezeit, denn sie hat viele Knospen. Dies ist eine sehr dunkle Violettschwarze mit senffar-benem Bart. Allerdings hat sie einige Fehler, vor allem den, daß die Domblät-ter eine Tendenz haben, sich zu öffnen. Trotzdem kann man sich darauf verlas-sen, daß sie im Garten einen Blickpunkt bildet. Blick in die Zukunft Auf welche Fortschritte kann man noch hoffen? Für die Tiefe der Farbe ist kaum noch etwas zu erwarten, 'Black Out' und 'Before The Storm' sind „wirk-lich schwarze Schwarze". In der Blüten-form war 'Hello Darkness' ein großer Schritt nach vorn, aber wirklich gekräu-selte Iris existieren heute noch nicht, und für die Reichblütigkeit muß sicher noch etwas getan werden. Aber meiner Meinung nach wird eine Weiterentwick-lung in Richtung der „ganz schwarzen" Iris mit farbigem Bart liegen, und zwar zuerst mit mennig- oder ziegelroten. Verschiedene Züchter arbeiten daran, vor allem Keith Keppel, der dafür 'Witches' Sabbath' benutzt. Das erste Er-gebnis dieser Versuchsreihe heißt 'Night Game' (96), die er als „auberginefarben mit feinem pflaumenfarbenem Rand auf den Hängeblättern und ziegelorange Bart" beschreibt. Joe Ghio hat in dieser Farbklasse 'Night Attack' (93) herausge-bracht, die einen orange Bart mit pur-purnen Spitzen hat, aber nicht ganz schwarz ist. — Gelbe Bärte sind schon da, das beweist 'Mandy G.' Aber es gibt noch keine „space age"-Iris in schönem Schwarz. So bleibt Platz für weitere Schritte in neues Land, die die Attrakti-vität der Hohen Bartiris immer weiter steigern werden.

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Gut kombiniert — ein gelbgrünes Beet Ute Dohl

Das Beet, das ich Ihnen vorstellen möchte, ist 7 m lang und 1,40 m tief; es liegt an der Westseite unserer Garage. Weil die Sonne erst nachmittags hin-kommt, bleibt der Boden länger feucht als im übrigen Garten. Es lag deshalb nahe, für die Bepflanzung hauptsächlich schattenverträgliche Blattschmuckstau-den zu verwenden, für die ich sonst im Garten wenig geeignete Plätze habe. Solch eine Pflanzung ist relativ pflege-leicht, und da sie in ihrer Wirkung nicht von Blüten abhängig ist, sieht sie vom Austrieb der Stauden im Frühling bis zum Absterben der Blätter im Herbst attraktiv aus.

Die erste Pflanze für das neu ange-legte Beet war ein Spontankauf auf einer Englandreise: Sambucus racemosa 'Plumosa Aurea'. Dieser Traubenholun-der zeichnet sich durch zierlich gefranste Blattfiedern aus, die nach kupfrigem Austrieb eine gelbgrüne Färbung anneh-men. Ich pflanzte ihn vor die Garagen-wand, um ein häßliches Glassteinfenster zu verdecken. Die auffällige Laubfarbe brachte mich dann auf die Idee, das ganze Beet farblich auf den Holunder abzustimmen.

Die ästhetische Wirkung von Blatt-schmuckstauden wird wesentlich durch Größe, Form, Oberflächenbeschaffenheit und Farbe des Laubes bestimmt. Kom-biniert man Stauden, die sich in diesen Eigenschaften unterscheiden, wird die Pflanzung nie langweilig aussehen. Als großblättrige Stauden wählte ich robuste Hostas aus: rechts im Beet Hosta 'Cris-pula' mit weißgerandeten Blättern, die besonders geeignet sind, die düstere Ecke aufzuhellen, in der Mitte 'Midas

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Touch' mit gehämmertem Laub. Diese Sorte soll eigentlich goldgelb sein, ist hier im Schatten jedoch grau bereift mit goldenem Anflug. Verschiedene Heu-cheras mit kleineren, gelappten Blättern lockern die Pflanzung mit ihren zierli-chen Blütenständen auf: Heuchera cylin-drica 'Greenfinch' — silbrig marmorierte Blätter, walzenförmige Blütenstände; Heuchera micrantha (?) — grüne Blätter, lockere Blütenrispen; x Heucherella alba 'Rosalie' — braun marmorierte Blätter, rosa Blütchen.

Einen willkommenen Kontrast bilden die schmalen, langen Blätter von Iris, Carex und Hakonechloa, wobei die beiden letzteren die gelbe Färbung des Holun-ders wieder aufnehmen. Carex elata 'Aurea', eine gelbe Form der Aufrechten Segge, liebt feuchten Boden und lichten Schatten. Wie viele andere gelblaubige Pflanzen vergrünt sie in tiefem Schatten und bleicht bei zuviel Sonne aus. Elegant überhängende Blattbüschel zeichnen das Japan-Waldgras aus (Hakonechloa macra 'Aureola'). Es soll frostempfind-lich sein, hat aber bei mir im Winter bis —18° C gut überstanden. Iris foetidissima beeindruckt durch ihre dunkelgrün glänzenden Blattschwerter. Als Bewoh-ner milder Gegenden (Mittelmeer, West-europa) kann sie sich wintergrüne Blät-ter leisten, die bei unseren Kahlfrösten manchmal absterben. Die blaßlila Blüten dieser Iris sind recht unscheinbar. Um so spektakulärer aber zeigen sich im Herbst die aufgeplatzten Samenkapseln: wie Perlen aneinandergereiht sitzen darin die leuchtend orangeroten Samen. In einem nassen Herbst wird der Gärtner allerdings um dies Schauspiel betrogen.

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Dann faulen die Früchte langsam vor sich hin, anstatt aufzuplatzen.

Direkt vor der Garagenwand, wo es besonders schattig ist, gedeihen einige Farne, Helleborus viridis, Haselwurz und Anemone 'Honorine Jobert'. Davor steht

eine panaschierte Sterndolde, Astrantia major 'Sunningdale Variegated'. Ihre creme-gelb-grün gezeichneten Blätter fal-len besonders im Frühsommer auf. Wenn sie später vergrünen, ziert die Pflanze noch lange durch weiße Blütensterne.

Gelbgrünes Beet

Hosta 'Midas Touch'

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Rechts neben der Sterndolde ent-decken Sie vielleicht kleine weiße Blü-ten, die mir einiges Kopfzerbrechen ma-chen: Soll ich sie einfach „unter den Teppich kehren" oder zugeben, daß ich nicht sicher weiß, wie dieses hochwüch-sige Veilchen heißt? (Eventuell handelt es sich um Viola canadensis var. rugulosa.) Sicher ist nur, daß ich inzwischen einen ganzen Nachmittag benötigte, um es wieder loszuwerden, denn es hatte mit unterirdisch kriechenden Rhizomen alle Nachbarn durchwuchert. Auch die Tag-lilie vom linken Bildrand mußte umzie-hen. Orangegelb und Grüngelb gefielen mir nicht nebeneinander. Besser passen zu der Gelb-Grün-Harmonie der Stau-den einige Tupfer der Komplementär-farbe Violett, die sich in verschiedenen Varianten bei den Blüten der Türken-bundlilie, Iris foetidissima und Hosta findet.

Struktur erhält das Beet durch einige Gehölze, die vertikale Akzente setzen. Zwei Pflanzen von Buxus sempervirens 'Handsworthiensis' markieren die bei-den Enden des Beetes. Neben der rech-ten, hinter den Hostas, wächst Osman-thus x burkwoodii, ein immergrüner Strauch, der sich im Mai mit duftenden weißen Blütchen bedeckt. Leider ist er nicht ganz winterhart. Nach Frösten bis zu —18° verlor er im Frühjahr 1997 sämt-liche Blätter, trieb aber nach etwas Rück-schnitt wieder gut aus. Irgendwann wird er wohl ganz erfrieren, aber man ver-

sucht es doch immer wieder mit solch unsicheren Kandidaten.

Zum Schluß noch ein paar Anmerkun-gen zur Pflege: Hostas und Segge wer-den schnell zu groß und können dann durch Teilung verkleinert werden. Über-alterte Heucheras sollten durch Jung-pflanzen ersetzt werden, die man sich aus Rißlingen ziehen kann. Welkes Laub von Iris foetidissima sollte man abschnei-den, nicht rupfen, sonst hat man leicht die ganze Pflanze in der Hand. Am mei-sten Arbeit machen die Türkenbund-lilien. Bei Spätfrost decke ich sie mit Vlies oder Kartons ab. Karton scheint besser zu schützen. Den ganzen Sommer lang lese ich Lilienhähnchen und Schnecken ab, nur mit den Botrytis-Pilzen müssen die Lilien selbst fertig werden.

Den Osmanthus habe ich bisher leicht zurückgeschnitten, um ihn kompakt zu halten. Vielleicht weiß einer der Leser, ob er auch stärkeren Schnitt ins alte Holz vertragen würde? Die Äste des Holun-ders schneide ich jeden Winter bis auf das unterste Augenpaar zurück. Zu dicht stehende Äste nehme ich ganz her-aus. Wie lange die Pflanze sich das gefal-len läßt, wird sich zeigen. Falls ich den Holunder durch einen anderen Strauch ersetzen müßte, wäre das zwar ärgerlich, aber auch eine Chance, etwas Neues aus-zuprobieren. Schließlich ist ein Garten nichts Statisches, sondern gerade des-halb interessant, weil er sich ständig ver-ändert.

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Allgemeine Beobachtungen und eine Laune der Natur Hugo Bose

Besuch von Pflanzenfreunden und die Gespräche mit ihnen sind größtenteils immer eine eigene Art der Weiterbildung für mich. Beim Gang durch den Garten werden nicht nur die edlen Pflanzen des alpinen Bereiches vorgestellt und ausgie-big betrachtet, sondern es wird auch aus-führlich über Erfahrungen mit den oft sehr heiklen Spezies gesprochen.

Dabei stehen nicht nur individuelle Substratmischungen im Vordergrund der Unterhaltungen. Auch die Vermeh-rung durch Samen (generativ) oder Stecklinge (vegetativ) sind beliebte The-men. Da es hier nicht nur Erfolg gibt, sind die Erfahrungen der Kollegen sehr willkommen.

Fachvorträge in den Regionalgrup-pen über Schwerkeimer zum Beispiel bzw. andere interessante Probleme ha-ben hier immer eine besondere Wichtig-keit.

Meine eigenen Erfahrungen durch die anderer zu ergänzen, hilft mir häufig, unangenehme Überraschungen zu ver-meiden. Das schafft Freude und gibt Be-friedigung, solche fachkundigen Beob-achtungen weiterzugeben.

Eine große Herausforderung war 1998 wie auch schon ähnlich in den vorherigen Jahren der dauernde Regen. Dank der gut angelegten Drainage und speziellen Glas-abdeckungen haben meine Pflanzen, wie ich hoffe, die Dauerberieselung einiger-

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maßen überstanden. Zwei von meinen Helichrysum milfordiae haben sich aber be-reits verabschiedet. Genaueres wird das nächste Frühjahr zeigen.

Doch jetzt möchte ich noch gern von einer Laune der Natur in meinem Garten berichten. Normalerweise lasse ich das welke Laub der Hemerocallis bis zum Frühjahr an den Stauden. Marienkäfer und andere Insekten sollen hier einen guten Platz finden zum Überwintern. Da Liatris spicata und Hemerocallis sich zu nahe gekommen waren, habe ich für bei-de Platz gemacht. Das Laub kam vorzei-tig auf den Kompost. Den Namen der Hemerocallis weiß ich nicht. Sie ist ein Geschenk meines Gartenfreundes Alois Lokajczyk, blüht sehr früh und gelb. Nicht lange, nachdem das Laub ab war, entdeckte meine Frau unten an der Stau-de in 10 cm Höhe stengellos eine gelbe

Blüte und vier oder fünf Knospen (Ende Oktober 1998).

Im Gegensatz dazu, wie Sie wissen, bildet die Staude normal an starken 0,6 — 1,0 m hohen Stielen eine Vielzahl von Knospen. Jede einzelne Blüte hält je-doch nur einen Tag, doch im Verlauf mehrerer Wochen öffnen sich täglich neue Blüten.

Hemerocallisfreunden mag dieses Phänomen vielleicht bekannt sein. Mei-nen Freunden und mir bis jetzt nicht. So staunten wir mal wieder über den Ein-fallsreichtum der Natur. Es ist im übri-gen bei einer Blüte geblieben, die uns aber über eine Woche erfreute.

Beigefügte Dias mögen den Leserin-nen und Lesern diese Seltenheit eben-falls vor Augen führen. Die Unschärfe der Bilder möge man mir verzeihen. Sie ist für diesen Fall jedoch sekundär.

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Hortus Eystettensis — der Garten von Eichstätt ist wieder erstanden

Aus „Der praktische Gartenratgeber" 9/1998, Obst- und Gartenbauverlag des Bayerischen Landesverbandes für Gartenbau und Landespflege e.V. Mit freundlicher Genehmigung der Redaktion.

Man kann es guten Gewissens als bayrische Gartensensation bezeichnen. Da wartet man seit Jahren auf die Mel-dung, daß Eichstätt eine Landesgarten-schau ausrichten will, in der Hoffnung, daß damit eine Rekonstruktion des berühmtesten aller Gärten verbunden sein könnte. Und dann ist er plötzlich da. Klammheimlich und ohne irgendwel-chen Presserummel von der Bayrischen Schlösserverwaltung erstellt.

Zugegeben, er umfaßt nur eine einzi-ge Gartenfläche und nicht mehr acht wie im Original. Und von der früheren Pflanzenzahl ist nur ein gutes Drittel aufgepflanzt. Dennoch steckt er voller Raritäten, die zu beschaffen beträchtli-che Schwierigkeiten machte. Viele der

damaligen Kreuzungen, Unterarten und Spontanmutationen gibt es gar nicht mehr. Trotzdem ist er eine Augenweide, die einen Gartenfreund begeistern kann.

Woher man die früheren Gartenanla-gen so genau kennt? Über die Pflanzen der früheren Gartenanlagen, die kaum länger als 30 Jahre bestanden, gibt es ein Herbar. Es besteht aus Kupferstichen, die in mehreren Auflagen ab 1613 in Buchform erschienen. Diese Ausgaben, vor allem, wenn sie koloriert wurden, zählen mit zu den schönsten Büchern, die je hergestellt wurden.

Zur Entstehung der Gärten Fürstbischof von Gemmingen über-

nahm 1591 im Dom und im Schloß auf dem Willibaldsberg die geistliche und weltliche Führung des Fürstbistums. Der auf prachtvolle Repräsentation bedachte Fürst war ein leidenschaftlicher Samm-ler botanischer Raritäten. Er veranlaßte neben umfangreichen Baumaßnahmen an der Willibaldsburg auch die Anlage des Hortus Eystettensis.

Geleitet wurde die Anlage der Gärten von dem Nürnberger Arzt und Botani-ker Camerarius, der viele Pflanzen aus seinem eigenen Garten mitbrachte. Er hatte bereits einen eigenen botanischen Prachtband veröffentlicht und dadurch Kontakte mit den kaiserlichen Gärten in Wien geknüpft mit weitreichenden Ver-bindungen bis nach Konstantinopel. Dies alles kam der Beschaffung von Pflanzen für die neuen Gärten zugute.

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Nach dem frühen Tod vom Camerari-us übernahm der Nürnberger Apotheker Basilius Besler die weitere Ausgestal-tung der Gärten. Auch Besler besaß ei-nen eigenen Sammlergarten und ein berühmtes Naturalienkabinett. Er war auch die treibende Kraft dafür, die Pflan-zenwelt der Gärten von Eichstätt in Kup-fer stechen zu lassen.

Der Garten Für die damalige Zeit enthielt der

Garten sehr viele Pflanzenraritäten, u. a. Tulpen, Hyazinthen und Kaiserkronen. Die Pflege der 8 Gartenanlagen war je-weils einem Gärtner anvertraut. Die An-lage entsprach dem wissenschaftlich-bo-tanischen Interessse des Fürstbischofs, diente aber auch dessen repräsentativer Selbstdarstellung. Pläne und Ansichten des Gartens aus dieser Zeit sind jedoch nicht bekannt. Während des Dreißig-jährigen Krieges kam es zu vorüberge-henden Verwüstungen, aber nicht zur völligen Zerstörung des Gartens.

Später entwickelte sich die Anlage zu einem reinen Nutzgarten, bis die Ein-sparung der letzten Gärtnerstelle 1795 das Ende des ehemals so berühmten bo-tanischen Gartens zur Folge hatte.

Das Kupferstichwerk Die Pflanzen des Hortus Eystettensis

wurden wöchentlich zu Besler nach Nürnberg geschickt. Dort wurden Zeichnungen angefertigt, die dann den Kupferstechern als Vorlage dienten. Der spätere Prachtband erschien zunächst in einer Auflage von 300 Exemplaren

und kostete koloriert 500 Gulden, unko-loriert nur 35 Gulden. Zum Vergleich: Der Monatslohn eines Zimmermanns-gesellen betrug 8 Gulden. Das Buch im Format von 56 x 47 cm enthielt 1084 Pflanzenabbildungen auf 367 Tafeln, ge-ordnet nach ihrer Blütezeit während der Jahreszeiten.

Der Bastionsgarten Über die Idee, den Garten von Eich-

stätt zu rekonstruieren, wurde immer wieder nachgedacht. Schließlich ergriff Bernd Ringholz, Leiter der Schloß- und Gartenverwaltung Ansbach, die Initiati-ve und verwirklichte die Idee, die im Buch dargestellte Pflanzenwelt durch ei-nen Informationsgarten, wie er ihn be-scheiden nennt, wieder zum Leben zu erwecken. Im Juni 1998 konnte der Gar-ten nach mehrjähriger Vorbereitungszeit eröffnet werden.

Als Standort des Gartens bot sich die Schmiedebastion auf der Willibaldsburg an. Die Bepflanzung der Beete folgt der Aufteilung des Buches. Die Einfassung der Beete besteht aus alten Klinkerplat-ten des Ansbacher Schloßplatzes. Ein Springbrunnen aus dem 17. Jahrhundert betont die Mittelachse. Es entstand ein überaus harmonischer Gesamteindruck, der möglicherweise die ursprüngliche Anlage in seiner Schönheit übertrifft.

Der Besuch ist kostenlos und von Frühjahr bis Herbst möglich. Öffnungs-zeiten täglich außer Montag von 9-12 und 13-17 Uhr.

Mit freundlicher Genehmigung der Wiedergabe von Texten aus dem Eröffnungskatalog.

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Interspezifische Lilienhybriden Fritz Ewald

Betrachtet man heute das Lilienange-bot und das Züchtungsprogramm Jan de Graaffs in den 60er und 70er Jahren, so glaubte man, aus dem vollen schöpfen zu können. Nicht nur die große Anzahl Asiatischer Hybriden, Midcenturies genannt, faszinierten Gartenliebhaber, Gärtner und Floristen gleichermaßen. Auch die Vielfalt der anderen Hybriden, die herkunftsmäßig und genetisch klas-sifiziert wurden nach dem Comberschen System, wie die Trichterlilien (Div. 6), die Martagonhybriden (Div. 2), die Ameri-kanischen Hybriden (Div. 4) und die Auratum-Speciosum-Hybriden (Div. 7) taten ein übriges, diese Vielfalt noch zu betonen. Die Divisionen 3 (Candidum-Hybriden) und 5 (Longiflorum-Hybri-den) blieben lange Zeit züchterisch un-beachtet, wenn man von der über 100 Jahre alten Isabell-Lilie (L. x testaceum) und der schlecht wachsenden 'lune Fra-grance', einer Hybride zwischen L. candi-dum und L. monadelphum, einmal absieht. Im Laufe der Jahre verarmten die Lilien-sortimente, da aus kommerziellen Grün-den man sich mehr und mehr nur den aufrecht blühenden Lilien der Div. 1 und den Auratum-Speciosum-Hybriden zu-wandte. Das Arbeiten in den übrigen Di-visionen beschränkte sich dann zwangs-läufig auf die Liebhaber mit ihren doch begrenzten Möglichkeiten.

Einen Wandel in der Lilienzucht brachte dann die Einführung der Meri-stem-Kultur, nicht nur bei der kommer-ziellen Vermehrung von Sorten, sondern auch bei der Entwicklung von Säm-lingen aus Kreuzungen zwischen unter-schiedlichen Divisionen. Hiermit befaß-ten sich nicht nur Liebhaber oder In-

stitute, sondern auch alle großen Lilien-zuchtbetriebe. So gibt es mittlerweile wüchsige Kreuzungen zwischen Trich-terlilien und dem Auratum-Speciosum-Komplex ('Erfordia', 'Alexandra' von Dr. Reiser), auch zwischen Trichterlilien und Asiatics, wie die tetraploiden Regale-Henryi-L.A.-Hybriden von Peter Schenk oder die Aurelian x 'Le Weye' von Peter Geiser. All diese Lilien, auf die zu einem späteren Zeitpunkt an gleicher Stelle ausführlich eingegangen werden soll, sind allesamt wüchsige Gartenlilien. Hervorzuheben sind noch die Kreuzun-gen von Trichterlilien (und L. sargentiae) mit L. davidii var. willmottiae (Dr. Reiser). Diese Lilien besitzen die orange Blüten-farbe von L. davidii, aber größere Blüten mit kurzen, weit offenen, hängenden bis seitlich stehenden Trichtern.

Jahr für Jahr gibt es neue Meldungen über bisher unmöglich erscheinende Kreuzungen. Wir wissen deshalb nicht, wie lange das ganze Combersche System diese Kreuzungsflut noch durchhält. Die ganze Zuordnung wird nur noch schlecht gewährleistet sein, zumal schon mittelfristig die Phänotypisierung kei-nerlei Hinweise auf irgendwelche Zu-gehörigkeit mehr geben kann (Ander-sen). So bleibt z. B. die Frage, wohin gehört L. henryi? Es gibt Henryi-Hybri-den in der Div. 6, nämlich alle gelben Trompeten und die Bright-Star-Typen. L. henryi ist auch seit über 30 Jahren in der Div. 7 vorhanden, und zwar als Kreuzung mit L. speciosum, der 'Black Beauty'. Unbedingt hingewiesen werden muß auch auf die Kreuzung zwischen L. henryi und L. auratum (Asano). Hier hat diese über 2 m hoch werdende

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Hybride die Robustheit von L. henryi auch voll auf die Nachfolgegenerationen übertragen, wie weitere Nachfolgekreu-zungen mit 'Black Beauty' zeigten (Schenk). Insofern ist die Forderung von Peter Schenk wirklich nicht abwegig, eine eigene Division für L. henryi einzu-richten, zumal auch über Kreuzungen von L. henryi mit L. candidum berichtet wird.

Großes Interesse zeigen neuerdings Gartenbau und Floristik an L. longiflorum, der weißen, kräftig wachsenden, duften-den, reichblütigen Trichterlilie. In die Gärten hat diese Lilie kaum Einzug gehal-ten, da an der Winterhärte Zweifel beste-hen. Anders als bei ihren Hybriden. So präsentieren sich Kreuzungen mit Trom-petenlilien (Ronald) als reichblütige Trichterlilien mit etwas kleineren, offenen Blüten und ungewöhnlicher Winter- und

L.A.-Hybride 'Show Biz.

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LA.-Hybride 'Science Action'

Spätfrosthärte. Den eigentlichen Fort-schritt allerdings stellen die Hybriden aus L. longiflorum mit Asiatics dar. Das große Verdienst ist Peter Schenk zuzuschreiben, der 1978 L. longiflorum mit der weißen Asiatischen Hybride 'Sterling Star' kreuz-te. Die daraus entstandene weiße 'Longi-star' blühte 1981 erstmalig und erinnerte mit den weit offenen, seitlich stehenden Blüten an L. longiflorum. Durch weiteres Einkreuzen Asiatischer Hybriden kam es in der F2-Generation zu den L.A.-Hybri-den (L.A. = Longiflorum x Asiatic), einem Strain mit weit offenen, sehr großen, auf-rechtstehenden, ganz leicht duftenden Blüten in Lachspastell bis Apricot. Heute gibt es in der F3- und in der F4-Genera-tion bereits Sorten in vielen Farben, wie

(Fortsetzung Seite 71)

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Termine

Fachgruppen

Steingarten- und Alpine Stauden Fachgruppenleiter: Manfred Wagner, Weberweg 3,71397 Leutenbach, Tel. 071 95/25 65.

Stuttgart Die monatlichen Treffen finden statt jeweils am 2. Montag im Monat ab 19.00 Uhr in der Gaststätte „Grünes Laub" in Stuttgart-Bad Cannstatt, Deckerstraße 55.

Veranstaltungen: 4.-11. 7. Exkursion in den Pyrenäen (rund um Gavarnie)

Gäste sind jederzeit willkommen!

München Unsere Treffen zum Erfahrungsaustausch finden jeden letzten Samstag im Monat statt mit anschließendem Diavortrag oder Pflanzenversteigerung. Beginn ist jeweils um 17.00 Uhr im „Gasthof zur Post" in Einsbach. Das liegt an der Autobahn A8 München-Stuttgart, Ausfahrt Sulzemoos, von hier ca. 1 km bis Eins-bach.

31. 7. Dias der Mitglieder

28. 8. Harry Jans, Holland: Yunnan — ein sagenhaftes Pflanzenparadies

25.9. Hermann Fuchs, Hof: Geophyten im Steingarten

Änderungen vorbehalten! Gäste sind herzlich willkommen. Auskunft: Robert Schombacher, Eichenstr. 21, 86836 Graben, Tel. 0 82 32/53 10.

Frankfurt Auskunft: Elisabeth Best, Höhenstr. 5,63454 Hanau-Mittelbuchen, Tel. 061 81/7 60 38.

Fachgruppe Farne Leitung: Barbara Feldt, Depot 14 a, 56218 Mülheim-Kärlich.

Fachgruppe Gräser

Auskunft über die geplanten Aktivitäten erhalten Sie bei dem Leiter der Fachgruppe: Dr. Walter Herrmann, An der Etz 4,93051 Regensburg, Tel. 09 41/9 07 32.

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Fachgruppe Hemerocallis

Mitgliedsliste: Um unsere Mitgliedsliste zu aktualisieren, bitte ich alle, die sich noch der Fachgruppe zugehörig fühlen und gerne mitarbeiten möchten, sich kurz bei mir schriftlich zu melden. Neumitglieder sind selbstverständlich auch immer willkom-men!

Das diesjährige Treffen findet im Raum Nürnberg-Ansbach statt.

Volkmar Schara, Bayernring 6,91567 Herrieden, Tel. 0 98 25/48 46.

Fachgruppe Lilien Zuständig für Fachfragen: Dr. Fritz Ewald

Hermann Fuchs Klaus Goldbeck

Wildlilien und Plant Protection: Hermann Fuchs Bundesgartenschau: Dr. Fritz Ewald Pflanzenbeschaffung: Gudrun Ewald Lilienregistrierung International: Eckart Schmitzer

Fachgruppe Päonien

Informationen erhalten Sie bei Reinhilde Frank, Am Vordersberg 14, 64646 Heppenheim-Erbach, Tel. 0 62 52/28 47.

(Neue!) Fachgruppe Sempervivum/Jovibarba Informationen erhalten Sie bei Hans-Jörg Gensch, Schulteßdamm 37, 22391 Hamburg, Tel. 040/5 36 09 52, Fax 040/5 36 81 89.

Fachgruppe Sumpf- und Wasserstauden

Auskunft: Henri Regenwetter, 44, rue de Bois, L-4421 Soleuvre / Luxemburg, Tel. /Fax 0 03 52 59 22 81.

Fachgruppe Wildstauden Auskunft und das Programm erhalten Sie bei Dieter Güthler, Lindenbachstr. 1, 91126 Schwabach, Tel. 091 22/7 75 95, Fax 091 22/7 39 76.

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Regionalgruppen

Aachen In den Sommermonaten treffen wir uns zu Ausflügen und Gartenbesichtigungen; in den Wintermonaten werden Lichtbildervorträge abgehalten. Gäste sind bei allen Treffen herzlich willkommen. Näheres zu den Veranstaltungen bitte erfragen bei Marlene Huppertz, Poststraße 14, 52224 Stolberg-Gressenich, Tel. 0 24 09/2 38.

Bergstraße/Odenwald

An jedem 1. oder 2. Mittwoch im Monat: Dia-Vorträge in der Stadtbibliothek Wein-heim, Luisenstraße 5/1. Stammtischtreffen jeden 1. Freitag in jedem Monat mit ungerader Zahl (Jan. / März /Mai usw.) im Hotel »Halber Mond« in Heppenheim, Ludwigstr. 5 (an der B 3). Bei allen Vorträgen und Gartengesprächen können Gäste mitgebracht werden. Aus-künfte, auch über die jeweiligen Vortragsthemen: Reinhilde Frank, Am Vorders-berg 14, 64646 Heppenheim-Erbach, Tel. 0 62 52/28 47.

Berlin Nachfragen bitte richten an: Dr. Tomas und Christina Tamberg, Zimmerstr. 3,12207 Berlin-Lichterfelde, Tel. 0 30/7 12 42 35.

Bonn/Köln 1 0. 7. Gartenbesuch bei Familie Dr. Palm-Hilgert.

Bitte anmelden! Tel. 02227/64 66. I I . 9. 15.00 Uhr: Treffpunkt Parkplatz Flora Köln zum

Besuch der Ausstellung »Goethe und die Pflanzenwelt«, Rundgang durch den Botanischen Garten mit Sommerblumenbeeten, gestaltet von Dr. Wolfram Kunick

Anfragen richten Sie bitte an Barbara Hagemann, Rosenweg 26, 53913 Swisttal-Buschhoven, Tel. / Fax 0 22 26/35 82, oder an Adelheid Schmidt, Tel. 0228/31 42 85.

Braunschweig Sa., 17.7. 14.30 Uhr: Besuch in der Gartenbaumschule Lieven in Wolfsburg-Mörse

und im Garten von Frau Petersen in Wettmershagen bei Wolfsburg. So., 5.9. 14.30 Uhr: Besuch bei Landschaftsgärtner Camehl in Wahrenholz.

Gäste sind bei allen Veranstaltungen herzlich willkommen. Informationen erhalten Sie bei Maria Warnat, An der Wasche 12 b, 38122 Braun-schweig, Tel. 0 53 00/63 36.

Dortmund 25.9. Maria Mail-Brandt, Kamen:

„Alte Zauberpflanzen im modernen Garten"

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23. 10. Zusammen mit den Rosenfreunden (in DO-Hacheney): Cassian Schmidt, Weinheim: „Prairiestauden am Wildstandort und ihre Verwendung im Garten"

Außerdem finden zahlreiche Exkursionen und Gartenbesuche innerhalb der Gruppe nach Vereinbarung statt.

Die Veranstaltungen der Staudenfreunde finden statt: Ort: Verwaltungsgebäude des Botan. Gartens Rombergpark

Am Rombergpark 49B, Dortmund Zeit: Samstag, 14.30 Uhr

Die gemeinsamen Veranstaltungen mit den Rosenfreunden finden statt: Ort: NW-Berufsförderungswerk e.V. in DO-Hacheney Zeit: um 15.00 Uhr.

Informationen erhalten Sie bei Dr. Peter Mosebach, Limbecker Postweg 29, 44267 Dortmund, Tel. 0 23 04/8 10 77, Fax 023 04/98 35 33.

Dresden-Ostsachsen

Anfragen bitte an: Dr. med. Ralf Wollmann, Königsteiner Str. 70, 01824 Rosenthal, Tel. 03 50 33/7 14 14 (tagsüber) oder 03 50 33/7 12 97 (abends)

Düsseldorf Birgitt Picard, Himmelgeister Str. 348, 40225 Düsseldorf, Tel. u. Fax 02 11/31 28 18.

Frankfurt/Main

4 7. ab 15.00 Uhr: Gartenbesuch bei Hannelore Rundel, Berkersheimer Weg 187, 60433 Frankfurt/Main (Wegbeschreibung bei der Redaktion erhältlich), Kuchenspenden werden gern angenommen.

25. 7. ab 15.00 Uhr: Gartenbesuch bei Erika Lang, Jahnstr. 6, Taunusstein.

Gäste sind bei allen Treffen herzlich willkommen.

Lina Schmidt, Frauengartenring 32, 61137 Schöneck-Kilianstädten, Tel. 061 87/52 28, Fax 0 61 87/95 90 91.

Freiburg/Lörrach „Dreiländereck" Rückfragen wegen Treffen bei: Susanne Weber, Gärtnerei Gräfin v. Zeppelin, 79295 Sulzburg (Laufen), Tel. 0 76 34/6 97 16.

Göttingen/Kassel Einladungen zu den Treffen gegen Zusendung von Porto (DM 1,10 in Briefmarken) Dr. C. H. Fried, Hauptstraße 3,34292 Ahnatal, Tel. 0 56 09/90 17.

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Hamburg Sa., 26. 6.

So., 11. 7. So., 29. 8.

Sa., 25. 9.

Besuch der Rosengärtnerei Karl Otto Schütt, Treffen 11 Uhr Neuendorf b. Wilster (Alte Rosen, Nissen-Rosen) Umweltzentrum Karlshöhe 10-12.30 Uhr. Im Bienenhaus Tag der offenen Tür im Garten von Herrn Pfenningschmidt, ab 14 Uhr, Hamburg-Volksdorf, Ahrensburger Weg 60 Pflanzenbörse im Botanischen Garten 9-14 Uhr. Klaus Goldbeck, Tel. 041 02/5 49 92, Gabi Renneberg, 040/ 601 69 26.

Hannover und Umgebung

Sa., 10. 7. ab 10.00 Uhr Zur „Hemerocallis- und Lilienblüte" haben uns Dr. Fritz EWALD und Frau nach 38542 Leiferde /Gifhorn, Hegdfeld 3, eingeladen. Kaffee und Kuchen werden bereitgestellt.

So., 11. 7. 14.30 Uhr Zur »Lilienblüte« treffen wir uns im Garten von Frau Johanna THIEL, 30916 Isernhagen/Altwarmbüchen, Soorenweg 2. Kaffeetrinken möglich.

So., 8. 8. 14.30 Uhr Zur »Sommerblüte« sind wir Gast im Bauerngarten von Frau Renate RIPKE, 37627 Stadtoldendorf, Linnenkämper Str. 10. Auch hier ist Kaffeetrinken möglich.

Sa., 11.9. ab 12.00 Uhr Treffen im Garten von Herrn Dr. Ulrich FISCHER, in 38524 Grußendorf /Gemeinde Sassenburg, Heideweg. ab 15.00 Uhr „Pflanzenversteigerung".

Auskunft: Dora Grote, Merianweg 13, 30655 Hannover, Tel. 05 11/5 49 82 75.

Koblenz Zusammenkünfte jeden ersten Sonntag im Februar, April, Juni, August, Oktober, Dezember, jeweils 15.00 Uhr im »Hotel Rheinblick«, 56170 Bendorf. Über die Sommeraktivitäten informieren Sie sich bitte bei mir.

Gäste sind immer willkommen. Rückfragen bei: Barbara Feldt, Depot 14a, 56218 Mülheim-Kärlich, Tel. 02 61/2 23 81.

Mannheim/Ludwigshafen 3./4. 7. Zweitagesfahrt ins Elsass

Ziele: Rosengarten, Saverne, Botan. Garten, Besichtigung mehrerer Privatgärten zwischen Petit Pierre, Hagenau und Straßburg.

11. 7. 14.30 Uhr: Taglilienblüte bei Familie Lahl, Wattenheim 8. 8. 10.00 Uhr: Rundgang durch den Rosengarten im Ebertpark,

Ludwigshafen. 5.9. 14.30 Uhr: Führung durch die Baumschule Huben, Ladenburg.

Auskunft: Sibylle Zimmermann, Eichenstr. 5,67259 Beindersheim. Tel. 0 62 33/7 00 02.

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Mittelbaden (Raum Offenburg/Karlsruhe)

Nähere Auskünfte: Irene Mast, Am Fuchsberg 6,76534 Baden-Baden (Steinbach), Tel. 0 72 23/5 78 91.

Mittelbayern

Während der Sommerpause Juli—September finden 15tägige gärtnerisch-botanische Studienreisen statt in die Ukraine, in den West-Kaukasus, nach Nordost-China und Zentralchina. Prospekt auf Anfrage. 25. 9. Tagesbusfahrt zum Medizinhistorischen Museum Ingolstadt und zur

Heil- und Kräutergarten-Schule (Heilpraktiker M. Amann, München).

Info zu den Tages-Busfahrten: Anmeldung bis spätestens 1 Monat vor Termin erfor-derlich! Mindestteilnehmerzahl 15, höchstens 20 Personen, Preis 60,—. Abfahrt jeweils 8.00 Uhr vor dem Hauptbahnhof Regensburg.

Rückfragen an Dr. Walter Herrmann, An der Etz 4,93051 Regensburg. Tel. 09 41 /9 07 32 (Mo—FT 0-12 u. 15-20 Uhr), Fax 0941/9 07 32.

München/Südbayern

Sa., 4. 9. Herr Schleipfer referiert über Vermehren — vererben — züchten

Sa., 2.10. Wir laden zur Pflanzenbörse ein. Bringen Sie wieder viele Pflanzen mit, auch Geschenke aus Nachbars Garten sind willkommen.

Unsere Veranstaltungen finden statt im Gasthof zur Post, Icking (zu erreichen aus Richtung München mit der S-Bahn S7 bis Icking, 2 Minuten zu gehen, oder mit dem Auto über die Autobahn München-Garmisch, Ausfahrt Schäftlarn und weiter Rich-tung Wolfratshausen). Beginn jeweils 16.00 Uhr. Gäste sind herzlich willkommen!

Auskünfte: Max Sagaster, Hochkalterstr. 18, 83483 Bischofswiesen, Tel/Fax 0 86 52/78 97 Juliane Kraut, Weberstr. 3, 85253 Welshofen, Tel. 0 81 35/13 18.

Münsterla nd/Emsland

So., 1. 8 Tagesfahrt mit der Bahn zur Bundesgartenschau Magdeburg. Letzter Anmeldetermin bei Frau Steilmach für diese Gruppenfahrt ist der 30. Juni. Auch Abfahrtszeiten und Preise sind unter ihrer unten an-gegebenen Telefonnummer zu erfahren.

So., 5. 9. 10.00 Uhr Besichtigung des Botanischen Gartens der Universität Osnabrück. Führung durch Gartenleiter Ulrich Rösemann.

17.-19. 9. Teilnahme der Regionalgruppe an der Ausstellung „Blühender Herbst"

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im Maximilianpark Hamm. Informationen erhalten Sie bei Manfred Voß, Im Sonnentau 18, 48163 Münster-Amelsbüren, Tel./Fax 0 25 94/5 81 78.

Sa., 2. 10. 15.00 Uhr: Gespräche und Bilder aus den Gärten der Mitglieder. Ort: Verwaltungsgebäude des Botan. Gartens der Universität Münster.

Informationen bei: Franziska Stellmach, Pommernstr. 2f, 48167 Münster, Tel. 02 51/61 55 53.

Nürnberg/Nordbayern

16. 10. „Eingewachsen — aber nicht auf dem Reißbrett entstanden" Unter diesem Thema stellt Herr Scharrer anläßlich unseres Herbsttref-fens seinen Garten vor. Die Pflanzenbörse und der Pflanzentausch sind neben den Möglichkeiten zum Gespräch weitere Inhalte unseres Tref-fens in 91227 Leinburg, Ortsteil Gersdorf, Gasthaus „Schwarzer Adler"

Walter Friedrich, Steinackerstr. 7, 91227 Leinburg.

Osnabrück

Informationen: Kurt Skrzipek, Nienburger Str. 1, 49088 Osnabrück. Tel. 05 41/16 611

Ostalb/Donau Rückfragen bei Josef Becherer, Auholzweg 41, 89407 Dillingen. Tel. 0 90 71/65 57

Ostwestfalen/Lippe 3. 7. 15.00 Uhr Gartenbesuch bei den Familien Wilhelm Stock und Eike Stock

in Kalletal. 14. 8. 14.30 Uhr im Brinldaug Lage:

Dia-Vortrag von Helmut von Kotzebue über „Iris für unsere Gärten"

25. 9. 15.00 Uhr im Ellernkrug, Lage: Diavortrag von Gisela Schmiemann über Helleborus und Wildpäonien.

2. 10. 15.00 Uhr Staudenbörse auf dem Hof von Familie Brüggemeier in Enger.

Informationen: Ute Döhl, Amselweg 4,32756 Detmold, Tel. 0 52 31/2 26 05.

Reutlingen Informationen bei: Edelgard Schirm, Panoramastr. 105, 72766 Reutlingen, Tel. 0 71 21/49 23 01.

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Saarland

3./4. 7. Besuch aus Freiamt. 8.8. Besuch der Privatgärtnerei Klein. Thema: Carnivoren.

Treffpunkt: Gärtnerei in Merzig-Hilbringen, Im Hanfland 9.

Näheres zu den Terminen ist zu erfragen bei: Marlis Schmitt, Auf Löw 1, 66701 Beckingen, Tel. 0 68 35/30 48.

Sachsen

11./12.9. Herbstbörse der Regionalgruppe in der Alpinen Staudengärtnerei S. Geißler, Leisnig-Gorsclurtitz, von 9 bis 17 Uhr. Wir rechnen mit insge-samt ca. 20.000 getopften Pflanzen in ca. 900 Arten. Es gehören neben alpinen Stauden auch Zwerggehölze, Gräser, Iris u. a. dazu.

Aufgrund der weit „verstreuten" Wohnorte unserer Mitglieder der Regionalgruppe finden außerdem viele individuelle Treffen untereinander statt.

Auskunft über: Siegfried Geißler, OT Gorschmitz 14, 04703 Leisnig/ Sachsen, Tel. 03 43 21/1 46 23.

Schleswig-Holstein/Kiel

Wir treffen uns jeweils am 1. Sonnabend im Monat im Bürgerhaus Kronshagen. In den Wintermonaten werden Lichtbildervorträge gehalten (Beginn 15.00 Uhr), während wir in den Sommermonaten Gartenbesichtigungen und Ausflüge machen. 17. 7. 15.00 Uhr Gartenbesuch bei Frau Gohlke in Stolpe. August: Termin noch offen! September: Besuch in der Staudengärtnerei Schwermer, Krummwisch.

Informationen bei: Heinz Willkowei, von-Stephan-Str. 2,24119 Kronshagen, Tel. 04 31/58 11 00.

Stuttgart Unsere Treffen mit Vorträgen finden jeweils am 3. Samstag im Februar, April, Juni, Oktober und November statt. Wir treffen uns jeweils ab 15.00 Uhr im Gasthof „Glemshof", Glemseckstr. 35, 71229 Leonberg-Eltingen (Nähe Autobahn-Ausfahrt Leonberg). Das genaue Jahres-Programm (Vorträge) wird beim Treffen verteilt. Gar-tenbesuche werden kurzfristig geplant.

Das traditionelle Sommertreffen findet 1999 am 21. August in der Gärtnerei Baum in Leonberg, Scheffelrain (an der Straße Leonberg-Höfingen) statt.

Rückfragen: H. und M. Hald, Dörrenklingenweg 35, 74629 Pfedelbach-Unterstein-bach, Tel. 0 79 49/6 92.

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Stauden in großer Auswahl,

Farne, Dachbegrünungs- und Wildstauden 1-1-A ANN

Qualitätszeichen Stauden Katalog gegen DM 10,— Schutzgebühr STAUDENKULTUREN

Walsroder Str. 324 • 30855 Langenhagen-Krähenwinkel • Tel. (05 11) 73 76 44 • Fax (05 11) 73 64 65

Weser/Ems 1.-4. 7. Fahrt nach Bischofswiesen (Berchtesgaden).

18.7. Wir möchten gern die Tradition fortführen und laden daher ab 10.00 Uhr zum Frühschoppen ein: Monika und Klaus Knospe, Alter Postweg 13, 26759 Hinte, Tel. 0 49 25/82 96.

4.9. Besichtigung eines Werkes der Firma GEMA in Neuenburg, zur Her- stellung von Erden für den Gartenbedarf. Beginn 15.00 Uhr. Eigene Anfahrt. Anmeldung bitte bis zum !. September bei Klaus Knospe

Auskünfte: Klaus Knospe, Alter Postweg 13, 26759 Hinte,Tel. /Fax 0 49 25/82 96 Gudrun Schade, Vorkampsweg 75, 28359 Bremen, Tel. 04 21/23 51 25.

Würzburg Geplant sind Treffen an jedem 2. Sonntag im Monat ab 14 Uhr bei Frau Kurtz, entwe-der zum Erfahrungsaustausch bei Kaffee und Kuchen, Pflanzentausch, zu Diavorträ-gen oder zu gemeinsamen Ausflügen.

Bei Interesse melden Sie sich bitte an bei: Antje Kurtz, Kroatengasse 20, 97070 Würz-burg, Tel. 09 31/35 44 00.

Österreich Rückfragen an Erich Zelina, Angergasse 16, A-2331 Vösendorf, und Ing. Gerhild Mattuschka, Kärntner Blütenstauden / Baumschule, Emmersdorfer Straße 86, A-9061 Wölfnitz bei Klagenfurt, Tel. 0043/4 63/491 19.

Schweiz Auskunft: Dany Trudy von Freudenreich, Stollenstraße 87, CH-3255 Rapperswil / BE.

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Gesellschafts-Nachrichten

Redaktionsschluß für den „Staudengarten" Nr. 3/1999: 15. Juli 1999

• Redaktionelle Beiträge bitte weiterhin der Geschäftsstelle zusenden. Wir wären sehr dankbar, wenn längeren Beiträgen zusätzlich zum gedruckten Text eine Diskette beigefügt würde — und wenn auf dem Ausdruck Anschrift und Telefonnummer des Autors zu finden wären!! Die Texte auf der Diskette bitte nicht formatieren (also nicht in Spalten setzen, mit Platzhaltern für Fotos versehen etc.). Andernfalls entsteht Mehrarbeit in der Druckerei, die wir zu-sätzlich bezahlen müssen.

• Suche die alte Dahliensorte 'David Howard' und die Wildstaude Cicerbita plumieri zur Weiterkultur. Welcher Kollege setzt sich mit mir in Verbindung, kann mir hel-fen? Ralph Q. Koid, Am Mauerbichl 9, D-83471 Berchtesgaden.

• Ich suche: Samen oder Stecklingsmaterial von Lonicera albertii, L. angustifolia, L. maackii, L. myrtillus, L. setifera, L. syringantha, L. thibetica und anderen strauchartig wachsenden, duftenden Geißblättern. Auch Jungpflanzen. (Nicht von L. fragrantissima, purpusii, standishii). Klaus Menzel, Eleonorenstr. 57, 55597 Wöllstein.

• Abzugeben sind: 7 Jahrgänge von „Mein schöner Garten" (1973-1979, bei drei Jahrgängen fehlt je 1 Heft, VB DM 30,—) sowie 2 Bücher: Sterne/v. Enderes, Unsere Pflanzenwelt, 1955, und Siebeneicher, Neues großes Gartenlexikon, 1973, je Buch zu DM 20,— VB. Erika Lang, Jahnstr. 6, D-65232 Taunusstein, Tel. 06128/35 26.

• Doubletten und aussortierte Dias von interessanten Pflanzen bitte nicht weg-werfen, sondern mit möglichst genauem botanischem Namen versehen an unser Mitglied Thomas Berz senden!! Wie Sie bereits in früheren Heften lesen konnten, hat er sich bereiterklärt, eine Diathek für die GDS zu erstellen. Seine Adresse: Thomas Berz, Manderscheider Str. 15, 60529 Frankfurt.

• Durch ein Versehen, das wir sehr bedauern, haben wir in Heft 1/1999 auf S. 54, wo wir über die Stiftung Arktisch-Alpiner Garten in Chemnitz berichteten, die Adres-se vergessen. Sie wird hier nachgeliefert: Arktisch-Alpiner Garten, Schmidt-Rottluff-Str. 90, 09114 Chemnitz, Tel. 03 71/42 68 95.

• Päoniensämlinge aus Wildarten kann abgeben unser Mitglied Irmtraud Rieck, Friedrichstr. 8,74906 Bad Rappenau. Informationen gegen frankierten und adres-sierten Rückumschlag.

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• Botanische Exkursion in den Bergjemen: Im September 1999 zur Hauptvegetati-onszeit ist eine 14tägige Rundreise durch die faszinierende Bergwelt des Jemen ge-plant. Eine einwöchige Verlängerung ist möglich. Neben Fahrten zu historischen Burganlagen und mittelalterlich anmutenden Bergdörfern kann man auf vielen kleinen Wanderungen die besonders artenreiche Flora des Landes kennenlernen. Der Jemen befindet sich am Übergang vom extratropischen, d. h. mediterran- und nordsaharo-arabischen Winterregengebiet in das randtropische Sommerregenge-biet (pflanzengeografisch gesehen direkt an der Grenze zwischen dem holarkti-schen und dem paläotropischen Florenreich). Daher sieht man Pflanzen aus der Mittelmeer-Region einschließlich Nordafrika, gleichzeitig aber auch tropische For-men, wie sie in Eritrea und im Sudan zu finden sind. Natürlich sind auch Besuche in den beiden interessanten Städten Sanaä und Sadah geplant. Kontaktadresse: Dr. Margot Reinke-Dorn, Am Schwabachgrund 10, 91054 Erlangen, Tel. 091 31 /50 37 77, Fax 0 91 31 /5 19 51.

• Lilien- und Blumenzwiebelspezialitätenliste zur Herbstpflanzung Ende Juli erscheint wiederum unsere Lilien- und Blumenzwiebel-Gemeinschafts-liste. Erhältlich bis Ende August '99 gegen einen Unkostenbeitrag von DM 1,50 (an-teiliges Porto) in Briefmarken bei: Gudrun Ewald, Hegdfeld 3, 38542 Leiferde. Alle Besteller aus dem Jahre '98 erhal-ten die Liste automatisch und kostenlos.

• Helleborus-Tauschangebot Ich habe meine Eric-Smith (über McLewin) — Helleborus torquatus-Hybriden der Sorten Neptun, Oberon, Pluto, Titania und Zuleika durch Teilung vermehrt. Ich möchte diese Pflanzen durch nicht im Handel erhältliche Helleborus-Namenssor-ten (s. Strangman, Hellebores-Buch S. 84-105) tauschen, und zwar jeweils im Herbst 1999/2000/2001. Auch ein Tausch gegen außergewöhnliche!!! Helleborus-Hybriden, H. atrorubens, H. multifidus ssp. hercegovinus, H. niger (z. B. gefüllt blühend), H. purpurascens, H. torquatus, Päonien und Hepatica möglich. Die Echt-heit der Pflanzen muß nachvollziehbar sein. Tauschangebote bitte schriftlich an: Rudi Bauer, Fasanenweg 14, 51519 Odenthal, Fax 0 22 02/74 18.

• Unser Mitglied Heike Jakobi schickt uns folgende Bitte: Behindertenwerkstatt (Heilpädagogisches Zentrum Krefeld) sucht Tauschpartner für Hosta. Zur Zeit suchen wir 'Bountiful', 'Bunchuko', 'Color Glory', 'Hadspen Blue', 'Leola Fraim', 'Lights Up', 'Peace'. 'Pixie Power', 'Sea Sprite', 'Shining Tot', 'Thumb Nail' u. a. Des weiteren suchen wir einen Ableger von Neillia thibetica (Gehölz). Wer kann uns außerdem Bezugsquellen für seltenere Gehölze nennen? Angebote bitte an Heike Jakobi, Akazienweg 16, 47239 Duisburg.

• Tage der offenen Gartentür: Es wird eingeladen zur Hauptblütezeit der Taglilien in der zweiten Julihälfte / Anfang August, wenn über 2000 neue Tagliliensorten Ihren Besuch erwarten. Pflanzenbestellungen werden gern entgegengenommen. Telefonische Anfragen zum Hauptblütetermin unter Tel. 03 62 56/2 13 52

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(12.00-13.00 Uhr oder spätabends).Gartenbau Carl-Heinz Stichling, Lange Str. 30, 99869 Wechmar bei Gotha (an der A 4).

• Clematis-Zeitung! Gegen Einsendung von DM 4,00 in Briefmarken erhalten Sie die erste Ausgabe dieses Informationsblattes für Clematisfreunde. Sie finden Informa-tionen über Auswahl, Pflanzung, Pflege, neue Sorten, Literatur, wo kann man Cle-matis sehen? usw. Garten- und Pflanzenbücher Ingrid Sophie Hörsch, Hagenwiesenstr. 3, 73066 Uhingen.

• In der Gewürz- und Duftpflanzen-Gärtnerei »Otzberg-Kräuter« in Wiesbaden gibt es auch im nächsten Quartal wieder Seminare: Am 29.8. ein Abendseminar über bekannte und unbekannte Kräuter, von 17.00 bis ca. 21.00 Uhr inkl. Abendessen. Am 19.9. ein Ganztagesseminar zu Planung und Anlage eines Kräutergartens inkl. Mittagessen. Informationen bei Burghart Koch, Otzberg-Kräuter, Erich-011enhauer-Str. 87 A, 65187 Wiesbaden, Tel 06 11 /8 12 05 45, Fax 06 11/8 46 05 58.

• Unser Mitglied Tilman Becker, Kiebitzpfad 9, 65933 Frankfurt, Tel. 069/39 23 01, sucht baldmöglichst einen Pachtgarten im NW oder W von Frankfurt. Wer kann helfen?

• Die INITIATIVE ZERNIKOW E.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sich insbe-sondere um die rekonstruierende Erhaltung der Gutsanlage Zernikow (Landkreis Oberhavel, Bundesland Brandenburg) bemüht. Zum Gutsbereich gehört u. a. eine aus 70 lebenden Exemplaren bestehende, ungefähr 250 Jahre alte Allee aus Maul-beerbäumen. Die Bäume wurden auf Geheiß König Friedrich II. von Preußen an-gepflanzt, um als Futterpflanzen für Seidenraupen zu dienen. Durch Eigenpro-duktion von Seide sollte Preußen unabhängig von Importen werden, und das Abfließen von Devisen ins Ausland sollte so verhindert werden. Zum Zeitpunkt seines Todes sollen im Königreich Preußen 1 Million Maulbeerbäume gestanden haben, von denen aber die meisten inzwischen verschwunden sind. Daß eine Allee mit 70 vitalen Exemplaren die Zeitläufte nahezu unbeschadet überstanden hat, legt nahe, die Zernikower Allee als einzigartig zu bezeichnen. Wir suchen nun Orte, wo heute noch Maulbeerbäume (Gruppen von Einzelbäu-men, Allen usw.) zu finden sind. In einer kleinen Informationsschrift über die Zer-nikower Allee wollen wir Querverweise auf andere Standorte geben. Wir bitten deshalb diejenigen Mitglieder der GDS, denen solche Standorte bekannt sind, uns diese mitzuteilen. Für die INITIATIVE ZERNIKOW E.V.: Wolfgang Aichele, Augustastr. 3A Part., 12203 Berlin. Tel. 030/8 34 35 39, Fax 030/84 40 95 74. Besten Dank für Ihre freund-liche Hilfe!

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• In unserem Bericht »Wo gibt es umfangreiche Pflanzensammlungen« (Heft 1/1999, S. 99) ist uns ein Fehler unterlaufen. Der Gärtner namens Fischer mit den verschie-denen umfangreichen Kollektionen ist nicht Dr. Eberhard Fischer aus Klein Wanz-leben, sondern Manfred Fischer, Unverhofft Glück 8,01662 Meißen. Herr Dannirtger, der Koordinator, hat eine neue Meldung erhalten: Horst Schindler, Dorfstr. 30, 14641 Etzin, hat in seinem Garten 220 TBs, 25 Media- und 60 Nana-Iris.

• Das Foto vom Uracher Wasserfall auf dem Titelblatt der Einladung zur Jahresver-sammlung wurde uns freundlicherweise von der Kurverwaltung Bad Urach zur Verfügung gestellt.

• Nachtrag zum Aufsatz von Hermann Gröne »Entdeckungen eines Gartengestal-ters, Teil 2« : Der Autor teilt uns mit, daß der Artikel auch im Internet nachzulesen ist unter folgender Adresse: http:/ /home.t-online.de/home/naturnahegartenge-staltungen, und daß er im Laufe des Jahres den beschriebenen Pflanzen noch die entsprechenden Fotos zuordnen wird.

• Folgende Gartenbücher sind abzugeben: Lawson, Das Gartenbuch der Farben (neu); Muriel Stuart, Fool's Garden; Werckmeister, Catalogus Iridis 1967; Katz, Übern Gartenhag (tabu); Nicols, Große Liebe zu kleinen Gärten (tabu); Nicols, in eine Haus verliebt (tabu). Interessenten bitte melden bei Ursula Xupferschmidt, Oberhöchstadter Str. 46, 61440 Oberursel, Tel. 061 71 /5 46 38.

• In der Porzellanstadt Meißen können in meinem Hobby-Garten von April bis Ok-tober folgende Iris-Sorten besichtigt werden: 1000 Sorten Hohe Bartiris und Media, 100 Sorten Nana, 100 Sorten Sibirica, 100 Sor-ten Spuria, 50 Sorten Louisiana, 650 Sorten Taglilien und 200 Sämlinge, 150 Sorten Lilien, 100 Sorten Dahlien. Dazu andere Pflanzen wie Hosta, Phlox, Yucca... Alle Sorten sind auch auf Farbkopien vorhanden und über 500 Sorten auf Videos von Herrn Landgraf (Infos anfordern). Manfred Fischer, Unverhofft Glück 8,01662 Meißen, Tel./Fax 0 35 21 /45 47 28.

• Private Londoner Gärten ansehen kann man bis zum 1. Oktober mit der englischen Agentur "City Garden Tours". Jeden Montag und Freitag bringt Sie ein kleiner Bus zu jeweils sechs kleinen interessanten Gärten, auch weniger bekannte Londoner Sehenswürdigkeiten liegen an der jeweiligen Route. Eine Tagestour kostet £ 75.00 einschließlich Mittagessen und Teestops. Informationen (in Englisch) erhalten Sie von City Garden Tours, 131 Upland Road, London SE22 ODF, England. Tel./Fax (44) (0) 181 693 6620.

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Hinweise

1 Ein Wort zuvor: Immer größer wird das Angebot an Veranstaltungen, Führungen, Vorträ-gen, Seminaren, Tagen der Offenen Tür, Exkursionen und Pflanzenbörsen in Deutschland, es beteiligen sich u. a. BUND, verschiedene Umwelt-Initiativen, Botanische Gärten, aber auch Obst- und Gartenbauvereine, Liebhaberorganisationen und Privatleute — wir können beim be-sten Willen nicht mehr alle Termine aufführen. Wir wissen sehr wohl, wieviel Mühe, Zeit und auch Geld es erfordert, solche Veranstaltungen zu organisieren, und es bedeutet absolut kein Werturteil, wenn wir eine Veranstaltung, die Ihnen persönlich am Herzen liegt, gar nicht oder nur ganz kurz in diesen Hinweisen erwähnen (zumal viele Veranstalter es versäumen, uns rechtzeitig zu informieren). Aber wir sind überzeugt, daß unsere Mitglieder selbst ihre Augen und Ohren offen halten und sich Notizen in ihren Terminkalendern machen, wenn sie etwas Interessantes entdecken, und daß sie auch selbständig Kontakt mit Botanischen Gärten und anderen Institutionen in ihrer Nähe oder an ihrem Urlaubsort aufnehmen, um Veranstal-tungshinweise zu erhalten. Sehen Sie also bitte die nachfolgenden Notizen nicht als vollstän-digen Veranstaltungskalender an, sondern entnehmen Sie ihnen Anregungen für eigene In-itiativen und Nachforschungen. — Und wenn Sie etwas ganz Neues, Aufregendes entdecken, bitte lassen Sie es uns wissen! Es kann eine kurze Notiz sein, oder ein schönes Foto mit informativer Unterschrift, aber auch ein Artikel, ein Hinweis auf versteckte Schätze mit Anfahrthinweisen, wir freuen uns über jede Zuschrift, die den botanischen Interessen unserer Mitglieder entspricht.

Ein Sonderangebot macht unseren Mitgliedern die englische Alpine Garden Society: Für £ 18 können Sie eine zweijährige „Schnupper"-Mitgliedschaft erwerben (norma-ler Preis £ 18 p. a.). Die Bezahlung kann erfolgen per Kreditkarte oder Euroscheck. Die Gesellschaft hat fast 14 000 Mitglieder in aller Welt. Sie erhalten ein vorzügliches Vierteljahresheft, eine jährliche Samenliste mit über 5000 Positionen, können natür-lich auch die 23 Pflanzenschauen kostenlos besuchen und an den botanischen Stu-dienreisen in alle Welt teilnehmen (erinnern Sie sich an die drei Berichte über die Reise nach China, die wir im letzten Jahr brachten?) Wenn Sie Interesse haben, schreiben Sie, unter Bezugnahme auf Ihre Mitgliedschaft bei der GDS, an The Alpine Garden Society, AGS Centre, Avon Bank, Pershore, Wor-cestershire WRIO 3JP, UNITED KINGDOM.

In und um Weimar, die „Kulturhauptstadt Europas 1999", findet eine Fülle von Veran-staltungen statt, die sich natürlich im „Goethejahr" auch mit dem naturwissenschaft-lich interessierten Dichter befassen. Hier eine Ubersicht für die nächsten Monate: 13.6. Tag der Pflanzenfreunde in Belvedere, 27. 6. Rosenfest in Dornburg, 23. 7. Blumistik im alten Weimar, im Kirms-Krackow-Haus, 20. 8. Ausstellung Belvedere: Zur Metamorphose der Pflanzen, 11. 9. Familientag, Dornburger Schlösser, 12. 9. Tag des offenen Denkmals mit Schloßparkführung. Unter dem Titel „Denk-mal-Grün — Ein Begleiter durch Weimars Freiräume" ist ein

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gartenkultureller Führer durch die zahlreichen Anlagen und Parks von Weimar und Umgebung erschienen sowie für Reisende, die sich intensiver mit der Kulturland-schaft Thüringens befassen möchten, eine „Kulturlandschaftskarte Erfurt — Weimar — Jena" mit 15 Routenbeschreibungen für Wanderer und Radfahrer. Sie kostet DM 22,—bei: BDLA Thüringen, Klausener Str. 10, 99099 Erfurt. Weitere Informationen über Projekte, Veranstaltungen und Literatur erhalten Sie un-ter Tel. 0 3643/8 19 99, im Internet unter www.weimar1000.de.

Die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft (DGG) bietet eine Studienreise nach Dresden an: Barocke Gärten im oberen Elbtal 26.-31. 8. Vom 24. 9.-16. 10. können Sie mit der DGG den Indian Summer im Nordosten der USA bewundern. Infos über Travel-house, Im Hainchen 18, 61455 Königstein / Ts., Tel. 0 61 74/220 29.

In Zusammenarbeit mit der Kur- und Touristik Überlingen GmbH veranstaltet die DGG ihr 35. Seminar für Gartenfreunde 19.-25. 9. und im Anschluß daran ein Seminar „Kräuter und Früchte — Gesundes aus dem Garten" 25.-29. 9. Infos und Anmeldung: Kur- und Touristik Überlingen GmbH, Tourist-Information, 88662 Überlingen.

Pflanzenraritätenbörse in Erfurt am letzten August-Wochenende: Bitte beachten Sie die Beilage in diesem Heft. Die nächste Pflanzenraritätenbörse im Grugapark Essen findet am 11./12. 9. statt. Pflanzen-Informations-Börse im Botanischen Garten Hamburg: Nächster Termin ist der 25. 9., 9-14 Uhr.

Bitte beachten Sie, daß die Landesgartenschau Neustadt bei Coburg (Motto „Natur in der Stadt") bereits am 22. 8. endet, während die anderen Landesgartenschauen in Weil am Rhein, Zittau und Oberhausen sowie die BUGA Magdeburg bis Oktober geöffnet bleiben. Infos über die Gartenschau in Neustadt unter Tel. 0 95 68/92 13 23.

Für unsere Mitglieder im süddeutschen Raum und für Allgäu-Urlauber: Die Stau-dengärtnerei Dieter Gaissmayer in Illertissen hat ein regelrechtes Programmheft für dieses Jahr herausgebracht unter dem Jahresmotto Pflanze — Mensch — Gesellschaft, das für das 3. Quartal allein 16 Veranstaltungen und Seminare anbietet, z. T. in Zu-sammenarbeit mit Susanne Fischer-Rizzi und der vhs Ulm. Die Illertisser Gartenlust — Markttage für Freunde der Gartenkultur — finden am 18./19. 9. statt.

Sie machen Urlaub in Österreich? Vielleicht möchten Sie diese Gelegenheit nutzen, um auch in unserem Nachbarland private Gärten anzusehen, sich mit Gleichgesinn-ten auszutauschen und neue Freunde kennenzulernen? Fragen Sie nach bei der Österreichischen Gartenbau-Gesellschaft, Parkring 12/3/1, A-1010 Wien, Te1.01 /5 12 84 16, dort bekommen Sie Infos über die Aktion „Die offene Gartentüre", Adressen und Öffnungszeiten von Privatgärten.

Für Fuchsienfreunde: Fuchsienausstellungen in Österreich können Sie vom 2.-4. 7. in Linz und in Kapfenberg / Steiermark besuchen.

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Eine große grenzüberschreitende Fuchsienschau veranstaltet der Niederländische Kreis von Fuchsienfreunden vom 9.-11. 7. im Grenzdorf Spijk / NL. Fuchsienausstellung im Botanischen Garten München 7.-15. 8. Fuchsienschau in Bad Sachsa / Harz 23.-26. 7. in der Kurhalle und im Park der AOK-Klinik.

Für Eichen- und Buchenfreunde: Am 3. 7. wird im Arboretum Trompenburg in Rot-terdam / NL ein Eichen- und Buchen-Symposium veranstaltet. Anlaß sind das 75. Be-stehen der Niederländischen Dendrologischen Vereinigung sowie die 40jährige Mit-gliedschaft von Herrn van Hoey Smith im Kuratorium der Stichting Arboretum Trompenburg. Infos unter Tel. 010-2 33 01 66.

Die Deutsche Dendrologische Gesellschaft plant für das kommende Winterhalbjahr eine botanische Exkursion nach Nordpatagonien unter Leitung von Prof. Dr. F.-G. Schroeder. Interessenten melden sich bitte bald bei Prof. Schroeder, Merkelstr. 16, 37085 Göttingen, Tel. 0551/4 27 73 (priv.) bzw. 39 57 31 (di.), denn die Reise wird nur bei ausreichender Teilnehmerzahl organisiert.

Im Dessau-Wörlitzer Gartenreich findet noch bis zum 5. 9. ein Internationales Gar-tenfestival unter dem Motto „England zu Gast im Dessau-Wörlitzer Gartenreich" statt. Infos über die Veranstaltungen unter Tel. 0340/6 4615-44.

Seminare für Gartenfreunde: Im Landhaus Ettenbühl, Bad Bellingen, veranstaltet Ste-fanie Körner mit Unterstützung von John Scarman, Rosenzüchter und Gartendesigner aus England, Wochenendseminare und Kurse zu gärtnerischen Themen, z. B. Garten-design 10./11.7., Kräutergärten und Kräuter in Gärten mit Dr. Hans Simon 18./19. 9., Herbst- und Erntefest mit Workshops und vielen Informationen zur Jahreszeit 2./3.10.

Jeden ersten Samstag im Monat und an Kurswochenenden ist außerdem eine Spezia-litäten- und Versuchsgärtnerei geöffnet, wo Sie neben vielen anderen Pflanzen Histori-sche Rosen ansehen und kaufen können. Es gibt einen 'Countryshop', Gartendesign und Gartenberatung von John Scarman und anderes mehr in diesem noch im Aufbau be-griffenen Unternehmen. Hier die Adresse: Landhaus Ettenbühl, Stefanie Körner, Hof Ettenbühl, 79415 Bad Bellingen-Hertingen, Tel. 0 76 35/82 23 57, Fax 0 76 35/82 23 59.

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Buchbesprechungen 1

Hermann Gröne

Piet Oudolf und Michael King Zarte und prachtvolle Gräser

Du Mont Buchverlag, Köln, DM 59,90 144 Seiten mit zahlreichen Farbfotos, 3 Pflanzplänen und Pflanzentabellen.

Dieses so wichtige Buch, wie Ernst Pagels in seinem Vorwort schreibt, erscheint 40 Jahre nach der Veröffentlichung von Karl Foersters „Einzug der Gräser und Farne in die Gärten". Während dem Leser mit anspruchsvollen Photographien Beispiele für die Vergesell-schaftung der Ziergräser mit anderen Stauden gezeigt werden, erfährt er auch von neuen Arten und Sorten zahlreicher Blütenstauden, die von Piet Oudolf in Humme-lo zusammengetragen wurden. Gleichzeitig wird der neue europäische Gartenstil vorgestellt. Die Aufnahmen zeigen Pflanzungen von Urs Walser, James von Sweden und Eindrücke aus Privatgärten in Europa und den USA. Beth Chatto und Nori und Sandra Pope aus Hadspen House werden in der Danksagung genannt. Zwei Pflanzpläne mit den dazugehörigen Aufnahmen stellen beispielhaft eine Ra-batte im Privatgarten von Piet Oudolf und von Madeleine van Bennekom in Dom-burg vor. Ein Abschnitt des Buches beschreibt die Verwendungsmöglichkeiten der Ziergräser als Bodendecker und Solitäre, im Kontext mit Architektur und Landschaft. Hier finden sich, wie im ganzen Buch, informative Listen, so zum Beispiel Blüten-stände, die sich beim leisesten Hauch bewegen, oder eine Gegenüberstellung von spät und früh austreibenden Gräsern. Die Pflanzenbeschreibungen umfassen ein von den Autoren ausgewähltes Sortiment „bester Gräser für den Gartengebrauch". Da finden sich allein über 30 verschiedene Miscanthus, darunter die neuen Züchtungen von Ernst Pagels, oder die amerikani-sche Zwergsorte Miscanthus sinensis ,Yakushima Dwarf'. Für mich eine der wichtigsten Neuerscheinungen der letzten Jahre, Bestandsaufnah-me einer Entwicklung, die 1957 mit Karl Foerster begann.

Piet Oudolf, Henk Gerritsen, Anton Schlepers (Photos) Droomplanten

De nieuwe generatie tuinplanten Verlag Terra, Zutphen, NL. 49 Gulden 144 Seiten, zahlreiche Farbfotos, Pflanzenbeschreibungen, Tabellen und Pflanzpläne. In niederländischer Sprache.

Das Buch stellt von A— Z zahlreiche Stauden und Ziergräser vor, die den Züchter und Sammler Piet Oudolf bekannt gemacht haben, neueste Sorten bekannter Pflanzen oder bislang verkannte Wildstauden mit Beetstaudencharakter.

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Der zweite Teil beschäftigt sich mit der gestalterischen Arbeit der Autoren und stellt eine neue Richtung in der Staudenverwendung vor. Warum sich bei diesen traum-haften Pflanzen noch kein deutscher Verleger gefunden hat, ist mir schleierhaft.

Michael King m.m.v. Piet Oudolf en Henk Gerritsen Nieuwe bloemen — nieuwe tuinen een nieuwe beweging in de tuinarchitectuur 1997 im Terra Verlag, Zutphen, NL. 49 Gulden 128 Seiten, zahlreiche Farbfotos und Pläne. In niederländischer Sprache.

Wen die neuesten Entwicklungen in der Gartengestaltung interessieren, der sollte dieses Buch kennen. Es ist die Bestandsaufnahme einer neuen europäischen Garten-architektur und stellt 12 Planer aus Europa und den USA vor. Neben den beiden Coautoren sind es u. a. Gilles Clement, bekannt geworden durch den Park Andre Citroen in Paris, Anja Maubach, die Enkelin von Georg Arends, oder Urs Walser, früherer Leiter des Schau- und Sichtungsgartens Hermannshof in Weinheim.

Martin Haberer

Reinhilde Frank: Päonien — Pfingstrosen Zweite Auflage mit 152 Seiten mit 45 Farbfotos und 27 Zeichnungen Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1999. Sonderausgabe DM 29,80 (früher DM 38,—)

Vor 10 Jahren ist dieses Werk als Monographie über die Päonie erschienen und war eini-ge Jahre vergriffen. Jetzt ist es in neuem Einband wieder zu haben und sogar wesentlich preiswerter als früher. Wer es noch nicht besitzt, der sollte jetzt unbedingt zugreifen. Die edlen Päonien, ob Sträucher oder Stauden, sind im Garten besonders beliebt. Sie fallen durch ihre prächtigen Blüten auf und eignen sich gut als Schnittblumen. Die Autorin geht zunächst auf die Geschichte dieser in der Antike bekannten Pflanze ein. Züchtung, Kultur und Pflege werden umfassend geschildert. In China, Japan, Europa und in den USA hat man viel zur Züchtung beigetragen. Im Hauptkapitel werden zunächst die Wildarten, dann die vielen Züchtungen der Edelpäonien und der Strauchpfingstrosen ausführlich beschrieben. Bei den einzelnen Sorten sind u. a. Züchter, Jahr der Züchtung, Blütenfarbe, Höhe und Blütezeit aufge-führt. Die Listen der Edelpäonien sind besonders umfangreich. Die Autorin geht weiterhin ausführlich auf die Strauchpäonien ein. Man erfährt vieles aus China, der Heimat dieser wunderschönen Gewächse. Mancher wünscht sich, zur Blütezeit diese Anbaugebiete aufsuchen zu können, um diese herrlichen Gewächse zu bewundern. In der Neuauflage werden die Bezugsquellen neu zusammengestellt. Das Titelbild stammt übrigens von Herrn Morell. Man sollte im Vorwort auch den richtigen Autor erwähnen!

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Schade, daß man nicht noch mehr von den schönen Sorten abbilden konnte. Denn ein Bild sagt bekanntlich mehr als tausend Worte! Durch die Verwendung von hellerem und dünnerem Papier ist das Werk noch an-sprechender geworden. Jeder Staudenfreund sollte es besitzen.

Ellen Fischer: Das Topf gartenbuch Dritte Auflage mit 221 Seiten, 130 Farbfotos und 26 Zeichnungen Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, Sonderausgabe 1999, DM 29,80 (früher DM 58,—)

Noch mehr im Preis herabgesetzt wurde dieses prachtvolle Werk. Wenn ein Garten-buch nach 6 Jahren schon in der 3. Auflage erscheint, dann ist dies sicher bemerkens-wert. Die Gärten unserer Zeit sind aus bekannten Gründen nicht mehr so groß wie früher. Auf der Terrasse und dem Balkon sind daher kleinere Pflanzen in Behältern aller Art zu finden. Sie werden längst nicht so groß und ausladend wie im Freiland. Wie man sich einen Topfgarten zusammenstellt und pflegt, das erläutert die Autorin' an vielen Beispielen. Auf der Suche nach Motiven für dieses Werk ist sie kreuz und quer durch die Lande gereist und hat viele Pflanzenfreunde kennengelernt. Von vie-len dieser zufälligen Begegnungen ist in diesem Buch die Rede, das zeichnet dieses Werk besonders aus. Alle Fotos und auch die Zeichnungen stammen von der Auto-rin, das Buch ist also aus einem Guß! Der Text ist fundiert und praxisnah, ist immer wieder durch Anekdoten und Zitate aufgelockert. Nie wird er langweilig. Die wichtigsten Kapitel: Ansichten über den Topfgarten; Der klassische Topfgarten; Der rustikale Topfgarten; Topfgarten im Schatten; Topfgarten heiter und romantisch; Auf dem Balkon; Topf gartenpraxis von A—Z. Natürlich werden in jedem Kapitel die dafür geeigneten Pflanzen beschrieben. Man staunt immer wieder, was man alles in Töpfen kultivieren kann. Wunderschöne, oft ganzseitige Farbbilder lockern den Text auf. Fazit: Ein lohnendes Werk, welches wei-tere Verbreitung unbedingt verdient.

Bernd Böhmer/Walter Wohanka: Farbatlas Krankheiten und Schädlinge an Zierpflanzen,

Obst und Gemüse. 240 Seiten mit 574 Farbfotos. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, DM 39,80

Immer wieder werden unsere Zier- und Nutzpflanzen von Erregern heimgesucht, die den Ertrag oder die Schönheit der Gewächse beeinträchtigen. Um rasch zu Gegen-maßnahmen greifen zu können, muß der Erreger richtig erkannt werden. Mit Hilfe dieses praktischen Werkes ist dies in den meisten Fällen möglich. Man schaut erst, zu welcher Gruppe die befallene Pflanze gehört, also ob man eine Zim-merpflanze, Staude, Sommerblume, ein Gehölz oder einen Obstbaum vor sich hat. Dann sucht man im entsprechenden Hauptkapitel die Gattung oder Familie auf. An-hand der ausgezeichneten Farbbilder und der Beschreibung läßt sich in kurzer Zeit die richtige Diagnose stellen und der Befall bekämpfen.

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In einem speziellen Kapitel werden wichtige Hinweise zur Bekämpfung der Krank-heiten und Schädlinge gegeben. Die Empfehlungen gehen von einem weitgehenden Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel in Haus und Garten aus. Eventuell wer-den alternative Verfahren zum Schutz der Pflanze empfohlen. Sollte man sich aber immer noch nicht sicher sein, so wende man sich an die örtlichen Pflanzenschutz-ämter, deren Anschriften am Ende des Buches zu finden sind. Ganz sicher ist dies ein besonders nützliches Werk für viele Gartenfreunde.

Ulmers Gartenschule. In dieser neuen Reihe kommen zunächst versierte Garten-journalisten aus Frankreich zu Wort. Die Übertragungen ins Deutsche besorgte Christiane Schoelzel. Jedes Bändchen umfaßt 64 Seiten und kostet DM 19,80. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1999. Diese Reihe ist sicherlich mehr auf den Gartenliebhaber zugeschnitten. Erschienen sind bis März 99:

Jean-Paul Collaert: Stauden

Die enthaltenen Kapitel: Pflanzung und Pflege, Stauden im Laufe der Jahreszeiten, Stauden für besondere Gelegenheiten, Stauden zusammen mit Sträuchern und Rosen, Anspruchsvolle Stauden. In jedem Kapitel werden geeignete Stauden vorgestellt und wichtige Tips (hier heißt es Tipps!) gegeben.

Edouard Lebleu: Aromapflanzen

Die meisten Aromapflanzen gehören eigentlich auch zu den Stauden, nur wenige sind kurzlebig. Wir sollten sie viel öfter bei unseren Mahlzeiten verwenden. Man er-fährt vieles zu folgenden Themen: Aromapflanzen aus dem eigenen Garten; Die wichtigsten Küchenkräuter für Sonne und Schatten, Teekräuter; Dekorative und exotische Gewächse; Blüten mit Aroma. Viele Hinweise zur Anzucht und Verwendung zeichnen dieses Bändchen aus.

Jean-Paul Collaert: Ziersträucher schneiden

Mancher Gartenfreund ist unsicher, wie man bestimmte Sträucher schneiden soll. Hier erfährt man vieles über die unterschiedlichen Schnittarten und den richtigen Zeitpunkt. Man sollte den Strauch vor dem Pflanzen schneiden, manche lassen sich auch zu einem Spalier oder einer Hecke ziehen. Regelmäßiger Schnitt fördert die Ge-sundheit und Schönheit, auch ein radikaler Rückschnitt ist bei manchen Arten ange-bracht. Der richtige Schnitt für jeden Strauch wird bei Rosen und vielen Gehölzarten angegeben. Für viele Gartenfreunde stellt dieses Buch eine wichtige Hilfe dar.

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Hinweise

1 An mehreren Wochenenden im Juni sind wieder vier bekannte Gärten im Grenz-gebiet Niederlande/Belgien geöffnet: Huys de Dohm, Kasteel Mheer, Patricia van Roosmalen und De Heerenhof. Gegen einen Freiumschlag (DM 1,10) kann von der Geschäftsstelle ein Faltblatt mit den genauen Öffnungszeiten, kurzen Garten-beschreibungen und Anfahrtsbeschreibungen bezogen werden.

Am ersten Juliwochenende von 10 bis 17 Uhr können Sie vier andere bekannte Gär-ten in den Niederlanden besichtigen: De Kempenhof, Zuiverseweg 4, Domburg; De Tintelhof, Golsteinseweg 24, Veere; Tuinen van de Familie Lenshoek, Marktveld 19, Kloetinge; Slot der Nisse, Dorpsplein 25, Nisse.

Papaver-Parade 1999 In der Staudengärtnerei von Eleonore de Koning in den Niederlanden blüht im Mai ein Sortiment von rund 30 Papaver orientale, zu dem ständig neue Sorten hinzukom-men, darunter eine Eigenzüchtung, deren Beschreibung den Mund wäßrig macht: 'Royal Chocolate Distinction', intensiv braun. Nach den Mohnen blühen dort viele Sorten von Achtilea millefolium in allen möglichen Farbschattierungen. Adresse: Eleonore de Koning, Vaste Planten met Allure, Kruipuitsedijk 3, NL-4436 RC Oudelande. Tel. 0031 1 13 54 40 06, Fax 0031 1 13 54 40 07. Öffnungszeiten: Ab 1. Mai an allen Wo-chentagen von 10-17 Uhr, sonntags zur Besichtigung von 11-16 Uhr.

Einige niederländische Staudengärtnereien haben sich zusammengetan und im ver-gangenen Herbst zwei Schaupflanzungen mit Stauden angelegt. Eine Rabatte im Park des Kasteel de Haar in Haarzuilens an der Vecht wurde in den Farben Rot, Weiß und Blau bepflanzt, das sind die Farben der niederländischen Nationalflagge. Das zweite Beet liegt im bekannten Arboretum Trompenburg in Rotterdam. Eleonore de Koning hat beide Pflanzungen geplant, die ständig mit Neuheiten aus den großen Sortimenten der teilnehmenden Firmen ergänzt und verbessert werden sollen.

Zusammen mit diesen Staudengärtnern (De Bloemenhoek und Th. Ploeger in De Bilt, Brian Kappes, Suameer, und Hans Kramer, Ede) hat Frau Eleonore de Koning auch eine Broschüre „Bloemlezing Collectie 2000" mit empfehlenswerten Stauden aus ihren Sortimenten zusammengestellt, eben von Stauden „met Allure", die vor allem in den Gärten der Provinz Zeeland gut gedeihen. Neben den Beschreibungen dieser Stauden in niederländischer Sprache und dazugehörigen Sortenlisten enthält das Büchlein klare und aussagekräftige Farbfotos sowie zauberhafte Aquarelle zu den je-weiligen Farbthemen. Es kann gegen DM 40,- in Scheinen bezogen werden bei Eleo-nore de Koning, Kruipiutsedijk 3, NL-4436 RC Oudelande.

Staudenschätze - Staudengärtner präsentieren ihre Lieblingspflanzen Unter diesem Titel brachten wir im letzten Heft einen Hinweis auf eine Broschüre, die

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gegen DM 1,10 in Briefmarken sowie einen mit DM 1,50 frankierten Rückumschlag (DIN A 5, nicht, wie angegeben DIN A 4) bei Susanne Peters, Auf dem Flidd 20, 25436 Uetersen, bezogen werden kann. Wir bitten das Versehen zu entschuldigen.

Die Rote Liste der gefährdeten Pflanzen Deutschlands wurde im Landwirtschafts-verlag, Münster-Hiltrup, neu aufgelegt. Herausgeber ist das Bundesamt für Natur-schutz (BfN), der Preis: DM 39,80. Erstmals wurden unter den mehr als 13500 Arten auch Moose, Flechten, Pilze und Algen berücksichtigt.

In Chemnitz führt eine Stiftung den Arktisch-Alpinen Garten weiter, der 1956 von dem Musiker und Autor Walter Meusel gegründet wurde. Auf einer Fläche von 2800 qm be-herbergt der Garten 6000 Pflanzenarten vor allem kalter und gemäßigter Regionen der Erde in einer Gestaltung nach geographisch-ökologisch-soziologischen Gesichtspunk-ten. Öffnungszeiten: Vom 14.4. bis 13. 10. mittwochs 9-18 Uhr (außer 19.9. und 22.9.). Für den Pflanzenverkauf: Verkaufsoffene Samstage am 10.4. und an jedem ersten Sams-tag im Monat 9 bis 18 Uhr (mit Ausnahme des 7.8., dafür aber am 14.8.). Die Zahl der Pflanzenbörsen und Raritätenmessen in Deutschland nimmt zu. Die nächsten Termine:

18.4.

24.4. 24.125.4. 24. 4.

24./25.4. 25.4. 25.4.

1./2. 5. 7.-9. 5. 8./9. 5. 8.5. 9.5. 5./6. 6.

17.-20. 6.

in Rosengarten-Ehestorf bei Hamburg, Freilichtmuseum am Kiekeberg, 10-17 Uhr im Neuen Botanischen Garten in Göttingen, Grisebachstr. la, ab 10 Uhr im Grugapark Essen, 10-18 Uhr in Mössingen, Auf der Lehr 17: Pflanzentausch u. Flohmarkt für Gar- tenartikel 10-17 Uhr Staudenmarkt auf der Insel Mainau in Berlin-Hermsdorf, Kurhausstr. 30-34, Staudenbörse 9-16 Uhr in Köln-Riehl, Pflanzen- und Samentauschbörse im Botanischen Garten 11-14 Uhr im Maximilianpark Hamm, Alter Grenzweg 2, Gärtnermarkt 11-18 Uhr Freisinger Gartentage im Landratsamt 10-18 Uhr Staudenmarkt auf der Insel Mainau Pflanzenbörse der Vereine im Botanischen Garten Bielefeld 9-18 Uhr Gärtnermarkt im Westfalenpark Dortmund Ausstellung „Faszination Garten" auf dem Schloß Atzelsberg bei Erlangen. Rahmenprogramm mit Fachvorträgen, Kunstausstellung, Konzert, etc. Gartenfestival auf der Burg Trausnitz, Landshut, 10-20 Uhr

Die Gartengalerie Klosterkielhof, Hude-Wüsting, öffnet auch in diesem Jahr ihre Gärten zu einer Ausstellung in Verbindung mit einem Malersymposium. Unter dem Titel „Botanisches Treffen" setzen sich vier zeitgenössische Künstler mit der Natur auseinander.

(Fortsetzung Seite 59)

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SPEZIALITÄTENANZUCHT

demi» percies Auf dem Flidd 20 25436 Uetersen Tel. : 0 4 1 22 3 3 1 2 Fax: 0 4 1 2 2 4 86 39 E-Mail: [email protected]

Katalog 1999 für 10,—DM in Briefmarken oder Scheck

"Alpine Raritäten"

ADONIS CAMPANULA HEPATICA GENTIANA SILENE SAXIFRAGA VERONICA

(Fortsetzung von Seite 54) Die Ausstellung ist vom 9. 5. bis 6. 6. 1999 geöffnet, mittwochs, samstags u. sonntags 11-18 Uhr. slap e.V. Klosterldelhof, 27798 Hude, Tel. 04484/15 15, Fax 04484/15 25.

Internationale Pflanzentage:

9.-11. 4. Schloß SaMt-Jean de Beauregard (28 km südöstl. Paris)

14.-16. 5. Domaine de Courson (35 km südl. Paris)

18.-20. 6. Huis Bingerden, Angerlo/NL

Die Liste interessanter Veranstaltungen für Pflanzen- und Gartenfreunde ließe sich noch seitenlang fortführen, leider fehlt uns der Platz dazu. Bitte informieren Sie sich selbst, z. B. bei den Veranstaltungstips der Tagespresse, bei den jeweiligen Botani-schen Gärten oder im Touristenbüro Ihres Urlaubsortes. Eine sehr ergiebige Quelle ist auch der Grüne Anzeiger, den wir im letzten Heft in der „Gärtneradresse" zu Wort kommen ließen. Er kann abonniert werden bei A.-C. Neugebauer, Baumkamp 56, 22299 Hamburg.

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Buchbesprechungen

Meinhard Dunger:

Ken Druse The Collector's Garden — Designing with Extraordinary Plants Clarkson Potter, New York, 1996 (Englisch) ISBN 0-517-79983-9-US-$ 45.00

Nach den Bestsellern 'The Natura! Garden', 'The Natura! Shade Garden' und 'The Natura! Habitat Garden' erschien von dem amerikanischen Autor Ken Druse 'The Collector's Garden'. Ausgestattet mit über 400 Farbfotos des Autors aus den Gärten von 28 passionierten Gärtnern und Pflanzensammlern der unterschiedlichen klimatischen Bereiche der USA, bietet das Buch, auch dank seiner bestechend schönen Fotos, einen eingehen-den Einblick in die hierzulande kaum bekannte amerikanische Gartenwelt. Ken Druse ordnet die Beschreibung der Gartenliebhaber und ihrer Gärten in vier Ka-tegorien: die Kategorie der Sammler und Pflanzenjäger, ständig auf der Suche nach Raritäten und der allerneuesten Pflanzenneuheit. Dann die, wie der Autor es nennt, „Missionare", die bedrohte Pflanzen zusammentragen und in Sammlungen bewah-ren. Es folgen die Spezialisten, die Kollektionen von bestimmten Gattungen sam-meln. Am Schluß folgt die Kategorie der Ästheten, die ihre Pflanzen nach ihrem Aus-sehen und dem Wert für die Ausstattung ihres Gartens zusammentragen. In der Einleitung seines Buches schreibt der Autor mit angelsächsischem Humor ganz anschaulich: „If it's rare, we want it. If it's tiny and impossible to grow, we've got to have it. If it's brown, looks dead, and has black flowers, we'll kill for it. We're collectors and little will stand in the way of bagging our quarry. We are driven by a must-have passion that singles us out from other gardeners." (Etwa: Ist es eine Ra-rität, wir wollen sie. Ist die Pflanze winzig und schwierig zu kultivieren, wir müssen sie haben. Ist sie braun, sieht sie tot aus und hat schwarze Blüten, wir würden für sie töten. Wir sind Sammler, und (fast) nichts kann uns daran hindern, nach unserer Beu-te zu grapschen. Wir werden getrieben von einer „Das-muß-ich-haben-Leidenschaft", welche uns von anderen Gärtnern unterscheidet.) Wenn man folgert, das Buch könnte nur für den Pflanzensammler von Interesse sein, so ist doch die Lektüre für jeden Gartenliebhaber, auch für den Ästheten, mit etwas Englischkenntnissen ein Genuß. Am Schluß des Buches werden Hinweise zur Pflanzenvermehrung gegeben. Wußten Sie beispielsweise, daß Stecklinge im Wasser schneller bewurzeln, wenn ein Weiden-zweig mit ins Wasser gesteckt wird? Das Buch schließt mit einer ausführlichen Liste von amerikanischen Pflanzen- und Saatgutversendern.

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Christiane Hilaire: Rosen Dieses Werk ist zwar erschienen, lag aber dem Rezensenten noch nicht vor.

Besprechung von elektronischen Medien

Götz/Häussermann/Sieber: Die Stauden-CD Immer mehr werden immense Informationen auf CD-ROMs gespeichert. Für den Staudenfreund ist vor einigen Wochen obige CD-Rom erschienen. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, DM 98,—.

Betriebssysteme, Hardware: Windows 3.11, Windows 95, Windows NT. Netzfähig, Pentium 100, 16 MB RAM, 2 MB Grafikkarte

Wer sich rasch über Details von rund 5000 Staudenarten und -sorten informieren möchte und über die entsprechende Hardware verfügt, der staunt, was in dieser Plat-te steckt. Neben Angaben zur Systematik, Wuchs, Blüte, Blütezeit, Eigenschaften, Standort und Verwendung erfährt man noch viel mehr über die Staudenwelt. Drei be-kannte Staudengärtner und Pflanzenkenner zeichnen für dieses Mammutprojekt ver-antwortlich und haben ihr umfangreiches Wissen zur Verfügung gestellt. Ausgesuchte Farbfotos ergänzen die Textangaben. Leider ist es nicht bei allen Sorten gelungen, aussagekräftige Bilder zu erhalten. Dennoch ist diese erste Stauden-CD ein großer Schritt vorwärts.

Hinweise auf weitere Pflanzen-CDs:

Bödeker/Kiermeier: Plantus, Neuauflage Mai 1999 Diese CD-ROM enthält 7500 Freilandpflanzen. Die neue Auflage wurde ergänzt durch viele weitere Farbfotos, DM 360,—. Verlag Eugen Ulmer Stuttgart.

Gerlach/Ohmeyer/Röber: ToSKa (Topfpflanzen- und Schnittblumen-Kartei) Zum Preis von DM 98,— erhält man Daten über je 25 Topfpflanzen- und Schnitt-blumenkulturen mit insgesamt 450 Abbildungen. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart.

Friedolin Wagner

Ingeborg Tschakert: Gartenzauber — überall und jederzeit Hampp Verlag Stuttgart, 155 Seiten, DM 68,—, ISBN 3-930723-81-6 Die Fotografin Ingeborg Tschakert hat ihr zweites Buch erarbeitet: Gartenzauber — überall und jederzeit. Ihr Motto, frei nach K. H. Waggerl: Wenn uns schon nicht gegönnt ist, das Glück unseres Lebens zu schmieden, so können wir immerhin das des Augenblicks bestimmen: den Garten ins Haus zu holen und ihn selbst häuslich und wohnlich zu machen, wo immer das möglich ist.

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Page 60: Ranunculus demissus (Titelfoto: Thomas Eidmann) · Ranunculus demissus (Titelfoto: Thomas Eidmann) Liebe Staudenfreunde, wenn Sie diese Ausgabe des »Staudengarten« in Händen halten,

Die persönliche Abneigung gegen übliche Kaffeenachmittage hindert die Fotografin nicht, die eigene Gastlichkeit sichtbar zu kultivieren: den Lesern des Buches vorzu-führen, wie es sein könnte, zu welchen Anlässen auch immer, die Tage unvergeßlich werden zu lassen und ihnen jenen unnachahmlichen Kick der Jahreszeit zu geben. Sie entwickelt alle möglichen Strategien, die Feste zu feiern, wie sie fallen. Welch leichte Hand, mit Kerzen, Silber, Blumen Eindruck zu machen, mit einem Vogelkäfig etwa, mit simplen Servietten, Bändern und Volants Stimmung hervorzuzaubern. Schauen Sie sich nur an, wie sie mit alten Stühlen umzugehen pflegt. So plaziert sie einen dar-gebrachten Strauß, immer mal, auf einem Stuhl. Wie bitte? Ja, nicht nur auf einem, sondern auf unterschiedlichen Stühlen, je nach Laune und Blumenstrauß. Ähnlich kreativ gebraucht sie Keramik und Körbe. Ingeborg Tschakert schätzt ständige Veränderung. So wie sie etwa zuvor aufmerksam Steine sammelt, um eine Uferzone harmonisch zu gestalten, prägt sie unterschied-liche Gartenszenerien mit alljährlich veränderten Akzenten, um sie ähnlich harmo-nisch, doch in veränderter Weise lebendig werden zu lassen. Ihr meisterlicher jahres-zeitlicher Bilderbogen ist mit praktischen Tips jeglicher Art gewürzt. Ein sehr persönliches Gartenbuch und ein Geschenk für jedermann.

Fritz Hönninger

Doris Laudert: „Mythos Baum" — Was Bäume uns Menschen bedeuten Geschichte — Brauchtum —30 Baumporträts 223 Seiten, 131 Farbfotos, 113 SW-Fotos, fest gebunden, DM 39,90 ISBN 3-405-15350-6. BLV-Verlagsgesellschaft mbH, München

In dem Buch „Mythos Baum" spannt die Biologin Doris Laudert den Bogen von der Kulturgeschichte des Waldes zu seiner mythologischen Bedeutung und beschreibt in 30 Baumporträts die biologischen und anekdotischen Aspekte heimischer Gehölze. Sie beschreibt die Wichtigkeit des Rohstoffes Holz in der Antike und schildert, wie sich das Bild des Waldes wandelte, als Erdöl den Brennstoff Holz ablöste. Spätestens beim Thema „Baum im Mythos" wird deutlich, daß es in jeder Kultur Bäume gibt, um die sich jahrtausendalte Sagen ranken. Doris Laudert erinnert an vertraute Bräuche Und erläutert die Bedeutung von Schicksals-, Stamm- und Standesbäumen. Die Kulturgeschichte des Waldes reicht von der Nacheiszeit bis in die Gegenwart. Es wird dargelegt, wie man die Wälder nutzte und wie mit ihnen umgegangen wurde; wie Bauernkriege, Handwerk und Jagd mit ihnen zusammenhingen. Das Kapitel „Der Baum im Mythos" spannt sich von dem Ursprung des Menschen zu den Schicksalsbäumen, den heiligen Hainen, dem Paradies- und Kreuzesbaum, den Stamm- und Ständebäumen bis zum Weihnachtsbaum. In 30 Baumporträts werden einheimische Bäume mit ihren Verwandten in Geschich-te, Mythos, Brauchtum, angereichert mit Versen und Gedichten, dargestellt. Das kurzweilige Buch, das mit über 200 Farb- und SW-Abbildungen (Holzschnitte, Zeichnungen, Stiche und Fotos) versehen ist, wird allen Baum-, Natur- und Ge-schichtsfreunden gefallen.

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Page 61: Ranunculus demissus (Titelfoto: Thomas Eidmann) · Ranunculus demissus (Titelfoto: Thomas Eidmann) Liebe Staudenfreunde, wenn Sie diese Ausgabe des »Staudengarten« in Händen halten,

BdB-Broschüre: „Schadbilder an Gehölzen", 6. Auflage 1996 Idee und Gestaltung: Georg W. Kröger, Elmshorn, Text: Dipl.-Ing. Herbert Sanftleben, Pinneberg 72 Seiten, 11,5 x 21 cm, DM 9,50 Verlagsgesellschaft „Grün ist Leben", Pinneberg

In der Broschüre des Bundes deutscher Baumschulen „Schadbilder an Gehölzen" folgt auf die einführenden Hinweise die Beschreibung von Schädlingen von allge-meiner Bedeutung. Von den Nematoden (Älchen) bis zu den Drahtwürmern werden sieben Schädlinge mit elf Farbfotos dargestellt und schematisch beschrieben: Schad-bild, Schädling, Verbreitung, Vorkommen und Abwehr. Darauf folgt die Beschrei-bung von 15 Schädlingen und Krankheitserregern an Nadelgehölzen mit 17 Farb-fotos, geordnet nach den befallenen Gehölzen von Abies (Tanne) bis Thuja (Le-bensbaum). Nach dem gleichen Schema erfolgt die Beschreibung von 37 Schädlingen und Krankheitserregern an Laubgehölzen mit 37 Farbfotos von Acer (Ahorn) bis Ulmus (Ulme). Abgeschlossen wird die Broschüre mit den amtlichen Auskunftstellen für den Pflanzenschutz sowie den Sachregistern nach deutscher und nach wissen-schaftlicher Bezeichnung. Mit der getroffenen Auswahl der Schadbilder und Schadensverursacher wird eine gute Hilfestellung für den Pflanzenproduzenten wie auch für den Pflanzenverwen-der gegeben.

BdB-Broschüre „Gehölzschnitt", System Beltz, 8. Auflage 1998 Idee und Gestaltung: Georg W. Kröger, Elmshorn, Autor: Heinrich Beltz, Kassel 72 Seiten, 14,8 x 21 cm, 131 Zeichnungen, DM 9,50 Verlagsgesellschaft „Grün ist Leben" mbH, Pinneberg

Die in 8. Auflage vorliegende Broschüre „Gehölzschnitt" des Bundes deutscher Baumschulen informiert über den Schnitt von Sträuchern und Bäumen. Ausgehend vom grundlegenden Wissen und Können wird der Schnitt und die Wunde behandelt; wie sich die Pflanze nach dem Schnitt verhält; Verletzung und deren Verheilung an Laubgehölzen; wann Wunden am besten verheilen; Verheilen von Wunden an Na-delgehölzen; Hygiene; Bluten — Verbluten; Wundverschluß; Nachpflege; Holzschä-den; Schnitte auf Außenauge; Schnitt auf Astring; Aststümpfe; der weggeschnittene Astring; die Brücke; Abwerfen eines Astes beim Ableiten; Auslichten; von Krankhei-ten befallene Teile ausschneiden; Wasserreiser; Grünschnitt — Sommerschnitt; Wild-triebe; Verjüngung; Pflanzschnitt; Wurzelschnitt. Die Schnittbeispiele zeigen den Baumkronenrückschnitt; die Flachkrone; Astgabeln; Schröpfen; Baumsanierung; Ziersträucher — Decksträucher; Schnittfehler; alljährlich zu schneidende Ziersträucher; Gehölze, die möglichst nicht geschnitten werden; Wildgehölze; Heckenschnitt; Taxus — Eiben; Kiefernhecken; die Spitzen von Thuja und ähnlichen Säulenformen; Spitzenschnitt von Fichten; Schnitt in die mehrjährige Spitze der Fichte; Schnitt der Nebentriebe an Fichten; Schnitt der Nadelgehölze ins alte Holz; hochwerdende Nadelbäume aufästen; Korrekturschnitt an strauchartigen

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Page 62: Ranunculus demissus (Titelfoto: Thomas Eidmann) · Ranunculus demissus (Titelfoto: Thomas Eidmann) Liebe Staudenfreunde, wenn Sie diese Ausgabe des »Staudengarten« in Händen halten,

Immergrünen; bodendeckende Gehölze; Heidearten; Rosen; Rhododendron; Kletter-pflanzen - Rankpflanzen; Kübelpflanzen; mit Schnitt gestalten; Obstgehölze; Beeren-obst; Fällen von Bäumen und Sträuchern; zu welcher Zeit wird geschnitten?; Nach-barrecht und Pflanzenschnitt; Beobachten - Vergleichen - Bewerten. Die kurzgefaßten, klaren und leichtverständlichen Beschreibungen beseitigen alle Unsicherheiten hinsichtlich des Gehölzschnittes.

Hans-Josef Weidemann/Jochen Köhler: „Nachtfalter", Spinner und Schwärmer. 1996 512 Seiten, ca. 600 farbige Abbildungen, DM 58,-11,5 x 18,5 cm, Hardcover ISBN 3-89440-128-1, Naturbuchverlag, Augsburg

Laien meinen meist, Nachtfalter seien Motten. Doch die echten Motten sind eine pri-mitive Gruppe der Kleinschmetterlinge. Auch sind Nachtfalter nicht immer nur nachtaktiv. Über sie bietet das Bestimmungsbuch „Nachtfalter" der bekannten Entomologen Hans-Josef Weidemann und Jochen Köhler einen informativen und sachverständigen Überblick. Die brillanten Farbaufnahmen der einzelnen Arten erlauben ein schnelles Bestimmen der einzelnen Falter. Dabei werden auch Raupen und Eier, manchmal auch Puppen und Kokons gezeigt. Die Abbildungen werden durch Hinweise über die Entwicklung, das Habitat, die Verbreitung, die Schutzbedürftigkeit und das Vor-kommen der Nachtfalter ergänzt. Fakten aus der Biologie der Nachtfalter lassen Rückschlüsse auf den Zustand ihrer Umwelt zu. Damit ist das Buch nicht nur ein exzellentes Nachschlagewerk für Schmetterlingsliebhaber und Naturinteressierte, sondern auch ein geeignetes Hand-buch für Biologen, Landschaftsplaner und Naturschützer.

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Kurzbesprechungen fremdsprachiger Bücher

Walter Hörsch

The New RNS Dictionary of Gardening in Paperback

4 Bände, insg. 3000 S., Format 212 x 272 mm, 4000 SW-Abb., Text englisch, Macmillan, £ 149.00 Dieses Standardwerk für Gärtner, Gartenarchitekten und Gartenfreunde, kurzum, für jeden, der sich ernsthaft mit Pflanzen beschäftigt, ist nun, 7 Jahre nach seinem Er-scheinen, auch als Paperback zu einem sehr günstigen Preis erhältlich. 50 000 Pflanzen mit Beschreibungen und Kulturhinweisen, etwa 200 Artikel überall-gemeine Gartenfragen (z. B. Vegetative Propagation), Biographien berühmter Gärt-ner, Botaniker und Gartengestalter, eine Zusammenstellung von Krankheiten und Schädlingen, gärtnerische Fachbegriffe, eine ausführliche Bibliographie, volkstümli-che Pflanzennamen u. a. finden Sie in diesem prächtigen Werk!

Andrew Henderson et al. Field Guide to the Palms of the Americas 352 S., 256 Farbfotos, 1995, Text englisch, P. University Press, $ 29.95, Pbk Dies ist ein Führer zu den 67 Palmen-Gattungen und 550 Arten, die natürlich in Amerika vorkommen. Dieses sehr ausführliche Buch enthält Bestimmungsschlüssel, genaue und fachmännische Beschreibungen, Verbreitungskarten für alle Arten, Angaben über Vorkommen nach Gebieten und eine umfangreiche Liste der gültigen Namen, Synonyme und die Namen von Hybriden.

Robert Lee Riffle The Tropical Look - an Encyclopaedia of Dramatic Landscape Plants

428 S., 409 Farbfotos, 1998, Text englisch, Thames & Hudson, £ 32.00 In diesem Buch finden Sie Beschreibungen von über 2000 tropischen, aber auch anderen Pflanzen, die den Eindruck tropischer Fülle vermitteln. Beispiele: Adian-tum, Aechmea, Cassia, Clerodendrum, aber auch Cobaea, Encephalartos, Euphor-bia, Maranta, Peperomia ... Angaben über Kultur-, Temperatur- und Bodenan-sprüche, Vermehrung. Geeignet für den Gärtner in wärmeren, aber auch in kälteren Klimaten!

Ross / Irons Australien Plants, a Guide to their Cultivation in Europe 1997, Text englisch, Ceros, DM 68,00 142 Pflanzenarten werden ausführlich beschrieben, weitere 500 werden kürzer (in Tabellenform) abgehandelt. Sie finden Hinweise über Vorkommen, Wachstums-bedingungen, Kultur, Vermehrung und Verwendung, außerdem Adressen von australischen Samen- und Pflanzenfirmen und Pflanzengesellschaften. Das Buch

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wurde von 2 Europäern geschrieben, die die begrenzte Winterhärte dieser Pflanzen in unseren Breiten sehr gut kannten.

Lianying et al. Chinese Tree Peony 213 S., 553 Farbfotos, China Forestry Publ. House, £ 42.50 Ein ausführliches Buch über die chinesischen Strauchpäonien! Es enthält Spezies-beschreibungen mit Abbildungen und Verbreitungskarten, die Kultivare und ihre Verbreitung, Geschichte der Päonienkultur, Klassifikation, Vermehrung, Pflanzung und Pflege. Außerdem finden wir kurze Beschreibungen von berühmten chinesi-schen Päoniengärten. Nach einer Darstellung der verschiedenen Knospen, Blatt- und Blütenformen werden auf ca. 160 Seiten die einzelnen Kultivare beschrieben und in Farbfotos dargestellt.

GARTEN- U. PFLANZENBÜCHER INTERNATIONAL INGRID SOPHIE HÖRSCH — VERSANDBUCHHANDLUNG

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Wir begrüßen unsere neuen Mitglieder

Adelt, Ingrid Essener Str. 128, 45529 Hattingen D Barutzki, Angelika Am Gecksbach 22, 46286 Dorsten D Benkler, Ludwig Carl-Orff-Str. 14, 64625 Bensheim D Burkhard, Peter Klostergasse, 4866 Unterach A Busemann, Michael Viersener Str. 450, 41063 Mönchengladbach D Christen, Irmgard Eibenweg 25, 32049 Herford D Denker, Dr. Brigitte Lindenkamp 8,24107 Flemhude D Dettenhammer, Doris Lessingweg 3,94522 Wallersdorf D Dürr, Heidrun Mannheimer Str. 193, 68723 Oftersheim D Gottwald, Edith Dahlbreede 4,59510 Lippetal-Lippborg D Hartl, Heike Borgholzstr. 9 a, 59199 Bönen D Heuvemann, Claus Wippenhauser Str. 27, 85354 Freising D Hoffmann, Ute Tannenstr. 6,30890 Barsinghausen D Jorzig, Brigitte Roholte 22, 44265 Dortmund D Kästner, Heinz u. Edith Niewaldstr. 58, 32758 Detmold-Niewald D Kude, Ingrid Tondernstr. 21 a, 22049 Hamburg D Limbach, Andreas Stöckelstr. 43, 04347 Leipzig D Meyer, Margret Im Deichkamp 25, 28359 Bremen D Munk, Christel Agilolfingerstr. 22, 81543 München D Paulus-Hauptschule, Sekretariat 46342 Velen-Ramsdorf D Röhrig, Hans H. Mainzer Str. 28, 56068 Koblenz D Schumacher, Anne Fassensteg 9,32689 Kalletal D Seliger, Petra Hagen 25, 41366 Schwalmtal D Siebner, Petra Tiefenweg 11,44267 Dortmund D von Lienen, Bodo von der Lieth, Holger und Silke

Neumühlenstr. 18, 26316 Varel

Hinter dem Dorf 13, 21785 Belum

D

D Werner, Georg Birkenstr. 12, 93161 Sinzing D Wintjen, Friedo Leischdamm 1,27432 Ebersdorf D Wrede, Eckart Kleberstr. 16, 85356 Freising D

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Jahrestreffen der Regionalgruppe Mittelbaden Raum Offenburg-Karlsruhe Hans Joachim Zipf

Am 27. September 1998 kam unsere Regionalgruppe zu einem wieder rund-um gelungenen Treffen zusammen. Das Wetter spielte ausgezeichnet mit, wenn auch ab und zu ein paar Wolken die Sonne für kurze Zeit verdunkelten. Und selbst die Tatsache des Wahlsonntags hatte kaum jemand abgehalten.

Unsere Gastgeberin, Frau Barbara Müller aus Scherzheim/Lichtenau, hatte uns freundlicherweise bereits zum zwei-ten Mal in ihr schönes und geräumiges Anwesen mit seinen lauschigen Schat-ten- und Sonnenplätzchen eingeladen. Dafür sei ihr an dieser Stelle von Herzen gedankt. Ein ebenso herzliches Danke-schön ergeht an ihre Angehörigen, die sich mit ihr zusammen eifrigst um unser leibliches Wohl kümmerten, so gingen wir dann frisch gestärkt an die Pflanzen-auktion.

Die Auktion leitete diesmal wieder Herr Dr. Ullrich Fischer, der es sich nicht hatte nehmen lassen, nach krankheitsbe-

dingter Pause erneut bei uns zu weilen. Unter seiner von Sachkenntnis getra-genen Regie ging dann eine reich be-schickte Versteigerung vonstatten, die einfach kein Ende nehmen wollte, und so kam wohl jeder auf seine Kosten. Im-mer wieder amüsant war das heftige ge-genseitige Hochsteigern bei besonders seltenen Pflanzen. Den Kassierern, die wahrhaftig keine leichte Arbeit leisteten, sei herzlich gedankt und allen, die durch ihre Pflanzenspenden und den damit verbundenen Aufwand zum Gelingen des Treffens wesentlich beitrugen. Auf keinen Fall vergessen wollen wir all die edlen SpenderInnen von Kaffee und Ku-chen und allem sonstigen Eßbaren; ein herzliches Dankeschön.

Da Frau Müller ihre Pappenheimer kennt und weiß, daß wir nach der Aukti-on „völlig erschöpft" sind, hat sie auch noch für eine reichhaltige Vesper ge-sorgt, so daß alle bald wieder bei vollen Kräften waren.

Unsere Inserenten freuen sich über Ihren Besuch 1

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Tage des offenen Gartens 1999: Hemerocallis und Hosta

Samstag, 3. Juli + Sonntag, 4. Juli, Samstag, 10. Juli + Sonntag, 11. Juli, Samstag, 17. Juli + Sonntag, 18. Juli, Samstag, 24. Juli + Sonntag 25. Juli,

jeweils von 8 bis 16 Uhr.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

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Bericht über die GDS-Taglilienbewertung 1995-1998 Tomas Tamberg

Die Bewertung von Taglilien-Neu-züchtungen aus den Kreisen der GDS-Mitglieder hat eigentlich auch in besten Zeiten nicht besonders gut funktioniert. In der Regel war ein erheblicher zeitli-cher und schriftlicher Aufwand erforder-lich, um gemeinsame Ergebnisse aus den drei Bewertungsgärten Frankfurt, Ham-burg und Berlin zu erhalten, diese aus-zuwerten und sie in eine vorzeigbare Form zu bringen. Darüber hinaus haben es einige wichtige Züchter stets vorgezo-gen, mit ihren Neuheiten nicht an der Bewertung, die ja Wettbewerbscharakter hat, teilzunehmen.

Nach dem Wegfall des Bewertungs-gartens in Berlin, wo professionelle Pflanzenbewertung betrieben wurde, und dem Ende der Frankfurter Taglilien-bewertung durch Bruno Müller nach dessen Tod hat die Taglilien-Fachgruppe der GDS versucht, die Bewertung mit zwei Bewertungsgärten weiterzuführen. Als der für Züchtungs- und Bewertungs-fragen in der Taglilienfachgruppe Zu-ständige muß ieh jetzt, rückblickend über die letzten vier Jahre, feststellen, daß diese Bemühungen als gescheitert angesehen werden müssen. Dazu haben folgende Tatsachen beigetragen: - An beiden Standorten konnte kein Be-

treuer-Team gefunden werden, das die Kulturbedingungen kontrollierend verfolgt hätte und in der Blütezeit eine ausreichend dichte Bewertung mit mehreren Personen über mehrere Tage durchgeführt hätte.

- Die Züchter haben sich nicht oder nur sehr sporadisch mit Einsendungen von Pflanzen beteiligt.

- In mehreren Fällen haben die Züchter

Pflanzen nur an einen Bewertungsgar-ten geschickt.

- Im Palmengarten Frankfurt ging die Identität einiger eingesandter Pflan-zen verlören und konnte auch mit Hil-fe von Fotos nur teilweise rekonstru-iert werden.

- Im Hamburger Bewertungsgarten wurden die Aufpflanznummern der Bewertungspflanzen mehrfach geän-dert, was beim Auswerten zu erhebli-cher Verwirrung führte.

- Die Kulturbedingungen waren in bei-den Gärten unzureichend (zu wenig Wasser oder Sonnenlicht), was zu er-heblichen Anteilen nicht rechtzeitig blühender Pflanzen führte. An dieser Stelle möchte ich jedoch die

Initiative des Ehepaares Lina und Hein-rich Schmidt aus Schöneck hervorheben, die sich über mehrere Jahre bemüht ha-ben, die Identitätsprobleme in Frankfurt zu lösen und auch eine Bewertung durch-zuführen. Leider muß gesagt werden, daß auch diese Bemühungen nicht zu einem ausreichenden Erfolg führten, was mit mangelndem Interesse der GDS-Mitglie-der im Frankfurter Raum wie auch der zu-ständigen Personen im Palmengarten zu erklären ist. Um ein Bewertungsvorhaben in einem öffentlichen Garten zum Erfolg zu machen, reicht es eben nicht, einer Pflanzenliebhabergruppe etwas Pflanz-fläche zur Verfügung zu stellen und die Angelegenheit sodann zu vergessen. Andererseits kann eine Gesellschaft wie die GDS keine Sortenbewertung durch-führen, wenn die im Umfeld der Bewer-tungspflanzung ansässigen Mitglieder der GDS nicht mitwirken wollen oder können.

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Die Konsequenz dieser Überlegungen ist es, daß uns noch nicht einmal das An-gebot eines öffentlichen Gartens, eine Be-wertungspflanzung aufzunehmen und gut zu pflegen, aus der unerfreulichen Situation befreien würde, wenn wir nicht gleichzeitig ein Team von Betreu-ern und Bewertern aus der Umgebung rekrutieren könnten.

Nach tagelangen, fast vergeblichen Bemühungen, aus den bruchstückwei-sen Bewertungsergebnissen der letzten vier Jahre ein zusammenhängendes Er-gebnis zu ermitteln, möchte ich deshalb die Taglilienbewertung in den Gärten Frankfurt und Hamburg für beendet er-klären und die Züchter auf ein neues Konzept vertrösten, das innerhalb der Taglilienfachgruppe zu entwickeln sein

Endbewertung 1996 Frankfurt/Hamburg

Sorte 1. Berlin Sun 2. Lullaby Bäby x

Siloam French Doll-Sämling 3. Berliner Weiße 4. Martin Standart x

Babylon Sister-Sämling 5. Ono x (Hortensia x

Charbonnier) x Janet Gayle-Sämling 6. Ayers Rock 7. Tender Love x

Georgette Sandifee-Sämling

wird. Es muß allerdings gesagt werden, daß kein Konzept erfolgreich sein kann, an dem sich nicht alle GDS-Züchter, und zwar regelmäßig, mit Einsendungen be-teiligen.

Zum Abschluß möchte ich aber we-nigstens ein Bewertungsergebnis vor-stellen, das unvollständige Ergebnisse aus immerhin beiden Bewertungsgär-ten enthält, und zwar für den Einsende-jahrgang 1994, dessen Bewertung 1996 abgeschlossen wurde. Die Tatsache, daß dies Ergebnis nicht schon früher veröffentlicht wurde, erklärt sich mit meiner Hoffnung, zu diesen Pflanzen in den Folgejahren noch weitere, voll-ständigere Ergebnisse aus beiden Gär-ten zu erhalten, was leider nicht der Fall war.

Züchter Punktzahl T. Tamberg 81,7 J. Kraut 80,0

T. Tamberg 74,5 J. Kraut 74,3

J. Kraut 69,5

N. Graue 68,6 N. Graue 66,8

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Eine neue Fachgruppe stellt sich vor! Hans-Jörg Gensch

Am 1. Mai war es soweit. Aus ganz Deutschland kamen sternförmig die Herren der „Würze" zu Herrn Diehm nach Hamm in Nordrhein-Westfalen.

Von der Weinstraße und aus Thürin-gen, von Hamburg und aus Bayern rei-sten sie an, um über ihre „Immerleben-den" zu fachsimpeln, zu tauschen oder sich an mitgebrachten Schätzen zu erfreu-en (s. Foto — ein paar der Teilnehmer).

Nebenbei blieb aber noch genügend Zeit, um die neue Fachgruppe für Sem-pervivum und Jovibarba nun offiziell ins Leben zu rufen, denn auf dem Papier war sie ja schon im Staudengarten 99/1 erwähnt worden.

Wie kam es erst jetzt Zu dieser Grün-dung? Denn neu sind diese Dickblatt-gewächse nun ja wirklich nicht. Aber wenn vor ein paar Jahren noch bekannte Großgärtnereien führend in grollen Sammlungen waren, so haben wir auf-grund des immer stärkeren Kommerzan-spruches feststellen müssen, daß sie nicht

mehr die Fürsorge und Pflege bekamen, die selbst diese Uberlebenskünstler nun einmal brauchen. Im Gegensatz dazu wurden die Privatsammlungen vieler Hobbyisten aber immer größer, so daß es nur eine Frage der Zeit war — und eines kleinen Anstoßes bedurfte —, um so ein Treffen als Gesamtwunsch entstehen zu lassen.

Schon vorher existierten Kontakte über Briefe/Fotos und Telefon. Allein die Entfernungen hinderten des öfteren am gegenseitigen Kennenlernen. Des-halb wurde auch ein Treffpunkt mitten in Deutschland gewählt. Somit war die Anfahrtsstrecke gleich für z. B. einen Schleswig-Holsteiner oder für die „sibi-rischen Bayern". So ganz nebenbei wur-de noch über einen Fachgruppenleiter abgestimmt, der nach der Zustimmung nichts Eiligeres zu tun hatte, als für die Bundesländer Kontaktpersonen einzu-teilen und gleich die Spezialgebiete dazu zu notieren.

Ich weiß, liebe Fachleide, der Plural von Dachwurz heißt natürlich offiziell „Wurzen". Aber die „Herren der Würze" klingt doch gut — oder?

Das nächste Jahrestreffen ist schon vorerst am Sonntag, dem 30. April 2000, in Hamburg ein-geplant, mit dem freien Rückrei-setag am Montag, dem 1. Mai. An diesem Treffen kann dann jeder „Semperfreund" teilneh-men, egal ob er /sie 8 Pflanzen oder 800 Sorten besitzt.

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Aster Snowflurry

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Neuentdeckungen eines Gartengestalters, Teil 2 Hermann Gröne

Weiter geht es in der sonnigen Frei-fläche, bzw. dem sonnigen, trockenen Gehölzrand mit nährstoffarmem Boden und gutem Wasserabzug. Dort hat die folgende Staude ihr Optimum, obwohl sie auch im Schatten als grüne Decke in normaler Gartenerde gedeiht: Aster diffu-sus 'Snowflurry', auch als Aster speciosus 'Connecticut' angeboten. Für mich die Staude des Jahres z. B. 2004, nicht nur Be-reicherung, sondern echte Erweiterung des Sortiments. Die Namensgebung ist nicht abgeschlossen. Wie mir Dr. Simon, der zu Aster pansus a ff. tendiert, in Grün-berg sagte, kann sich Mrs. Beth Chatto nicht an den Namen der Finderin erin-nern, die ihr die Pflanze aus Connecticut mitbrachte. Spontan erinnert der Habitus an einen flachen Wacholder oder Coto-neaster. Dem Wurzelstock entspringen kräftige Stengel, die nach 10-15 cm fast rechtwinklig abknicken. Die fächrig aus-

gebreiteten Triebe folgen dem Boden-relief, überwachsen Steine oder hängen von Mauern und aus Trögen herab. Im September ist die Pflanze mit winzigen weißen Blüten übersät. Bei mir wirkt sie auch im Winter mit ihrem dunkelbrau-nen Skelett zwischen flächigem Thymi-an, dem Steinquendel (Calamintha nepeta ssp. nepeta) und dem Diamantgras (Achnatherum brachytrichum).

Eine Calaminthagruppe eignet sich übrigens sehr gut, um z. B. diverse Narzis-sen oder das wertvolle Allium aflatunense 'Purple Sensation' dazwischenzupflan-zen, beginnt der Steinquendel doch erst im Juli, wenn das Laub der Zwiebelge-wächse fast vergangen ist, groß zu wer-den. Auch spätblühende Herbstzeitlosen • wären einen Versuch wert, wenn man auf den Winteraspekt des Steinquendels ver-zichtet und zurückschneidet, wenn sich die Herbstzeitlosen hervorschieben.

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In der Nähe wächst auch des weiß-blühenden Verbascum chaixii 'Album'. Die bis 1,50 cm hohe Solitärstaude hat dunkelgrüne Blätter, ist im Aufbau gleich, aber weniger spektakulär als die gelben, graulaubigen Verbascum und scheint langlebiger zu sein. Sie soll auch im Halbschatten gedeihen.

Stauden, die am Rand wachsen, die Lückenfüller und Begleitstaude sein kön-nen, sind immer begehrt, besonders, wenn sie im neutralen Weiß blühen. Nepe-ta faassenii 'Snowflake' ist so eine, das Ge-genstück zur bekannten blaublühenden Katzenminze, aber etwas schwächer im Wuchs.

Solch eine weiße Staude gibt es auch im Beetbereich, bzw. in der frischen, nährstoffreichen Freifläche. Salvia ne-morosa 'Schneehügel' wird 40-50 cm hoch, sie blüht von Juni bis August und noch einmal im September, wenn sie nach der Blüte zurückgeschnitten wird.

Im Beet und in der Freifläche wächst ebenfalls der Staudenknöterich, Persicaria polymorpha (Polygonum polymorphum), den ich zum erstenmal bei Michael Busemann in Mönchengladbach gesehen habe. »Im-posante Solitärstaude« ist fast untertrie-ben, kann er doch statt eines Zierstrauches verwendet werden. In Aussehen und Ha-bitus ist er der im 1. Teil beschriebenen Persicaria weyrichii ähnlich, kann aller-dings bis 250 cm hoch werden. Auch P. polymorpha treibt keine Ausläufer, ist standfest und zeigt ein Wintergerüst.

Empfehlen möchte ich die ebenfalls in Bingerden angebotene Achillea 'Feuer-land', hervorgegangen aus der Absaat ei-ner Hybride von A. millefolium und A. fili-pendulina. Ernst Pagels ist dies geglückt, der ja schon oft das Staudensortiment be-reichert hat. Die ca. 80-100 cm hohe, standfeste und, wie ich hoffe, langlebige Staude blüht von Juni bis August. Schnei-

det man Stiele für die Blumenvase, blüht sie noch länger. Was sie besonders aus-zeichnet, ist ihr Farbenspiel. Sie blüht gelborange auf und geht dann in ein war-mes Rotbraun über. Nach und nach er-scheinen wieder gelborange Blüten, die sich von unten nachgeschoben haben.

Ein Wildfund ist die vielgelobte Aster novae-angliae 'Purple Dome'. Die violette, langblühende Rauhblattaster verkahlt bei ihrer Höhe von 40-50 cm nicht wie die sonstigen, hohen Sorten, was ihre Verwendungsmöglichkeiten stark erwei-tert. Sie ist standfest und gesund.

Auch bei mir dominiert im Juli die scharlachrote Crocosmia 'Lucifer' das gel-be Beet, laut »Freilandschmuckstauden« Crocosmia masoniorum x Curtonus panicu-latus, denn sie soll von keiner anderen Farbe in ihrer Wirkung eingeschränkt werden. C. 'Lucifer' sollte frei und son-nig stehen, um voll zu wirken, nicht am Zaunrand oder zwischen anderen hoch-wachsenden Stauden, zieren doch auch der schräg aufrechte, überhängende Wuchs, die gladiolenartigen Blätter und die Samenstände bis lange in den Winter hinein. Unterpflanzt ist sie mit der win-tergrünen Arabis procurrens, die den eher schweren, nährstoffreichen Boden gut verträgt. An einer anderen Stelle steht die Gänsekresse wärmer und trockener, dort blüht sie seit Mitte Dezember.

Die zitronengelbe, gut mannshohe Staudensonnenblume Helianthus micro-cephalus 'Lemon Queen' (Helianthella quinquenervis) blüht im August und Sep-tember so reich, daß man ein Hochzeits-paar daneben fotografieren könnte, wie ein Besucher einmal sagte. Eine wichtige Eigenschaft ist wie bei den oben genann-ten Knötericharten ihr horstiges Wachs-tum, sie treibt also keine oder kaum Aus-läufer. Im gelben Beet ist die ockerfarbig blühende Achillea millefolium 'Terra Cot-

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ta' der passende Partner, sie hat ausge-blüht, wenn H. 'Lemon Queen' beginnt.

Ein Gewinn ist auch Aster laevis, die glatte Aster, 120 cm hoch und von ele-gantem Wuchs. Die blauen oder blaß purpurfarbenen, mit 2,5 cm recht breiten Blütenköpfchen erscheinen im Septem-ber und Oktober. Aster laevis var. geyeri und A. laevis 'Blauschleier' sind auch im Handel.

Mir gefallen die großen dauerblühen-den Geraniumsorten wie das hellblaue Geranium 'Brookside' (G. pratense x G. clarkei 'Kashmir Purple'), Geranium 'Ann Folkard', G. 'Ivan' und vor allem G. 'Pa-tricia', die alle drei das karminrote G. psi-lostemon als ein Elternteil haben. Das wertvolle G. psilostemon ist immer öfter preiswert und echt im Handel.

Die neuen Sorten der Sterndolde aus England und den Niederlanden werden immer bekannter. Piet Oudolf nennt sie die Helleborus des Sommers. In Binger-den wurde seine dunkelrote Astrantia major ssp. major 'Claret' in großer Zahl angeboten, eine Sämlingsrasse von A. 'Ruby Wedding'.

A. major ssp. carinthiaca 'Canneman' hat etwas Besonderes. Die anfangs röt-lich überlaufene Blüte geht im Laufe des Sommers zu Weißgrün über. Diese neu-en Geranium und Astrantien stehen sehr gut im Beet, und sie eignen sich dazu, wie der ewige Verbinder Frauenmantel, sanfte Übergänge zwischen Gehölzraum und Freifläche zu schaffen.

Zum Schluß möchte ich einige Stauden nennen, die mir persönlich aus verschie-denen Gründen negativ aufgefallen sind. Die auf Fotos wunderschöne Aster laterif-lorus var. horizontalis hat bei mir versagt. Es war jedoch mein Fehler, da sie auf Som-mertrockenheit und Windeinfluß mit Ein-trocknung reagiert. Vielleicht sind neue Sorten weniger anspruchsvoll.

Enttäuscht hat mich auch Veronica-strum virginicum 'Lavendelturm' in be-zug auf seine Standfestigkeit. Das gewiß sehr schöne V. virginicum 'Faszination' soll wegen der großen Blüte noch schwächer sein. Vielleicht muß ich auch umdenken, bislang war der Rieseneh-renpreis bei mir immer Haltgeber zwi-schen anlehnungsbedürftigen Stauden.

Die Färbung der hochgelobten Fett-henne 'Matrona' empfinde ich als etwas künstlich, und Lysimachia ciliata 'Fire-cracker' zeigt eine Art permanente Herbstfärbung, woran ich mich schlecht gewöhnen kann. Ich wollte auch Coreop-sis tripteris und Campanula alliariifolia näher kennenlernen, aber die Schnecken haben sie klein gehalten.

Heute ist der 5. Januar 1999. In einer benachbarten mittleren Großstadt zeigt das Thermometer 18° Celsius. Der spätes-te der Herbstkrokusse, Crocus laevigatus 'Fontenayi', blüht in fünf Exemplaren im Thymian. Duftschneeball, Jasmin und Winterkirsche lieben dieses Wetter. Die Trompetennarzisse 'Rijnveld's Early Sen-sation' macht ihrem Namen alle Ehre und zeigt wie die Schneeglöckchen ausge-bildete Blütenknospen. Auch die drei verschiedenen Namen eines neuen Hart-riegels halten, was sie versprechen, von weitem leuchten die rotorangen Triebe von Cornus sanguinea 'Winter Beauty', 'Winter Flame' und 'Midwinter Sun' durch den Garten.

Bezugsquellen: Staudengärtnerei Diamant, 47239 Duisburg, Rumeln-Kaldenhausen, Telefon/Fax: 0 21 51/41 96 76 Terra — der schöne Garten, Michael Busemann, 41063 Mönchengladbach, Telefon/Fax 0 21 61 /98 55 14

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Ja, der Franz, der kann's! (Ein Pollenschmierer wird vorgestellt) Josef Kandlhofer

Als ich mich vor ca. 10 Jahren für He-merocallis sehr interessierte, riet mir Herr Zelina: Fahr doch einmal nach Bad Hall, da gibt es einen Bäckermeister, der hat viele Hemerocallis und ist außerdem ein netter Mensch.

Angerufen und hingefahren. Empfan-gen hat mich ein verschmitzt lächelnder und leicht verstaubter, nach Brot duften-der Mann. Nachdem wir durch seine Pflanzungen rund um seinen Bauernhof-Mühlen-Bäckereibetrieb gewandert wa-ren, kam die obligate Frage, ob ich nicht ein paar Pflanzen haben möchte. Natür-lich mochte ich!!! Seither haben sich vie-le Sorten und Sämlinge in meinen Gar-ten verirrt. Vielen Dank, lieber Franz, für deine Großzügigkeit. Zwischen uns hat sich inzwischen nämlich eine innige Freundschaft entwickelt.

Seine zweite große Leidenschaft sind die Hostas, wovon er auch ca. 200 Sorten

Hemerocallis 'Haller Traum'

besitzt. Sein größtes Problem dürfte die Zeit sein. Sein Tagwerk beginnt meist gleich nach Mitternacht, und erst viel spä-ter hat er Zeit, mit seiner „Pollenschleu-

Teich im Garten Erbler

(IS

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der" durch den Garten zu laufen. Seinem scharfen Blick für Farben und Formen und seinem guten Gefühl für die Sorten (welche mit welcher ein gutes Ergebnis er-zielen könnte) verdanken wir viele ausge-zeichnete Sämlinge. Leider hat er nicht die Zeit zur Dokumentation seiner vorbildli-chen Arbeit.

Einer seiner ersten Erfolge ist der Sämling 'Haller Traum' ('Duke of Dur-ham' x 'Fairy Tale Pink'). Es ist eine co-gnacfarbige, mit hellen Mittelstreifen

und goldenem Rand, äußerst reichblütig und von sehr guter Substanz.

In der Hoffnung, daß ich viele Stau-denfreunde neugierig gemacht habe, schließe ich mein Schreiben.

Nachtrag: Bei Franz Erbler — so der Name des züchtenden Bäckermeisters — wird wahrscheinlich die Jahrestagung 2000 der Fachgruppe Hemerocallis statt-finden. Seine Adresse: Zöhrmüllerstr. 18, A-4540 Bad Hall, Tel. 07258/2597.

Heimstätte für deutsche Iriszüchtungen Horst Schindler

Mit Interesse lasen wir im Stauden-garten Heft 1 / 99 den Beitrag vom Stau-denfreund Wolfgang Danninger. Sein Aufruf, alte Sorten aufzufinden, zu be-wahren und zu vermehren, findet un-sere volle Zustimmung. Bereits 1997 wurde in einem Offenen Brief zur Grün-

dung einer GDS-Fachgruppe „Pflanzen-Spezialsammlungen" aufgerufen. Wenn wir auch der Meinung sind, daß es nicht einer weiteren Fachgruppe bedarf, so sind die gestellten Ziele der „Schutzge-meinschaft Pflanzenerbe" (SGPE) doch beachtenswert. Schließlich geht es um die Erfassung von Wild- und Kultur-pflanzen, deren Erhaltung und Schutz vor dem Aussterben. Nach unserer Kenntnis sind auch in den botanischen Gärten und den anderen Gartenschauen durch fehlende Mitarbeiter im Laufe der Zeit alte Sorten verlorengegangen. Deshalb haben wir uns entschlossen, das Vorhaben der SGPE zu unterstüt-zen. Unsere Sammlung alter Irissorten wollen wir weiter ausbauen und zu einem „Irismuseum" entwickeln. Es geht uns darum, erhaltungswerten deut-schen Iriszüchtungen ein Überleben zu sichern.

Vertreten in unserer Sammlung histo-rischer Iriszüchtungen (120 Sorten) sind bereits namhafte deutsche Iriszüch-

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ter wie Goos & Koenemann, Arends, T. Schwarz, Dr. A. Steffen, Dr. P. Werck-meister, Dr. Biesalslci, W. Dorn, Dr. H. van Nes, V. von Martin und H. von Stein-Zeppelin.

Von den neueren Züchtern sind Irissorten von S. Ziepke, E. Berlin, L. Denkewitz, H. Görbitz, V. Matthe, Dr. E. Fischer, M. Beer, Dr. T. Tamberg und H. Moos vorhanden.

Wir würden uns freuen, wenn auch die übrigen deutschen Züchter einige Pflanzen aus ihrer Züchtungsarbeit zur Verfügung stellen würden. Wir garantie-ren, daß die bereitgestellten Iris aus-schließlich der Anschauung und der Sor-tenerhaltung dienen werden. Eine Weitergabe oder die Verwendung für

züchterische Zwecke werden ausge-schlossen.

Nach Absprache wollen wir in Zukunft auch deutsche Iris-Barbata-Nana- und Media-Sorten in die Sichtungs- und Be-wertungsarbeit einbeziehen. Die erfolg-reichsten deutschen Züchtungen haben eine Chance, in unserem „Irismuseum" einen Stammplatz zu finden. Bitte unter-stützen Sie unsere Bemühungen, indem Sie uns Informationen und Pflanzen zu-kommen lassen. Zu begrüßen wäre es auch, wenn an einer anderen Stelle in Deutschland eine ähnliche Sammlung entstehen würde.

Ansprechpartner: Horst Schindler, Dorfstraße 30, 14641 Etzin, Tel. 03 3233/ 8 04 62.

UMFASSENDE BUCHAUSWAHL ÜBER GÄRTEN, PFLANZEN

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bambus buch, F. Vaupel, Skalitzer Straße 43, 10997 Berlin

Ladenöffnungszeiten: Di—Fr 13.00-18.30, Sa 10.00-14.00 Uhr

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Eichsfelder-Alpengarten

(Fortsetzung von Seite 32)

z. B. die gelbe 'Aerobic', die hell- bis dun-kellachsfarbenen 'Salmon Queen', 'San Jos& und 'Swing', sowie die pinkfarbe-nen 'Moneymaker' und 'Show Biz', der bei der BUGA in Cottbus die Goldmedail-le zugesprochen wurde. Und die 'Science Fiction' präsentiert sich bereits als rote L.A. All die triploiden L.A.s treiben kräf-tiger aus, als von den bisherigen Asiatics bekannt. Im Laub erinnern sie noch ein wenig an L. longiflorum. Hervorzuheben ist ihre Frosthärte (selbst Spätfröste schei-nen ihnen nichts auszumachen), ihre Bot-rytisresistenz und vor allem die lange Haltbarkeit der ganz leicht duftenden Einzelblüten. Die L.A.s sind gegenwärtig Höhepunkt der Interspezifischen Kreu-zungen. Es ist nicht zu erwarten und auch gar nicht zu hoffen, daß sie einen End-punkt darstellen. Die Möglichkeiten der wissenschaftlich durchgeführten Kreu-zung und Aufzucht erleichtern derartige Versuche. Optimal wäre es, könnte man all diese Nachkommen von spekta-kulären Kreuzungen einmal auf einen diploiden Chromosomensatz zurück-

führen, der die Kreuzungsarbeit ver-einfacht. Die Zuversicht ist da, daß auch dies gelingen wird. Und all das rechtfer-tigt die Hoffnung auf noch bessere, noch schönere, noch spektakulärere Lilien.

Nicht vergessen, sondern sogar her-vorgehoben werden sollte am Schluß auch noch die 'Casa Rosa'. Es ist eine Longiflorum-Hybride, wahrscheinlich mit Asiatics, die aus Japan stammt, über deren exakte Genesis mir zumindest nichts bekannt ist. Diese im Freiland ca. 120 cm hoch werdende Lilie ähnelt phänotypisch L. longiflorum, was Blatt, Blütenaufbau, Blütenform und Duft betrifft. Allerdings sind die Blüten rosa. Das ist nicht das einzige Besondere, denn sie ist dazu auch noch im Freiland winterhart! Eine echte Gartenlilie.

Übrigens: Peter Schenk hat uns zuge-sagt, daß er in diesem Jahr auch wieder den Mitgliedern der GDS über unsere alljährlich im Spätsommer erscheinende Lilien- und Blumenzwiebelspezialitäten-liste seine neuesten L.A.-Hybriden etc. zur Verfügung stellen wird.

Botanische Raritäten für Steingarten und Alpinum

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Termine über „Tage des offenen Gartens" sind in der Liste enthalten.

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Der Nagai-Typ der Japaniris Hiroshi Shimizu

(Anm. des Übersetzers: Die Japaniris (Iris en-sata, früher Iris kaempferi) hat in ihrer Heimat eine ähnlich lange und reiche Geschichte wie die hohen Bartiris in der westlichen Welt. Während hierzulande vor allem die groß- und riesenblüti-gen Kulturformen bekannt sind, gibt es in Japan noch alte Formen, die der Spezies nahestehen, aber schon eine Vielfalt an Farb- und Musterva-rianten aufweisen. Anders als die mittelalter-lichen Kloster- und Bauerngartenformen der Bartiris, die auch heute noch in ganz Europa an-zutreffen sind, sind diese alten Formen der Japa-niris nur noch im Distrikt Nagai (Präfektur Yamagata auf Honshu) zu finden. Der Autor be-richtet über eine Exkursion dorthin.)

Zusammen mit Toshihiro Nagata, der Japaniris für die Kamo-Gärtnerei kulti-viert, besuchte ich Nagai im Juni 1997. Wir fuhren mit dem Zug und wurden am Bahnhof von Nagai von Herrn Kakima begrüßt, der für unsere geplanten Nach-forschungen von großer Wichtigkeit war. Er ist ein Liebhaber der Nagai-Sorten und

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pflegt sie seit langem ehrenamtlich im Irisgarten von Nagai. Nach unserer An-kunft fuhren wir zum Dorf Hagyu auf der Nagai-Ebene. Es ist ein ruhiges Bauern-dorf inmitten vieler Reisfelder. Nach ei-nem kurzen Spaziergang fanden wir vie-le blühende Iris ensata an den Deichen der Reisfelder. Diese Pflanzen waren keine Gartenflüchtlinge, sondern echte Wild-pflanzen. Das war ersichtlich aus ihrer einfachen Blütenform mit drei schmalen Hängeblättern und dem fast gänzlichen Fehlen von Farbvarianten.

Nach einer Rast folgten wir Herrn Kakima zu einer Wiese nahe der Grenze zwischen dem Ide-Höhenzug und der Nagai-Ebene, wo viele wilde Iris blüh-ten. Wir waren freudig erregt, zwei Ex-emplare der weißen Form von Iris ensata zu finden. Herr Kakima dagegen blieb völlig gelassen und erzählte uns, daß es in den Wiesen der Ide-Berge viele Muta-tionen der Wildform gebe. Ich schloß daraus, daß gerade diese Wiese und die Deiche der Reisfelder Sekundärstandor-te der Wildform sein müssen. Vielleicht sind durch die landwirtschaftliche Nut-zung dieses Gebietes vermehrt Stand-orte der Spezies entstanden, vor allem entlang der Bergbäche. Der Nagai-Bezirk hat einen reichen Boden und eine vielfäl-tige Flora. Viele natürliche Varietäten von Iris ensata haben hier gute Über-lebenschancen vorgefunden. Da die Ein-heimischen die Natur schützen, können wir auch heute noch eine Vielzahl dieser Pflanzen in der Landschaft des nörd-lichen Honshu, vor allem im Nagai-Bezirk finden. Ich bin zu dem Schluß gekommen, daß die Wildformen dieser Region mit ihren Varietäten ein großes Potential für die Entwicklung künftiger Kultursorten bieten.

Am nächsten Tag besuchten wir den Irisgarten von Nagai. In diesem Garten

gibt es Japaniris des Ise-, Higo-, Edo-und Nagaityps. Wir konzentrierten uns auf letztere, an denen ich folgendes be-obachtete: 1. Etwa die Hälfte der Sorten hatte ein-

fache Formen mit schmalen Hänge-blättern und Hochblättern, zeigte aber eine sehr große Bandbreite an Farbvarianten und Farbmustern.

2. Die andere Hälfte zeigte dieselben Farben und Farbmuster wie alte Edo-Sorten, aber Größe und Form ihrer Blüten lag zwischen denen der Wild-form und der Edo-Sorten.

3. Einige der Nagai-Sorten hatten unge-wöhnliche Blütenformen. Aus alten Aufzeichnungen über diesen

Garten erfuhren wir, daß er 1919 angelegt wurde, indem viele Pflanzen aus zahlrei-chen Privatgärten des Nagai-Bezirks, auch aus dem Dorf Hagyu, gesammelt wurden. Die ausgewählten Sorten hatten eine große Bandbreite an Farben und Farbmustern. Herr Kakima erklärte uns, daß die Bewohner von Hagyu schon vor langer Zeit viele Mutationen aus den nahe gelegenen Bergen und Ebenen in ihre Gärten geholt hatten. Sie erfreuten sich an den Blüten und tranken Sake dazu, denn die Blütezeit fiel in eine Ruhe-pause der Landarbeit. Hagyu war früher eine befestigte, sehr überlaufene Stadt. Es war seit langem von vielen gebildeten Menschen bevölkert, die die Iris schätz-ten, sammelten und pflegten. Ich glaube, daß man dies die »Geburt der Kulturform der Japaniris« nennen kann, und halte es für wahrscheinlich, daß folgende Fak-toren dafür notwendig waren: 1. Der Gen-Pool. Viele Mutationen wur-

den vom Wildstandort in einen be-grenzten Bezirk gebracht.

2. Die unkontrollierte Bestäubung. Viele Bienen bestäubten die Blüten und ver-mehrten so den Reichtum an Spielarten.

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Ein alter Garten ist immer beseelt. Der seelenloseste Garten braucht nur zu

verwildern, um sich zu beseelen. ... Und doch sollte es nichts Beseelteres geben

als einen kleinen Garten, in dem die lebende Seele des Gärtners webt.

(Hugo von Hofmannsthal)

3. Die Irisliebhaber. Viele Menschen freuten sich an den Blüten, selektier-ten die schönsten Formen und tausch-ten sie wahrscheinlich auch unterein-ander aus. Die Züchtungsarbeit japanischer Gärt-

ner unterschied sich schon immer von der des Westens dadurch, daß sie neue Sorten nicht durch das Kreuzen unterschiedli-cher Arten erhalten, sondern die Variati-onsbreite einer einzigen Art ausschöpfen, indem sie Mutationen aus der Natur sam-meln.

Darüber hinaus glaube ich, daß das Hinzukommen der Gene weißer Formen entscheidend für die Entwicklung eines breiten Farbspektrums der Japaniris-Sor-ten war. Ohne die rezessiven Gene für die Farbe Weiß aus den Pflanzen von Nord-Honshu wären andere mutante Farbvari-anten von den dominanten Genen für Purpur oder Violett überdeckt worden.

Man sagt, daß es keine Anzeichen für die Beteiligung anderer Arten als Iris en-sata bei der Entwicklung der Japaniris gibt. Das ist richtig und wird durch die Tatsache bewiesen, daß alle Sorten und

Wildformen der Japaniris dieselbe Chro-mosomenzahl haben (2n=24). Die einzi-ge Ausnahme stellen aneuploide Ise-Sor-ten dar (2n=25), die leicht mit den natürlichen Diploiden kreuzen. Deshalb betrachtet man sie botanisch als zur sel-ben Art gehörig. Daß sich die modernen Sorten der Japaniris wahrscheinlich aus Klonen entwickelt haben, die in Nord-Honshu gesammelt wurden, kann man aus der Tatsache schließen, daß Blüten anderer Herkünfte von schlichter Form, mit drei schmalen Hängeblättern und fast ohne Farbvarianten sind.

Der Nagai-Typ stellt die älteste über-lebende Gruppe von Japaniris in Japan dar. Seine Existenz gibt uns einen Hin-weis auf die Entstehungsweise der mo-dernen Sorten und verschafft uns Mate-rial für künftige Züchtung.

(Aus: Jahrbuch 1998 der British Iris Society Veröffentlicht mit freundlicher Erlaubnis der British Iris Society) Fotos: Hiroshi Shimizu Übersetzung: Helmut von Kotzebue

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Einige Bemerkungen zum Thema „Kompost", Teil 2 Walter Schmidt

Alles wird in einer möglichst ab-wechslungsreichen Melange locker ein-gefüllt. Leicht andrücken darf man schon, aber nicht fest pressen.

Nun gibt es aber auch noch einige Zuschläge, die in einen guten Kompost gehören. Kompostierungszusätze des Handels, welche die Rotte der organi-schen Materialien beschleunigen sollen, sind völlig überflüssig und in ihrer Wir-kung oft mehr als zweifelhaft. Die kann man sich ersparen. Denn an den Rohma-terialien und in der Luft und im Garten-boden (und in dem noch nicht ganz ver-rotteten Material der gerade geleerten Kammer: Rohkompost, s. Teil 1) befin-den sich viele Pilzsporen, Larven und Eier von Kleinstlebewesen, die nur dar-auf warten, in einem für sie günstigen Ambiente ihr Zersetzungswerk zu be-ginnen.

Und hier nun empfehlenswerte Zu-schläge: 1. Feucht-krümelige, gesiebte Gartener-de, 30-50 kg je m3 mit Zuschlag von Ba-saltmehl (z. B. Luzian-Steinmehl). 2. Kohlensaurer Kalk (Kalkmergel) oder gekörnter Branntkalk, 2 kg je m3, bzw. Kalkstickstoff (s. 4) nur, wenn die Böden wirklich im sauren Bereich liegen! Früher war es in fast allen Garten-büchern zu lesen, man solle beim Aufset-zen dem Kompost die oben genannten Materialien zugeben. Das ist, so allge-mein gesagt, falsch. Es stimmt schon, daß die Zersetzung mit Kalkzugaben besser verläuft. Abel mehrere Versuche in der letzten Zeit ergaben eindeutig, daß schon ohne zusätzliche Kalkgaben der pH-Wert des reinen Komposts übli-cherweise sehr hoch war.

3. Bei leichten, sandigen Gartenböden Bentonit, 1-2 kg je m3. Nicht mehr geben, da der Kompost sonst schmierig wird. 4. Hornspäne, 4-6 kg je m3 als neutraler Stickstofflieferant ebenso wie Kalkam-monsalpeter. . Will ich dagegen den Kom-post absäuern ohne Verwendung von Schwefelblume, verwende ich Schwefelsau-res Ammoniak als Stickstoff-Zusatzdün-ger. 5. Soweit zu bekommen: Alle zu kompostierenden Viehdünger außer Rin-derdung, der schon — ohne vorher kom-postiert zu sein — direkt im Garten ver-wendet werden kann. 6. Wenn vorhanden, Schlamm aus Ab-wässergrube. 7. Abwasser (Jauche) für den rechten Feuchtigkeitspegel des Rottegutes.

Und jetzt wird geladen. Zuerst etwa 30-40 cm organische Masse, diese leicht mit Gartenerde bestreuen, dann wieder 30-40 cm organische Masse. Stickstoff-Zusatzdüngung. Gartenerde — eventuell mit Bentonit und/ oder Basaltmehl — dann wieder 30-40 cm organische Masse usw. Scheint der Komposthaufen zu trocken zu werden (fast nur im Sommer), kann man ihn mit einer Jauchegabe wie-der leicht durchfeuchten. Man wird fest-stellen, daß in den Kammern, wenn sie auch heute noch randvoll sind, nach wenigen Tagen das Kompostiergut schon wieder gesackt ist, so daß man weiter füllen kann.

Auch deshalb ist es gut, auf dem Kom-postplatz etwas mehr Platz zu haben, da-mit, wenn einmal schlagartig reichlich Ab-fälle anfallen, die nicht stante pede in der Komposteinheit untergebracht werden können, man diesen Überfluß zunächst

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einmal nebenbei ablagern kann, wo er in 2-3 Tagen auch schon antrocknen und er-heblich beifallen wird.

Der fertige Kompost, dem ein angeneh-mer Geruch — wie von Waldboden nach einem Regen — entströmen sollte, wird durch ein Sieb geworfen und, mit schwarzer Folie abgedeckt (er sollte leicht feucht sein und darf jetzt auf keinen Fall an- oder gar austrocknen), noch 10-14 Tage ruhen gelassen. Dann kann er für alle Kompostaufgaben verwendet werden. Das Sieben und die nachfolgende Ruhe-zeit sorgen bei der Komposterde für eine Durchmischung, gute Krümelstruktur und die auf jeden Fall vorteilhafte Nachrotte. Wichtig, da wir bei unserem Kompostieren auf ein früheres Umsetzen des Komposthaufens verzichtet haben.

Man sollte wissen, daß der spontane fertige Kompost meist einen hohen pH-Wert aufweist (bitte messen). Das Absenken des pH-Wertes mittels versäu-ernder Stickstoffdünger könnte nicht aus-gereicht haben. Und wenn man sowieso im Garten boden-, wasser- und kulturbe-dingt auf niedrige pH-Werte angewiesen ist bzw. diese anstrebt, wäre es ja sinnvoll, mit dem Kompost ein leicht saures, we-nigstens neutrales Substrat zu gewinnen. Da wäre während des Durchsiebens die Gelegenheit gegeben, den Kompost mit elementarem Schwefel (Schwefelblume) gut zu durchmischen und somit abzusäu-ern. Die auf den Kubikmeter aufzuwen-dende Menge Schwefel sollte zunächst einmal 800-1000 g betragen.

Nach der vierzehntägigen Ruhezeit (Nachrotte) sollte man beim ersten Mal den pH-Wert noch einmal messen, damit man weiß, ob die zunächst hypothetisch angenommene Menge an Schwefel rich-tig war oder nicht. Wird der Kompost später mit alkalischen oder stark alkali-schen Böden gemischt oder als Mulch

verwendet, dürfte sein Ausgangswert ruhig bei 4,0-5,0 pH liegen.

Die über fünfundzwanzigjährige Erfahrung hat gezeigt, daß ein Umsetzen des Kompostgutes nicht erforderlich ist. Einen Kasten zu füllen brauchte, je nach den vorhandenen Gartenkulturen, 5-6 Monate. Diese Zeit reichte immer aus, um den Kompost in dem gefüllten Kasten vollständig ausreifen zu lassen. Man müß-te ausprobieren, ob bei der Komposttonne ähnliche Frequenzen erreicht werden.

Achtung! Kompost ist nicht nur allein dafür gut, das Bodenleben ganz allge-mein anzukurbeln, sondern er ist ein re-gelrechter Dünger. Seine Aktivierungs-fähigkeiten beweist er nicht nur bei der Wiederbelebung toter Böden, sondern seine positiv wirkende Fauna ist auch in der Lage, eine ganze Reihe von boden-bürtigen Schädlingen und Krankheiten im Zaume zu halten. So hat man bei Ver-suchen in den USA feststellen können, daß gut mit Kompost versorgte Böden z. B. die Kohlhernie fast völlig unter-drückten. Und es wird angenommen, daß er auf vielen anderen Kriegsschau-plätzen sich ebenso erfolgreich für die gute Sache in die Bresche werfen wird.

Als Dünger sind besonders sein Phos-phat- und Kaligehalt hervorzuheben. Einzig sein Stickstoffgehalt ist mit Zusät-zen auszugleichen.

Übrigens: Für allgemein zu verwen-dende, neutrale Topf- und Anzuchtsub-strate nehme ich zu gleichen Teilen Kom-post — Torf — (leicht) lehmigen Sand. Eine Mischung, die erst einmal sterili-siert wird, danach 8-10 Tage ruht, bevor ich sie dann benutzen kann.

Und was wissen unsere Mitglieder noch weiteres an Tricks und Kniffen um und mit Kompost, dem Gold unserer Gärten? Lassen Sie uns alle an ihren Er-folgen und Erfahrungen Anteil haben.

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Gartenzwerge Endre Foldesi

Es gibt sie mit Gießkanne, Spaten, Schubkarren, vor allem aber stets mit ro-ter Zipfelmütze. Diesmal aber denke ich nicht an diese umstrittenen Gartenuten-silien, sondern an die liebenswerten klei-nen pflanzlichen Lebewesen, an die Mi-niaturen der Staudenwelt. Ja, ich bin seit langem entzückt von den Miniausgaben der großen Gartenpflanzen. Es gibt außerdem Gattungen mit ausschließlich zwergigen Vertretern. Es sammelt sich im Laufe der Jahre eine Vielzahl von ih-nen. Da kann man. auf kleinster Fläche eine Menge interessanter Raritäten zu-sammentragen. Mit einigen Großstau-den wäre der Garten gleich voll, wie soll man da noch die Sammelleidenschaft sich austoben lassen?

Der seit langem gehegte Plan geht die-ses Jahr in Erfüllung. Mit den bereits vor-handenen Winzlingen wird ein Kinder-garten für die Minis gebaut. Für diesen Zweck wurde an einer geschützten Stelle ein Fleck von ganzen 2 qm ausgewählt.

Dem Alphabet nach anfangend, könn-te man unter zahlreichen Manns-schildarten wählen, sie sind alle klein, aber größtenteils nicht pflegeleicht, das müßte die Anlage aber sein. So könnte die kleine Androsace mucronifolia ge-pflanzt werden, oder auch noch A. sem-pervivoides, dieser Zwerg aus dem Hima-laya verbreitet sich nicht mal mit den Ausläufern zu schnell. A. pyrenaica x hir-tella verharrt seit Jahren ohne Pflege auf einem winzigen Fleck.

Von den Akeleien die kleine Aquilegia canadensis 'Nana', von Arabis die kurzle-bige, einrosettige A. ciliata, die jedoch durch regelmäßigen Samenwurf nie ver-loren ging. Die zahlreichen Sandkräuter

sind alle winzig, Arenaria nevadensis hat wunderbare Blätter.

Bei Campanula fällt die Wahl schwer, es gibt auch hier viele kleine Arten. Die süße C. calaminthi folia hat nicht lange durchgehalten, so nehme ich die Klein-form der Pfirsichblattglocke, C. nitida (Anm. d. Red: lt. Lewis-Lynch: „Campa-nulas" ein Synonym für C. persici folia var. planiflora). Es gibt sie in Blau und auch in Weiß, zwar nicht winzig, aber als kuriose Kleinform einer Großstaude allemal in-teressant.

Die kleine Kronwicke Coronilla mini-ma hat ab und zu einen Sämling in der Nähe, vorausgesetzt, man übertreibt das Sauberhalten nicht.

Die Arten von Draba bilden alle winzige Rosetten, hier könnte die dauerhafte, schö-ne D. bryoides var. imbricata genommen werden. Nicht nur die Rosettchen, auch die gelben Blüten sind winzig.

Von den Feinstrahlastern gibt es auch kleine Hochgebirgsformen: Erigeron com-positus mit vielen Sämlingen jedes Jahr, E. flettii, E. trifidus. Vielleicht wählen wir doch E. nanus, diese Feinstrahlaster ist noch kleiner.

Gypsophila aretioides ist nach acht Jah-ren ganze 4 cm' groß geworden. Vor-sicht, nach ein paar Jahrzehnten kann sie doch mal einen Quadratmeter groß wer-den. Die Rosetten sind winzig und dicht.

Hosta venusta ('Minima'?) wandert langsam in die Breite, da könnte noch der winzige Alant Inula ensifolia 'Goldammer' mitkommen.

Iris attica blüht leider sehr kurz, ich möchte sie trotzdem nicht missen. Lysima-chia minutissima braucht eine feuchte Mul-de und darf es bloß nicht zu heiß haben.

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Der Minigarten füllt sich langsam, aber da warten noch viele Kandidaten: Phlox x covillei mit kleinen weißen Blü-ten, die Kleinausgabe des Salomonssie-gels, Polygonatum hookeri, und das winzi-ge Fingerkraut Potentilla dickinsii aus Japan mit gelben Blüten von wenigen Millimetern Größe.

Kleine Gebirgsprimeln sind viele da, die Auswahl fällt nicht leicht, die diver-sen Namenssorten von Primula allionii sind jedoch eine heikle Angelegenheit. Vielleicht könnten P. fosteri oder P. bileckii passen. Sie sind bei mir jedoch nicht be-sonders blühwillig. Nicht anders verhält es sich mit P. minima.

Bei den Steinbrechen gibt es fast nur kleine, ich nehme die unproblematische kleine Saxifraga paniculata var. minutifolia. S. pseudovaldensis hat auch zauberhafte winzi-ge Rosetten, ist jedoch anspruchsvoller.

Soldanella minima ist für einen solchen Standort wie geschaffen, leider nicht haltbar. Nicht vergessen werden darf die kleinste Form der Goldruten, sie ist wirklich ein Kuriosum, fast alle sind sonst hohe Stauden. Solidago virgaurea minuta 'Minutissima' braucht mehrere Wörter im Namen, um die Winzigkeit glaubhaft zu machen.

Von den Thymianpflanzen hat Th. x citriodorus etliche schöne Zuchtformen, aber Th. caespitosus, Th. praecox 'Elfin' und Th. serpyllum 'Pygmaeus' haben noch kleinere Rosetten.

Mit dem Zwergbaldrian, Valeriana su-pina, und mit einem winzigen Veilchen aus dem Kaukasus (Art leider nicht be-stimmt) ist der Kreis geschlossen. Viel-leicht noch ein leicht wachsendes Tä-schelkraut, Thlaspi stylosum, hinzu und je ein kleines Sedum und Sempervivum, und die Kinderstation ist gefüllt.

Stop. Es gibt keinen perfekten Garten, und sei er noch so klein, ohne Gräser,

Farne und Zwerggehölze. Bei den Grä-sern sind die kleinsten auch schon wuch-tig, vielleicht nehmen wir Carex firma, besser passen die Form 'Variegata' und Luzula pilosa. Bereits Koeleria pygmaea erscheint zu groß.

Bei den Farnen bietet Asplenium aus-reichend Auswahl: A. trichomanes mit mehreren Varianten ('Incisum', 'Ra-mocristatum'), A. ruta-muraria (in einer Kalkmörtelfuge), A. viride, A. fontanum, um nur die einfacheren zu nennen.

Von Blechnum braucht die kleinste Unterart, B. penna-marina 'Minima Cri-stata', Winterschutz, Woodsia polystichoi-des von den Wimpernfarnen dagegen ist problemlos.

Alles wird mit drei Kleingeitöl7fm gar-niert. Picea abies 'Mariae-Orffiae' wächst jährlich um ganze 8 mm, Tsuga canadensis 'Horsford's Dwarf' ist nach 7 Jahren im-mer noch kaum wahrnehmbar, Chamaecy-paris pisifera 'Superzwerg' wird den Rah-men wohl auch nicht sprengen.

Das wäre es aus dem eigenen Pflan-zenbestand. Sicherlich nur eine solide Auswahl, man kann nicht alles haben. Vielleicht hat der werte Pflanzenfreund, dE r diese Zeilen liest, einige noch kleine-re (möglichst pflegeleicht) anzubieten. Das Angebot nehme ich dankend an.

Apropos, Zwiebelblumen. Aber ich will Ihre Aufmerksamkeit nicht länger mit langweiligen Beschreibungen stra-pazieren, hier eine kleine Auswahl:

Allium paradoxum (ohne Bulbillen) — Colchicum arenarium — Crocus fleischeri (die kleinsten wie C. cambessedesii, C. dan-fordiae, C. pestalozzae, C. veneris sind kaum erhältlich und nicht freilandtaug-lich) — Chionodoxa tmolusii — Galanthus ni-valis 'Tiny' — Leucojum nicaednse (Winter-schutz) — Narcissus asturiensis — Ornithogalum nanum — Scilla autumnalis — Tulipa linifolia.

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Besondere Staudenvielfalt der Sierra Nevada, Teil 1 Thomas Eidmann

In diesem fast südlichsten Teil Spani-ens mit großer Sommerhitze und weiten, ausgedörrten Landschaften finden wir im Juli /August eine Anzahl interessan-ter Alpinen auf ihrem Blütenhöhepunkt.

Als große Freunde des spanischen Es-sens war es nur eine Frage der Zeit, bis es uns zum Botanisieren in die südlichen Gefilde Spaniens verschlug. Mit dieser genußvollen Aussicht zögerte auch mein schon bewährter Mitfahrer Andreas Hil-leberg nicht lange, die schweißtreiben-den Wanderungen bei meist sengender Hitze auf sich zu nehmen.

So finden wir hier die höchsten Berge der Iberischen Halbinsel mit den Gipfeln des Pico de Mulhac&t (3481 m) und des Pico de Veleta (3470 m). Dank der land-schaftlichen und klimatischen Kontraste gibt es in der Sierra Nevada einen großen Reichtum an Pflanzenarten mit über 60 Gebietsendemiten. Die hohe Zahl an Endemiten, welche die Flora in den Höhenlagen zu 80% bestimmt, gründet sich auch auf die jahrmillionenlange Isolation dieses Massivs von anderen Hochgebirgen. Während in den niederen Lagen mediterrane Pflanzen gedeihen, bleiben die Höhen über 2500 m ungefähr 7-9 Monate schneebedeckt.

Von Granada aus lassen sich die Hoch-gebirgsregionen des Pico de Veleta über die höchste Straße Europas gut erreichen. Wir fanden hier außerhalb Granadas in Pinos de Genil ein schönes Hotel mit Klimaanlage und netter Terrasse. Der jeden Abend auffrischende Wind versetz-te die Blätter der Laubbäume in ein leich-tes Rauschen. Der ideale Platz, um die täglichen Pflanzenfunde am Abend mit den spanischen Köstlichkeiten zu feiern

und zu begießen. Nicht versäumen sollte man jedoch auch einen Besuch in der Alhambra, die uns durch ihre schönen mediterranen Gärten und kulturellen Gegebenheiten beeindruckte.

Gutes Wetter ist immer angesagt, es gibt kaum nebel- und regenverhangene Tage bei über 250 Sonnentagen im Jahr. Geologisch besteht die Sierra Nevada im Kernbereich hauptsächlich aus hartem, wenig verwittertem Glimmerschiefer, während man in den Randbereichen stark verwitterte, erosionsgeformte Kalk-und Dolomitgesteine findet.

Besonders charakteristische Ausprä-gungen der verwitterten Kalksegmente finden wir im Tal von Trevenque. Hier treffen wir auf Bestände eines nur sehr lokal verbreiteten Endemiten, Scabiosa pulsatilloides, die nur hier zu finden ist. Vergemeinschaftet ist sie hier mit Erodi-um boissieri, ebenfalls ein Endemit mit nur sehr lokaler Verbreitung in der mon-tanen Zone des Trevenque.

In näherer Umgebung stehen einige Pflanzen von Pterocephalus spathulatus, der als Neuheit in gärtnerischer Kultur schon Erwähnung fand.

Eine charakteristische Pflanze dieser Kalkstandorte ist Convolvulus boissieri, welcher mit seinen kurzen Ausläufern Matten bildet und die verwitternden Segmente stabilisiert. Diese polsterbil-dende, relativ langsam wachsende Art fühlt sich in der Kultur im Alpinenhaus am wohlsten, im Freien gedeiht sie nur mit gutem Nässeschutz bei längeren Re-genperioden. Blüten werden meist nur wenige angesetzt, aber das silbergraue, kompakte Polster mit den aufsitzenden, wenn auch nur wenigen Blüten verlei-

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hen genügend Attraktivität für den Lieb-haber alpiner Pflanzen.

Häufig trifft man auch auf Coris mons-peliensis, einen ungewöhnlichen Vertreter der Familie der Primulaceae. Seltener anzu-treffen sind das gelbblühende, endemi-sche Helianthemum pannosum und Andry-ala agardhii, die sich auch im Garten an trocken-heißen Stellen am wohlsten fühlt und sich dort stetig durch Aussaat ver-breitet.

Hier trafen wir auch auf zwei Botani-ker der Universität Almeria, die sehr von unserer Pflanzenleidenschaft angetan waren. Schnell fand man sich zusam-men, und wir mußten die Ausrüstung ihres Jeep-Kofferraums genießen: große Kühltaschen, gefüllt mit Bier, ein bei die-ser Hitze nicht unbedingt in größeren Mengen verträgliches Getränk.

Attraktiv wirken die kompakt wach-sende, gelbblühende Centaurea granaden-sis und die bestechend roten Blütenstän-de von Echium albicans. An einen riesigen Carduncellus erinnern die bis 80 cm 0 großen Rosetten von Onopordum acaulon, dessen stengellose Blüten im Zentrum der Rosette sitzen.

Ebenfalls auffällige Pflanzen dieses Standortes sind Onosma tricerosperma ssp. granadensis, Linum narbonense und Polygala boissieri. Im leichten Streuschat-ten von Kiefern oder Sträuchern, den auch wir schweißtriefend auszunutzen versuchten, finden wir Paeonia coriacea, die jetzt im Sommer nur noch ihre Fruchtstände trägt. Nicht zu übersehen sind die tannenzapfenähnlichen Blüten-knospen von Leuzea conifera. Verwen-dung findet diese Art an ähnlichen Stel-len im Garten, am besten in naturnahen Gärten an möglichst trockenen, warmen Plätzen.

Am gleichen Standort und an freien, grasigen Stellen treffen wir häufiger auf

Phlomis crinita ssp. composita, während Phlomis purpurea und Phlomis lychnitis nur seltener zu finden sind.

Jeder Tag dieser anstrengenden Pflan-zensuche in sengender Hitze mußte am Abend mit genügend agua und ausrei-chender Menge vino tinto begossen wer-den.

Beim Aufstieg in die Gipfellagen der Sierra Nevada dominieren ab ca. 1900 m bis zu ca. 2500 m Zwergstrauchheiden, be-stehend aus Santolina chamaecyparissus ssp. squarrosa, Vella spinosa, Lavandula lana-ta , Erinacea anthyllis, Echinospartum boissie-ri, Astragalus sempervirens, Ptilotrichum spi-nosum, Juniperus sp. sowie vielen weiteren Begleitpflanzen. Diese Zwergsträucher benötigen im Garten volle Sonne und gut durchlässigen, humusarmen Boden. Vella spinosa ist ein relativ schneller Wachser und läßt sich gut durch Samen vermeh-ren, welcher auch in Kultur reichlich an-gesetzt wird. Langsamen Wuchs hinge-gen zeigt Erinacea anthyllis, und es kostet einige Jahre Geduld, bis sie zu einem kräf-tigen Polster herangewachsen ist.

Öfter angeboten im Sortiment der Staudengärtner finden wir den Zwerg-strauch Ptilotrichum spinosum. Am wert-vollsten ist er in seinen farbintensiven Auslesen rötlicher und rosa Blütenfar-ben. Die vegetative Vermehrung durch Stecklinge bereitet bei dieser Art keine Schwierigkeiten, deshalb sollte sie bei besonders schön gefärbten Pflanzen an-gewendet werden. Angenehm ist auch der von den Blüten verströmte leichte Honigduft.

Einige besondere Stauden sind Digitalis obscura, ein halbstrauchiger Fingerhut mit bräunlichen Blüten, sowie die seltene, aber stattliche Dactylorhiza foliosa, der zier-lich wachsende Centranthus nevadensis und die weißblühenden Polster von Heli-anthemum lavandulifolii un. Wie alle Finger-

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Scabiosa pulsatilloides

Santolina chamaecyparissus var. squarrosa

hüte läßt sich Digitalis obscura leicht aus Samen heranziehen. Die Höhenverbrei-tung dieses Fingerhuts in der Sierra Neva-da reicht kaum über 2000 m hinaus, und er ist auch im Garten sehr schutzbedürf-tig. Kälte wird nur bis vielleicht ca. 10 °C vertragen.

(Teil 2 folgt.)

Ptilotrichum spinosum, weiße Farbvariante

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Wildblumen in den Western Cascades Thea Unzner

In diesem Jahr habe ich zum ersten-mal am Jahrestreffen der North Ameri-can Rock Garden Society teilgenommen. Es fand vom 1.-4. Juli in Eugene, Ore-gon, statt.

Fünf verschiedene Touren in die Ber-ge der Western Cascades waren vorgese-hen, dazu Besuche verschiedener Gärten und Gärtnereien in Eugene und Umge-bung. Drei Tage standen jedem zur Ver-fügung, ich habe 2 Bergtouren und eine Fahrt durch Gärten und Gärtnereien mit-gemacht.

Jeden Morgen um 8 Uhr fuhren die Busse mit den Teilnehmern in die ver-schiedenen Richtungen und brachten uns gegen 17 Uhr wieder zum Hotel zurück. Nach dem Dinner gab es dann jeden Abend noch 2 Lichtbildervorträge, so daß man danach erschöpft ins Bett fiel.

Am 1. Tag habe ich die Fahrt zum Cone Peak nordöstlich von Eugene mit-gemacht, am 2. Tag zum Horse Pasture Mountain östlich von Eugene, beides Höhen von etwa 1800 m.

Nachdem wir am 1. Tag unseren Bus verlassen hatten, ging es auf schmalen »trails« hinauf und hinunter — Bergstiefel waren angebracht, ebenso feste Klei-dung, denn der Nebel hing tief in den Wäldern, die wir zuerst durchqueren mußten.

Als erstes entdeckte ich Trillium ova-tum, bereits verblüht, die weißen Petalen werden dann tief dunkelweinrot. Im Schatten der Bäume zwischen Farnen, Berberitzen und anderen Sträuchern blühten Smilacina racemosa, Mertensia pa-niculata, Actaea rubra und blaßgelbes Po-lemonium carneum.

Kaum hatten wir den Wald hinter uns gelassen, breiteten sich vor uns Blumen-wiesen in solch leuchtenden Farben aus, wie ich sie noch nie erlebt habe. Gelbe Gauklerblume (Mimulus guttatus), tief-blauer, niedriger Rittersporn (Delphinium menziesii) und feuerrote Castilleja spec. (Indian Paint Brush) bildeten farbige Tep-piche, soweit man sehen konnte. Calochor-tus subalpinus und Arenaria capillaris brachten ein paar weiße Tupfer hinein.

Die nächste Wiese zeigte wieder an-dere Farben, zwischen Grasbüscheln standen Hunderte cremeweißer Kerzen von Zigadenus venenosus, umgeben von Castilleja-Arten, Calochortus subalpinus und lila Penstemon procerus.

Am Wegrand entdeckten wir immer wieder neue Pflanzen: Eriophyllum lana-tum, Gilia capitata, Phacelia heterophylla, Ipomopsis aggregata , Eriogonum-Arten, Li-thophragma parviflorum, Penstemon card-wellii und Artemisia ludoviciana.

Wir kletterten einen Geröllhang hin-auf, um oben in der Sonne unsere Lunch-pakete auszupacken, und da saßen wir inmitten von kleinen Gebirgspflanzen: Saxifraga bronchialis, Antennaria spec., Arabis holboellii, Penstemon rupicola, Heu-chera micrantha, Sedum oreganum, Sedum oregonense, Trifolium productum, ein fast stengelloses Allium und eine hübsche, gelbblühende Rosacea, Ivesia gordonii.

Am nächsen Tag wollte der Nebel überhaupt nicht weichen, alles triefte vor Nässe, und wir waren bald bis zu den Knien durchweicht, weil Farne und Grä-ser über den schmalen Weg hingen. Ich versuchte, ein paar Aufnahmen im Halb-dunkel der riesigen Bäume zu machen, es gab so viel Neues: Achlys triphylla,

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lvesia gordonii

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Castilleja sp.. Arenana capillaris Zigadenus venenosus, Castilleja sp.

Mimulus guttatus, Delphinium menziesii, Castilleja spec.

Calochortüs subalpinus Sedum oregonense

Lomatium martindalei Phlox adsurgens

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nachtduftende Mondschein-pflanzen sorgen für Aufregung

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Cornus canadensis, Aquilegia formosa, Ane-mone deltoidea, Smilacina racemosa und S. stellata, Vancouveria hexandra, Hackelia micrantha, Mertensia bella, Asarum cauda-tum und so viele verschiedene Farne.

Nach einem steilen Anstieg konnten wir dann wieder herrlich blühende Berg-hänge bewundern und fotografieren. Ein paar letzte Polsterphloxe blühten (P. dif-fusa), viele Eriogon um-Arten, Lomatium nudicaule, Commandra umbellata, Penste-mon procerus und P. cardwellii und ver-schiedene Sedum-Arten. Ein Hang war weiß von Saxifraga ferruginea, ein anderer voller gelber Mimulus guttatus, ver-mischt mit weißer Montia parviflora.

Auf der Rückfahrt überredeten wir unseren Busfahrer, nochmal an der Straße zu halten, wo wir auf der Hin-fahrt Penstemons und Phlox bemerkt

hatten. Auf ganz steilem Felshang blüh-ten dort viele Polster von Penstemon rupi-cola in kräftigem Rosarot und Phlox ad-surgens in zartem Rosa. Ganz hoch darüber im nebligen Wald konnte man Rhododendron macrophyllum als Unter-holz entdecken. Dieses prächtige, hohe, rosa Rhododendron hatte ich schon un-terwegs vom Zug aus überall in den Wäldern Oregons blühen sehen.

Am 3. Tag, bei der Besichtigung von Gärten und Gärtnereien, konnte ich nur immer wieder die Üppigkeit der Pflan-zen bewundern, auch läßt das ausgegli-chene Klima durch die Nähe des Pazifi-schen Ozeans viele Pflanzen dort gedeihen, die bei uns nicht winterhart sind. Wolken und Nebel hatten sich auf-gelöst, und wir konnten den letzten Tag im Sonnenschein genießen.

Die Nacht ist Zi nicht allein zum Schlafen 141

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Wildform- und Duftblattpelargonien Margarete Wiedemann

Pflegeleicht — den Duft gibt's gratis! — Leider nicht winterhart.

Seit einigen Jahren kommt in Deutschland eine fast vergessene Pflan-zengruppe wieder zum Vorschein. Es sind dies die Wildform- und Duftblatt-pelargonien, eine große Sippe mit vielen Seitenzweigen, beheimatet meist in Südafrika und Australien.

Prof. van der Walt aus Johannesburg hat mit seinem Team in jahrzehntelanger Arbeit diese große Gruppe gründlich er-forscht. Die neu gefundenen und die be-reits bekannten Pelargonien wurden in zahlreiche Sektionen eingeordnet. In drei Bänden, jeweils mit herrlichen Zeich-nungen versehen, wurden alle Sorten mit Namen festgelegt. An einem vierten Band arbeitet er noch.

Der bei uns bekannte Name „Gerani-en" ist z. T. irreführend. Diese sind ent-fernte Verwandte der Wildformen. Sie wurden in vielen Jahren gärtnerischer Arbeit auf gedrungenen Wuchs und übergroße Blütenfülle gezüchtet. Der Duft blieb auf der Strecke.

Die Wildform- und Duftblattpelar-gonien haben in ihrer Heimat durch jahrhundertelanges Leben in Hitze und Kargheit eine Fülle von Düften ent-wickelt. Sie lieben also für ihre Entwick-lung Wärme, meist volle Sonne, wenig kalte Winde und nicht zuviel Wasser.

Diese botanischen Seltenheiten sind Überraschungen für die Pflanzenliebha-ber. Leider sind sie ziemlich schwer zu bekommen. Von den beiden Gruppen sind die Duftblattpelargonien leichter zu vermehren. Sie haben, ebenso wie die Wildformen, meist einen aufrechten Wuchs, oder sie wachsen schräg nach

außen oder sind auch hängend. Die Blü-tengröße schwankt zwischen 3 mm und ca. 10 cm. Die Skala der Blütenfarben reicht je nach Sorte von reinem Weiß über alle Schattierungen von Ros und Pink bis zu schwärzlichem Burgunder-rot. Jede Blüte ist mit dunkleren Punkten oder Strichen gezeichnet, eine ganz ent-zückende Variation, die diese Gattung zustandebringt.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist zu be-achten: Die Wildformpelargonien haben nur einen botanischen Namen, der klein geschrieben wird. Ist eine Sorte durch die Hand eines Menschen gegangen, so wird der Name groß geschrieben, z. B. P. odoratissimum: Wildform, kleine weiße Blüten, toller Duft I? 'Lady Plymouth': Duftblattpelargonie, grün-weiße Blätter, starker Zitronenduft.

Aus dieser Fülle von Düften und Schönheiten haben wir in den letzten ca. 25 Jahren viele Sorten ausgesucht, die sich auch für unser Klima und die Blu-menkisten eignen. Auch Sorten mit weiß-grünen und bunten Blättern sind darunter. Für alle Sorten gilt: Die zarten, schwächer wachsenden Sorten auf den — überdachten — Balkon zum leichteren Genießen der zarten Düfte. Die robuste-ren Sorten können den Sommer über in einer Lücke im Staudenbeet stehen. Das dortige „Kleinklima" sagt ihnen gut zu.

Noch ein weiterer Tip: Vielleicht zwei Sorten ziemlich nahe beieinanderpflan-zen. Nach hinten eine starkwachsende Schönheit mit toller Blütenfarbe (weiß ge-füllt oder dunkelrot gefüllt oder dunkel-violett gefüllt, welcher Farbton gerade fehlt) und in die Nähe davor eine kleinere Pelargonie mit starkem Duft. Beim inten-

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Pelargonie 'Madame Nonin'

Foto: D. Stißer

P. 'Moon Maid'

Foto: D. Stißer P. fragrans

Foto: M. Wiedemann

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Vorn richtigen gießen

Um das Gießen wird oft ein schreckliches Brimborium gemacht, daß man meinen könnte, man müßte zu jeder Pflanze extra Gießregeln auswendig lernen. Dabei ist die Sache zwar höchst wichtig, aber auch höchst einfach. Sie müssen sich nur vorstellen, Sie wären die Pflanze. Würden Sie etwa in jacher Soimenhitze einen Kübel eiskalter Getränke hinunterstürzen? Vielleicht werden Sie's wirklich mal tun, dann haben Sie aber danach Magenweh. Oder würde es Ihnen genügen, Ihren abendlichen Durst mit einem Schnaps-gläschen zu befriedigen oder gar nur das Gesicht zu besprengen? Nein, Sie wollen sich ordentlich satt trinken. Eben, das will auch die Pflanze. Sie will aber ebensowenig wie Sie (wie ich hoffe) sich jeden Abend besaufen. Lieber also zweimal die Woche gründlich, als jeden Tag nur ein bißchen. Und daß Sie die Pflanzensäuglinge anders, mit größerer Schonung nämlich, behandeln als Ihre dicken Sonnenblumen — muß man das sagen?

Ernst Heimeran

siven Betrachten der großen Blüte der hinteren Pflanze berühren Sie automa-tisch die vordere, kleinere Duftpelargo-nie. Sofort verströmt diese Pflanze ihre herrlichen Düfte, eine Überraschung.

Die Duftpelargonien verfügen über eine breite Palette von Düften. Natürlich sind viele Zitronenduft-Nuancen darun-ter. Dann folgen Wermut-, Moschus-, Möhren-, Pfefferminz-, Rosendüfte usw. Interessant ist, daß sich diese Düfte im Laufe des Tages etwas verändern, je nachdem, ob es ein Wärme- oder Regen-tag ist, morgens, mittags oder abends. Es kann deshalb nur in etwa die Duftrich-hing angegeben werden. Weitere Duft-richtungen kann der Pflanzenliebhaber selbst entdecken.

Duftblattpelargonien sind nicht nur zum Duften da. Kleine Blätter be-stimmter Sorten können in der Küche zum Würzen von Cremes, Soßen, Bra-ten und zum Kuchenbacken verwendet werden.

Wer mehr darüber wissen möchte, kann sich ein kleines Heft mit weiteren Beschreibungen und Kochrezepten kom-men lassen. Zum Preis von DM 12,— + Versandkosten erhältlich bei M. Wiede-mann, 73312 Geislingen-Aufhausen, Titel: Duftblatt-Pelargonien und ihre Verwandten.

Der gewünschte Pflanzenversand ist nach Frostende möglich bis zum Herbst.

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Leitstauden und ihre Umpflanzung Gerlinde Sachs

Leitstauden sind in einer Stauden-pflanzung ja die Lieblinge, die man auf keinen Fall missen möchte, sozusagen richtige Königinnen, die mit sehr passen-dem Hofstaat umgeben werden müssen, wenn sie so richtig zur Geltung kommen sollen. Und das nicht nur zur Blütezeit!

Was man unter einer Leitstaude ver-steht, darüber kann man von Fall zu Fall verschiedener Meinung sein. Der ge-meinsame Nenner ist aber sicher, daß es sich um Stauden handelt, die sich beson-ders schön und dekorativ aus ihrer Um-gebung herausheben. Und diese Umge-bung, und zwar die unmittelbare, sollte so gestaltet werden, daß die Schönheit der Leitstaude unterstrichen wird, ohne ihr Konkurrenz zu machen.

Ich möchte hier einige bewährte und schöne, auch außerhalb der Blütezeit de-korative und harmonische Kombinatio-nen vorstellen. Die Leitstauden, die dabei die Hauptrolle in der jeweiligen Stauden-gruppe übernehmen sollen, sind: Päonie, Hemerocallis, Cimicifuga und Iris sibirica. Diese Liste könnte man natürlich noch be-liebig verlängern.

Beginnen wir mit den Päonien. Das Sortenangebot ist hier unendlich groß, und je nach Sorte (hohe oder eher niede-re) und je nach Blütenfarbe können ver-schiedene Stauden zur Um- und Unter-pflanzung verwendet werden. Ich gehe in diesem Beispiel von einer eher niedri-gen und standfesten Paeonia-lactiflora-Sorte wie 'La Perle', 'Lowell Thomas' oder 'Guidon' aus. Die Wuchsform aller Päonien ist eher trichterförmig, d.h. der vollentwickelte Blattbusch ist oben brei-ter als an seiner Basis. Die unmittelbare Umgebung der Päonie muß sich da ein

wenig darunterfügen und von der Blatt-farbe und -textur zur Päonie passen. Die von unten her kahlen Stengel der Pfingstrose sollten nicht zu sehen sein, wenn die Pflanzung harmonisch wirken soll. Damit noch nicht genug, natürlich müssen auch die Ansprüche an Boden und Licht ähnlich sein, sonst wird der Pflegeaufwand unnötig gesteigert. Das gilt natürlich für die Unterpflanzung aller Leitstauden.

Ganz ideal ist da Tellima grandiflora 'Rubra'. Selber keine so herausragende Schönheit, unterstreicht sie aber die Päo-nie vor allem auf ihrer Schattenseite, denn Tellima ist sehr gut schattenverträg-lich und wintergrün. Daneben, mehr zur Sonne hin, könnte man dann mit Gerani-um himalayense 'Gravetye' anschließen. Diese Staude hat bis zum Herbst schöne Blätter, die großen blauvioletten Blüten kommen zusammen mit späten Pfingst-rosensorten und blühen lange.

Bei mittelhohen und hohen Päonien-sorten kann an ihrer Stelle auch Geranium magnificum 'Rosemoor' verwendet wer-den. Auch diese Sorte ordnet sich der Leit-staude unter und blüht sehr ähnlich dem bekannten G. x magnificum, ist aber stand-fester und etwas niedriger, mit Nachblüte im September. Ebenfalls an der sonnenzu-gewandten Seite der Päonie könnte ich mir noch die herbstblühende Aster dumo-sus vorstellen. Vorsicht bei der Sorten-wahl, es sollte keine zu starkwachsende Sorte sein, sondern z. B. 'Nesthäkchen' (kräftig pink), 'Kristina' (weiß) oder 'Au-genweide' (veilchenblau). Wenn noch genügend Platz vorhanden ist, kann eine kleine Gruppe Heuchera micrantha 'Palace Purple' oder 'Rachel' gepflanzt werden.

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Ganz besonders lieb ist mir Geranium phae-um ssp. hungaricum. Sein sauberer, nicht wuchernder Blatthorst und die im Mai daraus herausragenden braunen Blüten-stände machen es in sehr vielen Situatio-nen, auch in relativ schattigen, zur unent-behrlichen Vermittlerstaude. Es versamt sich, aber nur spärlich, und paßt sehr gut zu den zeitgleich blühenden Aquilegia vul-garis und Brunnera macrophylla. Die beiden letztgenannten können sich auf ihnen zu-sagenden Böden allerdings sehr stark ver-samen und sollten deshalb unmittelbar nach der Blüte zurückgeschnitten werden, ansonsten würde ich lieber auf sie ver-zichten.

Ich möchte hier noch gerne auf die ge-radezu klassische Kombination Paeonia mit Iris barbata eingehen. So gut auch die Blüte der Iris zu der Päonienblüte paßt, sollte man doch den Abstand zwischen den beiden großzügig wählen und lieber z. B. einige der oben genannten Stauden dazwischenpflanzen. Damit erreicht man eine bessere Harmonie zwischen den doch sehr verschiedenen Wuchsfor-men. Das gilt auch für die oben erwähn-te Aquilegia vulgaris. Diese muß darüber hinaus unbedingt in den Hintergrund, da sie nach der Blüte unschön werden kann.

Jetzt möchte ich aber Beispiele für die Umpflanzung von Taglilien nennen: Auch hier paßt Geranium himalayense 'Gravetye' in Blattfarbe und -textur. Die Blütezeit fällt zusammen mit den früh-blühenden Arten und Sorten wie z. B. Hemerocallis flava (syn. H. lilio-asphode-lus), der Sorte 'Maikönigin' oder 'So-vereign'. Man sollte diesen schönen Storchschnabel nicht etwa zwischen großen Hemerocallissorten einklemmen, sondern ihm im Vordergrund der Tag-lilie mindestens 60 cm Platz gönnen, z. B. als Abschluß zum Weg. Das Einklem-

men verträgt da schon eher die alte Allerweltspflanze Alchemilla mollis, die wirklich sehr gut zu Hemerocallis paßt. Etwas aufrechter als diese Art, aber ebenfalls sehr gut wüchsig ist Alchemilla epipsila. Beide sollten unbedingt nach der Blüte zurückgeschnitten werden, da ihre Sämlinge sonst den Garten erobern.

Alle niedrigen Sorten von Tanacetum parthenium (syn. Chrysanthemum partheni-um) eignen sich, obwohl sie nur kurzlebig sind, gut. Wunderbar zu gelbblühenden Taglilien ist die Sorte 'Aureum' mit gelbli-chem Laub. Ich empfehle, von ihr nur we-nige verblühte Zweige ausreifen zu las-sen, um zwar den Nachwuchs zu sichern, aber sie nicht überhandnehmen zu lassen. Unter den Blättern der Hemerocallis her-vorzuwachsen, ist auch die niedrige Ber-geniensorte 'Baby Doll' in der Lage. Sie blüht im April zartrosa und paßt in dieser Zeit zu blau- und rosablühenden Blumen-zwiebeln. Sie wächst gedrungen und hat kurzstielige Blätter, einfach ideal! Die blaublühenden Sorten von Tradescantia x andersoniana wie 'Leonora', 'Zwanenburg' oder 'Bärbel' harmonieren in jeder Bezie-hung mit den Taglilien, außer mit den Mi-niatursorten. Für die sind sie als Nachbarn zu starkwüchsig. Nach einem Rückschnitt nach der ersten Blüte ist sogar eine Nach-blüte zu erwarten. Die Benachbarung der Taglilien mit Hostas ist ein altes und be-währtes Rezept, aber es sind gute Sorten-kenntnisse erforderlich, wenn eine har-monische Pflanzung erfolgen soll.

Um nur zwei Beispiele zum besseren Verständnis zu nennen: Eine große Hosta 'Krossa Regal' neben einer kleinen Heme-rocallis 'Bel' wird diese erdrücken und würde besser durch Hosta 'Hadspen Hawk' ersetzt. Dagegen stünde sie be-stimmt gut neben einer Hemerocallis citrina Baroni. Wenn die Taglilien gegen Ende August mit ihrer Blüte nachlassen, kommt

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die Blütezeit der Aster divaricatus. Mit ihr ist man in der Lage, auch im September zwischen die verblühten Leitstauden noch einmal ein Leuchten zu bringen. Sie ist im Garten wunderbar vielseitig, ver-trägt Halbschatten und Sonne und sieht vom Austrieb bis in den verschneiten Winter hinein immer gut aus. Auch die Sorte 'Tradescant' mit dunlderen Stielen ist zu empfehlen. Da ihre Blätter wenig asterntypisch sind und sie sich sehr gut anschmiegen kann, ist sie sehr harmo-nisch, nicht nur neben Taglilien.

Nicht ganz unmittelbar neben der Taglilie, aber vielleicht mit einem Mut-terkraut dazwischen, ist die Ballonblume (Platycodon grandiflorus 'Mariesii' oder 'Fuji Blue') ein herrlicher Nachbar. Die große, blauviolette Glockenblüte ist nicht nur zu allen gelben, sondern auch zu rosa bis lachsrosa blühenden Sorten eine wunderbare Ergänzung. Diese Stau-de umgebe ich mit einigen Krokuszwie-belchen, da sie sehr spät austreibt und im Frühling durch diese Art der Markie-rung nicht übersehen wird.

Hat man vor einer wüchsigen, spät-blühenden Hemerocallis wie z. B. 'Au-gust Orange' eine sonnige Stelle von ca. 1/2 bis 1 m2 frei, so ist das ebenfalls spät austreibende Ceratostigma plumba-ginoides ein schöner Nachbar. Es deckt den Boden gegen aufkommendes Un-kraut sicher ab, wuchert leicht, aber nicht lästig und überlappt in der Blüte-zeit mit späten Hemerocallis. Mit seinen blauen Blüten und dem teilweise rot färbenden, ca. 25 cm hohen Laub run-det es die Pflanzung zu einem schönen Spätsommerbild ab. In rauhen Lagen verträgt es ein wenig Schutz. Auch die-se Pflanze sollte von niedrigen Zwie-belgewächsen durchwachsen werden, da ihr Platz sonst im Frühling lange leer bleibt.

Nun zu den Silberkerzen: Alle bisher aufgeführten Beispiele sind für sonnige oder allenfalls halbschattige Standorte geeignet. Mit den Silberkerzen läßt sich aber auch an schattigen Stellen im Gar-ten ein äußerst dekoratives Bild erzielen. Gleichgültig, ob man sich für die im Juli blühende Cimicifuga ramosa oder die im August blühende C. dahurica oder für die späteren Arten C. ramosa und C. simplex oder deren Sorten entscheidet: Die Be-nachbarung kann mit gleichzeitig blühenden Pflanzen erfolgen oder aber mit früher oder später blühenden Stau-den. Es kann so oder so ein schönes Bild geschaffen werden. Die Hainsimse (Lu-zula nivea), ein schönes Gras von ca. 50 cm Höhe in der Blüte, blüht auffallend weiß und gleichzeitig mit den schon be-schriebenen Brunnera macrophylla und Geranium phaeum ssp. hungaricum, wel-che sich alle gut um eine Silberkerze fü-gen und schon im Mai einen schönen Flor bieten. Die Leitstaude hebt sich dann schon bald in der Höhe deutlich aus diesen Stauden hervor.

Wer außer den Silberkerzen auch schö-ne Frühlingsgartenbilder liebt, sollte ein-mal den Versuch machen, eine Silberkerze mit den wintergrünen Palmblattchristro-sen (Helleborus foetidus), Helleborus-Hybri-den und zwischen diesen mit Scilla siberica oder S. siberica 'Alba' zu unterpflanzen. Wenn daneben (mit allerdings ca. 80 cm Abstand) noch ein Farn, und da nenne ich vor allem Pol ystichum aculeatum, gestellt wird, hat man überdies gleich lauter win-tergrüne Begleiter gewählt, und der Gar-ten ist auch in der kalten Jahreszeit ein Schmuck.

Weitere gute Nachbarn (diesmal nicht wintergrüne) sind: Aruncus aethusifolius, ca. 50 cm hoch, mit astilbenähnlichem Laub, der im Juli weiß blüht und durch-aus Sonne verträgt, Waldsteinia geoides,

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die im April gelb blüht und sehr schat-tenverträglich ist, und die bereits ge-nannte Tellima grandiflora.

Natürlich darf bei dieser Gruppie-rung kaum eine mittelgroße Hosta feh-len! Mit Hosta 'Halcyon' habe ich eine gute Empfehlung bei der Hand: Sie ist ganz gut schneckenresistent, wird nicht zu groß und behält ihre Blätter im Herbst sehr lange.

Auf keinen Fall möchte ich den gel-ben Fingerhut (Digitalis grandiflora) ver-gessen. Diese Pflanze ist im Gegensatz zur rosafarbigen Verwandten sehr aus-dauernd. Sie blüht Ende Juni bis Juli. Hier noch drei andere gute Nachbarn für den direkten Kontakt mit einer Silber-kerze: Geranium nodosum, Geranium versi-color und Astrantia major, die Sterndolde. Diese aber bitte in einer Sorte, z. B. 'Ro-sensymphonie'. Die Art selbst versamt sich nämlich stark und sollte, wenn sie wegen ihrer weißlichen Farbe ge-wünscht ist, im Auge behalten werden.

Mit der Sterndolde finde ich auch gleich die Überleitung zur letzten Leit-staude, nämlich den Iris-sibirica-Sorten. Sterndolden passen sehr schön neben die Iris; nicht nur in der Blütezeit, son-dern auch danach, denn ihre Blätter sind bis in den Herbst glänzend und gesund. Die vorhin als Leitstauden angesehenen Hemerocallis können neben einer Iris sibi-rica auch einmal die Funktion einer Be-gleitstaude übernehmen, wenn die Wahl auf eine kleinere Sorte fällt. Die altbe-kannte 'Corky', 'Golden Chimes' und 'Bel' mit ihrem noch ein wenig wildnis-haften Charme sind immer richtig, eben-

falls die remontierende 'Stella de Oro'. Große Irissorten wie z. B. 'Blaues Visier' würden aber auch eine stärker wachsen-de Taglilie neben sich vertragen wie etwa 'Maikönigin' und 'Lemon Bells'. So eine starke Pflanze wie I. sibirica 'Blaues Visier' hat auch in Geranium pratense 'Mrs. Kendall Clark' einen passenden Nachbarn, aus dem sie herauswachsen darf und der farblich mit seinen graublauen Blüten ganz ausgezeichnet harmoniert. Auch die erst im Juli blühen-de Spierstaude Filipendula ulmaria 'Plena' ist besser mit einer größeren Iris-sibirica-Sorte zu vergesellschaften. Zu niedrigen Sorten von I. sibirica, so etwa 'Swank', paßt Filipendula palmata 'Nana'. Auch sie blüht nach der Iris und verlängert so-mit die Blütezeit an dieser Stelle des Gar-tens.

Alle Begleiter von Iris sibirica, die ich bisher genannt habe, fühlen sich, wie ja auch die Iris selbst, in feuchten Böden besonders wohl. Das gilt auch für Primu-la japonica, die, in einer Gruppe neben die Iris gepflanzt, mit ihren karminroten Blüten besonders gut zu einer blauen Iris paßt. Allerdings finde ich, daß die Blätter der Primel nach der Blüte nicht beson-ders dekorativ sind, deshalb sollte man sie so stellen, daß sie hinter einer ande-ren, höheren Staude oder hinter den Iris selbst in den Hintergrund tritt. Wer weiße Themen im Garten liebt, kann die Kombination von Iris sibirica 'White Swirl' oder 'Butter and Sugar' mit einer kleinen Gruppe von Geranium clarkei 'Kashmir White' wählen und daneben Polemonium caeruleum 'Album' stellen.

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Der geliehene Garten Brigitte Simma-Krieg

Jeder weiß, daß er — so er einen besitzt — seinen Garten eines Tages verlassen muß.

Es ist wie mit einem Buch, das man aufschlägt, liest und beendet. Einer Rei-se, die man beginnt und von der man zurückkehren wird. Eine Spanne Zeit in einem geliehenen Garten. Und es ist die verrinnende Zeit, welche die Pacht dar-stellt.

Unter diesem Aspekt lockerst du den Boden, säst und erntest du. Du beginnst damit nicht gleich. Du mußt dich ja erst zurechtfinden. Kennenlernen, verstehen. Zusammenhänge begreifen, beobachten, vergleichen.

Lernst du also zuerst die Pflanzen kennen, wie sie aussehen und welche Forderungen sie stellen, so mußt du — mit der Zeit — erkennen, daß viele von ihnen, so begehrenswert und schön sie auch sein mögen, für deinen Garten nicht geschaffen sind. Und so führt dich die Kenntnis der Geschöpfe und der in ihnen beschlossenen Möglichkeiten zur Frage, welche Voraussetzungen der eige-ne Garten birgt, was du von ihm erwar-ten kannst und was nicht.

Wenn du nun neuerlich Einblick ge-winnst in Art und Beschaffenheit seines Bodens, in Licht und Schatten seiner Lage, unabänderliche Verhältnisse er-kennst und die Beziehung zwischen den Ansprüchen der Pflanzen und den Gege-benheiten des Ortes zu verbinden lernst, beginnt das dir eigene Fleckchen Erde sich zu formulieren.

Jetzt erst, und spät genug, kannst du planen, voraussehen, ordnen — schaffen — und getreulich spiegelt dein Garten wi-der, was du während der Zeit des Ler-nens verstanden hast. Er kann alles aus-drücken: Harmonien und Spannungen, Gegensätze, Sprunghaftigkeit und Diszi-plin, Verträumtheit, vernünftige Zweck-mäßigkeit und Gleichgültigkeit.

Doch so selbstverständlich er sich präsentiert, immer braucht er, um das, was er ist, nicht zu verlieren und sich lebend zu entwickeln, deine Pflege, den Dialog mit dir. Innerhalb deiner Zeit drückt der dir geliehene Garten die Wirklichkeit aus, zu der du gefunden hast. Müßig ist's fast zu sagen, wie man-chen Umweg du gehst, wievieles du ver-lierst, versäumst und wie weh das tun kann. Nicht aber müßig ist die Erkennt-nis, daß Umwege auch Freude machen können und Verlust Weisheit bringt.

Dann mußt du Abschied nehmen. Vielleicht langsam, vielleicht überra-schend oder überraschend langsam?

Du kannst den Spaten nicht mehr füh-ren, den Rücken nicht mehr krümmen.

Dein Garten kommt zu dir ins Haus. Am Fensterbrett deines Blickes lebt er die Wirklichkeit der Erinnerung. Du weißt, wie man sät, pflegt und erntet, und deine Gedanken weben die Farben der Blumen zu Teppichen, über welche du in deinen Träumen schmerzlos wan-delst.

Zurück in jenen Garten, der am An-fang war.

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GARTENLILIEN AUS SACHSEN Asiatische- und Aurelianhybr.

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GESELLSCHAFT DER STAUDENFREUNDE E.V. Gemeinnützige Gesellschaft — eingetragen beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg. Die GESELLSCHAFT DER STAUDENFREUNDE (GDS) sieht ihre Aufgabe in der Förderung und Verbreitung der Freilandschmuckstauden (Iris, Lilien, Taglilien, allgemeine Prachtstauden, Gebirgspflanzen, Gräser und Farne, Zwiebel- und Knollengewächse, Wasser- und Sumpfpflan-zen, Wildstauden).

Jahresbeitrag (inklusive Bezugspreis der Zeitschrift): Einzelmitglieder DM 60,— Ehepaare DM 90,— bei Bezug von einem Heft Studenten für die Dauer von 3 Jahren DM 30,—

Konten: Frankfurter Sparkasse Kto.-Nr. 0000 377 996 BLZ 500 502 01 Postbank Frankfurt Kto.-Nr. 480 810 600 BLZ 500 100 60

Geschäftsstelle:

Vorstand: Präsident: Erhard Wörfel, Meisenweg 1, 65795 Hattersheim, Tel. 0 61 90/3642 1. Stellv. Präsident: Dieter Güthler, Lindenbachstr. 1,91126 Schwabach, Tel. 091 22/7 75 95 2. Stellv. Präsident: Ursula McHardy, Parkstr. 11, 61462 Königstein/Ts., Tel. 0 61 74/5889 Schatzmeister: Veronika Hofmann, Geiersrainweg 34, 63776 Mömbris, Tel. 0 60 29/47 49 Geschäftsführer: Brigitte Wörfel, Meisenweg 1, 65795 Hattersheim, Tel. 061 90/3642

Ehrenpräsident: Hermann Hald, Dörrenklingenweg 35, 74629 Pfedelbach-Untersteinbach, Tel. 0 79 49/6 92

Ehrenmitglieder: Lothar Denkewitz t Prof. Dr. Richard Hansen Hermann Hald Dr. h. c. Fritz Köhlein Marte Hald Wilhelm Schacht, Gartendirektor

Fachgruppen und Regionalgruppen siehe nächste Seite

Herausgeber und Verlag der Zeitschrift „Der Staudengarten":

CPsellschaft der Staudenfreunde e.V.

Redaktionsteam: Ursula Förg, Gerlachstr. 32, 65929 Frankfurt/Main-Höchst, Tel. 0 69/30 81 26, Fax 0 69/30 85 48 39 Ursula Kupferschmidt, Oberhöchstadter Str. 46, 61440 Oberursel, Tel. 06171/54638, Fax 061 71/58 24 78 Erhard Wörfel, Meisenweg 1, 65795 Hattersheim, Tel. 0 61 90/3642

Den Inhalt der Artikel verantworten die jeweiligen Autoren.

Gesamtherstellung: Friedrich Bischoff Druckerei GmbH, Gutleutstraße 298, 60327 Frankfurt/Main

Beilage: Ega Erfurt, Klare & Sackmann.

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Meisenweg 1, 65795 Hattersheim, Telefon 061 90/36 42, Fax 0 61 90/7 18 65 L'377

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Beirat Gewählte und mit Sonderaufgaben betraute Mitglieder, Regional- und Fachgruppenleiter bzw. deren Delegierte:

Sigrid Schröder, Eichelbergring 37, 63654 Büdingen, Tel. 0 60 42/88 22 22 Günter Köpke, Daimlerstr. 325, 41462 Neuss, Tel./Fax 0 21 31/54 26 82 Dr. Wilfried Fuchs, Lise-Meitner-Str. 43, 06122 Halle-Neustadt

Samentauschaktion: Elke Gössmann, Mainstr. 7, 63571 Gelnhausen, Tel./Fax 0 60 51/5 30 77 Hemerocallis-Registrierung: Günter Köpke, Daimlerstr. 325, 41462 Neuss, Tel. 021 01/5426 82 Iris-Bewertung: Gisela Dathe, Tannenring 57, 65207 Wiesbaden-Auringen, Tel./Fax 0 61 27/42 01 Iris-Registrierung: Gisela Dathe, Tannenring 57, 65207 Wiesbaden-Auringen, Tel./Fax 061 27/4201 Lilien-Registrierung: Eckard Schmitzer, Eichenwaldstr. 23, 91361 Pinzberg Referentenliste: Marlis Schmitt, Auf Löw 1, 66701 Bedingen, Tel. 0 68 35/30 48

Marlene Huppertz, Poststr. 14, 52224 Stolberg-Gressenich, Tel. 02409/238 Reinhilde Frank, Am Vordersberg 14, 64646 Heppenheim-Erbach, Tel. 062 52/2847 Dr. Tomas Tamberg, Zimmerstraße 3, 12207 Berlin, Tel. 0 30/712 42 35 Barbara Hagemann, Rosenweg 26, 53913 Swisttal-Buschhoven, Tel. 0 22 26/35 82 Dr. Peter Mosebach, Limbecker Postweg 29, 44267 Dortmund, Tel. 0 23 04/8 10 77 Dr. Ralf Wollmann, Königsteiner Str. 70, 01824 Rosenthal, Tel. 03 50 33/712 97 (abends) Birgitt Picard, Himmelgeister Str. 348, 40225 Düsseldorf, Tel./Fax 02 11/31 28 18 Lina Schmidt, Frauengartenring 32, 61137 Schöneck-Kilianstädten, Tel. 061 87/5228, Fax 0 61 87/95 90 91 Susanne Weber, 79295 Sulzburg (Laufen), Tel. 0 7634/6 97 16 Dr. Christian Hieronymus Fried, Hauptstr. 3, 34292 Ahnatal, Tel. 0 56 09 /90 17 Klaus Goldbeck, Waldemar-Bonsels-Weg 32 a, 22929 Ahrensburg, Tel. 0 41 02/5 49 92 Dora Grote, Merianweg 13, 30655 Hannover, Tel. 05 11/5 49 82 75 Maria Warnat, An der Wasche 12 B, 38122 Braunschweig, Tel. 0 53 00/63 36 Heinz Willkowei, von-Stephan-Str. 2,24119 Kronshagen, Tel. 04 31/58 11 00. Barbara Feldt, Depot 14 a, 56218 Mülheim-Kärlich, Tel. 02 61/2 23 81 Sibylle Zimmermann, Eichenstr. 5,67259 Beindersheim, Tel. 0 62 33 /700 02 Dr. Ullrich Fischer, Waterloostr. 19, 38106 Braunschweig, Tel. 05 31/33 4110 Dr. Walter Herrmann, An der Etz 4,93051 Regensburg, Tel. 09 41/9 07 32 Max Sagaster, Hochkalterstr. 18, 83483 Bischofswiesen, Tel. 0 86 52/78 97 Manfred Voss, Im Sonnentau 18,48163 Münster-Amelsbüren, Tel./Fax 0 25 01/5 81 78 Walter Friedrich, Steinackerstraße 7, 91227 Diepersdorf b. Nürnberg Kurt Skrzipek, Nienburger Straße 1,49088 Osnabrück, Tel. 05 41/1 66 11 Josef Becherer, Auholzweg 41, 89407 Dillingen/Do., Tel. 0 90 71/65 57 Ute Döhl, Amselweg 4,32756 Detmold, Tel. 0 52 31/2 26 05 Edelgard Schirm, Panoramastraße 105, 72766 Reutlingen, Tel. 071 21/49 23 01 Marlis Schmitt, Auf Löw 1,66701 Beckingen, Tel. 0 68 35/30 48 Siegfried Geißler, OT Gorschmitz 14, 04703 Leisnig, Tel./Fax 03 43 21/1 46 23 Dr. Roman Kellner, Heidelsheimer Straße 17, 75015 Bretten Klaus Knospe, Alter Postweg 13, 26759 Hinte, Tel./Fax 0 49 25/82 96 Antje Kurtz, Kroatengasse 20, 97070 Würzburg, Tel. 09 31/35 44 00 Erich Zelina, Angergasse 16, A-2331 Vösendorf Ing. Gerhild Mattuschka, Emmersdorfer Str. 86, A-9061 Wölfrütz b. Klagenfurt, Tel. 0043/4 63/49119, Fax 00 43/4 63/4 91 19 14 Frau Dany Trudy von Freudenreich, Stollenstr. 87, CH-3255 Rapperswil /BE

Michael von Heydwolff, Gut Germershausen, 35096 Oberweimar Tel. 0 64 21/71 64, Fax 0 64 21/7 73 52 Barbara Feldt, Depot 14 a, 56218 Mülheim-Kärlich, Tel. 02 61/2 23. Dr. Walter Herrmann, An der Etz 4, 93051 Regensburg, Tel. 09 41/9 0732. Ansprechpartner: Allgemein: Dr. Fritz Ewald, Hegdfeld 3, 38542 Leiferde Species: Hermann Fuchs, Heinrich-Egloff-Str. 9,95030 Hof/Saale Hybriden: Klaus Goldbeck, Waldemar-Bonsels-Weg 32a, 22926 Ahrensburg Volkmar Schara, Bayernring 6,91567 Herrieden, Tel. 0 98 25/48 46 Reinhilde Frank, Am Vordersberg 14, 64646 Heppenheim-Erbach, Tel. 062 52 /2847 Hans-Jörg Gensch, Schulteßdanun 37,22391 Hamburg, Tel. 0 40/5 36 09 52, Fax 0 40/5 36 81 89 Manfred Wagner, Weberweg 3,71397 Leutenbach, Tel. 071 95/2565 Gruppe München: Robert Schombacher, Eichenstr. 21, 86836 Graben, Tel. 0 82 32/53 10 DieterGüthler, Lindenbadet 1, 91126Schwabach, Tel. 0 91 22/7 75 95, Fax 0 91 22/7 39 76

Elisabeth Schmid, Kirchhofweg 56, 73460 Hüttlingen b. Aalen, Tel. 0 73 61/7 19 19 Henri Regenwetter, AAT - Garten- und Teichfreunde, 44, nie de bois, L-4421 Soleuvre, Luxemburg, Fax/Tel. 003 52/59 22 81 Prof. Dr. Hertle, Institut für Stauden und Gehölze, Fachhochschule Weihenstephan, 85350 Freising, Tel. 081 61/71 42 18

Regionalgruppen Aachen: Bergstraße/Odenwald: Berlin: Bonn/Köln: Dortmund: Dresden/Ostsachsen: Düsseldorf: Frankfurt:

Freiburg/Lörrach: Göttingen/Kassel: Hamburg: Hannover/ Braunschweig: Schleswig-Holstein/Kiel: Koblenz: Mannheim /Ludw.: Mittelbaden (OG /KA): Mittelbayern: München /Südbayern: Münsterland /Emsland: Nürnberg/Nordbayern: Osnabrück: Ostalb/Donau: Ostwestfalen/Lippe: Reutlingen: Saarland: Sachsen: Stuttgart: Weser/Ems: Würzburg: Österreich: Kärnten/Steiermark:

Schweiz:

Fachgruppen Iris:

Farne: Gräser: Lilien:

Hemerocallis: Paeonien: Sempervivum/Jovibarba:

Steingartenpflanzen und alpine Stauden:

Wildstauden: Zwiebel- und

Knollengewächse: Sumpf- und Wasserstauden:

Staudensichtung:

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Inhalt Vorwort / E. Wörfel, Meisenweg 1,65795 Hattersheim-Okriftel Enttäuscht / U. Arzberger, Hagelsbergstr. 14, 74223 Rein Kleiner Pflanzenbericht aus Südchile / H. Rasch, Casillo 423, Osorno/Chile Mein Duftpflanzenalphabet / M. Mail-Brandt, Hochweg 30, 59174 Kamen Mein Drache, oder: Theater im Kopf / U. Förg, gerlachstr. 32, 65929 Frankfurt 7 Gesucht wird ... / A. Kurtz, Kroatengasse 20, 97070 Würiburg 12 Vielseitige Bodendecker - Gunderlunze und ... / 0. Grabner, Hauptstr. 6, 14806 Locktow 13 Dunkelrot, Rosa und Silbergrau / M. Duriger, Mörikestr. 8,55543 Bad Kreuznach 15 Schon wieder Chrysanthemen! / W. Erhardt, Langenstadt 64, 95512 Neudrossenfeld 17 Zwei ganz gewöhnliche Tage im März / Dr. H.E. Fischer,

Mitschurinsiedlung 9,39164 Klein Wanzleben 18 Schwarz ist Schwarz / S. Ruaud, 13, Les Caves Simonneau, F-37420 Beauirtont en Vdron 21 Gut kombiniert - ein gelbgrünes Beet / U. Döhl, Amselweg 4,32756 Detmold 24 Allgemeine Beobachtungen und eine Laune der Natur /

H. Böse, Horster Str. 335, 45899 Gelsenkirchen 27 Hortus Eystettensis - der Garten von Eichstätt ist wieder erstanden 29 Interspezifische Lilienhybriden / Dr. F. Ewald, Hegdfeld 3,38542 Leiferde -31 Termine 33 Gesellschafts-Nachrichten 42 Hinweise 46 Buchbesprechungen 49 Wir begrüßen unsere neuen Mitglieder 59 Jahrestreffen der RG Mittelbaden / H.J. Zipf, Hirtenweg 20, 76287 Rheinstetten 60 Bericht über die GDS-Taglilienbewertung 1995-1998 /

Dr. T. Tamberg, Zimmerstr. 3, 12207 Berlin 62 Eine neue Fachgruppe stellt sich vor / H.-J. Gensch, Schulteßdamm 37, 22391 Hamburg 64 Neuentdeckungen eines Gartengestalters, Teil 2 / H. Gröne, Busch 7,41334 Nettetal 65 Ja, der Franz, der kann's! / J. Kandlhofer, Löffelbach 193, A-8230 Hartberg 68 Heimstätte für deutsche Iriszüchtungen / H. Schindler, Dorfstr. 30, 14641 Etzin 69 Der Nagai-Typ der Japaniris / H. Shimizu, Übers. H. von Kotzebue,

Martensreihe 24,27616 Hollen 72 Einige Bemerkungen zum Thema "Kompost", Teil 21

W. Schmidt, Wiesengrund 19 a, 21224 Rosengarten 75 Gartenzwerge / E. Földesi, Ackerstr. 16a, 17268 Flieth 77 Besondere Staudenvielfalt der Sierra Nevada, Teil 1 /

Th. Eidmann, Groß-Umstädter Str. 10, 64823 Groß-Umstadt/Semd 79 Wildblumen in den Western Cascades / Th. Unzner, Otto-Schröder-Str. 13, 15566 Schöneiche 83 Wildform- und Duftblattpelargonien / M. Wiedemann, 73312 Geislingen-Aufhausen 87 Leitstauden und ihre Umpflanzung / G. Sachs, Hirschlatter Str. 24, 88074 Meckenbeuren 90 Der geliehene Garten / B. Simma-Krieg, Hadlaubsteig 2, CH-8006 Zürich 94

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