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Wissen, wer wann wo ist und war IFS Food V6 Aktuell Seite 4 Seite 6 Identifizieren, registrieren und verwalten als Sicherheitsvoraussetzung Eine verbesserte Norm bringt Vorteile RATGEBER Ausgabe 1 powered by Seite 14 Südzucker AG Ein Unternehmen investiert in die Sicherheit Heinz Lorse über Normen in der Praxis Seite 14 Interview

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Wissen, wer wann wo ist und war

IFS Food V6 Aktuell

Seite 4

Seite 6

Identifizieren, registrieren und verwalten als Sicherheitsvoraussetzung

Eine verbesserte Norm bringt Vorteile

RATGEBER

Ausgabe 1 powered by

Seite 14

Südzucker AG

Ein Unternehmen investiert in die Sicherheit

Heinz Lorse über Normen in der Praxis

Seite 14

Interview

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EDITORIAL

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

herzlich willkommen bei der ersten Ausgabe unserer dreiteiligen Ratgeberserie zum Thema Sicherheitstechnik in der Lebensmittelindustrie. Kaum etwas im Leben ist so essentiell wie unsere Ernährung. Auf vieles kann man verzichten, auf Essen und Trinken nicht. Entsprechend hoch ist die Bedeutung qualitativ hochwertiger und vor allem sicherer Lebensmittel. Eine besondere Rolle bei der sicheren Herstellung von Lebensmitteln kommt dabei dem IFS-Food (International Featured Standard) zu, einer Richtlinie, die inzwischen internationale Bedeutung hat. In der Version 6 sind jetzt sogar die sogenannten Food Defense-Maßnahmen zwingend vorgeschrieben. Maßnahmen, die die Lebens-mittelherstellung vor gezielten Angriffen von außen schützen.

In dieser Ausgabe unseres Ratgebers erfahren Sie mehr über die Version 6 des IFS Food (Seite 4) und die Bedeutung sicherer Lebensmittel für die Verbraucher (Seite 12). In unserem Leitartikel „Wissen wer wann wo ist und war“ ab Seite 6 informieren wir Sie über Lösungen für das zentrale Berechtigungsmanagement und die flexible Zutrittskontrolle. Wie der Lebensmittelkonzern Südzucker seine Produktion sichert, erfahren Sie auf Seite 14. Die Erfahrungen eines Praktikers schilderte uns im Interview Heinz Lorse, ehemaliger Leiter der Betriebssicherheit bei Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG (ab Seite 16).

Einen Überblick über unser Lösungsangebot erhalten Sie ab Seite 20 und zu guter Letzt haben wir auf Seite 22 noch einige nützliche Links und Buchtipps für Sie zusammengestellt.

Jetzt bleibt mir nur noch, Ihnen viel Spaß beim Lesen zu wünschen.

Herzlichst, Ihr

Michael HenselGeschäftsführer, Kaba GmbH

P.S. Wir freuen uns über Feedback, Lob und Kritik unter [email protected]

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INHALT

WWW.KABA.DE/FOODDEFENSE 3

Titelthema

Seite 6

Seite 4 Seite 12 Seite 14

Seite 16 Seite 20 Seite 22

In dieser Ausgabe:

IFS Aktuell Verbraucher Praxisbericht

Wissen wer wann wo ist und war

Interview Kaba Lösungen Infocorner

IFS Food V6: eine Norm wird besser

Ohne Vertrauen kein Umsatz

Südzucker AG setzt auf Zutrittskontrolle

Systeme zur Zutritts-kontrolle und zentralem Berechtigungsmanage-ment

Heinz Lorse über Normen in der Praxis

Sicherheitssysteme für alle Fälle

Nützliche Adressen, Links und interessante Bücher

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IFS FOOD V6 AKTUELL

KABA | RATGEBER FOOD DEFENSE4

Eine verbesserte Norm und was Sie davon haben

IFS Food V6: neu, besser, sicherer

Maßnahmen zur Qualitätssicherung sind für Handel und Industrie nichts Neues und seit Jahren Bestandteil vieler Geschäftsbeziehungen. Mit dem neuen “International Featured Standard Food V6” werden Food Defense Maßnahmen jetzt zwingend vorgeschrieben und damit die Sicherheit deutlich erhöht. Wer auch zukünftig am Lebensmittelmarkt erfolgreich aktiv sein will, kommt um die erweiterte Zertifizierung für IFS Food V6 nicht herum.

Der Verbraucher wird immer kritischer, der Gesetzgeber im-mer strenger und die Märkte immer internationaler. Damit die Lebensmittelindustrie diesen gestiegenen Anforderun-gen gerecht werden konnte, wurde schon früh ein einheit-licher Standard für Qualitätssicherung und Lebensmittel- sicherheit gefordert. Der Handelsverband Deutschland (HDE) entwickelte bereits im Jahr 2003 gemeinsam mit dem französischen Verband Fédération des Entreprises du Commerce et de la Distribution (FCD) diesen Standard für

ihre Eigenmarken, den IFS Food. Einen Standard, der von der IFS Management GmbH überwacht

wird und für alle Stufen der Lebensmit-telverarbeitung gültig ist, die an die

landwirtschaftliche Erzeugung an-schließen.

Immer internationaler, immer sichererNach dieser ersten Version erfolgte bereits im Jahr 2004 eine Aktualisierung. An der Entwicklung der Version 5 waren dann bereits neben Verbänden aus Deutschland und Frank-reich auch italienische Lebensmittelverbände sowie Einzel-händler aus der Schweiz und Österreich beteiligt.Die aktuelle, sechste Version des IFS Food ist eine ge- meinsame Entwicklung des IFS International Technical Committee und der Arbeitsgruppen aus Deutschland, Frankreich und Italien unter Mitarbeit von weiteren Arbeits-gruppen aus Nordamerika und Unterstützung von Händlern aus Spanien, Asien und Südamerika.

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IFS FOOD V6 AKTUELL

WWW.KABA.DE/FOODDEFENSE 5

Sicherheit, Vergleichbarkeit und Transparenz Der IFS Food-Standard, der gemeinsam mit einer Reihe an-derer Standards zu den IFS (International Featured Stand-ards) gehört, kommt dort zum Einsatz, wo Produkte „verar-beitet“ werden oder wo bei der Erstverpackung die Gefahr einer Kontamination des Produktes besteht. Der IFS Food- Standard ist wichtig für alle Hersteller von Lebensmitteln, insbesondere für die Hersteller von Eigenmarken und hat sich eine Reihe anspruchsvoller Ziele gesetzt.Als erstes natürlich, wie der Name Standard schon sagt, einheitliche Vorgaben und ein einheitliches Bewertungssys-tem. Hinzu kommt die Zusammenarbeit mit akkreditierten Zertifizierungsstellen und den qualifizierten, für IFS-Audits zugelassenen Auditoren. Daraus folgt die Sicherstellung von Vergleichbarkeit und Transparenz über die gesamte Liefer-kette.

Was ist neu an der neuen Version?Beim IFS Food V6 liegt der Schwerpunkt noch stärker auf der Sicherheit und dem Schutz vor absichtlicher Kontamination der Lebensmittel. Mehr noch, diese Maßnahmen sind, im Ge-gensatz zu den Vorgängerversionen, jetzt zwingend vorge-schrieben. Um eine Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten, kom-men Werkzeuge und Vorschriften zum Einsatz, die eine ein-deutige Definition der Aufgaben und Verantwortlichkeiten im Unternehmen definieren.Weiter werden Maßnahmen aufgezeigt, die das Engagement des Managements fördern und die Mitarbeiter sensibili-sieren.

Tools zur Gefahrenanalyse und der Bewertung der damit verbundenen Risiken helfen, Schwachstellen zu erken-nen, die von Produkt, Betriebsstätte oder der Umgebung ausgehen und ebenso entsprechende Kontrollmaßnahmen festzulegen. Weitere Bestandteile sind interne Audits des gesamten Programms zum Produktschutz sowie eine ständige Verbesserung des Systems.Insgesamt bietet der IFS Food V6 einen wesentlich umfas-senderen Schutz als seine Vorgängerversionen und damit auch ein deutlich höheres Maß an Sicherheit.

Wesentliche Punkte aus dem IFS Food V6 Kapitel 6 “Produktschutz (Food Defense) und externe Kontrollen”

• Definierung eines Alarmsystems, das regelmäßig auf Wirksamkeit überprüft wird.

• Um unbefugtes Eindringen zu verhindern, werden sicherheitskritische Bereiche besonders geschützt und die Zugänge kontrolliert.

• Spezielle Verfahren ermöglichen das Erkennen und Verhindern von Verfälschung und Sabotage.

• Lieferanten, Personal und Besucher unterliegen Zutrittsregeln, die entsprechend kontrolliert werden.

• Alle Sicherheitsmaßnahmen sind zwingend vorgeschrieben.

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TITELTHEMA

KABA | RATGEBER FOOD DEFENSE6

WISSENWER WANNWO IST UND WAR

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TITELTHEMA

WWW.KABA.DE/FOODDEFENSE 7

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Das flexible, skalierbare Zutrittskontrollsystem. Anpassbar an unternehmensspezifische Bedürfnisse.

TITELTHEMA

KABA | RATGEBER FOOD DEFENSE8

Kaba, der Spezialist für Sicherheitssysteme, hat Lösungen

entwickelt, die dafür sorgen, dass zum Beispiel “Mitarbeiter

Schulze” Zugang zum Lager hat, nicht aber zur Produktion.

“Mitarbeiter Müller” dagegen kann nur die Produktion be-

treten, während “Betriebsleiter Krause” überall Zu-

gang hat. Gleiches gilt für Mitarbeiter von Fremdfirmen

und Lieferanten. „Bis hierhin und nicht weiter“ heißt die

Devise, und manchmal auch „wir müssen draußen bleiben“.

Und damit das tatsächlich so ist, wird alles registriert,

kontrolliert und festgehalten. Vom Parkplatz über den Ein-

gang bis hin zu den wirklich sicherheitskritischen Bereichen.

Aber sicher dürfen Sie das Gelände betreten

Mitarbeiter, Lieferanten und wichtigen Besuchern will

man den Zutritt zum Unternehmen nicht verwehren, aber

sehr genau kontrollieren. Hierfür hat Kaba ein effizientes

Mitarbeiter-, Besucher- und Lieferantenmanagement ent-

wickelt, das ein Höchstmaß an Sicherheit bietet und auch

alle Eventualitäten mit einschließt.

Systeme zur Zutrittskontrolle, Registrierung und Verwaltung

Hier ist die Zentrale, alles hört auf mein Kommando

Alle Komponenten der Zutrittslösung von Kaba werden in

einem System konfiguriert oder verwaltet. Da ist es egal,

ob es sich um Online Lesegeräte, Drehkreuze oder Schließ-

zylinder handelt. Alles hört auf das Kommando der Zentrale.

Wenn sich mal was ändert, und natürlich ändert sich ständig

was, dann werden diese Änderungen zentral eingegeben und

sind sofort im ganzen System aktiv.

Möglichst viel Sicherheit bei möglichst geringem

Aufwand

Diese Systeme lassen sich auf die individuellen Zugangs-

anforderungen eines Unternehmens abstimmen. Besucher

eines Unternehmens können sich nur innerhalb genau

definierter Bereiche und Besuchszeiten bewegen.

Mitarbeiter haben mehr Freiheiten, aber auch ihre Berech-

tigungen sind genau festgelegt und werden kontrolliert.

Mitarbeiter von Fremdfirmen wiederum erhalten Zugang,

solange bis ihre Arbeit auf dem Firmengelände abgeschlos-

sen ist und keine Minute länger.

Mehr Sicherheit, mehr Kontrolle und zentrale Verwaltung

aller Daten. So behalten Unternehmen jederzeit den Über-

blick, wer sich im Unternehmen aufhält, wann er wo war und

für welche Bereiche er Zugang hat.

Sicherheit beginnt am Eingang

Wissen ist nicht nur Macht, wie der englische Philosoph Francis Bacon meinte, Wissen ist auch Sicherheit. Das

gilt besonders für Unternehmen, deren Produktions- oder Verpackungsabteilungen einem besonders hohen Risiko

ausgesetzt sind. Zum Beispiel Unternehmen der Lebensmittelindustrie. Immer wieder kommt es durch ungebetene

Besucher zu böswilligen Kontaminationen. Dagegen hilft nur eins: ein effektives Zutrittsmanagementsystem und

das Wissen darüber, wer sich im Unternehmen wann wo aufhält.

Kaba exos

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Das flexible, skalierbare Zutrittskontrollsystem. Anpassbar an unternehmensspezifische Bedürfnisse.

TITELTHEMA

WWW.KABA.DE/FOODDEFENSE 9

Biometrie in der Anwendung

Komfort, keine vergessenen Ausweise,

eine eindeutige Identifizierung sowie

die Vermeidung von Missbrauch sind

nur einige Vorteile

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TITELTHEMA

KABA | RATGEBER FOOD DEFENSE10

Kaba Zutrittsleser

Moderne Optik, moderne

Technik. Zur sicheren

Steuerung von

Türfunktionen

Kaba Digitalzylinder

Die trendige Schließ-

vorrichtung. Kompakt,

energieeffizient in vielen

Varianten für jede Tür

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TITELTHEMA

WWW.KABA.DE/FOODDEFENSE 11

Den Ausweis bitteWerden Ausweise zur Identifizierung verwendet, stellen

sich zahlreiche organisatorische Fragen, welche beant-

wortet werden müssen. Wer stellt diese Ausweise aus,

wo sind sie gültig und wer überwacht die Einhaltung der

Zutrittsberechtigungen? Was geschieht mit Ausweisen aus-

geschiedener Mitarbeiter? Welche Zutrittsrechte erhält das

Reinigungspersonal?

Bei Kaba Systemen läuft das alles über eine Zentrale. Hier

werden Ausweise ausgestellt, registriert und überwacht.

Hier werden bei Verlust neue Ausweise ausgestellt und alte

gesperrt. Zentral, schnell, effizient und sicher.

Neben dem in diesem Artikel beschriebenen

System und den Produkten zur Identifizierung

und Registrierung sowie zum zentralem

Berechtigungsmanagement bietet Kaba als

Systemspezialist weitere umfassende Lösungen

im Bereich Food Defense zur Zertifizierung

nach der IFS Food V6.

Hierzu gehören:

• Elektronische Schließsysteme und Kartenleser

• Zutrittskontroll-Lösungen

• Drehsperren und Drehkreuze

• Sicherheits-Karusselltüren und Sensorschleusen

• Ein umfassendes Serviceangebot.

Mehr darüber lesen Sie in den nächsten Ausgaben

des Kaba Ratgebers Food Defense oder unter

kaba.de/fooddefense

Komplette Sicherheitslösungen

Dabei ist es egal, ob die Sicherheitskomponenten Online

oder Offline, das heißt verkabelt oder nicht verkabelt sind.

Wird einem Ausweis über das zentrale Management die

Zutrittsberechtigung entzogen, so kommt der Inhaber dieses

Ausweises auch nicht mehr durch eine unverkabelte, sprich

Offline-Türe.

Egal, wer sich wo im Unternehmen bewegt, die Zentrale weiß

Bescheid und ist mit Sicherheit informiert.

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VERBRAUCHER

KABA | RATGEBER FOOD DEFENSE12

Wenn der Verbraucher das Vertrauen verliert

Verunreinigte Lebensmittel sind immer für eine Schlagzeile gut. Gift in der Marmelade oder mit Fäkalkeimen kontaminierte Getränkedosen. Der Verbraucher schüttelt sich und überlegt beim nächsten Einkauf ganz genau, was er in seinen Warenkorb packt. Den Schaden hat die Lebensmittelindustrie.

Vergiftete Lebensmittel aufgetaucht: die Polizei warnt die

Bürger vor vergiftetem Brotaufstrich, der in mehreren

Lebensmittelgeschäften gefunden wurde. Kunden, die in den

betreffenden Geschäften Brotaufstrich gekauft haben,

sollen diesen bei der Polizei abgeben. Solche und ähnliche

Nachrichten sind mittlerweile fast alltäglich.

So alltäglich, dass sich 78 Prozent aller Deutschen Gedanken

darüber machen, ob die Nahrung, die sie zu sich nehmen,

ihrer Gesundheit zuträglich ist oder ihr im Gegenteil schadet.

Das jedenfalls geht aus einer Verbraucherstudie hervor, die

das Institut Fresenius in Auftrag gegeben hat. Dabei geht es

nicht immer um vorsätzliche Vergiftung, sondern auch um

die ganz allgemeine Belastung der Lebensmittel mit Schad-

und Giftstoffen. Allerdings wird hier spektakulären Erpres-

sungsversuchen mit vergifteten Lebensmitteln eine beson-

dere Aufmerksamkeit zuteil.

Der Kauf wird verweigert

Unternehmen, die solchen Angriffen ausgesetzt sind, stehen

vor einem Problem. Und es sind beileibe keine Einzelfälle.

Große Konzerne trifft es durchschnittlich 10- bis 12-mal pro

Jahr.

Was macht der Verbraucher, der einem Lebensmittel ja nicht

ansehen kann, ob es kontaminiert ist oder nicht? Er tut das

naheliegende und meidet Produkte von Unternehmen, die in

diesem Zusammenhang öfter in den Schlagzeilen standen.

Ob es jetzt ein Getränkehersteller ist, der Opfer einer Erpres-

sung wurde, bei der Dosen mit Fäkalkeimen verunreinigt

werden sollten oder ein Hersteller von Babynahrung, dem

mit Kontaminierung seiner Produkte gedroht wurde, die Un-

ternehmen verfolgen in solchen Fällen eine äußerst restrik-

tive Informationspolitik. Der Grund ist einleuchtend: Image-

schaden und damit einhergehender Umsatzverlust.

Nicht schweigen, sondern handeln

In den USA, wo diese Thematik schon länger aktuell ist,

genießt der Schutz von Lebensmitteln hohe Priorität. Die

Amerikaner gehen davon aus, dass Lebensmittelkontamina-

tion grundsätzlich jeden Menschen gefährden kann und dass

umfangreiche Präventionsmaßnahmen daher alternativlos

sind. Dies ist auch der Grund dafür, dass das Kapitel 6 der

neuen IFS Food V6, das sich mit diesem Thema beschäftigt,

von der nordamerikanischen Arbeitsgruppe des IFS ent-

wickelt wurde. Die hier aufgeführten Werkzeuge und Maßnah-

men waren zum Teil bereits in den Vorgängerversionen

enthalten. Wirklich neu ist, dass diese Maßnahmen jetzt

zwingend vorgeschrieben sind.

Aufgrund der Brisanz des Themas muss der Produktschutz

in der Hierarchie von Lebensmittelbetrieben ganz oben

angesiedelt sein. Der Food Defense-Verantwortliche muss

entweder Mitglied im Führungskreis sein oder zumindest

Zugang zur obersten Leitung haben. Darüber hinaus müssen

die Food Defense-Aktivitäten eines Unternehmens von Mitar-

beitern auf allen Ebenen getragen werden.

Unabdingbar sind auch jährliche Gefahrenanalysen und

Risikobewertungen, die genauso bei Änderungen im Betrieb

mit Einfluss auf Produktion und Lagerung jeweils erneut

durchgeführt werden müssen.

Unternehmen, die am Lebensmittelmarkt bestehen wollen,

müssen das Vertrauen ihrer Kunden täglich neu erwer-

ben. Mit Qualität und mit Prozessen, die die Sicherheit der

Lebensmittel gewährleisten. Denn der Verbraucher hat ein

gutes Gedächtnis.

Qualität und Sicherheit

* SGS Institut Fresenius Verbraucherstudie 2010

„Unternehmen, die am Lebensmittelmarkt bestehen wollen, müssen

das Vertrauen ihrer Kunden täglich neu erwerben. Mit Qualität und

mit Prozessen, die die Sicherheit der Lebensmittel gewährleisten.

Denn der Verbraucher hat ein gutes Gedächtnis.“

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VERBRAUCHER

WWW.KABA.DE/FOODDEFENSE 13

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PRAXISBERICHT

KABA | RATGEBER FOOD DEFENSE14

Nicht nur süß, sondern auch sicher. Dank Zutrittskontrolle

Südzucker AG

Zur Unternehmenssteuerung setzt Südzucker ein SAP-System ein. Auch für die Zeiterfassung gibt es seit langem ein elektronisches System, das allerdings in die Jahre ge-kommen war. „Wir wollten ein modernes System für die Zeit-erfassung und die Betriebsdatenerfassung kombiniert mit Zutrittskontrolle, das mit einem Medium bedient wird, und gut in unser SAP-System integriert werden kann“, erläutert Frank Trinks, der Projektleiter bei Südzucker. Die Entschei-dung fiel am Ende für Kaba. „Kaba war der einzige, der alles aus einer Hand anbieten konnte“, erklärt Frank Trinks. „Die Kaba Produkte sind abwärtskompatibel und investionssicher.

Der Hersteller kann uns die weltweite Einführung und den Support gewährleisten.“ Für das Unternehmen war die Einführung einer effizienten Zutrittskontrolle sehr wichtig. So hat der Gesetzgeber an chemische Fabriken besondere Anforderungen. So muss zum Beispiel in Notfällen, bei Bränden oder Unfällen, klar sein, wer sich alles auf dem Werksgelände befindet. Einen zusätzlichen Anstoß gab der geforderte Produktschutz, den die neue Version 6 des International Featured-Standard Food (IFS Food V6) verlangte. Der IFS Food Standard ist ein anerkannter Standard für die Auditierung von Lebens-

Kentaur FTS-E02hohe Drehkreuze für die

Zugangskontrollefür Sicherheits- und öffentliche Bereiche

Fast alle kennen sie, die Marktführerin im Zuckerbereich in Europa, die Südzucker AG. Im traditionellen Zucker- bereich ist die Südzucker Gruppe weltweit die Nummer eins mit 29 Zuckerfabriken und drei Raffinerien. Aber Südzucker ist weit mehr als nur Zucker. Mit seinen weiteren Segmenten Spezialitäten, CropEnergies und Frucht ist Südzucker eines der führenden Unternehmen der Ernährungsindustrie.

© Südzucker

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PRAXISBERICHT

WWW.KABA.DE/FOODDEFENSE 15

mittelherstellern und deshalb wichtig für Südzucker. Das Unternehmen war auch bereits für die Version 5 zertifiziert. Denn eine IFS-Zertifizierung bietet eine Reihe von Vorteilen für Unternehmen, die Wert auf Qualität, Lebensmittelsi-cherheit und Kundenzufriedenheit legen. Eine wesentliche Neuerung der Version 6 betrifft den Schutz der Lebensmit-telkette vor terroristischen Akten. So erarbeitete Südzucker gemeinsam mit Kaba ein umfassendes Sicherheitskonzept für seine Produktionswerke. Ziel war es, alle als sicherheits-kritisch bewerteten Bereiche adäquat zu schützen und alle relevanten Zugänge zu kontrollieren, um unbefugtes Eindrin-gen zu verhindern. Das neue Kaba System wird schrittweise an den 32 euro-päischen Zuckerstandorten des Konzerns eingeführt. In der Zutrittskontrolle war vom Betriebsrat eine strikte Tren-nung von Zeit- und Zutrittsdaten gefordert worden. Kaba konnte dies gewährleisten, denn es werden zwei Systeme

dafür eingesetzt, für die Zeiterfassung B-COMM ERP und für die Zutrittskontrolle Kaba exos. Zunächst erfolgte eine komplette Arealabsicherung durch einen Zaun und gesi-cherte Zugänge zum Gelände. Dafür sorgen Vereinzelungs- anlagen wie Drehkreuze und Drehsperren. Bestimmte Mitarbeiter und Lieferanten dürfen auch aufs Gelände fahren. Über eine Weitbereichslösung werden Fahrer und Fahrzeug über größere Distanzen sicher identifiziert. Besucher melden sich beim Pförtner und erhalten dort einen Besucheraus-weis. Sie werden in der Besucherverwaltung registriert, als Stammbesucher können sie ihren Ausweis auch für be- stimmte Zeit behalten. Verlässt der Besucher das Gelände wieder durch die Ausfahrtschranke, muss er den Ausweis an einem Kartenschluckautomaten einwerfen. Befristete Besucherausweise, ungültige und gesperrte Ausweise werden hier einbehalten, berechtigte wieder ausgegeben. Die Zugänge zu den Gebäuden und zu sensitiven Be- reichen im Inneren sind mit Online-Lesern abgesichert.

Dabei handelt es sich hauptsächlich um die sogenannten „weißen Be- reiche“, in denen produ-ziert wird. Das gesamte Berechtigungsmanage-

ment übernimmt dabei Kaba exos. Jedem Mitarbeiter ist ein zeitabhängiges Berechtigungsprofil zugeordnet, je nachdem welche Bereiche er betreten darf. Seine Rechte sind auf seinem Mitarbeiterausweis gespeichert.Mit dieser umfassenden Absicherung erhielt Südzucker auch die gewünschte IFS 6 Zertifizierung. „Dank der Zutritts- kontrolle sind wir zertifiziert, stellen unsere Produkte sicher her und schützen sie vor Kontamination“, freut sich Projekt-leiter Frank Trinks. Die Lösung funktioniert reibungslos und wird derzeit schrittweise auf alle zehn deutschen Standorte übertragen. Danach folgt der weltweite Roll-out.

Unternehmensprofil Südzucker AGWeltweit tätiger deutscherErnährungskonzern

• Segmente Zucker, Spezialitäten, CropEnergies und Frucht

• 17.900 Mitarbeiter

• 7,9 Mrd. EUR Jahresumsatz

• 4,9 Mio. Tonnen Zuckerproduktion • Marktführer im Zuckerbereich in Europa

• Mitglied im MDAX®

• Gründungsjahr: 1926

• Rechtsform: Aktiengesellschaft

• Hauptaktionär: Rübenanbauer, die über die Süddeutsche Zuckerrübenver- wertungs-Genossenschaft eG (SZVG) einen Anteil von 52 % am Kapital halten.

Kerberos TPB-E02Drehsperren für die Zugangskontrollefür Sicherheits- und öffentliche Bereiche

B-web 93 40Zeiterfassungs-terminal

B-Web 90 01Erfassungseinheit für Zutrittskontrolle

© Südzucker

„Dank der Kaba Zutrittskontrolle sind wir IFS Food V6 zertifiziert.“

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INTERVIEW

KABA | RATGEBER FOOD DEFENSE16

„Sichere Prozesse sind die Voraussetzung für Profitabilität“

Kaba im Gespräch mit Heinz Lorse

Vorschriften und Normen sind das eine, der betriebliche Alltag das andere. Heinz Lorse, ehemaliger Leiter der Betriebssicherheit der Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG war viele Jahre verantwortlich für den sicheren Betriebsablauf. In seiner jetzigen Rolle als Berater der JANUS GmbH stand er uns Rede und Antwort zu unseren Fragen rund um das Thema IFS Food und Food Defense in der praktischen Umsetzung.

Kaba: Herr Lorse, welche Rolle spielen Standards wie der IFS Food V6 für Unternehmen in der Lebensmittel-industrie?Heinz Lorse: Eine erfolgreiche Zertifizierung fördert im Außenverhältnis positiv die Wahrnehmung des Unterneh-mens und seiner Produkte und somit auch die Kunden-bindung durch gesteigertes Vertrauen. Niemand konsumiert freiwillig, worauf er nicht vertraut. Besonders Nahrungs- und Genussmittel stehen im besonderen Augenmerk des Kunden. Aber auch im Innenverhältnis bringt eine solche Zertifizierung massive Vorteile: Sie fördert die Produktions- sicherheit, reduziert Ausfallzeiten und damit Kosten und über stabile Produktionskosten freut sich das Ergebnis.

Kaba: In der Lebensmittelherstellung gibt es unter-schiedlichste Normen und Standards. Welche halten Sie aus Sicht eines „Praktikers“ für relevant?Heinz Lorse: Insbesondere „relevante“ Normen sind IFS Food Version 6, sowie die ISO 22000, je nach strategischer Ausrichtung des Unternehmens. Normen und Standards als Selbstzweck, nein danke. Darum ist es ratsam, mit den Märk-ten ins Gespräch zu kommen und die auf die Kundenbedürf-nisse abgestimmte Norm zu finden. In diesem Zusammen-hang sollte auch auf AEO hingewiesen werden. Aber das ist ja eigentlich schon ein „Muss“ für jeden Betrieb, der sich mit Zollabwicklung beschäftigt.

Kaba: Welche Rolle spielt dabei der IFS Food?Heinz Lorse: Die Norm IFS Food Version 6 ist ein konse-quenter Sprung nach vorne. Sie weist den Weg zu einem erfolgreichen Produktschutz. Dieser muss im unbe- dingten Fokus der Bemühungen, insbesondere von Marken-artikelunternehmen, stehen. Betriebe, die den Produktschutz vernachlässigen, werden durch Medien und Konsumenten gnadenlos abgestraft! Und auch für Mitbewerber ist ein öffentlichkeitswirksamer „Crash“ eine Steilvorlage, die das betroffene Unternehmen selbst nicht so schnell vergessen wird. Warum also den Mehrwert der Norm nicht nutzen?

„Sicher ist, wenn das Unternehmen funktioniert.“

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INTERVIEW

WWW.KABA.DE/FOODDEFENSE 17

Kaba: Wie grenzt sich der IFS Food vom Thema HACCP oder von anderen Normen und Richtlinen ab?Heinz Lorse: IFS Food ist ein geschlossenes System. IFS Food und HACCP sind unverzichtbare Seiten einer Medaille und haben ein gemeinsames Ziel: Produktschutz und Prozess-sicherheit. Gut, dass die Norm diesen Anspruch endlich so eindeutig fordert.

Kaba: Welche Auswirkungen hat der IFS Food V6 auf die Sicherheitskonzepte der Hersteller?Heinz Lorse: Haben Hersteller heute wirklich funktionierende Sicherheitskonzepte, ich meine im ganzheitlichen Sinne verstanden? Was ist Sicherheit überhaupt? Bei diesem Be-griff verweisen Fachkollegen häufig auf die extern besetzte Pforte. Nein! Sicherheit ist, wenn das Unternehmen funktio-niert. Nur wenn der Kunde die gewünschte Top-Qualität er-hält, ist er bereit, das Produkt zu kaufen und den geforderten Preis zu zahlen. Mein Sicherheitsverständnis ist dann erfüllt, wenn das Unternehmen „läuft“: Sicher – belastbar – verfüg-bar – transparent – qualitätsbewusst – kostenreduzierend.

Kaba: Beim Begriff Food Defense hat man sofort terroristische Aktionen vor Augen? Wie hoch ist diese Gefahr?Heinz Lorse: Terroristische und kriminelle Angriffe bilden glücklicherweise die Ausnahme. Die Gefahren für den Produktschutz gehen nach meiner Erfahrung zuerst eher von alltäglichen Vorkommnissen aus, die durch Unterlas-sungen und Fahrlässigkeiten ausgelöst werden. Ein Beispiel dafür ist der ungesteuerte Aufenthalt von fremden Personen im Betrieb.

Kaba: Welches sind die kritischen Vorfälle, mit denen Sie sich als Leiter der Betriebssicherheit beschäftigen mussten? Heinz Lorse: Diese Frage wird mir häufig gestellt. Um es direkt zu sagen, es gab keine „bösartigen“ Vorkommnisse, Null. Die Grundlage für diesen Erfolg war die Einführung eines integralen, auf die Anforderungen des Unternehmens abgestimmten, Berechtigungs- und Prozessmanagements.

Kaba: Wie sah Ihre Strategie aus, um das Gefahren- potenzial zu minimieren?Heinz Lorse: Es bestand die Forderung, den möglichst reibungsfreien Ablauf des Unternehmens mittels betriebs-wirtschaftlich sinnvoller und intelligenter Lösungen sicher zu stellen. An diesem Anspruch habe ich meine Strategie ausgerichtet. Zuerst wurden die Anforderungen des Un-ternehmens unter Einbeziehung der Mitarbeiter beschrie-ben. Die erfolgreiche Zusammenführung von Mitarbeitern und Prozessen schaffte dann sichere Prozessketten. Es ist der Verdienst der Norm, diesen Anspruch im Nachhinein formalisiert zu haben.

Kaba: Wie lange haben Sie benötigt, um die Prozesse an die Anforderungen des IFS Food anzupassen?Heinz Lorse: Ich habe die Prozesse nicht an IFS angepasst. Die unternehmerischen Prozesse müssen an die Anforder-ungen der Kunden und des Marktes angepasst werden und zugleich den rechtlichen Erfordernissen entsprechen. Dies ist eine kontinuierliche Entwicklung. Wenn das gelingt, wird zugleich die Norm erfüllt. Das ist der Weg. Die Dauer hängt von so vielen Faktoren ab, dass eine pauschale Antwort schwierig ist. Einige Jahre dauert es schon.

HEINZ LORSE IM PORTRAIT

Werdegang• Industriekaufmann• Studium der Wirtschaftswissenschaften• langjährige verantwortliche Führungskraft in der Getränkeindustrie für die Bereiche Finanz- und Rechnungs- wesen, Restrukturierung, Unternehmenssicherung • bis zum Wechsel in die Altersteilzeit verantwortlich für Betriebssicherheit (Safety & Security)

Beratertätigkeit, besondere Fachkenntnisse• Internationale Anforderungen an die Unternehmenssicherung • Prozessmanagement und Unternehmensführung• Ganzheitliche Lösungen Betriebssicherheit • Referententätigkeiten und Publikationen • Redakteur des Online-Wirtschaftsmagazins „Primus-Inter-Pares“ (www.primus-mag.com)

Besondere Interessen• Nachhaltige Management- und Strategieansätze für den Mit- telstand im Hinblick auf die Auswirkungen der Globalisierung • Profitabel wachsen – die strategische Herausforderung für die deutsche Industrie!

Kontakt: [email protected]

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INTERVIEW

KABA | RATGEBER FOOD DEFENSE18

Kaba: Ist Sicherheit nur ein technisches Thema oder betrifft es auch die Mitarbeiter?Heinz Lorse: Sicherheit geht ALLE an, auch das Unternehmen in seiner Gesamtheit. Es sind die Menschen in der Organisa-tion, die entweder mitmachen oder sich verweigern. Das hat viel mit Betriebsklima, Werten und Unternehmenskultur zu tun. Das gilt auch für fremde Personen im Betrieb, die un-bedingt eingebunden werden müssen.

Kaba: Wer im Unternehmen war an Sicherheitsprojekten beteiligt?Heinz Lorse: Nochmals, Sicherheit geht alle an! Wäre es alleine mein Thema gewesen, wäre das Projekt nicht gelungen. Mein Beitrag war die Strategie, das Projekt- management, die Einführung und Weiterentwicklung des Systems Kaba exos 9300 zu einem ganzheitlichen, weit um-fassenden strategischen Prozesssteuerungssystem. Es ist gelungen, sowohl Betriebsrat als auch Geschäftsführung in dieses Projekt als Partner einzubinden.

Kaba: Und nach welcher Zeit haben sich dann die ersten Ergebnisse einge-stellt?Heinz Lorse: Positive Ergeb-nisse waren sofort spür- und sichtbar. Bei einer ganz-heitlichen Betrachtung ist ein ROI* < 1 Jahr realistisch. Gut, das kann man rechnen. Wichtiger ist die von eigenen und fremden Mitarbeitern eingeleitete Haltungsände- rung. Regeln werden be-achtet - Prozesse werden sicher, und beides wird von den Mitarbeitern als positiv wahrgenommen.

Kaba: Was sagen die Sozialpartner zur Einführung von Zugangssystemen?Heinz Lorse: Die Sozialpartner sind unverzichtbare Akteure. Wer auf deren Einbindung verzichtet, lässt viel Mehrwert links liegen. Es wurden einvernehmliche Lösungen erreicht, die sowohl den Bedürfnissen des Unternehmens als auch den Mitarbeitern entsprechen. Verhandlungen über Betriebsver-einbarungen können zu einem einvernehmlichen Ergebnis geführt werden. Warum auch nicht?

Kaba: So eine Zertifizierung ist ja mit Initial- aber sicher auch mit laufenden Kosten verbunden. Wie rechnet sich so eine Investition?Heinz Lorse: Fragen wir uns an dieser Stelle einmal, was ein Tag verhinderter Produktionsausfall oder gar eine ver-hinderte Rückrufaktion mit den damit verbundenen imma-teriellen Schäden an Mehrwert bringt? Sichere Prozesse verhindern solche Szenarien, reduzieren Kosten und wirken sich positiv auf das Ergebnis des Unternehmens aus. Das Hinterfragen von Abläufen, das Reengineering, Erkennen und Beseitigen von Schwachstellen, darauf kommt es an. Es geht um Prozesssicherheit!

Kaba: Welche Kriterien waren für Sie besonders wichtig, als Sie sich einen Partner für die Umsetzung der Sicher-heitsmaßnahmen entschieden haben?Heinz Lorse: Sie stellen die Frage nach den Gründen der Entscheidung für das System Kaba exos 9300. Was braucht das Unternehmen? Das war die Frage, die uns angeleitet hat. Zunächst haben wir ein Pflichtenheft erstellt, in dessen Fokus die Frage stand, welche Beiträge für die Zukunftsfähig-keit des Unternehmens zu leisten sind. Dafür benötigten wir ein integriertes Zugangsmanagementsystem, das mehr zu bieten hat als Zutrittskontrolle. Die wichtigen Anfor- derungen: betriebswirtschaftlich ausgerichtet, Zeitwirt-schaft, Card Link-Funktionalität, Berechtigungs- und Zu-gangsmanagement, flexibel, intuitiv bedienbar, einfach und verständlich … Sicherheit einschließlich! Auf der Suche nach diesem ganzheitlichen Ansatz hat Kaba den höchsten Deckungsgrad erzielt.

Kaba: Wie sind Ihre Erfahrungen mit den Systemen, Produkten und Dienstleistungen von Kaba, die Sie für Ihre Sicherheitskonzepte eingesetzt haben? Was hat Sie besonders überzeugt?Heinz Lorse: Kaba exos 9300, im ganzheitlichen Sinne konfiguriert, hat meinen Anspruch uneingeschränkt er-füllt. Das System ist klar gegliedert und intuitiv bedienbar. Eine Einweisung reichte aus. Die Hardware ist robust und industrietauglich, die elektronischen Komponenten un- empfindlich. Ausfälle gab es so gut wie keine. Die eigent- liche Akzeptanz erlangte das System durch die Fähigkeit, sehr unterschiedliche Anforderungen abzubilden, ohne jedoch das Zugangsrad neu erfinden zu müssen. Sozusagen ein Maßanzug von der Stange, der von den Menschen ver-standen wird.Ganz wichtig war die Möglichkeit der Einbindung aller mechanischen Komponenten, wenn es nur einen Blick auf die Rechte geben darf. Ich würde den Weg mit Kaba sofort wieder gehen wollen.

* ROI - Return of Invest

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INTERVIEW

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Sicherheitsarchitektur und damit das profitable Wachstum des Unternehmens stehen. Wichtiger als die Norm ist hier-bei das Verständnis von Prozesssicherheit als Kern für alle Abläufe im Unternehmen.

Kaba: Herr Lorse, wir danken Ihnen für das Gespräch und die interessanten Ausführungen.

„Sicherheit geht alle im Unternehmen etwas an.“

JANUS Consulting GmbHCarl-Zeiss-Str. 41D- 63322 Rödermark

Tel.: + 49- (0) 60 74-72 93 45 - 0Fax: + 49- (0) 60 74-72 93 45 - 67

[email protected]

Präventiv:· Integrierte Prozess- und Riskoanalyse· Ganzheitliche Sicherheitsbetrachtung· Feststellung und Einführung branchen- bezogener Sicherheitsanforderungen · Einführung von Wissens- und Informationsschutzkonzepten· Erarbeitung von Maßnahmen zur Erhöhung von Transport- und Logistiksicherheit· Schulung von Mitarbeitern· Konzeption von Defense Plänen

Reaktiv:· Moderation von Konfl iktfällen zwischen Sozialpartnern bei der Einführung von Sicherheitssystemen· Notfall- und Krisenmanagement· Sicherheitsworkshops

JANUS Consulting

Initiativ:· Identifi zierung und Implementierung strategischer Unternehmensprozesse· Optimierung und ressortübergreifende Strukturierung · Unterstützung bei der Konzeption von Betriebsvereinbarungen· Sicherstellung der Einhaltung von Datenschutzbestimmungen

Aktiv:· Integration vorhandener Sicherheits- gewerke in betriebsinterne Abläufe· Aufbau und Einführung von Sicherheitslösungen· Konzeption und Optimierung von Zugangs- und Berechtigungsmanagementsystemen· Unterstützung bei In- oder Outsourcingprojekten

Unternehmenssicherheit neu betrachet:

Sichere Prozesse bilden die Grundlage profi tablen Wachstums

Über uns:Wir sind ein international aufgestelltes Team von Spezialisten für die Schaffung sicherer Unternehmensprozesse

Unser Ziel:Profi tables Wachstum unserer Kunden durch integrierte und belastbare Prozessketten

Unsere Aufgabe: Wir unterstützen Unternehmen bei der erfolgreichen Einführung und Optimierung strategischer Sicherheitsprozesse.

Wir optimieren bestehende Strukturen durch innovative Lösungen im Rahmen eines be-triebswirtschaftlichen Gesamtprozesses.

Unsere Dienstleistungen im Einzelnen:

Kaba: Was empfehlen Sie aus Ihrer praktischen Er- fahrung heraus und in ihrer jetzigen Rolle als Berater der JANUS GmbH, Unternehmen die sich erstmals zertifizieren lassen?Heinz Lorse: Ein solches Unterfangen gelingt nicht von Jetzt auf Gleich. Aus diesem Grunde empfehle ich die Einbindung eines praxiserfahrenen Beraters, ohne Eigen-werbung machen zu wollen. Dieser stimmt die Ziele ab, moderiert zwischen den Sozialpartnern und eingebundenen Akteuren, zeigt das Portfolio auf und unterstützt bei den Vorbereitungen auf die Zertifizierung. Im Mittelpunkt müssen jedoch der Aufbau einer langfristig ausgerichteten

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KABA LÖSUNGEN

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Zentrales Berechtigungsmanagement• Verwaltung von Zutrittslesern, Digitalzylindern und mechanischer Schließanlage in einem System• Mitarbeiter- Fremdfirmen-, Besucherverwaltung• Ausweismedienerstellung und -verwaltung

Identifizierung und Registrierung der Mitarbeiter, Besucher und externer Dienstleister• Besucher- / Fremdfirmen- / Lieferanten- / Ladepersonalverwaltung• Berechtigungsmanagement für Mitarbeiter• Parkplatzverwaltung

Sicherheitsanlagen für Zutrittslösungen • Arealabsicherung • Zufahrtskontrolle• Zutrittskontrolle zum Schutz von Eingangsbereich, Produktion und Versand

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KABA LÖSUNGEN

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Ohne entsprechende Schutzvorkehrungen besitzt ein Firmengelände inklusive der Firmen-gebäude immer neuralgische Angriffspunkte, an denen Unbefugte sich Zutritt oder Zugriff verschaffen können. Ein durchgängiges Sicherheitskonzept wirkt diesen Angriffsversuchen entgegen. Bei der Umsetzung des IFS Food Konzeptes in Bezug auf die Sicherungsmaßnahmen eines Firmengeländes, der Firmengebäude sowie verschiedener Bereiche und Räume und bei der Aufdeckung eventueller Schwachstellen, sollte das für den Produktschutz verantwortliche Team zum Beispiel die hier dargestellten Punkte prüfen.

Mehr Informationen unter kaba.de/fooddefense

Sicherheitssysteme für alle Fälle

Kaba Lösungen

Schutz sicherheitskritischer Bereiche• Zutrittskontrolle mit Identifikationslesern• Zutrittskontrolle mit Digitalzylindern und digitalen Beschlägen• Zutrittskontrolle mit Schließzylindern und Schlüsseln• Ausweise, Schlüsselanhänger, RFID-Schlüssel

Service und Wartung• Regelmäßige Wartung der sicherheitstechnischen Anlagen im Sinne der Lebensmittelverordnungen• Service vor Ort• Hotline

Sichere Schließanlage• Hochwertige Schließzylinder und Schlüssel• Verschiedenfarbige Schlüsselköpfe für bessere Organisationsübersicht• Schutz vor unerlaubtem Kopieren (Patentschutz)

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INFOCORNER

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Offizielle IFS Food Zertifizierungsstellen in Deutschland

AGRIZERT GmbH

53119 Bonn

www.agrizert.de

ARS PROBATA GmbH

10367 Berlin

www.ars-probata.de

auditpartner GmbH

25336 Elmshorn

www.auditpartner.de

BSI Group Deutschland GmbH

60314 Frankfurt

www.bsigroup.de

Bureau Veritas Certification

Germany GmbH

21079 Hamburg

www.certification.bureauveritas.de

DEKRA Certification GmbH

70565 Stuttgart

www.dekra-certification.com

DNV Zertifizierung und

Umweltgutachter GmbH

Germany

45329 Essen

www.dnv.de/zertifizierung

DQS-UL Food Safety

Solutions GmbH

60433 Frankfurt/Main

www.dqs.de

GISTA Zert GmbH

31319 Sehnde

www.gistazert.de

IFTA AG

13089 Berlin

www.ifta-ag.de

Institut Dr. Erdmann

Zertifizierungsstelle GmbH

33378 Rheda-Wiedenbrück

www.erdmann-zertstelle.de

Intertek Certification GmbH

41199 Mönchengladbach

www.intertek.de

LRQA Deutschland GmbH

50823 Köln

www.LRQA.de

ImpressumKaba | Ratgeber Food Defense

Ausgabe 1

HerausgeberKaba GmbHPhilipp-Reis-Straße 14D-63303 Dreieich

Telefon: +49 6103 9907-237Telefax: +49 6103 9907-133E-Mail: [email protected]: www.kaba.de

ChefredaktionUwe Eisele (V.i.s.d.P.)

RedaktionsteamVolker Bachmann, Petra Eisenbeis- Trinkle, Thomas Götz, Heinz Zander, Michael Frank, Dino Borsellino

Art DirectionFiras AwaisVolker Bachmann

Satz / DruckvorstufeVolker Bachmann

KonzeptionExit-Industry GmbHwww.exit-industry.com

BildnachweisKaba GmbH, Südzucker AG, Fotolia, Michele Danzé

Druck und VersandPROBST Verlag & Beratung Villingen-Schwenningenwww.probst-verlag.de

LACON GmbH

77654 Offenburg

www.lacon-institut.com

QAL GmbH

85256 Vierkirchen

qal-gmbh.de

SGS Institut Fresenius GmbH

65232 Taunusstein

www.institut-fresenius.de/ifs

SGS-International

Certification Services GmbH

20459 Hamburg

www.sgs.com

TÜV Nord Cert GmbH

33609 Bielefeld

www.tuev-nord.de

TÜV Rheinland Cert GmbH

51105 Köln

www.tuv.com

TÜV SÜD Management

Service GmbH

München

www.tuev-sued.de

INCA GmbH

Witzenhausen

www.inca.eu

Zum Nachlesen

IFS Logistic Standard: Sicherheit

der Lebensmittel auf dem Weg vom

Hersteller zum Handel

IFS Food 6

kompakt und verständlich

ISBN-10: 3899473663

ISBN-13: 978-3899473667

ISBN-10: 3940513091

ISBN-13: 978-3940513090

Autor: Susanne Lange

Verlag: Behr’s

Autor: Matthias Lehrke

Verlag: Lehrke

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KABA DAY SPEZIAL - FOOD DEFENSE

Food Defense Lösungen live erleben und mit Experten und Anwendern diskutieren !

Aktuelle Informationen unter www.kaba.de/fooddefense

30.01.2014

Der neue Kaba-Kurzfilm jetzt auf kaba.de/fooddefense

Unsere Lebensmittel wollen geschützt werden!

Mit Live Webcast !

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