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JUNI 2008 Auf dem Sprung zum Weltrekord Herr Nucklies, mal ganz ehrlich: Sie springen seit 42 Jahren immer wieder über diese eine Latte. Haben Sie nie genug davon, so hoch hinaus zu wol- len? Nein, Stabhochsprung ist für mich Lei- denschaft, Spaß und die Faszination am Schwierigen. Man lernt nie aus, muss zu- dem im ganzen Körper fit sein, schnell laufen können, Kraft und Mut haben, ge- wandt sein. Das gehört alles dazu. Selbst wenn der kleine Finger wehtut, klappt das Springen schon nicht mehr. Wenn’s nur der kleine Finger wäre – Sie hat- ten aber mit ganz an- deren Malaisen zu kämpfen ... Bevor ich bei Kieser Training angefangen habe, hatte ich zwei Jahre lang nur Probleme mit meinem Rücken aufgrund einer Band- scheibenvorwölbung. Die wiederholten Sprit- zen haben nicht gehol- fen. Hinzu kamen dann auch noch ein Sehnenab- riss an der Schulter und eine Operation.Vor drei Jahren hat mir ein Freund den Tipp mit Kieser Training ge- geben. Das hat mir endlich geholfen und mich wieder gut aufgebaut. Jetzt bin ich topfit. Was macht Sie bei Kieser Training so topfit, was Sie als Leistungssportler nicht woanders bekommen können? Ich habe natürlich immer Krafttraining gemacht, aber das Herkömmliche hat eben nicht die gleiche Wirkung gehabt. Die Rückengeräte sind einfach einzigar- tig, insbesondere für die untere Rücken- partie. Ich habe vorher noch nie mit ähn- lich guten Geräten trainieren können – weder im Verein noch im Olympiastütz- punkt oder in Sportstudios. Die Maschi- nen bilden die Tiefenmuskulatur aus und sorgen dafür, dass ich im Rücken stabil bin. Jetzt sind wir natürlich neugierig: Welche Gewichte bewegt ein Welt- klassesportler? Das bewegt sich meist am Ende der mög- lichen Last. So trainiere ich zum Beispiel an der A1 – das Rückengerät, bei dem man auf der Seite liegt – mit 420 Pfund, also 210 Kilogramm. Ich selber wiege 83 Kilogramm. Das Kundenmagazin von Kieser Training Editorial: Hannes Haller 2 Aktuelles: Druckfrisch / Erratum Neues aus der Wissenschaft: Kräftige Kinder leben gesünder 3 Themen der Zeit: Krafttraining macht Kinder menschlich stark 4 Im Fokus: Kieser Training Selec- tion: Auch im Urlaub ans Limit 6 Technologie und Training: Europa im Fußballfieber 7 Kolumne: Showdown an der D5 8 Reflex 27 Stabhochspringer Rolf Nucklies schwört auf das Kieser’sche Training. Seinen Rücken trimmt der 54-Jährige in Wiesbaden in Weltklasse- form. Fürs nächste Jahr peilt der Überflieger den Weltrekord an. FORTSETZUNG SEITE 2

Reflex 2008|27 - Auf dem Sprung zum Weltrekord

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Stabhochspringer Rolf Nucklies schwört auf das Kieser'sche Training. Seinen Rücken trimmt der 54-Jährige in Wiesbaden in Weltklasseform. Fürs nächste Jahr peilt der Überflieger den Weltrekord an. Editorial: Hannes Haller – Aktuelles: Druckfrisch / Erratum – Neues aus der Wissenschaft: Kräftige Kinder leben gesünder – Themen der Zeit: Krafttraining macht Kinder menschlich stark – Im Fokus: Kieser Training Selection: Auch im Urlaub ans Limit – Technologie und Training: Europa im Fußballfieber – Kolumne: Showdown an der D5

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Page 1: Reflex 2008|27 - Auf dem Sprung zum Weltrekord

JUNI 2008

Auf dem Sprungzum Weltrekord

Herr Nucklies, mal ganz ehrlich: Siespringen seit 42 Jahren immer wiederüber diese eine Latte. Haben Sie niegenug davon, so hoch hinaus zu wol-len?

Nein, Stabhochsprung ist für mich Lei-denschaft, Spaß und die Faszination amSchwierigen. Man lernt nie aus, muss zu-dem im ganzen Körper fit sein, schnelllaufen können, Kraft und Mut haben, ge-wandt sein. Das gehört alles dazu. Selbst

wenn der kleine Fingerwehtut, klappt dasSpringen schon nichtmehr.

Wenn’s nur der kleineFinger wäre – Sie hat-ten aber mit ganz an-deren Malaisen zukämpfen ...

Bevor ich bei KieserTraining angefangenhabe, hatte ich zweiJahre lang nur Problememit meinem Rückenaufgrund einer Band-scheibenvorwölbung.Die wiederholten Sprit-zen haben nicht gehol-fen. Hinzu kamen dannauch noch ein Sehnenab-riss an der Schulter undeine Operation.Vor dreiJahren hat mir ein

Freund den Tipp mit Kieser Training ge-geben. Das hat mir endlich geholfen undmich wieder gut aufgebaut. Jetzt bin ichtopfit.

Was macht Sie bei Kieser Training sotopfit, was Sie als Leistungssportlernicht woanders bekommen können?

Ich habe natürlich immer Krafttraininggemacht, aber das Herkömmliche hateben nicht die gleiche Wirkung gehabt.

Die Rückengeräte sind einfach einzigar-tig, insbesondere für die untere Rücken-partie. Ich habe vorher noch nie mit ähn-lich guten Geräten trainieren können –weder im Verein noch im Olympiastütz-punkt oder in Sportstudios. Die Maschi-nen bilden die Tiefenmuskulatur aus undsorgen dafür, dass ich im Rücken stabilbin.

Jetzt sind wir natürlich neugierig:Welche Gewichte bewegt ein Welt-klassesportler?

Das bewegt sich meist am Ende der mög-lichen Last. So trainiere ich zum Beispielan der A1 – das Rückengerät, bei demman auf der Seite liegt – mit 420 Pfund,also 210 Kilogramm. Ich selber wiege 83Kilogramm.

Das Kundenmagazin von Kieser Training

Editorial: Hannes Haller 2

Aktuelles: Druckfrisch / ErratumNeues aus der Wissenschaft:Kräftige Kinder leben gesünder 3

Themen der Zeit: Krafttrainingmacht Kinder menschlich stark 4

Im Fokus: Kieser Training Selec-tion: Auch im Urlaub ans Limit 6

Technologie und Training:Europa im Fußballfieber 7

Kolumne: Showdown an der D5 8

Reflex 27

Stabhochspringer Rolf Nucklies schwört auf das Kieser’sche Training.

Seinen Rücken trimmt der 54-Jährige in Wiesbaden in Weltklasse-

form. Fürs nächste Jahr peilt der Überflieger den Weltrekord an.

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2 / EDITORIAL

Liebe Leserinnen,liebe Leser,

schon seit Jahren bin ich begeis-terter Kunde von Kieser Training.Besonders gut gefällt mir die Re-duktion auf das Wesentliche: einklares Trainingskonzept, kompe-tente Mitarbeiter, perfekte Trai-ningsmaschinen. Das zeigt sichauch im zeitlichen Aufwand: Inrund 40 Minuten habe ich meinTrainingsprogramm absolviert.

Beim Um- und Neubau unseresFamilienhotels im Salzburger Land war der Reduktionismus, den ichbei Kieser Training in seiner Konsequenz kennengelernt habe, Leit-motiv und wurde zum festen Bestandteil unserer Philosophie. In-mitten der einzigartigen Gebirgslandschaft des Hochkönigs hat al-lein etwas Besonderes Bestand, das war unserer Familie von Anfangan klar. So sollte unser Haus nicht einfach nur neu sein, sonderndem Zauber der Landschaft einen zusätzlichen Reiz verleihen. OscarWilde hat einmal gesagt: «Ich habe einen ganz einfachen Ge-schmack. Ich bin immer mit dem Besten zufrieden.» Diesem An-spruch möchten wir in allen Bereichen gerecht werden. So habenwir auf den üblichen Alpen-Schnickschnack verzichtet und heimi-sche Materialien mit zeitgemäßer Architektur verbunden. Jetzt prä-gen eine harmonische Mischung aus Purismus und Komfort, ein fri-sches Design, klare Linien, natürliche Materialien und einunaufdringlicher Luxus den Stil unseres Vier-Sterne-Hotels. DieKüche glänzt mit bodenständigen alpinen Produkten und einem jun-gen, innovativen Küchenteam. Im 400 m2 umfassenden Wellness-bereich mit Saunen, Hot- und Cool-Pot begeistert ein grandioser360°-Blick auf die imposante Bergwelt. Unter dem Motto «Gesundbewegen» bieten wir im Sommer Wandern, Nordic Walking undGolf und im Winter Ski alpin, Ski nordic und Schneeschuhwandernan. Und so passt auch das neue von Kieser Training speziell auf Ho-tels zugeschnittene Angebot «Kieser Training Selection» perfekt inunser Haus. Über den Dächern von Maria Alm mit Blick auf die Berg-welt stehen unseren Gästen schon jetzt sechs TÜV-geprüfte Trai-ningsgeräte zur Verfügung, bald werden es 20 Geräte sein. KieserTraining-Kunden, die im «haller» wohnen, trainieren kostenlos. Undwer noch nicht Kieser-Kunde ist, kann die Gelegenheit nutzen, kräf-tig zu trainieren und diese Methode im Urlaub einfach einmal aus-zuprobieren.

Wenn auch Sie den Reduktionismus schätzen, ein Bilderbuchdorf ineiner der schönsten Berggegenden Europas genießen möchten unddabei auch im Urlaub nicht auf Ihr Training verzichten möchten,heißen wir Sie als unsere Gäste herzlich willkommen.

Hannes Haller

Inhaber des «haller – Das Alpine Wellness Hotel»www.hotel-haller.at

ImpressumHerausgeberKieser Training AGSystemzentraleKanzleistrasse 126CH-8026 Zürich

Vertretungsberechtigter GeschäftsführerWerner Kieser

RedaktionTania Schneider, RedaktionsleitungLucile HermannDr. Sven GoebelClaudia Pfü[email protected]

GestaltungFritsch + PartnerMarketing, Werbung, ProduktionSt.-Paul-Straße 9D-80336 München

DruckADV Augsburger Druck- und Verlagshaus GmbHAindlinger Straße 17–19D-86167 Augsburgwww.adv-druck.de

Erscheinungsturnusalle zwei Monate

Onlineversionwww.kieser-training.com

Welchen Anteil hat Kieser Training anIhrer Leistung?

Ohne den Rücken geht in meinem Sportgar nichts – und ohne Kieser Trainingkönnte ich nicht stabhochspringen.

Das wäre jammerschade – schließlichhaben Sie noch weltmeisterlicheTräume ...

Welcher Sportler träumt nicht? Ich würdegerne Weltmeister in meiner Altersklassewerden oder vielleicht einen Weltrekordspringen. Der Weltrekord liegt bei den55-Jährigen in der Halle bei 4,31 Meterund im Freien bei 4,26 Meter. Ich werdenächstes Jahr 55. Und dann kann ich dochgleich auch den Weltmeistertitel im nächs-ten Jahr anpeilen.

Wie hoch hängt diese Latte für Sie?

In diesem Jahr habe ich den deutschenSeniorentitel geholt, bin mit 4,00 MeterDritter bei der Hallen-Weltmeisterschaftder Senioren geworden, wobei der WM-

Titel mit der gleichen Höhe erzielt wurde.Anfang 2008 bin ich schon 4,02 Meter ge-sprungen. Vor fünf Jahren war ich WM-Zweiter mit 4,30 Meter. Mit 30 war ichdeutscher Studenten-Vizemeister und mit4,70 Meter Rheinland-Pfalz-Meister –meine Bestleistung bis heute. In der Zeithabe ich neben meinem normalen Berufauch Sport studiert und somit einzelneDisziplinen des Studiums für das Stab-hochspringen nutzen können. Profimäßigtrainiert habe ich eigentlich nie.

Wie sieht Ihr heutiges Nicht-Profi-Trai-ningspensum aus?

Ich trainiere rund viermal in der Woche:einmal Sprinttraining, einmal Stabhoch-sprung plus anschließendes Turntraining.Dazu zweimal Kieser Training, das ich be-quem in einer Dreiviertelstunde in derMittagspause erledigen kann.

Apropos Mittagspause: Sie arbeitenbei der Staatsanwaltschaft. Wie vielRückgrat brauchen Sie für Ihren Job?

Dafür brauche ich eher einen gutenDraht zu den Jugendlichen. Ich bin Pro-jektleiter eines Schülergerichtes – ein kri-minalpädagogisches Jugendprojektnamens «Teen Court». EhrenamtlicheSchüler reden mit etwa gleichaltrigenStraftätern über ihre Tat, Vorgeschichte,Motive, Gefühle und Probleme, um danneine sinnvolle erzieherische Maßnahmefestzulegen. Wir führen die Jugendlichendann unter anderem an den Sport heran,um ihnen ein anderes Ventil als das Fern-sehen zu bieten. Neben gemeinnützigerArbeit müssen diese dann schon mal denernsthaften Versuch machen, das «Deut-sche Sportabzeichen» abzulegen, oder füreinen Stundenlauf gegen Insassen einerJugendvollzugsanstalt trainieren.

INTERVIEW: MICHAELA ROSE

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AKTUELLES / 3

Kräftige Kinder leben gesünder

Krafttraining für Kinder? Bei dieserFrage schüttelten Eltern wie Sportleh-rer, Wissenschaftler wie Trainer bislangunisono die Köpfe – viel zu gefährlichfür kleine Körper, schädlich fürsWachstum! Medizinbälle, Hanteltrai-ning sowie hohe Trainingsintensitätensollten tabu für Kinder sein, vor undwährend der Pubertät verbat sichKrafttraining per se. Doch aktuelleForschungsergebnisse zeigen: Kraft-training hält Kinder fit und gesund.

Die gängigen Behauptungen hatMichael Behringer vom DeutschenForschungszentrum für Leistungssportan der Deutschen SporthochschuleKöln unter die sportwissenschaftlicheLupe genommen. Seine Ergebnissestellte der Sportmediziner AnfangMärz auf dem Symposium «Kinder-/Ju-gendtraining: Aktuelle Erkenntnissezu Belastung und Leistung» in derDeutschen Sporthochschule Köln vor.

So ist das Risiko von Verletzungenoder gar Wachstumsschäden durchdas Krafttraining selber entgegen al-ler bisherigen Befürchtungen nur mi-nimal – vorausgesetzt, die Technikstimmt und das Training findet unterkompetenter Anleitung statt. Die zahl-reichen Vorteile hingegen sind weit-aus bedeutender für Gesundheit undWachstum von Kindern und Jugendli-chen. Denn nicht nur die Knochen Er-wachsener, sondern auch die von He-ranwachsenden reagieren auf dieintensiven Belastungen eines Kraft-trainings positiv. Die Dichte nimmtdank Mineralisierung zu, die Knochenwerden stabiler. Zudem können durchdie Kräftigung von Muskeln, Sehnenund Bändern Verletzungen in anderenSportarten gezielt vermieden werden.

Selbst kindliches Übergewicht kannnicht nur – bis dato praktiziert – aus-schließlich durch joggen, schwimmen& Co. gemindert werden. Als äußersteffektiv im Kampf gegen überzähligeKilos hat sich die Kombination vonKrafttraining mit einem Ausdauertrai-ning erwiesen. Dadurch sinken Kör-pergewicht, Körperfettanteil und BMIdauerhaft, Herz und Kreislauf werdenauf Trab gebracht und Blutwerte ver-bessert. Die Quintessenz von MichaelBehringer: «Gesundheitliche Risiko-faktoren können auch schon im Kin-desalter mittels Krafttraining vermin-dert werden.»

Quelle:www.dshs-koeln.de/momentum

Dr. med. Martin Weiß

Muskelkraft ist die stärkste Medizin

Gesund und fit durch medizinische

Kräftigungstherapie

Mit einem Vorwort von Werner Kieser

240 Seiten

2 16,95

Lüchow Verlag

Erscheinungstermin: Juli 2008

ISBN: 978-3-7831-9013-7

Eine gut ausgebildete Muskulatur ist durchnichts zu ersetzen. Sie lässt unser Herzschlagen, erlaubt uns zu atmen und ist Mo-tor all unserer Bewegungen. Als größtesStoffwechselorgan hat sie zudem ungeahn-ten Einfluss auf unsere Gesundheit: aufeinen intakten Blut-, Zucker- und Fett-stoffwechsel ebenso wie auf einen funktio-nierenden Knochenstoffwechsel. Trotzdieser umfassenden Funktionen wird dieMuskulatur im medizinischen Maßnah-menkatalog noch immer völlig unter-schätzt. Hier möchte Dr. med. Martin WeißAbhilfe schaffen. In seinem Buch «Mus-kelkraft ist die stärkste Medizin», das imJuli im Lüchow Verlag erscheint, zeigt derMediziner die Bedeutung der Muskulaturin Prävention und Therapie.

Der Allgemeinarzt und Chirotherapeut,der seit zehn Jahren einen Kieser Training-Betrieb und eine Praxis für MedizinischeKräftigungstherapie in Rosenheim leitet,berichtet über die positive Wirkung, die aus

ErratumReflex 26, Seite 6 (Im Fokus)

In der letzten Ausgabe hieß es im Ar-tikel von Stefanie Boewe: «Muskelnwiegen gut zweieinhalbmal so viel wieFett.» Hier ist der Autorin ein Fehlerunterlaufen. Tatsächlich wiegt Fett0,928 Gramm pro Kubikzentimeter,Muskulatur 1,058 Gramm pro Kubik-zentimeter. Demnach wiegen Mus-keln nur etwa 12 Prozent mehr alsFett.

der Kombination ärztlicher Maßnahmenund einem präventiven oder therapeuti-schen Krafttraining resultiert.Weiß wendetsich in seinem Buch gegen die einseitigeAusrichtung der «modernen» Medizin, inder die Diagnose häufig lediglich auf tech-nischen Befunden beruhe. Da die Musku-latur dem «Röntgenauge» ebenso verbor-gen bleibe wie eine eingeschränkteBeweglichkeit der Wirbelgelenke, plädierter für ein sorgfältiges Ergründen der Vor-geschichte, eine exakte körperliche Unter-suchung, sinnvoll ausgewählte technischeUntersuchungen und eine abschließendeAnalyse, in der alle Befunde gewürdigt undin ein sinnvolles ärztliches Handeln umge-setzt werden.Auf Basis seiner täglichen Er-fahrung mit einer funktionell ausgerichte-ten Medizin am Bewegungsapparat zeigt erAlternativen zur gängigen Vorgehensweisein Praxen, Kliniken und in der Rehabilita-tion. «Im Streben, die mit ärztlichen Mit-teln oft kurzfristigen Erfolge auf Dauer zufestigen, habe ich präventives und thera-peutisches Krafttraining in meine Praxisar-beit integriert», so Weiß. Kräftigungsmedi-zin sei so zu seinem wichtigsten Werkzeugnicht nur gegen chronische Schmerzen ge-worden. «Im Zusammenwirken von funk-tionell ausgerichteter ärztlicher Arbeit mitder Kräftigungsmedizin entsteht etwasNeues: Wir erleben die Entwicklung einerdifferenzierten Trainingsmedizin, die beihäufigen und sonst schlecht therapierbarenLeiden zuverlässig wirkt. In der Präventionvieler Krankheiten des Halte- und Bewe-gungsapparates und wichtiger Stoffwech-selleiden ist die Wirksamkeit von KieserTraining allen mir bekannten Vorbeugungs-maßnahmen weit überlegen.»

Neuesaus derWissenschaft

Druckfrisch

Zur Person

Martin Weiß

Dr. med. Martin Weiß ist Arzt für Allge-

meinmedizin und Chirotherapie. Er stu-

dierte an der LMU München. Nach seiner

klinischen Ausbildung im Klinikum Rosen-

heim und im Kreiskrankenhaus Prien ließ

er sich als Landarzt am Chiemsee nieder.

Von 1987 bis 1991 absolvierte er eine

Chirotherapie-Ausbildung bei der Deut-

schen Gesellschaft für Manuelle Medizin

(DGMMFAC). Seit 2002 betreibt er eine

Privatpraxis für Chirotherapie mit Tätig-

keitsschwerpunkt Medizinische Kräfti-

gungstherapie in Rosenheim.

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Krafttraining machtKinder menschlich stark

4 / THEMEN DER ZEIT

ein korrektes Training beeinflusst dieWachstumsfuge der Kinder überhauptnicht. Und Fakt ist: Ein Salto aus demStand stellt eine vielfach höhere Belastungfür den kindlichen Bewegungsapparat darals ein vernünftiges Krafttraining.

Aber ein Salto macht den Kindern viel-leicht mehr Spaß?

Generell geht für Kinder eine gewisse Fas-zination von den Geräten aus. Das sehenwir bei allen Kindern und Jugendlichen,die wir in unserer Praxis behandeln. Vielespielen gerne den Kraftmeier, sie drückenoder ziehen und sind begeistert, wenn siedas Gewicht bewegen können. Es ist nichtschwer, ein Kind für etwas zu begeistern,bei dem es seine Kraft erproben kann.

Und wenn der Kraftmeier draußen he-rumtobt, auf Bäume klettert oder mitden Kumpels kickt?

Natürlich ist das Spielerische beim Laufenund Springen in der Natur oder beim Fuß-ballspielen sehr gut.Aber inzwischen stelltder Computer ein großes Problem dar,weil viele Kinder die Abenteuerwelt desnormalen Lebens draußen mit der virtuel-len Welt in ihrem Computer vertauschen.Sie spielen quasi das, was sie in der Rea-lität erleben könnten, virtuell am Compu-ter nach. Das ist eine gefährliche Ent-wicklung, weil die motorischen Fähig-keiten der Kinder vollkommen in denHintergrund geraten. Daran hat natürlich

auch der Egoismus der Eltern einengroßen Anteil: Viele setzen ihre Kindervor den Fernseher oder Computer, umihre eigenen Dinge zu erledigen.

Die Krux unserer Computergesell-schaft erwischt nun also auch die Klei-nen. Wie wirkt sich das aus?

Wir haben im Sportunterricht heute dasProblem, dass viele Kinder nicht mehr aufeiner geraden Linie laufen oder auf einemBein stehen können. Und sie könnenschon gar nicht mehr auf einen Baumklettern, weil die Kraft in den Armenfehlt. Alles das, was durch spielende Be-wegungen in der Freizeit an Muskeln trai-niert wird, ist heute nicht mehr vorhan-den. Im Vergleich zu 1970 haben heutigeKinder rund 30 Prozent weniger Kraft.Durch den Mangel an Rückenmuskulaturhaben wir vermehrt auch Rückenschmer-zen schon bei Kindern – die neue Rücken-patient-Generation wächst quasi geradeheran. Deswegen kann man über einKrafttraining für Kinder generell nach-denken. Das würde auch die Bewegungs-abläufe in anderen Sportarten verbessernund die Verletzungsgefahr dort mindern,weil Kraft dafür entscheidend ist.

Die schlappen Kinder von heute sind diekranken Erwachsenen von morgen ...

Ja, und wir haben auch ein massives Ge-wichtsproblem – auf uns rollen die dickenKinder der Zukunft zu. Das zeigen alle

Herr Dr. Alfen, Krafttraining war fürKinder lange Zeit verpönt. Warum soll-ten wir umdenken?

Weil wir viele Vorurteile zur tatsächlichenWirkung von Krafttraining bei Kindernhaben. So sollen Belastung und Verlet-zungsgefahr zu hoch sein, Entwicklungs-prozesse und Knochenwachstum gestörtwerden, Reife und Körpergewicht negativbeeinflusst werden. Alles Gründe, warumKrafttraining lange nicht als Trainingsformund Therapiemöglichkeit für Kinder inBetracht gezogen wurde. Dabei hatte manStudien aus der Jahrhundertwende überKinderarbeit – also extreme Belastungen –einfach aufs Krafttraining übertragen.Geht man den Dingen aber auf denGrund, sind die Behauptungen schlicht-weg falsch.

Dann gehen wir der Sache doch malkräftig auf den Grund: Was ist heuteTatsache?

Die Vorurteile sind längst wissenschaftlichwiderlegt und die positiven Anpassungs-fähigkeiten bei Kindern durch das Kraft-training sind durchaus vorhanden. Bei ei-nem gesundheitsorientierten Kraft-training wie bei Kieser Training werdenkeine Maximalkrafttests mit Kindern ge-macht, das Training läuft unter strengerBeobachtung ab und man fängt mit ganzkleinen Gewichten an. Dadurch sindWachstumsveränderungen und Verlet-zungsgefahren einfach nicht vorhanden –

Der Mensch wächst am Widerstand – diese Kieser’sche

Trainingsphilosophie gilt insbesondere für Kinder.

Denn auch die Kleinen können Muskeln und Menschsein

durch ein Maschinentraining formen.

Ein Interview mit dem Wirbelsäulenspezialisten

Dr. Florian Maria Alfen aus Würzburg.

Zur Person

Florian Maria Alfen

Dr. med. Florian Maria Alfen hat eine eigene

orthopädische Privatpraxis in Würzburg und

operiert Patienten im In- und Ausland. Der

Wirbelsäulenspezialist und Sportmediziner

arbeitet vor allem mit der minimalinvasiven

arthroskopischen Gelenk- und endoskopi-

schen Wirbelsäulenchirurgie.

Kontakt: www.dr-alfen.de oder telefonisch

unter +49 (0) 931/4529406.

Page 5: Reflex 2008|27 - Auf dem Sprung zum Weltrekord

THEMEN DER ZEIT / 5

Studien und wir müssen dringend ein an-deres Ernährungs- und Bewegungsbe-wusstsein entwickeln.Aber da passiert anvielen Schaltstellen nichts. Per Krafttrai-ning kann man insbesondere Problem-kinder zum Sport bringen – ein ganzwichtiger Aspekt aus medizinischer Sicht.Ein «Moppelchen» kann nicht einfachjoggen gehen und beim Fußball wird esunweigerlich hintenanstehen. Das frus-triert die Kinder. Krafttraining ist ein sehrguter Einstieg, um Selbstvertrauen in deneigenen Körper zu bekommen, die Kon-kurrenz nicht bei anderen suchen zu müs-sen, sondern nur bei sich selber, und zusehen: Ich kann doch ganz viel.

Krafttraining fürs Ego – werden Kin-der dadurch auch menschlich stark?

Auf jeden Fall! Krafttraining und Sportgenerell entwickeln das Selbstvertrauenzum eigenen Körper. Unsere Gesellschaftfordert immer mehr Sozialkompetenzund Selbstbewusstsein. Ein verunsicher-ter Mensch ist leichter verletzbar

fördern einen Charakter positiv. UnsereGesellschaft wird immer mehr in eineRichtung gehen, in der es immer wenigerMenschen gibt, die so etwas erlebt haben,weil viele nur die virtuelle Welt am Com-puter kennen und wir alles nur noch perRolltreppe, Auto oder Flugzeug zurück-legen.

Krafttraining als Körper- und Charak-terschmiede – wie wird das Gewichte-stemmen kindgerecht?

Es gibt momentan noch keine Geräte, dieso klein sind, dass man 8-Jährige darantrainieren lassen könnte. Die Mindest-größe bei Kieser Training beträgt 1,50Meter. Deswegen kann man erst mit 10-bis 12-Jährigen an Maschinen beginnen,bei denen man Sitzhöhen und Winkelverändern kann. Große Vorteile bei Kie-ser Training sind zum einen die sehr gutenund individuell einstellbaren Maschinenund zum anderen die Nachvollziehbar-keit und Standardisierung – das kann aufdas Training für Kinder übertragen wer-den. Wenn man sanft beginnt und dasTraining gut anleitet, kann man ohne Ma-ximalkraft mit vielen Wiederholungen ei-nen wunderbaren Bewegungsapparat beiKindern bekommen.

INTERVIEW: MICHAELA ROSE

Zeichnungen: Sonja Elsner, 10 Jahre

Das Kinder-Kieser Training

Kinder und Jugendliche sind nicht ein-fach nur kleine Erwachsene – so lässtdas Krafttraining die Kleinen groß undstark werden.

Größe & Geräte: Die Maschinen erfor-dern eine Körpergröße von mindestens1,50 Meter – nur dann können die in-dividuellen Einstellungen stimmen.

Mädchen & Jungen: Mädchen solltenmindestens 11, Jungen mindestens 13Jahre alt sein – erst dann ist das Ma-schinentraining sinnvoll. Während derWachstumsphasen die Gewichte redu-zieren!

Erfahrung & Erwartung: Wer bereitsSport am eigenen Leib erlebt hat, be-ginnt lockerer mit dem neuen Training –ohne unrealistische Ambitionen oderunvernünftige Schönheitsideale.

Wie oft & wie viel? Regelmäßig, abermaximal dreimal wöchentlich mit sub-maximaler Belastung. Die letzte Wie-derholung nach 120 Sekunden solltenoch gut möglich sein.

Dauer & Trainingsplan: 6 bis 8 Übun-gen für die großen Muskelgruppen rei-chen völlig. Geeignet sind A2, A3, A4,B1, B6, B7, C7, E2 und G1.

Kontrolle & Beratung: RegelmäßigeTrainingskontrollen und die ärztlicheTrainingsberatung sollten für KinderPflichtprogramm sein.

oder hat größere Probleme mit seinerUmwelt. Das Maschinentraining wirktsich positiv auf die eigene Wahrnehmungund das Verhalten anderen gegenüberaus. Fühlen Kinder sich in ihrem kleinenKörper fit und kraftvoll, können sie mitder gewonnenen Kraft andere Sportartenbetreiben. Das überträgt sich sogar in an-dere Lebensbereiche, z. B. entwickeln dieKinder in der Schule mehr Ehrgeiz.

Die gewuppten Kilos formen den Cha-rakter?

Nur wer kämpft, entwickelt Charakter.Heute habe ich zehn gedrückt, vielleichtschaffe ich beim nächsten Mal zwölf – dassind die kleinen Schritte beim Krafttrai-ning. Das ist, als ob man zum ersten Maleinen Salto springt oder vom Zehn-Me-ter-Turm gehüpft ist. Solche Erlebnisse

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Dieses Wörtchen hat einen gewissenVerführungscharakter: Selection. Eine er-lesene Auswahl an exklusiven Köstlich-keiten, eingehüllt in eine stilvolle Ver-packung. Was dem Pralinenfreund Scho-koladengenüsse verspricht, darf man beiKieser Training Selection erst recht er-warten: Eine kleine, aber feine Komposi-

Im Trainingsraum wartet in gewohntschlichter Atmosphäre eine Auswahl von20 Maschinen auf bewegungsfreudige undneugierige Hotelgäste. Dazu eine LE-The-rapiemaschine zur Rückenanalyse undKräftigungstherapie. Kurzum: Für Rückenund Bauch, Beine, Schultern und Arme istalles vorhanden, was man für das Kräfti-gungsprogramm von Kopf bis Fußbraucht – mit gewohntem Qualitätsstan-dard nebst qualifiziertem Personal. «Wirmöchten uns bewusst von herkömmlichenFitnessstudios abheben und ein gesund-heitsorientiertes Krafttraining anbieten»,erklärt Peter Leirer. Der Sportwissen-schafter ist einer von zwei ausgebildetenInstruktoren, die das Training wie in ei-nem «normalen» Kieser Training-Betriebkompetent betreuen. «Die Philosophievon Kieser Training hat uns überzeugt,weil sie zu unseren Gästen passt. Wir ha-ben sehr viele Kurgäste, die unter Proble-men mit dem Bewegungsapparat leiden.»

Vom Jugendlichen bis hin zum über 80-Jährigen nutzen viele Hotelgäste das An-gebot während ihrer dreiwöchigen Kuroder schnuppern an einem Wellness-Wo-chenende in das Training hinein. «Inner-halb einer Kur können unsere Gästeschon erste Erfolge erzielen und sich übereine Linderung ihrer Beschwerdenfreuen. An einem einzigen Wochenendekann man das Training natürlich nur aus-probieren», erläutert Peter Leirer denNutzen. «Wir empfehlen, das Trainingfortzuführen – einige Kunden haben daseffektive Training ursprünglich bei unskennen- und schätzen gelernt.» Der Ab-lauf ist mit dem in einem «großen» KieserTraining-Betrieb identisch. Lediglich dasGratis-Einführungstraining gibt es in Bad

Tatzmannsdorf nicht; stattdessen wird einkostenfreies Informationsgespräch ange-boten.Praktisch: Für Kieser-Kunden, die in denHotels logieren, ist die Nutzung der Ma-schinen kostenlos – den Trainingsausweissollte man also auf jeden Fall einpacken.Für alle anderen gibt es eine kosten-pflichtige Kurzzeitvariante: Nach drei be-treuten halbstündigen Einführungstermi-nen mit einem Instruktor zu je 30 Eurokann man selbstständig trainieren. DieTrainingseinheit kostet dann 8 Euro bzw.69 Euro für eine Zehnerkarte. Das eigen-ständige Training ist täglich von 7:00 bis20:00 Uhr möglich, ein betreutes Trainingmontags bis freitags von 8.00 bis 17.00 Uhrund am Samstag von 8.00 bis 14.00 Uhr.Neben Kieser Training bieten die drei be-teiligten Gesundheitsressort-Hotels auchAusdauertraining, Gymnastik, Entspan-nungsmassagen und Ernährungsberatungan.

Infos gibt’s unter www.kuren.at oder tele-fonisch unter +43 (0) 3353/8200-7201.

TEXT: MICHAELA ROSE

6 / IM FOKUS

tion zur Kräftigung für Trainingsgourmets,eingebettet in das exquisite Ambiente derGesundheitsressort-Hotels Bad Tatzmanns-dorf im österreichischen Südburgenland.Wer im Urlaub nicht auf sein gewohntesTraining verzichten oder es einfach malausprobieren möchte, findet hier idealeBedingungen.

Kieser Training Selection:Auch im Urlaub ans Limit

Eine Miniversion im Wohlfühlambiente

eines Vier-Sterne-Hotels:

Kieser Training startet mit Selection ein

neues Konzept – mit 20 Maschinen entstand

im österreichischen Bad Tatzmannsdorf die

erste Einrichtung.Über Kieser Training Selection

Das Selection-Angebot soll bald auch inanderen Hotels zur Verfügung stehen.Schon jetzt stehen im Hotel «haller» inMaria Alm (www.hotel-haller.at) sechsMaschinen von Kieser Training, dienach einem Umbau aufgestockt wer-den (vgl. Editorial). «Das Angebot sollsowohl unseren Kunden als auchNicht-Kunden ein gesundheitsorien-tiertes Training mit unserem hohenStandard während einer Kur oder einesUrlaubs ermöglichen», bringt DavidFritz, Business Development Directorder Kieser Training AG, das neuartigeKonzept auf den kundenorientiertenPunkt. Die Fakten: Mindestens zehnder hoch entwickelten Maschinenstehen in einem Selection-Betrieb pa-rat. Das Training wird von geschultenTherapeuten und Instruktoren ange-leitet und bei Bedarf betreut; die Trai-ningseinheiten werden protokolliertund können in einem regulären KieserTraining-Betrieb fortgeführt werden.

Page 7: Reflex 2008|27 - Auf dem Sprung zum Weltrekord

TECHNOLOGIE UND TRAINING / 7

Erfolgsfaktor Kraft

In der Trainingslehre unterscheidet manzwischen Begriffen wie Kraftausdauer,Schnell- und Explosivkraft, Sprung- undSchusskraft: Sie alle basieren aber auf einund derselben Grundkraft. Sie ist die ab-solute Grundvoraussetzung für körperli-che Gesundheit und sportliche Leistungs-fähigkeit. Ohne Kraft bzw. ohne einestarke Muskulatur ist kein gefährlicherSchuss aufs gegnerische Tor möglich, las-sen sich kein Sprintduell und kein Zwei-kampf gewinnen. Auf Basis verbesserterKrafteigenschaften nimmt die Bewe-gungsschnelligkeit zu und die (Kraft-)Ausdauer steigt, sodass der Spieler auchin den oft entscheidenden Schlussminutennoch zu explosiven Aktionen in der Lageist. Aber auch Präzision und Effizienztechnischer Abläufe sind abhängig vomKraftniveau. Nicht zuletzt führt ein kräfti-ger Körper zu einem gesteigerten Selbst-bewusstsein und somit zu einem positivenAuftreten auf dem Spielfeld.

Muskulatur als Schutz vor Verletzun-gen und Verschleißerscheinungen

Fußball gehört zweifelsohne zu den Sport-arten mit einem besonders hohen Verlet-zungsrisiko und langfristigen Ver-schleißerscheinungen, welche sich durchein sportartenspezifisches Krafttrainingdeutlich reduzieren lassen. So ist ein aus-gewogen trainierter „Muskelpanzer“ we-niger anfällig für typische Weichteilverlet-zungen wie Zerrungen, Prellungen undMuskelfaserrisse. Krafttraining schütztaber auch vor Knochenbrüchen, Bänder-und Sehnenrissen, da Knochen, Knorpelund Sehnen(-ansätze) stabiler und belast-barer werden.Alle Gelenke werden durchdie umgebenden Muskeln stabilisiert. Sinddiese gut trainiert, werden große Belas-tungen abgefangen und der Bandapparatder Gelenke unterstützt. Eine kräftigeRumpfmuskulatur wiederum schützt dieWirbelsäule vor Verletzungen. Auch imFußball entwickeln sich durch einseitigeBelastungen muskuläre Dysbalancen, dasheißt ein Ungleichgewicht zwischen denKräfteverhältnissen eines Muskels und

seines Gegenspielers. Dieses führt zu ei-ner Überbeanspruchung bestimmterStrukturen – das Verletzungsrisiko steigt.Werden die schwachen Gegenspieler ge-zielt auftrainiert, lassen sich die mus-kulären Dysbalancen in der Regel pro-blemlos beseitigen.

Empfehlenswert ist ein intensives Muskel-aufbautraining parallel zum Konditions-und fußballspezifischen Training, um denKörper auf die bevorstehenden Anforde-rungen der Saison vorzubereiten. Mit Kie-ser Training ist dies schon mit zwei bis ma-ximal drei Trainingseinheiten à circa 30Minuten wöchentlich möglich. Das Er-gebnis lässt sich dann mit einer einzigen

Europa im Fußballfieberhalbstündigen Einheit pro Woche über diegesamte Saison aufrechterhalten. Kraft-,Fußball- bzw. Lauftraining können durch-aus am selben Tag absolviert werden –eine Regenerationszeit von einigen Stun-den sollte dabei in jedem Fall eingehaltenwerden. Inzwischen ist Krafttraining welt-weit bei fast allen höherklassigen Fuß-ballvereinen fester Bestandteil des Trai-ningsplans und sollte auch in Ihremdemnächst nicht mehr fehlen.

TEXT: Malte Denz,

Physiotherapeut und Instruktor im

Kieser Training-Betrieb Hamburg-Poppenbüttel

Vom 7. bis zum 29. Juni 2008 findet in Österreich und in der Schweiz die UEFA-Fußballeuropa-

meisterschaft statt. 592.000 aktive Fußballer gibt es in Österreich, 240.000 in der Schweiz, in

Deutschland sind es über 6 Millionen und in Europa insgesamt 62 Millionen. Talent, Technik,

Ballgefühl, eine gute körperliche Konstitution, Konzentrationsfähigkeit, Motivation und Team-

geist sind Faktoren, die über Sieg oder Niederlage entscheiden. Der Erfolgsfaktor «Kraft» ge-

winnt im athletischen und dynamischen Spiel zunehmend an Bedeutung.

Malte Denz (ganz links) und seine Mannschaft «Standard Alu» haben mit der Kraftund Unterstützung von Kieser Training den Aufstieg in die Kreisliga geschafft.Weitere Infos unter www.standard-alu.de.

Krafttraining nach Maß:

Sport hält unseren Körper fit undbringt Herz, Kreislauf und Stoff-wechsel auf Trab. Allerdingskommt es oft zu einer einseitigensportartenspezifischen Anpas-sung der Muskulatur mit entspre-chenden Folgen. Die Lösung: eingesundheitsorientiertes Krafttrai-ning. Kieser Training bietet für allegängigen Sportarten spezifischeTrainingsprogramme für eine aus-gewogene Kräftigung der Mus-kulatur. Diesmal: Fußball.

Nutzen: gesteigerte Kraftbasis für Schnell-, Schuss- und Sprungkraft, Verbesse-rung der lokalen und allgemeinen (Kraft-)Ausdauer, der Beweglichkeit und derinter- und intramuskulären Koordination, Verbesserung der körperlichen Robust-heit und Zweikampfstärke, Verringerung des Verletzungsrisikos, Korrektur mus-kulärer Dysbalancen, Steigerung des Selbstvertrauens, Verbesserung der Kon-zentrationsfähigkeit.

Das Programm: A2, A3, A4, B1, B7 (alternativ B5, B6), F1, F3, C1 (alternativ C3,C7), D5 (alternativ D6, D7), B8.

Fußball

Page 8: Reflex 2008|27 - Auf dem Sprung zum Weltrekord

8 / KOLUMNE

Showdown an der D5

Der große Zeiger der Uhr, die direkt überMartin Hemmes Kopf hing, sprang einenStrich nach vorne. Es war kurz vor 22 Uhr.Das Kieser Training-Studio hatte eigent-lich Feierabend, doch niemand war zu

Hemme gekommen, um ihm zu sagen, ersolle jetzt gehen.Also drückte er weiter die Gewichte derC1 nach oben. Schweißperlen zeigten sichauf seiner Stirn und er hielt kurz die Luftan, um die Griffe halten zu können. Lang-sam ließ er los und lehnte sich zurück.Martin Hemme schaute sich um. Die C1stand ganz hinten in der Ecke desRaumes. Von hier aus konnte er den Ein-gangsbereich nicht sehen; zu viele Gerätestanden in seinem Blickfeld. Es war merk-würdig ruhig geworden.Hemme stand auf und ging in den Mittel-gang, von wo er den Eingangsbereichüberblicken konnte. Der Mann hinter derEmpfangstheke war nicht da. Es warüberhaupt niemand mehr im Studio.Hemme zuckte mit den Schultern undging in Richtung Umkleide. Plötzlich gabes einen lauten Schlag und es war völligdunkel. Das Licht im ganzen Studio warausgegangen.«Moment, warten Sie auf mich», riefHemme, der langsam unruhig wurde, insDunkel.Doch niemand und nichts rührte sich.Vor-sichtig tastete er sich weiter zur Umkleide.Plötzlich huschte ein Schatten an ihmvorüber. Hemme schreckte zurück.«Wer ist da?» Er erhielt keine Antwort.Die Stille wirkte unheimlich. Nur schnellin die Umkleide, alles zusammenpackenund nichts wie nach Hause, dachte er.Allerdings kam er nicht weit. Er stolperteüber den Fuß eines Gerätes und fiel zuBoden. Gerade noch rechtzeitig, denn imnächsten Augenblick sauste ein Gegen-

stand über seinen Kopf hinweg, der mitlautem Getöse an die Wand krachte.«Verdammt, was ist hier los?», schrieHemme panisch.Er richtete sich mühselig auf.

Im gleichen Augenblick packte ihn je-mand von hinten und zog ihn zu denGeräten zurück. Sein rechter Arm wurdegewaltsam auf den Rücken gedreht. Anseiner Kehle spürte er den kalten Stahl ei-ner Messerklinge und im Nacken denAtem des Schattens.«Sie haben mich mit ihren Artikeln rui-niert», flüsterte ihm der Fremde ins Ohr.Seine Stimme klang rau und kühl.

«Wer sind Sie?», fragte Hemme mit einemZittern in der Stimme. Doch der Fremdeging auf seine Frage nicht ein.«Meine Frau ist weg, mein Geld ist wegund gestern wurde mein Haus versteigert.Ich habe nichts mehr. Null. Niente. UndSie sind schuld. Dafür werden Sie bezah-len.»Jetzt erkannte er die Stimme. Es war Vil-linger. Er hatte den Politiker vergangenesJahr nach langen Recherchen der Korrup-tion überführt.Hemme musste handeln. Er ließ sich zurSeite fallen und drückte gleichzeitig dieGriffe der D5 nach vorne. Damit hatte derFremde nicht gerechnet. Mit einem Aus-fallschritt versuchte er Hemme zu fassen,doch der bewegliche Eisenarm der Ma-

schine brachte ihn aus dem Gleichge-wicht. Hemme nutzte die Chance undstürmte zu seinem Handy in die Um-kleide. Doch noch ehe er den Spind errei-chen konnte, stieß er sich an etwas Wei-chem, das auf dem Boden lag. Es war derKieser-Angestellte von der Eingangs-theke. Der Mann bewegte sich nicht,stöhnte nur leise vor sich hin. Er war nocham Leben. Hemme durchsuchte die Ho-sentasche des Mannes und fand schnellden Schlüsselbund sowie das Mobilteil desTelefons, das am Gürtel des Verletztenklemmte. Hemme nahm beides an sichund sprang auf. Er rannte zur Ausgangs-tür.Der Zusammenstoß kam völlig unvermit-telt. Hemme blieb jedoch auf den Beinen,während der Fremde zu Boden ging. Die-sen Vorteil nutzte Hemme. Er erreichte

die Drehtür als Erster. Hinter sich hörteer Schritte, die schnell näher kamen.Hemme drückte sich durch die Drehtür.Er spürte den Fremden direkt hinter sich.Mit aller Kraft stemmte er sich gegen dasGlas und hielt so seinen Widersacher zwi-schen zwei Flügeln der Drehtür gefangen.Hemme kramte den Schlüssel hervor undschloss die Tür ab. Der Fremde konntenun weder vor noch zurück. In aller Ruherief Hemme Polizei und Notarzt. Nur we-nige Minuten später sah er die erstenBlaulichter auf sich zukommen.

TEXT: VEIT MÜLLER

Zur Person

Veit Müller

Veit Müller studierte Germanistik und Anglis-

tik in Tübingen und Dublin. Seit 1988 arbeitet

er als freier Journalist und Autor in Tübingen.

Im September 2006 erschien sein Kriminalro-

man «Zwischen den Zeilen lauert der Tod» mit

dem Journalisten Luka Blum als Hauptfigur.

Zudem machte sich Veit Müller einen Namen

als Autor von regionalen Reiseführern. Der

zweite Kriminalroman ist für Herbst 2008 ge-

plant.

Veit Müller trainiert seit vier Monaten im

neuen Kieser Training-Studio in Tübingen.

Doch noch ehe er den Spind erreichenkonnte, stieß er sich an etwas Weichem,das auf dem Boden lag.

Martin Hemme schaute sich um.