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Regionale Innovations- und Technologiepolitik – Optionen zur Gestaltung regionaler Entwicklungspfade Thema 4: Innovations- und technologiepolitische Handlungsspielräume der deutschen Bundesländer (mit Fallbeispiel) Hanna Westendorf Thomas Möller 8. Fachsemester 6. Fachsemester Dipl. Geographie Dipl. Geographie Leitung: Prof. Dr. Knut Koschatzky Sommersemester 2007 Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie

Regionale Innovations- und Technologiepolitik – Optionen zur Gestaltung regionaler Entwicklungspfade Thema 4: Innovations- und technologiepolitische Handlungsspielräume

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Regionale Innovations- und Technologiepolitik – Optionen zur Gestaltung regionaler

Entwicklungspfade

Thema 4: Innovations- und technologiepolitische Handlungsspielräume der deutschen Bundesländer (mit Fallbeispiel)

Hanna Westendorf Thomas Möller8. Fachsemester 6. FachsemesterDipl. Geographie Dipl. Geographie

Leitung: Prof. Dr. Knut Koschatzky Sommersemester 2007

Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie

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2Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie

Gliederung:

kurze Wiederholung zur Innovations- u. Technologiepolitik Innovations- u. Technologiepolitik auf Länderebene

- Ziele auf Länderebene - Förderinstrumente - Ausgestaltung durch die Länder - Haushalte als Determinanten – Kritik

Fallbeispiel: Bayern

Innovations- und technologiepolitische Handlungsspielräume der deutschen Bundesländer (mit Fallbeispiel)

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Innovations- und Technologiepolitik des Bundes

● Förderung von Basistechnologien als Wachstumstreiber und KMU (gemeinsam mit BMWi, BMU und BMELV)

● gefördert werden v.a. Unternehmen, Hochschulen, Großforschungseinrichtungen

● Konzentration auf Forschungsverbünde zwischen wissenschaftlichen Einrichtungen und Unternehmen in Form von technologieorientierten Förderprogrammen (direkte Projektförderung)

vgl. BMBF Förschungsförderung

Neue Technologien:- Informations- und Kommunikationstechnologien- Werkstoffinnovationen- Nanotechnologie- optische Technologien- Produktions- und Fertigungstechnologien

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Innovationspolitik zielt auf die Unterstützung von

Wissenschaft und Wirtschaft von der ersten Ideen

generierung bis hin zur Marktienführung einer

Innovation und thematisiert damit wissenschaftliche,

technologische, ökonomische, organisationale und

soziale Aspekte des sozioökonomischen Wandels.

Technologiepolitik ist enger definiert und wird als die

auf naturwissenschaftlich-technische Bereiche

konzentrierte Politik verstanden. Ihr Hauptgegenstand

ist die Förderung der anwendungsorierntierten

Forschung und Entwicklung sowie die Anwendung von

FuE-Ergebnissen in Form neuer Techniken in der

Wirtschaft

Innovationspolitik als Querschnittspolitik, umfassenderer Politikansatz, Blick auf das gesamte Innovationsumfeld

Technischen Fortschritt fördern,

Voraussetzungen für die

Entwicklung neuer Technologien

schaffen

vgl. Folien Einführungsveranstaltung; Schmalholz 2005:19; www.bmwi.de

Begriffswiederholung

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Warum Innovationspolitik auch auf Länderebene?

● Deutschland ist ein föderales System: Innovationspolitk wird auf Bundes-, Länder- und regionaler Ebene betrieben

● Hintergrund: Globalisierung und verschärfte regionale Standortkonkurrenz

vgl. Schmalholz 2005:18 f.

Ziele der Innovationspolitik auf Länderebene:

- Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Unternehmen verbessern

- Mobilisierung von wissenschaftlich-technischem Innovationspotential (an

Hochschulen / außeruniv. F.-Einrichtungen)

- Schaffung positiver Beschäftigungseffekte, ...

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Innovationspolitk auf Länderebene

● parallel zu den FuE-Fördermaßnahmen des Bundes betreiben die Länder eine innovations- u. technologieorientierte Strukturpolitik

● die inhaltliche Ausrichtung der Innovations- und Technologiepolitk der einzelnen Länder ist unterschiedlich

● Trend geht hin zur Konzentration auf Schlüsseltechnologien und Clusterentwicklung

vgl. BMBF Forschungsförderung

Definition:

„Die Innovationspolitik der Bundesländer versucht, den regionalen

Anpassungsprozess mit den mittelständischen Unternehmen als

bevorzugtem Adressatenkreis und den technischen Innovationen als

zentraler Bezugsgröße zu vollziehen.“ (Tamasy 1996: 57)

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Innovationspolitk auf Länderebene

● in allen Ländern stellt die Förderung von KMU einen wichtigen Aspekt in der Innovationspolitik dar

● auf KMU entfallen in Deutschland 70% der Beschäftigten, knapp 60% der BWS und knapp 50% der Bruttoinvestitionen

Schwächen von KMU:

- Eigenkapitalschwäche

- Technologietransfer

Instrumente zu deren Behebung

vgl. Scherzinger 1998: 8f. ; Schulze 2001:1

Definition KMU (Eu-Kommission):- < 250 Beschäftigte- Jahresumsatz max. 50 Mio. €- Jahresbilanzsumme max. 43 Mio. €Quelle: BMBF

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Instrumente der Förderpolitik

Innovationsfähigkeit fördern (--> neue Produkte / DL und Verfahren)

Subventionierung innovationsunterstützender DL

Zuschüsse für Konzepterarbeitung, Investitions-/ Betriebskosten

durch Zuschüsse zu den Personalkosten Beschäftigung von Hochschulabsolventen (Innovationsassistenten)

vgl. Scherzinger 1998: 8f.; Tamasy 1996:57

Die Bundesländer können diese Instrumente unterschiedlich ausgestalten.

1 Finanzielle Förderung von betriebl. FuE-Projekten

2 Innovationsberatung

4 Technologietransfer

3 Förderung von Existenzgründungen

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Ausgestaltung der förderpolitischen Instrumente durch die Länder

● verschiedene Technologieförderprogramme in den einzelnen Ländern

● Zielgruppe der Maßnahmen: insbesondere innovative KMU

Beispiele für Förderprogramme anhand der Instrumente in den Ländern

vgl. BMBF Forschungsförderung

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Ausgestaltung der förderpolitischen Instrumente durch die Länder

Fördermaßnahmen für FuE-Projekte

Förderprogramm Biotechnologie Baden-Württemberg

Förderprogramm „Moderne Technologien“

Förderprogramm „Neue Werkstoffe in Bayern“

Programm zur Förderung anwendungsnaher Umwelttechniken

Rationelle Energienutzung Programm zur Förderung von Forschung, Innovationen und

Technologien - ProFiT

eigene Darstellung nach BMBF Forschungsförderung

Innovationsförderung im niedersächsischen

Handwerk

Unterschiede nicht nur in der inhaltlichen Ausrichtung

bspw. Förderungsdauer: Soll die Förderung nur auf die FuE-Phase begrenzt sein?

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Ausgestaltung der förderpolitischen Instrumente durch die Länder

Förderung von Existenzgründungen

Programm "Gründungs- und Wachstumsfinanzierung (GuW)"

Bayerisches Programm zur Förderung technologieorientierter Unternehmens-

gründungen (BayTOU)

Hessisches Programm zur Frühphasenfinanzierung:

Hessen-Invest Start

Aktionsprogramm Technologieorientierte

Jungunternehmen

eigene Darstellung nach BMBF Forschungsförderung

Unterschiede bspw.:Förderung durch zinsbegünstigte Darlehen oder

Förderung von Technologiezentren?

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Gemeinsamkeiten in den Ländern

● Transferzentren an den Hoch- u. Fachhochschulen

● Einrichtungen mit Beratungfunktionen, Informationsvermittlungszentren (z. B. Industrie- u. Handelskammern, Agenturen für Technologietransfer und Informationsvermittlung des BMWi (Ati), Patentinformationszentren)

vgl. Scherzinger 1998: 9f.

Länderspezifische Handlungsspielräume werden auch von den Haushalten determiniert

● Unterstützung von FuE und Innovation stellt eine wichtige Aufgabe der Länder dar

● sparsame Haushaltsführung und geringe Verschuldung sind Voraussetzungen auch für Handlungsspielräume in der Innovations- u. Technologiepolitik

● entscheidend ist auch, wie finanzielle Spielräume genutzt werden

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Länderspezifische Handlungsspielräume:Haushaltspolitische Kennzahlen

Quelle: Schmalholz 2005:25

alteBL

neueBL

Durchschnitt der Jahre 2001-2003

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„Sonderfall“: Gemeinsames Memorandum zur Innovationspolitik in

Ostdeutschland (Nov. '06)

gemeinsame Innovationspolitik Ost von Bund und Ländern verstärkte strategische Zusammenarbeit, z. B. effektiverer Mitteleinsatz

7 Punkte für Innovation und Wachstum:

- „Regionale Potentiale Stärken“

- „Nachwuchs sichern“

- „Excellenz schaffen“

- „Für die Region engagieren“

- „Wissenschaft und Wirtschaftverbünden“

- „Innovationen managen“

- „Prozesse optimieren“

vgl. BMBF Memorandum Ost

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Kritikpunkte der Innovations- u. Technologiepolitk auf Länderebene

● jedes einzelne Land sollte Forschungsprojekte fördern, die landesspezifisch gute Entwicklungschancen aufweisen (Alleinstellungsmerkmal)

● hoher Abstimmungsbedarf um parallel oder gegenläufig verlaufende Maßnahmen zu vermeiden

vgl. Schmalholz 2005:18f.

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16Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie

Fallbeispiel: Bayern

Innovations- und technologiepolitische Handlungsspielräume der deutschen Bundesländer

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17Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie

Fallbeispiel: Bayern

GGliederung:

1 Grundsätze und Schwerpunkte

2 Rückblick

3 Offensive Zukunft Bayern

4 Bilanz bis zum Jahr 2004

5 Instrumente der bayrischen Technologiepolitik

6 Fazit und Bewertung

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18Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie

1 Grundsätze und Schwerpunkte

▪ hohes technologisches Level soll gehalten und ausgebaut werden

→ Interdisziplinarität und Vernetzung der Forschung

→ Centers of Excellens weiter vertiefen

→ Instrumente der internen und externen Evaluation ausbauen

▪ technischer Fortschritt als Grundlage für Wachstum und

Beschäftigung

→ Stärkung des Wirtschaftsstandortes Bayern

▪ Politik der „Stärkung der Starken“ steht im Vordergrund

▪ Etablierung und Erhaltung der notwendigen Infrastruktur

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20Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie

1 Grundsätze und Schwerpunkte

▪ klassische Instrumente der bayrischen Technologiepolitik

a) Förderung und Ausbau der Grundlagenforschung

b) Förderung und Ausbau der angewandten Forschung

c) Gründungsförderung

d) ein aus Einzelbetriebe gerichtetes,

technologie-unspezifisches Förderprogramm

e) technologiespezifische Förderung

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21Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie

2 Rückblick

▪ besondere Ausgangslage nach dem II. Weltkrieg

→ wenig schwer- und altindustrielle Standorte

→ Ansiedelung von Großunternehmen (Allianz, Siemens)

→ Flächenverfügbarkeit und weiche Standortfaktoren

→ gutem Arbeitskräftepotential durch Zuwanderung

Chance zum gezielten Strukturwandel

(Infrastruktur, Landesplanung und Wirtschaftsförderung, Kreditwesen, usw…)

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22Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie

3 Offensive Zukunft Bayern

▪ 1993 öffentlicher Investitionsschub um neue Akzente in

der Wissenschafts- und Technologiepolitik zu setzen

→ „Offensive Zukunft Bayern“ (OZB), finanziert durch

Verkauf von Staatsbeteiligungen, untergliedert in drei

Phasen

Phase I: 1994 Verkauf von Staatsanteilen an Bayern-

werk, DASA….

Erlöse in Höhe von 3,55 Mrd. DM

Phase II: 1996 Verkauf von Staatsanteilen an der

bayrischen Versicherungskammer

Erlöse in Höhe von 2,59 Mrd. DM

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23Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie

3 Offensive Zukunft Bayern

Phase III: 1999 Verkauf von VIAG-Anteilen

in Höhe von 2,65 Mrd. DM

▪ OZB III dient fast ausschließlich der Technologieförderung

→ Standortprogramme mit 328 Mill. DM

→ wird auch als High-Tech-Offensive (HTO) genannt ca. 2,3 Mrd. DM

Säule 4Internationalisie-

rung derHigh-Tech-Offensive

128 Mill. DM

Säule 3Landesweites

Qualifizierungs-,Existenzgrün-dungs-, Infra-

strukturprogramm530 Mill. DM

Säule 2Regionalkonzepte

357 Mill. DM

Säule 1High-Tech-Zentren

von Weltrang1.306 Mill. DM

eigene Darstellung nach ZIEGLER, A. 2003:43

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24Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie

3 Offensive Zukunft Bayern

▪ Zentrum für experimentelle molekulare Medizin der

Uni Würzburg, Projektvolumen 30,3 Mill. Euro

→ verschiedene Krankheiten werden erforsch, wie

Alzheimer, Krebs…

▪ BioPark Regensburg GmbH, Projektvolumen 21,2 Mill. Euro

→ Förderung und Unterstützung junger BioTech-Unternehmer

Gründerzentrum

▪ Milchwirtschaftliche Untersuchungs- und Versuchanstalt (muva)

Projektvolumen 20,7 Mill. Euro

→ Errichtung eine Lebensmittellabors, angewandte FuE

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25Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie

4 Bilanz bis zum Jahr 2004

▪ gegenüber dem Bund (2,4 %) erwirtschaftet das Land

Bayern innerhalb der letzten vier Jahre ein Wachstum von

4,4 %

▪ seit Begin der HTO wurden 380 Unternehmen mit ca.

16.000 Arbeitsplätzen angesiedelt

▪ für forschungsintensive High-Tech-Unternhemen ist Bayern

Zielland Nr.1 in Deutschland

▪ die Beschäftigung in industriellen High-Tech-Branchen

stiegt um 2,4 Prozent, während sie im Bundesdurchschnitt

um 1,3 Prozent sank

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26Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie

5 Instrumente der b. Technologiepol.

▪ bündeln die klassischen mit den zum größten Teil aus

der OZB entstandenen neuen Instrumenten

- technologische Infrastruktur

- Forschungszusammenarbeit

- Technologietransfer

- Gründerförderung

- Risikokapitalfinanzierung, Beteiligungen

- gewerbliche Technologieförderung (Mittelstand)

- Internationalisierung

Page 27: Regionale Innovations- und Technologiepolitik – Optionen zur Gestaltung regionaler Entwicklungspfade Thema 4: Innovations- und technologiepolitische Handlungsspielräume

27Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie

5 Instrumente der b. Technologiepol.

▪ Technologietransfer – Bayern Innovativ GmbH Nürnberg

→ aus Mittel der OZB I gegründet

→ kundenorientierter Wissenstransfer, d.h. Informations-

veranstaltungen, Förderung der Zusammenarbeit zwischen

KMU und Wirtschaft, Konzipierung von Technologie-

plattformen

→ Hauptgesellschafter sind zu 51% Landesanstalt für

Aufbaufinanzierung und mehrere andere Gesellschafter,

wie Bayrischer Handwerkstag München, FH Regensburg

oder Fraunhofer-Gesellschaft

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28Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie

5 Instrumente der b. Technologiepol.

▪ Risikokapitalfinanzierung, Beteiligungen

→ Landesanstalt für Aufbaufinanzierung (LfA) wurde 1951

als 100% landeseigene Spezialbank gegründet

→ zentrales Finanzierungsorgan der bayrischen Wirtschafts-

politik

→ Hauptaufgabe: mittelständische Unternehmen, sowie

Existenzgründer bei der Finanzierung betrieblicher

Investitionen zu unterstützen, sowie die Konsolidierung

von Unternehmen

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29Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie

6 Bewertung und Fazit

▪ überdurchschnittliches Investitionsvolumen des Landes

▪ vor allem mittel-, bis langfristige Maßnahmen

▪ Politik weist eine starke industriepolitische Prägung auf, daher

kaum Bezug zu anderen produktions- und prozessorientierten

Netzwerken

▪ Technologiepolitik ist fachlich breit angelegt, mit fachlichem

Schwerpunkt im Bereich der „ Life Science“, hier

wiederum erfährt die Biotechnologie eine besondere

Förderung

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30Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie

6 Bewertung und Fazit

▪ Handlungsspielräume der bayrischen Innovationspolitik

zielen darauf aus, als primäres Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit

und die Wachstumsbranche High-Tech-Industrie zu stärken,

bzw. auszubauen

▪ daraus resultieren stark lenkende Maßnahmen mit einem

möglichst hohen Level an marktwirtschaftlicher Aktivität

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31Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie

Quellenverzeichnis BUFO (Bundesforschungsbericht) 2006

MEYER-KRAHMER, F. (1989): Der Einfluß staatlicher Technologiepolitik aus industrielle

Innovationen. 1. Aufl. Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft.

RAMMER, C. et al. (2004): Internationale Trends der Forschung- und Innovationspolitik. In: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, Mannheim. 1. Aufl. Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft.SCHMALZOLZ, H. 2005: Steuerungsmöglichkeiten von Innovationspolitik in den Bundesländern: Das Beispiel Sachsen. In: ifo Dresden berichtet

5/2005. S. 18-26.TAMASY, C. 1996: Technologie- und Gründerzentren in Ostdeutschland – eine regionalwirtschaftliche

Analyse. LIT Verlag. Münster.

ZIEGLER, A. (2003): Technologiepolitik und Mitbestimmung. Marburg: Schüren Verlag,

S.34-76.

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32Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie

Internetquellen Bundesbericht Forschung 2000

http://www.bmbf.de/pub/bufo2000.pdf

Herausgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung Abruf: 20.5.2007

BMBF Forschungsförderung. Quelle: www.foerderinfo.bmbf.de, Abruf: 09.06.2007

BMBF Memorandum Ost. Quelle: http://www.bmbf.de/pub/memo_innovationspolitik_ost.pdf, Abruf: 14.06.07

Die Technologiepolitik der Länder in der Bundesrepublik Deutschland – ein Überblick

http://www.diw.de/deutsch/produkte/publikationen/diskussionspapiere/docs/papers/dp164.pdf

Verfasser: Scherzinger, Angela (März 1998) Abruf: 20.5.2007

Gutachten „Zukunft Bayern 2020“

http://www.bayern.de/imperia/md/content/stk/initiativen/bayern_2020_7_kapitel_e__stand_17.04.2007.pdf

Herausgeber: Bayrische Staatskanzlei (2007) Abruf: 20.5.2007

High-Tech-Offensive Bayern: Bilanz und Perspektiven.

http://www.bayern.de/imperia/md/content/stk/hto/broschuere_high_tech_offensive.pdf

Herausgeber: Bayrische Staatskanzlei (2004) Abruf: 20.5.2007

SCHULUZE, K.-P. 2001: Zur Struktur der deutschen Innovationsförderlandschaft – aus Sicht des VITO e.V. Quelle: www.vito-verband.de/uploads/media/1.3Innovationsf_rderung.pdf, Abruf: 09.06.2006

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