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Erstprüfer: Prof.Dr.-Ing. Lothar Billmann Zweitprüfer: Prof. Dr. Matthias Deegener Betreuer (i.p.a.s.-systeme): Sebastian Räuber Bachelorarbeit „Vergleich des adaptiven Software-Reglers „ADAPCTL“ mit dem Software-Regler „Profit-Loop“ der Firma Honeywell auf Basis des Prozessleitsystems Experion PKS“ absolviert bei: i.p.a.s.-systeme An der Landwehr 6 60437 Frankfurt am Main Hochschule: Fachhochschule Frankfurt am Main University of Applied Sciences Nibelungenplatz 1 60318 Frankfurt am Main vorgelegt von: Stipo Kovač Fachbereich 2 Ingenieur-Informatik Prüfzeit: Wintersemester 2011/12 Abgabedatum: 02. Januar 2012

Reglers „ADAPCTL“ mit dem · 2014. 7. 14. · ADCO ist nur von einem Parameter (Sensitivität) abhängig. Dieser Parameter kann Werte zwischen -100 und +150 annehmen. Der Wert

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  • Erstprüfer: Prof.Dr.-Ing. Lothar Billmann

    Zweitprüfer: Prof. Dr. Matthias Deegener

    Betreuer (i.p.a.s.-systeme): Sebastian Räuber

    Bachelorarbeit

    „Vergleich des adaptiven Software-Reglers „ADAPCTL“ mit dem

    Software-Regler „Profit-Loop“ der Firma Honeywell auf Basis des

    Prozessleitsystems Experion PKS“

    absolviert bei:

    i.p.a.s.-systeme

    An der Landwehr 6

    60437 Frankfurt am Main

    Hochschule:

    Fachhochschule Frankfurt am Main

    University of Applied Sciences

    Nibelungenplatz 1

    60318 Frankfurt am Main

    vorgelegt von:

    Stipo Kovač

    Fachbereich 2 – Ingenieur-Informatik

    Prüfzeit:

    Wintersemester 2011/12

    Abgabedatum:

    02. Januar 2012

  • Eidesstattliche Erklärung I

    Eidesstattliche Erklärung

    Ich, Stipo Kovač, versichere eidesstattlich, dass die vorliegende Arbeit mit

    dem Titel

    „Vergleich des adaptiven Software-Reglers „ADAPCTL“ mit dem Software-

    Regler „Profit-Loop“ der Firma Honeywell auf Basis des Prozessleitsystems

    Experion PKS“

    von mir selbständig, ohne Hilfe Dritter und ausschließlich unter Verwendung

    der angegebenen Quellen angefertigt wurde. Alle Stellen, die wörtlich oder

    sinngemäß aus Veröffentlichungen entnommen sind, habe ich als solche

    kenntlich gemacht.

    Die Arbeit wurde bisher in gleicher oder ähnlicher Form, auch nicht in Teilen,

    keiner anderen Prüfungsbehörde vorgelegt und auch nicht veröffentlicht.

    Frankfurt am Main, 28. Dezember 2011

    Stipo Kovač

  • Danksagung II

    Danksagung

    Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich herzlich bedanken bei

    Bernhard Wurm für die Möglichkeit, die Bachelorarbeit in seiner Firma

    durchzuführen,

    Sebastian Räuber für die Betreuung in der Firma und seiner Hilfe bei

    Problemen mit der Software,

    dem gesamten Team von i.p.a.s.-systeme für die herzliche Aufnahme,

    Prof. Dr.-Ing. Lothar Billmann für die Betreuung seitens der

    Fachhochschule während des Praktikums und der Bachelorarbeit,

    Prof. Dr. Matthias Deegener für die Betreuung als Korreferent,

    meiner Familie und Freunden, speziell Aleksandar Lukić, die mich

    während meines Studiums stets unterstützt haben.

  • Inhaltsverzeichnis III

    1. Einleitung ................................................................................................. 6

    1.1. Hintergrund ....................................................................................... 6

    1.2. Zielsetzung ....................................................................................... 6

    1.3. Vorgehen .......................................................................................... 7

    2. Theoretische Grundlagen ........................................................................ 8

    2.1. Vorteile der adaptiven Zustandsregler gegenüber PID-Reglern ....... 8

    2.2. ADCO ............................................................................................... 8

    2.2.1. Funktionsweise........................................................................... 9

    2.2.2. Prozessidentifikation ................................................................ 10

    2.2.3. Regelalgorithmus ..................................................................... 10

    2.3. Profit Loop ...................................................................................... 11

    2.3.1. Profit Assistant ......................................................................... 12

    3. Versuchsaufbau .................................................................................... 13

    3.1. Versuchsumgebung ........................................................................ 13

    3.1.1. Funktionsblöcke ....................................................................... 13

    3.1.2. Bedienoberfläche ..................................................................... 17

    3.2. Temperaturregelstrecke 1. Ordnung mit Totzeit ............................. 18

    3.2.1. Temperaturregelstrecke mit Störeinflüssen .............................. 18

    3.2.2. Modellierung der Regelstrecke ................................................. 18

    3.3. Temperaturregelung mittels zwei hintereinandergeschalteter

    Wärmetauscher ........................................................................................ 21

    3.3.1. Modellierung der Regelstrecke ................................................. 22

    3.4. Integralprozess mit unterschiedlichen Dynamiken beim Heizen und

    Kühlen ...................................................................................................... 25

    3.4.1. Split-Range-Regelung .............................................................. 26

    3.4.2. Modellierung der Regelstrecke ................................................. 27

    4. Auswertung der Ergebnisse .................................................................. 31

    4.1. Temperaturregelstrecke 1. Ordnung mit Totzeit ............................. 31

    4.1.1. Lernphase ................................................................................ 31

    4.1.2. Regelung auf Änderung des Sollwertes ................................... 33

    4.1.3. Reaktion auf Störungen ............................................................ 34

    4.1.4. Anpassung der Regler .............................................................. 36

    4.1.5. Fazit ......................................................................................... 36

    4.2. Temperaturregelung mittels zwei hintereinandergeschalteter

    Wärmetauscher ........................................................................................ 36

  • Inhaltsverzeichnis IV

    4.2.1. Lernphase ................................................................................ 36

    4.2.2. Verhalten der Regler während des Kühlvorgangs .................... 37

    4.2.3. Anpassung der Regler .............................................................. 40

    4.2.4. Fazit ......................................................................................... 40

    4.3. Integralprozess mit unterschiedlichen Dynamiken beim Heizen und

    Kühlen ...................................................................................................... 41

    4.3.1. Lernphase ................................................................................ 41

    4.3.2. Regelung auf Änderung des Sollwertes ................................... 43

    4.3.3. Anpassung der Regler .............................................................. 45

    4.3.4. Fazit ......................................................................................... 46

    5. Allgemeines Fazit .................................................................................. 47

    6. Ausblick ................................................................................................. 48

    7. Glossar .................................................................................................. 49

    8. Verzeichnisse ........................................................................................ 53

    8.1. Literaturverzeichnis ......................................................................... 53

    8.2. Abbildungsverzeichnis .................................................................... 53

    8.3. Tabellenverzeichnis ........................................................................ 55

  • Abkürzungstabelle 5

    Abkürzungstabelle

    ADCO

    OP

    PV

    SP

    (Experion) PKS

    PR

    SENS

    Θ

    ( )

    Adaptive Controller

    Operating Point (Stellgröße)

    Process Variable (Regelgröße,

    Istwert)

    Setpoint (Sollwert)

    Experion Process Knowledge

    System

    Performance Ratio

    Sensitivität

    Totzeit (zeitkontinuierlich)

    Zeitkontinuierliche

    Übertragungsfunktion der

    Regelstrecke

    diskrete Zeit

    Nachstellzeit (Integrierzeit) eines

    PI(D)-Reglers

    Verzögerungszeit n-ter Ordnung

  • Einleitung 6

    1. Einleitung

    1.1. Hintergrund

    In der Zeit von Dezember 2010 bis Mai 2011 habe ich meine Praxisphase bei

    der Honeywell GmbH in Offenbach am Main absolviert. Diese Praxisphase

    ging der vorliegenden Bachelorarbeit voraus, da ich dort im Bereich

    Prozessleittechnik tätig war. Vorgesehen war zunächst, dass ich die

    Bachelorarbeit ebenso bei der Honeywell GmbH absolviere, was am Ende

    jedoch nicht möglich war. Da ich nun auf dem Gebiet der Prozessleittechnik

    erste praktische Erfahrungen gesammelt habe und diese auch weiter

    vertiefen wollte, entschied ich mich, an die Firma i.p.a.s.-systeme 1 eine

    Anfrage für eine Bachelorarbeit zu schicken, da die Firma mit der Honeywell

    GmbH kooperiert und auch unter Anderem mit Experion PKS2 arbeitet. Der

    Inhaber der Firma, Herr Bernhard Wurm, hatte sich anschließend mit seinen

    Mitarbeitern über mögliche offene Themen beraten. Dadurch kam das

    Thema der Arbeit zustande, welche ich letztendlich im Oktober 2011

    beginnen konnte.

    1.2. Zielsetzung

    In der Bachelorarbeit sollen mehrere typische verfahrenstechnische

    Prozesse als Simulation in dem Prozessleitsystem „Experion PKS R301“

    entwickelt werden. Diese Prozesse werden anschließend mit dem Software-

    Regler „ADCO“ und dem Software-Regler „Profit Loop“ der Firma Honeywell

    unter verschiedenen Szenarien und Störungen geregelt und anschließend

    die Ergebnisse dokumentiert. Diese Arbeit soll dazu dienen, die beiden

    Regler besser kennen zu lernen, da die adaptiven Zustandsregler in der

    Prozessindustrie noch nicht so weit verbreitet sind. Diese Arbeit soll dazu

    dienen, die Leistungsfähigkeit und Handhabbarkeit der beiden Regler

    miteinander zu vergleichen. Adaptive Zustandsregler sind in der

    Prozessindustrie noch nicht sehr weit verbreitet und somit soll damit auch die

    Vermarktung des ADCO unterstützt werden.

    1 http://www.ipas-systeme.de

    2 http://hpsweb.honeywell.com/Cultures/en-US/Products/Systems/ExperionPKS/default.htm

  • Einleitung 7

    1.3. Vorgehen

    Zunächst musste ich mit meinem Betreuer, Herrn Sebastian Räuber, klären,

    auf welcher Version des Prozessleitsystems die Simulationen modelliert

    werden sollen,

    welche Arten von Regelstrecken sich für die Versuche eignen würden,

    wie viele Simulationen erstellt werden sollen.

    Für meine Arbeit bekam ein Notebook zur Verfügung gestellt. Dazu wurde

    auf dem Notebook VMware Workstation3 installiert. Mit VMware Workstation

    können mehrere virtuelle Maschinen ausgeführt werden, die für meine Arbeit

    mit Experion PKS notwendig sind. Zum einen brauche ich einen Experion

    PKS Server, auf dem die Simulationen modelliert werden, zum anderen ein

    ACE (Application Control Execution), das als simulierter Controller für die

    Regelstrecken vorgesehen ist, da keine echten Controller verfügbar sind.

    Beide virtuellen Maschinen werden unter Windows 2003 Server erstellt. Auf

    den weiteren Aufbau der Entwicklungsumgebung werde ich im Kapitel 3

    (Versuchsaufbau) eingehen, welches mit Kapitel 4 den Schwerpunkt der

    Bachelorarbeit bildet. Insgesamt sollten für die Bachelorarbeit drei

    verschiedene Regelstrecken erstellt werden. Ideen dafür habe ich aus dem

    Buch „Modellbasierte prädiktive Regelung – Eine Einführung für Ingenieure“

    von R. Dittmar und B.-M. Pfeiffer entnommen. Darüber hinaus habe ich noch

    weitere Vorschläge von Herrn Wurm und Herrn Räuber erhalten. Diese

    Arbeit wird in insgesamt sechs Kapitel gegliedert:

    Kapitel 2 soll die Funktionen der beiden Regler in der Theorie näher

    erläutern.

    Kapitel 3 bezieht sich auf den Aufbau der Regelstrecken im Detail.

    Kapitel 4 soll die Ergebnisse der Prozessregelungen enthalten.

    Kapitel 5 beinhaltet das Fazit, welcher Regler effizienter arbeitet.

    Kapitel 6 soll einen Ausblick auf die Nutzung von prädiktiven

    Zustandsreglern in der Prozessindustrie geben.

    3 http://www.vmware.com/de/products/desktop_virtualization/workstation/overview.html

  • Theoretische Grundlagen 8

    2. Theoretische Grundlagen

    In diesem Kapitel werden die beiden Regler in der Theorie näher vorgestellt

    und die Unterschiede zu herkömmlichen PID-Reglern erläutert.

    2.1. Vorteile der adaptiven Zustandsregler gegenüber PID-

    Reglern

    Viele Unternehmen in der Prozessindustrie haben das Ziel, ihre

    Kapitalrendite zu erhöhen. Um dies erreichen zu können, werden

    verschiedene Strategien ausgearbeitet, so wie zum Beispiel die Optimierung

    der Produktionsanlagen. Dadurch kann die Produktionsqualität erhöht und

    Energie eingespart werden. Für die Optimierung solcher Anlagen reichen die

    weitverbreiteten PID-Regler jedoch nicht mehr, da diese viel Geduld, Zeit und

    Erfahrung benötigen. Hinzu kommt, dass PID-Regler oft nur eine akzeptable

    Regelgüte erreichen und immer wieder gewartet werden müssen, wenn sich

    die Regelstrecke ändert. Dies soll bei adaptiven Zustandsreglern entfallen,

    da diese sich automatisch parametrieren können.4 In den folgenden Kapiteln

    sollen die beiden Regler näher erläutert und vorgestellt werden.

    2.2. ADCO5

    Der ADCO ist ein prädiktiver Zustandsregler. Er verspricht folgende Vorteile

    gegenüber konventionellen PID-Reglern:

    wesentlich kürzerer Zeitaufwand bei der Inbetriebnahme und Regler-

    Parametrierung

    höhere Effizienz bei einfacheren Prozessen

    besseres Streckenverhalten mit Integral- oder Totzeitanteilen

    Optimale Regelung bei Störeinflüssen und Sollwertverfolgung

    Anpassung an veränderte Regelstrecken

    4 Vgl. Dittmar, R., Pfeiffer, B.-M.: Modellbasierte prädiktive Regelung – eine Einführung

    für Ingenieure. Oldenbourg Wissenschaftsverlag München 2004, S. 1ff. 5 Quelle: http://www.ipas-systeme.de/adaptiver-regler-adco

  • Theoretische Grundlagen 9

    2.2.1. Funktionsweise

    Der ADCO besitzt die Fähigkeit, sich an veränderte Prozesseigenschaften

    automatisch anzupassen. Bei der erstmaligen Inbetriebnahme hat er noch

    keine Kenntnisse über die Regelstrecke. Dadurch ist er erst mal nur im

    manuellen Modus verwendbar. Will man nun einen Prozess automatisch

    regeln lassen, wird beim ADCO im manuellen Modus die Adaption aktiviert

    und die Stellgröße modifiziert, um einen Prozess anzuregen.

    Abbildung 1: Blockstruktur des adaptiven Regelkreises - © ipas-systeme.de

    Anschließend entwickelt der ADCO ein parametrisches numerisches

    Prozessmodell 3. Ordnung und die Adaption kann deaktiviert werden.

    Schließlich schaltet man den ADCO in den Automatik-Modus und gibt ihm

    den gewünschten Sollwert vor. Ist man mit den Ergebnissen nicht zufrieden,

    kann man im Automatik-Modus die Adaption zur Nachbesserung des

    Regelverhaltens einschalten.

    Der ADCO besteht aus zwei Teilen:

    Prozessidentifikation (Kapitel 2.2.2)

    Regelalgorithmus (Kapitel 2.2.3)

  • Theoretische Grundlagen 10

    2.2.2. Prozessidentifikation

    Der Algorithmus zur Bestimmung des Prozessmodells basiert auf einer

    Methode, die unter der Bezeichnung DSF (Discrete Square Root Filtering)

    oder SRIF (Square Root Information Filter) bekannt ist. Dadurch wird für die

    Regelstrecke ein Modell entwickelt und die dazu gehörigen Größen

    (Stellgröße, Prozessvariable) ausgewertet. Hierfür wird lediglich nur ein

    Sprung der Stellgröße bzw. eine Prozessanregung benötigt.

    2.2.3. Regelalgorithmus

    Die Optimierung des Reglers erfolgt durch ein geschätztes und ein durch

    Überwachung validiertes Prozessmodell. Dabei werden für den Algorithmus

    verschiedene Zustände aufgezeichnet, so wie zum Beispiel Störgrößen, und

    Abweichungen der Prozessvariablen vom Sollwert. Aufgrund dieser

    Fähigkeiten ist der ADCO dem PID-Regler deutlich überlegen, da er weitaus

    mehr Informationen aufzeichnet und verarbeitet. Das Regelverhalten des

    ADCO ist nur von einem Parameter (Sensitivität) abhängig. Dieser

    Parameter kann Werte zwischen -100 und +150 annehmen. Der Wert -100

    bedeutet, dass die Regleraktivität am geringsten ist, während bei +150 die

    Regleraktivität am höchsten ist, d.h. es wird mehr Energie für den

    Stellausgang benötigt. Der Standardwert für die Sensitivität beträgt 50 und

    muss in den meisten Fällen nicht modifiziert werden. 6 Will man einen

    präzisen Algorithmus bei Regelstrecken mit Totzeit erreichen, muss die

    Totzeit sehr genau angegeben werden. Ist die Totzeit zunächst nicht

    bekannt, muss man den ADCO zuerst im manuellen Modus betreiben und

    die Zeit messen, bis eine Änderung der Prozessvariable festgestellt wird.

    Man sollte möglichst vermeiden, dass eine höhere Totzeit angegeben wird

    als sie es tatsächlich ist. Die Übergangszeit kann schätzungsweise

    angegeben werden, da diese fünffach kleiner oder größer sein kann.

    Weiterhin sei zu beachten, dass man bei integrierenden Strecken während

    der Lernphase (Adaption) einen Sprung der Stellgröße in beide Richtungen

    geben muss, also zum Beispiel +10% und -10%.

    6 Quelle: http://www.ipas-systeme.de/wp-content/uploads/2010/11/ADCO_Deutsch_7.1.pdf

  • Theoretische Grundlagen 11

    2.3. Profit Loop7

    Der Profit Loop der Firma Honeywell stellt ebenfalls einen

    prädiktiven/adaptiven Zustandsregler dar. Dieser arbeitet ähnlich wie der

    ADCO. Zur erstmaligen Inbetriebnahme ist ebenfalls eine Lernphase

    notwendig, da er sonst nicht im Automatikmodus betrieben werden kann. Im

    Unterschied zum ADCO besitzt der Profit Loop keinen internen

    Funktionsbaustein zur Adaption, sondern ein externes Tool namens „Profit

    Assistant“ (2.3.1 Profit Assistant).

    Wie beim ADCO auch, ist das Regelverhalten des Profit Loop von einem

    Parameter abhängig. Dieser Parameter wird als „Performance Ratio“ (PR)

    bezeichnet. Der Parameter kann Werte zwischen 0,1 und 10 annehmen,

    wobei der Wert 0,1 für maximale und der Wert 10 für minimale Regleraktivität

    steht.

    Der Profit Loop kann maximal ein Streckenmodell 4. Ordnung mit Totzeit

    entwickeln.

    ( )

    ( ) ( ) ( ) ( )

    Abbildung 2: Wirkung der Performance Ratio bei einer Regelstrecke 1. Ordnung mit Totzeit - © www.atp-online.de

    7 Vgl. Automatisierungstechnische Praxis atp 51(2009) H. 6, S. 22 - 25

  • Theoretische Grundlagen 12

    2.3.1. Profit Assistant

    Anders als beim ADCO beinhaltet der Profit Loop einen Assistenten, mit dem

    die Lernphase einer Regelstrecke ermöglicht wird. Mit diesem Tool kann man

    zwischen mehreren Optionen zur Erlernung der Regelstrecke wählen:

    Erstellung eines Prozessmodells durch Eingabe der Parameter aus einem

    gut eingestellten PID-Regler inklusive Totzeit (falls vorhanden)

    Erstellung eines Prozessmodells durch Auswertung von durchgeführten

    Prozessen im offenen oder geschlossenen Regelkreis

    Erstellung eines Prozessmodells durch Testen der Regelstrecke mit

    Hilfsmitteln außerhalb des Profit Assistants. Hier wird ähnlich wie beim

    ADCO die Stellgröße verändert und die Änderung der Prozessvariablen

    aufgezeichnet. Hierfür wird der Profit Loop in den manuellen Modus

    geschaltet und mit dem Attribut „Program“ ausgestattet, damit der Profit

    Assistant exklusiven Zugriff auf den Profit Loop erhält und die Stellgröße

    je nach Vorgabe modifiziert.

    Erstellung eines Prozessmodells durch direkte Eingaben der notwendigen

    Parameter.

    Ich habe die dritte Option für die Bachelorarbeit gewählt, da diese auf der

    gleichen Grundlage wie der Adaptionsmodus des ADCO basiert und auch

    nach den Erfahrungen von Prof. Dr.-Ing. Rainer Dittmar die besten

    Ergebnisse liefert. Weiterhin ist es notwendig bei integrierenden

    Regelstrecken anzugeben, dass es sich um einen geschlossenen Regelkreis

    handelt, da der Profit Assistant sonst kein gültiges Modell für die

    Regelstrecke entwickeln kann.

    Während der Lernphase gibt der Profit Assistant an, mit welcher Regelgüte

    die Strecke errechnet wurde. Diese Regelgüte erstreckt sich von Klasse 1

    (sehr gut) bis Klasse 5 (kein Modell). Es wird mindestens empfohlen,

    Strecken der Klasse 2 zu verwenden.

  • Versuchsaufbau 13

    3. Versuchsaufbau

    Wie bereits in den vorherigen Kapiteln erwähnt, sollen für diese Arbeit drei

    unterschiedliche Regelprozesse simuliert werden, um einen guten Vergleich

    der beiden Regler anstellen zu können. Wichtig für die Modellierung der

    Strecken ist der Bezug zu verfahrenstypischen Prozessen, welche ich in den

    nachfolgenden Kapiteln näher erläutern werde.

    3.1. Versuchsumgebung

    Die Regelstrecken werden mit dem Prozessleitsystem „Experion PKS“ der

    Firma Honeywell modelliert und ausgeführt. Experion PKS bietet neben einer

    Prozessüberwachung eine vollwertige Entwicklungsumgebung für

    Simulationen. Die Prozesse sollen nach folgenden Regelgüten ausgewertet

    werden:

    Verhalten der Regler während der Regelung der Prozesse

    Die benötigte Zeit während der Lernphase

    Die benötigte Zeit, um den neuen Sollwert zu erreichen

    Abbildung 3: Experion PKS Logo - © honeywell.sk

    3.1.1. Funktionsblöcke

    Für den Aufbau der Regelstrecken sind verschiedene Funktionsblöcke

    notwendig, welche ich im Folgenden näher erläutern möchte:

    Control Module (CM): Control Modules, oder einfach nur „Module“, sind

    gruppierte Datensätze, welche Daten zur Assoziation mit

    Komponentenblöcken und Beziehungen zwischen diesen Komponenten

    enthalten. Diese entsprechen den als „Funktionsplan“ bekannten

    Repräsentationen von Automatisierungsstrategien nach IEC 61512.

  • Versuchsaufbau 14

    Abbildung 4: Ansicht eines CMs im Control Builder

    Sequential Control Module (SCM): Die SCMs werden in dieser Arbeit

    dafür verwendet, um Störungen zu erzeugen oder bestimmte Werte

    einem Zwischenspeicher zu übergeben. Ein SCM ist einem

    Programmablaufplan ähnlich. Es wird ein Algorithmus programmiert, der

    eine Folge von Operationen beschreibt.

    Abbildung 5: Ansicht eines SCMs im Control Builder

  • Versuchsaufbau 15

    ADCO (ADAPCTL) und Profit Loop (PID_PL): Die beiden Regler

    werden jeweils in ein CM eingefügt.

    DEADTIME-Block: Dieser Funktionsblock bietet eine benutzerfreundliche

    konfigurierbare Parametrierung der Totzeit. Die Totzeit wird bei der

    Parametrierung in Minuten angegeben. Die grafische Darstellung des

    DEADTIME-Blocks ist wie folgt:

    Abbildung 6: DEADTIME-Block

    LEADLAG-Block: Ein LEADLAG-Block kann einen Prozess mit

    Verzögerung erster oder auch zweiter Ordnung simulieren. Für eine

    bessere Übersicht wird er nur als Verzögerung erster Ordnung

    verwendet. Die Verzögerungszeit wird in Minuten angegeben. Um

    Prozesse mit Verzögerungen höherer Ordnungen zu simulieren, kann

    man mehrere LEADLAG-Blöcke hintereinanderschalten. Die grafische

    Darstellung des LEADLAG-Blocks ist wie folgt:

    Abbildung 7: LEADLAG-Block

  • Versuchsaufbau 16

    AUXCALC-Block: Mit einem AUXCALC-Block hat man die Möglichkeit,

    eigene Algorithmen oder Programme zu entwickeln. Er wertet also

    benutzerdefinierte Ausdrücke und Bedingungen aus, um die gewünschte

    Leistung und den Status für die Regelstrategie zu berechnen. Er besitzt

    insgesamt sechs Eingänge und kann bis zu acht Ausdrücke auswerten. In

    dieser Arbeit wird er dazu verwendet, um

    o Werte aus einem Zwischenspeicher in einen Prozess zu

    übergeben.

    o einen Split-Range zu programmieren, da der ADCO aufgrund

    eines Softwarefehlers, der in der nächsten Release-Version

    behoben wird, im automatischen Modus den OP (die Stellgröße)

    nicht im negativen Bereich betreiben kann.

    Die grafische Darstellung des AUXCALC-Blocks ist wie folgt:

    Abbildung 8: AUXCALC-Block

    NUMERIC-Block: Dieser Block dient als Zwischenspeicher, der einen

    Wert von einem SCM zugewiesen bekommt und anschließend z.B. dem

    AUXCALC-Block übergeben wird. Hierbei sei zu beachten, dass der

    Initialwert Null betragen sollte, da die Standardeinstellung mit „NaN“

    (engl. „Not a Number“, dt. „keine Zahl“) definiert ist. Er wird in dieser

    Arbeit auch als Switch verwendet, um zwischen der „Kühlstrecke“ und der

    „Heizstrecke“ umzuschalten (siehe Kapitel 3.4.2 Modellierung der

    Regelstrecke). Die grafische Darstellung des NUMERIC-Blocks ist wie

    folgt:

    Abbildung 9: NUMERIC-Block

  • Versuchsaufbau 17

    3.1.2. Bedienoberfläche

    Um die Steuerung der Simulationen zu vereinfachen, wird eine

    Bedienoberfläche namens „Station“ verwendet. In der Station hat man einen

    kompletten Überblick über die aktuellen Parameterwerte, sowie über den

    Graphen, der den Kurvenverlauf aufzeichnet. Ebenso ist es möglich, die

    Parameterwerte zu verändern, wenn man die entsprechenden Zugriffsrechte

    besitzt. In den Produktionsanlagen haben die Bediener des

    Prozessleitsystems meistens ausschließlich Zugriff auf die Station, und nicht

    wie in meinem Fall, auch auf den Control Builder.

    Abbildung 10: Experion PKS Station

    Wie man in Abbildung 10 sehen kann, bietet die Experion PKS Station einen

    gesamten Überblick als Alternative zum Control Builder. Die Ansichten sind

    in mehreren Tabs unterteilt. Für meine Arbeit ist nur der Tab „Loop Tune“

    notwendig, da ich bereits im Control Builder die Parameter vorkonfiguriert

    habe. Des Weiteren ist dieser Tab in dieser Arbeit ausreichend, weil alle

    relevanten Parameter zur eventuellen Änderung in dieser Ansicht zu finden

    sind.

  • Versuchsaufbau 18

    3.2. Temperaturregelstrecke 1. Ordnung mit Totzeit

    Für die erste Regelstrecke habe ich einen einfachen Prozess gewählt. Es

    handelt sich um eine einfache Temperaturregelstrecke erster Ordnung mit

    Totzeit, die in der Prozessindustrie weit verbreitet ist.

    Dieser Prozess besitzt, wie der Name des Prozesses schon sagt, eine

    Übertragungsfunktion 1. Ordnung mit Totzeitglied8:

    ( )

    ( )

    3.2.1. Temperaturregelstrecke mit Störeinflüssen

    Um die Simulation aus Kapitel 3.2 interessanter zu gestalten, wird zusätzlich

    zur Regelstrecke eine Störung erzeugt, um festzustellen, wie die beiden

    Regler darauf reagieren werden. Hierbei handelt es sich um eine

    deterministische Störung. Es wird angenommen, dass aufgrund von

    Luftdurchzügen unterschiedliche Temperaturen in der Produktionsanlage

    herrschen, wo die Regelung stattfindet. Dafür wird der aktuelle Istwert (PV)

    deterministisch um 1%, 2% und 5% vermindert. Die Störung wird mittels

    eines SCMs simuliert und in den NUMERIC-Block übergeben. Der

    NUMERIC-Block gibt wiederum den Wert an den AUXCALC-Block weiter.

    3.2.2. Modellierung der Regelstrecke

    Für die Modellierung des Prozesses sind folgende Funktionsblöcke

    notwendig:

    Ein Control Module (CM)

    ADCO (ADAPCTL) oder Profit Loop (PID_PL)

    Ein Verzögerungsglied (LEADLAG-Block)

    Ein Totzeitglied (DEADTIME-Block)

    Ein AUXCALC-Block

    Ein NUMERIC-Block

    Ein Sequential Control Module (SCM) 8 Vgl. Dittmar, R., Pfeiffer, B.-M.: Modellbasierte prädiktive Regelung – eine Einführung

    für Ingenieure. Oldenbourg Wissenschaftsverlag München 2004, S. 74

  • Versuchsaufbau 19

    Abbildung 11: Regelstrecke 1. Ordnung mit Totzeit

    Für die Funktionsblöcke werden folgende Werte festgelegt:

    ADCO (In Abbildung 11 „PIDA“ benannt)

    Übergangszeit:

    Totzeit:

    Sensitivität:

    2 Minuten

    2 Minuten

    50

    Tabelle 1: Parametrierung des ADCO-Reglers

    Profit Loop (Anstelle des ADCO „PID_PLA“ benannt)

    Performance Ratio (PR):

    Totzeit:

    1

    2 Minuten

    Tabelle 2: Parametrierung des Profit Loops

  • Versuchsaufbau 20

    DEADTIME-Block (TOTZEIT)

    Totzeit: 2 Minuten

    LEADLAG-Block (LAG)

    Verzögerungszeit: 0,2 Minuten (12 Sekunden)

    Der NUMERIC-Block (in dem Fall „STOER“ benannt) bekommt den

    Initialwert „0“ zugewiesen, da der Regler sonst keinen gültigen Rückgabewert

    erhält aufgrund der Standardeinstellung „NaN“. Wie bereits erwähnt, dient

    der NUMERIC-Block für diesen Prozess als Schnittstelle zwischen dem SCM

    und dem AUXCALC-Block. In dem AUXCALC-Block wird folgende Formel als

    Expression definiert:

    LAG.PV + STOER.PV

    Dieser Ausdruck bedeutet, dass zum aktuellen Istwert ein prozentualer Wert

    addiert wird. Dieser prozentuale Wert wird in einem Algorithmus im SCM

    realisiert.

    Abbildung 12: Störsignal-Algorithmus im SCM

  • Versuchsaufbau 21

    In Abbildung 12 ist der Algorithmus noch einmal grafisch dargestellt. Im

    ersten „Step“ soll die aktuelle Regelgröße mit dem Wert -0,01 (dezimal für

    1%) multipliziert werden. Das Vorzeichen bewirkt die Verminderung des

    Istwertes. Dieser Wert wird anschließend dem NUMERIC-Block übergeben.

    Im weiteren Ablauf des Algorithmus (in Abbildung 12 nicht sichtbar) wird

    dasselbe für die Störanteile mit 2% und 5% ausgeführt.

    3.3. Temperaturregelung mittels zwei

    hintereinandergeschalteter Wärmetauscher

    Abbildung 13: Regelung zweier hintereinandergeschalteter Wärmetauscher - © Bernhard Wurm

    In diesem Prozess werden - wie Abbildung 13 zeigt – zwei Regler „TIC“

    hintereinandergeschaltet. Diese beiden Regler sollen ein bestimmtes

    Medium (hochreines Wasser) auf eine vorgegebene Temperatur

    herunterkühlen. Für die Kühlung in dem ersten Regelkreis steht ein

    Wärmetauscher, der mit Wasser aus einem Kühlturm gespeist wird, zur

    Verfügung. Im zweiten Regelkreis steht ein Wärmetauscher, der mit sehr

    kaltem Wasseraus einer Kälteanlage gespeist wird, zur Verfügung. Der

    zweite Regelkreis soll in der Simulation den ersten unterstützen, wenn dieser

    nicht in der Lage ist, das Medium auf die Zieltemperatur zu kühlen. Dies kann

    aufgrund von hohen, von der Jahreszeit abhängigen Außentemperaturen,

    der Fall sein. Für beide Regelkreise wird ein Prozess 1. Ordnung ohne

    Totzeit erstellt. Die beiden Regelkreise unterscheiden sich in der

    Verzögerungszeit und in der Sensitivität der Regler, da das Kühlmittel

    effizienter kühlen soll als das aus dem Kühlwasserturm. Es sei noch zu

  • Versuchsaufbau 22

    beachten, dass es sich um zwei unabhängige Regelstrecken handelt.

    Während der Simulation wird das Verhalten beider Regelkreise

    aufgezeichnet.

    Folgende Vorgaben werden gegeben:

    Auf der Einlass-Seite des ersten Regelkreises fließt das Medium mit

    einer Temperatur von 80 °C durch den Wärmetauscher.

    Der Wärmetauscher soll das Medium auf 25 °C herunterkühlen.

    Ist der Kühlwasserturm nicht in der Lage, die Zieltemperatur zu

    erreichen, wird er vom zweiten Wärmetauscher (gespeist vom

    Kälteaggregat) unterstützt.

    Der zweite Regelkreis besitzt ebenfalls den Sollwert von 25 °C.

    In dem Prozess wird eine hohe Außentemperatur simuliert. Das soll dazu

    führen, dass der erste Wärmetauscher alleine nicht die geforderte Soll-

    Temperatur erreicht.

    3.3.1. Modellierung der Regelstrecke

    Für die Modellierung des Prozesses sind folgende Funktionsblöcke

    notwendig:

    Ein Control Module (CM)

    ADCO (ADAPCTL) oder Profit Loop (PID_PL)

    Ein Verzögerungsglied (LEADLAG-Block)

    Ein AUXCALC-Block

    Ein NUMERIC-Block

    Ein Sequential Control Module (SCM)

  • Versuchsaufbau 23

    Abbildung 14: Regelkreis des ersten Wärmetauschers

    Für die Funktionsblöcke des ersten Regelkreises (Abbildung 14) werden

    folgende Werte festgelegt:

    ADCO („PIDA“ benannt)

    Übergangszeit:

    Totzeit:

    Sensitivität:

    Sollwert:

    1 Minute

    0 Minuten

    30

    25

    Tabelle 3: Parametrierung des ADCO-Reglers (1. Wärmetauscher)

    Profit Loop (Anstelle des ADCO „PID_PLA“ benannt)

    Performance Ratio (PR):

    Totzeit:

    Sollwert:

    1,6

    0 Minuten

    25

    Tabelle 4: Parametrierung des Profit Loops (1. Wärmetauscher)

    LEADLAG-Block (LAG)

    Verzögerungszeit: 0,5 Minuten (30 Sekunden)

  • Versuchsaufbau 25

    ersten Regelkreis in den NUMERIC-Block, welcher den Wert wiederum an

    den AUXCALC-Block im zweiten Regelkreis übergibt. Der AUXCALC-Block

    enthält folgenden Ausdruck:

    LAG.PV + NUMERICA.PV

    Dieser Ausdruck addiert die Regelgrößen der beiden Regelkreise zusammen

    und übergibt sie in den zweiten Regelkreis.

    3.4. Integralprozess mit unterschiedlichen Dynamiken beim

    Heizen und Kühlen

    Als dritter und letzter Versuchsprozess wird ein nicht linearer Integralprozess

    mit unterschiedlichen Ordnungen und Verzögerungszeiten beim Heizen und

    Kühlen betrachtet. In dieser Simulation wird der Heizvorgang mit einem

    Integralprozess erster Ordnung mit niedrigerer Verzögerung

    ( )

    ( )

    und der Kühlvorgang mit einem Integralprozess zweiter Ordnung mit höherer

    Verzögerung

    ( )

    ( )( )

    modelliert. Die Regelung dieser Strecke stellt eine besondere

    Herausforderung dar, da es bekannt ist, dass herkömmliche Regler

    Probleme mit solchen Prozessen haben. Dieses Problem tritt beispielsweise

    bei Reaktoren in der chemischen Industrie auf, bei denen der Reaktormantel

    zum Heizen und Kühlen verwendet wird. Zu Beginn des Prozesses muss ein

    Medium im Reaktor über den Mantel aufgeheizt werden, bis eine exotherme

    Reaktion entsteht. Danach muss das Medium über den Mantel wieder

    gekühlt werden, damit der erforderliche Temperatur-Sollwert erreicht bzw.

    gehalten werden kann. Das Problem hierbei ist, dass der Mantel und die

    Reaktorwand die Heizenergie speichern und während des Kühlvorgangs das

    Medium weiterhin geheizt wird.

  • Versuchsaufbau 26

    3.4.1. Split-Range-Regelung

    Abbildung 15: Split-Range-Funktion am Regler-Ausgang am Beispiel der

    Temperaturregelung9

    Das Besondere an dieser Simulation ist, dass das Regelverhalten vom

    Vorzeichen der Stellgröße abhängig ist. In der Simulation soll die Stellgröße

    in dem Bereich von -100% bis +100% operieren statt, wie üblich, von 0% bis

    100%. Ein negatives Vorzeichen der Stellgröße bedeutet, dass der Regler

    kühlend eingreifen soll, während bei einem positiven Vorzeichen geheizt

    werden soll. Abbildung 15 stellt dies noch einmal grafisch dar. Für diesen

    Prozess wäre der ADMR (Adaptive Controller with Multi-Range) geeigneter

    gewesen. Der ADMR ist der „große Bruder“ vom ADCO, es handelt sich um

    einen Mehrbereichs-Regler. Um aber einen fairen Vergleich zwischen dem

    ADCO und Profit Loop ziehen zu können, wurde hier der ADCO gewählt, weil

    der Profit Loop, wie der ADCO, auch nur ein Einbereichs-Regler ist.

    9 Quelle: Dittmar, R., Pfeiffer, B.-M.: Modellbasierte prädiktive Regelung – eine

    Einführung für Ingenieure. Oldenbourg Wissenschaftsverlag München 2004, S. 13

  • Versuchsaufbau 27

    3.4.2. Modellierung der Regelstrecke

    Für den Aufbau des Prozesses sind folgende Komponenten notwendig:

    Ein Control Module

    ADCO oder Profit Loop

    Drei Verzögerungsglieder

    Ein PID-Regler als integrierendes Glied

    Ein AUXCALC-Block (nur für die Regelstrecke mit dem ADCO-Regler)

    Zwei SCMs

    Ein NUMERIC-Block (als „Switch“ verknüpft mit den beiden SCMs)

    Wie bereits in der Auflistung erwähnt, erhält der Prozess, der mit dem ADCO

    geregelt werden soll, zusätzlich einen AUXCALC-Block. Er wird benutzt, weil

    der ADCO im automatischen Modus aufgrund eines Softwarefehlers die

    Stellgröße nicht im negativen Bereich (-100% bis 0%) betreiben kann.

    Deshalb wird der AUXCALC-Block verwendet, um einen Split-Range zu

    programmieren. Dies hat jedoch auch zur Folge, dass die Stellgröße in der

    Station nicht richtig angezeigt wird. Folgender Ausdruck wird in den

    AUXCALC-Block programmiert:

    (PIDA.OP / 50) * 100 – 100

    Mit dieser Formel wird der normale Stellgrößen-Bereich (0% bis +100%) auf

    den Bereich -100% bis +100% erweitert.

  • Versuchsaufbau 28

    „echter“ OP „manipulierter“ OP

    0%

    10%

    20%

    30%

    40%

    50%

    60%

    70%

    80%

    90%

    100%

    -100%

    -80%

    -60%

    -40%

    -20%

    0%

    20%

    40%

    60%

    80%

    100%

    Tabelle 7: Umrechnung der Stellgröße für den Split-Range

    Die Umrechnung der Stellgröße bewirkt jedoch auch, dass die Stellgröße in

    der Experion PKS Station bei der Aufzeichnung des Kurvenverlaufs nicht

    richtig angezeigt wird. Zur Übersicht soll

    Tabelle 7 dienen.

    Für den weiteren Aufbau des Prozesses ist ein Switch erforderlich, um

    zwischen der Heiz- und Kühlstrecke umzuschalten. Der

    Standardfunktionsblock „SWITCH“ in der Experion-Bibliothek erweist sich

    jedoch als unbrauchbar, weil der Switch nur manuell funktioniert. Um aber

    einen automatischen Switch zu erhalten, habe ich zwei SCMs programmiert.

    Die SCMs sind jeweils für den Heiz- und Kühlprozess zuständig. Es wird

    geprüft, ob die Regelgröße kleiner oder größer als der Sollwert ist. Ist die

    Regelgröße kleiner als der Sollwert, soll der Wert der Strecke erster Ordnung

    in den NUMERIC-Block übergeben werden. Das gleiche gilt für die

    Kühlstrecke, wenn die Regelgröße größer als der Sollwert ist. Dieser Wert

    fließt nun in den Eingang des PID-Reglers, der ausschließlich als

    integrierendes Glied fungieren soll. Ein Blick auf Abbildung 16 verdeutlicht

    den Ablauf des Prozesses.

  • Versuchsaufbau 29

    Abbildung 16: Regelkreis mit unterschiedlichen Dynamiken beim Heizen und Kühlen

    Für die Komponenten des Prozesses werden folgende Werte festgelegt:

    ADCO

    Übergangszeit:

    Totzeit:

    Sensitivität:

    1 Minute

    0 Minuten

    50

    Tabelle 8: Parametrierung des ADCO (3. Regelstrecke)

    Profit Loop

    Performance Ratio (PR):

    Totzeit:

    1

    0 Minuten

    Tabelle 9: Parametrierung des Profit Loops (3. Regelstrecke)

  • Versuchsaufbau 30

    PID-Block („INT“ benannt)

    Algorithmus:

    Integrationskonstante:

    I-PD

    0,5 Minuten (30 Sekunden)

    Tabelle 10: Parametrierung des integrierenden Gliedes (3. Regelstrecke)

    Bei der Heizstrecke handelt es sich um eine Übertragungsfunktion

    erster Ordnung. Die Verzögerung beträgt 0,3 Minuten (18 Sekunden).

    Die Kühlstrecke besitzt eine Übertragungsfunktion zweiter Ordnung

    mit Verzögerungen von 0,1 Minuten (6 Sekunden) und 0,4 Minuten

    (24 Sekunden), also insgesamt 30 Sekunden.

    Der NUMERIC-Block erhält wieder den Initialwert „0“.

  • Auswertung der Ergebnisse 31

    4. Auswertung der Ergebnisse

    In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der Prozesse wie folgt dargestellt:

    Verhalten während der Lernphase und die dazu benötigte Zeit

    Das Verhalten bei einer Sollwertänderung während des laufenden

    Prozesses und die benötigte Zeit

    Reaktion auf Störungen (falls vorhanden)

    Eventuelle Anpassungen der Regler

    Fazit, welcher Regler den Prozess besser geregelt hat

    Wichtig wäre noch zu erwähnen, welche Kennlinie zu welcher Größe in der

    Experion PKS Station gehört:

    Grün: Sollwert (SP, Set Point)

    Gelb: Stellgröße (OP, Operating Point)

    Blau: Regelgröße (PV, Process Variable)

    Weiß: Beim Prozessverlauf mit dem Profit Loop wird im dritten

    Prozess zusätzlich noch eine weiße Kennlinie angezeigt. Sie zeigt die

    voraussichtliche Regelgröße an.

    4.1. Temperaturregelstrecke 1. Ordnung mit Totzeit

    Dieser Prozess wird mit den Parameter-Einstellungen aus Kapitel 3.2.2

    ausgeführt.

    4.1.1. Lernphase

    Abbildung 17: Verhalten des ADCO während der Lernphase (1. Regelstrecke)

  • Auswertung der Ergebnisse 32

    Abbildung 17 zeigt den Verlauf des Prozesses während der Lernphase mit

    dem ADCO. Als erstes beginnt man damit, den Adaptionsmodus zu

    aktivieren, da der ADCO keinerlei Kenntnisse über die Regelstrecke besitzt.

    Anschließend wird ein Sprung der Stellgröße von 0% auf 10% gegeben,

    damit der Prozess angeregt wird. Der ADCO benötigt für die Lernphase eine

    Zeit von ca. 4 Minuten und 35 Sekunden.

    Abbildung 18: Lernphase des Profit Loops (1. Regelstrecke) – Ansicht im Profit Assistant

    Anders als beim ADCO übernimmt bei dem Profit Loop ein externes Tool

    namens „Profit Assistant“ die Lernphase. Es wird also als erstes der Profit

    Assistant gestartet und die Attribute verändert:

    Der Modus wird auf manuell geschaltet

    Die Zugriffsrechte werden von „Operator“ auf „Program“ geschaltet,

    damit das Tool exklusive Rechte erhält

    Der Profit Assistant benötigt für die Lernphase (Abbildung 18) einen Sprung

    der Stellgröße in zwei Richtungen, in diesem Fall von 0% auf 5% und von 5%

    auf 0%. Das Tool benötigt ca. 11 Minuten und 7 Sekunden, bis es ein Modell

    mit Rank 1 errechnet. Dieses Modell wird anschließend mit der neuen

    Konfiguration in das ACE geladen.

  • Auswertung der Ergebnisse 33

    4.1.2. Regelung auf Änderung des Sollwertes

    Abbildung 19: Verhalten des ADCO bei einer Sollwertänderung (1. Regelstrecke)

    Wie man in Abbildung 19 erkennen kann, ist der ADCO in der Lage, den

    Prozess ohne jegliches Über- oder Unterschwingen zu regeln. In diesem Fall

    wird der Sollwert von 10% auf 20% erhöht. Während der Sollwertänderung

    und der noch andauernden Totzeit wird die Stellgröße zunächst sprungartig

    erhöht, diese nimmt aber kontinuierlich wieder ab und bleibt konstant. Für

    diesen Vorgang benötigt der ADCO ca. 2 Minuten und 36 Sekunden.

    Abbildung 20: Verhalten des Profit Loops bei einer Sollwertänderung (1. Regelstrecke)

    Der Profit Loop regelt eine Sollwertänderung von 10% auf 20% auch sehr

    stabil aus, es findet ein minimales Unter- und Überschwingen statt (in der

    Grafik nicht erkennbar). Hierbei ist aber im Gegensatz zum ADCO zu

    beobachten, dass die Stellgröße nicht sprungartig erhöht wird (Abbildung

    20). Jedoch benötigt er auch hier deutlich mehr Zeit als der ADCO mit ca. 4

    Minuten.

  • Auswertung der Ergebnisse 34

    4.1.3. Reaktion auf Störungen

    Mit diesem Szenario soll getestet werden, wie die beiden Regler auf äußere

    Störeinflüsse reagieren. In Kapitel 3.2.1 wird bereits erläutert, dass eine

    deterministische Störung mittels SCM erzeugt werden soll. Dabei wird der

    aktuelle Istwert kontinuierlich um 1%, 2% und 5% vermindert.

    Abbildung 21: Reaktion des ADCO auf äußere Störeinflüsse (1. Regelstrecke)

    Abbildung 22: Vergrößerte Ansicht der Abbildung 21

    Wie man in den Abbildungen 21 und 22 sehen kann, ist der ADCO in der

    Lage, mit äußeren Störeinflüssen gut umzugehen. Die Stellgröße bleibt

    stabil. Bei größeren Störeinflüssen wird die Stellgröße möglicherweise

    aktiver. Dies wird in dieser Arbeit aber nicht getestet.

    Abbildung 23: Sollwertänderung mit Störeinflüssen beim ADCO (1. Regelstrecke)

  • Auswertung der Ergebnisse 35

    Abbildung 24: Reaktion des Profit Loops auf äußere Störeinflüsse (1. Regelstrecke)

    Abbildung 25: Vergrößerte Ansicht der Abbildung 24

    Der Profit Loop reagiert auf ungelernte äußere Störeinflüsse genauso gut wie

    der ADCO, sogar etwas besser, da im Kurvenverlauf (Abbildung 24) weniger

    Schwankungen auftreten.

    Abbildung 26: Sollwertänderung mit Störeinflüssen beim Profit Loop (1. Regelstrecke)

    Es wird ebenfalls getestet, wie die beiden Regler mit gelernten Störeinflüssen

    umgehen. Hierbei wurden keine signifikanten Unterschiede im Vergleich zu

    den Regelungen, bei denen die Störeinflüsse noch nicht bekannt waren,

    festgestellt.

  • Auswertung der Ergebnisse 36

    Es ist lediglich festzustellen, dass während der Lernphase mit Störeinflüssen

    der ADCO wieder deutlich weniger Zeit benötigt (ca. 4 Minuten und 40

    Sekunden) als der Profit Loop (ca. 10 Minuten und 38 Sekunden).

    4.1.4. Anpassung der Regler

    Eine Anpassung der Regler war für diesen Prozess nicht notwendig, da der

    Prozess auf beiden Seiten souverän ohne große Abweichungen geregelt

    werden konnte.

    4.1.5. Fazit

    Beide Regler konnten diesen Prozess sehr gut ausregeln. Der ADCO ist hier

    trotzdem im Vorteil, da er während der Lernphase und den

    Sollwertänderungen deutlich weniger Zeit benötigt als der Profit Loop. Bei

    einer Sollwertänderung des ADCO konnte man bei einer Sensitivität von 50

    feststellen, dass die Stellgröße zunächst sprungartig anstieg. Dies lässt sich

    aber mit einer Verminderung der Sensitivität vermeiden.

    4.2. Temperaturregelung mittels zwei

    hintereinandergeschalteter Wärmetauscher

    4.2.1. Lernphase

    Die beiden Wärmetauscher, die mit dem ADCO operieren, lernen zunächst

    wieder das Verhalten der Regelstrecke mittels des Adaptionsmodus. Hierbei

    haben beide Wärmetauscher keinerlei Kenntnis voneinander, weshalb das

    Verhalten während der Lernphase ungefähr demselben entspricht wie in

    Kapitel 4.1.1, allerdings ohne Totzeit. Für die beiden Wärmetauscher, die mit

    dem Profit Loop arbeiten, gilt dasselbe.

    Da die beiden Wärmetauscher sich in der Verzögerungszeit und Sensitivität

    bzw. Performance Ratio unterscheiden, benötigen beide unterschiedliche

    Zeiten für die Lernphase. Folgende Tabelle soll dies noch einmal zeigen:

  • Auswertung der Ergebnisse 37

    Regler benötigte Zeit für die Lernphase

    1. Wärmetauscher (ADCO)

    2. Wärmetauscher (ADCO)

    1. Wärmetauscher (Profit Loop)

    2. Wärmetauscher (Profit Loop)

    ca. 3 Minuten und 7 Sekunden

    ca. 2 Minuten und 43 Sekunden

    ca. 2 Minuten und 5 Sekunden

    ca. 1 Minute und 55 Sekunden

    Tabelle 11: benötigte Zeiten für die Lernphase (2. Regelstrecke)

    4.2.2. Verhalten der Regler während des Kühlvorgangs

    Wie zuvor beschrieben, fließt das Medium auf der Einlass-Seite des ersten

    Regelkreises mit einer Temperatur von 80 °C durch den Wärmetauscher.

    Beide Wärmetauscher bekommen die Vorgabe, dieses Medium auf 25 °C

    herunterzukühlen. In diesem Kapitel wird das Verhalten an beiden

    Wärmetauschern erläutert und grafisch dargestellt.

    Als erstes wird die Simulation ohne äußere Störeinflüsse ausgeführt.

    Abbildung 27: Verhalten des 1. Wärmetauschers (ADCO) ohne Störungen

    Abbildung 28: Verhalten des 2. Wärmetauschers (ADCO) ohne Störungen

  • Auswertung der Ergebnisse 38

    Wie in der Abbildung 27 und Abbildung 28 zu sehen ist, können die

    Wärmetauscher bei optimalen Bedingungen die Temperatur des Mediums

    auf die gewünschte Temperatur kühlen. Interessant ist während des

    Vorgangs, dass der 2. Wärmetauscher kaum unterstützend eingreifen muss.

    Der Istwert des ersten Regelkreises wird zum Istwert des zweiten

    Regelkreises hinzuaddiert. Die Stellgröße des zweiten Wärmetauschers wird

    sprungartig auf 0% heruntergefahren, während die Stellgröße des ersten

    Wärmetauschers den Prozess ausregelt. Für diesen Vorgang wird eine Zeit

    von ca. 3 Minuten und 30 Sekunden benötigt.

    Abbildung 29: Verhalten des 1. Wärmetauschers (Profit Loop) ohne Störungen

    Abbildung 30: Verhalten des 2. Wärmetauschers (Profit Loop) ohne Störungen

    Das Verhalten der beiden Wärmetauscher mit dem Profit Loop ist ähnlich mit

    den Wärmetauschern, die mit dem ADCO betrieben werden. Anders als beim

    ADCO wird beim Profit Loop im 1. Wärmetauscher die Stellgröße nicht zuerst

    auf 0% gefahren und dann wieder erhöht, sondern stetig gesenkt, bis der

    Sollwert erreicht wird. Die Stellgröße im zweiten Wärmetauscher wird

    ebenfalls sprungartig auf 0% gesetzt. Hierfür wird eine Zeit von ca. 4 Minuten

    und 50 Sekunden benötigt.

  • Auswertung der Ergebnisse 39

    Um den Prozess anspruchsvoller zu modellieren, wird zusätzlich zur

    Regelstrecke eine Störgröße eingefügt. Diese Störgröße erhöht den Istwert

    des ersten Regelkreises um 40%, so dass der erste Wärmetauscher nur in

    der Lage ist, das Medium von 80 °C auf 40 °C zu kühlen. Die verbleibenden

    15 °C soll der zweite Wärmetauscher ausregeln können.

    Abbildung 31: Verhalten des 1. Wärmetauschers (ADCO) mit Störungen

    Abbildung 32: Verhalten des 2. Wärmetauschers (ADCO) mit Störungen

    Wie erwartet, kann der 1. Wärmetauscher aufgrund der Störung nur eine

    Zieltemperatur von 40 °C erreichen, während der 2. Wärmetauscher die

    restlichen 15 °C ausregeln kann. Dieser Vorgang dauert mit dem ADCO ca. 5

    Minuten und 50 Sekunden.

  • Auswertung der Ergebnisse 40

    Abbildung 33: Verhalten des 1. Wärmetauschers (Profit Loop) mit Störungen

    Abbildung 34: Verhalten des 2. Wärmetauschers (Profit Loop) mit Störungen

    Der Profit Loop liefert dieselben Ergebnisse wie der ADCO, allerdings

    benötigt er etwas mehr Zeit mit insgesamt ca. 6 Minuten und 8 Sekunden. In

    diesem Fall regelt der ADCO den Prozess etwas besser als der Profit Loop,

    da beim ADCO der Istwert am 2. Wärmetauscher nicht so weit fällt und

    anschließend Sollwert und Istwert übereinander liegen, die Regelabweichung

    also nahezu 0 beträgt.

    4.2.3. Anpassung der Regler

    Auch für diesen Prozess ist eine Anpassung der Regler nicht zwingend

    notwendig. Eventuell könnte man die Aktivität beider Regler erhöhen, damit

    der Istwert nicht so weit fällt und sich dem Sollwert anpasst.

    4.2.4. Fazit

    Beide Regler können den Prozess sehr gut ausregeln. Der ADCO ist hier

    beim Zeitaufwand für die Lernphase im Nachteil, während der

    Prozessausführung aber schneller als der Profit Loop.

  • Auswertung der Ergebnisse 41

    4.3. Integralprozess mit unterschiedlichen Dynamiken beim

    Heizen und Kühlen

    Dieser Prozess stellt den komplexesten aller Regelstrecken in dieser Arbeit

    dar, da die Regler mit einem Split-Range und zwei unterschiedlichen

    Teilstrecken arbeiten müssen. Wie schon erwähnt, muss für den ADCO

    mittels AUXCALC ein Split-Range für die Stellgröße programmiert werden,

    da dieser wegen eines Software-Fehlers im Automatik-Modus nicht im

    negativen Bereich operieren kann. Dementsprechend wird die Stellgröße in

    der Station nicht korrekt dargestellt. Hierfür wurde eine Tabelle zur

    Umrechnung der Stellgröße erstellt (

    Tabelle 7). Bei dem Profit Loop gibt es bei dem Kurvenverlauf ein ähnliches

    Problem. Die Station kann das Verhalten der Stellgröße nur im Bereich von

    0% bis 100% aufzeichnen.

    4.3.1. Lernphase

    Abbildung 35: Verhalten des ADCO während der Lernphase (3. Regelstrecke)

  • Auswertung der Ergebnisse 42

    Abbildung 36: Verhalten des Profit Loops während der Lernphase (3. Regelstrecke)

    Für die Lernphase des ADCO wird die Stellgröße zunächst von 0% auf 10%

    erhöht, anschließend auf -10% reduziert und letztendlich wieder auf 0%

    gesetzt, damit der ADCO ein gültiges Modell für den Integralprozess

    berechnen kann. Abbildung 35 zeigt das Verhalten der Regelgröße. Für die

    Lernphase benötigt der ADCO ca. 4 Minuten und 45 Sekunden.

    Damit der Profit Loop das Verhalten des Prozesses erlernen kann, wird auch

    hier wieder der Profit Assistant gestartet. Bei diesem Prozess ist unbedingt

    zu beachten, dass man im Tab „Loop Type“ angibt, dass es sich um einen

    geschlossenen Regelkreis handelt, da sonst kein gültiges Modell errechnet

    werden kann. Anders als bei den anderen Prozessen, wird während der

    Lernphase nicht explizit die Stellgröße verändert, sondern der Sollwert. Der

    Sollwert wird in diesem Fall auf 5% erhöht und anschließend wieder auf 0%

    gesetzt. Für den Lernvorgang benötigt der Profit Loop ca. 31 Minuten und 30

    Sekunden, bis ein Modell der Klasse 1 erreicht werden kann (Abbildung 36).

    Hierbei gibt es aber sehr große Abweichungen, da zuvor andere Zeiten als

    35 Minuten erreicht wurden und der Profit Assistant anschließend mit einem

    Softwarefehler unvorhersehbar endete.

  • Auswertung der Ergebnisse 43

    4.3.2. Regelung auf Änderung des Sollwertes

    Abbildung 37: Verhalten des ADCO bei einer Sollwertänderung mit SENS 50 (3. Regelstrecke)

    Abbildung 38: Verhalten des Profit Loops bei einer Sollwertänderung (3. Regelstrecke)

    Eine Änderung des Sollwertes von 10% auf 20%, bei einer Sensitivität von

    50, führt dazu, dass sich die Stellgröße im Bereich von -100% und +100%

    ändert. Nach ca. 8 Minuten und 4 Sekunden kann er die Sollwertänderung

    bewältigen (Abbildung 37).

    Der Profit Loop hingegen hat bei einer Performance Ratio von 1 keine

    Probleme, die Sollwertänderung auszuregeln. Er benötigt aber etwas mehr

    Zeit mit ca. 8 Minuten und 15 Sekunden (Abbildung 38).

  • Auswertung der Ergebnisse 44

    Abbildung 39: Verhalten des ADCO bei einer Sollwertänderung mit SENS 50 (3. Regelstrecke)(2)

    Bei einer Sollwertänderung von 20% auf 10% braucht der ADCO ca. 3

    Minuten und 40 Sekunden (Abbildung 39), der Profit Loop ca. 9 Minuten und

    30 Sekunden. Auffällig ist hier, dass der ADCO für den Kühlvorgang bei

    gleichbleibender Sensitivität relativ ruhig regelt, während der Heizvorgang

    (Abbildung 37) sehr unruhig verläuft. Auch benötigt der ADCO beim

    Kühlvorgang deutlich weniger Zeit als beim Heizvorgang, obwohl der

    Heizvorgang eigentlich schneller verlaufen müsste aufgrund der niedrigeren

    Ordnung und niedrigeren Verzögerung. Der Profit Loop bleibt auch während

    des Kühlvorgangs sehr ruhig und regelt den Prozess aus (Abbildung 40).

    Abbildung 40: Verhalten des Profit Loop bei einer Sollwertänderung (3. Regelstrecke)(2)

  • Auswertung der Ergebnisse 45

    4.3.3. Anpassung der Regler

    Da der ADCO bei einem Wert der Sensitivität = 50 nicht optimal regelt, wird

    diesbezüglich eine Anpassung vorgenommen. Hierbei wird die Sensitivität

    auf 25 reduziert.

    Abbildung 41: Verhalten des ADCO bei einer Sollwertänderung mit SENS 25 (3. Regelstrecke)

    Abbildung 42: Verhalten des ADCO bei einer Sollwertänderung mit SENS 25 (3. Regelstrecke)(2)

    Wie Abbildung 41 zeigt, ist der ADCO mit einer Sensitivität von 25 nun in der

    Lage, den Prozess ohne große Stellgrößenveränderungen auszuregeln. Für

    eine Sollwertänderung von 10% auf 20% benötigt er jetzt ca. 6 Minuten und

    für den Übergang von 20% auf 10% ca. 7 Minuten.

  • Auswertung der Ergebnisse 46

    4.3.4. Fazit

    Beide Regler sind in der Lage, diesen komplizierten Prozess auszuregeln.

    Allerdings würde ich hier den ADCO bevorzugen, da die Lernphase deutlich

    kürzer ist als beim Profit Loop. Hier gibt es eine Differenz von ca. 27 Minuten.

    Des Weiteren zeigt der Profit Assistant einige Schwächen, die durch

    eventuelle Updates behoben werden müssten. Es hat einige Zeit gekostet,

    bis der Profit Assistant ein gültiges Modell erstellt hatte. Vor dem Versuch in

    dieser Arbeit endete der Profit Assistant mehrfach durch einen

    Softwarefehler oder hatte bei einem errechneten Modell einen sogenannten

    „C++ Runtime Error“, weshalb ich nicht in der Lage war, das Modell in das

    ACE zu laden. Auch gab es unterschiedliche Zeitspannen mit dem Profit

    Assistant, bis ein Modell errechnet wurde. Während der Heiz- und

    Kühlvorgänge ist der Profit Loop relativ ruhig gewesen, jedoch war er

    trotzdem langsamer bei den Übergängen als der ADCO. Dass der ADCO

    zunächst unruhig wurde bei einer Sollwertänderung, ist dem noch nicht

    optimal eingestellten Wert der Sensitivität geschuldet.

  • Allgemeines Fazit 47

    5. Allgemeines Fazit

    Das Ziel dieser Arbeit war es, einige verfahrenstypische Prozesse in einer

    Simulation abzubilden und anschließend mit zwei prädiktiven / adaptiven

    Zustandsreglern zu testen. Bei der Entwicklung der Simulationen wurde ich

    vor mehrere Herausforderungen gestellt, da einige Software-Fehler auftraten

    oder manche Komponentenblöcke nicht so funktioniert haben wie

    gewünscht. Aufgrund dessen musste ich Alternativen entwickeln, um an mein

    Ziel zu kommen. Das erste Problem trat bei der Entwicklung des zweiten

    Versuchsprozesses auf, in dem zwei Regler hintereinandergeschaltet

    werden. Hier bestand die Herausforderung darin, den Istwert aus dem ersten

    Regelkreis in den zweiten Regelkreis zu übergeben. In der praktischen bzw.

    realen Anwendung wäre dieses Problem recht einfach gewesen. Weiterhin

    mussten kleinere Fehler, wie der nicht funktionierende Split-Range des

    ADCO oder der Switch, mittels Logik selbst programmiert werden. Insgesamt

    ist festzuhalten, dass Simulationen gar nicht so einfach zu realisieren sind.

    Dennoch haben Simulationen einen großen Vorteil, da man dadurch

    notwendige Informationen und Erkenntnisse zum Verhalten der Regler

    erhalten kann, ohne einen laufenden Produktionsprozess im speziellen Fall

    zu finden bzw. zu stören. Für die Vermarktung solcher Regler können

    anhand der Simulationen die Ergebnisse vor Ort beim Kunden präsentiert

    werden, um diesen vom Produkt zu überzeugen. Die Versuchsprozesse

    lassen sich auch so anpassen, dass der Kunde seine eigenen Prozesse

    „wiedererkennt“. Beide Regler haben gezeigt, dass sie in der Lage sind, die

    entwickelten Prozesse auszuregeln. Dennoch bestehen einige Unterschiede

    im Bereich der Performance und Benutzerfreundlichkeit. Der ADCO war bei

    fast jedem Prozess schneller in der Erlernung der Regelstrecke und

    Ausregelung von Sollwertänderungen. Auch ist er in puncto

    Benutzerfreundlichkeit überlegen. Für die Erlernung einer Regelstrecke muss

    beim ADCO lediglich ein Häkchen gesetzt und ein Sprung der Stellgröße

    gegeben werden, während beim Profit Loop ein externes Tool gestartet

    werden muss, in dem noch einige Einstellungen vorgenommen werden

    müssen. Der Profit Assistant scheint dabei nicht ganz fehlerfrei zu

    funktionieren, da er während der Lernphasen des Öfteren durch einen

  • Ausblick 48

    Softwarefehler unvorhersehbar endete und auch unterschiedliche

    Zeitspannen festgestellt wurden, bis ein Prozess erlernt wurde.

    6. Ausblick

    Die Ergebnisse der Simulationen sollen die Vermarktung der prädiktiven /

    adaptiven Zustandsregler, speziell den ADCO, unterstützen, da diese in der

    Prozessindustrie noch nicht so weit verbreitet sind. Mit ihnen können

    Produktionsanlagen effizienter betrieben werden, um die Produktionsqualität

    zu erhöhen und Energie zu sparen. Die Ergebnisse der Simulationen zeigen,

    dass dies durchaus möglich ist.

    Diese Arbeit soll dazu dienen, um Kunden von diesen Produkten überzeugen

    zu können. Des Weiteren soll sie dazu geeignet sein, die hier durchgeführten

    Versuchsprozesse weiterentwickeln zu können, indem andere Szenarien

    getestet werden.

    Die Simulationen wurden, wie beschrieben, mit dem Prozessleitsystem

    Experion PKS entwickelt. Durch die detaillierte Beschreibung des Aufbaus

    der einzelnen Prozesse können diese auch unter anderen Systemen wie

    „Siemens PCS 7“ oder „Proficy iFix“ nachgebaut werden, um die Ergebnisse

    auf anderen Systemen zu vergleichen.

    Insgesamt betrachtet, bin ich mit der Entwicklung und den Ergebnissen der

    Simulationen sehr zufrieden, und hoffe, dass diese Arbeit im weiteren Verlauf

    zum Verständnis und zur Vermarktung der Regler beitragen kann.

  • Glossar 49

    7. Glossar

    Adaption

    Adaptiver / prädiktiver

    Zustandsregler

    Algorithmus

    Deterministische Störung

    (Experion PKS) ACE

    (Experion PKS) Controller

    Beschreibt eine selbsttätig

    rückkoppelnde Steuerung in der

    Regelungstechnik.

    Bezeichnung für Regler, die ihre

    Parameter an einen Prozess

    anpassen können.

    Ein Algorithmus ist eine eindeutige

    Anleitung / Handlungsvorschrift zur

    Lösung eines Problems oder zum

    Ablauf eines Programms.

    Beschreibt nichtperiodische

    Testsignale, mit deren Hilfe

    Prozesse auf Stabilität geprüft

    werden können.

    Abkürzung für Application Control

    Execution. ACE ist ein Programm zur

    Zugriffskontrolle für Anwendungen.

    In dieser Arbeit stellt es einen

    simulierten Controller dar.

    Ein Controller dient zur

    Überwachung von Prozessen in

    Produktionsanlagen.

  • Glossar 50

    (Experion PKS) Server

    Experion PKS

    Offener / geschlossener

    Regelkreis

    Parameter

    Regelgröße

    Regelgüte

    Der Server beinhaltet alle

    notwendigen Informationen über die

    Prozesse, die beispielsweise in

    einen Controller oder ACE geladen

    werden.

    Experion PKS ist ein

    Prozessleitsystem der Honeywell

    International Inc., das in der

    Prozessindustrie zur Überwachung

    von Prozessen verwendet wird.

    Ein offener Regelkreis bezeichnet

    einen Prozess, der manuell geregelt

    werden muss. Ein geschlossener

    Regelkreis regelt einen Prozess

    automatisch aus, indem der Istwert

    mit dem Sollwert verglichen wird.

    Ein Parameter bezeichnet in der

    Regelungstechnik eine bestimmte

    Eigenschaft von Komponenten.

    Die Regelgröße bezeichnet den

    Istwert, der an den Sollwert

    angepasst werden soll. Bei einer

    Temperaturregelung stellt die

    Regelgröße die Temperatur dar.

    Die Regelgüte ist das Maß für das

    Regelverhalten des Prozesses. Mit

    ihr kann eine Aussage zur Qualität

    des Prozesses getroffen werden.

  • Glossar 51

    Regelstrecke

    Regelverhalten

    Sensitivität / Performance Ratio

    Simulation

    Sollwert

    Split-Range

    Stellgröße

    Als Regelstrecke bezeichnet man

    einen Teil eines Prozesses, der die

    Regelgröße enthält, auf die ein

    Regler über die Stellgröße wirken

    soll.

    Siehe Regelgüte.

    Dieser Parameter bestimmt den

    Grad der Aktivität des ADCO / Profit

    Loops.

    Eine Simulation ist eine Methode zur

    Analyse von Systemen. Dabei

    werden Experimente durchgeführt,

    um herauszufinden, wie sich

    beispielsweise ein Prozess unter

    realen Bedingungen verhält.

    Der Sollwert bezeichnet in der

    Regelungstechnik einen Wert, der in

    einem Prozess erreicht werden soll.

    Ein Split-Range bewirkt, dass die

    Stellgröße sowohl im positiven, als

    auch im negativen Bereich arbeitet.

    Mit Hilfe der Stellgröße wird ein

    gezielter Eingriff in die Regelstrecke

    bewirkt, um eine

    Verhaltensänderung zu erreichen.

  • Glossar 52

    Switch

    Totzeit

    Übergangszeit

    Übertragungsfunktion

    Ein Switch dient zur Ansteuerung

    von mehreren Regelstrecken, die als

    Rückgabewert in den Eingang eines

    Reglers zurückgeführt werden.

    Die Totzeit bezeichnet eine

    Zeitspanne, die zwischen einer

    Änderung an einem Systemeingang

    und der Antwort am Systemausgang

    liegt.

    Die Übergangszeit beschreibt die

    Zeit, die bei einer Sollwertänderung

    des Prozesses benötigt wird.

    Eine Übertragungsfunktion

    beschreibt die Abhängigkeit des

    Eingangssignals eines Systems vom

    Ausgangssignal.

  • Verzeichnisse 53

    8. Verzeichnisse

    8.1. Literaturverzeichnis

    Dittmar, R. 2009. Prädiktivregler Profit Loop als Ergänzung zu PID. atp

    edition - Automatisierungstechnische Praxis. Juni 2009, S. 22-25.

    Dittmar, R. und Pfeiffer, B.-M. 2004. Modellbasierte Prädiktive Regelung -

    Eine Einführung für Ingenieure. s.l. : Oldenbourg Wissenschaftsverlag

    München, 2004.

    Honeywell International Inc. 2011. Experion PKS. [Online] 23. November

    2011. http://hpsweb.honeywell.com/Cultures/en-

    US/Products/Systems/ExperionPKS/default.htm.

    i.p.a.s-systeme. 2011. [Online] 2011. http://www.ipas-systeme.de.

    —. 2011. Adaptiver Regler ADCO. [Online] 2011. http://www.ipas-

    systeme.de/adaptiver-regler-adco.

    —. 2011. Adaptiver Regler ADCO. [Online] 2011. http://www.ipas-

    systeme.de/wp-content/uploads/2010/11/ADCO_Deutsch_7.1.pdf.

    Kovac, Stipo. 2011. Dokumentation der Praxisphase. Frankfurt am Main :

    s.n., 2011.

    Richalet, Jacques und O'Donovan, Donal. 2009. Predictive Functional

    Control - Principles and Industrial Applications. s.l. : Springer Verlag, 2009.

    VMWare. 2011. VMWare Workstation. [Online] 2011.

    http://www.vmware.com/de/products/desktop_virtualization/workstation/overv

    iew.html.

    8.2. Abbildungsverzeichnis

    Abbildung 1: Blockstruktur des adaptiven Regelkreises - © ipas-systeme.de 9

    Abbildung 2: Wirkung der Performance Ratio bei einer Regelstrecke 1.

    Ordnung mit Totzeit - © www.atp-online.de ................................................. 11

    Abbildung 3: Experion PKS Logo - © honeywell.sk...................................... 13

    Abbildung 4: Ansicht eines CMs im Control Builder ..................................... 14

    Abbildung 5: Ansicht eines SCMs im Control Builder ................................... 14

    Abbildung 6: DEADTIME-Block.................................................................... 15

    Abbildung 7: LEADLAG-Block...................................................................... 15

  • Verzeichnisse 54

    Abbildung 8: AUXCALC-Block ..................................................................... 16

    Abbildung 9: NUMERIC-Block ..................................................................... 16

    Abbildung 10: Experion PKS Station ............................................................ 17

    Abbildung 11: Regelstrecke 1. Ordnung mit Totzeit ..................................... 19

    Abbildung 12: Störsignal-Algorithmus im SCM ............................................ 20

    Abbildung 13: Regelung zweier hintereinandergeschalteter Wärmetauscher -

    © Bernhard Wurm ........................................................................................ 21

    Abbildung 14: Regelkreis des ersten Wärmetauschers ............................... 23

    Abbildung 15: Split-Range-Funktion am Regler-Ausgang am Beispiel der

    Temperaturregelung .................................................................................... 26

    Abbildung 16: Regelkreis mit unterschiedlichen Dynamiken beim Heizen und

    Kühlen .......................................................................................................... 29

    Abbildung 17: Verhalten des ADCO während der Lernphase (1.

    Regelstrecke) ............................................................................................... 31

    Abbildung 18: Lernphase des Profit Loops (1. Regelstrecke) – Ansicht im

    Profit Assistant ............................................................................................. 32

    Abbildung 19: Verhalten des ADCO bei einer Sollwertänderung (1.

    Regelstrecke) ............................................................................................... 33

    Abbildung 20: Verhalten des Profit Loops bei einer Sollwertänderung (1.

    Regelstrecke) ............................................................................................... 33

    Abbildung 21: Reaktion des ADCO auf äußere Störeinflüsse (1.

    Regelstrecke) ............................................................................................... 34

    Abbildung 22: Vergrößerte Ansicht der Abbildung 21 .................................. 34

    Abbildung 23: Sollwertänderung mit Störeinflüssen beim ADCO (1.

    Regelstrecke) ............................................................................................... 34

    Abbildung 24: Reaktion des Profit Loops auf äußere Störeinflüsse (1.

    Regelstrecke) ............................................................................................... 35

    Abbildung 25: Vergrößerte Ansicht der Abbildung 24 .................................. 35

    Abbildung 26: Sollwertänderung mit Störeinflüssen beim Profit Loop (1.

    Regelstrecke) ............................................................................................... 35

    Abbildung 27: Verhalten des 1. Wärmetauschers (ADCO) ohne Störungen 37

    Abbildung 28: Verhalten des 2. Wärmetauschers (ADCO) ohne Störungen 37

    Abbildung 29: Verhalten des 1. Wärmetauschers (Profit Loop) ohne

    Störungen .................................................................................................... 38

    Abbildung 30: Verhalten des 2. Wärmetauschers (Profit Loop) ohne

    Störungen .................................................................................................... 38

    Abbildung 31: Verhalten des 1. Wärmetauschers (ADCO) mit Störungen ... 39

    Abbildung 32: Verhalten des 2. Wärmetauschers (ADCO) mit Störungen ... 39

    Abbildung 33: Verhalten des 1. Wärmetauschers (Profit Loop) mit Störungen

    ..................................................................................................................... 40

    Abbildung 34: Verhalten des 2. Wärmetauschers (Profit Loop) mit Störungen

    ..................................................................................................................... 40

    Abbildung 35: Verhalten des ADCO während der Lernphase (3.

    Regelstrecke) ............................................................................................... 41

  • Verzeichnisse 55

    Abbildung 36: Verhalten des Profit Loops während der Lernphase (3.

    Regelstrecke) ............................................................................................... 41

    Abbildung 37: Verhalten des ADCO bei einer Sollwertänderung mit SENS 50

    (3. Regelstrecke) .......................................................................................... 43

    Abbildung 38: Verhalten des Profit Loops bei einer Sollwertänderung (3.

    Regelstrecke) ............................................................................................... 43

    Abbildung 39: Verhalten des ADCO bei einer Sollwertänderung mit SENS 50

    (3. Regelstrecke)(2) ..................................................................................... 44

    Abbildung 40: Verhalten des Profit Loop bei einer Sollwertänderung (3.

    Regelstrecke)(2) .......................................................................................... 44

    Abbildung 41: Verhalten des ADCO bei einer Sollwertänderung mit SENS 25

    (3. Regelstrecke) .......................................................................................... 45

    Abbildung 42: Verhalten des ADCO bei einer Sollwertänderung mit SENS 25

    (3. Regelstrecke)(2) ..................................................................................... 45

    8.3. Tabellenverzeichnis

    Tabelle 1: Parametrierung des ADCO-Reglers ............................................ 19

    Tabelle 2: Parametrierung des Profit Loops ................................................. 19

    Tabelle 3: Parametrierung des ADCO-Reglers (1. Wärmetauscher) ........... 23

    Tabelle 4: Parametrierung des Profit Loops (1. Wärmetauscher) ................ 23

    Tabelle 5: Parametrierung des ADCO-Reglers (2. Wärmetauscher) ........... 24

    Tabelle 6: Parametrierung des Profit Loops (2. Wärmetauscher) ................ 24

    Tabelle 7: Umrechnung der Stellgröße für den Split-Range ........................ 28

    Tabelle 8: Parametrierung des ADCO (3. Regelstrecke) ............................. 29

    Tabelle 9: Parametrierung des Profit Loops (3. Regelstrecke)..................... 29

    Tabelle 10: Parametrierung des integrierenden Gliedes (3. Regelstrecke) .. 30

    Tabelle 11: benötigte Zeiten für die Lernphase (2. Regelstrecke)................ 37