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Ausgabe 4 | April 2020 | B7011 | 119. Jahrgang
4 | 2
020
Reinigung – Wäscherei – Textilleasing
www.rw-textilservice.deTextilreinigung Kommt Kleidung nicht
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Ausgabe 4 | April 2018 | B7011 | 117. Jahrgang
4 | 2
018
Reinigung – Wäscherei – Textilleasing
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4 | 2020 R+W Textilservice
3Editorial
Systemrelevant
Die Corona-Krise füllt einen alten Begriff mit neuem Leben: „Systemrelevant“
sind auf einmal nicht mehr Banken, sondern Berufe. Menschen, die Lebens-
mittelregale in den Läden auffüllen. Pfleger und Pflegerinnen in den Kran-
kenhäusern und Altenheimen. Reinigungskräfte in den Büros und anderen Orten.
Und – selbstverständlich – die Textilpflege. Oder nicht?
Die rasante Ausbreitung des Coronavirus bedeutet für die Textilpflegebranche in der DACH-Region einen Paukenschlag. Nach vielen erfolgreichen Jahren brechen
die Umsätze weg. Auf einmal müssen sich kleine Textilreinigungen Existenzängs-
ten stellen. Industrielle Wäschereien, die von Gastronomie und Hotellerie leben,
sind vielerorts gezwungen, vorübergehend die Schotten dicht zu machen. Der Staat
muss helfen: Finanzspritzen, Steuerstundungen und Kurzarbeitergeld – natürlich
nur in Verbindung mit überbordender Bürokratie – sollen einen Supergau verhin-
dern. Fast scheint es, als wäre Olaf Scholz erleichtert, sein Geld endlich einsetzen zu
können – wurde die schwarze Null doch oft genug kritisiert. Was die Maßnahmen tatsächlich bewirken, wie viel im Mittelstand ankommt und wie lange gerade kleine
Betriebe durchhalten, hängt nun vor allem von der Dauer der Ausgangssperren und
Kontaktverbote ab.
Was jetzt wichtig ist, um das System am Laufen zu halten, ist die Anerkennung
der Systemrelevanz vieler Textilpflegebetriebe. Denn was ist mit den Wäschereien,
die für das Gesundheitswesen arbeiten? Die für Hygiene sorgen und ohne die wohl jedes Krankenhaus schließen könnte? Die versinken geradezu in Arbeit. Dabei man-
gelt es wie üblich an Personal. Trotzdem zeigt die Krise, dass die Leistung dieser
Betriebe für den Staat nicht ohne Frage „systemrelevant“ ist. Ganz im Gegenteil: Der
Deutsche Textilreinigungs-Verband muss aktuell aktiv für Anerkennung kämpfen
und appelliert öffentlich an Jens Spahn und den Krisenstab der Bundesregierung: „Wäsche ist jetzt nicht wichtig, hören wir von Gesundheitsämtern, der Transport von
Wäsche wird verboten. Unsere Betriebe kämpfen für die Versorgung aller, aber ihr
haltet saubere Wäsche für nicht systemrelevant? Wir sind fassungslos und sauer.“
Bleibt zu hoffen, dass der Appell gehört wird.
Ihre
Tanja Bürgle | Chefredakteurin
Foto
: Roh
de
1 26.03.2020 08:49:17
R+W Textilservice 4 | 2020
36
Inhalt April 2020
Mehrweghüllen statt FolieFolie war in der Textilpflegebranche lange Zeit alternativlos. Im
Zuge der Klimadebatte hat sich das verändert. Inzwischen
verwenden viele Betriebe mehrfach verwendbare Kleiderschutz-
hüllen. Warum das auch auf Kritik stößt, lesen Sie ab Seite 36.
Branche
7 Nachrichten
14 VDMA TFL Hohe Erwartungen an „Texcare International 2020”
15 CINET Coronavirus: Das rät der Dachverband
16 PSA-Fachgespräch des DTV Gesetz vs. Freiwilligkeit
18 Stahl Wäschereimaschinen 111 Jahre Technik
20 Brandschutz in Wäschereien „Die Mitarbeiter hatten Tränen in den Augen”
Wäscherei
24 Vor Ort in der Wäscherei der Allgäuer Werkstätten, Sonthofen Textilpflege mit sozialem Auftrag
Textilreinigung
27 Textilpflegesoftware Erste Hilfe in der Corona-Krise
Schwerpunkte
Maschinentechnik
28 Im Gespräch mit Dirk Freitag, Geschäftsführer von Multimatic Reinigen statt Waschen: eine Trendwende?
30 Produktinformationen Milnor, Elektrolux Professional, Jensen, EazyClean, Multimatic, Schneidereit Professional, Schulthess Maschinen, Böwe Textile Cleaning
Textilleasing Berufsbekleidung und PSA, Textilveredlung
42 Vor Ort in der Wäscherei der Justizvollzugsanstalt, Aichach Waschen hinter Gittern
46 Milliken Feuerfest vs. Flammhemmend
47 Produktinformation Kübler
48 BP - Bierbaum Proenen Eine Frage der Individualität
49 Produktinformation HRM Textil
42
IN hOuSEWäSCHEREI
BILDSeite 36
IN hOuSEWäSCHEREI
2 26.03.2020 11:32:28
4 | 2020 R+W Textilservice
Hinter schwedischen GardinenVor anderthalb Jahren zog die Wäscherei der Justizvollzugsan-
stalt Aichach in einen Neubau. Drei Wärter wachen über 18
Mitarbeiter. Mit welchen Problemen die Textilpfleger hinter den
schwedischen Gardinen kämpfen, erfahren Sie ab Seite 42.
Transport-, Sortier-, Ausgabe- und Verpa ckungssysteme, Wäschecontainer
36 Alternative Verpackungssysteme Kommen Kleider nicht mehr in die Tüte?
39 Produktinformationen Engel Gematex, LST Automation, Deister
Electronic, Polytex Technologies, Ratioplan
Betriebspraxis
58 Negativzinsen Die Schlinge zieht sich zu
Service
6 RWT digital
26 Mittendrin
59 Produktinformationen
61 Anzeigenmarkt
62 Bezugsquellen
64 Produktinformationen
65 Vorschau und Impressum
66 Cartoon
Österreich50 Finanzhilfe für KMu Unbürokratisch, schnell und punktgenau
52 Info-Service eingerichtet Coronavirus: Tipps für Arbeitgeber
55 Corona-Krise Regierung bringt Hilfsfonds auf den Weg
56 KMu Digital 2.0 Förderprogramm verlängert
56 Lehrlinge anmelden Mit nur einem Klick
57 Statistik I + II
50
42
3 26.03.2020 11:32:29
R+W Textilservice 4 | 2020
6
Unsere Facebook-Fangemeinde
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2 26.03.2020 08:51:35
4 | 2020 R+W Textilservice
7Nachrichten
DTV
Starke Umsatzeinbußen durch Corona-Krise Die Corona-Krise trifft die deutsche Wirt-
schaft hart und auch die Textilpflege-
branche bleibt nicht verschont. V.a. die
Beschlüsse der Bundesregierung zum
Verbot touristischer Hotelübernachtun-
gen und größerer Versammlungen ha-
ben dramatische Auswirkungen auf die
kleinen und mittleren Wäschereien und
textilen Dienstleister.
In einer Blitzumfrage des Deutschen Textilreinigungs-Verbands (DTV) unter
Mitgliedern, die ihre Umsätze vorwie-
gend durch das Hotellerie- und Gastro-
nomiegeschäft erzielen, ergab sich ein
durchschnittlicher Umsatzrückgang von
mehr als 60 Prozent. Zugleich gingen die
Arbeitsstunden um circa 45 Prozent zu-
rück – Tendenz steigend. Einige Betriebe
haben laut DTV bereits einen Totalaus-
fall zu verzeichnen. Hinzu kommt, dass
Kunden zunehmend Zahlungen später
leisten wollen. Viele Betriebe befürchten,
dass es zu Ausfällen kommen wird, weil
Kunden aus der Hotellerie und Gastrono-
mie zahlungsunfähig werden könnten.
Erste Wäschereien haben bereits Li-
quiditätsprobleme und werden kurzfris-
tig und schnell Unterstützung benötigen,
um überleben zu können, so der Verband.
Hotels, Caterer, Restaurants und Gastro-
nomiebetriebe generieren bereits jetzt
(Stand: 20. März 2020) weit weniger Um-
satz und können ihre Dienstleister teils
nur verzögert bezahlen. Da laut einer
Angabe des DEHOGA-Verbands der Um-
satzrückgang dort schon vor dem Verbot
der touristischen Übernachtungen und
den Versammlungsverboten bei bis zu 80
Prozent lag, wird sich die Situation auch
für die Wäschereien, die diese Betriebe
mit sauberer Wäsche versorgen, deutlich
verschärfen. Die Kosten der Wäschereien
Die Textilpflegebranche bekommt die Auswirkungen des Coronavirus von Beginn an deutlich zu spüren. Das zeigt eine Blitzumfrage des DTV, die der Verband Mitte März führte. Grafik: DTV
– die Personalkosten von Hotelwäsche-
reien betragen etwa 50 Prozent – sowie
Darlehen für Textilien und Maschinenin-
vestitionen, treiben die Unternehmen bei
gleichzeitig wegbrechendem Umsatz in
große Liquiditätsprobleme.
Zuschüsse bis 15.000 Euro
Das Bundeswirtschaftsministerium und
das Bundesfinanzministerium haben ein
„Maßnahmenpaket zur Abfederung der
Auswirkungen des Coronavirus“ vor-
gestellt. Laut dem Bundesminister für
Wirtschaft und Energie Peter Altmaier
lasse die Regierung niemanden allein.
Der Schutzschild für Beschäftigte und
Unternehmen umfasst u.a. folgende
Maßnahmen:
y Flexibles Kurzarbeitergeld und
Arbeitszeitenregelung.
y Liquiditätshilfen durch Stundung von
Steuerzahlungen.
y Bestehende Programme für Liquidi-
tätshilfen werden ausgeweitet und
für mehr Unternehmen verfügbar
gemacht, etwa KfW-Kredite.
Der DTV forderte von der Politik insbe-
sondere schnelles Handeln, auch für die
kleineren und mittelständischen Unter-
nehmen. Die Forderungen im Detail:
y Die Kreditvergabe über Bürgschafts-
banken ist kompliziert und langwie-
rig und hilft in der aktuellen Situa-
tion nicht. Hier bedarf es schneller
Soforthilfen in Form von Finanzsprit-
zen und Zuschüssen. Mittlerweile
wurden Zuschüsse für Solo-Selbstän-
dige und Kleinunternehmen auf den
Weg gebracht: So sollen Solo-Selb-
ständige und Kleinstunternehmen
mit bis zu fünf Beschäftigten für drei
Monate einen einmaligen Betrag von
9.000 Euro erhalten. Für Unterneh-
men mit bis zu zehn Beschäftigten
sollen es 15.000 Euro sein.
y Die Beantragung von Kurzarbeiter-
geld ist für viele kleinere Betriebe
neu und zu kompliziert.
y Gleiches gilt bei der Stundung von
Steuerzahlungen. Auch hier ist eine
schnelle und unbürokratische Hilfe
durch die Finanzämter notwendig.
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1 26.03.2020 08:51:07
R+W Textilservice 4 | 2020
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In eigener Sache
Bewerbungsschluss für „RWin“ verlängertToll gemacht! Zwei Worte der Anerken-
nung, die Textilpflegebetriebe viel zu sel-
ten zu hören bekommen. Die Redaktion
von R+WTextilservice weiß aber, dass es in
der Branche viele Betriebe gibt, die genau
diese Anerkennung verdient haben. Mit
dem Branchenaward „RWin“ wollen wir
besondere Leistungen von Textilpflege-
betrieben honorieren. Denn es gibt vie-
le, die mit Leidenschaft dabei sind und Außergewöhnliches bewirken. Gerade in
Zeiten von Coronavirus, Kurzarbeit und
existenziellen Nöten zeigen die Betriebe
einmal mehr, was in ihnen steckt. Am
1. April 2020 wäre der Bewerbungsschluss
für den diesjährigen Branchenoscar ge-
wesen. Aufgrund aktueller Entwicklun-
gen haben wir uns jedoch entschlossen,
die Deadline für Bewerbungen auf den
1. September 2020 zu verschieben. Denn
alles hat seine Zeit, auch Preisverleihun-
gen. Gefeiert wird, wenn die Textilpflege-
branche nicht mehr auf dem Kopf steht.
www.rw-textilservice.de/rwin2020
Aufgrund aktueller Geschehnisse wird der Bewerbungsschluss für den „RWin“ verlängert. Logo: R+WTextilservice
Elis
Kurzarbeit und gestrichene InvestitionenDer Textildienstleister Elis bietet seine
Dienstleistungen europaweit an. Nach
eigenen Angaben beschäftigt das Un-
ternehmen weltweit mehr als 50.000
Mitarbeiter in 440 Niederlassungen.
Aufgrund der Coronavirus reagierte das
Unternehmen bereits Mitte März mit
Kurzarbeit ein und gestrichenen Inves-
titionen auf die Krise. In Frankreich und
Spanien hat das Gastgewerbe laut Elis
weitgehend den Betrieb eingestellt. Da-
mit fehlt der Textilpflegebranche Wäsche
aus den Restaurants und Cafés. Die Lage
könnte sich zudem weiter verschärfen.
Die Bevölkerung beider Länder ist dazu
aufgerufen, alle nicht notwendigen Akti-
vitäten einzustellen. In anderen europäi-
schen Ländern herrscht im Gastgewerbe
eine ähnliche Lage und mittlerweile eine
Ausgangssperre – u.a. in Großbritannien
und in Deutschland.
Noch sind nicht alle Bereiche betrof-
fen. Aufträge im Industriesektor halten
sich laut Elis stabil (Stand: Ende März).
Ebenso noch unberührt seien lebensmit-
telverarbeitende Betriebe, die Pharma-
zie und das Gesundheitswesen. Bisher
musste Elis noch keine seiner Standorte
auf Grund des neuartigen Coronavirus
komplett schließen. Trotz der unsicheren
Lage sieht sich der Textildienstleister gut
aufgestellt. „Wir sind liquide“, schreibt
das Unternehmen in einer Pressemittei-
lung. Schulden würden erst 2023 fällig.
Dennoch geht das Unternehmen davon
aus, dass sich „die beispiellose sanitä-
re Krise“ in den Jahresumsätzen nie-
derschlagen wird. Wie genau, sei zum
jetzigen Zeitpunkt noch unklar. Um fi-
nanzielle Verluste vorab gering zu halten,
reagiert das Unternehmen mit folgenden
Mitteln: Etwa 30 Anlagen sind vorüber-
gehend geschlossen. Davon stehen 16
in Frankreich, zehn in Spanien. Wäsche
teilt das Unternehmen nun zwischen
Standorten in gleichen Regionen aus.
Das spare Kosten. Wegfallende Aufträ-
ge bedeuten auch, dass die Werken we-
niger Mitarbeiter brauchen. In dem Fall
greift Elis auf Kurzarbeit zurück. Bei Elis
hat nach eigenen Angaben mehr als 80
Prozent der Beschäftigten in den Büro-
zentralen in Frankreich und in anderen
europäischen Ländern in Kurzarbeit ge-
schickt. Um die Verluste für das Unterneh-
men möglichst gering zu halten, hat
Elis zudem für das Jahr 2020 Projekte
gestrichen, die nicht als dringend gelten.
Darüber hinaus verhandelt der Konzern
mit verschiedenen Kreditgebern über
Ausnahmeregelungen für Verträge.
www.de.elis.com
Schutzbekleidung
Engpässe und Exportbeschränkungen Auf die Schutzbekleidung wirkt sich die
Corona-Krise enorm aus, die Verfügbar-
keit ist eingeschränkt. Bereits Anfang
März hatte die deutsche Bundesregie-
rung Exportbeschränkungen für be-
stimmte Schutzausrüstungen erlassen.
Somit ist die Ausfuhr in Drittländer – und
in EU-Länder – verboten. Davon sind
beispielsweise sterile und nicht-sterile
chirurgische Schutzkittel, Atemschutz-
masken der Klassen FFP2 und FFP3,
OP-Masken, dichtschließende Schutz-
brillen, Gesichtsschutz sowie Schutzan-
züge und -handschuhe betroffen. Ausge-
nommen sind laut dem Bundesanzeiger
2 26.03.2020 08:51:08
9Nachrichten
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Texcare International 2020
Textilpflegebranche trifft sich im Herbst Nachdem bereits die Altenpflegemesse
in Nürnberg Mitte März aufgrund der
weltweiten Verbreitung des Coronovirus
verschoben worden war (neuer Termin:
23. bis 25. März 2020), zieht auch die
Messe Frankfurt Konsequenzen. Nach
intensiven Beratungen mit Partnern und Ausstellern habe man sich für die
Verschiebung der Texcare International
2020 entschieden. Die Weltleitmesse für
die Textilpflege wird nicht wie geplant
im Juni, sondern vom 24. bis 28. Oktober
2020 in Frankfurt am Main stattfinden.
Die Texcare International bildet alle vier
Jahre den Höhepunkt der Textilpflege-
branche. Die Teilnehmer erwarten von
ihr Geschäftsimpulse im Austausch mit
Kunden und Partnern aus der ganzen
Welt. Vor dem Hintergrund von All-
gemeinverfügungen zum Verbot von
Großveranstaltungen kann zum aktuel-
Die Messe Frankfurt zieht Konsequenzen aus der Corona-Krise und verschiebt die Texcare International 2020 in den Oktober. Foto: guukaa – stock.adobe.com
len Zeitpunkt nicht davon ausgegangen
werden, dass sich die Lage zum geplan-
ten Termin im Juni ändert, so die Messe Frankfurt in einem Statement Anfang
März. Da die Texcare zum gewohnten
Termin die Erwartungen also nicht er-
füllen könne, und insbesondere, um
frühzeitig Ausgaben zu ersparen, habe
man sich entschlossen, das Event zu ver-
schieben. Die Partnerverbände der Texca-
re International, der Deutsche Textilrei-
nigungs-Verband und der VDMA Textile
Care, Fabric and Leather Technologies,
tragen diese Entscheidung nach eigenen
Angaben mit.
www.texcare.messefrankfurt.com
lediglich Ausfuhren in angemessenen
Mengen, die für die ärztliche Berufsaus-
übung, für die erste Hilfeleistung oder
sonstige dringenden Fälle in Autobus-
sen, Eisenbahnzügen oder Schiffen im
internationalen Verkehr als Ausrüstung
bestimmt sind. Mit der Exportbeschrän-
kung will die Bundesregierung den Be-darf im Land sicherstellen. Und zwar
so lange, „wie der Bedarf bei uns nicht
gedeckt ist“, sagt Gesundheitsminister
Jens Spahn. Weltweit läuft die Produk-
tion von Schutzbekleidung mittlerweile
auf Hochtouren.
www.dtv-deutschland.org
3 26.03.2020 08:51:08
R+W Textilservice 4 | 2020
10 Nachrichten
DBL
Spürbares Umsatzplus beim Mietdienstanbieter Der Gesamtumsatz der DBL – Deutsche
Berufskleider-Leasing GmbH lag im Jahr
2019 bei 294,6 Mio. Euro (2018: 281 Mio.
Euro). Damit verzeichnet der Verbund
textiler Mietdienstleister ein Plus von
rund 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Im Kerngeschäft der Mietberufsbeklei-
dung erwirtschafteten die Vertragspart-
ner 2019 einen Umsatz von 202 Mio. Euro
(2018: 193,3 Mio Euro). Begünstigt wurde
das Ergebnis, so Andreas W. Merk, DBL
Geschäftsführer Finanzen und Organi-
sation, einerseits durch die positive kon-
junkturelle Entwicklung und die damit
verbundene hohe Zahl der Beschäftigten.
Daneben zeige der erzielte Neuumsatz
von 14,1 Mio. Euro (2018: 11 Mio. Euro)
den Erfolg der DBL-Strategie: „Innovative
Kollektionen wie unsere Linie ,DBL Meis-
terstück‘ oder die Zusammenarbeit mit
angesagten Markenkonfektionären ha-
ben für einen Nachfrageschub gesorgt.“ Das Geschäftsfeld Mietfußmatten
trug 2019 mit einem Umsatz von 18,9
Mio. Euro (2018: 18 Mio. Euro) zum po-
sitiven Ergebnis des DBL-Verbundes
bei. Damit erreichte das Segment wie
bereits im Vorjahr einen Anteil von 6,9
Prozent des Gesamtumsatzes. Mit einer
regionalen Struktur und bundesweiten
Präsenz will die DBL Kunden eine beson-
dere Nähe bieten. Darum verstärkten die
DBL-Vertragspartner ihre Teams. Die Zahl
der Mitarbeiter stieg auf nun 3.117 Men-
schen (2018: 3.044). Gleichzeitig erwei-
terte die DBL ihr Angebot an digitalen
Services wie das Kundenportal oder eine
Reparatur-App. Insgesamt verdoppelte
der DBL-Verbund seine Neuinvestitionen
nach eigenen Angaben im Jahr 2019 auf
25,2 Mio. Euro (2018: 12,3 Mio. Euro).
Urs Raschle, DBL Geschäftsführer
Recht und Strategie: „Neben der Digita-
lisierung, der Erweiterung der Produk-
tionskapazitäten und der Neu- bzw. Er-
satzbeschaffung von Berufsbekleidung
stehen hier v.a. Umweltschutz und Nach-
haltigkeit im Fokus.“ www.dbl.de
textile Vollversorgung für das Gesund-
heitswesen: von Bettwäsche über Be-
rufsbekleidung der Mitarbeiter bis zu
textilen Medizinprodukten. 2019 ver-
zeichnete Haber Textile Dienste einen
Umsatz von 20 Millionen Euro. Xavier
Martiré, CEO von Elis, sagt: „Der Erwerb
der Haber Gruppe ermöglicht es Elis, die
eigene Position im Gesundheitswesen
Elis
Haber Textile Dienste übernommen Der französische Wäschereikonzern Elis
befindet sich weiterhin auf Expansions-
kurs. Der jüngste Coup in Deutschland: Der Erwerb von Haber Textile Dienste mit
Sitz im rheinland-pfälzischen Landstuhl
sowie in Saarbrücken.
Haber Textile Dienste ist auf textile
Dienstleistungen in Deutschland und
Luxemburg spezialisiert und bietet eine
Deutschlands zu festigen und einen bun-
desweiten Service in einem Markt an-
zubieten, der immer noch viele kleine
und mittlere Betriebe einschließt. Die
ursprünglichen Gesellschafter behalten
ihre Position, wodurch eine Integration
des Unternehmens in die Elis Gruppe er-
leichtert werden soll.“
www.elis.com/de
Lapauw
Serviceplan mit TeilegarantieMaschinen mit einer langen Lebens-
dauer und niedrigen Wartungskosten
verspricht der Wäschereitechnikherstel-
ler Lapauw seinen Kunden. Alle ange-
botenen Geräte seien mit einer niedri-
gen „Total Cost of Ownership“ (TCO) zu
erwerben. Dafür ist das Unternehmen
nach eigenen Angaben mit der Einfüh-
rung eines optionalen „Platinum Service
Plan“ eine Verpflichtung eingegangen
und bietet eine fünfjährige Teilegaran-
tie auf neue Lapauw-Geräte. Der Kunde
zahlt mit dieser Option beim Kauf eine
Prämie. In den ersten fünf Betriebsjah-
ren fallen dafür keine zusätzlichen Tei-lerechnungen – außer für Verschleißteile
– an, so der Hersteller. Die Kunden sollen
danke des Angebots die volle Kontrolle
über die eigenen Betriebskosten haben.
„Im Gegensatz zu einigen unserer Kon-
kurrenten ist das Service- und Ersatz-
teilgeschäft kein wesentlicher Ergeb-
nistreiber für unser Unternehmen. Je
weniger Serviceeinsätze und OEM-Teile
unsere Kunden benötigen, desto besser
gefällt es uns, da dies ihre Produktivi-
tät erhöht und ihre Teilekosten senkt“,
sagt Philippe D‘heygere, Präsident von
Lapauw. Unternehmer berücksichtigten
bei der Anschaffung neuer Geräte nicht
nur den Anschaffungspreis, sondern
auch die zu erwartenden Wartungskos-
ten für die Jahre nach dem Kauf. Die
Unternehmen wollten einen niedrigen
Anschaffungspreis vermeiden, der von
teuren Ersatzteilen begleitet wird. Wer
beim Erstkauf gewinnt, riskiert über die
Lebensdauer der Maschine mehr zu be-
zahlen. www.lapauw-international.com
2 26.03.2020 08:50:57
4 | 2020 R+W Textilservice
11Nachrichten
DTV
Prüfung bestanden20 Teilnehmende absolvierten diesen
Februar den DTV-Meisterkurs in Offen-
bach bei Frankfurt am Main. In den sechs
Wochen vor der Prüfung hatten die Ab-
solventen ein straffes Programm. Sie
lernten Verfahrenstechniken sowie che-
misch-physikalische Grundlagen ken-
nen. Außerdem behandelten sie Fragen
zu Management, Umweltschutz sowie
Mitarbeiterkommunikation. Neben der
Theorie stellten die Männer und Frauen
ihre praktischen Fähigkeiten unter Be-
weis. Auf der anschließenden Abendver-
anstaltung feierten 20 der 21 Teilnehmer
den bestandenen Kurs.
Das sind sie: Die Absolventen des DTV-Meisterkur-ses 2020. Foto: DTV
Altenpflege-Messe
Neuer Termin im Juni Die Altenpflege-Messe in Hannover, die
vom 24. bis 26. März 2020 hätte statt-
finden sollte, hat einen neuen Termin:
23. bis 25. Juni 2020. Grund ist laut einer
Pressemitteilung der Messe Hannover
die weiter fortschreitende Ausbreitung
des Coronavirus. Man folge mit der Ver-
schiebung einer offiziellen Empfehlung
des örtlichen Gesundheitsamts und im
Sinne der Besucher und der ihnen an-
vertrauen Pflegebedürftigen.
Den Verantwortlichen sei demnach
„hochgradig bewusst“, dass eine Infek-
tion von Besuchern, die direkt an statio-
nären oder ambulanten Pflegeprozessen
beteiligt sind, in der Folge auch zur An-
steckung hochaltriger Pflegebedürftiger
führen könnte, was für eine besonders
gefährdete Personengruppe ein zu-
sätzliches Risiko schaffe. Die hierdurch
entstehende Gefährdung von Leib und
Leben habe dazu bewegt, die Messe zu
verschieben.
www.altenpflege-messe.de/
Der nächste Meisterkurs des DTV
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3 26.03.2020 08:50:57
R+W Textilservice 4 | 2020
12 Nachrichten
Südwesttextil
Verband arbeitet klimaneutralDer Wirtschafts- und Arbeitgeberverband
Südwesttextil läuft nach eigenen Anga-
ben als erster Verband klimaneutral.
Um dieses Ziel zu erreichen, berechnete
das Münchner Unternehmen „Climate
Partner“ zunächst die CO2-Bilanz der Ver-
bandsaktivitäten. Dazu zählten u.a. der
Energieverbrauch im Büro und die Reise-
tätigkeiten der Mitarbeiter. Was nicht an
Emission eingespart werden kann, wird
durch die Unterstützung eines Klima-
schutzprojekts ausgeglichen. Im ersten
Schritt erfassten Experten von Climate
Partner alle relevanten CO2-Emissions-
quellen des Verbands rückwirkend für
das Geschäftsjahr 2018/19. Die Ergeb-
nisse zeigen den Fußabdruck des Unter-
nehmens. „Wir verfolgen eine doppelte
Strategie: einsparen und kompensieren,“
sagt Südwesttextil-Hauptgeschäftsfüh-
rer Peter Haas. Als Netzwerk von 200 Un-
ternehmen wolle der Verband, der selbst
keine Produkte herstellt, aber auch ein
Zeichen setzen. Durch den Umzug der
Geschäftsstelle in ein modernes Nied-
rigenergie-Bürohaus spart der Verband
Heizkosten und Strom. Bei den Dienstfahr-
zeugen laufen die Verbrenner-Modelle
Hohenstein Academy
Das neue Seminarprogramm ist daDas Seminarprogramm der Hohenstein
Academy ist online. Im Mai ist z.B. ein
Grundlehrgang zur Wäschereitechnik an-
gesetzt. Im November können sich Tex-
tilpfleger zu einem dreitägigen Fortbil-
dungslehrgang über Wäschereitechnik
anmelden, oder einen Grundlehrgang
zum Hygienebeauftragten absolvieren.
Wer lieber im eigenen Betrieb geschult
wird, kann nach Absprache Kurse bu-
chen. Die Hohenstein Academy bietet
außerdem Online-Schulungen an. Die
R+WTextilserivce-Quiz
Die richtigen Anworten In der Märzausgabe wurde ab Seite 18
das Fachwissen der R+WTextilservice-
Leser getestet. Wie gut haben Sie sich ge-
schlagen? Die Antworten auf alle Fragen:
1. Was unterscheidet Baumwolle von Schurwolle? D: Baumwolle gehört zur Familie der Mal-
vengewächse und ist eine Samenfaser.
Schurwolle besteht aus den Haaren von
Schafen.
2. Was sind Tuftingteppiche? C: Bei Tuftingteppichen wird der Teppich-
flor in ein Grundgewebe eingearbeitet
und gegebenenfalls mit einer Beschich-
tung auf der Rückseite fixiert.
3. Was ist das Schweißen von Textilien? C: Das Verbinden von textilen, thermo-
plastischen Flächen.
4. Was wird im Textilbereich unter„Retroreflexion“ verstanden?D: Die „Retroreflexion“ ist ein Rückstrahl-
wert bei PSA-verwendeten Leuchtstrei-
fen, der mit einem Messgerät qualitativ
und/oder qualitativ gemessen werden
kann.
5. Die für die Waschchemie wichtigs-ten Enzyme sind Lipasen, Protesasen, Amylasen. Welche Aufgaben habe diese Enzyme beim Waschprozess?E: Um die Gütebestimmungen einhalten
zu können, dienen diese Substanzen in
der Waschstraße als Alleinwaschmittel.
6. Das gestreifte Dreieck alsPflegekennzeichnung bedeutet:C: Es sollten maximal drei unterschiedli-
che Bleichmittel eingesetzt werden.
7. Die Containerschleuse einer Wäsche-rei dient dazu …E: … Container aus dem Bereich
Schmutzwäsche zu desinfizieren. Am
Ende des Prozesses erfolgt die Ausga-
be der Container im reinen Bereich der
Wäscherei.
8. Wohin gelangt die Feuchtigkeit der Wäsche bei der Bearbeitung durch eine Wäschemangel?A: Die Feuchtigkeit wird im Trockner ent-
fernt und gelangt dabei ins Freie.
9. Was versteht man unter„Sterilisieren“?D: Die Erhitzung bereits gewaschener
Textilien in einem separaten Raum, um
die Verwendung dieser in Operationssä-
len von Krankenhäusern einzusetzen.
aus. Beim Ausgleich des verbleibenden
Fußabdrucks unterstützt Südwesttextil
die Aktion „Plastic Bank“. Für die 2013
gegründete Initiative kann jeder in Haiti,
Indonesien und auf den Philippinen
Plastikmüll sammeln und in den loka-
len Sammelstellen von „Plastic Bank“
in Geld, Lebensmittel, Trinkwasser oder
sogar Schulgebühren eintauschen. Dank
dieses Systems gelangt Plastik gar nicht
erst ins Meer. Es wird recycelt und zu „So-
cial Plastic“ verarbeitet, das im Kreislauf
zu neuen Produkten wird, auch zu neuen
Textilien. www.suedwesttextil.de
Webcasts drehen sich um Themen wie
textiles Grundwissen, Textilmanagement
und Bekleidungstechnik. Die digitalen
Angebote sind nach kostenfreier Regis-
trierung auf der Website verfügbar.
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4 26.03.2020 08:50:57
4 | 2020 R+W Textilservice
13Nachrichten
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Fliegel Textilservice
Neues Gesicht im FührungsteamDie Fliegel Textilservice Holding ernennt Jörg Müller zum Pro-
kuristen. Nach seiner 15-jährigen Tätigkeit als General Mana-
ger im Hotel Fürstenhof in Leipzig, steuert Müller künftig den Vertrieb und die Koordination zwischen den sieben Standorten
des Unternehmens. Mehr als 1.000 Mitarbeiter reinigen bei
Fliegel täglich etwa 150 t Hotelwäsche. Neben einem firmenei-
genen Prüflabor, das sämtliche Phasen im Bearbeitungspro-
zess begleitet, investiert das Unternehmen in Technologien,
um nach eigenen Angaben Umweltstandards zu erfüllen und
ressourcenschonende Verfahren umzusetzen. „Meinen Fokus
möchte ich auf die Bereiche Digitalisierung und Nachhaltigkeit
legen“, sagt der 57-Jährige. Wilfred-Udo Andree, Inhaber der
Komplementär GmbH der Fliegel Textilservice Holding, fügt
Jörg Müller ver-stärkt nun das Team bei Fliegel Textilservice. Foto: Fliegel Textilservice
Girbau
Führungsteam verstärktGirbau hat einen neuen Mann in der Führungsetage: Serge
Joris. Der neu ernannte Vorsitzende blickt auf 25 Jahre Erfah-
rung in internationalen Unternehmen zurück. Joris arbeite-
te im Industriesektor sowie im technologischen Bereich. Mit
der Benennung einer zusätzlichen Führungskraft reagiert der
Alliance Laundry Systems
Ecotex ist weiterer Primus-PartnerUm den Markt besser abzudecken, vertreibt der globale Wä-
schereitechnikhersteller Alliance Laundry Systems seine
Marke Primus auch über Ecotex. Christoph Kampmann, der
Deutschland-Verantwortliche von Alliance, wie sich der Kon-
zern in Kurzform nennt, freut sich: „Mit Ecotex haben wir ei-
nen erfahrenen Partner an unserer Seite, der hervorragend zu
uns und zu unseren anderen Kollegen passt.“ Zunächst wird
Ecotex das Sortiment von Primus hauptsächlich in der Regi-
on Mitteldeutschland, Saarland, Rheinland Pfalz und Hessen anbieten, geplant ist aber durchaus auch eine Erweiterung der
Aktivitäten.Als Full-Service-Partner wird Ecotex auch die ent-
sprechenden technischen Dienstleistungen übernehmen. „Da
unser Hauptgeschäft bisher auf der Modernisierung gebrauch-
ter Wäschereitechnik lag, ist uns nichts fremd, was Service,
Wartung und Aufstellung betrifft“, ist Jens Bröhldick überzeugt.
Der Projektleiter von Ecotex ergänzt: „Wir freuen uns, jetzt auch
neue Maschinen verkaufen und ausliefern zu dürfen.“
Mit dem neuen Partner verfolgt Alliance nach eigenen Anga-
ben konsequent seinen Weg, das Netzwerk der Vertriebs- und
Servicepartner immer weiter zu verstärken. „Primus-Partner
möchten ihren Kunden Ansprechpartner und Lösungsgeber
sein, denen sie sich nahe und von denen sie sich verstanden
fühlen,“ erläutert Frederick Ahrens, Vertriebsleiter Deutschland,
seine Philosophie. www.alliancelaundry.com
hinzu: „Wir freuen uns, mit Jörg Müller einen Vollblut-Hotelier
in unserem Führungsteam zu haben, der die Bedürfnisse der
Hotellerie sowie den Hotelmarkt bestens kennt.“
www.fliegel-textilservice.de
Wäschereihersteller mit Sitz in Vic, Spanien, auf aktuelle He-
rausforderungen. Das Unternehmen verspricht sich dadurch
wettbewerbsfähiger zu werden und zu wachsen. Von der Ent-
scheidung bleiben die Rollen der aktuellen Vorsitzenden, Pere
Girbau und Mercè Girbau, unberührt. www.girbau.com
5 26.03.2020 08:50:57
R+W Textilservice 4 | 2020
14 Branchenverbände
VDMA TFL
Hohe Erwartungen an Texcare International
Vom 20. bis 24. Juni 2020 hätte die in-
ternationale Leitmesse Texcare Interna-
tional in Frankfurt am Main wieder der
weltweite Treffpunkt der Wäscherei- und
Textilreinigungstechnik werden sollen.
Als Folge der weltweiten Ausbreitung
des Coronavirus musste die Messe ver-
schoben und ein neuer Termin gefunden
werden: Die Texcare öffnet ihr Tore nun
vom 24. bis 28. Oktober 2020.
Die Trendthemen sind der Verschie-
bung klar: „Smart Factory“, „Sustainabi-
lity“, „New Business Models“ und „New
Work“ – „New Learning“. Was auch klar
sein dürfte, sind die Erwartungen an die Veranstaltung, die bereits vor der Coro-
na-Krise hoch waren.
Durchwachsenes Jahr 2019
Die Erwartungen an die alle vier Jah-
re stattfindende Messe sind hoch, v.a.
nach einem wirtschaftlich durchwach-
senen Jahr 2019. Der Verband Deutscher
Maschinen- und Anlagenbau (VDMA)
mit der Sparte Textile Care, Fabric and
Leather Technologies (TFL) hofft nach
schwächelnden Umsätzen, u.a. aufgrund
der geopolitisch angespannten Lage, auf
hohe Investitionen. Der VDMA TFL sieht
Die Wäscherei- und Textilpflegetechnikbranche steht unter Druck: Um 11,4 Prozent sind die deutschen Exporte 2019 gesunken. Die Corona-Krise dürfte die Situation verschärfen. Foto: ilro – stock.adobe.com
nach eigenen Angaben großes Potenzial
in der voranschreitenden Digitalisierung
der Wäscherei- und Textilreinigungs-
branche. Wegweisend für die Textilpfle-
gebranche seien nach wie vor die The-
men Automatisierung und künstliche
Intelligenz. Firmen würden das Thema
Wäsche weiterdenken, um die Konnek-
tivität und Digitalisierung zu verbessern
weltweite Veränderungen wie steigende
Hygiene- und Lebensstandards habe die
Branche außerdem durchaus positive Zu-
kunftserwartungen. „Die weltweit wach-
senden Hygienestandards bieten viele
neue Chancen für den gesamten Textile
Care Sektor. Daher blickt unsere Indus-
trie insgesamt positiv in die Zukunft“,
sagt Elgar Straub, Geschäftsführer VD-
MA TFL. Die Unternehmen hätten große
Erwartungen an die diesjährige Ausga-
be der Texcare International, weil sie die Weichen der Branche für die nächsten
Jahre stelle.
Die politisch und wirtschaftlich an-
gespannte Lage des letzten Jahres
bekam auch die Wäscherei- und Tex-
tilreinigungsbranche zu spüren. Der
Handelskonflikt USA China und die un-
geklärte Brexit-Situation waren nur zwei
der geopolitischen Krisen, die die Märkte
in Unruhe versetzt haben. Da es sich da-
bei durchweg um wichtige Zielmärkte
der Branche handelt, verunsichern die-
se Konflikte die Kunden und die Inves-
titionen gehen zurück. Gerade deshalb
werden von der Texcare positive Investi-
tionsimpulse erwartet.
Sinkende Auftragseingänge
Nach vielen erfolgreichen Jahren blickt
die gesamte deutsche VDMA Textile Care,
Fabric and Leather Technologies Branche
auf ein durchwachsendes Jahr 2019 zu-
rück und eine Abschwächung der Kon-
junktur ist deutlich spürbar geworden.
Die Auftragseingänge für die gesamte
TFL Branche (inklusive Bekleidungs- und
Ledertechnik) verschlechterten sich im
Jahr 2019 um real sieben Prozent, liegen
jedoch noch über dem Durchschnitt der
Auftragseingänge des Maschinenbaus
allgemein. Im gleichen Zeitraum wurde
ein Umsatzminus von real sechs Prozent
im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet.
Im T eilbereich Wäscherei- und Textil-
reinigungstechnik gingen die deutschen
Exporte in den ersten elf Monaten des
Jahres 2019 um 11,4 Prozent zurück.
www.tfl.vdma.org www.texcare.messefrankfurt.com
und die Digitalisierung der ganzen Wert-
schöpfungskette voranzutreiben. Res-
sourcenschonung, Effizient und Hygiene
seien dabei die wichtigsten Ziele. Durch
Reinigung – Wäscherei – Textilleasing
Folgen Sie uns auf:
2 26.03.2020 11:32:52
4 | 2020 R+W Textilservice
15Branchenverbände
CINET
Coronavirus: Das rät der DachverbandWäsche, die in Textilreinigungen abgegeben wird, kann mit
dem neuartigen Coronavirus kontaminiert sein. Das Problem:
Man sieht es nicht. So schreibt es der Internationale Dachver-
band der Textilpflege CINET in einer neu ausgearbeiteten Risi-
koanalyse. Generell schätzt der Verband das Risiko, sich durch
den Umgang mit Wäsche anzustecken zwar als gering ein,
schließt diese Möglichkeit aber nicht völlig aus. Der Erreger hält
sich nach bisherigen Erkenntnissen nur wenige Tage außerhalb
des menschlichen Körpers. Durch Erfahrung mit dem SARS-1-
Virus gehen Fachleute davon aus, dass sich das sich COVID-19
in Kot länger hält. Beim Waschen zerstören hohe Temperaturen
das Virus, die Zugabe von Desinfektionsmitteln verstärkt die-
sen Prozess. Mit den Handlungsempfehlungen verfolgt CINET
das Ziel, Beschäftigte der Branche zu schützen und zu ver-
hindern, dass sich das Virus weiter ausbreitet. Grundsätzlich
empfehlen Virologen neben regelmäßigem Händewaschen,
soziale Kontakte zu vermeiden. So schützen sich Textilpfleger
vor einer möglichen Ansteckung:
y Kontaminierte Wäsche soll in geschlossenen, eindeutig
gekennzeichneten Beuteln geliefert werden.
y Damit Kunden sich daran halten, rät CINET, sie zu infor-
mieren. Das heißt, Schilder mit der Aufschrift „Übergeben
Sie kontaminierte COVID-19-Wäsche nur in geschlossenen
Beuteln“ sind anzubringen. Und zwar gut sichtbar in allen
Bereiche, die Kunden betreten, also Läden, Depots und
Sammelstellen sowie online auf den Websites.
y Textilpfleger sollen direkt mit Kunden, wie beispielsweise
mit Pflegeeinrichtungen oder Krankenhäusern sprechen
und das Vorgehen erklären. In beiden Bereichen gelten oft
gesonderte Regeln und Standards im Umgang mit infizier-
ter Wäsche. CINET empfiehlt, diese im Einzelfall mit allen
Beteiligten nochmals abzusprechen.
y Fahrer sollten beim unbedingt Handschuhe tragen. An die-
ser Stelle mahnt der Verband zur Vorsicht: Beim Ausziehen
der Handschuhe kann das Virus übertragen werden. Daher
gilt, sich sofort danach die Hände mit Seife zu waschen.
y Liegt die Wäsche nicht in einem geschlossenen
Wäschesack, empfehlen Experten, zudem eine Gesichts-
maske zu tragen. Auch nach dem Ablegen des Gesichts-
schutzes gilt: gründliches Händewaschen mit Seife.
Kontaminierte Wäsche waschen und lagern
Noch fehlen laut CINET verlässliche Untersuchungen, welche
Reinigungsverfahren und Lösungsmittel das Virus am wirk-
samsten abtöten. Experten des Niederländischen Instituts für öffentliche Gesundheit und Umwelt (RIVM), Mikrobiologen und
internationale Chemielieferanten empfehlen, Wäsche zehn
Minuten bei einer Mindesttemperatur von 80 °C zu waschen
oder 25 Minuten bei 70 °C. Beim Waschen mit niedriger Tem-
peratur muss bei der der Nassreinigung ein Desinfektionsmit-
tel (Peressigsäure) zugesetzt werden. Infizierte Wäsche kann
sofort verarbeitet werden. Fehlen die Kapazitäten, empfiehlt
der Verband, die Beutel mit schmutziger, infizierter Wäsche
zu datieren und zu lagern. Am besten fünf Tage lang in einem
gesonderten, geschlossenen Bereich bei Raumtemperatur. Das
Virus überlebt nach bisherigen Kenntnissen etwa drei Tage
außerhalb des Körpers. Eine lange Lagerzeit bietet laut CINET
also zusätzliche Sicherheit.
Das müssen Textilpfleger im Alltag beachten
y Wer mit schmutziger, möglicherweise kontaminierter Wä-
sche hantiert, dem empfiehlt CINET, Handschuhe zu tragen.
y Geht kontaminierte Wäsche nicht separat ein, sollte laut
Verband auch ein Mundschutz „Typ FFP2“ getragen werden.
y Kommen die Mitarbeiter durch Spritzwasser mit kontami-
nierter Wäsche in Kontakt, empfiehlt der CINET das Tragen
von Schutzkitteln.
y Fehlt diese Schutzbekleidung, raten die Experten dazu, die
Wäsche fünf Tage lang separat zu lagern. Durch die Lager-zeit soll das Virus absterben. www.cinet-online.com
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R+W Textilservice 4 | 2020
16 Branchenverbände
Deutscher Textilreinigungs-Verband
Gesetz vs. FreiwilligkeitBraucht die Textilpflegebranche mehr oder weniger Gesetze? Gerade europaweite Verordnungen machen Betrieben zu schaffen. Denn um die Änderungen umzusetzen, braucht es Fachwissen und Arbeitskraft. Auf dem PSA-Fachgespräch des DTV informierten sich 90 Gäste über Themen wie Nachhaltigkeit, smarte Schutzbekleidung und aktuelle Änderungen.
Brauchen wir ein Sorgfaltspflichten-
gesetz?“ Diese Frage stellte Anosha
Wahidi, Leiterin des Stabs „Nach-
haltige Lieferketten“ des Bundesminis-
teriums für wirtschaftliche Zusammen-
arbeit und Entwicklung (BMZ) vor rund
90 Besuchern des 4. PSA-Fachgesprächs.
Der Deutsche Textilreinigungs-Verband
(DTV), der GermanFashion Modeverband
Deutschland und der Industrieverband
Garne-Gewebe-Technische Textilien
(IVGT) hatten zu der eintägigen Informa-
tionsveranstaltung am 19. Februar nach
Frankfurt am Main eingeladen.
Unter den Gästen befanden sich die wichtigsten deutschen Hersteller von
Schutzbekleidung, Vertreter der Vorstu-
fe und des Textilservices, Experten aus
Instituten und Zertifizierungsstellen so-
wie die Geschäftsführer der Verbände.
Auf der Agenda standen Normen und
Vor 90 Gästen sprach Anosha Wahidi, Leiterin des Stabs „Nachhaltige Lieferketten“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung auf dem PSA-Fachgespräch des DTV über das Thema Nachhaltigkeit. Fotos: Kohlas
Gesetze. Vom Verbraucher- und Umwelt-
schutz über Lieferketten bis hin zum Da-
tenschutz, das Meiste ist gesetzlich gere-
gelt, für vieles gelten sogar europaweite
Standards, was eine verstärkte Harmo-
nisierung der technischen Normen er-
fordert. Bei all den Regelungen auf dem
neuesten Stand zu bleiben, geschweige
denn sie tatsächlich umzusetzen, stellt
besonders kleinere Betriebe vor große
Herausforderungen.
Die Eingangsfrage von Wahidi nach
einem Sorgfaltspflichtengesetz zeigt
das Spannungsfeld in dem sich Betrie-
be bewegen. Gesetze engen den Spiel-
raum des Einzelnen ein, Verantwortung
für Gesellschaft und Umwelt übernimmt
hingegen nicht jeder Unternehmer frei-
willig. Das BMZ setze laut Wahidi zwar
einerseits auf Freiwilligkeit auf Seiten
der Wirtschaft sowie auf ein bewusstes
Einkaufsverhalten der Verbraucher. Das
Ministerium befürwortet andererseits
Zertifikate. Diese sollen Verbraucher hel-
fen, bewusste Entscheidungen zu treffen.
Der „Grüne Knopf“ – erstes staatliches Siegel eingeführt
Mit dem „Grünen Knopf“ hat das BMZ
das erste staatliche Textilsiegel einge-
führt. Seit September 2019 können sich
Verbraucher in Deutschland beim Ein-
kauf gezielt für sozial und ökologisch
hergestellte Textilien entscheiden. Für
Wahidi reicht Freiwilligkeit alleine aber
nicht aus, sie betont die Vorteile gesetzli-
cher Regelungen. Denn ohne sie gäbe es
weder Rechtssicherheit noch fairen Wett-
bewerb für alle. Deshalb lobte sie den
Mix von Freiwilligkeit und Regulierung
– insbesondere im europäischen Rah-
2 26.03.2020 11:33:10
4 | 2020 R+W Textilservice
17Branchenverbände
Die Referenten (v. li.): Thomas Lange (GermanFashion), Michael Thierbach (KANN), Christian Kurtz (3M), Michael Pöhlig (IVGT), Wolfgang Quednau (BTTA/MEWA), Anosha Wahidi (BMZ) und Andreas Schumacher (DTV).
men. Zudem biete die deutsche EU-Rat-
spräsidentschaft im zweiten Halbjahr
2020 eine wichtige Chance, verbindli-
che Regeln voranzubringen. Etwa durch
die Auftaktkonferenz zu nachhaltigen
Lieferketten im kommenden Sommer
in Brüssel.
Belastung für Betriebe
Dem großen Ganzen stehen die einzel-
nen Betriebe gegenüber. Für sie sieht
Andreas Schumacher, Geschäftsführer
des DTV die Belastung stark steigen. So
schreibt etwa das Verpackungsgesetz
vor, Plastik zu reduzieren. Textilpfleger
brauchen also langfristig neue Lösungen,
um Ware zu verpacken. Die Biozid Ver-
ordnung wiederum regelt den Einsatz
von Chemikalien. Dementsprechend
können herkömmliche Reinigungsmit-
tel wegfallen. Und nicht zuletzt nannte
Schumacher den Datenschutz. Dessen
Verordnung den Umgang mit Kunden-
daten genau festzurrt und sich auf die
tägliche Arbeit auswirkt.
Eine der aktuellen Regeln stellte der
Hauptgeschäftsführer des GermanFas-
hion Modeverbands Thomas Lange vor:
die PSA-Verordnung 2016/425 der EU. Sie
wirkt sich mit entsprechenden Gesetzen
in Deutschland, der Schweiz, Österreich
und Großbritannien aus. Dass gerade die-
se Verordnung angesprochen wurde, hat
den Grund: Die Übergangsfrist lief zum
20. April 2019 aus. Die PSA-Verordnung
ist seitdem für alle Staaten der Europäi-
schen Union bindend. In Deutschland gilt
zusätzlich das PSA-Durchführungsgesetz
vom 18. April 2019.
Das hat sich geändert
Das Verwenden von Perfluorchemie, ge-
nauer gesagt C-6-Flourchemie, soll be-
schränkt werden. Das hat die Europäi-
sche Chemikalienagentur (ECHA) Ende
Januar in einem Dossier veröffentlicht.
Laut Michael Pöhlig, Geschäftsführer des
IVGT, enthält der ECHA-Vorschlag zwar
Ausnahmen für einzelne Textilanwen-
dungen, wie etwa die persönliche Aus-
rüstung zum Schutz für Risiken der Ka-
tegorie III gemäß der PSA-Verordnung,
deren Wiederimprägnierung sowie für
nicht gewebte medizinische Textilien.
Für viele textile Produktbereiche wären
jedoch keine Ausnahmen vorgesehen,
obwohl die C-6-Fluorchemie für die was-
ser-, öl- und schmutzabweisende Fluor-
carbonausrüstung weiterhin technisch
notwendig sei. Für die nun anstehende
Kommentierungsphase wollen die Ver-
bände möglichst alle Textilanwendun-
gen erfassen. Zudem ging Pöhling auf
den Einsatz von Titanoxid ein. Laut der
EU-Änderungsverordnung zur CLP-Ver-
ordnung vom 4. Oktober 2019 wurde das
Verwenden dieses Stoffes in der Textilin-
dustrie neu eingestuft.
Digitalisierung geht laut Dr. Michael
Thierbach von der Kommission Arbeits-
schutz und Normung (KAN) heutzutage
bereits bis fast unter die Haut, beispiels-weise mit smarter Schutzbekleidung.
Deswegen brauche es Regeln. Denn je-
der eingenähte Sensor im Jackenkragen
erfasst nicht nur die Außentemperatur,
sondern auch Standortdaten – und wirft
damit Fragen zu Datenschutz, Datensi-cherheit und Überwachung auf. Thier-
bach fordert Normen und gesetzliche
Anpassungen für den Bereich smarter
PSA sowie die Aufklärung der Anwender.
Als nächster Referent führte Wolf-
gang Quednau von der Betreuungsge-
sellschaft für textiltechnische Anwen-
dungen (BTTA GmbH/MEWA) den Schutz
der PSA vor UV-Strahlung an. Nicht nur
die Sonne sei als Quelle denkbar, sondern
auch künstliche UV-Bestrahlung, wie sie
beim Schweißen entsteht.
Schutzbekleidung muss sichtbar
sein – das betonte Christian Kurtz von
3M Science of Safety in seinem Beitrag
„Medium Risk Standard: EN 17353“. Da-
bei greifen unterschiedliche Normen für
verschiedene Risikostufen. Zum Beispiel
die Norm EN ISO 20471 (für hohes Risi-
ko). Ein Reflektor, der am Schulranzen
eines Kindes baumelt, muss demnach
weniger Licht zurückwerfen, als der Strei-
fen auf der Schutzbekleidung eines Stra-
ßenbauarbeiters.
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Innovative Softwarelösungen für Wäschereien
Perfekt aufgestellt
socom.de
3 26.03.2020 11:33:11
R+W Textilservice 4 | 2020
18 Unternehmertum
Stahl Wäschereitechnik
111 Jahre Technik Mehr als ein Jahrhundert ist es her, dass Gottlob und Karoline Stahl in Stuttgart ein Unternehmen für die Konstruktion und den Bau von gewerblichen Wäschereimaschinen gründeten. Mittlerweile verlassen unzählige Maschinen das Werk in Sindelfingen. Der Vertrieb hat sich internationalisiert, seinen Grundprinzipien ist das Familienunternehmen aber bis heute treu geblieben.
Seit vier Generationen hat die Fami-
lie Stahl aus dem baden-württem-
bergischen Sindelfingen nur eines
im Kopf: Gewerbliche Wäschereimaschi-
nen. 111 Jahre sind seit der Unterneh-
mensgründung vergangen, mittlerweile
gehört Stahl nach eigenen Angaben welt-
weit zu den führenden Herstellern ge-
werblicher Wäschereimaschinentechnik.
Unzählige Maschinen werden produziert
und kommen auf Kreuzfahrtschiffen, in
Hotels, Wäschereien, Senioren- und Pfle-
geheimen, Gebäudereinigungen oder bei
der Feuerwehr zum Einsatz.
Uwe Stahl, einer der Geschäftsfüh-
rer der vierten Generation und verant-
wortlich für den Vertrieb der Stahl Wä-
schereitechnik, sitzt am Tisch und zeigt,
was Familienunternehmen auszeichnet:
Welche Maschine nutzt der Textilpfle-
ger aus Brandenburg, der seine ersten
Stahl-Maschinen bereits von seinem Va-
ter übernommen hat? Uwe Stahl weiß
es. Mit welcher Beheizungsart laufen die
Maschinen des Seniorenheims bei Mün-
chen? Dampf, erklärt Stahl. Wie alt ist
die Muldenmangel des innovativen Ho-
teliers aus der Schweiz? Nicht nur das
Alter, auch die Größe hat Stahl im Kopf.
Familienunternehmen ist, wenn die
Unternehmensleitung an ihren Kunden
und Maschinen gleichermaßen hängt
und so nah am Markt dran ist, dass kei-
ne Maschine verkauft wird, von der die
vier Brüder Stahl nichts wissen. Addiert bringen sie mehr als 130 Jahre Erfahrung
im Unternehmen und mit gewerblichen
Wäschereimaschinen mit.
Führung in vierter Generation
Neben Uwe Stahl, verantwortlich für den
weltweiten Vertrieb, kümmert sich Tho-
mas Stahl um die Bereiche Konstruktion
und Service. Werner Stahl verantwortet
das Produktionswerk in Sindelfingen
und die hauseigene Lackiererei in Ab-
statt. Der vierte im Bunde, Jochen Stahl,
ist verantwortlich für die Entwicklung
der Steuerungstechnik und der IT sowie
für die Endmontage.
Gemeinsam führen die vier Brüder
das fort, was Gründer Gottlob Stahl,
Großvater Willy Stahl und v.a. Vater Gott-
lob Stahl in den letzten 111 Jahren mit
vielHerzblut aufgebaut haben. Das Be-
kenntnis zur Qualität ist es, was Kunden
weltweit schätzen. Als familiengeführ-
tes mittelständisches Unternehmen in
einem konzerngeprägten Markt, muss
Stahl seinen Kunden klare Wettbewerbs-
vorteile bieten, um erfolgreich zu sein,
so der Hersteller. Die Qualitätsansprüche
des schwäbischen Unternehmens gelten
nach Unternehmensangaben für alle Ma-
schinen, egal ob Waschmaschine, Trock-
ner, Muldenmangeln, Faltmaschine oder
Desinfektionsschleuse. Produziert wird
im firmeneigenen Werk in Sindelfingen.
Stichwort Kontinuität
Neue Modelle gibt es selten. „Während
andere Hersteller jedes Jahr ein schein-
bar noch besseres Modell auf den Markt
bringen, um den Absatz anzukurbeln,
legen wir Wert darauf, unsere Maschi-
nen kontinuierlich weiterzuentwickeln“,
erklärt Thomas Stahl die Unternehmens-
philosophie. Neben der Qualität könnten
sich die Kunden seit 111 Jahren auf den
Service des Herstellers verlassen. Der be-
ginne schon vor dem Kauf mit einer in-
dividuellen Beratung. Von Großprojekten
mit mehr als 15 t Wäsche pro Tag über
Spezialwäschereien für Feuerwehren bis
hin zu kleinen hauseigene Wäscherei-
en für einen Ferienbetrieb mit nur zwei
Maschinen: Viele Stahl-Mitarbeiter ver-
fügen über eine jahrzehntelange Exper-
tise und beraten jeden Kunden intensiv,
damit am Ende eine, auf den Kunden
zugeschnittene Planung, steht.
Bei der Lieferung der Maschine er-
Ein Blick in vergangene Zeiten: Schon damals waren die Maschinen elektrisch betrieben und gehörten zu den modernsten am Markt. Fotos: Stahl Wäschereitechnik
2 26.03.2020 08:53:38
4 | 2020 R+W Textilservice
19Unternehmertum
Das Firmengelände früher. Stahl weihte ist vor zwei Jahren eine neue Produktionshalle am Firmenstandort in Sindelfingen ein.
Willy Stahl (li.) und Alfred Stahl mit einer der ersten professio-nellen Muldenmangeln.
folgt grundsätzlich eine intensive Ein-
weisung, damit die Kunden die neue
Maschine umfassend kennenlernen,
so das Unternehmen. „Wir sind stolz
darauf, dass wir 80 Prozent der Kun-
denanfragen ganz einfach am Telefon
lösen können“, erklärt Thomas Stahl,
der in der Konstruktion der Maschinen
auch genau darauf großen Wert legt.
In den restlichen 20 Prozent der Fäl-
le macht sich dann der Werkskunden-
dienst auf den Weg zum Kunden, um
das Problem direkt vor Ort zu beheben.
„Wir sind stolz auf das besondere Jubi-
läum, das wir in diesem Jahr feiern kön-
nen“, erklärt Jochen Stahl.
Das Unternehmen hat eine bewegte Geschichte hinter sich: Zwei Weltkrie-
ge, die Wirtschaftswunderzeit, der kal-
te Krieg, die Globalisierung, diverse Fi-
nanzkrisen, die Digitalisierung, kleinere
und größere Rückschläge, aber auch jede
Menge Erfolgsmomente. In den letzten
111 Jahren hat sich das Unternehmen
gewandelt und den unterschiedlichen
Rahmenbedingungen angepasst. Dabei
geholfen hat laut Hersteller die boden-
ständige, schwäbische Unternehmens-
struktur.„Uns ist es sehr wichtig, mit un-
seren Kunden im Gespräch zu sein und
direkt zu erfahren, welche Optimierun-
gen sie sich wünschen“, erklärt Werner
Stahl. Damit habe es das Unternehmen
geschafft, seinen Grundpfeilern treu zu
bleiben und an Innovationskraft stetig
hinzuzugewinnen.
Neuigkeiten zum Jubiläum
Das Jubiläumsjahr bringt laut Stahl ei-
nige Neuerungen mit sich. Angekündigt
sind bereits zahlreiche Messeauftritte,
natürlich auch auf der Texcare, neue Pro-
dukte sowie ein neuer Gesamtkatalog.
Weitere Jubiläums-Maßnahmen sind in
Planung und werden im Laufe des Jahres
bekannt gegeben.
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Zur Titelseite
3 26.03.2020 08:53:38
R+W Textilservice 4 | 2020
20 Brandschutz
Feuer vermeiden
„Die Mitarbeiter hatten Tränen in den Augen“
Fängt die Wäsche Feuer, verbrennen in Wäschereien nicht nur Stoffe – ein solcher Brand kann den Ruin bedeuten. Nicht so für das Unternehmen Greif Textile in Augsburg. Von dem Brand vor acht Jahren hat sich der Betrieb zwar erholt, das Unglück hat dennoch Spuren hinterlassen. Das rät Geschäftsführer Markus Greif.
Als der Anruf kam, dass die Brand-
meldeanlage angeschlagen hat,
war Markus Greif im ersten Mo-
ment nicht beunruhigt. „Die geht öfters,
aber zu 99 Prozent ist nichts.“ In jener
Nacht aber war es anders. An jenem 10.
Januar vor acht Jahren brannte die Wä-
scherei Greif Textile in Augsburg. Meter-hoch schlugen die Flammen durch das
Hallendach. Erst als der Unternehmer
vor dem Gebäude stand war klar: Das
ist der Ernstfall. Der schwärzeste Tag in
der Geschichte des vor fast 100 Jahren
gegründeten Familienunternehmens –
so beschreibt Greif das Ereignis heute.
Was er in dem Moment, als er seine
Wäscherei brennen sah, gedacht hat,
weiß er nicht mehr. „Ich stand unter
Schock“, sagt der 43-Jährige Geschäfts-
führer. Funktionieren musste er trotz-
dem. Nicht nur wegen der Polizei und der
Feuerwehr, für die er Ansprechpartner
Vor acht Jahren schlugen meterhohe Flammen durch das Dach der Wäscherei Greif in Augsburg. Von dem Unglück hat sich das Unternehmen dank engagierter Mitarbeiter und hilfsbereiter Kollegen wieder erholt. Fotos: Greif
war. Nein, v. a. wegen des nächsten Ta-
ges. Denn trotz des Brands: Der Betrieb
musste weiterlaufen. Also griff er zum
Telefon. Greif tüftelte schon an dem Plan
für den nächsten Tag.
Fehlende Statistik
Auch wenn es keine Statistik über Brän-
de in Wäschereien gibt, von Fällen wie
in Augsburg berichten Medien immer
wieder. So fing beispielsweise in Niebüll,
Schleswig-Holstein eine Waschmaschi-
ne Ende Februar Feuer. Am 5. Februar
brannte ein Wagen voller Wäsche in
der Uniklinikwäscherei in Freiburg, Ba-
den-Württemberg. Und am 25. November
vergangenen Jahres stand eine Wäsche-
rei in Detmold, Nordrhein-Westfalen in
Flammen. Nach Ermittlungen der Staats-
anwaltschaft hatten sich ölgetränkte Tü-
cher selbstentzündet. Selbstentzündung
war nach Angaben des deutschen Statis-
tikportals Statista in zwei Prozent aller
untersuchten Brände im Jahr 2018 der
Grund für Feuer. Brandursache Num-
mer eins ist die Elektrik mit 31 Prozent.
Menschliches Versagen verursacht jeden
fünften Brand und knapp einer von zehn
Fällen geht auf Brandstiftung zurück.
In Augsburg hatten in jener Nacht
2012 Handtücher von selbst Feuer gefan-
gen. Sie waren mit Ayurvedischen Ölen
getränkt. Greif wäscht für Gastronomen
und Hotels. Gefahren lauern jedoch nicht
nur im Wellness-Bereich, auch Küchen
hantieren mit Ölen, die sich selbst ent-
zünden können – etwa Leinöl.
Die Wäscherei Greif in Augsburg be-
steht aus zwei Gebäuden und hat 500
Mitarbeiter. Pro Tag bearbeiten sie in
beiden Gebäudeteilen bis zu 120 Tonnen
Wäsche. Das Feuer loderte damals nur
in einem Bereich. Dennoch war in jener
Sicherheit Unfälle vermeiden
y Wählen Sie ein Waschprogramm, das
Fette besonders gut löst.
y Waschen Sie stark verfettete Teile
zweimal.
y Lassen Sie die Wäsche gut abkühlen,
bevor sie gestapelt und verpackt
wird.
y Wenn Sie keinen Platz zum Ausküh-
len der Wäsche haben, lagern Sie die
warmen Stücke in einem Bereich mit
speziellen Brandschutzmaßnahmen.
So lassen sich zumindest die Folgen
eines potenziellen Brands vermeiden.
2 26.03.2020 11:34:02
4 | 2020 R+W Textilservice
21Brandschutz
Nacht 40 Tonnen Wäsche verbrannt oder
durch den entstandenen Rauch kontami-
niert, sagt Markus Greif. Mitarbeiter wur-
den keine verletzt. Ein Feuerwehrmann
erlitt eine Rauchvergiftung. Ein Teil des
Gebäudes sei komplett abgebrannt. Eine
halbe Million Euro Schaden, schätzten
die Einsatzkräfte am Tag des Unglücks.
Tatsächlich kostete es neun Millionen Eu-
ro, den Schaden vollständig zu beheben.
Neben der Brandsanierung kamen auch
zusätzliche Kosten hinzu, wie beispiels-weise Ausgaben für Sonderschichten
und Mietkosten für neue Lagerhallen.
Wer bezahlt den Schaden?
„Den Schaden hat die Versicherung be-
zahlt“, sagt Greif. „Ohne Versicherung
wäre der Schaden wirtschaftlich nicht
zu stemmen gewesen.“ Er holt kurz in-
ne und schiebt nach: „Das hätten wie nie
wieder aufgeholt.“ Für ihn ist eines klar:
An der Versicherung darf nicht gespart
werden. Schließlich bedrohen Schadens-
fälle nicht nur die eigene Existenz, son-
dern auch die Arbeitsplätze der Mitarbei-
ter. Als Geschäftsführer stehe er in der
Verantwortung. Eine besondere Police
hat er nach eigenen Angaben nicht, er
lasse sich von einem guten Makler bera-
ten. Einem Experten der Wäschereibran-
che, wie er sagt. So sollen Versicherungs-
lücken geschlossen werden. Sein Betrieb
sei von Feuer bis Überschwemmung ge-
gen alles abgesichert. Schon gegen Fälle,
bei denen er nur den „Hauch von Risiko“
sehe, sichert sich Greif ab. „Alles andere
ist russisches Roulette.“
Der Tag danach
Auch am Tag nach dem Brand musste
Wäsche gewaschen, gemangelt und ge-
stapelt werden. „Wir versorgen ja tagtäg-
lich Kunden.“ Und die wollte Greif halten.
Denn neben dem finanziellen Schaden
stand auch das Renommee des Famili-
enbetriebs auf dem Spiel. Also musste er
improvisieren. Die gelieferte Wäsche ver-
teilte Greif auf andere Standorte des Un-
ternehmens. Lkws karrten stapelweise
schmutzige Wäsche quer durch Deutsch-
land. In Augsburg mietete er externe
Räume. Ein Shuttlebus transportierte
die Ware von der Wäscherei zum Lager.
Die Mitarbeiter schoben Sonderschichten
und Überstunden, um die Menge zu be-
wältigen. „Es war ein Kraftakt“, sagt er.
Etwa ein halbes Jahr habe es gedauert,
bis der Betrieb am Augsburger Standort wieder normal lief. Die Mühe hat sich ge-
lohnt: Nicht einen Kunden habe er wegen
des Brands verloren, sagt Greif.
Geschafft habe es die Wäscherei auch
dank der Mitarbeiter, die trotz aller Ängs-
te und Hektik weitergemacht haben. In
seiner Stimme schwingt Stolz. „Das ist
das Positive bei all der Tragik: Dass wir
als Familienbetrieb in der Extremsitua-
tion zusammengerückt sind und das ge-
meistert haben.“ Doch nicht nur seinen
Mitarbeitern ist Markus Greif dankbar
– auch etlichen Kollegen. Bei aller Riva-
lität auf dem Markt, sagt er, hätten sie
ihn mit den Wäschebergen nicht alleine
gelassen: „Viele haben angerufen und
gefragt: Wie kann ich helfen?“
Die Lehren aus dem Brand
Achtsamkeit. Dieses Schlagwort ist für
Greif nach dem Brand Programm gewor-
den. „Der Mensch vergisst“, sagt er. Auch
Profis. Denn im täglichen Umgang mit
Wäsche rücke das potenzielle Risiko, das
von der Wäsche ausgeht, schnell in Ver-
gessenheit. Die Folge: Gefahren werden
Wissenswert Brandschutz
Warum entzündet sich Wäsche selbst?Fette und Öle, wie sie in Küchen und
Wellnesseinrichtungen vorkommen, be-
inhalten ungesättigte Fettsäuren. Diese
reagieren mit Sauerstoff aus der Luft.
Bei diesem chemischen Prozess entsteht
Wärme. Eine hohe Ausgangstemperatur
beschleunigt den Vorgang.
Für die Praxis bedeutet das: Wird
noch warme Wäsche aus einem Trockner
oder einer Mangel direkt in Container,
Wannen oder Schränke gelagert, kann
das gefährlich werden. Und zwar dann,
wenn sich auf der Wäsche noch Fettrück-
stände befinden. Beginnt der chemische
Prozess, kann die Wärme im Wäschesta-
pel so stark ansteigen, dass die Textilien
Feuer fangen.
Nach dem Brand halfen alle zusammen: Statt Wäsche reinigten die Greif- Mitarbeiter vorübergehend Böden.
Verschmorter Kunststoff und verrußte Wände – das Ausmaß des Feuers.
3 26.03.2020 11:34:03
R+W Textilservice 4 | 2020
22 Brandschutz
unterschätzt. Was dagegen hilft? Reden.
Davon ist er überzeugt. „Kommunizie-
ren.“ Mit Mitarbeitern, mit Lieferanten,
und mit Kunden. Denn die bringen die
Wäsche in den Betrieb. Wissen sie nicht,
welche Gefahren sie bergen, kann das
fatale Folgen haben. Der Ansicht ist auch
Brandschutzexperte Ulrich Jander. Er
nennt als Beispiel ölverunreinigte Lap-
pen: „Sie werden zum Reinigen der Fett-
filter an Dunstabzugshauben eingesetzt,
oder zum Reinigen der Grillplatten.“
Für den Alltag im Betrieb heißt das,
Kunden aufzuklären. „Das ist das Wich-
tigste“, erklärt Greif. Nur so kann er si-
cherstellen, was er angeliefert bekommt,
und dafür sorgen, dass fettgetränkte Wä-
sche gesondert gelagert und gewaschen
wird. Doch nicht nur die Kunden sensibi-
lisiert Greif. Auch die Mitarbeiter hält er
dazu an, jedem ungewöhnlichen Geruch
konsequent nachzugehen.
Nicht nur in Wäschestapeln lauert
Gefahr, auch Staub und Flusen, die sich
von den Textilien abnutzen, können sich
selbst entzünden. „Ein Knackpunkt ist,
dass Geräte regelmäßig gewartet wer-
den“, empfiehlt der Brandschutzexper-
te Jander. Gerade Betriebe, die rund um
die Uhr waschen, zögerten diese Inter-
Ulrich Jander berät seit über 25 Jahren
Unternehmen insbesondere Hotels in
Sachen Sicherheit. Der Sachverständi-
ge für Brandschutz zeigt Betrieben ihre
Schwachstellen auf. Das rät Jander Wä-
schereien und Textilreinigungen.
1. Warten Sie Ihre GeräteZögern Sie die Wartungsintervalle nicht hinaus. Brände können auch durch tech-
nische Probleme entstehen. Bei War-
tungsarbeiten werden auch die elektri-
schen Anlagen im Allgemeinen geprüft.
Sachversicherer bestehen darauf.
2. Pflegen Sie Ihre PrüfunterlagenWaschmaschinen, Trockner und Heiß-
mangeln müssen gemäß der Unfallver-
hütungsvorschriften geprüft werden.
Diese Prüfunterlagen sind entsprechend
zu dokumentieren. Die Geräte müssen
mit einer Prüfplakette versehen sein.
Auf Verlangen müssen Betriebe diese
Unterlagen der Berufsgenossenschaft
Checkliste Das empfiehlt der Brandschutzexperte
oder der Arbeitsschutzbehörde vorlegen.
Grundlage dafür ist die Verordnung der
Unfallkassen DGUV V3. Im Schadensfall
verlangt die Versicherung die Unterla-
gen. Sind Geräte nicht vorschriftsgemäß
geprüft, kann sie die Schadensregulie-
rung ablehnen.
3. Versicherung: Beraten lassenSetzen Sie sich mit dem zuständigen
Sachversicherer in Verbindung, rät der
Brandschutzexperte. Nur so lasse sich
klären, ob eine geeignete Deckung
für das Unternehmen besteht. Prüfen Sie auch, wer im Schadensfall Ausfälle
gegenüber dem Kunden übernimmt.
Kommt etwa eine Betriebsausfallversi-
cherung zum Tragen?
4. Analysieren Sie GefahrenErstellen Sie eine Gefährdungsanalyse,
die Gefahrenbereiche erkennt. Sprechen
Sie mit Ihrer Versicherung. Für Unter-
nehmen bieten sie eine Risikoeinschät-
zung an. Auch die Betriebssicherheits-
verordnung ist anzuwenden.
5. Gefahrenstoffe sicher aufbewahrenLagern Sie Gefahrenstoffe sicher und
erstellen Sie ein Kataster. Listen Sie al-
so auf, wo sich die verschiedenen Flüs-
sigkeiten befinden und welche Klassifi-
zierung sie haben. Einsatzkräften hilft
dieses Wissen, um einzuschätzen, wie
bestimmte Mittel reagieren und welche
Folgen es für die Umwelt hat, wenn die
Stoffe in die Kanalisation fließen.
6. Bereiten Sie den Ernstfall vorBenennen Sie einen Brandschutzbeauf-tragten sowie Evakuierungshelfer oder
Brandschutzhelfer. Führen sie einmal im
Jahr eine Räumungsübung durch.
Gemäß den neuen Richtlinien seit
05/2014 müssen Feuerwehreinsatzplä-
ne sowie die Brandschutzordnung alle
zwei Jahre durch einen Sachkundigen
geprüft werden.
valle oft hinaus. Das kann problematisch
werden. Eine weitere Gefahrenquelle
sind anfallende Schweißarbeiten. Diese
dürften trotz aller Routine nicht auf die
leichte Schulter genommen werden, sagt
Greif. Er warnt vor den Gefahren. Angst
schürt er aber nicht. „Wir wollen ja, dass
die Kunden ihre Wäsche zu uns bringen.“
Wichtig sei nur, dass jeder, der mit der
Wäsche hantiert, entsprechend vorsich-
tig damit umgeht.Neben der erhöhten Achtsamkeit hat
Greif eine weitere Lehre aus dem Brand
gezogen: Sprinkleranlagen. In jedem neu
gebauten Standort installiert er die auto-
matischen Feuerlöschanlagen. Sie ver-
hindern, dass ausgebrochenes Feuer sich
zu einem Großbrand ausweiten.
Jene Nacht vor acht Jahren hat Greif
sensibilisiert. Er ist vorsichtiger gewor-
den. In jener Nacht, so sagt er, habe er
das Ausmaß noch gar nicht realisiert.
Was passiert war, sei ihm erst bewusst
geworden, als die Mitarbeiter der Früh-
schicht kamen, „und ich die Tränen in
ihren Augen gesehen habe.“ Sie hätten
ihn umarmt und gesagt: „Wir schaffen
das.“ Sie hatten Recht. Birgit Schindele www.mietwaesche.de
Nicht offenes Feuer, das Textilien verbrennt, richtet Schaden an. Sondern auch der entstehende Rauch und der Ruß, der sich in die Wäsche setzt.
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R+W Textilservice 4 | 2020
24 Vor Ort
Wäscherei der Allgäuer Werkstätten, Sonthofen
Textilpflege mit sozialem Auftrag
In der Wäscherei der Allgäuer Werkstätten finden Menschen mit Behinderungen einen geregelten Berufsalltag. Der Betrieb mit pädagogischem Auftrag sieht sich als sinnvolle Ergänzung zu Wäschereien der freien Wirtschaft. R+WTextilservice hat die Wäscherei besucht.
Mit solchen Menschen zu arbeiten
ist das Schönste, was es gibt –
wir sagen hier immer: ‚Es men-
schelt!‘“, sagt Barbara Grözinger, Werk-
stattleiterin der Allgäuer Werkstätten.
Die gelernte Textilreinigungsmeisterin
ist verantwortlich für die drei Wäscherei-
en der Einrichtung für Menschen mit Be-
hinderung. Eine Wäscherei befindet sich
am Standort in Sonthofen, zwei weitere
sind in Kempten. Die Allgäuer Werkstät-
ten sind eine Einrichtung der Lebenshilfe
Kempten und des Südlichen Landkrei-
ses Oberallgäu. Ziel ist es, Menschen
mit Behinderungen einen geregelten
Tagesablauf und Berufsalltag zu ermög-
lichen und gegebenenfalls in einen frei-
wirtschaftlichen Betrieb zu vermitteln.
Die Vermittlungsquote liegt bayernweit
bei circa drei Prozent. Zum Portfolio der
Werkstatt gehören unterschiedliche Ge-
schäftsfelder, wie eine Schreinerei oder eine Näherei. Das ist Teil der Vorgabe der
Werkstättenverordnung, die beschreibt,
dass Menschen mit Behinderungen ein
Recht auf Arbeit haben und die Mög-
lichkeit bekommen müssen, sich in den
Arbeitsmarkt zu integrieren – dement-
sprechend muss auch eine Auswahlmög-
lichkeit an Arbeit vorhanden sein.
Personal und Betreuung
In der Wäscherei Sonthofen arbeiten
zwei Gruppenleiter und 22 Mitarbeiter.
Ein Gruppenleiter darf bis zu zwölf Perso-
nen betreuen. Sollte die Anzahl an Mitar-
beitern steigen, muss dementsprechend
ein weiterer Gruppenleiter eingestellt
werden. „Wir müssen jeden Menschen
hier einstellen, der nach dem Berufs-
bildungsbereich – eine Art abgespeckte
Ausbildung – bei uns in der Wäscherei
arbeiten möchte. Notfalls müssen wir
Arbeitsplätze schaffen“, erklärt Grözin-
ger. Die Arbeitszeiten sind inklusive Pau-
sen täglich von 7.40 bis 16 Uhr. Freitags
hat die Wäscherei bis 12 Uhr geöffnet,
am Wochenende ist sie geschlossen.
Der berufliche und private Bereich wird
getrennt: Nach der Arbeit fahren die
Mitarbeiter mit den öffentlichen Ver-
kehrsmitteln nach Hause oder werden
von einem Fahrdienst gebracht.
Ablauf und Ausstattung
Die Wäscherei in Sonthofen möchte kei-
ne Konkurrenz zu anderen Betrieben
der Textilpflegebranche sein, sondern
das Angebot ergänzen. Aufgrund der staatlichen Förderung arbeitet die Wä-
scherei nicht gewinnorientiert, dennoch
soll die Bilanz am Jahresende ausgegli-
chen sein. Der duale Auftrag setzt sich
aus der Beschäftigung für die Menschen
und der pädagogischen Arbeit für die-
se zusammen. „Wir sehen uns selbst als
Nischenwäscherei. Wir wollen nicht auf
dem freien Markt konkurrieren, sondern
nehmen kleinere Aufträge an, die für die
großen Betriebe sowieso eher uninteres-
sant wären“, so Grözinger.
Zu den Kunden zählen hauptsäch-
lich Gastronomiebetriebe, Hotels und
Altenheime. Ein Fahrer der Wäscherei
holt die Wäsche der Kunden mit dem
Volle Auslastung: In der Wäscherei der Allgäuer Werkstätten in Sonthofen arbeiten zwei Gruppenleiter und 22 Mitarbeiter. Fotos: Lunkenheimer
In houSeWäSchErEI
2 26.03.2020 08:53:47
4 | 2020 R+W Textilservice
25Vor Ort
hauseigenen Sprinter ab und liefert sie
auch wieder aus. Privatpersonen können
allerdings ebenfalls ihre Wäsche vorbei-
bringen und reinigen lassen.
Die Wäscherei ist in zwei Bereiche
unterteilt, getrennt durch einen Hy-
gieneraum zur Desinfektion. Auf der
„unreinen Seite“ liefert der Fahrer die
Schmutzwäsche durch eine Außentür
an, wo sie die Mitarbeiter entgegen-
nehmen. Die Wäsche gelangt in eine
der vier Waschschleudermaschinen,
zwei von ihnen fassen jeweils 60 kg,
zwei weitere 80 kg und 40 kg. Täg-
lich werden circa 800 kg Wäsche ge-
waschen. Ein Gruppenleiter stellt die Waschprogramme ein, da die Mitarbei-
ter zumeist kognitive Einschränkun-
gen haben und deswegen nicht richtig
lesen und schreiben können. Auf der
anderen Seite befindet sich der größe-
re Raum, die „reine Seite“. Dort nehmen
die Mitarbeiter die fertig gewaschene
Wäsche entgegen und sortieren sie. Um
Verwechslungen zu vermeiden, sind die
Wäschesäcke der unterschiedlichen
Unternehmen verschiedenfarbig. „Auf-
grund der Leseschwäche einiger Men-
schen hier müssen wir uns manchmal
einige Tricks ausdenken – verschiedene
Farben zum Beispiel können sie sehr
gut unterscheiden, deswegen klappt
das System so gut“, erklärt Grözinger.
In dem Raum befinden sich zudem drei
Trockner, eine Einrollermangel und eine
kleine Presse für empfindliche Textilien
wie synthetische Tischdecken. Der Fi-
nishbereich ist mit einer Puppe für die
Hemdenpflege, einem Bügeltisch und
einer Legemaschine ausgerüstet. Der
Maschinenpark ist fast komplett von
Kannegiesser ausgestattet. „Da wir ein
staatlich bezuschusstes Unternehmen
sind, müssen wir für Neuanschaffungen
immer Ausschreibungen machen. Der
günstigste Anbieter bekommt in aller
Regel den Zuschlag“, so Grözinger.
An jeder Station kontrollieren die
Mitarbeiter die Wäsche noch mal auf
etwaige Schmutzflecke oder ob sie
richtig zusammengelegt ist. In einem
abgetrennten Raum, wo es ruhiger und
leiser ist, falten die Mitarbeiter einzelne
Teile wie Oberbekleidung, Matten oder
Handtücher. „Wir müssen die Arbeits-
plätze behalten und manchmal sogar
neue schaffen. Bei uns wird deswegen
so wenig wie möglich maschinell er-
ledigt. Außerdem haben wir Kunden,
u.a. 4-Sterne-Hotels, die unsere qua-
litative Handarbeit schätzen“, erklärt
die Werkstättenleiterin.
Eigenständige Berufswahl
Alle Mitarbeiter der Wäscherei haben sich
den Beruf selbst ausgesucht. Eine Mitar-
beiterfluktuation findet quasi nicht statt,
vorkommende Wechsel sind meist auf
gesundheitliche Gründe zurückzuführen.
Die Arbeit in der Wäscherei birgt neben
den offensichtlichen Vorteilen einer
Berufstätigkeit – wie u.a. einem struktu-
rierten Tagesablauf und dem Verdienst
– für die Menschen vor Ort auch weitere
Vorzüge. „Bei uns haben sich schon viele
Freundschaften und Liebschaften gefun-
den, die ohne unsere Wäscherei wahr-
scheinlich so nicht zustande gekommen
wären. In der freien Wirtschaft stellt
sich häufig der Arbeiter eher auf den
Betrieb ein, hier ist es andersrum. Die
Arbeit macht so viel Spaß, da in unserem
Betrieb sichtbar wird, wie vielfältig wir
Menschen sind“, sagt Grözinger.
Christian Lunkenheimer www.allgaeuer-werkstaetten.de www.kannegiesser.com
„ Bei uns haben sich schon viele Freund-schaften und Liebschaften gefunden. Barbara Grözinger
Im Finishbereich wird die Wäsche kontrolliert und händisch bearbeitet.
Die Mitarbeiter arbeiten größtenteils eigenständig mit den verschiedenen Maschinen und dem Zubehör der Wäscherei.
3 26.03.2020 08:53:48
R+W Textilservice 4 | 2020
26
Mittendrin
„ Das einzige, das dich darauf vorbereiten kann, eine Firma zu führen, ist, eine Firma zu führen. Ben Horowitz, US-amerikanischer Geschäftsmann
Geldwäsche mal anders: New Yorker landet mit Wäscherei
auf der Forbes-Liste„Wir machen keine faulen Versprechen und keine halben Sachen, wir
übertreffen Erwartungen.“ So einfach, so simpel prangt das Credo der New
Yorker Wäscherei Star Laundry auf deren Homepage. Und der Erfolg gibt
dem Unternehmer Recht: Inhaber Yaakoub Hijazis steht dieses Jahr auf der
Forbes-Liste der unter 30-Jährigen. Damit zählt er zu den reichsten Men-
schen weltweit. Forbes schätzt den Wert des Unternehmens auf
150 Millionen US-Dollar.
Doch Wäsche waschen ist auch in New York kein Selbstläufer – son-
dern harte Arbeit. Der Markt ist hart umkämpft. Doch Hijazis hatte einen
Vorteil: seine Motivation. Wie mehrere Medien berichten, starb sein Vater 2011 an Lungenkrebs. Zu dieser Zeit stand dessen Wäscherei kurz vor
dem Konkurs. Eine Horrorvorstellung für den Sohn. „Der eigene Name
wird zerstört“, sagte Hijazis gegenüber dem Forbes-Magazin. Er wollte
das Vermächtnis seines Vaters schützen. Also übernahm er die Firma.
Der damals 19-Jährige lieh sich 300.000 Dollar, gab das chemische
Reinigen auf und konzentrierte sich auf die Wäscherei. Er warb um Kun-
den. Für sie ist er ab halb vier Uhr morgens persönlich erreichbar. Und
er fokussierte sich auf Luxus-Hotels. Das zahlt sich aus: 2,5 Millionen kg
anfallende Wäsche im Jahr bezieht er allein von den Hotels Park Central
und West House. Forbes schätzt, dass bis zu 40 Prozent der New Yorker Hotels bei Star Laundry waschen lassen. Umgerechnet bedeutet das einen
jährlichen Umsatz von rund 70 Millionen Dollar.
Den Hauptsitz hat das Unternehmen in New Jersey. In vier Taktwasch-
anlagen wäscht Hijazis bis zu 60 kg. Getrennte Abteile ermöglichen Hijazis
die Wäsche von mehreren Hotels gleichzeitig zu waschen. Für Hijazis
läuft das Geschäft gut. Dennoch überlege er sich zu verkaufen, sagte er
gegenüber dem Forbes-Magazin. Was ihn zurückhält ist Angst davor, „das
zu verkaufen, was mein Vater gestartet hat.“ bis
Foto: Africa Studio – stock.adobe.com
2 26.03.2020 08:53:59
4 | 2020 R+W Textilservice
27Textilreinigung
NC Nordconsulting
Unternehmen unterstützenSchlagworte wie Digitalisierung oder „Arbeit 4.0“ kursie-
ren beinahe täglich in den Medien. In vielen Unternehmen
fehlen jedoch Kapazitäten oder Know-how, um solche Neu-
erungen einzuführen. Dass sich die Begriffe im Alltag zu
echten Hilfen für Betriebe entpuppen können, zeigen die
Eigentümer der Düchting Kassensoftware und der Cont-
rolling-Software „texcontrol“. Die beiden Unternehmer ha-
ben ihre Programme miteinander verknüpft und somit eine
interne Schnittstelle geschaffen, die Textilreinigungen in der
Praxis unterstützt.
So funktioniert das neue Programm in der Praxis: Das in
Textilreinigungen etablierte Kassensystem der Firma Düch-
ting verfügt nun über eine entsprechende Exportfunktion.
Mit Hilfe dieser Funktion können die über die Filialkassen
erfassten Artikelmengen in einen definierten Datensatz ex-
portiert werden. Nach Angaben der Hersteller kann dieser
Datensatz per Knopfdruck in die Controlling-Software „tex-
control V. 2.0“ eingelesen werden. Damit liegen der Cont-
rolling-Software die Mengendaten über alle Artikel und aus
Corona-Krise Kostenfreie Seminare
Die Corona-Krise bringt derzeit viele Betriebe in finanzielle
Engpässe. Der Staat verspricht monetäre Hilfe. Doch die muss
erst beantragt werden. Wie? Dabei verspricht NC Nordconsul-
ting Hilfe. Die Unternehmensberatung rechnet damit, dass
Textilreinigungen und Wäschereien, die öffentliche Zuschüs-
se beantragen, entsprechende Nachweise erbringen müssen.
Konkret geht das Unternehmen davon aus, dass Betriebe de-
ren jeweilige wirtschaftliche Situation darzulegen haben.
Um Betriebe für diese Aufgabe zu rüsten, bietet NC Nord-
consulting seit Ende März Vertretern der Branche kostenlose
Online-Seminare an. Zudem rief die Firma die Initiative „Ge-
meinsam Stark“ ins Leben. Sie soll Unternehmer zusammen-
bringen.Die Onlineseminare für die Unternehmer sollen etwa eine
Stunde dauern. Die Anzahl der Teilnehmer ist auf acht Per-
sonen pro Termin begrenzt. Anmelden können sich Interes-
sierte über die Internetseite des Unternehmens: https://www.ncnordconsulting.de/index.php/beratungsleistung/seminare/unverbindliche-registrieung oder per E-Mail unter der Adresse:
Neben dem neu eingerichteten Seminar hat das Unterneh-
men auch eine Online-Plattform aufgebaut. Sie läuft unter dem
Namen „Gemeinsam Stark“ und soll während der Corona-Krise
Unternehmen zusammenführen. Das Ziel ist es, gemeinsam
die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen. Dieses Portal
ist laut NC Nordconsulting ein kostenloses Angebot, um Textil-
reinigungen und Wäschereien miteinander zu vernetzen und
Stärken zu bündeln.
allen Filialen in aktueller Form vor. So gelangen über die
Hälfte der für eine Kalkulation benötigten Daten mit einem
Klick in die Software.
Das neue Programm hat laut Hersteller noch einen wei-
teren Vorteil für Unternehmer: Das Kassensystem erfasst
die Arbeitszeit der Mitarbeiter. Die täglich erfassten Daten
über die geleistete Arbeitszeit lässt sich von dem Kassensys-
tem in die Controlling-Software übertragen. Aus den impor-
tierten Personalstunden und den importierten Artikelmen-
gen wird automatisch die Entwicklung der Produktivität je
Filiale berechnet, so der Hersteller. Die Ergebnisse werden
in verschiedenen Berichten dargestellt und können auch
ausgedruckt werden.
Die „digitale Kommunikation“ der beiden Softwarepro-
gramme sorgt also dafür, dass eine Artikelkalkulation ohne
großen zeitlichen Aufwand aktuell bleibt. Anwender können
so schnell auf Kosten- oder Mengenveränderungen reagieren.
Die Schnittstelle der beiden verknüpften Programme bietet
laut Hersteller folgende Vorteile:
y Sie reduziert den Aufwand, um eine Artikelkalkulation
aufzubauen.
y Durch den Datenimport per Knopfdruck sparen sich
Unternehmer Zeit und Kosten.
y Fehleingaben durch die Nutzer schließt der Hersteller bei
Gebrauch der Software aus.
y Berichte über Kosten-, Mengen- und Produktivitätsent-
wicklung sowie zur Preisfestlegung liegen dem Unter-
nehmer jederzeit in aktueller Form vor.
y Mit Hilfe der Schnittstelle können Unternehmer schnell
auf sich ändernde Kosten oder Mengen reagieren. Beide Firmen bieten hierzu im April und Mai 2020 kostenlose
Online-Demonstrationen an. Interessierte melden sich unter
der E-Mail-Adresse: [email protected] oder
unter: [email protected] an.
www.software-duechting-gmbh.de www.ncnordconsulting.de.
1 26.03.2020 09:05:17
R+W Textilservice 4 | 2020
28 Maschinentechnik
Im Gespräch mit Dirk Freitag, Geschäftsführer Multimatic
Reinigen statt Waschen: eine Trendwende?
Seit 2011 ist Dirk Freitag Frontmann der Marke Multimatic: mit dem Fokus auf die Weiterentwicklung nachhaltiger Reinigungstechnologie. Der aktuelle ökologische Wandel spreche nun für eine Renaissance der Textilpflege im Lösungsmittel, insbesondere für die Aufbereitung von PSA und Corporate Wear, so der Geschäftsführer im Interview mit R+WTextilservice.
Energieeffiziente Reinigungsma-
schinen in einem zuverlässigen,
geschlossenen Kreislauf sind in
der modernen Textilreinigung Standard.
Multimatic war in den vergangenen
50 Jahren immer wieder Vorreiter für
markttaugliche Lösungen. Dass sich nun
auch Wäschereien und Leasingunterneh-
men verstärkt für Reinigungstechnolo-
gie interessieren, sei laut Dirk Freitag,
Frontmann der Marke Multimatic dem
ökologischen Wandel geschuldet, allem
voran einem bewussten Umgang mit der
zunehmend kostbarer werdenden Res-
source Wasser.
Reinigen statt Waschen: Diese Ent-
scheidung sei insbesondere für Unter-
nehmen interessant, die sich auf die Auf-
bereitung von PSA und Corporate Wear
spezialisiert haben. Denn unabhängig
von der Unternehmensgröße gehe es
hier um die zuverlässige Bearbeitung
von High-End-Produkten: um Produktsi-
cherheit und den Einsatz von Verfahren,
die sowohl ökologisch als auch ökono-
misch vertretbar seien müssen. Darüber
sprachen wir mit dem Multimatic-Chef.
R+WTextilservice: Herr Freitag, Sie gelten als aufmerksamer, vorausschauender Marktbeobachter. Ist das die Multimatic- Ressource: Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und Lösungen parat zu haben? Dirk Freitag: Ja, nicht nur ich, sondern
unser gesamtes Team beobachtet die
allgemeinen wirtschaftlichen Entwick-
lungen. Wir ziehen daraus die notwendi-
gen Schlüsse und konzipieren rechtzeitig
neue, marktrelevante Lösungen und An-
gebote. Das entspricht zum einen unse-
rem Selbstverständnis und Anspruch als
innovativer Maschinenbauer; zum ande-
ren wollen wir nicht den Ideen anderer
hinterherlaufen.
Denn nur besser und schneller als an-
dere zu sein, rechtfertigt Preise, die wir
für langfristig angelegte Neuentwicklun-
gen kalkulieren müssen. Klar ist: Inno-
vationen sind kein Selbstzweck, sondern
Notwendigkeiten, die sich durch über-
betriebliche Entwicklungen zwingend
ergeben.
Über welche Entwicklungen reden wir ak-tuell, auch im Privatkundengeschäft? Was hat sich in den letzten Jahren verändert?Die Anzahl kleinerer, handwerklich ge-
prägter Familienbetriebe wird sich wei-
terhin reduzieren. Das ist nichts Neues
und die Gründe dafür sind bekannt: die
Betriebsübergabe innerhalb der eigenen
Familie gelingt nicht, die Kinder haben
andere Vorstellungen von ihrem Berufs-
leben als die Eltern oder Großeltern oder die Verkaufspreisvorstellungen decken
sich nicht mit der betriebswirtschaft-
lichen Realität. Im Ergebnis schließen
diese Betriebe. Das Marktvolumen ist
allerdings vorhanden und wird von den
verbliebenen Betrieben übernommen.
Das heißt, einzelne Dienstleister wach-
sen, was letztlich zur Konzentration am
Markt führt. Ein anhaltender Trend bleibt
das „Downdressing“ im Berufsleben:
Bekleidung im Job und in der Freizeit
Foto: K!NGW!N – stock.adobe.com
2 26.03.2020 08:54:49
4 | 2020 R+W Textilservice
29Maschinentechnik
Dirk Freitag ist seit 2011 Geschäftsführer der Multimatic iLSA Deutschland GmbH & Co. und Multimatic Maschinen GmbH in Melle. Das Thema Nachhaltig-keit liegt Firmenchef besonders am Herzen. Foto: Multimatic
unterscheidet sich kaum noch. Entspre-
chend weniger „Business-Garderobe“
kommt in die Betriebe, analog dazu feiert
das Hemdengeschäft neue Rekorde.
Gleichzeitig entwickeln sich neue
Formen des POS (engl. Point of Purcha-
se). Was der Persil-Service oder Johnny
Fresh vorgemacht haben, wird von Real und dm aufgegriffen: die App-basierte
Logistik. Am Ende des Tages muss die
Ware allerdings irgendwo gereinigt oder
gewaschen werden. Da sehe ich für texti-
le Dienstleister riesige Chancen.
Ein weiterer Aspekt unter der Über-
schrift „Nachhaltigkeit“ ist der Waren-
transport vom Kunden zum Betrieb und
zurück, der von Verbrauchern kritischer
gesehen wird. Solch ein Service, mit al-lem was hinten dranhängt, wird in Zu-
kunft vermehrt regional, vielleicht sogar
kommunal bearbeitet werden.
Unabhängig davon verzeichnen die Berei-che PSA und Corporate Wear Zuwachsra-ten, die andere Branchen beneiden.Richtig, hier bieten sich für service-
und qualitätsorientierte Dienstleister
aus meiner Sicht hervorragende Markt-
chancen. Zwar gibt es auch in diesem
Segment bereits Billiganbieter, bei de-
nen man sich fragt, wie das betriebswirt-
schaftlich funktioniert, wenn neben der
Warenqualität auch Termin- und Liefer-
treue gewährleistet werden sollen, sprich
ein rundherum zuverlässiger Dienstleis-
tungsprozess. Letztendlich liegt die Ent-
scheidung natürlich bei jedem einzelnen
Betrieb, mit welcher Philosophie er sich
am Markt positioniert.
Nachhaltigkeit ist das Schlüsselwort. Der Druck auf die Betriebe wächst und digitale Lösungen ändern nichts an der Tatsache, dass natürliche Ressourcen begrenzt sind und zunehmend teurer werden. Was kön-nen Betriebe tun? Ja, der Klimawandel ist Realität. Das
haben die letzten beiden Dürre-Som-
mer auch dem letzten Realitätsverwei-
gerer gezeigt. Wasser zählt weltweit zu
unseren kostbarsten Ressourcen. Die
Wasserver- und -entsorgung ist längst
ein wirtschaftlich sehr relevantes Thema
für Wäschereien. Wir reden über Kosten,
die langfristig noch gar nicht absehbar
sind. Fest steht: Wasser wird ein teures
Gut werden und die Abgaben für Abwas-
ser werden deutlich steigen, zumal die
hohen Fixkosten der Kläranlagen auf
immer weniger ankommende Kubik-
meter verteilt werden müssen. Daher ist
jetzt die Zeit, sich über ein geschlossenes
Kreislaufsystem in der Aufbereitung von
Textilien Gedanken zu machen. Wir als
Lieferant von Reinigungsmaschinen, die
in solchen geschlossenen Systemen ar-
gung immer mehr zur Alternative. Und für Wäschereien waren organische Lösungs-mittel eigentlich gar kein Thema. Gibt es nun eine Trendwende und somit ungeahn-te Perspektiven für Wäschereien?Ganz genau. Natürlich muss das Ver-
fahren der Wahl in den Betriebsablauf
passen. Großbetriebe sind zunehmend
gezwungen, auf Kundenwunsch auch
kleinere Warenposten „mitzunehmen“
und diese an Subunternehmer weiter
zu reichen oder selbst zu bearbeiten. Die
Ware abzugeben ist mit einem gewissen
Kontrollverlust hinsichtlich Termintreue,
Vollständigkeit der Teile sowie der gelie-
ferten Qualität verbunden. Sollen diese
Posten im eigenen Unternehmen bear-
beitet werden, müssen in der Regel neue
Abteilungen eingerichtet werden, ob nun
für Bewohnerbekleidung aus dem Heim-
und Pflegebereich, Berufsbekleidung
oder PSA. Hier gilt es zu prüfen, welche
Produktgruppe am besten zur Unterneh-
mensstruktur passt.
Wenn es um die Frage „Waschen oder
Reinigen?“ geht, halten wir uns als Ma-
schinenentwickler aus einer generellen
Lösungsmitteldiskussion allerdings he-raus. Fakt ist, dass je nach Art der Ver-
fleckung mal das eine oder andere Lö-
sungsmittel einen Hauch besser ist. Wir
sind aufgrund unserer jahrzehntelangen
Entwicklungen auf alles vorbereitet. So
Mit frischen News zu Ihnen nach Hause.www.rw-textilservice.de/newsletter
@
beiten, sind gefragt. Denn es ist definitiv
keine ideale Lösung, tagtäglich Unmen-
gen von Kubikmeter Wasser plus Wasch-
mittel in Richtung Kanal abzugeben.
Nun wurde die Behandlung im Wasser in den vergangenen Jahren in der Textilreini-
3 26.03.2020 08:54:50
R+W Textilservice 4 | 2020
30 Maschinentechnik
arbeitet unsere neue Maschine „Piuma
N“ ohne jegliche Hardware-Anpassung
mit jedem bevorzugten Lösungsmittel,
mit Ausnahme von Per. Das bedeutet
größtmögliche Flexibilität für unsere
Kunden, auch hinsichtlich der Volu-
mengröße. Das ist nicht mehr Zukunft,
sondern Gegenwart. Unsere Maschine ist
modular aufgebaut, wir können sie jeder-
zeit up- oder downgraden. Dadurch lässt
sich die Reinigungskapazität an das tat-
sächliche Auftragsvolumen anpassen,
was aus meiner Sicht marktkonform und
absolut zeitgemäß ist.
Wenn wir nun über Nachhaltigkeit spre-chen, geht es um Glaubwürdigkeit und Verantwortung gegenüber Mensch und Umwelt. Wie glaubwürdig ist das im Zusammenhang mit der Lösungsmittel-reinigung– angesichts der kontroversen Diskussionen in der Vergangenheit?
Wir haben in Europa, insbesondere in
Deutschland, die höchsten Anforderun-
gen an die Maschinensicherheit welt-
weit. Wir haben unsere Hausaufgaben
gemacht und stehen heute so gut da wie
nie zuvor. Was uns immer noch nach-
hängt, sind die Schlampereien von vor
über 40 Jahren. Es wird leider nicht dif-
ferenziert. Wenn wir als Branche heute
noch von „Chemisch-Reinigung“ reden
oder uns selbst so nennen, ist es nicht
verwunderlich, dass man uns alles, was
in der Chemieindustrie weltweit an Ne-
gativschlagzeilen produziert wird, aufs
Butterbrot schmiert. Das Negativ-Image
zu transformieren, ist ein Marketingauf-
trag, der auch für unsere Branchenver-
bände eine wichtige Aufgabe bleibt.
Denn die positive Botschaft lautet: So
sauber, nachhaltig und energieeffizient
wie wir arbeitet keine andere Branche,
die etwas mit Reinigung zu tun hat. Ich
selbst stelle mich ebenfalls gerne jeder
Diskussion. Die Wirtschaft wird oft als
rein profitorientiert hingestellt; ich bin
allerdings selbst ein Familienvater, der
sich über die Zukunft seiner Kinder Ge-
danken macht. Unsere Wirtschaft sollte
jedoch nicht auf der Stufe des 19. Jahr-hunderts stehen bleiben, sondern Lö-
sungen vorantreiben, damit unsere Erde
auch im 21. Jahrhundert liebens- und le-
benswert bleibt.
Daher werde ich nicht müde, für
Nachhaltigkeit zu werben, ob im priva-
ten Umfeld oder im eigenen Unterneh-
men. Ich möchte die Schöpfung bewah-
ren, indem wir unsere jetzige Form des Ressourcen verschwendenden Wirtschaf-
tens so schnell wie möglich überwinden.
Nennen Sie mich gern grün-konserva-
tiv, das wäre für mich ein absolutes Lob.
Die Fragen stellte Gabriele Rejschek-Wehmeyer.
Milnor
Nur das nötigste Wasser verbrauchenAuf den Liter genau Wasser zugeben
– das verspricht das Wiegesystem des
Wäschereitechnikherstellers Milnor.
Das funktioniert so: Die Maschine misst
die Wasserstände mittels einer einfa-
chen Druckdose und passt sie an. Um
die Genauigkeit zu erhöhen, erfasst das
System obendrein das Gewicht. Zu die-
sem Zweck kombiniert das eingesetzte
„WeighFlow“-System Wiegezellen und
Durchflussmengenmesser.
Ein Vorteil der Maschinen gegenüber
anderen ist laut Milnor die Anordnung
und Art der Wiegezellen. Das Wiegesys-
tem befindet sich im Rahmen der Ma-
schine. So können die Füße, der 25 kg
bis 125 kg schweren Maschinen weiter-
hin fest am Boden verankert werden. Die
Waschschleudermaschine wird über eine
Touch-Steuerung bedient. Das Linux-ba-
sierte Betriebssystem bietet neben Pro-
tokollfunktionen für die Betriebsdaten
auch Änderungen an der Programmie-
rung an. Mit einem Fehlerprotokoll kön-
nen die Daten an externe Systeme wie
beispielsweise „Ecolab HELMS“ übertra-
gen werden. Die ersten Waschschleu-
Milnor-Waschschleudermaschinen von 25 kg bis 125 kg sind mit dem „WeighFlow“-Wiegesystem verfügbar. Foto: Milnor
dermaschinen mit „WeighFlow“-System
sind laut Unternehmen seit 2019 bei ei-
ner großen europäischen Wäschereikette
in Betrieb. Im Januar installierte das Un-
ternehmen drei Waschschleudermaschi-
nen mit integriertem Wiegesystem beim
Textilpflegeunternehmen DBL Marwitz
in Lüneburg. Der Kunde reinige damit
ausschließlich Berufsbekleidung. Die
Vielfalt der angebotenen Berufsbeklei-
dung wächst. Betriebe müssen häufiger
kleinere Posten waschen. Unterschiedli-
che Waschprogramme sorgen laut Her-
steller dafür, dass die Maschinen auto-
matisch auf das aktuelle Beladegewicht
reagiert und dementsprechend den Ge-
brauch von Wasser und Reinigungsmit-
tel anpasst. Bei DBL Marwitz wurden die Waschschleudermaschinen in ein Sys-
tem der Wasserrückgewinnung integ-
riert. schinen möglich.
www.milnor-deutschland.de
4 26.03.2020 08:54:50
4 | 2020 R+W Textilservice
31Maschinentechnik
Electrolux Professional
Überladung stoppen, Belastung minimieren
Die neuen Frontlader der Waschmaschinen-Serie „Line 6000“
von Electrolux Professional – verfügbar in sieben Größen von
7 bis 33 kg – bringen für ihren Einsatz in Wäschereien drei
Pluspunkte mit:
1. Wiegezellen stoppen Überladung:In den Frontladern der neuen Waschmaschinen-Generation
fällt das neue Wiegesystem auf. Die Wiegezellen, die direkt
in der Waschmaschine verbaut sind, sollen eine Überladung
verhindern. Das System wiegt die Textilien direkt beim Beladen
und signalisiert – und das ist ebenfalls neu – wann die Grenze
erreicht ist. Dafür zeigt eine symbolische Trommel im Touch-
screen den Befüllungsgrad an. Bei Überladung färbt sich das Trommelsymbol rot. Wer das
Signal trotzdem übersieht, drückt umsonst auf den Startknopf.
Die Maschine setzt sich erst in Bewegung, wenn keine Über-
ladung mehr vorliegt. Das hat zwei positive Effekte: Das Wa-
schergebnis ist gleichbleibend gut und die Lebensdauer der
Waschmaschine endet nicht vorzeitig.
2. Automatische Dosierung:Da es vom Gewicht der Textilien abhängt, wie viel Waschmittel,
Wasser und Energie gebraucht wird, trägt das Wiegen in Echt-
zeit in hohem Maß zur Produktivitätssteigerung der Waschma-
schinen bei. Die Steuerung für die automatische Dosierung ist
nun in die Waschmaschine integriert. Schlauchdosierpumpen
und Venturi-Systeme von Electrolux können so direkt von der
Maschine angesteuert werden, genauso wie diejenigen von
anderen Herstellern.
Für die Einstellung der Dosierpumpen hat sich Electrolux
Professional ebenfalls etwas einfallen lassen. Der Prozess der
Die neuen Frontlader der Waschmaschinen-Serie „Line 6000“ von Electrolux Professional sind in sieben Größen verfügbar. Foto: Electrolux Professional
Kalibrierung wurde ersetzt: Da Waschmittelpumpen nicht in
der Lage sind, den Durchfluss der Waschmittellösungen zu
messen, die zur Waschmaschine strömen, ist es bei der Ins-
tallation eines automatischen Dosiersystems notwendig, eine
Kalibrierung vorzunehmen.
Diese Maßnahme wird jetzt bei der „Line 6000“ per Touch-screen-Symbolik und Berechnung im Hintergrund der Maschi-
ne unterstützt: Die Anwender werden dabei intuitiv durch den
Kalibrierungsprozess in drei Schritten geführt. Während ein
250 Milliliter-Becher mit Waschflüssigkeit gefüllt wird, der gra-
fisch auf dem Display dargestellt ist, misst der integrierte Con-
troller die Zeit, die für den Durchfluss der vorgegebenen Menge
nötig ist. Danach kann der Controller die Zeit-Menge-Relation
speichern und weiß zukünftig immer, wie lange eine Pumpe
beim jeweiligen Waschprogramm aktiv sein muss, um die rich-
tige Chemiemenge zu liefern.
3. Benutzerführung und HandhabungIm Vergleich zur bisherigen Benutzerführung hat Electrolux
Professional die Bedienungsoberfläche der „Line 6000“ auf
einen völlig neuen Level gehoben. Die Bedienung per Touch-
screen, dessen Symbole und Grafiken mit dem Finger berührt
werden, ähnelt der „Navigation“ eines Smartphones und knüpft
damit an die Gewohnheiten der Nutzer an. Durch einfaches
Berühren kann ein Anwender nun z.B. aus 32 Sprachen die ei-
gene Landessprache auswählen. Noch einfacher bei der Suche
des passenden Waschprogramms machen es den Nutzern die Bildkacheln im Display – auf denen etwa Textilien wie Hemden
oder Frotteeware, bunt oder weiß, etc. abgebildet sind.
Darüber hinaus bereitet Electrolux Professional mit Hilfe
seiner „ClarusVibe“-Steuerung aussagekräftige Betriebsdaten
auf, die in den Waschmaschinen vorliegen. So lassen sich Sta-
tistiken über den Nutzungsgrad und die Auslastung erheben.
Auch die Temperaturen, Waschmittelverbräuche oder das Wä-
schevolumen sind auf gut interpretierbaren Grafiken abzule-
sen. Auf dieser Basis können Betriebsleiter.
www.electroluxprofessional.com
5 26.03.2020 08:54:51
R+W Textilservice 4 | 2020
32 Maschinentechnik
Jensen
Geld und Wasser sparen
Seit Mitte November 2019 laufen zwei
neue Maschinen bei Greif Textile Miet-
systeme in Langenfeld: eine Jensen „Sen-
king Universal SL“ mit patentiertem Wa-
schprozess und einer Rückgewinnung
ohne Tanks und eine Jensen-Takte-Ent-
wässerungspresse „SEP 50 SL“ in Mit-
teldruck-Ausführung. Die neuen Geräte
sollen Energie, Wasser, Zeit und nicht zu-
letzt Geld sparen. „Bereits gestern konn-
te ich durch die Tatsache, dass die neue
Presse Frottee mit 37 Bar drückt, die Tro-
ckenzeit an den 100 kg-Trocknern um
zwei Minuten verkürzen“, berichtet Be-
triebsleiter Robert Zirny drei Tage nach
Inbetriebnahme.In Langenfeld, dem Standbein von
Greif in Nordrhein-Westfalen, hat das
bayerische Unternehmen seit 2009 seinen Sitz. In der Stadt, die zwischen
Düsseldorf und Köln liegt, sind 90 Mit-
arbeiter beschäftigt, die täglich 22 t Wä-
sche bearbeiten. Das entspricht mehr als
3500 Haushaltswaschmaschinen – pro
Tag. Bei diesem Volumen muss der Ma-
schinenpark zuverlässig laufen und ei-
ne hohe Qualität liefern. Bereits vor der
Entscheidung für die Neumaschinen war
eine Presse von Jensen im Dauerbetrieb.
Mit der Investition in die neue Wasch-
straße setzt Greif Textile Mietsysteme auf
drei zentrale Faktoren, die für Kunden
Ein Kran hievt die alte Presse aus der Wäscherei. Fotos: Jensen
Maßarbeit: Die „Senking Universal SL“ passt haargenau durch das Tor der Greif-Wäscherei in Langenfeld.
aus Hotellerie und Gastronomie beson-
ders zählen: Nachhaltigkeit, Hygiene
und ein gutes Waschergebnis – bei ei-
nem gleichzeitig sparsamen Verbrauch.
Das patentierte Waschverfahren der
Takt-Waschanlage in „SL“-Ausführung ist
laut Hersteller speziell für Wäschearten
mit hohen Hygieneanforderungen aus-
gelegt. Die vollständige Verwendung des
Spül- und Pressewassers ist Bestandteil
der Grundausführung der „SL“-Maschine.
Dazu werden Presse und Takt-Waschan-
lage zu einer Einheit verbunden und die
Flotte über eine Rohrleitung wieder di-
rekt in die Spülzone geführt. Da es keine
Rückgewinnungstanks gibt, werden laut
Jensen Wärmeverluste reduziert.
„Nachhaltigkeit ist kein lästiges
Ökothema, sondern eine Zutat für ein
erfolgreiches Konzept“, sagt Geschäfts-
führer Markus Greif. Die „Senking Uni-
versal SL“ ist bereits seit einigen Jahren
im Augsburger Betrieb im Einsatz. Durch
den Verzicht auf Rückgewinnungstanks
und den Einsatz von nur ein bis zwei zen-
tralen Rohrleitungen wird nach Angaben
des Herstellers Schmutz- und Keimbil-
dung vermieden. Alle Rohrleitungen
seien zudem aus Edelstahl, um Korro-
sion und Verschmutzungen zu reduzie-
ren. Der Wartungsaufwand verringere
sich, da das regelmäßige und häufig be-
schwerliche Reinigen der Tanks entfällt.
So werde die Wäschebearbeitung deut-
lich beschleunigt.
Bereits vor Auslieferung der Takt-Wa-
schanlage wurde Betriebsleiter Zirny
geschult. Gemeinsam mit Jensen-Sales
Manager Sascha Wehr wurden Wasch-
programme für eine reibungslose Inbe-
triebnahme und sofortige Produktions-
aufnahme voreingestellt.Und doch läuft manchmal nicht al-
les nach Plan. Der Platz in der Wäsche-
rei war so knapp, dass schon vor der
Maschinenanlieferung Änderungen am
Gebäude vorgenommen werden muss-
ten. Ein dadurch entstandener Schaden
verzögerte den Einbau der Maschinen
um eine Woche. Genau sieben Tage nach
dem ursprünglich vereinbarten Instal-
lationstermin standen die Waschstraße
und die Presse an ihren neuen Platz. www.jensen-group.com
6 26.03.2020 08:54:52
4 | 2020 R+W Textilservice
33Maschinentechnik
EazyClean
Anschließen und Loslegen
In den Textilreinigungsmaschinen von EazyClean werden laut
Hersteller ausschließlich hochfeste und korrosionsresistente
Werkstoffe und Legierungen verarbeitet. Durch die im eige-
nen Haus entwickelten Trommeln würde außerdem ein hoher
Reinigungseffekt erzielt und die erforderliche Vordetachur re-
duziert. Zudem schonten die Maschinen die Textilien, was sich
u.a. durch einen geringen Grad der Verflusung verdeutlichen
ließe. Ein weiterer Vorteil der schonenden Warenbehandlung
sei ein verringerter Wartungsaufwand. Durch die durch Rest-lösungsmittel gesteuerte Trocknung würden zudem Tempe-
raturspitzen an der Waren eliminiert. Die Anlagensteuerung
erfolgt über eine speicherprogrammierbare Steuerung (SPS),
um Flexibilität und Modularität sowie eine hohe Sicherheit der
Anlagen zu gewährleisten.
Zu jeder Textilreinigungsmaschine gehört laut Hersteller
eine Konzentrationsüberwachung der Restlösungsmittel wäh-
rend der Trocknung. Damit sollen eine punktgenaue Trock-
nung und geruchlose Textilien sichergestellt werden. Seit 2005
werden EazyClean-Maschinen mit einer hochschleudernden
und freischwingenden Trommel ausgestattet. Drehzahlen von
bis zu 850 Umdrehungen pro Minute erzeugen hohe Zent-
rifugalkräfte für ein optimales Schleudern der Ware. Dabei
bleibt durch die Dämpfung der Trommel die dynamische Last
der Maschine gering. Ein Vorteil des Hochschleuderns ist laut
Hersteller zudem die Verkürzung der Trocknungs- und der
Chargenzeiten, die im 2-Bad-Verfahren bei 45 bis 55 Minuten
liegen. Die Konzentrationsmessung der Restlösungsmittel ver-
hindere ein Übertrocknen oder Nachtrocknen, ganz gleich wie
unterschiedlich die Ware ist. Die verwendete SPS erlaubt eine
die freie Parametrierung der Schleudergeschwindigkeit und
die Erstellung eigener Reinigungsprogramme.
Durch die geringen dynamischen Lasten muss die Textil-
reinigungsmaschine nicht am Boden verankert werden. Die
Maschine kann auf Decken mit geringer Tragkraft aufgestellt
werden. Ob mit Dampf oder Strom betrieben – die Installa-
tions- und Inbetriebnahmezeiten sind gering. Die effiziente
Trocknung wie auch die Lösungsmittelregenerierung mittels
Mit den Reini-gungsmaschinen von EazyClean sollen Textilien schonend be-handelt werden können. Foto: EazyClean
Destillation oder Filtration wirken sich auf die Lösungsmittel-
bilanz aus: Mit einer Lösungmittelrückgewinnungsrate von
bis zu 99,9 Prozent bietet EazyClean nach eigenen Angaben
ein in sich geschlossenes System, durch das große Ersparnis-
se bei den verwendeten Lösungsmitteln erzielt werden. Der
farbige Touchscreen der EazyClean-Textilreinigungsmaschine
erleichtert die Bedienung. Alle Warn- und Hinweismeldungen
erscheinen in klarer Schrift in der jeweiligen Landessprache.
Auf dem Farbdisplay wird zudem dargestellt, welche War-tungsarbeiten anstehen, z.B. die Reinigung der Nadelfänger
oder des Flusensiebs. Wird eine festgelegte Grenze erreicht,
erscheint eine Meldung, die den Bediener darauf hinweist,
die Wartung durchzuführen. Wartungsfunktionen wie das
Spülen des Tanks, die Filterwartung und das Auskochen der
Destillation können manuell oder auch automatisch gestartet
werden. Doch es gibt auch ein vollautomatisches Wartungs-
programm, das dem Bediener durch einmaliges Aktivieren die
Kombination verschiedener Wartungsschritte. 30 Messstellen
für Druck, Fluss, Temperatur und Lösungsmittelkonzentration
unterstützen die Selbstüberwachung und Selbstdiagnose der
EazyClean-Textilreinigungsmaschine. www.eazyclean.com
7 26.03.2020 08:54:53
R+W Textilservice 4 | 2020
34 Maschinentechnik
Die einzelnen Module der Reinigungsmaschine „Piuma N“ von Multimatic lassen sich autark installieren. Foto: Multimatic
Multimatic
High Speed und Variabilität
2019 brachte Multimatic die Textilrei-
nigungsmaschine „Piuma N“ auf den
deutschen Markt. Die Maschine reinigt
und trocknet laut Hersteller eine Char-
ge im Zweibad-Verfahren in rund 40 Mi-
nuten. Der diplomierte Textilingenieur
und Chemiker Dr. Manfred Huppertz
aus Oldenburg hat die Textilreinigungs-
maschine begutachtet getestet. Seiner
Aussage nach ist das „Piuma N“-Konzept
eine Innovation, die Maschine wurde
technisch und wirtschaftlich völlig neu
entwickelt und verfolge ein im Autobau
schon seit Jahren erfolgreiches Prinzip
der miteinander kombinierbaren „Platt-
form-Strategie“. Die „Piuma N“ besitzt
ein Zentralmodul mit Trommel, Lösungs-
mitteltanks, Wasserabscheider und ein
Trocknungsaggregat. Je nach Bedarf im
Textilpflegeunternehmen kann allein
mit dem Zentralmodul gereinigt werden.
Alternativ ist eine Erweiterung durch
spezielle Module möglich: Destillationen
unterschiedlicher Leistung, Filtersyste-
me und für spezielle Anforderungen not-
wendige Zusatztanks für Lösungsmittel.
Auf diese Weise soll der Anwende auch
nach dem Kauf einer Maschine flexibel
bleiben, da er sich nicht auf einen be-
stimmten Warenanfall festlegen muss.
Laut Huppertz sei das ein großer Vorteil
der Modulbauweise. Ändert sich beim
Textilreiniger die Nutzungsbedingungen,
kann die Maschine durch Modulwechsel
an die neue Situation angepasst werden.
Die Module können jederzeit hinzuge-
fügt und wieder entfernt werden.
Die einzelnen Module der „Piuma N“
sind so dimensioniert, dass sie bei der In-
stallation mit einfachen Flurförder-Fahr-
zeugen durch normale Ladentüren ge-
schoben werden können. Die einzelnen
Module sind technisch autark. Das be-
deutet, sie werden über ein Plug-in-Prin-
zip miteinander verbunden. Sie müssen
nicht unbedingt direkt nebeneinander-
stehen, sondern können, dem zur Ver-
fügung stehenden Platz im Betrieb ent-
sprechend, aufgestellt werden.
Außerdem kann bei der „Piuma N“ auf
eine feste Verankerung mit dem Boden
verzichtet werden. Das Zentralmodul der
„Piuma N“ ist 99 cm breit, aber hat eine
Trommel mit einem Volumen von 320 l.
In Sachen Lösungsmittel haben Tex-
tilpfleger Wahlfreiheit: Dank „Solvent-
Select“ kann zwischen KWL, Sensene,
Intense und Silikon gewechselt werden.
Somit muss man sich beim Maschi-
nenkauf nicht mehr für ein bestimm-
tes Lösemittel entscheiden. Auffällig
an der neuen Maschine ist zudem der
„High-Torque“-Trommelantrieb, kombi-
niert mit einer gefederten Aufhängung
der Reinigungstrommel.
www.multimatic.de
Schneidereit Professional
Sicherheit beim Waschen Schneidereit Professional präsentiert die
Waschmaschine „ProTec“. Die Technik
dieser Maschine verspricht den Anwen-
dern neben Sicherheit in verschiedenen
Bereichen Effizienzsteigerung, kons-
tant gute Reinigungsergebnisse und
die Schonung der Umwelt bei exakter
Dosierung. Mit „ProTec“ habe man ei-
ne weitere Entwicklung in Richtung
Prozesssicherheit bei der Mopp-Auf-
bereitung angestoßen. Das eigens von
Schneidereit entwickelte Mopp-Aufberei-
tungs-System „SMAS“ ist ein durchgän-
Mit der Waschmaschine „Pro Tec“ hat Schneidereit Professional Prozesssicher-heit bei der Mopp-Aufbereitung angestoßen. Foto: Schneidereit
giger Aufbereitungsprozess für Mopps
und Tücher, der mit einem einzigen Tas-
tendruck gestartet werden kann. Dazu
passend stellt Schneidereit eine eigens
entwickelte Mopp-Filter-Technologie vor,
eine Neuheit der „EcoDry“-Wärmepum-
pentrockner-Linie. Ein dritter eingebau-
ter Filter aus einem feinmaschigen Edel-
stahlgewebe soll für zusätzlichen Schutz
der Wärmepumpe sorgen und erleichtert
durch eine anwenderfreundliche Reini-
gung die Instandhaltung der Maschine.
www.schneidereit.com
8 26.03.2020 08:54:54
4 | 2020 R+W Textilservice
35Maschinentechnik
Böwe Textile Cleaning
Neue Reihe zum 75-jährigen JubiläumBeim Waschen gelangen mikroskopisch
kleine Plastikpartikel ins Abwasser. Ein
Thema, das nicht nur Endverbraucher be-
schäftigt, sondern auch für Unternehmen
immer bedeutsamer wird. Eine dieser
Firmen ist nach eigenen Angaben Böwe
Textile Cleaning. Der Hersteller von Tex-
tilreinigungsmaschinen wirbt damit,
dass seine Maschinen Mikroplastik frei
reinigen ließen.
Das 1945 gegründete Unternehmen
in Sasbach blickt auf eine lange Tradi-
tion zurück: Max Böhler und Ferdinand
Weber gründeten die Firma nach dem
Zweiten Weltkrieg. Als Zulieferer für
verschiedene Reinigungsunternehmen
hatten sie dann die Idee, selbst Textilrei-
nigungsmaschinen zu entwickelt. Fünf
Jahre später präsentierte das Unterneh-men, das heute im Schwarzwald ange-
siedelt ist, die erste kompakte chemische
Reinigungsmaschine für Textilien.
Inzwischen bietet Böwe Textile Cle-
aning seit 75 Jahren es Per- und Mul-
Seit 75 Jahren produziert die Firma Böwe Textilreinigungsmaschinen. Heuer stellt sie eine neue Reihe vor. Foto: Böwe
Schulthess Maschinen
Keimfrei trotz niedriger Temperaturen Gefährliche Viren und Keime können
nicht nur von Mensch zu Mensch wei-
tergegeben werden, sondern auch über
Wäsche und Textilien. Eine Herausforde-
rung – gerade bei waschsensiblen Texti-
lien, die nur bei niedrigen Temperatu-
ren gewaschen werden können. Helfen
sollen die Desinfektionsprogramme von
Schulthess: Sie waschen laut Hersteller
bereits ab 40 °C absolut hygienisch rein
und keimfrei. Weil nicht alles gekocht
werden kann, was absolut keimfrei sein
muss. Die Programme sind vom wfk-In-
stitut geprüft. Die strikte Trennung von Schmutz-
und Reinwäsche sei laut Unternehmen
ebenso ein Garant, dass Viren nicht
über die Wäsche weitergegeben wer-
den. „In unserer Inhouse-Wäscherei
wird im Schmutzbereich die Wäsche
in die Waschmaschinen eingefüllt und
Mit den Desinfektionsprogrammen von Schulthess sollen auch empfindlichen Textilien und Wolle bei niedrigen Tempe-raturen keimfrei werden. Foto: Schulthess Maschinen
im abgetrennten Sauberwäschebereich
entnommen“, erklärt Ursula Hollenstein,
hauswirtschaftliche Betriebsleiterin
des Pflegezentrums Eulachtal in Elgg.
Schulthess hat mit den Verantwortlichen
des Pflegezentrums die neu eingerich-
tete Inhouse-Wäscherei geplant und
schließlich ausgestattet. Mit der räum-
lichen Lösung ist Hollenstein mehr als
glücklich – aber nicht nur damit: „Ich
war sehr zufrieden mit Schulthess und
habe mich deshalb auch in der neuen
Wäscherei wieder für dieses Unterneh-
men entschieden.“ Eine clevere Wä-
schereilösung und die Desinfektions-
programme von Schulthess sind laut
Unternehmen ein Powerteam gegen
krankmachende Erreger. Und der beste
Schutz für Patienten und Mitarbeiter in
Spitälern und Heimen. www.schulthess.ch
tisolvent-Maschinen mit verschiedene
Beladegrößen an. Diese sind laut Her-
steller in allen Bereichen der Lösungs-
mittelreinigung – von Oberbekleidung,
Industriereinigung bis Fellentfettung –
einsetzbar. Die Produkte werden durch
ein Komplettprogramm für Maschinen
für die gesamte Textilpflege ergänzt. Auf
der diesjährigen Branchenmesse „Texca-
re International“ in Frankfurt will Böwe
neben herkömmlichen Textilreinigungs-
maschinen der „Black Forest Premium-
Line“, einer Serie mit selbstreinigenden
Wasserabscheidern, auch die neue Reihe
„iLine“ vor.
Anlässlich des 75-jährigen Bestehens
der Firma bietet das Unternehmen ab-
gesehen davon ein Zusatzpaket an. Die
Besonderheit: Jedes Angebot leitet sich
aus den Jubiläumszahlen ab. So können
Kunden bei „PremiumLine“-Maschinen
eine Garantieverlängerung auf ver-
schiedene Bauteile und Komponenten
buchen, z.B. sieben Jahre Garantie auf
Schweißnähte, fünf Jahre auf Computer-
platinen. Zusammengezählt ergeben die
Jubiläumszahlen sieben und fünf zwölf,
Die Garantie gilt also zwölf Jahre auf das
Kondensatorsystem, Vitonklappen, Edel-
stahlverrohrungen und Klemmringver-
schraubungen. www.bowe-germany.de
9 26.03.2020 08:54:55
R+W Textilservice 4 | 2020
36 Transport-, Sortier-, Ausgabe- und Verpackungssysteme
Verpackungssysteme
Kommen Kleider nicht mehr in die Tüte?
Die Plastiktüte soll verboten werden. So fordert es zumindest Bundesumweltministerin Svenja Schulze. Das verunsichert viele Textilreiniger. Sie hüllen Bekleidung in Folie. Welche alternativen Wege Betriebe nutzen, um Wäsche zu verpacken und weshalb auch Mehrweglösungen auf Kritik stoßen. Ein Überblick.
Passen Umweltschutz und Textilrei-
nigungen zusammen? Für Volker
Müden schon. Der Geschäftsfüh-
rer der Müden Reinigung in Saarbrü-
cken geht sogar einen Schritt weiter. Er
möchte ein Zeichen setzten. Statt Folie
setzt er seit einem halben Jahr auf Mehr-
wegverpackung: Kleiderschutzhüllen aus
Polyester – waschbar, wiederverwendbar,
recyclingfähig. Und die Kunden? „Neh-
men das extrem gut an“, sagt Müden. In
manchen Filialen verkaufe er bis zu 50
Kleiderschutz-Capes am Tag.
Seit zwei Jahren verzichtet Müden in seinen sieben Filialen auf Plastiktüten.
Hemden, Sakkos und Kleider schütze
jedoch weiterhin eine dünne Haut aus
Plastik. „Diese Folie wollten wir reduzie-
ren“, sagt er. Zum einen, weil er als Un-
ternehmer den Einsatz von Kunststoff
reduzieren wolle. Zum anderen hätten
sich die Kunden eine Alternative zur
Plastikfolie gewünscht.
„Folie wird verteufelt“
„Man muss sich breit aufstellen als Tex-
tilreiniger“, sagt Heiko Nolte. Der Ge-
schäftsführer der Hans-Joachim Schnei-
der GmbH sieht einen Wandel bei seinen
Kunden. Der Berliner Fachgroßhandel
für Textilreinigungen und Wäschereien
beliefert seit gut 50 Jahren Bügelstuben
und Industriekonzerne. Inzwischen stün-
den in vielen Betrieben drei Ständer für
abholbereite Wäsche: An einem hängen
Wäscheteile in dünnen Plastikhauben,
am anderen reihen sich undurchsich-
tige Kleiderschutzhüllen aus Polyester
und am dritten hängen die Kleider un-
verpackt. „Folie wird heutzutage verteu-
felt“, sagt Nolte. Zu Unrecht, findet er.
Bilder von Plastikmüll in den Weltmee-
ren verunsichert seiner Meinung nach.
„Aber diese Folie stammt nicht aus der
Reinigung um die Ecke“, sagt er. Folie,
die hierzulande vertrieben werde, wird
laut Nolte recycelt oder verbrannt.
Trotzdem führt der Berliner Fach-
großhandel auch mehrfach verwendba-
re Kleiderschutzhüllen. Diese bestehen
Frisch gewaschene Hemden hängen in Plastikfolie gehüllt in Textilreinigungen – ein übliches Bild. Durch die Klimadebatte werden Stimmen laut, die Mehrwegverpackungen fordern. Foto: RioPatuca – stock.adobe.com
2 26.03.2020 09:01:06
4 | 2020 R+W Textilservice
37Transport-, Sortier-, Ausgabe- und Verpackungssysteme
aus Kunststofffasern wie Polyester oder
Polypropylen. Aber: „Wir stehen diesen
Produkten nicht unkritisch gegenüber“,
betont Nolte. Seiner Ansicht nach gaukle
die Devise „Nachhaltige Mehrwegverpa-
ckung statt Folie“ Textilreinigern vor, sich
durch den Einsatz von Kleiderschutzhül-
len aus Polyester besonders umweltbe-
wusst zu verhalten. Der Geschäftsführer
sieht das jedoch skeptisch. Ihm fehlen
verlässliche Zahlen. Auch Kleidersäcke
verschleißen.
Verlässliche Zahlen fehlen
Mehrfach verwendbare Kleiderschutz-
hüllen gibt es zwar schon seit Jahren.
Meist hängt darin jedoch nur hochwer-
tige Bekleidung wie ein Hochzeitskleid
oder ein teurer Designeranzug. Für den
regelmäßigen Gebrauch stehen die
waschbaren Hüllen erst seit der Debatte
um Klimaschutz im Gespräch. Für Nol-
te ein Schnellschuss. „Es gibt keine Kal-
kulation“, sagt er. Zumindest keine, die
alle Faktoren miteinbezieht. Dazu zählt er neben den Herstellungskosten und
langen Transportwegen der Mehrweg-
verpackung auch die laufenden Kosten:
Waschen, Waschmittel, Wasser. Seiner
Ansicht nach greifen Vergleiche, die die
Einkaufspreise von Folie und Kleider-
schutzhüllen gegenüberstellen, zu kurz.
Zur Anschauung: Mit einer Rolle Folie für
20 Euro lassen sich 500 Hemden verpa-
cken. Wie vielen Hemden ein Kleidersack
im Dauergebrauch standhält, ist bisher
noch nicht getestet. Das sieht Nolte pro-
blematisch. Was, wenn die Mehrwegver-
packung nur wenigen Wäschen stand-
hält? Seiner Meinung nach offenbart
sich dann das Problem der Hüllen: Die
Textilien bestehen aus synthetischen
Fasern. Landen sie im Müll, schadet das
der Umwelt.
Folie war über viele Jahrzehnte al-
ternativlos. Gerade in der Branche der
Textilreiniger. Und insbesondere durch-
sichtige Folie.„Kunden wollen sofort se-
hen: Ist das meine Bluse? Ist der Fleck
raus?“, sagt Nolte. Trotzdem änderte
sich das Material über die Jahre. Es wur-
de dünner. „Das heißt weniger Müll und
geringere Kosten.“
2019 trat ein neues Verpackungsge-setz in Kraft. Demnach zahlen Händler
und Hersteller eine Gebühr für Verpa-
ckungen. Diese finanziert das Recycling
der Stoffe. Der Verkauf von Folie sank ver-
gangenes Jahr um etwa sechs Prozent.
Dasselbe Jahr, in dem der Verkauf von
Kleiderschutzhüllen angekurbelt wurde.
Dennoch: Nicht jedes neue Produkt be-
deute Verbesserung, betont Nolte. Denn:
„Umweltschutz ist auch ein Geschäft ge-
worden.“ Alternative Verpackungen dien-
ten demnach nicht zwangsläufig dem
guten Zweck, sondern wirtschaftlichen
Interessen. Auch in Textilreinigungen.
Wie sollen sich Unternehmer also ver-
halten? Für Nolte ist eines klar: „So, dass
Kundenwünsche erfüllt werden.“
Inhaberin der City-Reinigung in Lübbecke, Sabine Eschner, setzt auf waschbare Kleiderschutzhüllen. Foto: Eschner
3 26.03.2020 09:01:07
R+W Textilservice 4 | 2020
38 Transport-, Sortier-, Ausgabe- und Verpackungssysteme
Wäsche einpacken Diese Möglichkeiten haben Textilreiniger
Folie, Papier oder Polyester – bei der Fra-
ge, wie Textilreiniger die Wäsche ihrer
Kunden verpacken, scheiden sich die
Geister. Welche Möglichkeiten es gibt,
erklärt Heiko Nolte, Geschäftsführer der
Hans-Joachim Schneider GmbH.
1. FolieIn Textilreinigungen kommt Folie zum
Einsatz, die zwischen 12 und 15 µm dick
ist. Ein Mikrometer entspricht einem
tausenstel Millimeter. Zum Vergleich: Ein
menschliches Haar ist viermal dicker
als diese Folie. „Damit ist sie sehr wirt-
schaftlich“ sagt Nolte. Die Folie ist sei-
ner Ansicht ein effektiver Schutz für ge-
reinigte Bekleidung, Laut Nolte werden
Kunststoffverpackungen in Deutschland
entweder gesammelt und recycelt oder
verbrannt, um Fernwärme zu erzeugen.
2. Klimaneutrale Folie
Folie kann klimaneutral hergestellt wer-
den, sagt Nolte. Das heißt, für die bei der
Produktion entstehenden CO2-Emissio-
nen zahlt das Unternehmen einen be-
stimmten Geldbetrag, der die ausgesto-
ßenen Schadstoffe wieder ausgleichen
soll. Bei der Firma Schneider berechnen
dazu Klimaschutzexperten von Climate-
Partner den CO2-Abdruck der hergestell-
ten Folie. Mit dem errechneten Betrag
finanziert die Firma Umweltprojekte, et-
wa ein Bergwaldprojekt, das heimische
Wälder im Harz schützt. Laut Nolte trägt
das Unternehmen die Ausgleichszahlun-
gen. Sprich, sie werden nicht an Kunden
weiter gegeben. Allerdings werden Kun-
den informiert: So prangt etwa auf der
Folie ein Aufdruck der Internetadresse
von ClimatePartner. Kunden können da-
durch nachvollziehen, was hinter dem
Projekt steckt. Für Textilreiniger bietet
der Fachgroßhandel kostenfreie Flyer
und Thekenaufsteller an.
3. Plastiktragetaschen
Die Tage der Plastiktüten sind gezählt. Al-
le Tragetaschen mit einer Materialstärke
unter 50 µm sollen verboten werden. So
lautet ein vorgestellter Gesetzesentwurf
vom Bundesumweltministerium. Bevor der Vorschlag rechtskräftig wird, muss
er noch Bundesrat und Bundestag pas-
sieren. Noch ist offen, ob und wann das
Gesetz in Kraft tritt. Viele Unternehmen haben schon begonnen, Restbestände
abzubauen und zu verkaufen. Der Fach-
großhandel Schneider führt unbedruckte
Tragetaschen noch im Sortiment.
4. Tüten aus Bioplastik
Tüten aus kompostierbarem Plastik?
„Klingt nach einer guten Idee“, sagt
Nolte. „Das Problem ist nur: Bei diesem
Versprechen handelt es sich um eine
Werbelüge.“ Verbraucherschutzorgani-
sationen teilen diese Meinung. Bioplas-
tik zersetzt sich nicht einfach. Anders
als Biomüll zerfällt Bioplastik in Teile.
Und zwar in kleine, beinahe unsichtba-
re Kunststoffpartikel. Diese gelangen
dann als sogenanntes Mikroplastik in
die Umwelt und verschmutzen Gewäs-
ser und Meere. Nolte sieht noch ein Pro-
blem bei Bio-Tüten. Als kompostierbar
gelten nach DIN-Norm Kunststoffe, die
sich nach zwölf Wochen zu mindestens
90 Prozent aufgelöst haben. Die Rottezeit
deutscher Kompostieranlagen aber läge
bei acht Wochen. „Das stürzt die Kom-
postieranlagen in ein Dilemma.“ Denn
äußerlich lassen sich Bio-Tüten nicht von
regulären unterscheiden. Das Fazit: Alle
Tüten landen in der Restmülltonne.
5. Papiertüten
Tüten aus Papier sind nicht unbedingt
die umweltfreundliche Alternative, sagt
Nolte. Im Gegensatz zur herkömmlichen
Plastiktüte benötigt die Version aus Pa-
pier doppelt so viel Energie bei der Her-
stellung, schätzt er. Auch beim Verwen-den sieht er Schwächen: „Papier ist nicht
so reißfest und nicht wasserabweisend.“
6. Permanet-Tragetasche
Als Alternative sieht Nolte Perma-
nent-Tragetaschen aus Polypropylen.
Besonders gefragt sei ein Modell mit der
doppeldeutigen Aufschrift „Alles rein.“
Die Tasche hat neben einem großen Wä-
schefach ein gesondertes Innenfach für
die Bügelaufbewahrung.
7. Verpackungspapier
Zum Verpacken von Wäschepaketen set-
zen manche auf Papier. Oft verwenden
sie dabei gebleichtes Natronkraftpapier.
„Dieses Produkt wird relativ unkritisch
gesehen“, sagt Nolte. Es besteht aus ei-
nem nachwachsenden Rohstoff. Auch
da gibt es eine Alternative: ungebleich-
tes Recyclingpapier. Die Produktion des
55 g/m² schweren Papier kommt ohne
weißmachendem Bleichmittel aus.
www.schneider-berlin.de
So reagieren Betriebe
Doch nicht nur Kunden fordern ein Um-
denken. Auch Unternehmer suchen
nach Alternativen. Eine davon ist Sabine
Eschner aus Lübbecke, Nordrhein-West-
falen. Seit mehr als zwanzig Jahren
packt die Inhaberin der City-Reinigung
Hemden in Folie. Ihr Problem: Die Folie
reißt. Dazu brauche es nicht viel, weiß
die Fachfrau für Textilpflege. Mal bleibt
ein Reißverschluss, mal die eigene Uhr
an dem dünnen Material hängen. Eine
Alternative zur Folie sah Eschner bis vor
Kurzem nicht. Bis ihr Lieferant ihr die
nachhaltigen Kleiderhüllen des Herstel-
lers mypolybag zeigte. „Ich war sofort
begeistert“, sagt Eschner. Seit Novem-
ber letzten Jahres hat sie knapp 140 Klei-
der-Capes herausgegeben. Das Prinzip
ist einfach: Kunden können die Hüllen
entweder für zehn Euro pro Stück kaufen
oder gegen eine Gebühr von zehn Euro
leihen – auch dauerhaft.
In Lübbecke kommt die Mehrwegver-
packung gut an. Gerade bei Geschäftsrei-
senden, sagt Eschner. „Denen geben wir
4 26.03.2020 09:01:07
4 | 2020 R+W Textilservice
39Transport-, Sortier-, Ausgabe- und Verpackungssysteme
Engel Gematex
Alles aus einer Hand
In Sachen Transport- und Sortiersysteme bekommen Kunden
bei Engel Gematex alles aus einer Hand: Von Saugzugsyste-
men über „Stockbox“-Wäschespeicher hin zu Sortiersystemen.
Mit letzteren lassen sich laut Hersteller alle Arten von Textili-
en, egal ob schmutzig, nass oder und trocken Sortieren und
Transportieren. Der Weitertransport wird hier entweder über
ein Transportband, mittels eines Wäschewagens oder vollauto-
matisch mit dem Engel-Gematex Saugzusystem realisiert. Die
Abmessungen und die Kapazität der Sortierstation können laut
Hersteller entsprechend den Kundenanforderungen angepasst
werden. Auch eine elektronische Gewichts- und Mengenerfas-
sung der sortierten Textilien ist möglich.
Die Saugsysteme von Engel Gematex können zwischen verschiedenen Stockwerken eingesetzt werden und bieten eine gute Alternative zur Hängebahn. Foto: Engel Gematex
Die Saugsysteme des Unternehmens können zwischen ver-
schiedenen Stockwerken, Gebäuden, Nachbearbeitungsma-
schinen, Förderbändern oder Trocknern eingesetzt werden. Sie
bieten Engel zufolge eine schnelle, effiziente und automatische
Art des Wäschetransfers – bei geringem Platzbedarf. Und somit
eine gute Alternative zur serviceintensiven Hängebahn.
www.engel-gematex.com
Polytex schließt dieHygienelücke in derKleiderausgabe ...
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die sauberen Hemden und Sakkos mit.
Und nach der Geschäftsreise bringen sie
den Sack samt Schmutzwäsche wieder
mit.“ Die Kleiderschutzhüllen wäscht sie
bei 40 Grad – als besonderer Service für
ihre Kunden. „Sie können auch gebügelt
werden“, schiebt sie nach.
Nicht alle Kunden waren direkt be-
geistert. „Bei manchen älteren Herren
hat es gedauert“, sagt Eschner. Sie selbst
war anfangs noch zögerlich: Sie bestell-
te zunächst nur zehn Mehrwegbeutel in
zwei Größen. 62 cm lange Hüllen für bis
zu zehn Hemden und 125 cm lange Sä-
cke für Mäntel und Kleider. Inzwischen setzt die Unternehmerin nur noch auf
die Mehrwegbeutel. Damit spare sie mir
15 Rollen Folie im Jahr. „Wer kein Kleider-
cape möchte“, sagt sie, „bekommt sein
Hemd einfach ohne Folie.“
Der Kunde wählt selbst
Im Saarland, bei der Textilreinigung Mü-
den, wählt der Kunde selbst. Folie oder
nachhaltige Kleiderhülle. Als Entschei-
dungshilfe hängen die Schutzhüllen im
Schaufenster. So können die Mitarbeiter
dem Kunden die Variante direkt zeigen
– ein Grund, weshalb die Hüllen so gut angenommen werden, erklärt Müden.
Seit einem halben Jahr bietet er Kleider-
säcke an. Derzeit in drei verschiedenen
Größen und Farben: 105 cm lange weiße
Hüllen für bis zu zehn Hemden und Ja-cken, 125 cm lange blaue Capes für bis
zu zehn Hosen, Kleider oder Mäntel und
140 cm lange olivgrüne Exemplare für bis
zu 20 hängende Teile oder voluminöse
Garderobe.
Anders in Lübbecke, bietet Müden
die Mehrweghüllen nur zum Verkauf
an. 1.000 Exemplare hat er bereits im Umlauf. Die Resonanz gibt ihm Recht.
„Kunden haben zwischen zwei und fünf
Kleiderhüllen“, sagt er. Hat ein Kunde ein
Abo, zahlt er zwischen 3,90 Euro und 4,90
Euro pro Kleider-Cape. Im Online-Shop
der Reinigung verlangt Müden bis zu
19,90 Euro dafür.
Bisher hat Müden gute Erfahrungen
mit den Kleiderschutzhüllen gesammelt.
Das Waschen gehört auch für ihn zum
Service. Etwa ein Prozent sei wegen ka-
putter Reißverschlüsse verschlissen, sagt
er. „Die wechseln wir dann aus.“ Seine
Meinung zu den Kleiderhüllen ändert das
nicht. Im Gegenteil. Langfristig möchte
der Geschäftsführer das Angebot aus-
bauen. „Auf bis zu 10.000 Säcke“, sagt
der 62-Jährige.
Doch noch testet der Unternehmer
verschiedene Systeme. Konkret heißt
das, dass verschiedene Größen und Mo-
delle ausprobiert werden. „Kunden mit
drei Hemden möchten keinen riesigen
Kleidersack“, sagt er. Und andersrum
liege es ihm fern, 20 Teile in eine klei-
ne Hülle zu stopfen. Drei Anbieter testet
Müden aktuell. Neben einem Modell von
Schneider probiert er die Variante eines
kleinen, lokalen Produzenten, der Klei-
dersäcke selbst herstellt. Außerdem führt
er einen Hersteller, der die Kleider-Capes
gerollt verkauft – als Mitnahmeartikel
auf dem Tresen. Birgit Schindele www.mueden.de www.schneider-berlin.de
5 26.03.2020 09:01:08
R+W Textilservice 4 | 2020
40 Transport-, Sortier-, Ausgabe- und Verpackungssysteme
LST Automation
Wartung spart Zeit und GeldHängebahnanlagen haben zwar eine
zentrale Bedeutung für einen reibungslo-
sen Ablauf, werden aber nicht immer re-
gelmäßig gewartet. Die Folge: Es kommt
zu Problemen mit den Anlagen, u.a. lau-
fen Wäschesäcke nicht reibungslos. Das
verursacht unnötige Kosten. An diesem
Punkt setzt der Hersteller LST Automa-
tion an: Innerbetriebliche Lösungen für die Prozessoptimierung in Wäschereien.
LST Automation konzentriert sich u.a.
auf Anlagen mit einem umfangreichen
„Refurbishing“-System. Das heißt: Das
bestehende System wird mechanisch
aufgearbeitet, sodass alle Abläufe wieder
reibungslos funktioniert. Darüber hin-
aus kann die Anlage laut LST Automation
auch mit einer aktuellen Steuerung und
moderner Software ausgestattet wer-
den. Optional gebe es ein übergeordne-
tes Prozessleitsystem, das relevante Da-
ten abgreift, die für die technische und betriebswirtschaftliche Steuerung des
Betriebs wichtige Informationen liefern
und automatisiert verwertet werden.
Spezialisten des Unternehmens ma-
chen sich vor Ort beim Kunden ein Bild
über den Zustand der Hängebahnsyste-
me und analysieren die Prozesse in der
gesamten Wäscherei. So könnten even-tuell vorhandene Engpässe aufgedeckt
und eine passende Lösung angeboten
LST Automation überarbeitet Hängebahn-systeme, ohne den laufenden Betrieb zu unterbrechen. . Foto: LST Automation
werden, so LST Automation. Aus Erfah-
rung rät das Unternehmen auch dazu,
bestehende Abläufe zu ändern bzw. das
bestehende Konzept an die veränderten
Anforderungen anzupassen. Dazu sei oft-
mals nur geringer Aufwand nötig. Durch
das Versetzen oder das Schaffen zusätz-
licher Beladepunkte oder die Ergänzung
weiterer Lifts, könnten viele Betriebe mit
wenig Aufwand zusätzliche Speicherka-
pazitäten schaffen. Als Ergebnis ver-
spricht LST Automation seinen Kunden
Produktionsausfälle, die im Hängebahn-
bereich Auswirkungen auf den gesamten
Betrieb haben, auf ein Minimum zu re-
duzieren. So könne die Wäscherei auch
nachhaltig effizient betrieben werden.Eine neue Anlage zu installieren, kos-
tet Zeit. Häufig sind einige Wochen Be-
triebsunterbrechung notwendig. Anders
verhält sich das bei der Überarbeitung
eines Hängebahnsystems, das laut Her-
steller nicht die Produktion in der Wä-
scherei stört. Notwendige Arbeiten wür-
den zu produktionsfreien Zeiten Schritt
für Schritt erledigt. Ein weiterer Vorteil, den LTS Automation anführt: Im Ver-
gleich zu einer neuen Hängebahn sind
die Wartungskosten wesentlich günsti-
ger. Und das bei gleichem Erfolg.
LST Automation liefert Ersatzteile für
alle gängigen Hersteller von Hängebah-
nen.. Bei Bedarf erneuert die Firma die
Systeme auch komplett. Die dafür not-
wendige Technik entwickelt und pro-
duziert LST Automation selbst. So sind
nach Angaben des Unternehmens auch
Logistiklösungen wie Transportbänder
lieferbar. www.lst-automation.com
Deister Electronic
Smarte KarusselltürIn weniger als fünf Sekunden erfasst
die Karusselltür von Deister Electronic
jeden Mitarbeiter mit seiner Karte. Doch
nicht nur das: Auch entnommene Beklei-
dungsstücke bucht die Karusselltür laut
Hersteller automatisch auf das entspre-
chende Mitarbeiterkonto. Eine Wäsche-ausgabe dauert laut Deister Electronic so
etwa 20 Sekunden. Die schnelle Buchung
hat sechs Vorteile:
1. Es bilden sich keine Warteschlangen
bei der Wäscheausgabe.
2. Die Umlaufmenge wird reduziert.Die Karusselltür von Deister Electronic. Foto: Deister electronics
3. Das Kontingent wird laufend geprüft.
4. Durch das aktive Monitoring steigt die
Hygiene.
5. Der Wäscheschwund wird reduziert.
6. Anhand der Messung lassen sich um-
fangreiche Statistiken erstellen. Auch für den Fall, dass ein Mitarbeiter
sein Kontingent überschreitet, bietet die
Karusselltür laut Hersteller eine Lösung:
eine Zugangssperre. Diese erlischt, wenn
der Mitarbeiter die verschmutzten Wä-
schestücke zurückgibt und das Mitarbei-
terkonto entlastet wird. www.deister.com
6 26.03.2020 09:01:09
4 | 2020 R+W Textilservice
41Transport-, Sortier-, Ausgabe- und Verpackungssysteme
Polytex Technologies
Die Hygienelücke in der Kleiderkammer Das Thema Hygiene erreicht eine hohe
Brisanz als Folge des neuen Virusaus-
bruchs. Die Kleiderausgabe ist dabei
ein besonders viel frequentierter Ort,
der von allen Nutzern täglich besucht wird. Wenn die Bekleidung in offenen
Stapeln herumliegt, führt das zu händi-
schen Kontakten, Tröpfchen in nächster
Nähe, Durchwühlen und Unordnung.
Das bedeutet wiederum, dass die hoch-
wertige Hygienekette in einer Wäscherei
unterbrochen werden kann. Infolge die-
ser Entwicklung steigen laut Hersteller
Polytex Technologies die Anfragen nach
einer berührungsfreien Ausgabe von be-
sorgten Kliniken.
Zunehmend werden in Ausschreibun-
gen für Bekleidungsautomaten erhöhte
Hygieneanforderungen bzw. die Siche-
rung des hygienischen Kreislaufs nach
der RABC-Methode gefordert, so der Her-
steller. Diese Methode wurde im RABC
-Standard EN 14065 2002 vor vielen Jah-
ren auf Basis der HACCP-Richtlinien aus
dem Lebensmittelbereich verankert und
findet heute europaweit Akzeptanz. Die
Norm betraf ursprünglich Wäschereien,
Durch die Ausgabesysteme von Polytex Technologies sollen die Hygienestandards hochgehalten werden. Foto: Polytex Technologies
vermutlich weil die Umsetzung am Ort
der Nutzung damals nur bedingt möglich
war. Für gefaltete Poolbekleidung gibt es
erst seit einigen Jahren leistungsfähige
Automatenlösungen als Alternative zur
offenen Lagerung oder eine personalin-
tensive Verteilung über Ausgabefächer.Das Polytex-System bleibt nach Unter-
nehmensangaben die einzige Lösung für
gelegte Poolbekleidung, die die berüh-
rungslose Entnahme mit einer schnel-
len Stapelbeladung kombiniert. In den
Ausgabeautomaten können rund 800 Ar-
tikel in 30 Varianten staubfrei gelagert
werden, ohne händische Kontakte und
mit minimalem Platzbedarf. Aufgrund
des barrierefreien Zugangs können die
Anlagen in offenen Räumen oder Fluren
aufgestellt werden. Aufwändige Umbau-
ten entfallen meist. Bis zu 400 Nutzer pro
Ausgabe können täglich bedient werden,
die Ausgaberate von sechs Artikeln in der
Minute ist laut Hersteller hoch und er-
folgt mit minimalem Energieverbrauch.
Die Beladung erfolgt von vorne und
das Versorgungspersonal kann mit einer
Händedesinfektion die Beladung keim-
frei erledigen. Die Nutzer erhalten nur
die Artikel überreicht, die im Rahmen
des Kontos verfügbar sind und nimmt sie
direkt vom Automaten in die Hände. Un-
erlaubte Entnahmen werden an der Quel-
le gestoppt und die genaue Teileverfol-
gung erfolgt laut Hersteller systemintern
mit hoher Präzision und ohne RFID. Die
Bedeutung des Polytex Systems als Teil
eines Hygienekonzepts wird in Kranken-
häusern und Wäschereien zunehmend
anerkannt, so das Unternehmen.
www.textilautomaten.com
Ratioplan
Für Wäsche aller Art Wäsche-Rollbehälter in vielen Stan-
dardabmessungen, zahlreiche Rollenva-
riationen und umfangreiches Zubehör:
Seit 50 Jahren liefert Ratioplan Trans-
portgeräte Lösungen für den Transport
für Wäsche aller Art. Das Unternehmen
bietet zudem Sonderanfertigungen ab
einer Abnahmemenge von 20 Stück an.
Die hauseigene Näherei rundet das An-
gebot mit Innen- und Außenhüllen für
unsere Produkte ab. Auch hier fertigt der
Hersteller Sonderanfertigungen an oder
lagert für Kunden eingewebten Stoff in-
klusive Logo- bzw. Namensvorlage.
In Zeiten von Infektionsgefahren ist
eine verlässliche Hygiene in den Textil-pflegebetrieben unerlässlich. Ratioplan
unterstützt Kunden, indem Rollcont-
Die Rollcontainer von Ratioplan sind mit einer Oberflächenversiegelung ausge stattet, die gängigen Container-Wasch-straßen gerecht wird. Foto: Ratioplan
ainer mit einer Oberflächenversiege-
lung ausgestattet wird, die gängigen
Container-Waschstraßen gerecht wird.
Die Rollbehälter sind nicht nur gal-
vanisch Gelb-Gold, auf Wunsch auch
Weiss-Silber, verzinkt und chromatiert,
sondern zusätzlich mit farblosem Lack
überzogen. Dies ermöglicht laut Unter-
nehmen in der Schleuse eine Tempera-
tur von bis zu 50 Grad °C bei einer Rei-
nigung ohne säurehaltige Substanzen
– ohne, dass die Oberfläche der Rollbe-
hälter beschädigt wird. Daher sind die
Container äußerst langlebig und bieten
eine nachhaltige Alternative zu Produk-
ten, die diese Oberflächenversiegelung
nicht aufweisen.
www.ratioplan.eu
7 26.03.2020 09:01:09
R+W Textilservice 4 | 2020
42 Berufsbekleidung und PSA/Textilveredlung
TextilleasingWäscherei in der Justizvollzugsanstalt, Aichach
Waschen hinter GitternBis zu 18 Gefangene arbeiten in der Gefängniswäscherei der Justizvollzugsanstalt Aichach, der Großteil davon sind Frauen. Die Arbeit ist effizient und dient als Resozialisierungsmaßnahme. R+WTextilservice war vor Ort und erhielt exklusive Einblicke.
Ein grün bepflanzter Innenhof,
eine Kirche, eine Kindertagesstätte
– umgeben von alten Mauern, die
teils noch aus der Kaiserzeit stammen.
Die Justizvollzugsanstalt im bayerischen
Aichach wirkt auf Besucher freundlich.
Die Stacheldrahtzäune tun diesem ersten
Eindruck keinen Abbruch. Die JVA ist ei-
ne auf Frauen ausgerichtete Haftanstalt.
Insgesamt sind circa 450 Gefangene in-
haftiert, nur 95 davon Männer – in den
meisten deutschen Gefängnissen sind
die Relationen umgekehrt. Die JVA bie-
tet ihren Insassen verschiedene Arbeits-
möglichkeiten und Ausbildungsberufe
an, überwiegend aus dem Handwerk.
Eine dieser Arbeitsmöglichkeiten: die
Gefängniswäscherei.
Die Wäscherei gilt als besonders
beliebte Arbeitsstätte – besonders bei
den Frauen. Weibliche Inhaftierte mes-
sen Faktoren wie Frische und Reinheit
des eigenen Körpers und der eigenen
Wäsche einen höheren Stellenwert bei
als männliche Gefangene, erklärt Lars
Dau, Leiter des Arbeitswesens der JVA
Aichach: „Der größte Unterschied zwi-
schen einem Frauen- und einem Män-
nerknast ist der Geruch. Frauen achten
erfahrungsgemäß eher auf hygienische
Gefangene dürfen ihre Zellen in der Regel nur aus besonderen Gründen verlassen – die Wäsche trocknet aufgrund der engen Räumlichkeiten vor den Türen. Fotos: Lunkenheimer
In houseWäschEREi
2 26.03.2020 08:55:17
4 | 2020 R+W Textilservice
43Berufsbekleidung und PSA/Textilveredlung
Aspekte, wozu auch die Sauberkeit der
Bekleidung zählt.“ Speziell aus diesem
Grund habe ein ehemaliger Direktor ei-
nige Regeln der JVA gelockert – die Ge-
fangenen dürfen ihreeigene Bekleidung
mitbringen und tragen.
Arbeit in der Neuerrichtung
Vor anderthalb Jahren ist die Gefäng-
niswäscherei in einen Neubau gezogen.
Die Sicherheitsbedingungen, die Platz-
verhältnisse und die hygienischen Zu-
stände in dem alten Anstaltsteil ließen
ein Arbeiten unter anständigen Bedin-
gungen nicht mehr zu, so Dau. Die Planer
erstellten ein neues Versorgungskonzept
des zukünftigen Gebäudes, welches die
Arbeitsbedingungen erheblich verbes-
sern und auch logistische Vorteile mit
sich bringen sollte. Das Aufsichtsperso-
nal kann die Gefangenen beispielsweise
jetzt direkt von dem Zellentrakt durch ein
Tunnelsystem – inklusive Kontrollcheck-
point, Aufzügen und Überwachungska-
meras – zur Arbeitsstätte bringen, ohne
sie umständlich über den Hof führen
zu müssen.
2011 begannen die Bauarbeiten,
deren Abschluss ursprünglich für 2014
geplant war. Aufgrund von Verzögerun-
gen kam es allerdings erst 2018 zur Eröff-
nung des neuen Gebäudes, welches ne-
ben der Wäscherei auch die Bäckerei, die
Küche und den Magazinbereich – eine
große Lagerhalle mit Essensvorräten und
Hauswirtschaftsartikeln – beherbergt.
Insgesamt arbeiten zwischen 15 und
18 Frauen in der Wäscherei, wobei diese Zahl schwankt und von Haftentlassun-
gen abhängt. Die Wäscherei soll zwar
wirtschaftlich effizient sein, bietet in
erster Funktion aber Arbeitsplätze als
Resozialisierungsmaßnahme für die Frauen an. Nach Verbüßung ihrer Haft-
strafe lassen sie sich dadurch zumeist
wieder leichter in die Gesellschaft inte-
grieren. Die Frauen verdienen dort au-
ßerdem Geld, das sie größtenteils für die
Übergangszeit nach der Haftentlassung
ansparen müssen. „Externe Geldgeber
wie Freunde oder Familie gibt es heutzu-
tage nicht mehr in der Häufigkeit wie da-
mals, als es üblich war, dass Gefangene
von außerhalb unterstützt wurden. Die
Mehrzahl der Insassinnen sind finanzi-
ell gesehen auf sich selbst angewiesen“,
sagt Dau. Abhängig von Kriterien wie
Arbeitszeit, Aufenthaltsdauer oder Zu-
schüssen verdienen die Wäscherinnen
durchschnittlich 14 Euro pro Tag. Die täg-
liche Arbeitszeit beträgt circa 6,5 Stun-
den. Auf weitere Stunden kommen die
Gefangenen nicht, da die Arbeitszeit ex-
trem begrenzt ist und „Pflicht“-Pausen
wie das gemeinsame Mittagessen oder
der Hofgang diese unterbricht. Am Wo-
chenende hat die Wäscherei geschlossen.
Das Arbeiten im Gefängnis ist nicht
nur gesetzlich vorgeschrieben und auf-
grund des Nebenverdiensts attraktiv,
sondern bietet auch eine der wenigen
Möglichkeiten des Auslaufs. Gefangene,
die keiner Arbeit nachgehen – weil es kei-
ne gibt oder weil sie krankheitsbedingt
nicht dazu in der Lage sind – verbringen
den Großteil des Tages in ihrer Zelle.
Betreuung und Konfliktpotenzial
Ein Team von drei Mitarbeitern
betreut die Wäscherinnen. Robert
Henkel, Betriebsleiter der Wäsche-
rei, ist gelernter Textilveredler und per
Stellenausschreibung in die Gefängnis-
wäscherei gelangt. Ihm zur Seite steht u.a.
Mirjam Dennerlöhr als hauswirtschaftli-
che Betriebsleiterin. „Wir sind keine Wär-
ter im herkömmlichen Sinne, sondern
kommen aus der Branche und wissen
Robert henkel (r.), Textilveredler und Betriebsleiter der Wäscherei, und Mirjam Dennerlöhr, hauswirtschaftliche Betriebsleiterin, sind für den reibungslosen Ablauf in der Gefängniswäscherei der JVA Aichach verantwortlich.
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3 26.03.2020 08:55:18
R+W Textilservice 4 | 2020
44 Berufsbekleidung und PSA/Textilveredlung
über die Abläufe Bescheid“, sagt Hen-
kel. „Wir überwachen und unterstützen
unsere Wäscherinnen bei ihrer Arbeit,
größere Probleme haben wir selten“,
ergänzt Dennerlöhr.
Anders als in Männergefängnissen
wird in der Gefängniswäscherei Aichach
auf etwaige Konfliktpotenziale wie eth-
nische oder religiöse Unterschiede,
verschiedene Nationalitäten oder die
Schwere der begangenen Straftaten
der Insassinnen keine Rücksicht ge-
nommen. „Es kommt natürlich immer
mal wieder zu Konflikten. Eine gezielte
Trennung der Strafgefangenen bei ihren
Schichten ist aber organisatorisch kaum
möglich und bei uns auch einfach nicht
nötig“, sagt Dau.
Eigenbedarf und Kundenservice
Die Wäscherei ist hauptsächlich für
die Sauberkeit der Gefangenenbeklei-
dung zuständig, die einen Anteil von
circa 80 Prozent der Auslastung aus-
macht. Zusätzlich zur Gefangengen-
bekleidung der eigenen Haftanstalt
ist die Gefängniswäscherei auch für
die Bekleidung der JVA Augsburg-Gab-
lingen zuständig. Der restliche Anteil
der Wäsche setzt sich aus Textilien
von externen Kunden zusammen. Ei-
nige Hotel- und Gastronomiebetrie-
be gehören zum Kundenstamm, aber
auch Privatpersonen können hier ih-
re Hemden und Hosen waschen las-
sen. Gängige Zusatzangebote wie ein
Bügelservice gehören ebenfalls dazu.
Privatkunden geben ihre Wäsche
in dem Textilpflegegeschäft der JVA
Aichach ab, welches sich, zusammen mit einer Bäckerei und einem Blumen-
laden, auf dem JVA-Gelände befindet
– allerdings vor den geschlossenen
Das sicherheitspersonal führt die Gefangenen aus dem Zellentrakt durch einen unterirdischen Gang in den neubau, der seit 2018 in Betrieb ist und u.a. die Gefängniswäscherei der haftanstalt beheimatet.
Bis zu 18 Gefangene arbeiten in der Gefängniswäscherei. Für die Fotoaufnah-men mussten die Insassinnen aus rechtlichen Gründen den Raum verlassen.
4 26.03.2020 08:55:19
4 | 2020 R+W Textilservice
Mauern und somit für Passanten frei
zugänglich. Da aufgrund von ständig
wechselndem Personal in der Wäsche-
rei, bedingt durch Haftentlassung, al-
tersbedingtes Ausscheiden und Neu-
besetzungen, die Qualität der Services
nicht ganzjährig garantiert werden
kann, befindet sich das Kostenseg-
ment leicht unterhalb der marktübli-chen Preise. „Wir wollen keine Konkur-
renz zu anderen Betrieben darstellen.
Es gibt allerdings Bedarf in Aichach,
weswegen das Konzept aufgeht. Gene-
rell ist unsere Haftanstalt eng mit der
Stadt verwurzelt und bei den Stadt-
bewohnern akzeptiert, weswegen ein
harmonisches Miteinander herrscht. Nicht jede JVA kann das von sich behaup-
ten“, erklärt Dau. Insgesamt schreibt die
Gefängniswäscherei beständig schwar-
ze Zahlen, obwohl sie nicht auf rein
finanzielle Gewinne abzielt.
Ablauf und Ausstattung
Die Wäscherei ist in zwei eigenständige
Bereiche unterteilt. Die schmutzige Wä-
sche wird in einen der separaten Berei-che geliefert. Für die Schmutzwäsche von
Privatkunden gibt es dort eine Außen-
tür, wo ein Transporter die Wäsche aus
dem hauseigenen Textilpflegegeschäft
oder von der JVA Augsburg-Gablingen
anliefert. Die Gefangenenbekleidung aus
der eigenen Anstalt gelangt über interne
Wege in die Wäscherei.
Die Wäscherinnen sortieren die
schmutzige Wäsche und geben sie in
eine der vier Primus-Waschschleuder-
maschinen. Zwei von ihnen fassen 140
kg, eine 110 kg und eine 44 kg. Täglich
werden bis 2,5 t Wäsche gewaschen. In
diesem Bereich befindet sich auch der
Dosierraum, der den Waschschleuder-
maschinen über die eingestellten Pro-
gramme die passend zusammenge-
setzten Flüssigwaschmittel der Firma
Kreussler zuführt.
Auf der anderen Seite der Wasch-
schleudermaschinen beginnt der
andere Bereich, der durch eine Des-
infektionskabine erreichbar ist. Dort
holen die Mitarbeiter die fertig gewa-
schene Wäsche heraus und bringen sie
zur nächsten Station. Flachwäsche ge-
langt in die Mangel, Bekleidung in ei-
nen der vier Trockner von Novatec und
Stahl. Die Bekleidung von Privatkunden
gelangt danach gegebenenfalls noch
in den Finishbereich, wo neben einem
Hemdenfinisher auch zwei Bügelstatio-
nen, ein Pressesatz mit Rumpfkabinett
und eine Kragen- und Ärmelpresse zur
Verfügung stehen. Eine Besonderheit der
Wäscherei ist zudem, dass die Mitarbei-
ter nahezu alle zusätzlichen Tätigkeiten,
sei es die Wäsche vorzubereiten, zu-
sammenzulegen oder nachzujustieren,
händisch ausführen. „Wir brauchen die
Arbeitsplätze. Je mehr wir automatisie-
ren, desto weniger Arbeitskräfte benö-
tigen wir. Unsere Oberbekleidungsfalt-
maschine beispielsweise kommt nur in
seltenen Fällen zum Einsatz, wenn wir
wirklich sehr viel Wäsche auf einmal
bearbeiten müssen“, so Henkel.
Ein weiterer wesentlicher Unter-
schied zu anderen Wäschereibetrieben
ist die schwierige Kalkulierbarkeit wirt-
schaftlicher und sozialer Faktoren. Der
Maschinenpark ist zwar auf einem gu-
ten Stand der Technik, Nachbesserungen
lassen sich jedoch nicht beliebig durch-
führen. „Wenn wir eine neue Maschine
brauchen, können wir nur vorgeben, was
diese leisten muss. Da wir eine staatliche
Institution sind, erfolgen dann europa-
weite Ausschreibungen, wovon dann in
aller Regel das günstigste Angebot den
Zuschlag erhält. Geräte frei hinzukaufen
können wir dementsprechend nur sehr
bedingt“, erklärt Henkel.
Nachhaltigkeit
Auch bei den Trendthemen Nachhal-
tigkeit und Umweltschonung tut sich
die Gefängniswäscherei schwer. „Wir
haben als staatliche Institution einen Vorbildcharakter, deswegen wollen wir
ressourcenschonend waschen und mit
gutem Beispiel vorangehen. Da unsere
finanziellen Rahmenbedingungen aber
andere sind als in der freien Wirtschaft,
ist die Umsetzbarkeit für uns häufig
umständlicher als für reguläre Wäscherei-
betriebe. Dennoch halten wir uns an die
Vorgaben“, sagt Dau.
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R+W Textilservice 4 | 2020
46 Berufsbekleidung und PSA/Textilveredlung
Milliken
Feuerfest vs. Flammhemmend
PSA taucht oft in Verbindung mit ei-
ner Zahl wichtiger Begriffe auf. Die-
se Begriffe helfen, kritische Faktoren
zu klassifizieren, zu sortieren und zu
kennzeichnen, aber sie können auch verwirren, der Hersteller Milliken. „FR“
z.B. sei eine international anerkannte
Abkürzung für „flame-resistant“ (feuer-
fest oder flammbeständig) aber auch für
„fire- oder flame- retardant“ (feuer- oder
flammhemmend). Zwei Begriffe, die un-
terschiedliche Dinge bedeuten, wie der
amerikanische Textilhersteller Milliken
betont. Die Bedeutungsunterschiede zwi-
schen „flammbeständig“ und „flamm-
hemmend“ geben an, wie verschiedene
Teile von Schutzbekleidung verwendet
werden können. Ein flammhemmen-
des Mittel (engl. „fire retardant“), ist ein
chemischer Zusatzstoff, der Feuer un-
terdrückt, wenn er in ein Material integ-
riert ist. Flammbeständig oder feuerfest
(engl. „flame-resistant“) bezieht sich auf die Eigenschaften eines Gewebes, mit
einer reduzierten Neigung zu brennen.
Flammbeständige Eigenschaften soll-
ten in Bezug auf einen bestimmten Ent-
flammbarkeitsstandard angegeben wer-
den, so Milliken. Einfach ausgedrückt:
Nur weil ein Gewebe als flammbestän-
dig gilt, bedeutet das nicht, dass es not-
wendigerweise ein flammhemmendes
Mittel enthält. Thermisch-stabile Fa-
sern wie Aramide z.B. erfordern keine
Textilpfleger müssen den unterschied zwischen „flammhemmend“ und „flamm-beständig“ verstehen, appelliert Milliken. Foto: hans und christa Ede – stock.adobe.com
flammhemmenden Behandlungen, um
als flammbeständig angesehen zu wer-
den. Die chemische Struktur der Fasern kann hohe Temperaturen, wie z. B die
eines kurzzeitigen Blitzfeuers aushalten,
ohne sich zu entzünden. Ebenso bedeu-
tet das nicht, dass das Gewebe flamm-
beständig oder feuerfest ist, nur weil es
mit einem flammhemmenden Mittel be-
handelt wurde. Es erfordert eine gewisse
fortschrittliche Technologie, die richtige
Technik und die richtige Menge eines
flammhemmenden Mittels, damit ein
Gewebe aus brennbaren Fasern flamm-
beständig wird. Diese Gewebe müssen
bestimmten industriebezogenen Ent-
flammbarkeitstesten unterzogen wer-
den, wie in der Norm, nach der sie zertifi-
ziert werden, angegeben ist. Ein Gewebe
kann mit einem flammhemmenden Mit-
tel behandelt worden sein, aber wenn es
nicht mit der richtigen Menge behandelt
wurde oder richtig aufgetragen wurde,
dann kann es nicht als flammbeständig
angesehen werden.
Während die Verwendung von „FR“
eine hilfreiche Abkürzung sein kann,
funktioniert ein zertifiziertes flammbe-
ständiges Bekleidungsstück anders als
ein Bekleidungsstück, auf das nur ein
flammhemmendes Mittel aufgetragen
wurde. Bei Verwendung in einer indus-
triellen Umgebung muss Schutzbeklei-
dungsstück flammbeständig sein, um
die geltenden Sicherheitsstandards zu
erfüllen und die Arbeitnehmer, die mit
Hitze- und Flammgefahren konfrontiert
sind, angemessen zu schützen.
Wäschereien müssen diesen Unter-
schied laut Milliken verstehen lernen,
denn: Jedes Teil von hitze- und flamm-
beständiger Bekleidung muss nach den
Spezifikationen seines Herstellers ge-
waschen werden. Zu verstehen, welche
Wissenschaft hinter einem bestimmten
Bekleidungsstück steckt, ist für indus-
trielle Wäschereien unerlässlich. Jedes
Bekleidungsstück, das aus einem se-
riösen flammbeständigen Gewebe mit
Markenzeichen hergestellt wurde, soll-
te seine Schutzeigenschaften lebens-
lang behalten, solange die richtigen
Waschmaßnahmen eingehalten werden.
Die Verwendung von Weichspülern oder
Trocknertüchern beeinträchtigt direkt
die Fähigkeit eines Bekleidungsstücks,
sich selbst zu löschen, da diese Materiali-
en einen brennbaren Rückstand auf dem
Bekleidungsstück hinterlassen. Außer-
dem könnte wiederholtes Waschen mit
Chlorbleiche einiger flammbeständiger
Bekleidungsstücke, die flammhemmen-
den Zusätze möglicherweise abbauen
und die Flammbeständigkeit des Gewe-
bes im Laufe der Zeit verringern. Schutz-
bekleidung wird mit Pflegeanweisungen
geliefert, die befolgt werden müssen, um
sicherzustellen, dass das Gewebe ord-
nungsgemäß funktioniert.
Beschaffung und Pflege
Die Unterscheidung zwischen „flamm-
beständig“ und „flammhemmend“ hat
mehrere Auswirkungen auf die Spezifi-
kation und Wartungsprozesse für PSA.
Milliken liefert Tipps, die helfen sollen,
PSA richtig zu pflegen und mit Kunden
richtig zu kommunizieren.
1. Wenn ein Gewebe als „flammbestän-dig“ ausgewiesen wird, bedeutet dies,
dass es einen spezifischen Entflammbar-
keitsstandard erfüllt – nicht unbedingt
alle Entflammbarkeitsnormen. Milliken
empfiehlt, Hersteller zu bitten, die Norm,
der die Schutzbekleidung entspricht, zu
6 26.03.2020 08:55:20
4 | 2020 R+W Textilservice
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spezifizieren und entsprechende Prüf-
daten zur Verfügung zu stellen. So lie-
gen beispielsweise die Standardanfor-
derungen an Flammbeständigkeit für
Polsterungen deutlich unter den Anfor-
derungen der Flammbeständigkeit für
Schutzbekleidung. Diese Bedeutung der
Normen ist weit gefasst, sodass die bloße
Erfüllung keine genaue Darstellung der
tatsächlichen Leistung ist.
2. Milliken empfiehlt außerdem, den
Namen des Gewebeherstellers, der das
flammbeständige Gewebe des Beklei-
dungsstücks entwickelt hat, zu kennen.
Stoffe bekannter Marken bedeutet oft,
dass das Material aus einer angesehe-
nen Quelle stammt, die in laufende For-
schung und Entwicklung investiert, um
führende Gewebe zu produzieren. Wenn
ein Bekleidungshersteller diese Informa-
tionen nicht vorhält, sollen Textilpfleger
darum bitten, die im Bekleidungsstück
verwendeten Gewebe anzugeben.
3. Schutzbekleidung muss nach den An-weisungen des Herstellers gewaschen
werden. Schutzbekleidung kann unter-
schiedliche Waschstandards haben, aber
die Einhaltung dieser Regeln gewährleis-
tet die Lebensfähigkeit der Bekleidung.
Die Verwendung nicht zugelassener Ar-
tikel wie Weichspüler und antistatische Materialien wie Trocknertücher oder
Nichtbefolgung der Wascheinstellun-
gen, können die Schutzeigenschaften,
die Passform und die Lebensdauer be-
einträchtigen. www.milliken.com
Kübler Workwear
Langlebige Workwear
Kübler Workwear hat mit der neuen Linie
„Bodyforce“ eine Kollektion entwickelt,
die Träger in Industrie und Handwerk
bei harten Arbeitsbedingungen unter-
stützen soll.
Für die Kollektion wurde die soge-
nannte Fischgrat-Rips-Gewebebindung
entwickelt. Sie verbindet dem Unterneh-
men zufolge hohe Zug- und Reißfestig-
keit mit angenehmer Haptik sowie mo-
derner Optik. Elastische Strickeinsätze
im Nacken-, Ellenbogen-, Ärmel- und
Schulterbereich erleichtern Arbeiten über
Kopf. Einsätze im Saum-, Schritt- und
Beinbereich sowie beim Gesäß gewähr-
Die Kollektion „Bodyforce“ von Kübler sorgt mit hochwertigen Gewebenfür Tragekomfort und leichte Pflege. Foto: Kübler
leisten dem Träger gebückt oder auf den
Knien Bewegungsfreiheit. Die seitlichen
Stretcheinsätze am Hosenbund bieten
denTrägern Bequemlichkeit. Der ergono-
mische und körperbetonte Schnitt siche-
re einen guten Sitz von Jacke und Hose.
Kübler legt nach eigenen Angaben
Wert auf robuste und langlebige Beklei-
dung. Partien wie Meterstab- und Schen-
keltasche sind mit Cordura verstärkt.
Bei den Knieschutztaschen kommt ein
besonders strukturiertes, strapazierfä-
higes Corduragewebe zum Einsatz. Fla-
che Reißverschlüsse sorgen laut Unter-
nehmen dafür, dass das Polster sicher
positioniert ist. Die Bekleidung ist nach
der EN ISO 15797-Norm geprüft und in-
dustriewäschetauglich. Die Kombination
des neuen Gewebes mit reflektierenden
Y-Wings verleihe der Kollektion eine
kraftvolle Optik.
Verschiedene Hosenmodelle und Ja-
ckenvarianten von Kübler „Bodyforce“
ermöglichen den Trägern, sich individu-
ell einzukleiden. Die Winter-Softshell-Ja-
cke ist mit Innenfutter ausgestattet, für
nasses Wetter eignet sich die wind- und
wasserdichte, atmungsaktive „Ultra-
light“-Regenjacke, die nach EN 343: 2019,
Klasse 4/2 zertifiziert ist.
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R+W Textilservice 4 | 2020
48 Berufsbekleidung und PSA/Textilveredlung
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BP – Bierbaum Proenen
Eine Frage der IndividualitätFrüher galt sie als unsexy und altbacken,
heute ist Berufsbekleidung ein Status-
symbol, das Attraktivität versprüht und
Identität schafft. So gut wie jeder zwei-
te Deutsche trägt sie. Zumeist mit Stolz. Und immer häufiger auch abseits des
Arbeitsplatzes. Im Supermarkt oder in
der Fußgängerzone, in der Bahn oder an
der Bushaltestelle. In der Kneipe oder im
Café. Genauso wie die Outdoor-Beklei-
dung hat sich auch die Workwear längst
von ihrem Einsatzbereich abgekoppelt.
„Die Mitarbeiter möchten sich in
ihrer Arbeitsbekleidung nicht länger
verkleidet oder uniformiert fühlen wie
früher in einem Blaumann“, sagt Carla
Cacitti, die beim Kölner Hersteller BP
– Bierbaum-Proenen das Produktma-
nagement leitet. Parallel zum gestiege-
nen Stellenwert der Workwear bei den
Trägern wächst auch die Bedeutung
der Berufsbekleidung für die Arbeitge-
ber. Die erkennen nämlich zunehmend,
welches Potenzial moderne Berufsbe-
kleidung als Motivationsfaktor für ihre
Mitarbeiter hat. Wer seinen Angestellten
die richtige Bekleidung stellt, vermittelt
ihnen Achtung vor ihrer Leistung und
ihrer Person. Workwear, die zusätzlich
die Corporate Identity (CI) des Unterneh-
mens aufgreift, lässt sie außerdem zum
Spiegelbild der Firmenphilosophie und
Unternehmenskultur werden.
Individualität ist gefragt
Dabei ist ein einheitliches Auftreten
nicht mit Uniformität zu verwechseln.
Die Uniform ist out, das zeigen Träger-
befragungen ganz eindeutig. Vielmehr
ist Individualität gefragt – ohne dabei
die Grenzen des einheitlichen Outfits zu
verlassen. Ein breites Spielfeld zur indivi-
duellen Entfaltung bietet dabei v.a. eine
große Palette an Farben, aus denen die
Unternehmen auswählen können.
Nun gibt es in vielen und v.a. großen Unternehmen sowohl Mitarbeiter, die
Workwear tragen, als auch solche, die
bei ihrer Tätigkeit auf einen besonderen
Schutz durch Bekleidung angewiesen
sind. Ein Beispiel: Wer etwa als Mon-
BP bietet ein Workwear-Konzept, bei dem sich die Träger aus vielen Farben und For-men ihre eigene Kollektion zusammen-stellen können. Foto: BP – Bierbaum-Proenen
teur, in der Wartung oder im Lager und
der Logistik arbeitet, benötigt Arbeits-
bekleidung ohne speziellen Normen-
schutz. Schweißer, Beschäftigte, die un-
ter Spannung arbeiten, oder Mitarbeiter
mit wechselnden sicherheitsrelevanten
Arbeitsplätzen hingegen sind bei ihren
Tätigkeiten auf Schutzbekleidung an-
gewiesen, die gleich mehrere Normen
erfüllt. Der Wunsch v.a. großer Unterneh-
men ist dennoch sehr klar formuliert: Sie
möchten, dass alle ihre Mitarbeiter ein-
heitlich auftreten – also auch multidi-
ziplinäre Teams, in denen ein Teil der
Beschäftigten PSA und der andere Teil
Workwear trägt. Moderne Corporate Fas-
hion muss folglich die Grenzen zwischen
Workwear und PSA überwinden, nur so
lassen sich schließlich auch große Teams
ausstatten. Das wiederum ist eine große
Herausforderung für die Hersteller, denn
es bedeutet, dass selbst hochkomplexe
PSA wie Multinormschutzbekleidung
dieselben Designanforderungen wie
Workwear erfüllen muss. Und auch die
gewachsenen Anforderungen der Träger
an Bewegungsfreiheit, Tragekomfort und
Leichtigkeit muss die Schutzbekleidung
bedingungslos erfüllen, um akzeptiert
zu werden. „Wir Hersteller müssen also
Lösungen finden, die einerseits den ho-
hen Ansprüchen der Normen genügen.
Andererseits muss die Schutzausrüstung
aber so leicht und komfortabel sein, dass
ein Mitarbeiter sie den ganzen Tag lang
problemlos tragen kann und sich dau-
erhaft in seiner Bekleidung wohlfühlt“,
schildert Cacitti die Aufgabe.
Durchgängiges Konzept
Hersteller wie BP reagieren auf den
Wunsch ihrer Kunden nach einer ein-
heitlichen Corporate Fashion für ihr Un-
ternehmen, indem sie ihre Kollektionen
nicht mehr einzeln betrachten, sondern immer als Teil eines Gesamtsystems.
„Mix’n’match“ heißt das Zauberwort
für diesen Trend, will heißen: Alle Teile
der neuen Kollektionen lassen sich mit-
einander kombinieren. So entsteht ein
durchgängiges und leicht verständliches
Workwear-Konzept. „Die Trägerinnen
und Träger können sich innerhalb eines
Corporate Designs aus vielen Farben, Ge-
weben und Funktionen nach ihren indi-
viduellen Wünschen einkleiden“, erklärt
Cacitti. Dabei verfolge BP ein klares Ziel:
Jeder Mitarbeiter im Unternehmen soll
die passende Bekleidungslösung für sei-
ne Ansprüche finden.
Man kann sich die Bekleidungslö-
sungen von BP wie einen Baukasten
vorstellen, in dem alle Teile zueinander
passen, jedes Fach aber einen beson-
deren Schwerpunkt hat. Das Herzstück
dieses durchgängigen Systems ist die
Flaggschiffkollektion „BPlus“, mit der
die Kölner bereits viele Anforderungen
an moderne Workwear bedienen. Neue
Bekleidungslösungen satteln darauf auf
und setzen gezielt Schwerpunkte. Beim
Material, das zu 65 Prozent aus Polyester
und zu 35 Prozent aus Baumwolle be-
steht, setzt BP nach eigenen Angaben
auf fair gehandelte Baumwolle und auf
recyceltes Polyester, das aus wiederver-
werteten PET-Flaschen besteht. „BPlus
Modern Stretch“ hingegen setzt laut Un-
ternehmen mit seiner 3D-Passform und
seinen Stretchmaterialien neue Maßstä-
be in Ergonomie und Bewegungsfreiheit.
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„BPlus“ aus dem Workwear-Bereich ist
die Multinormkollektion „BP Multi Pro-
tect Plus“. Sie zeichnet sich aus durch
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sportliches, modernes Design und ein
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Nachhaltig, langlebig, strapazierfähigDie „Heavy Performance“-Polos von HRM
Textil bestehen aus besonders robustem,
ringgesponnenem Doppel-Piqué aus 65
Prozent Baumwolle und 35 Prozent Po-
lyester. Sie bestechen laut Hersteller zu-dem durch einen modischen Schnitt mit
feinen Detaillösungen. Durch den hohen
Baumwollanteil besitze das Polo-Shirt
einen angenehmen Tragekomfort. Der
Polyester-Anteil sorge für eine hohe Stra-
pazierfähigkeit und mache die Passform
besonders formbeständig.
Die Besonderheiten des Textils liegen
laut Hersteller im verstärkten Nacken-
band sowie den Kragen- und Ärmelab-
schlüssen aus Rippstrick. Eine elegante
Optik biete eine Knopfleiste. Für eine
lange Lebensdauer sorgt laut Hersteller
ein eingearbeitetes Schulter-zu-Schul-
ter-Nackenband und die verstärkte Sei-
tenschlitze. Die Polo- Shirts sind von
Labels unabhängig, bis auf das gewebte
Die „heavy Performance“-Polos sind bis zu 60 °C waschbar. Foto: hRM Textil
„Fair4All“-Flaglabel in der linken Seiten-
naht, das für die Initiative „Fair4All“ des
Unternehmens steht. Im Rahmen dieses
Projekts spendet HRM Textil nach eige-
nen Angaben für jedes verkaufte Produkt
aus Bangladesch zehn Cent direkt an
„Fair4All“. Die Initiative unterstützt u.a.
ein Waisenhaus in Rajshahi in Banglade-
sch. Mit dem erhalten aktuell 155 Kinder
und 55 ältere hilfsbedürftige Menschen,
die in einem Waisenhaus in Banglade-
sch leben Betreuung, Bekleidung und
Verpflegung. Durch die Einlauf- und An-
ti-Pilling-Vorbehandlung ist das „Heavy
Performance“-Polo bis zu 60 °C waschbar
und für die gewerbliche Wäsche bestens
geeignet. Entsprechende Tests wurden
nach Unternehmensangaben u.a. durch
TÜV SÜD durchgeführt. Auch bei häu-
figen Waschzyklen blieben die Polo-
Shirts farbecht und formstabil. Das Shirt
ist für Damen in den Größen XS bis 5XL
und für Herren in den Größen S bis 5XL
erhältlich. Neben Polo-Shirts bietet HRM
Textil u.a. fair produzierte T-Shirts, Hoo-
dies sowie Softshell- und Fleecejacken.
www.hrm-textil.de
9 26.03.2020 08:55:23
R+W Textilservice 4 | 2020
50 Österreich
Der TextilreinigerOffizielle Zeitschrift der österreichischen Textilreiniger, Wäscher und Färber
April 2020
Finanzhilfe für KMU
Unbürokratisch, schnell und punktgenau
Das neuartige Coronavirus trifft die Wirtschaft hart und unvorbereitet. Um Betriebe und ihre Mitarbeiter zu schützen, richtete die Bundesregierung Anfang März Überbrückungskredite ein. Angesichts der Pandemie schnürte der Staat weitere finanzielle Hilfen für Betriebe – siehe Seite 52 bis 55.
Österreich agiert auf die Auswir-
kungen des Coronavirus sehr gut
abgestimmt“, sagte Harald Mah-
rer, Präsident der Wirtschaftskammer
Österreich (WKÖ), nach einem gemein-
samen Austausch der Sozialpartner mit
der Bundesregierung am 4. März.
Auf einem Gipfeltreffen beriet die Bundesregierung mit den Sozialpartnern über den Umgang mit dem neuartigen Coronavirus. Sie beschlossen finanzielle Unterstützung für Unternehmen. Fotos: BKA/Andy Wenzel
Das sei ein wichtiges Signal an die
Betriebe und auch an die Arbeitneh-
mer. „Natürlich herrscht Betroffenheit
in manchen Branchen und bestimmten
Regionen und deshalb ist es wichtig, hier
unbürokratisch, schnell und punktgenau
zu handeln und die richtigen Maßnah-
men zu setzen“, führte Mahrer weiter
aus. Der Wirtschaftskammerpräsident
verwies darauf, dass die Auswirkungen
auf den gesamten Wirtschaftsstandort
derzeit noch überschaubar seien. Selbst
bei einem leichten Minus durch das Co-
ronavirus werde das Wirtschaftswachs-
2 26.03.2020 08:55:27
4 | 2020 R+W Textilservice
51Österreich
Überbrückungskredit Wer kommt in Frage?
Die Hintergründe:Laut dem Wirtschaftsministerium sind
immer mehr österreichische Unter-
nehmen von den wirtschaftlichen Aus-
wirkungen der Corona-Krise betroffen.
Insbesondere müssten Lieferketten und
Kundenbeziehungen kurzfristig ange-
passt werden. Das kostet Geld. Geld, das
nicht alle Unternehmer haben. Um ei-
ne existenzbedrohende Gefährdung für
österreichische Unternehmen möglichst
zu vermeiden, verspricht der Staat nun
Überbrückungsgarantien.
Das Hauptziel solcher Überbrü-
ckungsgarantien ist, Betriebsmittel von
Unternehmen zu finanzieren, deren
Umsatz- und Ertragsentwicklung durch
Auftrags- und Lieferausfälle oder sons-
tige Marktveränderungen aufgrund der
aktuellen Coronavirus-Krise beeinträch-
tigt ist. Das Ministerium installierte diese
Hilfe, um Betriebe zu unterstützen, die
keine oder unzureichende Sicherheiten
haben, sprich: Unternehmen, die Kredite
nur zu ungünstigen Konditionen bekä-
men. Österreichs Wirtschaft soll stabil
und wettbewerbsfähig bleiben. Wer für
einen Überbrückungskredit in Frage
kommt, regelt das Wirtschaftsministe-
rium in der aws-Garantierichtlinie für
kleine und mittlere Unternehmen (KMU).
Die Zielgruppe: Kleine und mittlere Unternehmen. Da-
zu zählen Unternehmen mit weniger als
250 Mitarbeitern.
Ausnahmen:Ausgeschlossen von einer Garantieüber-
nahme sind laut Wirtschaftsministerium
Betriebe, die vor einer Insolvenz stehen
sowie Unternehmen, die im vorausge-
gangenen Wirtschaftsjahr die URG-Kri-
terien erfüllten. Das heißt, u. a., dass die
Eigenmittelquote weniger als acht Pro-
zent betrug und die fiktive Tilgung der
Schulden mehr als 15 Jahre dauert.
Das wird gefördert:Unterstützt werden laut aws-Garantie-
richtline für KMU für das Jahr 2020 Be-
triebsmittelfinanzierungen – z.B. Ware-
neinkäufe oder Personalkosten. Die Hilfe
gilt für Unternehmen, die aufgrund der
gegenwärtigen Coronavirus-Krise über
keine oder nicht ausreichende Liquidität
zur Finanzierung des laufenden Betrie-
bes verfügen, bzw. Betriebe, die durch
Auftragsausfälle und Marktänderun-
gen sinkende Umsätze und Erträge ver-
zeichnen. Um sich für eine Förderung zu
bewerben, brauchen die Unternehmen
u.a. einen Business-Plan, der die aktuelle
Marktsituation berücksichtigt.
Das wird nicht gefördert:Die Maßnahme darf nicht zu einer blo-
ßen Umschuldung führen, schreibt das
Wirtschaftsministerium, sondern muss der Sicherung und Erweiterung der Li-
quidität dienen. Kurzfristige Kreditfinan-
zierungen – weniger als sechs Monate
– sind von einer Garantieübernahme
ausgeschlossen.
Art und Umfang der Garantie:Garantiefähig sind Kredite von Kredi-
tinstituten. Mit der Garantie werden 80
Prozent eines Überbrückungskredites
versichert. Die Laufzeit der Überbrü-
ckungsfinanzierung beträgt fünf Jahre.
Anträge werden bei der finanzierenden
Bank eingereicht. Die Förderstelle , die
Austria Wirtschaftsservice (aws), ent-
scheidet über die Vergabe. Die Projekte
müssen innerhalb von zwölf Monaten
abgeschlossen sein. Weitere Infos unter:
https://www.aws.at/aws-garantie/ www.wko.at
tum in diesem Jahr mit voraussichtlich
einem Prozent positiv sein.
Hilfe für betroffene Betriebe
Unternehmen, die stärker von der Co-
rona-Krise betroffen sind, sollen unter-
stützt werden. Das hat die Bundesre-
gierung am 4. März nach dem Gespräch
mit den Sozialpartnern angekündigt.„Die
Überbrückungsfinanzierung für betrof-
fene Betriebe in Höhe von zehn Milli-
onen Euro ist hier ein wichtiger Schritt.
Das hilft vor allem unseren kleinen und
mittleren Betrieben“, sagte Mahrer.Sollten sich die Szenarien aber verän-
dern, sich die Lage also weiter verschärf-
ten, müsste hier Handlungsspielraum
im Hinblick auf weitere Maßnahmen,
wie zum Beispiel Kurzarbeit, bestehen.
Diese habe Bundeskanzler Sebastian
Kurz bereits zugesichert. „Wir sehen,
dass der Informationsfluss sehr gut
funktioniert und dies den Betrieben und
den Menschen in all ihren Fragen Sicher-
heit gibt. Dies sollte auch die Richtung
für die kommenden Tage und Wochen
sein“, erläuterte der Wirtschaftskammer-
präsident zum Abschluss. www.wko.at
Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer (li) begrüßt Bundeskanzler Sebas-tian Kurz.
3 26.03.2020 08:55:28
R+W Textilservice 4 | 2020
52 Österreich
Info-Service eingerichtet
Coronavirus: Tipps für Arbeitgeber
Die Corona-Krise trifft österreichische Unternehmen hart. Unternehmer stehen plötzlich unvorbereitet vor Fra-gen, wie sie Mitarbeiter schützen können oder wo und in welchem Umfang sie selbst finanzielle Hilfe bekom-men können. Antworten gibt der neu eingerichtete Info-Point der Wirtschaftskammer Österreich.
Viele sind derzeit verunsichert. Das neu-
artige Coronavirus wirkt sich enorm auf
Arbeitgeber und Arbeitnehmer aus. Die
Wirtschaftskammer Österreich betreibt
nun einen Info-Point, der von Montag
bis Freitag zwischen 9 und 17 Uhr un-
ter der Telefonnummer 0590 0900-4352,
oder per E-Mail unter: [email protected] erreichbar ist. Mitarbei-
ter des Service-Points beantworten, die
wichtigsten Fragen rund um das Virus.
Ein kurzer Auszug der Themen. (Stand:
19. März 2020.)
Arbeitsrecht
1. Ist der Arbeitgeber verpflichtet, in sei-nem Betrieb Vorsorgemaßnahmen zur Vermeidung der Ansteckung zu treffen?
Nein, grundsätzlich nicht. Auf Basis der Fürsorgepflicht sind aber die nachste-
henden dargestellten Maßnahmen und
Handlungsanweisungen zu empfehlen.
2. Welche Schutzmaßnahmen können Arbeitnehmern ergreifen?
y Mehrmals täglich die Hände mit
Wasser und Seife waschen oder die
Hände mit einem Desinfektionsmit-
tel einreiben.
y Mund und Nase bei Husten und
Niesen mit einem Papiertaschentuch
bedecken.
y Den Kontakt zu kranken Menschen
möglichst meiden.
3. Ein Mitarbeiter erkrankt. Was ist zu tun?Besteht ein Verdachtsfall (akute Symp-
tome, Aufenthalt in einem gefährdeten
bzw. gesperrten Gebiet oder Kontakt mit
einem bestätigten Fall), hat der Arbeit-
geber die gesetzliche Verpflichtung, die
Gesundheitsbehörden unter der Telefon-
nummer 1450 zu informieren.
Ist eine Erkrankung bereits erwiesen,
sollte der Arbeitgeber unverzüglich mit
den örtlich zuständigen Gesundheitsbe-
hörden (Bezirkshauptmannschaft, Ma-
gistrat, Amtsarzt, Arbeitsinspektorat) in
Kontakt treten. Bis zum Eintreffen des
Amtsarztes oder weiterer Anweisungen
durch die Gesundheitsbehörden wird
empfohlen, den betroffenen Mitarbeiter
in einem eigenen Raum unterzubringen.
Bis der Amtsarztes kommt, sollte kein
Mitarbeiter das Gebäude verlassen.
4. Darf der Arbeitnehmer von der Arbeit fernbleiben, wenn er sich vor einer Anste-ckung fürchtet? Nein. Ein grundloses einseitiges Fern-
bleiben von der Arbeit ist eine Verletzung
der Dienstpflichten und stellt in der Re-
gel einen Entlassungsgrund dar. Eine
Verweigerung der Arbeitsleistung könnte
nur dann gerechtfertigt sein, wenn eine
objektiv nachvollziehbare Gefahr bestün-
de, sich bei der Arbeit mit dem Virus an-
zustecken. Dies könnte dann gegeben
sein, wenn es im unmittelbaren Arbeits-
umfeld schon zu einer Ansteckung mit
dem Virus gekommen ist.
5. Darf sich ein Arbeitnehmer weigern, mit Personen zusammenzuarbeiten, die aus betroffenen Gebieten zurückkehren? Grundsätzlich nicht, außer diese Perso-
nen zeigen Symptome. Wie sonst auch
gibt: Arbeitnehmer können nur Tätigkei-
ten, die nicht im Arbeitsvertrag verein-
bart wurden, verweigern.
6. Ein Arbeitnehmer weigert sich Kunden zu bedienen. Ist eine solche Weigerung gerechtfertigt? Aus arbeitsrechtlicher Sicht besteht für
Mitarbeiter im Dienstleistungsbereich, in
dem Arbeitnehmer Leistungen für Men-
schen erbringen und ständig in Kontakt
mit Kunden sind, immer ein gewisses
Risiko, sich mit Krankheiten zu infizie-
ren. Die Gefahr, sich als Mitarbeiter bei
Kunden zu infizieren, ist vergleichbar
mit dem Risiko, das bei anderen Krank-
heiten besteht. Eine Weigerung, Kunden
zu bedienen, oder andere Dienstleistun-
gen nicht zu erbringen, ist derzeit nicht
gerechtfertigt. Es gilt jedoch abzuwarten,
wie sich die Situation in nächster Zeit
weiterentwickelt.
Hilfsmaßnahmen
1. Welche Hilfsmaßnahmen gibt es für betroffene Betriebe?
y Härtefonds für Ein-Personen-Unter-
nehmen und Kleinstbetriebe: Die De-
tails werden gerade ausgearbeitet, wie
auch die Frage, wo diese Unterstüt-
zung beantragt werden kann.
y Die schon bestehenden Überbrü-
ckungsgarantien für Betriebsmittel-
kredite für EPU und KMU sowie Tou-
rismusbetriebe werden weitergeführt
und ausgebaut. Die Antragstellung
erfolgt über die jeweilige Hausbank.
y Auch Unternehmen mit 250 und mehr
Mitarbeitern sollen Garantien angebo-
ten werden.
y Direktkredite für betroffene Unterneh-
men sollen eingerichtet werden.
y Weitere Soforthilfen für Unternehmer
4 26.03.2020 08:55:28
4 | 2020 R+W Textilservice
53Österreich
sind: Steuerstundungen und die He-
rabsetzung von Steuervorauszahlun-
gen. Auch eine Abstandnahme von
Nachforderungszinsen, Stundungs-
zinsen oder Säumniszuschlägen ist
laut der Wirtschaftskammer möglich.
y Auch die Österreichische Gesund-
heitskasse (ÖGK) bietet inzwischen
Stundungen, Ratenzahlungen und
Nachsicht bei Säumniszuschlägen an. Außerdem gibt es die Möglichkeit,
Exekutionsanträgen und Insolvenzan-
trägen auszusetzen.
y Exportunternehmen können einen
Kreditrahmen in Höhe von zehn Pro-
zent für Großunternehmen bzw. 15
Prozent für Klein- und Mittelunterneh-
men ihres Exportumsatzes bei der ÖKB
beantragen. Die Höchstgrenze liegt pro
Kunden bei 60 Millionen Euro. Die Fi-
nanzierungen sind vorerst auf zwei
Jahre befristet – mit der Möglichkeit,
diese zu verlängern. Voraussetzung ist
neben einer bestehenden Exporttätig-
keit der Nachweis, dass das Unterneh-
men bis zum Start der COVID-19-Aus-
wirkungen in Österreich wirtschaftlich
gesund war. Der Bund ist bereit, Haf-
tungen für 50 bis 70 Prozent dieser
Betriebsmittelkredite zu übernehmen.
Insgesamt umfasst der Kreditrahmen
zwei Milliarden Euro.
y Gut zu wissen: Kreditinstitute können unter anderem Kreditraten stunden.
Interessierte können Ihre Hausbank
ansprechen, wenn Sie aktuelle Liqui-
ditätsprobleme haben oder befürch-
ten. Auch bei anderen laufenden Ver-
trägen (Miete, Leasing, Versicherung,
etc.) kann der Vertragspartner um
Stundungen ersucht werden. Ob z.B.
ein Zahlungsaufschub gewährt wird,
bleibt aber immer Entscheidung des
Vertragspartners.
2. Werden verminderte Gewinnerwartun-gen in Folge des Coronavirus steuerrecht-lich berücksichtigt?Steuerpflichtige Personen können bis
zum 30. September des betreffenden
Jahres die Herabsetzung der Einkom-
mensteuervorauszahlungen beantragen,
wenn das voraussichtliche Einkommen
für das jeweilige Jahr niedriger ist. Der
Antrag muss eine Begründung enthal-
ten, in welcher die verminderte Gewinn-
erwartung aufgrund der veränderten
wirtschaftlichen Lage, z.B. Aufstellung
der Umsatzeinbrüche aufgrund von CO-
VID-19 dargelegt wird.
Soziales
1. Ist eine Herabsetzung oder Stundung der Beiträge zur Sozialversicherung der Selbständigen (SVS) möglich?
Wer vom Coronavirus direkt oder indi-
rekt durch Erkrankung und Quarantä-
ne betroffen ist oder mit massiven Ge-
schäftseinbußen rechnet und dadurch
Zahlungsschwierigkeiten hat, wird von
der SVS bestmöglich unterstützt. Betrof-
fene sollen sich direkt und unkompli-
ziert bei dort melden. Die SVS bietet allen
ihren Versicherten im Bedarfsfall folgen-
de Möglichkeiten:
y Stundung der Beiträge.
y Ratenzahlung der Beiträge.
y Herabsetzung der vorläufigen Bei-
tragsgrundlage.
y Gänzliche bzw. teilweise Nachsicht
der Verzugszinsen.Die Anträge zur Stundung und Raten-
zahlung können formlos schriftlich per
E-Mail eingebracht werden. Die Herab-
setzung der vorläufigen Beitragsgrund-
lage kann mittels Online-Formular be-
antragt werden.
2. Welche Unterstützung gibt es, wenn ich als Unternehmer erkranke? Wenn behördliche Maßnahmen nach
dem Epidemiegesetz über Sie verhängt
werden, z.B. Quarantäne, Betriebsschlie-
ßung, Betriebseinschränkung, haben
Sie einen Anspruch auf Ersatz des Ver-
dienstausfalls gegenüber dem Bund.
Wer vom Coronavirus direkt oder in-
direkt durch Erkrankung und Quarantä-ne betroffen ist oder mit massiven Ge-
schäftseinbußen rechnet und dadurch
Zahlungsschwierigkeiten hat, wird von
der SVS unterstützt. Betroffene wenden
sich am besten direkt an die Ansprech-
partner der Sozialversicherung.
Rückkehr aus betroffenen Gebieten
1. Was passiert, wenn der Arbeitnehmer nicht zur Arbeit kommen kann, weil er in einem betroffenen Gebiet aufgrund einer Verkehrsbeschränkung gemäß § 24 Epidemiegesetz festsitzt?
Liegt das betroffene Gebiet in Österreich, muss dem Arbeitnehmer das Entgelt
fortgezahlt werden. Der Arbeitgeber be-
kommt es vom Bund dann ersetzt (§ 32
(3) Epidemiegesetz). Liegt das betroffe-
ne Gebiet allerdings im Ausland, muss
das Entgelt nur dann fortgezahlt werden,
Für einen einheitlichen Branchenauf-
tritt steht das Logo der Textilreiniger.
Alle Mitgliedsbetriebe können das Lo-
go für ihre Werbung nutzen. Dazu können sie es von der Internetseite der
Bundesinnung runterladen. Es ist unter textilreinigung.at, Aktuelles, Logo
zu finden.
Das Logo Textilreiniger ist als Verbandsmarke beim österreichischen
Patentamt geschützt. Alle aktiven Mit glieder des Berufszweiges Textilrei-
niger, Wäscher und Färber sind berechtigt, im Rahmen der Statuten diese
Marke zu nutzen.
Die schönsten Fotos vom Logo in Ihrem Laden, auf Ihrem Firmenwagen
oder auf sonstigen Flächen publiziert R+W Textilservice. Nutzen Sie das Bran-
chenlogo und senden Sie uns ein Foto.
Kontakt unter E-Mail: [email protected] unter: www.textilreiniger.at
Marketing Download
Logo der Textilreiniger
Logo: Bundesinnung
5 26.03.2020 08:55:28
R+W Textilservice 4 | 2020
54 Österreich
wenn der Arbeitnehmer unverschuldet in
die Situation geraten ist. Reisewarnun-
gen des österreichischen Außenministe-
riums müssen also auch vom Arbeitneh-
mer beachtet werden.
2. Darf der Arbeitgeber den Arbeitnehmer fragen, ob er seinen Urlaub in einem Ge-biet mit hoher Ansteckungsgefahr ver-bracht hat? Ja. Der Arbeitnehmer hat dem Arbeitge-
ber die Frage auch wahrheitsgemäß zu beantworten. Das fällt unter die Treue-
pflicht des Arbeitnehmers. Der Arbeit-
geber muss allenfalls zum Schutz der
übrigen Arbeitnehmer geeignete Abhil-
femaßnahmen treffen.
Kehrt ein Arbeitnehmer aus einem
Risikogebiet zurück und zeigt binnen
14 Tagen Symptome wie Fieber, Atembe-
schwerden, Husten, empfiehlt die Öster-
reichische Agentur für Gesundheit und
Ernährungssicherheit (AGES)
y zuhause zu bleiben,
y die telefonische Gesundheitsbera-
tung unter der Telefonnummer 1450
zur weiteren Vorgangsweise zu kon-
taktieren, und
y die zuständige Gesundheitsbehörde
zu kontaktieren.
3. Ein Arbeitnehmer kommt aus Italien zu-rück. Kann ich ihn nach Hause schicken? Muss ich in dem Fall dann weiterhin Ent-gelt bezahlen?Der Arbeitnehmer hat eine 14-tägige
Heimquarantäne anzutreten, es sei denn,
er kann ein ärztliches Zeugnis vorweisen,
wonach er negativ auf SARS-CoV-2 getes-
tet wurde. Dieses Zeugnis darf nicht älter
als vier Tage sein (VO 87/2020). Ausnah-
men davon gelten für den Güterverkehr
sowie Berufspendler.
4. Ein Arbeitnehmer wird unter Quarantä-ne gestellt. Muss ich trotzdem weiter Ent-gelt bezahlen? Ja. Die Entgeltfortzahlung hat trotz
Quarantäne und Ausfall der Arbeitsleis-
tung zu erfolgen. Das regelt § 32 Abs. 3
Epidemiegesetz. Der Arbeitgeber kann
aber Kostenersatz beim Bund beantra-
gen. Das ist auch der Fall, wenn ganze
Betriebe unter Quarantäne gestellt wer-
den sollten.
Für die Geltendmachung des Anspru-
ches ist ein Antrag bei der Bezirksver-
waltungsbehörde zu stellen. Der Antrag
muss binnen sechs Wochen bei der Be-
hörde eingehen. Es gibt kein österreich-weites, einheitliches Antragsformular.
In vielen Fällen genügt ein formloses
Schreiben an die Bezirksverwaltungs-
behörde mit folgendem Inhalt:
y Bezeichnung als „Antrag auf Vergü-
tung des Verdienstentgangs gem. §
32 Epidemiegesetz“.
y Bezeichnung der Firma.
y Name des Mitarbeiters.
y Zeitpunkt der Absonderung (ggf. Be-
scheid über Anordnung).
y Zeitpunkt der Aufhebung der Abson-
derung (ggf. der Bescheid über deren
Aufhebung).
y Nachweis der Entgeltfortzahlung
durch den Arbeitgeber an den Mitar-
beiter (z. B. Lohnzettel oder Überwei-
sung etc.) und ggf. auch über den
Erhalt des Entgelts.
y Kontoverbindung des Betriebs.Hinweis: Eine Isolation in Quarantäne
ist eine reine Vorsichtsmaßnahme und
zählt daher arbeitsrechtlich als sonstiger
Dienstverhinderungsgrund. Erst wenn
tatsächlich feststeht, dass eine Erkran-
kung (mit Krankschreibung) gegeben ist,
liegt auch ein Krankenstand vor.
5. Besteht die Pflichtversicherung wäh-rend der Quarantäne weiter? Ja. Bei betroffenen Arbeitnehmern be-
steht die Pflichtversicherung für die Zeit
der Absonderung nach dem Epidemiege-
setz weiter (§ 11 Abs. 3 lit. ASVG).
6. Wie hoch ist die Beitragsgrundlage wäh-rend der Quarantäne? Beitragsgrundlage für den Zeitraum der
Absonderung ist die gebührende Vergü-tung nach dem Epidemiegesetz (Entgelt-
fortzahlung gem. EFZG), mindestens je-
doch die Beitragsgrundlage des letzten
Beitragszeitraumes vor der Arbeitsun-
terbrechung (§ 47 lit. ASVG).
7. Ist der Arbeitnehmer verpflichtet, dem Arbeitgeber eine Infektion mit dem Corona virus bekanntzugeben? Ja. Der Arbeitnehmer muss seine Infekti-
on dem Arbeitgeber jedenfalls sofort mit-
teilen. Ebenso muss er bekanntgeben,
ob er unter Quarantäne gestellt wurde
(Absonderung gem. § 7 und § 17 Epide-
miegesetz). Der Grund dafür liegt zum
einen darin, dass der Arbeitgeber dann
die entsprechenden Vorkehrungen am
Arbeitsplatz zum Schutz insbesondere
der anderen Mitarbeiter, von Kunden
und sich selbst treffen kann. Hier greift
die Treuepflicht des Arbeitnehmers. Zum
anderen ist die Bekanntgabe an den
Arbeitgeber auch deshalb notwendig,
damit der Arbeitgeber den Rückforde-
rungsanspruch gegenüber der Behörde
fristgerecht geltend machen kann.
8. Ein Arbeitnehmer ist wegen des Corona-virus im Krankenstand. Besteht ein An-spruch auf Entgeltfortzahlung?Ja. Es liegt ein normaler Krankenstand
mit den entsprechenden Folgen vor. Das heißt, der Lohn wird weiterhin bezahlt.
Wird der kranke Arbeitnehmer nicht ab-
gesondert, dann können Arbeitgeber mit
max. 50 Mitarbeitern bei einem längeren
Krankenstand ab dem elften Tag einen
Zuschuss zur Entgeltfortzahlung von der
AUVA erhalten.
Keinen Anspruch auf Gehalt haben
Arbeitgeber dann, wenn sie sich bewusst
in eine betroffene Region begeben ha-
ben. Denn auch der Arbeitnehmer hat
Reisewarnungen des Außenministeri-
ums zu beachten.
Rotes Telefon Dienstleistung
Service für Konsumenten
Mit dem „Roten Telefon“ ist Bundesin-
nungsmeister KommR Walter Imp jeden
Dienstag von 9 Uhr bis 12 Uhr und von
14 Uhr bis 17 Uhr unter der Rufnummer
0590/9003100 österreichweit für alle Ver-
braucherfragen zu erreichen.
6 26.03.2020 08:55:29
4 | 2020 R+W Textilservice
55Österreich
Onlinetipp QR-Code
Hier geht’s zur WebseiteHaben Sie in letzter Zeit die Webseite der
österreichischen Textilreiniger besucht?
Wenn nicht, dann können Sie das jetzt
ganz schnell tun. Denn hinter diesem
QR-Code verstecken sich die Daten der
Internetpräsenz. Mit Ihrem Handy kön-
nen Sie ganz einfach darauf zugreifen.
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zu entschlüsseln, benötigen Sie ein
Smartphone. Darauf müssen Sie einen
QR-Code-Scanner installieren. Scannen
Sie einfach das Bild mithilfe dieser App.Sofort danach werden Sie auf die
Webseite der Textilreiniger mit Kontakt-
daten und zusätzlichen Informationen
weitergeleitet. Ganz
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Viel Spaß beim Aus-
probieren!
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Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen
1. Liegt ein Dienstverhinderungsgrund vor, wenn die Kinderbetreuungseinrich-tung (Kindergarten oder Schule) schrift-lich mitteilt, dass sie geschlossen wird?
Wenn die Kinderbetreuungseinrichtung
gar keine Kinderbetreuung mehr anbie-
tet, liegt ein Dienstverhinderungsgrund
vor. Der Arbeitnehmer hat einen An-
spruch auf eine bezahlte Freistellung von
maximal einer Woche, sofern dies der
Reifegrad des Kindes notwendig macht.
Darunter fallen Kinder bis zum vollende-
ten 14. Lebensjahr.
2. Muss der Mitarbeiter dann eine ande-re Art der Kinderbetreuung für sein Kind organisieren? Grundsätzlich muss der Arbeitnehmer
sich darum bemühen, eine Kinderbetreu-
ung zu organisieren bzw. müssen sich
die Eltern in diesen Fällen auch nach
Möglichkeit die Kinderbetreuung unter-
einander aufteilen.
Der Arbeitgeber kann mit den Arbeit-
nehmern auch den Abbau von Zeitgut-
haben oder eine Sonderbetreuungszeit
vereinbaren. Bei Letzterem übernimmt
der Bund bis zu einem Drittel der Kosten.
Die vereinbarte Betreuungszeit muss
nicht in Wochenblöcke aufgeteilt wer-
den, sondern kann auch nur einzelne
Arbeitstage in der Woche betreffen. Ei-
ne geförderte Sonderbetreuungszeit liegt
vor, wenn die Arbeitnehmer keinen An-
spruch auf Dienstfreistellung (§ 1154b
Abs. 5 ABGB bzw. § 8 Abs. 3 AngG) haben.
www.wko.at/coronavirus
Coronavirus
Regierung richtet Hilfsfonds einNach dem Gipfeltreffen mit Sozialpart-
nern Anfang März hat die Bundesregie-
rung weitere Maßnahmen ergriffen, um
das Coronavirus einzudämmen. Sie er-
ließ am 15. März ein Verbot, bestimmte
Betriebe zu betreten. Sport- und Freizeit-
stätten sind zu, Unternehmen müssen
den Kundenverkehr einschränken oder
aussetzen. Ausgenommen von der Ver-
ordnung sind neben Apotheken und Le-bensmittelläden auch Textilreinigungen
(Stand 19. März).
Um die wirtschaftlichen Folgen der
Pandemie abzufedern, richtete das Parla-
ment zeitgleich einen „COVID-19-Krisen-
bewältigungsfonds“ ein. Er ist auf vier
Milliarden Euro dotiert. Mit dem Geld
soll die Gesundheitsvorsorge stabilisiert,
Einnahmeausfälle aufgefangen und die
Konjunktur angekurbelt werden.
Ein Hilfsfond von mehr als vier Milliarden Euro soll finanzielle Engpässe von Un-
ternehmen während der Corona-Krise abfedern. Foto: bluedesign – stock.adobe.com
Derzeit arbeitet der Finanzminister
die Förderrichtlinien aus. Das Ziel des
Hilfsfonds: Die heimische Wirtschaft
nach der Krise wieder aufzubauen. Vor-
dringlich sind laut Regierung dabei die
Zahlungsfähigkeit von Unternehmen zu
erhalten sowie die Liquiditätsschwierig-
keiten zu überbrücken. Die Wirtschafts-
kammer Österreich begrüßt neben dem
schnellen Handeln insbesondere auch
in Aussicht gestellte weitere Unterstütz-
ungsmaßnahmen. www.wko.at
7 26.03.2020 08:55:30
R+W Textilservice 4 | 2020
56 Österreich
kratische Weg erleichtert den Alltag der
Ausbilderbetriebe – er spart Zeit und
Papier. Schon zwei Monate nach dem
Start wurde der Service mehr als 2000
mal genutzt.
Wer die Lehre stärken will, muss die
Seite der Betriebe und die der Auszubildenden bedenken. Seit Jänner 2020 läuft
die neue Lehrlingsinitiative #schaffen-wir. Ihr Ziel: Die Lehre als wichtiges Fun
dament für den österreichischen Wirt
schaftsstandort hervorzuheben und die
Leistungen der Lehrlinge für das Land
sichtbar zu machen. www.wko.at
Lehrlinge anmelden
Mit nur einem KlickBürokratie abbauen und Lehre stärken –
diese beiden Ziele stehen 2020 im Fokus
der Wirtschaftskammer Österreich. Zu
diesem Zweck hat die Kammer ein neues
Servicetool eingeführt: die Lehrvertrags
anmeldung Online.
Das österreichweite Tool bietet hei
mischen Ausbildungsbetrieben die Mög
lichkeit, Lehrlinge über die OnlinePlatt
form lehre.wko.at schnell und bequem
anzumelden. Auf der Website wählen
Betriebe einfach das jeweilige Bundes
land aus, loggen sich ein und schließen
den Lehrvertrag online ab. Der unbüro
Paulus Stuller von Konditorei Heiner und seine Auszubildende schließen mit Mari-ana Kühnel von der WKÖ den Lehrvertrag online. Quelle: WKÖ/DMC; Screenshot: R+WTextilservice
gen, dafür sind mehr als 1,7 Millionen Eu
ro an Fördermitteln reserviert; Zuschüsse
in der Höhe von mehr als 450.000 Euro
wurden bereits ausgezahlt.
Bei der von der Finanzierungsbank
Austria Wirtschaftsservice (aws) abge
wickelten Umsetzungsförderung werden
bis zu 30 Prozent der Kosten eines Inves
titionsprojektes gefördert. Aktuell liegen
der Bank österreichweit knapp 140 An
träge vor. www.kmudigital.at
KMU Digital 2.0
Förderprogramm verlängertDie Digitalisierungsinitiative „KMU Di
gital 2.0“ wird für die nächsten vier Jah
re verlängert und um 20 Millionen Euro
aufgestockt. Das von Wirtschaftsminis
terium und der Wirtschaftskammer Ös
terreich getragene Förderprogramm für kleine und mittlere Unternehmen (KMU)
wurde 2017 ins Leben gerufen. Es soll
digitale Kompetenzen der Mitarbeiter
verbessern und damit die Wettbewerbs
fähigkeit der Unternehmer stärken. „Nut
zen wir heute die Chancen der Digitalisie
rung, dann sind wir morgen erfolgreich“,
sagt der Präsident der Wirtschaftskam
mer Österreich Dr. Harald Mahrer.
Die Digitalisierung stellt v. a. Klein
und Mittelbetriebe vor große Heraus
forderungen. Die Bereitschaft sich der
digitalen Herausforderung zu stellen, ist
zwar groß. Oft fehlen den Betrieben al
lerdings Knowhow und Mittel, um eine
passende Digitalisierungsstrategie zu
finden. Mit dem Förderprogramm „KMU
Digital 2.0“ erhalten Unternehmen ent
scheidende Unterstützung, um für sich die passende Lösung zu finden. Neben
Status und Potenzialanalysen kann eine
solche Lösung auch beinhalten, digitale
Geschäftsmodelle oder digitale Prozesse
im Bereich ECommerce, OnlineMarke
ting oder ITSecurity umzusetzen.
99,6 Prozent aller Unternehmen in
Österreich sind kleine und mittlere Un
ternehmen. Sie sichern rund sieben von
zehn Arbeitsplätzen in Österreich. Um als
Betrieb wettbewerbsfähig zu bleiben, ist
der Einsatz von digitalen Technologien
unverzichtbar. Die Nachfrage nach Bera
tung ist dementsprechend groß: Seit Ok
tober 2019 wurden 3.000 Förderanträge
eingereicht. Allein für die Beratungsför
derung gibt es bereits 2.602 Förderzusa
Mit dem Förderprogramm „KMU Digital 2.0“ setzen das Wirtschaftsministerium und die Wirtschaftskammer Österreich einen wichtigen Impuls für die Digitali-sierung kleiner und mittlerer Betriebe. Foto: foxyburrow – stock.adobe.com
2 26.03.2020 08:55:35
4 | 2020 R+W Textilservice
57Österreich
Der Textilreiniger Impressum
Herausgeber:Bundesinnung Mode & Bekleidungstechnik – Berufszweig
Textilreiniger, Wäscher und Färber
A1045 Wien, Wiedner Hauptstr. 63,
Tel. +43(0)5909003285, Fax +43(0)590900249,
Redaktion:Bundesinnungsmeister KommR Walter Imp (verantwortlich),
Mag. Erwin Czesany, Mag. Wolfgang Muth
A1045 Wien, Wiedner Hauptstr. 63,
Tel. +43(0)5909003283, Fax +43(0)590900249
Redaktionskontakt:Tanja Bürgle, Telefon +49(0)8247/354261,
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Verlag:Holzmann Medien GmbH & Co. KG,
Postfach 1342, D86816 Bad Wörishofen,
Gewerbestraße 2, D86825 Bad Wörishofen,
Telefon +49(0)8247/35401, Fax +49(0)8247/354170,
EMail: info@holzmannmedien.de,
www.holzmannmedien.de, www.handwerkinfo.de
Herstellung: Holzmann Druck, D86825 Bad Wörishofen
Statistik I
Ja zu Globalisierung58 Prozent der Österreicher sagen, dass
sie vom internationalen Handel profi
tieren. Das ergab eine Umfrage der Eu
ropäischen Kommission im November
2019. Seit 2010 ist die Zustimmung stark
gestiegen, unter den Österreichern um
neun Prozentpunkte. Der EUDurch
schnitt liegt bei 60 Prozent. Das sind 16
Prozentpunkte mehr als 2010. Die größte
Zustimmung findet sich dabei in Schwe
den (86 Prozent), Finnland (80 Prozent),
Malta und Niederlande (78 Prozent). Mehr als die Hälfte profitiert vom globalen Handel. Quelle: WKO/Statistik, Grafik: R+WTextilservice
Die Umfrage zeigt eine hohe Zustim
mung zur Globalisierung, dem interna
tionalem Handel und zur europäischen
Handelspolitik. 75 Prozent der Österreicher finden, dass die EU Handelsinteres
sen effektiver vertritt als die einzelnen
Mitgliedstaaten. Dieser Grundhaltung
der Bevölkerung gilt es, in der zukünfti
gen Ausrichtung der europäischen Han
dels und Investitionspolitik gerecht zu
werden sowie das Vertrauen in die Vor
teile zu stärken. www.wko.at
Statistik II
Das gibt Österreich für Gesundheit ausSeit 13 Jahren sind die österreichischen
Gesundheitsausgaben laut Statistik Aus
tria angestiegen. Im Jahr 2005 betrugen
sie 26 Milliarden Euro und erhöhten sich
bis 2018 auf über 42,6 Milliarden Euro.
73,2 Prozent entfallen auf den öffentli
chen Bereich, beim Rest handelt es sich
um private Ausgaben. Der Anteil am
Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag 2018 bei
10,3 Prozent. Im Vorjahresvergleich er
höhten sich die Gesundheitsausgaben
zwar nominell (zu laufenden Preisen) um
3,8 Prozent, der Anteil am BIP ist mit 10,4
Prozent leicht rückläufig. www.wko.at
Die Ausgaben für Gesundheit steigen. Ihr Anteil am Bruttoinlandsprodukt sinkt jedoch leicht. Quelle: WKO/Statistik, Grafik: R+WTextilservice
in Mrd. Euro
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
private Gesundheitsausgaben
öentliche Gesundheitsausgaben
2013 2014 2015 2016 2017 2018
*Bis 2004 laut System of Health Accounts 2011 (OECD/Eurostat/WHO)
6,6 6,87,2 7,4
7,9 8,28,4 8,8 9,1 9,7
10,9
Gesundheitsausgaben* in Österreich 2005–2018 11,3 11,4
19,2 20,0 21,3 22,6
7,5
23,4 24,0 24,6 25,8 26,2 27,1 27,9 28,7 30,0 31,2
5 % Weiß nicht37 %
Nein,pro tiere
nicht
58 %Ja, pro tiere
60 %
33 %
7 %
EU 28Innerer Kreis
ATÄußerer Kreis
3 26.03.2020 08:55:35
R+W Textilservice 4 | 2020
58 Betriebspraxis
Negativzinsen
Die Schlinge zieht sich zu Die Negativzinsen für Einlagen bei der EZB stellen viele Banken in Deutschland vor Probleme. Einige Banken und Privatinstitute verlangen dehalb inzwischen auch von kleinen und mittleren Betrieben Negativzinsen. Was Unternehmer jetzt tun können, um zusätzliche Belastungen zu vermeiden.
Am schwersten treffen Negativzin-
sen Kleinsparer. Sie müssen sich
aktiv nach Alternativen umschau-
en, um ihr Erspartes vor Negativzinsen
und Inflation zu schützen. Sonst droht
ihnen nicht nur ein Kaufkraftverlust,
auch die private Altersvorsorge wird viel
schwieriger. Aber nicht nur Sparer sind
von den Negativzinsen betroffen. Auch
Unternehmen leiden unter den Strafzin-
sen. Tatsächlich zieht sich die sprichwört-
liche Schlinge für Unternehmer langsam
zu: Auch kleine und mittlere Betriebe
müssen nach und nach damit rechnen,
Negativzinsen auf Bankguthaben zu
zahlen. Die gute Nachricht ist: Nach wie
vor scheint es bei diesem unerfreulichen
Kostenfaktor keine einheitliche Front
der Geldinstitute zu geben. Betriebsver-
antwortliche mit entsprechenden Liqui-
Unternehmer, die strategisch clever handeln, können Negativzinsen verhindern. Foto: Fokussiert – stock.adobe.com
ditätsreserven können also durchaus
Möglichkeiten nutzen, Negativzinsen
zu vermeiden. Folgende Optionen bie-
ten sich an:
1. Bankgeschäfte verlagern Klein- und Mittelbetriebe verfügen meist
über mehrere Bankverbindungen. Bishe-
rigen Nebenbankverbindungen können
also an Bedeutung gewinnen, wenn je-
nes Bankinstitut, das partout auf Nega-tivzinsen besteht, nicht mit sich reden
lässt. Die vom Unternehmer in Erwä-
gung gezogene Verlagerung von Teilen
der Bankgeschäfte und bzw. oder des
jeweiligen Betriebsumsatzes, kann bei
der einen oder anderen Bank durchaus
zu Überlegungen führen, Negativzinsen
erst einmal zu den Akten zu legen. Achtung: Dieser Schritt setzt voraus,
dass bei der Inanspruchnahme von Kre-
diten keine Vereinbarung besteht, einen
bestimmten Geschäftsumfang über die
mit Negativzinsen befasste Bank zu
leiten. In einem solchen Fall wird eine
komplikationslose Umsatzverlagerung
naturgemäß schwierig umzusetzen sein.
Darüber hinaus bestehen bessere Ver-
handlungsmöglichkeiten, wenn die ei-
gene Kreditwürdigkeit oder Bonität halb-
wegs in Ordnung ist. Im Übrigen bietet
sich hier auch die Gelegenheit, eine völlig
neue Bankverbindung zu recherchieren
und gegebenenfalls künftig als ergän-
zenden Finanzdienstleister einzubinden.
2. Finanzmanagement verbessernDas bisher – hoffentlich – bereits professi-
onelle Finanzmanagement sollte bei den
Betrieben weiter verbessert werden. Dies
gilt v.a. für den möglichst taggleichen
Ausgleich von Geschäftskonten, bei de-
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4 | 2020 R+W Textilservice
59Produktinformation
nen der Überziehungskredit mehr oder
weniger regelmäßig in Anspruch genom-
men wird. Hier sollte mit dem Steuer-
berater übrigens auch über einen ent-
sprechenden Ausgleich der Privatkonten
mit Kreditsalden geredet werden. Es ist
nämlich keineswegs ungewöhnlich, dass
neben teuren Kontoüberziehungen auch
Guthaben, häufig bei anderen Banken,
parallel unterhalten werden. Dies sollte
zukünftig mit Hilfe des erwähnten Fi-
nanzmanagements vermieden werden.
3. Verträge überprüfen Auch bei mittel- und langfristigen Bank-
darlehen ist zu prüfen, ob vorzeitige
Tilgungen durch nun plötzlich kosten-
pflichtige Geldanlagen möglichst kosten-
los durchführbar sind und zu welchen
Bedingungen diese Kapitalrückzahlun-
gen erfolgen können. Es passiert immer
wieder, dass Betriebsverantwortlichen
nicht bekannt ist, ob die vertraglichen
Vereinbarungen mit der jeweiligen
Hausbank als Kreditgeber oder auch bei
öffentlichen Darlehen solche Optionen
zulassen oder nicht.
4. Gesamtnutzen erwähnen Bei den Bankverhandlungen über Ne-
gativzinsen sollte insbesondere bei
langjährigen und bisher verlässlichen
Geschäftsverbindungen das Stichwort „Gesamtnutzen“ vom Unternehmer er-
wähnt werden. Damit ist im Bankenjar-
gon der Gesamtertrag in Euro und Cent
gemeint, den das Kreditinstitut mit dem
jeweiligen Betrieb bisher erzielt hat. Zwar
ist klar, dass von Seiten der Bank hierzu
wohl eher keine Zahlen genannt werden.
Vor allem bei Hauptbankverbindungen
kann der Kunde aber meist durch sei-
ne eigene direkte und für ihn auf den
unterschiedlichen Bankabrechnungen
einsehbare Kostenbelastung, also Zin-
sen und Gebühren, selbst einschätzen,
dass es sich in der Regel um keine gerin-
ge Größe handelt und dass sich hieraus
entsprechende Verhandlungsspielräume
ergeben. Wohl kaum eine Bank wird es
riskieren, einen Kunden mit attraktivem
Gesamtnutzen zu verärgern, weil sie es
sich in den Kopf gesetzt hat, Negativzin-
sen um fast jeden Preis durchzusetzen.
5. Reserven nicht auflösen In aller Regel keine geeignete Option ist es hingegen, die bisherige Liquiditäts-
reserve aufzulösen, um Negativzinsen
zu sparen und stattdessen in Finanzan-
lagen zu investieren. Zum einen werden
auch hier meist Kosten fällig, zum an-
deren ist es je nach Anlageform keines-
wegs sicher, kurzfristig wieder über den
jeweils erforderlichen Betrag verlustfrei
verfügen zu können. Michael Vetter
Herold EDV
Einfach kassierenSeit 2020 gilt ein neues Kassengesetz
in Deutschland. Registrierkassen müs-
sen demnach vor digitaler Manipulati-
on geschützt sein. Trotz des neuen Ge-
setzes muss kassieren, Waren buchen
und Inventarisieren nicht kompliziert
sein. Das verspricht die Kassensoftware
„Smart4Cash“. Nach Angaben des Her-
stellers Herold EDV, lässt sich die Kasse
via Touch-Bildschirm einfach bedienen.
Mit den Fingern blättern Nutzer durch
die Funktionen des Menüs. Das wieder-
um soll das Verkaufspersonal u.a. bei der
Abrechnung unterstützen.
Unterstützend und leicht zu bedienen
Genau dies ist laut Hersteller der Ansatz
von „Smart4Cash“: Unterstützen, aber
nicht behindern und einen Mehrwert für
Unternehmer und deren Kunden gene-
rieren. Dabei helfen eingeblendete Arti-
kelfotos, die Warenerfassung via Scanner
oder RFID (Funketikett) oder der einfach
Datenaustausch von Stammdaten und
Auswertungen mit dem Datenverarbei-
tungssystem „EDI“.
So sieht sie aus: Die neue Kassensoftware „Smart4Cash“. Foto: Smart4Cash
Diese technischen Möglichkeiten bie-
tet die Kassensoftware laut Hersteller:
y Einfache Bedienung über große, kom-
fortable Knöpfe direkt am Bildschirm.
y Sie ist unbegrenzt skalierbar, unge-
achtet, ob eine oder mehrere Kassen
kombiniert werden.
y Sonderfunktionen wie Artikelfotos,
Teamumsatz, Doppelrabatt und RFID.
y „Smart4Cash“-Kassen haben standard-
mäßig EDI-Server zum Austausch der
Artikelstammdaten integriert.
y Die Software bietet vereinfachte An-
sätze für: Wareneingang, Kassenab-
schluss und Geldtransfer. Über das
„Smart4Cash“-Portal erhalten Händler
Auswertungen und Übersichten.
Die Marc Aurel Textil GmbH aus Gü-
tersloh hat den Betrieb auf das neue Sys-
tem umgestellt, berichtet der Hersteller.
Laut einer Verkäuferin vor Ort habe sich
ihre Arbeit nun erleichtert. „Wir haben
jetzt mehr Zeit für den Endkunden.“
www.RFID-Blick.de
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R+W Textilservice 4 | 2020
60 Produktinformation
Liefertouren online planen
Optimale Planung ist wichtig, v.a. in der
Textilpflegebranche. Kurzfristige Touren
zu planen, ist jedoch ein komplexes Un-
terfangen. An dieser Stelle helfen digitale
Begleiter wie Smartphones und Tablets.
Sie vereinfachen und automatisieren
Prozesse. Das senkt Transportkosten.
Ein neues Tool für das mobile Touren-
management ist die „texRoute“-App von
Socom Informationssysteme. Die App ist
laut Hersteller insbesondere für Wäsche-
Mit der „texRoute“-App lassen sich Touren für Wäschereien planen. So kann flexibel und kostengünstig ausgeliefert werden. Foto: SoCom Informationssysteme
reien geeignet. Sie erstelle effiziente Tou-
ren und biete Hilfe, diese abzuarbeiten.
Zudem gestalte die App logistische Pro-
zesse außerhalb des Betriebs.Das funktioniert laut Hersteller so:
Über eine sichere Internetverbindung
ist das Smartphone mit der Wäscherei-
software verbunden. Durch einen lau-
fenden Abgleich sind sämtliche Daten
immer und überall in Echtzeit verfügbar.
Kommt es während einer Tour zu einer
kurzfristigen Änderung, erhält der Fah-
rer automatisch eine Aktualisierung auf
sein Smartphone. Das gewährleiste eine optimale Auslastung. Liefertermine kön-
nen zuverlässig bestimmt und eingehal-
ten werden. Auch Containerbewegungen
erfasst die App digital. „Damit bekommt
man seinen Containerschwund komplett
in den Griff“, sagt Michael Wieser, Pro-
kurist von Socom Informationssysteme.
Die fehleranfällige „Zettelwirtschaft“ ha-
be damit ausgedient. Wie bei der Paket-
zustellung kann pro Kunde kann eine
Unterschrift des Kunden verlangt wer-
den. Das liefere den Wäschereien bei
möglichen Reklamationen wichtige In-
formationen, sagt Wieser. Etwa, wann
welcher Container mit welcher Wäsche
beim Kunden vor Ort abgestellt wurde
und welcher Mitarbeiter des Kunden
dafür unterzeichnet hat. Ein Web-Portal
ermöglicht außerdem ein Live-Tracking
– Kunden sehen per Knopfdruck also den
aktuellen Lieferstatus, Rüstzeiten, Fahr-
und Verweilzeiten.
Die „texRoute“-App ist laut Hersteller
auf allen aktuellen Android-Smartpho-
nes und -Tablets verfügbar. Ebenso kön-
ne die mobile Anwendung auch in beste-
hende Softwarestrukturen eingebunden
werden. Über vordefinierte Schnittstellen
läuft die mobile Ergänzung so beispiels-
weise mit der unternehmenseigenen
Wäschereisoftware „Tikos“. Bei der Ent-
wicklung der App hatte das Thema Da-
tenschutz nach Angaben des Herstellers höchste Priorität. Sämtliche Sicherheit-
saspekte wurden bereits bei der Konzep-
tion verankert und in der App umgesetzt.
Dadurch sollen unberechtigte Zugriffe
verhindert werden. www.socom.de
Socom Informationssysteme
Floringo
Frottierware für den DigitaldruckFrottierwarenhersteller Floringo hat
Frottiertücher für Motivbedruckungen
entwickelt. Das Unternehmen verbin-
det in der Produktlinie „Twin-Star“ nach
eigenen Angaben die Anforderungen
der Werbebranche, des Digitaldrucks
und der Empfänger. Ein Polyester-Mi-
krovelours für die digitale Bedruckung
liegt oberseitig, die Unterseite besteht
aus Baumwolle. Das auf der gesamten
Fläche bedruckbare Sortiment umfasst
weiße Hand-, Dusch- und Saunatücher
sowie Bademäntel in verschiedenen
Schnitten und Gewichtsklassen. „In der
haptischen Werbung ist gestalterische
Freiheit gefordert. Die ganze Fläche soll
nutzbar sein, um Logos, Grafiken und De-
signs in Szene zu setzen“, sagt Bernhard
Egner, Geschäftsführer von Floringo.
Die „Twin-Star“-Tücher von Floringo verbinden einen bedruckbaren Polyester-Microvelours mit Baumwolle. Foto: Floringo
Die Artikel sind laut Hersteller koch-
wasch- und chlorbeständig, maßstabil
und an allen Seiten mit einem haltba-
ren Saum vernäht. Das Velours verhärte
zudem auch nicht nach mehrmaligem
Waschen. Die Produkte sind laut Floringo
im Sinne der Nachhaltigkeit langlebig,
produzieren weniger Abfall und müssen
seltener ersetzt werden. „Dank der konst-
ruktionsbedingten Leichtigkeit und dem
Fasermix haben ,Twin-Star‘-Artikel gute
Trockeneigenschaften. Dadurch sparen
sie bis zu 50 Prozent Heizenergie ein“,
so Egner. www.floringo.de
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4 | 2020 R+W Textilservice
61Produktinformation | Anzeigenmarkt
Inserentenverzeichnis | R+WTextilservice 4/2020
AdvanTex Software GmbH & Co. KG 7
Alliance Laundry Germany GmbH 33
BurnusHYCHEM GmbH 9
CHRISTEYNS GmbH Titel + 19
Girbau Deutschland GmbH 31
HB Protective Wear GmbH & Co. KG 47
Inwatec ApS 13
Herbert Kannegiesser GmbH 4. US
Paul H. Kübler Bekleidungs- werk GmbH & Co. KG 49
Multimatic iLSA Deutschland GmbH & Co. KG 11
Nordhäuser Palettenbau GmbH 37
Polytex Technologies GmbH 39
rofa Bekleidungswerk GmbH & Co. KG 45
Socom Informationssysteme GmbH 17
Thermopatch Deutschland GmbH 43
WIMA Dampfgeneratoren GmbH 27
WSP Systems B.V. 15
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Schmutz ist kein ProblemDie Trommel, das Herzstück jeder
Waschmaschine, ist bei Stahl Wäscher-
eimaschinen nach eigenen Angaben be-
sonders konstruiert, etwa im Rahmen
der Waschschleudermaschine „Atoll“. Sie
verfügt über eine von innen nach außen
führende trichterförmige Lochung mit
sanften Radien. Dadurch reiben die Wä-
scheteile mehr, das Metall weniger anei-
nander. Diese Technik sorgt laut Herstel-
ler für einen schnellen Laugenabfluss.
Das spare Energie. Außerdem biete die
Lochung noch einen Vorteil: Grober
Schmutz verbleibt in der Trommel. Die technische Besonderheit der „Atoll“: das Ablaufventil aus Edelstahl. Foto: Stahl
Für das Edelstahl-Ablaufventil stellt
grober Schmutz laut Stahl kein Problem
dar. Es ist von vorne durch eine große
Serviceklappe frei zugänglich. Eine ein-
gebaute Stufengeometrie verhindere,
dass sich Schmutz ablagert oder Fremd-
körper verklemmen. Das Ablaufventil
läuft wasser- oder luftgesteuert und
bleibt somit selbst bei Stromausfall ge-
schlossen. Da das Ventil aus Edelstahl
gefertigt ist, sparen sich Nutzer laut Stahl
Wartungskosten, die bei einer Gummi-
membran oder einem Sieb anfallen. www.stahl-waeschereimaschinen.de
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R+W Textilservice 4 | 2020
64 Produktinformationen
Gmöhling Transportgeräte
Schmutzige und saubere Wäsche transportierenEin Schrankwagen transportiert ver-
schmutze und saubere Wäsche. Dafür
muss er allerdings spezielle Anforderun-
gen erfüllen. So soll er nicht nur wenig
kosten und möglichst praktisch sein,
sondern muss, gerade in Wäschereien,
hygienischen Standards entsprechen.
Dafür hat der Transportgerätehersteller
Gmöhling ein neues Arbeitsgerät entwi-
ckelt: einen Schrankwagen mit klappba-
ren Fachböden und zusätzlichen Gittern.
Das neue Schrankwagenmodell ist
laut dem Fürther Unternehmen so flexi-
bel, dass es je nach Einsatz einfach und
mit wenigen Handgriffen angepasst
werden kann. Hat ein Mitarbeiter also
gerade noch sauber zusammengelegte
Wäsche von A nach B gebracht, klappt
er im nächsten Moment die Fächer zu-
sammen, um Säcke mit Schmutzwäsche
zurück zu transportieren.
In der Wäscherei wird der Wagen ge-
reinigt und frisch bestückt. Laut Herstel-
Ein Schrankwagen transportiert verschmutzte und saubere Wäsche zwischen Zentralwäschereien und Krankenhäusern. Foto: Gmöhling
ler eignet sich das Modell außerdem für
den sauberen und hygienischen Trans-
port von Wäsche über längere Strecken
im Lkw, als mobiler Kleiderschrank oder
für die Wäscheausgabe. Den Wagen bie-
tet die Firma in verschiedenen Varian-
ten an. Dabei wählen Kunden zwischen
Standardmodellen oder nach Absprache
angefertigten Sonderanfertigungen.
www.gmoehling.com
Nordhäuser Palettenbau
Herausforderungen moderner Logistik Die Anforderungen an eine moderne
Regal-Logistik sind in den vergangenen
Jahren gestiegen. Einerseits steht eine
effiziente Raumausnutzung im Fokus,
andererseits benötigen Betriebe einen
zielgerichteten und schnellen Zugriff auf
die gewünschten Produkte. Der variabel
produzierbare Regalwagen „Eco Speed“
von Nordhäuser Palettenbau bietet dafür
laut Hersteller die passende Lösung.
Bei einer Höhe von 1,80 Meter bie-
tet der Regal-Wagen zwei bis vier Zwi-
schenböden, die mit variablen Teilern
getrennt werden können. Diese lassen
sich bei Bedarf auch auf dem Dach ins-
tallieren. Der Regalwagen kann je nach
Kundenwunsch in Tiefen von 45 oder 60 Zentimeter produziert werden, bei der
Breite umfasst der wählbare Bereich ein
bis zwei Meter. Somit ist er laut Unter-
nehmen jeder baulichen Situation ge-
wachsen und bietet ein Höchstmaß an
Der variabele Regalwagen „Eco Speed“ ist 1,80 Meter hoch und bietet zwei bis vier Zwischenböden. Foto: Nordhäuser
Kapazität, was seinen Einsatz in zahlrei-
chen Kliniken erklärt. Neben den Bestsel-
lern „Nordhausen“, „Junior“, „Rentex“,
„Minden“ und „Dahlem“ reiht sich der
Regalwagen „Eco Speed“ in das bewährte
Portfolio an Standard- und Sondercont-
ainern ein. Auf der Website können sich
Interessenten über das Programm von
Nordhäuser Palettenbau informieren.
Die 1993 gegründete Firma ist über
die Bereiche Zuschnitt, Schweißerei
und Montage eigenständig in der Her-
stellung seiner Produkte. In typenbezo-
genen Schweißvorrichtungen werden
alle Wäsche- und Rollcontainerteile im
MAG-Schweißverfahren zusammenge-
schweißt, so das Unternehmen. Die an-
schließende Oberflächenbeschichtung
der Container werde durch Partnerun-
ternehmen galvanisch verzinkt, dick-
schichtpassiviert, feuerverzinkt oder
pulverbeschichtet. www.palettenbau.de
2 26.03.2020 08:51:29
4 | 2020 R+W Textilservice
65Vorschau
Vorschau
Ausgabe 5/2020
y Waschmittel, Reinigungs-, Lösungs- und Detachiermittel
y Betriebslogistik, Transport, Fuhrpark, Datenmanagement
y Industriewäschetaugliche Textilien, Bettwaren,
Berufsbekleidung für Health & Care
Redaktionsschluss: 14.April 2020Anzeigenschluss: 20. April 2020
ImpressumR+W Textilservice ist das Fachmagazin für Unternehmer und Führungskräfte in Wäschereien, Textilreinigungen und Textilleasing unternehmen. R+W Textilservice ist offizielles Organ der österreichischen Textilreiniger, Wäscher und Färber.
www.rw-textilservice.de
Herausgeber: Alexander Holzmann, alexander.holzmann@holzmannmedien.de
Chefredakteurin: Tanja Bürgle (tb), (verantwortlich für den Inhalt im Sinne des Presserechts), Telefon: 08247/354261, Fax: 08247/3544261, tanja.buergle@holzmannmedien.de
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R+W Textilservice erscheint elfmal im Jahr.Der Bezugspreis beträgt jährlich 96,90 Euro inkl. Versand. Bei Bezug im Ausland 116,90 Euro inkl. Versand. Das Einzelheft (empf. Preis) kostet 9,30 Euro plus Versandkosten. Bestellungen sind an den Verlag oder einschlägige Buchhandlungen zu richten.ISSN-Nr.: 09 4292 63Für Mitglieder der österreichischen Textilreiniger, Wäscher und Färber innerhalb der Bundesinnung Mode und Textil ist der Bezugspreis im Mitgliedsbeitrag enthalten.Kündigungen sind jeweils zum Ende des laufenden Bezugsjahres möglich. Die Kündigung ist spätestens einen Monat zuvor schriftlich an den Verlag zu richten. Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt inklusive Arbeitskampf besteht kein Anspruch auf Lieferung oder Rückzahlung des Bezugsgeldes.
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Datenschutzerklärung für zugesendete Publika-tionen: Wir, die Holzmann Medien GmbH & Co. KG (Gewerbestraße 2, 86825 Bad Wörishofen, info@holzmannmedien.de), und unsere Tochterunternehmen, ATFachverlag GmbH und FreizeitVerlag Landsberg GmbH, verarbeiten folgende personenbezogene Daten von Ihnen • Name, Vorname, EMailAdresse, Telefonnummer
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