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reisemagazin Ausgabe 14 | € 5,50 | www.bregenzerwald.at Laufbegeisterung im Bregenzerwald Ich wollt, ich wär ein Huhn … Grüne Helden und ihre Meisterin Ein Poet des Metalls Die Bregenzerwälder Museumsbahn Schmuck an alten Häusern Ei-ei, das japanische Gericht sommer 2016 Elisabeth Breidenbrücker im Reich ihrer Grünen Helden

Reisemagazin Bregenzerwald Sommer 2016

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Personen und das Leben im Bregenzerwald über interessante Geschichten kennen lernen.

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Elisabeth Breidenbrücker im Reich ihrer Grünen Helden

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Wenn ’s um unsere Region geht,

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Raiffeisen. Meine Bankim Bregenzerwald

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reisemagazin bregenzerwald · 3reisemagazin bregenzerwald · 3

Die erste Auskunftsstelle

Das Informations- und Service- Center in Egg berät Sie über alle Belange des Bregenzer waldes und über Ihren Urlaub. Hier finden Sie u.a. einen frei zugänglichen Internet- Terminal, eine Vorverkaufsstelle für den 3- Täler-Skipass sowie eine Ausgabestelle für die Bregenzerwald Gäste-Card.

Bregenzerwald TourismusImpulszentrum 1135, 6863 EggVorarlberg, ÖsterreichT +43 (0)5512 2365F +43 (0)5512 [email protected]

Öffnungszeiten:Montag bis Freitag von 9 bis 17 UhrSamstag und Feiertag von 8 bis 13 Uhr

AutorInnen dieser Ausgabe

Florian Aicher: Architekturtheoretiker aus dem AllgäuMichaela Bilgeri: Schauspielerin aus dem Bregenzerwald, Chefredakteurin des Magazins „Landjäger“ und Redakteurin des Magazins „Best of Vienna“Milena Broger: Köchin und Autorin im BregenzerwaldBirgit Feierl: Germanistin und AutorinToni Innauer: Olympiasieger im Skispringen, Sportexperte und UnternehmerReinhard Johler: Universitätsprofessor in Tübingen Irmgard Kramer: Schriftstellerin im Bregenzerwald Bartholomäus Natter: Musiker und Autor aus dem BregenzerwaldPeter Natter: Philosoph und Autor in VorarlbergIsabella Natter-Spets: Programmentwicklerin im designforum VorarlbergSilke Ritter: Journalistin im BregenzerwaldBirgit Rietzler: Dichterin im Bregenzerwald Maria Rose Steurer-Lang: Kunsthistorikerin und Autorin im Bregenzerwald Armin Thurnher: Herausgeber der Wochen-zeitschrift „Falter“ in Wien

Reisebegleiter Bregenzerwald

Parallel zu diesem Magazin erscheint halb-jährlich ( Winter/Sommer) der Reisebegleiter Bregenzerwald mit allen Informationen zum Tourismusangebot der Region.

Im Sommer von Wandern (inklusive kleiner Wanderkarten) über Outdoor-Aktivitäten, Programm mit Kindern, Kultur, Baukunst und Kulinarik bis zum Wohlfühl-Angebot.

Im Winter von Ski alpin, Langlauf, Snowboarding, Winterwandern bis zu Kultur, Baukunst, Kulinarik und Wohlfühlen.

Ihr persönliches Exemplar des Reisebegleiters erhalten Sie kostenlos bei Bregenzerwald Tourismus.

Herlinde Moosbrugger ist Geschäftsführerin von Bregenzerwald Tourismus

Servas!

Menschen mit Leidenschaft für das, was sie tun, fühlen sich glücklich und erfüllt. Manch-mal sind sie radikal in ihrem Tun und ziem-lich risikoreich unterwegs. So auch Dietmar Bechter, der junge Metallbauer aus Hittis au, dessen Geschichte Sie in diesem Reise-magazin finden. Die große Leidenschaft des Hoteliers Christian Meusburger und seiner Familie aus Bezau ist das Laufen. Er macht seine Leidenschaft auch zu einem Teil des Angebotes für seine Gäste und bietet ihnen Laufkurse an. Darüber hinaus setzt er sich dafür ein, dass Laufstrecken in der Region eingerichtet und Laufveranstaltungen organi-siert werden. Das Porträt von Elisabeth Breidenbrücker zeigt, wie eine junge Frau, ohne es so recht zu wollen, zu einer Leidenschaft für Heil-kräuter kommen kann. Sie hat sich eher zufällig dafür interessiert, darüber weiterge-bildet und schließlich eine eigene Produkt-linie namens „Helden in Grün“ entwickelt. Christa und Hubert Natter wiederum zei-gen mit ihrem Hühnerhof, dass auch Eier von glücklichen Hühnern einen Markt finden, selbst wenn es schwierig ist. Einer ganz eigenen Leidenschaft frönen die Frauen und Männer der Museumsbahn Bregenzerwald: Sie lieben Eisenbahnen und pflegen die alten Lokomotiven, Waggons und die Bahnstrecken unentgeltlich und während ihrer Freizeit. Die Leidenschaft der jungen Bregenzerwäl-derin Milena Broger gilt dem Kochen und Reisen. Dabei entdeckt sie nicht nur neue Geschmäcker. Sie erfährt auch, wie eine gemeinsame Leidenschaft die Distanz zwi-schen Menschen unterschiedlicher Kulturen schwinden lässt und wie sie etwa über das Kochen miteinander kommunizieren können.Wir hoffen, Sie finden sich durch die Bei-spiele in diesem Magazin angeregt, auch Ihrer Leidenschaft mehr Raum zu geben – und der Raum kann ja durchaus der Bregenzerwald sein, in dem so viele leidenschaftliche Menschen leben.

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Bregenzerwald Tourismus

Impulszentrum 1135 . 6863 Egg . Vorarlberg . Österreich T +43 (0)5512 2365 . F +43 (0)5512 [email protected] . www.bregenzerwald.at

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Anregungen & Adressen. Ihr Reisebegleiter durch den Bregenzerwald.

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Bregenzerwald Vorarlberg – Österreich

BludenzBludenz

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FeldkirchFeldkirch

DornbirnDornbirn

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InnsbruckWien

www.vorarlberg.travelwww.vorarlberg.travel

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Impressum: Herausgeber und Medieninhaber: Bregenzerwald Tourismus GmbH, Impulszentrum 1135, 6863 Egg, Österreich

Konzeption/Redaktion: Fuchs & Partner, Wien Konzeption/Gestaltung: Frank Broger

Fotografie: Adolf Bereuter, Florian Aicher (S.35 – 37) Illustrationen: Ligia González

Fotoredaktion: Margret Broger Druck: Druckhaus Gössler, Bezau

Christian Meusburger und die Leidenschaft fürs Laufen im Bregenzerwald: Weh tau!

Guat tau! Mit tau! 6

28 Ein Poet des MetallsDer junge Schlosser Dietmar Bechter

Natters Wanderungen Der Philosoph im Tal der Subersach 14

Die Ruhe der Hühner am Hühnerhof von Christa und Hubert Natter 20

32 Heb’ de fescht …Die Bregenzerwälder Museumsbahn

34 Schmuck am schmucken HausEin Blick auf die Verzierungen an alten Bregenzerwälder Häusern

Reisen in vier Länder Das Service der Wirtsleute vom Genusshotel Alpenblick

für ihre Gäste 24

Beruhigungsmittel für HulkElisabeth Breidenbrücker mit ihren

Grünen Helden 26

38 Neue Blicke auf die DörferDer „Umgang Bregenzerwald“ führt durch 13 Orte des Bregenzerwaldes

42 Kochen als Kunst betrachtet Das Ei und ein japanischer Koch

45 Silke sucht die besten ShopsTipps zum Shoppen

Kolumnen: Aus der Luft gegriffen 13Alphabet des Waldes 19

Felder und Wälder 31Faltenreich 37

G’hörig Wälderisch 39Armin Thurnher 40

Wälder, weit, weit weg 41Form im Wald 46

Service: Buchbare Angebote 48Tipps der Redaktion 54

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Inhalt

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Weh tau! Guat tau! Mit tau!So wird ein Laufwettbewerb im Bregenzerwald genannt: „Weh getan! Gut getan! Mit getan.“ Einer, der auch dabei mittut, weil es ihm gut tut, ist der leidenschaftliche Läufer und Hotelier der Sonne in Bezau, Christian Meusburger

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Noch scheint das Laufen beim „Weh tau“-Lauf hauptsächlich gut zu tun

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Einer, der sich dem Laufen verschrieben hat, ist Christian Meusburger: Hotelier, Läufer und Lauf-trainer in Bezau. Gemeinsam mit sei-ner Frau Andrea führt er das Familien-hotel „die Sonnigen“. In ihrem Betrieb sorgen die Meusburgers für Familien- und Erholungsurlaub – wobei auch Bewegung dabei sein soll. Fünf Mal die Woche haben die Hotelgäste frühmor-gens die Möglichkeit, mit dem Chef des Hauses die Laufrouten in Bezau und Umgebung zu erkunden. „Unser Ziel ist es, die Freude am Laufen und die Lust an der Bewegung zu vermitteln“, sagt Christian.

Kurz und gut: Laufen ist eine Wohltat. Und es ist nicht einmal kompliziert oder wahnsinnig teuer. Einfach Laufschuhe geschnürt und los geht’s! Etwa bei einem der zahlreichen Laufwettbe-werbe im Bregenzerwald.

Zweimal im Jahr wird das Laufpen-sum bei „den Sonnigen“ sogar noch erhöht. Meusburgers bieten ihren Gästen Laufwochen an, bei denen dann jeweils zwei Trainingseinheiten täglich abgehalten werden. Erwachsene trai-nieren mit Christian und bekommen dabei alle Grundlagen – von Sprint-übungen bis zum Berglauf – der Lauf-palette präsentiert. Währenddessen verbringen die Kinder Zeit mit den Kinderbetreuerinnen. Natürlich wird auch mit den Kleinen gelaufen, denn auch sie sollen die Freude an der Bewe-gung entdecken. Den Abschluss der Woche bildet eine kleine Lauf olympiade für Jung und Alt. Da können Kinder und Eltern ihre läuferischen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Auch privat sind die Meusburgers lauf-verrückt bis zum Gehtnichtmehr. And-rea hat Marathonerfahrung, Christian sowieso, aber auch die Kinder sind sportlich. Tochter Anna-Sophie (13) turnt seit frühester Kindheit und läuft mit den Eltern mit. Sohn Maximilian (10) spielt Fußball und nimmt demnächst seinen ersten Halbmarathon in Angriff. Wie Christian Meusburger zum Laufen kam? Seine Fußballerkarriere ließ sich wegen der Matches am Wochenende nicht mehr mit dem Arbeitsaufwand im Hotel vereinbaren. So suchte er einen Sport, den man allein und zeit-lich flexibel ausüben kann. Innerhalb kürzester Zeit war er Feuer und Flamme fürs Laufen – und steckte sich seine ersten Ziele: „Damals kam mir eine Broschüre vom Jungfrau-Marathon in die Hände. Da dachte ich mir, den will ich auch einmal laufen.“ 2009 war es so weit. Der Jungfrau-Marathon im Berner Oberland gehört zu den bekanntesten Bergmarathons der Welt. Auf den 42,195 Laufkilometern werden 1.829 Höhen-meter bergauf und 305 Höhenmeter bergab absolviert. Nach dem Berglauf nahm er am Vienna City Marathon, am Drei-Länder-Marathon um den Bodensee und bei

Begeistert vom Laufen: Andrea und Christian Meusburger

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Familie Meusburger (mit den Kindern Anna-Sophie und Maximilian) bei ihrer Lieblingsbeschäftigung

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Quam velis autesto molestiaepe quiaess enduntio. Cullaut qui il estrum quame

jedes Jahr eine zwölf Kilometer lange Strecke von Mellau nach Schoppernau. Dabei können die Läuferinnen und Läufer in verschiedenen Leistungs-gruppen antreten: Die Profis, die so schnell sind, dass ihnen im Ziel die Füße weh tun, messen sich in der Gruppe „Weh tau“. Für Hobbyläufer gedacht ist die Gruppe „Guat tau“. Und all jene, die ein bisschen schneller sind als Spaziergängerinnen, laufen in der Gruppe „Mit tau“. Diese eher legere Einteilung und das unterhaltsame Rahmenprogramm nehmen dem Wäl-derlauf etwas von der Schärfe eines klassischen Wettkampfes. So ist er ein Volkslauf im besten Sinn.Die nächste Auflage des Wälderlaufes wird ein paar Änderungen bringen. Da der bisherige Organisator Dieter Nußbaumer sein Amt zurücklegt und sich Schoppernau als logistisch zu auf-wendig erwiesen hat, wird erstmals in Bezau gelaufen. Der neue Hauptorga-nisator? Genau: Christian Meus burger. Als ob der Mann nicht sonst schon genug zu rennen hätte. Bartholomäus Natter

etlichen anderen teil. Nun bereitet er sich in jedem Jahr bei vielen kleineren Rennen auf einen Laufhöhepunkt vor. Mittlerweile ist er passionierter Bergläufer, dem entsprechen auch die Höhepunkte der letzten Jahre: der Eiger Ultra Trail (über 100 Kilo-meter, etwa 7.000 Höhenmeter) oder der Salomon 4 Trails, ein Rennen im Grenzgebiet zwischen Berchtesgadener Land und dem Pinzgau, bei dem an vier aufeinanderfolgenden Tagen in ebenso vielen Etappen etwa 140 Kilo-meter zurückgelegt und über 8.600 Höhenmeter überwunden werden. Allein schon beim Lesen dieser Zah-len stockt einem Normalsterblichen der Atem. Christian benötigte für den 4 Trails nur etwas mehr als 15 Stunden und 40 Minuten. Damit belegte er in seiner Klasse den dritten Rang. Das erfordert vom Hotelier in Bezau eisernes Training. Zusätz-lich zu den Laufeinheiten mit sei-nen Gästen trainiert Meusburger rund 12  Stunden in der Woche. In der

direkten Vorbereitung auf Wettkämpfe kann sich das Pensum auf bis zu 20 Stunden erhöhen. Hat er noch Ziele für die Zukunft? „Ich möchte auch mit 80 noch einen Marathon laufen können.“ Andrea und Christian sind im Ver-ein „Im Wald läuft’s“. Das ist eine ste-tig wachsende, offene Laufgruppe mit mittlerweile über hundert Mitgliedern. Ihr Credo: Spaß und Freude am Lau-fen. Die Mitglieder kommen aus dem ganzen Bregenzerwald. Auch Rudl, mit fast 70 Jahren der Älteste, hält noch locker mit. An 50 Mittwochen im Jahr trifft man sich jeweils in einer anderen Bregen-zerwälder Gemeinde, um zu laufen – nur zwischen Weihnachten und Neu-jahr gönnen sich alle eine Laufpause. Abends um sieben Uhr ist der Start, danach wird in drei bis vier Tempo-gruppen eine Runde von etwa zehn Kilometern absolviert. Es herrschen weder Zwang noch Anwesenheits-pflicht; wer Spaß an der Bewegung hat, ist zum Mitlaufen eingeladen. „Im Wald läuft’s“ ist auch regelmä-ßig bei Laufveranstaltungen im In- und Ausland vertreten. Die Gruppe läuft beim Walser Ultra Trail ebenso mit wie beim Berlin-Marathon, beim Internationalen Pfänderlauf oder beim Traillauf in Bizau. Bei den Vorarlber-ger Landesmeisterschaften sind die Läuferinnen und Läufer mit den roten Jacken regelmäßig auf Top-Platzierun-gen zu finden. Darüber hinaus entwi-ckeln sie in der Region Laufkonzepte. Etwa das EU-Leader-Projekt „Bewe-gung“ der Gemeinden Lingenau und Bezau. Als einen der Höhepunkte im Bre-genzerwälder Laufjahr veranstaltet „Im Wald läuft’s“ seit 2011 den „Wälderlauf“. Hauptkoordinator und -planer des Events war von Beginn an Dieter Nuß-baumer, der selbstverständlich Ver-einsmitglied ist. Etwa 1.800 Teilneh-merinnen und Teilnehmer absolvieren

Der Energieverbrauch beim Laufen ist höher als beim Radfahren oder beim Schwimmen. Laufen fördert die Durchblutung und ver-bessert dadurch die Sauerstoffversorgung. Es erhöht die Blutreinigung, senkt Blutdruck und Puls. Weil durch das Laufen die Knochen-dichte zunimmt, wirkt es der Osteoporose entgegen. Es stabilisiert den passiven Bewe-gungsapparat samt Knorpeln und Bändern. Es sorgt sogar für besseren Sex – zumindest bei Männern, da die Testosteronproduktion erhöht wird. Die Produktion von Stresshormo-nen wird hingegen gebremst, was zu einem entspannten Selbstbefinden führt.

Warum Laufen gesund ist

Beim ersten Bewerb zum österreichischen Trailrunning Cup in Bizau …

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… gewann die Lokalmatadorin Andrea Feuerstein-Rauch vom SV Bizau bei den Frauen. Hier ist sie bei einem Trainings-lauf zu sehen

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Laufstrecken in Bezau felsenrunde (schwer, 10,1 km) Trailstrecke, Trittsicherheit erforderlichbezeggrunde (schwer, 16,7 km)Lange, landschaftlich reizvolle Streckedurch vier Gemeindenbezauer dorfachter (mittel, 9,4 km)Entlang der Bezauer Bäche und derBregenzerachbizauer moos (mittel, 9,8 km)Sehr flach und sonnig von Reuthe bisnach Bizauhuk-s kinderrunde (leicht, 1,6 km)Kinderrunde mit tollen Übungen vonHUK-S, dem Maskottchenkleine moosrunde (leicht, 1,9 km)Kurze, flache Runde rund ums Bezauer Moos

Laufstrecken in Lingenaupanoramarunde (mittel, 10,4 km)Abwechslungsreiche Strecke mit schönem Bergpanoramadorfrunde (mittel, 7,8 km)Landschaftlich reizvolle Streckecampingplatzrunde (mittel, 4,4 km)Kurze Runde zum Campingplatzhofrunde (leicht, 2,6 km)Kurze und sehr flache Rundeeichhörnchenrunde (leicht, 2,2 km)Kinderstrecke mit lustigen Aktionennegrellirunde (schwer, 11,1 km)Berg- und Talrunde, Trittsicherheit erforderlichquelltuffrunde (schwer, 6,8 km)Bergige Runde, Trittsicherheit erforderlich

6. Sparkasse Wälderlauf „laufen & feiern“Beim 6. Sparkasse Wälderlauf führt die ca. 12,7 km lange Strecke 2016 erstmals durch die drei witus Gemeinden Bezau-Reuthe-Bizau. Start und Ziel sind bei den Bezauer Wirtschafts-schulen, dann wird entlang der Bregenzerach nach Reuthe gelaufen, durchs Bizauer Moos und wieder zurück nach Bezau. Am Start knapp 2.000 Laufbegeisterte – vom Profi über den Hobbysportler bis hin zu Genuss läufern und Nordic Walkern. Wer „mit Herz tau“ läuft, unterstützt bei Anmeldung einen sozialen Zweck! „Laufen & feiern“ lautet das Motto und so zeigen die Läufer und Läuferinnen auch beim anschließenden Läuferfest in den Bezauer Wirtschaftsschulen Ausdauer!Termin 25. Juni 2016Package: siehe S. 50Information: www.waelderlauf.at

2. Bizau Traillauf (30,5 km, 1.660 Höhenmeter) und Erlebnistrail-lauf (7,6 km, 340 Höhenmeter)Termin: 7. Mai 2016Information: www.svbizau.at

Tipp: Laufstrecken

Tipp: Laufveranstaltungen

Natürlich gibt es auch spezielle Strecken für Kinder, wo ihnen das Laufen wirklich Spaß macht

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Olympiasieger im Skispringen, Sportexperte und Unternehmer (www. innauerfacts.at) – Toni Innauer aus dem Bregenzerwald

Sommerfrische

Immerhin lebten wir auf dem Sonderdach, dem schönsten Platz der Welt. Und Strandurlaub war kein Fixpunkt des Bregenzerwälder Kirchenjahres. Warum also sollten wir unser Paradies im Sommer verlassen? Keinen Menschen trieb die Idee, im Sommer in die flirrende Hitze an der Adria reisen zu wollen. Schließlich kommen Menschen aus Berlin oder Wien zu uns zur Sommerfrische. Kein Wunder, dass der Schwimmsport eine sehr junge Kulturgeschichte in unserer Talschaft hat. Wenige Pioniere vor uns und meine Generation haben mit dem Bau der öffentlichen Schwimm-bäder dem Nichtschwimmer-Nimbus (as wia a Wetzstuo – wie ein Wetzstein) der WälderInnen ein Ende bereitet. Trotzdem waren heiße Sommer-tage bei uns fünf Innauer-Kindern in den Sommer-ferien nicht mit dem direkten Weg ins Schwimm-bad verknüpft: Die Eltern ließen keinen Zweifel daran, was in der heißen Luft lag: Die Hitze im Talkessel und die roten Seilbahngondeln würden Gäste in die frischere Bergluft befördern und zum Ausgleich würden Großvater und Vetter Wilfried jede auch noch so junge Kraft beim Heuen im Dorf benötigen. Die Schwestern halfen in der dampfen-den Küche, den Gästeansturm zu bewältigen. Der Weg von Sigi und mir führte direkt auf den höl-zernen Leiterwagen und mit etwas Glück danach noch ins Schwimmbad. In kurzen Hosen und barfuß mussten wir das duf-tend heiße und widerborstige Heu niedertreten und verdichten. Im Heustaub dampfend und hüp-fend, wehrten wir klatschend die blutsaugenden Bremsen ab und wichen den blinkenden Gabel-spitzen der Erwachsenen aus, die das Heu mit Schwung zu uns heraufwarfen. Aus dem Augen-winkel versuchten wir, die vor uns eingespannte schwarze Norikerstute nie unbeobachtet zu lassen. Mit zischendem Schweif versuchte sie die riesigen Rossbremsen zu treffen, die sich mit Vor-liebe dort festsaugten, wo weder Schwanz noch Nüstern hinkamen. Ein nicht antizipierter wüten-der Ruck der Stute bedeutete meistens, in hohem Bogen vom Wagen zu fliegen. Diese speziellen Trainingsbedingungen erklären, warum ich im Schwimmbad den Salto vom Dreimeterbrett noch vor dem Schwimmen beherrschte.

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NattersWanderungenDer Philosoph und Autor Peter Natter macht sich auf ganz besondere Reisen durch denBregenzerwald und erzählt davon

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Nicht weil ich mich zu den gro-ßen Entdeckern zähle, aber weil die Entdecker und Forscher oft strom-aufwärts vorgegangen sind, sei es in Afrika, in Südamerika oder in Asien, am Orinoko, am Amazonas, am Kongo. Und weil ich hinter das allzu Bekannte kommen möchte, wandere ich eines sehr frühen Morgens in diesem gro-ßen Sommer 2015 das Achtal einwärts. Schönes Wetter ist angesagt für die nächsten vier, fünf Tage; stabiler, ver-lässlicher Hochdruckeinfluss. So ist mein Rucksack noch ein wenig schwe-rer geworden als bei anderen Wande-rungen. Er soll mir Autonomie gewäh-ren auf dem Weg durch die Täler zu den Bergen. Heute wird mein Ziel noch nicht sichtbar sein. Es liegt, von Bre-genz aus gesehen, weit im Südosten und verheißt vielstündiges Gehen. Eigentlich ist es nicht mein Ziel – es ist ein ferner Punkt, den ich nicht erreichen, den ich umgehen werde. Trotzdem leitet er mich. Der Hohe Ifen und die Gottesackerwände fungie-ren als riesige Landmarke. Auf mich gestellt will ich sein bis übermorgen, wieder einmal auf der Suche nach der Seele des Bregenzerwaldes. Meine Route ist in keinem Wander-führer empfohlen, auf keiner Karte eingezeichnet (noch nicht). Es ist, weil es mir ja um die Seele zu tun ist, ein sentimentaler Marsch. Grob sei geschildert, wo er verläuft. Von Bre-genz aus also, meiner Heimatstadt, sofern ich eine habe und haben will, folge ich der alten Wälderbahntrasse bis zur Mündung der Subersach, die mir ab jetzt die Richtung vorgibt. Ich lasse Weg Weg sein und suche mir selbst ein Fortkommen. Was mich leitet, sind Kirchtürme bzw. Kirchen glocken: Lingenau, bald schon Hittis au. Nein, nicht bald schon,

Diesmal geht der Wanderer auf der alten Wälderbahn-trasse und dann durch das Flusstal der Subersach. Sein Orientierungspunkt auf der Suche nach der Seele der Region ist der Hohe Ifen mit seinen Gottesackerwänden.

Meine Route ist in keinem Wander-führer empfohlen, auf keiner Karte eingezeichnet. Es ist, weil es mir ja um die Seele zu tun ist, ein sentimentaler Marsch

NattersWanderungen

denn ich lasse mir Zeit, ich nehme mir Zeit. Oder noch richtiger: Ich überlasse mich der Zeit, lasse mich von ihr ebenso einnehmen wie vom Plätschern der glasklaren, kühlen Subers ach, die ihrem schönen Namen alle Ehre macht. Schließlich erreiche ich nach einer ersten Nacht in der Natur Sibratsgfäll. Dort halte ich mich an einer großen Flusskreuzung links, gehe dem Bach entlang, bis er sich verliert oder ehe ich ihn verliere am Fuße des Hohen Ifen. Dann wird es richtig abenteuer-lich. Es könnte zumindest abenteuer-lich werden, wenn man es drauf anlegt oder einfach übermütig und selbstver-gessen genug ist. Für mich ein Grund mehr, mein Thema, die Seele, fester ins Auge zu fassen, aufmerksam und acht-sam vorzugehen. Leicht findet sich in diesen Sommer-tagen ein Schlafplatz im Freien und einen Tag später bin ich dann im Kleinwalsertal, ganz hinten, in Baad. Auch das ist ein sentimentaler Platz: Hier hat mein Vater als junger Lehrer in den 1950er-Jahren unterrichtet, 30, 40 Kinder in einer Klasse. Das ist dann eine eigene Geschichte, meine eigene Geschichte nicht zuletzt. Meine Absicht, abseits der Menschen zu bleiben, lässt sich auf dieser Route gut verwirklichen. Obwohl der Vor-satz so nicht stimmt. Ich will den Menschen, den Wäldern, sehr wohl begegnen, ihrer Seele eben. Die finde ich nicht zuletzt in ihren Spuren ent-lang der aufgelassenen und jetzt tou-ristisch genutzten Bahntrasse und auf eine ganz eigene Art auch in Gestalt der Subersach-Brücken, die ich von unten sehe, was sie umso eigenwilliger erscheinen lässt. Der Drahtsteg und die Negrelli-brücke zwischen Großdorf und Lingenau vor allem setzen zu langen Erzählungen an, denen ich, die Füße im frischen Wasser, geduldig zuhöre. Es sind nicht zuletzt kultur- und sozial geschichtliche Reflexionen, die mir solcherart zugetragen werden. Sie stehen in einem ungemein spannen-den Gegensatz zu den riesigen neuen Betonbrücken zwischen Müselbach bzw. Großdorf und Lingenau.

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Den mehrere Jahre dauernden Bau der Müselbacher Brücke habe ich als Bub im Volksschulalter auf wöchent-lichen Wälderbähnlefahrten ins Egger Ferienhaus mitverfolgt. Schon an dem, was die beiden alten Brücken im Ver-gleich zu den immensen Betonbauten beim Wanderer an Emotionen auslö-sen, ist ansatzweise eine Wälder See-lenkunde zu erstellen. Als Adjunkt des Bregenzer Kreisinge-nieurs erbaute Alois (eigentlich Luigi) Negrelli, definitiv kein Hiesiger im ein-engenden Wortsinn, die Gschwendto-belbrücke. Das ist bald 200 Jahre her. Soll ich sagen, man sieht es ihr an, dass Negrelli auch im Kirchenbau tätig war? Was bei der übergroßen Schwester eher nicht so ist. Die ausgiebige Rast und Besichti-gung gerät mir jedenfalls umgehend zur Andacht. Den mächtigen Balken traue ich uraltes Wissen, eine gemein-same Erfahrung zu. Bis vor gut dreißig Jahren (1982) trug die Negrelli-Brücke – mitsamt ihren nicht asphaltierten Zu- und Abfahrten durch das tiefe Tobel – fast den gesamten Verkehr zwischen Mittel- und Vorderwald. Heute sind es nur noch ein paar Radfahrer oder Wan-derer, die froh um sie sind. Mehr als hundert Meter weiter oben überquert jetzt der Verkehr die Subersach, von der die Autofahrer nichts mehr sehen, nichts mehr hören, ja nicht einmal mehr etwas wissen, fürchte ich. Wie sollen sie sich dann um sie kümmern? Und vielleicht auf die Idee kommen, ihr entlangzuwandern? Ich tu’s. Recht tief in Gedanken ans Gewesene und ans Bleibende versun-ken. Bald säumen die ersten Hittisauer Höfe das Ufer, bald reicht der Tannen-wald nah heran. Linkerhand erhebt sich majestätisch der Hittisberg, rechts geht es sanfter hinauf, verlassene Vor-säßhütten säumen die Hänge. Ein klei-ner Stausee zwingt mich, das Bachbett zu verlassen. Auf dem letzten Stück Weg gerät das Seelische etwas ins Hin-tertreffen, aber das macht nichts, auch die Überlegungen zur Menschlichkeit oder Unmenschlichkeit im Maßstab der Bauwerke.

Der Weg ist steil und es ist heiß. Dann ist gar kein Weg mehr da und es heißt aufpassen. Ein zweites Nacht-lager schlage ich im Schatten des Hohen Ifen auf, schon weit außerhalb der Hörweite der Sibratsgfäller Kir-chenglocken – leider. Meine Vorräte und Ausrüstung erlauben ein relativ komfortables Biwak. Morgen wartet ein strenger Tag, hoch hinauf wird es gehen. Er kann kommen. Bis auf das ferne Brummen von Flugzeugen dringt kein Geräusch bis zu mir vor. Nur ein Bächlein murmelt. Das ist der Bregenzerwald, sage ich mir. Was macht ihn aus, frage ich mich. Gegen meine Gewohnheit bin ich lange wach, esse ausgiebig und lang-sam Brot und Käse, leere die mit-genommene Flasche Loire-Wein. Ist es der Bregenzerwald, der mich wach hält? Sind es die heutigen und gestrigen Begegnungen mit seiner Geschichte und Gegenwart, mit dem Zeitlosen der Landschaft und mit den Spuren der weit über meine eigene Lebenswelt hinausreichenden Zeugnisse der Jahrtausende und Jahrmillionen? Was von diesen Erfahrungen kann überhaupt vermittelt werden, an Ein-heimische, an Gäste, an Touristen? Sind sie doch besser bedient in der Gastronomie der Region, besser unter-halten durch die touristische Infra-struktur, besser aufgehoben in den Museen und authentischer eingebun-den in den Produkten des Handwerks? Ist das, was ich die Seele des Bregen-zerwaldes nenne, was ich hier in der Stille und Einsamkeit spüre, denn überhaupt etwas Spezifisches? Oder ist es nicht doch ein Aufgehobensein im großen Ganzen? Denn Seele ist alles und alles ist beseelt. Dann erst recht gebührt dem Bregenzerwald ein bis zu den Sternen reichendes Kompliment dafür, es mir nähergebracht zu haben im Tal der Subersach und auf dem Weg um den Ifen herum. Morgen dann vielleicht noch näher! Weil ich in Wirklichkeit nicht die Seele suche, sondern ihre, also meine Heimat. Peter Natter

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Ich überlasse mich der Zeit, lasse mich von ihr ebenso einnehmen wie vom Plätschern der glasklaren, kühlen Subersach

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Dem Bregenzerwald gebührt ein Kompliment dafür, mir die Seele aufgeschlossen zu haben im Tal der Subersach und auf dem Weg um den Ifen herum

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Der Bregenzerwälder Reinhard Johler lehrt am Ludwig-Uhland- Institut für Empirische Kulturwissenschaft der Universität Tübingen

Selige

Der Bregenzerwald hat zwar keine eigenen Hei-ligen, dafür aber drei Selige: Merbod in Alber-schwende, Ilga in Schwarzenberg und Diedo in Andelsbuch. Der Legende nach sind sie Geschwis-ter. Sie sollen aus dem Geschlecht der Grafen von Bregenz stammen und zu Anfang des 12. Jahrhun-derts bei der Besiedlung des Bregenzerwaldes als mönchische Einsiedler im Tal gelebt haben.Merbod habe als Mönch und Priester am 23.3.1120 den Märtyrertod gefunden – er wurde nach der Heilung eines Kindes von Einheimi-schen erschlagen. Am Tatort steht heute die Merbodkapelle. Seine Schwester Ilga lebte bis 1115 in einer Einsiedelei auf der Alpe Lorena bei Schwarzenberg. Dort erinnert die Ilgakapelle an sie. Über ihrem Grab soll die Dorfkirche erbaut worden sein. Die Kirche in Andelsbuch markiert den Ort, wo Diedo als Einsiedler gelebt hat und am 15.3.1080 verstorben ist.Seine Reliquien befinden sich im Altarbereich der Kirche. Das Wasser des dortigen Diedo-Brünnleins soll ebenso gegen Augenleiden wirken wie die Ilgaquelle auf der Lorena und die Merbodquelle in Alberschwende. Auch bei Kopfschmerzen und bei Kinderkrankheiten kann Merbod zuweilen Wunder wirken, wenn man daran glaubt.Doch die Geschichtswissenschaft ist skeptisch: Die drei sind historisch kaum belegt. Um sie herum haben sich Sagen und Legenden gebildet, die durch konkrete Orte verfestigt worden sind. Und ihre Wunder haben ihre Existenz in der Meinung des Volkes stets eindrucksvoll bestätigt. Mag die Geschichte der drei Seligen ungewiss bleiben, ihr Wirken hat jedenfalls viele Bedürfnisse der Men-schen in Vergangenheit und Gegenwart gestillt.Eine Sage rund um die drei kann auch zur Frei-zeitgestaltung beitragen: Als sie sich auf der Lorena trennten, vergoss Ilga Abschiedstränen. Wo sie zu Boden fielen, entstand die heutige Quelle. Man passiert sie und die anderen „seli-gen“ Orte auf dem wirklich schönen Wanderweg zu Ehren der drei Geschwister. Ausgangspunkt ist Alberschwende. Davon, wie man dort in vorbild-hafter Weise mit Asylwerbern umgeht, soll der nächste Beitrag handeln. Für solche Wunder sind sich auch die Seligen nie zu minder.

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Natters sind die Einzigen weit und breit, die mehrere Hühner im Freien halten. Exotisch ist das auch für die Hühner selbst

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Die Ruhe der HühnerChrista und Hubert Natter haben einen Hühnerhof und über Jahrzehnte hinweg einen großen Privatkunden-stock aufgebaut. Dann kommt das Angebot eines Supermarkts – Chance und Risiko zugleich

In einem kühlen Vorraum steht ein Mann und holt frisch gelegte Eier aus einer Rinne. Wie Kugeln auf einem Abakus liegen sie neben- und überein-ander. Der Mann wiegt die Eier ab und sortiert sie der Größe nach in Schach-teln. Die schiebt er unter einen Tinten-strahldrucker. Auf jedem Ei erschei-nen Zahlen wie 1-AT-4093551. AT steht für Österreich, 1 für Freilandhaltung, in den restlichen Zahlen steckt die Betriebsnummer. Der Mann ist der einzige Mitarbeiter am Christahof. Alles andere machen Christa und Hubert Natter selbst.

Jedes Jahr junge HühnerDer Christahof, Mitglied der Käse-Strasse Bregenzerwald, liegt inmitten der Ebene von Bezau. Luftig und frei wie die Hühner, denen es hier ein Jahr lang gut geht, bevor im Jänner neue kommen. Dafür wird der Stall ausge-räumt und gereinigt. Es braucht junge Hühner, denn die Legeleistung und die Qualität der Eier müssen stimmen. Hubert Natter geht an seinem Mitarbeiter vorbei und pocht sachte an die Stalltür. Er will seine frisch eingezogenen Hühner nicht erschrecken. Behutsam öffnet er die Tür.

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Angenehme Wärme schlägt ihm ent-gegen. Verhaltenes Gegackere und das Geräusch, wenn Federn und Körper aneinanderreiben und tausende Hühner füße über den Boden trippeln. Eine überwältigende Ansammlung von Leben. Der Geruch ist angenehm. Die Federn der Hühner glänzen. Eine Kette befördert Futter durch den Stall. Die Wasserspender bedienen sie selbst. Das vorgefertigte Legefutter aus gen-technikfreiem Getreide mit Vitamin-zusätzen liefert die Bruggmühle Egg. Die Eier landen auf dem Band und rollen in den Nebenraum. Der Hühner-mist wird mit einem großen Schieber automatisch entfernt.

Wie es zum Hühnerhof kamHubert Natter ist auf dem Hof aufge-wachsen. Er hat Zimmermann gelernt und den Milchviehbetrieb seiner Eltern übernommen. 1991 heiratet er Christa, die ebenfalls in einer Land-wirtschaft in Bezau groß geworden ist. Sie bekommen zwei Kinder. Bald merkt Hubert, dass er zwei Berufe nebeneinander kaum schafft. Er müsste zusätzlich Böden pachten, um von der Milchviehhaltung im Voller-werb leben zu können. Eine Alterna-tive muss her. Und die gackert bereits auf der Wiese. Natters sind die Einzigen weit und breit, die mehrere Hühner im Freien halten. Unbekannt, neu und exo-tisch ist das auch für die Hühner selbst. Die weit verbreitete, weiße Batteriehühner rasse ist schreckhaft. Als die Natters ihr Federvieh frei las-sen, ist es überfordert, rennt drei Wochen lang verwirrt auf der Wiese herum und weiß mit der Freiheit Christa und Hubert Natter vor ihrem Hühnerhof. Die Kleidung schützt das Federvieh

Es kann schon passieren, dass sich ein Huhn ins Gras hockt und vergessen wird

nichts anzufangen. Auch sind ihnen die Abläufe hier unbekannt. Sie wissen nicht, dass sie auf ein Podest hüpfen müssen, um zu Futter und Wasser zu kommen. Eier legen sie trotzdem. Und die Nachfrage ist groß. Sie übersteigt bald die Produktions-kapazität der Natters. So bauen sie einen Stall für 250 Hühner. Vier Jahre später entsteht ein neuer für 1700. Zur gleichen Zeit kaufen sie den Kunden-stock eines Käfigbetriebs in Bregenz/Fluh, dessen Besitzer in Pension geht. „Es war nicht leicht, den Kunden zu erklären, dass ein Ei nun das Doppelte kostet, weil die Freilandhaltung kos-tenaufwendiger ist“, sagt Hubert. Doch dann schätzen diese die Quali-tät der Eier: Hotels, Gasthäuser, Bäcke-reien, Geschäfte und Privatkunden. Mit einem Auto liefert das Ehepaar abwechselnd aus. Jeder ist an zwei Tagen die Woche unterwegs. Sie fah-ren nach Dornbirn, Fußach, Lustenau, Hard, Hohenems und auf die Emser Reute. Schließlich haben sie fünfhun-dert Privatkunden, die sie alle persön-lich kennen. „Die Menschen hatten großes Vertrauen zu uns“, sagt Christa. „Viele Häuser standen für uns offen. Man legte uns Schlüssel oder erwar-tete uns. Bei manchen musste ich die Eier in den Keller stellen, bei anderen gleich in den Kühlschrank räumen. Es war eine schöne, aber zeitaufwendige Arbeit.“

Neue Chance mit neuem RisikoIm November 2013 stehen Natters vor einer schweren Entscheidung. Sie haben das Angebot bekommen, wöchentlich dreitausend Eier in die Spar-Zentrale zu liefern. Jahrzehntelang haben sie Kunden kontakte aufgebaut und nun sollen sie einfach sagen: Wir kommen nicht mehr? Mit dem Angebot gehen sie eine Abhängigkeit ein, vor der sie Angst haben. Sollte Spar plötzlich einen ande-ren Lieferanten bevorzugen, wäre das eine große wirtschaftliche Herausforde-rung. Gleichzeitig ist es eine Erleichte-rung, weil sie mit einer einzigen Fahrt nach Dornbirn eine Menge Eier verkau-fen. Außerdem sind viele Stammkunden mit ihnen älter geworden – die Kinder sind ausgezogen und statt wie früher dreißig Eier brauchen sie nur noch zehn. Des Risikos bewusst, nehmen sie das Angebot an. Es ist Sommer geworden. Die Hühner scharren im Freien, haben viel mehr Platz, als sie benützen. Am Waldrand lauert ein Fuchs. Es kann schon passie-ren, dass sich ein Huhn an einem lauen Sommerabend ins Gras hockt und ver-gessen wird. Wenn Christa oder Hubert Futter ausstreuen, kommen die Hühner angerannt. „Ruhe ist das Um und Auf“, sagen die beiden, die genau das ausstrah-len. „Das Tier ist nicht so hektisch wie der Mensch. Wir müssen uns anpassen.“ Irmgard Kramer

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Wöchentlich liefert Hubert Natter dreitausend Eier an die Spar-Zentrale …

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Reisen in vier LänderDie Eier vom Christahof finden sich auch auf den Tischen im Genusshotel Alpenblick in Lingenau. Nach dem Frühstück steigen die Gäste in den Bus. Die Wirtsleute Erika und Florian Kühne haben einen Ausflug in die Umgebung organisiert

Gäste betreten den Frühstücks-raum. Auf einem Tisch stehen heimi-sche Produkte mit dem Zertifikat „Käse-Strasse“. Dazu gehören sieben Sorten Käse, Speck, Joghurt, Topfen, Butter, und Eier vom Christahof. Erika und Flo-rian Kühne arbeiten gern mit anderen Betrieben aus der Region zusammen. Sie pflegen freundschaftliche Kontakte zu ihren Lieferanten. Es duftet nach Kaffee. Heute selbstverständlich. Vor hundert Jahren war das anders. Gerste, Eicheln, Zichorien, Feigen und Löwen-zahn wurden geröstet und gebraut. Alles schien recht, um die Illusion von Kaffee aufrechtzuerhalten. Das Volk trank Malzkaffee und Muckefuck. Als die großen Kriege endlich vorbei waren, konnten sich Menschen wieder echten Bohnenkaffee leisten. Eine davon war Maria Stenzel aus Lingenau – mit ihr beginnt die Geschichte des Genuss-hotels.

Der Genuss begann mit SofteisWo heute der „Alpenblick“ steht, befand sich einst die Werkstatt eines Wagners. Er brachte Kufen und Speichen ins Rollen und Maria Stenzel errichtete im angrenzenden Raum ein Kaffee-haus mit drei Tischen. Während es in den Wirtshäusern der Fünfzigerjahre nach Gulasch, Alkoholdampf und Rauch stank, und alte Männer, Karten spielend, an Pfeifen, Stumpen und Zigarren sogen, duftete es im Kaffee-haus frisch, kühl und nach Jugend. Kaffeehäuser waren modern und exklu-siv. Bei Maria Stenzel gab es sogar eine Softeis-Maschine. Die erste im Bregen-zerwald. Die Augen der vielfach jungen Kunden glänzten, wenn für fünfzig Groschen cremige Träume aus Vanille, Schokolade und Erdbeere in ihre Becher flossen. 1964 übernahmen der Senn Florian Kühne und seine Frau Elfriede das Haus in Leibrente. Die Werkstatt des Wagners wurde ausgeräumt, das Kaffeehaus auf acht Tische erweitert. Maria Stenzel wohnte bis an ihr Lebensende im Haus. Vater Kühne hätte es vielleicht gereicht, … und Christa Natter ein paar Kartons an die Wirtin Erika Kühne

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den Gästen Landjäger, ein Stück Käse und ein Achtele anzubieten, aber die Mutter arbeitete sich in der Küche nach oben und brachte fünf Kinder zur Welt. 1970 wurde der Speisesaal gebaut, acht Jahre später verdoppelt und das Gebäude auf 24 Zimmer aufgestockt. Ein mutiges Unterfangen, aber die Gäste kamen in Scharen. Der jüngste Sohn Florian erinnert sich an Großfamilien mit Freunden aus Deutschland, Belgien und Holland, die sämtliche Fremden-zimmer in Lingenau bewohnten und von früh bis spät im „Alpenblick“ saßen. Urlaub bedeutete damals Essen, Trinken und Zusammensein.

Junger Wirt, neue IdeenFlorian wagte es, den elterlichen Betrieb weiterzuführen und übernahm 1987 den „Alpenblick“. Es fehlte der Platz für neue Toilettenanlagen. In die Höhe durfte er nicht mehr bauen. Also in die Tiefe. Baumstämme wurden zwischen Erdboden und den Sturz von Fenster-stöcken und Türen geklemmt. Als ein Bagger begann, den Keller auszuheben, schwebte das Haus, von den Stämmen gehalten. Ein gewagtes Unterfangen. Kurz darauf tat Florian den glück-lichsten Schritt in seinem Leben und heiratete Erika Kirmair. Sie ist in der Landwirtschaft aufgewachsen und hat in der Gastronomie gelernt. Nun arbeitet sie mit Florian im Team. Sie bekommen zwei Töchter und versuchen, den Anforderungen des Gastgewerbes gerecht zu werden. Das Gastgeberehepaar speziali-siert sich auf Gruppenreisen, Vereine und gleichgesinnte Urlauber, die gern alleine reisen, aber trotzdem ein familiäres Haus suchen. Lingenau liegt im Vierländereck – ein guter Ausgangs-punkt für Ausflüge in alle Himmelsrich-tungen. Die persönliche Betreuung liegt Erika und Florian Kühne am Herzen. Sie bieten Fahrten zur Insel Mainau, Museumsbesuche und Wanderungen, organisieren Grillfahrten ins Lechtal und Tannheimer Tal – der Mittagstisch unter freiem Himmel ist für viele ein Highlight. Chef Florian fährt den gan-

zen Tag mit und steht persönlich hinter dem Grill. Auch für den Busfahrer soll der Aufenthalt ein kleiner Urlaub sein. Ein heimischer Reiseleiter begleitet die Tagesausflüge und erzählt über Land, Leute und Brauchtum.

Das Gefühl heimeliger GastlichkeitErika und Florian verabschieden morgens die Gäste und begrüßen sie, wenn sie abends zurückkommen. Jeden Tag sind die Tische anders dekoriert. Das Genusshotel Alpenblick bietet Well-ness für die Seele – heimkommen, sich wohl fühlen, genussvoll schlemmen und den Alltag hinter sich lassen. Wie herzlich sie sich um ihre Gäste kümmern, erfährt auch der in Alber-schwende lebende blinde Musiker George Nussbaumer. Nach einigen Besuchen findet er plötzlich eine Speise-karte in Blindenschrift auf seinem Teller vor. Nicht darauf steht, was vor allem Stammgäste heiß begehren: die

heimische Kalbsleber mit Rosmarinrösti. Die gibt es nur frisch und auf Tagesemp-fehlung. Das Alpencatering ist das dritte Standbein. Ob italienische oder asiati-sche Küche, Flying Buffet oder Finger-food für Hochzeiten oder Firmen feiern, Florian ist emsig am Werken und bekannt für seine besonderen Einsätze. Das Organisieren liegt ihm. Er versucht, aus jeder Situation das Beste zu machen und ist stolz darauf, dass viele seiner Kunden Freunde und langjährige Wegbe-gleiter werden. „Die Arbeit in einem Gastronomiebe-trieb, wenn sie mit Herzblut betrieben wird, ist sehr zeitintensiv und auch kräftezehrend, aber mit viel Freude und tollen Erlebnissen verbunden, die vieles wieder wettmachen“, sagte Erika. „Viele Gäste besuchen uns im Sommer wie im Winter – das ist das schönste Geschenk, das wir bekommen können.“ Irmgard Kramer

Erika und Florian Kühne vor ihrem Gasthof in Lingenau

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Beruhigungsmittel für Hulk

Kühe grasen vor der Stubentür. Ein kurzes neugieriges Aufschauen, dann wird weitergefressen. Bei sanftem Gebimmel. Enten watscheln durch die Wiese, stecken ihre Schnäbel in die lockere Erde. Haus und Garten schmiegen sich an einen Hügel. Vor der schroffen Silhouette des dominanten Felsrückens der Kanisfluh scheint die Zeit stillzustehen. Ein Kraftplatz. Hier wachsen sie: die „Superhelden in Grün“. Der unglaubliche Hulk und Green Lantern im Bregenzerwald auf einer

Kuhweide? Nein, die grünen Helden mit Superkräften sind Thymian, Johannis-kraut, Silbermantel, Kapuzinerkresse, Brennnessel, Gundelrebe, Giersch und noch viel mehr als ein dreckiges Dutzend. Gehegt und gepflegt und nur sporadisch in Wachstum und Ausbrei-tung etwas gezähmt werden sie von Elisabeth Breidenbrücker. Ihr Kräuter-garten ist zu ihrem Beruf und ihrer Berufung geworden. Mit ihren Produkten unter dem Label „Helden in Grün“ beliefert sie mittlerweile Geschäfte, Apotheken, Reformhäuser und Hotels von Bizau

„Helden in Grün“ nennt Elisabeth Breidenbrücker ihre Serie an „verfeinerten Lebensmitteln“. Ebenso wie ihre Kundschaft schätzt sie an diesen Kräutern und Gräsern ihre wohltuende Wirkung

Mit ihren „Helden in Grün“ beliefert Breidenbrücker Geschäfte, Apotheken, Reformhäuser und Hotels

bis Berlin. „Eigentlich wollte ich gar keinen Garten“, sagt sie grüblerisch. „Ich dachte immer, ich hätte keinen grünen Daumen. Und nach dem Stress beim Hausbau auf der Hilkat in Bizau wollte ich etwas Ruhe. Doch mein Mann überredete mich dann doch, zu seiner Mutter nach Au zu fahren, um ein paar Pflanzen zu holen.“ Einige von ihnen wachsen noch immer in ihrem Kräuter-garten. Auch wenn sie keinen Garten wollte, die Alternativmedizin hatte es ihr schon länger angetan, gerade zur Behandlung kleinerer Wehwehchen

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„Auch wenn ich nur neben dem Johannis kraut jäte, fühlt es sich

beruhigend an.“ Elisabeth Breidenbrücker

* Mojo = Glücksbehälter. Kommt aus der afroamerikanischen Volksfrömmigkeit Voo-doo (Süden der USA, Mittelamerika) und ist üblicherweise ein Stoffbeutel, der versteckt als Talisman unter der Kleidung getragen wurde. Gefüllt mit Kräutern und magischen Pulvern und versehen mit einem Hoodoo-Zauber, sollte das Mojo vor bösen Einflüs-sen schützen oder in bestimmten Situationen Glück bringen.

Entschleunigung und Naturbegegnung bieten das Biohotel Schwanen in Bizau und Elisabeth Breidenbrücker. Eine Mischung aus Workshops, leichten Wanderungen bzw. Spaziergängen, DIY Kräuterarzneien und traditionellem Wissen aus dem Alpenraum, ergänzt mit der Hildegard von Bingen-Küche.Buchbare Termine:22.5. bis 25.5.2016, 26.6. bis 29.6.2016 und 18.9. bis 21.9.2016

Biohotel SchwanenEmanuel MoosbruggerKirchdorf 77, 6874 Bizau, T +43 (0)5514 2133www.biohotel-schwanen.com

der Kinder. „Dann hat mich das Fieber gepackt“, meint sie lachend. Der Garten wurde immer größer. Sie las einschlä-gige Bücher. Das erste zu diesem Thema berichtete auch über Magisches und Heilendes, das in der Volksmedizin überliefert ist. Auch nahm sie Tipps von Freunden und Bekannten an. Wenn irgendwer sein Interesse an einer Pflanze oder deren Kräften und Wirkungen kundtat, setzte Elisabeth sie in ihren Kräutergarten ein. 2012 schloss sie eine Ausbildung in Heilkräuterkunde und Phytotherapie bei „natura naturans“ in München ab. Allerdings ist diese Ausbildung in Öster-reich nicht anerkannt. Die Produkte, die Elisabeth Breidenbrücker herstellt, gelten hier offiziell als „verfeinerte Lebensmittel“, die besonders wohl tuend wirken. Helden-Mojo* in Form von unterschiedlichen Kräutermischungen und Zusammensetzungen. Früher, als die Menschen noch hauptsächlich in der Natur und im Kreislauf der Natur tätig waren, ist der hustenstillende Spitzwegerichsirup selbstverständlich als heilend betrach-tet worden. Doch das Wissen um die Pflanzen und ihre Kräfte ist zeitweise etwas aus der Mode gekommen. Heute hingegen liegt es wieder im Trend. Das fällt Elisabeth Breidenbrücker auch bei der Vermarktung ihrer Pro-dukte auf. „Es ist nichts Aufgesetztes und das kommt besonders bei den

jungen Familien der Millenial Genera-tion sofort an.“ Auf die „Helden in Grün“ sprechen jene an, die wieder bewusster mit den Lebensmitteln umgehen. Jene, die darauf schauen, was sie einkaufen und darauf achten, was sie essen, und die Respekt vor Pflanzen und ihrer Umwelt haben. Elisabeth empfindet den Aufenthalt und die Beschäftigung im Kräuter-garten als wohltuend. „Auch wenn ich nur neben dem Johanniskraut jäte, fühlt es sich beruhigend an. Es ist wie eine Katze, die einem um die Beine streicht.“ Silke Ritter

Back to the Roots

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„Es gibt keinen Tag, an dem ich nicht gern in die Werkstatt gehe. Ich arbeite einfach gern.“ Dietmar Bechter

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Ein Poet des MetallsTraditionelles Handwerk mit innovativen Ideen beschränkt sich im Bregen-zerwald nicht nur auf den Werkstoff Holz. Dietmar Bechter aus Hittisau zeigt mit seiner vor zwei Jahren gegründeten Firma, was Metall so alles kann

Gibt man auf Google „ Dietmar Bechter“ ein, findet man so gut wie nichts über ihn. Selbst auf seiner Homepage erfährt man gerade einmal Adresse und Telefonnummer seiner Firma Waldmetall in Hittisau. Keine Fotos, keine Referenzen. Fragt man hingegen im Gasthaus am Stamm-tisch nach ihm, weiß jeder etwas über ihn zu sagen. Fleißig sei er, außerdem verlässlich. Und sehr genau bei seiner Arbeit, weiß ein anderer, während alle Zustimmung murmelnd nicken. Tatsächlich gewinnt Dietmar Bech-ter seine Kunden zum Großteil über Mundpropaganda. „Für Internet-werbung hab ich im Moment auch einfach keine Zeit. Obwohl man das natürlich machen sollte, bevor man keine Arbeit mehr hat.“ Doch Arbeit hat der 27- jährige Schlossermeister momentan genug. Noch während er mit den Bau-arbeiten an seiner neuen Betriebs-halle beschäftigt ist, beauftragt die Gemeinde Krumbach den damals erst 25-Jährigen mit der Umsetzung

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„Gerade am Anfang freut man sich, wenn es läuft. Und ich bin einfach kein Nein-Sager“

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Birgit Feierl-Giedenbacher schreibt über den berühmtesten Autor aus dem Bregenzerwald, Franz Michael Felder.

„Dearo a Mindle mäht i sin …“

Zum Namenstag von Dr. Johann Georg Wal-ser, der seinerzeit als Gemeindearzt in Au und Schoppernau tätig war, verfasste Felder 1864 eine Laudatio. Der Dichter aus Schoppernau hatte sich in literarischen Kreisen insbesondere deshalb einen Namen gemacht, weil er, ein Vor-arlberger Bauer, in einer geschliffenen hoch-deutschen Erzählsprache zu schreiben imstande war. Doch hat er auch zahlreiche Gedichte im Dialekt seines Heimatortes verfasst. In „Zum Namenstag des Dr. Georg Walser in Au (1863)“, zu „Sant Eorg“ [Sankt Georg] geschrieben, macht Felder dem Arzt, der im Dorf eine ganz beson-dere Stellung innehatte, seine Aufwartung: Er lobt darin die Unermüdlichkeit [„unarmüodot duoscht macho und seigo“] des Arztes, dessen Arbeit oft nicht gerecht entlohnt werde: „Und heascht dinn vilmal nu schlehto Luo.“ Diese selbstlose Bereitschaft, den Menschen Gutes zu tun, ist es, was Felder beeindruckt und so ruft er aus: „Dearo a Mindle mäht i sin | Und allom helfo i dor Nod!“ [„So ein Männlein möchte ich sein | und allem helfen in der Not!“]. Felder meint damit nicht nur die ärztlichen Fähigkeiten des Doktors. Er lobt auch dessen Bereitschaft, für die Bedürftigen auch auf geistig-intellektueller Ebene da zu sein. Nicht nur durch medizinisches Geschick, das weiß Felder aus eigener Erfahrung, hilft der Arzt den Menschen, sondern auch durch Weisheit und gutes Zureden: Meor sand froh, daß mor di zum Doktar hind, Dio Gsundo und die Kranko. Do Kranka kascht Guttora gio, winn‘s wind, Üs Gsunda guot Gedanko.Während der Doktor – übertragen gesprochen – die Kranken verarzten soll, gibt er den „Gsunda“ [Gesunden] „guot Gedanko“ [gute Gedanken].Das ist es, was jede lebenswerte Gesellschaft aus-macht: Der unermüdliche und selbstlose Ein-satz aufmerksamer Menschen, die den Bedürf-tigen so „grüsele viel Guots“ [unermesslich viel Gutes] tun. Kein Wunder, dass Felder voller Hoff-nung ausruft: „Drum blib du bi üs, duor üs lehro und wehro“! Ich wünsche uns allen viele „dearo Mindle“ – und Frauen. Sie werden heute und morgen auch noch ganz dringend gebraucht.

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der

der vom belgischen Architektenbüro dvvt entworfenen Bushaltestelle für das Projekt bus:stop in Krumbach: Eine Stahlkonstruktion, die, so liest man in der Beschreibung, „einen poe-tischen Akt der Faltung von dreiecki-gen Flächen“ darstellt. Handwerklich gesprochen heißt das für Dietmar Bechter: Wie schweiße und mon-tiere ich vier massive Stahlplatten so zusammen, dass dieses acht Tonnen schwere „Stahlzelt“ die vom Architek-ten gewünschte „poetische Leichtig-keit“ bekommt? Das Ergebnis mit den versenkten Stützen kann man nun in Krumbach betrachten (und als Unter-stand nutzen). Auch private und gewerbliche Kund-schaft bleibt nicht lange aus. „Ich habe, seit ich angefangen habe, immer zu viel Arbeit. Das ist super.“ Auch wenn das im Alltag heißt, statt der bisheri-gen „nur“ zehn jeden Tag nun mindes-tens zwölf Stunden in der Werkstatt zu stehen. Manchmal auch am Wochen-ende. „Gerade am Anfang freut man

sich, wenn es läuft. Und ich bin einfach kein Nein-Sager.“ Ja gesagt hat der Hittisauer auch zur Ausbildung zum Metallbearbei-tungsmeister, Mechatronikmeister und Schweißwerksmeister und damit zu Fertigkeiten, die ihm ein breit gefä-chertes Auftragsangebot einbringen. Dazu gehört die Herstellung eines Geländers oder einer Wendeltreppe ebenso wie der Wegmarkierungen in Form edelrostiger Säulen für den Umgang Bregenzerwald sowie die Gestaltung eines Verkaufstresens aus Messing oder ab und zu auch die Repa-ratur einer Pfanne mit abgebroche-nem Stiel. Wobei: „Wahnsinnig scharf aufs Pfannenflicken bin ich nicht.“ Trotzdem ist es gerade die Abwechs-lung, die Dietmar Bechter an seinem Beruf so gefällt. Jedes Projekt muss neu überlegt werden, Serienanferti-gungen gibt es praktisch keine. Im Sommer 2015 hat er bei einem Wan-derweg in Sibratsgfäll mitgearbeitet. Die von den Architekten Innauer/Matt und Super BFG entworfene Georunde Rindberg macht den seit 1999 unauf-haltsam sich bewegenden Berghang für Besucher sicht- und spürbar. Für das Projekt wurde, so Sven Matt, „ein junger, motivierter und guter Hand-werker gesucht“. In Dietmar Bechter haben sie ihn gefunden. Auf dem einstündigen Wanderweg hat der Schlosser ein Haus aus Edel-stahl schräg in den Hang gebaut und im Boden Kreuze eingesetzt. Sie zeich-nen die Abwärtsbewegung der örtli-chen Marienkapelle nach. Die Berge haben es Dietmar Bechter auch in seiner knappen Freizeit ange-tan. Am liebsten geht er im Sommer ins Lecknertal auf die Alpe seiner Eltern und hilft bei der Landwirtschaft mit. Auch wenn das dann heißt, dass er dafür bis in die Nacht in der Werkstatt ist. Auf die Frage, wieso er das Mehr an Freizeit von früher gegen die Selbst-ständigkeit eingetauscht hat, überlegt Dietmar Bechter trotzdem nicht lange: „Es gibt keinen Tag, an dem ich nicht gern in die Werkstatt gehe. Ich arbeite einfach gern.“ Michaela Bilgeri

„Wie schweiße und montiere ich vier massive Stahlplatten so zusammen, dass dieses acht Tonnen schwere Stahlzelt die vom Architekten gewünschte poetische Leichtigkeit bekommt?“

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Heb’ de fescht …

Das Betreten der Brücke ist ver-boten. Trotzdem wage ich mich elf Kilometer durchs Achtal entlang der ehemaligen Trasse der Bregenzerwald-bahn. Balancieren. Klettern. Staub unter Fingernägeln. Rein in einen Tun-nel. Mich fröstelt, kann meine Füße nicht sehen, stolpere über Geröll, die Tunnelwand ist teilweise abgerutscht. Ich trete ans Licht. Und bin im Para-dies. Nirgends sonst ist das Ufer so wild und schön. Jetzt kann die Reise in die Vergangenheit der Bregenzerwäl-derbahn beginnen. Mitten in der Nacht steht der Heizer der Wälderbahn auf, entfacht Feuer in der Feuerbüchse und beginnt Kohle zu schaufeln. 500 Kilo wird er heute brauchen. Nach vier Stunden pfeift die Lok. Haltestelle Egg. Ein Schüler steigt ein, macht Haus-aufgaben auf den Knien. In Langen-egg knattert der Eisenbahner Jakob

... am Bänkle, heißt es im Lied über die Bregenzerwald-bahn. Wie war das damals, als Männer wie Jakob Bobleter auf der Schmalspurbahn gearbeitet haben? Und wie ist es heute?

Bobleter mit dem Moped ins Tal, springt herein und setzt sich wie alle Pendler an seinen Platz. In Doren eilt der kleine Walter Rüf mit seiner Mutter über die Hängebrücke. Türen schließen. Der Bub soll im Kleider geschäft Sagmeister in Bregenz eine neue Jacke bekommen. Der Schaffner zwickt die Karte. Alltag im Wälderbähnle. Das Paradies vor dem Fenster bemerken sie nicht. Jakob Bobleter steigt in Vorkloster aus, wo er in der Wälderbahn-Werkstatt Waggons tannengrün anmalt. Nach Feierabend schaufelt er für ein paar Groschen Fracht um – tausende Ton-nen Korn für die Mühle in Egg, Honig für den Dorfladen Sutterlüty, Kohle, Zement und Stroh für die Baustoff-firma Wälderhaus in Bezau, Sisal für die Weberei in Mellau. Und im schlechten Bienenjahr 1952 eine Waggonladung voll Honig für Ulrich Sutterlüty. Der

Honig ist in kurzer Zeit ausverkauft und weckt seinen Unternehmergeist – bald wird Sutterlüty den ersten Selbst-bedienungsladen eröffnen. Den ganzen Tag ist der Güterzug taleinwärts unter-wegs, kann nur an wenigen Haltestel-len ausweichen, gibt dem Personen zug Vorrang. Alles wieder ausschaufeln. Zurück fährt er meist leer. Als die Bahn 1902 eröffnet, feiert man drei Tage. Die Dampflokomotiven U24 und U25 ziehen den langen Eröffnungs-zug nach Egg. Dort verkauft die Braue-rei so viel Bier wie im ganzen Jahrhun-dert nicht mehr und Gebhard Wölfle verfasst anlässlich dieses Volksfestes ein Gedicht, das mit Worten endet, die heute alle im Bregenzerwald kennen: „Meor ehrod das Ault, meor grüozod das Nü, und blibod üs sealb und dor Hoammad trü.“ Das Neue wird schnell alt. 1936 gibt es erste Bestrebungen, die Bahn wegen

Einst war die Wälderbahn ein wichtiges Personen- und Gütertransportsystem für die ganze Region – heute ist sie eine Museumsbahn

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Bregenzerwaldbahn- Museumsbahn gründen – mit dabei: Jakob Bobleter. Sie kämpfen um jeden Meter Gleis. Sie legen sich mit Bürgermeistern an, verlieren nach Jahren den Kampf um den Bersbucher Wald. Sie sortie-ren in mühsamer Handarbeit 800 brauchbare Schwellen aus einem gigantischen Haufen in Kennelbach. Sie fräsen Schienen in Asphalt. Sie schaffen es mit unvorstellbarem Auf-wand, sowohl die U24 als auch die U25 wieder zubekommen. Trotzdem nimmt sie keiner ernst. Bis 1999 nach Dauerregen die Spo-reneggbrücke einstürzt. Niemand traut ihnen den Wiederaufbau zu. Als die Brücke ein Jahr später wieder steht, wächst der Respekt. Immer mehr Tou-risten kommen und aus einer Idee wird ein Hit: die erste Fahrt 1995 mit Nikolaus, Glühwein, Wurst und Brot in einem unbeheizten, unbeleuchteten Zug ist nach wenigen Stunden ausge-bucht. Drei Winter später wünschen sich manche eine „Einbremsung der Nikolaus-Euphorie“. Heute fahren drei-ßig Nikolauszüge. Immer noch treffen sich Vereinsmitglieder beim Bäcker, kneten und backen 5000 Lebkuchen, die sie mit Nüssen und Mandarinen in Säcke füllen. Inzwischen haben alle verstanden, dass die Museumsbahn ein attraktiver Tourismusbetrieb ist. 2014 wird eine GmbH eingerichtet mit Walter Rüf als Geschäftsführer. Er hat tiefen Respekt

Instabilität einzustellen. Die billigste Variante am Fluss entlang erweist sich als Irrtum. Gigantische Erdbewegun-gen, Überschwemmungen, Unters-pülungen, Schneestürme, Muren und Felsstürze unterbrechen die Strecke immer wieder für Tage. Jakob Bobleter merkt vor den anderen, als es wirklich zu Ende geht: „Mitte der 70er Jahre fing man an, den Oberbau der Strecke verlottern zu lassen. Material zur Reparatur wurde plötzlich nicht mehr geliefert.“ Ab 1980 pfeift nur noch ein Kurzzug zwischen Kennelbach und Bregenz aus dem letzten Loch. Der letzte Mann in der Werkstatt ist Jakob Bobleter. Er wird zum neuen Güter-bahnhof nach Wolfurt versetzt. Wälderbahnfreunde protestieren, geben aber 1983 kleinlaut auf. Die Nahversorgung erledigt der Postbus. Das Gleis ist zerstückelt, die Waggons und Lokomotiven verteilt an andere Schmalspurbahnen. Die U24 landet in Bregenz am Spielplatz, die U25 steht als Denkmal bei Wien und scheint ewige Ruhe gefunden zu haben. Aber sollte man nicht doch noch ein bisschen fahren? Weil es keine Lok mehr gibt, stellen der Bürger-meister Erich Schäffler aus Bezau und sein Freund Hans Meusburger einen alten Öltankwagen auf Eisen-räder und nennen das Ungetüm HANSERICH. Für jede Ausfahrt bezahlen sie behördliche Strafe, bis sie 1985 mit Freunden den Verein

Das „Wälderbähnle“ ist eine sorgsam gepflegte Nostalgiebahn, die zwischen den Bahnhöfen Bezau und Schwarzenberg fährt. Im Einsatz ist es mit historischen Diesel- oder Dampf-lokomotiven zwischen 14. Mai und 2. Oktober an Wochen enden, vom 14. Juli bis 1. September zusätzlich auch an Donnerstagen. Über Sonder-fahrten und weitere Fahrten informiert die Website.

Abfahrt in Bezau Samstag und Sonntag jeweils um 10.45, 13.45 und 15.45 Uhr; sowie Donnerstag in Bezau jeweils 9.45, 11.15, 13.45 und 15.45 Uhr. Fahrzeit: hin und retour: ca. 1 Std.

Information & Buchung:BregenzerwaldbahnT +43 (0)664 4662330www.waelderbaehnle.at

Geh- und Radweg Achtal Egg – DorenAuf der Trasse der ehemaligen Bregenzerwald-bahn zwischen Egg und Doren erschließt ein neuer Geh- und Radweg den wertvollen Natur- und Landschaftsraum der Bregenzerache. Mit viel Rücksicht wurden die Bauwerke der ehema-ligen „Wälderbahn“ saniert und die Fahrbahn instand gesetzt (Gesamtlänge eine Richtung ca. 10 km).

Literatur: „Die Bregenzerwaldbahn“, Lothar Beer, 1977 Eurovapor-Verlag (Europäische Vereinigung zur Erhaltung von Dampflokomotiven mit Sitz in Zürich). „95 Jahre Bregenzerwaldbahn“, Markus Rabanser, Robert Köfler, 1997, ISBN 3-9500665-0-0„Die Geschichte der Bahnen in Vorarlberg“, Hecht Verlag, Lothar Beer, 1995, ISBN 3-85298-015-1

Tipp: Das „Wälderbähnle“

Jakob Bobleter, Hans Meusburger und Walter Rüf vor der alten Dampflok der Museumsbahn

vor dem, was der Verein leistet. Ich sehe ihn vor mir, wie er als Kind auf der Holzbank sitzt und mit der Lederschlaufe am Fenster spielt. Gern wäre ich dabei gewesen, damals, kann nur noch Reste des Geruchs wahrneh-men – Öl, Kohle und Ruß. Nicht mehr lange und es wird nicht einmal mehr möglich sein, der ganzen Trasse ent-lang zu Fuß zu laufen. Die Natur holt sich ihren Teil zurück. Und das ist gut so. Irmgard Kramer

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sie ist noch nicht gar so lange her –, da haben sich Menschen solche Verspielt-heit herausgenommen. Heute nennen wir diese Zeit finster und beschwerlich, sind jedoch offensichtlich zu solcher Leichtigkeit nicht mehr fähig.

Das letzte Tabu der BaukunstBeim Bauen gibt es heutzutage fast kein Tabu mehr. In der Architektur scheint es geradezu darum zu gehen, „Normalbetrachter“ zu verblüffen. Nur ein Dogma hält sich hartnäckig: keine Verzierung! Gut hundert Jahre sind es her, da Adolf Loos durch die Verbin-dung der Wörter „Ornament“ und „Ver-brechen“ dieses Tabu in die Architek-tenwelt setzte: Das Ornament gehöre primitiven Kulturen an. Der Mensch der modernen Zivilisation dagegen verhalte sich durch und durch rational und bewege sich schnörkellos durchs Leben. Aus war’s mit Schmuck und Zierde.

Was für ein Eindruck! Lässt man, vom Allgäu her kommend, Hit-tisau hinter sich, so öffnet sich der Horizont, der Blick geht hinüber zu den Hängen von Schwarzenberg, zur Lorena oder auch zur Niedere: weites Land, gepflegtes Grün, darin einzelne Bauernhäuser. Eins springt immer wieder ins Auge: ein Bauernhaus, wohl hundert Jahre alt. Unverkennbar Vorderer Bregenzerwald, Giebel mit strenger Symmetrie, stattlicher Ein-gang mit gespiegelten Treppen, graue Schindeln, die Quadrate der weiß gerahmten Fenster regelmäßig verteilt mit grünen Läden, aufgehängt an den weißen Bändern des Wurfs. Eigentlich nichts Ungewöhnliches. Was aber stau-nen macht, ist das Giebeldreieck. Da haben Symmetrie und Geometrie des rechten Winkels ihre liebe Not. Was hier zu sehen ist, sucht seinesgleichen: Fenster in Herzform, als Fischblase, im Halbkreis, einzeln oder gespiegelt. Man kennt ja Ähnliches – doch diese gestalterische Freiheit hier, gekonnt und mit souveräner Geste gemacht? Sind es Symbole? Manches lässt sich entschlüsseln, manches kaum. Doch an diesem Giebel wird unmissver-ständlich klar: Es war eine Zeit – und

An alten Bregenzerwälderhäusern sind Schmuckele-mente und Verzierungen zu erkennen. Diese Zeichen des menschlichen Spieltriebs sind für zeitgenössische Architekten ein letztes Tabu. Im Handwerk aber lebt das Ornament schon wieder auf

Schmuck am schmucken Haus

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Einige Beispiele für Ornamente an alten Bregenzerwälderhäusern. Sie zeigen eine Leichtigkeit und Verspieltheit, die sich zeitgenössische Architekten offen-bar nicht mehr zutrauen

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Wie irrational ist die Zierde eines Bregenzerwälderhauses tatsächlich? Was jenseits eines kalkulierbaren Nut-zens liegt, also „bloß“ schmückt, lässt sich nicht berechnen. Die Fenster des Giebels von unserem Haus im Vor-derwald sind in ganz Vorarlberg ein-zigartig. Man findet freilich zahlrei-che ähnliche Lösungen. Offenbar liegt auch dem Hausschmuck Regelmäßiges zugrunde. Zierelemente lenken die Aufmerksamkeit und heben etwas her-vor. Bestimmte Bereiche werden durch Schmuck ausgezeichnet. Dabei besteht so etwas wie ein Vokabular der Motive.

Schmuck ist mehr als ZierdeBeobachtungen der Ethnologie legen nahe, dass der Mensch sich schmückt, bevor er sich schützt. Die bemalte Haut bezeichnet, zeichnet aus, stellt Beziehungen zu Gottheiten und Mit-menschen her, nimmt dem Bezeich-neten seine Nacktheit. Schmücken, bedecken und schützen liegen nah beieinander. Der Mensch tritt durch Schmuck in Beziehungen ein und hin-terlässt Spuren. Jedes Zeichen, das ein Kind in den Sand gräbt, und jedes in Baumrinde geschnitzte Muster legen davon Zeugnis ab. Der Architekt und Theoretiker Gott-fried Semper ging einst diesen Zusam-menhängen nach: „Bekleiden und Maskiren “ – so seine Worte – seien so alt wie die menschliche Zivilisation und die Freude daran sei mit dem, was Menschen zu Künstlern macht, identisch. Im Textilen sah er den Ursprung des Bauens, im Winden den Ursprung der Wand, und damit der Raumbildung. Dieses „Geflecht“ verdankt sich handwerklicher Technik und ist mit

einer Wahl verbunden: der zwischen beiden Bändern, die geflochten wer-den. Da zeigen sich Muster. Im Verbinden, Verweben, Verknüp-fen und Verknoten ist Technik von Schmuck nicht zu trennen. Im Gegen-teil: Gerade die technische Vollendung, also die richtige Behandlung des Stoffs nach seinen Eigenschaften, lässt ihn selbst vergessen und treibt stattdessen Blüten – handwerkliches Können wird Kunst. Nicht nur die Wälderin mit ihrer Fertigkeit im Herstellen kunstvoller Textilien weiß davon. Auch ein Bauer, wenn er sein Haus errichtete – durch Ver zinken, Verschränken, Überlagern und Schichten von Holzelementen. Das macht sogar der Dialekt deutlich: Das Stabilisieren der Wände durch Überlagern verzinkter Hölzer heißt „Stricken“. Aus Querschnitts- und Rich-tungswechsel leitet sich die Zahnleiste her. Aus dem Vorschub ein Profil.

Handwerk bringt den Schmuck Die handwerkliche Technik mit richti-ger Behandlung des Stoffes etwa zum besseren Wetterschutz ergibt Muster, die zu Ziermotiven stilisiert werden können. So sind es die Übergänge, wo eins zum andern kommt, eins mit dem andern je besonders verbunden ist, die Schmuck zeigen: Stützen mit Bal-kenauflager, Hausecken, Fenster und Türen oder auch Wandabschlüsse. Hier verknüpfen Muster die verschiedenen Teile. Und treiben besondere Blüten an ganz besonderen Stellen: etwa, wo die rechtwinklig geordneten Flächen der Wände an das Dach stoßen, also im dreieckigen Giebel. Kein Schmuckelement der alten Häuser gleicht einem anderen. Dennoch folgen sie Konventionen.

Ein Verhältnis, das mit Wiederholung wenig, mit Spiel viel zu tun hat: Nie-mand käme auf die Idee, die Strenge des Schiedsrichters gegen die Genia-lität eines Spielzuges aufzurechnen. Nicht anders beim handwerklichen Schmuck der Bregenzerwälderhäu-ser. Der Logik des Holzes ist zu folgen, ohne sich von ihr begrenzen zu lassen. Das setzt Spieler voraus, also Persön-lichkeiten, die etwas Bewundernswer-tes zustande bringen, wovon kühler Verstand und Nutzdenken keine Ahnung haben.

Statt Zeichen am Haus Häuser als ZeichenIst es nach Loos also endgültig mit Schmuck, Zierde und Ornament in der Architektur vorbei? Nicht ganz. Die Spieler scheinen verschwunden zu sein, das Ornament hat sich zum Scheinriesen verwandelt. Besonders wichtige Teile eines Baus werden heute nicht mehr ausgezeichnet. Es ist das ganze Gebäude selbst, das zum

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Zeichen wird. Architekten verkleiden die Häuser nicht mehr durch Schmuck, sie entwerfen Häuser als Schmuck-stücke. Seit das Haus vom Ornament befreit wurde, ist es selbst eines geworden. Doch weil es so ist, bleibt es nicht so – warum auch? Immer hat Her-gebrachtes angeregt, auf eigene Weise fort zufahren. Man lässt sich von Herge-brachtem anregen und setzt es einfach auf seine Weise fort. Ein Fenster muss nicht wie mit der Schere aus der Wand geschnitten sein. Ein Wandabschluss nicht wie mit dem Lineal gezogen, eine Wand nicht glatt wie Walzblech sein. Das klassische Ornament erhält neue Bedeutung. Übergänge und Verbin-dungen werden wieder thematisiert, moderne Technik kann das bekräftigen. Bei den Handwerkern des Bregenzer-waldes lässt es sich schon erkennen. So zeigen etwa die neuen Möbel der Hand-werker des Werkraum eine Stilisierung der Holzzinken, wechselnden Flächen und Webmuster. Neue Fügetechniken, computergesteuerte Werkzeuge und der internationale Know-how-Transfer machen es möglich. Kehrt die Orna-mentierung als Ausdruck des Spiel-triebs des Menschen auch in die Archi-tektur zurück? Florian Aicher

Der Logik des Holzes ist zu folgen, ohne sich von ihr begrenzen zu lassen. Das setzt Spieler voraus, also Persönlich-keiten, die etwas Bewundernswertes zustande bringen, wovon kühler Ver-stand und Nutzdenken keine Ahnung haben

Maria Rose Steurer-Lang ist Kunsthistorikerin und für die Juppenwerkstatt Riefensberg tätig

Das Wesen der Tracht

Im Frühjahr 1945 besetzten französische Truppen den Bregenzerwald. Unter ihnen: Capitaine Jean Soubrier, ein athletischer junger Mann. Vierundfünfzig Jahre später sitze ich ihm gegenüber. Er bereist den Bregenzerwald auf den Spuren seiner Vergangenheit. Von Egg will er weiter nach Schwarzenberg. Und da bin ich auch schon mitten in der Geschichte, die ich eigentlich erzählen will. Denn mit jener Bregenzerwälder Gemeinde verbindet mein Gesprächspartner eine Erinne-rung: Es war Sonntagvormittag. Soubrier hatte sich früh auf dem Dorfplatz eingefunden, um den Gottesdienst zu besuchen. Noch blieb ihm Zeit, die herbeiströmenden Menschen zu beob-achten. Er war weit herumgekommen und hatte viel erlebt. Das, was sich damals aber vor seinen Augen abspielte, versetzte ihn in Staunen. Aus allen Himmelsrichtungen versammelten sich Frauen in der Tracht der Wälderinnen. Noch nie hatte er Vergleichbares gesehen. Die strenge Eleganz des Gewandes fesselte ihn. Die Gesichter der Juppenträgerinnen waren ernst, ihr Gang aufrecht, der Schulterschluss der Frauen Selbstverständlichkeit. Soubriers Blick schweifte über die Menge. Ihm war, als befände er sich auf einer Zeitreise weit zurück in die Vergangenheit. In diesem Moment empfand er, der als Besatzungssoldat gekom-men war, tiefen Respekt vor jener alten Kultur des Miteinanders. Wovon er nichts ahnte, war die Dynamik, mit der sich die Trachtenland-schaft des Bregenzerwaldes verändern würde.Ich erzähle die Geschichte oft. Sie hat etwas Versöhnliches. Ihre Stärke liegt aber in der Wahrnehmung des Außergewöhnlichen und der intuitiven Erkenntnis dessen, was Tracht in ihrem Wesen ist.Soubrier war auf eine der ältesten und wert-vollsten Trachten Europas gestoßen. Sie ist noch heute Teil der Bregenzerwälder Identität. Ich habe ihn nach unserer Begegnung nie wie-dergesehen. Aber er hat mir etwas zurück gelas-sen, das mein Leben bereichert: ein offenes Auge für die Einzigartigkeit unserer Kulturland-schaft und die Aufgabe, sie zu bewahren.

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Die Gemeinde Krumbach hat sieben renommierte Architekten aus der ganzen Welt eingeladen, sieben Busstationen – im lokalen Dialekt „Wartehüsle“ – zu gestalten. Die neuen Busstationen sollen nicht nur die Bregenzerwälder Architekturlandschaft um

Tipp: BUS:STOP Krumbach

Neue Blicke auf die DörferAuf dem „Umgang Bregenzerwald“ durch 13 Dörfer entdeckt man die Gestaltungskraft der Menschen in dieser Region

neue Akzente bereichern. Die Zusammen-arbeit mit den internationalen Architekten soll auch zum wirtschaftlichen und kulturellen Aus-tausch beitragen und allen Beteiligten neue Sichtweisen eröffnen. Information: www.kulturkrumbach.at

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Da stehen sie also. Schlank, hart und rostig. Natürlich ist es Edelrost – man gönnt sich ja sonst nichts, wenn man eine Stahlsäule am Rand der Wege des „Umgang Bregenzerwald“ ist. Und wozu stehen die Säulen da? Um Aufmerksamkeit zu erregen. Sie wollen den Gästen auf den Wegen ein bisschen zusätzliche Unterhaltung bieten, vor-zugsweise unaufdringlich, dafür aber mit Tiefgang – und dazu verweisen sie auf die prächtigen Schauobjekte am Weg, meistenteils Bregenzerwälder Häuser einer beeindruckenden Holzbautradition. Oder auf die neuen Architekturjuwelen, bei denen manche Besucher mit Erstaunen fragen, wer die denn hier errichtet hat. Eigentlich sollten die Säulen solche Fragen beantworten. Aber dann wären sie keine Bregenzerwälder Säulen, die wie alle hier auf eine Frage mit einer Gegenfrage antworten. Das wird einem spätestens klar, wenn einem ein Licht aufgeht. Dazu muss man die Säule drücken. Nicht die ganze, nur einen kleinen Knopf an ihrer Seite. Blickt man dabei in ein kleines Glasguckloch an ihrer Spitze, geht plötzlich ein Licht an und es erscheinen eine Zeichnung sowie ein kurzer Text in Deutsch wie Eng-lisch. Und dieser Text stellt zum Objekt vor der Säule eine Frage. Das ist kein Problem, wenn man seinen passenden „Umgang Bregenzerwald“-Folder dabei hat. Darin liest man nämlich die Antwort

auf die Frage in der Säule sowie weitere interessante Einzelheiten zum Haus oder was immer man gerade vor sich hat. Die Säule dient als eine Art Bohrstange in die Tradition der Gestaltung in dieser Region. Was Menschen hier geschaffen haben, von der Landschaft durch die Dreistufen-landwirtschaft über die Bauernhöfe, Häuser, Möbel und Werkzeuge bis zu den Trachten und Liedern, wird an den Wegen durch die Säulen und in den Foldern durch die Texte ins rechte Licht gerückt. Durch einen Finger-druck des Betrachters.

Die Säulen hat der Bregenzer-wälder Architekt Georg Bechter entworfen. Eine eigene Arbeitsge-meinschaft wickelte im Verbund mit fördernden Mitgliedern das Projekt „Umgang Bregenzerwald“ ab. Und so können sich nun alle hier auf den Umgang machen, um vom Umgang der Menschen mit der Natur, mit Holz oder Stahl, mit Stein oder Tuch, mit Talent oder Käse, mit Fisch oder Fleisch zu erfahren. Zwölf Wege durch dreizehn Dörfer sind es bisher. Die Gäste sollen aber auch von der sprachlichen Gestaltungs-kraft der Wälderinnen und Wälder erfahren. Daher gibt es auch ein eigenes Buch zum Umgang, in dem man von vielerlei Umgang liest: mit der eigenen Kindheit, der Musik, den Haustieren, der Natur, der Architektur, dem Handwerk, den Frauen, den Wirtsstuben, Gasthäusern und Hotels, den Hoffnungen, Wünschen und Träumen.

Die Orte: Schoppernau, Au, Mellau, Bezau, Bizau, Reuthe, Egg, Schwarzenberg, Andelsbuch, Lingenau, Langenegg, Krumbach, Hittisau108 InfosäulenInformationsmedien: Folder, BegleitbuchInformation: www.bregenzerwald.at

Umgang Bregenzerwald 12 Wege durch 13 Orte

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Birgit Rietzler, Dichterin im Bregenzerwald, stellt typisches „Wälderisch“ vor

Jasso – ein KartenspielWer jassot, bliebt uf Zack und leonot eopas übors Leobo. Wer jasst, bleibt auf Draht und lernt etwas

über das Leben.Bim Stih zello leonot ma `s Kopfreochno und bim Säck zello `s Varlüro. Beim Stichezählen lernt man das Kopfrechnen

und beim Säckezählen das Verlieren.Nix ischt vo Afang a vrhit, `s Glück und do Zuofall schpielod mit. Nichts ist von Anfang an aussichtslos, das Glück

und der Zufall spielen mit.Hascht gnuog Trümpf, dinn bischt a König, a blanke Su ischt meischtens z’wenig. Hast du genug Trümpfe, dann bist du ein

König, nur eine einzelne hohe Karte (die blanke Sau) ist meistens zu wenig.

Bessr a Hübsch gio, as wio Gwolto; ned z’früoh ku und nix z’ lang bholto. Besser aussteigen aus dem Spiel, als das Mit-

spielen erzwingen wollen; nicht zu früh her-ausrücken mit den guten Karten und nicht zu lange zurückhalten damit.

Passoscht ned uf, ka viel passiero, dinn kascht ou mit dom Bur vrlüro. Passt du nicht auf, kann viel passieren, dann

kannst du auch mit dem Bauer (der höchsten Karte) verlieren.

Goat Kahta hat ou der in Hind, wau guot arrautod, was deos wind. Gute Karten hat auch der in der Hand, der gut

errät, was die anderen wollen.Die richtig Fahb entscheidot viel, leidr ned bloß bi deom Gschpiel. Die richtige Farbe entscheidet viel, leider nicht

nur in diesem Spiel.Wer allad nix as Bschießo muss, ischt usor Runde halt zmaul dus. Wer das Betrügen nicht sein lassen kann, ist

halt plötzlich draußen aus der Runde.Gweonno ischt a Gaude, gall, das wetod halt am liobschto all. Gewinnen ist schon eine Gaudi, nicht wahr, das

möchten am liebsten alle.Dass abr `s Gweonno so viel zelt, ischt breiz a Elend uf der Welt. Dass aber das Gewinnen so viel zählt, ist schon

fast ein Elend auf dieser Welt.

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Wie Wälder wärenUnser Autor hat eine Typologie der Bewohner des Bregenzer waldes erstellt. Nur, was ist mit den Bewohnerinnen der Region?

Im Lauf meines Lebens bin ich auf zahlreiche Wälderinnen und Wäl-der gestoßen, genug vielleicht, um eine kleine Typologie zusammenzu-bringen. Es muss nicht immer Land-schaft sein. Gemeinsam ist ihnen allen Zähigkeit und Schläue; die bäuerliche Herkunft ist meistens kein Klischee, die dörfliche sowieso nicht. Es folgt eine unvollkommene Liste von Wälde-rinnen und Wäldern, die mir in Leben und Literatur begegnet sind.

Der schlaue Wälder wird also zum Beispiel Anwalt. Er schaute immer schon ein wenig auf uns herab, als wüsste er etwas, das wir nicht wüssten. Bald stellt sich heraus, er weiß wirk-lich etwas. Er schaut nämlich rechtzei-tig darauf, wie man sich vernetzt, und darauf, wie man Geld macht. Bauern-schlau, obwohl längst kein Bauer mehr, bringt er sich mit klugen Allian-zen aller Art in Politik- und Geldwelt in Stellung und baut diese ohne viel Geräusch weiter aus. Unversehens ist er reich und mächtig und hat draußen in der Welt Karriere gemacht.

Eine Variante ist der unternehmeri-sche Wälder. Seine Firma hat technisch die Nase vorn. Mit blitzendem Blick versucht er, nichts Besonderes von sich und seinem Erfolg herzumachen, während er gerade den Weltmarkt aufrollt.

Auch der heilende Wälder ist den bei-den verwandt. Der Wald ist ja voller Hexen und Wundermännle. Ich denke, die Zauberdichte ist hier besonders hoch, und ich wäre der Letzte, über Leute mit solchen Kräften zu lachen. Dagegen sprechen schon ihre für den Durchschnittsrationalisten unerklär-lichen Heilerfolge. Trotzdem ist der Wald gewiss kein Zauberwald. Dafür überwiegt die Präsenz der beweideten Flächen und der kahlen Berge viel zu

sehr – wenn man „in den Wald“ fährt, fährt man in ein Tal; auch wenn da viele Bäume stehen, verlässt einen nie der Eindruck einer zivilisierten Land-schaft. Zahmer Wald und wilder Zauber – das passt unauffällig zusammen.

Im Normalfall glänzt der heilende Wundermann als Guru; seine magi-schen Fähigkeiten werden nur ange-deutet und in Charisma übersetzt. Ein Toni Innauer braucht niemanden zu heilen. Seine übersinnlichen Fähigkei-ten heilen die Sportnation durch hin-tergründiges Lächeln und Expertise. Und durch jedes Lächeln schimmert die Erinnerung an die kühnen, weltverblüf-fenden Flüge des Knaben Innauer, des Luftzauberers, über die Schanzen. Der aufsässige Wälder, der demo-kratisch zuverlässige und der litera-rische Wälder fallen in einer Figur zusammen: Franz Michael Felder. Es gibt sie aber auch in Teilmischungen. Eins und zwei finden wir idealtypisch in Kaspanaze Simma. Der erste Vize-kanzler der ersten Republik Österreich, Jodok Fink, gehört in Kategorie zwei. Allen gemeinsam ist stets die Herkunft aus kleinen bäuerlichen Verhältnis-sen. Die Umstände behindern zwar ihren Bildungsgang, können aber den Durchbruch ihrer Fähigkeiten nicht verhindern.

Früher fingen sie fast alle als Pfarrer-kandidaten an. Das gab sich dann im Bregenzer Internat, wo sie gemeinsam kaserniert waren. Man kann sich aber auch beinahe jeden unserer Typen in der Soutane vorstellen.

Die Wildsau im Wald darf in dieser Typologie nicht fehlen. Das Draufgän-gerische gehört zu jeder Jugend. Die Wälder Jugend kam uns Rheintalern immer etwas forscher vor als wir uns selber. Auf Skipisten wählten sie stets

die etwas direktere Linie, und auf der Straße scheuten sie weder den Drift in der Kurve noch die legere Benützung des Banketts. Auch schien eine ver-schneite Fahrbahn ihr Draufgängertum nur zu steigern.

Hingegen existiert der konservative Wälder als Ausgleich zu den wilden und widersetzlichen Elementen durch-aus. Er stellt naturgemäß die Mehrheit in der Talschaft. Aber es ist eine eher angenehme Art des Konservativismus, die hier herrscht, eine, die das Neue nicht ausschließt. Den bekannten Wäl-der Spruch „Meor ehrod das Ault, meor grüozod das Nü“ sollten sich soge-nannte Konservative anderswo hin-ter die Ohren schreiben, die glauben, das schöne Alte zerstören zu müssen, um dem Neuen Platz zu schaffen. Das schöne Neue entsteht durch Zerstö-rung, wohl richtig, aber nicht des guten, sondern nur des schlechten Alten. Oft genug wird das gute Alte zerstört, um Platz für schlechtes Neues zu schaffen. Der Bregenzerwald ist ein Ort, an dem das nicht oder nur selten geschieht. Diesen Unterschied richtig zu treffen, macht vielleicht den Wälder Konserva-tiven aus.

Auch gibt es den Typus des sensiblen Wälders. Der zeigt sich nicht nur in der Küche, in Kunst und Literatur. Er kann durchaus Elemente des widersetzlichen Wälders mit seiner Sensibilität verei-nen oder sie sogar als deren Grundlage betrachten: ein störrischer Architekt, ein querköpfiger Schriftsteller, ein bockiger Künstler stellen sich mit der Zeit natürlich als umgängliche Gesellen heraus, aber was die Unabhängigkeit ihrer Kunst betrifft, verstehen sie kei-nen Spaß.

Vielleicht sind das alles nur Klischees eines bloß oberflächlich Ortskundigen. Und überhaupt: Wo bleibt bei alledem

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Eine Grafik des im Bregenzerwald geborenen Künstlers Tone Fink

die Wälderin? Der Autor gibt zu, dieses heikle Gebiet vorsichtshalber zu mei-den. Mutatis mutandis gilt natürlich für die Wälderin alles, was bisher gesagt wurde. Und ganz gewiss ist der Wald ein Gebiet der starken Frauen, die allein Höfe führen oder eingeschneit einen

ganzen Winter in der Einschicht über-leben. Da wird die Typologie schnell zur Mythologie. Andererseits gehört zu jedem Franz Michael Felder eine Nanni. Vielleicht wagt einmal eine Wälderin den Versuch? Armin Thurnher

Der Musiker Bartholomäus Natter berichtet von Menschen aus dem Bregenzerwald, die in der Fremde wirken

Ärztin ohne Grenzen

Den Entschluss, Ärztin zu werden, hat Doris Dissauer (geb. Morscher) aus Schoppernau schon als Kind gefasst. Und den Plan, für Ärzte ohne Grenzen in fremden Ländern den Armen zu helfen, als Schülerin. Falls sie nicht doch Detektivin oder Erfinderin werden sollte. Das ließ sie dann aber.Schon während ihres Studiums an der Medizini-schen Universität Graz sammelte sie erste Aus-landserfahrungen. Etwa in China, in Berlin und im Krankenhaus der Vorarlbergerin Elisabeth Neier in Ngaoubela in Kamerun. Den Kontakt stellte sie selbst her: „In einer Zeitung waren auf einer Welt-karte Menschen aus Vorarlberg eingezeichnet, die im Ausland arbeiten. Dort habe ich Frau Neier gesehen und gedacht: Da will ich hin.“Nach ihrer Turnusausbildung in Oberösterreich und in der Steiermark bekam die junge Medizinerin ein sehr verlockendes Jobangebot. Sie schlug es aus, weil sie ihren Traum aus Schülertagen, für Ärzte ohne Grenzen zu arbeiten, noch nicht verwirk-licht hatte. Also folgten eine tropenmedizinische Ausbildung in Hamburg und ein erster Einsatz für Médecins Sans Frontières im Tschad. Dort betreute sie fünf Monate lang unterernährte Kinder.Ihr zweiter Afrika-Aufenthalt führte wenig später in die krisengebeutelte Demokratische Republik Kongo. Hier lebte sie in ständiger Alarmbereit-schaft. Beim Einfall von bewaffneten Rebellen hätte sie sofort das Krankenhaus verlassen müssen. Unbeirrt kümmerte sie sich um Kinder mit Lungen-entzündung, Malaria, Tuberkulose, Meningitis und anderen Tropenkrankheiten.Nach ihrer Heimkehr aus Zentralafrika bewarb sie sich bei Spitälern in der Schweiz. Dort wollte sie ihre Ausbildung vervollständigen. Das Bürger-spital am Aareufer in Solothurn nahm sie in sein Team auf. Eineinhalb Jahre blieb sie dort. Schließ-lich aber fand sie in Graz, der Stadt ihrer Studien-zeit, mit ihrem Ehemann und ihrem kleinen Sohn eine neue Heimat. Nach ihrer Karenzzeit wird sie ihre Arbeit als Internistin in ihrem Spezialge-biet Geriatrie aufnehmen. Besuche bei Mama und Papa im Bregenzerwald erfolgen zwar regelmäßig, umgekehrt findet sie es jedoch praktischer: „Eltern, die Pensionisten sind, können es sich besser eintei-len“, meint die Ärztin mit einem Augenzwinkern.

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Ei in TokioUnsere Autorin hatte den Koch, bei dem sie in Tokio lernte, zu Gast im Bregenzer-wald und servierte ihm ein Ei

An einem warmen Spätsom-mermorgen im September betrat ich die Küche. Sanae-san saß schon wach am Tisch und hatte sich Kaf-fee gemacht. Seine Frau Edwina und Sohn Emil schliefen noch. Sanae-san ist ein japanischer Koch, bei dem ich im Frühjahr lernen durfte, Ramen zu kochen. Unglaublich, dass er jetzt bei uns in Hittisau am Frühstücks-tisch saß. Seinem wachen, staunen-den Blick nach zu urteilen, war es genauso unglaublich für ihn – vom Menschenmeer in Tokio in den weiten grünen Bregenzerwald. Ich legte Eier von unserer Nachbarin ins kochende Wasser und erinnerte mich an den ersten Arbeitstag bei Sanae-san. An meinem zweiten Tag in Japan um 10 Uhr betrat ich zum ersten Mal sein Lokal harubarutei, übersetzt „von weit her kommend“, und es war wirklich weit, eine gegensätzliche Welt, alles bewegt sich anders – ohne Englisch, Japanisch oder Deutsch lernten wir uns kennen. Aber das Kochen ließ die Distanz schwinden. Durch Riechen, Schmecken, Schneiden, Ausprobieren konnten wir kommunizieren. Ich begriff, dass Kochen eine Sprache ist. Eine Art, Geschichten weiterzuge-ben und zu lesen, ohne Worte, durch Geschmäcker. Ich begab mich auf eine Reise zu völlig neuen Geschmäckern. See-tang und getrockneter Fisch bilden die Basis der japanischen Küche, Geschmäcker, die es im Bregenzer-wald umgebungsbedingt nicht geben

Milena hat einige Monate lang in Lokalen in Tokio und Kyoto gekocht und dabei einiges über japanische Eierzubereitung gelernt …

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kann. Die Umgebung bestimmt den Geschmack. Durch die Transportmög-lichkeiten ist es heute kein Problem mehr, Zutaten aus aller Welt zu vermi-schen und unsere Grundgeschmäcker zu erweitern. Umso größer die Mög-lichkeiten werden, über den Tellerrand zu springen, desto wichtiger wird es, die Wurzeln zu kennen: Ich dachte an die grünen freien Wiesen zuhause, während ich in Shibuya an der meist-frequentierten Kreuzung Tokios stand und zusah, wie sich mit jeder grünen Ampel hunderte Menschen in Bewe-gung setzten. Sanae-san machte es Spaß, mein Gesicht zu beobachten, wenn ich mir neue, fremde Zutaten wie Fisch-flocken, fermentierte Sojabohnen oder Seetang auf der Zunge zergehen ließ. Ich dachte an einen Tag auf der Alpe Andlisbrongen über Schetteregg, als Imelda Geser aus heimischem Grieß und Milch von ihren Kühen und selbstgemachtem Butterschmalz Riebl zubereitete und fragte mich, wie ein Japaner das Gesicht bei einem Schluck frischgemolkener warmer Milch ver-ziehen würde. Geschmäcker können wie Worte Gefühle auslösen und Erinnerun-gen wachrufen. Neue Geschmäcker erweitern, wie eine neue Sprache, unseren Horizont. Bei bekannten, bewährten und immer wiederkeh-renden Geschmäckern fühlen wir uns zuhause. Sie verwurzeln uns, wie der Dialekt, zu denen, die uns am nächsten stehen. Ich hob die weich gekochten Eier aus dem Wasser, schreckte sie nur kurz ab und servierte sie Sanae-san nur mit etwas Salz. Das Ei spielt in Japans Küche eine große Rolle. Immer wieder und überall begegnete es mir. Zum Bei-spiel gekocht in dampfend heißen Suppen, roh zum Tunken zu gekoch-tem Fleisch, auf Sushi und zu Reis, als Rolle dashi maki … All diese Möglich-keiten haben etwas gemeinsam: Ein

Hauptprinzip der japanischen Küche ist es, Speisen möglichst pur zu halten und durch die Zubereitung den Eigen-geschmack herauszuheben oder zu intensivieren. Nie davor wurde mir der gute und eigene Geschmack eines simplen Eis so bewusst wie in Japan, und das, obwohl ich während der 3 Monate in Tokio und Kyoto nicht ein einziges gackerndes Huhn gesehen habe. Mit dem einfachen Ei wollte ich Sanae-san

zeigen, wie ein pures Hühnerei weit weg von seiner Heimat schmeckt, und ihm zwischen den vielen neuen Ein-drücken einen bekannten Anhalts-punkt geben. Der Geschmack des Eis, direkt von den Hühnern unserer Nach-barin, übertrifft das Massen produkt in Tokio zwar, grundsätzlich ist es aber das gleiche Produkt. Gemein-same Geschmäcker verbinden, wie ein „hello“, das auf der ganzen Welt verstanden wird. Milena Broger

Aber was sagt ihr Kochlehrer aus Tokio über das Bregenzerwälder Ei?

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dashi maki hat mich unter allen japanischen Eiergerichten am meisten beeindruckt. Ein dünnes Omelett aus Ei und fettfreier Brühe, das dünn gebraten und nach und nach aufge-rollt wird. Es wird traditionell in einer recht-eckigen Pfanne gebraten, kann aber problem-los in einer runden Pfanne zubereitet werden.

Zutaten: - 4 Eier- 60 ml Dashi (japanische Brühe aus Seetang

und Bonitoflocken, als regionale Variante empfehle ich fettfreie Hühner- oder Gemüse-brühe, ungesalzen)

- 1 Teelöffel Soyasauce - Salz nach Geschmack, mild gewürzt- Zucker nach Geschmack, etwas Süße hebt den

Eigeschmack leicht- Pflanzenöl für die Pfanne Zubereitung: Alle Zutaten sanft, vorzugsweise mit Stäbchen, zu einer homogenen Masse rühren. Möglichst wenig Luft einarbeiten. Pfanne erhitzen und den Boden mit Öl bedecken. So viel Eimasse in die Pfanne gießen, dass der Boden dünn bedeckt ist. Braten, bis der Boden gar ist, aber nicht braun. Mögliche Luftblasen einstechen. Das dünne Omelett aufrollen und ganz vorne an den Pfannenrand schieben. Den Rest der Pfanne wieder mit Öl bedecken und bodenbe-deckend Eimasse eingießen, gar werden lassen und die Rolle damit weiterrollen. Vorgang wie-derholen, bis die ganze Eimasse aufgebraucht ist. Die fertige Rolle für einige Minuten fest in eine Sushimatte einrollen. Enden abschneiden, in Scheiben schneiden und servieren.

Rezeptdashi maki

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„Sommerfrischler“ müsste man sein. So wurden früher die Gäste aus der Stadt in vielen Regionen Öster-reichs bezeichnet, auch im Bregenzer-wald. Damals, als der Tourismus noch Fremdenverkehr hieß und das dazuge-hörige Office noch Verkehrsbüro. Als Sommerfrischler würde ich näm-lich nur in der frischen Luft baden, zu Fuß ein paar Berge besteigen, mich danach in der Bregenzerache abkühlen und vielleicht ganz gemütlich durch mein Urlaubsdorf streifen. Vermut-lich aber nicht auf der Suche nach den besten Shops, sondern nach den origi-nellsten Läden. Ganz sicher würde mich mein Weg dann nach Andelsbuch führen, in den Jöslar Laden. In Schönbrunner Gelb gehalten, macht das schmucke Haus seinem Namen alle Ehre. Hier wurde früher das Wichtigste an täglichen Gebrauchsgegenständen verkauft, vom Strohbesen über den Spazierstock bis zu Tabak und Stempelmarken. Ein Krämerladen mit der Möglichkeit, auch gleich die soeben erworbenen Waren bei einem Kaffee oder einem kleinen Bier zu besprechen und dabei das Neueste zu erfahren. Das hat sich nicht geändert im neuen Jöslar Laden und bei den neuen Wirtsleuten, wohl aber das Sortiment – abgesehen von den ausgesuchten Tabakwaren. Ansonsten gibt es Handgemachtes aus dem Bregenzerwald und der gan-zen Welt, Second-Hand-Kleinmöbel und Geschenkartikel aller Art. Maga-zine und Zeitschriften für diejeni-gen, die auch einen Blick über den

Tellerrand in die weite Welt wagen. Dargeboten und ausgestellt in Kästen, Regalen und alten Theken, denen die Zeit nichts anhaben konnte und die vielleicht deshalb wieder ganz ange-sagt sind. Hier ließe sich auch ganz besonders gut an der frischen Luft baden, vielleicht im Jöslar-Garten mit Blick zur Kirche und auf die Niedere, dem Hausberg der Andelsbucher. Wenn ich allerdings Sommerfrisch-ler im vorderen Bregenzerwald wäre, in einem Dorf, das sich seit Jahrhun-derten zu einem Hauptschwerpunkt der Vorarlberger Fettkäseerzeugung entwickelte und den höchsten Rinder-bestand pro Hektar landwirtschaft-licher Grundfläche aufweist, dann würde ich den Laden von Claudia Lässer in Lingenau besuchen. Bezeich-nenderweise betitelt sie ihn als „Min Lado“ (mein Laden). Gar nicht zu übersehen ist er mit der schmucken Naturstein-Fassade und dem darüber-liegenden traditionell geschindelten Wohnhaus an der Straße von Lingenau in Richtung Hittisau. Claudia Lässer bietet in ihrem neuen Geschäft an, was ihr rund um die Themen Dekoration und Geschenkartikel gefällt. Danach könnte ich nicht nur in der Bregenzerache schwimmen, sondern meine Füße auch in der Subersach baden. „Suber“ ist im Bregenzerwäl-der Dialekt der Ausdruck für sauber. Demnach heißt Subersach einfach sau-berer Fluss. Tatsächlich führt dieser Bach augenscheinlich besonders klares Wasser. Und nicht nur das. Kalksinter und Quelltuffe bilden meterhohe, pilz-förmige Felswände und Sinterbecken, in denen man Nadeln und Blättern beim „Versteinern“ zusehen kann. Diese herausragenden geologischen Erscheinungen sollte man als Som-merfrischler gesehen haben, auch wenn man die besten Shops sucht. Silke Ritter

Jöslar LadenHof 139, 6866 Andelsbuchwww.joeslar.atÖffnungszeiten Dienstag bis Samstag: 8:30 bis 12 Uhr und 16 bis 20 Uhr

Min LadoHof 231, 6951 LingenauÖffnungszeiten:Donnerstag bis Samstag: 9 bis 12 UhrFreitag: 14:30 bis 18 Uhr

Unsere Redakteurin Silke Ritter schaut sich in den Geschäften des Bregenzer-waldes um und erklärt hier, was sie da an Bemerkens-wertem findet

Silke sucht die besten Shops

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Form im WaldIsabella Natter-Spets vom designforum Vorarlberg schreibt über altes und neues Design im Bregenzerwald

„In Österreich, Deutschland und der Schweiz natürlich. Aber auch im Oman, in Indien, Singapur, Moskau, auf Mallorca und in Norwegen oben.“ Der Architekt und Lichtdesigner Georg Bechter lächelt. Man sieht, wie es ihn freut, dass seine Leuchten aus dem Bregenzerwald nur ein paar Jahre nach Firmengründung an diesen Orten zu finden sind. Dabei wollte der junge Architekt eigentlich keine Lichtproduktionsfirma gründen. Wenn aber niemand das pro-duzieren kann, was man ersonnen hat, „dann muss man es eben selber tun“. 2015 hat er den Design-Staatspreis in der Kategorie „Produktgestaltung Konsumgüter“ für seinen „Baldachin – Integrierter Deckenanschluss für Hängeleuchten“ erhalten. Was Bechter produziert, lässt sich nicht so leicht einordnen. Man ist geneigt, von Licht-Skulpturen zu sprechen. Technisch gesehen, sind

es Licht-Einbauelemente. Sie werden flächen bündig mit Gipskartonplatten verspachtelt. So entstehen fließende, fast magische Übergänge zwischen Raum und Lichtquelle. Genau das macht die Leuchten von Bechter aus: Sie erzeugen eine subtile Weichheit im Raum. Der Architekt hat herausgefunden, dass er durch die Beleuchtung einen enormen atmosphä-rischen Effekt in Räumen erreichen kann. Für die Gestaltung des Schmuck-ladens „Glanzstück“ in Hittisau entwi-ckelt er einen Prototyp zur Beleuchtung des Raums. Dieses Vorgehen entspricht der Art und Weise, wie Bechter und sein Team sich ihren Aufgaben stellen: Es geht darum, Sonderlösungen zu finden, die neue Möglichkeiten eröffnen und mehr leisten als Standardprodukte. Das bedingt freilich, dass man „ein bisschen länger nachdenken muss“. Inzwischen ist aus dieser ersten Leuchte eine kleine

Familie geworden mit Namen wie Verve, Volem, Vlobe, Vouge, Velvet und Baldachin. Sie haben schon mehrere Design-Preise erhalten, darunter den renommierten red dot award 2015. Was kommt als nächstes? „Wir wollen hier im Bregenzerwald produzieren – auch künftig“, sagt Georg Bechter. „Jetzt geht es darum, aus den bestehenden Elementen mehrere Lösungen zu ent-wickeln und die Settings immer weiter zu verfeinern. Dabei haben wir den Anspruch, als Winzigbetrieb zwischen weltweit agierenden Lichtproduzenten unser Potenzial zum Mitgestalten aktiv zu nutzen.“ So ist gerade die Umstellung auf hochleistungsfähige LEDs im Gange. Und es wird mit den Raumoberflächen experimentiert. Dabei soll etwas ent-stehen, das Georg „leuchtende Raum-deformation“ nennt. Wir werden sehen, wie er uns ein neues Licht aufsteckt. Isabella Natter-Spets

Leuchtenlösungen des Bregenzerwälder Architekten Georg Bechter

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Einzig im Bregenzerwald

Goldschmiede Gassner

Egg. Josef Gassner.Der Goldschmied im Bregenzerwald ist der Tradition verpflichtet und der Innovation treu. Zur Freude seiner Kunden spielt er mit beidem.

Seine unverwechselbaren und eigenständigen Kreationen haben eines gemeinsam: Sie sind nach Maß und Kundenwunsch gefertigt.

www.goldschmiede.gassner.at

„Das Faszinierende ist die Kreation. Viele meiner Kunden kommen ohne eine genaue Vorstellung, da wird viel ausprobiert. Das Besondere braucht Zeit. Wenn das Stück vollendet ist, weiß ich: Das ist das Richtige für die großen Momente meiner Kunden.“

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Buchung, Info: T +43 (0)5512 2365 http://sommer.bregenzerwald.at

Bregenzerwald Tourismus: Buchbare Angebote

Nur mit dem Rucksack bestückt, wandern Sie durch den Bregenzerwald. Ihr Gepäck reist wäh-renddessen komfortabel von Hotel zu Hotel.Drei Alternativen stehen zur Wahl:• Der Käseweg führt an drei Tagen von der sanf-

ten Voralpenlandschaft bei Sulzberg über die Vorsäß-Siedlung Schönenbach nach Au.

• Auf dem Wasserweg lernen Sie an zwei Wander tagen die unterschiedlichen Gesichter der Bregenzerach kennen.

• Der Architekturweg führt in vier Tagen durch schmucke Bregenzerwälder Dörfer.

Inkludierte Leistungen: • 3, 4 oder 5 Übernachtungen mit Halbpension

in ausgewählten 3- und 4-Sterne-Hotels• Gepäcktransport von Hotel zu Hotel

Weitwandern Bregenzerwald

• Bei Anreise mit PKW: Parkplatz beim ersten Hotel und Transfer zum Auto nach Ende der Tour

• Bei Anreise mit Bus/Bahn/Flug: Transfer vom Bahnhof* zum ersten Hotel und zum Bahnhof* nach Ende der Tour (*Dornbirn oder Bregenz)

• Wanderkarten, Streckenbeschreibungen, Bus-fahrplan und Ortspläne

• Bregenzerwald Gäste-Card

Termine: 1.5. – 31.10.16

Preis pro Person: ab € 399 im Doppelzimmer mit Halbpensionab € 453 im Einzelzimmer mit HalbpensionAuf Anfrage: Tour geführt von einem Wanderführer/einer Wanderführerin

Noch gilt der Bregenzerwald als Geheimtipp für Mountainbiker: Einige Routen wurden erst ganz neu angelegt. Viele der Wege führen auf die Spuren der Lebenskultur: zu Vorsäßen und Hochalpen, wo der köstliche Bregenzerwälder Bergkäse entsteht. Sie machen sich mit fach- und ortskundiger Begleitung auf den Weg. Ver-wöhnendes für Körper und Gaumen bieten spe-zialisierte Mountainbike-Gastgeber.

Inkludierte Leistungen: • 3 bzw. 7 Übernachtungen mit Halbpension in

einer Unterkunft nach Wahl• 1 bzw. 3 Gutscheine für eine geführte Moun-

tainbiketour mit geprüftem Mountainbike-Guide der Bike-Schule Bregenzerwald

• Mountainbike-Karte inkl. 15 Top-Routen

Mountainbike Bregenzerwald

• Bregenzerwald Gäste-Card für beliebig viele Entdeckungsfahrten mit den Bergbahnen und öffentlichen Bussen und für erfrischend-entspannende Stunden in den Freibädern

Termine: 1.5. – 31.10.16

Preis pro Person: ab € 251 im Doppelzimmer mit Halbpension (3 Nächte)ab € 290 für 2 Personen in einer Ferien-wohnung ohne Verpflegung (3 Nächte)ab € 550 im Doppelzimmer mit Halbpension (7 Nächte)ab € 620 für 2 Personen in einer Ferien-wohnung ohne Verpflegung (7 Nächte)

Auf einer Hütte fernab vom Dorf zu übernach-ten, hat einen besonderen Reiz. Die einfache, gemütliche Atmosphäre verzaubert. Ringsum Wiesen und Wälder, Brunnen plätschern, die Kuhweiden liegen ganz nah. Ein besonderes Erlebnis für große und auch für kleine Wan-derer! Drei Tage lang erkunden Sie auf leicht zu begehenden Höhenwegen die schöne Bre-genzerwälder Berg natur – zweimal übernach-ten Sie auf einer Hütte. Die Tagesetappen sind kurz, zwischen 2 bis fast 4 Stunden. So bleibt genügend Zeit für Spiele in der Natur oder den einen oder anderen Abstecher.

Familien Hüttenwanderungen Bregenzerwald

Inkludierte Leistungen: • 2 Übernachtungen auf Hütten

mit Frühstück oder Halbpension • Wanderkarte und Streckenbeschreibung

Termine: Schwarzenberg: 1.5. – 31.10.16 (1.5. – 30.6. nur an Wochenenden buchbar)Hittisau: 1.6. – 31.10.16

Preis pro Person: ab € 69 im Matratzenlager (jeweils 6 – 8 Betten) mit Frühstückab € 89 im Matratzenlager (jeweils 6 – 8 Betten) mit HalbpensionKinderermäßigung auf Anfrage!

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Die Schubertiade im malerischen Dorf Schwarzen berg widmet sich der Musik Schuberts und seiner Zeitgenossen. International bekannte Interpreten und Ensembles gestalten rund 40 Liederabende und Konzerte und damit das welt-weit bedeutendste Schubert-Festival. Mit diesem Arrangement möchten wir Ihnen die Organisa-tion erleichtern. Informationen über das Pro-gramm finden Sie auf www.schubertiade.at.

Inkludierte Leistungen: • Übernachtungen mit Frühstück oder Halb-

pension in einem ausgewählten ***Hotel oder ****Hotel

• mindestens 3 Schubertiade-Konzertkarten pro Person der besten Kategorie

• Tickets für den Schubertiade Shuttle-Bus,

Sie wohnen in einem ausgewählten Hotel in herrlich grüner Umgebung im Bregenzerwald und besuchen an einem Abend die Bregenzer Festspiele: Auf der größten Seebühne der Welt ist in diesem Jahr „Turandot“ von Giacomo Puccini zu hören und zu sehen.

Inkludierte Leistungen: • 1, 2 oder 3 Übernachtungen mit Halb-

pension in einem Hotel Ihrer Wahl• 1 Ticket für „Turandot“

(Kat. 2/So – Fr oder Kat. 3/Sa)• Transfer zur Aufführung der Bregenzer Fest-

spiele und retour (Festspiel-Transfer teil-weise mit öffentlichen Verkehrsmitteln)

• 1 Mitternachtsimbiss im Hotel nach der Fest-spielaufführung

Sie wandern von Hütte zu Hütte durchs Hoch-gebirge, genießen prachtvolle Ausblicke auf die Bergwelt des Bregenzerwaldes und weit über die Alpen. Die Tagesetappen sind durch-aus anspruchsvoll – die Gehzeiten liegen zwi-schen 4 bis 6 Stunden pro Tag. Außerdem gilt es einige Höhenmeter zu überwinden. Sie können die Touren ganz gemächlich angehen, denn Ihr Bett in einer gemütlichen Hütte ist bereits für Sie gebucht.

Inkludierte Leistungen: • 2 Übernachtungen auf einer Hütte mit

Frühstück oder Halbpension• Wanderkarte und Streckenbeschreibung

Schubertiade Bregenzerwald

Bregenzer Festspiele

Alpine Hüttenwanderungen Bregenzerwald

der Sie vom Hotel zum Konzert und wieder retour bringt

• Bregenzerwald-Informationsmappe mit Tipps für interessante Ausflüge und Unter-nehmungen und Tickethinterlegung im Hotel

• Bregenzerwald Gäste-Card für beliebig viele Fahrten mit den Bergbahnen und Bussen (z. B. auch in die Städte Dornbirn und Bre-genz am Bodensee) sowie für freien Eintritt in die Schwimmbäder der Region

Wir stimmen das Arrangement auf Ihre indi-viduellen Wünsche ab (Aufenthaltsdauer, Konzert karten).

Termine: 18. – 26.6.16 | 23. – 31.8.16

• Ab 3 Übernachtungen erhalten Sie die Bregenzerwald Gäste-Card für beliebig viele Fahrten mit den Bergbahnen und Bussen (z. B. auch in die Städte Dornbirn und Bregenz am Bodensee) sowie für freien Ein-tritt in die Schwimmbäder der Region

Termine: 21.7. – 21.8.16

Preis pro Person: ab € 171 im Doppelzimmer mit Halbpension (1 Nacht)ab € 243 im Doppelzimmer mit Halbpension (2 Nächte)ab € 315 im Doppelzimmer mit Halbpension (3 Nächte)

Termine: Tour Schadonagebiet: 16.6. – 2.10.16Tour Widdersteingebiet: 1.6. – 2.10.16

Preis pro Person: ab € 58 im Matratzenlager mit Frühstückab € 98 im Matratzenlager mit Halbpension

Ermäßigung für Alpenvereinsmitglieder und Übernachtung im Zimmer auf Anfrage!

Buchung, Info: T +43 (0)5512 2365 http://sommer.bregenzerwald.at

Bregenzerwald Tourismus: Buchbare Angebote

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Zum 6. Mal findet der bereits zum Kult gewor-dene Sparkasse Wälderlauf statt. Erstmals mit neuer Strecke, 12,7 km durch drei wunderschöne Bregenzerwälder Gemeinden. Es ist ein Lauf für jedermann: ambitionierte Läufer, Genussläufer bis hin zu all jenen, die Freude an der Bewegung haben! Das Rahmenprogramm verspricht viel Spaß, ebenso die große Läuferparty im Anschluss an den Lauf. Wer will, läuft „mit Herz“, das heißt ein kleiner Teil der Startkosten kommt einem kari-tativen Projekt zugute. Sichern Sie sich einen der limitierten Startplätze und genießen Sie bewegte Tage im Bregenzerwald!

Ausgesucht schöne Flusslandschaften und Gast-geber, die sich ganz nach Ihrem Rhythmus rich-ten: Verbringen Sie 3 oder 7 Nächte im Bre-genzerwald und erkunden Sie im Umkreis von rund 40 Kilometern die besten, selbstverständ-lich nachhaltig bewirtschafteten, Fliegenfischer-Reviere. Passend zu den Fischzeiten stimmen die Gastgeber Ihre Mahlzeiten im Rahmen der Halbpension mit Ihnen ab. Auf Wunsch bereitet die Küche außerdem Ihre Fische zu.

Inkludierte Leistungen: • 3 oder 7 Übernachtungen in einem ****Hotel

im Bregenzerwald mit Halbpension• ½ Tag Guiding (Einführung), Termin wird

individuell abgestimmt• Fischerkarte für 3 oder 6 Tage

(plus Anreisetag)

Das genussvoll-praktische Bregenzerwald-Angebot zum Kennenlernen mit Preisvorteil. Wenn Sie von Sonntag bis Donnerstag buchen, übernachten Sie viermal und zahlen nur für drei Nächte! Inkludiert ist eine kulinarische Ganztageswanderung, bei der Sie Bergfrühstück, Mittagessen und Dessert an verschiedenen Orten genießen (siehe S. 52). Sie erhalten die Bregenzerwald Gäste-Card für belie-big viele Entdeckungsfahrten mit den Bergbahnen und öffentlichen Bussen und für erfrischend-ent-spannende Stunden in den Freibädern.

Inkludierte Leistungen: • 3 Übernachtungen von Donnerstag bis Sonntag

oder 4 Übernachtungen von Sonntag bis Don-nerstag in der Unterkunft nach Wahl mit Früh-stück oder Halbpension

Wälderlauf Bregenzerwald

Fliegenfischen Bregenzerwald

Kennenlerntage Bregenzerwald

Inkludierte Leistungen: • 3 Übernachtungen in der Unterkunft nach

Wahl mit Frühstück oder Halbpension• Startplatz für den Wälderlauf• 2 Lauftrainings mit Laufbesichtigung• Bregenzerwald Gäste-Card• kleines Abschiedsgeschenk

Termine: 23. – 26.6.2016

Preis pro Person: ab € 230 im Doppelzimmer mit Halbpensionab € 181 im Doppelzimmer mit Frühstückab € 336 für 2 Personen in der Ferienwohnung ohne Verpflegung

• Bregenzerwald Gäste-Card für beliebig viele Entdeckungsfahrten mit den Bergbahnen und öffentlichen Bussen und für erfrischend-entspannende Stunden in den Freibädern

• Optional: Fliegenfischer-Kurs (min. 4 Per-sonen; max. 6 Personen); Fischerkarten für weitere Reviere

Termin: 1.5. – 30.9.16

Preis pro Person: 3 Nächte: ab € 661 im Doppelzimmer mit Halb-pension7 Nächte: ab € 1.219 im Doppelzimmer mit Halbpension

Weitere Unterkunftskategorien auf Anfrage!

• Gutschein für eine kulinarische Ganztages-wanderung im Bregenzerwald

• Bregenzerwald Gäste-Card • Bei Buchung von Sonntag bis Donnerstag

übernachten Sie viermal und zahlen für drei Nächte.

Termine: 1.5. – 30.10.16 (buchbar von Sonntag – Donnerstag oder Donnerstag – Sonntag)

Preis pro Person: ab € 215 im Doppelzimmer mit Halbpensionab € 175 im Doppelzimmer mit Frühstückab € 465 für 2 Personen in der Ferienwohnung ohne Verpflegung

Buchung, Info: T +43 (0)5512 2365 http://sommer.bregenzerwald.at

Bregenzerwald Tourismus: Buchbare Angebote

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Wer regionale Spezialitäten und ein außergewöhnliches Ambiente beim Speisen schätzt, darf sich auf besondere kulinarische Abende freuen. Unter dem Motto „Tafeln im Bregenzerwald“ laden von Mai bis Juli verschiedene Köche und Köchinnen aus dem Bregenzerwald zu 5-gängigen Menüs in einer exklusiven Runde. Gespeist wird an einem besonderen Platz im Bregenzerwald: in einer alten Säge, im Moor oder in der historischen Villa. Bei schönem Wetter im Freien, bei weniger gutem Wetter unter Dach. An der feierlich gedeckten Tafel finden 20 bis 40 Gäste Platz. Jedes der Menüs widmet sich bestimmten regiona-len Spezialitäten: dem Käse oder

Kräuter & Käse 20. Mai und 3. Juni 2016, 18.30 UhrOrt: Villa Maund in HopfrebenMaximal 30 Gäste, Preis: € 104

Schule & Genuss25. Mai 2016, 19 Uhr Ort: Alte Säge BezauMaximal 40 Gäste, Preis: € 75

Bio-Huhn & Wildfangfisch1./2./3. Juli 2016, 18.30 Uhr Ort: Haus am Waldesrand (Treffpunkt Restaurant Schulhus in Krumbach)Maximal 20 Gäste, Preis: € 120

DIE WILDEN WEIBER kochen vegetarisch17. Juni 2016, 18.30 Uhr Ort: Ein Platz im Grünen ( Treffpunkt im Hotel Schwanen in Bizau)Maximal 30 Gäste, Preis: € 98

Tafeln im Bregenzerwald

Kräutern, dem Bio-Huhn oder Wild-fangfisch oder vegetarischen Köstlich-keiten. Dazu reichen die Gastgeber die passenden Weine oder auch Bier. Zwischen den Gängen steht Kurz-weiliges auf dem Programm: Köche, Köchinnen und Erzeuger erzählen übers Essen und die Zutaten, Lesun-gen und Musik verbinden Geschichte mit Gegenwart.

Plätze zum „Tafeln im Bregenzerwald“ können bei Bregenzerwald Tourismus gebucht oder in Form von Geschenk-gutscheinen erworben werden.

Bregenzerwald TourismusImpulszentrum 1135, 6863 EggT +43 (0)5512 [email protected]

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Wandern und in ausgewählten Berggasthäusern und Restaurants Köstlichesgenießen: mit Bergfrühstück, Mittagessen und süßem Ausklang. Inkludiert sind außerdem Tickets für Fahrten mit den Bergbahnen und Bussen.

Kulinarisch wandern in Bezau, Hittisau-Krumbach-Lingenau, Mellau, Schwarzenberg oder Warth-SchröckenPreis pro Person: € 39 – € 60* (je nach Wanderung)

Bregenzerwald Tourismus GmbH,Impulszentrum 1135, 6863 EggT +43 (0)5512 2365www.bregenzerwald.at, [email protected]

* Ermäßigung für Inhaber der Bregenzerwald Saison-Card und Bregenzerwald Gäste-Card

Schritt für Schritt von Gang zu Gang Kulinarisch wandern im Bregenzerwald

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NEU

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Tipps der Redaktion: Familienerlebnisse und Kinderprogramm

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Bodensee

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Andelsbuch

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KrumbachLangenegg

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1 Erlebnis ViehweideAu-SchoppernauT +43 (0)5515 2288www.au-schoppernau.at

2 Hüttenzauber & ZauberkräuterAu-SchoppernauT +43 (0)5515 2288www.au-schoppernau.at

3 WalderlebnisAu-SchoppernauT +43 (0)5515 2288www.au-schoppernau.at

4 Nagelfluhstein schleifenHittisauT +43 (0)5513 6209 50www.hittisau.at

5 Filzen mit KindernEgg, Bauernhof NatterT +43 (0)664 782 1379 Marianne Flatz

6 PonyreitenSulzberg, Barbara BaldaufT +43 (0)664 632 7820

7 Erlebnis auf der AlpeEgg, Alpe BrongenFam. Meusburger T +43 (0)664 630 4073

8 KinderworkshopFrauenmuseum HittisauT +43 (0)5513 6209 50www.hittisau.at

9 „Wälderbähnle“ fahrenBezau – BersbuchT +43 (0)664 466 2330www.waelderbaehnle.at

10 Entdeckungsreise in die NaturDamülsT +43 (0)5510 620www.damuels.travel

11 Kinderklettern und SchluchtenquerungMellauT +43 (0)5518 2203www.mellau.com

12 Bauernhof be-greifenEgg, Fam. MetzlerZiegen-Tollhaus, Kuhlaufstall mit Besuchergalerie, Kuschel-Kleintier-ZoneT +43 (0)5512 3044www.naturhautnah.at

Ein Vielzahl an Angeboten gibt es für Kinder und Familien im ganzen Bregenzerwald zu entdecken. Ob Abenteuer und spielerisches Vergnügen im Umgang mit Tieren oder beim Erleben der bäuerlichen Kulturlandschaft, Nervenkitzel und Spannung bei Outdoor-Aktivitäten oder betreute Kinderprogramme. Genauere Informationen geben die Tourismusbüros vor Ort in den Gemeinden.

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Die silofreie Milch aus dem Bregenzerwald wird fast zu 100 Prozent in der Region selbst weiterverarbeitet. In Alp- und Talsennereien wird nach alter Tradition würziger Berg- und Alpkäse und eine Vielzahl an Milchprodukten hergestellt. Der Verkauf direkt an der Produktionsstätte lässt die Ursprünglichkeit bereits erahnen. So wird der Einkauf in den größeren und kleineren Läden zum Erlebnis.

Tipps der Redaktion: Die Sennereiläden des Bregenzerwaldes

Sennerei Andelsbuch Hof 366, 6866 AndelsbuchT +43 (0)5512 2507www.sennerei-andelsbuch.atMo bis Sa: 8 bis 11.30 UhrFr: 14 bis 18 UhrSpezialität: Fondue-Käse Hausmischung

Sennereiladen AuArgenau 354, 6883 AuT +43 (0)5515 2310www.alpenkaese.atMo bis Do: 8.30 bis 11.30 Uhr Fr und Sa: 8 bis 12 UhrMi und Fr: 15 bis 18 Uhr

Sennerei Rehmen, Au Rehmen 88, 6883 AuT +43 (0)5515 2959Mo bis Sa: 7 bis 11 UhrSpezialität: Seagen-Käsle und Seagen-Aufstrich

Alpenkäse Bregenzerwald Sennerei Bezau Ach 586, 6870 BezauT +43 (0)5514 30020www.alpenkaese.atMo bis Fr: 8 bis 12 Uhr und 14 bis 18 UhrSa: 8 bis 12 Uhr Spezialität: Rahmkäse

Sennerei Kriechere, Bezau Kriechere 136, 6870 BezauT +43 (0)664 1236798Di, Mi, Fr, Sa: 9 bis 11 UhrSpezialität: hausgemachtes Butterschmalz

Sennhaus Bezau OberdorfMittlere 119, 6870 BezauT +43 (0)5514 2632www.sennhaus-bezau.atDi, Fr, Sa: 9 bis 11 UhrFreitagnachmittag: 16 bis 18 Uhr

Sennerei Huban, Doren Huban 139, 6933 DorenT +43 (0)5516 2001www.sennerei-huban.atMo bis Do: 8 bis 12 Uhr und 16 bis 18 UhrFr: 8 bis 12 Uhr und 15 bis 18 UhrSa: 8 bis 12 UhrSpezialität: selbstgemachtes Joghurt

Sulzberger KäserebellenDorfstr. 8, 6934 SulzbergT +43 (0)5516 21351www.kaeserebellen.comMo bis Fr: 9 bis 12 Uhr und 13 bis 18 UhrSo: 8 bis 12 und 13 bis 18 UhrSo und Feiertag: 13 bis 18 UhrSpezialität: Almblütenrebell

„Birglar“ Sennerei WarthHausnummer 73, 6767 Warth,www.waeldermetzge.atT +43 (0)5583 3598Täglich: 9 bis 18 Uhr, auch Sonn- und Feiertage

Käsehaus AndelsbuchHof 144, 6866 AndelsbuchT +43 (0)5512 26346www.kaesehaus.comMo bis Sa: 9 bis 18 UhrSonn- u. Feiertage: 10 bis 18 UhrSpezialität: Schaukäsen sonntags 16 Uhr

Käslädele Schwarzenberg Hof 18, 6867 SchwarzenbergT +43 (0)5512 2960Mo bis Fr: 8 bis 12 und 14.30 bis 18 UhrSamstag: 7.30 bis 12 Uhr

Sennerei Hittisau Platz 190, 6952 HittisauT +43 (0)5513 2786Mo bis Sa: 8 bis 12 Uhr, Do u. Fr: 14.30 bis 18 UhrSpezialität: Hittisauer Bergkäse und Emmentaler

Dorfsennerei LangeneggBerkmann 116, 6941 LangeneggT +43 (0)5513 6190www.kaeserei.comMo bis Fr: 8.30 bis 11.30 Uhr und 15 bis 18 UhrSa: 7.30 bis 11.30 Uhr und 15 bis 17 UhrSpezialität: Chilli- und Kräuterkäse

Sennerei Lingenau Hof 28, 6951 LingenauT +43 (0)5513 6420www.sennerei-lingenau.atMo bis Fr: 8 bis 12 Uhr und 17 bis 18 UhrSa: 8 bis 12 Uhr

Hofkäserei Engel KrumbachDorf 12, 6942 KrumbachT +43 (0)664 4309 537www.hofkaeserei-engel.atDi: 8.30 bis 11.30 UhrMi und Fr: 8.30 bis 11.30 und 16 bis 18 UhrSa: 8.30 bis 11.30 Uhr Spezialität: Pfefferkäse

Bergsennerei SchnepfauKirchdorf 123, 6882 SchnepfauT +43 (0)5518 2820Mo bis Fr: 8.30 bis 11 UhrMi bis So: 18 bis 19.30 UhrSpezialität: Alpenschatz mit Wacholder und Rosmarin

Bergkäserei Schoppernau Unterdorf 248, 6886 SchoppernauT +43 (0)5515 30151www.bergkaeserei.atMo bis Fr: 8.30 bis 11.30 Uhr, 15 bis 18 UhrSa: 8.30 bis 11.30 Uhr, 15 bis 17 UhrSpezialität: Franz Michael Felder Bergkäse

Dorfsennerei Sibratsgfäll Dorf 132, 6952 SibratsgfällT +43 (0)5513 2442www.sennerei-sibra.atMo bis Fr: 9 bis 11 und 18 bis 19.30 UhrSa: 8 bis 11

KäseStrasse Bregenzerwald

Die KäseStrasse ist ein Zusammenschluss von Bregenzerwälder Bauern, Sennern, Wirten, Handwerkern und Handelsbetrieben und somit keine Straße im herkömmlichen Sinn. Mitglie-der und Partner der KäseStrasse tragen dazu bei, die Bregenzerwälder Landschaft, die klei-nen Strukturen und die heimischen Produkte zu bewahren und zu fördern.

Besichtigung des Bregenzerwälder Käse kellers in Lingenau mit Verköstigung, Verkauf von Käse und regionalen Produkten:Mo bis Fr: 10 bis 18 UhrSa: 9 bis 17 Uhr

Zeihenbühl 423, 6951 LingenauT +43 (0)5513 42870www.kaesestrasse.at

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Die Bregenzerwald Gäste-Card gibt es bereits ab 3 Übernachtungen in den Partnergemeinden im Bregenzerwald vom 1. Mai bis 31. Oktober 2016. Sie ist die „Eintrittskarte“ zu allen bewegten und genussvollen Bergerlebnissen und bringt Besucher beliebig oft per Bergbahn nach oben. Sie gilt für umwelt-freundliche Fahrten mit den öffentlichen Bussen und sorgt zudem für erfri-schend-entspannende Stunden in den Freibädern.

Tipp der Redaktion: Mit der Bregenzerwald Gäste-Card durchs Tal

Die Bergbahnen

1 Sessellift Brüggelekopf, Alberschwende www.alberschwende.at

2 Bergbahnen Andelsbuch www.bergbahnen-andelsbuch.at

3 Seilbahn Bezau www.seilbahn-bezau.at

4 Mellaubahn www.mellau-damuels.at

5 Uga Express, Damüls www.damuels-mellau.at

6 Bergbahnen Diedamskopf, Au-Schoppernau www.diedamskopf.at

Die Freibäder

10 Freibad Au Solarbeheiztes Schwimmbad, Breitrutsche,

Kinderspielplatz, direkt am Radwanderweg

11 Waldbad Schoppernau Ideal für Familien mit Kinderplansch-

becken und Kinderbecken mit kleiner Rutsche, Tischtennis, Beachvolleyballplatz, Pit Pat-Kinderspielplatz in der Nähe

12 Schwimmbad Bezau Barrierefreies, beheiztes Freibad,

Kinderbereich, Doppel-Kinderrutsche, Beachvolleyballplatz

13 Schwimmbad Egg Sprungturm mit 1 und 3 Metern,

50-m- Rutsche für Kinder und Erwachsene, vier Bahnen zu 33 m, separates beheiztes Kinderschwimmbecken mit Baby-Rutsche

14 Freibad Mellau 3-m-Springturm, schattiges Kinderbecken

mit Rutsche, Tischtennis und Tischfußball

15 Schwimmbad Schwarzenberg Oberhalb von Schwarzenberg in ruhiger,

sonniger Lage

16 Schwimmbad Hittisau Familienbad, grander Wasser,

Breit rutsche, 55-m-Erlebnisrutsche, großer Sandspielplatz

Die Schwimmbäder sind je nach Witterung von Ende Mai bis Anfang September geöffnet.

Die Busse

Freie Fahrt auf den Buslinien der Region Bregenzerwald: „Landbus Bregenzerwald“ bis Bregenz, Dornbirn (ausgenommen Stadtbusse), Lech (ausgenommen blaue Wanderbusse – Spullersee/Formarinsee), Buch/Alberschwende, Rickatschwende/Bödele, Schwarzach, Faschina, Fontanella/Sonntag, Raggal/Marul und Blons. Bitte beachten Sie: Laguzalpe: Mautstrecke, € 3 Aufzahlung

7 Steffisalp Express, Warth www.warth-schroecken.at

8 Großwalsertaler Seilbahnen, Sonntag www.sonntagstein.at

9 Bergbahnen Faschina/Fontanella www.seilbahnen-faschina.at

Die Bergbahnen sind ab Mitte Juni bis Anfang Oktober täglich geöffnet. Im Frühjahr und Herbst sind die Bergbahnen an den Wochen-enden in Betrieb.

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An kulturellen Höhepunkten mangelt es im Bregenzerwald nicht. Von der Schubertiade Schwarzenberg mit zwei Konzertzyklen bis zu den Bregenzer Festspielen mit dem Spiel auf dem See kann der Hochkultur gefrönt werden. Im von Architekt Peter Zumthor neu errichteten Werkraum Haus in Andelsbuch wird das Bregenzerwälder Handwerk und die Kultur des Bauens und Wohnens in augenfälliger Form präsentiert.

Tipps der Redaktion: Kulturelle Treffpunkte

1 Schubertiade Schwarzenberg18. bis 26. Juni und 23. bis 31. August 2016T +43 (0)5576 72091www.schubertiade.at

2 Bregenzer Festspiele„Turandot“ von Giacomo Puccini20. Juli bis 21. August 2016T +43 (0)5574 407-6www.bregenzerfestspiele.com

3 Bezau Beatz – Musik aus allen RichtungenOpen-Air-Konzertwochenende: 11. bis 13. August 2016, Bezau Remisewww.bezaubeatz.at

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Einblicke in die Geschichte, Lebenskultur und das künstlerische Schaffen vor Ort geben lebendig gestal-tete Museen und Ausstellungen.

6 Werkraum HausHof 800, 6866 AndelsbuchT +43 (0)5512 26386www.werkraum.at

7 FrauenmuseumPlatz 501, 6952 HittisauT +43 (0)5513 6209-30www.frauenmuseum.at

8 Angelika Kauffmann MuseumBrand 34, 6867 SchwarzenbergT +43 (0)5512 26455www.angelika-kauffmann.com

9 Franz Michael Felder MuseumUnterdorf 2b, 6886 SchoppernauT +43(0)5515 2495www.au-schoppernau.at

10 Kulisse Pfarrhof DamülsKirchdorf 138, 6884 DamülsT +43 (0)5510 620-0www.damuels.travel

11 Egg MuseumPfarrhof 5, 6863 Eggwww.eggmuseum.at

12 Heimatmuseum AlberschwendeAusstellung im ArzthausT +43 (0)664 5972437www.alberschwende.at

13 Heimatmuseum BezauEllenbogen 181, 6870 BezauT +43 (0)5514 2559www.bezau.at

14 Alpmuseum „uf m Tannberg“Alpe Batzen, SchröckenT +43 (0)5519 2670www.alpmuseum.at

15 JuppenwerkstattDorf 52, 6943 RiefensbergT +43 (0)5513 8356www.juppenwerkstatt.at

Kulturelle Treffpunkte

16 Hans Bach Kino im JöslarJeden 1. Sonntag im MonatT +43 (0)5512 2312www.joeslar.at

17 Bahnhof AndelsbuchKulturverein Bahnhof, T +43 (0)664 250 77 89www.bahnhof.cc

4 Internationales Theaterfestival Focus 16. bis 19. Juni 2016 im Bregenzerwaldwww.strawanz.com

5 Bregenzerwälder Bezirksmusikfest7. bis 10. Juli 2016 in Eggwww.mvegg.com

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