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Ausgabe 10 | € 5,50 | www.bregenzerwald.at Ausgabe 13 | € 5,50 | www.bregenzerwald.at reisemagazin Liebe zu Schwarzen Pisten Natters Wanderungen Neue Blicke auf die Dörfer Naturkosmetik In der Sennerei Die Milch zum Käse Besondere Ferienhäuser Kochen als Kunst betrachtet winter 2015/16 Lieben Schwarze Pisten: Nicole Ganthaler, Claudia Pfandl, Maria Kopf und Tanja Bischof

Reisemagazin Bregenzerwald - Winter 2015-16

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Personen und das Leben im Bregenzerwald über interessante Geschichten kennenlernen.

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Lieben Schwarze Pisten:Nicole Ganthaler, Claudia Pfandl, Maria Kopf und Tanja Bischof

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Wenn ’s um unsere Region geht,

ist nur eine Bank meine Bank.

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Einzig im Bregenzerwald

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Bezau. Christine Meusburger.Sie ist stolze Juppenträgerin und genießt das Besondere am Kleid der Wälderinnen. Wie man es richtig trägt – den Gürtel mit der Schnalle nach hinten, hat sie von ihrer Mutter. Mit Liebe weiterge-geben an ihre Töchter.

Juppenschnalle versilbert und vergoldet, nach traditioneller Bre-genzerwälder Art, handgemacht von Josef Gassner.

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der Tradition verpflichtet ist. Die womöglich einzige Auswahl an Juppenschnallen finden Sie in der Goldschmiede Gassner in Egg.“

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reisemagazin bregenzerwald · 3reisemagazin bregenzerwald · 3

Herlinde Moosbrugger ist Geschäftsführerin von Bregenzerwald Tourismus

Servas!*

Naturschneesicher – so nennt man die Winter im Bregenzerwald. Seine Nordwestlage bringt naturgemäß und wetterbedingt viel Schnee. Aber auch moderne Technik trägt dazu bei, dass er sicher auf den Pisten liegt. Doppelt hält bekanntlich besser. Die Region Bregenzerwald ist erstaunlich abwechslungsreich. In der über Jahrhunderte gewachsenen Kulturlandschaft kommt die Gestaltungskraft ihrer Menschen zum Aus-druck. Dies bietet heute allen, die Wintersport betreiben, einen hohen Variantenreichtum. Wirklich jede und jeder findet hier ideale Ver-hältnisse vor: Freerider ebenso wie Pistentiger. Wie sehr sich etwa Skifahren im Bregenzer-wald genießen lässt, zeigen vier junge Frauen in dieser Ausgabe. Sie haben sich den span-nendsten, nämlich den Schwarzen Pisten der Region verschrieben. Nachhaltige Naturerleb-nisse sind ja nicht unbedingt nur beschaulich und ruhig. So sind die vier auf den Schwarzen Pisten der Region rasant, sportlich und mit viel Spaß unterwegs.

Skifahren ist aber nur eine Variante des Winter-sports im Bregenzerwald. Die Kulturlandschaft ermöglicht auch eindrucksvolle Skitouren, Herz und Hirn erfrischendes Winterwandern und weitreichendes Langlaufen – etwa auf der sogenannten Grenzlandloipe bei Hittisau.Wie sehr die Bregenzerwälderinnen und Bregenzerwälder ihre Region lieben, zeigt auch ihre Begeisterung für den Wintersport. Er ist Teil ihrer hohen Lebensqualität. Zu ihr tragen die beruflichen Möglichkeiten, ein funktionierendes soziales Umfeld, weltweit bestaunte Wohnbauten, ein wachsendes kul-turelles Angebot und das natürliche Freizeit-angebot bei. Unsere Aufgabe im Tourismus ist, diese einzigartige Verbindung von Kulturland-schaft und Freizeitangebot Einheimischen wie Gästen zugänglich zu machen – auch mit die-sem Magazin, bei dessen Lektüre ich Ihnen viel Vergnügen wünsche. * Bregenzerwälderisch für „Servus“

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Die erste Auskunftsstelle

Das Informations- und Service- Center in Egg berät Sie über alle Belange des Bregenzer waldes und über Ihren Urlaub. Hier finden Sie u.a. einen frei zugänglichen Internet- Terminal, eine Vorverkaufsstelle für den 3- Täler-Skipass sowie eine Ausgabestelle für die Bregenzerwald Gäste-Card.

Bregenzerwald TourismusImpulszentrum 1135, 6863 EggVorarlberg, ÖsterreichT +43 (0)5512 2365F +43 (0)5512 [email protected]

Öffnungszeiten:Montag bis Freitag von 9 bis 17 UhrSamstag und Feiertag von 8 bis 13 Uhr

AutorInnen dieser Ausgabe

Florian Aicher: Architekt und Autor im AllgäuMilena Broger: Köchin und Autorin im Bregenzerwald Birgit Feierl: Germanistin und AutorinToni Innauer: Olympiasieger im Skispringen, Sportexperte und UnternehmerCarina Jielg: Kulturredakteurin im ORF

VorarlbergReinhard Johler: Universitätsprofessor in Tübingen Irmgard Kramer: Schriftstellerin im Bregenzerwald Bartholomäus Natter: Musiker, Mitglied des HMBC

Peter Natter: Philosoph und Autor in VorarlbergIsabella Natter-Spets: Leiterin des designforum VorarlbergSilke Ritter: Journalistin im BregenzerwaldBirgit Rietzler: Dichterin im Bregenzerwald Armin Thurnher: Herausgeber der Wochen-zeitschrift „Falter“ in Wien

Reisebegleiter Bregenzerwald

Parallel zu diesem Magazin erscheint halb-jährlich ( Winter/Sommer) der Reisebegleiter Bregenzerwald mit allen Informationen zum Tourismusangebot der Region.

Im Sommer von Wandern (inklusive kleiner Wanderkarten) über Outdoor-Aktivitäten, Programm mit Kindern, Kultur, Baukunst und Kulinarik bis zum Wohlfühl-Angebot.

Im Winter von Ski alpin, Langlauf, Snowboarding, Winterwandern bis zu Kultur, Baukunst, Kulinarik und Wohlfühlen.

Ihr persönliches Exemplar des Reisebegleiters erhalten Sie kostenlos bei Bregenzerwald Tourismus.

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Bregenzerwald Vorarlberg – Österreich

BludenzBludenz

20 km20 km00 44

FeldkirchFeldkirch

DornbirnDornbirn

VorarlbergVorarlbergÖsterreichAustriaÖsterreichAustria

Bregenz

MünchenLindau

Zürich

Bodensee

InnsbruckWien

www.vorarlberg.travelwww.vorarlberg.travel

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Impressum: Herausgeber und Medieninhaber: Bregenzerwald Tourismus GmbH, Impulszentrum 1135, 6863 Egg, Österreich

Konzeption/Redaktion: Fuchs & Partner, Wien Konzeption/Gestaltung: Frank Broger

Fotografie: Adolf Bereuter Fotoredaktion: Margret Broger Druck: Druckhaus Gössler, Bezau

Skisport im Bregenzerwald: Die Schwarzen Pisten in den großen

Skigebieten 6

Susanne Kaufmann und ihre Naturkosmetik 22

Natters Wanderungen: Im Mellental 16

Umgang Bregenzerwald12 Dorfrundgänge ermöglichen neue

Blicke auf Kulturlandschaft, Architektur und Handwerk 20

Günther Muxel, Senn in Schoppernau: Das Handwerk der Käseherstellung 24

Die Milch zum Käse Über die Wirtsleute und Bauern am

Schrannenhof im Hinterwald 30

LanglaufenDie längsten Langlaufloipen

im Bregenzerwald 32

Ferienhäuser „Islen“: Eine gelungene Verbindung von Handwerk und Industrie 34

Zu Fuß im Schnee unterwegs: Winterwanderwege 40

Armin Thurnher: Küche im Bregenzerwald 42

Den Bregenzerwald erschmeckenJunge Küche aus dem Bregenzerwald 44

Einfach so …Eine Kunstausstellungsserie bei einem Bregenzerwälder Handwerker 46

Kolumnen:Aus der Luft gegriffen 13

Felder und Wälder 27Alphabet des Waldes 29

G’hörig Wälderisch 39Form im Wald 48

Silke sucht die besten Shops 56

Service:

Buchbare Angebote 50 Tipps der Redaktion 52

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Inhalt

Winter 2015/16

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Alle großen Skigebiete im Bregenzerwald locken erfahrene WintersportlerInnen mit Schwarzen Pisten: nichts für Anfänger oder schwache Nerven!

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Sie heißen Claudia, Maria, Tanja und Nicole, sind im hinteren Bregenzerwald zu Hause und verbringen jede freie Minute auf der Skipiste. Dort vergessen sie Kinder, Beruf und Haushalt. Denn die extrem steilen Abfahrten ihrer Schwarzen Lieblingspisten nehmen sie ganz in Anspruch

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Doch heute geht’s nach Warth-Schröcken. Mit durchschnittlich elfMeter Neuschnee pro Jahr ist es das schneereichste Skigebiet. Und es bietet einige Schwarze Pisten. Auf die sind die vier Bregenzerwälderinnen scharf. In den letzten Tagen ist viel Neu-schnee gefallen. Die Nacht war kalt. Als wir die Ski am Fuße des Salobers

abladen, blinzelt die Sonne gerade über die Gipfel des Tannbergs. Das Skigebiet Warth-Schröcken ist mittlerweile mit dem benachbarten Lech verbunden. Nun warten 340 Pistenkilometer auf uns. Wir aber haben es nur auf die Schwarzen Pisten abgesehen. Sie tragen so klingende Namen wie Ochsen kopf oder Gamssprung. Vor uns liegt der Sal-oberhang, fein gerillt und pickelhart. Alle mit „Salober“ benannten Gebiete liegen auf der Höhe von Alpen. Ihre Namen gehen auf das lateinische „salu-ber“ zurück. Das bedeutet „gesund“ oder auch „gut“. Also gut ist es sicher, hier hinunterzubrettern. Aber ob es auch gesund ist? Zum Glück lässt sich die Wortsilbe „Sal“ aus dem Wort Salober auch auf die mythischen Wesen der „Saligen“ zurückführen. Die Saligen, auch Wald- oder Bergfrauen genannt, nehmen unter den zauberischen Wesen, die in den Bergen beheimatet sind, eine bedeutende Stellung ein. Der Sage nach liegt ihr Reich im Innern der Berge von hohen

Noch ist die Sonne nicht aufgegangen. Aber die Ski-sachen sind schon im Auto verstaut. Handschuhe und Helm liegen noch zum Vor-wärmen auf dem Kachel-ofen. Claudia, Maria, Tanja und Nicole haben sämtliche Hebel in Bewegung gesetzt, damit sich ein paar Stunden Skifahren ohne Kinder aus-gehen. Allzu oft ist das nicht möglich. Zu vielseitig sind ihre Aufgaben …

Gebirgsregionen. Nur selten erlauben sie es Menschen, ihren geheimnisvol-len Aufenthaltsort zu betreten. Wer sich aber würdig erweist, dem wird ihre Liebe und ihr Rat zuteil. Doch wehe denen, die darüber nicht Still-schweigen bewahren! Zorn und Strafe der so verratenen Bergfrauen treffen alle unvorsichtigen Schwätzer. Das kann mir mit meinen „ Saligen“ nicht passieren. Wer mit Claudia, Maria, Tanja und Nicole Ski fährt, findet nicht viel Zeit für Plaudereien. Vielleicht am Lift unterwegs zum nächsten Gipfel. Falls man noch genug Puste dafür hat.

Die Schwarzen von Mellau und DamülsNicht nur Warth-Schröcken, auch das Skigebiet Mellau-Damüls lockt geübte SkifahrerInnen mit Schwarzen Pisten. Hier haben es meinen Ski-Saligen der „Hasenbühel“ und die neue Sunnegg-Piste auf der Damülser Seite ganz besonders angetan. Auf Mellauer Seite schätzen sie die Abfahrten an der Hohen Wacht und beim Suttis.

Ja, sie lieben Schwarze Pisten!

Nicole Ganthaler. Sie ist verheiratet, hat drei Kinder (Maximilian Hein-rich 9, Lia Anna 8, Ella Maria 6) und arbeitet als diplomierte Kranken-schwester in der Arztpraxis ihres Mannes Anton.„Mit drei nahm mich mein Vater zu ersten Skifahrten im Kleinwalser-tal, unserem damaligen Wohnort, mit. Das weckte meine Begeisterung für diesen Sport. In der Vorarlberger Bergwelt kann man auf langen Pisten und rasanten Abfahrten die Natur und die eigene Bewegung genießen. An einem Vormittag fährt man gleich einmal zwanzig Pistenkilometer. Ich mag auch die Ruhe abseits der Pisten

und treffe mich gern zum Après-Ski mit Bekannten und Freunden.Meinen Kindern wurden die Grund-kenntnisse des Skilaufs durch die ein-heimischen Skischulen vermittelt. Die SkilehrerInnen bringen den Kindern auf spielerische Art die notwendigen Techniken bei. Sie sind dabei immer mit Spaß an der Sache bei der Arbeit, was sich auf die Kinder überträgt. Inzwischen besucht Lia zweimal die Woche das Skitraining des WSV Au. Maximilian konnte zusätzlich im Alter von vier Jahren unter Anlei-tung seines Vaters das Snowboarden erlernen. Heute sind wir als Familie gemeinsam auf der Piste unterwegs.“

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Nicole Ganthaler, Claudia Pfandl, Maria Kopf und Tanja Bischof (von links nach rechts) am Diedamskopf.

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Die Skigebiete von Mellau und Damüls sind durch einen Gipfel-grat getrennt. Er galt lifttechnisch als unpassierbar. Doch 2009 gelang es durch eine Gipfelbahn, die beiden zu verbinden, die Tal- und Bergstationen wurden vom Bregenzerwälder Archi-tekten Bernd Frick geplant. Nun finden WintersportlerInnen die Möglichkeit vor, sonnige Pisten ebenso zu genie-ßen wie griffige Nordhänge. Wieder ist es noch dunkel, als wir in der Früh am Fuße der Kanisfluh in Mellau stehen. Die Felswand des impo-santesten Berges im Tal baut sich ein bisschen bedrohlich vor uns auf. Der mächtige Berg macht es der Sonne im Winter schwer, bis ins Tal zu scheinen. Das hat aber auch etwas Gutes: dem-entsprechend hart und anspruchsvoll sind die Pisten hier. Nur mit guten

Kanten und einer ausgezeichneten Technik kann man hier carven. Jeder Schwung versprüht den Schnee in einer glitzernden Staubwolke. Tanja, Maria, Nicole und Claudia beherrschen das Carven perfekt. Alle vier sind mit wilden Skipisten aufge-wachsen. Die ursprüngliche Technik des Parallelschwungs mit Stockeinsatz haben sie durch das Carven und Kurz-schwingen ersetzt. Das zeigen sie nun auf der neuen Schwarzen Piste in Damüls, der Sunn-egg-Abfahrt. Mit einem Steilhang von 74 Prozent Gefälle bietet sie selbst den anspruchsvollen Skifahrerinnen noch einen Nervenkitzel. Die legendäre Mausefalle auf der Streif in Kitzbühel hat übrigens 85 Prozent Gefälle. Im Sunnegg-Steilhang kommen also fast Mausefalle-Gefühle auf.

Maria Kopf. Sie ist verheiratet, hat zwei Töchter (Lisa 8, Valentina 5) und arbeitet als Bilanzbuchhalterin sowie Sekretärin im Betrieb ihres Mannes Thomas im Sägewerk Kopf.

„Meine Eltern bauten vor fünfzig Jahren einen der ersten Skilifte im Bregenzerwald, Hochlitten in Rie-fensberg. Das Skifahren wurde mir von meinen Schwestern beigebracht. Gelegentlich fahre ich Skirennen, bin jedoch am liebsten frühmorgens auf dem Berg, wenn ich die frisch präpa-rierten Pisten noch für mich allein habe. Der Sport fasziniert mich, denn er ermöglicht die Bewegung in der Natur. Ich liebe scharfe Kurven und die Geschwindigkeit. Die Kinder teilen unsere Leidenschaft fürs Skifahren. Sie besuchten schon mehrere Skikurse in der Schneesportschule Au-Schopper-nau. Lisa nimmt zweimal wöchentlich am Skitraining des WSV Au teil. Bei ihrem Göte Robert Fink in Riefensberg erkundigen sich Lisa und Valentina gern über die besten ,Hexenwegle‘ im Skigebiet und probieren sie mit viel Spaß auch gleich aus.“

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Tanja Bischof. Sie lebt in Lebensge-meinschaft, hat zwei Kinder (Laura Sophie 8, Lorenz Aurel 11) und arbeitet als AHS-Lehrerin für Bewe-gung und Sport sowie Psychologie und Philosophie. Außerdem ist sie Fitness-Lehrwart.

eigenen Grenzen. Ganz wichtig dabei ist mir das soziale Erlebnis: das gemeinsame Fahren mit Freun-den, die Gespräche am Lift und die Hüttengaudi.Wenn man vom Skisport fasziniert ist, schafft man es leicht, die Kinder davon zu überzeugen. Wir verbrin-gen die Wochenenden meist auf der Piste zusammen mit anderen Familien, wobei der Spaß an ers-ter Stelle steht. Tochter und Sohn gehen zweimal wöchentlich zum Skitraining. Wir schauen gern Welt-cuprennen im Fernsehen an. Dies hat meine Kinder vielleicht dazu motiviert, selbst gern an Skirennen teilzunehmen. Als Sportlehrerin ist es mir wichtig, die Begeisterung für den Skisport an meine SchülerInnen weiterzugeben.“

Während wir ein ums andere Mal die Sunnegg hinuntercarven, geht allmäh-lich die Sonne auf. Nun zeigt sich die wilde Strecke in ihrer ganzen Pracht. Wir haben keine Lust aufzuhören, doch schließlich müssen wir uns eine Ver-schnaufpause gönnen. Wir wollen in der Sunnegg-Hütte ein-kehren, die auf 1.750 Meter Seehöhe liegt. Ski abschnallen und sich auf die Sonnenterrasse setzen. Hier probieren wir eine Spezialität: den hausgemach-ten Blechkuchen. Meine müden Beine brauchen jetzt Zucker – und auf jeden Fall einen Kaffee dazu. Um sicher von den Damülser zu den Mellauer Skipisten zu gelangen, fah-ren wir durch einen 120 Meter langen Skitunnel. Skifahren im Berg statt auf dem Berg. Ein Winterbergerlebnis, auch wenn die Durchfahrt nur ein paar Sekunden dauert. Und ein Rat ist auch noch zu geben: Achtsam fahren!

„Mit drei stand ich das erste Mal auf Ski. Damals hat mein Vater an einem leichten Übungshang vor dem Haus versucht, mir die ersten Pflugbögen beizubringen. Danach folgten Ski-kurse in der Skischule Au-Schopper-nau. Meine letzten Skitechnikkurse habe ich zwischen 20 und 22 während meiner Studienzeit in St. Christoph am Arlberg absolviert.Die Faszination des Skifahrens liegt für mich im Tänzerischen. Dazu braucht es eine feine Körperwahr-nehmung und eine entsprechende Skitechnik. Ich liebe das Geräusch von frisch geschliffenen Kanten beim Carven auf harten Pisten und das scheinbar mühelose Dahingleiten auf Schnee. Das Fahren auf ungespurten Tiefschneehängen vermittelt mir ein unvergleichliches Gefühl von Frei-heit. Dabei stößt man häufig an seine

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Olympiasieger im Skispringen, Sportexperte und Unternehmer (www. innauerfacts.at) – Toni Innauer aus dem Bregenzerwald

Schneeflocken, handverlesen

Deutschsprachige Touristiker suchten einst nach einem schönen Wort für Maschinen-Schnee. Lei-der war die Behauptung, Eskimos hätten ein paar Dutzend Wörter für Schnee, schon längst als Märchen entlarvt, sodass auch bei den Inuit kein sympathischer Ausdruck abzustauben war. Gut darin, Dinge prägnant und emotionalisierend auf den Punkt zu bringen, sind die Amerikaner: „Don’t eat yellow snow!“ ist zwar nicht stuben-rein, aber ein Beispiel aus dem Snow Business. Kunstschnee heißt drüben ganz frech „man made snow“. Klingt nach sorgfältigem, nachhaltigem Handwerk, nach beschaulichem Tun im Kreis von ein paar Kumpels. Keine Rede von lärmenden Schneekanonen, gewaltigem Strom- und Wasser-verbrauch oder Fahreigenschaften. Ein kleines österreichisches Startup- Unternehmen nimmt den Slogan ernst und wörtlicher: In einer künstlichen Wolke, einem Schneegenera-tor, werden jene Luft- und Klimaverhältnisse auf kleinstem Raum simuliert, die in der Natur zu Schneefall führen. Von unten wird Wasser in einen schwebenden Ballon gespritzt, ein Ventilator zer-stäubt das Wasser. Wie in der Natur wachsen dann Schneekristalle, die sich an einanderketten. Wenn die Gebilde ein bestimmtes Gewicht erreicht haben, fallen sie nach unten aus dem Ballon – bis zu 15 Kubikmeter pro Stunde. Gebundene Kristallstrukturen rieseln als flocki-ger Pulverschnee aus der „man made cloud“. Der wesentlich geringere Strom- und Wasserver-brauch und die erhoffte Schneequalität könnten die Wolke zur umweltschonenden Ergänzung des Kanoneneinsatzes machen. Dazu ein Tipp des Autors: Eine Kooperation mit der Zeppelinwerft in Friedrichshafen könnte Wolkengröße und Kapazität deutlich steigern und nebenbei das Verteilungsproblem lösen.Warten wir’s ab und hoffen, dass ma s’Wettor no nüd sa bold rito ka. Wir würden um die innere Transformation betrogen, der wir uns nicht ent-ziehen können, wenn endlich wieder einmal a ghöriga Schneeluft blaust, der Schnee in der Luft liegt und mit dem zögerlich beginnenden Tanz der ersten Flocken alles in einem selber archaisch ruhig wird.

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Am Hausberg der Ski-Saligen, dem DiedamskopfDie vier Ski-Saligen haben auch einen Hausberg. Nein, sie wohnen nicht wie die echten Saligen darin, aber sie fah-ren ihn immer wieder gern hinunter: den Diedamskopf in Au-Schoppernau. Dort gibt es neun Kilometer Schwarze Pisten. Übrigens sollte der Kopf des Diedams einmal ausgehöhlt werden, um den Wintersportlern ein außergewöhnliches Bergerlebnis wie bei den Saligen zu ermöglichen. Aber die Bergfrauen waren wohl dagegen, aus den Plänen ist nichts geworden. So stürzen wir uns die Schwar-zen Pisten hinunter. Wozu gibt es denn überhaupt eine farbliche Mar-kierung? Doch wohl nicht, um nur besonders anspruchsvolle Skifahrer auf die möglichst steilen Pisten zu locken? Die FIS-Verhaltensregeln geben darüber Auskunft. Schwierigkeits-grade der Skipisten werden mit den Farben Schwarz, Rot, Blau und Grün angegeben. Diese Markierung der Pisten in einem Skigebiet ist wichtig für die Sicherheit der Wintersportler. Anhand der Skipisten-Farben erken-nen SkifahrerInnen und Snowboarder sofort, welchen Schwierigkeitsgrad sie auf der Piste zu erwarten haben. Anfänger sollten sich zunächst nur auf eine Grüne oder Blaue Piste wagen. Auf den Grünen Pisten rut-schen Ungeübte, Kinder und Fami-lien. Sie lernen und üben den Schnee-pflug als einfachste Art zu bremsen und bemühen sich um das richtige Fallen. Auch eine Blaue Piste bietet gute Bedingungen für Neueinsteiger. Das Gefälle darf hier nicht mehr als 25 Prozent betragen. Als Herausforderung für Fort-geschrittene sind die Roten Pis-ten gedacht. Wenn man die ersten Abfahrten gut gemeistert hat und

sicher auf den Ski steht, kann man hier Kraft, Ausdauer und Mut bewei-sen: Das Gefälle auf dem Großteil einer Roten Piste erreicht maximal 40 Prozent. Die Schwarzen Pisten sind etwas anderes. Hier liegt das Gefälle bei über 40 Prozent und hier sollten sich nur SkifahrerInnen herwagen, die richtig gut Ski fahren können. Sicher, hinunter geht es immer, das mag stimmen, aber die Frage ist doch, wie. Tanja, Maria, Nicole und Claudia, die vier Ski-Saligen, machen es vor. Direkt unter der Bergstation am Diedamskopf fahren wir in den Steil-hang ein, der unter der Gondelbahn zur Mittelstation führt. Vor dem Start hält uns einige Augenblicke lang das beeindruckende Panorama rund um die höchstgelegene Bergstation des Bregenzerwaldes in Atem. Wir stehen hier auf über 2000 Meter Seehöhe. Unsere Blicke streichen über 300 Berggipfel. Sie reihen sich im Rund-umblick vor dem blauen Himmel wie die Aufzeichnungen eines Seismo-graphen auf. Messen sie unser Herz-klopfen? Der Bodensee wäre zu sehen, würde nicht der Nebel das Rheintal verkleben. Er sieht aus wie ein hell-graues Meer. Darin muss irgendwo, an ganz klaren Tagen zu sehen, der Turm des Ulmer Münsters stecken. Zehn Kilometer geht es nun bergab. Dabei bringen wir über 1.200 Höhen-meter hinter uns, ehe wir die Talsta-tion erreichen. Ganz zweifellos ist das hier wirklich der Hausberg der Ski-Saligen. Jede Waldabfahrt, jede Abkür-zung und Kehre haben Maria, Tanja, Nicole und Claudia schon x-mal befahren. Sie kennen Baumgruppen und Aussichtsplätze. Und natürlich die befahrbaren Waldwege sowie Schanzen. Ob sie nicht vielleicht doch manchmal auch in den Berg fahren? Silke Ritter

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Claudia Pfandl. Sie ist verheiratet, hat zwei Kinder (Luis 9, Valentin 6), ist ausgebildete Spielgruppen-betreuerin und unterstützt zur-zeit ihren Mann Helmut in seinem Architekturbüro. Sie ist begeis-terte Züchterin von Montafoner Steinschafen.„Skifahren ist für mich ein richtiges Energietanken, ein ausgezeichneter Ausgleich und die schönste sportli-che Betätigung im Winter. Vormit-tags fahre ich oft zwei Stunden Ski, meistens mit einer guten Freundin. Danach fühle ich mich ausgeglichen und freue mich, dass ich etwas Gutes für mich getan habe. Am Nachmit-tag gehe ich gemeinsam mit mei-nen beiden Kindern Skifahren. Oft schnell noch nach den Hausaufga-ben auf den Diedamskopf oder an den Grunholzlift, der nur fünf Geh-minuten von unserem Haus ent-fernt liegt. Am Wochenende geht unsere ganze Familie gemeinsam auf die Piste, meistens nach Damüls. Die Kinder nutzen jede freie Minute am Grunholzlift. Von dort können sie bis zur Haustür fahren. Ein ech-ter Luxus. Luis, der Größere, ist vom Snowboarden fasziniert, er war letztes Jahr fast vierzigmal auf der Piste.“

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Natters Wanderungen

Die Seele suchen, nicht den Leib. So werde ich meine Leserinnen und Leser nicht ein weiteres Mal mit der Schilderung von Postbusfahrten, Ver-pflegung und Unterkünften unter-halten oder traktieren. Denn was hat die Seele mit dem Leib zu tun? Viel, ich weiß. Oder nichts. Das könnte an einem sorgfältig gewählten Punkt, dem archimedischen vielleicht, auf dasselbe hinauslaufen. Ihn suche ich. Auch die Seele des Bregenzerwaldes ist eine „seltsame Schleife“ (Douglas R. Hofstadter), die nicht einmal mit jener der Menschen hier unbedingt oder direkt etwas zu tun hat (bedingt und indirekt natürlich umso mehr). Wenn man aus verschiedenen Gründen emo-tionaler, historischer, ästhetischer, sozusagen landschaftlicher Natur ver-sucht ist, das zu glauben, ist es leicht, sich eines viel Besseren belehren zu lassen. Das ist der Zweck meiner See-lenwanderungen im Bregenzerwald. Dass ich heute von Mellau aus starte, hat mehrere praktische, auch banale Gründe. Neugier ist einer davon. Ein Reuthener Tischler und Zimmerer hat dort ein Haus aufge-stellt, das mich interessiert, weil es Seelentiefe signalisiert, wie ich bei einer kurzen Besichtigung anlässlich der Bezauer Handwerksausstellung und einer virtuellen Begehung auf der Zimmerer-Homepage erspürt habe. Außerdem sind jene zahlreich, die das Mellental in höchsten Tönen loben und preisen. Freilich stellt sich die grundsätzliche Frage, ob sie nicht besser daran tun würden, zu schweigen. Denn nur das stille, das einsame, das menschenleere Mellental ist das echte Mellental. Sie

Wie immer in dieser Serie sucht der Philosoph und Schriftsteller Peter Natter die Seele der Region Bregenzerwald in der Natur – und in dem, was die Menschen hier ihr mühsam abgerungen haben

sollten sich hüten, Schaulustige – eine der frivolsten Kompanien, die den Pla-neten bevölkern – anzulocken, möchte der Seelenwanderer meinen. Erst als ich schon eine gute Stunde gewandert bin und das Dorf hinter mir gelassen habe, fällt mir mitten in mei-nen Reflexionen zu den Schattenseiten touristischer Erschließungen noch ein Grund ein, der mich nach Mellau gezo-gen haben könnte. Nennt man es nicht „das sündige Dorf“? Auch wenn die Sünden, die dabei angesprochen werden, längst vergan-gen, seit Jahrzehnten verjährt und nach heutigen Maßstäben sowieso kaum mehr der Rede wert sind. Den-noch denke ich mir, Schritt für Schritt aufwärtssteigend dem Mellenbach entlang, mit den Tourenski an den Füßen tiefe Spuren in den meterho-hen Schnee furchend, dass die Ausei-nandersetzung mit der Sünde auf der Suche nach der Seele nicht der schlech-teste Begleiter ist. Und sei es nur, indem sie mich davor bewahrt, mich trügerisch idyllischen Klischees zu überlassen. Die nämlich sind ihrerseits wiederum eine ganz unbrauchbare Ablenkung, wo es um die Seele, ums Wesentliche geht. Für Konzentration sorgt ihrerseits auch die Anstrengung, die mir der Auf-stieg abverlangt, einen im Gelände noch vagen, aber in meiner Planung exakten Punkt zwischen Hang- und Mörzelspitze anvisierend. Ich will hinauf auf den Kamm und dann, morgen, auf der anderen Seite hinunter, nach Norden zu. Im Dorn-birner Gütle werde ich erwartet am späten Nachmittag. Die Route ist mir vertraut von etlichen Sommerwande-rungen. Das ist gut, denn jetzt, im tie-fen Winter, sind die Anhaltspunkte rar gesät und andere geworden. Wie sich auch der Bregenzerwald anders prä-sentiert – je nach Interesse, das man ihm entgegenbringt. Eine „uninteressierte“ Sichtweise hat schon der Philosoph Schopen-hauer gefordert, wenn es darum geht, die Dinge möglichst unverfälscht zu

erkennen. Deshalb bin ich allein unter-wegs. Ich will dem Wald auf den Zahn fühlen. Nein, noch mehr: Ich will mir von ihm auf den Zahn fühlen lassen. Was bewegt sich in mir, wenn ich ihm, seiner Natur, gegenüberstehe? Die Sünde also. Ein gutes Thema, allein in einer leeren Alphütte, bei anbrechender Nacht, hart an der Grenze des Bregenzerwaldes zum Rheintal, aber immer noch deutlich innerhalb seiner Gemarkungen. Packend ist die Einsicht, dass Mate-rielles in verschiedenen Formen für das Wälderische steht. Es ist das jahr-hundertealte Holz der Hütte; es ist der Geruch des Holzes und der des Stalles, des Heustocks. Es ist nicht zuletzt die ungewohnte Stille, die nur vom Knis-tern der Glut im Herd und vom Kna-cken im Gebälk begleitet wird. Die Sünde verweist mich natürlich auf die Rolle des Menschen. Da ist es nochmals gut, allein zu sein. Keine Rücksichten, keine Floskeln, keine bil-ligen Höflichkeiten, aber auch keine Grobheit verzerrt den Kontakt mit der Wälderseele. So bin ich wieder bei der Frage von Körper und Geist gelandet. Einerseits nämlich wohnt die Seele der Region in der Natur, in dem, was gleich geblieben ist seit Tausenden von Jah-ren. Abgesehen von der natürlichen Veränderung durch die Einflüsse der Witterung. Andererseits sind es die Menschen und ihre fast omnipräsen-ten Spuren: Alphütten, Wege, Dörfer, Gerüche, Geräusche, Klänge. Wie ich so nachdenke in der Stille, wird der Eindruck stärker, der Bregen-zerwald sei ein immenses Gespinst. Kein Hirngespinst, nein, im Gegenteil, ein ganz konkretes Gespinst aus Tau-senden und Abertausenden Fäden. Verdichtet zu Handwerk und Gewerbe, Geschichte und Gegenwart. Die Tou-ristiker, habe ich gehört, wollen ihn sogar vermarkten, also verkaufen, den Bregenzerwald. Sie meinen das zwar nicht so wörtlich, doch sie tun’s umso engagierter. Was verkaufen sie da? Die Berge und die Täler und die Flüsse können

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Die Seele der Region wohnt in der Natur und in den Spuren der Menschen: in Alphütten, auf Wegen, in Gerüchen, Geräuschen und Klängen

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es nicht sein. Die Menschen und die Tradition und die Häuser eigentlich auch nicht. Bleibt nur die Seele. Schon immer war der Handel mit der Seele, der Seelenverkauf ein starkes Motiv in vielen Märchen und Erzählungen, besonders drastisch beim alten Faust. Nie hat der Seelenverkauf ein gutes Ende genommen. Nie hat der Ver-kauf der Seele (an den Teufel, an wen sonst?) den erhofften Gewinn einge-bracht. Weil er sündhaft ist, das Sünd-hafte schlechthin? Worum geht es bei diesem Verkauf? Was macht ihn so zielsicher verderb-lich? Worin liegt sein unwidersteh-licher Reiz? Er berührt, und damit komme ich ans Ende meiner nächt-lichen Überlegungen, er berührt die Hybris von Mitteln, die sich zu Zwe-cken erheben. „Die Ökonomie hat es so intensiv wie niemand sonst mit der Verdichtung oder gar Vernichtung von Raum und Zeit zu tun“ (Jürgen Osterhammel). Da haben wir es wie-der: Nichts und niemand lebt so sehr von der Grenzsetzung wie die Seele. Das haben mich meine Wanderungen gelehrt: Dass das Eigene nicht zu mes-sen sei an der Welt und die Welt nicht am Eigenen. Weil sie zwei Ganzheiten sind, die sich auf die vielfältigste Weise berühren, ja ergänzen mögen, aber niemals eins werden. Es ist tiefe Nacht geworden. Ein Föhnsturm kommt auf. Wild zerrt der Wind an den Fensterläden. In meinem Stübchen ist es ganz ruhig. Das Herd-feuer ist erloschen. Ins klamme Feder-bett vergraben, wird mir langsam warm. Morgen werde ich weiter auf-steigen und ins Rheintal abfahren.

Bei Vollmond mit Schneeschuhen unter-wegs im Lecknertal – geeignet für alle Mond-süchtigen, die eine solche Nacht nicht zu Hause verbringen möchten.Treffpunkt: Gemeindeamt HittisauTermin: 23. Jänner, 22. Februar,23. März 2016 jeweils um 20 UhrDauer: ca. 1,5 – 2 StundenPreis pro Person: € 20 (inkl. Schneeschuhe, Stöcke)Information & AnmeldungHelga Rädler, T +43 (0)664 5793 566www.kulturinbewegung.at

Tipp: Hittisau – Vollmond-Schneeschuhtourim Lecknertal

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Das haben mich meine Wanderungen gelehrt: Dass das Eigene nicht zu messen sei an der Welt und die Welt nicht am Eigenen

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Da stehen sie also. Schlank, hart und rostig. Natürlich ist es Edelrost – man gönnt sich ja sonst nichts, wenn man eine Stahlsäule am Rand der Wege des „Umgang Bregenzerwald“ ist. Und wozu stehen die Säulen da? Um Aufmerksamkeit zu erregen. Sie wollen den Gästen auf den Wegen ein bisschen zusätzliche Unterhaltung bieten, vor-zugsweise unaufdringlich, dafür aber mit Tiefgang – und dazu verweisen sie auf die prächtigen Schauobjekte am Weg, meistenteils Bregenzerwälder Häuser einer beeindruckenden Holzbautradition. Oder auf die neuen Architekturjuwelen, bei denen manche Besucher mit Erstaunen fragen, wer die denn hier errichtet hat. Eigentlich sollten die Säulen solche Fragen beantworten. Aber dann wären sie keine Bregenzerwälder Säulen, die wie alle hier auf eine Frage mit einer Gegenfrage antworten. Das wird

einem spätestens klar, wenn einem ein Licht aufgeht. Dazu muss man die Säule drücken. Nicht die ganze, nur einen kleinen Knopf an ihrer Seite. Blickt man dabei in ein kleines Glasguckloch an ihrer Spitze, geht plötzlich ein Licht an und es erscheinen eine Zeichnung sowie ein kurzer Text in Deutsch wie Eng-lisch. Und dieser Text stellt zum Objekt vor der Säule eine Frage. Das ist kein Problem, wenn man seinen passenden „Umgang Bregenzerwald“-Folder dabei hat. Darin liest man nämlich die Antwort auf die Frage in der Säule sowie weitere interessante Einzelheiten zum Haus oder was immer man gerade vor sich hat. Die Säule dient als eine Art Bohr-stange in die Tradition der Gestaltung in dieser Region. Was Menschen hier geschaffen haben, von der Landschaft,

Neue Blicke auf die DörferAuf dem „Umgang Bregenzerwald“ durch 13 Dörfer entdeckt man die Gestaltungskraft der Menschen in dieser Region

Informationsmedien zum „Umgang Bregenzerwald“: Buch und Folder zu den Wegen

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Diese Wege des „Umgang“ durch die Dör-fer sind auch im Winter gut begehbar (entwe-der sind sie vom Schnee geräumt oder pink beschilderte Winterwanderwege):Schoppernau, Mellau, Bizau, Andelsbuch, Hittisau, Krumbach

Diese Wege sind im Winter nur teilweise begehbar. Informationen zu einer wintertaug-lichen Variante sind im Tourismusbüro oder beim Gastgeber erhältlich:Au, Bezau-Reuthe, Schwarzenberg, Egg, Lingenau, Langenegg

Information: www.bregenzerwald.at

Umgang Bregenzerwald im Winter

geprägt durch die Dreistufenlandwirt-schaft, über die Bauernhöfe, Häuser, Möbel und Werkzeuge bis zu den Trachten und Liedern, wird an den Wegen durch die Säulen und in den Foldern durch die Texte ins rechte Licht gerückt. Durch einen Finger-druck des Betrachters. Die Säulen hat der Bregenzer-wälder Architekt Georg Bechter entworfen. Eine eigene Arbeitsge-meinschaft wickelte im Verbund mit fördernden Mitgliedern das Projekt „Umgang Bregenzerwald“ ab. Und so können sich nun alle hier auf den Umgang machen, um vom Umgang

der Menschen mit der Natur, mit Holz oder Stahl, mit Stein oder Tuch, mit Talent oder Käse, mit Fisch oder Fleisch zu erfahren. Zwölf Wege durch dreizehn Dörfer sind es. Die Gäste sollen aber auch von der sprachlichen Gestaltungs-kraft der Wälderinnen und Wälder erfahren. Daher gibt es auch ein eigenes Buch zum Umgang, in dem man von vielerlei Umgang liest: mit der eigenen Kindheit, der Musik, den Haustieren, der Natur, der Architektur, dem Handwerk, den Frauen, den Wirtsstuben und Hotels, den Hoffnungen und Träumen.

Die Zeichnungen in den Säulen und Foldern stammen von Ligia González aus Andelsbuch

So sehen die Informationssäulen an den Wegen aus: rostig, aber mit Innenleben

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Es ist einer jener Wintervormittage im Bregenzerwald, an denen die Kanis-fluh mit ihren dunklen Felsen unter glitzerndem Schnee sich vor dem hel-len Blau eines wolkenlosen Himmels erhebt und die Bäume exakte Schatten werfen. Auf dem Parkplatz des Hotel Post in Bezau wartet der alte Kutschwagen, vor dem Eingang plätschert der Brunnen. Die Zeit scheint an diesem Ort still-zustehen – oder sich zumindest vorü-bergehend diskret zurückgezogen zu haben. Wir treffen uns im Kaminzim-mer des Hotels. Susanne Kaufmann

Vor mehr als zehn Jahren hat Susanne Kaufmann mit der Produktion von Naturkosme-tika begonnen. Anfangs für das hoteleigene Spa, mittler-weile auch für über hundert Händler weltweit. In den Verkauf geht trotzdem nur, was selbst gesammelt und im Tal produziert wird

Von der richtigen Konzentration des Guten

bestellt Tee, später einen Espresso Macchiato. Mit 23 Jahren hat die heute 44-Jährige den elterlichen Hotelbetrieb übernommen, die ursprüngliche „Kur-abteilung“ aus den 1970er Jahren in einen zeitgemäßen Wellness-Bereich überführt und – fast wie nebenbei – die Kosmetiklinie „Susanne Kaufmann organic treats“ entwickelt. „Wir haben in unserer Küche immer schon darauf geachtet, dass die Zuta-ten natürlich sind und aus der unmit-telbaren Umgebung kommen. Auch die Materialien für den Umbau des Hotels haben wir nach diesen Krite-rien ausgewählt. Es war also eine logi-sche Entwicklung, diesen Weg auch für das Spa einzuschlagen. Bio ist ja heute ein Trend und auch die Natur-kosmetik boomt. Für mich hat das mit der Einstellung zu den Dingen zu tun. Ich glaube zum Beispiel nicht, dass Bio-Essen mein Leben verlängert oder eine ökologische Hautlotion Falten wegzaubert. Wenn ich mich aber einer-seits dafür interessiere, woher mein Essen kommt, dann will ich anderer-seits auch wissen, woraus die Creme

besteht, die ich mir ins Gesicht gebe.“ Während sie spricht, ist die zierli-che Susanne Kaufmann bestimmt und klar, sie klopft dabei ihre flache Hand auf den Schenkel, wie um das Gesagte akustisch zu unterstreichen. Mit der Naturkosmetik gestartet wurde im Dezember 2003 – mit zwei Produktreihen für Gesicht und Kör-per. Mit dem enormen Erfolg und dem weltweiten Interesse hatte damals nie-mand gerechnet. „Ganz ehrlich: der Anfang war schwierig. Wir haben viel herumexpe-rimentiert. Doch es ist das eine, gute Zutaten zu haben und es ist etwas anderes, daraus eine haltbare Creme zu machen. Es war klar, dass das in fachkundige Hände musste. Mit Ingo Metzler, der in Egg bereits seine eigene Molkekosmetik herstellte, haben wir schnell den idealen Partner gefunden.“ So bleibt alles im Tal. Die Herstel-lung basiert auf dem alten, überlie-ferten Wissen über Heilpflanzen des Bregenzerwaldes; alles, was die Umge-bung hergibt, wird gesammelt – Rin-gelblume, Melisse, Kamille, Salbei, Hagebutte oder Schafgarbe – und zu Badezusätzen, Packungen, Cremes, Ölen und Lotionen verarbeitet. Auf chemische Unterstützung wird ver-zichtet, auf penibelste Kontrolle nicht. „Naturkosmetik ist etwas vom Heikelsten, was man machen kann. Da muss alles hochprofessionell sein, gerade heute, wo die Qualitätsstan-dards immer höher werden und deren Überprüfung immer strenger. Ich behalte mir vor, jede einzelne Charge persönlich freizugeben, auch die Eti-ketten werden nach wie vor von Hand aufgeklebt.“ Wird ein neues Produkt entwickelt – im Herbst kam etwa eine neue Anti-Aging-Serie auf den Markt –, wird intensiv getestet. „Wir machen das, was „Naturkosmetik ist was vom Heikelsten, was man machen kann“, sagt Susanne Kaufmann

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„Wir haben viel herum experimentiert. Doch es ist das eine, gute Zutaten zu haben und es ist etwas anderes, daraus eine haltbare Creme zu machen. Es war klar, dass das in fachkundige Hände musste – die von Ingo Metzler in Egg.“ Susanne Kaufmann

Angefangen wurde mit 2 Produktlinien für Körper und Gesicht – heute werden über 70 Produkte im Tal hergestellt und weltweit verkauft

wir selbst brauchen,“ lächelt Susanne Kaufmann. „Es gibt einen Kreis von Testpersonen. Manchmal kann es dau-ern, bis eine Creme so ist, wie wir sie haben wollen. Auf die richtige Konzen-tration der guten Inhaltsstoffe kommt es an. Besonders der Duft ist, was seine Stabilität betrifft, äußerst kompliziert.“ Schön schlicht ist das Design der Glasflaschen und -tiegelchen der Produktlinie. Alles sehr dezent, die Beschriftung, die Schrift selbst – es bleibt viel Platz für Weiß. Wie im neuen Haar-Shop, den Susanne Kauf-mann vor kurzem gemeinsam mit dem Dornbirner Friseur Christoph Tomann gegenüber dem Hotel Post eröffnet hat. Die Dauer der Haarwäsche in den wei-ßen Liegen unter den Oberlichten kann der Gast selbst bestimmen. Was aber ins Haar reinkommt, trägt neuer-dings den Namen Susanne Kaufmann und ist selbstverständlich natürlich. Carina Jielg

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Der Käse ist heute viel reiner als früher

Was sagen die Sennhüttler?, fragtest Du im letzten Briefe. Heute sollst Du eine längere Antwort erhalten, als Du damals wohl erwarten mochtest.“

Mancher glaubt, früher sei alles besser gewesen, so auch der Käse. Doch der Senn Günther Muxel aus der Sennerei Schoppernau belehrt uns hier eines Besseren. Und der berühm-teste Bregenzerwälder, der Bauer, Dichter und Sozial-reformer Franz Michael Felder, gibt sein Bestes dazu

Einer der ersten Kunden im Senn-haus ist der Musiker Anton Lingg. Er reicht kleine Milchkannen über die Theke. Frischen Rahm möchte er haben.

Samstag, 20. Februar 2015, kurz nach acht. Ein grauer Wolkendeckel hat sich über Schoppernau gelegt. Beinah möchte man den Kopf einziehen, so eigenartig fremd wirkt die Welt nach Wochen praller Sonne. Es riecht nach Niederschlag. Am Dorfeingang bauenMänner einen Funken, also einen Scheiter haufen, auf. Morgen wird er samt der Hexe, einer Puppe an seinerSpitze, brennen. Es ist ein aleman-nischer Brauch, um den Winter auszutreiben. Das Dorf ist in Aufruhr. Nicht wegen der Hexe. Urlauberschichtwechsel. Aus-geliehene Ski werden zurückgebracht, Gepäck aus Hotelzimmern geschleppt und in Autos verladen, letzte Anden-ken gekauft. Mitten im Dorf schiebt die Bergkäserei ihre gläserne Pforte auf. Schoppernau war einst der Heimat-ort des Bauern, Dichters und Sozial-reformers Franz Michael Felder. Er lebte von 1839 bis 1869 und gilt als der berühmteste Bregenzerwälder. In die-sen Text mischt er sich mit Auszügen aus seinen Briefen ein.

Brief Felders vom 18. Februar 1866 an Kaspar Moosbrugger: „Lieber Freund! Du weißt, daß mir meine Landsleute, daß auch die Sennhüttler meine Lieblinge sind.

Meistersenner Günther Muxel arbeitet täglich bis Mittag und kommt um achtzehn Uhr wieder, um die Abendmilch in Empfang zu nehmen …

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An seiner Seite hat er einen Kollegen. „Mir schaffand all Tag“, sagt Muxel. Denn auch die Kühe, die die Milch geben, kennen kein Wochenende

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In der „Schatzkammer“: viertausend Laibe in zwei Hightech-Lagerräumen. Zwischendrin schnurrt „Franz Michel“, ein Käseroboter, der Laib für Laib aus dem Regal zieht, mit Salzlauge bespritzt und mit Rundbürsten pflegt

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Den brauchen die Frauen, um Schaum-rollen zu füllen, die am Funkensonn-tag verkauft werden – auch das ist Tra-dition und der Sennhaus-Rahm von besonderem Aroma. Während Lingg wartet, kaufen Einheimische und Tou-risten Bergkäse. Mild, mittel oder wür-zig, das ist die Frage. Der Käse ist der-selbe, nur die Zeit der Lagerung nicht. Mit weißen Stiefeln, einer Schürze und einem Kopfschutz bekleidet, betritt der Meistersenner Günther Muxel den Verkaufsraum und grüßt Anton Lingg, der zufällig sein Cousin ist – in Schoppernau sind alle irgend-wie miteinander verwandt, verschwä-gert oder befreundet.

Brief Felders: „Am 5. Februar hielt einer meiner Schulfreunde Hochzeit. Ich hatte die Abdankungsrede zu halten. – Du hast sie nicht gehört und ich darf Dir daher mein Urteil über dieselbe mitteilen. Ich wußte, daß ein großer Teil meines Sennhauspublikums anwe-send sein werde und ich redete daher von der Gesellschaft, deren Vorbild die Familie sei. Jene Rede in Warth mag beurteilt werden, wie sie will, sie war größtenteils das Kind des Augenblicks, diese aber war sorgfältig ausgearbeitet, ich trug sie begeistert vor und, Freund,

wenn ich je gut geredet habe, so war es an diesem Tage. Die Gesellschaft war hingerissen, nur alte Weiber und sol-che, die sich jeden Brocken vom Pfar-rer vorkäuen lassen, weil man ihnen die Zähne ausgerissen hat, nur solche bemerkten, es sei zu hoch, die andern aber behaupteten, es sei ganz gut deutsch.“

Der Senn hat kräftige Hände und mus-kulöse Schultern. Ausnahmslos jeder Tag beginnt um viertel nach fünf. Kühe kennen kein Wochenende. Günther Muxel arbeitet bis Mittag und kommt um achtzehn Uhr wieder, um die Abendmilch in Empfang zu nehmen. An seiner Seite hat er einen Kollegen. „Mir schaffand all Tag“ (Wir arbeiten jeden Tag), sagt Muxel, holt die Käselaibe von gestern aus den For-men, transportiert sie mit einem Kran in den Keller, wo er sie im Salzbad ver-senkt. Die Zeit drängt. Bis die nächste Milch kommt, muss alles sauber sein. Mit Schaum, Hochdruck und viel klarem Wasser reinigt er Unterdeckel, Oberformen, Siebwickel und Nylon-platten. Von Milchtankwagen keine Spur. Ab viertel vor sieben bringen vierundzwanzig Bauern aus Schopper-nau und zwei Bauern aus Schröcken Kannen voll frischer Milch. Und sie ist noch warm. Gesiebt, gewogen, kontrolliert und gekühlt, wird sie zur Abendmilch vom Vortag in einen riesigen Bottich geschüttet – den Käsefertiger.

Brief Felders: „Ich hab Dir schon früher erzählt, wie lebhaft es zuweilen im Sennhaus zugeht, diesen Winter ist’s aber am ärgsten, ich agitiere förmlich für unseren Käshändlerplan. Wenn Du abends von 6 bis 8 Uhr in ein Ober-dörfler Haus eintrittst, so siehst Du die Hausmutter unwillig bei der kalten Suppe sitzen und die schon starr gewor-denen Erdäpfel abschälen. Fragst Du nach dem Mann, so heißt’s: „Im Senn-haus hockt er jetzt alle Abende von 6 bis 8 Uhr, wo der Jauko-Michel aus der Welt herein erzählt. Von Fürsten und

Birgit Feierl-Giedenbacher schreibt über den berühmtesten Autor aus dem Bregenzerwald, Franz Michael Felder.

„Nanni“ Felder, die Frau

Schier untrennbar verbunden mit Franz Michael Felder ist seine Frau, Anna Katharina (geb. Moos-brugger), genannt „Nanni“. Felder beschreibt sie als „in meinem Alter“ – Nanni, 1838 gebo-ren, ist ein Jahr älter als er –, „eine kleine, volle Gestalt. Der Ausdruck ihres blühenden Gesichtes gemahnte mich immer an ein Muttergottes-bild. Alles an ihr kam mir so bekannt vor, daß ich mich oft besann, was wir denn schon miteinan-der erlebt hätten. Sie war so frisch und gesund an Leib und Seele, so freudig zu jeder Arbeit, so sicher und kräftig in ihrer Redeweise, wie ich mir ein Mädchen nicht vorstellen konnte, welches im Bregenzerwalde gelebt und viel gelesen und nachgedacht haben sollte.“ Trotz zahlreicher Vor-behalte ihrer Familie heiratet Nanni den „unbe-rechenbaren Sonderling“ am 4. Februar 1861. Sie hält Felder den Rücken frei und ermöglicht ihm, neben der harten Feld- und Stallarbeit und der Versorgung einer Kinderschar seine Texte zu ver-fassen, seine politisch-gesellschaftlichen Aktivi-täten und seine Reisen nach Leipzig. Aus ihrer Schreibfeder stammen nicht nur Briefe an den „Innigstgeliebten“, sondern auch Ab- und Rein-schriften seiner Texte. Ihr tragischer und viel zu früher Tod – Nanni stirbt im Alter von 30 Jah-ren nach kurzer Krankheit – ist schließlich der Anstoß zu Felders wohl berühmtestem Werk, sei-ner Autobiographie „Aus meinem Leben“: Der Leipziger Literaturprofessor Hildebrand ermutigt Felder zu deren Verfassung, um den Tod Nannis zu verarbeiten. Felder schreibt ein halbes Jahr später an den Schwager Kaspar Moosbrugger: „Meine Selbstbiographie langt bald bis zu mei-ner Verehelichung, womit ich dann das Ganze abschließe.“ Gut drei Wochen später meldet er Moosbrugger, dass die „Selbstbiographie in wenigen Tagen fertig“ werde: „Ich schließe mit meiner Verehelichung ab. Der Tod meiner Nanni wird gar nicht erwähnt. Du siehst Nanni lebend, schaffend, singend, Du hörst ihre Ansichten über Menschen und Zustände und ihre Gedichte. Die Kapitel, die von ihr erzählen, sind die heitersten.“ Drei Wochen später stirbt der Dichter selbst am 26. April 1869 im Alter von 29 Jahren an Tuber-kulose.

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„Ich hab Dir schon früher erzählt, wie lebhaft es zuweilen im Senn-haus zugeht, diesen Winter ist’s aber am ärgsten, ich agitiere förmlich für unseren Käshändlerplan.“ F. M. Felder

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Völkern, von der Not und von den Mit-teln dagegen, von den Zünften, Han-delsgesellschaften, Vereinen und von allem möglichen!“

Heute landen fünftausend Liter im Bottich. Mehr als zuletzt. Die Milch-menge schwankt. Vergangene Woche war das Dorf voller Gäste, die verbrauchten die Milch direkt, ein Lieferant produzierte außerdem Joghurt, ein anderer Speise-eis. Im Bottich wird die Milch erwärmt. Biologisches Pulverlab aus Kälbermä-gen kommt hinzu. Die Säurebakterien verdicken die Milch schließlich zu einer Gallerte. Mit der Käseharfe wird sie so lange geschnitten, bis die Molke abscheidet und maiskorngroßer Käsebruch übrig bleibt. Die Molke wird zentrifugiert und in Tanks gefüllt. Bauern holen sie als Fut-ter für Schweine ab. Der Rest landet in Bezau im Faulturm einer Biogasanlage. Der Käsebruch wird in Formen gefüllt und bis morgen früh gepresst.

All das können die Kunden durch Glaswände beobachten. Als das Käsehaus 2009 umgebaut wurde, hat sich die Genossenschaft dazu entschie-den, die Türen zu öffnen.

Brief Felders: „Gehst Du dann, wie auch andere, die in der Sennhütte nichts zu tun hätten, da sie keine Milchbau-ern sind, dem großen Haufen nach, so kannst Du vom Glück reden, wenn Du noch Platz bekommst. Überall sitzen Bauern auf den umgekehrten Butten und Kübeln, der Senn auf der Stiege und der Berlinger auf einem ins Feu-erloch gespannten Brett. Der Jauko Michel, Dein guter Freund, sitzt in helden haft durchlöcherten Hosen auf der Bank und redet klar, deutlich und mit einer Wärme, die alle hebt und trägt, das hörst Du sogar den Fragen und Einwendungen an, die ihn alle Augenblicke unterbrechen. So ist’s fast immer gewesen, seit ich den letzten Brief schrieb. Damals mochte ich Dir noch nichts berichten, weil ich noch nichts von Erfolgen zu berichten hatte.

Doch jetzt redet und streitet man in drei Gemeinden für und wider mich. Jetzt ist’s ganz anders.“

Nach zwei Tagen im Salzbad kommt der junge Käse in die Schatzkammer: vier-tausend Laibe in zwei Hightech-Lager-räumen. Zwischendrin schnurrt „Franz Michel“, ein Käseroboter, der Laib für Laib aus dem Regal zieht, mit Salzlauge bespritzt und mit Rundbürsten pflegt. Günther Muxel ist froh, dass er diese kräfteraubende Arbeit nicht mehr selbst erledigen muss. Und trotzdem – wenn er könnte, würde er am liebsten die Sommer wieder als Senn auf der Alpe Vordere Üntschen verbringen, wo er, aufgewachsen im Gasthof Adler, das erste Mal mit neun Jahren war, und alle darauffolgenden Sommer, bis er 1999 als Senn in der Sennerei Schoppernau begonnen hat. Sehnsüchtig erinnert er sich an atemberaubende Sonnenauf- und -untergänge. Nirgends auf der Welt sind sie so schön wie dort oben. An bestimmten Tagen schien die Sonne in ein winziges Fenster, schickte ihre Strahlen durch die lange Sennküche und malte an die gegenüberliegende weiße Wand einen orangeroten Punkt. Abends saß Günther im Schopf und verlor sich in einem übermächtigen Sternenhimmel.

Brief Felders an Rudolf Hildebrand vom 19. Mai 1868: „Schöne herrliche Tage sind über unser Ländchen gekommen. Alles jubelt und mir ist so wol im Freien, daß ich kaum noch an Dinte und Feder denke, und an das schneeweiße Papier. Gestern war ich in Hopfreben und führte Mist auf die schneefreien Weideplätze.“

Auch Günther Muxel liebt und schätzt die Natur. Sobald seine Arbeit im Senn-haus mittags beendet ist, findet man ihn auf der Skipiste, wo er den Nach-wuchs trainiert. Eine Verkäuferin unterbricht seine Gedanken: Ein Kunde verlange Ziegenkäse, aber der sei schon wieder ausgegangen.

Aus Berichten von Vorfahren weiß Günther Muxel, dass Käse am Anfang des letzten Jahrhunderts teilweise nur schwer genießbar war

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Der Bregenzerwälder Reinhard Johler lehrt am Ludwig-Uhland- Institut für Empirische Kulturwissenschaft der Universität Tübingen

Kredit

Im Bregenzerwald hat über lange Zeit hinweg am 25. November, dem Katharinentag, eine beson-dere Form des Kreditwesens bestanden. Daran erinnert der Katharinenmarkt. Er wird in Au seit einigen Jahren wieder durchgeführt. Den Markt befahren auch überregionale Händler, doch über-wiegt das Angebot an regionalen Spezialitäten bäuerlicher wie handwerklicher Herkunft. Das Kaufen spielt bei den Gästen aus der näheren Umgebung kaum eine Rolle. Es wird gegessen und getrunken, auch gibt es allerlei Unterhaltun-gen. Geld wird keines mehr ausgeliehen. Doch in der Vergangenheit hat die jährliche Abwicklung aller Geld- und Kreditgeschäfte am Katharinentag stattgefunden. Es wurden die Alplöhne, Weidegelder oder Vorschüsse auf die Wintermilch ausbezahlt. In den Gasthäusern trafen die aus dem Bregenzerwald kommenden Schuldner mit ihren aus dem benachbarten Lechtal stammenden Gläubigern zusammen, um neue Kredite auszuhandeln bzw. die fällig gewor-denen Zinsen zu bezahlen. So gab der Verlauf des Katharinentages Auskunft über die wirtschaftliche Situation des Tales.Mit „Tag des Schreckens, Tag der Trauer“ beginnt der selbst bei Lechtaler Kreditgebern verschuldete Franz Michael Felder sein 1860 verfasstes Gedicht „Katharinentag“: Denn an den Kathrinentagen / Werden Bücher auf-geschlagen, / Wo die Schulden eingetragen – / Was die Väter einst verbrochen, / Wird an Kindern nun gerochen: / Fünf Prozente sind versprochen! / Hilf uns, Himmel, schützt uns, Engel! / Dort im Adler sitzt – der Dengel.Ignaz Dengel gehörte zu jenen Kreditgebern, die ihre finanziellen Interessen im Bregenzerwald ver-folgten. Die Erben der als Handelsleute im 18. Jahrhundert wohlhabend gewordenen Lechtaler verliehen dort Geld gegen einen festen Zinssatz als Hypothekarkredite. Fast die Hälfte aller Bre-genzerwälder Bauern war bei ihnen verschuldet. Die Geldgeschäfte am Katharinentag fanden ihr abruptes Ende durch die Inflation nach dem Ers-ten Weltkrieg. Seit Generationen bestehende Schulden konnten oft mit einem einzigen Stück Brot beglichen werden.

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Ziegenzüchten gehört zu den wei-teren Leidenschaften von Muxel. Die Nachfrage nach Ziegenkäse wäre groß, aber mehr schaffe er beim besten Wil-len nicht. Im Winter ist Käsemachen ohnehin schwieriger als im Sommer. Jeder Bauer füttert die Tiere ein wenig anders. Im Sommer fressen alle 250 Kühe in Schoppernau das gleiche Gras. Ab April, wenn das Milchkontingent europaweit fällt, stehen sie in direk-ter Konkurrenz mit Betrieben in Hol-land oder Frankreich. Kürzlich besich-tigte Muxel einen Betrieb im Allgäu mit mehr als 1.600 Kühen. Die einzige Chance, im Bergbauerngebiet mitzu-halten, sieht Muxel in der besonderen Qualität des Bergkäses.

Brief Felders: „Mit dem Milchhandel ist’s ein wahres Elend. Im Herbst hab ich einen Brief oder doch ein Stück Brief von einem Käshändler in die Hände gebracht und bin dadurch auf eigene Gedanken gekommen, die ich samt Anhang gern in einem nur für den Wald berechneten Schriftchen veröf-fentlichen möchte. Glaubst Du nicht auch, unsere Kühe werden künftig ins Allgäu wandern? (Italien, Nord-deutschland.) Ich rede mich oft heiser für unsern Plan, auch die Oberhauser

reden sehr verständig mit, und ich glaube nicht ohne Erfolg.“

Nur Milch, Bakterien und Salz, sollte man meinen. Hat der Käse damals so geschmeckt wie heute? Keiner kann das beantworten, aber aus Berichten von Vorfahren, den Ines und Ähles, wie die Großeltern hier genannt werden, weiß Günther Muxel, dass Käse am Anfang des letzten Jahrhunderts teil-weise nur schwer genießbar war. Der Käse ist viel reiner geworden und die Ines und Ähles staunen immer wieder über die viel bessere Qualität. Das Käse-machen im Bregenzerwald ist Tradition. Dass diese Kunst immer noch Bestand hat, ist auch Franz Michael Felder zu verdanken, der für eine Genossenschaft gekämpft hat, um die Abhängigkeit von den Käsegrafen zu überwinden. Brief Felders: „Für heute ist’s genug und es grüßt Dich herzlich Dein kommunisti-scher, verketzerter, abgechristenlehrter, niedergepredigter, käshandelssüchtiger, armer Freund Fr. M. Felder.“ Irmgard Kramer

Info: www.felderbriefe.at (Ein Projekt des Franz Michael Felder Vereins)

Tipp: Wandern auf dem „Umgang Bregenzerwald“ in Schoppernau (alle Infos dazu auf Seite 20), die Sennerei besuchen, Käse probieren und mehr über Franz Michael Felder erfahren

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Während der Senn Günther Muxel in der Bergkäserei in Schoppernau die Bottiche wäscht, werden nur wenige Häuser weiter, im Schrannen-hof, fünf Kühe gemolken. Meistens macht das der 82-jährige Vater von Maria Zündel, die mit ihrem Mann Viktor und Sohn Daniel den Schrannenhof führt

Die Milch für den Käse

Gäste übrig lassen: Reste aus frisch zubereiteten Menüs, keine zehn Stun-den alt. Diese Form der Verwertung von Essensresten wäre laut einem von vielen unverständlichen EU-Gesetzen nicht erlaubt. „Was ein Witz ist.“ Darin sind sich Viktor und Maria einig. „Die-ser Kreislauf funktioniert einfach zu gut.“ Gäste frühstücken am Nebentisch und beobachten die ersten Kinder am Übungslift. Ein paar andere stürmen die Treppe hinunter in den Keller, vor-bei an einem Foto aus den Sechziger-jahren. Darauf sieht man Marias Groß-vater. Kein Riese sei er gewesen, aber die Kühe, von denen er umgeben ist, reichen ihm trotzdem kaum bis zu den

Die Gäste verabschieden sich von der Wirtin, die, sich die Hände in die Kochschürze wischend, aus der Küche kommt. Draußen im Schnee stehen

Biertische bereit. Wer die lange Talab-fahrt vom Diedamskopf genießt, kann sich, ohne die Ski abzuschnallen, an den Tisch setzen. Maria Zündel kocht mittags und abends. Sie verwendet Produkte aus der Region und, was möglich ist, aus dem eigenen Stall: Milch, Fleisch und Eier. Deswegen trägt der Schrannenhof die Auszeichnung „Kulinarisches Erbe“. Die frisch gemolkene Milch stellt ihr der Vater in die Küche. Für Milchkaffee, heiße Schokolade, Pudding, Vanille-soße und Knödel. Den Rest der Milch fährt Viktor Zündel ins Sennhaus und bringt dafür Butter, Käse und Molke mit. Die Molke bekommen seine zwei Schweine, zusätzlich zu dem, was die

Die Milch aus dem eigenen Stall liefert Viktor Zündel an die Sennerei in Schoppernau und bezieht von dort Butter, Käse und Molke

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Achselhöhlen. Stabile Kühe im Mini-Format, mit großen Hörnern und X-Beinen. Sie waren damals gedrun-gener, geländegängiger, leichter und konnten auf jeder Alp herumkra-xeln. Heute steht bei Züchtungen die Milchleistung im Vordergrund. Wenige Meter weiter kleben die Kin-der ihre Nasen an die große Scheibe und schauen in den Stall. Zwei Riesen-tiere räkeln sich im Stroh – dichtes, schwarzbraun schillerndes Fell und eine beeindruckende Muskelfülle: Eine Kreuzung zwischen weißblauem Belgier und Braunvieh. Mindestens zwei Jahre dürfen die Tiere wachsen und gedeihen, die Sommer auf der Alp verbringen, dann werden sie für den Hausgebrauch geschlachtet. Das letzte Tier wog siebenhundert Kilo und das Fleisch sei „verrückt gut“. Die Hörner dieser beiden Riesen stehen verwegen in unterschiedli-che Richtungen. Nicht so wie bei den anderen fünf Kühen, deren Hörner regelmäßig aus dem Kopf wachsen. Keine Laune der Natur. Hörner müs-sen reguliert werden wie Gebisse. Dazu werden in die gefühllosen Enden Löcher gebohrt und Drähte gespannt. Dass diese Kühe Hörner haben, ist ohnehin eine Rarität, die die Zündels aus voller Überzeugung vertreten: „Wenn die Tiere auf die Welt kommen, brennt man ihnen Löcher in die Schädel, statt Hörnern wächst eine schwammige Masse. Sie verlieren ihr Temperament und ihren Humor. Unsere Tiere sind voller Leben.“ Aber Zündel räumt auch ein, dass er es mit seinen fünf Kühen wesent-lich einfacher hat als ein Bauer mit fünfzig Kühen – Hörner geben Arbeit und können gefährlich sein. Hier wie im Vorsäß haben Zündels Kühe einen Laufstall und eine Liegebox. „Kühe lie-gen gern weich.“ Die Kinder rennen vorbei an der Garage. Platz für jedes Auto, kein mühsames Ausschaufeln nach tage-langem Schneefall. Eine der bes-ten Investitionen, die die Zündels im Laufe der Jahre getätigt haben. Auch der unterirdische Misthaufen

war eine grandiose Idee, an der Vik-tor lange herumgetüftelt hat: keine Geruchsbelästigung, keine Fliegen. Ideen hätte er so viele, dass er sich ein zweites Leben erhofft. Die Kin-der streicheln die Haflinger und die Ponys im Stall nebenan. Außerdem gibt’s am Schrannenhof Geißen und vierzig Hühner. Es lebt an allen Ecken und Enden. Im Garten, in einem riesi-gen Kupferkessel, sind Thymian und

Rosmarin vom Schnee bedeckt. Der Kupferkessel stammt aus einem der drei Sennhäuser, die Franz Michael Felder in seinen Briefen immer wie-der erwähnte – Oberdorf, Mitteldorf und Niederau. Die Sennerei Niederau befand sich dort, wo heute der Schran-nenhof steht. Wieder schließt sich ein Kreis: Die Zündels haben Anteile am Sennhaus. Es ist ihnen wichtig, dass es erhalten bleibt. Irmgard Kramer

Bei den Zündels dürfen die Kühe ihre Hörner behalten. Bei manchen müssen diese aber reguliert werden

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LanglaufenInsgesamt bringen es die Loipen im Bregenzerwald auf über 300 Kilometer. Das heißt für LangläuferInnen traumhafte Touren durch Flussauen, verschneite Wälder, über weite Wiesen, vorbei an holzgeschindelten Häusern. In Sulzberg und Hittisau geht es über die Grenze ins bayerische Allgäu. Die größten Langlauf gebiete: Hittisau – Balderschwang (80 km), Au-Schoppernau (63 km) und Sulzberg-Ober-reute (40 km). Sie alle verfügen über Skating loipen und klassische Loipen.

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Industrie und Handwerk in einemEin Feriendomizil, das die Vorteile industrieller Fertigung und handwerklicher Baukultur vereint

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„Islen“ – das sind zwei Ferien-häuser, die temporär vermietet werden. Ihre Konstruktion verdankt sich handwerklicher Raffinesse und industrieller Effizienz

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Der Bregenzerwald als Urlaubs-ziel legt zu: Wer nahezu unberührteNatur sucht, kommt hier ebensoauf seine Kosten wie der Freundeiner abwechslungsreichen Kultur-landschaft. Wer Events mag ebenso wie der Freund einsamer Ruhe. Die Wege vom einen zum anderen sind kurz, die Dosierung ist ausgewogen – das bezau-bert seit langem. So vor gut anderthalb Jahrhunderten schon den Reiseschrift-steller Ludwig Steub, der von einer

reizenden Landschaft, einem abge-schlossenen Park sprach. Auf besondere Weise kommt in diesen Genuss, wer mittendrin ist. Etwa in Mellau. Hier beginnen Bergtouren oder, ganz in der Nähe, Gebirgskräuter exkursionen. Eine Ski-arena, eine der größten und schnee-sichersten der Region, liegt vor der Tür. Man findet kulinarische und kul-turelle Höhepunkte und das größte Ensemble alter und neu genutzter

Bregenzerwälderhäuser. Lässt sich ein besserer Einstieg in die Kultur der Region denken? Da zeigt sich, wie man hier aus ganz ursprünglichen und einfachen Verhältnissen über Jahrhunderte Wohlstand schuf; wie man mit dem Material, das hier vorherrscht – dem Holz – zu Meisterschaft gelangte; wie diese Handwerkskultur zur Baukunst wurde. Das wird heute wieder entdeckt und geschätzt, gerade weil die Gegend zu einer Vorzeigeregion in Sachen neuer Architektur geworden ist – eine Entwicklung, die sich auch diesen Quellen verdankt. So wie sich der Holzbau hier über Jahrhunderte entwickelt hat, so entwi-ckelt er sich weiter. Vor einem knap-pen halben Jahrhundert aus einem Dornröschenschlaf erweckt, wird er heute als besonders nachhaltige Bau-weise geschätzt. Dabei haben sich die hiesigen Werkstätten sämtliche tech-nologischen Neuerungen angeeignet – ob es sich um das Material, die Kons-truktion oder die Bauabwicklung han-delt. Massivholz und Holzdämmstoffe, Leicht- und Massivbau mit Ingenieur-bau, Vorfertigung und sorgfältigste Arbeit vor Ort – hier verfügt man mit der Selbstverständlichkeit gewachse-ner Kultur über den neuesten Stand der Technik. Und weil man das hat, kann man auch gestalten. Räumliche Qualitä-ten, Atmosphäre, Stimmung: Vom Wälderhaus hat man es gelernt. Die Behaglichkeit einer engen Stube, die Großzügigkeit einer hohen Tenne, die Luftigkeit des hellen Schopfs – welch räumliche Vielfalt! Dazu die Lage des Hauses, die Orientierung zur Sonne – hier ist gebräuchlich, worüber anderswo viele Worte gemacht werden. All das ist ins Werk gesetzt mit Sorg-falt, Meisterschaft und immer einem Schuss Raffinesse, der einiges mit bäu-erlicher Sparsamkeit, aber auch Freude am Schaffen zu tun hat. Das alles gibt dem Besucher das Gefühl: Es ist mit Freude gemacht. Und all das erlebt man in einem neuen Haus, genauer Doppelhaus,

Die Kultur der Region zum Anfassen, Draufstehen und Spielen (nachher kann man es immer noch essen)

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in Mellau. Es ist ein Haus für Gäste, ein Haus aus zwei Ferienhäusern, die temporär vermietet werden. Mit dem Namen „Islen“ will der Hausherr ausdrücken, dass es auch Inseln der Erholung sind. Ursprünglich wurde mit „Islen“ oder „Jeslen“ eine Flur in der Parzelle Übermellen benannt. Die Ferienhäuser sollen Inseln in der Hektik des Alltags und guter Gäste-architektur sein. Naturverbunden, gebräuchlich, auf der Höhe der Zeit. Die beiden zweigeschossigen Woh-nungen sind aus acht vorgefertigten Raumzellen als reiner Holzbau erstellt. Sie wurden in der Werkstatt „am Band“ gefertigt und nahezu komplett ausge-stattet. Die wetterfeste Endmontage dauert zwei Tage, einschließlich der beiden dazwischenliegenden Trep-pen. Nach einer Woche sind Dach und Fassade fertig. Die Bedingungen einer Hallenmontage sichern höchsten Stan-dard: Das Fugenbild der Innenverklei-dung ist makellos.

Diese industrielle Fertigung eröff-net dem Handwerk neue Perspektiven. Üblicherweise werden im vorgefertig-ten Holzbau fremdgefertigte Tafeln verbaut. Doch hier ist man zur klassi-schen Zimmererarbeit aus dem eige-nen Haus mit Pfosten und Ausfachung sowie zur Verkleidung mit massiven Brettern zurückgekehrt. Pfosten und Deckenbalken sind mit Schwalben-schwänzen zimmerergerecht verbun-den. Die Vorteile handwerklicher Bau-weise sind mit jenen der industriellen verwoben, ohne dass eines das andere verdrängt. Die Wände bestehen aus massi-vem Fichtenholz, das aus den umlie-genden Wäldern stammt. Das Holz beeinflusst das Raumklima entschei-dend: Es sorgt für eine ausgeglichene Oberflächentemperatur, ist atmungs-aktiv, behaglich und wohlduftend. Dank einer durchdachten Konstruk-tion wurden Folien und Klebstoffe vermieden. Alle weiteren Baustoffe

sind nachvollziehbar natürlichen Ursprungs: massive Eschenbohlen für Boden und Treppe, Filzbespannung an einigen Wänden und Loden für Vor-hänge. Gepresste Platten aus Reishülsen dienen als wasserfeste Verkleidung in Küche und Bad. Die offene, zwischen den Gebäude-teilen eingestellte Treppe erschließt ein Raumgefüge mit Wohn-, Ess- und Kochbereich sowie großzügigem Schopf im Erdgeschoss und mit Schlafbereich samt Bad sowie Sauna im Obergeschoss. Nichts erinnert an die Konstruktion aus vorgefertigten Raumzellen. Das ist der sorgfältigen Planung und der langen Wohnerfahrung zu verdanken. So finden die Gäste ein Zuhause auf Zeit, das ihnen die Natur der Talschaft nahebringt. Frei von Belehrung, dafür mit Genuss erfährt, wer hier wohnt, etwas über die Bregenzerwälder Kultur im Umgang mit alltäglichen Dingen. Florian Aicher

Sie lassen in ihrem Urlauberdomizil „Islen“ Gäste die Wohnkultur des Bregenzerwaldes erleben: Michael und Doris Kaufmann mit Sohn Mathias

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Nichts erinnert an die Konstruktion aus vorgefertigten Raumzellen. Das ist der sorgfältigen Planung und langer Erfahrung zu verdanken

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Birgit Rietzler, Dichterin im Bregenzerwald, stellt typisches „Wälderisch“ vor

Am Ofo – am Ofen In ar Wäldarschtubo huckt ma zaubod uf om

Ofobönkle am Kachlofo.In einer Wälderstube sitzt man am Abend auf dem Ofenbänklein am Kachelofen. Heondrom Ofo ischt a Loh i do Wond, domit as

ou im Gahdo wahm wed.Hinter dem Ofen ist ein Loch in der Wand, damit es auch (nebenan) im elterlichen Schlaf-zimmer warm wird. Am und im und uf om Ofo trücknot ma di

nasso Höttl, Hölzlar, Hüot und Beora.Am und im und auf dem Ofen trocknet man die nassen Kleider, Holzschuhe, Hüte und Birnen. Di beschto Kokoslöble ka ma im Ofo bacho. Die besten Kokoskekse kann man im Ofen backen. Well, woscht: Mit Schtingele us Kokosflocka ka

ma ou dom Dokus klocko.Denn, weißt du: Mit Gebäck aus Kokosflo-cken kann man auch beim Dokus (Jodok) anklopfen. Winn in am Hus meh Husfroua sand as wio

Öfo odr Hehd, dinn ischt gnot Für im Dah.Wenn in einem Haus mehr Hausfrauen sind als Öfen oder Herde, dann ist bald Feuer am Dach, d. h. dann gibt es bald Ärger. Dio Motla, wau da ledigo Unwillo hind, künnod

do Ofo abeoto. Und zwar aso: Ofo, Ofo, i beot di a, du bruchscht Holz und i an Ma!

Die Mädchen, die nicht mehr länger ledig sein wollen, können den Ofen anbeten. Und zwar so: Ofen, Ofen, ich bete dich an, du brauchst Holz und ich einen Mann! Winn d’ Wiebr eora Undorrock a d’ Ofoschtang

hinkod, woßt ma wio schpät as ischt.Wenn die Frauen ihren Unterrock an die Ofen-stange hängen, weiß man, wie spät es ist. Winn ma olte Schachtla und blaue Briof in Ofo

schteckt, dinn rücht as ärgr as wio sus.Wenn man alte Schachteln und blaue Briefe (Briefe von Ämtern) in den Ofen steckt,dann raucht es ärger als sonst. Lass rücho!Lass es rauchen! Das ist eine Aufforderung, nicht zu bremsen, solange es gut läuft! Also lass rücho! – Also, lass es rauchen!

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WinterwandernWas für ein Genuss, zu Fuß in der weißen Winterwelt unterwegs zu sein! Das macht sogar Kindern Spaß. Und es stehen so viele Wege zur Auswahl! Pinkfarben beschildert, sind sie im Schnee gut sichtbar. Man geht zwischen einer Stunde und vier Stunden – vom sonnigen Sulzberg bis hinauf zum Diedamskopf und ins Hochtannberggebiet. Tipp: Package Winterwandern (Seite 51) oder Kulinarisch Winterwandern (Seite 57)

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Der Almanach des KronenwirtesUnser Autor erzählt vom Aufwachsen in einer Gaststube und was das Buch „Am Herd“ von Marvin Hirth, das Dietmar Nussbaumer in seiner „Edition Krone“ herausbrachte, bei ihm auslöste

Kürzlich erreichte mich aus dem Wald ein Küchengruß besonderer Art. Aus Hittisau schickte mir der Kronenwirt einen hübschen kleinen Almanach voller literarischer Texte und Rezepte. Die Spinatknödel gefielen mir so gut, die wollten gleich ausprobiert sein. Und zwar deswegen, weil ich mich schmun-zelnd daran erinnerte, dass auf dem Weg des Gasthaus Zoll von gutbürger-lich zur Drei-Hauben-Küche einmal Spinat spätzle mit Schinkenstreifen eine Station darstellten. Eine originelle Variante der Spätzle, aber weit von allem entfernt, was wir heute als feine Küche empfinden.

Dem kamen die Spinatknödel schon viel näher. Elegant, klein, fein und doch, als Knödel, bodenständig, signalisierten sie einen Zeitsprung in jene traditionsbe-wusste Art der Moderne, wie sie an vielen Orten im Bregenzerwald gekocht wird.

Man kocht nicht nur in den Wirtshäu-sern, man bietet Architektur und Kultur, Vorträge bedeutender Menschen und Diskussionen zu den Spinat knödeln. Man bietet die Landschaft rundum, und doch sind da noch der alte Kiesgarten und die alte Blumenkiste. Man hat den modernen Zubau, aber die gute Stube behält man.

Und man gibt Almanache heraus. In diesem Fall hat ihn der Koch, Teilzeits-enn und Autor Marvin Hirth verfasst und sich dafür auf die Spur von Lebens-mitteln der Region gesetzt. Regionalität nicht provinziell, sozusagen. Mit Recht wollen wir genau wissen, was wir essen, woher es kommt und wie es verarbeitet

Ein merkwürdiger Brauch, dieser Gruß aus der Küche. Manch-mal frage ich mich, wer da grüßt. Jedenfalls grüßt uns das Gesicht des Lehrlings (gewöhnlich ist es der Lehr-ling), der uns leicht verlegen, aber auch stolz erklärt, womit uns etwas oder jemand aus der Küche grüßt. Dieser Gruß aus der Küche ist klein, sozusagen das Programm der Küche in nuce: Er deutet an, was der Koch kann und was das Menü bringt.

Aus meiner Küche grüße ich Sie mit einer biografischen Mitteilung. Wenig überraschen wird Sie, dass ich – wie die meisten Menschen – während meiner Zeit zu Hause essen gelernt habe. Ich hatte Glück, weil die Mutter exzellent kochte. Ich hatte dazu noch das Glück, in einem Bregenzer Gast-haus geboren zu sein.

Auch meine dort kochende Groß-mutter war eine prima Köchin. Noch heute habe ich Erzählungen von den zehn Gewürzen im Ohr, die ins Beuschel müssen, noch heute sehe ich, wie große Platten voller Berge selbstgezogener, dampfender Schnecken in die Wirtsstube getragen werden, noch heute rieche ich das Schmalz der im Fasching gebackenen Mäuse, noch heute spüre ich die Wärme des riesigen gemauerten Her-des in der Küche, vor dem ich auf dem Boden mit dem Hund spielte. Um mein Glück zu komplettieren, hat der Großvater später das Wirts-haus an einen Mann verpachtet, der die große Küche in unsere Familie brachte.

Das Wirtshaus, in dem ich auf die Welt kam, war das Gasthaus Zoll in Bregenz. Beim mittlerweile verstor-benen Ernst Huber lernte ich auf hohem Niveau zu essen; unsere Fami-lie war ein Teil des Publikums, an dem er sich emporkochte. Es war eine Art Entwicklungsroman: Er lernte raf-finierter zu kochen, wir lernten bes-ser zu essen.

Zuvor aber war das Gasthaus Zoll ein Zauberort. Ein Fachwerkhaus mit seit Maria Theresias Zeiten im Grund-buch eingetragenem Gastgewerbe; eine Wirtsstube, wie man sie nicht einmal in Heimatfilmen hat, mit bauern barocker Schank und riesigen runden Tischen, Thonetsesseln und einer Decke, die sich heute in einem Heimat museum befindet, in der Har-der Mittelweiherburg.

Leider fiel die Pracht in den späten 1950er Jahren der Modernisierung zum Opfer: Die Bundesstraße musste wegen Brückenneubaus kurzfristig verlegt werden. Das Gasthaus lag an der Bregenzerache, sozusagen an der Nabelschnur zum Bregenzerwald. Am Wasserstand und an der Wasserfarbe konnten wir ablesen, wie das Wetter im Wald gerade gewesen war.

Grüße aus der Küche gab es damals noch nicht; der Dauergruß stand in Form von Brezeln und Weinbeißern auf dem Tisch. Die Brezel in zwei Formen: frische Laugenbrezel und helle, mürbe Bierbrezel, auf dem pas-senden Ständer aufgehängt. Dazu ein großer Aschenbecher.

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Der Musiker Bartholomäus Natter berichtet von Menschen aus dem Bregenzerwald, die in der Fremde wirken

Der Bär mit der Trompete

Sein musikalisches Talent war seit frühester Kind-heit klar. Dennoch wusste Bernhard, ältestes der fünf Kinder aus der Musikerfamilie Bär in Andels-buch, lange nicht, ob er Musiker werden sollte. „Ich wollte nach dem Musikgymnasium die Fach-hochschule in Dornbirn besuchen“, sagt er heute. „Aber Lothar Hilbrand, mein damaliger Lehrer, hat mich überredet, Trompete zu studieren.“Bereits als Siebenjähriger hatte er mit dem Flü-gelhornspiel begonnen. Wenig später stand er mit Vater und Geschwistern auf der Bühne. Schließlich folgte er dem Rat seines Lehrers. Nach dem Studium am Konservatorium in Feld-kirch ging er ans Mozarteum Salzburg. Er nahm Unterricht bei Hans Gansch, der gerade als Solo-trompeter der Wiener Philharmoniker aufgehört und eine Professur in Salzburg angetreten hatte. „Ich durfte ihn im Ensemble ProBrass kennen ler-nen und war von seinem vielseitigen Trompeten-spiel sehr beeindruckt.“ 2001 schloss Bär das Mozarteum mit Diplom ab. Während er im Bregenzerwald mit dem Bau sei-nes Hauses begann, sammelte er erste interna-tionale Erfahrungen im Gustav-Mahler-Jugend-orchester. Er gewann ein Probespiel beim Linzer Bruckner Orchester und wurde dort Solotrompe-ter. Schon mit 25 Jahren schien er am Höhepunkt seiner Karriere zu stehen. Oder zumindest dort, wo sich viele junge Musiker wünschen, irgend-wann hinzukommen. Doch dann schrieb 2003 das Anton-Bruckner-Konservatorium, heute eine Pri-vatuniversität, die Stelle eines Dozenten für Trom-pete aus. Bernhard Bär entschied das Hearing für sich, trat aus dem Orchester aus und wurde als 29- Jähriger Dozent für Trompete in Linz. Heute ist er dort nicht nur Lehrer, sondern auch Leiter des Instituts für Blechblasinstrumente und Schlagwerk. Als aktiver Musiker spielt er international erfolgreich in verschiedenen Ensembles. Auch den Bregenzerwald hat er nicht vergessen. Im mittlerweile fertiggestellten Haus in Lingenau genießt der Vater eines kleinen Sohnes sein Fami-lienleben. Auch mit seinen Geschwistern musi-ziert er nach wie vor sehr gern – vorausgesetzt es sind gerade alle „dahoam“.

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Eine Grafik des im Bregenzerwald geborenen Künstlers Tone Fink

wurde. Vernünftige Küchen klären uns ungefragt über solche Dinge auf, nicht immer jedoch so feinfühlig wie in diesem Fall.

Ein Wirtshaus mit Hang zum Buch und zum Buchgeschäft, das ist ein-mal etwas anderes! Schon seinen Umbau durch Bregenzerwälder Hand-werkskünstler hat das Haus in dem

schönen Buch „Werkraum Krone“ dokumentiert. Das hübsche, kleine, dezent illustrierte Büchlein „Am Herd“ ist schon das vierte in der kleinen Reihe und lässt sich auf der Webseite des Hauses bestellen. Ich grüße also zurück an die Küche der Krone in Hittisau, den seltenen Fall eines Gasthauses mit angeschlosse-nem Eigenverlag. Armin Thurnher

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Eassand Käs und nüd das tüür Brod! – Esst Käse und nicht das teure Brot, sagt der Volksmund. Die Köchin Milena Broger aber meint: Probiert beides – und lernt den Geschmack der Region zu schätzen

Wir Menschen sind reich beschenkt mit der Gabe, den Lebens-raum mit unseren Sinnesorganen zu entdecken. Wir reisen durchs Leben: sehend, hörend, fühlend, tastend, riechend und schmeckend. Mit der Gabe, was wir wahrnehmen, auch im Kopf verarbeiten zu können. Dadurch können wir schaffen und entwickeln, unseren Lebensraum gestalten. Ich

Perfektionismus ist hier nicht zu übersehen. Ich denke, das liegt an der Umgebung, an den landschaftlichen Gegebenheiten. Die Menschen hier leben eingebettet und geschützt durch die Berge rund-herum – aber früher auch abgeschnit-ten und isoliert. Grenzen engen nicht nur ein, sie führen auch zu Konzentra-tion und Expertise. Begrenzte Ressour-cen zwingen zum Blick auf die eigenen Möglichkeiten. Dass diese Konzentra-tion auch zu Sturheit und Verbissen-heit führen kann, steht außer Frage. Aber wer einmal einen Bissen von einem frischen Stück Bregenzerwäl-der Käse genommen hat, weiß den Perfektionismus zu schätzen. In Guatemala, Mittelamerika, geboren, kam ich mit drei Jahren

Den Bregenzerwald erschmecken

Esst Käse und nicht das teure Brot – so sagte der Bregenzerwälder Volksmund im 19. Jahrhundert

als Köchin möchte mich auf die Welt der Nahrungsaufnahme beschränken. Gehen wir noch einen Schritt weiter, in meine persönliche Geschmacks- und Geruchsheimat, in den Bregenzerwald. Käse gehört seit jeher zu den Grund-nahrungsmitteln der Region. Weil Butter als Steuermittel für die Herr-schaft galt, beschränkte sich die Käseproduktion bis ins späte 17. Jahr-hundert auf Sauerkäse (aus vollent-rahmter Milch). Nach dem 30-jährigen Krieg brachten Appenzeller Senner die Kunst des „Fettsennens“ in den Bregenzerwald. Was die BregenzerwälderInnen anpacken, machen sie „g’hörig“, das heißt ordentlich, und so gut wie mög-lich. Egal ob im Handwerk, beim Haus-bau oder in der Landwirtschaft – dieser

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Zutaten: 500 ml Buttermilch20 g Hefe75 g Sauerteigpulver (aus dem Reformhaus) 300 g Weizenmehl oder Dinkelmehl200 g Roggenmehl 1 ½ Teelöffel Salz1 EL Kümmel, grob gemörsert

Zubereitung: Die Buttermilch handwarm erwärmen und die Hefe darin auflösen. Das Sauerteigpulver ein-rühren. Die beiden Mehlsorten mit Salz und Kümmel vermengen. Die Buttermilch mit der Mehlmischung von Hand oder in der Küchen-maschine 5 min kneten. Den Teig abgedeckt etwa 1 Stunde gehen lassen. Danach zwei kleine Laibe formen und diese nochmals 15 Minuten gehen lassen. Die Brote mit etwas Wasser befeuchten und mit Mehl bestäuben. Die Brote im Ofen bei 200 Grad etwa 30 Minuten backen. Auf einem Gitter gut auskühlen lassen.

RezeptRoggenbrot mit Buttermilch

hierher. Immer hielt ich mir die Nase zu, wenn jemand mit Käse in meine Nähe kam. Unbekannt und scharf stieg mir der Geruch in die Nase. Geschmäcker und Gerüche wollen erlernt werden. Meine Mutter, gebür-tige Wachauerin, nahm uns immer mit zum Käsekaufen. Mein Bruder war ganz gierig darauf. Er hatte es leichter mit dem scharfen Geschmack. Anfangs wartete ich immer im Auto, wenn die beiden zu Anton Greber durch den Stall in den Käsekeller gingen. Die Neugier wurde aber immer größer und bald traute ich mich, ihnen zum „Greberkäs“ zu folgen. Ein hauchdünnes Stück frisch vom Rad schmeckte salzig, würzig, cremig und – ungewohnt. Im Keller lagerte Anton Grebers ganzer Stolz. Und dieser Stolz steckte mich an. Mit starken Senner händen hob er die Räder aus dem Regal und gab uns hauchdünne Scheiben ohne Rinde zum Probieren. Erst langsam und vorsichtig tastete ich mich an den Geschmack des Bregenzerwaldes heran. Auch mit

frischer Kuhmilch hatte ich anfangs Schwierigkeiten. Wenn ich heute von verschiedenen Ausflügen zurück-komme und ein Stück Käse esse, weiß ich, dass ich wieder zu Hause bin. Der Körper braucht Zeit für neue Geschmäcker. Frisch und pur vom Laib schmeckt mir ein Käse immer noch am besten – nicht vergleichbar mit dem Geschmack desselben zu Hause am Küchentisch. Dort nehme ich gerne ein Stück Apfel und eine Scheibe Brot dazu, manchmal Pfeffer. Kochen mit Käse ist ein heikles Thema. Käse ist ein vollendetes Pro-dukt, das zuerst pur gewürdigt und erschmeckt werden soll, bevor es zum Kochen verwendet wird. Daher möchte ich hier Gästen und Bewohnern des Bregenzerwaldes ein Brotrezept vor-schlagen – mit dem Tipp, den Käse so zu lassen, wie er ist. Frisches Brot mit leicht temperiertem Bergkäse, einem Apfel und Brunnenwasser: So entfal-tet sich der Geschmack, wie ihn die Bregenzerwälder Senner ausgetüftelt haben. Milena Broger

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HolzKulturMarkus Faißt ist Tischler und einer der bemerkenswertesten Vertreter der Bregenzerwälder Handwerks-kunst. So inszeniert er in seinem Betrieb in Hittisau auch die Aus-stellungsserie „Einfach so …“. Dabei zeigen Künstlerinnen wie Maria Rucker ihre Werke („Skulptur pur“). Faißt will damit eine Verbindung zwischen dem lokalen Kulturraum und künstlerischen Entwicklungen in der weiteren Welt stiften.www.holz-werkstatt.com

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Form im Wald

Isabella Natter-Spets vom designforum Vorarlberg schreibt über altes und neues Design im Bregenzerwald

Ein Weidenkorb für kalte Fenster

Nach Schwarzenberg bin ich eigentlich gekommen, um beim Architekten und Designer Thomas Mennel den Prototyp der „Zôanô“ anzuschauen. Das Bregenzerwälder Wort bedeutet, frei übersetzt, „Weiden-korb“ und benennt ein mobiles Heiz-objekt, das er gemeinsam mit Reinhard Muxel entwickelt hat. Schon nach wenigen Minuten sind wir bei ganz wesentlichen Fragen der Baukultur und der Wohnqualität

angelangt. Wir reden über Entwürfe, die Freiraum für die Natur lassen. Mennel, der auch Althaus-Forscher ist, erzählt über Ecken, Winkel und Leer-räume in Häusern, die keine geplante Funktion haben, dafür aber Platz las-sen für das Leben der Menschen darin. Hier spricht ein Gestalter mit Leib und Seele. Einer, der neue Lösungen sucht, dabei aber nicht auf das Spie-len verzichten will. Mennel schätzt das neue Wohnen im Bregenzerwald: die natürlichen, heimischen Materialien und die Qualitäten moderner Archi-tektur, etwa die raumhohen Vergla-sungen, die hier in vielen neuen Häu-sern zu finden sind und das Drinnen und Draußen zu einem großen Ganzen verbinden.

Schön ist es etwa, im Winter drinnen an einer Glasfront zu sitzen und dem Schnee beim Fallen zuzuschauen. Leider bringen große Fensterflächen aber etwas mit sich, das Mennel „das Behaglich-keitsproblem“ nennt: Fenster sind kalt und gerade im Winter entziehen sie dem menschlichen Körper Wärme. „Da wäre eine Art Kachelofen ideal. Am besten ein mobiler, der bei Bedarf gute Wärme spendet, im Sommer aber unkompliziert entfernt werden kann. Und im Idealfall hat er auch sonst noch eine praktische Funktion.“ Diese ersten Überlegungen haben schließlich zu einem mobilen, form-schönen, beheizbaren Sitzmöbel geführt: der „Zôanô“ Sie besteht aus einem Eschenholzgestell, um das Wei-den geflochten wurden. Keine klassi-sche Korbform, kein Zylinder, stattdes-sen ein eleganter Körper mit leichtem Abzug. Innen ist er mit Heizschlangen versehen, ausbetoniert und hat flexi-ble Schläuche für den Anschluss an das Heizsystem. Die Zôanô wiegt rund 40 Kilogramm, wirkt natürlich, aber modern und fügt sich in eine Wälder-stube genauso gut ein wie in ein Stadtloft. Für die Zôanô und andere Entwürfe, etwa einen spektakulären, bereits in Hollywood eingesetzten Betonvor-hang, erhielten Mennel und Muxel, als memux sowohl in Architektur als auch Design tätig, 2010 vom European Center for Architecture Art Design and Urban Studies einen der begehrten „40 under 40 Design/Architecture Awards“. Bei solcher Publicity drängt sich die Frage auf, wie sich die Weidenkörbe ver-kaufen. Da lacht Thomas Mennel: „Das mit dem Verkaufen ist so eine Sache. Das Produkt ist fixfertig, es ist recht schnell zu fertigen, es funktioniert. Es hat die Qualität von Freiheit, zeigt mit seinem Naturmaterial in unterschied-lichen Farben und Stärken, dass man als Gestalter nicht alles bestimmen muss. Aber uns fehlt einfach die Zeit, die Zôanô zu vertreiben. Sollten aber Anfragen kommen, soll es nicht an uns scheitern.“ Isabella Natter-Spets

Der Prototyp des Weidenkorbs steht im Musikzimmer von Thomas Mennels Frau Evelyn Fink-Mennel und sorgt dort für wohlige Temperatur beim Geigenspiel

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NEU

www.druckhaus-goessler.com

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Buchung, Info: T +43 (0)5512 2365 http://winter.bregenzerwald.at

Bregenzerwald Tourismus: Buchbare Angebote

Bei der Aktion „Kinderschnee“ bekommen Kinder von 3 bis 6 Jahren den Skipass gratis und kön-nen außerdem einen 4-tägigen Skikurs kostenlos besuchen.

Leistungen: _ 7 Übernachtungen in einer Unterkunft nach

Wahl; _ 6 Tage 3-Täler-Skipass für Kinder von 3 bis 6

Jahren (Jahrgänge 2010/2011/2012); _ 4-Tage-Skikurs für Kinder von 3 bis 6 Jahren_ Bregenzerwald-Informationsmappe mit Tipps

für interessante Ausflüge u. Unternehmungen

Kinderschnee Bregenzerwald

Termine: 12. – 19.12.2015 | 16. – 23.1.2016 | 5. – 12.3. 2016 | 12. – 19.3.2016

Preis für 2 Erwachsene und 2 Kinder: ab € 966 im Familienzimmer im Hotel mit Halbpensionab € 460 in der Ferienwohnung ohne Verpflegung

Sonntag bis Donnerstag oder Donnerstag bis Sonntag im Bregenzerwald urlauben: Dazu gibt es den 3-Täler-Skipass für drei abwechslungsrei-che Skitage. Der Skipass gilt sowohl für alle Ski-gebiete im Bregenzerwald als auch für die Ski-busse.

Leistungen: _ 4 Übernachtungen von Sonntag bis Donners-

tag oder 3 Übernachtungen von Donners-tag bis Sonntag in einer Unterkunftskategorie nach Wahl in ausgewählten Partnerbetrieben;

_ 3 Tage 3-Täler-Skipass; _ SKI-Bonus – 1 Skitag geschenkt: Wenn Sie

dieses Package von Sonntag bis Donnerstag buchen, übernachten Sie viermal und zahlen nur für drei Nächte.

SKI Bregenzerwald_ Bregenzerwald-Informationsmappe mit Tipps

für interessante Ausflüge und Unternehmungen und Skipasshinterlegung im Hotel

Termine: 7.1. – 3.4.2016 (ausgenommen 7. – 14.2.2016)

Preis pro Person: ab € 321 im Doppelzimmer im Hotel mit Halbpensionab € 268 im Doppelzimmer in der Frühstückspensionab € 223 in der Ferienwohnung ohne Verpflegungab € 757 für 4 Personen in der Ferienwohnung auf dem Bauernhof ohne Verpflegung

Sie verbringen eine genussvolle Skiwoche im Bregenzerwald, übernachten siebenmal in einer Unterkunft nach Wahl und zahlen nur für sechs Nächte. Inkludiert ist außerdem der 3-Täler-Ski-pass für 6 Tage.

Leistungen: _ 7 Übernachtungen in einer Unterkunftskate-

gorie nach Wahl in ausgewählten Partnerbe-trieben;

_ 6 Tage 3-Täler-Skipass; _ Bregenzerwald-Informationsmappe mit Tipps

für interessante Ausflüge und Unternehmun-gen und Skipasshinterlegung im Hotel

_ SKI-Bonus – 1 Skitag geschenkt: Sie über-nachten siebenmal und zahlen nur für sechs Nächte.

SKIwoche Bregenzerwald

Termine: 9.1. – 2.4.2016 (ausgenommen 6. – 13.2.2016)(buchbar Samstag bis Samstag)

Preis pro Person: ab € 597 im Doppelzimmer im Hotel mit Halbpensionab € 438 im Doppelzimmer in der Frühstückspensionab € 288 in der Ferienwohnung ohne Verpflegungab € 1.277 für 4 Personen in der Ferienwohnung auf dem Bauernhof ohne Verpflegung

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In aller Ruhe den Berg besteigen, über traum-hafte Tiefschneehänge schwingen: Im Bregenzer-wald finden Sie ideale Genussskitouren von mittel bis schwer. Unsere diplomierten Berg- und Ski-führer bringen Sie zu den schönsten Orten. Das passende Angebot mit Übernachtung gibt es bei Bregenzerwald Tourismus zu buchen. Ob für Ein-steiger oder erfahrene Skitourengeher, ob für ein Wochenende oder facettenreich mit Abstechern in die Nachbarregionen Arlberg und Kleinwalser-tal: Gerne erstellen wir ein maßgeschneidertes individuelles Angebot inklusive Übernachtung(en) und fachkundiger Tourenbegleitung.

Leistungen: _ Übernachtungen im Hotel oder auf der Hütte

mit Halbpension

Eine ganz neue Erfahrung: An drei Tagen wan-dern Sie durch ausgesucht schöne Winterland-schaften und übernachten währenddessen je zwei Mal in zwei verschiedenen Hotels. Zudem lernen Sie Bregenzerwälder Dörfer besser kennen. Unter-wegs sind Sie unbeschwert: Ihr Gepäck wird vom einen ins andere Hotel transportiert. Die Gehzei-ten liegen zwischen 4 bis 5 Stunden pro Tag. So bleibt Ihnen genügend Zeit, im Hotel zu entspan-nen oder Sehenswertes am Weg zu besuchen.

Leistungen: _ 4 Übernachtungen mit Halbpension in ausge-

wählten 3- und 4-Sterne-Hotels_ Tickets für Bus- und Bergbahnfahrt_ Gepäcktransport von Hotel zu Hotel

Skitouren Bregenzerwald

Winterwandern Bregenzerwald

_ Touren-Tee _ Schulungs- und Tourentage mit staatlich

geprüftem Berg- und Skiführer_ Ergänzung der Notfallausrüstung (LVS-Gerät,

Sonde, Schaufel)_ Transfer zu den Tourenausgangspunkten_ Skipässe (wenn notwendig)_ Bregenzerwald-Informationsmappe mit

Tipps für interessante Ausflüge und Unter-nehmungen

Termine: auf Anfrage

Preis pro Person: auf Anfrage

_ Anreise mit PKW: Parkplatz beim ersten Hotel und Transfer zum Auto am Ende der Tour

_ Bei Anreise mit Bus/Bahn/Flug: Transfer vom Bahnhof Dornbirn oder Bregenz zum ersten Hotel und Transfer zum Bahnhof Dornbirn oder Bregenz nach Ende der Tour

_ Wanderkarten, Streckenbeschreibungen, Busfahrplan und Ortspläne

Termine: 7.1. – 3.4.2016

Preis pro Person: ab € 432 im Doppelzimmer im Hotel mit Halbpensionab € 494 im Einzelzimmer im Hotel mit Halbpension

Buchung, Info: T +43 (0)5512 2365 http://winter.bregenzerwald.at

Bregenzerwald Tourismus: Buchbare Angebote

Bei einer Schneeschuhwanderung mit Talabfahrt per Rodel erleben Sie die Winternatur im Bregenzer wald auf besondere Weise. Vorteilhaft: Wenn Sie von Sonntag bis Donnerstag urlauben, schenken wir Ihnen zudem eine Übernachtung.

Leistungen: _ 4 Übernachtungen von Sonntag bis Donners-

tag oder 3 Übernachtungen von Donnerstag bis Sonntag in einer Unterkunftskategorie nach Wahl in ausgewählten Partnerbetrieben;

_ 1 geführte Schneeschuhwanderung mit Rodel-partie inkl. Leihausrüstung;

_ Ticket für die Bahnfahrten; _ Winter-Bonus – 1 Tag geschenkt: Wenn Sie

dieses Package von Sonntag bis Donnerstag buchen, übernachten Sie viermal und zahlen nur für drei Nächte.

Winter aktiv Bregenzerwald_ Bregenzerwald-Informationsmappe mit

Tipps für interessante Ausflüge und Unter-nehmungen

Termine: 7.1. – 3.4.2016 (ausgenommen 7. – 14.2.2016)

Preis pro Person: ab € 265 im Doppelzimmer im Hotel mit Halbpensionab € 212 im Doppelzimmer in der Frühstückspensionab € 167 in der Ferienwohnung ohne Verpflegungab € 533 für 4 Personen in der Ferienwohnung auf dem Bauernhof ohne Verpflegung

Page 52: Reisemagazin Bregenzerwald - Winter 2015-16

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Was den Bregenzerwald als Skiregion auszeichnet, sind seine variantenreichen Skigebiete für Könner und für Einsteiger, für Familien und für Sportler. Die Entfernungen zwischen den Skigebieten sind angenehm kurz. Für die bequeme und umweltfreundliche Anreise sind Skibusse im Einsatz. Der 3-Täler-Skipass gilt für 29 Skigebiete im Bregenzerwald, im Großen Walsertal, im Lechtal und in Balderschwang (Allgäu).

Tipps der Redaktion: 3-Täler-Skipass

Die SPORTLICHEN SkigebieteDer hintere Bregenzerwald bietet anspruchsvollen Skifahrern eine ganze Menge Pistenkilome-ter, Abfahrten, Steilhänge und großen Komfort mit bestens ausgebauten Lift- und Gondelanlagen: vom schneereichen Mellau-Damüls über den Diedamskopf in Au-Schoppernau bis zum Talende nach Warth-Schröcken. Dort verbindet der Auenfeldjet die Skigebiete Lech-Zürs und Warth-Schröcken und schafft damit das größte Skigebiet Vorarlbergs.

Die FAMILIÄREN SkigebieteDie Skigebiete im vorderen und mittleren Bregenzerwald zeichnen sich durch ihren Charme, die Kinder- und Familienfreundlichkeit und Übersichtlichkeit aus.

4 AlberschwendeLiftbetriebe AlberschwendeSchneetelefon: T +43 (0)5579 4323http://lift.alberschwende.info/

5 Egg-SchettereggEgger LiftgesellschaftSchneetelefon: T +43 (0)5512 4750-13www.schetteregg.at

6 Schwarzenberg-Bödele Schwarzenberg TourismusSchneetelefon: T +43 (0)5572 7321www.boedele.info

7 Andelsbuch-Bezau NiedereBergbahnen AndelsbuchSchneetelefon: T + 43 (0)5512 2540www.bergbahnen-andelsbuch.atSeilbahn BezauSchneetelefon: T +43 (0)5514 2254www.seilbahn-bezau.at

8 Hittisau-Riefensberg Hochhäderich Alpenarena HochhäderichSchneetelefon: T +43 (0)5513 83122www.alpenarena.com

9 Riefensberg-Hochlitten Skilifte HochlittenSchneetelefon: T +43 (0)5513 8239www.skilifte-hochlitten.com

Die DÖRFLICHEN SkilifteIdeal für Familien mit Kindern oder für Anfänger.

10 Au – GrunholzliftDiedamskopf Alpin TourismusInfo-Telefon +43 (0)5515 4110-0

11 Sibratsgfäll – KrähenbergInfo-Telefon: T +43 (0)5513 6873www.sibra.at

12 Hittisau – HittisbergInfo-Telefon: T +43 (0)5513 6209www.hittisau.at

13 Sulzberg – Dorflift und Skilift HagenbergInfo-Telefon: T +43 (0)5575 4161www. dorflift.com

14 Reuthe – BaienbergInfo-Telefon: T +43 (0)5572 23690

15 Bizau – Übungslift HüttenInfo-Telefon: T +43 (0)5514 2129

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2 Warth-Schröcken SKI ARLBERGSkilifte Warth GmbH & CoSchneetelefon: T +43 (0)5583 3601-11Skilifte Schröcken Strolz GmbHSchneehotline: T +43 (0)5583 2255www.warth-schroecken.at

3 Au-Schoppernau DiedamskopfAu-SchoppernauBergbahnen DiedamskopfSchneetelefon: T +43 (0)5515 4110-99www.diedamskopf.at

1 Damüls-Mellau-FaschinaDamülser SeilbahnenT +43 (0)5510 600Schneetelefon: T +43 (0)5510 600-14Bergbahnen MellauT +43 (0)5518 2222Schneetelefon: T +43 (0)5518 2222-23www.damuels-mellau.at

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Die lebendig und lebensnah gestalteten Museen im Bregenzerwald geben Einblicke in die Region und die Lebenskultur ihrer Bewohner in geschichtlicher und gegenwärtiger Hinsicht. Beleuchtet werden dabei auch außergewöhnliche Persönlichkeiten, die die Talschaft maßgeblich geprägt haben und von ihr geprägt wurden. Im von Architekt Peter Zumthor geplanten Werkraum Haus werden das Bregenzerwälder Handwerk und die Kultur des Bauens und Wohnens in augenfälliger Form präsentiert.

Tipps der Redaktion: Kulturelle Treffpunkte

1 Werkraum HausHof 800, 6866 AndelsbuchT +43 (0)5512 26386www.werkraum.at

2 FrauenmuseumPlatz 501, 6952 HittisauT +43 (0)5513 6209 30www.frauenmuseum.at

3 Angelika Kauffmann MuseumBrand 34, 6867 SchwarzenbergT +43 (0)5512 26455www.angelika-kauffmann.com

4 Schwarzenberger Advent22. November – 20. Dezember 2015Schwarzenberg TourismusT +43 (0)5512 3570www.schwarzenberg.at

5 Franz Michael Felder MuseumUnterdorf 2b, 6886 SchoppernauT +43 (0)5515 2495www.au-schoppernau.at

6 Kulisse Pfarrhof DamülsKirchdorf 138, 6884 DamülsT +43 (0)5510 620-0www.damuels.at

7 Egg MuseumPfarrhof 5, 6863 Eggwww.eggmuseum.at

8 Bahnhof Andelsbuchkulturverein bahnhofT +43 (0)664 2507789www.bahnhof.cc

9 Heimatmuseum BezauT +43 (0)5514 2559www.bezau-bregenzerwald.com

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In Hotels, Wirtshäusern und Bars wird der „ kleinen Kunst“, dem gemütlichen Kulturgenuss, gefrönt. Von Jazz bis Volksmusik, von Kabarett bis Literatur. Das Programm ist variantenreich und bunt gemischt.

10 Wälderness, Hirschen’s feiner MusiksalonHotel Gasthof Hirschen SchwarzenbergHof 14, 6867 SchwarzenbergT +43 (0)5512 2944www.waelderness.at

11 Lesesalon Krone HittisauAm Platz 185, 6952 HittisauT +43 (0)5513 6201www.krone-hittisau.at

12 Hans Bach Kino im Jöslar, AndelsbuchJeden 1. Sonntag im MonatT +43 (0)5512 2312www.joeslar.at

13 Ski & Concert Warth Sporthotel SteffisalpJeden Samstag ab 6. Februar live Open-Air-Bühne Eintritt frei – bei jeder Witterung www.skiandconcert.at

14 „Ski & Comedy“ in Warth-Schröcken 4. – 6. Dezember 2015: Comedy Slam Festival www.warth-schroecken.at

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Der Bregenzerwald verfügt über eine erstaunliche Menge an hochkarätigen Wirts-häusern, deren Küche weit über die Region hinaus bekannt ist. Beim Zubereiten der Speisen kommen vor allem die Erzeugnisse lokaler Produzenten zum Einsatz, was Qualität und Frische der Lebensmittel gewährleistet.

Tipps der Redaktion: Essen und Trinken

9 Adler Großdorf – Das Sonntagsgasthaus Der Adler in Großdorf ist Vorarlbergs erstes Sonntagsgasthaus. Das 3- oder mehrgängige Menü wird den ganzen Sonntag über im gemütlichen Wälderhaus am Dorfplatz in Groß-dorf aufgetischt. Gekocht von Wälder Haus-frauen nach ihren bestgehüteten Familien-rezepten oder zubereitet von Gastköchen aus aller Welt.

Sonntags 10 – 22 UhrT +43 (0)650 4563437www.adler-grossdorf.at

10 Franz Michl – VinothekDie Vinothek im Zentrum Schoppernaus ist reich bestückt an erlesenen Weinen und aus-gesuchten Spezialitäten der mediterranen Küche. Neben feinsten Weinen werden kleine, geheimnisvolle Leckereien aus Nah und Fern zum Verkosten und Mitnehmen angeboten.

T +43 (0) 680 5001002www.franzmichl.at

11 Bergbrennerei Löwen – Au-RehmenIn der Bergbrennerei Löwen werden aus reifen Früchten Brände und Liköre erzeugt. Aus den verschiedensten Kräutern, Samen und Wurzeln entsteht feinster Geist und Bergkräuter-Likör. In den gemütlichen Räumlichkeiten des Traditi-onsgasthauses werden hausgemachte Kuchen und Imbisse serviert.

Besichtigung und Verkostung:Mi bis So, 14 – 18 Uhr und auf Anfrage.Gasthaus: Mi bis So, 14 – 18 UhrT +43 (0)5515 25964www.bergbrennerei-loewen.at

Mundart RestaurantsDer Bregenzerwald – seine Sprache, seine Dörfer, seine Menschen, sein Erbe. Acht ausgezeichnete Häuser des Bregenzerwaldes haben viel Gemeinsames. Die Tradition als Gastgeber, die Liebe zu ehrlicher Küche und die Sorgfalt aus Überzeugung. Die Region mit ihren sanften Formen und ihrem klaren Profil ist Heimat, Vorbild und Stolz. Die Gäste sollen so viel wie möglich davon erfahren, genießen, mitnehmen.

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1 Gasthof Adler SchwarzenbergT +43 (0)5512 2966 www.adler-schwarzenberg.at

2 Hotel Gams BezauT +43 (0)5514 2220www.hotel-gams.at

3 Hotel Gasthof Hirschen SchwarzenbergT +43 (0)5512 2944-0 www.hirschenschwarzenberg.at

4 Gasthof Krone HittisauT +43 (0)5513 6201 www.krone-hittisau.at

5 Hotel Krone AuT +43 (0)5515 2201 www.krone-au.at

6 Hotel Post BezauT +43 (0)5514 2207-0 www.hotelpostbezau.com

7 Hotel Das Schiff HittisauT +43 (0)5513 6220 www.schiff-hittisau.com

8 Restaurant Schulhus KrumbachT +43 (0)5513 8389 www.schulhus.com

Page 55: Reisemagazin Bregenzerwald - Winter 2015-16

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In den Talsennereien des Bregenzerwaldes wird im Winter nach alter Tradition Bergkäse und eine Vielzahl an Milchprodukten hergestellt. Die silofreie Milch aus dem Bregenzerwald wird fast zu 100 Prozent in der Region selbst weiterverarbeitet. Der Verkauf direkt an der Produktionsstätte lässt die Ursprünglichkeit bereits erahnen. So wird der Einkauf in den größeren und kleineren Läden ein Erlebnis.

Tipps der Redaktion: Die Sennereiläden des Bregenzerwaldes

Bergsennerei SchnepfauKirchdorf 123, 6882 SchnepfauT +43 (0)5518 2820Mo und Di: 8.30 bis 11 UhrMi bis So: 8.30 bis 11 und 18 bis 19.30 Uhr

Alpenkäse Bregenzerwald Sennerei Bezau Ach 586, 6870 BezauT +43 (0)5514 30020www.alpenkaese.atMo bis Fr: 8 bis 12 Uhr und 15 bis 18 UhrSa: 8 bis 12 Uhr

Sennereiladen AuArgenau 354, 6883 AuT +43 (0)5515 2310www.alpenkaese.atMo bis Do: 8.30 bis 11.30 UhrFr u. Sa: 8 bis 12 UhrMi und Fr Nachmittag: 15 bis 18 Uhr

Sennerei Rehmen, Au Rehmen 88, 6883 AuT +43 (0)5515 2959Mo bis Sa: 7 bis 11 Uhr, Fr u. Sa: 16 bis 18 Uhr

Bergkäserei Schoppernau Unterdorf 248, 6886 SchoppernauT +43 (0)5515 30151www.bergkaeserei.atMo bis Fr: 8.30 bis 11.30 Uhr, 15 bis 18 UhrSa: 8.30 bis 11.30 Uhr, 15 bis 17 Uhr

Dorfsennerei Sibratsgfäll Dorf 132, 6952 SibratsgfällT +43 (0)5513 2442www.sennerei-sibra.atMo bis Fr: 9 bis 11 und 18 bis 19 UhrSa: 8 bis 11 Uhr und 18 bis 19 UhrSo: 18 bis 19 Uhr

Sennerei Andelsbuch Hof 366, 6866 AndelsbuchT +43 (0)5512 2507www.sennerei-andelsbuch.atMo bis Sa 8 bis 11.30 UhrFr: 8 bis 11.30 Uhr und 14 bis 18 Uhr

Sennerei Hittisau Platz 190, 6952 HittisauT +43 (0)5513 2786www.sennerei-hittisau.atMo bis Sa: 8 bis 12 Uhr, Do u. Fr: 14.30 bis 18 Uhr

Käsehaus AndelsbuchDas Bregenzerwälder Käsehaus in Andelsbuch bietet bis zu 60 verschiedene Hart-, Schnitt-, Frisch- und Weichkäsesorten aus Kuh-, Ziegen- oder Schafmilch an. Angeschlossen ist ein Res-taurant und jeden Sonntag um 16 Uhr wird vor Ort gekäst.

Hof 144, 6866 AndelsbuchT +43 (0)5512 26346www.kaesehaus.comMo bis Sa: 9 bis 18 UhrSonn- u. Feiertage: 10 bis 18 Uhr

KäseStrasse Bregenzerwald und KäsekellerDie KäseStrasse ist ein Zusammenschluss von Bregenzerwälder Bauern, Sennern, Wirten, Handwerkern und Handelsbetrieben und somit keine Straße im herkömmlichen Sinn. Mitglie-der und Partner der KäseStrasse tragen dazu bei, die Bregenzerwälder Landschaft, die klei-nen Strukturen und die heimischen Produkte zu bewahren und zu fördern.

Besichtigung des Bregenzerwälder Käsekel-lers in Lingenau mit Verköstigung, Verkauf von Käse und regionalen Produkten:Montag RuhetagDi bis Fr: 10 bis 17 UhrSamstag: 10 bis 16 Uhr

Zeihenbühl 423 | 6951 LingenauT +43 (0)5513 42870www.kaesestrasse.at

Sennerei Huban, Doren Huban 139, 6933 DorenT +43 (0)5516 2001www.sennerei-huban.atMo bis Do: 8 bis 12 Uhr und 16 bis 18 UhrFr: 8 bis 12 Uhr und 15 bis 18 UhrSa: 8 bis 12 Uhr

Sennerei Kriechere, Bezau Kriechere 136, 6870 BezauT +43 (0)664 1236798Täglich: 8 bis 12 Uhr und 18 bis 19.30 UhrFr u. Sa: 8 bis 12 Uhr und 17 bis 19.30 Uhr

Sennhaus Bezau OberdorfMittlere 119, 6870 BezauT +43 (0)5514 2632www.sennhaus-bezau.atTäglich: 7 bis 12 Uhr und 18 bis 20 UhrFr: Nachmittag: 16 bis 20 Uhr

Sennerei Langenegg Berkmann 116, 6941 LangeneggT +43 (0)5513 6190www.kaeserei.comMo bis Fr: 8.30 bis 11.30 Uhr und 15 bis 18 UhrSa: 7.30 bis 11.30 Uhr und 15 bis 17 Uhr

Sennerei Lingenau Hof 28, 6951 LingenauT +43 (0)5513 6420www.sennerei-lingenau.atMo bis Fr: 8 bis 12 Uhr und 17 bis 18 UhrSa: 8 bis 12 Uhr

Das Käsehaus der Sulzberger KäserebellenDorf 8, 6934 SulzbergT +43 (0)5516 21351www.kaeserebellen.comMo bis Fr: 9 bis 12 Uhr und 13 bis 18 UhrSa: 8 bis 12 Uhr und 13 bis 18 UhrSonn- und Feiertage: 13 bis 18 Uhr

„Birglar“ Sennerei WarthHausnummer 73, 6767 Warth,www.waeldermetzge.atT +43 (0)5583 3598Täglich: 9 bis 19.30 Uhr

Tipp für Kinder:Bauernhof begreifen

Das Projekt NATURHAUTNAH ermöglicht es, das Thema Bauernhof und alles, was dazu gehört, zu begreifen. Im imposanten Kuh-Laufstall und dem turbulenten Ziegen-Tollhaus mit Besuchergalerie über die Kleintier-Kuschel-Zone gibt es für Kinder allerhand zu entdecken und zu erfahren.

Information & BuchungMetzler Käse-Molke GmbHBruggan 10256863 EggT +43 (0)5512 3044www.molkeprodukte.at

Page 56: Reisemagazin Bregenzerwald - Winter 2015-16

56 · reisemagazin bregenzerwald

Meine Füße sind nicht ganz ein-fach. Eigentlich sind sie zu breit für einen Damenfuß, tendieren zum Platt-fuß, und der Rist ist auch noch zu hoch. Schuhdesigner nehmen sich meine Füße nicht zum Maßstab für ihre Stan-genware. Deshalb muss ich auch meis-tens Dutzende von Schuhen probieren. Bis wirklich einer dabei ist, der nicht drückt und meinen Zehen den nötigen Spielraum verschafft. Ich kaufe nicht einfach Schuhe, weil gerade Mariah Carey ihr 9.876stes Paar gekauft hat oder Cindy Bradshaw von ihren Manolo Blahniks oder Jimmy Choos schwärmt. Ich kaufe Schuhe, weil ich sie zu einem bestimmten Zweck oder Anlass brauche. Und stelle mich dabei eiskalt gegen das Frauen-klischee mit dem Schuhtick. Die Sache ist nämlich so: Meine Freundin aus Wien ist für ein paar Tage im Bregenzerwald auf einer ziem-lich abgelegenen Hütte auf Skiurlaub. Heute Abend werden wir mit den Kin-dern Schneemann bauen, rodeln und herumtollen. Und vielleicht den ein oder anderen Glühwein in der Hütte trinken. Morgen hingegen geht es ganz glamourös auf den Ball der Bälle. Nicht nach Wien auf den Opernball, aber zum Werkraumball nach Andelsbuch. Meine abgewetzten Stiefelchen können sich dort auf keinen Fall mehr sehen lassen. Feste, wasserdichte und rutschfeste Moon-Boots wären eigentlich ideal fürs Herumtollen im Schnee. Wer da jetzt an Hansi Hinterseer denkt, liegt falsch. Ich stelle mir jenes geschnürte Modell vor, das den ita-lienischen Schuhmacher Giancarlo Zanatta beim Anblick eines riesigen Plakates der Mondlandung am Bahn-hof der Penn Station in New York zu seinen Moon-Boots inspirierte. In den 1970er Jahren avancierten die Unisex-Stiefel zum Must-have. Gegen die Kälte und den Schnee umhüllte Zanatta die Stiefel mit wasserabweisendem Kunst-stoff und füllte sie mit geschäumtem Material. Ein Renner bis heute. Zum

Glück muss man dafür weder auf den Mond noch nach New York oder Italien – nur nach Bezau. Bei Schuh Fröwis gibt es aber nicht nur die legendären Schnee-Stiefel. Das Sortiment im auf zwei Ladenräume aufgeteilten Geschäft ist wirklich groß. Mit skandinavischen und italienischen sowie deutschen Markenschuhen bedienen sie KundInnen, die auf gute Qualität, europäische Produktion und ausgezeichnete Passform besonderen Wert legen. Im Geschäft integriert ist eine Fußpflegekabine. Eine Diplomfußpflegerin bietet neben einer fachkundigen Standard-fußpflege auch medizinische Fuß-pflege an. Das merke ich mir gleich für den Sommer vor. Für heute lasse ich mir die roten original Moon-Boots ein-packen. Meine Zehen haben den nöti-gen Spielraum. Die Schuhe sind warm, vielleicht ein bisschen klobig. Wenn ich dann den einen oder anderen Glühwein getrunken habe, ist es sogar egal, ob die Schuhe links oder rechts getragen werden. Es gibt ja keinen Unterschied zwischen den beiden. Die Outdoor-Aktivitäten sind also in trockenen Schuhen. Bleibt nur noch offen, wie ich meine Füße für eine Ball-nacht kleide. Für den Werkraumball verwandelt sich das prominente Haus in Andelsbuch in einen imposanten Ballsaal. Da treffen sich nicht nur die Handwerker zum Tanz, sondern auch Gäste aus nah und fern. Die Balltiger sind vom Konzept und der Gestaltung begeistert: Live-Musik, ausgelassene Stimmung und gemütliches Beisam-mensein. Für den Tanz müssen es schon ganz besondere Schuhe sein. Meine Füße wollen schließlich die Nacht durchmachen. So lasse ich mich bei Schuh Fetz in Egg beraten. Das direkt an der Haupt-straße gelegene Geschäft bringt auf zwei Stockwerken Schuhe. Dazu pas-sende Accessoires und Taschen in rauen Mengen. Als alteingesessener Handwerksbetrieb spielt neben dem

Schuh FröwisPelzrain 460, 6870 Bezauwww.schuh-froewis.atMontag bis Freitag: 8.30 bis 12 Uhr und 14 bis 18 UhrSamstag: 8.30 bis 16 Uhr

Schuh FetzLoco 511, 6863 Eggwww.schuh-fetz.atMontag bis Freitag: 8.30 bis 12 und 14 bis 18 UhrSamstag 8.30 bis 16 Uhr

breiten Sortiment auch der gesamte Service rund um den passenden Schuh eine wichtige Rolle. Hier liegen die Wur-zeln für den Erfolg des Familienbetrie-bes: Das Serviceangebot umfasst indivi-duelle Beratung, Spezialanfertigungen und problemlosen Umtausch. Gleich mehrere Pumps werden mir vor die Füße gelegt. Glitzerndes wäre in diesem Jahr besonders in! Dazu fehlt mir dann aber doch der Mut. Eine erste Entscheidung fällt hinsichtlich der Farbe. Schwarz wird er sein, der Tanz-schuh. Damit er zu meiner gesamten Ballgarderobe passt. Mit nicht allzu hohem Absatz. Schließlich habe ich kein Laufstegtraining bei Heidi Klum hinter mir. Und natürlich mit einer Ledersohle, damit ich auf der Tanzflä-che beim Herumwirbeln nicht ins Sto-cken gerate. Schlussendlich entscheide ich mich für ein Modell ohne Firlefanz, das meine Füße nicht allzu sehr ein-engt und trotzdem noch elegant wirkt. Nebenbei und getreu meinem Motto, dass man immer genug Schuhe hat, wird dieser Schuh auch als Sonntags-schuh zum Einsatz kommen. Weil auch mir meine neuen Schuhe wichtig sind, nehme ich mir die „wäl-derische“ Version des legendären Duos „Stemmeisen & Zündschnur“ zu Her-zen. „Du kascht gär alls tuo, blüs stond meor nüd uf d’Sunntagschuah!“ (Du kannst alles mit mir machen, nur auf die Sonntagsschuhe darfst du nicht tre-ten). So halte ich meine Tanzpartner beim Werkraumball auf sichere Distanz. Silke Ritter

Wie wichtig gute Schuhe sind, erzählt nicht nur die Mezzosopranistin Elīna Garanča, sondern auch unser Shopping-Scout Silke Ritter. Sie will damit im Schnee herumtollen und eine ganze Nacht durchtanzen

Wirklich wichtig? Klar, die Schuhe

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reisemagazin bregenzerwald · 57

Durch die winterliche Natur wandern und sich beim Essen in gemütlichen Cafés, Berggasthäusern und Restaurants aufwärmen. Mit Frühstück, Mittagessen und Dessert.

Kulinarisch Winterwandern in Alberschwende, Hittisau-Hochhäderich, Mellau-Bizau-Bezau oder Sibratsgfäll-SchönenbachPreis pro Person: € 36 – € 55 (je nach Wanderung)

Bregenzerwald Tourismus GmbH,Impulszentrum 1135, 6863 EggT +43 (0)5512 2365www.bregenzerwald.at, [email protected]

Schritt für Schritt von Gang zu Gang Kulinarisch Winterwandern Bregenzerwald

Page 58: Reisemagazin Bregenzerwald - Winter 2015-16

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Page 59: Reisemagazin Bregenzerwald - Winter 2015-16

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Goldschmiede Gassner

Bezau. Christine Meusburger.Sie ist stolze Juppenträgerin und genießt das Besondere am Kleid der Wälderinnen. Wie man es richtig trägt – den Gürtel mit der Schnalle nach hinten, hat sie von ihrer Mutter. Mit Liebe weiterge-geben an ihre Töchter.

Juppenschnalle versilbert und vergoldet, nach traditioneller Bre-genzerwälder Art, handgemacht von Josef Gassner.

www.goldschmiede.gassner.at

„Wer ,d´Juppo‘ mag, kommt unweigerlich zum echten Handwerk. Zu einer Familie, die mit Begeisterung an Innovationen arbeitet und

der Tradition verpflichtet ist. Die womöglich einzige Auswahl an Juppenschnallen finden Sie in der Goldschmiede Gassner in Egg.“

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Liebe zu Schwarzen PistenNatters WanderungenNeue Blicke auf die DörferNaturkosmetikIn der SennereiDie Milch zum KäseBesondere FerienhäuserKochen als Kunst betrachtetw

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Lieben Schwarze Pisten:Nicole Ganthaler, Claudia Pfandl, Maria Kopf und Tanja Bischof