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www.boersen-zeitung.de/rendite rendite Das Anlagemagazin der Börsen-Zeitung Dezember 11 15 Breite Basis Multi-Asset-Strategien helfen, das Portfolio gut zu diversifizieren Seite 22 Harte Währung Diamanten überzeugen durch langfristig hohe Wertbeständigkeit Seite 34 Alte Werte Denkmalgeschützte Immobilien eröffnen hohe Renditechancen Seite 46 Vermögen in Gefahr Auf welche Assets Anleger setzen sollten, um ihr Kapital gegen Schuldenkrise und drohende Inflation zu schützen

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www.boersen-zeitung.de/rendite

renditeDas Anlagemagazin der Börsen-Zeitung

Dezember 11 15

Breite BasisMulti-Asset-Strategienhelfen, das Portfoliogut zu diversifizierenSeite 22

Harte WährungDiamanten überzeugen durch langfristig hoheWertbeständigkeitSeite 34

Alte WerteDenkmalgeschützteImmobilien eröffnenhohe RenditechancenSeite 46

Vermögen in GefahrAuf welche Assets Anleger setzen sollten, um ihr Kapitalgegen Schuldenkrise und drohende Inflation zu schützen

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ExchangE TradEd Funds

2 rendite 15 Dezember 2011

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EdiTorial

Liebe Leserinnen und Leser,

Thorsten KramerLeitender Redakteur

erst Immobilienkrise, dann Finanzkrise, jetzt Schuldenkrise: Die Belastun-gen, die das Weltfinanzsystem in den zurückliegenden Jahren vor eine Zerreißprobe gestellt haben und dies weiterhin tun, sind immens. An den Finanzmärkten sehnen sich inzwischen viele Akteure nach einer klaren Perspektive, nach etwas mehr Ruhe, denn die anhaltende Verunsicherung geht selbst den Profis an die Substanz. Mit Blick auf das Jahr 2012 ist aus heutiger Perspektive jedoch zu befürchten, dass daraus so schnell nichts werden kann: Für die Schuldenkrise in der Eurozone liegen nach wie vor keine Details für eine „umfassende Lösung“ der Probleme auf dem Tisch, die Lage in Griechenland ist prekär, hinzu kommt nun die Sorge um die finanzielle Stabilität Italiens. Zudem kühlt sich die globale Kon-junktur zusehends ab, der Eurozone droht die Rückkehr in die Rezession.

Für Investoren, institutionelle ebenso wie private, ist das eine große Herausforderung. Wichtigstes Ziel ist dabei zunächst der Kapitalerhalt. Dieses Ziel zu erreichen, ist angesichts des tiefen Zinsniveaus sowie der nun mit Staatsanleihen verbundenen Risiken eine anspruchsvolle Auf-gabe. Breite Diversifikation ist mehr denn je empfehlenswert, und welche Assets dafür in Frage kommen, lesen Sie in der Titelgeschichte ab Seite 8.

Eine Alternative für Privatanleger stellen Investmentfonds mit einem Multi-Asset-Ansatz dar. Weshalb sich diese Produkte allerdings mitunter deutlich voneinander unterscheiden und man auch dabei auf die Streuung des Kapitals achten sollte, lesen Sie ab Seite 22.

Berichte über die Perspektiven japanischer Aktien, die Misere geschlossener Schiffsbeteiligungen und Anlagechancen mit Dia-manten zählen diesmal zum weiteren Angebot. Und in der Rubrik Recht & Praxis erfahren Sie, weshalb Anleger mit Investitionen in denkmalgeschützte Wohnimmobilien Steuern sparen können.

Ich wünsche Ihnen eine Lektüre mit Gewinn,

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inhalT

06 News 08 Titel Dividenden, Edelmetalle und Immobilien sichern das Vermögen In Krisenzeiten gilt breite Diversifi kation als Erfolgsfaktor für Kapitalerhalt. Viele Privatanleger setzen dies aber nur unzureichend um.

14 Aktien Japan ist stärker als die Krise Nach Erdbeben und Atom-GAU ist das Land wieder auf Kurs. Einer Outperformance steht noch der teure Yen im Weg.

18 Anleihen Das Dilemma der AAA-Papiere Wachsendes Risiko, sinkende Renditen. Investoren sollten Kapital breiter streuen.

22 Investmentfonds Mehr Stellschrauben für das Portfolio Multi-Asset-Fonds zählen zu den Profi teuren der Krise. Aber eine Versicherung gegen Verluste sind sie nicht.

26 Geschlossene Fonds Geschlossene Schiffsfonds in schwerer See Strukturelles Überangebot verschärft Liquiditätsnöte der Reeder. KG-Modelle müssen sich verändern.

30 Exchange Traded Funds China öffnet sich den Bondinvestoren Guggenheim startet ersten Indexfonds auf Yuan-Anleihen. Risikobewusste Anleger sollten sich ein Engagement gut überlegen.

34 Alternatives Investment Die härteste Währung der Welt Diamanten gefallen durch hohe Wertbeständigkeit. Sie gehören aber nicht in jedes Portfolio.

38 Zertifikate Zinszertifikate geben dem Portfolio Halt Baustein für mehr Stabilität. Fremdwährungsprodukte als Renditetreiber.

40 Daten und Preise 44 Impressum

46 Recht & Praxis Denkmalschutz hilft Steuern sparen Sanierung alter Immobilien eröffnet attraktive Renditechancen. Man muss allerdings zehn Jahre lang investiert bleiben.

48 Termine

50 Schlussnote Griff des Fiskus ins Depot

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Wachsendes Risiko, sinkende Renditen. Investoren sollten Kapital breiter streuen.

22 Multi-Asset-Fonds zählen zu den Profi teuren der Krise.

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Diamanten gefallen durch hohe Wertbeständigkeit. Sie gehören aber nicht in jedes Portfolio.

38 Baustein für mehr Stabilität.

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Wie drei A 380Reger Handel mit offenen ImmobilienfondsIn den ersten zehn Monaten des lau-fenden Jahres sind an der Börse Ham-burg offene Immobilienfonds im Wert von rund 732,7 Mill. Euro gehandelt worden – damit hat der Umsatz schon Anfang November (Stichtag: 9.11.2011) den Gegenwert von drei Airbus A 380 erreicht, dem größten Passagierflugzeug der Welt. An der Börse Hamburg können 23 offene Immobilienfonds gehandelt werden, darunter sind sieben, die sich in Abwicklung befinden. Bei vier Fonds ist die Anteilsrücknahme ausgesetzt und die Entscheidung über eine Wiederöff-nung steht noch aus. Bei weiteren zwölf Fonds nehmen die Kapitalanlagegesell-schaften die Anteile regulär zurück.

Eigenheim an der Spitze

Unabhängigkeit gefragt Rentenpapiere bleiben beliebt

Unwissen bei FinanzfragenSelbst genutzte Immobilie zum VermögensaufbauBeim Vermögensaufbau der Deutschen steht das Eigenheim an der Spitze. 44 % sehen laut dem Vermö-gensbarometer 2011 des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) die selbst genutzte Immobilie als beste Möglichkeit der Vorsorge, gefolgt von der Lebensversicherung (28 %) und dem Sparbuch (27 %). 71 % der Sparer sind laut der Umfrage optimistisch, die gewünschte finanzielle Absicherung im Alter „auf jeden Fall“ oder „wahrscheinlich“ erreichen zu können.

Lob der Kunden für VermögensverwalterDie Mehrheit der Geldanleger ist mit der Beratung durch ihren Vermögensverwalter mehr als zufrieden. Dies ergab eine Umfrage des Marktforschungsunternehmens ConM im Auftrag der DAB Bank unter rund 1 000 Kunden von 25 Vermögensverwaltungen. 94 % der Befragten waren mit dem jüngsten Beratungsgespräch vollkommen, sehr oder zumindest zufrieden. 78 % würden ihren Berater bestimmt oder wahrscheinlich wieder wählen, 72 % bestimmt oder wahrscheinlich sogar weiterempfehlen.

J.P.-Morgan-Fixed-Income-Studie 2011Institutionelle Anleger erwarten in den kommenden zwölf Monate nur mäßige Renditen an den Rentenmärkten, halten aber dennoch an ihrer Renten-Allokation fest und überlegen sogar, ihr Engagement bis zum Jahresende 2011 weiter auszubauen. 22 % der für die J.P. Morgan Asset Management Fixed Income Studie Befragten sind im aktuell niedrigen Zinsumfeld besorgt, ihre Ertragsziele erreichen zu können, während 19 % die politischen Risi-ken zunehmend als ernst zu nehmende Gefahr ansehen.

Unterrichtsfach „Finanzen“ an Schulen gewünschtBeim Thema Geldanlage und Finanzwissen klaffen Wunsch und Wirklichkeit weit auseinander, zeigt eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Börse Stuttgart. Während 84 % angeben, dass sich jeder mit Geldanlage und Finanzen gut auskennen müsse, fühlen sich 52 % weniger bis überhaupt nicht gut informiert. Lediglich 18 % bezeichnen sich als informiert. 73 % der Befragten würden ein Unterrichts-fach „Finanzen“ an Schulen begrüßen. 65 % der Bürger holen sich ihr Wissen aus Büchern und Fachzeitschriften.

Offene Immobilienfonds * im Fondshandel der Börse Hamburg Umsätze vom 2.1.2011 bis zum 9.11.2011

Fonds WKN Umsatz (Mill. Euro) Status

CS Euroreal 980500 256,1 eingefroren

SEB ImmoInvest 980230 155,0 eingefroren

Axa Immoselect 984645 82,4 in Abwicklung

Degi Europa 980780 58,5 in Abwicklung

KanAm Grundinvest 679180 55,2 eingefroren

Degi International 800799 28,7 in Abwicklung

Morgan Stanley P2 Value A0F6G8 28,7 in Abwicklung

UniImmo: Global 980555 14,3 offen

TMW Immobilien Weltfonds A0DJ32 11,1 in Abwicklung

Grundbesitz Europa 980700 10,9 offen

UBS (D) Euroinvest Immobilien 977261 5,9 offen

HausInvest 980701 5,7 offen* Die zwölf größten Fonds nach Umsatz Quelle: Börse Hamburg

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Dividenden, Ed elmetalle undImmobilien siche rn das Vermögen

In Krisenzeiten gilt breite Diversifikat ion als Erfolgsfaktor für KapitalerhaltViele Privatanleger setzen di es aber nur unzureichend um

Über Monate haben die Märkte auf ein Konzept der Politik zur Bekämpfung der Schuldenkrise in der Eurozone gedrungen. Seit Ende Oktober liegt es endlich vor, doch genutzt hat es wenig. In Griechenland scheint die Lage anhaltend prekär, zudem wächst die Furcht vor der Zahlungsunfähigkeit Italiens. Investoren, institu- tionelle ebenso wie private, stellen hohe Volatilität, trübe Wachs-tumsperspektiven und zunehmende Teuerung vor anhaltend große Herausforderungen. Das wichtigste Ziel heißt Kapitalerhalt.

Von Thorsten Kramer

Als Europas Regierungschefs Ende Oktober unter Führung von Bundeskanzlerin Angela Merkel einen Schuldenschnitt für Griechenland, die Hebelung des Rettungsschirms und die Rekapitalisierung der Banken beschlossen, sorgte dies unter Investoren für Erleichterung. Die Aktienmärkte setz-ten unter Führung der Finanzwerte regelrecht zu einer Rally an, auch wenn viele Analysten schnell auf die feh-lenden Details hinwiesen. Mit dem endlich unter Beweis gestellten Handlungswillen, so die Einschätzung vieler Marktteilnehmer, werde Europa die Krise meistern.

Die neue Zuversicht hielt sich aber nur wenige Tage. Zu-nächst schreckten die Pläne des inzwischen abgetretenen griechischen Ministerpräsidenten Giorgos Papandreou für ein Referendum über die europäischen Hilfen die Märkte auf. Die Verunsicherung war damit auf einen Schlag zurück. Vor allem aber stieg die Sorge um Italien, weil der ohnehin durch Sex- und Korruptionsvorwürfe belastete Regierungs-chef Silvio Berlusconi lange Zeit überzeugende Reformpläne zur Stabilisierung der Staatsfinanzen schuldig blieb, nach seinem Rücktritt aber noch unklar ist, ob die neue Regie-rung Reformen tatsächlich umsetzen kann. Das Land, das zu den größten Wirtschaftsnationen der Welt zählt, muss in den folgenden drei Jahren laut Daten der DZ Bank allein am Anleihemarkt 456 Mrd. Euro refinanzieren. Die auf-wärts gerichtete Zinsentwicklung wirft diesbezüglich große Fragen auf: Bedingt durch die wachsende Verunsicherung kletterte die Rendite der italienischen Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit im November bereits auf 7,5 %, das höchste Niveau überhaupt. Viele Experten halten bereits einen Zinssatz von 7 % für die Refinanzierung für lang- fristig nicht tragbar. Den endgültigen „Todeszins“, der Ita-lien in die Pleite stürzen ließe, sehen sie bei 9 %. Die Sorge um die Zukunft der Eurozone ist deshalb wieder min- destens so groß wie vor dem EU-Gipfel in Brüssel.

Als wäre dies nicht schon schlimm genug, trübt sich nun zunehmend das konjunkturelle Umfeld ein. Rückläufige Einkaufsmanagerindizes in China deuten zweifellos da-rauf hin, dass die Wachstumslokomotive der globalen Wirtschaft an Fahrt verliert. In den Vereinigten Staaten unterstrich zuletzt der Oktober-Bericht für den krisenge-

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Dividenden, Ed elmetalle undImmobilien siche rn das Vermögen

In Krisenzeiten gilt breite Diversifikat ion als Erfolgsfaktor für KapitalerhaltViele Privatanleger setzen di es aber nur unzureichend um

schüttelten Arbeitsmarkt, dass dort keine schnelle Trend-wende zu erwarten ist und die extrem konsumabhängige Volkswirtschaft von dieser Seite auf absehbare Zeit keine belebenden Impulse zu erwarten hat. Und hierzulande wir-ken sich nun die konjunkturellen und finanziellen Schwie-rigkeiten der europäischen Partnerländer immer stärker auf die Perspektiven aus. So brach der Auftragseingang für die Industrie im September gegenüber dem Vormonat um 4,3 % ein und damit so stark wie seit Anfang 2009 nicht mehr; die Bestellungen aus den Euro-Ländern fielen um mehr als 12 %. Aus Sicht der Commerzbank ist dies ein Zei-chen dafür, dass die deutsche Wirtschaft im Schlussquartal bestenfalls stagnieren wird, zumal es der dritte Rückgang hintereinander war. Die deutsche Produktion kühlte sich im September um 2,7 % ab und damit ebenfalls so stark wie zuletzt Anfang 2009.

Ökonomen von UBS Investment Research rechnen fest da-mit, dass die Eurozone – beeinflusst vor allem durch Italien und Spanien, aber auch durch Frankreich – in der ersten Jahreshälfte 2012 zurück in die Rezession rutschen wird. Auch aus Sicht der Société Générale deuten die jüngsten Konjunkturdaten auf eine erneute Rezession zu Beginn des neuen Jahres hin. Die Anlagegesellschaft Allianz Global Investors sieht eine Rezession bislang noch nicht als Basis- szenario, auf einer Pressekonferenz in Frankfurt räumte Global Chief Investment Officer Andreas Utermann jedoch ein, dass eine konjunkturelle Kontraktion immer wahr-scheinlicher wird, „wenn Regierungen mit Haushaltsmaß-nahmen hart gegensteuern und sich das Sentiment in der Wirtschaft gleichzeitig drastisch verschlechtert“.

Auswirkungen auf die RealwirtschaftDies ist allerdings bereits der Fall. Wie die Resultate einer Studie von Roland Berger zeigen, rechnet jeder zweite Top-Manager damit, dass Schuldenkrise und konjunkturelle Abkühlung im ersten Quartal voll durchschlagen werden. Für die Analyse befragte die Beratungsgesellschaft 150 Entscheider in deutschen Unternehmen. Die Hälfte der Fir-men rechnet für 2012 maximal mit stagnierendem Umsatz, für zwei Drittel der Befragten steht zudem fest, dass der Gewinn im nächsten Jahr maximal wieder das Niveau von 2011 erreicht. Hinzu kommt die speziell in Deutschland zu-nehmende Sorge über einen deutlichen und anhaltenden Anstieg der Inflation, weil viele darin den – möglicherweise einzig praktikablen – Weg sehen, wie die Staaten inklusive der USA in einem überschaubaren Zeitraum und ohne um-fassende Strukturveränderungen von der hohen Verschul-dung herunterkommen. Für Investoren sind dies alles in allem keine positiven Perspektiven.

Anlagestrategen raten in diesem Umfeld dazu, dem Vermö-genserhalt absoluten Vorrang einzuräumen. Dabei » Fo

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ist „das A und O die richtige Gesamtstruktur des Vermögens und das Vermeiden einseitiger Risiken“, so Chris-Oliver Schickentanz, Chief Investment Offi cer der Commerzbank. Die richtige Struktur für das Vermögen mache 90 % des An-lageerfolgs aus.

Eine Analyse der Fondsgesellschaft Schroder macht in die-sem Zusammenhang immerhin ein wenig Hoffnung: Zur-zeit sind noch 71 % der Privatanleger vor allem im Heimat-land investiert nach 79 % im Vorjahr. Zudem sehen nur noch 58 % der insgesamt 1 034 befragten Haushalte Deutsch-land als wichtigstes Anlageziel für die nächsten 24 Monate. Gleichwohl reicht die Diversifi kation bei vielen längst noch nicht aus, zumal nach wie vor enorme Summen als Tages- oder Festgeld investiert sind, bei denen Anleger wegen der geringen Rendite letztlich draufzahlen. Achim Küssner, der Geschäftsführer von Schroder in Deutschland, kommt des-halb zu diesem Fazit: „Privatanleger sind sich der Gefahren

an den Kapitalmärkten zwar bewusst, ziehen aber nicht die richtigen Konsequenzen.“ Er stellt insbesondere fest, dass Anlegern wegen eines zu geringen Kenntnisstands der Mut zu Auslandsinvestments fehlt. Zudem, so zeigt die Analyse weiter, sind sehr viele zu eindimensional aufgestellt: Ledig-lich jeder Fünfte investiert neben Wohneigentum in mehr als zwei Assetklassen. „Die Zurückhaltung gegenüber einer breiteren Streuung der Anlagegelder auch in regionaler Hinsicht geht grundsätzlich zu Lasten von Diversifi kations-effekten“, sagt auch Lutz Johanning, Professor an der Otto Beisheim School of Management. 84 % des Vermögens haben Privathaushalte in Rentenpapieren und Geldmarkt-instrumenten angelegt, 9 % in Aktien, 5 % in Immobilien und 1 % in Private Equity. Investitionen in Hedgefonds oder Asset Backed Securities erfolgen derzeit gar nicht.

Die Basis in der Vermögensallokation bilden auch in der Kri-se drei große Anlageklassen: Aktien, Festverzinsliche und

Im Bereich Private Wealth Ma-nagement empfiehlt die Deut-sche Bank ihren Privatkunden eine weiterhin zurückhaltende Alloka-tion in Aktien. Das wirtschaftliche Umfeld in den USA zeichnet laut Chief Investment Officer Björn Jesch mittlerweile zwar ein etwas optimistischeres Bild als noch vor einigen Wochen. In Europa bleibe die Situation trotz der jüngsten EU-Gipfelbeschlüsse aber ange-spannt. In diesem Umfeld sieht die Deutsche Bank für die Vermö-gensverwaltung grundsätzlich Chancen auf Kursgewinne bei Qualitätsaktien, die historisch niedrig bewertet sind und attrak-tive Dividendenrenditen aufwei-sen. In Anbetracht der bestehen-

den Extremrisiken setzt sie aber weiterhin Absi-cherungsinstrumente im Portfolio ein: Neben Deri-vaten, die sich auch für die Nutzung hoher Schwankungen an den Märkten anbieten, können Bundesanleihen bei einer mögli-chen Eskalation der europäischen Schuldenkrise als stabilisierender Faktor fungieren. Im Rentenanteil wird der Qualität der Emittenten ein hoher Stellenwert zugebil-ligt. Pfandbriefe und staatsnahe Emittenten werden mit Blick auf die erzielbaren Renditeaufschlägegegenüber Staatsanleihen ver-gleichbarer Laufzeit und Bonität als attraktiv eingeschätzt. Ein Schwerpunktthema bleiben Un-

ternehmensanleihen mit guter Qualität. Neben soliden Bilanz-relationen steht die nachhaltige Ertragskraft der Unternehmen bei der Titelauswahl im Vordergrund. Eine deutliche Gold-Position rundet das global diversifizierte Portfolio ab. Die taktisch erhöhte Liquiditätsposition bietet die nö-tige Flexibilität, künftige Marktop-portunitäten nutzen zu können.

Deutsche BankMusterportfolio

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Mehr denn je ist es nach Über-zeugung der Anlagestrategen der Privatbank Metzler in Krisenzeiten notwendig, das Vermögen auf un-terschiedliche Anlagekategorien zu verteilen. So konnten Renten-papiere erster Bonität zuletzt zwar zur Portfoliostabilität beitragen, als Anlageform des Nominalver-mögens sind sie allerdings einem inflationsbedingten Kaufkraftver-lust ausgesetzt. Aktien hingegen weisen höhere Kursschwankun-gen auf, profitieren als unterneh-merische Substanzbeteiligung jedoch oft von steigenden Güter-preisen. In der Gesamtvermögens-betrachtung sollten daher stets beide Anlageklassen berücksich-tigt sein. Dies gelte insbesondere

Liquidität. Im Aktienanteil reicht es allerdings nicht aus, einfach auf Titel aus defensiven, also weniger von der Kon-junktur abhängigen Sektoren zu setzen. Stattdessen sollten Anleger vorrangig auf große und somit liquide, ertrags- und substanzstarke Konzerne setzen, die Anlegern eine hohe Dividendenrendite versprechen, die deutlich oberhalb des Zinsniveaus am Anleihemarkt sowie der Teuerungsrate von 2,6 % liegt. So bietet beispielsweise der Logistikkonzern Deutsche Post, der soeben mit seinen Geschäftszahlen über-zeugte, seinen Aktionären zurzeit eine Dividendenrendite von 6,2 %, der Handelskonzern Metro lockt mit 4,6 % und der weltgrößte Chemiekonzern BASF bringt es auf 4,2 %. Im europäischen Ausland beträgt die Dividendenrendite des Nahrungsmittelkonzerns Nestlé immerhin 3,7 % und die des Elektronikkonzerns Philips etwas mehr als 5 %. Schutz vor steigender Infl ation bieten die Papiere von Un-ternehmen, deren Produkte mit zunehmender Teuerung im Wert steigen, also beispielsweise Öl- und Minenkonzerne.

Als vielversprechend gelten in Zeiten steigender Infl ation zudem die Anteilscheine von Immobilienfi rmen.

Am Anleihemarkt droht Investoren bereits bei der aktuellen Infl ation ein Kaufkraftverlust, denn berücksichtigt man die Abgeltungsteuer, muss eine festverzinsliche Anlage bereits jetzt einen Zins von deutlich mehr als 3 % bringen, damit die reale Rendite nicht negativ ist. Mit Fest- und Tagesgel-dern ist dies zurzeit in der Regel nicht zu erreichen. Staats-anleihen sind vielen Vermögensverwaltern inzwischen zu riskant geworden, sie sehen in den Anleihen bonitätsstarker Konzerne eine geeignete Alternative. Einen Blick wert kön-nen aus Sicht der WestLB zudem Realzins-Anleihen sein, im Sinne einer breiten Diversifi zierung bieten sich zudem ausgewählte Pfandbriefe sowie Schwellenländer-Anleihen an, zu denen beispielsweise UBS Global Asset Management rät. „Nicht zuletzt wegen der schlechteren wirtschaftlichen Entwicklung in den USA und der Eurozone dürf- »

in von Staatsschulden-krisen geprägten Zeiten auch für konservative An-leger, denn im Gegensatz zu Anleihen sind Qualitäts-aktien keinem Emittentenri-siko ausgesetzt und haben im Falle übermäßiger Kursverluste ein hohes Wertaufholungspotenzial. Das Bankhaus ist der Meinung, dass nun gerade der europäische Aktienmarkt Anlegern die Chan-ce bietet, von Kurserholungen zu profitieren: Damit das aktuelle Bewertungsniveau auf Basis des breit gefassten Index Stoxx 600 gerechtfertigt wäre, müssten die Unternehmensgewinne 2012 um circa 25 % einbrechen; einen der-art dramatischen Gewinnrück-

gang halten die Anlageexperten jedoch nicht für realistisch. Sie gehen zwar von einem Rückgang der weltweiten Wachstumsdy-namik, nicht aber einer schweren Kontraktion der Wirtschaft aus. Im Falle einer stärkeren konjunkturel-len Entwicklung als angenommen würden sie die derzeitige Aktien-quote von 35 % in Richtung 50 % anheben.

Bankhaus MetzlerMusterportfolio

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Infl ationsrisiken und systembedrohende Verschuldungsrisi-ken abzusichern. „Die fundamentalen Werttreiber für Gold sind nach wie vor intakt“, resümiert er. Die US-Liquidität wachse mit Rekordraten, und die Euro-Schuldenkrise habe ihre Spitze angesichts der Rezessionsrisiken in den großen Peripherieländern Spanien und Italien und der starken Wi-derstände in den Euro-Kernländern gegen die Übernahme weiterer Risiken noch nicht erreicht. Gold bleibe deshalb eine wichtige Beimischung in einem diversifi zierten Portfo-lio. Zu bevorzugen sei dabei der physische Besitz.

Goldminenaktien könnten eine interessante Alternative sein. Nach Einschätzung von Döttinger Straubinger wird ein Nachziehen der Minenaktien immer wahrscheinlicher, je länger sich der Goldpreis auf hohem Niveau zeigt. Umge-kehrt sollten sie bei einem nachgebenden Goldpreis nicht so stark unter Druck geraten, weil sie die vorangegangene Goldrally nicht mitgemacht haben.

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n

ten diese Papiere weiter an Attraktivität gewinnen“, heißt es in einem aktuellen Investmentbrief der Vermögensver-waltung. Obwohl sich diese Länder nicht komplett vom Konjunkturzyklus der Industrieländer abkoppeln können, sprechen nach Überzeugung von Uta Fehm, Expertin für Schwellenländeranleihen bei der UBS, vor allem die gesün-deren öffentlichen Finanzen und der bessere mittelfristige Wachstumstrend für ein Investment in den aufstrebenden Märkten. Aktuell könnten Anleger unter anderem mit An-leihen aus Indonesien und den Philippinen einen positiven Ertrag erzielen.

Gold bleibt als Beimischung interessantVon wachsender Bedeutung ist im aktuellen Umfeld die Be-rücksichtigung von Realwerten. Ralf Zimmermann, Chief Investment Offi cer der Vermögensverwaltung Döttinger Straubinger, hält dabei Gold weiterhin für ein geeignetes Investment, um das Portfolio gegen Liquiditätsschwemme,

Die DZ Bank geht davon aus, dass in der europäischen Schuldenkrise insbesondere der Politikfaktor un-berechenbar bleibt. Zudem befin-det sich der Währungsraum bereits am Rande der Rezession. Entspre-chend dürfte das Geschehen am Kapitalmarkt auch mittelfristig maßgeblich von den Ereignissen rund um das Thema Schuldenkrise bestimmt werden. Das Haus emp-fiehlt daher, eine hohe Cash-Quote als Sicherheitspuffer für Zukäufe vorzuhalten. Am Aktienmarkt kam es am Anfang der Schuldenkrise nur zu temporären Stimmungs- und Kursschwankungen, aber in-zwischen wirkt sich die Krise auf die Aussichten der Unternehmen aus. Die Gewinnschätzungen fal-

len, und die DZ Bank erwartet, dass dieser Ne-gativtrend anhalten wird. Vor diesem Hintergrund empfehlen die Anlagestrate-gen der Bank bei Aktien eine de-fensive Aufstellung. Konservative Titel in Form internationaler Blue-Chips (10 % DJ Global Titans) und dem S & P 500 (16 %) sowie zusätz-lich neu rund je 5 % in europäische Versorgeraktien und deutsche Ver-sicherer sollten im Falle einer wei-teren Wirtschaftsabschwächung deutlich mehr Schutz als zyklische Titel bieten. Investitionen in den Dax oder den Euro Stoxx 50 erschei-nen der Bank auf Sicht von sechs Monaten wenig aussichtsreich. Im Bondbereich setzten die Strategen

auf eine hohe Gewichtung von Covered Bonds, da diese vom An-kaufprogramm der Europäischen Zentralbank profitieren sollten. Zu-sätzlich empfiehlt das Institut eine Beimischung von Firmenanleihen sowie von Schwellenländeranlei-hen, da diese momentan mehr Substanz vermitteln als die über-bewerteten Staatsanleihen aus Kerneuropa oder den USA.

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Japan hat den Schock durch Erdbeben, Tsunami und Atomunfall unerwartet schnell überwunden. Die zunehmende Nachfrage aus den schnell wachsenden asiatischen Ländern eröffnet der Börse nun endlich die Chance auf eine Outperformance. Dazu muss die Regierung aber die Deflation und den Yen-Anstieg stoppen.

Von Georg Blaha

Japans rasche wirtschaftliche Erholung nach der verhee-renden Dreifachkatastrophe vom März hat viele über-rascht. Angesichts der hohen Anzahl der Opfer und der schweren Schäden durch Erdbeben, Tsunami und den Atomunfall in Fukushima drohte der seit Anfang der neun-ziger Jahre stagnierenden Wirtschaftsmacht sogar der Ab-stieg in die Bedeutungslosigkeit bevorzustehen. Zu groß schienen die Zerstörungen in Nordjapan, das Produktions-standort vieler Konzerne und Zulieferer ist. Doch die Ro-bustheit der Wirtschaft und der Gesellschaft war größer.

Japanische Manager und Banker merken nicht ohne Stolz an, dass Mitarbeiter in den betroffenen Firmen Sonder-

schichten schoben und Wochenenden opferten, um die Pro-duktion schnell wieder anlaufen zu lassen und ausgefallene Lieferungen nachzuholen. „Ganbarou Nihon“ (etwa: „Streng dich an, Japan“) lautete die Parole, die Medien, Politiker und Firmenchefs ausgaben und dadurch den Gemeinschaftsgeist beschworen. Eine V-förmige Erholung gelang der japani-schen Wirtschaft zwar auch schon nach dem schweren Erd-beben in Kobe 1995, doch nur wenige hatten erwartet, dass Japan auch diesmal so rasch wieder auf die Beine kommt. Schon im August stieg die japanische Industrieproduktion um 0,6 % gegenüber dem Vorjahresniveau.

Für Japans Wirtschaft wird für das laufende Jahr ein leicht rückläufi ges Wachstum prognostiziert, 2012 soll es aber deutlich über 2 % liegen. Japans Notenbank geht von 2,2 % aus, die Volkswirte der Investmentbank Nomura rechnen mit 2,6 %. Zum Vergleich: Für die Eurozone erwartet die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent-wicklung (OECD) im kommenden Jahr ein Mini-Wachstum von 0,3 % und für die USA von 1,8 %. In Japan dagegen soll Auftrieb von einem insgesamt 18 Bill. Yen (171,6 Mrd. Euro) schweren Sonderbudget der Regierung für den Wie-deraufbau kommen. Zudem dürfte Japans zunehmend in Asien vernetzte Wirtschaft vom anhaltenden Wachstum in den asiatischen Schwellenländern profi tieren.

Große Verunsicherung am AktienmarktDer Optimismus der Volkswirte ist jedoch noch nicht am ja-panischen Aktienmarkt angekommen, weil Anleger nach der Dreifachkatastrophe vom März im Sommer vor allem durch die Herabstufung der US-Bonität sowie die Verschärfung der Schuldenkrise in der Eurozone aufs Neue stark verunsichert worden sind. Im September sackte der Leitindex Nikkei 225 deshalb unter 8 400 Yen ab, der breit gefasste Topix rutsch-te im Oktober sogar auf das Jahrestief von 725 Punkten. Mit dem wiederholten Absturz enttäuschte der japanische Aktienmarkt ein weiteres Mal. Schon 2009 und 2010 hatten Strategen jeweils ein gutes Jahr prophezeit, doch die Indizes

Japan ist stärkerals die KriseNach Erdbeben und Atom-GAU ist das Land wieder auf KursEiner Outperformance steht noch der teure Yen im Weg

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Nun muss er seine Gefängnisstrafe doch antreten: Im Frühjahr hatte Japans oberster Gerichtshof die Berufung von Takafumi Horie (38) zurückgewiesen, der 2007 wegen Bilanz-fälschung und „Irreführung von Investoren“ zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden war. Bereits Anfang 2006 hatten japanische Ermittler den Bilanzskandal bei dem schil-lernden Internet-Unternehmer aufgedeckt. Eine der Folgen davon war, dass das Senti-ment für japanische Nebenwerte nachhaltig litt. Investoren halten sich seither deutlich zurück, und nach zwei Abstürzen in den Jahren 2006 und 2008 ist der Topix Small Index kaum mehr von der Stelle gekommen.

Die Aktien mit mittlerem und eher geringem Börsenwert sind für ausländische Investoren schwer zugänglich. Ein Problem dabei ist die geringe Liquidität, da viele Unternehmen durch Überkreuzbeteiligungen von ihren größten Abnehmern, in der Regel den bekann-ten Konzernen und Unternehmensgruppen, kontrolliert werden. Allerdings gebe es auch Chancen, sagt Yun-Young Lee, Fondsmanager für japanische Nebenwerte bei der Gesell-schaft Henderson Global Investors. Durch die geringe Beachtung durch Analysten und Investoren gebe es zahlreiche unterbewer-tete, aber solide Börsentitel. Zudem könnten Anleger davon profitieren, dass die Großkon-zerne derzeit zunehmend ihre Lieferanten aufkauften. Das Abwärtspotenzial der Small Caps, von denen aktuell rund zwei Drittel unter ihrem Buchwert notieren, hält Fonds-manager Lee für vergleichsweise gering.

Vom Bauboom, der nach dem Erdbeben im März einsetzte, profitieren in Japans kleinteiliger und staatlich subventionierter Bauindustrie die kleinen und eher unbekann-ten gelisteten Firmen überproportional. Die Aktien von Fudo Tetra, einem Spezialisten für Landaufschüttungen, legten seit Jahresbe-ginn schon um 220 % zu. Die Titel der Baufir-men Nissei Build und Wakachiku Construc-tion gewannen im gleichen Zeitraum jeweils rund 170 %, Hazama rund 110 %. Doch ohne genaue Kenntnisse des Marktes bleibt dieses Segment ausländischen Investoren verschlos-sen – internationale Investor Relations ist bei den meisten dieser potenziellen Perlen Fehlanzeige. GEORG BLAHA

Small Caps

Nur fürRisikobewusste

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matmarkt tätig sind. Hier gelten Titel aus dem Bausektor als interessant, wie etwa der Maschinenhersteller Komat-su, wobei das Gros der neuen Aufträge in der kleinteiligen Bauwirtschaft eher auf Mittel- und Kleinbetriebe entfallen dürfte, was besonders den Aktien von Small- und Mid-Cap-Unternehmen zugute kommen dürfte (siehe neben-stehender Text). 2012 dürften die Aktien von Japans namhaften Export-unternehmen wieder stärker zulegen, schätzen die Analysten, vorausgesetzt, der teure Yen verbilligt sich wieder. Genau diese Voraussetzung wackelt aber derzeit: Jüngst fi el der Dollar auf ein Nachkriegstief zum Yen, was Ja-pans Finanzminister zu einer weiteren Intervention auf dem Devisenmarkt bewegte. Viele Analysten glauben al-lerdings nicht, dass die Intervention langfristig Wirkung zeigen wird.

Nomura rechnet dennoch mit Kurs-gewinnen für Nikkei und Topix. Zum Jahresende prognostiziert die Bank In-dexstände von 9 200 Yen beziehungs-weise 800 Punkten. Mitte 2012 sieht Nomura die Indizes dann bei 9 700 Yen beziehungsweise 850 Zählern. Eine Grundlage dieser Einschätzung ist die Tatsache, dass ausländische In-vestoren bereits im September nicht mehr zu den Nettoverkäufern japani-scher Aktien gehörten. Hinzu kommt, dass Japans Aktienmarkt den durch die Yen-Stärke stark beeinfl ussten Gewinnrückgang um mehr als 30 % bemerkenswert gut weggesteckt hat, was ein unübersehbares Zeichen dafür ist, dass Belastungen von dieser Seite bereits in den aktuellen Kursniveaus eingepreist sind. Andere Ex-

waren in beiden Jahren der weltwei-ten Marktentwicklung nicht hinterher-gekommen. Trotz steigender Firmen-gewinne befi elen die Anleger ange-sichts der demografi schen Probleme des schnell alternden Japan, des hohen Schuldenstands von mehr als 200 % des Bruttoinlandsproduktes und der hartnäckig festsitzenden Defl ation im-mer wieder spürbare Zweifel.

Goldman hebt Prognosen anAktuell hellen sich die Perspektiven wieder etwas auf: In Reaktion auf die historischen EU-Beschlüsse vom 27. Oktober zur Stabilisierung der Europäischen Währungsunion hoben die Analysten von Goldman Sachs ihr Kursziel für den Topix zum Jahres-ende von 760 auf 800 Punkte an und stuften die Wahrscheinlichkeit einer über den Jahreswechsel hinaus an-haltenden Erleichterungsrally als re-lativ hoch ein. Zum Jahresbeginn lau-tete die Indexprognose freilich noch auf 1 080 Zähler – allerdings unter der mittlerweile obsoleten Annahme, dass der für Japan wichtige Export-markt USA tüchtig zulegt und sich die Yen-Aufwertung abmildert.

Die Analysten von Nomura raten an-gesichts der vom Staat bereitgestellten Mittel für den Wiederaufbau zurzeit zum „Domestic Play“ am japanischen Aktienmarkt, also zur Wette auf Un-ternehmen, die hauptsächlich im Hei-

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perten setzen ihre Hoffnungen auf eine aktivere Geldpolitik der Bank of Japan (BoJ). Zwar sind die Leitzinsen in Japan schon bei oder nahe null, aber die Notenbank kann die Geld-politik durch Anleihekäufe weiter lockern. Ende Oktober war sie bereits tätig und erweiterte ihr Anleihekaufprogramm um 5 Bill. auf 20 Bill. Yen, nicht zu-letzt um den Yen zu schwächen. Gerhard Wiesheu, Partner beim Bankhaus Metzler und zustän-dig für das Japan-Geschäft, geht davon aus, dass die BoJ aus den Fehlern der Vergangenheit – einer zu restriktiven Geldpolitik in den neunziger Jahren und Anfang des Jahrtausends – gelernt hat. „Wir schätzen die Wahrscheinlichkeit hoch ein, dass es Japan mit dem derzeitigen staatlich finanzierten Aufbauprogramm in Kombination mit der aggressiveren Haltung der BoJ schaffen wird, aus der Deflationsfalle zu entkommen“, sagt Wiesheu.

Nähe zu Schwellenländern schafft PerspektiveEinen langfristigen Treiber für Japans Börsen macht Christian Wrede aus, Vorsitzender der Geschäftsführung des Fondsanbieters Fidelity und Japan-Experte. Seiner An-sicht nach sind Japans Unternehmen bestens positioniert, um vom Trend der wachsenden Mittelschichten in den asiatischen Schwellenländern zu profitieren. Er verweist auf Unternehmen wie den Online-Händler Rakuten oder den Hersteller von Haushaltswaren und Kosmetikartikeln Unicharm, die mittlerweile einen Großteil ihres Umsatzes in der Region machen und nicht mehr im Heimatmarkt. Zwischen 2001 und 2011 seien die gesamten Exporte aus Japan nach Asien auf 57 von 40 % gestiegen, die in die USA gingen dagegen auf 15 von 32 % zurück.

Die positiven Effekte der Geldpolitik und die Regionali-sierung der Unternehmen könnten aber schnell zunichte gemacht werden, wenn sich der Dollar unter 80 Yen hält.

Zudem dürfte es lange dauern, die seit vielen Jahren fest-sitzenden Deflationserwartungen der Bevölkerung und der Unternehmen zu ändern. Zwar weist die BoJ regelmäßig eine knapp über der Nulllinie liegende Inflation aus, was ihr nicht zuletzt durch eine kreative Zusammenstellung des

gemessenen Warenkorbs gelingt. Doch das einstige Hochpreisland Japan ist mit vielen Discountern und Billiganbietern mittlerweile ein Schäppchenjäger-Paradies geworden, und sinkende Preise sind Realität. Mit den vielen Sparern der älteren Generation stehe zudem eine große Gruppe der Bevölkerung der Deflation

positiv gegenüber, räumt Metzler-Experte Wiesheu unter Bezugnahme auf eine BoJ-Studie ein.

Den Analysten von Nomura zufolge lauern weitere, wenn auch als überschaubar eingeschätzte Risiken für den japa- nischen Aktienmarkt in einer Verlangsamung des Wachs-tums in China sowie in Engpässen in der Energieversorgung, sollte Japan auf Druck der Bürger weitere Atomkraftwerke abschalten. Vor dem hohen Schuldenstand des Landes da-gegen sollten Anleger sich nicht fürchten. Der Großteil da-von wird im Inland gehalten. Zudem trauen politische Be-obachter dem Staat – anders als anderen hochverschuldeten Ländern – saftige Steuererhöhungen und Konsolidierungs-maßnahmen zu. Insgesamt ergibt sich für den japanischen Markt das Bild, dass die relative Stagnation der japanischen Wirtschaft im Vergleich zu den Großrisiken der USA und der Eurozone mittlerweile eher nach Stabilität aussieht und dass durch die räumliche und kulturelle Nähe zum schnell wachsenden Rest von Asien eine Outperformance etwas wahrscheinlicher ist als zuvor. Jedoch trüben Makrorisiken wie Deflation und teurer Yen das Bild. Ohne gezielte Aus-wahl von Sektoren oder Einzeltiteln könnten Anleger 2012 abermals enttäuscht werden.

Auf den Heimat- oder Exportmarkt wetten – Auswahl im Nikkei 225 gelisteter japanischer Bluechips

Name Geschäftsfelder Performance seit Jahresbeginn (%)

Dividenden- rendite (%)

Anzahl der Kaufen-Empfehlungen von Analysten

Taiheiyou Cement Zement und Baustoffe 47,1 2,6 5 von 9

IHI Tunnelbohr- und Baumaschinen - 3,3 1,7 7 von 10

Unicharm Kosmetik- und Haushaltsartikel 13,5 0,9 9 von 14

Seven & I Einzelhandel (Japan und Asien) - 1,8 2,8 8 von 15

Canon Drucker und Kameras - 13,4 1,5 1 von 2

Fanuc Industrieroboter 3,3 0,9 13 von 17

Quelle: Bloomberg

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„Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Japan aus der

Deflationsfalle entkommt.“Gerhard Wiesheu, Japan-Experte beim Bankhaus Metzler

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ExchangE TradEd Funds

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anlEihEn

Das Dilemma der AAA-Papiere Wachsendes Risiko, sinkende Renditen Investoren sollten Kapital breiter streuen

Die hohe Verschuldung der Industrieländer stellt Staatsanleihen als Basisinvestment für konservativ ausgerichtete Investoren in Frage. Kapitalmarktexperten sehen etwa in Unternehmensanlei-hen und Pfandbriefen geeignete Alternativen.

Von Christopher Kalbhenn

Die Chefinvestoren großer Kapitalsammelstellen wie Ver-sicherer und Pensionsfonds sind nicht zu beneiden: Staats-anleihen, die stets als risikoarm und zuverlässige Ren-diteträger galten, haben durch die Schuldenkrise in der Eurozone ihren Nimbus verloren. Dadurch ist die Basis der Anlagestrategie dieser Investoren, die in der Regel das Gros der verfügbaren Mittel in Staatsanleihen und Emissionen halbstaatlicher Organisationen investierten, gefährdet.

Um eine ungeordnete Insolvenz Griechenlands abzuwen-den, einigte sich Europa Ende Oktober auf einen Schul-denschnitt. In den Portfolios hinterließ dies ebenso wie die starken Kursverluste bei den Titeln aus weiteren Ländern der Euro-Peripherie tiefe Spuren. Bedenklich stimmt dabei insbesondere, dass Italien in den Sog der Griechenland- krise geraten ist. Das Land ist gemessen am ausstehenden Volumen der drittgrößte Staatsanleihenmarkt der Welt. Die Risiken für die Investoren nehmen aber auch außer-halb der Peripherie zu. So erkannte die Ratingagentur Standard & Poor’s den USA längst die Bestnote „AAA“ ab, und Moody’s drohte Frankreich, einem weiteren Top-Emit-tenten, mit einer Herabstufung.

Niedrigzinsumfeld schafft ProblemeProbleme bereitet den mit teilweise rigiden Anlagebe-schränkungen arbeitenden Institutionellen nicht nur das Ende der „Risikolosigkeit“ der Staatsanleihe. Erschwerend hinzu kommt die durch die Krise ausgelöste Flucht in die Staatsanleihen bester Bonität. Das hat die Renditen der Papiere auf rekordtiefe Niveaus gedrückt, mit der Folge, dass die mit neu angeschafften Beständen zu erzielenden

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Erträge nicht ausreichen, um langfristig die Auszahlungs-zusagen zu decken. Noch ist der Anteil der mit niedrigsten Renditen erworbenen Papiere am Gesamtbestand relativ klein. Je länger das Niedrigzinsumfeld andauert und somit der Bestand der Papiere mit Niedrigstrenditen wächst, des-to prekärer wird aber die Lage der Institutionellen. Somit steigt der Druck, sich nach sinnvollen Anlagealternativen umzusehen – und zwar auch für Privatanleger.

Der auf Anleihen spezialisierte Vermögensverwalter Pim- co, eine Tochtergesellschaft von Allianz Global Investors, präsentierte jüngst eine „Safe-Spread-Strategie“. Diese sieht vor, die Mittel auf verschiedene Ertragsquellen auf-zuteilen. Als Beispiele nennt Pimco deutsche Pfandbriefe, Unternehmensanleihen mit guter Bonität (Investment Grade) sowie Hochzinsanleihen. Pimco bevorzugt Abso- lute-Return-Strategien, die flexibler als herkömmliche An-sätze sind, da sie bei negativer Einschätzung auch Short-Positionen zulassen und zudem Engagements in der gan-zen Vielfalt der Rentenmärkte ermöglichen.

Feri: Etwas geringere Liquidität akzeptierenFeri Institutional Advisors rät Investoren vor dem Hinter-grund der sich verschlechternden Bonität der Industrielän-der und der extrem niedrigen Staatsanleiherenditen „zu investieren, statt zu sparen“. Die Bereitschaft zu mehr (kal-kulierbarem) Risiko und einer etwas geringeren Liquidität verspreche deutlich attraktivere Rendite/Risiko-Aussichten als eine weitgehende Fokussierung auf Staatsanleihen der Industrieländer. Laut Feri sind in dem neuen Umfeld unter anderem Sachwerte, Unternehmensanleihen, Schwellen-länder und Rohstoffwährungen zu bevorzugen.

Für Privatanleger, die bislang wesentlich auf Staatsanlei-hen gesetzt haben, ergeben sich somit zwei Schlussfolge-rungen. Zum einen werden sie künftig noch weniger als bisher umhinkönnen, die Investments breit zu streuen. Nur auf Staatsanleihen zu setzen, birgt zunehmend Risiken. An Alternativen zu denken, wird insbesondere für diejenigen wichtiger, die außerdem noch über Altersvorsorgepro- dukte wie Rentenversicherungen indirekt in Staatsanleihen investiert sind. Zum anderen bleibt Anlegern nichts ande-res übrig, als bis zu einem gewissen Grad höhere Risiken einzugehen.

Viele Privatanleger werden allerdings nicht so leicht dazu in der Lage sein, selbständig ein diversifiziertes Portfolio aufzubauen. Für sie bieten sich Fonds an, die breit angeleg-te Investments tätigen können. Dazu zählen Fonds, die in das ganze Angebot des Anleiheuniversums investieren, also auch in Pfandbriefe sowie Unternehmens- und Schwellen-länderanleihen. Interessant können auch Multi-Asset-Fonds sein, die neben den klassischen Instrumenten An- » Fo

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Industrieländer und Schwellenländer im Vergleich

Land Schuldenstand * Haushaltsdefizit * Jahres- Rendite zehnjährige Ratingin % des BIP in % des BIP inflation * (%) Staatsanleihe (%) Moody’s S & P

Emerging Markets 16 2,1 6,5 – – –

China 20 2,0 5,5 3,57 Aa3 AA -

Brasilien 63 2,5 6,6 k.A. Baa2 BBB -

Indien 67 8,3 9,5 8,92 Baa3 BBB -

Industrieländer 106 6,7 2,6 – – –

Euroland 89 4,4 2,7 – – –

Deutschland 85 1,7 2,3 1,76 Aaa AAA

USA 99 9,3 3,2 1,99 Aaa AA +

Japan 239 10,3 0,0 0,97 Aa3 AA -* Schuldenstand, Defizit und Jahresinflation: Schätzungen für 2011; Stichtag 15.11.2011Quelle: Bloomberg, Citigroup

leihen und Aktien in Devisen, Rohstoffe, Hedgefonds und Immobilien anlegen. Eine ähnliche Produktgattung sind Absolute-Return-Fonds, die in vielfältige Assetklassen in-vestieren, mit dem anspruchsvollen Ziel, in jeder Markt-phase positive Erträge zu erwirtschaften. Dies gelingt die-sen Fonds allerdings nicht immer. Da der Aufbau eines gut diversifizierten Portfolios eine sehr anspruchsvolle Aufgabe ist, sollten Anleger Produkten den Vorzug geben, deren Management in der Vergangenheit nachweislich erfolgreich gearbeitet hat, und zudem nicht nur auf ein Produkt setzen.

Anleger, die ihre Investments selbständig zusammenstellen wollen, können Fonds und börsengehandelte Indexfonds mischen, die auf einzelne Marktsegmente wie Investment-Grade-Unternehmensanleihen, Hochzinsanleihen und Schwellenländeranleihen setzen. Ergänzt werden sollte dies mit Investments in Sachwerte, also etwa Edelmetalle oder Immobilien.

Als interessante Alternative zu den Anleihen aus den In-dustrieländern gelten außerdem die auf Landeswährun-gen lautenden Staatsanleihen aus den Schwellenländern. Derzeit werden zwar die Risiken dieser Assetklasse sicht-bar, weil die Schuldenkrise in der Eurozone dazu geführt hat, dass Investoren insgesamt weniger Risikobereitschaft zeigen und deshalb Mittel aus den Schwellenländern ab-gezogen haben, was die Währungen dieser Staaten unter Druck gesetzt hat. Allerdings werden diese Risiken durch entsprechend höhere Renditen kompensiert. Zudem ist zu berücksichtigen, dass Schwellenländeranleihen in den zurückliegenden Jahren überdurchschnittliche Erträge ge-bracht haben. Als Beimischung in einem Portfolio waren sie also lohnenswert.

Schwellenländer-Risiken sind gar nicht so groß Wichtig für langfristig orientierte Anleger sind die fun-damentalen Rahmenbedingungen, die eindeutig für die Schwellenländer sprechen und zeigen, dass die Risiken auf lange Sicht im Vergleich zu den Industrieländern eben nicht so hoch sind. So ist die Staatsverschuldung in den Schwellenländern mit 16 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) deutlich geringer als in den Industrieländern mit 106 %. Ein für 2011 geschätztes Haushaltsdefizit der Emer-ging Markets von 2,1 % des BIP vergleicht sich mit einem Fehlbetrag der Industrieländer von 6,7 %. Die aufstreben-den Nationen weisen zudem ein deutlich stärkeres Wachs-tum und wesentlich bessere demografische Strukturen auf. Ferner haben sie große Devisenreserven aufgebaut, die dafür sorgen, dass sie gegen externe Schocks wesentlich resistenter geworden sind. Zwar sind ihre Bonitätsnoten derzeit schlechter als die der Industrieländer. Wichtiger ist jedoch der Trend der vergangenen Jahre, und der zeigt bei den Schwellenländern steil nach oben, während die Boni-tät der Industrienationen bröckelt. n

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invEsTmEnTFonds

Mehr Stellschrauben für das Portfolio Multi-Asset-Fonds zählen zu den Profiteuren der Krise Aber eine Versicherung gegen Verluste sind sie nicht

Multi-Asset-Strategien teilen das angelegte Vermögen über Aktien, Renten und Cash hinaus auch auf alternative Anlageklas-sen auf und versprechen sicherheitsorientierten Anlegern stabile Erträge bei reduziertem Risiko. Das gelingt Fonds, die sehr breit diversifizieren, allerdings deutlich besser als vielen anderen. Auch hier gilt daher: Anleger müssen bei der Auswahl genau hinsehen.

Von Stefan Paravicini

„Leg nicht alle Eier in einen Korb.“ So lautet einer der am häufigsten zitierten Ratschläge, der zum kleinen 1x1 für Privatanleger zählt. Doch die Anforderungen an die Diver-sifikation sind in den vergangenen Jahren – insbesondere seit der ersten Verschärfung der weltweiten Finanzkrise ab Mitte 2007 – enorm gestiegen. Die Volatilität und da-mit das Risiko haben in vielen Märkten zugenommen. Die Korrelationen zwischen einzelnen Branchen und Märk-ten sind größer geworden. Sicherheitsorientierte Anleger fragen daher zunehmend nach „Multi-Asset“-Strategien, die neben Aktien, Renten und Cash auch alternative An-lageklassen wie Rohstoffe, Immobilien, Wald und Private Equity in ihrem Investmentprozess berücksichtigen und in

das Portfolio einbinden, um die Erträge zu stabilisieren. Sogenannte „Vermögensverwaltende Fonds“, die auf meh-rere Anlageklassen setzen, verzeichnen daher in der Krise erhebliche Mittelzuflüsse.

„Multi-Asset-Ansätze sind die Königsdiziplin in der Ver-mögensverwaltung“, sagt Christian Kempe, Portfolio-manager beim Frankfurter Family Office Focam. „Es gibt mehr Stellschrauben zur Risikosteuerung – das macht das Management aber auch komplexer.“ Multi-Asset-Fonds versprechen den Anlegern, die Kombination verschiedener Anlageklassen erfolgreich zu meistern und das Vermögen ertragsstabil zu verwalten. „Der wichtigste Vorteil eines Multi-Asset-Fonds ist der, dass ein Fondsmanager dem Pri-vatanleger die Entscheidung abnimmt, welche Asset-Klas-sen gerade attraktiv sind“, bringt es Christopher Wolter, Analyst der Bad Homburger Agentur Feri Eurorating, auf den Punkt. Statt das Vermögen über verschiedene Einzel- investments auf die Anlageklassen zu verteilen, soll ein einziger Fonds ausreichen, um das Portfolio zu diversifizie-ren. Bei der Umsetzung einer Multi-Asset-Strategie auf der Ebene eines täglich liquiden Fonds ist allerdings zu beach-

Ausgewählte Multi-Asset-Fonds

Fonds KAG ISIN Performance (%) Volatilität (%) Management-2011 3 Jahre (p.a.) gebühr (%)

RAM Wachstum DWS Investment LU0093746120 - 6,62 9,62 7,62 1,60

Carmignac Patrimoine A Carmignac Gestion FR0010135103 - 2,08 9,19 6,28 1,50

Kapital Konzept Multi Asset FOF 1

HSBC Trinkaus Investment Managers

LU0327379359 4,87 6,92 11,71 0,20

BKP Classic Fonds UI Universal-Investment- Gesellschaft

DE000A0NEBB9 - 15,64 6,04 14,94 1,90

BL Global Flexible EUR B Cap

BLI-Banque de Luxembourg Investments

LU0211340665 - 5,37 5,30 7,57 1,00

Quelle: Feri Eurorating (Stand: 30. September)

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ten, dass Investments in illiquide Anlageklassen oft nur in-direkt möglich sind.

Das Produktangebot für die Vermögensverwaltung auf Fondsebene ist unübersichtlich. „Multi-Asset-Fonds sind Mischfonds, die mit Blick auf die verschiedenen Anlage-klassen flexibel anlegen können“, definiert Wolter den Fondstyp. Welche der mittlerweile mehr als 2 000 Misch-fonds mit Vertriebszulassung in Deutschland aber auch das Prädikat „Vermögensverwaltend“ verdienen, ist für den Anleger nicht transparent. Für die Berliner Ratingagen-tur Scope Analysis ist neben der Streuung über mehrere Assetklassen dafür entscheidend, dass der Fonds auf der Grundlage eines verbindlich definierten Investmentprozes-ses verwaltet wird. Außerdem muss das Fondsmanagement nach Ansicht von Sasa Perovic, der die Investmentfonds-analyse bei Scope leitet, ein effizientes Risikomanagement zur Begrenzung der maximalen Verluste vorweisen sowie eine Anlagestrategie, die unabhängig von der Entwick-lung von Marktindizes ist. „Am Ende ist entscheidend, ob das Produkt eine Asset-Allokation abbilden kann, also die Aufteilung des angelegten Vermögens auf die verschiede-nen Anlageklassen leistet und sie auch aktiv managt“, sagt Thomas Engel, Chief Investment Officer der Düsseldorfer Targobank, einer Tochter von Crédit Mutuel.

Doch gerade mit Blick auf den Anlagestil gibt es bei Multi-Asset-Fonds große Unterschiede. „Da sind die Manager, die prognosegestützt und im Vertrauen auf ihre Markterwar-tungen handeln, es gibt aber auch prognosefreie Ansätze bis hin zu sehr technischen Investmentprozessen, etwa

bei Trendfolgemodellen“, sagt Feri-Experte Wolter. Die Erfolgsaussichten der unterschiedlichen Stile seien dabei stark vom Marktumfeld abhängig. Eine klare Aussage über die Erfolgswahrscheinlichkeit einzelner Konzepte zu tref-fen sei nicht möglich.

Auch unabhängig vom Anlagestil bieten Multi-Asset-Stra-tegien kein Allheilmittel, um in volatilen Märkten Verluste zu vermeiden. „Natürlich kann man mit Multi-Asset-Pro-dukten auch Geld verlieren“, sagt Targobank-Chefinvestor Engel, dessen Haus nach dem Best-Select-Prinzip nach attraktiven Fonds für seine Kunden sucht. Vor einem Investment in einen Multi-Asset-Fonds sei daher nicht nur zu klären, ob der Kunde überhaupt bereit sei, die Entschei-dung über die Asset-Allokation an das Fondsmanagement zu delegieren. Auch das Risikobudget und der Anlageho-rizont müssten zum Investmentprodukt passen. „Anleger sollten einen Anlagehorizont von mindestens drei, besser noch fünf Jahren mitbringen“, sagt Engel.

Expertise des Fondsmanagers berücksichtigenBei der Bewertung der Fondsprodukte achtet er nicht nur auf die Performance: „Wir prüfen Produkt und Fondsge-sellschaft zusammen: Wie kommt die Performance zustan-de, und welche Expertise bringt das Fondsmanagement in den einzelnen Assetklassen mit?“, erläutert Engel. Per-sönlich achte er vor allem auf die Historie und das Verhal-ten des Managements an bestimmten „Prüfsteinen“ der Entwicklungen im Marktumfeld. Der Nutzen von immer neuen Multi-Asset-Produkten sei für den Anleger auch in Ermangelung dieses „Track Record“ gering. Vielen Invest-mentgesellschaften, die das Thema „Multi-Asset“ wegen der aktuellen Nachfrage ebenfalls mit Produkten besetzen, mangelt es nach Einschätzung von Experten an der nöti-gen Erfahrung und den erforderlichen Ressourcen für die erfolgreiche Kombination von Asset-Klassen. Wohl auch deshalb nutzen manche Anbieter von Multi-Asset-Fonds ihre Freiheiten im Fondsmanagement gerade mit Blick auf alternative Anlageklassen häufig gar nicht aus.

Diese Zurückhaltung bleibt allerdings nicht ohne Wir-kung. Eine Untersuchung von Scope legt nahe, dass gera-de sogenannte „defensive“ Multi-Asset-Fonds, die in ihren Möglichkeiten zur Diversifikation begrenzt sind und zu maximal 30 % in volatilen Assets investiert sein dürfen, in der Finanzkrise wenig überzeugende Ergebnisse erzielt ha-ben. So verfehlten mehr als ein Fünftel von 142 Fonds, die Scope im Sommer einer Prüfung unterzog, in den vergange-nen drei Jahren das Ziel des Kapitalerhalts. Ein Viertel ver-zeichnete über diesen Zeitraum einen maximalen Verlust im zweistelligen Prozentbereich. Etwas mehr als ein Drittel der untersuchten Produkte schaffte im Untersuchungszeit-raum den Kapitalerhalt und konnte den „Maximum

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invEsTmEnTFonds

Herr Kempe, warum investieren Sie in Multi-Asset-Strategien?Um die Portfolios unserer Mandanten im aktuellen Marktum-feld angemessen zu diversifizieren, reichen Investments in Aktien, Renten und Cash – anders als vor fünfzehn Jahren –

nicht mehr aus.

Können täglich liquide Fonds auch die Eigenschaften von illiquiden Assets nutzen?Es gibt manchmal die Möglichkeit, illiquide Assets indirekt auch in einem täglich verfügbaren Portfo-lio abzubilden. Allerdings müssen sich Anleger darüber im Klaren sein, dass nicht alle Eigenschaften portabel sind. So ist beispielsweise ein Goldzertifikat anders als physi-sches Gold eine Inhaberschuldver-schreibung des Emittenten, die im Krisenfall vielleicht wertlos ist.

Worauf sollten Anleger bei der Wahl von Multi-Asset-Fonds außerdem achten?Aus meiner Sicht sollte der Investmentprozess des Fonds mög-lichst prognosefrei sein. Technische und makroökonomische Daten müssen Basis für die Asset-Allokation sein und damit die Verteilung des Vermögens auf die einzelnen Anlageklassen bestimmen. Die Risikoseite sollte dabei den Ton angeben.

Ist mit einem Multi-Asset-Investment das Thema Diversifi-kation im Portfolio erledigt?Anleger sollten unabhängig von den konkreten Anlageproduk-ten nicht zu stark auf ein Szenario setzen – und daher nach Möglichkeit auch nicht nur auf einen Fondsmanager, der eben nur seiner Sicht der Dinge folgen kann. Es geht nicht nur um die Diversifikation von Anlageklassen, sondern auch um die richtige Mischung von Anlagestilen und Philosophien.

Ist Multi-Asset nur für sicherheitsorientierte Privatanleger in-teressant?Im Kern von Multi-Asset-Ansätzen steht der Vermögenserhalt mit einem moderaten, stetigen Vermögensaufbau. Es geht also nicht immer um das schnellste Pferd, sondern auch einmal um den lahmen Gaul, der aber die Spur halten kann.

Interview mit Christian Kempe

„Risikoseite sollteden Ton angeben“

Christian Kempe istPortfoliomanager beimFamily Office Focamin Frankfurt.

Draw Down“ auf 5 % begrenzen. Nur jeder zehnte Fonds lag nach drei Jahren vor einem hypothetischen Indexpro-dukt, das sich zu vier Fünfteln aus Renten (gemessen am Index REXP) und zu einem Fünftel aus Aktien (gemessen am MSCI World Index) zusammensetzt.

„Offensiv“ ausgerichtete Fonds, die nach der Defi nition von Scope zwischen 60 und 100 % volatile Assets halten dür-fen, erfüllten die Anlegererwartungen in höherem Maße. Fast zwei Drittel wiesen über fünf Jahre eine bessere Per-formance als ein offensiv ausgerichtetes Indexprodukt mit einer Aktienquote von 80 % aus. Die untersuchten Pro-dukte entwickelten sich in diesem Zeitraum fast identisch zum MSCI World, konnten den Maximalverlust aber auf 34 % begrenzen – das sind rund 15 Prozentpunkte weniger, als der Vergleichsindex in diesem Zeitraum abgeben musste. Für sicherheitsorientierte Anleger lohnt sich die Wahl eines aktiv verwaltenden Multi-Asset-Fonds gegenüber einem passiven Indexprodukt demnach umso mehr, desto stärker der Fonds auch tatsächlich die Chancen von risikoreichen Assets nutzen kann – und das in einem geeigneten Markt-umfeld auch tut.

Im Schnitt errechnet sich ein kleines MinusDas Gesamtbild der Performance von Multi-Asset-Strate-gien in der jüngsten Krise ist gemischt. Der von Feri berech-nete Peergroup-Durchschnitt-Index „FUX DE Mixed Assets Global fl exible“, der die Entwicklung von Mischfonds ab-bildet, die die Quoten in den einzelnen Anlageklassen voll-ständig variieren können, hat in den drei Jahren seit dem Fall der Investmentbank Lehman Brothers im September 2008 pro Jahr im Schnitt 0,6 % verloren. „Ist die schwarze Null die Benchmark, haben Multi-Asset-Konzepte im Durchschnitt enttäuscht. Allerdings sind sehr viele Fonds erfolgreich durch die Krise gekommen“, sagt Wolter. Die Ergebnisse aller von Feri berücksichtigten Fonds lagen in den vergangenen drei Jahren zwischen minus 21 % und plus 18 % pro Jahr.

Der Bedarf für Multi-Asset wird nach Ansicht der Branche weiter steigen. „Multi-Asset-Fonds taugen aus unserer Sicht als Core-Produkte fürs Portfolio, auf die Anleger ein großes Gewicht legen sollten“, sagt Feri-Experte Wolter. Der Trend zu verstärkter Nachfrage nach Multi-Asset-Ansätzen wird nach seiner Einschätzung weitergehen. „Nicht nur bei Ver-mögensverwaltenden Fonds, sondern auch bei Mischfonds und Absolute-Return-Konzepten.“ Auch Sasa Perovic von Scope ist davon überzeugt, dass das Interesse insbesondere von defensiv ausgerichteten Investoren weiter zunehmen wird: „Dennoch sollten sich Anleger im Klaren sein, dass die Strategie dieser Fonds nicht per se den Kapitalerhalt garantiert. Es kommt auf die Qualität der Strategie und vor allem des Fondsmanagements an.“ n

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Geschlossene Schiffsfonds in schwerer See

Strukturelles Überangebot verschärft Liquiditätsnöte der ReederKG-Modelle müssen sich verändern

Die Krise der Schiffsfonds hält unvermindert an. Rund ein Drittel der Schiffskreditportfolios der Banken gilt inzwischen als notlei-dend, die Liquiditätsnöte der Reedereien wachsen entsprechend. Kaufgelegenheiten gibt es in diesem Umfeld vor allem für anti- zyklische Anleger und Schnäppchenjäger.

Von Gottfried Mehner

Die Perspektive für den Schifffahrtsmarkt ist und bleibt trübe. Sah es in der zweiten Jahreshälfte 2010 kurzzeitig so aus, als würden sich die Charterraten endlich erholen, steht nach einem erneuten Rückgang im laufenden Jahr fest, dass selbst die leisesten Hoffnungen auf eine Stabili-sierung des Marktes vergebens gewesen sind. Der Vertrieb von geschlossenen Beteiligungen ist in einem derartigen Umfeld extrem schwierig: Im dritten Quartal brach das Zeichnungsvolumen noch einmal um 69 % auf nur noch 55,9 Mill. Euro ein, und davon bezog sich auch noch rund die Hälfte auf Sanierungsmaßnahmen, also Eigenkapital-nachschüsse, mit denen Anteilseigner die Fonds über Was-ser halten mussten.

Dies hat natürlich direkte Rückwirkungen auf das Neuge-schäft, denn die enttäuschten Anleger leiden nicht leise und behalten ihren Misserfolg für sich, sondern schalten immer häufiger Fachanwälte ein, um Schadenersatz gel-tend zu machen oder im Falle einer fehlerhaften Anlagebe-ratung eine Rückabwicklung zu erreichen. Zu erwarten ist in diesem Umfeld ein grausam schlechtes Zeichnungsjahr.

Geschlossene Schiffsbeteiligungen sind unternehmerische Beteiligungen. Dass sich die Branche im zurückliegenden Jahr 2010 für viele überraschend schnell stabilisierte, lag in erster Linie am kollektiven „Slow Steaming“, mit dem Reeder den Treibstoffverbrauch nahezu halbieren können. Durch die Langsamfahrt stieg der Bedarf an Schiffen, und

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Geschlossene Schiffsfonds in schwerer See

Strukturelles Überangebot verschärft Liquiditätsnöte der ReederKG-Modelle müssen sich verändern

die daraus resultierenden Neubestellungen setzen dem Sektor nun aufs Neue zu, denn nun drückt das neue struk-turelle Überangebot verstärkt in den Markt. Bei Fracht- und Charterraten besteht daher in den meisten Bereichen keine Chance, das Vorkrisenniveau auch nur annähernd zu erreichen. Somit steuern Tanker, Bulker und die bei den deutschen Anlegern so beliebten Containerfrachter flott ins nächste Wellental, und der Markt ist schwieriger denn je einzuschätzen.

Gigantischer VerdrängungswettbewerbIn den Vorjahren waren Fondsfinanzierer und Charter- reeder mit hochspekulativen Bestellungen aufgefallen. Jetzt sind es die Linienreeder, bei denen – angezettelt durch den Weltmarktführer AP Møller-Mærsk – ein gigantischer Verdrängungswettbewerb stattfindet. Die Mærsk Line be-stellte in jüngerer Vergangenheit allein 20 Containerriesen mit einer Tragfähigkeit von 18 000 TEU (Twenty Foot Equi-valent Unit), also Standardcontainern, zum Stückpreis von 190 Mill. Dollar.

Aus Sicht des Analysehauses Alphaliner sitzen die Werften dieser Welt auf Schiffsbestellungen mit einem Gesamtvolu-men von mehr als 57 Mrd. Dollar. Dabei stammt ein Volu-men von 27 Mrd. Dollar aus Neubestellungen nach der Krise. Keine Bank, das ist dabei zu berücksichtigen, finanziert zur-zeit Neubauten ohne Beschäftigungsnachweise bzw. Lang-fristcharter. Die auf den Markt drängende Neubautonnage verfügt also stets über feste erste Aufträge. Dieses Volumen fehlt dann aber der Bestandsflotte. Dadurch kommen nun die zu absoluten Boomzeiten georderten teuren Schiffe mit entsprechend teuren Finanzierungen in Schwierigkeiten. Das Sanierungsvolumen der schiffsfinanzierenden Banken schätzt Roland Berger auf 23,7 Mrd. Euro. Dies bedeutet, dass bislang rund ein Drittel des Schiffskreditportfolios der Banken notleidend ist. » Fo

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gEschlossEnE Fonds

Für die erfolgsgewöhnten Kunden der Dortmunder Dr. Peters Gruppe ist das ein tiefer Einschnitt gewesen: Ende Oktober musste der Initiator für den DS-Rendite-Fonds Nr. 111 Insolvenz anmelden. Hinter dem Fonds stehen die großen Rohöltanker „DS Performer“ und „DS Power“, die Dr. Peters vor sechs Jahren im Doppelpack auf den Markt gebracht hatte. In den ersten fünf Jahren war das Geschäft mit den Schiffen dank einer Festcharter der A.P. Moeller-Mærsk-Gruppe gesichert, danach entwickelte sich angesichts der glo-balen konjunkturellen Abkühlung und der daraus resul-tierenden nachlassenden Nachfrage nach Rohstoffen wie beispielsweise Rohöl eine wirtschaftliche Schieflage. Berichten zufolge verdienten die Schiffe zuletzt statt der geplanten 24 000 Dollar nur noch etwas mehr als 5 100 Dollar pro Tag – zu wenig, um die Schiffsbetriebskosten sowie Zins und Tilgung zu decken. Knapp 1 200 Anleger hatten zum Fondsvolumen von rund 114 Mill. Euro ins-gesamt 44,7 Mill. Euro beigesteuert. Ihnen droht nun schlimmstenfalls der Totalverlust. THORSTEN KRAMER

Dr. Peters Gruppe

Tanker-Fonds unter Wasser

Die Banken gehen deshalb inzwischen zu Kombinations-Deals über: Wer ihnen einen Sanierungsfall abnimmt, erhält im Gegenzug betont günstige Konditionen für ein anderes Projekt. Generell aber ist es das Ziel der Schiffsbanken, ihre Risikoaktiva zu reduzieren. Die Liquiditätsnöte der Reeder nehmen dementsprechend weiter zu. In diesem Umfeld sollten antizyklische Investoren und Schnäppchenjäger zu Kaufgelegenheiten kommen. Weil Banken – abgesehen von einigen chinesischen Akteuren, die sich als Exporthel-fer für die nationaler Werften verstehen – nach dem drei-

In Platzierung befindliche Schiffsfonds

Fonds Zielmarkt Eigenkapital (Mill. Euro) Volumen (Mill. Euro) Investment-Rating

Premicon – Premicon Fluss-Klassik Kreuzfahrt 44,5 87,0 A

Weser Kapital – MS Christoph S Bulk 8,5 31,5 A -

Nordcapital – MS E.R. Benedetta Container 73,0 169,0 A +

Lange Vermögensberatung – ML Schiffsinvest 1 Diverse 49,0 49,0 BBB +

Harren & Partner – Protected Shipinvest 1 Tanker/Multi-Purpose 18,9 49,4 BBB

Conti – MS Conti Tansanit Bulk 17,0 45,1 A -Quelle: Scope Analysis

jährigen Desaster die Taschen zuhalten, sind Reeder auf Finanzierungsalternativen angewiesen. Bislang dominiert in Deutschland das zumeist fondsfinanzierte Ein-Schiffs-Modell, also das „KG-Modell“: Rund 440 000 Privatanleger sind über geschlossene Fonds als Kommanditisten an Con-tainerfrachtern, Tankern oder Bulkern beteiligt. Immer we-niger Investoren sind nach der tiefen Krise aber dazu bereit, das Risiko einer unternehmerischen Beteiligung neu einzu-gehen. Der Markt für geschlossene Schiffsfonds hat deshalb sein Vorkrisenniveau nicht annähernd wieder erreicht.

Viele Schiffsbanken scheuen zudem die eigenkapitalbe- lastenden Wirkungen dieser Finanzierungen nach den ver-schärften Anforderungen von Basel III. Das verteuert die Kredite und führt zu höheren Eigenkapitalanforderungen. Die Folge sind gravierende Finanzierungslücken bei Ree-dern. „Der Einstieg amerikanischer Private-Equity-Gesell-schaften bietet den deutschen Reedern eine Finanzierungs-alternative zu den bisherigen Modellen“, heißt es bei der HSH Corporate Finance. Amerikanisches Private Equity sei in Europa bislang vor allem bei griechischen Schifffahrts-gesellschaften wie beispielsweise Euroseas aktiv. Das Ne-gativbeispiel der insolventen Bremer Reederei Beluga mit dem Finanzinvestor Oaktree gelte aus Sicht der US-Investo-ren als Einzelfall. Das Engagement amerikanischer Private-Equity-Firmen stehe zwar aktuell noch ganz am Anfang, könnte aber mittelfristig „zum Zukunftsmodell“ avancie-ren. Die Renditeerwartungen lägen bei 15 % und mehr. Ein Exit könnte später auch über Börsengänge erfolgen.

Welche Zukunft fondsfinanzierte Modelle haben, ist schwer abzuschätzen. Eine solidere Kalkulation würde in jedem Fall helfen. Die Qualitätsführer der Branche operieren ohne Agio, legen keine überzogenen Fondskonzipierungskosten auf über-lange Laufzeit um, damit sie nicht so auffallen, sie arbeiten nicht mit überzogenen Treuhandgebühren und halten auch bei den Vertriebskosten nicht beide Hände auf. Bei solchen Anbietern stimmt immer noch die Rendite. Für konservative Anleger passen Schiffsfonds aber immer weniger. n

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China öffnet sichden BondinvestorenGuggenheim startet ersten Indexfonds auf Yuan-Anleihen Risikobewusste Anleger sollten sich ein Engagement gut überlegen

Die Zulassung des ersten börsennotierten Indexfonds auf Yuan-Anleihen lässt aufhorchen, zumal Anbieter bereits die Einführung weiterer Produkte planen. Doch es gibt einige Faktoren, die eher dafür sprechen, dass speziell Privatanleger nicht zu den Investo-ren der ersten Stunde zählen müssen.

Von Norbert Hellmann

Chinas Aufstieg zur weltwirtschaftlichen Führungsmacht erfolgt noch immer vor dem Hintergrund einer gewissen Anonymität der eigenen Währung. Der Renminbi, kurz Yuan genannt, ist nicht frei konvertibel, weshalb er im Kon-zert der internationalen Devisenmärkte noch eine sehr un-tergeordnete Rolle spielt. Das soll sich allerdings nach dem Willen Chinas ändern, und die Weichen dafür sind mit der Förderung eines Yuan-Offshore-Marktes in Hongkong zur Erschließung der Währung für grenzüberschreitende Han-delstransaktionen und zur Kapitalmarktfi nanzierung von Unternehmen mit China-Geschäft gestellt.

In diesem Jahr ist der Markt für in Hongkong begebene und gehandelte Yuan-denominierte Anleihen, sogenannte Dim-Sum-Bonds, richtig in Fahrt gekommen und wird nun auch von westlichen Investoren als Assetklasse wahrgenom-men. So beginnt die internationale Anlegergemeinde den Charme einer Währung zu entdecken, die eine bemerkens-werte Härte und Stabilität an den Tag legt. Von der People’s Bank of China eng an der Leine geführt, hat China die direkte Anbindung an den Dollar im Jahr 2005 aufgegeben. Auf dem Rücken einer immer stärkeren Wirtschaft konnte der Yuan in den vergangenen fünf Jahren um fast 30 % ge-genüber dem Dollar zulegen.

Der Trend einer kontrollierten Aufwertung des Yuan ge-gen den Dollar scheint ungebrochen und weckt auch das Interesse privater Anleger. Denn die Möglichkeiten, auf eine Aufwertung der chinesischen Währung zu spekulie-ren, sind mit der rapiden Ausdehnung des Offshore-Yuan-

Bondmarktes in Hongkong mittlerweile gegeben. Seit über einem Jahr können ausländische Investoren Yuan-Bonds in Hongkong ohne nennenswerte Beschränkungen kaufen, das Angebot ist freilich noch sehr limitiert.

Wurden im gesamten Jahr 2010 Dim-Sum-Emissionen über eher magere 36 Mrd. Yuan (gut 4 Mrd. Euro) gezählt, hat sich das Volumen im laufenden Jahr auf mehr als 130 Mrd. Yuan gesteigert. Und mittlerweile sind es nicht mehr nur ausländische Unternehmen wie etwa Caterpil-lar, McDonald’s, Tesco, Unilever oder Volkswagen, die sich teils aus Prestigegründen, teils wegen eines tatsächlichen Mittelbedarfs an Yuan-Finanzierungen in den Hongkonger Markt begeben. Auch chinesische Adressen sind mit von der Partie, nachdem die Regierung chinesischen Staatsun-ternehmen und den Großbanken grünes Licht gegeben hat, sich im begrenzten Umfang von 50 Mrd. Yuan in diesem Jahr auch im Offshore-Bondmarkt zu refi nanzieren. Das Volumen ausstehender Dim-Sum-Bonds liegt mittlerweile bei knapp 200 Mrd. Yuan. Damit scheint eine kritische Masse erreicht, die auch westliche Asset Manager dazu

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ETFETF

animiert, Yuan-Titel nicht nur zur Bei-mischung ihrer Schwellenländerfonds zu verwenden, sondern als eigene Pro-duktkategorie zu vermarkten.

Die Fondsgesellschaft der Deutschen Bank, DWS, ist beispielsweise bereits mit dem DWS Invest China Bonds am Start, einem Produkt, das auf 25 bis 50 Anleihen chinesischer Emittenten so-wie Yuan-denominierte Titel ausländi-scher Adressen setzt, die mindestens ein Investment-Grade-Rating aufweisen. Auch Allianz Global Investors bietet mit dem neuen Fondsprodukt Allianz RCM Renminbi Currency einen Zugang zu Anlagen im Yuan.

Besonders hellhörig dürften Yuan-Inter-essenten bei der Nachricht werden, dass der Asset Manager Guggenheim den Markt mittlerweile reif genug wähnt, um erstmals einen Exchange Traded Fund (ETF) auf Yuan-Unternehmens- und Staatsanleihen anzubieten. Weitere US-Gesellschaften haben entsprechen-de Anträge bei der US-Wertpapierauf-sicht SEC zur Zulassung von Yuan-ETF gestellt. Sie halten das Volumen der ausländischen Investoren zugänglichen Yuan-Anleihen für ausreichend, um die Aufl age von Indexfonds zu ermöglichen, was als ermutigendes Signal gewertet werden kann. Schließlich müssen ETF jederzeit handelbar sein und bedürfen der Einschaltung von Market Makern, die für genügend Liquidität sorgen. Bei aller Euphorie über die Entwicklungs-

chancen des Yuan-Bondmarktes sollte allerdings nicht übersehen werden, dass es sich um ein Segment handelt, das trotz rapiden Wachstums in den vergangenen 15 Monaten noch in den Kinderschuhen steckt und zahlreiche Unwägbarkeiten aufweist. Sie hängen mit der noch sehr spärlichen Liquidität und den Schwie-rigkeiten einer Weiterverwendung von Yuan-Geldern außerhalb Hongkonger Offshore-Welten zusammen.

Dazu muss man wissen, dass die chinesi-sche Regierung mit Blick auf die Erfah-rungen in anderen asiatischen Schwel-lenländern nichts mehr fürchtet als den unkontrollierten Zustrom von spekulati-ven Geldern (Hot Money), die sich desta-bilisierend auf die chinesische Wirtschaft auswirken. Entsprechend begrenzt sind auch die Möglichkeiten der Emittenten, im Offshore-Yuan-Markt aufgenommene Mit-tel nach China zu schleusen, bzw. der In-vestoren außerhalb des Hongkonger Mark-tes, Verwendung für den Yuan zu fi nden.

Rendite wird Risiken nicht gerechtDie Barrieren für den Kapitaltransfer zwischen Hongkong und dem chinesi-schen Festland führen aber dazu, dass es außerhalb einer Festgeldanlage praktisch keine Investitionsmöglichkeiten für die rasch akkumulierten Yuan-Gelder gibt. Entsprechend dankbar greifen die In-vestoren trotz der eigentlich dürftigen Konditionen bei den Yuan-Festverzinsli-chen nach jedwedem Titelangebot, das ei-nen Schnaps mehr als das Festgeld bringt. Das heißt aber auch, dass in Hongkong eine Preisbildung stattfi ndet, die die Bo-nitätsrisiken von Regierungs- wie Unter-nehmensemittenten stark unterzeichnet. Die aus Sicht der Emittenten attraktiven Niedrigrenditen für Yuan-denominierte Papiere erklären wohl auch den diesjähri-gen Emissionsboom bei Dim-Sum-Bonds seitens ausländischer Firmen mit China-Geschäft. Sie sehen den Dim-Sum-Markt als günstige Chance, zu verzerrten Kondi-tionen Yuan-Mittel aufzunehmen, die sie als Direktinvestoren dann auch tatsäch-lich aufs chinesische Festland schleusen dürfen. »

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China hat in diesem Jahr mit Regierungsanleihen über 20 Mrd. Yuan zweifelsohne Leben in den Hongkonger Bondhandel gebracht: Damit wurde der Umlauf an staatlichen Dim-Sum-Bonds mehr als verdoppelt. Zuvor war China nur zweimal (2009 und 2010) mit Yuan-Emissionen in Hongkong über 6 Mrd. bzw. 8 Mrd. Yuan vorstellig geworden. Für die nach neuem Material lechzenden Investoren – und das sind in erster Linie nicht ausländische Adressen, sondern Hongkonger Banken, Asset Manager und Privatanleger – ist die fünffach überzeichnete China-Anleihe nur ein Tropfen auf den heißen Stein gewesen. Wie eng es auf dem Yuan-Anleihenmarkt zugeht, zeigte sich bei der 5 Mrd. Yuan schweren fünfjährigen China-Tranche, die bei der Begebung eine Rendite von nur 1,4 % mit sich führte. Kurz davor aber hatte China fünfjährige Anleihen im heimi-schen Markt zu 3,9 % Rendite abgesetzt. Hier zeigt sich also eine ungewöhnliche Diskrepanz beim Pricing von Staatstiteln mit der exakt gleichen Bonität, die nicht gerade für die Reife des Hongkonger Marktes spricht. Die verzerrten Nachfrage-strukturen haben einen triftigen Grund: Seit Mitte 2010 ist es zu einer Liberalisierung des Hongkonger Bankenmarktes gekommen, mit dem Resultat, dass Private und Institutio-nelle Konten im Yuan führen können. NORBERT HELLMANN

Dim-Sum-Bonds

Verzerrte Strukturen und niedriger Zins

Anleger, die sich im Yuan-Anleihenmarkt tummeln möch-ten, sollten sich also dessen bewusst sein, dass die gegen-wärtige Nachfrage-Angebot-Konstellation tendenziell zu niedrigen Renditen führt, die sich nur mit einer sehr nach-haltigen Aufwertung des Yuan ausgleichen lassen. Gleich-zeitig darf man sich die Frage stellen, ob es im Falle einer stetigen Vertiefung des Marktes nicht zur Angleichung der Renditen kommen muss, sodass sich diese wieder stärker an der Emittentenbonität und dem Rating orientieren. Früheinsteiger im Yuan-Bondmarkt würden dann, wenn man so will, eine Seltenheitsprämie zahlen, deren Eineb-nung keine sonderlich gute Performance ihrer Rentenanla-gen in Aussicht stellt.

Auch was die Chance auf Partizipation an Währungsgewin-nen angeht, muss man sich darüber im Klaren sein, dass es Risiken gibt. Das Interesse an Yuan-denominierten Bonds wird Analysten zufolge in erster Linie von den stabilen Auf-wertungserwartungen und einem steigenden Bedürfnis nach einer Diversifizierung weg vom US-Dollar, aber nicht hin zum krisengeschüttelten Euro erklärt. Der Yuan weist

denn auch in der Tat die mit Abstand beste Performance unter den Währungen asiatischer Schwellenländer auf. Gleichzeitig wird die niedrige Korrelation der Yuan-Bonds mit anderen Assetklassen – insbesondere Dollar-Anlagen oder asiatische Aktien – als Diversifizierungsargument her-vorgehoben. Da das Yuan-Fixing in Hongkong nicht den Referenzsätzen der stets interventionsbereiten People’s Bank of China unterliegt, sind aber heftigere Schwankun-gen möglich. Wird der vermeintlich stabile Aufwertungs-trend des Yuan unterbrochen, kann dies entsprechende Volatilität in den Dim-Sum-Bondhandel bringen.

Dass sich der Yuan-Markt nicht gerade als Safe Haven eig-net, zeigte sich vor allem im an Börsentumulten reichen September. Angesichts des dünnen Handelsvolumens im Dim-Sum-Markt, der von Investoren geprägt ist, die dazu neigen, die Titel bis zur Endfälligkeit zu halten, erweist sich die Bewertung der Bonds in unruhigen Marktzeiten als be-sonders haarig. Die zeitweilige Abverkaufswelle von Dim-Sum-Bonds wurde nicht zuletzt von Hedgefonds angeheizt. Sie hatten im Offshore-Markt Dollar in Yuan getauscht und in Dim-Sum-Titel angelegt und dabei ihr Währungsrisiko mit Derivaten abgesichert. Die Schwankungen des Yuan am Handelsplatz Hongkong erschwerten indes die Absi-cherung der Positionen und führten letztlich zum schnel-len Rückzug der Hedgefonds.

Nur ein sehr schmaler ErtragAnalysten der HSBC haben den bis August errechneten Total Return für Dim-Sum-Bonds auf Basis von Kurs- und Währungsgewinnen sowie Kuponerträgen bei 4,5 % an-gesiedelt, um dann festzustellen, dass er binnen weniger Wochen auf 1,2 % zusammenschrumpfte. Inzwischen hat sich der Markt wieder erholt, aber die heftige Volatilität des Yuan-Marktes sollte risikoaversen Anlegern zumindest zu denken geben. Selbst die fundamental zu erwarten-de Aufwertung des Yuan ist in Zeiten einer abkühlenden Konjunktur in China keine feste Größe. Von Mitte 2008 bis Mitte 2010, als die chinesische Wirtschaft von der weltwei-ten Finanzkrise in Mitleidenschaft gezogen wurde, ließ die chinesische Regierung in Sorge um die Wettbewerbsfähig-keit der Exportindustrie die Aufwertung des Yuan effektiv unterbinden. So war für einen Zeitraum von zwei Jahren ein weitgehender Stillstand zu beobachten.

Wenn der chinesischen Konjunktur über die bereits zu beob-achtende Abkühlung hinaus schwereres Ungemach droht, kann man sich zumindest ausmalen, dass die Aufwertungs-tendenz des Yuan erst einmal zum Erliegen kommt. Dann aber sind tendenziell schwach verzinste Yuan-Bonds wirk-lich nur noch für Investoren geeignet, die sehr dezidierte Diversifikationseffekte mit einer neuen Assetklasse wollen und so auf ihre Kosten kommen. n

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34 rendite 15 Dezember 2011

alTErnaTivEs invEsTmEnT

Die härteste Währung der WeltDiamanten gefallen durch hohe Wertbeständigkeit Sie gehören aber nicht in jedes Portfolio

sogenannte Tafel (größte Facette) im Oberteil. Der Brillant ist nicht nur die gebräuchlichste Schliffform, sondern auch die am höchsten bewertete unter den traditionellen Schlif-fen. Das Größenverhältnis ist ursächlich für die Stärke der Lichtreflexionen und damit die Wirkung des Diamanten. Die Proportionen beziehen sich auf das Verhältnis zwischen der Größe der Tafel und den Winkeln im Ober- und Unter-teil. Bei idealen Größenverhältnissen wird das einfallen-de Licht total reflektiert. Die handwerkliche Leistung des Schleifens wird als Schliffausführung bezeichnet. Hierbei wird gefordert, dass alle Facetten in genauer symmetrischer Anordnung ausgeführt sind und die Facettenkanten jeweils in einem Punkt zusammenlaufen. Für die Preise von Bril-lanten gilt: Je besser die Proportionen gewählt sind und je präziser die Schliffausführung ist, desto höher ist der Preis des Steins. Die preisliche Bedeutung der Schliffqualität wird der Bedeutung von Reinheit und Farbe gleichgesetzt.

Bei der Clarity (Reinheit) wird bestimmt, wie deutlich erkennbar die sogenannten Einschlüsse sind. Dabei han-

Angesichts der ausufernden Schuldenkrise haben immer mehr Anleger Sorge vor einer sehr unsicheren wirtschaftlichen Zukunft verbunden mit anhaltend volatilen Finanzmärkten und suchen deshalb nach sicheren Investments. Diamanten als härteste Wäh-rung der Welt kommen in dieser Situation für weite Investoren-kreise in Betracht.

Von Kai Johannsen

Ein Investment in Diamanten gilt als solide. Sie zeichnen sich durch hohe Wertbeständigkeit, gute Performance und Diversifikationseigenschaften aus. Damit ist auch schon der erste Aspekt dieser Kapitalanlageform angesprochen: die Langfristigkeit. Diamanten eignen sich nicht als kurz-fristige Spekulationsobjekte.

Vor einem Investment müssen sich Interessierte allerdings umfassend mit der Materie befassen. Denn Diamanten sind nicht für jeden geeignet (vgl. Text auf Seite 35). Doch wel-che Steine kommen überhaupt für eine Anlage in Frage, worauf müssen Anleger achten? Klassifiziert werden Dia-manten über die sogenannten vier C: Carat (Gewicht), Cut (Schliff), Clarity (Reinheit) und Colour (Farbe). Das Ge-wicht eines Steins wird in Karat angegeben (1 Karat = 0,2 Gramm). Gehandelt werden die Steine ab 0,01 Karat auf-wärts. Marktgängige Steine werden in etwa bis zu 11 Karat gehandelt. Hier hat man es bei den besten Qualitäten mit Preisen von 2,5 Mill. bis 3 Mill. Dollar für einen einzelnen Stein zu tun.

Unter Cut zusammengefasst werden die Schliffform (Shape), das Größenverhältnis (Proportion) und die Schliff- ausführung (Polish). Bei der Graduierung von Diamanten wird unter anderem die Schliffform bestimmt. Am häu- figsten vertreten ist der sogenannte Brillantschliff. In die-ser Form sind 95 % aller Diamanten geschliffen. Ein runder Diamant, der als Brillant geschliffen wurde, hat 24 Facet-ten (Schliffflächen) im Unterteil und 32 Facetten sowie eine

Preisentwicklung von Diamanten 2011 *

Kategorie per 30.6.11 (%) per Ende Oktober 2011 (%)

0,5 ct, IF/D 26,9 18,7

1,0 ct, IF/D 33,2 20,5

3,0 ct, IF/D 35,0 22,2

5,0 ct, IF/D 21,7 12,8

0,5 ct. VS2/G 29,2 19,8

1,0 ct, VS2/G 36,1 23,6

3,0 ct. VS2/G 28,4 20,1

5,0 ct. VS2/G 26,3 17,1

ct = Karat* Die Prozentangaben beziehen sich jeweils auf die Preise vom JahresanfangQuelle: Freiesleben

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alTErnaTivEs invEsTmEnT

delt es sich um Verunreinigungen in Form von Staub-/Schmutzpartikeln oder auch Gold. Diamanten gelten als lupenrein (internally flawless), wenn ein Gutachter sogar mittels Mikroskop bei zehnfacher Vergrößerung keine Ein- schlüsse feststellen kann. Aber auch äußere Merkmale an einem Stein werden berücksichtigt. Diese können natür- liche Eigenschaften oder Bearbeitungsfehler sein. Ein Stein gilt als flawless (makellos, lupenrein) wenn er so-wohl innen als auch außen als einwandfrei beurteilt wird. Es gibt insgesamt elf Abstufungen hinsichtlich der Grade von Einschlüssen. Auf den untersten drei Stufen sind die Einschlüsse bereits mit bloßem Auge erkennbar. Als Invest-ment kommen laut Experten nur Steine in Frage, die lupen-rein (internally flawless/flawless; IF/F) sind, nur sehr, sehr kleine Einschlüsse (Grade VVS1 und VVS2, Very Very Small Inclusions 1 und 2) oder sehr kleine Einschlüsse 1/2 (VS1, Very Small Inclusions 1/2) aufweisen.

Nur überdurchschnittliche Qualität ist interessant Das vierte C steht für Colour (Farbe). Bei der Farbe eines Steins geht es um die Bestimmung von unterschiedlichen Graden der Farbe Weiß, es werden Farbsättigungen defi-niert. Im internationalen Diamantgeschäft haben sich die Farbbezeichnungen des Gemological Institute of America (GIA) durchgesetzt, einem Zertifizierer von Diamanten mit international sehr hohem Renommee. Die Farbskala reicht von D bis Z, marktgängige Steine finden sich zumeist im Be-reich von D bis O. D steht dabei für hochfeines Weiß+, E für hochfeines Weiß, F für feines Weiß+, G für feines Weiß und H für Weiß. Danach (I bis O) werden die Tönungen nach dem Sättigungsgrad abgestuft. Unter Wertsicherungsas-pekten raten Experten nur zu den höherwertigen Farbgra-den D bis G. Bei den sich anschließenden Farbgraden wei-sen die Steine gelbliche oder bräunliche Tönungen auf.

Angesichts dieser Klassifizierungen und vielfältiger Ausprä-gungen der vier C gibt es eine große Anzahl von Kombina-tionen und damit Qualitäten von Steinen. Doch in welche Steine sollten Anleger letzten Endes investieren, wenn es um eine langfristige Wertsicherung von Kapital geht? „Nur überdurchschnittliche Qualitäten eignen sich für eine nach-haltige Vermögenssicherung. Der Investor hat offenkun-dig nichts davon, wenn er in Steine investiert, die wenige Dollar kosten und schon im Bereich von Modeschmuck Ein-zug halten“, sagt Ulrich Freiesleben, Rohdiamantenhänd-ler an der Diamantenbörse im belgischen Antwerpen. Auf überdurchschnittliche Qualitäten sollten Anleger deshalb bei den Farben (Grade D bis G) und bei den Reinheiten

achten. Die Reinheitsgrade des Steines sollten im Bereich „lupenrein“ bis „sehr kleine Einschlüsse“ (IF/F bis VS

1/2), d.h. auf den ersten vier/fünf Stufen der elfstufi-gen Skala sein. „Im Bereich der Brillanten eignen sich Steine ab dem Halbkaräter aufwärts für eine Vermö-

gensanlage. In Abhängigkeit von der jeweiligen Investi- tionssumme empfiehlt sich auch eine Mischung von unter-schiedlichen Größen. Zu einem großvolumigen Portfolio sollten dann aber auch Brillanten in Spitzenqualitäten ab zwei Karat aufwärts gehören. Hier sprechen wir aber von Portfoliovolumina, die gut und gern im mittleren sechs-stelligen Dollarbereich beginnen“, sagt Freiesleben (siehe Interview auf Seite 36. Allerdings gibt es Diamanten auch schon für das kleinere Depot. Ein lupenreiner (IF) Halb-karäter mit „excellent“ bewerteten Schliffformen der Farbe H kostet derzeit rund 2 250 Euro. Bei der Farbe D sind es bei ansonsten gleichen Qualitätsmerkmalen für den Stein rund 4 200 Euro.

Doch wie können Anleger überhaupt herausfinden, wie die Beschaffenheit eines Steines ist? Anleger sollten laut Experten darauf achten, dass sie nur Steine kaufen, die mit einem Zertifikat eines renommierten gemmologischen Instituts versehen sind. Die Expertisen des GIA » Fo

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Diamanten gelten vielen Anlegern als interessantes Investment. Sie kommen aber keinesfalls für jeden in Frage. Diamanten werden von Experten nicht als Spekulationsobjekt angesehen, sie sind eine langfristige Anlage. Sie müssen zudem zur Ge-samtvermögenssituation des Anlegers passen. Experten raten dazu, dass der Anteil des Nettogesamtvermögens (Finanzver-mögen und reale Assets abzüglich Verbindlichkeiten), der in Diamanten investiert wird, 20 % nicht überschreiten sollte, und zwar aus Gründen der Absicherung und der Diversifikation.

Für diesen Investor kommen Diamanten in Frage: Angestellter, 55 Jahre, bezahlte Wohnimmobilie über 750 000 Euro, bezahlte Ferienimmobilie über 350 000 Euro, 375 000 Euro Jahresbrutto-einkommen, Finanzvermögen aus Aktien, Anleihen, Gold über 500 000 Euro, diverse Kapitallebensversicherungen, Antiqui-täten, Kunst. Termingelder über 75 000 Euro. Keine Kredite.

Für diesen Investor kommen Diamanten nicht in Frage: Ange-stellter, 33 Jahre, Jahresbruttoeinkommen 60 000 Euro, Besitzer einer Immobilie über 320 000 Euro mit offenstehender Hypothek in Höhe von 80 %, Kapitallebensversicherung in Höhe von 50 000 Euro (10 % angespart), sonstiges Finanzvermögen: 4 000 Euro in Aktien, 2 500 Euro Sparbuch, neuer Riester-Vertrag, 7 500 Euro Schuld in offenen Ratenkrediten. KAI JOHANNSEN

Investoren

Vor allem für Vermögende

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36 rendite 15 Dezember 2011

alTErnaTivEs invEsTmEnT

verfügen weltweit über die höchste Akzeptanz und Reputation. In Europa

sind es die Expertisen des „Hoge Raad voor Diamant“ in Antwerpen. Das Zertifi kat

ist entscheidend beim Kauf und späterem Wie-derverkauf. Das Zertifi kat ist eine Art Pass des Diaman-

ten. Hier sind die Schliffform und die Abmessungen des Steins festgehalten. Das Zertifi kat enthält zudem Angaben über das Gewicht des Steins, den Farbgrad, den Reinheits-grad und die Graduierung der Schliffform. Weitere Infor-mationen gibt das Zertifi kat zu der Schliffausführung, den Symmetrieeigenschaften und der Fluoreszenz des Steins. Bei den Schliffausführungen sollten Anleger darauf ach-ten, dass die Einstufung mindestens „Very Good“, besser aber „Excellent“ ist. „Good“ – die dritte von fünf Gradu-ierungen – gilt im Diamantenhandel als nicht gut genug. Jeder Stein ist somit eindeutig klassifi ziert. Jeder Stein hat außerdem eine weltweit nur einmal vorkommende Identi-fi kationsnummer. Sie ist im Zertifi kat vermerkt und fi ndet sich auf der sogenannten Rondiste des Brillanten – quasi die Äquatorlinie des Steins. Sie wird per Laser auf den Stein gebracht. Damit sind Zertifi kat und Stein eindeutig zuordenbar.

Das Angebot wird knappDie Aussichten des Diamantenmarktes werden für die kommenden Jahre von Experten optimistisch beurteilt. Im Wesentlichen wirken vier Faktoren auf den Markt. Das Minenangebot kann nicht mehr mit der Nachfrage Schritt halten. Viele Minen sind bereits ausgereizt, zum Beispiel in Südafrika und Australien. Neue Minen bedeuten für die Explorationsunternehmen sehr hohe Kosten, die eher ge-scheut werden. Und selbst wenn eine neue Mine entdeckt wird und letzten Endes Steine zu Tage gefördert werden, dauert der Prozess, bis die Steine letztlich auf den Markt ge-langen, fünf bis zehn Jahre. Von der Angebotsseite besteht am Diamantenmarkt somit eine Knappheitssituation. Auf der Nachfrageseite wirken die sich rasant entwickelnden Mittel- und Oberschichten der aufstrebenden Volkswirt-schaften, wie China oder Indien. Die Bevölkerungsgruppen dieser Länder sind traditionell sehr viel schmuckaffi ner als beispielsweise Deutsche. Hier entsteht ein sehr großer Markt für die Schmuckindustrie. Experten erwarten, dass China und Indien in zehn Jahren die Nachfragevolumina der USA erreicht haben werden, die derzeit einen Welt-marktanteil von 50 % am Diamantschmuckmarkt haben. Hinzu kommt die Nachfrage nach Investmentdiamanten, die nicht zuletzt von den geopolitischen Unruhen in arabi-schen Ländern und der Schuldenkrise in Europa, aber auch in den USA gespeist wird. Diese Schuldenkrise ist aufgrund der nach wie vor ungelösten Situation und der nicht abseh-baren Folgen für die Weltwirtschaft aber auch ein großer Risikofaktor. Fo

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Herr Freiesleben, Sie sind Anfang September mit dem Online-portal diamondax.com für Diamanten gestartet. Welche In-vestoren nehmen über das Portal Kontakt zu Ihnen auf?Es sind Personen, die für ihr Geld einen Gegenwert wollen,

und zwar einen, den sie in dem Geld selbst nicht mehr sehen bzw. befürchten, dass Geld ihn nicht mehr haben wird – zu welchem Zeitpunkt auch immer. Es sind Per-sonen, die sich mit realen Assets wohlfühlen. Viele haben Gold in physischer Form, und das nicht erst seit der Schuldenkrise. Wir sprechen nicht über luxusverlieb-te Personen. Der Investorenkreis, der auf uns zukommt, würde eher 20 000 Euro für Diamanten ausge-ben als 5 000 Euro für Schmuck.

Welche Investoren kommen kon-kret auf Sie zu?

Der Löwenanteil der Interessierten kommt aus der Genera-tion 45 +. Hier sehen wir auch die Zielgruppe. Die Investitions-summe liegt in der Bandbreite von 800 Euro bis 100 000 Euro. Der Favorit bei den Anlegern ist derzeit der Einkaräter. Etwas überrascht hat uns der hohe Frauenanteil: Er liegt über Infor-mationsanfragen und tatsächliche Käufe hinweg betrachtet bei rund 40 %. Viele Investoren interessieren sich zunächst für einen Testkauf und fangen dementsprechend mit einer kleine-ren Summe an. Sie wollen ein Gefühl dafür entwickeln, wie die Anlage vonstattengeht.

Stellen Sie ein besonders hohes Informationsbedürfnis bei den Anlegern fest?Ohne Frage stellen wir ein Informationsbedürfnis fest, aber es ist nicht so hoch, wie wir vermuteten. Man merkt, dass sich die Anleger mit der Materie auseinandergesetzt haben. Viele Aspekte werden als Selbstverständlichkeit eingestuft, so zum

Beispiel die Vorkasse. Aber auch Fragen des Rück-verkaufs erworbener Diamanten kommen weit

weniger häufig vor als zunächst gedacht. Viele wollen einfach wissen, wie man das Invest-ment im Diamantenmarkt umsetzt, also das reine „Doing“.

„Reale Assetszum Wohlfühlen“

Ulrich Freiesleben istHändler an der Diamantenbörse von Antwerpen.

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Interview mit Ulrich Freiesleben

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37rendite 15 Dezember 2011

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ZErTiFikaTE

Die Schuldenkrise setzt Europas Gemeinschaftswährung zu. Mit einem Investment in Fremwährungszertifikate können Anleger, die auf der Suche nach Alternativen zu Aktien und Anleihen sind, von der Misere profitieren und somit zumindest dem eigenen Portfolio etwas mehr Stabilität geben.

Von Armin Schmitz

Sinnbildlich gesprochen haben viele Sparer derzeit Tränen in den Augen, wenn sich ihr Blick auf die Aushänge in den Ban-ken richtet. Die dort aufgeführten Zinssätze für Schatzbriefe, Tages- oder Festgeld sind – gelinde gesagt – mager. Anleger können damit in aller Regel nicht einmal die Infl ation aus-gleichen. So stieg die Teuerungsrate im September auf 2,6 %, das höchste Niveau in den zurückliegenden drei Jahren. Kun-den, die beispielsweise bei der Deutschen Bank zurzeit einen Betrag zwischen 2 500 und 100 000 Euro für zwölf Monate anlegen möchten, bekommen dafür derzeit aber lediglich 2,0 %. Die sogenannte Top-Zinsanlage, mit der die Commerz-bank zurzeit umfassend wirbt, um neue Kunden zu gewin-nen, wirft für denselben Zeitraum lediglich 2,1 % ab.

Für Privatanleger schafft das enorme Probleme. Mal ab-gesehen davon, dass sich laut einer Umfrage von Infratest zwar zwei Drittel von ihnen Investments in Wertpapiere vorstellen können, die meisten Gelder aber als Tages- oder Festgelder angelegt worden sind, bestehen aktuell natür-lich erhöhte Risiken für Investoren – und zwar nicht zu-letzt selbst bei den bis dato als absolut sicher eingestuften Staatsanleihen. Dies erfordert mehr denn je eine breite Streuung der Anlagegelder.

Eine Alternative können sogenannte Zinszertifi kate sein. Als Referenzzinssätze dienen diesen Produkten in der Regel die jeweiligen Tagesgeldzinssätze der Zentralbanken. Ein Vorteil dieser Zertifi kate ist, dass Anleger die zeitlich anfallenden Zinsen vollständig vereinnahmen, denn diese Papiere stei-gen täglich um den anfallenden Zinsbetrag. Allerdings un-

terliegt der Zertifi katekurs mitunter hohen Schwankungen, weil die Zinssätze nicht festge-schrieben sind und somit vom aktuellen Zinsniveau beeinfl usst werden.

Zeichner von Fremdwährungszertifi katen haben häufi g die Chance, von einem höheren Zinssatz als im Euroraum zu profi tieren. Zusätzlich dürfen sie auf Währungsgewinne hoffen. Beachtlich entwickelte sich in den vergangenen Monaten beispielsweise der Australische Dollar. Dadurch addierte sich bei dem Australischer Dollar Zins Zertifi kat (DE0009187401) der Royal Bank of Scotland zum Zinssatz von 4,89 % noch ein positiver Währungseffekt in Höhe von 6,8 % zu einem Zuwachs von mehr als 11 % für die ver-gangenen zwölf Monate. Ähnlich gut entwickelte sich das Neuseeländischer Dollar Zins Zertifi kat (NL0000412047) desselben Anbieters, das dank der Aufwertung der Devise auf Jahressicht einen Ertrag von 11,2 % einbrachte.

Wachsendes AngebotLäuft es am Devisenmarkt allerdings in die andere Rich-tung, so wie beim südafrikanischen Rand, der auf Sicht eines Jahres rund 11% an Wert einbüßte, können die mit einem Fremwährungszertifi kat verbundenen Zinszahlun-gen das Minus gegebenenfalls noch mehr als ausgleichen. Deshalb erreichte das Südafrikanischer Rand Zins Zertifi -kat (DE0009185561) der Royal Bank of Scotland immer-hin noch eine Rendite von etwas mehr als 4 %. Neben dem britischen Institut nahmen in den vergangenen Monaten auch andere Emittenten wie die Deutsche Bank oder die Commerzbank Fremdwährungszinszertifi kate in ihr Ange-bot auf, sodass Anleger nun auch zwischen einzelnen Pro-duktanbietern diversifi zieren können.

Anlegern, die jedwedes Währungsrisiko vermeiden wol-len und angesichts der Entwicklung der Teuerung trotz der jüngsten Zinssenkung der Europäischen Zentral-bank tendenziell steigende Zinsen erwarten, bietet sich

hoffen. Beachtlich entwickelte sich in den vergangenen Monaten beispielsweise der Australische Dollar. Dadurch addierte sich bei dem Australischer Dollar Zins Zertifi kat (DE0009187401) der Royal Bank of Scotland zum Zinssatz von 4,89 % noch ein positiver Währungseffekt in Höhe von 6,8 % zu einem Zuwachs von mehr als 11 % für die ver-gangenen zwölf Monate. Ähnlich gut entwickelte sich das Neuseeländischer Dollar Zins Zertifi kat (NL0000412047) desselben Anbieters, das dank der Aufwertung der Devise auf Jahressicht einen Ertrag von 11,2 % einbrachte.

terliegt der Zertifi katekurs mitunter hohen Schwankungen, weil die Zinssätze nicht festge-schrieben sind und somit vom aktuellen Zinsniveau

Zeichner von Fremdwährungszertifi katen haben häufi g die Chance, von einem höheren Zinssatz als im Euroraum zu profi tieren. Zusätzlich dürfen sie auf Währungsgewinne hoffen. Beachtlich entwickelte sich in den vergangenen

terliegt der Zertifi katekurs mitunter hohen Schwankungen, weil die Zinssätze nicht festge-schrieben sind und somit vom aktuellen Zinsniveau

Zeichner von Fremdwährungszertifi katen haben häufi g die Chance, von einem höheren Zinssatz als im Euroraum zu profi tieren. Zusätzlich dürfen sie auf Währungsgewinne hoffen. Beachtlich entwickelte sich in den vergangenen

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Zinszertifikate gebendem Portfolio HaltBaustein für mehr StabilitätFremdwährungsprodukte als Renditetreiber

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39rendite 15 Dezember 2011

ZErTiFikaTE

das Tagesgeld XXL Zertifi kat der Royal Bank of Scotland (DE000AA01PQ7) an. Grundlage des Papiers ist der Drei-Monats-Euribor, der quartalsweise festgestellt wird. Die Zinserträge werden dem Zertifi katkurs auf täglicher Basis gutgeschrieben. Der Euribor, der Zinssatz für Termingelder in Euro im Interbankengeschäft, ist seit April des vergange-nen Jahres von 0,69 % auf jetzt rund 1,6 % gestiegen. Dank dieser Bewegung verzeichnete das Zertifi kat in den vergan-genen zwölf Monaten einen Gewinn von 0,8 %.

Eine weitere Alternative ist das Zertifi kat auf den Sechs-Monats-Total-Return-Swap-Index von Vontobel (DE000BVT46R6), das den Sechs-Monats-Swap-Index abbildet. Dieser besteht aus einem Korb aus Zinssatzswaps mit konstanter Restlaufzeit. Aus dem festen Zahlungsstrom hat Vontobel ein synthetisches Geldmarkt-Investment konstruiert mit der gewünschten Restlaufzeit von sechs Monaten. Das Produkt erwirtschaftet fortlaufend den

kurzfristigen Sechs-Monats-Eu-ribor. In den vergangenen zwölf Monaten erreichte das Zertifi kat ein Plus von 0,5 %, über den Drei-jahreszeitraum liegt der Wertzu-wachs bei respektablen 3,7 %.

Mit dem Euro-Tagesgeld-Indexzer-tifi kat (DE000MQ2EUR5) bietet die

australische Macquarie ein Geldmarkt-produkt an, in dem es ein Teil seines

Fundings mit einpreist. Der von der Bank selbst berechnete Index bildet den Eonia-

Zinsatz zuzüglich eines Aufschlags in Höhe von anfänglich 0,25 % jährlich ab. Die Höhe

des zusätzlichen Prozentsatzes des Produkts wird in dreimonatigen Abständen neu bestimmt. Am letz-

ten Geschäftstag in den Monaten März, Juni, September und Dezember wird der Aufschlag für die nächste Periode festgestellt. Einen Abschlag wird es nicht geben. Der Stand des Index und der Geld- und Brief-Kurs werden jeweils einmal täglich festgelegt. Das Produkt ist ohne Laufzeitbe-grenzung. Der Emittent kann aber das Produkt mit einer Frist von einem Monat zu jedem letzten Bankarbeitstag eines Kalenderquartals, erstmals aber zum 31. März 2012, kündigen.

Erst fest, dann variabelDas Best Tagesgeld Zertifi kat der HypoVereinsbank (DE000HV5VS61) partizipiert an der Entwicklung eines Performance-Index, der die Entwicklung der fünf höchsten Tagesgeldsätze von Banken nachbildet. Im ersten Kalen-dermonat erhält der Anleger einen festen Zins von 4,25 %. Danach wird monatlich aus den fünf Anbietern mit den höchsten Tagesgeldsätzen ein Durchschnitt ermittelt. Der monatlich festgestellte Tagesgelddurchschnitt wird täglich mit dem aktuellen Eonia-Satz verglichen. Vom niedrigsten Wert werden 0,3 % als Indexkosten abgezogen. Daraus er-gibt sich der für den jeweiligen Tag gültige Zins des Zerti-fi kats. Die Maximal-Verzinsung ist auf den aktuellen Eonia abzüglich 0,3 % begrenzt.

kurzfristigen Sechs-Monats-Eu-ribor. In den vergangenen zwölf Monaten erreichte das Zertifi kat ein Plus von 0,5 %, über den Drei-jahreszeitraum liegt der Wertzu-wachs bei respektablen 3,7 %.

Mit dem Euro-Tagesgeld-Indexzer-tifi kat (DE000MQ2EUR5) bietet die

australische Macquarie ein Geldmarkt-produkt an, in dem es ein Teil seines

Fundings mit einpreist. Der von der Bank selbst berechnete Index bildet den Eonia-

Zinsatz zuzüglich eines Aufschlags in Höhe von anfänglich 0,25 % jährlich ab. Die Höhe

des zusätzlichen Prozentsatzes des Produkts wird in dreimonatigen Abständen neu bestimmt. Am letz-

ten Geschäftstag in den Monaten März, Juni, September und Dezember wird der Aufschlag für die nächste Periode festgestellt. Einen Abschlag wird es nicht geben. Der Stand des Index und der Geld- und Brief-Kurs werden jeweils

das Tagesgeld XXL Zertifi kat der Royal Bank of Scotland (DE000AA01PQ7) an. Grundlage des Papiers ist der Drei-Monats-Euribor, der quartalsweise festgestellt wird. Die Zinserträge werden dem Zertifi katkurs auf täglicher Basis gutgeschrieben. Der Euribor, der Zinssatz für Termingelder in Euro im Interbankengeschäft, ist seit April des vergange-nen Jahres von 0,69 % auf jetzt rund 1,6 % gestiegen. Dank dieser Bewegung verzeichnete das Zertifi kat in den vergan-genen zwölf Monaten einen Gewinn von 0,8 %.

Eine weitere Alternative ist das Zertifi kat auf den

einmal täglich festgelegt. Das Produkt ist ohne Laufzeitbe-grenzung. Der Emittent kann aber das Produkt mit einer Frist von einem Monat zu jedem letzten Bankarbeitstag eines Kalenderquartals, erstmals aber zum 31. März 2012, kündigen.

Erst fest, dann variabelDas Best Tagesgeld Zertifi kat der HypoVereinsbank (DE000HV5VS61) partizipiert an der Entwicklung eines Performance-Index, der die Entwicklung der fünf höchsten Tagesgeldsätze von Banken nachbildet. Im ersten Kalen-dermonat erhält der Anleger einen festen Zins von 4,25 %. Danach wird monatlich aus den fünf Anbietern mit den

das Tagesgeld XXL Zertifi kat der Royal Bank of Scotland

kurzfristigen Sechs-Monats-Eu-ribor. In den vergangenen zwölf Monaten erreichte das Zertifi kat ein Plus von 0,5 %, über den Drei-jahreszeitraum liegt der Wertzu-wachs bei respektablen 3,7 %.

Mit dem Euro-Tagesgeld-Indexzer-tifi kat (DE000MQ2EUR5) bietet die

australische Macquarie ein Geldmarkt-produkt an, in dem es ein Teil seines

Fundings mit einpreist. Der von der Bank selbst berechnete Index bildet den Eonia-

Zinsatz zuzüglich eines Aufschlags in Höhe von anfänglich 0,25 % jährlich ab. Die Höhe

des zusätzlichen Prozentsatzes des Produkts wird in dreimonatigen Abständen neu bestimmt. Am letz-

ten Geschäftstag in den Monaten März, Juni, September und Dezember wird der Aufschlag für die nächste Periode festgestellt. Einen Abschlag wird es nicht geben. Der Stand des Index und der Geld- und Brief-Kurs werden jeweils einmal täglich festgelegt. Das Produkt ist ohne Laufzeitbe-grenzung. Der Emittent kann aber das Produkt mit einer Frist von einem Monat zu jedem letzten Bankarbeitstag

Kennzahlen ausgewählter Fremdwährungs-Zins-ZertifikateProdukt Emittent ISIN Start Performance (%)

12 MonateAustralischer Dollar Zins Zertifikat Royal Bank of Scotland DE0009187401 15.10.2003 11,7

Neuseeländischer Dollar Zins Zertifikat Royal Bank of Scotland NL0000412047 10.08.2004 11,2

Norwegische Kronen Zins Zertifikat Deutsche Bank DE000DB5N8K8 02.03.2011 –

Südafrikanischer Rand Zins Zertifikat Commerzbank DE000CB1ZAR3 28.10.2010 0,6

Quelle: Emittenten, Deutsche Börse

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40 rendite 15 Dezember 2011

indiZEs und dax-wErTE

Indizes im Überblick – 18.11.2011Schluss 52.-W.-

Höchst52.-W-Tiefst 10

KGV11 12 Indizes, Kurse und Preise

In diesem Abschnitt finden Sie eine Auswahl wichtiger Indizes sowie die Dax-, Euro Stoxx 50- und Global Titans 50-Werte. Die sich anschließenden Preise für Investmentfonds sind nach Anlageschwerpunkten gegliedert, wobei in jedem Abschnitt die Fonds mit der besten Performance innerhalb eines Jahres dargestellt werden.

Aktuelle Kurse und Preise finden Sie im Internet unter www.boersen-zeitung.de

Börsenkurse von Thomson Reuters

DE0008469008 Dax 5800,24 7600,41 4965,80 9,45 8,68 7,91DE0007203275 TecDax 670,99 952,28 616,87 16,78 13,38 10,87DE0008467416 MDax 8626,15 11258,91 7636,63 11,40 9,79 8,50DE0009653386 SDax 4400,39 5633,70 4108,02DE000A0AER17 Gex 1234,22 2074,35 1147,70DE000A0C33D1 DivDax 143,63 187,46 122,52DE000A0C4B34 LevDax 3381,52 6227,15 2546,50DE000A0C4CT0 ShortDax 6373,51 7640,12 5133,11DE000A0G83N6 Entry Standard 385,53 595,00 381,75

DE0008469016 HDax 2950,66 3859,83 2555,61 9,75 8,89 8,05DE0007203291 Midcap Market 756,24 996,15 674,90 12,22 10,35 8,88DE0008468943 Techn. All Share 804,67 1116,89 744,04 16,65 13,00 10,76DE0007203341 Classic All Share 2932,67 3756,68 2617,13 11,20 9,71 8,54DE0007203325 Prime All Share 2168,62 2823,63 1884,71 9,80 8,92 8,08DE0008469602 CDax 512,42 667,98 444,13

DE0009660084 Automobile 686,47 999,49 577,65 6,52 6,82 6,15DE0009660100 Banks 141,34 274,28 116,36 5,61 4,74 4,24DE0009660167 Basic Resources 1702,14 2426,05 1471,18 10,92 9,24 7,81DE0009660126 Chemicals 1259,84 1667,70 1069,74 9,32 9,85 9,04DE0009660449 Consumer 717,04 823,28 640,21 15,20 13,41 11,96DE0009660308 Constrution 402,77 593,56 338,88 12,43 9,43 7,92DE0009660423 Financial Services 614,70 827,42 549,16 15,39 12,18 11,70DE0009660183 Food & Beverages 455,68 589,11 367,62 12,26 11,58 11,44DE0009660282 Industrial 2684,38 3704,09 2414,10 10,52 9,77 8,60DE0009660225 Insurance 282,30 395,58 229,40 9,12 6,18 5,81DE0009660142 Media 126,34 163,32 110,06 9,85 9,18 8,52DE0009660324 Pharma & Healthc. 1922,42 2160,45 1700,61 15,34 13,71 12,05DE0009660340 Retail 271,19 384,53 227,18 12,91 10,47 9,28DE0009660365 Software 11019,49 11689,60 8537,60 15,81 14,19 12,69DE0009660209 Technology 370,01 583,63 328,74 10,52 12,09 10,23DE0009660381 Telecommunication 103,56 120,35 88,54 14,82 13,68 12,68DE0009660241 Transp. & Logistics 296,96 410,90 258,65 11,14 10,63 8,38DE0009660407 Utilities 808,47 1202,18 589,04 10,87 8,89 8,85

Dax-Werte im Überblick – 18.11.2011Xetra

ISIN Schluss 52. W-Höchst

52. W-Tiefst 10

KGV11 12

Div. local ex/HV DivR. % Branchen

Dax: 5800,24 7600,41 4965,80DE000A1EWWW0 adidas 50,30 57,62 42,41 15,77 13,45 11,51 0,80 13.05.11 1,59 ConsumerDE0008404005 Allianz 72,05 108,85 56,16 8,80 6,15 5,74 4,50 05.05.11 6,28 InsuranceDE000BASF111 BASF 49,73 70,22 42,19 7,86 8,78 8,15 2,20 09.05.11 4,44 ChemicalsDE000BAY0017 Bayer 46,15 59,44 35,36 9,75 9,39 8,43 1,50 02.05.11 3,25 ChemicalsDE0005200000 Beiersdorf 41,25 47,23 38,26 22,79 20,73 18,67 0,70 26.04.11 1,70 ConsumerDE0005190003 BMW 53,55 73,85 43,49 6,99 7,68 7,38 1,30 13.05.11 2,42 AutomobileDE0008032004 Commerzbank 1,45 5,18 1,45 7,28 3,83 3,31 0,00 BanksDE0007100000 Daimler 31,62 59,09 30,52 6,14 6,28 5,50 1,85 14.04.11 5,84 AutomobileDE0005140008 Deutsche Bank 26,96 48,70 20,79 5,41 5,04 4,54 0,75 27.05.11 2,77 BanksDE000A1KRND6 Deutsche Börse 42,52 56,00 35,46 9,57 8,49 7,69 2,10 13.05.11 4,93 Financial .S

DE0005552004 Deutsche Post 11,11 14,02 8,90 9,60 9,06 8,19 0,65 26.05.11 5,83 Transp.&Log.DE0005557508 Deutsche Telekom 9,30 11,38 7,88 15,00 13,67 12,74 0,70 13.05.11 7,53 Telecomm.DE000ENAG999 E.ON 17,35 25,54 12,50 14,33 10,26 9,42 1,50 06.05.11 8,65 UtilitiesDE0005785802 FMC 50,45 55,77 40,83 18,98 16,56 14,81 0,65 13.05.11 1,29 Pharma&H.DE0005785604 Fresenius 70,96 76,65 58,80 15,54 13,71 12,08 0,86 16.05.11 1,21 Pharma&H.DE0006047004 HeidelbergCement 30,02 54,00 23,92 10,97 8,56 6,81 0,25 06.05.11 0,83 ConstructionDE0006048432 Henkel Vz. 41,18 50,15 36,52 13,00 11,73 10,77 0,72 12.04.11 1,76 ConsumerDE0006231004 Infineon 5,91 8,32 4,89 8,99 12,90 10,99 0,10 18.02.11 1,69 TechnologyDE000KSAG888 K + S 39,62 58,85 35,07 11,23 9,75 9,11 1,00 12.05.11 2,49 ChemicalsDE0006483001 Linde 106,45 127,80 94,63 14,19 13,42 12,00 2,20 13.05.11 2,07 Chemicals

DE0008232125 Lufthansa 8,97 17,93 8,85 11,81 14,44 7,52 0,60 04.05.11 6,60 Transp.&Log.DE0005937007 MAN 61,97 100,80 50,78 9,26 10,71 8,87 2,00 28.06.11 3,23 IndustrialDE0006599905 Merck 70,55 78,94 55,92 10,17 9,71 9,06 1,25 11.04.11 1,77 Pharma&H.DE0007257503 Metro 35,52 58,71 26,78 10,25 9,09 8,22 1,35 09.05.11 3,83 RetailDE0008430026 Münchener Rück 88,16 126,00 77,80 19,65 6,30 5,98 6,25 21.04.11 7,07 InsuranceDE0007037129 RWE 29,00 55,88 21,22 6,79 6,70 7,63 3,50 21.04.11 12,04 UtilitiesDE0007164600 SAP 43,52 46,15 32,88 16,03 14,38 12,88 0,60 26.05.11 1,39 SoftwareDE0007236101 Siemens 72,01 99,39 62,13 9,33 10,20 9,46 2,70 26.01.11 3,74 IndustrialDE0007500001 ThyssenKrupp 18,50 36,20 16,74 9,65 7,10 5,32 0,45 24.01.11 2,43 IndustrialDE0007664039 Volkswagen Vz. 122,30 152,20 86,40 6,35 6,74 6,16 2,26 04.05.11 1,84 Automobile

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41rendite 15 Dezember 2011

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42 rendite 15 Dezember 2011

global TiTans 50

Global Titans 50-Werte im Überblick – 18.11.2011Heimatbörse

ISIN Schluss 52-W.- Höchst

52-W.- Tiefst 10

KGV 11 12

Div. local ex/HV DivR. % Branchen

Global Titans 50 168,52 193,10 134,35US0028241000 Abbott Lab. 53,83 55,55 45,07 11,56 10,69 9,99 0,48 12.10.11 HealthcareDE0008404005 Allianz 72,05 108,85 56,16 8,80 6,15 5,74 4,50 05.05.11 6,25 InsuranceUS0378331005 Apple 377,66 426,69 305,24 13,62 10,92 9,77 TechnologyUS00206R1023 AT&T 28,62 31,93 27,20 12,26 11,46 10,87 0,43 05.10.11 Telecomm.ES0113900J37 Bco Santander 5,57 9,39 5,15 6,27 6,07 5,47 0,14 01.08.11 BanksUS0605051046 Bank of America 5,87 15,31 5,13 5,93 4,41 0,01 31.08.11 BanksAU000000BHP4 BHP Billiton 36,13 49,81 33,68 0,52 05.09.11 Basic Res.FR0000131104 BNP Paribas 28,07 59,93 22,72 4,65 4,33 4,13 2,11 20.05.11 7,52 BanksGB0007980591 BP 450,85 514,90 361,25 6,27 6,19 5,98 0,07 02.11.11 Oil & GasUS1667641005 Chevron 99,82 110,00 80,41 7,26 7,77 7,70 0,81 16.11.11 Oil & Gas

US17275R1023 Cisco Systems 18,55 22,34 13,30 11,42 10,46 9,58 0,06 04.10.11 TechnologyUS1729674242 Citigroup 26,42 51,50 21,40 1,98 1,47 5,13 0,01 03.11.11 BanksUS1912161007 Coca-Cola 67,51 71,77 61,29 17,63 16,20 14,67 0,47 29.11.11 Food&Bev.US20825C1045 ConocoPhillips 69,47 81,80 58,65 7,98 8,21 7,99 0,66 13.10.11 Oil & GasIT0003132476 Eni 15,85 18,66 11,83 7,58 6,98 6,50 0,52 19.09.11 Oil & GasDE000ENAG999 E.ON 17,35 25,54 12,50 14,33 10,26 9,42 1,50 06.05.11 8,65 UtilitiesUS30231G1022 Exxon Mobil 77,93 88,23 67,03 9,09 9,22 8,83 0,47 08.11.11 Oil & GasUS3696041033 General Electric 15,74 21,65 14,03 11,51 10,02 8,55 0,15 15.09.11 IndustrialGB0009252882 GlaxoSK 1376,05 1414,50 1123,00 12,17 11,23 10,30 0,17 02.11.11 HealthcareUS38259P5089 Google 598,34 642,67 473,02 16,13 13,55 11,62 Technology

US4282361033 Hewlett-Packard 28,12 49,38 21,50 5,78 6,08 5,84 0,12 12.09.11 TechnologyGB0005405286 HSBC 476,57 739,63 466,45 8,55 7,53 6,64 0,09 23.11.11 BanksUS4581401001 Intel 24,38 25,50 19,16 9,91 9,49 8,92 0,21 03.11.11 TechnologyUS4592001014 IBM 185,60 190,53 141,28 13,87 12,49 11,33 0,75 08.11.11 TechnologyUS46625H1005 JPMorgan Chase 30,70 48,35 27,85 6,69 6,22 5,60 0,25 04.10.11 BanksUS4781601046 Johnson&Johnson 63,89 68,05 57,50 12,92 12,26 11,40 0,57 25.11.11 HealthcareUS58933Y1055 Merck & Co. 35,13 37,65 29,47 9,34 9,18 9,18 0,42 13.12.11 HealthcareUS5949181045 Microsoft 25,42 29,46 23,65 9,45 9,22 8,32 0,20 15.11.11 TechnologyJP3902900004 Mitsubishi UFJ 325,00 476,00 321,00 8,11 5,32 7,17 6,00 28.09.11 BanksCH0038863350 Nestlé 51,95 56,90 43,50 17,15 15,85 14,58 1,85 18.04.11 3,56 Food&Bev.

CH0012005267 Novartis 50,15 58,35 38,91 9,79 9,38 9,31 2,20 24.02.11 4,39 HealthcareUS3682872078 OAO GAZPROM 11,94 17,73 8,49 2,58 2,62 0,27 10.05.11 2,26 Oil & GasUS68389X1054 Oracle 30,77 36,50 24,72 13,92 12,83 11,65 0,06 07.10.11 TechnologyUS7134481081 PepsiCo 64,11 71,88 58,50 14,53 13,77 12,70 0,52 31.08.11 Food&Bev.BRPETRACNPR6 Petroleo Brasileiro 0,00 28,19 17,74 7,63 7,21 7,33 0,20 12.05.11 Oil & GasUS7170811035 Pfizer 19,59 21,45 16,26 8,61 8,46 8,22 0,20 08.11.11 HealthcareUS7181721090 Philip Morris Int. 72,96 73,45 55,85 99,99 92,74 83,83 0,77 23.09.11 Pers&House.US7427181091 Procter & Gamble 63,38 67,71 57,56 16,02 15,09 13,84 0,53 19.10.11 Pers&House.CH0012032048 Roche 142,60 151,20 115,10 11,52 10,36 9,61 6,60 03.03.11 4,63 HealthcareGB00B03MLX29 Royal Dutch Shell 2209,45 2345,50 1762,00 7,99 7,57 7,25 0,42 02.11.11 Oil & Gas

KR7005930003 Samsung Electronics 963000 1014000 672000 4,19 3,56 3,25 500,00 29.06.11 TechnologyFR0000120578 Sanofi Aventis 49,52 56,82 42,85 7,48 8,33 8,05 2,51 16.05.11 5,07 HealthcareAN8068571086 Schlumberger 71,61 95,53 54,79 19,12 14,25 11,50 0,25 29.11.11 Oil & GasDE0007236101 Siemens 72,01 99,39 62,13 9,33 10,20 9,46 2,70 26.01.11 3,75 IndustrialES0178430E18 Telefónica 13,91 18,75 12,50 8,50 8,50 8,10 0,77 07.11.11 Telecomm.FR0000120271 Total 37,11 44,55 29,40 7,15 7,08 6,73 0,57 19.12.11 Oil & GasJP3633400001 Toyota Motor 2448,00 3955,00 2450,00 18,88 18,73 10,49 25,00 28.09.11 AutomobilesUS92343V1044 Verizon Comm. 36,54 38,95 31,60 16,70 14,40 12,66 0,50 05.10.11 Telecomm.GB00B16GWD56 Vodafone 173,09 185,00 153,95 10,53 10,53 10,00 0,07 16.11.11 Telecomm.US9311421039 Wal-Mart Stores 57,25 59,39 48,31 13,91 12,61 11,50 0,37 07.12.11 Retail

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43rendite 15 Dezember 2011

invEsTmEnTanTEilE

ISIN Fondsbezeichnung Erst- Rating WM* Wäh- Rücknahmepreis Performance** Ausgabe-anlage Feri rung 18.11. 17.11. 1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre YTD preis

Aktien

Aktien DeutschlandDE0008475005 Concentra - A - EUR - (A) AD EUR 53,66 54,24 -9,65 45,78 -2,41 -13,20 56,34LU0252633754 Lyxor ETF DAX - (C) AD EUR 16.11. 57,7713 -11,91 25,21 -9,06 -14,76 57,7713DE0008471038 Allianz RCM Adifonds - (D,ur) AD EUR 61,08 61,57 -12,23 24,11 -15,66 -15,16 64,13DE0009750117 UniDeutschland - (B) AD EUR 17.11. 105,00 -12,51 22,65 -5,39 -15,21 109,20DE0009771964 LBBW Exportstrategie Deutschland - (B) AD EUR 40,61 41,16 -12,72 64,28 -10,29 -17,83 42,30DE0002635273 iShares DivDAX* (DE) - (C) AD EUR 17.11. 9,48 -12,81 23,20 -15,34 -15,50 9,77LU0129458179 JPM Germany Equity C Acc EUR M4 (B) AD EUR 17.11. 8,18 -12,89 30,25 - -16,10 8,18DE0009754119 MEAG ProInvest - (C) AD EUR 81,16 82,09 -12,95 28,57 -8,72 -18,10 85,22LU0129457957 JPM Germany Equity B Acc EUR M4 (B) AD EUR 17.11. 7,45 -13,17 29,57 - -16,39 7,45DE0005933931 iShares DAX* (DE) - (C) AD EUR 17.11. 53,13 -13,24 21,63 -10,24 -16,07 54,74

Aktien EurolandLU0256884577 Allianz RCM Euroland Equity Growth - W - EUR M4 (A) AE EUR 1067,48 1071,87 -2,08 72,52 - -6,78 1067,48DE0009789842 Allianz RCM Wachstum Euroland - A - EUR - (A) AE EUR 53,67 53,90 -5,49 56,74 -3,06 -10,46 56,35LU0165251116 LuxTopic - Aktien Europa - (A) AE EUR 16,18 16,28 -5,98 16,32 -1,28 -10,61 16,99FR0010168765 Lyxor ETF MSCI EMU Growth - (A) AE EUR 16.11. 65,9032 -6,41 17,88 -19,84 -10,62 65,9032LU0073680463 AXA WF Framlington Euro Relative Value AC - (D) AE EUR 30,79 31,25 -9,17 9,03 -37,58 -14,57 32,48DE0009779611 First Private Euro Aktien STAUFER A - (C) AE EUR 17.11. 40,88 -9,56 11,79 -37,38 -15,31 42,92LU0145456207 Generali IS European Equities Opportunity D CAP - (D) AE EUR 17.11. 101,651 -9,76 6,12 - -15,24 101,651DE000A0NAUM4 LBBW Dividenden Strategie Euroland I M2 (B) AE EUR 17.11. 87,86 -10,42 17,59 - -15,87 87,86DE0008471228 NUERNBERGER Euroland A - (B) AD EUR 65,87 66,43 -10,88 20,01 -27,80 -17,31 69,16FR0007054358 Lyxor ETF Euro Stoxx 50 A - (C) AE EUR 16.11. 22,8306 -11,17 3,61 -32,14 -15,69 22,8306

Aktien EuropaIE00B12V2X41 Russell IC II UK Eq Plus B - (B) AER GBP 17.11. 103,69 -0,55 47,75 2,95 -7,66 103,69LU0264555375 Allianz RCM Europe Equity Growth - A - GBP - (A) AI GBP 141,01 141,65 -1,07 - - -9,07 148,06LU0125951151 MFS Meridian Funds European Value A1 EUR - (A) AE EUR 17.11. 19,01 -1,50 35,30 -6,22 -5,04 19,01LU0137280037 Standard Life SICAV European Equities D M4 (D) AE EUR 17.11. 7,33 -3,43 33,27 - -9,06 7,33IE0005616481 GAM Star European Equity USD Acc M1 (B) AE USD 17.11. 14,3493 -3,66 22,10 -20,58 -11,88 15,1045DE0009757468 MEAG EuroKapital - (C) AD EUR 51,97 51,85 -3,96 20,67 -24,39 -5,21 54,57IE0032374070 Cazenove Pan Europe A USD M3 (B) AE USD 2,9178 2,8898 -4,18 21,95 -15,45 -10,74 2,9178DE0008481821 Allianz RCM Wachstum Europa - A - EUR - (A) AE EUR 57,88 58,23 -4,28 74,50 10,68 -10,31 60,77LU0348529958 FAST - Europe I-EUR M4 (A) AE EUR 17.11. 110,25 -4,40 43,29 - -9,13 111,35LU0125727601 AXA WF Framlington Europe Opportunities AC - (C) AE EUR 38,53 39,08 -4,75 32,04 -25,40 -11,24 40,65

Aktien Europa Mid/Small CapsLU0241337616 SQUAD CAPITAL - SQUAD GROWTH - (B) GI EUR 143,10 144,13 5,93 127,90 33,91 -1,23 150,26LU0199057307 SQUAD CAPITAL - Squad Value - (A) GI EUR 217,72 219,01 2,49 85,89 24,99 -1,06 228,61LU0125944966 MFS Meridian Funds European Smaller Cos A1 EUR - (A) AE EUR 17.11. 22,66 -0,44 68,85 -0,79 -7,85 22,66LI0018448063 Scherrer Small Caps Europe - (B) AE EUR 14.11. 157,35 -1,12 92,95 0,03 -5,49 165,63GB0002771383 Threadneedle European Smaller Cos Ret Acc EUR - (A) AEB EUR 3,5716 3,5966 -4,68 66,81 3,96 -10,60 3,7596LU0090303289 Multiadvisor Sicav - ESPRIT - (C) GI EUR 73,88 74,22 -4,95 31,41 -4,23 -6,61 77,57LU0317263795 Allianz RCM Small Cap Europa - WT - EUR M4 (B) AEB EUR 865,35 872,73 -5,82 70,22 - -14,66 865,35LU0157022814 AKROBAT FUND - VALUE - (C) AE EUR 87,48 87,23 -6,13 44,83 -9,29 -8,37 91,85LU0111266267 Postbank Dynamik Innovation - (B) ADB EUR 15,40 15,50 -6,33 51,43 -8,22 -14,96 15,98GB00B0PHJS66 Threadneedle Pan European Smaller Companies C1 EUR - (A) AEB EUR 1,1309 1,1362 -6,45 70,16 5,44 -12,53 1,1904

Aktien WeltLU0094547139 Aberdeen Global - World Equity A2 Acc - (A) AI USD 13,80 13,86 3,99 55,41 3,68 -3,29 13,80LU0011972584 AXA WF2 Global Masters Equities A D - (C) AI USD 3,698 3,7422 3,53 22,44 -18,07 -2,67 3,90LU0103244595 UniGlobalTitans 50 A - (D) AI EUR 17.11. 22,93 2,37 19,04 -16,52 -2,35 23,85DE0006289382 iShares Dow Jones Global Titans 50 (DE) - (D) AI EUR 17.11. 16,96 1,44 19,87 -16,82 -3,21 17,47LU0042999655 Threadneedle (Lux)-Global Focus W M1 (B) AI USD 17.11. 42,37 0,74 46,81 -7,43 -6,76 42,37LU0076398568 Tweedy Browne International Value EUR Investor M1 (A) GI EUR 15.11. 56,81 0,02 41,35 7,39 -4,87 56,81IE00B19ZBS79 Legg Mason GC Global Equity A Acc USD - (D) AI USD 17.11. 69,50 -0,11 26,32 - -7,14 69,50LU0203975437 Robeco Global Value Equities D EUR - (C) AI EUR 110,98 112,87 -0,23 35,52 -19,92 -6,02 116,53US8801991048 Templeton Growth Fund A - (D,ur) AI USD 17.11. 16,39 -0,33 36,27 -23,44 -7,87 17,39LU0219441069 MFS Meridian Funds Global Equity A1 USD - (B) AI USD 17.11. 28,22 -0,88 39,84 -4,21 -7,38 28,22

Investment-Anteile – 18.11.2011

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44 rendite 15 Dezember 2011

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Chefredaktion: Claus Döring, Bernd Wittkowski (Stv.)

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Redaktion: Thorsten Kramer (Ltg.)

Mitarbeiter dieser Ausgabe: Georg Blaha, Norbert Hellmann, Kai Johannsen, Christopher Kalbhenn, Gottfried Mehner, Stefan Paravicini, Dr. Armin Schmitz

Infografik: Stefan Wolff, iGrafik

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Anschrift Verlag und AnzeigenleitungPostfach 11 09 32, 60044 Frankfurt am Main oder Düsseldorfer Straße 16, 60329 Frankfurt am MainTel.: 069/27 32-0,

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ISIN Fondsbezeichnung Erst- Rating WM* Wäh- Rücknahmepreis Performance** Ausgabe-anlage Feri rung 18.11. 17.11. 1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre YTD preis

Renten

Renten EUROLU0202995337 Allianz Rendite Extra - P - EUR M3 (A) RE EUR 62,59 63,11 6,85 21,50 34,77 8,40 62,59DE0006289465 iShares eb.rexx* Government Germany (DE) - (A) RD EUR 17.11. 141,50 5,89 16,46 30,33 6,51 145,79LU0109659770 Bantleon Return IA - (A) RD EUR 110,99 111,39 5,05 12,62 23,84 5,45 110,99AT0000706601 Pioneer Funds Austria - Trend Bond VA - (C) RE EUR 15,24 15,24 4,51 7,51 19,28 4,51 15,70LU0104810238 Bantleon Strategie IA - (B) RE EUR 101,49 101,86 3,72 8,97 18,63 3,89 101,49DE0008491069 UniEuroRenta - (C) RD EUR 17.11. 62,68 2,46 13,10 17,57 2,98 64,56AT0000986344 3 Banken Europa Bond-Mix - (A) RE EUR 8,08 8,09 2,40 13,21 20,86 2,93 8,28LU0088035521 Delta Lloyd L Bond Euro B Cap - (C) RA EUR 17.11. 488,40 2,39 12,42 - 3,30 488,40AT0000615364 3 Banken Staatsanleihen-Fonds - (A) RI EUR 104,26 104,31 2,19 - - 2,76 106,87LU0227128450 AXA WF Euro 5-7 I C M3 (A) RE EUR 124,94 125,39 2,14 18,66 25,04 2,49 124,94

Renten EURO Corp. High YieldIE00B07JY418 Federated High Income Advantage EUR Inst Srs M1 (B) RI EUR 17.11. 189,36 5,48 96,55 74,12 3,74 189,36LU0108416313 JPM Global High Yield Bond C Acc EUR Hdg M4 (C) RI EUR 17.11. 173,74 5,19 87,66 16,70 3,01 173,74LU0180519406 Threadneedle (Lux)-USD High Income Bonds AEH - (B) RI EUR 17.11. 22,40 5,07 65,07 29,03 3,51 22,40IE0032860458 Muzinich AmericaYield Hedged EUR Acc M3 (B) RA EUR 17.11. 219,13 4,21 58,79 27,47 2,80 219,13LU0125750504 AXA WF Global High Yield Bonds A C (EUR) - (B) RI EUR 61,24 61,35 3,71 72,80 26,40 1,66 63,08LU0211118483 AXA IM FIIS US Short Duration High Yield B C EUR M4 (C) RA EUR 141,96 142,02 3,62 37,15 27,58 2,68 141,96LU0243182812 Robeco High Yield Bonds E EUR - (B) RI EUR 98,36 98,60 2,70 77,74 28,31 1,07 101,31AT0000722541 KEPLER High Yield Corporate Rentenfonds T - (B) RI EUR 103,18 103,36 1,40 83,75 16,34 -0,04 106,28LU0159054922 JPM Europe High Yield Bond C Acc EUR M4 (D,ur) RE EUR 17.11. 11,54 -0,43 85,53 - -1,79 11,54LU0226953981 Robeco European High Yield Bonds DH EUR - (C) RE EUR 131,75 131,97 -0,47 78,89 23,45 -1,90 135,70

*WM= Fondsklassifizierung durch dieWertpapier-Mitteilungen.** Die Performanceberechnung erfolgt auf der Basis der zuletzt vorliegenden Rücknahmepreise im Vergleich mit den Ultimorücknahmepreisen der Vergleichsperio-den.Der Mindestbetrag bei der Erstanlage beträgt in Fondswährung: M1 - zwischen 10.000 - 49.999

M2 - zwischen 50.000 - 99.999M3 - zwischen 100.000 - 999.999M4 - über 1.000.000

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46 rendite 15 Dezember 2011

rEchT & praxis

Denkmalschutz hilft Steuern sparenSanierung alter Immobilien eröffnet attraktive Renditechancen Man muss allerdings zehn Jahre lang investiert bleiben

Es gibt kleine und große Wohnungen, gut geschnittene und un-praktische, es gibt Wohnungen in den typischen Arbeitersiedlun-gen und es gibt stilvolle Altbauwohnungen, die Patina haben: Fassadenverzierungen, Holzdielen, hohe Stuckdecken. Denkmal-geschützte Immobilien sind hoch emotional – und lukrativ für Anleger dank steuerlicher Begünstigungen.

Von Ulli Gericke

Kern der steuerlichen Förderung ist der § 7i des Einkom-mensteuergesetzes (EStG). Der besagt, dass Hausbesitzer oder neue Eigentümer bei einer Vermietung oder Verpach-tung einer denkmalgeschützten Immobilie in den ersten acht Jahren maximal 9 % der Sanierungs- bzw. Moderni-sierungsaufwendungen und in den danach folgenden vier Jahren maximal 7 % der anfallenden Kosten steuerlich absetzen können. Damit können binnen zwölf Jahren alle Denkmalschutzaufwendungen als Werbungskosten in Rechnung gestellt werden. Für Besserverdiener sind die-se Sonderabschreibungen durchaus interessant – und für den Staat ebenso, tragen doch diese privaten Investitionen maßgeblich dazu bei, das bauliche Erbe des Landes zu be-wahren. Rein auf Staatskosten wäre dies unmöglich. Käu-fer, die ihre Wohnung selber nutzen und nicht vermieten, können laut § 10f EStG ihre Erhaltungs- oder Sanierungs-aufwendungen zehn Jahre lang 9 % per annum als Sonder-ausgaben absetzen.

Gedacht sind diese Steuererleichterungen als Ausgleich für die erheblichen Zusatzkosten, die das jeweilige Lan-desdenkmalschutzrecht den Eigentümern auferlegt. In der Praxis bedeutet das, dass neben der obligatorischen Bauordnungsbehörde, die für jegliche Sanierung bzw. Mo-dernisierung eine Baugenehmigung erteilen muss, eine zweite, wenn nicht gar dritte Institution mitentscheidet bei der Frage, wie viel der geplanten Investitionen tatsächlich im Einzelfall erhöht abgesetzt werden kann. Denn erst mit dem Bescheid der unteren und oftmals auch der oberen

Denkmalschutzbehörde, welche der geplanten Baumaß-nahmen aus denkmalpflegerischer Sicht notwendig sind, kann der (künftige) Eigentümer kalkulieren. Denn nur die-se Kosten können steuerlich erhöht geltend gemacht und damit schneller abgeschrieben werden. Investitionen zur besseren Vermietbarkeit – wie eine neue Kücheneinrich-tung oder ein luxuriöses Bad – werden nicht staatlich geför-dert. Eine klare, nachvollziehbare Regel, die in der Praxis jedoch nicht selten zu langwierigen Diskussionen führt.

Kein Wunder, geht es doch um Geld, viel Geld. Jeder Haus-besitzer möchte natürlich die Kosten begrenzen – und da-von möglichst viel als denkmalschutzbescheinigt erhöht abschreiben. Die Denkmalschutzbehörde sorgt sich dage-gen eher um ästhetische Fragen, mit einer klaren Priori-tät: Stadtbild vor Ökonomie. Praktiker wissen, dass dieser Zwist zwischen „Geschmäcklerischem“ und Vermietbarkeit nicht selten nur „sehr, sehr mühsam und zeitaufwendig“ mit einer Unmenge an Bürokratie zu lösen ist.

Bewährtes Modell für KapitalanlegerTrotz dieser permanenten Streitereien hat sich die steuer-begünstigte Denkmalschutzsanierung als solche bewährt – und erfreut sich bei Bauträgern und Anlegern großer Beliebtheit. Der Bauträger erwirbt bei diesem Modell eine alte, geschützte Fabrik, eine ehemalige Kaserne, ein nicht mehr benötigtes Krankenhaus, eine Werkssiedlung oder im Einzelfall sogar ein früheres Gefängnis. Diese Immobilien werden denkmalschutzgerecht saniert, in Eigentumswoh-nungen aufgeteilt und anschließend an Kapitalanleger verkauft, die sie wiederum vermieten. Diese Wohnungen sind im Regelfall begehrt, da sie, wie viele alte Gemäuer, eigenen Charme haben: mit hohen Räumen samt Stuck- decken, mit alten Dielen und stilvollen Türgriffen oder – bei Umbauten einstiger Gewerbeflächen – oftmals ganz unge-wöhnlichen Grundrissen. Und fast immer gilt, dass die Alt-bauten relativ stadtnah und damit verkehrsgünstig liegen. Begehrte Lagen wiederum sichern genauso wie hochwer- Fo

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rEchT & praxis

Von wegen Einheit. Sucht ein Anleger bei ir-gendeinem überregional präsenten Bauträ-ger nach Denkmalschutzimmobilien, zeigt sich nach wie vor eine „Schieflage“. Von den 42 steuergeförderten Denkmalschutzprojek-ten, die etwa die Wi-Unternehmensgruppe aktuell auflistet, liegen drei in Köln, je eines in Darmstadt, Düsseldorf und Frankfurt – genauso wie in Potsdam. Das kleine Dresden jedoch kommt wie das große Köln auf drei Modernisierungsvorhaben, während Leipzig und Berlin mit jeweils zehn Projekten Spit-zenreiter sind. Während Westdeutschland grosso modo schon seit Jahren durchsa-niert ist, bietet der Osten noch immenses Potenzial – in Städten, in denen wegen der chronischen Geldknappheit der DDR oftmals selbst der Abriss alter Häuser, ja ganzer Stra-ßenzüge unterblieb. Saniert sind sie Perlen.

Dass die teure denkmalgerechte Sanierung trotz nicht unerheblicher Steuerersparnisse auch teure Mieten zur Folge hat, wissen die Stadtväter. Und doch befördern sie trotz inzwischen überall aufflammender „Gen-trifizierungsängste“ den Wandel von Alt zu Neu – auch weil damit Schandflecken im Bild der Kommune verschwinden und ganze Viertel aufgewertet werden. Gerade Leipzig mit seiner großen Anzahl erstklassig sanierter Häuser zeigt aber auch, dass es selbst 22 Jahre nach der Wende immer noch viele Schandflecken gibt. Um zumindest den weiteren Verfall zu stoppen, existieren mittlerweile 15 „Wächterhäuser“ in der Stadt. Diese sind zwar in einem schlechten baulichen Zustand, liegen aber an städte-baulich bedeutsamen Standorten, womit sie laut kommunalem Stadtentwicklungs-plan dringend erhalten werden sollten. In diese leer stehenden Häuser ratloser Eigentümer ziehen junge Leute, die das Haus durch ihre Nutzung vor Vandalis-mus bewahren und Witterungsschäden eingrenzen. ULLI GERICKE

Deutsch-deutsche Schieflage

Fokus auf Leipzig und Berlin

tige Wohnungen hohe Mieten und eine gute Nachfrage.

Das alles wissen Bauträger. Und sie wissen auch, dass eine schöne Fas-sade sowie alte Räume mit Echtholz-parkett und Stuck Anlegerherzen höher schlagen lassen. Kommt dann noch die Aussicht auf Steuererspar-nisse hinzu, ist ein zu teurer Kauf oft-mals programmiert. „Anleger sehen den Steuervorteil und gucken nicht so sehr auf den Preis“, sagt Hans-Joa-chim Beck, Berater beim Wirtschafts-prüfungs- und Steuerberatungsun-ternehmen Röver Brönner – „für die Bauträger ist das tendenziell lukra-tiv.“ Was für den Anleger nur allzu oft heißt, dass die schönen, erstrebens-werten Steuerersparnisse „verloren gehen“, weil vorher überteuert einge-kauft wurde.

Auf den Kaufpreis achtenDiese „Großzügigkeit“ wird noch da-durch verstärkt, dass einige Bauträ-ger Banken im Schlepptau haben, die den Immobilienkauf zu 100 %, wenn nicht gar zu 110 % fremdfinanzieren, berichten Marktkenner. Während all-gemein angenommen wird, dass eine

Vollfinanzierung nach dem Desaster mit US-Subprime-Krediten Historie ist, feiert sie bei Denkmalschutz-objekten fröhliche Urständ. Nach einer genauen Bonitätsprüfung des Bauträgers, der Gegend und der zu sanierenden Wohnungen wird auch hierzulande der Immobilienkauf nicht selten komplett fremdfinan-ziert – im Einzelfall sogar inklusive Grunderwerbsteuer. Zwar müsste aus Prinzip nach den Subprime-Er-fahrungen gelten, dass ein Käufer, der eine 100-Prozent-Finanzierung benötigt, fehl am Platze ist. Doch da hinter den steuerbegünstigten Bau-herrenmodellen in der Regel Besser-verdienende stehen, sind Banken of-fenbar wieder großzügiger. Ob dabei gleichzeitig auch Vermittlungspro-visionen vom Finanzinstitut an den Bauträger fließen, bleibt offen. Steuer- rechtlich wären sie zwar verboten. Dass dennoch verdeckt gezahlt wird, halten nicht wenige Marktkenner für wahrscheinlich.

Voraussetzung für eine lukrative Anlage ist freilich, dass der Käufer seine Immobilie nicht innerhalb der zehnjährigen Spekulationsfrist wei-terveräußert. Sieht er sich dazu ge-zwungen, muss er alle Vorteile der Sonderabschreibungen nachversteu-ern. Ein schlechter Deal: Zu teuer gekauft und dann noch nicht einmal gespart. n

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Frankfurt26. November

Frankfurter Börsentag 2011Finanzmesse für Privatanleger>> 2011.frankfurter-boersentag.de

Stuttgart28. November

Seminarreihe für Privatanleger: Derivative Anlageprodukte>> www.boerse-stuttgart.de

Berlin3. Dezember

Berliner Börsentag>> www.berliner-boersentag.de

Stuttgart5. Dezember

Seminarreihe für Privatanleger: Derivative Hebelprodukte>> www.boerse-stuttgart.de

München6. Dezember

Jobcon Finance MünchenBewerbermesse der Finanzbranche für junge Leute>> www.iqb.de

Frankfurt13. Dezember

CFS Colloquium Series: „Staat und Finanzwirtschaft: Auf der Suche nach neuen Strukturen“ – Die Europäische Währungsunion – politische Union durch die Hintertür fiskalischer Transfers? Otmar Issing, Präsident Center for Financial Studies>> www.ifk-cfs.de

Dresden21. Januar

Börsentag Dresden>> www.boersentag-dresden.de

Frankfurt27. Januar

Basisseminar Bilanzanalyse und Kennzahlen>> www.dvfa.de

Zürich1. - 3. Februar

Fonds’12 – Schweizer Finanzmesse>> www.fonds-messe.ch

Frankfurt3. Februar

Jobcon Finance FrankfurtBewerbermesse der Finanzbranche für junge Leute>> www.iqb.de

Frankfurt9. Februar

Basisseminar Aktienanalyse>> www.dvfa.de

Frankfurt10. Februar

Basisseminar Analyse von Finanzmarktdaten>> www.dvfa.de

Frankfurt29. Februar

CFS Colloquium Series: „Staat und Finanzwirtschaft: Auf der Suche nach neuen Strukturen“ – Über Erfahrungen mit und Visionen für den öffentlich-rechtlichen Bankensektor. Gerd Häusler, Vorsitzender des Vorstands, Bayerische Landesbank >> www.ifk-cfs.de

Frankfurt1. März

DVFA-Ausbildungsprogramm Vermögensmanagement – CeFM|EFA. Postgraduierten-Programm für Vermögensverwalter, Private Banker und Anlageberater, die ihre Kunden ganzheitlich betreuen>> www.dvfa.de/finanzakademie

Frankfurt2./3. März

Deutsche Anlegermesse>> www.deutsche-anlegermesse.de

Erfurt3. März

Börsentag Erfurt>> www.boersentag-erfurt.de

München3./4. März

Numismata MünchenMünzen und Medaillen von der Antike bis zur Neuzeit, Banknoten, Wertpapiere, Zubehör und Fachliteratur>> www.numismata.de

München10. März

Börsentag München>> www.muenchner-boersentag.de

Eschborn12. - 17. März

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Frankfurt14./15. März

5. FinanzplatztagDer Finanzplatztag ist ein Forum für alle Marktteilnehmer am Finanzplatz. Es werden damit sowohl die Regulato-ren als auch Emittenten, Intermediäre, Börsen, Abwickler und Investoren angesprochen, die hier die Gelegenheit erhalten, mit Experten aus Wirt-schaft und Politik aktuelle Fragen und Themen aus dem Kapitalmarktbereich zu erörtern. Übergeordnete Schwer-punktthemen: Zukunft des Finanz-platzes Frankfurt, Neuregulierung der Finanzindustrie und neue Trends an den Finanzmärkten. Keynote-Speaker: Sabine Lautenschläger, Vizepräsidentin der Deutschen Bundesbank, und Ilse Aigner, Ministerin für Ernährung, Land-wirtschaft und Verbraucherschutz>> www.finanzplatztag.de

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ExchangE TradEd Funds

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Wichtige Hinweise: Diese Informationen dienen Werbezwecken und stellen keine Anlage-, Steuer- oder Rechtsberatung dar. Grundlage für denKauf von Investmentanteilen sind die jeweils in deutscher Sprache gehaltenen, gültigen Verkaufsunterlagen, einschließlich der wesentlichen Anleger-informationen und des Verkaufsprospektes, der ausführliche Risikohinweise zu den einzelnen mit der Anlage verbundenen Risiken enthält. Auf Wunschsenden wir Ihnen Druckstücke kostenlos zu. In elektronischer Form sind diese unter www.hansainvest.com erhältlich – ebenso die Sonderbedingungenfür den Erwerb von physischem Gold mittels des Rücknahmeerlöses. Die Gesamtkostenquote, auch laufende Kosten genannt, enthält jeweils dieSumme der Kosten und sonstigen Zahlungen (ohne Transaktionskosten) eines Fonds als Prozentsatz des durchschnittlichen Fondsvolumens inner-halb des jeweils letzten abgeschlossenen Geschäftsjahres. Sie beträgt für die HANSAgold USD-Klasse 0,93 Prozent pro Jahr und für die HANSAgoldEUR-Klasse 1,35 Prozent pro Jahr (Stand 31.7.2011). Der Nettoinventarwert von Investmentfonds unterliegt in unterschiedlichem Maße Schwankungen,und es gibt keine Garantie dafür, dass die Anlageziele erreicht werden. Der Fonds weist aufgrund seiner Zusammensetzung und des möglichen Einsatzesvon Derivaten erhöhte Schwankungen seiner Anteilpreise auf.

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schlussnoTE

Sie wird wohl kommen, die Finanztrans-aktionssteuer. Nicht weltweit, auch nicht EU-weit, aber in der Eurozone. Ab

dem Jahr 2014 wird dann jedes Geschäft mit Aktien, Anleihen, Investmentfonds, Optionen sowie Termin- und Differenzkontrakten be-steuert. Nach den Plänen der EU-Kommission soll der Steuersatz für alle Transaktionen 0,1 % betragen, mit Ausnahme der Derivate, für die mindestens 0,01 % erhoben werden sollen. Die EU-Kommission hat den Euroland-Regierungen zusätzliche Steuereinnahmen von 55 Mrd. Euro als Karotte vor die Nase gehängt, um auf dem Weg zu dieser neuen Steuer voranzukommen. Denn noch gibt es in manchen Ländern der Eurozone Bedenken, während Deutschland und Frankreich den Druck zur Einführung erhöhen.

Wissenschaftlich ist die Finanztransaktions-steuer, die auf einer Idee des Nobelpreisträ-gers James Tobin beruht, umstritten. Ob eine solche Steuer geeignet ist, die Stabilität der Finanzmärkte zu erhöhen, ist empirisch nicht belegt. Aber darum geht es inzwischen auch nicht mehr. Ursprünglich in der Finanzkrise vorgeschlagen, um überschießende Speku-lationen und destabilisierende Effekte des Hochfrequenzhandels einzudämmen, stehen inzwischen die potenziellen Steuereinnah-men im Mittelpunkt.

Die Finanzbranche soll einen finanziellen Beitrag zur Krisenbewältigung leisten, so die Intention. Doch die Finanztransaktionssteuer wird für Banken und Finanzdienstleister nur ein durchlaufender Posten sein. Getragen wird sie am Ende von den Anlegern, insbe-sondere den Privatanlegern. Zwar gehört diese Investorengruppe in der Regel nicht zu jenen, die permanent ihr Depot umschich-ten und mit diesen Transaktionen eine hohe

Steuerbelastung auslösen. Doch gerade Klein-anleger sind seltener in Einzeltiteln engagiert, wie beispielsweise die alle sechs Monate ver-öffentlichte Statistik des Deutschen Aktienin-stituts zeigt, sondern häufiger in Fonds oder ähnlichen Investments. Die dort anfallenden Kosten für die laufenden Depotveränderun-gen gehen zu Lasten der Rendite – und damit zu Lasten des Anlegers.

Der Steuer auszuweichen wird vor allem für Kleinanleger kaum möglich sein. Denn im Steuervorhaben der EU-Kommission ist das sogenannte Sitzlandprinzip geplant. Dem-nach spielt es für die Steuer keine Rolle, an welchem Handelsplatz oder welcher Börse das Geschäft getätigt wurde, sondern in wel-chem Land die Handelspartner ihren Sitz ha-ben. Mit dieser Regelung lassen sich die Nach-teile für den Finanzstandort Deutschland im Vergleich zu nicht betroffenen Finanzplätzen wie London, New York oder Singapur zwar begrenzen, aber nicht beseitigen. Die Attrakti-vität des deutschen Finanzplatzes lässt nach.

Die eigentliche Gefahr für den Anleger liegt aber in der Begehrlichkeit des Fiskus und der vergleichsweise einfachen Erhebung der Transaktionssteuer. Da sie im Prinzip wie die Umsatz- bzw. Mehrwertsteuer im Wa-renverkehr funktioniert, braucht man nur einen Blick auf die „Erfolgsgeschichte“ dieser Steuer zu werfen. Mit schöner Regelmäßig-keit wurde die Mehrwertsteuer erhöht, sogar gegen ausdrückliche Wahlversprechungen. Da die Finanztransaktionssteuer im Gegen-satz zur Mehrwertsteuer nicht überpropor- tional einkommensschwächere, sondern eher wohlhabendere Schichten trifft, wird es noch weniger Hemmungen geben, eine einmal ein-geführte Steuer auf den Börsenhandel eben-falls regelmäßig zu erhöhen.

Griff des Fiskus ins Depot

„Da die Trans-aktionssteuer eher Wohl- habende trifft, wird es wenig Hemmungen geben, sie regelmäßig zu erhöhen.“

Von Claus Döring

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... und die höhereQualität im Anleihen-

Dschungel

Wichtige HinweiseDie Einschätzungen, die in diesem Dokument vertreten werden, basieren auf Informationen von J.P. Morgan Asset Management per 31.10.2011. Diese sollen nicht als Anlageempfehlung verstanden werden. Alle Infor-mationen basieren auf Quellen, die J.P. Morgan Asset Management als verlässlich betrachtet. J.P. Morgan Asset Management kann allerdings keine Garantie für die Richtigkeit übernehmen. Der Wert und die Renditeeiner Investmentanlage können sowohl steigen als auch fallen. Eine positive Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für eine zukünftige positive Wertentwicklung, und Anleger erhaltenu.U. nicht den investierten Betrag zurück. Anlagen in Fremdwährung können Währungsschwankungen unterliegen und dadurch die Rendite positiv wie negativ beeinfl ussen. Investitionen in Schwellenländern könneneiner höheren Volatilität unterliegen und damit auch ein höheres Risiko für Ihr eingesetztes Kapital darstellen. Alle Angaben beziehen sich auf die Anteilklasse A unserer Luxemburger Umbrellafonds. J.P. Morgan AssetManagement verö entlicht ausschließlich produktbezogene Informationen. Dies ist keine auf die individuellen Verhältnisse des Lesers abgestimmte Handlungsempfehlung. Informieren Sie sich stets vollständig im ak-tuellen Verkaufsprospekt. Zeichnungen und Anträge auf Rücknahme können nur auf Basis des aktuellen ausführlichen Verkaufsprospekts und des letzten Jahres bzw. Halbjahresberichtes getätigt werden. Diese sindkostenlos erhältlich beim Herausgeber in Deutschland: JPMorgan Asset Management (Europe) S.à r.l., Frankfurt Branch, Junghofstraße 14, D-60311 Frankfurt sowie der Zahl- u. Informationsstelle, J.P. Morgan AG,Junghofstraße 14, D-60311 Frankfurt oder bei Ihrem Finanzvermittler.

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