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medianet.at retail Harald Bauer, dm drogerie markt-GF für Marketing und Vertrieb, mit der Eigenmarke dmBio, die es per Jahresende auf 200 Artikel bringen soll. Lidl Der Harddiscounter steigt jetzt in den Online- handel ein 27 LEH Bekommt Edeka doch grünes Licht für Kaiser’s-Übernahme? 27 Testarossa Wedls Kaffee- Ferrari brummt auch in Kapselform 30 Einkaufszentren EKZs sind in Oslos Innenstadt gefährdet 31 Freitag, 23. Oktober 2015 COVER 25 © dm drogerie markt/Kolarik Andreas Bio und Digital Retail: dm sucht die Herausforderung Im Erlös macht dm große Schritte, aktuell mit +6 Prozent. Potenziale im eCommerce und mit Eigenmarken dominieren die Zukunft. 26 Fischapark Der Shoppingtempel in Wr. Neustadt setzt Maßstäbe. Google-Food Schafft Google das Lebensmittel-Onlinegeschäft? © SES/Michael Mazohl © Postmates/Sonya Yu 31 28 © Panthermedia.net/Zorka Vuckovic Der medianet Sonderthemenplan 2016 ist hier abrufbar! (www.medianet.at) LIDL AUSTRIA Deopito geht, Schug kommt SALZBURG. Der bisherige Vor- sitzende der Geschäftsleitung von Lidl Österreich, Alexander Deopito (49), hat laut Unter- nehmensaussendung die Firma verlassen. Sein Nachfolger heißt Christian Schug. Der 43-Jährige ist seit 13 Jah- ren für Lidl tätig. Die letzten acht Jahre ist er bereits Mit- glied der Geschäftsführung von Lidl Österreich. „In seiner Position als Verantwortlicher für den Wareneinkauf hat er maßgeblich dazu beigetragen, die erfolgreiche Positionierung von Lidl als erkennbar öster- reichisches Einzelhandelsun- ternehmen voranzutreiben. Er gilt als ausgewiesener Han- delsexperte und exzellenter Manager und wird den erfolg- reich eingeschlagenen Weg der Neupositionierung von Lidl in Österreich weiter fortführen“, heißt es in der Aussendung des Discounters.

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Harald Bauer, dm drogerie markt-GF für Marketing und Vertrieb, mit der Eigenmarke dmBio, die es per Jahresende auf 200 Artikel bringen soll.

Lidl Der Harddiscounter steigt jetzt in den Online-handel ein 27

LEH Bekommt Edeka doch grünes Licht für Kaiser’s-Übernahme? 27

Testarossa Wedls Kaffee-Ferrari brummt auch in Kapselform 30

Einkaufszentren EKZs sind in Oslos Innenstadt gefährdet 31

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Bio und Digital retail: dm sucht die HerausforderungIm Erlös macht dm große Schritte, aktuell mit +6 Prozent. Potenziale im eCommerce und mit Eigenmarken dominieren die Zukunft. 26

Fischapark Der Shoppingtempel in Wr. Neustadt setzt Maßstäbe.

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Der medianet Sonder themenplan

2016 ist hier abrufbar!

(www.medianet.at)

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Deopito geht, Schug kommtSALZBURG. Der bisherige Vor-sitzende der Geschäftsleitung von Lidl Österreich, Alexander Deopito (49), hat laut Unter-nehmensaussendung die Firma verlassen. Sein Nachfolger heißt Christian Schug.Der 43-Jährige ist seit 13 Jah-ren für Lidl tätig. Die letzten acht Jahre ist er bereits Mit-glied der Geschäftsführung von Lidl Österreich. „In seiner Position als Verantwortlicher für den Wareneinkauf hat er maßgeblich dazu beigetragen, die erfolgreiche Positionierung von Lidl als erkennbar öster-reichisches Einzelhandelsun-ternehmen voranzutreiben. Er gilt als ausgewiesener Han-delsexperte und exzellenter Manager und wird den erfolg-reich eingeschlagenen Weg der Neupositionierung von Lidl in Österreich weiter fortführen“, heißt es in der Aussendung des Discounters.

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– und wird aber in einem Belang bereits heute konkret: „Click and collect wird bei uns kommen“, sagt Bauer.

23 Prozent EigenmarkenanteilEigenwilligkeit in Verbindung mit dem richtigen Augenmaß gilt bei dm gleichfalls bei der Eigenmar-kenstrategie. Der Anteil der Eigen-marken beläuft sich gesamt derzeit auf rd. 23% – und liegt also unter dem, was ein Lebensmittelhändler wie Billa oder Spar als sinnhaft er-achten.

Gleichsam wird das Vertrau-en, das der Konsument der Marke dm entgegenbringt, überaus kon-sequent ins Sortiment gehoben. Zuletzt geschehen bei der Marke dmBio, die Alnaturas (Bio-Qualität zum kleinen Preis) Exklusivität im Regal abgelöst hat. Bauer dazu: „Wir konnten unsere Umsätze im Bio-Bereich deutlich steigern – egal ob wir, je nach Geschäftstyp, beide oder nur eine der beiden Marken führen.“

Bio und dm vertragen sich offen-bar. Bis zum Jahresende soll es die Marke dmBio somit auf 200 Artikel bringen, 50 bis 60 davon aus öster-reichischer Produktion. Und noch einen wesentlichen Unterschied gibt es zwischen einer Bio-Marke aus dem Lebensmittelhandel und jener des Drogeriefachhändlers: Eben die drogistische Kompetenz. „Dieses Differenzierungsmerkmal gegenüber dem Lebensmittelhan-del ist das ideale Umfeld für hoch-wertige Bio-Produkte“, ist Bauer überzeugt.

••• Von Christian Novacek

WIEN. Der Weg des Erfolges ist bei dm drogerie markt stetig und gera-de: Mit einem Zuwachs von 6% auf 801 Mio. € wurde in Österreich im Geschäftsjahr 2014/15 (endete am 30. September) der Sprung über die 800 Mio.-Euro-Umsatzmarke ge-schafft. Und, so Harald Bauer, GF Marketing und Verkauf: „Wir zeich-nen uns durch beständiges Wachs-tum aus – auch im Vorjahr konnten wir 5,1 Prozent zulegen.“

Das Ganze passiert bei annä-hernd gleicher Filialzahl, kommt also einer like for like-Umsatzent-wicklung nahe. Die Stetigkeit da-bei folgt einem konsequenten Ver-nunft-Regime: Man hat sich zum Ende des Drogerie-Discounters Schlecker nicht zur unüberlegten Flächenexpansion hinreißen las-sen, und der Expansionszug der Zukunft soll gleichfalls straight auf Schiene fahren.

„Wir werden in Österreich im kommenden Geschäftsjahr 33 Mio. € investieren“, sagt der für die Lo-gistik zuständige Geschäftsführer Hubert Krabichler und bringt das erkleckliche Sümmchen gleich in die richtige Schublade: „Der Groß-teil davon wird in das bestehende Ladennetz investiert. Neue Ge-schäfte wird es nur vier geben.“ Kollege Bauer dazu: „Die Flächen-dichte ist in Österreich sehr hoch, es macht also wenig Sinn, mög-lichst viele Geschäfte zu eröffnen. Auch in Zukunft wird es kaum mehr als vier Neueröffnungen jähr-lich geben.“ Die Strategie wird in Marktanteilszahlen legitimiert: dm drogeriemarkt legt (laut Nielsen) zwischen ein und zwei Prozent zu.

Online genau beobachtenDer zweite Aspekt, warum neue Standorte zu einer alten Strategie gehören: Der Onlinehandel entwi-ckelt sich, und dm ist mit dabei und, so Bauer: „Wir werden das auch in Zukunft ganz genau beob-achten.“ Heute steht der von dm im Digital Retail getätigte Erlös für das Umsatzgewicht mehrerer Filia-len (ein dm-Geschäft: rd. 155.000 € Umsatz), 13.000 Artikel sind online verfügbar.

Gegenüber einem Lebensmit-telhändler wie Billa, der sich im eCommerce stark engagiert, hat dm den Vorteil, dass die bestellte Ware nicht sehr verderblich ist. Sowohl Online wie stationär beläuft sich der Anteil an Lebensmitteln am dm-Umsatz auf neun bis zehn Pro-zent – und die gehen zu einem nicht unerheblichen Teil auf ein leicht handhabbares Trockensortiment zurück. Nichtsdestotrotz ist aber der durchschnittliche Einkauf im Onlineshop fünf Mal so hoch wie im stationären Geschäft. Bezüglich Zukunft des eCommerce im DFH hält sich dm alle Optionen offen

Ein Freund, kein PreistigerHochwertigkeit ist ein Stichwort, wenn es um den USP des Drogerie-händlers mit Sitz in Salzburg geht. Oder: Das Gegenteil von Hochwer-tigkeit ist bei dm nicht in der Lage, Schatten zu werfen, sprich: Der Ag-gressivität in der Preisgestaltung sind bei dm ebenso die Zügel der Vernunft angelegt. Bauer: „Uns ist das Vertrauen der Kunden wichtig. Demgemäß haben wir keine Best-preisgarantie, sondern einen im-mer günstigen Dauerpreis.“

Der dm-Geschäftsführer veran-schaulicht das drastisch: Während man woanders mittels Tiefpreis-Aktion genötigt wird, mit zehn Shampoos sein Badezimmer voll-zumüllen, gibt es bei dm das Sham-poo stets zum fairen Preis. Anders ausgedrückt: dm ist vielleicht nicht die erste Adresse für den von Gier getriebenen Preishamster, aber ein verlässlicher Freund nebenan. Die Investition in den Preis folgt einer anderen Gesetzmäßigkeit: „Im Zu-ge der Immergünstig-Kampagne haben wir im letzten Jahr unsere Dauerpreisstrategie weiterent-wickelt und über 3.700 Produkte dauerhaft preisgesenkt. Dies ist eine von vielen Maßnahmen, um das Vertrauen und die Verbunden-heit unserer Stammkunden in ihre Lieblingsdrogerie zu fördern“, be-schreibt Bauer.

Neben dem Kunden ist der Mit-arbeiter dm‘s bester Freund. Diese Freundschaft ist bei dm bereits so stark und vielfältig ins Fir-menleitbild eingestanzt, dass sie im Spiegel der Medien aufgrund

der erlangten Selbstverständlich-keit mitunter zu kurz kommt. Ein Grundstein der dm-Mitarbeiter-philosophie: Statt zwischen Ar-beitszeit und Freizeit zu trennen, spricht man im Unternehmen von Lebenszeit. Unabdingbar wird so-mit, dass sich ein dm-Mitarbeiter an seinem Arbeitsplatz wohlfühlen muss. Somit gedeiht nach innen hin selbst die körperliche Gesund-heit der Mitarbeiter zum Anliegen – während nach außen hin, so be-zeichnet es Bauer, „Kundenbedürf-nisse veredelt“ werden.

Erstmals mehr als 800 Mio. EuroBei dm drogerie markt wird in den Preis investiert, Zähne zeigen ist dabei nicht nötig. Die Vertrauensbasis zum Konsumenten hin ist ausreichend solide – sechs Prozent Umsatzplus sind der Beleg dafür.

Bio-PowerBis zum Jahres-ende soll es bei dm 200 Artikel der Eigenmarke dmBio geben; bis zu 60 davon wer-den in Österreich produziert.

Mitarbeiter800 Lehrlinge gibt es derzeit im Unternehmen. Sie finden ein breites Betäti-gungsfeld vor, das z.B. derzeit 1.230 ausgebil-dete Stylisten und 430 Kosmetiker umfasst. Gesamt arbeiten bei dm Österreich 6.305 Menschen (2014: 6.226).

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dm drogerie markt

Filialen 2013/14 2014/15

dm Österreich 384 388

dm verb. Länder 1.058 1.092

dm Österreich* 1.442 1.480

dm Deutschland 1.622 1.744

dm Gruppe 3.064 3.224* inkl. dm verb. Länder; Quelle: dm

dm drogerie markt

Umsatz 2013/14 2014/15

dm Österreich 756 801

dm verb. Länder 1.166 1.244

dm Österreich* 1.922 2.046

dm Deutschland 6.400 7.029

dm Gruppe 8.322 9.075* inkl. dm verb. Länder; Quelle: dm

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medianet.at Freitag, 23. Oktober 2015 Aktuelles 27

NECKARSULM. In Deutschland rea giert man auf den neuen Le-bensmitteldienst von Amazon, „Prime Pantry“. Der Discounter hat in seinem Online-Shop eine eigene „Vorratsbox“ gestartet, mit der er sein Lebensmittel- und Drogerie-warenangebot stärker nach vorn bringen will. Nicht nur macht Lidl das Angebot „für jeden Kunden oh-ne Einschränkung“ verfügbar. Denn bei Amazon ist die Lieferung ledig-lich den Prime-Kunden vorbehalten.

Der deutsche Discounter geht auch den Preis betreffend in die Offensive. Die Waren aus der Kate-gorie „Lebensmittel und Drogerie“ versendet der Händler bis Ende November kostenlos den Kunden zu und nimmt für seine Produkte Discountpreise. Die Artikel selber, so Lidl, werden innerhalb von 2-3 Tagen geliefert. Der Versand läuft über DHL.

Folgt bald der nächste Streich?Eine Mindestbestellmenge gibt es bei Lidl derzeit nicht – Kunden zahlen bei jeder Bestellung ei-ne Versandgebühr von 4,95 €. Bei Amazon hingegen fallen zusätz-lich zur Prime-Jahresgebühr noch 4,99 € pro versendetes Prime-Paket an. Doch nicht nur die Discounter knöpft sich Lidl mit der Vorratsbox vor, auch die Drogeriemärkte dürf-ten sich wärmer anziehen müssen.

Momentan ist das FMCG-Sorti-ment im Online-Shop noch über-schaubar: Während das Drogerie-waren- und Tiernahrungssortiment schon vollständig im Shop zu kau-fen ist, beschränkt sich das Lebens-mittelangebot derzeit hauptsäch-lich auf Wein, Kaffee, Tee und Öl. Das Unternehmen hat bereits ange-deutet, weitere Trockensortimente aufschalten zu wollen. Aktuell ar-

beitet man in Neckarsulm daran, Frühstücksartikel sowie Süßwaren, Snacks und Feinkostware in den Online-Shop zu bringen.

Noch spielt das Internetgeschäft im Bereich Lebensmittel eine un-tergeordnete Rolle in Deutschland. Der Internetriese Amazon will das

jetzt ändern und Supermarktket-ten verstärkt Konkurrenz machen. Kunden des Amazon-Abo-Services Prime können sich Lebensmittel, Waschmittel, Pflegeprodukte oder Tiernahrung liefern lassen. Exper-ten rechnen bald mit den nächsten Schritten des Internetriesen. (dp)

lidl reagiert auf Amazons PantryDer deutsche Discounter hat in seinem Online-Shop eine eigene Vorratsbox gestartet; damit reagiert Lidl auf die Ein-führung des Amazon-Lebensmittel-Dienstes Pantry.

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Die Lebensmittel und Drogeriewaren versendet Lidl in Deutschland zu Discountpreisen.

Dank euch seit 125 Jahren.Manner mag man eben.

www.manner.com

NEU

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Kampf um Freigabe für ÜbernahmeHAMBURG. Der deutsche Wirt-schaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) ist laut ManagerMagazin entschlossen, für die Übernahme von Kaiser‘s Tengelmann durch Edeka eine Ministererlaubnis zu erteilen. Gabriel wolle mit der Genehmigung einen Großteil der 16.000 Arbeitsplätze bei Tengel-mann retten, so das Magazin unter Berufung auf „an dem Ver-fahren Beteiligte“. Gabriel wolle seine Entscheidung im November verkünden. Allerdings werde die Erlaubnis wohl mit Auflagen ver-bunden; einen Teil der Läden wer-de Edeka an Konkurrenten abge-ben müssen. Eine Sprecherin von Kaiser‘s Tengelmann sagte AFP, das Unternehmen habe keine neu-en Informationen. Das deutsche Wirtschaftsministerium äußerte sich zunächst nicht. Edeka und Kaiser‘s Tengelmann kämpfen seit Monaten um grünes Licht für die Übernahme durch Edeka. (APA)

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medianet.at28 Feature Freitag, 23. Oktober 2015

Nirgendwo sonst wird sich die Macht der Touchpoints so stark verschieben wie beim Auswärtsessen. Bishe-rige Marketing- und Werbe-maßnahmen wie Anzeigen in Tageszeitungen, Präsenz

in gedruckten Gastrofuhrern, Newsletter oder abstempelbare Treuekärtchen sind von gestern – die Zukunft gehört mobilen Be-stell-, Bewertungs- und Reservierungssys-temen.

Die Vorboten dieses Wandels sind heute schon sichtbar. Fast Food- und Fast-Casual-Ketten bespielen die neuen Online-Kanäle, indem sie beispielsweise Apps lancieren, die Zusatzinformationen zu den Menus liefern, Loyalitäten verwalten und Spiele oder ande-re Möglichkeiten anbieten, die es den Kunden erlauben, mit den Anbietern zu interagieren.

Essen online bestellenEs wirkte wie ein Weckruf auf Restaurant-ketten, als GrubHub vormachte, wie einfach und populär Online-Bestellungen und -Ein-käufe von Restaurantessen sein können. GrubHub bietet im Grunde nur die Plattform, uber welche die Bestellungen fur Restaurant-essen eingehen. Lokale Restaurants können ihr Angebot also uber GrubHub vermarkten, dieses bietet die Technologie, um die Bestel-lungen abzuwickeln.

Das Restaurant bereitet sodann das Es-sen zu und liefert es an die Kunden aus, so wie es das schon fruher getan hat. Durch die Plattform erreichen die Restaurants aber ein jungeres und vor allem viel größe-res Publikum. Etwas anders funktioniert die Dienstleistung des Start-ups Postmates aus San Francisco, mit dem die Kette Chipotle zusammenarbeitet: Nach dem Prinzip von Uber liefert es mit unabhängigen Kurieren,

die in einem Netzwerk verbunden sind und ihre eigenen Gefährte haben. Zwar belieferte Chipotle seine Gäste schon fruher in ameri-kanischen Großstädten, wobei die Kosten pro Bestellung je nach Lieferweg zwischen 4,99 und 7,99 US-Dollar lagen – dank dem dich-ten Postmates-Netzwerk konnten diese Kos-ten pro Bestellung nun deutlich verringert werden.

40 Prozent über digitale KanäleViele Restaurantketten versuchen aber, wei-terhin unabhängig von solchen Plattformen zu liefern – denn die entstehenden Daten-spuren sind fur die Pflege der Kundenbe-ziehungen sehr viel wert. So ist McDonald’s

daran, ein eigenes digitales Bezahlsystem einzufuhren, und auch Starbucks arbeitet in diese Richtung. Domino’s Pizza gehört zu den Early-Adopters in puncto Technologie-innovationen und generiert bereits 40% seiner Verkäufe uber digitale Kanäle, wo-bei insbesondere die mobilen Verkäufe via Smartphone versus Computerbestellungen zugenommen haben.

Pizzas können bei Domino’s innerhalb von 30 Sekunden bestellt werden – gleichzeitig kann man sich als Kunde jederzeit daruber informieren, wo die Pizza gerade steckt. Die Smart Mama erweist sich also auch hin-sichtlich des Essens außer Haus als äußerst praktisch und richtungsweisend. Die Bestell-

systeme, die bisher insbesondere von Pizza und Kebablieferanten bekannt waren, deh-nen sich auf immer weitere Angebote aus: Konsumenten wollen das gute Essen bestel-len können.

Ein System, das alles kannNeben den neueren Bestellsystemen erfreuen sich auch ebensolche Bewertungs- und Re-servationssysteme fur Restaurants großer Beliebtheit, von denen es aktuell noch viele verschiedene gibt (Zagat, For a Table, Open Table, etc.): Kunftig wird es hier eine Kon-solidierung geben. Die dereinst integrierte Lösung bringt persönliche Informationen, wie Gewohnheiten, Vorlieben und spezielle Bedurfnisse eines Konsumenten, mit Ort und sozialem Umfeld in Verbindung. Basierend darauf, wird die Software aktiv personali-sierte Ess-Empfehlungen abgeben, die der Situation angepasst sind. Das Restaurant-Reservationssystem der Zukunft vereint damit alle relevanten Aspekte, bietet Con-venience und soziale Vernetzung und sorgt fur Loyalität. Der Familienvater lässt im Verlauf des Nachmittags die App Vorschläge machen, in welchem Restaurant die Familie zu Abend essen könnte, wobei die Wahl si-cher nicht auf eine Pizzeria fallen wird, weil er schon zu Mittag Pizza gegessen hat. Auch die Nussallergie des Sohnes und die vega-nen Vorlieben seiner Frau wird das System bei der Wahl des Lokals berucksichtigen. Die App schlägt Varianten in der Umgebung vor – mit Angaben, ob noch Plätze frei sind und der Möglichkeit, den freien Tisch sofort mit einem Klick zu reservieren.

Je einfacher und besser man sich erfah-rungsgemäß mit diesem System verköstigen (oder auch einkaufen) kann, desto eher bleibt man ihm treu. Wobei auch hier die absolute Transparenz in Bezug auf Herstellungsweise

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••• Von Mirjam Hauser, David Bosshart, Bettina Höchli, Jaël Borek und Christopher Muller

Wer wird zu Google-Food? Wird ein Tech-Unternehmen zum neuen Big Player im Foodsektor – und was braucht es dazu eigentlich?

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medianet.at Freitag, 23. Oktober 2015 Feature 29

und Wertschöpfungskette des Essens Grund-voraussetzung fur anhaltendes Vertrau-en und Loyalität ist. Mit den Bestellungen sammelt der Konsument Punkte und erhält Zugang zu Spezialangeboten und weiteren Privilegien, analog zu Flugmeilen-Status-Systemen wie Miles & More. Durch Push-Nachrichten, ob beispielsweise der letzte Tisch im Lieblingslokal zu einer bestimmten Zeit noch (oder wieder) frei ist, kann die Bin-dung zusätzlich verstärkt werden.

Ein solches System entfaltet auch eine enorme Kraft hinsichtlich sozialer Vernet-zung. Ein Restaurant und sein Angebot er-halten eine ganz neue Bedeutung, wenn man erfährt, dass gewisse Personen, die man besonders schätzt (Promis oder private Be-kanntschaften) kurzlich dort gegessen haben. In naher Zukunft wird man dank geobasier-ten Daten auch wissen, ob sich Freunde in der Nähe befinden, die ebenfalls hungrig sind – das System macht dann Vorschläge zur Kontaktaufnahme, denn wer isst schon gerne allein?

Physische und digitale Welt verschmilztIn vielen Restaurants wird die Verschmel-zung von digitaler und realer Welt auch im Lokal selbst stattfinden – Gästen werden auf Terminals, Tablets und Screens zusätz-liche Informationskanäle zur Verfugung ste-hen. Diese Beruhrungspunkte werden sich aber nur uber längere Zeit bewähren, wenn sie einen klaren Mehrwert bieten. Zusatzin-formationen, Personalisierung, schnellere Bedienung oder Edutainment sind Ansät-ze, um das Vertrauen in die Marke und die Mahlzeiten zu stärken. Pizza Hut beispiels-weise experimentierte mittels Eye-Tracking-Sensoren, wie die Bestellung noch schneller gemacht und auf die unbewussten Wunsche der Gäste zugeschnitten werden kann.

Die Bestell-, Bewertungs- und Reservati-onssysteme werden immer komplexer – und sie werden auch untereinander vernetzbar sein. So werden sich etwa Konsumenten, aber auch Händler und Produzenten gegen-seitig und fur die Öffentlichkeit sichtbar bewerten: wie bei Airbnb oder Uber gibt der Nutzer-Feedback uber das erhaltene Produkt und den Service. Die Systeme werden so auch stets intelligenter: Wie bereits heute Nutzer auf Amazon und Google unterschiedliche Angebote und Preise finden, wird auch die-ses System nicht fur alle dasselbe anzeigen. Dies kann zu Privilegien fur Leute fuhren, die gut vernetzt sind und dadurch einen höhe-ren Netzwert und Einfluss haben – und zur Diskriminierung von anderen, im Extremfall von Kunden, die in einem Restaurant unan-genehm auffallen: gut möglich, dass ihnen das System in Zukunft keine freien Tische mehr anzeigen wird.

Kommen die Daten all dieser Systeme zu-sammen und kommunizieren miteinander, ergibt sich daraus eine inhaltliche Überle-genheit und eine Art Deutungshoheit, die viel Macht verspricht. Analog zu Google Search, welches mittels Algorithmen bestimmt, wel-che Ergebnisse der Nutzer bei einer Suchan-frage erhält, wird dieses System in Zukunft eine Art Google Food sein, das beeinflussen kann, wie, wo und wann jemand außer Haus isst.

Mit der Deutungshoheit zum LeaderDie Frage ist, welche Anbieter sich womit durchsetzen werden: Reicht die Marken-kraft eines Unternehmens (Restaurant, Ket-te, Delivery-System, etc.), um selber einen digitalen Kanal zu lancieren und Kundenbe-stellungen hieruber zu kanalisieren? Wer-den es heute noch unbekannte Start-ups sein? Oder wird ein unerwarteter Dritter

aus einer anderen Branche die Serviceplatt-form bereitstellen?

Noch zeigen Händler, Gastronomen und Produzenten keine Kernkompetenzen im di-gitalen Bereich. Dadurch bleiben zwei Op-

tionen: Sie können entweder viel Geld und Muhe investieren, um ihren digitalen Kanal wettbewerbsfähig zu bewirtschaften. Oder sie können einen Partner suchen, der die-se digitalen Kernkompetenzen bereits mit-bringt und so eine sinnvolle Zusammenar-beit ermöglicht. Werden beide Optionen nicht wahrgenommen, macht ein unabhängiger Dritter wie Google, Amazon oder GrubHub das Rennen – denn der Druck zur Digitalisie-rung ist unabdingbar da.

Vertiefender Lesestoff zum Thema:European Food Trends ReportBits over Bites: Wie die Digitalisierung den Food-Konsum neu definiertwww.gdi.ch

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Noch zeigen Händler, Gastronomen und Produzenten keine Kernkompetenzen im digitalen Bereich.

Die IdeeWer ohne Warten und Diskussio-nen mit Kellnern bestellen will, für den hat Pizza Hut in Großbritan-nien seit Ende 2014 „the world’s first subconscious menu“. Das bedeutet: niedersetzen, in die Karte schauen und noch bevor Sie eine Entscheidung treffen können, welches Topping Sie wollen, weiß die Karte, was Sie wollen und ist bereit, die Bestel-lung aufzugeben.

Der Hintergrund Die Gedanken lesende Speise-karte beruht auf einem Tablet-Computer mit einem Eye-Tracker, der die Augenbewegungen des Gasts misst, während dieser die 20 angebotenen Toppings durchgeht. Das Tablet entschei-det dann, welche der 4.896 Kom-binationen der Gast will – indem er die Zeit misst, die der jedem Topping schenkt und informiert ihn darüber.

Die Krux an der Sache1. Es gibt keinen Beweis, dass mit einem längeren Blick eine Bevor zugung einhergeht.2. Menschen sind kompliziert; es gibt viele Gründe, warum sie unterschiedliche Toppings verschieden lang anblicken. Vielleicht ist das Pepperoni-Bild schlechter zu indentifizieren, als das Champignon-Bild, oder es erscheint am Bildschirm heller. All das nimmt Einfluss.

Pizza Hut und das Eye-Tracking

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medianet.at30 Kaffee Freitag, 23. Oktober 2015

WIEN. Mit seiner Kaffeemar-ke Testa Rossa steigt Wedl-Ge-schäftsführer Leopold Wedl nun auch in das Kaffeekapsel-Geschäft ein. Vorerst wird Testa Rossa mit drei verschiedenen Sorten am Markt vertreten sein – „wir brauchen nicht übertrieben viele

Sorten“, kommentiert Wedl. Dass sich der aktuelle Trend Filterkaf-fee besonders durchsetzten wird, bezweifelt er. „Der Kaffeemarkt stagniert in Österreich, deshalb müssen wir auch in das Kapsel-geschäft rein“, so der Espresso- Liebhaber.

Darüber, dass die neuen Kapseln in Italien besonders gut verkauft werden, macht sich Wedl aber kei-ne allzugroßen Illusionen: „Kapseln kommen in Italien nur bedingt gut an, dafür umso stärker in Öster-reich.“

Die Kapseln sind vorerst online, in allen Wedl- Abholgroßmärken sowie in den Testa Rossa caffèbars erhältlich und sind auch kompati-bel mit Kaffeemaschinen anderer Hersteller. Die Kapseln selber sind nicht aus Aluminium, aber aus Plastik – „das Aluminium ist zwar wiederverwertbar, allerdings nicht so gesund für den Körper. Deshalb haben wir uns für Plastik entschie-den“, so Wedl.

Kaffeegeschäft macht 10 ProzentIn Österreich hat Testa Rossa ei-nen Marktanteil von 17 bis 18%, „in Trentino-Südtirol sind wir Markt-führer“, so Wedl. Jährlich produ-ziert das Handelshaus rund 7.000 t schwarzes Gold und exportiert die diversen Kaffeespezialitäten in über 70 Länder weltweit. Das Kaf-feegeschäft macht heute rund 10% des Gesamtumsatzes des Konzerns aus und soll mit dem Ausbau des Kapselangebots sein Volumen deut-lich vergrößern.

In Mils und Belluno, den beiden Rösterei-Standorten von Wedl, werden die Kaffeelinien Testa Ros-sa caffè und Bristot caffè kreiert. Auch die in Österreich weniger be-kannten, nicht aber weniger hoch-wertigen Linien Vescovi, Deorsola und Breda gehören zu den Kaf-feemarken aus dem Hause Wedl. Verkauft werden die auserlesenen Kaffeemischungen vorwiegend an Hotellerie und Gastronomie, wobei Wedl ca. 40.000 Profibetriebe welt-weit beliefert. (dp)

Testa Rossa: neu am KapselmarktNun hat es auch Wedl getan und bringt Kaffeekapseln in drei Sorten auf den Markt. In Italien ziehen Kapseln allgemein nicht wirklich, Wedl setzt deshalb vor allem auf Österreich.

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Leopold Wedl und Ciro de Luca bei der Prasentation der Testa Rossa caffe-Kapseln.

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Starbucks zieht in Supermärkte einKÖLN. Starbucks eröffnet ab 2016 in Deutschland auch in Su-permärkten Filialen. Im Laufe des nächsten Jahres werde die Kaffeehauskette „in Großstadtla-gen“ auch in Rewe-Märkten ver-treten sein. Die Kunden erhielten dort das „gewohnte Starbucks-Angebot“ mit Kaffee, weiteren Getränken und Speisen – „für den direkten Verzehr vor Ort oder für unterwegs“. Rewe will durch die Zusammenarbeit mit Starbucks das Einkaufserlebnis der Kunden „noch attraktiver“ machen, die Kaffeehauskette will neue Kunden gewinnen. Sie baut nach eigenen Angaben derzeit in ganz Europa ihre Präsenz in Supermärkten aus. In Deutschland betreibt Starbucks derzeit 159 Filialen. In Deutsch-land gibt es 3.000 Rewe-Märkte. Eine derartige Kooperation ist in Österreich vorerst wohl nicht ge-plant: „Von Plänen in Österreich ist mir nichts bekannt“, so eine Rewe-Sprecherin. (APA)

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medianet.at Freitag, 23. Oktober 2015 EinkaufszEntrEn 31

••• Von Christian Novacek

WR. NEUSTADT. Das Einkaufszen-trum Fischapark in Wiener Neu-stadt hat sich per 16. Oktober eine neue Dimension verpasst. Marcus Wild, Chef der SES Spar European Shopping Centers: „Mit der Erwei-terung ist ein völlig neuer Hotspot für Niederösterreich entstanden: ein großzügiger Marktplatz mit Ringmall, der zum Flanieren und Shoppen einlädt, Gastronomie, die verwöhnt und eine tolle Atmosphä-re.“ Dafür hat SES in den vergange-nen drei Jahren mehr als 100 Mio. Euro investiert. Diese Investition ruht auf erbaulichen Erfahrungs-werten: Der Standort ist traditio-nell erfolgreich, und Erweiterungen von 1A-Shoppingtempeln sind in Sachen Einkaufszentren ein Gebot der Stunde.

Konkret wurde das bestehende EKZ in zwei Bauetappen bei lau-fendem Betrieb um 21.000 Quad-ratmeter erweitert – das alte Park-deck mutierte zur Mall, und die Ga-ragenplätze wanderten in die Tiefe. Auch die Bestandsmall wurde kom-plett erneuert. Fischapark neu steht nun für 120 Shops auf 42.800 Quadratmetern. Wild dazu: „Die Shops sind von den Parkebenen unglaublich einfach auf schnellem Wege erreichbar, kombiniert mit ei-ner ausgeklügelten Verkehrslösung und hellen Parkflächen.“

Großer AndrangLeerstände sucht man im neuen Fischapark natürlich vergeblich: Das Interesse großer, internatio-naler Marken und regionaler An-bieter, im Fischapark vertreten zu sein, sei enorm gewesen – und ist es noch. Die Nachfrage konnte laut SES nicht befriedigt werden,

die letzten Verträge wurden im Sommer 2015 unterzeichnet, seit Herbst 2014 waren 90 Prozent der Flächen fix vergeben.

Schwerpunktthema blieb auch nach dem Umbau die Modewelt. Ankerbetriebe sind ein brandneu-er Interspar, Hervis, Media Markt

und für die Region erstmalig ein Peek & Cloppenburg sowie Zara mit Großflächen. Auch H&M, Hall-huber, Promod, Liebeskind, die Bestsellergruppe (Only, Vero Moda, Jack&Jones und name it) und die Varner-Gruppe (Dressman, BikBok, Carlings) sind mit an Bord.

fischapark hat die ketten gesprengtDas Wiener Neustädter Einkaufszentrum punktet mit feiner Architektur, 120 Shops und einem Branchenmix, der im Modebereich keinen internationalen Vergleich scheut.

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Architektonisch beeindruckt der Fischapark mit gebirgsartig anmutenden Glaskuben.

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Einkaufszentren in Oslo bald autofreiOSLO/WIEN. Neben dem Trend zum Refurbishment von bestehen-den, erfolgreichen Einkaufszent-ren, gilt auch die Innenstadt als schickes Refugium für Shopping Malls. Die Lösung des Parkprob-lems in innerstädtischen Lagen bleibt dabei allerdings eine un-gewisse Konstante. In Oslo wird sie radikal gelöst: Die norwegi-sche Hauptstadt will bis 2019 die Autos aus der Innenstadt völlig verbannen. Die Stadtregierung, be-stehend aus linker Arbeiterpartei, Sozialisten und Grünen, will keine Privatautos mehr im Zentrum zu-lassen, wo nur rd. 1.000 Menschen wohnen, aber 90.000 Menschen arbeiten. Die Wirtschaft reagierte besorgt bezüglich dieser Aussicht und verwies darauf, dass elf der 57 Einkaufszentren in der Osloer Innenstadt lägen. (red)

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medianet.at32 shop der woche Freitag, 23. Oktober 2015

eCommerce WatchAmazonDer US-Händler hat ein Ranking mit den 100 beliebtesten Spiel-zeugen im Weihnachtsgeschäft veröffentlicht. Für Händler, die sich inspirieren lassen möch-ten: retailingtoday.com/article/amazon-predicts-hottest-toys-holiday-season.

sonyDer Elektronikhersteller stellt den Direktvertrieb in ganz Europa auf dem Outlet- und Marken-Shop Sony.at und allen anderen europäischen Domains ein. Stattdessen will der Hersteller auf Online-Handelspartner und lokale Handelspartner verlinken.

otto Der Händler, der mit 76% am Kochboxen-Anbieter Kochzauber beteiligt ist, hat kein Glück: Das Start-up soll nur noch bis Ende des Jahres Boxen ausliefern, 2016 wird das operative Ge-schäft gestoppt.

AlibabaDer eCommerce-Riese aus Fern-ost kommt nach Europa: Die Chinesen planen, in den kom-menden Monaten in Frankreich, Italien und Deutschland eigene Büros zu eröffnen.

1-2-3.tvDer Teleshopping-Sender hat unter Natobo.de einen Online-Shop für große Männergrößen gelauncht. Dort werden Produkte zum ganz gewöhnlichen Fest-preis verkauft.

paypal Der Online-Bezahldienst bietet Kunden, die ihre Weihnachts-geschenke über ihr System bezahlen, die Übernahme von Retourenkosten an. Dazu müssen sie die Kosten 14 Tage nach Rückgabe des Pakets an PayPal übermitteln. Bis zu 30 US-Dollar pro Retoure weltweit sind erstattbar.

shop der woche

Feine dingeSO EIN SCHÖNES GESCHÄFT! Dieser Shop samt Manufaktur lädt zum Schauen, Staunen und Verweilen ein: Im „Feine Dinge“ in der Margaretenstraße im vierten Wiener Gemein-debezirk zeigen Sandra Haischberger und ihr Team an Keramikerinnen die ganze Palette ihrer Schätze: Filigrane Becher, Tassen, Vasen und Windlichter, Teller aus Bisquitporzellan, in zarten Pastellfarben oder mit hübschen Moti-ven, Sprüchen und Liedtexten zieren den ganz in weiß gehaltenen, riesigen Raum.

Mittlerweile haben die zarten Preziosen auch eine große Anhängerschaft im Ausland gefun-den. Daher musste man auch von der nahege-legenen Krongasse an diesen Standort über-siedeln. Die bekannteste Produktpalette ist die Service-Serie Alice, die in acht fein aufeinander abgestimmten Farben produziert wird. Beson-ders schön ist die Butterdose, die es in zahlrei-che internationale Designmagazine geschafft hat. Ganz neu produziert das Feine Dinge-Team die Serie Raw, ein Service aus recycelter Porzel-langießmasse. Die Stücke sind in ihrem Farbton allesamt einzigartig, da bei der Wiederaufbe-reitung laufend neue, unvorhersehbare Farben entstehen.

1. Die Preziosen werden auf einer langen Tafel aus-gestellt; 2. Feine Pastellfarben dominieren einen Teil des Schaufensters; 3. Weißes Porzellan mit zarten Motiven; 4. Die Manufaktur ist gleich nebenan; 5. Der neue Verkaufsraum bietet jede Menge Platz

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die finstere Brille ••• Von Natalie Oberhollenzer

ALTE GEWOHNHEITEN. Was ist der gemeine Österreicher am liebsten? Richtig – Fleisch. Der Alpenrepublikaner vertilgt ganze Berge davon, in jedweder Fasson. Nicht so ist es beim Fisch, da hinken wir den Resteuropäern hinterher. Denn während der Durchschnittskonsum in der EU bei sage und schreibe 22 Kilo pro Kopf und Jahr liegt, sind es in Österreich gerade einmal acht Kilo. Am Gerede der großen Mehrheit, min-destens einmal in der Woche der Gesundheit we-gen zum Fisch zu greifen, scheint wenig dran zu sein. Oder es liegt daran, dass es sich dabei um Fischstäbchen handelt – mit wenig, zusammen-

geklebtem Fisch und viel Panier. Oder um den Dosenthunfisch auf der Fertigpizza? Wer weiß das schon ...

Selbstredend – die Sache hat ihr Gutes und ihr Schlechtes. Das Gute: Wir tragen nicht so sehr dazu bei, die ohnehin schon überfischten Welt-meere noch leererzumampfen. Wir lassen ge-fährdete Sorten mehr in Ruhe, als es die Fisch-vielesser am Mittelmeer und an den nordischen Küsten tun. Denn, wie viel Sprotten haben Sie schon gegessen? Ich (zumindest wissentlich) keine. Das Schlechte: die eigene Gesundheit. Mehr Fisch und mehr von den Omega 3 Fettsäu-ren täte uns allen gut, und es würde womöglich auch der Fettleibigkeit zu Leibe rücken.

Marinierte Fischmatsch-FiletsDas Fischessen ist hierzulande eben nicht ge-lernt, auch weil das Meer fehlt, meinen viele. Die Lebensmittelgeschäfte, wenn es nicht gera-de Interspar-Märkte oder Feinkostläden sind, beschränken demnach ihre Auswahl an Meeres-

bewohnern auf das Nötigste. Lachs und Scholle, Dorsch und Zander und die Fischstäbchen, dazu noch einmal gemischte Meeresfrüchte – recht viel mehr ist nicht. Wobei, ein paar sonderbare Extras finden sich schon; beim Diskonter Hofer etwa gabs letztens vormarinierte Kap Seehecht- Filets. Ich entschied mich für die Variante Thai-Curry und muss sagen, die waren gar nicht mal so gut. Im Gegenteil! Und von wegen Filets! Das war zusammengeklebter, richtig sch***lecht schmeckender Fischmatsch!

Dabei sollte es im Land der Seen doch mög-lich sein, irgendwo einen guten Süßwasserfisch herzubekommen. Warum das nicht so leicht ist, wurde mir klar, als ich die Fischzucht Marias Land am Schneeberg besuchte und deren In-haber Friedrich J. Bleier vom mühevollen Auf-bau eines lukrativen und gleichzeitig qualitativ hochwertigen Fisch-Geschäfts erzählte. Fisch, so meinte ein Mitfahrer, ist eben schwierig – auf der ganzen Welt, und in Österreich noch ein bisschen mehr.

Im Fischgeschäft stinktsDer Österreicher isst viel weniger Fisch als der Durchschnitts-europäer. Das sieht man auch in den Supermärkten.

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Zitat des woche Vittorio RossiÖlproduzent aus Sizilien

Mitunter muss man einfach das Arschge-fühl entschei-den lassen.

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Rainer Will (Handelsverband), Andrä Rupprechter (Landwirtschaftsminister), Erich Schönleitner (Pfeiffer Holding), Michael Blass (AMA), Manuel Hofer (Top Team).

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Mit f(l)airen Produkten zu nachhaltigem Konsum?Die Pfeiffer Handelsgruppe startet die Initiative F(l)air, um zur fairen Entlohnung österreichischer Landwirte beizutragen. 34

Metro Olaf Koch erwartet sich viel vom Weihnachtsgeschäft.

eHI Die Präsenz auf allen Kanälen ist längst nicht nur ein Trend – sondern Must.

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TerMIne

Ideenwelt Die Messe für Bastelliebhaber und Kreativlinge: allerhand Ideen fürs Handarbeiten, Malen und Freizeitgestaltungen mit Kindern.23.–26. Oktober 2015Messe Wien, Messeplatz 1, Wien

Modellbau-Messe Wer Oculus Rift & 3D-Virtual Bug-gy Simulator live ausprobieren möchte, sollte sich in die Messe Wien begeben. 23.–26. Oktober 2015Messe Wien, Messeplatz 1, Wien

Benefizkonzert Heute findet in Baden ein Bene-fizkonzert für Flüchtlinge statt. Auf der Bühne Baden stehen: Michael Heltau, Timna Brauer & Elias Meiri, Alexandra Reinprecht u.v.a. Durch den Abend führt Barbara Rett.23. Oktober 2015, 20 UhrBühne Baden Theaterplatz 7

Slow Food TagMerkur lädt zur Verkostung der Spezialitäten von 17 regionalen Produzenten ein.29. Oktober 2015, 10–17 UhrMerkur Hoher Markt, 1010 Wien

Alles für den Gast 46. Internationale Fachmesse für die gesamte Gastronomie und Hotellerie.7.–11. November 2015Messezentrum Salzburg, Salzburg

eurocIS Wichtigste Messe für Retail-Technik startet im Februar 35

elektro Dyson investiert Milliarden in Forschung Entwicklung 36

Product news Gut duftend durch Halloween und Christmas 37

Lego Dem Spielzeug-riesen könnten die Bau-steine ausgehen 38

Lieblinge Daniela Prugger hat für alle Sinne etwas parat 40

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Die Grundidee des Wertschöp-fungsmodells ist, wie Florian Wakolbinger von der Gesellschaft für Angewandte Wirtschaftsfor-schung erklärt, jene, dass „höhere Produktpreise die Einkommen der Produzenten vergrößern“ und die-ses höhere Einkommen über Inves-titionen und erhöhten Konsum wie-der in den Wirtschaftskreislauf zu-rückfließt. „Der tatsächliche Effekt ist unmittelbar davon abhängig, ob Konsumenten bereit sind, durch Verhaltensänderung ihren Beitrag zu leisten.“

Lebensmittelwirtschaft Welche Auswirkungen faire Prei-se auf die Volkswirtschaft haben, möchte Pfeiffer mit einer Studie der Johannes Kepler Universität Linz und der Gesellschaft für An-gewandte Wirtschaftsforschung verdeutlichen: In der Lebensmit-telwirtschaft (inkl. Produktion von Vorleistung) sind rund 860.000 Per-sonen beschäftigt, und die gesam-te Wirtschaftsleistung beträgt 27 Mrd. €. Die Lebensmittelwirtschaft trägt damit 9,3% der gesamten hei-mischen Wirtschaftsleistung, und jeder sechste Beschäftigte (15,2%) ist hierzulande in der Lebensmit-telwirtschaft sowie den Branchen der Vorleistung tätig. Die Daten basieren auf einer Analyse der Leistungs- und Strukturerhebung vom Jahr 2013, in dem die gesamte Wirtschaftsleistung in Österreich 288 Mrd. € betrug.

Qualität hat ihren PreisAls Reaktion auf die Studie hat Pfeiffer zwei faire Produkte aus-gewählt, die wertiger positioniert werden, als es bisher der Fall war. Den Start machen die F(l)aire Milch in Zusammenarbeit mit der NÖM und die F(l)air natürlich für uns Bio Erdäpfel. Beide Produkte sind

••• Von Nataša Nikolic

WIEN. „Die österreichische Land-wirtschaft ist ein Garant für Zu-verlässigkeit und Qualität der Versorgung.“ Mit diesen Worten eröffnete Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter die Präsenta-tion der Initiative F(l)air, die zur Entwicklung und Pflege fairer Be-dingungen entlang der heimischen Wertschöpfungskette beitragen soll. Die Initiative wurde von der Pfeiffer Handelsgruppe ins Leben gerufen und soll zum heimischen Fairtrade-Pendant avancieren. „Wir bündeln mit der Initiative F(l)air die Kräfte der heimischen Lebensmittelwirtschaft“, sagt Erich Schönleitner, Holding-GF der Pfeiffer Handelsgruppe. Die gebün-delten Kräfte stellen neben Pfeiffer, die Agrarmarkt Austria (AMA), der Handelsverband und das Ministe-rium für ein lebenswertes Öster-reich dar. „F(l)air hat den Anspruch, Konsumenten für fairen Konsum zu sensibilisieren. Dazu bringen wir Produkte auf den Markt, die eine faire Entlohnung aller ermögli-chen“, erzählt Schönleitner.

Konsumenten-Macht?Mit der Initiative richtet sich die Handelsgruppe direkt an Verbrau-cher, um ihnen zu zeigen „welche Macht sie im Supermarkt haben. Sie treffen mit ihrem Einkauf weit-reichende Entscheidungen – und tragen damit maßgeblich dazu bei, wie sich die heimische Lebensmit-telwirtschaft entwickelt.“ Dabei wird der Eindruck erweckt, dass der Handel bei einer gerechten Entloh-nung der Landwirte nur eine mar-ginale Rolle spielt und alles in den Händen der Konsumenten liegt. Mit 12 Euro mehr im Monat kann dem-nach jeder von uns zur Entstehung von 17.000 neuen Arbeitsplätzen (40% davon in der Landwirtschaft) beitragen. „Zwölf Euro pro Kopf und Monat für heimische Quali-tätsprodukte kurbeln die rot-weiß-rote Wirtschaft nachhaltig an“, so Schönleitner. „Damit könnten wir eine Milliarde Euro an zusätzlicher Wertschöpfung generieren.“

an über 800 Standorten bei Ziel-punkt, Unimarkt sowie Nah&Frisch erhältlich.

In die Hände spielen könnte der Initiative, die „Sehnsucht der Kon-sumenten, zu wissen, woher das Produkt kommt“, sagt Rupprech-ter. Dem Minister zufolge muss der Wert heimischer Lebensmittel und die mit der Qualität verbundenen Kosten auch nach außen kommu-niziert werden. AMA-Chef Micha-el Blass stellt die Frage, ob wir es uns leisten können, weiterhin so zu konsumieren und den Preis zu vernachlässigen, während gleich-zeitig Leistung und Nutzen in den Vordergrund geschoben werden. „Wir wünschen uns einen Gold-standard bei Lebensmitteln, sind aber nur maximal bereit, Blech zu zahlen“, kritisiert Blass. „Wenn wir uns auch in fünf Jahren nachhal-tige, natürliche Nahrungsmittel wünschen, müssen wir Österreicher auch bereit sein, nachhaltige Preise für unsere regionalen Produkte zu bezahlen.“

F(l)air ist vorerst nur bei den zur Pfeiffer Handelsgruppe gehören-den Märkten erhältlich, Rupprech-ter lädt jedoch auch alle anderen Handelsketten ein, sich an der In-itiative zu beteiligen.

Pfeiffer bringt F(l)air in die RegaleDie Pfeiffer Handelsgruppe möchte mit der Initiative F(l)air bei vorerst zwei Grundnahrungsprodukten für faire Entlohnung der Landwirte sorgen. Unterstützung gibt’s von AMA, bmlfuw und dem Handelsverband.

Bunte Runde Präsentiert wurde die Initiative von (v.l.n.r.) Rainer Will (GF des Handelsverban-des), Michael Blass (AMA-GF), Landwirtschafts-minister Andrä Rupprechter, Erich Schönleitner (Pfeiffer-Holding-GF) und Manuel Hofer (Geschäfts-führer Top-Team Zentraleinkauf).

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34 COVERSTORY Freitag, 23. Oktober 2015

Milch Gerade am hart umkämpften Milchmarkt will Pfeiffer in Kooperation mit NÖM ein Zeichen setzen, bietet den Bauern einen um 15% höheren Rohmilchpreis. Die Milch kostet in der 0,5 l-Flasche 99 Cent.

Erdäpfel Bei Zielpunkt, Unimarkt und Nah&Frisch kos-ten 1,5 kg F(l)air Bio Erdäpfel 2,99 €. Die oberöster-reichischen Bio Bauern profitie-ren von einem 8,8%igen Plus.

Gerechte Preise

Wenn jedes Glied der Kette fair profitiert, stellt das eine Mög­lichkeit dar, in Zeiten der Ver­knappung und Verdrängung zukunftsweisend zu wirtschaften.

Erich Schönleitner GF Pfeiffer-Holding

Wir wünschen uns Gold­standard bei Lebens­mitteln, sind aber nur maximal bereit, Blech zu bezahlen.

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medianet.at Freitag, 23. Oktober 2015 Retail-tRends 35

••• Von Christian Novacek

DÜSSELDORF/WIEN. Die EuroCIS (The Leading Trade Fair for Retail Technology) in Düsseldorf bricht al-le Rekorde: Von 2013 bis 2015 stieg die Zahl der Aussteller um deftige 36%. Im Februar 2015 trafen auf der Messe 320 High-Performer und Innovationstreiber in Sachen Retail Technology auf 8.782 Fachbesu-cher. Von denen wiederum waren 85% Top entscheider aus dem inter-nationalen Handel. Die kommende EuroCIS, vom 23. bis 25. Februar 2016, soll das toppen: „Wir erwar-ten 10.000 Fachbesucher“, berichtet EuroCIS-Director Elke Moebius. Und: „In Europa sind wir in Sachen retail-Technologie führend.“

Das Wachstum kommt nicht von ungefähr: Omnichannel ist im Han-del zur Unverzichtbarkeit gedie-hen. Laut Umfrage des deutschen Handelsforschungsinstituts EHI geben 63% der befragten deutschen Händler an, dass Omnichannel die wichtigste technologische Heraus-forderung der kommenden zwei Jahre sein wird. In welcher techno-logischen Abstufung das passieren kann oder soll – darüber mag ein Besuch der EuroCIS eine griffige Leitlinie liefern. Eines ist (noch) Ge-wissheit: Der Store ist immer der wichtigste Touchpoint zwischen

Handel und Konsumenten – zehn Prozent der deutschen Retailer se-hen das so.

Abgesehen von der mitschwin-genden Relativität (10% könnte man auch als gar nicht mal viel an-sehen) steht außer Zweifel, dass die Zukunft Offline und Online verbin-

den muss. Vielversprechende Kon-zepte kommen aus der Textilbran-che: Die interaktive Anprobe mit Touchscreens für Bringservice und Onlineshop-Anbindung steht zwar erst am Anfang, könnte aber bald ebenso Standard sein wie das bar-geldlose Bezahlen.

Omnichannel: vom trend zum MustLaut dem EHI Retail Institute ist die Präsenz auf allen Kanälen unumgänglich – in welcher Abstufung Händler das bringen müssen, zeigt die kommende EuroCIS auf.

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Zur EuroCIS 2015 kamen 8.782 Fachbesucher, 85% davon Topentscheider im Handel..

Da ist jemandem ein rohes Ei runtergefallen. Absichtlich! Damit Sie sich damit beschäftigen und das nicht nur einmal. Bis zu 7,2 Blattkontakte* pro Heft und pro Leser sind der Beweis!

* Blattkontakte auf Basis LpA, MAQ 2014/2015, tele-Wert: 5,1

Eine Initiative von und Österreichs besten Zeitungen.

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Wichtigste Messe für Retail-TechnikDÜSSELDORF. Die EuroCIS in den Hallen 9 und 10 des Düsseldorfer Messegeländes ist für Fachbesu-cher von Dienstag, 23. Februar, bis Donnerstag, 25. Februar 2016, täglich von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet. Die Tageskarte kos-tet 25 € (17 € im Online-Vorver-kauf), das Zwei-Tages-Ticket 40 € (30 € im OVV). Studenten und Auszubildende zahlen 10 €. Alle Eintrittskarten beinhalten die kostenlose Hin- und Rückfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln des Personennahverkehrs (VRR). Highlight im Rahmenprogramm der EuroCIS wird am 23. Februar 2016 die Verleihung der begehrten retail technology awards europe (reta europe) durch das EHI Retail Institute sein; ausgezeichnet wird der exzellente und innovative Ein-satz von Informationstechnologie im Handel. (red)

technologie-trends

Herausforderungen Wichtigkeit

Omnichannel 63%

Mobile Devices 57%

Big Data/Analytics 34%

Cloud 31%

Mobile Payment 26%Quelle: EHI-Study IT-Trends in Retail 2015, n=85

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medianet.at

••• Von Nataša Nikolic

MALMESBURY. Was vor 18 Jahren mit einer Erfindung begann, an die damals nur ihr Schöpfer glaubte, hat sich zu einem der weltweit in-novativsten Unternehmen im Klein-elektrobereich entwickelt.

Ursprünglich versuchte Ingeni-eur James Dyson seine Idee von einem beutellosen Staubsauger weiterzuverkaufen, scheiterte und gründete sein eigenes Unterneh-men. Heute mischt der Konzern ganz nach dem Unternehmens-motto „Probleme lösen, die andere ignorieren“ den Markt immer wie-der mit neuen Erfindungen auf.

Wege zum ErfolgAlles begann mit der Erfindung der beutellosen Staubsauger. „In der Technologie der Staubsauger hat sich über Jahrzehnte nichts verän-dert. Einzig der Beutel wurde aus verschiedenen Materialien herge-stellt“, erzählt Dyson Österreich-Geschäftsführer Peter Pollak. Die Basis für den heutigen Erfolg war die Entwicklung des Dyson Digital- Motors, der im Vergleich zum her-kömmlichen Wechselstrommotor eine viel höhere Drehzahl schafft und keine Verschleißteile und folg-lich keine Abnützung hat.

Danach folgte der Ventilator oh-ne Rotorblätter sowie die Dyson Händetrockner. „Ich kann mit ruhi-gem Gewissen sagen, dass wir den Hände trocknermarkt revolutioniert haben“, sagt Pollak. Die neueste Er-findung in diesem Segment ist der Dyson Airblade Tap Händetrockner, der, wie Mechanical Engineer Matt Kelly erklärt, sehr energieeffizient ist und höchsten hygienisch Stan-dards entspricht, sodass er auch in der papierdominierten Food-Zu-bereitung eingesetzt werden darf.

36 ElEktronik Freitag, 23. Oktober 2015

WIEN. Am Mittwoch fand die Ta-gung „40 Jahre 40-Stunden Woche“ statt, eine Veranstaltung von der AK Wien, dem Bundesministerium für Bildung und Frauen, MA 57 Frauenabteilung Stadt Wien, dem AMS Arbeitsmarktservice Öster-reich und L&R Sozialforschung.

Im Bezug auf die Arbeitszeiten-verkürzung äußerte sich im AK Bil-dungszentrum auch AK-Präsident Rudi Kaske: „Das Modell der Kurz-arbeit sowie die Freizeitoption in der Elektro- und Elektronikindus-trie zeigen: Arbeitszeitverkürzung kann ein wichtiges Instrument da-für sein, Beschäftigung zu schaffen und auch zu sichern.“

Die Gestaltung von Frauenarbeit war ebenfalls ein Thema, das Kaske aufgriff: „Es bleibt noch die Frage, wie wir die Arbeitszeit geschlech-

tergerecht gestalten können.“ Ar-beit sei nämlich aus zwei Pers-pektiven zu betrachten: „Wenn wir von Arbeit sprechen, müssen wir immer beide Welten, die bezahlte Erwerbsarbeit und die unbezahlte Haus- und Versorgungsarbeit, mit-denken“, so Kaske.

Besser als der EU-Durchschnitt70% der Frauen im Erwerbsalter in Österreich gehen einer Erwerbs-arbeit nach. Das ist deutlich mehr als im EU-Durchschnitt von 64%. Problematisch ist jedoch, dass fast die Hälfte von ihnen in Teilzeit an-gestellt ist, was eine Verkürzung der Arbeitszeit ohne Lohnaus-gleich bedeute. Bei der Forderung nach flexiblen Arbeitszeiten müsse man genau hinsehen: „Sind es die Beschäftigten, die die Arbeitszeit

ihren Bedürfnissen anpassen kön-nen, oder sind es die Arbeitgeber, die jederzeit einen Zugriff auf die Arbeitskraft haben, sodass die Menschen ihr privates Leben kaum mehr planen können?“, so der AK-Chef.

Die AK fordert Reformen in der Arbeitszeitpolitik mit Modellen der intelligenten Arbeitszeitver-kürzung: Mehrarbeitszuschlag bei Teilzeit ab der ersten Mehrstunde sowie einen bezahlten Papamonat, eine verbesserte Bildungskarenz, eine sechste Urlaubswoche für al-le nach 25 Berufsjahren, die volle Transparenz bei All-In-Verträgen und den Überstundeneuro, eine Verdoppelung des Überstunden-entgelts bei systematischer Vorent-haltung desselben, und weitere Ver-breitung der Freizeitoption. (APA)

Dyson revolutioniert die HausarbeitDer österreichische Marktführer im Bereich akkubetriebene Handstaubsauger reüssiert und investiert in Forschung & Entwicklung.

Ak: ArbeitszeitenkürzungRudi Kaske sieht Arbeitszeitenkürzungen wie etwa in der Elektro­branche als wichtiges Instrument, um Beschäftigung zu schaffen.

Das Modell der Kurzarbeit hat sich in der Elektrobranche bereits durchgesetzt.

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raumklima Der neue Luftbe­feuchter verfügt über eine Air Multiplier­Techno­logie und bereitet das Wasser zu­nächst hygienisch auf, um dann die mit Feuchtigkeit angereicherte Luft gleichmäßig im ganzen Raum zu verteilen.

leuchtmittel Dyson bringt neue LED­Lampen auf den Markt, die dank Aluminium­gehäuse Wärme vom Leuchtmittel wegtransportie­ren, was dazu führt, dass sich die Lampen nicht erwärmen. Damit kann die Leucht­kraft für 36 Jahre garantiert werden.

Händetrockner Die Händetrockner von Dyson filtern die schmutzige Luft in öffentlichen Waschräumen und entfernen Bakterien, bevor diese an die Hände gelangen können. Die hochhygieni­schen Trockner verbannen die Papierhandtücher zunehmend.

Produktentwicklungen

Umsatzentwicklung Dyson

Alle Werte in Mio. € 2011 2012 2013 2014

Umsatz 1.332 1.521 1.728 1.893

Gewinn 385 455 444 503

Ausgaben F/E 74 89 110 155Quelle: Dyson 2015

Firmenchef James Dyson gründete das Un­ternehmen 1993.

„Einer der Gründe dafür ist, dass diese Maschinen die schmutzige Luft filtern und damit die Bakteri-en entfernen, bevor sie an die Hän-de gelangt“, erzählt Kelly.

InvestitionsplanIn die Entwicklung und Forschung wird jedes Jahr mehr investiert. Allein 2014 betrugen die Unter-nehmensausgaben für Forschung und Entwicklung 155 Mio. €; auf wöchentlichem Niveau fließen 3

Mio. € in die Entwicklung neuer Produkte – Tendenz steigend. „In den nächsten vier Jahren wird Dy-son 1,2 Mrd. Euro in den Bereich Forschung und Entwicklung in-vestieren“, kündigt der Österreich-Geschäftsführer an. 315 Mio. € sind bereits in die Errichtung eines neuen Technologiecampuses neben dem Headquater in Malmesbury geflossen; bis Ende 2016 kommen dort 3.000 zusätzliche Arbeitsplät-ze hinzu. Derzeit beschäftigt das

Unternehmen rund 6.000 Mitarbei-ter, davon 17 in Österreich.

Marktsituation in Österreich2011 t rat Dyson mit den Hand-Sticks (akkubetriebenen Handstaubsaugern) in den öster-reichischen Markt ein. Seither, also innerhalb von vier Jahren, hat sich der Markt für alle Hersteller und Vertriebsformen vervierfacht. Den Vorjahresumsatz von 8,44 Mio. € (2014) toppte Österreich heuer be-reits im Juli. Bis Jahresende rech-net man hierzulande mit weiteren 7,5 Mio. € (+90%), sagt Pollak und beruft sich auf GfK-Zahlen. Dys-on ist in diesem Bereich übrigens mit 75% Marktführer (Quelle: GfK). Dass sich dieses Segment gut ent-faltet, führte dazu, dass Dyson Österreich seit 2015 erstmals ein neues Zugpferd hat: Bis dato wa-ren es die Bodenstaubsauger, 2015 wurden erstmals mehr akkubetrie-bene Geräte verkauft. „Das Schöne ist, dass das Glas noch nicht voll ist, denn diese Produktgruppe ist erst in drei Prozent der österreichi-schen Haushalte, es gibt also genug Wachstumspotenzial“, so Pollak. „Das gibt uns die Gewissheit, dass wir mit diesen Produktgruppen weiter wachsen können, und es gibt uns das Selbstvertrauen, dass sich das auch mit den neuen Pro-dukten ähnlich entwickeln wird.“ Die Erfolge, die u.a. mit der Hand-Stick-Produktgruppe gelungen sind, machen auch im Hinblick auf andere Marktsegmente optimis-tisch. Als Nächstes visiert Dyson den Luftbefeuchtermarkt an, den es zu erobern gilt. Denn „es gibt ihn zwar schon in Österreich, aber es tut keiner wirklich etwas dafür“, so Pollak zuversichtlich.

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medianet.at Freitag, 23. Oktober 2015 proDUkt nEWs 37

Will habenAuch Weihnachtsmänner

wollen mal ein Bier!

Grüße von Halloween und santa Claus.

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Von Christian Novacek

Urtyroler

Die Tirol Milch bringt eine Premium-Bergkäsespezialität auf den Markt – den

„Urtyroler“. Der Urtyroler wird mindestens 12 Monate lang gereift und erhält dadurch

einen schon leicht bröckeligen Teig; würzig-kräftiger, herzhafter Geschmack.

www.berglandmilch.at

Black Beauty

Die neue DS Eagle Chrono Automatic er-füllt die Anforderungen anspruchsvoller

Uhrenliebhaber und ist dabei ein absoluter Blickfang. Unter dem großzügigen, schwar-

zen Ziffernblatt mit roten Farbakzenten verbirgt sich ein hochwertiges Schweizer Automatikwerk, das die Zeit mit höchs-ter Zuverlässigkeit misst. Die Roségold/

Schwarz Version kostet 1.810 €.

www.certina.com

kühn & elegant

Mit Seven setzt 007 Fragrances seine von James Bond inspirierte Herrenduft-Kollek-

tion fort. Seven ist geprägt von den kraftvol-len Elementen der 007 Welt, die Bond-Fans immer wieder aufs Neue fasziniert. Als Pre-mium-Ergänzung der 007 Duftlinie bietet Seven sorgsam ausgewählte Ingredienzen

und eine kühne, elegante Erscheinung.

www.007fragrances.com

spooky

2015 wird es zu Halloween erstmals salzig in den Sammeltaschen der Halloween Fans – nämlich dann, wenn sie mit Kelly’s Spookies

überrascht werden! Die knusprigen Spin-nennetze und Fledermäuse aus Kartoffelteig

sind frei von künstlichen Geschmacksver-stärkern und werden in Sonnenblumenöl

schonend zubereitet.

www.kelly.at

Ahoi Weihnachtsmann!

Adventkalender sind nicht nur bei Kindern sehr beliebt, auch die Fan-Gemeinde des bierigen Stiegl-Adventkalen-ders wird von Jahr zu Jahr größer. „Unser Adventkalen-der ist seit seiner Einführung vor sechs Jahren zu einem beliebten Geschenk in der Vorweihnachtszeit geworden. Er bietet großartige Überraschungen für Bier-Genießer!“, sagt Stiegl-Marketingleiter Torsten Pedit. Hinter den 24 Kalendertüren findet man 20 Biere – davon acht unter-schiedliche Stiegl-Spezialitäten in der 0,33 l-Einweg-flasche.

ab Mitte oktober im lEH; www.stiegl.at

Weihnachten kommt, und Kekse­Backen wird zum beliebtesten Handwerk – vorausgesetzt, man verwendet den MultiMix 3 HM 3105 von Braun, der schnell ist, voller Kraft und intelligent im Zubehör.

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Die regenerierende Nachtcreme Nivea Men Active Energy mit Vitamin+ Komplex ver-

sorgt die Haut mit den Nährstoffen, die sie tagsüber verloren hat. Coenzym Q10 und Koffein vitalisieren und stärken die Haut-struktur, Vitamin E beruhigt Irritationen, und Pro-Vitamin B5 und Mineralien regen

die Zellregeneration über Nacht an.

www.nivea.at

Fatale Begierde

Opium Collector Rouge Fatal, ein Duft von Yves Saint Laurent, vibriert in unzähmba-rem Rhythmus: Der Flakon erzählt vom lei-denschaftlichen Verhältnis einer Frau zu ih-rem Vergnügen, eine Feminität ohne Tabus,

festgehalten im Moment der Ekstase.

www.yslbeautyus.com

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DÜSSELDORF. Beim deutschen Handelsriesen Metro macht sich Optimismus breit. Die Großmärk-te des Konzerns – die Elektronik-handelskette Media-Saturn und die Real-Supermärkten – erwar-ten gute Geschäfte. Vor allem das frühere Sorgenkind Media-Saturn macht Metro wieder Freude. „Das Geschäftsjahr 2014/15 markiert eine Zeitenwende für die Metro Group“, erklärte Metro-Chef Olaf Koch. „Wir haben es geschafft, wie-der Dynamik in unser Kerngeschäft zu bringen.“ Bei den Anlegern ka-men die Aussagen gut an: Metro-Aktien legten knapp drei Prozent auf 27,66 € zu. Der Dauerclinch mit Media-Saturn-Mitgründer Erich Kellerhals gehört allerdings noch nicht der Vergangenheit an.

Herausforderungen für KochIm abgelaufenen Geschäftsjahr 2014/15 belasteten Metro negati-ve Wechselkurseffekte durch den schwachen Rubel. Die Erlöse des stark in Osteuropa und China en-gagierten Konzerns fielen um 1,2 Prozent auf 59,2 Mrd. €. Bereinigt um diese Effekte und um Markt-schließungen, wies Metro aber ein Umsatzplus von 1,5 Prozent aus. Der Handelskonzern befindet sich im Umbruch, Koch muss die

mit Umsatzrückgängen kämpfen-de Kette Real sanieren. Und auch bei Media-Saturn steht Koch wei-ter vor Herausforderungen und will den Umsatz weiter ankurbeln. Zum Beispiel sollen traditionelle Filialen besser mit dem Internet-

Handel verknüpft werden. Hote-liers und Kunden aus der Gastro-nomie etwa sollen verstärkt direkt mit Waren beliefert werden. Das Großmarktgeschäft macht rund die Hälfte des Konzern-Umsatzes aus. Flächenbereinigt konnte Metro

die Erlöse in den Großmärkten im Geschäftsjahr steigern. Koch bestä-tigte die Prognose für das abgelau-fene Geschäftsjahr, den operativen Ertrag vor Sonderfaktoren aus fort-geführten Aktivitäten gegenüber den 1,531 Mrd. € aus dem Vorjahr leicht zu steigern. „Insgesamt sind das solide Ergebnisse“, so Bern-stein-Analyst Bruno Monteyne. Vor allem das gute Geschäft von Media-Saturn sei positiv.

Optimismus bei Media-Saturn Nach dem Verkauf der Warenhaus-kette Kaufhof an den nordamerika-nischen Konzern Hudson‘s Bay ha-be Metro zudem Geld für Zukäufe. Rund 1,75 Mrd. € sind aus der Ver-äußerung in die Kassen der Metro geflossen. Das Kerngeschäft rund um die Großhandelsmärkte Media-Saturn sowie das Online-Geschäft sollen nun ausgebaut werden.

Media-Saturn schaffte 2014/15 ein Umsatzplus von 3,6 Prozent auf 21,7 Mrd. €; Koch dürfte auch hier auf gute Geschäfte an den Feier tagen setzen. Händler fahren traditionell den Löwenanteil ihrer Gewinne im Weihnachtsgeschäft ein. Im deutschen Heimatmarkt brummt der Einzelhandel, der Branchenverband HDE erwartet 2015 ein Rekordjahr. (APA/dp)

38 retail international Freitag, 23. Oktober 2015

Koch freut sich auf X-MasDer deutsche Metro-Konzern erhofft sich viel vom heurigen Weihnachtsgeschäft; Optimismus macht sich auch bei den Großmärkten Media-Saturn und Real breit.

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Engpass vor WeihnachtenBILLUND. Der dänische Spiel-zeugriese Lego hinkt mit seiner Produktion von Bausteinen der riesigen Nachfrage hinter-her. Einige neue Bestellungen könnten deshalb vor Weih-nachten womöglich nicht mehr ausgeliefert werden. Schuld ist der Höhenflug der Dänen: „Die phänomenale Nachfrage, die wir im ersten Halbjahr erlebt haben, war viel größer, als wir, unsere Kunden und Prognosen erwartet haben – und das be-deutet, dass unsere Fabriken auf der ganzen Welt unter Druck sind.“ (APA)

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Einkaufen wie im SozialismusNECKARSULM. Die deutsche Supermarktkette Lidl springt in Tschechien auf den Retro trend: Im Rahmen einer Aktionswo-che feiern Plastikmilchtüten und historische Bierdosen eine Wiedergeburt, wie aus dem ak-tuellen Prospekt des Discoun-ters hervorgeht. Russisches „Plombir“-Eis mit kyrillischen Buchstaben und „Pedro“-Kau-gummis dürften manch einen in die Kindheit in der früheren Tschechoslowakei zurück-versetzen. Die Verpackungen glänzen im knalligen Rot-Gelb-Design der 1970er- Jahre. (APA)

Metro-Chef Olaf Koch erwartet sich klingelnde Kassen im Weihnachtsgeschäft.

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medianet.at40 Krims Krams Freitag, 23. Oktober 2015

Das Lachen der männer

Klaus Theweleit wagt in seinem Buch „Das Lachen der Täter“ eine Beschreibung des ge-walttätigen faschistischen Mannes und sei-nes innerlich fragmentierten, äußerlich aber

gepanzerten Körpers und untersucht bru-tale Mordtaten: Anders Breivik, der selbst-ernannte Tempelritter, der 67 Jugendliche

auf der norwegischen Insel Utøya erschießt; die Killer des Islamischen Staats; fanati-

sierte Attentäter, die die Karikaturisten von Charlie Hebdo hinrichten; Kindersoldaten in

Ruanda.

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Was zurückblieb

„What she left“ erzählt von der Journalistin Alice Salmon – oder besser gesagt dem, was sie nach ihrem Tod zurücklässt: Facebook-Postings, Texte, Tweets, Tagebucheinträge, Briefe. Wurde sie umgebracht, war es ein

Unfall oder gar Selbstmord? Mithilfe dieses digitalen und teils analogen Fußabdrucks

rekonstruiert T.R. Richmond in seinem Thriller-Debütroman das Leben einer jun-gen, komplexen Frau. Der Autor führt vor,

wie stark das Internet unsere Lebensrealität beeinflusst und leitet.

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Zum Essen zu schade

Am liebsten möchte man es aufsparen, das Pralinen-Trio von Bonbon et Chocolat – so schön ist es. Die Schokoladenmanufaktur adaptiert die Klassiker Sachertorte, Apfel-

strudel und Punschkrapfen und präsentiert sie diesmal in Pralinenform. Hinter der

kleinen Konfektmanufaktur in der Wiener Gumpendorferstraße steht die Französin

Laure Doutreleau; ihre Kreationen stellt die französische Chocolatier-Confiseurin und Konditormeisterin in Handarbeit her. Die

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Häuslich

Deerhunter sind seit einigen Alben die mu-sikalischen Avantgardisten. Auf dem neuen Album „Fading Frontier“ garniert die Band aus Atlanta ihren groben Garage-Sound mit einem Hauch von Funk, manche Songs ge-

hen in die Julian Casablancas und Phoenix-Richtung. Leadsänger und Gitarrist Brad-ford Cox nennt Fading Frontier „domestic“.

Deerhunter bleiben aber ihrem Stil treu, klingen aber tatsächlich softer, sorgenfrei, beruhigt. Higlights: Breaker, Duplex Planet

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i hope you die

Tiefe Stimme, billig produzierte Beats, Synth-Pop trifft Goth – so lässt sich die Mu-sik von Molly Nilsson wohl am besten be-schreiben. Auch ihre Musikvideos strotzen vor Understatement, fast schon unbemüht und melancholisch wirken ihre Performan-

ces. Mit Songs wie „I hope you die“ und „Whiskey Sour“ hat sich die Schwedin in

Musik- und Kunstinteressierten Kreisen – vor allem in ihrer Wahlstadt Berlin – viele Fans gemacht und beschert ihnen nun ein

neues Album: „Zenith“.

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Bombe

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genommen, um sein erstes Parfum zu kreie-ren: Flowerbomb. Nun bringt L’Oréal eine li-mitierte Weihnachts-Edition auf den Markt. Der „Handgranaten-Flacon“ schmückt sich

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Von Daniela Prugger

ComiC Con

Wien als Hotspot für PopkulturWIEN. Pop-Kultur trifft auf Gaming-Veranstaltung: Für zwei Tage im November wird in der Messe Wien die „VIECC Vienna Comic Con“ organisiert. Die Veranstalter versprechen pulsierende Ausstellungshalle, Bühnen für Präsentationen und Top-Unterhaltung und die Möglichkeit, Stars der Pop-Kul-tur live zu treffen. „Wir wollen die ‚VIECC Vienna Comic Con’ zum führenden Pop-Kultur-Event in Mitteleuropa ma-chen“, sagt Barbara Leithner, New Business Group-Mana-gerin von Reed Exhibitions in Österreich.

„Auf die Fans der VIECC Vienna Comic Con warten ein-zigartige Programmpunkte und zahlreiche Gelegenheit, um die Kreativen der Pop-Kultur aus der ganzen Welt zu treffen.“ Unter den Gästen werden sich unter anderem Gemma Whelan und Finn Jones (beide Game of Thrones), Giancarlo Esposito (Breaking Bad) und Natalia Te-na (Harry Potter) befinden.

„Die VIECC Vienna Comic Con verbindet die Welten von Comics, Filmen, Television, Toys und Games“, sagt Bene-dikt Binder-Krieglstein, Ge-schäftsführer von Reed Exhi-bitions in Österreich. „Sie wird ein Ort sein, an dem die Kre-ativen, Stars und Heroes der Branche ihren Fans begegnen und diese die neuesten Trends und Highlights der interna-tionalen Pop-Kultur erleben können.“

Place to beDie Vienna Comic Con findet vom 21. November (10:00-19:00 Uhr) bis zum 22. November (10:00-17:00 Uhr) in der Messe Wien (Halle D) statt. Mehr Informationen zu Gästen, Programmpunkten und die neuesten Meldungen zur „VIECC Vienna Comic Con“ gibt es unter viecc.com. Preise und Tickets: oeticket.com.

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Barrierefreie Wirtschaft Gregor Demblin will die Welt verbessern 42

Onlineshops Soziale Medien sollen Händler zum Erfolg führen 43

AK Forderung nach Reformen in der Arbeits­zeitpolitik 46

Produkt der Woche Mit Teeobold wirds für Tee­liebhaber richtig heiß 48

Kommentar Christian Novacek über Lebens­mittel­Zustellung 48

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Wann fühlen sich Frauen im einkaufszentrum wohl?Autor Paco Underhill liefert Anreize zur Verbesserung der Shopping Center und weiß, wann Kunden garantiert wieder kommen. 42

elektro Dyson investiert Milliarden in Forschung & Entwicklung.

Alpenlachs Der nährstoffreiche Fisch kann mit der aktuellen Nachfrage kaum Schritt halten.

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AKKU

Energiereicher Lieferservice Mit dem neu eröffneten Be-stellservice AKKU können sich Unternehmen im 12. Wiener Gemeindebezirk ab sofort frisch gekochte Mittagsmenüs, die genügend Energie für den restlichen Arbeitstag liefern, zustellen lassen. Eigentümerin Zarife Akkus und Koch Patrick Rofaeil legen ihr Augenmerk bei der Zubereitung ihrer Spei-sen vor allem auf regionale Zutaten, einfache Rezepte und vernünftige Preise. Montag bis Freitag stehen fünf täg-lich wechselnde Menüs mit Fleisch und Fisch, oder auch eine vegetarische Option zur Auswahl. Zudem werden auch Nachspeisen, Getränke sowie frische Smoothies angeboten. Die Menüs können am Vortag bis 14 Uhr oder gleich für die ganze Woche vorbestellt wer-den. Geliefert wird das Essen bis spätestens 12:30 Uhr oder kann direkt im Geschäftslokal, Längenfeldgasse 27, abgeholt werden. www.akku.delivery

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medianet.at42 Coverstory Freitag, 23. Oktober 2015

arbeiten, weil es zwei Einkommen braucht, um eine Familie zu un-terstützen, sie sind Mütter und sie sind Ehefrauen“, betont Underhill. Schließlich sind Shopping Center für Frauen nicht nur Treffpunkte, um sich mit Freunden zu treffen und dem Alltag zu entfliehen, son-dern oftmals müssen nur Kleinig-keiten für den Alltag besorgt wer-den. Und dann ist es wichtig, dass die Mall in kürzester Zeit wieder verlassen werden kann. Für Under-hill wäre es daher nur logisch, zwei ähnliche Geschäfte, wie z.B. Super-märkte, nicht an den beiden Enden eines Einkaufszentrums zu plat-zieren, sondern nebeneinander. So

••• Von Julia Maier

WIEN. Wenn Paco Underhill über die Psychologie des Konsums re-feriert, dann weiß er ganz genau, wovon er spricht. Der 63-jährige Amerikaner ist der Gründer und CEO von Envirosell, einem Verhal-tensforschungs- und Beratungsun-ternehmen mit zehn Niederlassun-gen weltweit und Autor der Bücher „What Women Want“, „The Call of the Mall“ und „Why We Buy“. Wie die Käufer ticken und wie Shopping Center gestaltet sind, hat vermut-lich keiner mit so viel Aufwand und Ausdauer erforscht wie er.

Zeitmanagement wichtigAnlässlich des ACSC (Austrian Council of Shopping Centers)-Kongresses lehrte er über die Schwierigkeiten und Hürden, an denen Architekten und Designer von Shopping Center immer wie-der straucheln. Das größte Pro-blem sieht Underhill an den un-terschiedlichen Bedürfnissen der Männer und Frauen. „Wir leben in einer Welt, wo Shopping Center fast ausschließlich Männern gehö-ren, von ihnen geschaffen und ge-managed werden, Frauen aber die häufigsten und wichtigsten Kunden sind“, so der Umweltpsychologe; er appelliert, Einkaufszentren frauen-freundlicher zu machen. Vor allem soll an Sicherheit und Hygiene ge-arbeitet werden, um sicherzustel-len, dass sich Frauen auch wirklich in einer Einrichtung wohlfühlen. Auch in Sachen Zeitmanagement soll vonseiten der Betreiber inves-tiert werden. „Jeder von uns geht durchs Leben, während in unseren Köpfen permanent eine Uhr tickt. Wir nutzen Smartphones nicht nur, weil wir das Internet lieben, son-dern vor allem, weil es Zeit spart, wir können multitasken. Für Frau-en ist dies besonders wichtig. Sie

müssen keine weiten, zeitintensive Wege auf sich genommen werden. „Werden solche Dinge beachtet, kommen auch die Kunden wieder“, ist Underhill überzeugt.

Beratung für Shopping CenterEnvirosell verwendet vor allem Überwachungskamera-Aufnahmen, um Center- und Shop-Betreiber beraten zu können, was in ihren Einrichtungen verbessert werden soll. Genannt wurden Beispiele von Supermärkten, in denen die Lebensmittel so weit in die Hö-he geschlichtet werden, an die ein Mensch mit einer Durchschnitts-größe von 1,75 m nicht heran-kommt. Oder von Schuhgeschäften, in denen die Schuhe auf wadenho-hen Podesten ausgestellt werden, zu denen sich so weit hinunter-gebückt werden muss, dass allein beim Hinschauen schon das Kreuz schmerzt..

Das Unternehmen bemüht sich darum, das Beste aus Einkaufs-zentren und Shops herauszuholen; das reicht von einer Parking Drop-off-Zone, wo ältere Menschen und Kinder warten können, während der Fahrer einen (weit entfernten) Parkplatz sucht, über Motorrad-Leihstellen, um mehr Männer zum Shopping Center zu locken (sie können, während ihre Frau shop-pet, ein Motorrad ausleihen und durch die Gegend brausen), bis hin zu Food Courts mit an den Tischen integrierten Ladestationen für Smartphones.

Alles in allem ein interessan-ter Vortrag; doch die Frage „Wa-rum kaufen wir?“, unter der der Kongress eigentlich stand, wurde kaum behandelt. Wenigstens wis-sen unsere heimischen Shopping Center-Betreiber jetzt, wie sie ihre Einkaufszentren, die Underhill üb-rigens hässlich findet, verbessern können.

Der shop-FlüstererPaco Underhill über Verbesserungsvorschläge für Einkaufszentren und Shops und warum mehr auf Frauen geachtet werden soll.

Auge fürs Detail Der Umweltpsy-chologe Paco Underhill berät mit seinem Unterneh-men Envirosell Shopping Center- und Shop-Be-treiber in Sachen Infrastruktur und gibt Anregungen, wie die Einrich-tungen verbessert werden können.

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Barrierefreie Wirtschaft

WIEN. Selbst seit vielen Jahren im Rollstuhl sitzend, will Gregor Demblin mit seinem Unter-nehmen DisAbility Performance Social Enterprise GmbH „die Welt verbessern“. Beim ACSC-Kongress stellte er seine Geschäftsidee einem großem Pub-likum vor: „Barrierefreies Einkaufen heißt für uns nicht nur, dass ein Geschäft auch für Rollstuhl-fahrer zugänglich gemacht wird. Menschen mit Behinderungen sind schließlich für die Wirtschaft auch noch in einer anderen Hinsicht relevant: als Mitarbeiter“, so Demblin. Rund 20,5% der öster-reichischen Bevölkerung leiden an einer Behinde-rung, Tendenz steigend, da Behinderung mit dem Alter korreliert und daher mit steigender Lebens-erwartung auch eine Steigerung des Prozentsatzes eingeschränkter Menschen einhergeht.

Mit DisAbility Performance wurde eine Platt-form geschaffen, die unternehmens- und bran-chenübergreifende DisAbility Confidence auf-bauen soll. Zum Ziel wurde eine barrierefreie Wirtschaft gesetzt. Demblin ist es wichtig, dass Unternehmen nicht nur Gebäude umbauen oder Menschen mit Behinderung einstellen, um den Gesetzen zu entsprechen. „Es soll verstanden wer-den, wie, wo und warum barrierefreie Wirtschaft Sinn macht, wie Mitarbeiter mit Behinderung be-treut werden sollen, oder wie Mitarbeiter, vor al-lem im Handel, mit behinderten Kunden umgehen sollen“, so Demblin. (jul)

UmbAU bis 2017

Generali-Center schließt

WIEN. Mit Ende des Jahres soll das 1973 erbaute Generali-Center auf der Mariahilfer Straße 77 vor-läufig geschlossen werden. Das Galerie-Konzept aus den Siebzigerjahren sei nicht mehr zeitgemäß. Alle 26 Mieter, darunter Nike, Triumph, Spar, Pink Buddah oder Levi‘s, müssen gehen.

Danach plant Eigentümer Redevco einen Kom-plettumbau des über 5.000 Quadratmeter großen Shopping-Areals. Die über 7.000 Quadratmeter Büroflächen sollen vom Umbau nicht betroffen sein. In Zukunft sollen weniger, dafür größere Geschäfte in den Gebäudekomplex einziehen. Spekuliert wird derzeit darüber, ob die irische Bil-lig-Textilhandelskette Primark im Center unter-gebracht werden könnte. Auch soll es mehr Gas-tronomie als früher geben. „Noch sind nicht alle Verträge unterschrieben, es werden aber auf jeden Fall große Marken sein“, so Redevco-Manager Dirk Adriaenssen laut Kurier.

Für den Umbau soll das Tiroler Architekturbüro ATP verantwortlich zeichnen, welches zuletzt den Sillpark in Innsbruck umgebaut hat.

Auch der Name „Generali Center“ ist in Zukunft Geschichte, wie „Wiens neue Shopping-Top-Loca-tion“ heißen soll, ist bislang aber noch unklar. Die Eröffnung des neuen Einkaufszentrums ist für Anfang 2017 geplant. (red)

Einkaufszentren müssen frauenfreundlicher gestaltet werden.

Shopping Center scheinen momentan nur so aus dem Boden zu sprießen. Bei der Planung gibt es aber einige Punkte, die beachtet werden sollten.

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medianet.at Freitag, 23. Oktober 2015 Digital Retail 43

KÖLN/HAMBURG. Laut einer am Mittwoch veröffentlichten Studie zum Ranking der 1.000 größten Onlineshops von EHI und Statista zum „eCommerce-Markt Deutsch-land 2015“ nutzen fast alle Shops die Sozialen Medien. An erster Stelle steht Facebook, das 90,5% der Shopbetreiber (Vorjahr 88,9%) zur Interaktion mit den Kunden nutzen. Dahinter rangiert Google+ (78,2%), der im Gegensatz zu Face-book gegenüber dem Vorjahr einen leichten Rückgang verzeichnet hat. Twitter und YouTube nutzen 72,2% bzw. 69,1%. Laut EHI sei die quan-titative Sättigung damit beinahe erreicht; das Potenzial liege in qua-litativen Ansätzen. Einer davon ist die direkte Einkaufsmöglichkeit mittels Verknüpfung: Auf Pinterest sind es die buyable pins, auf Insta-gram der Shop now-Button.

Facebook hat die Nase vornDass Facebook auch im Bezug auf die Reichweite führend ist, über-rascht nicht. Auf der beliebtesten Social Media-Plattform der Welt kommen die Shops auf durch-schnittlich 467.190 Likes. Die Re-sonanz bei Twitter und Google+ ist mit 66.022 bzw. 47.549 im Schnitt bei Weitem geringer. Schlusslicht ist YouTube mit 5.112 Abonnenten. Nur wenige Shops können laut der Analyse mit großen Fanzahlen an-geben. Abhängig ist das von der Größe des Shops – es gilt: Je größer der Shop, desto größer seine Reich-weite. Die Analyse zeigt, dass nur wenige Shops über sehr hohe Fan-zahlen verfügen, viele müssen sich daher mit einer geringen Reichwei-te zufriedengeben.

medianet hat sich auf den Face-book-Seiten der in Österreich um-satzstärksten Händler umgesehen.

Die deutsche Seite der Nummer eins, Amazon, hat auf Facebook rund 3.818 Mio. Fans. Die Nummer zwei hierzulande – Universal – hat lediglich 81.021 Fans. Umsatztech-nisch dritter ist Zalando, der aller-dings auf Facebook mit 3.382 Mio. Fans deutlich besser abschneidet

als der Zweitplatzierte – was ein Indiz dafür ist, dass die Zielgrup-pe entscheidend ist und die jünge-ren User Social Media-affiner sind, während Universal eher die ältere Zielgruppe anspricht und einen Teil seines Umsatzes auch über Kata-logbestellungen generiert. (jp)

Mit Facebook-likes zum erfolg?Die umsatzstärksten Onlineshops nutzen Social Media, allen voran Facebook (90,5%), wo die Anbieter im Schnitt auf 467.190 Likes kommen.

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Packungs-Design für Hofbauer und Kelly s by Mark & Mark. mark-mark.at

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Frühstück auf KnopfdruckWIEN. Der Frühstückslieferservice von connect724 GmbH, Hausbrot.at, bringt den Wienern ab sofort das Frühstück vor die Haustür. Dazu müssen sich die urbanen Genießer zunächst online Regis-trieren und dann lediglich daheim sein, um die Lieferung entgegen-zunehmen. Geliefert wird bereits in den frühen Morgenstunden, bevor es ins Büro oder in die Schu-le geht. „Unser Frühstücksservice ist für alle Wienerinnen und Wiener ein großer Komfort- und Zeitgewinn“, sagt Thomas Rath (Hausbrot.at-Leiter). Die Höhe der Bestellkosten ist vom Bestellwert abhängig; ab 6,50 € werden 99 Cent verrechnet. „Bei der Auswahl unserer Partner und Produkte legen wir besonders viel Wert auf Regionalität. Das ist für uns geleb-te Nachhaltigkeit“, betont Marke-tingleiter Marco Karnthaler. (red)

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medianet.at44 Feature Freitag, 23. Oktober 2015

Die NährstoffbombeNur bei wenigen Produkten ist die Nachfrage stets größer als das Angebot. Beim Alpenlachs schon. Wir haben nachgefragt, warum.

••• Von Natalie Oberhollenzer

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ferenz der Agrarmarketing Tirol erklärte. Ein wichtiger Punkt dabei ist das Wasser aus den Alpenglet­schern. „Wir haben die beste Trink­wasserqualität; das ist eine große Chance“, meinte er, die Öffentlich­keit animierend, die Chance nach der verstärkten Nachfrage nach heimischen Fisch auch zu nutzen.

Begrüßenswert sind solche Ini­tiativen zur nachhaltigen heimi­schen Fischzucht allemal, zumal Jahr für Jahr mehr Fische aus den großen Gewässern auf der roten Liste der Umweltorganisationen WWF und Greenpeace landen. Auf dem Ratgeber für nachhaltigen Fischkauf von WWF etwa ist die Aufzählung der „Lieber nicht“­Arten weit die längste. Unter die Kategorie „Gute Wahl“ schaffen es indes nur noch einige wenige der bekannten Arten: der Hering aus dem Nordostatlantik, die Jakobs­muschel (aus Europa, Südostasien oder Japan), Kabeljau/Dorsch (aus der östlichen Ostsee), der Karpfen und der Lachs, die Miesmuschel, die Sprotte aus der Ostsee und der afrikanische und europäische Wels.

Beachtlich ist allerdings eines – nämlich, dass in Österreich nur fünf Prozent des Fischs, der auf die Teller gelangt, aus heimischer Er­zeugung stammen. So errechnete es das Bundesministerium für Land­ und Forstwirtschaft. Tiefgefrorener Lachs aus Übersee, Fischstäbchen, Polardorsch, Scholle, Hecht und Zander, alles am liebsten in Ma­rinaden, dominieren den Markt, nicht zuletzt dank Preisen, mit de­nen ein ambitionierter, vergleichs­weise kleiner heimischer Züchter niemals mithalten kann. Doch der Markt insgesamt wächst, und im Fahrwasser des immer stärker wer­denden Bewusstseins für gesunde

und nachhaltige Ernährung auch die Nachfrage nach heimischem Qualitätsfisch. Untersuchungen der AMA zufolge wird in zwei Drittel aller Haushalte ein Mal die Woche Fisch gegessen. Doch gleichzeitig glaubt die Hälfte der Befragten, dass es in Zukunft noch mehr sein wird – Zeit also, dass sich in Öster­reich die Fischzucht weiter durch­setzt?

Selbstverständlich, meint zum Beispiel der Tiroler Landeshaupt­mannstellvertreter Anton Steixner.

Der ehemalige Bauernbundob­mann zumindest hat die Angel selbst in die Hand genommen und im Spätsommer 2014 in Mutters ei­ne Zuchtanlage für biologische See­saiblinge und Elsässer eröffnet. In der Anlage mit acht Produktions­teichen gedenkt er dreieinhalb Ton­nen Fisch im Jahr zu produzieren.

Der Tiroler FischÜberhaupt schwebt Steixner ein eigener „Tiroler Fisch“ vor, der den heimischen Lebensmittelhandel erobern soll, ein „ehrlicher, natur­naher Fisch“, wie er bei einer ei­gens dafür angesetzten Pressekon­

Anderthalb Auto­stunden von Wien entfernt, im land­wirtschaftlichen Betrieb Marias Land in Puch am Schneeberg, wächst

unter den Augen vom Hofleiter Friedrich J. Bleier ein ganz beson­ders gschmackiger Fisch heran. Der Eismeersaibling, vielen unter dem geschützten Begriff Alpen­lachs bekannt, stammt eigentlich aus arktischen Gewässern. Er ist imstande, ein halbes Jahr unter einer geschlossenen Eisdecke ohne Futter zu überleben, wofür er sich eine Menge Nährstoffe in Reserve halten muss. Und eben darum ist er ein ernährungsphysiologisch sehr hochwertiges Produkt: Sein hoher Anteil an Omega 3­Fettsäu­ren, Prote inen, Eiweiß und Mine­ralstoffen macht ihn zu einem der wertvollsten, hierzulande vorkom­menden Speisefische.

„Wir haben hier ein halbes Jahr nordische Verhältnisse. Das ist ide­al für diesen Fisch“, erklärt Bleier. Von seinem Tier, das er unter dem Label Alpenlachs auf den Markt bringt, verkauft er rund acht Ton­nen im Jahr. „2014 war ein Traum­jahr für die Fischzucht, 2015 ein Trauerjahr: Für die Zucht wird viel Regen benötigt“, führt er wei­ter aus. Im Sommer wurde um ein Drittel weniger als sonst üblich aus den Teichen gefischt.

Langer Atem gefragtWas viele nicht wissen, die sich so gern über hohe Preise bei Lebens­mitteln wie diesem aufregen: Die Aufzucht eines derartigen Fischs dauert zwei bis drei Jahre. „In der Zeit, in der wir eine Generati­on Fisch produzieren, produzieren wir zwei Generationen Angus­Rinder, 16 Generationen Schwei­ne und 32 Generationen Hühner“, rechnet Bleier vor. Verkauft wer­den die Prachtstücke daher auch nur an bestimmten, ausgewähl­ten Stellen. Neben dem Verkauf ab Hof sind die Saiblinge in einigen Gastronomiebetrieben und bei ei­nigen ausgesuchten Lebensmittel­händlern zu haben: Beim Merkur am hohen Markt etwa, in diversen Reformhäusern wie dem Wallner im vierten Wiener Gemeindebezirk oder im Eurospar Steinberger in Neunkirchen. Wobei die Angebots­Nachfrage­Situation für den Fisch zumindest für den Verkäufer para­diesisch ist. Denn jedes Jahr wird mehr von dem Fisch verlangt, als produziert werden kann.

Dem pflichtet auch Johannes Ambros bei, der die Geschäfte der Alpenlachs Soravia GmbH leitet. Unter dem Lizenzpartnersystem arbeiten neben Bleier und seinem Betrieb Marias Land noch sechs weitere Züchter in Kärnten, der Steiermark und Niederösterreich. Wobei ein jeder davon bestimmte Qualitätskriterien wie ausreichen­des, genügend kaltes, reines Was­ser verfügen muss. Die Verwen­dung von Biofutter ist dabei kein Muss, Bleier jedenfalls gibt seinen Fischen ausschließlich biologi­sches Fressen. Wie die Geschäfte

beim Alpenlachs laufen? „Da für die Zucht derartiger Fische erst einmal eine hübsche Summe in die Hand genommen werden muss, dauert es einige Jahre, bis sich das Geschäft rentiert“, klärt Bleier für seinen Teil auf. Viele Kollegen hätten das nicht durchgehalten und mittlerweile das Handtuch geworfen.

„Man braucht schon einen ge­wissen langen Atem“, meint er. Dann kämen eben solche Jahre wie das heurige auf ihn zu, in denen es schwierig wird mit der Zucht. Doch Bleier will am Ball bleiben und sein Business sogar noch aus­bauen. Neben den Fischen züchtet er ein weiteres Gourmet­Produkt,

das Black Angus­Rind. Außerdem wachsen Krebse in Marias Land auf, dazu betreibt Bleier ein Fisch­restaurant und offeriert Gästen, die länger bleiben möchten, nette Nächtigungsmöglichkeiten in hei­meligen Holzchalets mit Holzofen, Sauna und Freizeitmöglichkeiten wie Eisfischen, Wanderreiten, Ski­touren und so weiter.

Österreicher sind FischmuffelWas den Fischverbrauch des Durchschnittsösterreichers gene­rell betrifft, der ist immer noch recht bescheiden: Rund acht Kilo vertilgt der gemeine Alpenrepu­blikaner im Jahr. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern ist das wenig: Die Schweizer bringen es auf 9,3, die Deutschen auf 15,7 Kilo. Der Durchschnittskonsum in Europa beträgt indes stattliche 22 Kilo pro Kopf und Jahr – wobei Mittelmeerländer, die skandina­vische Region und die Briten und Iren das Ihrige zu diesem hohen Wert beitragen. Weltweit liegt der Schnitt indes bei 1,8 Kilo, weiß man bei der Welternährungsorga­nisation FAO.

Freitag, 23. Oktober 2015 Feature 45

Johannes ambros Geschäftsführer der Alpenlachs Soravia GmbH; unten: Beim Fischzuchtbetrieb Marias Land im Rohrbachtal lässt es sich hervorra-gend ausspan-nen und Urlaub machen.

Friedrich J. Bleier in seinem „Marias Land“ schwimmt der Alpenlachs in Schneeberger Hochquellwasser. Die Aufzucht der extrem hochwerti-gen Seesaibling-Sorte dauert zwei bis drei Jahre.

BescheidenAcht Kilo Fisch verzehrt der durchschnittliche Österreicher im Jahr – und das ist schwach, gemessen an den Deutschen (15,7 kg) oder den Schweizern (9,3 kg). Im gesamten Europa liegt der Wert bei 22 Kilo.

Friedrich J. BleierDer Fisch-, Rinder- und Krebszüchter vom Schneeberg schildert, wie wertvoll der Eismeersaibling aus seiner Region allein schon wegen seiner Zuchtbauer ist.

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In der Zeit, in der wir eine Generation Al-penlachs produ-zieren, produ-zieren wir zwei Generationen Angus-Rinder, 16 Generationen Schweine und 32 Generationen Hühner.

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medianet.at46 GAST & WIRT Freitag, 23. Oktober 2015

Bewegte Zeiten stehen bevorAlexander Jakabb

Was sich schon seit einiger Zeit angekündigt hat, ist leider einge-troffen. Das sich ändernde Kon-sumverhalten wirkt sich auch auf die Top-Gastronomie aus; Wien ist davon besonders betroffen, hier spielt sich eine regelrechte Hochschaubahnfahrt ab.Es stimmt nachdenklich, dass zwei so hervorragende Restau-rants wie das Vincent wegen Insolvenz und das Dom Beisl wegen Unwirtschaftlichkeit zusperren mussten. Jetzt ist Paradegastronom Klaus Piber mit seinen Betrieben Merca-do, Yohm und Frank’s in die Insolvenz geschlittert. Erfreuli-cherweise werden die Lokale weitergeführt. Josef Hohensinn wandert mit seiner Annabelle nach Bayern aus, das Urgestein Meinrad Neunkirchner (Freyen-stein) erlaubt sich eine gesund-heitliche Pause. Drei-Sterner Juan Amador hat das Renz erst gar nicht aufgesperrt. Erfolgreiche Gastronomen eröff-nen zusätzlich Betriebe, Newco-mer versuchen ihr Glück in Wien. Die legendäre Kuchlmasterei hat wieder aufgesperrt, Konstantin Filippous Zweitlokal „O Boufés“ ist eine Bereicherung, Sohyi Kim kocht wieder in einem Mini-Lokal auf der Währingerstraße, und Tim Mälzers Konzept soll im MAK als „Salon Plafond“ heuer noch umgesetzt werden. Viel ist in Bewegung, aber ich befürch-te, nicht alles wird funktionieren.

••• Von Alexander Jakabb

WIEN. Jeden Herbst warten die besten Wirte und Köche gespannt auf das Erscheinen der neuen Re-staurant-Guides. Sehr gute Bewer-tungen können das Publikumsinte-resse deutlich steigern.

A la Carte 2016In der 25. Jubiläumsausgabe des A la Carte-Führers mit 909 Emp-fehlungen führen drei Restaurants mit 99 Punkten das Ranking an: das Steirereck in Wien, Döllerer’s Genießerrestaurant in Golling und Simon Taxacher´s Restaurant in

Kirchberg in Tirol. Dazu gesellen sich drei neue unter den insgesamt 19 Restaurants, die zwischen 99 und 96 bewertet wurden, was eben-falls eine Auszeichnung mit fünf Sternen bedeutet. Dabei handelt es sich um das Restaurant Konstantin Filippou in Wien, Richard Rauchs Steira Wirt in Trautmannsdorf und Hubert Wallners Restaurant Saag am Wörthersee.

Bemerkenswerte Aufsteiger sind das Johanns in Bruck an der Mur (jetzt 89 Punkte), das sich um gleich 18 Punkte verbesserte, das Rat-schen im Weingut Wachter-Wiesler in Deutsch Schützen (von 63 auf

80) und Toni Mörwald im Schloss Grafenegg (75 statt 61). Fulminante Neueinsteiger sind Gerhard Fuchs mit der Weinbank in Ehrenhausen (92 Punkte) und der Edeljapaner Shiki in Wien (86 Punkte).

A la Carte 2016, D + R Verlag, 468 Seiten, 25 €

Gault Millau 2016Österreichs Feinschmecker orien-tieren sich seit 37 Jahren bevor-zugt an den Bewertungen der gel-ben Restaurant-Bibel von Martina und Karl Hohenlohe. Laut ihrer Re-daktion wurden heuer 1.216 Teller österreichweit verkostet und beur-

teilt. Die ‚üblichen Verdächtigen‘ konnten sich in diesem Jahr wieder an der Spitze behaupten. Die drei Vierhauber sind die gleichen Res-taurants, die auch der A la Carte-Guide vorn hat.

Hauben-AspirantenDoch dahinter hat sich Feld zusam-mengeschoben. Aspiranten auf die vierte Haube gibt es einige. Die am längsten darauf gewartet hat und deren Wunsch bislang noch nicht erfüllt wurde, ist Lisl Wagner- Bacher mit ihrem Landhaus in Mautern. Ihr Schwiegersohn war laut Gault Millau heuer schon ganz knapp dran, aber noch nicht ganz über der Ziellinie.

Gleich über fünf Hauben darf sich Konstantin Filippou freuen: Zuerst erhielt er den begehrten Titel „Koch des Jahres“ und dann noch an (s)einer Adresse drei für das Restaurant und zwei für das wunderbare Bistro „O Boufés“.

Immer besser in Fahrt kommt der Taubenkobel von Barbara Esel-böck und Alain Weißgerber, die zwar weiter „nur“ mit 18 Punkten bewertet sind, aber ebenfalls als 4-Hauben-Kandidat gelten.

Potenzial für mehrEbenfalls eine bemerkenswert positive Kritik mit 18 Punkten be-kam das Naturtalent Harald Irka, der in den Diensten von Albert Neumeister in Straden virtuos werkt. Auch hier scheinen vier Hauben einmal möglich.

War früher Salzburg das Epizen-trum für Fine Dining, scheint in den letzten Jahren die Steiermark diese Rolle zu übernehmen. Neben Irka zeigen Chefs wie Didi Dorner, Johannes Marterer, Richard Rauch oder Thomas Riederer auf.

Auffällige Steigerungen gibt es beim Das Loft in Wien mit 3,5 Punkten und Mercado in Wien sowie Schloss Fuschl mit zwei Punkten. Revolutionen haben im Top-Segment somit keine stattge-funden, aber das war auch nicht unbedingt zu erwarten.

Gault Millau Österreich 2016, 550 Seiten, € 39,-

Die Stunde der Wahrheit schlägtDie Restaurant-Guides A la Carte und Gault Millau 2016 sind erschienen. Die ausgezeichneten Köche können sich wieder beruhigt auf ihre Kochkünste konzentrieren.

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••• Von Alexander Jakabb

WIEN. Der umtriebige Starkoch und einer der Pioniere der großen österreichischen Küche – in seiner großen Zeit vom Gault Millau Ös-terreich mit vier Hauben geadelt – ist nach einjähriger Pause wieder in der Show-Welt angekommen. Genügend Erfahrung konnte Rein-hard Gerer schon in Dinner-Zelten wie Palazzo oder Teatro in Wien sammeln.

Der Naschmarkt gehört sowieso zum Einzugsgebiet des Kochvirtu-osen, und dort befindet sich auch das Restaurant Camelot. Mit dem ursprünglichen Konzept für Ritter-essen in mittelalterlichem Ambien-te war man die vergangenen zwei Jahre nur mäßig erfolgreich – doch das soll jetzt anders werden: Seit

dem 22. Oktober wird vier Mal die Woche mit einer Dinner-Show mit Reinhard Gerer als Kulinarik-Prot-agonist neu durchgestartet.

Große Varieté-TraditionVarietés und Cabarets haben eine lange Tradition in Wien und Rein-hard Gerer steht im Ruf, gerade für derartige Veranstaltungen ver-lässlich gute Qualität zu liefern. Artisten, Bauchtänzer, Sänger, Burgfräuleins & Gaukler sorgen für Unterhaltung, der Genuss fordert demnach mehr als nur die simple Geschmacksebene heraus.

Diese selbst kommt aber kei-nesfalls zu kurz: Gerer kreiert ein 4-gängiges, exklusives Menü, wo Hummer, Gänseleber, Rehnüsschen und Schokotarte zu Gaumenfreu-den verhelfen sollen.

Melodramatisch wird eine ritter-liche Liebesgeschichte mit unge-wissem Ausgang für Stimmung in der „Burg“ sorgen – ein mutiges Unterfangen, doch das quasi vis-a-vis befindliche Theater an der Wien feiert mit Opern aus dem 17. Jahr-hundert ja auch große Erfolge. Wie lange Reinhard Gerers Gastspiel auf der Wiedner Ritterburg dauern wird, ist noch ungewiss.

Wie in alten ZeitenIn jedem Fall kocht er sonst in sei-nem Restaurant „O“ in der Wiener Innenstadt wie in alten Zeiten.Für Show und Dinner ist man um feile 95 € dabei. Camelot, 1040 Wien, Rechte Wienzeile 21, Mittwoch bis Samstag, 19:30 Uhrwww.camelot.wien

Gerer im MittelalterManchmal genügt Essen allein nicht – Erlebnisgastronomie mit artistischen Einlagen vor mittelalterlicher Kulisse.

Starkoch Reinhard Gerer bittet zu Tisch in der Wiedner „Ritterburg“ Camelot.

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Konstantin Filippou wird von Gault Millau-Herausgebern Martina & Karl Hohenlohe zum Koch des Jahres gekürt.

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OTTAKringer BrAuerei

Traditioneller BockanstichPROST. Am Montag fanden sich zahlreiche Bierfans in der Ottakringer Brau-erei ein, um einen ganz besonderen Anlass zu feiern: das erste Bockbier der Saison. Der legendäre Fassanstich wurde von Ottakringer-Vorstand Matthias Ortner, Aufsichtsrätin Christiane Wenckheim und Ottakring AG-Chef Sigi Menz gemeinsam durchgeführt. Anschließend konnte das Bockbier bei guter Stimmung und einem Live-Konzert vom Hot Pants Road Club verkostet wer-den.

Zweierlei Bock – für jeden etwasHeuer ist zudem ein ganz besonderes Jahr: Es wurden gleich zwei Biere, der helle „Gold Fassl Bock“ und der dunkle „Gold Fassl Dunkler Zwickl Bock“, präsentiert. Schmecken ließen sich den Gerstensaft unter anderem Moderator Peter L. Eppinger, die Gastronomen Winnie Brugger und Heimo Oberortner von der Albertina, der Hawidere-Wirt Adalbert Windisch und Asia-Experte Thomas Kiang. Auch Kelly‘s CEO Wolfgang Hötschl, Vöslauer-Chef Alfred Hudler und Fashionista Liliana Klein genehmigten sich das neue Bier. (jul)

PrOduKT der WOcHe

Praktischer TeegenussTEE 2 GO. Für alle Teetrinker, die auf ihr Lieblingsgetränk auch unterwegs nicht verzichten wollen, gibt es jetzt Teeobold, den prak-tischen Tee-Infuser. Einfach den Behälter an der Unterseite mit Tee befüllen, zuschrauben und an der oberen Öffnung heißes Wasser eingießen. Besonders geeignet für die Zubereitung sind die speziellen Teeobold-Teesorten, die mehrmals übergossen werden können, ohne nachzubittern. Der Neoprenüberzug schützt die Hände vor der Hitze und gleichzeitig den Tee vor dem Auskühlen. Erhältlich in der Apothe-ke. UVP Teeobold: 25 €; UVP Teesorten je 50g: 9,50 €.

FiScHAPArK

golden OpeningERÖFFNUNG. Mit einer großen VIP-Gala wur-de vergangenen Donnerstag die Eröffnung des Fischaparks in Wiener Neustadt ausgelassen gefeiert. Nach drei Jahren Erweiterung und Um-bau erstreckt sich das Shoppingcenter nun auf 42.800 m². Moderiert wurde die Gala von Kati Bellowitsch und Andi Knoll. Der Vorsitzende der SES-Geschäftsführung, Marcus Wild, und Center-Manager Christian Stagl begrüßten 2.500 Gäste, darunter Innenministerin Johanna Mikl-Leitner und Sozialminister Rudolf Hundstorfer. Für die musikalische Untermalung sorgten Eric Papilaya, Musical-Shootingstar Conny Mooswalder und die Berliner Sängerin Anke Fiedler. Im Rahmen des Gala-Programms wurde dem Verein Kinderzukunft, eine Initiative zugunsten benachteiligter Familien, ein Scheck in der Höhe von 5.000 € überreicht. (jul)

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1. Moderator Peter L. Eppinger, Ottakringer-Chef Matthias Ortner, Aufsichtsrätin Christiane Wenckheim und Ottakring AG-Chef Sigi Menz stoßen mit dem neuen Bier an; 2. Großer Andrang bei der Verkostung.

1. Das SES-Projektteam; 2. Gerhard Drexel (Vor-standsvorsitzender Spar Österreich); 3. Moderatorin Kati Bellowitsch; 4. 2.500 Gäste im neuen Fischapark; 5. SES-Geschäftsfüh-rungsvorsitzender Marcus Wild, Sozialminister Rudolf Hundstorfer, Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, Wie-ner Neustadts Bürgermeis-ter Klaus Schneeberger, Center-Manager Christian Stagl.

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Tina-Maria PanklVerstärkung Die Marketingabteilung von Felix Austria wird seit 1. Oktober von Tina-Maria Pankl unterstützt. Die 29-Jährige zeichnet als Product-Managerin für die Kategorien Sugo und Fertiggerichte verant-wortlich; zuvor war Pankl als Brandmanagerin bei Nestlé Österreich tätig.

Sonja Gindlneue Funktion Tante Fanny Frischeteig GmbH holte Sonja Gindl als neue Marketingleiterin zu sich. Seit September übernimmt sie in ihrer neuen Funktion sämtli-che Marketingagenden und verantwortet sowohl die Markenbetreuung, Werbemaßnahmen, PoS-Aktivitäten, als auch die gesamte Palette des Online-Marketings inklusive Social Media des österreichischen Unternehmens.

Leitartikel ••• Von Christian Novacek

ANALOG vs. DIGITAL. Im Freun-des- und Kollegenkreis gedeiht das zur veritablen Streitfrage: Soll ich oder soll ich nicht mir Lebensmit-tel nach Hause liefern lassen? Das größte Bedenken gipfelt im Zu-stand der Tomate, die vor die Haus-tür rollen soll. Meine Versicherung lautet darauf, dass ein Billa schon weiß, dass eine patschige, des Rol-lens nicht befähigte Tomate jeden nicht tast- und sehbehinderten Kunden vergrault. Ergo wird man sich ganz schön hüten, knapp vor

dem Ablauf rangierende Waren zu liefern.

Infolge geht‘s um die Wertig-keit der Freizeit. Am Samstag drei Stunden lauern, dass der Einkauf kommt, ist nicht für alle das Wah-re. Eine Stunde selber einkaufen schafft, scharf gerechnet, zwei Stunden mehr Freizeit. Das sagen natürlich nur jene, die psychisch nicht in der Lage sind, beim Warten freizeitlich zu empfinden.

Gut, andererseits: die Schlep-perei! Wasser in Haushaltsmen-gen liefern lassen, spart Kraft und Energie. Die Definition von ‚Haus-haltsmenge‘ bleibt zu klären. Aus Beobachtungen im stationären Handel bei 20 Prozent Warengrup-penrabatt-Aktionen folgere ich,

dass die Haushaltsmenge bei Bier rund 5 Kisten beträgt; Mineral-wasser schätze ich vorsichtig mit vier Kisten ein. Fazit: Wenn der-einst meine Knie wackeln, wird das Bier – Verzeihung: Wasser – selbst-redend geliefert.

Zum Schluss die Frage: Rechnet sich Online-Handeln für Billa und Pfeiffer? Dafür gibt es zwei indi-rekte Antworten: Der andere große Händler Spar, dem das Handeln genetisch mit Gewinn verbandelt ist, lässt die Finger davon. Anderer-seits: Ein Aldi machts in England und Lidl bringt jetzt in Deutsch-land die Vorratsbox. Jedenfalls: Wenn sichs durchsetzt, ist die Flä-chendichte der Supermärkte hier-zulande bald fürn Hugo.

Wenn der Postmann das Futter bringtLebensmittel online checken – kann das was?