3
PDFlib PLOP: PDF Linearization, Optimization, Privacy Page inserted by evaluation version www.pdflib.com – [email protected]

Rezension: Stätten pharmazeutischer Praxis, Lehre und Forschung von Peter Dilg

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Rezension: Stätten pharmazeutischer Praxis, Lehre und Forschung von Peter Dilg

PDFlib PLOP: PDF Linearization, Optimization, Privacy

Page inserted by evaluation versionwww.pdflib.com – [email protected]

Page 2: Rezension: Stätten pharmazeutischer Praxis, Lehre und Forschung von Peter Dilg

Berichte zur Wissenschaftsgeschichte 30 (2007): Rezensionen

Aus der Sicht Anke te Heesens hat das HWWAvor der Aufgabe des Sammelns von Zeitungsaus-schnitten die Waffen gestreckt. Diese Aufgabedeutet die Autorin als den – gescheiterten – Ver-such des Sich-Zurechtfindes in einer unaufschieb-baren Moderne. Das HWWA �berl�ßt also dasFeld anderen, den Suchmaschinen und Rechnernn�mlich – und somit letztlich wieder uns selbst.

Aber unabh�ngig von Fortbestand oder Vernich-tung der HWWA-Sammlung hat ihr Anke te Hee-sen wie den beiden anderen Sammlungen als Bau-steine einer Kulturgeschichte des Zeitungsaus-schnitts im Sinne von Papierobjekten der Moderneein w�rdiges Denkmal gesetzt.

Kirsten Jeude (Hamburg) /Thomas S. Huck (Eschwege)

260 i 2007 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim Ber.Wissenschaftsgesch. 30 (2007) 257–265

DOI: 10.1002/bewi.200701301

St�tten pharmazeutischer Praxis, Lehre und Forschung. Im Auftrag derDeutschen Pharmazeutischen Gesellschaft hrsg. von Peter Dilg. Berlin: Verlagf�r Wissenschafts- und Regionalgeschichte Dr. Michael Engel 2002 ff.

Die Jahrestagung der Deutschen Pharmazeuti-schen Gesellschaft 2001, im Vorjahr des 500j�hri-gen Jubil�ums der Martin-Luther-Universit�t Hal-le-Wittenberg, fand in Halle (Saale) statt, wo sichgleichzeitig eine der �ltesten universit�ren Ausbil-dungsst�tten f�r Pharmazeuten in Deutschland be-findet. Dieser Anlaß bot willkommene Gelegen-heit, am Er�ffnungstag in einem separaten Vor-symposium der unter der Leitung von Peter Dilg(Institut f�r Geschichte der Pharmazie, Marburg)stehenden Fachgruppe ,Geschichte der Pharmazie‘sich der historischen Hintergr�nde der HallenserPharmazie zu besinnen. Dieses Vorsymposiumfand so großen Anklang, daß man beschloß, das alseinmalig geplante Ereignis zu einer Dauereinrich-tung zu machen und im unmittelbaren Vorfeld derJahrestagungen mit j�hrlich wechselnden Veran-staltungsorten jeweils mit Vortr�gen derer als„St�tten pharmazeutischer Praxis, Lehre und For-schung“ in der Geschichte zu gedenken. Gleich-zeitig entstand die Idee, der Fl�chtigkeit desm�ndlichen Vortrags durch eine schriftliche Zu-sammenfassung in separaten Brosch�ren entgegen-zuwirken. Auch das hat sich nach dem ersten Heft�ber Halles St�tten bew�hrt, so daß es nahe lag,auch die Folgeveranstaltungen in dieser Form zudokumentieren – und so entstand und w�chst all-m�hlich „eine Art pharmazeutisch-topographi-sches Sammelwerk“ (P. Dilg im Geleitwort zumHalle-Heft, S. 5) heran.

Ziel ist, jeweils alle drei Aspekte zu ber�cksich-tigen. Schwierigkeiten ergeben sich dadurch, daßeinerseits die Professionalisierung der Pharmazie-geschichte zwar nicht in den Anf�ngerschuhensteckt, aber auf nur wenige Vertreter beschr�nktbleibt (die Bezeichnung ,Kleines Fach‘ w�re f�r sieschon schwer �bertrieben), andererseits aber auchdie jeweiligen St�tten nach ihrer Bedeutung f�r diegegenw�rtige Pharmazie, nicht nach der f�r diePharmaziegeschichte ausgew�hlt werden, so daßsich schon die Suche nach Kennern der lokalen ge-

schichtlichen Verh�ltnisse als m�hsam erweist (seiteine Drucklegung beschlossen war, als noch m�h-samer). Die Folge sind recht heterogene Beitr�gevon Wissenschafts- und Pharmaziehistorikern so-wie von Vertretern der Universit�tspharmazie, derApothekerschaft und der pharmazeutischen In-dustrie. Aber das macht auch gerade den Reiz die-ser zielgruppenorientierten Hefte aus; und demHerausgeber ist es jeweils gelungen, auch den Bei-tr�gen aus der zweiten Gruppe bestimmte Stan-dards zu verleihen. Die Hefte enthalten jeweilsauch ein Vorwort der Herausgeber, eine Auswahl-bibliographie, ein Autorenverzeichnis mit An-schriften und ein Personenverzeichnis.

Bisher sind erschienen beziehungsweise imDruck folgende Hefte:

Band 1: Pharmazie in Halle (Saale). Historischeund aktuelle Aspekte. Hrsg. von Horst Remaneund Peter Nuhn. 2002, 138 Seiten, ISBN 3-929134-41-1 [vergriffen]; mit folgenden Beitr�gen: HorstRemane / Peter Nuhn: Einf�hrung (S. 11–12). –Christoph Friedrich: Pharmazie und Pharmazie-studium an der Universit�t Halle bis zum Jahre1938 (S. 15–30, mit 6 Abb.). – Peter Nuhn: Die Aus-bildung der Pharmazeuten an der Universit�t Hallenach 1945 (S. 33–54, mit 8 Abb.). – G�nter Pein-hardt: Zur Geschichte der pharmazeutischen Fach-gesellschaft in Halle (S. 55–63, mit 1 Abb.). – HorstRemane / Silke Czerwenka: Veronal aus Halle? ZurFr�hgeschichte des Barbitals (S. 65–77, mit 4 Abb.).– Anhang I: Die Professoren der Pharmazie an derUniversit�t Halle (S. 79–122, mit 34 Abb.); II: Hal-lesche Hochschullehrer aus der Pharmazie als Mit-glieder der Deutschen Akademie der Naturfor-scher Leopoldina (S. 125–126, mit 1 Abb.); III: Aus-wahlbibliographie zur Geschichte der Pharmaziean der Universit�t Halle (S. 127–131).

Band 2: Pharmazie in Berlin. Historische undaktuelle Aspekte. Hrsg. von Peter Dilg und Mi-chael Engel. 2003, 96 Seiten, ISBN 3-929134-42-X,mit folgenden Beitr�gen: Guido J�ttner: Wegberei-

Page 3: Rezension: Stätten pharmazeutischer Praxis, Lehre und Forschung von Peter Dilg

Rezensionen

ter der akademischen Apotheker-Ausbildung: DasCollegium medico-chirurgicum (1724–1809) [lei-der nur sehr kurz auf der ersten Druckseite er-w�hnt] und die Hofapotheke des Berliner Stadt-schlosses (S. 9–23, mit 11 Abb.). – ChristophFriedrich: Das Pharmazeutische Institut in Berlin-Dahlem bis 1945 (S. 24–39, mit 4 Abb.). – Karl-Heinz Fr�mming: Das Pharmazeutische Institutin Berlin-Dahlem nach 1945 (S. 40–51, mit 7Abb.). – Siegfried Pfeifer / Hans-Hubert Borchert:Pharmazie an der Humboldt-Universit�t zu Berlin1950–2002 (S. 52–73, mit 5 Abb.). – FriedhelmReinhard: Die ,K�niglich priviligierte Engel-Apo-theke‘ in Berlin (S. 74–88, mit 8 Abb.). – Die bei-den letzten Beitr�ge sind zus�tzlich aufgenommen,w�hrend ein vorgesehener Beitrag �ber die Apo-thekerausbildung außerhalb der Universit�t nichteingereicht wurde. Der Vortrag von Wolf-DieterM�ller-Jahncke („Mutter, der Mann mit dem Koksist da“ – Sucht und Sehnsucht Berliner Literaten)war anderenorts vorweg publiziert worden (Phar-mazeutische Zeitung 148 [2003], 788–795).

Band 3: Pharmazie in W�rzburg. Historische undaktuelle Aspekte. Hrsg. von Peter Dilg und Karl-heinz Bartels. 2004, 101 Seiten, ISBN 3-929134-48-9, mit folgenden Beitr�gen: Thomas Richter: „Einarzet in Wirzeburc“ – Medizinisch-pharmazeuti-sche Aspekte im Arzneibuch Ortolfs von Baierland(S. 9–17). – Karlheinz Bartels: Das Apothekenwesenim �stlichen Unterfranken, insbesondere imHochstift W�rzburg (S. 18–53, mit 5 Abb.). – SabineBernschneider-Reif: „Er soll die Studiosi zum Apo-theker begleiten…“: Die Apotheke des Juliusspitalsin W�rzburg als pharmazeutische Ausbildungsst�t-te (S. 54–75, mit 7 Abb.). – Werner Dressend�rfer:Das Studium der Pharmazie an der Universit�tW�rzburg seit 1836 (S. 76–95, mit 5 Abb.).

Band 4: Pharmazie in Regensburg. Historischeund aktuelle Aspekte. Hrsg. von Peter Dilg. 2007(im Druck), mit folgenden Beitr�gen: Christa Ha-brich: Das Apothekenwesen Regensburgs inreichst�dtischer Zeit. – Gerhard Gensthaler: DieApotheke im Reichsstift St. Emmeran in Regens-burg. – Karin Kr�mer: Der Regensburger Karme-litengeist. Zur Geschichte einer Klosterspezialit�t.– Wolfgang Ilg: Von Apothekern f�r Apothekergegr�ndet: Die Regensburgische Botanische Ge-sellschaft von 1790.

Band 5: Pharmazie in Mainz. Historische undaktuelle Aspekte. Hrsg. von Peter Dilg. 2007 (imDruck), mit folgenden Beitr�gen: Norbert Marxer:Zur Geschichte des Apothekenwesens von Mainz.– Fritz Krafft: Fr�he Ans�tze zu einer universit�-ren Apotheker-Ausbildung im kurf�rstlichenMainz. – Friedrich Moll / Peter Heilmann: DieEntwicklung der Pharmazie an der Mainzer Uni-versit�t nach 1945. – Bernhard Freund: Vom Wein-stein zur Metalysem: 120 Jahre Arzneimittelfor-schung bei Boehringer Ingelheim.

Band 6: Pharmazie in Marburg. Historische undaktuelle Aspekte. Hrsg. von Peter Dilg. 2007 (inVorbereitung), mit folgenden Beitr�gen: BarbaraRumpf-Lehmann: Zur Geschichte der Apothekenin Marburg. – Fritz Krafft: Ein kurzzeitiger Auf-schwung der medizinischen Fakult�t der Universi-t�t Marburg. Johannes Hartmanns Professur f�rChymiatria (1609) und die Vereinigung von alterund neuer medizinisch-pharmazeutischer Denk-weise. – Christoph Friedrich: Pharmazie als eineunabh�ngige akademische Disziplin an der Uni-versit�t Marburg. – Kornelia Grundmann: DieBehringwerke AG Marburg und ihr Gr�nder Emilvon Behring (1854–1917).

Fritz Krafft, Weimar (Lahn)

Ber.Wissenschaftsgesch. 30 (2007) 257–265 i 2007 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim 261

DOI: 10.1002/bewi.200701293

Claudia Richter: Phytopharmaka und Pharmazeutika in Heinrichs vonPfalzpaint ,W�nd�rznei‘ (1460). Untersuchungen zur traumatologischenPharmakobotanik des Mittelalters. (W�rzburger medizinhistorische Forschun-gen, Bd 84) W�rzburg: K�nigshausen & Neumann 2004. 428 Seiten, kartoniertEuro 49,80; ISBN: 3-8260-2967-4.

1460 verfaßte der Deutschordensritter Heinrichvon Pfalzpaint (* nach 1400, p vor 1465) in „wort-reichem Altersstil“ (Gundolf Keil) seine aus-schließlich dem eigenen Sch�lerkreis zugedachteW�nd�rznei, die in acht Handschriften des 15. und16. Jahrhunderts �berliefert ist. Ein zeitnaherDruck und damit eine wissenschaftliche Rezeptionsind diesem Handbuch der Chirurgie allerdingsversagt geblieben. Der 1868 von Heinrich Haeser

und Albrecht Theodor Middeldorpf besorgte kom-mentierte Erstdruck des 1858 im Manuskript wie-derentdeckten Werkes konnte Pfalzpaints medizi-nische Lebensleistung nur noch wissenschafts-geschichtlich vermitteln: Besondere Beachtungfanden das Rezept f�r einen Schlafschwamm, dieHasenschartenoperation und die von einem S�dita-liener gelernte Nasenersatzplastik mittels Stiel-transplantats aus der Oberarmhaut – im abend-