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Seite 1 Königswinter · Bad Honnef · Unkel · Linz · Bad Hönningen · Asbach · Waldbreitbach Das Heimatmagazin · 1. Jahrgang · Ausgabe 3 · November 08 Jetzt neu! Monatlich gratis! Königswinter Weingut Pieper Waldbreitbach Kleinkunst Linz Zinte Mätes Bad Honnef Ehepaar Ost Rheinbrohl Limeswanderung Foto: Dieter Ruland Orte des Friedens Abschied · Trauer · Hoffnung

Rheinländer 03 November 2008

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Der letzte Weg

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Page 1: Rheinländer 03 November 2008

Seite 1

Königswinter · Bad Honnef · Unkel · Linz · Bad Hönningen · Asbach · Waldbreitbach

D a s H e i m a t m a g a z i n · 1 . J a h r g a n g · A u s g a b e 3 · N o v e m b e r 0 8

Jetzt neu!

Monatlich

gratis!Königswinter

Weingut PieperWaldbreitbach

KleinkunstLinz

Zinte MätesBad HonnefEhepaar Ost

RheinbrohlLimeswanderung

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Orte des FriedensAbschied · Trauer · Hoffnung

Page 2: Rheinländer 03 November 2008
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Der Rheinländer · November 2008 Seite 3

Editorial

Vom 2. bis 9. Novemberpräsentiert Der RHEIN-

LÄNDER im Bad HonneferKunstraum am Rathaus dieFoto- und Buchausstel lung:„Aus nächster Nähe – Aufzeich-nungen eines Fotoreporters“.

Das gleichnamige Buchdes Bonner Bildjourna-

listen Rainer Unkel ist im Aegi-dienberger Wolf land-Verlagerschienen. Rainer Unkelschildert mit seinen Bildernhumanitäre Katastrophen ausden Krisenherden der Welt,insbesondere den Bürger -kr iegsregionen Afr ikas . Erzeigt mit bewegenden und dra-matischen schwarz-weiß-Fotos,dass wir die Geschundenendieser Erde, foto-grafiert im Anblickvon Krieg, Leid undTod, nicht verges-sen dürfen.

Zur Ausste l lungseröf f -nung am Sonntag, 2 .

November ab 11.00 Uhr, findeteine Diskussion mit Vertreternaus Politik, Presse und Hilfs-organisationen (u.a. Prof. Dr.Peter Molt und Friedhelm Ost)statt.Die Ausstellung ist an allenTagen von 10.00 bis 20.00 Uhrgeöffnet. Der Eintritt ist frei!Wir freuen uns darauf, auch Siebegrüßen zu dürfen.

Der November gi l t ge -meinhin wegen Aller-

heiligen und des Volkstrauer-tages als Monat der Trauer.Aber er ist auch ein Monat derHoffnung: Wichtige rheinische

B r a u c h t u m s f e s t ewie St. Martin unddie Sessionseröff-nung des Karnevals,die die Freude amLeben feiern, f in-

den ebenfalls im Novemberstat t . In f rüheren Zei tenbegann am Martinstag eineFastenzeit bis Weihnachten,vergleichbar der von Ascher-mittwoch bis Ostersonntag. Dasist allgemein in Vergessenheitgeraten, gebl ieben ist d ieFreude, diesen Tag zu feiern.Aus jener Tradition heraus istder 11.11. auch Startbeginn desKarnevals geworden.

Trauer aber auch Hoffnung

Liebe Rheinländer, wir laden Sie herzlich ein!

Wolfgang Ruland, Herausgeber

Bei unseren Geschichtenrund um Trauer und

Abschied in diesem Heft habenwir Menschen getroffen, dieihre Arbei t ebenfal ls mitHoffnung und Freude verbin-den. Hoffnung für die Toten –und für die Lebenden: Nutzenwir sinnvoll die Zeit, die unsbleibt!

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Seite 4 Der Rheinländer · November 2008

VG Linz

VG Unkel

Bad Honnef

Königswinter

B42

A3

Buchholz

Asbach

Windhagen

Roßbach

Hausen

NeuwiedAndernach

Sinzig

Remagen

Bad Honnef

Unkel

Linz

Bad Hönningen

Leutesdorf

Rheinbrohl

Hammerstein

LeubsdorfDattenberg

St. Katharinen

Ockenfels

Kasbach-Ohlenberg

Erpel

VettelschoßBruchhausen

Rheinbreitbach

AegidienbergRöhndorf

Dollendorf

Eudenbach

Heisterbacherrott

OberpleisOelinghoven

A59 RauschendorfVinxel

BerghausenThomasberg

Waldbreitbach

Neustadt

Wied

Bonn

Rhein

Ahr

IttenbachKönigswinter

VG Bad Hönningen

Breitscheid

Niederbreitbach

Datzeroth

VG Waldbreitbach

VG Asbach

inhaltlich!

D a s H e i m a t m a g a z i n

<Gründungsjahr 2008

Verbreitung: Königswinter, Bad Honnef. VG Unkel, VG LinzVG Bad Hönningen, VG Asbach, VG Waldbreitbach

Erscheinungsweise: monatlich

Jahresabonnement: p19,50 (nur Portokosten)

Auflage: 15.000

Herausgeber: Wolfgang Ruland

Verlag: Wolfland VerlagKupferweg 16 · 53604 Bad [email protected]

Redaktion und Vertrieb:Klosterstr. 15 · 53604 Bad HonnefTel.: 02224-9013085 · Fax: 02224-9013088

Chefredaktion: Martina Kefer (v.i.S.d.P.)Gudrun von Schoenebeck (Stv.),

Redaktion: Thorsten Herrig, Bernd Zimmermann, Benedikt Schmidt, Cäcilia Frings-Ruland, Peter Köster, Bernhard Niemann

Fotos in dieser Ausgabe falls nicht anders angegeben: Dieter Ruland, Wolfgang Ruland

Grafisches Konzept und Satz:Ruland Werbung & Grafik, www.ruland-grafik.de

Druck: Krahe-Druck GmbH, Unkel

Anzeigenannnahme: M.-G. Knochenhauer-Schlu, Tel.: 0 26 44 - 80 70 45

Anzeigenschluss: jeweils zum 17. des Vormonats

Druckunterlagen an: [email protected]ähige Text- und ungerasterte BildvorlagenEPS-, TIFF-, PDF-Dateien

Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt dieMeinung der Redaktion wieder. Vervielfältigung, Speicherung undNachdruck von Texten, Bildern und Grafiken nur mit ausdrückli-cher Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandtes Bild-und Textmaterial wird keine Haftung übernommen. Alle Angabenim Heft nach bestem Wissen und Gewissen. Wir übernehmenkeine Gewähr bei Irrtümern oder Druckfehlern.

IIMMPPRREESSSSUUMM

Editor ial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3Liebe Rheinländer – wir laden Sie herzlich ein!

Titel! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6Wie man sich bettet – Tod im RheinlandEine kostbare Zeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8Legende vom Leben und Sterben einer Sängerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10Gott, Vater und Sohn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1 1„Die Arbeit ist für mich ein großes Geschenk“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12

untern ehm en! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14In 5. Generation wird bei Pieper Weinbau betrieben

qu erbeet ! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Ein Stück Kultur

arom ati sch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17Duftender Engel im Rheinland – Angelika

vorge s t el lt ! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18Kabarett – Vielfalt ist Trumpf

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inhaltlich!

Wie man sich bettet– Tod im RheinlandSeite 6

Zinte Mätes in LinzSeite 20

Zwischen Palisadenund Wachttürmen

Seite 44

Tour de FranceSeite 28

Uhles – Kiloweise Kartof feln

Seite 26

tradi t i on ell! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20Zinte Mätes in Linz

persönlich! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2310 Fragen an Dechant Klemens Hombach

persönlich! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24Ehepaar Ost – „alles nicht geplant“

kulinari sch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26Uhles – Kiloweise Kartoffeln

geni eßen! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28Tour de France de Culinaire, RömlinghovenStreifzug durch die französische Küche

ausgewählt ! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30Veranstaltungen im November

t i er i s ch gut ! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40Musch macht mobil

ausge s t el lt ! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .42Aus nächster Nähe

unter wegs! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .44Zwischen Palisaden und Wachttürmen

Titel! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .49Letzte Ruhestätte für Haustiere

v i s-à-v i s! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50Der letzte Bogen von Rolandseck

„Die Arbeit ist eingroßes Geschenk“

Seite 12

Der letzte Bogen von RolandseckSeite 50

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Seite 6 Der Rheinländer · November 2008

Titel

iegt es daran, dass das Rheinland die„knochenintensivste Region Nordwest-europas“ ist und macht das den Umgang

mit Tod und Sterben hier etwa vergnüglicher,leichter? Vielleicht lieben die Rheinländer aucheinfach nur den herrlich schwarzen Humor, mitdem hier Kulturgeschichte erzählt wird. ImRückblick wird deutlich: Bestattungsritualesind immer auch ein Spiegel der Gesellschaft.

Wie man sich bettet – Tod im Rheinland

Von Gudrun von Schoenebeck

Während in der Antike die Toten nichtinnerhalb der Stadtmauern begraben

werden durf ten, ändert sich diese strikteTrennung von Leben und Tod in frühchristlicherZeit. Die Friedhöfe werden in die Städte mitein-bezogen, werden Teil der Kirchen. DieserWandel wird mit den aus Nordafrika kommen-den Märtyrerkulten in Verbindung gebracht, indenen über den Gebeinen der Märtyrer Kirchen

erbaut wurden, inderen Nähe dieChristen begrabenwerden wol l ten.Verloren geht in die-ser Zeit die für dieAntike so wichtigeBewahrung der Iden-tität der Toten, dieMehrzahl wird inanonymen Massen-gräbern beigesetzt.Die Fr iedhöfe undentstehenden Bein-häuser immer vorAugen werden dieLebenden an dieständige Gegenwartdes Todes und ihru n a b w e n d b a r e sSchicksal gemahnt.Aus der Trennung isteine Koexistenz vonLebenden und Totengeworden. Die Kir-che und der Kirch-hof, wie man den Ort

der Toten jetzt nennt, wird zum Zentrum vonStädten und Dörfern, wo sich das Leben derMenschen abspielt.

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Mit dem Tod, sagt der Kabarettist Rainer Pause alias FritzLitzmann, habe er kein Problem. „Im Gegenteil, dann bin ich dieSorgen los!“ Pause und der Historiker Martin Stankowski gastie-ren mit ihrem halb ernst gemeinten Kabarettprogramm „Tod imRheinland“ bereits seit Jahren in rheinischen Kirchen oder aufFriedhöfen und sind damit äußerst erfolgreich.

Grabfigur in Königswinter

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Als 1794 im Rheinland die französischenRevolutionstruppen einmarschieren, löst

die neue Besatzungsmacht die Klöster auf undschl ießt d ie innerstädt ischen Kirchhöfe .Erstmals entstehen Friedhöfe, die nicht von derKirche, sondern staatlich verwaltet werden. DieToten dürfen von nun an nicht mehr innerhalbder Stadt begraben werden. Neben der Gegner-schaft zur Kirche sindjetzt vor allem hygieni-sche Gründe maßge-bend. Man hat Angst,die Leichen hätten Ausdünstungen, die für dieMenschheit schädlich seien. In der Phase derRomantik ist man bemüht, dem Tod einen neuenSinn zu geben. Seine Bedeutung wird überhöht,übertr ieben und dramatisiert und in denMittelpunkt rücken nundie Angehörigen, diealleine zurückbleibenund sich mit dem Toddes Freundes oder Ver-wandten nicht abfindenwollen. An die Stelle dermit te la l ter l ichen Ge-lassenheit am Sterbe-bett und der verinner-lichten Gewissheit undAkzeptanz des Unaus-weichlichen tritt eineemotional aufgeladeneTrauer. Dieses neueTrauererlebnis der Zu-rückbleibenden wirdsichtbar im aufkommen-den Friedhofskult. DerTrauernde wil l einenOrt haben, an dem erden Toten „besuchen“kann. Auch die Leichen-züge vom Sterbehausbis zum Friedhof wer-den aufwendig gestal-tet , die Kirche bietet dafür verschiedeneLeistungen zur Auswahl an. Die Höhe derGebühren richtet sich zum Beispiel danach, obneben dem Pfarrer auch Ministranten, derOrganist oder Kreuzträger bestellt, ob Sterbe-haus und Kirche mit Kreuzen, Leuchtern,Rauchfass, Bahre, Tumba und Tüchern versehenwerden und ob man beim Läuten der Glockendas kleine, mittlere oder große Geläut einsetzt.1917 wird die Klassenbeerdigung gesetzlichabgeschaf f t und der kirchl iche Leichen-transport verstaatlicht. Die Toten werden fortanin Trauerhallen auf dem Friedhof, und nicht

mehr zu Hause, aufgebahrt und der Leichenzugführt nur noch von der Trauerhalle zum Grab.

Und heute? Noch leuchten die kleinenroten Lämpchen jedes Jahr an Aller-

heiligen auf den Friedhöfen. Liebevoll gepflegteund gestaltete Gräber sind die Regel, nicht dieAusnahme. Doch die Zeiten ändern sich erneut

auf dem Gottesacker.Die langsame aber steti-ge Erosion kirchlicherGebräuche ist o f fen-

kundig, der tief greifende gesellschaftlicheWandel macht vor der Begräbniskultur nichtHalt. Der Trend geht einerseits hin zum beson-deren Begräbnis, das den zu Lebzeiten gepfleg-ten individuellen Stil weiterführt. Von der Luft-

bestattung vom Heiß-luftballon aus bis zurNaturbestattung in denSchweizer Bergen istfast alles möglich. Imkathol isch geprägtenRheinland werden sol-che alternativen Bestat-tungsformen allerdingseher mit Skepsis aufge-nommen.

Andererseits neh-men die anonym-

en Bestattungen undGemeinscha f t sgräberzu. Der Anteil der Ur-nenbestattungen liegtin Deutschland inzwi-schen bei 48 Prozent,vor zehn Jahren warenes noch 38 Prozent .Insgesamt entscheidetman sich für kleinere,preiswertere und weni-ger pf legeaufwendige

Grabstätten. Auf den großen Friedhöfen gibt esGrabplätze oder Urnenfelder,die äußerlich nicht mehr alsGräber zu erkennen sind. Diegrünen Wiesen ohne Grabsteinsind Ausdruck dafür, dassviele Menschen befürchten,sie könnten eine Last für ihreAngehörigen über den Tod hinaus werden. Aber– und das hat sich nicht geändert – Ritualebraucht der Mensch, auch wenn er keinerKirche angehört und keine Blumen aufs Grablegen will oder kann.

Rituale braucht der Mensch

Barocker Grabstein in Unkel

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Titel!

Da sitzt sie nun, ihre Augensprühen vor Tatkraft, ihreKleidung ist farbenfroh undjugendlich. Sie spricht leb-haft und lacht gerne. Siehtso eine Grabrednerin aus?Die Antwort lautet: Privatschon. Hi ldegard Lutten-berger, 56 Jahre alt, hat voreinigen Jahren ihre Bestim-mung entdeckt. Bei einemtraurigen Anlass. Ihr „Lieb-lingsschwager“ starb – mitgerade einmal 38 Jahren.Und die Rheinländerin hieltihre erste Traueransprache.„Ich merkte, das ich die rich-tigen Worte finden kann –

und empfinde dies alsGeschenk“.

hr Hauptanliegen: „Diekostbare Zeit zwischenTod und Bestattung nut-

zen. Damit das Schwere nichtnoch schwerer wird.“ Den Todals etwas Natürliches akzep-tieren und unbefangen mit ihmumgehen – wer kann dasheute schon? Nicht v ie leMenschen, aber Hi ldegardLuttenberger gehört dazu. Undsie trifft bei ihrer Arbeit auchimmer wieder Gleichgesinnte,denen dies ebenfal ls e inBedürfnis ist. Wie das kleineMädchen, dessen Wunsch eswar, den toten Opa selbst zuwaschen.Hildegard Luttenbergerermuntert d ie Trau-ernden, dem Tod in dieAugen zu schauen.Beim Abschied voneinem Menschen hinzu-gucken. Niemals aber stellt siesich vor die Hinterbliebenenund erklärt: „Ich weiß, was zutun ist.“ Stattdessen präsen-t iert s ie l iebevol l ihre

Angebote . Denn zu ihrenAufgaben zählt sie mehr, alseine gute Rede zu formulieren.Zum Beispie l d ie Mitge-

staltung der Trauerhalle. Sobenutzt sie, um das Lebeneines Verstorbenen zu würdi-gen, auch gerne symbolhafteBilder, wie das einer schönenMelodie, aus der ein Ton her-

ausgerissen wird. Eine Pauseentsteht dort , wo er e insterklang. Die Melodie verän-dert sich – doch aus ihr her-aus formiert sich eine neue.

Von Martina Kefer

Schwarz ausgeschnittene No-ten, um den Sarg herumdra-piert, lassen das Gesagte sicht-bar, (be-)greifbar werden.

I

Eine kostbare ZeitEine kostbare Zeit

Im Mitte la l ter war derFriedhof das Zentrum des

Gemeindelebens. Dort wurdenGeschäfte abgewickelt, Rechtgesprochen, Feste gefeiert ,getanzt, gelacht – und getrau-

ert . Leben und Todgehörten vor allem inder christl ichen Tra-dition zusammen. FürHildegard Luttenbergerhaben auch heute noch

„alle Menschen, die in derKirche ein Zuhause haben,großes Glück“. Aber, betont dieTochter eines Küsters, „auchdiejenigen, die nicht mehr nah

Du bist mehr als eine Welle, du bist der Ozean“

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Der Rheinländer · November 2008 Seite 9

genug an dieser Institutiondran s ind, haben dieWahl, würdig Abschiedzu feiern“. Unter demNamen „ritualis“ (demreligiösen Brauch ent-sprechend) bietet Lut-tenberger seit 2005 ihreDienste 60 Kilometer imUmkreis von Neuwied an( w w w . r i t u a l i s - t r a u e r -feiern.de) und arbeitet dabeimit Beerdigungsinst i tuten wieBirrenbach (Linz) und Mühlhöfer(Unkel) zusammen. Bundesweit gibt es etwa 500so genannte freie Redner.

Ich fühle mich denen nahe, die Verlusteerlitten haben. Wenn ich nicht gut bin,

werde ich diesen Menschennicht gerecht“, formuliertLuttenberger ihren An-spruch. Bevor sie das Pro-jekt „ritualis“ startete, absolvierte die zweifacheMutter ein Praktikum bei einem Bestatter. Auchum zu klären, ob sie selbst die unmittelbareNähe zu den Toten aushalten kann. Sie kann:„Es zieht mich nicht runter.“ Im Gegenteil. Sieempfindet ihre Arbeit als Bereicherung, weil siedas eigene Leben umso intensiver als Glückempfindet. Schon in jungen Jahren wurde sieaufgrund langer Krankenhausaufenthalte we-gen einer chronischen Erkrankung mit der„Endlichkeit des Daseins“ konfrontiert. Seit1987 – also weit vor ihrer Tätigkeit als Grab-rednerin – ist s ie Mitgl ied in der Inter -nationalen Gesellschaft für Sterbebegleitung &Lebensbeistand (IGSL), deren Initialen auch für„in Geborgenheit sterben und leben“ stehen.

Wird ihre Unterstützung angefordert,t r i f f t s ie s ich zunächst mit den

Hinterbliebenen und trägt zusammen „wer derMensch war“. Bis zur Bestattung „taucht sieganz ein“ in die Lebensgeschichte des Verstor-benen, nimmt fast keine privaten Termine wahr.„Meine Familie und meine Freunde kennen das– und haben Verständnis.“ Ein Herzensanliegender 56-Jährigen ist es, dass die Trauernden dieMöglichkeit haben, sich in einem „wohltuen-den“ Raum in aller Ruhe von dem Toten zu ver-abschieden. Die Kühlkammern der Friedhofs-hallen sind ihr ein Graus. Doch längst nicht alleBestatter können einen nett gestalteten Ab-schiedsraum bieten. Und so engagiert sichHildegard Luttenberger für die Einrichtung von

Abschiedsräumen aufFriedhöfen. Oder ermu-tigt dazu, den Toten solange es geht, daheimim Kreise seiner Lieb-sten zu lassen. Diesdarf, so die Rechtslage,

über eine Dauer von 36Stunden sein. Auch kann

ein im Krankenhaus Ge-storbener mit Erlaubnis des

Ordnungsamtes zuerst nocheinmal nach Hause gebracht wer-

den. Dort wie auch bei der Trauerfeiersetzt Luttenberger auf die „Geborgenheit derGemeinschaft, die diese Schritte gemeinsamgeht“. Glaubt Hildegard Luttenberger an einLeben nach dem Tod? Sie habe schon dieVorstellung, dass noch etwas sein könnte, for-

muliert sie vage. Und fügthinzu: „Wissen tun wir eserst hinterher.“ Relat ivs i c h e r

aber ist sie, dass von ihr undallen anderen Menschen auchnach dem Tod etwas bleibt:„Die Spuren, die wir hinter-lassen.“

„Alles hat seine Zeit“

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Seite 10 Der Rheinländer · November 2008

Titel!

Sie ist ein echter Hingucker– die Grabkapelle der schö-nen Sängerin Mila Roeder.Doch nicht bei allen Be-suchern des alten Friedhofsin Bad Honnef stößt sie aufWohlwol len. Und so wi rdbestimmt auch diesmal wie-der mancher von denen, diean einem der Totengedenk-tage im November vor dembeherrschenden, neo-by-zantinischen Mausoleum ste-

hen bleiben, mit demKopf schütteln.

i la Roeder war dieTochter von Ferdinand

Roeder, Theaterchef in Riga,Köln und Bonn, zuletzt Thea-teragent in Berlin und Her-ausgeber von Roeders„Theater-Almanach“, der von1858 bis 1878 erschien. ImJahre 1887 erwarb er a lsRuhesitz eine Villa an der heu-tigen Austraße, die spätereVilla Weckbecker, in derenPark Honnefs erste Heilquelleerbohrt wurde. Hier starb er

im Jahre 1888. Seine Frau,Tochter eines vermögendenrussischen Generals, blieb biszu ihrem Tode in der HonneferVilla wohnen. Roeders schöneTochter, eine vielgefeierte Sän-gerin, war mit einem GrafenDazio aus Mailand verlobt undstarb am 31. Mai 1887, wenigeTage vor ihrer Hochzeit, an denFolgen e iner Operat ion inKöln.

Mit der pompö-sen Beiset -

zungszeremonie be-gann nun ein Toten-kult von fast antikemAusmaß. Mila wurde in prunk-vollem Hochzeitsstaat, einbal-samiert wie eine ägyptischePharaonentochter, beigesetzt.Die Mutter ließ ihr eine Grab-kapelle errichten, in die auchdie sterbl ichen Reste vonFerdinand Roeder umgebettetwurden. Die Kuppel desMausoleums wurde mit Fres-ken eines Düsseldorfer Künst-lers ausgemalt, welche die Totefast in den Götterhimmel ver-

setzten. Mit ten unter derKuppel dominierte auf einerschlanken Säule Milas mar-morne Porträtbüste, wie dasGnadenbild einer Wallfahrts-kirche . Regelmäßige Wal l -fahrerin war Milas Mutter. Fasttäglich pilgerte sie dorthin undlas, in einem Betschemel vorder Büste sitzend, mit lauter,oft tränenerstickter StimmeZeitungsartikel aus der künst-ler ischen Laufbahn ihrerTochter vor. Annette Roederstarb im Jahre 1893. Sie ver-machte einen großen Teil ihresVermögens an wohltät igeStiftungen, deren Vermögensich in der Inflation nach demErsten Weltkrieg auflöste.

Im Winter 1919/20 machtedie schöne Mila noch ein-

mal Schlagzeilen: Diebe bra-chen die Gruft auf und durch-suchten sie nach Schmuck-sachen. Sie sollen die golde-nen Pantoffeln und das kostba-re Diadem mitgenommenhaben, mit dem die Mutter denLeichnam hochzei t l ich ge -

schmückt hat te .Nach dem Einbruchwurde der Zugangzur Grabkammerverschlossen. In den1980er Jahren konn-

te man einen Blick in dieUnterwelt der Kapelle werfen:drei prunkvol le , schwarzeMarmorsarkophage mit golde-ner Beschriftung, bei derenAnblick man sich des Ein-drucks nicht erwehren konnte,Zeuge eines düsteren Reli -quienkultes zu sein. Heute istdie Gruft wieder vermauert,der Blick ins Innere verwehrt.Da hi l f t auch kein Kopf -schütteln.

von Karl Günter Werber

AntikerTotenkult

Legende vom Leben undSterben einer Sängerin

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Der Rheinländer · November 2008 Seite 11

Titel!

ls Kind hatte ich nurzwei Hoffnungsträgerin meinem Leben –Gott und meinen

Vater”, sagt Professor SaidOssami aus Linz, „und mit demTode meines Vaters verlor ichmeinen einzigen Verwandten”.Geblieben ist ihm, der ur-sprünglich als Moslem erzo-gen wurde, e ine t ie feGottesgläubigkeit jenseitsa l ler Inst i tut ionen undKonfessionen. Den Schmerzüber den Verlust seinesVaters Mahmud, der im fer-nen Iran starb, merkt man ihmnoch heute an. Mahmud Ossami hatte seinenSohn Said 1959 aus dem Irannach Deutschland geschickt,um ihn hier studieren zu las-sen. Said war begabt und lern-te eifrig. Im Rheinland paukteer jeden Tag 100 neue Voka-

beln und machte schnell Kar-riere. Bis zum Professor undWirtschaftsberater des persi-schen Schahs brachte er es.Als sein Vater dann im Iranstarb, verhinderte der Macht-wechsel dort, das väterlicheGrab zu besuchen und zu pfle-

gen. Dies aber hatte der kleineSaid einst beim Besuch einesFriedhofes fest versprochen.Und so fühlt er sich heute ver-pf lichtet, stattdessen Grab-stätten in seiner unmittelba-ren Nachbarschaft zu pflegenund zu restaurieren.Mit viel Liebe kümmert er sich

mit einer kleinen, handverle-senen Schar ehrenamtlich umdie 135 Grabstellen im LinzerTilmann Joel-Park. Längst hater alle Namensinschriften derGrabtafeln katalogisiert. Nachden Säuberungsarbeiten stehtdie Restaurat ion der a l ten

Grabsteine an. Aberder Weg zu einemwürdigen Ort derBesinnung ist nochsteinig . Da keineöffentlichen Gelderfür die Restaurationder Grabstätten zu

erwarten sind, ist Ossamiauf weitere freiwil l igeMitstreiter angewiesen.Willkommen sind Helfermit Fertigkeiten in Steinmetz-,Garten-, Maurer- und Maler-arbeit. Die Telefonnummer vonProfessor Ossami lautet :0 26 44 / 40 77.

„Ein Drittel von 135 wunderschönen Gräbern

ist baufällig.”

von Bernd Zimmermann

Gott, Vater und Sohn

AWarum ein Professor aus dem Iran Linzer Grabstätten pflegt

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Seite 12 Der Rheinländer · November 2008

Titel!

s gibt in Deutschland keineakademische Ausbildungzum Betreuer von Trau-ernden“, sagt Susanne von

Loeffelholz, „auch Ärzte erle-ben in Ihrer Ausbildung keineentsprechende Schulung.“Viele verzwei fe l te Hinter -bliebene bleiben deshalb ohneHil fe . Diese le idvol le Er -fahrung machte auch AndreaHeib nach dem Krebstod ihresMannes. Insbesondere für ihrekle inen Kinder konnte s iekeine unterstützende Hilfe fin-den. „Bei Psychotherapeutenmit einer Spezialisierung aufTrauerarbei t g ibt es langeWartezeiten, zu lange, um dieentscheidenden Trauerphasenzu verarbeiten.“ Sie möchtenun selbst helfen und absol-viert bei T.A.B.U. (Trauer, Ab-schied, Begleitung, Unterstüt-zung) in Essen, einem derführenden Institute auf diesemGebiet, eine anderthalbjährigeAusbildung zur Trauerbeglei-terin.

Auch Susanne von Loef-felholz hat bei T.A.B.U.

ihr Rüstzeug erhalten. Seit1985 arbeitet sie in ihrer eige-nen Praxis in Königswinter alsHeilpraktikerin für Psycho-therapie und hat sich im Laufeder Jahre auf die Verarbeitungvon Trauer und Verlustspezial is iert . Ehren-amtl ich betreut s iezusätz l ich das öku-menische Trauercaféin Königswinter, dasetwa alle sechs Wochenin den Räumen derPfarr- und Kirchengemeindenangeboten wird. Hier treffensich Hinterbliebene, die ihre

Trauer im gemeinsamen Ge-spräch verarbeiten und durchdie anderen Teilnehmer Unter-

erforder l ich – begle i tendeKörperarbeit wie Reiki undShiatsu ein. „Das hilft oft, ver-

„Die Arbeit ist fürmich

von Thorsten Herrigund Wolfgang Ruland

Zwei Frauen helfen Hinterbliebenen bei der Trauerbewältigung

stützung erfahren. „Es gababer auch einmal ein älteres

Ehepaar, das sichauf den nahendengegenseitigen Ver-lust vorberei tenwol l te“ , ber ichtetvon Loeffelholz.

Andrea Heib be-treut in Breit -

scheid ihre Klienten nicht nurin einer Gesprächstherapie,sondern setzt auch – wenn

Andrea Heib in ihrer Breitscheider Praxis

steckte und im Körper manife-stierte Trauer zu lösen“, sagts ie . Beide Trauerbegle i te -rinnen betonen: „Viele Men-schen müssen zuallererst ler-nen, dass sie trauern dürfen!Nicht gelebte und unterdrück-te Trauer kann krank machen”.

Auf die Frage, ob die Ar-beit als Trauerbegleite-

rin nicht schrecklich traurigsei, antwortet von Loeffelholz:„Es geht sicher um eine trauri-

Page 13: Rheinländer 03 November 2008

ge Sache, aber die Arbeit ist für mich ein großesGeschenk, denn die Menschen sind in ihrerTrauer so offen, ehrlich und wahrhaftig wie mandas wohl nur selten erleben kann.“ Andrea Heibist besonders die Arbeit mit Kindern wichtig:„Ich lasse sie mit dem Herztelefon Kontakt zuihrem verstorbenen Elterntei l aufnehmen.Dabei dient ein Stethoskop als Verbindung,denn im eigenen Herzschlag kann man auch denvon Vater oder Mutter spüren.“

Der Rheinländer · November 2008 Seite 13

Susanne von Loef felholz betreut das Trauercafé in Königswinter.

Susanne von Loeffelholz Tel. 0 22 23 - 90 46 75

Andrea Heib Tel. 0 26 38 - 94 99 22

oder Mail: [email protected]

KONTAKT

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Seite 14 Der Rheinländer · November 2008

unternehmen!

prachenwirrwarr schallteinem aus dem Weinbergvon Pieper in Rhöndorfentgegen. Hier türkische

Laute, dort Russische, Polni-sche, Deutsche. Multi-Kulti imWingert. Die 15 Männer undFrauen, d ie mitT r a u b e n s c h e r e nund Eimern ausge-stattet im Weinbergversammelt s ind,eint ein gemeinsames Ziel: DieTraubenlese. Während Einigeneu im Team sind, sind anderePflücker wie Fjodor Asmus ausKasachstan bereits alte Hasen.Er arbeitet seit 1995 bei Pie-per. Vorrangig in der Weinlese.

Leute wie Fjodor Asmusbilden das Rückgrat für

die Traubenlese. Ohne dieseMitarbeiter läuft keine Lese.

Das weiß auch Felix Pieper.„Wir liegen voll im Zeitplan“.Dank des guten Mikroklimas,das am Siebengebirge herrscht,verspricht der Jahrgang 2008ein Guter zu werden. DerJuniorwinzer ist mit dem

Ergebnis zufrieden. „Die Fäul-nis bei den Trauben fällt mitdrei bis fünf Prozent kaum insGewicht“, sagt Felix Pieper,der wei testgehend für dieErzeugung des Weines zustän-dig ist. Vater Adolf Wilhelm„Bobbi“ Pieper ist stattdessenfür den Verkauf und dasMarketing verantwortlich. DieBeiden sind ein gut eingespiel-tes Team.

Während in Rhöndorfdie Produktionsstätte

(Weinberge) liegt, ist Königs-winter praktisch die Zentrale.Dort im über 300 Jahre altenG a st r o n o m i e / H o t e l b e t r i e bWeingut „Jesuiterhof“ werden

die Unternehmens-fäden gezogen unddort hat nebenBobbi Pieper voral lem Ehefrau

Heike das Sagen. Weinbauwird bei Pieper nunmehr inder 5. Generation betrieben.Und dies mit Erfolg. Ihr Weinverkauf t s ich mit t lerwei leweltweit . Der weiteste Ab-nehmer sitzt in Japan, genauerin Tokio. Dort erfreut sich vorallem der Spätburgunder - diegeschützte Marke lautet, wieman dem Etikett entnehmenkann „Drachenblut“ – zuneh-

In 5. Generation wird bei Pieper Weinbau betrieben

von Peter KösterFotos: Carmen Wölm

S

Rebensaft wird weltweit exportiert – Multi-Kulti im Wingert und der Herr des Weinkellers

Herr des Weinkellers

Page 15: Rheinländer 03 November 2008

Der Rheinländer · November 2008 Seite 15

mender Beliebtheit . WarumDrachenblut? „Das hängtdamit zusammen weil in Japander Drachen eine besondereBedeutung hat. Außer diesemgesetzlich geschützten Rot-wein produziert der Winzer-betr ieb Weine in a l lenQual i tätsstufen. Sogedeihen auf der 8,7Hektar großen An-bauf läche Ries-l ing , Mül lerT h u r g a u ,P o r t u -g i e s e r ,K e r n e r ,S ch e u r e b e ,G r a u b u r g u n -der, Gewürztra -miner, Weissherbst/Rotwein. Mit ca . 35Prozent nimmt der Ries-ling eine Sonderstellung ein.Aber auch der Rest der Kol-lektion zeigt herausragendeQualität. Das betrifft auch denSekt, für den der vorverleseneRiesling die geschmacklicheBasis liefert.

Die Piepers s ind imwahrsten Sinne des

Wortes e in Famil ienunter -nehmen, das an zwei Stand-orten angesiedelt ist. Die bei-den Lagen Königswinterer undRhöndorfer Drachenfels wer-

den in e iner modernenKellerei in Rhöndorf aus-

gebaut, wo Traditionund Moderne Hand

in Hand gehen.„Herr des

W e i n -ke l l e r s “

ist FelixPieper. Er

ist ständigum Quali täts -

v e r b e s s e r u n gbemüht. Seine lieb-

ste Beschäf tigung –wenn es die Zeit erlaubt,

gesellt sich auch Vater Bobbidazu – ist das Komponieren,das Abwägen der Stärken undSchwächen, der Güte und Reifejeder Sorte und das Ab-stimmen zu einem harmoni-schen Ganzen.

Der 2007er Riesling Selection: In der Nase zeigt dieser Weineinen mineralischen und würzigen Zitrusduft. Bei diesemRiesling hat man es mit einem extrem vielschichtigen und har-monischen Wein zu tun, dessen Eleganz und Finesse durchseine lebhafte Säure unterstrichen wird. Niedrige Erträge undeine lange Lagerung auf dem Fass dürften diesen Wein, zueinem großem Riesling werden lassen. Seine Vollreife spiegeltdie Lage des Terroirs wieder.

Die 2007er Riesling Auslese erobert Nase, Gaumen undZunge mit einer verführerischen Frucht. Der Wein zeigt großeEleganz. Man erlebt das packende Säurespiel und erliegt dabeider feinen, sehr reifen Süße dieses Weines.

Er ist im Barrique gereif t , dieser 2007er RhöndorferDrachenfels Spätburgunder QbA. Überzeugend seine guteStruktur, die feine Würze, reife Frucht. Die Reifung auf demBarrique verleiht diesem Spätburgunder einen ausgewogenenFruchtcharakter. Gleichzeitig erspürt man einen Hauch vonVanille. Man hat es hier mit einem kraftvollen und mächtigenRoten mit ausladender Taninenstruktur zu tun.

WEINPROBE MIT PETER KÖSTER

Felix Pieper

Page 16: Rheinländer 03 November 2008

Seite 16 Der Rheinländer · November 2008

querbeet!

von Heidemarie Liebetrau

an sagt, an der Kulturdes Totengedenkenskann man den Standder Kultur eines Vol-

kes ablesen. Aus diesem Blick-winkel betrachtet, wäre unserKulturanspruch rückläuf ig.Anonyme Bestat -tungen nehmen zu,weil niemand mehrda ist, der sich lie-bevol l der Grab-stellen annehmenkann und will, weilder Kostenaufwandfür v ie le nichtmehr tragbar ist,weil immer mehrMenschen dasTotengedenken alssinnentleert emp-finden.

Dabei kannder Besuch

auf einem Friedhofsehr tröstlich sein,auch gönnen wiruns in der heutigenhekt ischen Zei tviel zu selten einInnehalten, scheu-en die Stille statts ie zu genießen.Dabei kann geradesie uns Kraft fürden Alltag verlei-hen.

Über diesepersönlichen Aspekte

hinaus sind Friedhöfe in unse-ren Städten wichtige Grün-räume: mit ihrem alten Baum-bestand, dem vielen Blumen-flor bilden sie für Mensch undTier grüne Lungen, die demAbfangen von Staub, derSauerstoffproduktion und derLuftbefeuchtung dienen. Vielealte Friedhöfe bilden heute,

M das Grab bieten sich klein-wüchsige Pflanzen an: für dievolle Sonne etwa das grau-grüne Stachelnüsschen oderHeide, die dann auch noch imSeptember (Besenheide) odervon Dezember bis März

( S c h n e e h e i d e )blüht. Im Schattenwird man einendichten Bewuchs mitD i c k m ä n n c h e n(Pachysandra termi-nal is ) oder Wald-ste inien, d ie vonApril bis Mai gelbblühen, erz ie len.Diese f lächige Be-pf lanzung kanndann je nach Jahres-zeit mit St iefmüt-terchen, Erika oderSommerflor ergänztwerden. Sie verträgtauch den Schmuckvon Gestecken oderKränzen, die jetzttraditionell auf dieGräber gelegt wer-den – zumindestvon denen, die sichnoch nicht von derKultur des Totenge-denkes verabschie-det haben.

auch wenn sie nicht mehrbelegt werden, grüne Erho-lungs- und Ruheinseln imStadtbild.

Auch mit wenig Aufwandlässt sich eine Grab-

stelle so gestalten, dass sie ein

gepf legtes Erscheinungsbildhergibt. Denn nicht immer istjemand in der Lage, sich täg-lich darum zu kümmern. DieBepflanzung des Grabes solldeshalb f lach, nichtal lzu sehr wu-chernd und dasganze Jahr überansprechend sein.Als grüne Decke für

Ein StückKulturEin StückKultur

Grabschmuck auf dem Linzer Waldfriedhof

Page 17: Rheinländer 03 November 2008

aromatisch!

ref fender könnte die Wirkung derHeilpf lanze Angelika (gr. Angelos=Engel) nicht beschrieben werden, wie

mit diesen Zeilen aus einer Engelpoesie vonChristina Spilling-Nöker. Denn fast wie einschützender Engel wirkt auch das ätherische Ölder Angelikawurzel. Es unterstützt die Vitalitätund hat stärkende, geradezu aufbauendeEigenschaften. Ein begleitendes „Schutz- undKraftöl“, das nicht nur ängstlichen, verunsi-cherten Menschen oder in der Sterbe- undTrauerbegleitung hilft. Der Duft „des Engels“vermittelt Kraft und hilft still dabei, Mut undSelbstvertrauen wachsen zu lassen für neueLebensaufgaben.

Der Legende nach soll uns die großeHeilkraft der Pflanze von einem Engel

offenbart worden sein, daher auch der NameAngelika und die volkstümliche BezeichnungEngelwurz oder Erzengelwurz. Schon in Zeiten

der Pest galt Engel-wurz unter den Ärz-ten als die „Schutz-pf lanze“ vor Anste-ckung und als Heil-mit te l für v ie ler le iKrankheiten. Damalstrug man die purenWurzeln um sich, zer-kaute sie im Mund

oder bereitete aus der Wurzel heilkräftigeElixiere und Liköre. Der heute noch berühmteChartreuse-Likör stammt aus dieser Zeit. Dasaus den Wurzeln per Wasserdampfdestillationgewonnene ätherische Öl, mit einem etwasgewöhnungsbedürftigen, erdigen Duft – derautomatisch vor einer Überdosierung schützt –wird in Aromabädern, Kompressen, als Sauna-aufguss, in Massageölen und Heilsalben ver-wendet, wie in dem hilfreichen und bewährtenEngelwurz-Balsam. Es wirkt lösend bei Husten,

Ätherische Öle sind hochwirksame Konzentrate, die nur verdünnt und sparsam dosiert angewendet werden dürfen. Nähere Informationen erhalten Sie

bei AromatherapeutInnen und ApothekerInnen oder in der entsprechenden Fachliteratur.

AROMATIPP: SAUNA-AUFGUSS

Angelika 3 Tropfen, 5 Tr. Zitrone bio, und 3 Tr.Ravensara in 5 ml Bioalkohol für 2 LiterAufgusswasser. Wer keine Sauna hat, kann 8-10 Tr. der fertigen Bio-Mischung „Lichtengel“oder „Engelsdüfte“ in der Duftlampe/Duft-brunnen vernebeln.Oder versprühen Sie einfach das harmonisie-rende Bio-Raumspray „Angels”, erhältlich imAroma-Atelier.

T

Der Rheinländer · November 2008 Seite 17

Duftender Engel im Rheinland –

AngelikaDuftender Engel im Rheinland –

AngelikaAngelika – Komm mein Engel, komm!

Nimm die Angst von meiner Seele, dass die Last sich leise löse, hebe meinen Kummer auf. Trage von mir all die Schmerzen und berühr` mich still bei Nacht, zart mit sanftem Flügelschlag.

von Cäcilia Frings-Ruland

Schnupfen und insbesonderebei Nasennebenhöhlen-entzündungen. Nicht nur inErkältungszeiten mobil i -siert Angelika-Öl die Ab-wehrkräfte und stärkt dasImmunsystem, es wird ihmzudem eine entschlackendeWirkung auf das Lymph-system nachgesagt.

Die in unserer Re-gion beheima-

tete Hei lpf lanzegehört zu den Dol-denblütengewächsenund ist eine der wenigen Pflanzen, aus denenätherisches Öl gewonnen wird, die nicht aussüdl ichen Ländern stammen. So mancherRheinsteiger wird sie schon an Wegesränderngesehen haben, vielleicht ohne zu wissen, welchwunderbare Heilkraft sich hinter dieser dekora-t iven, weißen Doldenblüte verbirgt . DieAngelikapflanze hat starke, tiefe Wurzeln undeinen kräftigen Stiel, um ihre großen Blütenhoch in den Himmel zu heben. Auch wir brau-chen manchmal starken Halt, sei es für dieUmsetzung neuer Ideen oder um schwere Zeitenzu überwinden.

Page 18: Rheinländer 03 November 2008

Seite 18 Der Rheinländer · November 2008

vorgestellt!

Krippen und Kabarett, diesezwei Ks verbinden wohl diemeisten mit Waldbreitbach.Die Krippen natürlich wegender Vermarktung des Ortesals „Weihnachtsdorf“. DasKabarett – ganz klar – auf-grund der „…wir machenTheater“-Reihe.

iese wurde von Julianeund Jürgen Grünwaldvom und im Wald-

breitbacher Hotel „Zur Post“ins Leben gerufen und begei-stert nun schon sei t zehnJahren von Herbst bis mittenin den Frühling die Gäste ausnah und fern. Die Marke „...wirmachen Theater“ lebt von ihrerBeständigkeit wie auch von derLiebe zur Sache und dem Mut,auch mal neue Wege zu gehen.Sehr viel Herzblut stecken dieGrünwalds seit jeher in jedenEvent der Reihe. Die auftreten-den Künst ler werden vonihnen selbst ausgesucht, aufder alljährlichen Kulturbörsein Freiburg, die schon für vieleTalente aus Kabarett, Comedy,Varieté und Musik einen erfol-greichen Startpunkt markier-te. So standen und stehen oftKabarettisten und Musiker, dieerst kurz zuvor ausgezeichnetworden sind, auf der in behag-lich warmes Licht getauchtenBühne im Rittersaal des Hotels„Zur Post“ . Den r icht igenRiecher für ausgezeichneteUnterhaltung und eine gran-

Von Benedikt Schmidt

diose Vielfalt in jeder Saisonattestiert man nicht nur des-halb den Grünwalds gerne.

Von Polit-Kabarett überComedy bis hin zu a

cappella und Musik, das Pro-gramm ist stets ausgewogen,das Niveau hoch und die Zu-gaben gerne herbeigeklatscht.Womit wir beim wichtigstenIndikator für einen gelunge-

Überbl ick über die „ . . .wirmachen Theater“-Stars bietendie v ie len Fotos an denWänden im Rittersaal . Dasdort deutlich sichtbare, glück-l iche Lächeln in den Ge-s ichtern von Künst ler undVeranstalter zeugt vom Erfolgder Abende.

Wenn nun der Herbst2008 sich über das

Land legt, hält auch wieder„...wir machen Theater“ in sei-ner Jubiläumssaison Einzugim Hotel „Zur Post“. Gespannt,in angenehmer Atmosphärewarten die Gäste , auf denBeginn des Programms. Haus-herr Jürgen Grünwald wird wieimmer auf die Bühne tretenund den Künstler vorstellen.Mit dabei in dieser Saison:Lothar Bölck (02.11), AlfredMittermeier (30.11) , Aqua-bella, Carmela de Feo, Nessi-1000schön. Christoph Sieber,Bernd Regenauer und natür-lich der Überraschungsgastoder die Überraschungsgästeam letzten Abend. Erneut ista lso bei „ . . .wir machenTheater“ Vielfalt Trumpf. Obpol i t isch-biss ig , Comedy &Harmony, Kabarett & Welt -verbesserung oder a cappella.Seien Sie gespannt und feiernSie zehn Jahre „...wir machenTheater“ mit. Bühne frei undHappy Birthday!Tel. 02638-9260, www.hotelzurpost.de

Vielfalt ist Trumpf

Vielfalt ist Trumpf Waldbreitbach:

„...wir machen Theater“ feiert zehnjähriges Jubiläum

D

Ehepaar Grünwald im Rittersaal

nen Abend wären – der Re-aktion des Publikums. Undhier lässt sich eindeutig fest-stellen – es wurde enorm vielgelacht in den letzten Jahren.Begeistert er innern s ichStammgäste und die, die esnoch werden, an die unzähli-gen Highlights und Überra-schungen in der Vergangen-heit, an die vielen vollbesetz-ten Abende und die einhelligeBegeisterung vor und auf derBühne. Und „...wir machenTheater“ weckt auch nacheinem Jahrzehnt noch unge-brochen Vorfreude auf daskommende Programm. Einen

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Der Rheinländer · November 2008 Seite 19

Einen anderen Weg, Kabarett in die Region zuholen, beschreiten die Asbacher „Sandmänn-chen“. Der Karnevalsverein präsentiert ein-mal im Jahr, immer im November, einen hoch-

karät igen, durch Funk und Fernsehenbekannten Gast aus der deutschen Kabarett-szene. Angefangen hat es im Jahr 2000 mitKonrad Beikircher. Jürgen Becker, VolkerPispers und Bill Mockridge waren auch schonhier. Die bekannten Namen locken bis zu 600Zuschauer in das Asbacher Bürgerhaus. DieInitiatoren und leidenschaftlichen Kabarett-anhänger Ewald Dinkelbach und GünterHöns, beide ebenfalls bei den Sandmännchenaktiv und Vorsitzende der Vereine „Kinderfür Tschernobyl“ und „TTF Asbacher Land“(Tischtennis), sind froh über jede zusätzlicheMöglichkeit, die Vereinsfinanzen aufzubes-sern. „Etwa anderthalb Jahre vor dem Termin spre-chen wir die besten Künstler an, um eineZusage für einen Besuch bei uns zu erhalten“,erzähl t Günter Höns, der wie EwaldDinkelbach ein Freund des klassischen politi-schen Kabaretts sowie der Satire ist und lie-ber auf reine Comedians verzichtet. „UnserAugenmerk richtet sich auf ein anspruchsvol-les Programm. Dabei ist es immer wiederinteressant zu beobachten, wie sich dasPublikum bei den Vorträgen verhält“, ergänztDinkelbach. Bald hat er dazu wiederGelegenheit: Am 22. November bringen dieKabarettfreunde den Ruhrpottarzt DoktorStratmann mit seinem medizinsatirischenProgramm: „Machensesichmafrei, bitte!“ aufdie Bühne.Karten ab 18 Euro gibt es bei der Sparkasse,der Raiffeisenbank, Elektro Buchholz undden Sandmännchen. JL

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Page 20: Rheinländer 03 November 2008

Seite 20 Der Rheinländer · November 2008

traditionell!

Wenn im November diedunkle Jahreszeit an-bricht, kommt wiederdie Zeit der Martins-züge, leuchten in al-len Dörfern und Städ-ten am Rhein die bun-ten Laternen und er-klingen die traditio-nellen Lieder. Die Le-gende von St. Martin,des römischen Solda-ten und späterenBischofs von Tours,der an einem kaltenWintertag seinen Man-tel mit einem Bettlertei l te, kennt auchheute noch jedesKind. Dabei reichendie Ursprünge derFeiern am 11. Novem-ber bis in das früheMittelalter zurück.

Zinte Mätes Zinte Mätes von Andrea Rönz, Stadtarchiv Linz

Zeichnung : Ad albert N. Schmitz

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Der Rheinländer · November 2008 Seite 21

DDaass LLiinnzzeerr MMäätteesslliieedd( in seiner ursprünglich überliefertenForm)

Heilje zinte Mätes, dat wor 'ne joodeMann.Er deilt singe Mantel met einem armeMann.De rächte Fooß, linke Fooß,komm 'ne Mann met Küchelcher rus.Rode dit, rode dat, rode, rode Eiche',mer wollen ons jet verzeiche,mer wollen ons jet verrode,mer wollen e Küchelche brode!Dotz , dotz , dolendotz!Jitt ons 'ne ahle Mäteshauf!

Mätesovend machen de Wiewer deWösch.Un wenn noch Wing em Keller es,dann drinke mer Eine för de Dösch.Wing em Keller, Koon om Söller,dat Wingche moß jedronke sind,dat Jeldche moß verzehrt sin.Rüh, rüh, rüh! Jitt ons en Böd Strüh!Ramm, ramm, ramm! Jitt ons en ahlMann!

bis spät in die Nacht. Dabeiging es an Martini bisweilen sohoch her, dass sich 1808 dieBehörden des herzoglich-nas-sauischen Oberamts Linz ge-zwungen sahen, das Martins-feuer zu verbieten. Das tat derÜberlieferung des tief verwur-zelten Brauchs jedoch keinenAbbruch, auch wenn der Ab-lauf des Festes sich in jüngsterZeit gewandelt hat.

Über Jahrhunderte war esin Linz Brauch, dass

schon Tage vor MätesovendKinder und Jugendliche vonHaus zu Haus zogen, um fürdas große Mart insfüer amRhein zu dotze. Im berühmtenLinzer Mätesled ist d ieseTradition verewigt, wenn esheißt: Rüh, rüh, rüh! Jitt ons enBöd Strüh! Ramm, ramm,

ramm! Jitt ons en allMann! Reis ig ,Stroh, alte Körbe,Pappe und Papierwurden gesammeltund zum Mäteshaufgeschichtet, in des-

sen Mitte eine lange Stangemit e iner Kle iderpuppegesteckt wurde.

Mätesovend versammel-te man sich dann mit

Fackeln und meist aus Rübengeschnitzten Laternen amRheinufer, wo der Mäteshaufin Brand gesteckt wurde. Warauch die Puppe verbrannt,setzte sich der Zug mit St.Martin auf einem Schimmel ander Spitze in Bewegung undzog mit Musik und Gesangdurch die Straßen der Stadt,wobei das Mätesled natürlichnicht fehlen durfte. Auf demMarktplatz schließlich löstesich der Zug auf, womit dasMätesfest aber noch langenicht zu Ende war. In geselli-ger Runde fand man sich zumtraditionellen Uhles-Essen mitTopfkuchen aus geriebenenKartoffeln zusammen, trankeine för de Dösch und feierte

ie die Fastnacht vor der40-tägigen Osterfasten-zeit, kennzeichnete dasMart infest se i t dem

Mittelalter den Beginn derWeihnachtsfastenzeit, in derVerzicht, Besinnung und Bußeebenso geübt wurden wie vorOstern. Es hieß also zuvor nocheinmal ausgelassen zuschmausen und zu trinken.Anfang Novemberwar die Weinlesebeendet, der jungeWein war gekeltertund konnte gekostetwerden. Außerdemfand zu dieser Zeitdas Martinischlachten statt,um Fleisch für die Winterzeitzu lagern und zu konservieren.Auch war die Mast der Gänsezu Martini abgeschlossen undso manche Gans endete als def-tiger Mätesbroode. Der Mar-tinstag war gleichzeitig einwichtiger Rechtstermin, andem Pachtverträge geschlos-sen und der Zehnt und Zinsengezahlt wurden.

In Linz ist der Martinstagvon besonderer Bedeu-

tung, denn der Heilige Martinist der Patron der LinzerPfarrkirche. Das Martinspatro-zinium ist im Rheinland voral lem bei f rühen Kirchen-bauten weit verbreitet, dennberei ts der FrankenkönigChlodwig erhob Martin vonTours zum Nationalheiligen.Das Mätesfest ist daher zu-gleich auch das Patronatsfestder Pfarrei.

W

in Linzin Linz

Patron der Linzer

Pfarrkirche

Page 22: Rheinländer 03 November 2008

Seite 22 Der Rheinländer · November 2008

traditionell!

5.11.08 ScheurenKath. Kindergarten St. Pantaleon, 18:00 Uhr

5.11.08 Bad HonnefGGS Am Reichenberg/Martinszug InnenstadtMartinsspiel:18.00 Uhr, Schulhof der GGSAm Reichenberg. Martinszug: ca.18.10 Uhr ab GGS Am Reichenberg, kein Martinsfeuer

10.11.08, Aegidienberg18:00 Uhr ab Aegidiusplatz Theodor-Weinz-Schule Martinsfeuer im Anschluss auf dem SchulhofBurgwiesenstrasse Verteilung von Martinswecken in denKlassen nach dem Martinsfeuer

10.11.08 LinzAltstadt, 17:30 Uhr

10.11.08 Vettelschoß18:00 Uhr

10.11.08 Oberpleis18:00 Uhr Schulzentrum

10.11.08 HeisterbacherrottObere Straße Thomasberg, 18:00 Uhr

10.11.08 RheinbrohlStart nach dem Wortgottesdienst 17:30 an derPfarrkirche, Mantelteilung am Römerplatz,Martinsfeuer an den Rheinanlagen

10.11.08 Königswinter Altstadt, Johann-Lemmerz Grundschule, 18:00 Uhr

11.11.08 Leutesdorf, Laurentiuskirche, 18:00 Uhr mit Martinsfeuer am Rhein

11.11.08 Stadtgebiet Unkel/Stadtteil Heister17:45 Uhr

11.11.08 OberdollendorfGrundschule, 18:00 Uhr

11.11.08 AsbachKirchplatz, 18:00 Uhr

11.11.08, Rhöndorf18.00 Uhr, GGS Rhöndorf - Europaschule- Martinszug : 18.05 Uhr, Rhöndorf, St.Marien Martinsspiel: ca. 18.20 Uhr, Ziepchensplatz Martinsfeuer am Ulanendenkmal Rhöndorf

12.11.08 WindhagenKindergarten Spatzennest, 17:30 bis19:00 Uhr

12.11.08 RheinbreitbachGrundschule, Schulstraße 4, 18:00 Uhr

Fot

o: C

ar,m

en W

ölm

Frau Sander al s St . Martin in Oberple i s

06.11.08, Bad Honnef18:00 Uhr ab GGS Löwenburg Löwenburgschule, Rommersdorfer Straße Martinsfeuer vor der Annakapelle und einkleines auf dem Schulhof Stand durch Förderverein (Glühwein,Wecken)

07.11.08, Bad Honnef18:00 Uhr ab Schulhof Martinus-Schule-Selhof, Menzenberger Str. Martinsfeuer im Anschluss auf dem Schulhof. Verteilung von Martinswecken in denKlassen nach dem Zug/Martinsfeuer

7.11.08 NiederdollendorfEcke Herzogstraße hinter dem Bahnhof, 18:00Uhr

7.11.08 Ariendorf am Heimathaus

7.11.08 Erpel17:15 Uhr Grundschule St. Johannes

7.11.08 Orsberg, 18:30 Uhr

ST. MARTINSZÜGE IN UNSERER REGION

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Der Rheinländer · November 2008 Seite 23

persönlich!

DechantKlemens Hombach

•Geb. am 14.8.1945 inKotzenroth, dem heutigenRosenheim im Westerwald

•Abitur in Marienstatt,Studium in Trier u. Freiburg

•1973 Priesterweihe (Trier),anschl. Kaplan in Bendorf

•1976 bis 1979 Vikar inRemagen

•1979 erste Pastorenstelleim Saarland

•Ab 1986 Pastor in Konz •Seit 1997 Pastor in Linz,

Dattenberg, Ohlenberg•Seit 2004 Dechant für das

Dekanat Rhein-Wied

STATIONEN

cher Tradition steht. Christenmüssen keine Sauertöpfe sein.Der Glaube soll uns fröhlich,heiter stimmen.

6.Am Rheinland schätzen Sie.. ....die Leichtigkeit, die Gesel-ligkeit und natürlich die schö-ne Landschaft, die ich gernemit dem Fahrrad erkunde.

7. Was ist für Sie das Schönste anIhrer Arbeit?Die Begegnung mit denMenschen – in Freud undLeid. Sie lässt mich auch dieBegegnung mit Gott spüren,zum Beispiel im Gottesdienst.

8. Wie verbringen Sie Ihren Urlaub?Ich wandere meist in den Ber-gen. Und lese viel u.a. histori-sche Romane, Krimis vonHenning Mankell, Aktuelleswie den Afghanistan-Roman„Der Drachenläufer“ vonKhaled Hosseini – und eintheologisches Werk wie dasPapst-Buch habe ich auchimmer im Koffer.

9.Wo sehen Sie die Rolle von Frauenin der Kirche?Ich halte sie für sehr bedeut-sam. Es würde mich freuen,wenn Frauen auch in derGroßkirche mehr leitendeFunktionen übernehmenkönnten, die kirchenrechtli-chen Bestimmungen geändertwürden. Stichwort Diakonatder Frauen. Darüber mussman nachdenken dürfen.

10. Was ist Ihr dringendster Wunsch?Dass der Glaube neu entfachtwird. Durch ehrliche Kommu-nikation und Mut zum Experi-ment.

1. Mögen Sie den November?Eigentlich mag ich die dunkleJahreszeit nicht so gerne. Aberder Monat hat auch helle Mo-mente durch die beiden Licht-gestalten der NächstenliebeSankt Martin und HeiligeElisabeth (Elisabeth-Tag am19. November) und den ihnengewidmeten Festen.

2. Ihr persönliches Rezept gegenNovember-Depressionen? Also Depressionen habe ichkeine. Aber ich verschöneremir die Zeit, indem ich Musikhöre und lese, wenn es meineZeit zulässt. Oder bete voreiner Kerze.

3.Friedhöfe sind für Sie . . . Stätten der Erinnerung inzweifacher Hinsicht: DieMenschen können an einenOrt gehen, um ihre Trauer aufzuarbeiten. Sie könnenBlumen dorthin stellen, eineKerze anzünden und so mitsinnenhaften Zeichen einemenschliche Brücke zu denVerstorbenen schlagen, die sonicht in Vergessenheit gera-ten, nicht in die Anonymitätabgleiten. Zudem birgt derFriedhof als „Gottesacker“Hoffnung. Er erinnert uns alsChristen an die Auferstehung.

4. Welche Bedeutung messen SieAllerheiligen und dem Volkstrauertag zu?Eine hohe. Allerheiligen stehtdafür, dass wir alle für dieHeiligkeit bestimmt sind, dassdies unser Ziel ist. Beim Volks-trauertag würde ich es begrü-ßen, wenn die Bevölkerungwieder mehr daran teilneh-men würde und besonders diejunge Generation an den Sinn

herangeführt wird. Indem wirder Kriegsopfer gedenken,sprechen wir uns gegen Kriegund Gewalt aus. Und Gewalt-bereitschaft fängt ja oft imKleinen an.

5. Am 11.11. beginnt die närrische Jah-reszeit. Was fällt Ihnen zu Karneval ein? Dass Karneval ein schönerBrauch ist, der auch in kirchli-

gestellt von Martina Kefer

„Ich bin Kommunikator, Motivator und Inspirator“, beschreibt KlemensHombach seine Aufgaben.

10 Fragen an…… Dechant Klemens Hombach

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Seite 24 Der Rheinländer · November 2008

persönlich!

rlaub ist das schlimm-ste Wort für mich“, sagtFr iedhelm Ost . „Wir

haben zwar auch Familien-urlaub gemacht, aber nie ohneFax und Telefon.“ Er habe ebenimmer von morgens bis abendsgearbeitet, meint seine FrauErika, aber in ihrer Stimmeschwingt nichtsVo r w u r f s vo l l e smit . „ Ich habeihn sich entfal-ten lassen“ – soeinfach kannsich das anhören. Friedhelmund Erika Ost sind seit 40Jahren verheiratet und was sieverbindet , ist wohl d ieHarmonie der Gegensätze. Sieevangelisch, er katholisch. SieKölnerin mit Karneval in denGenen, er Westfale, der gernezugibt, dass Weiberfastnachtfür ihn Kulturschock bedeutet.Gemeinsam ist ihnen die Lustan kontroversen Diskussio-nen, das Bedürfnis die kostba-re Zei t mit interessantenBegegnungen zu verbringen,das ehrenamtl iche Engage-ment. Er schätzt ihre Offen-heit, sie seine Verlässlichkeit.

Ja, zurück gesteckt habesie schon, was ihr eigenes

Berufs leben betr i f f t , sagtErika Ost. „Aber in den 70er

Uvon Gudrun von Schoenebeck

Fotos: Carmen Wölm

Jahren war es für Frauenungleich schwieriger als heuteFamilie und Beruf zu verei-nen.“ Trotzdem wirkt die 65-jährige keineswegs als Opferder gesellschaftlichen Ver-hältnisse, sondern so, alshabe sie immer selbst ent-schieden, was sie aufgibt

und wofür.Ihren Mannlernte sie ander Kölner Uni-versi tät ken-nen, er studierte

Volkswirtschaft, sie Medizin.Bis beide um die 30 waren,stand die Karriere an ersterStelle. Er beim Bundesverbanddeutscher Banken, s ie a lsAnästhesieärzt in im Kran-kenhaus. „Damals haben wiruns vor lauter Arbeit kaumgesehen“, erinnert sichErika Ost. „Dann bin ichfür die Familie zurückgetreten, weil wirKinder haben

Sie macht Sportfür zwei

Strikte Arbeitsteilung und Harmonie der Gegensätze: Erika und Friedhelm Ost sind seit 40 Jahren verheiratet

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Der Rheinländer · November 2008 Seite 25

von Köln nach Bad Honnef,Friedhelm Ost geht auf Kurs indie Bundespoli t ik. Er wirdSprecher der Bundesregierungund wirtschaf tspol i t ischerBerater von BundeskanzlerHelmut Kohl. Von 1990 anmacht er a ls Mitgl ied desDeutschen Bundestages 12Jahre lang Wirtschaftspolitik. „Geplant war das alles nicht“,sagt der 66-Jährige und betont,dass er die Entscheidungenüber beruf liche Veränderun-gen immer gemeinsam mit sei-ner Frau ge-troffen habe.Heute ver -läuf t ihrLeben zwaretwas ruhi -ger, aber von Ruhestandsatmo-sphäre ist nichts zu spüren.Friedhelm Ost hat sich nachseiner Bundestagszei t a ls„Pol i t ik- , Kommunikat ions-

und Wirtschaf tsberater“selbstständig gemacht undgreift jetzt auf das jahre-lang geknüpfte Netzwerk –sein „Know Who“ –zurück. In Vorträgenbehandelt er Themen zur

„demographischen Katas-trophe“ oder zum

„Einfluss des Lobbyismusauf die Pol i t ik“ . In der

Zukunft, meint er, solltenwir uns alle auf mehr Beweg-

lichkeit einstellen, denn „dasTempo der Veränderung wirdzunehmen“. Gle ichzei t igwerde der Begriff „Heimat“immer wichtiger. „Wir müssenuns auf Werte wie Mit -menschl ichkei t besinnen,Verantwortung übernehmenund nicht als Einzelkämpferunterwegs sein.“

Dazu gehört fürbeide das ehren-

amtl iche Engage-ment . Sei t zehn

Jahren arbei tetErika Ost in der

wollten.“ Fünf sind es gewor-den, die Jüngste ist heute 21,der Älteste 35. Und einenEnkel gibt gibt es inzwischenauch.

Seit damals herrscht imHause Ost strikte Ar-

bei tste i lung. Bis hin zumSport, meint Friedhelm Ostschmunzelnd, den seine Fraugewissermaßen für sie beidetreibe. Auch von Kinderer-ziehung habe er keine Ahnungund deshalb das gesamteFamil ien-Management ihrüberlassen. Er selbst wechseltin den 70er Jahren zunächst inden Journalismus, wird Chefder ZDF-Wirtschaftsredaktionund Leiter des Wirtschafts-magazins WISO. 1985 steht dienächste beruf l iche Verän-derung an, die Familie zieht

Ökumenischen Hospizbewe-gung. „Seitdem ich gesehenhabe, wie unwürdig mancheMenschen in den Kranken-häusern sterben müssen, istmir diese Arbeit sehr wichtig“,sagt die Ärztin und hat aucheine Ausbildung zur Sterbe-begleiterin gemacht. Als sach-kundige Bürgerin sitzt sie imHonnefer Stadtrat, ist im Vor-stand der örtlichen Frauen-Union, engagiert sich in derEvangel ischen Gemeinde-arbeit und führt jedes Jahr in

der Vorweih-n a c h t s z e i tGruppen zuden KölnerKrippen.

Während dessen hat ihrMann im „Aalkönigs-

komitee“ von Bad Honnefehrenamtlichen Ehrgeiz ent-wickel t und setzt se inNetzwerk zum Wohle der örtli-chen Vereine ein. Ein rau-schendes Fest im Kursaal ,großzügige Sponsoren und einAalkönig als prominentes Zug-pferd heißt das Konzept, dasals „fixe Idee“ vor fünf Jahrenbegann und mittlerweile derehrenamtlichen Jugendarbeitin Bad Honnef 20.000 Eurojährl ich beschert .Den Anfang als Hon-nefer Aalkönig mach-te Wolfgang Clement,danach ließen sichLothar Späth, KonradBeikircher, FriedrichMerz und Peer Stein-brück ebenfalls nichtlange bit ten. AuchHans-Dietrich Gen-scher, der am 17.Oktober die Königswürde ent-gegen nahm, habe natürlichsofort zugesagt, meint Ost.„Und irgendwann wird essicher auch mal e ine Aal -königin geben. Daran arbeitenwir noch.“

Beide ehrenamtlichengagiert

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Seite 26 Der Rheinländer · November 2008

as Wetter muss schonzu dieser rheinischenSpezia l i tä t passen:kalt genug, um den

Wintermantel zu tragen, einbisschen Regen oder zumin-dest Wind, der das Herbstlaubdurch die Straßen treibt. DieUhren s ind aufWinterzei t um-geste l l t und umsechs Uhr abendsist es schon so dun-kel , dass vor derHaustüre eine La-terne leuchten kann,um die Gäste zumUhles -Essen zuempfangen. Zumin-dest in Linz undUmgebung. Rich-tung Neuwied wirdDöppe- oder Dippe-kooche serviert, denRhein runter stehtKesselsknal l aufdem Tisch. DiesesGericht ist wohl dastypischste, das un-sere Region zu bie-ten hat – und umeingeheiratete Ostwestfalenund Niedersachsen nicht aus-zuschl ießen: Es geht umKartoffelkuchen.

Kartoffelkuchen, der ambesten in einem gussei-

sernen Topf oder Bräter zube-reitet wird. Von diesem Gefäßleiten sich in der Hauptsacheauch die vielen unterschiedli-chen Namen ab. Beim Kessels-knall wird zusätzlich das Ge-räusch beschrieben, das ent-

steht, wenn der Kuchen aufeine Platte gestürzt – odergeknallt – wird. Linzer, die denUhles verspeisen, kennen die-ses Geräusch allerdings nuraus der Literatur, denn hierwird nichts gestürzt. Warumsollte auch die herrlich krosse

„Wie die L inzer Strünzerschwätze“, dass der Name sichwahrscheinlich vom altkölni-schen „Uul“ ableitet. Uul warein zyl indrisches e isernesGefäß mit Deckel, das zu denGerätschaften des „Backes“gehörte.

von Sabine Anne Lück

Uhles – gekocht im gußeisernen Bräter, der über Generationen in der Familie vererbt wird.

D

Speiseplan der Region

Kiloweise

Kartoffeln

kulinarisch!

und braune Oberfläche unterder weichen, saf t igen Kar-tof fe lmasse verschwinden?Das wäre doch zu schade.„Noch ein bisschen Kruste“,haben viele schon als Kindgebettelt – und fragen auchheute noch danach.

Die Bezeichnung Uhlesnimmt auch Bezug auf

den Topf, in dem er zubereitetwird . Adalbert N. Schmitzerwähnt in seinem Büchlein

Bei den meisten Familienkommt der Dippekooche

traditionell im November rundum St. Martin auf den Tisch.Fast jede Hausfrau hat ihreigenes Rezept. Einig sind sichalle, dass Kartoffeln, Zwiebeln,Eier, Salz und Öl zum Grund-rezept gehören. Darüber hin-aus sind die Varianten vielfäl-tig, oft kommen Mettwürst-chen und durchwachsenerSpeck dazu, se l tener auch

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Zutaten3,5 bis 4 Kilo Kartoffeln3 EierSalz, Pfeffer10 bis 15 Scheiben durchwachsener Speck oder5 Mettwürstchen (oder beides, dann jeweils die halbe Menge)2 bis 3 ZwiebelnÖl für den (möglichst gusseisernen) Bräter

ZubereitungKartof feln und gegebenenfal ls auch Zwiebeln von derKüchenmaschine re iben lassen. Salzen und pfef fern.(Vorsichtig salzen, wenn Mettwürstchen verwendet werden.)Öl großzügig in den Bräter gießen. Mettwürstchen unter dieMasse heben oder einen Teil der Masse in den Bräter gebenund mit durchwachsenem Speck in mehreren Lagen abwech-seln. Zum Schluss nochmals Öl über die Kartoffelmasse geben.

Den Bräter in den Ofen schieben und die ersten 30 Minuten bei180 Grad backen, dann zwei Stunden auf 200 Grad und eineweitere viertel Stunde auf 225 Grad. Das garantiert eine wun-derbar knusprige Kruste.

UHLES FÜR CA. 5 PERSONEN

Trockenobst. Manche schwö-ren auf eingeweichte Brötchenoder auf Haferflocken, um dieKonsistenz des Teigs zu ver-bessern. AuchMuskatnuss a lsGewürz ist be -liebt. Auf jedenFal l g i l t : Unterzwei Ki lo Kar -toffeln brauchenSie gar nicht erstanzufangen. Zum einenschmeckt der Uhles einfachallen. Und auch wenn die erstePort ion schon schwer imMagen liegt – umspült von

einem kühlen köst l ichenKölsch – lassen sich die mei-sten zu einem zweiten Tellerverleiten, weil es so appetit-

l ich duf tet unddie Atmosphäreso gemütlich ist.„Aber nicht mehrganz so v ie l ! “rufen die Gästeder Köchin in dieKüche hinterher.

Die Frau oder der Mann amOfen lässt es sich aber nichtnehmen, jedem noch e inordentlich großes Stück aufden Teller zu schieben.

Eine zweite Portion? Ja, bitte!

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Jede Hausfrau hat ihr eigenes Rezept –für Uhles, Dippekooche, Kesselsknall.

Danach lehnen sich allezufr ieden und le icht

stöhnend im Stuhl zurück. EinSchnäpschen? Aber gern! Unddamit ist der Genuss nochnicht vorbei . Wenn denntatsächlich etwas übrigbleibt,wandert der Uhles am näch-sten Tag scheibchenweise indie Pfanne und wird gebratenoder kommt kalt aufs Brot.Manche sagen, dann schmeckter noch besser.

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Seite 28 Der Rheinländer · November 2008

genießen!

Schon beim Betretendes gemütlichen Speise-lokals „Tour de France“vermitteln schöne altefranzösische Möbel, die

rust ikale Balkendecke undantike Kunstwerke dem Gastdie Erinnerung an Frankreich.Die Liebe der Inhaber Hanne-lore und Wilhelm Schröder giltder französischen Küche undden französischen Wei-nen. Vie le Auszeich-nungen bekamen s iedafür; so verlieh ihnenMichelin zwei Bestecke,denn alle Speisen wer-den von der begnadetenKöchin HanneloreSchröder mit genau denZutaten und genau so zuberei-tet, wie es für die jeweiligeRegion Frankreichs typischist.

Im Wechsel der Jahres-zeiten erleben die Lieb-

haber Frankreichs eine kulina-rische Tour de France. Siebeginnt im Frühjahr mit typi-schen Gerichte von der Loire.Im Sommer gibt es die Som-

merküche der Provence. See-teufel mit Knoblauch und pro-venzal ischem Gemüse zumBeispiel, oder provenzalischenRindf leischtopf, in Rotweingeschmorte Schweinebäck-chen und andere für die Pro-vence typische Gerichte. Jetztim Herbst s ind die gutenKüchen der Bretagne und derNormandie an der Reihe: Also

herrliche Fischgerichte, Mee-resfrüchte oder Wildgerichte –und stets gelingt es, alle Zu-taten so fein aufeinander abzu-stimmen, wie die Franzosenselbst es lieben.

So etwa die Perlhuhn-brust mit Ste inpi lzen

und Puree von roten Trüffel-kartoffeln und Selleriepuree:Zur Zubereitung werden dieBruststücke sorgfä l t ig von

allem Fett und Sehnen befreit,glatt geschnitten, mit Salz undPfeffer gewürzt und in Mehlgewendet, anschließend in auf-geschäumter Butter gebraten.In zerlassener Butter lässtHannelore Schröder gewürfel-te Schalotte mit einem HauchKnoblauch angehen und brätdarin gewürfelte Steinpilze,gewürzt mit Salz, Pfeffer und

Thymian. Cognac ,Weißwein und einwenig Creme fraichekommen zum Schlussdazu und werden kurzeingekocht. Dazu ge-hört Puree von rotenTrüffelkartoffeln – das

sind die, welche besondersherzhaf t nach „Kartof fe l“schmecken – und Selleriemus.Als Getränk empfiehlt Wil-helm Schröder aus seinerenormen Auswahl ausgesuchtguter französischer Weine zumBeispiel einen Elsässer Ries-ling vom Schloss Saint Hyppo-lite. Bon appétit. Der Wintersetzt die kulinarische Tour deFrance fort mit Gerichten desAlsace und der Ile de France,

Tour de France de Culinaire, RömlinghovenSSpeisekarte derJahreszeiten

Streifzug durch von Bernhard NiemannFotos: Carmen Wölm

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Der Rheinländer · November 2008 Seite 29

jenen Regionen mit den pral-len Speisekammern und dentiefen Kellern voller Genüsse.

Den schönen Einfall, imWechsel der Jahreszei-

ten eine Feinschmeckerreisedurch Frankreich anzubieten,hatten die Schröders vor 20Jahren: Sie wollten damals – eswar gerade Sommer – jenenDeutschen, die gerne nachFrankreich in Urlaub gefahrenwären, wenigstens die Atmo-

gelegt wurde – hat te ihreGroßmutter doch schon EnricoCaruso bekocht – studierte diefranzösische Küche an Ort undStel le und lernte derenFeinheiten von Sterneköchenwie etwa Bocuse oder Vergé. Inihrer kleinen, hervorragendausgestatteten Küche bereitetsie alles selber zu; sogar Fondsund Terrinen, Pasteten undSorbets, Eis und Farce, Konfektund Feingebäck. Sehr gefragtist ihr leckeres Olivenbrot.

jeweils 228 Liter enthält jedesFass. Erst nach der Erstei-gerung eines Fasses wird derWein in Flaschen abgefüllt. Sokönnen die Schröders sehrgute Weine zu moderaten Prei-sen anbieten. Bei gutem Wetterbaut Wilhelm Schröder im lau-schigen, mit Weinlaub um-rankten Garten des Restau-rants ausgewählte Weine zurVerkostung auf.

Das „Tour de France“ liegtganz in der Nähe der B 42-Ausfahrt Oberdollendorf inder Malteser Straße 19 in53639 Oberdollendorf/Röm-linghoven. Telefon 0 22 23 - 2 40 58. Von Dienstag bis Sonntagöf fnet das Restaurantabends ab 18 Uhr, an Sonn-tagen zusätzlich von 12 –15 Uhr. www.restauranttour-defrance.de

INFO

sphäre eines guten französi-schen Gasthofes mit einer sehrguten original französischenKüche bieten. Das sprach sich schnell herum,wurde zum Erfolg. 1992 kauf-ten sie das romantische alteGebäude in Römlinghoven,eröffneten das jetzige Speise-lokal „Tour de France“ undstatteten es innen französischaus. Jede der Antiquitätenkann eine Geschichte erzäh-len. Hannelore Schröder, derdie Kochkunst in die Wiege

Dank regelmäßiger Rei-sen zu den Märkten und

den Produzenten sowie zu dentiefsten Reifekellern für Käseund Wein wissen die Schrö-ders genau, wo es das Bestegibt. Burgundischen Wein zumBeispiel ersteigert WilhelmSchröder in jedem Jahr am 3.November im altehrwürdigenHospice de Beaune. DieseVerste igerung f indet dortschon seit 1443 all jährlichstatt. Weine aus ganz Burgundlagern dort in Eichenfässern,

die französische Küche

Hannelore Schröder wurde die Kochkunst in die Wiege gelegt.

Der “ Tour de France”-Chef ersteigertjedes Jahr burgundischen Wein imaltehrwürdigen Hospice de Beaune.

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ausgewählt!NovemberVeranstaltungen im

Sonntag, 2. November

20:15 Uhr Königswinter|BungertshofJane Berthe und ChristianeMeininger „Absidioles“Konzert für Harfe und Flöte mitWerken von Erik Satie, LowellLiebermann, Hilary Tann u.a.Eintritt: VVK 12,50 p / AK 15 p

Tel. 02223/279763 oder [email protected]

Sonntag, 2. November

20:00 Uhr Waldbreitbach|Hotel zur PostLothar Bölck – Polit-Kabarett“Ätsching” oder “Die Entführungaus dem Detail”Eintritt 15,50 p, Tel. 02638/9260

Mittwoch, 5. November

20:00 Uhr Bad Honnef|KursaalBoulanger-Trio Berlin: KarlaHaltenwanger, Klavier, Birgit Erz,Violine, Ilona Kindt, VioloncelloDas klassische und romantischeRepertoire sind dem Ensembleebenso wichtig wie die Auseinan-dersetzung mit zeitgenössischerKammermusik. Eintritt 20 p, ermäßigt 10 p

VVK: Buchhandlung Werber Tel. 02224-2601, MusikhausHommerich Tel. 02224-5697,Stadtinfo Tel. 02224-9882746,Abendkasse

Donnerstag, 6. November

20:15 Uhr Königswinter|BungertshofThe Duo „Modern Guitar“Frank Haunschild und NorbertGottschalk arbeiten seit 1995 imDuo zusammen. Sie haben sich eingroßes und abwechslungsreichesRepertoire erarbeitet, welches vonbekannten Melodien aus der Weltdes Pop, Latin und Jazz allesumfasst, was Spaß macht.Eintritt: VVK 12,50 p / AK 15 p

Tel. 02223/279763 oder [email protected]

Freitag, 7. November

20:00 Uhr Unkel|Rheinhotel Schulz Vogtgasse 4-72. lange Kriminacht in UnkelDie bekannte Krimiautorin IngridNoll liest aus ihren Romanen. Dazuwird vom Rheinhotel Schulz einDinner gereicht. Preis: 40 p, Kartenvorbestellung(empf.) unter Tel. 02224/901050

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präsentiert:

Foto- und Buchausstellung02. - 09. November 2008 im Bad Honnefer Kunstraum, Rathausplatz täglich 10 bis 20 Uhr, Eintritt frei!

„Aus nächster Nähe“des Bonner Fotografen Rainer Unkel

Ausstellungseröffnung: Sonntag, 02. November, 11 Uhr

Der gleichnamigeBildband des BadHonnefer Wolfland-Verlages dokumentiertdie Lebensumständeder Menschen in denKrisenregionen derWelt. Im Rahmen der Ausstellungseröffnung dis-kutieren Vertreter aus Hilfsorganisationenund Politik (u.a. Prof. Dr. Peter Molt,Staatssekretär a.D. Friedhelm Ost) diehumanitäre Situation in Afrika.

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Der Rheinländer · November 2008 Seite 31Der Rheinländer · Sept ember 2008 Sei t e 31

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Freitag, 7. November

20:00 Uhr Königswinter|Aula der Jugenddorf-ChristophorusschuleBonner Springmausensemble -Mach Dein DingVVK: Rathäuser Königswinter undOberpleis (bpunkt.), bei der Kultus-verwaltung der Stadt Königswinter(Zi. 202, Tel. 02244/889235), undden Buchhandlungen Bücherkreisel,Momente, Riscop und Seidel &Millinger, 19 p VVK

19:30 Uhr Neustadt|GemeindebücherreiRenate CochT vor LiebeEine musikalische Kabarett - Comedy-Dating-Doku-Show über dasFinden der großen Liebe weltweit.Wegen begrenzter Platzzahl isteine Anmeldung erforderlich!!Info: 02683/936529 und www.buecherei-nsw.de

20:15 Uhr Königswinter|BungertshofLucy in the Sky „Beatles Music“Längst zählt das Quartett zu denangesagtesten Beatles-Tribute-Bands in ganz Europa. EinenGroßteil der unsterblichen Beatles-Hits – von „Love Me Do“ bis „HeyJude“, dazu Rock’n’Roll à la „TwistAnd Shout“ und „I Saw HerStanding There“ – bringt Lucy mitin den Bungertshof.Eintritt: VVK 14,50 p / AK 17p

Tel. 02223/279763 oder [email protected]

Samstag, 8. November

20:15 Uhr Königswinter|BungertshofSeán Keane & Band „The Voice of Ireland“Seán Keane wächst in der “livingtradition” irischer Musik auf, wodie Musik von Kindesbeinen anzum Alltag gehört, wie die täglicheTasse Tee.Eintritt: VVK 16,50 p / AK 19 p

Tel. 02223/279763 oder [email protected]

20:00 Uhr Bad Honnef|Saal KaiserKirmesballJunggesellenverein Bad HonnefSelhof

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Seite 32 Der Rheinländer · November 2008

ausgewählt!NovemberVeranstaltungen im

Sonntag, 9. November

10:30 Uhr Bad Honnef|ParkplatzEllerbruch/SchmelztalGeführte Wanderung des VVS: Der HerbstwaldFührung: Josef Klöckner,RevierförsterDer VVS erbittet von jedemTeilnehmer eine Spende von 1 p.Info: www.naturpark-siebengebir-ge.de oder Tel. 02223/909494

11.15 Uhr Unkel|Galerie OltmannsScheurener Straße 25Schlaglichter meiner ZeitGezeigt werden Acrylbilder undAquarelle der Künstlerin UrsulaSchwirzer. Die Ausstellung läuftbis zum 19. Januar 2009. Öffnungs-zeiten: Dienstag bis Samstag: 15 bis 18.30 Uhr, Tel: 02224|78691

13:00 Uhr Asbach|MarktplatzWandertag der Wanderfreunde “Jot Föss”Ansprechpartner: Herrn Büsch,Tel. 02683/42897

Sonntag, 9. November

14:30 Uhr Königswinter|Brückenhofmuseum Oberdollendorf, Bachstr. 93Wir zeigen die Heisterbacher Talbahn mit der neuen„Modellanlage Weilberg“,- die Siebengebirgsbahn, diePetersbergbahn und die Drachen-felsbahn mit vielen Fotos,Dokumenten und Modellen. Auchviele andere Modelle, Zubehör undPostwertzeichen zum Thema.Videofilme und fahrende Modell-eisenbahnen werden die ganzeFamilie begeistern. Bis 17.00 Uhr.Eintritt frei!

15:00 Uhr Heisterbacherrott|Haus Schlesien„Schlesische Städtebilder“Historische Fotografien derSächsischen Landes- undUniversitätsbibliothek, Dresden.Tel. 02244/886-0 oder [email protected]

19:00 Uhr Rheinbreitbach|Obere BurgRichard Wester – Das Randy Newman ProjektDer Star-Saxophonist mit dem»Geschichtenerzähler am Klavier«Manfred Maurenbrecher und demblinden Sänger George Nussbaumerin einer mitreißenden Hommage anRandy Newman. Eintritt 15 p,VVK: Tabakhäuschen in Rheinbreit-bach; Blumen & Mehr in Rheinbreit-bach; Hutsalon Mertesacker in BadHonnef; Bücherstube am Butter-markt, [email protected]

20:00 Uhr Unkel|Willy-Brandt-ForumKultur des Erinnerns –Progromnacht 1938Vortrag von Esther Kottscheid undGottfried Herkenrath zur Pogrom-nacht, auch Reichskristallnachtgenannt, vor 70 Jahren im Novem-ber 1938, Eintritt frei.

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Der Rheinländer · November 2008 Seite 33

Mittwoch, 12. November

20:15 Uhr Königswinter|BungertshofHans-Jürgen Reichel„Gruselgeschichten von EdgarAllan Poe“Es erwarten Sie schaurig schöneErzählungen und Gedichte („DerRabe“, „Das verräterische Herz“und andere), geradezu geschaffenfür unwirtliche Herbst- undWinterabende.Kulturverein im SiebengebirgeEintritt: AK 5 p, Tel. 02223/279763oder [email protected]

Donnerstag, 13. November

20:15 Uhr Königswinter|BungertshofZweiBeiner „Du hast mich & ich hass dich“Die exzentrische Mimin AnjaSchöler trifft auf den cholerischenKomiker Christoph Schmidtke.Eintritt: VVK 9,50 p / AK 12 p

Tel. 02223/279763 oder [email protected]

20:00 Uhr Bad Honnef|Pädagogisch Thera-peutische Einrichtung, Bahnhofstr. 6Die verflixten Zahlen —Rechenschwäche erkennen undbehandelnTel. 02224/987111

Freitag, 14. November

20:00 Uhr Bad Honnef|Feuerschlösschen Rommersdorfer Str. 78Folk im FeuerschlösschenMalinky (Schottland)Das Song-Repertoire beinhaltetneben klassischen Balladen undInstrumentalstücken auch heraus-ragende Eigenkompositionen.VVK: Tel. 02224/75011

20:15 Uhr Königswinter|BungertshofPasión Flamenca „Spanischer Abend“Sandra Türk (Flamencotanz), Lidia Menendez Gomez (Gesangund Tanz) und Christian Füllgraff(Gitarre)Eintritt: VVK 12,50 p / AK 15 p

Tel. 02223/279763 oder [email protected]+

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Seite 34 Der Rheinländer · November 2008

ausgewählt!NovemberVeranstaltungen im

Freitag, 21. November

19:00 Uhr Rheinbrohl|Römerwelt„Es geschah vor 2000 Jahren…die Varusschlacht!“ –Vortrag von Mario BeckerDer Vortrag führt zurück in dieZeit, als der Rhein nur Etappensta-tion für die ehrgeizigen PläneRoms war. Tel. 02635/921866 [email protected]

15:00 Uhr Vettelschoß|Gemeindehaus Kalenborn, BernhardstraßeFeentheater — Das tapfereSchneiderlein auf der Reise durchdas verrückte MärchenlandEintritt: 3 p, [email protected]

18:00 Uhr Königswinter|RhöndorfWeingut Pieper, Weinhaus Jesuiter HofOffene WeinprobeEintritt 7,50 p, dieser wird beiBestellwert von 50 p erstattetTel. 02223/22650, auch Samstag22. November, 15:00 Uhr

Samstag, 15. November

20:15 Uhr Königswinter|BungertshofA.G. and the Motelkings„Jump’n’Jive“Eine neue Band aus DeutschlandsRock- und Pop-Metropole Köln-Bonn. Ganz im Trend der Zeit, hatsich diese Band den swingendenSounds der 40er und 50er Jahreverschrieben.Eintritt: VVK 9,50 p / AK 12 p

Tel. 02223/279763 oder [email protected]

Dienstag, 18. November

19:30 Uhr Linz|Großer Sitzungsaal der VG-Verwaltung Linz, Am Schoppbüchel 5Wald und Klimawandel –Vortrag im Rahmen des Umwelt-Aktionsjahres der VG LinzTeilnahme kostenlosInfo: Tel. 02626/142339 oder [email protected]

20:00 Uhr Königswinter|Aula der CJD SchuleBläck Fööss KonzertVVK: Tel. 02223-27719, Fax: [email protected]

Donnerstag, 20. November

19:30 Uhr Rheinbreitbach|Burghotel Ad SionMundartabend desHeimatvereins RheinbreitbachAnekdötche, Verzällche un Liederin unserer HeimatmundartKostenbeitrag: 5 p

[email protected]

20:15 Uhr Königswinter|BungertshofSimon & Garfunkel Revival Band“Feelin’ Groovy”Michael Frank & Guido Reuter, dassind die Stimmen der Simon &Garfunkel Revival Band. AuchFreitag, 21. NovemberEintritt: VVK 12,50 p / AK 15 p

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Der Rheinländer · November 2008 Seite 35

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Seite 36 Der Rheinländer · November 2008

ausgewählt!NovemberVeranstaltungen im

Sonntag, 23. November

10:00 Uhr Bad Honnef|ServatiuskapelleAegidienbergLeyberg, Himmerich, Asberg –Auf und ab am südlichen Siebenge-birgsrand. Ganztägige Wanderung. Der VVS erbittet von jedem Teilnehmer eine Spende von 1 p.Info: www.naturpark-siebengebir-ge.de oder Tel. 02223/909494

14:30 Uhr Vettelschoß|Gemeindehaus Kalenborn, BernhardstraßeFeentheater — Das tapfereSchneiderlein auf der Reise durchdas verrückte MärchenlandEintritt: 3 p, [email protected]

Mittwoch, 26. November

20:00 Uhr Königswinter|Aula SchulzentrumOberpleis„Der Eingebildete Kranke“Komödie von MolièreInfo: Tel. 02244/889 233 Veranstalter Stadt Königswinter/Kultusverwaltung

Freitag, 21. November

19:30 Uhr Rheinbreitbach|Obere Burg15. Ausstellung PorzellanmalgruppePorzellanmalerei, Aquarelle, Sei-denmalerei, Schmuch, Patchwork,Papierkunst und Holzarbeiten.Samstag und Sonntag: Ausstellungvon 11:00 bis 18:00 Uhr

Samstag, 22. November

20:00 Uhr Linz|Stadthalle„Pause und Alich“ mit neuemProgramm: „Durchstarten“Tourist-Info Linz, Tel. 02644/2526 oder www.kultur4bonn.de

15:00 Uhr Vettelschoß|Gemeindehaus Kalenborn, BernhardstraßeFeentheater — Das tapfereSchneiderlein auf der Reise durchdas verrückte MärchenlandEintritt: 3 p, [email protected]

9:00 Uhr Bad Hönningen|Moni’s Blumenboutique Bischof-Stradmannstraße 49AdventsausstellungAuch Sonntag, 23. November

Sonntag, 23. November

19:00 Uhr Asbach|Bürgerhaus AsbachKabarett Dr. Stratmann„Machensiesichmafrei, bitte“Eintritt 18 p

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„Der RHEINLÄNDER“ im Internet:

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Der Rheinländer · November 2008 Seite 37

Donnerstag, 27. November

20:15 Uhr Königswinter|BungertshofgerMAN’s Blues Trio „Blues & Boogie“Georg Schroeter, Marc Breitfelder& Detlef Reimers sind mittlerweileein fester Bestandteil der europäi-schen Bluesszene geworden.VVK 12,50 p / AK 15 p

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Freitag, 28. November

18:00 Uhr Königswinter|Arbeitnehmer-Zentrum Königswinter (AZK)„Immer Ärger mit der Schule?!“Welche schulpolitischen Konzeptesollen künftig realisiert werden?Herzlich willkommen zu diesemSeminar sind alle Bürgerinnen undBürger, die Interesse an schulpoli-tischen Themen haben, sowieElternvertreter aus Schulpfleg-schaften, Gewerkschafter ausLehrerverbänden und betroffeneEltern, bis Sonntag, 29. November Teilnahmegebühr: 80 p incl.Vollverpflegung und Übernachtungim DZ, EZ-Zuschlag: 13 p pro Über-nachtung, www.azk.de

20:15 Uhr Königswinter|BungertshofSick’s Pack „Rock Cover“Die besten Rocksongs aus Vergan-genheit und Gegenwart – das istdas Motto der CoverrockbandSick’s Pack aus Krefeld.VVK 9,50 p / AK 12 p

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Seite 38 Der Rheinländer · November 2008

ausgewählt!

Samstag, 29. November

13:00 Uhr Bad Hönningen|FußgängerzoneNostalgischer WeihnachtsmarktAuch in diesem Jahr verwandeltvorweihnachtlicher Lichterglanzdie Fußgängerzone von Bad Hön-ningen in einen der beliebtestenWeihnachtsmärkte am Mittelrhein.Lassen Sie sich bei einem Besuchdes liebevoll gestalteten Marktesauf die kommenden Festtage ein-stimmen. Auch Sonntag, 30. Novem-ber 11.00 Uhr

13:00 Uhr Bad Hönningen|FußgängerzoneAroma Atelier auf dem BadHönninger WeihnachtsmarktSchulplatz unter dem RondellDuftende Geschenkartikel, ätherische Öle, Französische Seife,Badezusätze und dekorativeMassagegutscheine

NovemberVeranstaltungen im

Samstag, 29. November

17:00 Uhr Dattenberg|BürgerhausNachlese von der Teilnahme amRheinland-Pfalz-Tag in BadNeuenahr und vom 73. Erntedank-und Winzerfest in Dattenberg, mit

Bildershow, Filmvorführung u.a.Vor Ort können erstmals Bildernachgedruckt werden, auch ausfrüheren Jahren. Ab 20 UhrKonzert der Kirchdauner Dorf-musikanten. Eintritt frei!, Info:Ralf Michels, Tel. 02645/971819

20:15 Uhr Königswinter|BungertshofHeart & Soul „Im Auftrag des Herrn“Eine rasante Bühnenshow, einLive-Act der Extraklasse! SatteBläsersätze, mitreißende Gitarren-riffs, energiegeladene Saxophon-soli und eine wild groovendeRhythm-SectionVVK 12,50 p / AK 15 p

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Der Rheinländer · November 2008 Seite 39

Sonntag, 30 November

20:00 Uhr Waldbreitbach|Hotel zur PostAlfred-Mittermeier – Polit-Satirisches Kabarett„Zuckerschlecken“Eintritt: 15,50 p

Info: Tel. 02638/9260

11:00 Uhr Königswinter Eudenbach |MehrzweckhalleTraditioneller Weihnachtsmarktmit vielen Ausstellern, Tombolaund AdventsingenInfo: Marlies Meier Tel. 02244/1835,[email protected]

18:45Uhr Königswinter|SteigenbergerGrandhotel Petersberg„Die Hochzeit in Schwarz“Kulinarisches Kerzenlichtdinner àla Edgar Wallace lädt zur mörderischschönen Hochzeitsfeier ein!89 p pro Person inkl. 4-Gang-MenüTel. 02223/74-0

16:30Uhr Bad Honnef|Kirche St. Johannis BaptistCollegium musicum ChorkonzertKammerchor des Collegium musicumwww.collegium-musicum-bad-hon-nef.de

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Seite 40 Der Rheinländer · November 2008

tierisch gut!

MMuusscchh mmaacchhtt mmoobbiill

Eine ungewöhnliche Bewoh-nerin hat sich im Brüngs-berger Seniorenheim nieder-gelassen – vor zwei Jahrenist Katze Musch bei MonikaStolze eingezogen. Rechtabgemagert und zerzaustkam sie des Weges und hats ich ihre künft ige Mi tbe-wohnerin selbst ausgesucht.Seitdem ist Musch gebliebenund führt nun ein feinesKatzenleben.

uhe- und Ausgangs-punkt aller Aktivi-täten ist Frau StolzesZimmer. Hier erhält

Musch nicht nur ihr Futter,sondern auch die täglichenStreicheleinheiten. Von hieraus startet sie ihre Erkun-dungsgänge durch das Heimund in den angrenzendenGarten.Monika Stolze kümmert sichrührend um ihre vierbeinigeMitbewohnerin. Beim Anblickder Katzenbürste beginntMusch sofort zu schnurren.Die tägl iche Fel lpf lege istnicht nur ein lieb gewonnenesRitual. Das Streicheln des wei-chen Fells wirkt blutdrucksen-kend und kreislaufstabilisie-rend. Wissenschaftliche Stu-dien in England und Amerikahaben gezeigt, dassschon die Anwesen-heit eines Tieres be-ruhigend wirkt. Aber Katze Muschmacht auch mobil .Trotz Osteoporose und gele-gent l ichen Gleichgewichts -problemen macht Frau Stolze

sich regelmäßig mit Hilfe ihresRollators auf den Weg nachÄgidienberg. Dort besorgt sieihrer Katze nicht nur Futter,auch das e in oder andere

Leckerchen fin-det den Wegnach Brüngs-berg . Muschdankt es ihrerMitbewohnerin

mit offenkundiger Zuneigung.Meistens begleitet sie FrauStolze ein Stück des Weges.

„Sie hat sogar schon einmalüber eine Stunde an der Stra-ßenecke gewartet, bis ich zu-rückkam“ berichtet die 64-jährige.

Neben den körperlichenAktivitäten, die die Hal-

tung eines Stubentigers erfor-dert, hilft Musch auch, den Tagzu strukturieren. Die Übernah-me von Verantwortung, das„Gebrauchtwerden“ stärkendas Selbstbewusstsein und för-

Große Liebe

von Astrid Katzberg Fotos: Carmen Wölm

RR

Im Brüngsberger Seniorenheim ist eine Helferin auf Samtpfoten im Einsatz

Auf Schmusekurs: Frau Stolze und Musch genießen die tägliche Fellpflege

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Der Rheinländer · November 2008 Seite 41

deren die Lebensqualität gera-de älterer Menschen. Auch dereinmal jährlich stattfindendeImpftermin will organisiertsein. Frau Stolze kümmert sichnicht nur um einen Termin, siesorgt für einen Transportkorbund organisiert , dass e inePf leger in die beiden zumTierarzt bringt.

Nicht nur Frau Stolzefreut sich über Muschs

Anhänglichkeit. Betritt Muschden Gemeinschaftsraum, wirdsie auch von den anderenBewohnerinnen und Bewoh-nern angelockt undg e s t r e i c h e l t .Schnell steht sieim Mittelpunktdes Interessesund l ie fertimmer wie -der neuenG e s p r ä c h s -stoff. Als Frau Stolzeihre Famil ieüber das Wochen-ende besuchte, fandsich schnell eine andereMitbewohnerin, die gerne dieVersorgung der Katze über-nahm. Auch hier zeigen sichpositive Effekte im sozialenMiteinander, die durch dieVersorgung von Tieren aus-gelöst werden.Auch den Pflegern erleichtertMusch den Kontakt zu denälteren Bewohnern. Oft ermög-l icht e in Gespräch überMuschs Wohlergehen einenunbeschwerteren Kontakt alsdie manchmal belastete Be-schäftigung mit der eigenenGesundheit.

Überhaupt geht es inBrüngsberg erfreulich

lebendig zu. Die ein oder ande-re Pflegerin bringt ihren Hundmit zum Dienst . E ine vonHeimleiter Stefan Weber ge-wünschte und unterstützte

Idee. Denn den Hunden ge-lingt, was wohlgemeinte Rat-schläge von lieben Mitmen-schen nicht bewerkstelligenkönnen: gerade die etwas be-we g u n g s m ü d e nBewohner lassensich von Lisa undCo. ermuntern,Stöckchen zuwerfen, spazie -ren zu gehen und sich über-haupt einmal an frischer Luftzu bewegen. „Gerade in der Kontaktauf-nahme mit dementen Patien-ten wirken sich die Hunde aus-

gesprochen posi t ivaus“ weiß Claudia

Wagner, die Ergo-therapeutin der

E i n r i ch t u n g .Hier werdenoft verschüt-tete Erinne-rungen wachund geben

Anlass zuGesprächen.

Auch die fünfE i ch h ö r n ch e n ,

die den heimeigenen Gartenbevölkern, haben einen positi-ven Effekt auf das Heimleben.Eine Bewohnerin, die langeZeit zurückgezogen lebte undwenig Kontakt mit anderenBewohnern aufnahm, lässtsich zum Beobachten der klei-nen braunen Nüssesammlerimmer wieder auf die Terrasselocken. Dort trifft sie auf ande-re Bewohner, Gespräche ent-stehen, Kontakte werden auf-gebaut und vertieft. Seit Ende der 70er Jahre be-schäftigen sich Wissenschaft-ler mit tiergestützter Pädago-gik und Therapie. So zeigenSchweizer Studien, dass Men-schen, die mit Tieren leben,seltener erkranken und stär-ker motiviert s ind, wiedergesund zu werden und z.B. dasKrankenhaus frühzeitiger ver-

lassen. Allein der Effekt, dasszu Hause e in lebendigesWesen wartet und versorgtwerden will, ist ein starkerMotivator.

All diesep o s i t i v e n

Effekte lassenv e r m u t e n ,dass Tierhal -

tung in Seniorenheimen inzwi-schen zum Alltag gehört. Dochdas Brüngsberger Altenheimstellt in der RHEINLÄNDER-Region eine Ausnahme dar. Zuaufwendig sei die Haltung derTiere, belaste das Pflegeper-sonal zusätzlich und sei unterden verschärf ten Hygiene-richtinien eher eine Belastung.Das sehen die Mitarbeiterin-nen und Mitarbei ter inBrüngsberg ganz anders. DieBewohner seien viel ausgegli-chener und fröhlicher, seit dieTiere Einzug ins Heim hielten.So falle auch die Pflege leich-ter, die gesamte Atmosphärehabe sich zum positiven verän-dert. Ein Beispiel, das Schulemachen sollte.

Weitere Informationen zutiergestützter Therapie undPädagogik: Menschen brauchen Tiere:Grundlagen und Praxis dert iergestützten Pädagogikund Therapie , Prof . Dr.Erhard Olbrich, Dr. CarolaOtterstedtTiere a ls therapeut ischeBegleiter: Gesundheit undLebensfreude durch Tiere,Dr. Carola OtterstedtTiere als Therapie. NeueWege in Erziehung undHeilung, Sylvia Greif fen-hagen

INFO

Balsam für die Seelen

Helfer auf

v ier Pfote

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Seite 42 Der Rheinländer · November 2008

ausgestellt!

Aus

nächster

Nähe

„Ein großes Buch aus einemkleinen Verlag“, so nennt derBad Honnefer Ver legerWolfgang Ruland den opu-lenten Fotoband „Aus näch-ster Nähe – Aufzeichnungeneines Fotoreporters“ desBonner Fotografen RainerUnkel. Ein großes Buch istdieser Bildband nicht nurwegen seines Formats undUmfangs. Er zeigt in beein-druckenden, dramatischenund bewegenden Bi ldernTragödien und Leid derMenschen in Weltregionen,die geprägt sind von Kriegund Tod.

Die Schwarz-Weiß-Fotosentstanden in Angola,

Goma, Kabul, Somalia, Süd-sudan, Kenia, Burundi undArmenien. Der BildjournalistRainer Unkel arbeitete als offi-zieller Fotograf des Verteidi-gungsministeriums und da-nach viele Jahre für die Foto-agentur Sven Simon. Heute ister als Freiberufler immer wie-der in den Krisenregionen derWelt unterwegs und hat seineFotos in namhaf ten Zei t -schri f ten wie Spiegel oderStern und in Tageszeitungenim In- und Ausland veröffent-licht.

Die Fotos aus diesemBuch sind vorher noch

nie veröffentlicht worden –weder Presse noch Fernsehen

hatten, ebenso wie die eta-blierten Verlage, den Mut oderWillen, diese Fotos publik zumachen“, sagt Wolfgang Ru-land, der den Fotografen beider Arbeit an einem Bildbandüber Bad Honnef kennen lern-te. „Rainer Unkel zeigte mirsein unveröffentlichtes Mate-rial, und wir waren uns baldeinig, dieses Buch gemeinsamherauszugeben. Es ist eineechte Herzensangelegenheit.“

Nicht nur die Bilder, auchdie Aufzeichnungen des

Fotoreporters machen dasBuch zu etwas Besonderem:Rainer Unkel beschreibt dieEntstehung der Fotos und denpolitischen Hintergrund zumGeschehen. Und beantwortetdie wesent l iche Frage , obMenschen ihre Würde verlie-ren, wenn man sie in ihremganzen Elend oder gar imAngesicht des Todes fotogra-

Familie im Flur eines Krankenhauses, Somalia

Page 43: Rheinländer 03 November 2008

Der Rheinländer · November 2008 Seite 43

Großformat, Hardcover,224 Seiten, ISBN 978-3-936414-18-9,erhältlich im Buchhandeloder direkt beim Verlag: Tel. 0 22 24 - 9 01 30 85, p 49,00

Fotoreporter Rainer Unkel

fiert. „Ich kann als Fotograf dieSituationen, die ich vorfinde,nicht ändern, sondern nurdokumentieren. Solche Szenennicht zu fotografieren, würdebedeuten, Krieg und seineFolgen zu beschönigen und fürdie hiesigen Zeitungsleser dieNachrichten aus Krisenre-gionen erträglich und verdau-bar zu machen. Das kann unddarf jedoch nicht die Aufgabevon Journalisten sein, wir soll-ten die Welt zeigen, wie sieist.“

Der Bildband von Rainer Unkel:

„Aus nächster Nähe – Auf-zeichnungen eines Foto -reporters“ wird ab dem 2.November im Bad HonneferKunstraum am Rathaus ineiner Foto- und Buchaus-stellung präsentiert (bis 9.November jeweils täglich 10bis 20 Uhr). Bei der Ver-nissage am Sonntag, 2 .November 2008, 11 Uhr, zuder a l le interessiertenBürger bei freiem Eintritteingeladen sind, diskutie-ren Vertreter aus Politik,Presse und Hilfsorganisatio-nen über das Buch und diehumanitäre Si tuat ion inAfrika.

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Seite 44 Der Rheinländer · November 2008

unterwegs!

it einem herzlichen „Salve“ möchtenwir unsere wanderfreudigen Leserbegrüßen, die vielleicht Lust bekom-men, die von uns beschrittenen

Pfade nachzugehen. Versuchen wir unsdoch diesmal als „Grenzgänger“, wandelnent lang römischer Spuren, beziehenDeutschlands größtes und bekanntestesarchäologisches Denkmal, den Limes, inunseren Spaziergang ein. Und stellen ihnzunächst einmal vor:

Der Limes war für rund 150 Jahre dierechtsrheinische Grenze zwischen dem

römischen Imperium und dem „fre ien“Germanien. Er war keine undurchlässige Staats-

Zwischen Palisaden und WachttürmenStreckenwanderung entlang des ehemaligen Limes von Arienheller bis Turm XII – und zurück

grenze: Die moderne Wissenschaft bezeichnetihn als eine Wirtschaftsgrenze, welche die bei-derseitigen Anrainer zum Austausch und zurZusammenarbeit anlockte. Etwa um das Jahr 100n. Chr. wurde mit dem Bau des Limes begonnen.Zunächst wurden hölzerne Wachttürme, diedurch einen Patrouillenpfad verbunden waren,aufgestellt. Um 122 n. Chr. errichtete man vorden Türmen eine durchlaufende Palisade ausHolz, die nach etwa 30 Jahren vermodert war unddurch Graben und Wall ersetzt wurde. Die höl-zernen Türme löste man um 150 n. Chr. durchsteinerne ab, deren Fundamente vielfach erhal-ten sind. Im unmittelbaren Hinterland des Limeserbauten die Römer alleine auf heutigem rhein-

von Wolfgang Ruland

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Der Rheinländer · November 2008 Seite 45

land-pfälzischen Boden über 20 Kastelle, indenen die Wachmannschaften in Garnisonenlagen. Ab dem Jahre 260 n. Chr. gaben dieRömer den Limes sukzessive auf und der Rheinwurde wieder Grenze. Gründe hierfür wareninnenpolitische Krisen, Abzug der Soldaten anandere Kriegschauplätze und stärker werdendeRaubzüge vorwiegend alemannischer Stämmeim süddeutschen Raum. Die Wachmannschaftenin unserer Region sahen aber mit großerWahrscheinlichkeit über Generationen hinwegnie einen Feind. Auf unserer Wanderung sehenwir Reste von Graben und Wall sowie Turm-fundamente, aber auch rekonstruierte Wacht-türme und Palisadenteilstücke der ehemaligenGrenze Limes.

Der rekonstruierte Turm I liegt nicht aufunserem Wanderweg. Man sollte ihn abervorher, nachher oder separat besichtigen. DerWachtturm wurde 1972 aufgrund einerInitiative Rheinbrohler Limesfreunde mitUnterstützung des Rheinischen Landes-

museums Bonn errichtet. Er steht nicht anoriginaler Stelle, diese befindet sich etwa 180Meter nordöstlich und ist heute von einerIndustriehalde überlagert. Alle an ihm ver-mauerten Steine sind echt: Sie stammen vomDoppelturm VIII, dessen Reste wir auf unse-rer Wanderung sehen werden. Neben demWachtturm lohnt sich der Blick auf die Kopieeiner Grabstele eines Soldaten der Auxiliar-truppe. Dessen Abbildung entspricht demAussehen jener Soldaten, die einmal denLimes bewachten und aus der einheimischenBevölkerung stammten. Diese Männer ver-pflichteten sich zu 25-jähriger Dienstzeit, anderen Ende sie römischer Bürger werdenkonnten.

Blick von Turm IX

TURM I

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Seite 46 Der Rheinländer · November 2008

Wanderung

Wir starten (0:00) unse-re Wanderung am

Parkplatz im RheinbrohlerOrtsteil Arienheller zwischenGut Arienhel ler, LandhausArienheller und dem Restau-rant zur Alten Mühle. Gleichunterhalb des LandhausesArienhel ler sehen wir dasStück einer hölzernen Pali-sade, die freiwillige Helfer aufInitiative von Manfred Müller,dem ausgewiesenen Rhein-brohler Limes-Kenner, errich-teten („Limes-Mül ler“ , sonannte ihn e inst l iebevol lLandrat Heinz-Dieter Decker).Der Wirt des Landhauses hattedafür sein Grundstück zur Ver-fügung gestellt. Der ursprüng-liche Verlauf der Palisaden ist

eine Wiese öffnet sich vor uns.Weiter links im abfallendenGebüsch bef inden s ich imUnterholz noch stat t l iche

Reste des Fundamentes vonTurm V, die aber nur im Winterbesucht werden können. DieWachttürme standen in einemAbstand von 400 bis 500Metern voneinander, so war

immer Sichtkontakt und Kom-munikation möglich. UnserWeg wird zu einem Pfad, deruns zunächst durch ein kleinesWäldchen und dann zum HofDielsberg führt. An diesemPunkt lohnt sich ein Blickzurück in das Rheintal (00:18).Das Gehöft passieren wir linksund folgen dem weiter berganführenden Weg, der nun einenWald erreicht. Kurz danachtreffen wir rechter Hand aufGraben und Wall eines origina-len Limesteilstücks, das sichin einer Länge von rund 200Metern erhalten hat. An demPunkt, an dem unser Weg wie-der f lacher wird, erreichen wireine Streuobstwiese. Die Reste

von Turm XII l iegenunter e inem f lachenSchutthügel und sindetwa 30 Meter rechtsneben unserer Streckezu sehen. Der Weg

bleibt jetzt f lach und gönntuns eine Atempause. An dernach ca . 400 m fo lgendenGabelung hal ten wir unsrechts und sind bald am Holz-haus der neuen Waldschule

Holzpalisaden trennen das Römische Reich vom freien Germanien.

weiter nördlich, da wo heuteeine Wiese liegt, zu finden.Wir wenden uns bergauf undfolgen einem beeindruckendenHohlweg, der uns eini-ges an Kondition abver-langt . Wenn nichtsanderes erwähnt wird,bleiben wir auf unsererWanderung immergeradeaus auf dem Hauptweg,dem Limes-Wanderweg (stili-sierter Römerturm als Wege-zeichen) . Nach dem zwölf -minütigen Aufstieg durch denHohlweg wird der Weg flacher,

unterwegs!

Vom Dopplturm XIII geht es steil bergauf zum rekonstruierten Holzturm IX.

Der Weg fordert uns nun noch einmal alle Kräfte ab.

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Der Rheinländer · November 2008 Seite 47Der Rheinländer · November 2008 Seite 47

(00:36). Direkt gegenüber liegen die steinernenFundamente einer Doppelturmanlage. Aus hiergesammelten Ste inen wurde Turm I re -konstruiert . Warum hier zwei Wachttürme(Doppelturm XIII) nebeneinander standen, istnoch nicht schlüssig geklärt. Die einen spre-chen von einem Grenzübergang, andere voneinem zusätzlichen Zollturm. Wie auch immer,wir können uns an dieser Stelle gut vorstellen,an einem Grenzposten des Römischen Impe-riums zu stehen. Links unseres Weges lag dasfreie, nicht besetzte Germanien, rechts dasReich Roms. Die Wachttürme waren in der Regelständig von vier bis sechs Mann besetzt. Der Wohnraum lag im ersten Stockwerk, dasErdgeschoss diente als Lagerraum und hatte vonaußen keinen Zugang – der lag im ersten Stockund war zum Schutz vor Überfällen nur übereine einziehbare Leiter erreichbar. Das obersteGeschoss diente als Wachtbühne. Der Weg for-dert uns nun noch einmal alle Kräfte ab – zumrekonstruierten Turm IX am Beulenberg geht essteil bergauf. Wir stehen vor dem Nachbau einesHolzturms der ersten Generation von Limes-Wachttürmen. Der Aufstieg auf den Turm lohntsich, man hat bei gutem Wetter eine weite Sicht

ins Rheintal und die Eifel. Hier kann man sichwie ein stolzer Germane fühlen, der Römer wer-den will und das mächtige Reich an dieser Stellebewacht. Schade nur, dass den Turm keinProviant mehr füllt, nach dem anstrengendenAufstieg wäre eine Erfrischung willkommen!Der Weg führt noch einige Meter bergauf, wirpassieren die Originalstelle von Turm IX. undnach einem kurzen Stück treffen wir auf einenKohlenmeiler, der anlässlich der Rheinbrohler

Rheinbrohl

Bad Hönningen

Rhein

Arienheller

B42

Rheinfähre

Rheinbrohl Turm I

Beulenberg Turm IX

Turm V Turm VII Doppelturm VIII

Turm X

Turm XI

Lampenthaler Hof

TurnerhütteWilhelmsruhe

Dielsberg

RömerWelt

P

Start und Ziel

WanderstreckeVerlauf des Limes

Turm XII

Arienheller 956598 RheinbrohlTelefon 02635/[email protected]

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Limes-gastgeber2008/09

Gaststätte “Ium Bauernstübchen”seit

über

35 Jahren

Spezialitätfrische

Brathähnchen

Page 48: Rheinländer 03 November 2008

Seite 48 Der Rheinländer · November 2008

Limes-Wandertage abgebrannt wird. Er erinnertdaran, dass bereits die Römer die Technik derHolzkohlegewinnung kannten (0:55). Wir gehennun auf die Turnerhütte Wilhelmsruhe zu,rechts des Weges sehen wir originale Reste desLimes in Form von Graben und Wall. Sie führenuns zu den Fundamenten von Turm X, die sichunmittelbar hinter der Hütte befinden. Wir fol-gen nun dem Hauptweg vor der Hütte, der baldasphaltiert ist und in die Kreisstraße 1 über-geht. Sie ist wenig befahren und eignet sich gutals Wanderweg. Nach einigen Schritten treffen

wir wieder auf nachgestellte Palisaden, die dies-mal an originaler Stelle stehen (1:06). Nachrechts und links in den Wald kann man gut denVerlauf von Graben und Wal l verfo lgen.Enthusiasten um Manfred Müller haben auchhier die Palisaden rekonstruiert und den ehema-ligen Grenzverlauf aus dem Unterholz freige-schnitten. „Seit 1984 ist der Limes denkmalge-schützt, seit 2005 UNESCO-Welterbe, aber lei-der hält sich nicht jeder Waldbesitzer daran, dieÜberreste des Limes zu pflegen”, erzählt Man-fred Müller. „Für die Errichtung der Palisadehaben wir die Erlaubnis der Waldbesitzer einge-holt und Hilfe der Förster erhalten”, führt erweiter aus. Bald geht es rechts in den Wald zuTurm XI. Wir bleiben auf der K1, die an dieserStelle genau dem Limesverlauf folgt. Bald sehenwir wenige hundert Meter vor dem Weierhofneben einem Hochsitz den umzäunten Standortvon Turm XII (1:15). Hier beenden wir denHinweg und kehren an unseren Ausgangspunktzurück, wo wir in einem der Gasthöfe ausruhenkönnen (2:20).

Wall und Graben auf 200 m am Stück erhalten.

unterwegs!

Page 49: Rheinländer 03 November 2008

Titel!

iere können zu einemPartner des Menschenwerden. Sie hören zu,

lassen sich streicheln, fühlenmit. Tiere trösten und ermun-tern, und viele Besitzer einesHaustieres sind überzeugt,dass ihr Tier sie sogar ver-steht. Es begleitet ihn und hältihm die Treue. Ein Leben lang.

Eine würdige Ruhestättefinden Tiere in Wahl-

feld/Oberpleis: Abgeschiedenvon Lärm und Hektik liegt dortam alten „Bönnschenhof“ eingepflegter Friedhof für Haus-tiere. Den haben die Schwes-tern Ricarda Jankowski undGisela Zieger auf dem elterli-chen Grundstück vor v ierJahren angelegt. 10.000 m2 ste-hen insgesamt als Friedhofs-f läche zur Verfügung, davonist zunächst etwa die Hälfte alsFr iedhof herger ichtet , mitWiesenf läche, Wegen, hüb-schen Bäumen, stabilem Zaunund ausreichendem Parkplatzam Friedhofseingang. DieSchwestern sind Friedhofs-verwaltung, -gärtnerei und Be-stattungsunternehmen in einem.

Bevor der Rhein-Sieg-Kreisden Tierfriedhof geneh-

migte, wurde zunächst ein

bodenbiologisches Gutachtenerstellt. Geprüft wurde, ob derBoden für Bestattungen geeignetist, danach richtet sich die amt-lich festgesetzte Mindest-liegezeit: Sie beträgt auf demBönnschenhof fünf Jahre, jedesTier wird in einem biologischabbaubaren Sarg oder in einemLeinentuch beerdigt.

Am 25. Oktober 2004wurde der Friedhof er-

öffnet. Insgesamt fanden inden vergangenen vier Jahren250 Haustiere dort eine letzteRuhestätte: Hunde und Katzen,aber auch Echsen, Vögel undKaninchen. Etwa die Hälfteerhielt namentlich gekenn-zeichnete Grabstätten, die inder Regel von den Haustier-besitzern gepflegt werden. Oft

Bönnschenhof:

Letzte Ruhestätte für Haustierevon Bernhard Niemann

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wird ein anonymer Platz be-vorzugt: den erhalten die Tiereunter der gepf legten Rasen-fläche hinter dem Gedenksteinanonymer Tiere. Urnengräbersind eher selten, weil die klei-ne Urne meist einen Platz inder Wohnung der Tierbesitzerbekommt.

Gemeinsam mit demVerein für Tier-, Natur-

und Artenschutz findet jedesJahr am letzten August-Sonn-tag eine Tiermesse mit Pfar-rerin Birgit Henschel aus Ägi-dienberg auf dem TierfriedhofBönnschen Hof statt.www.boennchenhof.de

Page 50: Rheinländer 03 November 2008

Seite 50 Der Rheinländer · November 2008

vis-à-vis!

Der letzte Bogen von Rolandseck

n einer stürmischen Winternacht, vom 28.auf den 29. Dezember 1839, stürzte derRolandsbogen als Rest der ehemals stol-

zen Burg Rolandseck ein. Erbaut im 12. Jahr-hundert verfiel diese im Laufe des Mittelaltersimmer mehr, brach 1673 bei einem Erdbeben einund wurde Ende des 17. Jahrhunderts vollendszur Ruine. Nur ein Fensterbogen blieb stehen. Ineiner Beschreibung der Erzdiözese Köln ausdem Jahr 1670 heißt es, dass die Burg schonlängst zusammengefallen und durch alte Zeitenverkommen sei. Nur ein Stück Mauer stehe nochda, ein letzter Bogen, durch den man auf Rheinund Drachenfels blicken könne.Der in Unkel lebende Dichter Ferdinand Freilig-rath, aus Detmold stammend, aber längst derRheinromantik verfallen, befand sich, nur weni-ge Tage nach dem Einsturz des Bogens, im Janu-

ar 1840 auf der Rückreise aus seiner westfäli-schen Heimat in die Rotweinstadt. Beim Blickaus seinem Wagen erstarrte er – sein geliebterRolandsbogen war verschwunden. Sofort rief erzu öf fent l ichen Spenden für die Wieder -errichtung auf. Schnell war das nötige Geld ein-gesammelt, ein Architekt, der spätere Dombau-meister Ernst Zwirner, der gerade mit dem Bauder Apollinariskirche beschäftigt war, gefun-den. Im Juli 1840 wurde Richtfest gefeiert,Freiligrath selbst hielt die Baurede: „Nun,Meister und Geselle, verlasst mir das Gerüst.Legt ab nun Schurz und Kelle, ruht aus zu dieserFrist. Umsonst nicht kam geflogen so manchergute Stein. Vollendet steht der Bogen und spie-gelt sich im Rhein.”Bis heute ist der Rolandsbogen ein Symbol fürdie Rheinromantik geblieben.

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Der letzte Bogen von Rolandseck F

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Der Rheinländer · November 2008 Seite 51

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