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Sei gegrüßt, lieber Nikolaus! Sei gegrüßt, lieber Nikolaus! Ausstellung Rhein(an)sichten Kardinal Frings Schifferverein Bad Honnef Antiquitäten Burg Linz Werner Lerdo aus Erpel engagiert sich als Darsteller des heiligen Mannes Werner Lerdo aus Erpel engagiert sich als Darsteller des heiligen Mannes Willi Feldens Erpel Irmingard von Hammerstein

Rheinländer 28 Dezember 2010

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Sankt Nikolaus

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Page 1: Rheinländer 28 Dezember 2010

Sei gegrüßt,lieber Nikolaus!

Sei gegrüßt,lieber Nikolaus!

AusstellungRhein(an)sichten

KardinalFrings

SchiffervereinBad Honnef

AntiquitätenBurg Linz

Werner Lerdo aus Erpel engagiert sich als Darsteller

des heiligen Mannes

Werner Lerdo aus Erpel engagiert sich als Darsteller

des heiligen Mannes

Willi FeldensErpel

Irmin

gard v

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Ham

merstein

Page 2: Rheinländer 28 Dezember 2010

Wegen des großen Erfolges gastiert „Musicals inConcert“ mit seiner fantastischen Live-Show und denHits der schönsten und beliebtesten Musicals am 30.Dezember um 20 Uhr erneut und damit zum drittenMal in der Rheinhalle Remagen. InternationaleMusicalstars und die Rainbow Band werden wiedereine neue, spektakuläre Show präsentieren. ErlebenSie die rasante Show mit Hits aus Hair, StarlightExpress, Der König der Löwen, The Rocky HorrorPicture Show, Elisabeth, Das Phantom der Oper undvielen anderen internationalen Musicalproduktionen.Lassen Sie sich von den Nonnen der Show in dieMusicalwelt von Sister Act entführen und genießenSie mit den „göttlichen Schwestern“ diese Musical-Comedy. Großes Entertainment und unsterblicheMusicalsongs – dargeboten von internationalenMusicalstars – werden Sie begeistern. Die Show istvöllig live und wird von der Rainbow Band, bestehendaus deutschen Spitzenmusikern, begleitet. JederMusiker bereichert die Show durch solistische Parts.Die künstlerische Gesamtleitung liegt beimMusicaldirektor Peter Wölke. SpektakuläreLichteffekte entführen die Konzertbesucher in dieWelt des Showbusiness, weitab von allemAlltäglichen. Die Show wurde schon in vieleneuropäischen Städten gezeigt und begeisterte immerwieder das Publikum. Eintrittskarten sind erhältlichbei der Touristinformation der Stadt Remagen in derBachstraße 5, Tel: 02642-20187 sowie bundesweit beiallen CTS-Verkaufsstellen.

Musicals in Concert am 30.12. erneut in Remagen

Anzeige

Page 3: Rheinländer 28 Dezember 2010

Editorial

Liebe RHEINLÄNDER… eine Weihnachtsgeschichte

IJ

Kinder, wie die Zeit ver-geht. Zum dritten Mal

erscheint e ine Dezember-ausgabe des RHEINLÄNDER,Weihnachten und der Jahres-wechsel stehen wieder vor derTür.

Wir wünschen Ihnen -unseren Freunden,

Unterstützern, Le-sern und Inserenten- ein frohes Fest undeinen guten Rutsch!

Zudem laden wir Sie herz-l ich ein, jederzeit im

Heimatladen vorbeizuschau-en, um geeignete Geschenkefür Ihre Lieben zu finden. Wirsind täglich von 10 bis 18 Uhr(auch sonntags) für Sie da undhalten eine Auswahl aus regio-nalen Produkten bereit: hand-gemachte Naturseife, Frucht-aufstriche, Schmuck, Weine,Schinken und Keramik. Dazuviele Bücher mit regionalemund weihnachtlichem Bezugsowie Grafiken, Zeichnungenund Gemälde heimischerKünstler.

Und wenn Ihnen nacheinem besinnl ichen

und poetischen vorweihnacht-lichen Abend zumute ist, besu-chen Sie die Dichterlesung mitPeter Kolb am 17. Dezember inLeubsdorf.

Wolfgang RulandHerausgeber

Vorher möchten wir Sienoch e inladen zum

Vortrag der berühmten Weih-nachtsgeschichte von CharlesDickens. HörbuchsprecherAndreas Muthesius liest amdritten Advent, Sonntag, 12.Dezember, um 16 Uhr imHeimat laden (Pützgasse 2 ,

Unkel ) aus derw e l t b e k a n n t e nund mehrfach ver-filmten Erzählungum den Geizhalsund Miesepeter

Ebeneezer Scrooge, der denGeistern der vergangenen, jet-zigen und zukünftigen Weih-nachten begegnet und sichdoch noch zu einem gutherzi-gen Menschen wandelt.

Am vierten Advent habenSie bei uns im Heimat-

laden Gelegenhei t , Kunst -objekte von Ulli Marten zubestaunen und zu erwerben.Die Künstlerin hat ihre „Kunstam Ei“ weihnachtlich gestaltet.

Geisterder

Weihnacht

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Seite 4 Der Rheinländer · Dezember 2010

VG Linz

VG Unkel

Bad Honnef

Königswinter

B42

A3

Buchholz

Asbach

Windhagen

Roßbach

Hausen

NeuwiedAndernach

Sinzig

Remagen

Bad Honnef

Unkel

Linz

Bad Hönningen

Leutesdorf

Rheinbrohl

Hammerstein

LeubsdorfDattenberg

St. Katharinen

Ockenfels

Kasbach-Ohlenberg

Erpel

VettelschoßBruchhausen

Rheinbreitbach

AegidienbergRhöndorf

Oberdollendorf

Eudenbach

Heisterbacherrott

OberpleisOelinghoven

A59 RauschendorfVinxel

BerghausenThomasberg

Waldbreitbach

Neustadt

Wied

Bonn

Rhein

Ahr

IttenbachKönigswinter

VG Bad Hönningen

Breitscheid

Niederbreitbach

Datzeroth

VG Waldbreitbach

VG Asbach

Niederdollendorf

inhaltlich!

D a s H e i m a t m a g a z i n

Gründungsjahr 2008

Verbreitung: Königswinter, Bad Honnef. VG Unkel, VG LinzVG Bad Hönningen, VG Asbach, VG Waldbreitbach

Erscheinungsweise: monatlich

Jahresabonnement: p19,50 (nur Portokosten)

Auflage: 15.000

VERLAG DER RHEINLÄNDER

Inh. Sandra PeukertPützgasse 2 · 53572 UnkelTel: 0 22 24 - 7 79 65 [email protected]

Bankverbindung:Konto: 20006623, SSK Bad Honnef BLZ 38051290Steuernummer: 32/128/57128, Finanzamt Neuwied

Herausgeber: Wolfgang Ruland (v.i.S.d.P.)

Redaktion: Martina Kefer, Gudrun von Schoenebeck, Bernd Zimmermann, Benedikt Schmidt, Cäcilia Frings-Ruland,Bernhard Niemann, Hannelore Prangenberg, Hans Ziegler Fotos: Dieter Ruland, Wolfgang Ruland(falls nicht anders angebeben)

Grafisches Konzept und Satz:Ruland Werbung & Grafik, www.ruland-grafik.de

Anzeigenannnahme: Wolfgang Ruland, Tel: 0 22 24 - 7 79 65 12, Mobil: 01 76 - 60 84 15 18

Anzeigenschluss: jeweils zum 15. des Vormonats

Druckunterlagen an: [email protected]ähige Text- und ungerasterte BildvorlagenEPS-, TIFF-, PDF-Dateien

Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt dieMeinung der Redaktion wieder. Vervielfältigung, Speicherung undNachdruck von Texten, Bildern und Grafiken nur mit ausdrückli-cher Genehmigung des Verlags. Für unverlangt eingesandtes Bild-und Textmaterial wird keine Haftung übernommen. Alle Angabenim Heft nach bestem Wissen und Gewissen. Wir übernehmenkeine Gewähr bei Irrtümern oder Druckfehlern.

IMPRESSUM

Editor ial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3Liebe RHEINLÄNDER……eine Weihnachtsgeschichte

kurz & knapp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6Nachrichten aus der Region

Titel!Aus dunklem Wald tritt er heraus . . . . . . . . . . . . .8Nikolaus, Weihnachtsmann, ChristkindWer bringt die Geschenke? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13

tradi t i on ell! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16„En Joddes Name“

poet i s ch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18Dichtung und Wahrheit

rhe ini sch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20Leben mit dem Rhein

arom ati sch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23Himmlische Düfte

untern ehm en! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24Antikes in alten Gemäuern

.

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Der Rheinländer · Dezember 2010 Seite 5

inhaltlich!

Aus dunklem Waldtritt er herausSeite 8

Antikes in altenGemäuernSeite 24

Auf dem Weg zur Krippe

Seite 36

Der tragische Tod des Willi FeldensSeite 33

Für die MenschenbestelltSeite 30

weihnachtli ch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26Rhöndorfer Weihnachtsstimmung

jur i s t i s ch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28Nerven und Geld sparen

persönlich! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30Kardinal Frings: Für die Menschen bestellt

d am als! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .33Der tragische Tod des Willi FeldensTeil 1

weihnachtli ch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36Auf dem Weg zur Krippe

untern ehm en! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .38Rahmen – kunstfertig

ausgewählt ! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40Veranstaltungen im Dezember

musikali sch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .42Yeah, Yeah, Yeah

m ediz ini sch! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .44Die Angst vor der Chemo

d am als! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .47Ehestreit auf Hammersteiner Art

Leben mit dem Rhein

Seite 20

Yeah, Yeah, YeahSeite 44

Page 6: Rheinländer 28 Dezember 2010

kurz & knapp!

Der aktuelle RHEINLÄNDER-Rechtstipp:

Wohnungseigentumsrecht:Zur persönlichen Haftung von Wohnungseigentümern

Bei der Bel ie ferung eines in Wohnungs-eigentum aufgeteilten Hauses mit Wassersowie der Abwasserentsorgung haften die ein-zelnen Wohnungseigentümer nicht als Gesamt-schuldner für die Forderung eines klagendenVersorgungsunternehmens. Dies hat derBundesgerichtshof (BGH) entschieden (Az. XIIIZR 329/08).Für Verbindlichkeiten aus Verträgen, die eineWohnungseigentümergemeinschaft mit Drittengeschlossen hat, haftet das einzelne Mitgliedder Wohnungseigentümergemeinschaft in derRegel nach § 10 Abs. 8 WEG nur nach dem Ver-hältnis seines Miteigentumsanteils persönlich.Eine darüber hinausgehende persönl icheHaftung des einzelnen Wohnungseigentümersist nur dann gegeben, wenn er sich neben derGemeinschaft dem Gläubiger gegenüber unmiss-

verständlich auch persönlich verpflichtet hat. In dem vom BGH zu entscheidenden Fall ginges um rückständige Wasser- und Abwasser-kosten für eine Wohnungseigentumsanlage.Der BGH verneinte eine gesamtschuldnerischeHaftung einzelner Wohnungseigentümer fürden aufgelaufenen Gesamtrückstand, daVertragspartner des Versorgungsunterneh-mens alleine die insoweit rechtsfähige Woh-nungseigentümergemeinschaft gewesen sei.

Dr. Markus Heimermann Rechtsanwalt

Christkindchen-Markt in WaldbreitbachWaldbrei tbach. Am zweiten und dr i t tenAdventwochenende, jewei ls Samstag undSonntag, 4. und 5. Dezember bzw. 11. und 12.Dezember lockt der Christkindchen-Markt indas Weihnachtsdorf an der Wied. Am drittenAdvent wird der Markt rund um den Platz amalten Kreuz im stimmungsvoll beleuchteten Ortvon einem umfangreichen Rahmenprogrammbegleitet: weihnachtliche Musik von Posaunenund Chören, Kutschfahrten und Besuch desChristkinds. Daneben gibt es die alljährlichenAttrakt ionen wie den überdimensionalenAdventskalender, die drei Meter hohe Weih-

nachtspyramide, den Krippenwaldweg auf dembeleuchteten Stern, den auf der Wied schwim-menden Adventskranz, den kleinen und großenKrippenweg durch den Ort bzw. zu den Klösternsowie die Rekordwurzelkrippe in der Pfarr-kirche. Der Gewerbeverband Waldbreitbach ver-weist zudem auf das reichhaltige Angebot derFachgeschäfte im Ort, die an beiden Advents-sonntagen geöffnet haben. Marktzeiten: sams-tags 14 bis 20 Uhr, sonntags 11 bis 19 Uhr.Weitere Informationen beim Touristik-VerbandWiedtal, Info-Tel: 02638-4017, www.weihnachts-dorf-waldbreitbach.de

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kurz & knapp!

Rheinbrohl. Das im April vonder Kolpingfamilie aufgeführteHistoriendrama „Hexenwahn“ist ab Anfang Dezember auchals Fi lm auf Doppel -DVDerhältlich. Zu sehen ist daskomplette Theaterstück überdie Lebensgeschichte der Anna-Catharina von Spee, die im 17.

Kölscher Advent mit Bruce KapustaKasbach. Star-Trompeter BruceKapusta aus Troisdorf spielt aufzum Kölsch-Klassichen Adventmit Trompetenklängen und Weih-nachtsgeschichten am Dienstag,14. Dezember um 19.30 Uhr(Einlass ab 16.30 Uhr) auf demnostalgischen Weihnachtsmarktder Alten Brauerei im Kasbachtal.

Der Entertainer verbindet Besinn-lichkeit mit Humor, denn „kriescheun laache“ gehören für den echtenRheinländer untrennbar zusam-men! Die Konzertbesucher könnensich freuen auf ein liebevoll zusam-mengeste l l tes Programm mitLiedern wie „Ich bete an die Machtder Liebe” , „Leise r iesel t derSchnee” „The First Noel“ und„White Christmas“. Neben klassi-schen Titeln wie „Ave Maria“ und„Joy to the world“, wird Kapustaauch kölsche Weihnachtslieder sin-gen und spielen wie „Höösch fälltd ’r Schnie“ , „Kleine Stroße-musikant“ und „Weihnachten beiOma und Opa“. Ergänzt wird derAbend durch kölsche Geschichten,auf unnachahmliche Art vorgetra-gen von Annemie Lorenz. Beischlechtem Wetter f indet dasKonzert in der Brauereischänkestatt. Eintritt: 15 Euro, Info-Tel:02644-980780

Hexenwahn als Film

Jahrhundert in Rheinbrohl undBruchhausen lebte. Sie wurdeder Hexerei beschuldigt undim Prozess in Erpel zum Todeauf dem Scheiterhaufen verur-teilt. Neben dem Theaterstück,einem Zusammenschnitt ausdrei Vorstellungen, gibt es alsBonusmaterial interessanteSzenen aus der Planung undden zahlreichen Proben sowieeine Dokumentation des kom-plexen Bühnenaufbaus und

der Bühnentechnik. Die Lauf-zei t der DVD beträgt 140Minuten. Sie kann zum Preisvon 15 Euro bei Michaela Roos,Tel. 02365-2177, Mail: [email protected], bestellt werden.

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Titel!

Seite 8 Der Rheinländer · Dezember 201

Aus dunklem Wald tritt er heraus

Aus dunklem Wald tritt er heraus

von Hans Ziegler

Auch dieses Jahr ist der Nikolaus wieder bei vielen Kindern zu Gast. In Over, dem kleinen, zuWaldbreitbach gehörenden Dorf, wird sein Kommen mit viel Raffinesse in Szene gesetzt. Auchin anderen Orten treten engagierte Männer als Nikolaus auf und bewahren die Tradition desGabenbringers.

Rolf Dieter Reichard und Aline Pongratz als Nikolaus und Engelchen

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irklich sicher voraussa-gen lässt sich nur ganzwenig, ziemlich gewiss

ist aber zum Beispiel das:Wenn es am 6. Dezember dun-kel wird , r ichtet s ich inWaldbreitbach, im hoch überdem Wiedtal gelegenen Orts-tei l Over ein großer Such-scheinwerfer auf den Wald-rand und leuchtet die Baum-reihen an. Verfolgt wirddie Akt ion von derBegegnungsstät te ausnicht nur von vie lenErwachsenen, sondern vorallem von Kindern. Die Nasenan den Scheiben plat tge -drückt, folgen ihre Augen demLichtkegel , der die Baum-reihen ent langstrei f t , unddiese Aufmerksamkeit wirdbelohnt: Ja, da ist er wieder,der Nikolaus. Wie schon imvergangenen Jahr tritt er ausdem Wald, mit weißemVollbart, gekleidet in einenroten Bischofsmantel, auf demKopf die Bischofsmütze, dieMitra und in der Hand einenlangen Stab.

Alleine gekommen ist derNikolaus nicht; mit ihm

aus dem Dunkel des Waldestritt ein Engelchen, in weißemKleid und mit goldenenFlügeln. In seinen Händen hält

es ein großformatiges, dickesBuch, ebenfalls goldfarben sowie die Flügel. Das Buch hat esin sich, denn als der Nikolausim Bürgerhaus angekommenist und die dort versammelteDorfgemeinde begrüßt hat ,schlägt er d ie Sei ten derdicken Kladde auf und da stau-nen die Kinder nicht schlecht:Offenbar weiß dieser Mann

eine ganze Menge über sie, aufjeden Fal l mehr a ls es soManchem recht ist. „Ich habehier in meinem goldenen Buchnotiert, dass du wiedermal mit dem Fahr-rädchen durchsDorf gefahrenbist, ohne denS t u r z h e l mauf zuh a b e n “ ,wendet sichder Nikolausan das ersteKind, undzum zweitengerichtet fährter fort: „Kann essein, dass du nichtimmer daran denkst,dein Kaninchen zu füttern?“

W

Die Liste der Fragen,Verfehlungen und wohl

dosierten Ermahnungen setztsich fort. Es geht nicht nur umdas manchmal vernachlässigteKaninchen und um den fehlen-den Sturzhelm, sondern natür-lich auch um die Klassiker,also um übermäßigen Fernseh-Konsum, vergessene Haus-aufgaben, zu viel Unordnung

im Kinderzimmer,nicht geputzte Zähne,Stre i t mit denGeschwistern und ähn-

liches. In diesem Jahr sind esin Waldbreitbach-Over fünf-zehn Kinder im Alter von zweibis sechs Jahren, denen der

Nikolaus so den Spiegelvorhäl t . „Es wäre

falsch zu behaup-ten, dass die

Wirkung desN i k o l a u s -

Abends e inganzes Jahr

lang vorhäl t ,ein paar Wochen

aber schon. Und dasreicht häufig, um eine

echte Verhaltensänderung

…komm in unser Haus!

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Seite 10 Der Rheinländer · Dezember 2010

Titel!

Werner Lerdo als Nikolaus in der Erpeler Pfarrkirche

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Der Rheinländer · Dezember 2010 Seite 11

zu erreichen“, sagt Rolf Dieter Reichard und ermuss es wissen. Reichard ist jetzt im 21. Jahr alsNikolaus in Over im Einsatz. „Der Nikolaus binich schon für diejenigen gewesen, die heute ihreKinder mit ins Bürgerhaus mitbringen“, sagtReichard und lacht.

Reichard ist s icher : Durch denNikolausabend wird die Dorfgemein-

schaft in Over gestärkt, der Zusammenhaltgefestigt; als Sprecher des knapp zweihundertEinwohner zählenden Ortes ist ihm das wichtig.Reichard bereitet die Rolle des Nikolaus deshalbviel Freude; auch das Engelchen, das in diesemJahr von Aline Pongratz gespielt wird, genießtden Auftritt. Bei aller Freude steht aber fest: DerAuftritt muss gut vorbereitet sein. Reichardbetont: „Ohne ein ausführliches Gespräch mitden Eltern bleibt das goldene Buch leer; derSpickzettel in Form des Buches ist ganz, ganzwichtig; ich sehe mir auch immer an, was ich imVorjahr notiert hatte. Wenn mir die Elternsagen, eine echte Besserung habe es nicht gege-ben, dann spreche ich das Thema eben noch-mals an.“

So wie sich Rolf Dieter Reichard gewissen-haft auf seinen Auftritt vorbereitet, so gilt

dies auch für Werner Lerdo aus Erpel. Einenganzen Aktenordner rund um seine Aktivitätenals Nikolaus hat Lerdo zusammengetragen,viele fein säuberlich gefüllte Spickzettel sinddarunter. Sein Wirkungsradius beschränkt sichnicht nur auf die Erpeler Herrlichkeit, sondernreicht von dort bis Bad Honnef, und auch aufdem Rhein ist Lerdo unterwegs: „Ich bin alsNikolaus auch auf einem Passagierschiff zuge-gen. In Linz steige ich zu, und bis Bad Honnefversuche ich dann auf dem Schiff das deutlichzu machen, wofür der Nikolaus steht, nämlichfür christliche Grundwerte, für Hilfsbereitschaftund Nächstenliebe“, betont der engagierteKatholik und ergänzt: „Inzwischen trete ich seitsiebzehn Jahren in die großen Fußstapfen desNikolaus; wenn es Spenden für meine Arbeitgibt, dann gehen die Gelder an Pater PaulBecker in Chile. Er ist ein Missionar, mit demich seit langem befreundet bin; der Pater inves-tiert das Geld in den Aufbau von Werkstättenund lässt es Waisenkindern zukommen.“

Geht es Werner Lerdo mit Entschiedenheitum die christliche Komponente und Rolf

Dieter Reichard primär um die Stärkung derDorfgemeinschaft, so hat sich Fritz Ockenfelsaus Linz vor allem dem städtischen Rahmen ver-schrieben. „Auf der Weihnachtsfeier, die dieStadt Linz alljährlich für ihre Senioren ausrich-tet, bin ich als Nikolaus präsent und werde von

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Titel!

Bürgermeister Adi Buchwald a ls Überra -schungsgast angekündigt. In den vergangenenJahren war die Stadthalle immer voll besetzt;vor dreihundert Menschen aufzutreten und denrichtigen Ton zu treffen, kann schon eineHerausforderung sein“, sagt Ockenfels, der denöf fent l ichen Auf tr i t t aber aus dem Ef fef fbeherrscht. Schließlich ist er Stadtführer undals solcher gewohnt, vor Publikum zu stehen.

Fritz Ockenfels agiert dabei nicht nur aufder städt ischen Seniorenfeier a ls

Nikolaus, sondern ist mit drei Auftritten auch inder Seniorenresidenz St. Antonius vertreten;„Die Atmosphäre bei der Nikolausfeier ist dort

sehr familiär, viele Angehörige der Heim-bewohner sind ebenfalls dabei“, freut sichOckenfels, zu dessen Programm noch ein weite-rer Auftritt zählt: Zu sehen als Nikolaus ist erauf dem Weihnachtsmarkt, den die Brauerei-schänke im Kasbachtal veranstaltet.

Das Kostüm, das Ockenfels trägt, hat sichdabei schon in unzählig vielen Vor-

stellungen bewährt. Bevor er sich vor vierJahren erstmals mit dem Bischofsgewand klei-dete, war Fred Schmitz aus Linz in diesemKostüm als Nikolaus unterwegs. „Fred Schmitzist ein Linzer Urgestein, für viele ist sein Nameheute noch e in Begri f f“ , weißOckenfels und fügt hinzu: „Ichbin sto lz darauf , se inNikolausgewand zu tragen.Es ist wichtig, dass wir hierin Linz gute alte Traditionenpflegen und fortsetzen.“

Rolf Palm:

Die Brücke von RemagenDer dokumentarische Bericht über die dramatischen Ereignisse am Rhein im Fühjahr 1945

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Page 13: Rheinländer 28 Dezember 2010

Der Rheinländer · Dezember 2010 Seite 13

Titel!

Nikolaus, Weihnachtsmann oder Christkind.

Wer bringt die Geschenke?

ast hat es den Anschein , a ls würdeNikolaus als Geschenkebringer ins Abseits

geraten, der Weihnachtsmann ist dem Nikolausauf den Fersen, machtihm das Leben schwer undhat ihn wohl schon über-hol t . Dieser Eindruckjedenfal ls ergibt s ich , wenn man in derVorweihnachtszei t d ie Süßwaren-

abteilungen der Kaufhäuser, dieAuslagen in den Super -

märkten begutachtet. DieS c h o k o l a d e n - W e i h -

nachtsmänner sind dort gegenüber demSchokoladen-Nikolaus klar in der Über-zahl und in den Werbeaktivitäten, die derEinzelhandel im Vorfeld des 24. Dezembersveranstaltet, spielt der Nikolaus – wenn über-haupt – nur eine Nebenrolle.

Das Boni fat iuswerk der deutschenKatholiken sieht sich deshalb schon seit

Jahren in der Pflicht, eine „weihnachtsmann-freie Zone“ auszurufen. Der im Internet einseh-bare Aufruf wird erläutert und begründet miteiner Kontrastierung der Figuren. So ist derWeihnachtsmann definiert als eine „Kunst-figur“, als „eine Erfindung der Werbung“, die„Handel und Umsatz steigern“ soll. Dagegenheißt es vom Nikolaus: Er „ist ein Heiliger, ein

Nothelfer, ein Schutzpatron der Kinder, Bäckerund Schiffsleute“. Er „ruft in Erinnerung, Guteszu tun, an den Nächsten zu denken und Freude

zu schenken.“ Seit dem 14.Jahrhundert ist Nikolaus alsGabenbringer bekannt. Anseinem Patronatstag, am 6.

Dezember, wurden seit dem Mittelalter vielehundert Jahre lang die Kinder beschenkt. Erst

im 19. und 20. Jahrhundert setzt sichWeihnachten als Fest für die Familie und

Tag des Beschenkens durch.

Soziales Engagement

Fvon Hans Ziegler und Wolfgang Ruland

Dass Niko-laus a ls

Helfer und Gaben-bringer zu verste-hen ist , belegenvie le histor isch

gesicherte Quellensowie Legenden und

Erzählungen, die sich um seine Figur ranken.Nikolaus ließ als Bischof von Myra vor 1700Jahren Armen- und Waisenhäuser errichten.In der Bischofsstadt, die über einen eigenenHafen verfügte, sorgte er außerdem dafür,dass die Seeleute auch im Alter abgesichertwaren.

Page 14: Rheinländer 28 Dezember 2010

Titel!

Seite 14 Der Rheinländer · Dezember 2010

Titel!

Dieses soziale Engagement kann derWeihnachtsmann – so wie er sich heute

präsentiert – nicht für sich reklamieren.Tatsächlich erscheint er reduziert auf die Rolledes Geschenke-Onkels, des Konsum-Anschie-bers. Zu seiner Ehrenrettung gibt es aber auchAnlass. Zum einen ist zu berücksichtigen: Alseine rein moderne Kunstfigur der zeitgenössi-schen Werbung kann er nicht verstanden wer-den. Schon 1798 wird er in einem Theaterstückvon Friedrich Gustav Hagemann als Gaben-bringer am Heiligen Abend erwähnt. Auch dieGebrüder Grimm, die Anfang des 19. Jahr-hunderts ihre Hausmärchen sammelten und einbis heute bedeutsames deutsches Wörterbuchschufen, kannten den Begriff „Weihnachts-mann“. Und Heinrich Hoffman malte Nikolaus inseinem „Struwwelpeter“ im Jahre 1845 schonso, wie wir den Weihnachtsmann heute kennen:mit rotem Mantel und Zipfelmütze.

Tradition ist dem Weih-nachtsmann damit

nicht gänzlich abzuspre-chen. Das gi l t nochmehr deshalb , wei lder Weihnachtsmannund der Nikolauseigentlich mitein-ander verwandtsind. Protestantenaus den Nieder-landen, so ist sichdie histor ischeForschung sicher,brachten die Figurdes heiligen Niko-laus mit in dieUSA. Die Auswan-derer, d ie Europaverließen, um in derNeuen Welt ein besse-res Leben zu f inden,wollten auf ihren „SinteKlaas“ nicht verzichten. Aus die-sem wurde dann „Santa Claus“ – ins Bild gesetztnicht zuletzt von deutschstämmigem Illus-tratoren amerikanischer Zeitungen. Durch auf-wendige Werbekampagnen der Firma Coca-Colain den 30er Jahren kam es dann zu einerKommerzia l is ierung der Figur. Aus demursprünglichen Heiligen mit echtem sozialemEngagement wurde der Mann mit dem prallenGeschenkebeutel in der Hand.

Das Christkind wirkt a ls dr i t ter Ge-schenkebringer in dieser Runde eher

konturlos. Oft als ätherische, ganz unschuldige,

Page 15: Rheinländer 28 Dezember 2010

mädchenhaft und engelsgleiche Person darge-stellt, zeigt es weder Einsatz für Benachteiligte

noch scheint es als kommerzielleFigur greifbar und geeignet.

Martin Luther wird oft als„Erfinder“ des Christ-

kinds genannt, weildie Protestanten

den Heil igenkultum Nikolausnicht gutheißenund eine Gegen-figur aufbauenwollten. Aller-dings war dasChristkind vor-her schon alsBegle i ter von

Nikolaus nebenanderen Gestal-

ten wie KnechtRuprecht und Hans

Muff und als Figurbei Krippenspie len

bekannt . Merkwürdig ,dass sich das Christkind aus-

gerechnet in katholischen Landstri-chen, so auch im Rheinland, durchgesetzt hat -während im eher protestantischen Norden derWeihnachtsmann beliebter ist. Nikolaus erlebtedurch den protestantischen Versuch, Weihnach-ten als Gabentermin mit dem Christkind zu eta-blieren, allerdings eine neuerliche Renaissance.

Erst seitdem gibt es als Gegen-bewegung den Brauch in

katholischen Gegenden,Nikolaus als lobende

und mahnende Per-son bei den Kinderneinkehren zu las-sen. Vorher war erein unsichtbarerGeschenkebringer,wie es heute auchnoch im Einlege-brauchtum der zubefüllenden Stiefelablesbar ist.

Wer nunschlussend-

l ich die Geschenkebringt , b le ibt der

Tradit ion jeder Familievorbehal ten. Und den

Kindern ist es wohl nur recht,wenn es dafür mehr als eine Quelle gibt …

Page 16: Rheinländer 28 Dezember 2010

Seite 16 Der Rheinländer · Dezember 2010

Der heilige Nikolaus ist auch der Patron der Schiffer. Deshalb ist er als Motiv auf derVereinsfahne des ehemaligen Honnefer Schiffervereins zu sehen, der sein Stiftungsfestimmer am 6. Dezember abhielt.

en Honnefer Schi f fer -verein gibt es nicht mehr.

Bestanden haben muss erjedoch zumindest seit 1843 –diese Jahreszahl schmückt dieim Jahre 1929 gestaltete Ver-einsfahne. Die Motivedafür entwarf derdamals bekannte Hon-nefer KunstmalerRichard Huhnen. Die Fahnezeigt auf der Reliefseite alsMotiv die Insel Grafenwerth,und den Spruch: „In GottesNamen“. Auf der anderen Seite

traditionell!

Dist das Bildnis des heiligenNikolaus als Schif ferpatronund Beschützer der Kinder zusehen. Die Statuten desVereins aus dem Jahre 1866haben sich erhalten. Darin

heißt es, dass jeder unbeschol-tene Schi f fer, welcher dasachtzehnte Lebensjahr zurück-gelegt hat, Mitglied werdenkann, dass der Mitgl ieds -

von Wolfgang Ruland

beitrag zehn Groschen beträgt,dass der Zweck des Vereinszunächst die Unterstützungnotleidender Schiffer ist undferner zur Hebung des Standesund der Religiosität dient ,

dass das Fest des hei-l igen Nikolaus a lsSt i f tungsfest fe ier -lich begangen wird,

dass, wer sich grober sittlicherVergehen schuldig macht undwer seinen Beitrag nicht zahlt,ausgeschlossen wird und dassjedes Mitglied verpflichtet ist,

Nikolaus als Schif ferpatron

„En Joddes Name“

Vereinsfahne des Honnefer Schif fervereins

Page 17: Rheinländer 28 Dezember 2010

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Ob Rind, Kalb,Geflügel, Wild oder Schweinbei uns wird’s immerder richtige Bratensein.

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sich am Begräbnis e inesMitglieds zu beteiligen, fallsjemand nicht erscheint undseine Verhinderung nichtgründl ich begründenkann, einen Beitragvon fünf Groschenzu zahlen hat.U n t e r -s c h r i e b e nist dasDokumentvon Männernmit Namen wieKrahe, Rings ,Rechmann, Schwip-pert, Stang oder Kickel.

Annemie ten Haaf ,Tochter und Schwester

der le tzten Bad HonneferBerufsfischers erinnert sichgut an die Patronatsfeste: „Vordem Krieg und besonders nach1945 bis noch etwa 1960 wurdedas Nikolausfest von denHonnefer Schiffern und derFischerfamilie Jansen feierlichbegangen. Die Männer gingenzum festlichen Hochamt undtrugen die Vereinsfahne umden Hauptaltar. Dann empfin-gen Männer und Fahne denSegen. Daraufhin fand dieGeneralversammlung im Rats-keller mit Frühschoppen sowieMittagsessen statt . Abendskamen die Angehörigen nach.

Heute wird die Fahne imKönigswinterer Sie -

bengebirgsmuseum aufge-hoben. Ihren letzten

Einsatz hatte sie beider Beisetzung

von AalfischerPaul Jansen,

der imJ a n u a r

19 6 6sta rb .

TochterAnnemie ten

Haaf ber ichtet :„Bei der Beerdigung

stand ein kleiner TruppSchif fer am Grabe. Die

Fahne trug Jupp Krahe,Freund meines Vaters . Ersenkte die Fahne ins offeneGrab und hielt folgende Rede:‘Tschüss Päul , en JoddesName!’ Nur die Eingeweihtenwussten, was das bedeutet. ZuBeginn eines Tagewerks odereiner besonderen Arbei tnimmt jeder alte Schiffer oderFischer seine Kapp, d ieSchiffermütze, mit der linkenHand ab und hält sie über dasHerz, mit der rech-ten Hand schlägt erauf d ie Glocke:‘Bim, bimbim, bim’und sagt: ‘In GottesNamen’.“

w u r d egesungen, g e t a n z tund Gedichte aufgesagt .Stundenlang saß mein Mann,Franz ten Haaf, am Klavier.Frau Kickel hat stets herrlichePlätzchen gebacken.“

Lange Jahre verwahrteHelmut Krahe, der letzte

Schiffer von Bad Honnef, treudie Vereinsfahne. Mit seinemBoot „Grafenwerth“ fuhr er dieSchüler zur Insel Nonnen-werth. �

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Page 18: Rheinländer 28 Dezember 2010

Seite 18 Der Rheinländer · Dezember 2010

poetisch!

Dichtung und

Wahrheit

hnehin war es kein alltägli-ches Telefonat. Zu groß die

Zei tspannen zwischen denAnrufen. Mehr als ein Jahrdiesmal. Und dann dieser eineSatz: „Ich habe angefangen,Gedichte zu schreiben.“ –Männer in der Lebens-mitte kommen halt biswei-len auf merkwürdigeIdeen.

Und ich merkte. Dass ichanfing nachzudenken.

An die Mutter eines Freundes:Die e inzige mir bekanntePerson, die ich je Lyrik lesendvorfand. An mittelalterlichenMinnesang, der mir das

Germanistik-Studium vergäll-te. Aber eben auch an denzutiefst ergreifenden Kinofilm„Club der toten Dichter“, eben-so unvergesslich wie „Cyranode Bergerac“. Schließlich dieErkenntnis: Lyrik ist unbe-

quem, wenn sie denn gut ist.Kann nicht einfach konsumiertund dann vergessen werden.Bedeutet Auseinandersetzung.Ist reizvoll oder besser vollerReize. Hat vor allem Selten-heitswert. Die Zeit ist reif für

ein bisschen Lyrik, dachte ichvor statt nach. „Sende mir dochmal ein paar Werke zu“, batich.

Nach der Lektüre vonetwa zwei Dutzend

Gedichten stand fest: Es wirdZeit, damit an die Öffent-lichkeit zu gehen. Sie sindviel zu gut, zu schön, zuschade, um ein Schatten-

dasein in der Schublade zuführen.

Und so wird Peter Kolb,49, lesen und dazu

Gitarre spielen. Zusätzl ichrundet RHEINLÄNDER-Redak-teur Bernd Zimmermann den

O

Lyrik ist unbequem

Dichtung und

Wahrheit

Im November eröffnete Gabriele Boellecke ihre Gaststätte „Zur (Rh)Einkehr“ – ehemals „ZurTraube“ in Leubsdorf. Auch Veranstaltungen gehören zu ihrem Angebot. Den Auftakt machteine Lesung mit Gedichten am 17. Dezember. RHEINLÄNDER-Redakteurin Martina Kefer hatden Verfasser der Gedichte, Peter Kolb, nach Leubsdorf vermittelt und erzählt, wie es dazukam – und macht sich dabei Gedanken über die Bedeutung von Poesie.

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Page 19: Rheinländer 28 Dezember 2010

Vortrag mit seinem Saxophonspiel stimmungs-voll ab. Es soll ein Abend werden mit Gedichten„als Geschenke an die Aufmerksamen“ (PaulCelan). Alle Menschen, für die Wortklang,Wortsinn, Wortwitz von Bedeutung sind und diein Bildern denken und reden mögen, sind herz-lich eingeladen!

Hans Magnus Enzensberger, selbst Lyri-ker, behauptete einmal, dass sehr viel

mehr Gedichte geschrieben als gelesen werden.Gedichtbände gehören im Buchhandel zu denExoten, wenn sie es denn bei einer Auflage voneinhundert bis tausend Exemplaren überhauptin die Regale der Buchläden schaffen.

Doch gibt es viele gute Gründe, sich –zumindest einen Abend lang – Gedichten

zu widmen: „Der Lyriker bietet uns die Pause, inder Zeit stillsteht”, sagte einmal die deutscheSchriftstellerin Hilde Domin (1909-2006), dievor allem als Dichterin bekannt war. Wenigerpathetisch, aber ebenso zutreffend äußerte sichMarcel Reich-Ranicki : „Es g ibt Mi l l ionenMenschen, die noch nie ein Gedicht gelesenhaben, und sie leben auch. Aber besser lebt essich mit ihnen.”

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beim flüchtigen umdrehendes heutigen wurde mir klar

es ist endlich an der zeit,dem leben auf die schliche zu kommen

(Peter Kolb)

Freitag, 17. Dezember, 20 UhrGaststätte „Zur (Rh)Einkehr“ (ehemals „Zur Traube“) in Leubsdorf, Hauptstr. 2

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Page 20: Rheinländer 28 Dezember 2010

Seite 20 Der Rheinländer · Dezember 2010

rheinisch!

ie promovierte Histori -kerin Inge Steinsträßerfragte sich, wie wohl Men-

schen, die hier leben, dieseLandschaf t wahrnehmen:Interessieren s ie s ich fürderen Besonderhei ten undGeschichte oder nehmensie sie als selbstverständ-liche Alltagskulisse hin?

Von der Frage biszur Idee , d iese mit

einem Ausstellungsprojekt zubeantworten, war es nichtweit. Die zweite Wanderin undLeiterin der Bonner Volks-hochschule, Dr. Ingrid Schöll,war spontan berei t , dasProjekt zu unterstützen, demsich die VHS Siebengebirgeanschloss.

Die Idee zum Ausstellungsprojekt „Kultur(ge)schichten und Rhein(an)sichten“ wurde auf demRheinsteig während einer Wanderung geboren, die zwei sportliche Damen gemeinsam unter-nahmen. Der bewusste Blick auf die vertraute Umgebung aus wechselnden Perspektiven führ-te ihnen wieder die atemberaubende Schönheit und Vielfältigkeit der Rheinlandschaft vorAugen.

von Annemarie Große-Jütte

Ein passender Rahmenbot sich mit der Regio-

nale 2010 an, einer regionalenStrukturförderungs-Initiativedes Landes Nordrhein-West-falen. Dabei wird in einemzwei- und ab 2010 dreijähri-

gem Rhythmus jeweils eineRegion ausgewählt, die dieMöglichkeit erhält, innovativeund gemeinsame Projekte überKreis- und kommunale Gren-zen hinweg zu realisieren; dieswar 2010 unter dem Motto„Brücken bauen“ die Regionvon Wesseling bis an die südli-che Landesgrenze von NRW.

Bereits das große Echoauf einen Aufruf in der

regionalen Presse zu Anfang2009 beantwortete die Fragenach dem Interesse derRheinländer an ihrer Regioneindeutig. Von den interessier-

ten Bürgern verblieb einharter Kern von 32 Aktiven,unter ihnen interessierteNeulinge wie langjährig

bewährte Experten, Ange-hörige von Vereinen undEinzelne, die über ein Jahrlang zu den Themen: arbeiten,wohnen und Freizeit am RheinMaterial sammelten.

Nach einer Einführung indie Archivarbeit durch

Inge Ste insträßer wurderecherchiert, Zeitzeugen und

Interesse an der Region

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Page 21: Rheinländer 28 Dezember 2010

Experten interviewt, gesammelt und fotogra-fiert.

Neben den klassischen Themen wie Rhein-romantik, -lyrik, -malerei und -touris-

mus, Burgen und Wein wird auch ein wenigerromantischer Blick auf Leben und Alltag derMenschen am Fluss geworfen. Es wird erzähltvom der Arbeit der Fischer, Wäscherinnen undZiegelbrenner, von Hochwasser, Fähren undBrücken. Ein Blick wird geworfen auf Häuser,Villen und Hotels. Nicht nur schöne Fassadenwerden gezeigt, sondern auch die Menschen, diedahinter lebten und leben.

Das Problem bestand keinesfalls darin,Material zu finden und Ergebnisse zu

erarbeiten, im Gegenteil, die f leißigen Forschermussten sich häufig schweren Herzens vonihren recht umfangreichen Funden trennen und

konnten nur einen winzigen Teil dessen, was siezusammengetragen hat ten, präsent ieren.Manche Aspekte fielen den beschränkten Platz-und und Finanzmitteln ganz zum Opfer.

Nach dem die Auswahl getroffen war, ginges darum, sie möglichst professionell zu

präsentieren. Dazu hatte Inge SteinsträßerLehrer und Schüler des Heinrich-Hertz-Europa-Kollegs in Bonn gewinnen können, die in inten-s iver und hochprofessionel ler Arbei t d ieVorlagen für den Druck erstellten und geduldigden technisch nicht so versierten Heimat-forschern mit Rat und vor allem mit Tat zu Seitestanden.

Das VHS-Projekt leistete so nicht nureinen Beitrag zur Regionalgeschichte

sondern wurde – übrigens als einziges imRahmen der diesjährigen Regionale - durch bür-gerschaftliches und generationsübergreifendesEngagement verwirklicht.

Illustrationen aus der AusstellungWEINHAUS & RESTAURANT

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Page 22: Rheinländer 28 Dezember 2010

Seite 22 Der Rheinländer · Dezember 2010

rheinisch!

Kultur(ge)schichten und Rhein(an)sichtennoch bis zum 16. Dezember im Rathausfoyer Bad Honnef

geöffnet montags bis freitags 8 bis 12 Uhr und zusätzlich donnerstags 14.30 bis 17 Uhr

AUSSTELLUNG

Die Ausstellung starteteim März des Jahres im

fr isch eröf fneten KamehaGrand Hotel am Bonner Bogen;nächster Gastgeber war dasRheinhotel Dreesen. Danachwanderte s ie ins Königs -winterer und ins OberpleiserRathaus. Zum Jahresabschlussist sie bis Mitte Dezember imBad Honnefer Rathaus zusehen, um interessiertenBetrachtern eine neue Antwortauf die alte Frage „Warum istes am Rhein so schön?“ bietenzu können.

In der Ausstellung zu sehen: Rheinpanoramá des 19. Jahrhunderts

Page 23: Rheinländer 28 Dezember 2010

aromatisch!

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Himmlische DüfteHimmlische Düftein herr l iches Duf tgemisch von Leb-kuchen, Bratapfel, Zuckerwatte, Weiß-tannen, Moos, Plätzchen und Glühwein

liegt in der Luft – die Vorboten der Weihnachts-zeit, die eigentlich etwas Muße, Ruhe undBesinnlichkeit bringen soll. Doch allzu oft ver-fallen wir genau in der Vorweihnachtszeitimmer wieder in Unruhe, Stressund Hektik. Um so wichtiger istes sich zumindest ab und zueine kurze „Auszeit“ zu gön-nen. Zum Beispiel durch einenWaldspaziergang oder zu Hauseim warmen Wohnzimmer miteinem heißen Vanille-Tee beiKerzenschein, umgeben vonDüften hochwertiger ätheri -scher Öle. Eine ganze Reihe vonguten Duf tmischungen wieZimt & Sterne, Weihnachtsduft,Wintermärchen oder Angels bieten sich geradein der Adventszeit an, doch auch Einzelöle wieIngwer, Zimt, Tonka, Gewürznelke oder Weih-rauch und Myrrhe entführen uns zu denTräumen, lichtfrohen Farben und Düften fernerLänder. Sie vermitteln zugleich eine wohltuen-de, behagliche Wärme, die wir in dieser oft trü-ben, nasskalten Jahreszeit so sehr ersehnen.Schalenöle wie Orange, Limette, Zitrone undMandarine sind wahre Stimmungsaufheller undlassen alte Urlaubserinnerungen in uns wach

werden. Diese können Sie mit Gewürzölen wun-derbar kombinieren. Auch hölzerne Öle wieSandelholz und Rosenholz zaubern im Nu einstimmungsvolles Ambiente.

Fast nebenbei klimatisieren und reinigendiese hochwertigen naturreinen Öle die

trockene Raumluf t und kräf t igen unserAbwehrsystem. Entdecken Siediese kleinen duftenden Beglei-ter für Ihr persönliches Wohlbe-finden – ob als fertige Duft-mischung oder Einzelöl, ob inder Duftlampe oder im pflegen-dem Aroma-Ölbad, ob auf demDuf t tuch oder a ls Körperöl .Gönnen Sie sich oder anderendoch mal eine entspannendeMassage z .B . „HimmlischeDüfte“ mit warmen Ölen imAroma Atelier.

Gerade jetzt im Winter ist die rechte Zeitfür entspannende Massagen mit feinsten

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wann dann?

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Ätherische Öle sind hochwirksame Konzentrate, die nur verdünnt und sparsam dosiert angewendet werden dürfen. Nähere Informationen erhalten Sie

bei AromatherapeutInnen und ApothekerInnen oder in der entsprechenden Fachliteratur.

von Cäcilia Frings-Ruland

Page 24: Rheinländer 28 Dezember 2010

In der Linzer Burg haben Andreas Launhardtund Frank Posthausen, beide ausgewieseneKenner für seltene historische Sammler-stücke, einen Antiquitätenhandel mit vielenUnikaten eröffnet.

rt Deco- oder Jugendstilvitrinen, hergestelltvom Hoflieferanten des deutschen Kaisers,

eine gotische Truhe aus demfrühen 16. Jahrhundert , eineSchwarzwälder Turmuhr von1903, handgesta l tete Klang-schalen aus Nepal, eine dreihun-dert Jahre alte indische Tempel-tür – wer solche außergewöhnlichen Schätzesucht, findet sie jetzt in der Linzer Burg. AnfangAugust haben dort Frank Posthausen undAndreas Launhardt ein Antiquitätengeschäfteingerichtet, wie es wohl seinesgleichen sucht.In den weiten und hohen Räumen, in denenzuvor die Museen für mechanische Musik-instrumente und für Schifffahrt auf dem Rheineingerichtet waren, haben die beidenAntiquitätenhändler ihre besonderen und nichtalltäglichen Exponate aufgestellt. „Wir sindbesonders froh darüber, hier Stücke zeigen zukönnen, die man normalerweise nicht ineinem Ladengeschäftunterbringen kann“,betont Frank Post -hausen. Die hohenDecken laden zugroßzügiger Präsen-tation von meterho-

unternehmen!

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hen Schätzen ein. Dazu gehören neben Möbeln,Säulen und bleiverglasten Fenstern auch Teak-holzwurzel-Skulpturen, die aus dem indonesi-schen Urwald stammen. Einheimische Künstlerhaben aus den Überresten von vor langer Zeitabgeholzter Bäume bizarre Skulpturen geschaf-fen, die zum Fantasieren einladen. Danebensind in der bunten Sammlung aus aller Welt

auch seltene Wertpapiere wieAktien, kostbare Einrichtungs-gegenstände, Schi f fsmodel leund als besondere Raritätenauch antike Tür- und Vorhänge-schlösser zu f inden. Einige

davon wurden als Trickschlösser vor zweihun-dert Jahren von Schlossergesellen konstruiert„und sie funktionieren heute noch“, versichertFrank Posthausen.

Bunte Sammlungan Raritäten

Antike$ in alten GemäuernAntike$ in alten Gemäuern

Seite 24 Der Rheinländer · Dezember 2010

Page 25: Rheinländer 28 Dezember 2010

Frank Posthausen und Andreas Launhardt

Burgplatz 4, 53545 LinzÖffnungszeiten: Freitag bis Sonntag und an

Feiertagen 12 bis 19 UhrTel: 0171-7067966 Andreas Launhardt, Tel: 0160-94173126 Frank Posthausen

www.antiquitaeten-burg-linz.de

ANTIQUITÄTEN IN DER BURG LINZ

Die beiden Geschäftsleute kennen sich vongemeinsamen Antik-Markt -Zei ten.

Andreas Launhardt beschickte mit seinenAngeboten auch schon den Linzer Antik- undTrödelmarkt. „Inzwischen ist das Marktgeschäftaber sehr schwierig geworden, man kann in derRegel nur einen Teil seiner Ware präsentieren,muss sie hin und her transportieren – und manwir ja auch nicht jünger“, begründet er die imSommer erfolgte stationäre Niederlassung inLinz. Dass dies im passenden Ambiente der fast650 Jahre alten Linzer Burg möglich war,beglückt die beiden Betreiber: „In den histori-schen Räumen der Burg kommen unsereSammlerstücke besonders gut zur Geltung. Aberauch die ganze mittelalterliche Atmosphäre derLinzer Altstadt beflügelt uns. Wir sehen hier

eine Menge Entwicklungspotenzialdurch den Tourismus und

damit auch für unsere Ange-bote“, sind Posthausen undLaunhardt überzeugt.

Ihre seltenen Stücke fin-den s ie bei Händlern

europaweit oder bei eigenen Reisen,etwa nach Indien. Die Antik-Experten, freuensich aber auch auf Angebote von Privatpersonenaus der Region. Ansprechbar sind sie nicht nurzu den Öffnungszeiten ihres Antiquitäten-handels in der Burg Linz, sondern auch gernenach telefonischer Vereinbarung.

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Page 26: Rheinländer 28 Dezember 2010

Seite 26 Der Rheinländer · Dezember 2010Seite 26 Der Rheinländer · Dezember 2010

weihnachtlich!

ie Marienkapelle und das Gasthaus"Zur Alten Kapelle" bilden nicht

nur zur Weihnachtszeit ein anheimelndesEnsemble. Nach der Zerstörung von 1689 durchfranzösische Truppen wurde die Kapelle inEigenleistung Rhöndorfer Bürger neu errichtetund 1716 unter dem Titel "Mariae Heim-suchung" e ingeweiht . Ebenfal ls nach derZerstörung des Jahres 1689 hat man das gegen-überliegende Gasthaus im rheinischen Zier-fachwerkstil wieder aufgebaut.

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Page 27: Rheinländer 28 Dezember 2010

Der Rheinländer · Dezember 2010 Seite 27

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Page 28: Rheinländer 28 Dezember 2010

juristisch!

Welche Vorteile bietet einSchiedsverfahren? Aufgrund meiner Erfahrungenmusste ich feststellen, dassMandanten insbesondere dieoft jahrelange Verfahrens-dauer bei den staatlichenGerichten als sehr belastendempfunden haben, zumal indieser Zeit die Verteilung desErbes blockiert ist.Demgegenüber kann man imSchiedsverfahren innerhalbweniger Monate einen rechts-kräftigen Abschluss und damiteine Nachlassverteilung errei-chen. Hieraus resultiert auchder zweite Vorteil, da dasSchiedsgerichtsverfahren sehrviel geringere Kosten verur-sacht als das Klageverfahren,bei dem sich die Gerichts-,Rechtsanwalts- und Sach-verständigenkosten bereits inder ersten Instanz auf bis zu20 Prozent des Nachlass-wertes summieren können.Einen weiteren Vorteil seheich darin, dass Schieds-

Nerven und Geld sparenGerichtliche Erbstreitigkeiten sind langwierig und teuer. Als Alternative bietet sich nunmehrauch in unserer Region ein Schiedsverfahren an, da in diesem Sommer eine Geschäftsstelleder Deutschen Schiedsgerichtsbarkeit für Erbstreitigkeiten in Linz eingerichtet wurde, die fürden Großraum Bonn zuständig ist. Diese Geschäftsstelle befindet sich in den Räumlichkeitender Fachanwaltskanzlei Paul & Haltenhof. Der RHEINLÄNDER sprach mit dem Leiter derGeschäftsstelle, Fachanwalt für Erbrecht und Familienrecht Michael Paul, der seit 1984 alsRechtsanwalt in Linz tätig ist.

gerichtsverfahren unter Aus-schluss der Öffentlichkeit ver-handelt werden. Hierdurchwird bei erbrechtlichenStreitigkeiten, in welchen sehr

häufig familieninterneAngelegenheiten vorgetragenwerden, die Privatsphäre derParteien besser geschützt alsin einem Klageverfahren.

Page 29: Rheinländer 28 Dezember 2010

Jeder Erblasser möchte vermeiden, dass seineErben untereinander in Streit geraten und dadurchVermögen zerschlagen und der Familienfriedennachhaltig gestört wird. Was sollte man unbedingtbeachten, wenn man ein Erbe hinterlässt? Auf jeden Fall raten alle Erbrechtsexperten zueinem Testament oder Erbvertrag. Ohne einesolche letztwillige Verfügung kommt die gesetz-liche Erbfolge zum Zuge, die oftmals ungewollteErbengemeinschaften entstehen lässt, bei derenAuseinandersetzung aufgrund der unterschied-lichen Interessen fast zwangsläufig Streit ent-steht. Der Erblasser kann im Rahmen einer sol-chen letztwilligen Verfügung auch bereits zuLebzeiten das Schiedsgerichtsverfahren anord-nen mit der Folge, dass seine Erben für den Falleiner Uneinigkeit verpflichtet sind, einSchiedsgericht anzurufen. Aber auch die Erben können sich jederzeit ausKosten- oder Zeitgründen darauf verständigen,unter Ausschluss der staatlichen Gerichte voreinem Schiedsgericht zu verhandeln.Ansprechpartner sowohl für den Erblasser alsauch die Erben ist unsere Geschäftsstelle inLinz.

In welcher Form können Sie die Qualität desSchiedsgerichtsverfahrens garantieren? Zum einen zeichnet sich das Schiedsgerichts-

verfahren der DSE durch eine sehr hoheFachkompetenz aus, da ausschließ-

lich Juristen, die langjährigeErfahrungen in Erbstreitigkeitenbesitzen und zudem einen

Schiedsrichterlehrgang erfolg-reich absolviert haben müssen, als

Schiedsrichter eingesetzt werden. Zumanderen organisiert die DSE bereits seit 1998Schiedsgerichtsverfahren und verfügt damitüber die nötige Erfahrung, um ein in fachlicherwie auch menschlicher Hinsicht vorteilhaftesVerfahren durchzuführen.

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Vorteilhaftes Verfahren

Page 30: Rheinländer 28 Dezember 2010

Seite 30 Der Rheinländer · Dezember 2010

persönlich!

Für die Menschenbestellt – so lauteteder Wappenspruchvon Kardinal JosefFrings (1887-1978) undwar schon Lei tsatzdes jungen Theo-logiestudenten. Sosagte er einmal: „Ichwill Leutepriester wer-den und für die Men-schen und deren wah-res zeitliches und ewi-ges Wohl da sein.“Kardinal Frings hattevielfältige Verbindun-gen zu Bad Honnef,vor hundert Jahrenwurde der gebürtigeNeusser in Köln zumPriester geweiht.

rüh engagiertesich der Theologe

innerhalb der katholi-schen Arbeitervereine.Ganz entgegen demnoch vorherrschendenwilhelminischen Zeit-geist des wohlhabendenrheinischen Bürger -tums wol l te Fr ingsnicht bloße Almosen.Vielmehr suchte ernach Möglichkeiten, einMitspracherecht fürbenachteiligte Gesell-schaftsgruppen zu er-reichen. Dies war auch Jahrzehnte später seinAnliegen bei der Gründung der weltweit tätigenkathol ischen Hi l fswerke Misereor undAdveniat, die heute dasErbe des Kardinals fort-führen.

In Honnef ver -brachte Frings mehrfach kurze aber bedeu-

tende Lebensspannen: „Meine Erinnerungen anHonnef gehen bis zu meinem vierten Lebensjahr

zurück“, erinnerte er sich einmal, „als meineGeschwister und ich Keuchhusten hatten, wur-den wir mit meiner Mutter dort im Haus Ditges

zur Erholung unterge-bracht .“ Er war hierRegens des Pr iester -seminars , das ab

Dezember 1941 vorübergehend im Antonius-heim in Selhof untergebracht war. Frings erhieltdort die Nachricht seiner Ernennung zum

„Fringsen“ war die Rettung

Für die Menschenbestellt

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Zeichnung von Kardinal Frings im KSI, Bad Honnef

von Michael Klein

Page 31: Rheinländer 28 Dezember 2010

Erzbischof von Köln. Die letzten Kriegsmonatedes Zweiten Weltkrieges erlebte er dann inRommersdorf, nachdem er in Köln zweimal aus-gebombt worden war und mehrmals in Lebens-gefahr schwebte. Welche Nähe der Erzbischofhier zu den Menschen pflegte, dazu hat HeinzPfälzer vom Rommersdorf-Bondorfer Heimat-verein viele Begebenheiten aufgeschrieben. Soberichtet Pfälzer von den Spaziergängen, dieder mit menschenfreundlichem Humor ausge-statte Rheinländer Frings ins Annatal unter-nahm. Bei einer dieser Wanderungen scheutesich Frings nicht, dem SchuhmachermeisterLutz zu helfen, ein Jauchefass aufs Feld zu zie-hen.

Auch schreibt Pfälzer von Frings’ Erleb-nissen im Keller des Hauses Spießgasse 9

während der Bombennächte. Als er dort einmalzu seinen gewohnten Zigarillos griff, kam esschlaftrunken aus dem Mund eines kleinenJungen: „Onkel Bischof, darf ich dir de Piefanmaache?“ Wie ein Vater streckte seineEminenz dem Bitsteller den Glimmstengel ent-gegen und ließ ihn sich, verfolgt von glänzendenKinderaugen, anzünden.

In diesem Keller hat Frings aber auch sehrjungen, Schutz suchenden deutschen Sol-

daten die Generalabsolution erteilt. Ein anderesMal hat er einem kleinen Jungen nach einer hal-ben Stunde Unterricht zwischen Briketts undEinmachgläsern die Erstkommunion gegeben.

Eiligst wurde ein provisorischer Bischofs-sitz in der Pfarrkirche St. Johann Baptist

eingerichtet, wo Frings die Christmette 1944mit den Honnefern feierte. Nachdem er denpäpst l ichen Segen erte i l te und das Lied„Menschen, die ihr wart verloren“ erklang, ver-blieben noch viele an der Krippe, bis dieWeihnachtkerzen abgebrannt waren und PfarrerWüsten die Menschen bat, das Gotteshaus dochzu verlassen, bevor ein weiterer Fliegeralarmdas Heimgehen unmöglich machte. �

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Zurück in Köln erwies sich Frings alsSegen für die Bevölkerung in der völlig

zerstörten Stadt. Schnell suchte er den Kontaktzur Militärregierung und erreichte dort Hilfeund Erleichterungen für die Bevölkerung. Auchsetzte er sich für das Schicksal der Kriegs-gefangenen ein. Berühmt wurde seine Silvester-predigt von 1946: „Wir leben in Zeiten, da in derNot auch der Einzelne das wird nehmen dürfen,was er zur Erhaltung seines Lebens und seinerGesundheit notwendig hat, wenn er es auf ande-

Seine Eminenz bei einem seiner Besuche in Bad Honnef

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Page 32: Rheinländer 28 Dezember 2010

persönlich!

re Weise , durchseine Arbei t oderdurch Bitten, nichterlangen kann. Aberich glaube, dass invielen Fäl len weitdarüber hinausge-gangen worden ist.Und da gibt es nureinen Weg: unver-zügl ich unrechtesGut zurückgeben,sonst gibt es keineVerzeihung beiGott . “ Danach be-zeichnete man inKöln und später in ganz Deutschland das„Organisieren“ von Lebensmitteln und Kohlenmit dem Verb „fringsen“, einem Begriff, der inden allgemeinen Sprachgebrauch übergegangenist und bis heute verwendet wird.

Frings war in der Weltkirche bereits einhoch angesehener Kardinal als man 1962

das 2. Vatikanische Konzil mit dem Ziel zu einerpastoralen und ökumenischer Erneuerung ein-berief. Hier wurde er zur zukunftsweisendenSymbolfigur und hatte maßgeblich Anteil andem Gelingen. Als beratender Konzilstheologe

wurde ihm damalsein junger BonnerProfessor zur Seitegestellt, sein Name:Joseph Ratzinger.Als Benedikt XVI .wird Ratzinger spä-ter e inmal sagen,dass diese Begeg-nung mit Fr ingsbestimmend für sei-nen eigenen Lebens-weg gewesen sei.

Die Honnefer ernannten ihn bereits am 19.März 1946 zum Ehrenbürger. Im folgen-

den Jahr gründete Frings hier das KatholischeSoziale Institut, das seit 1982 seinen Namenträgt.

Als Josef Frings im Jahre 1978 im Alter vonüber 90 Jahren verstarb, war er über 70

Jahre im Dienst der katholischen Kirche tätig.Ob als Kaplan oder in den höchsten Ämter derWeltkirche, er versah seinen priesterlichenDienst, so wie er ihn stets verstand: für dieMenschen bestellt.

.

Wappen des Kardinalsgestaltet von Ewald Mataré

Page 33: Rheinländer 28 Dezember 2010

Der Rheinländer · Dezember 2010 Seite 33

Journal is t Rolf Palm be-schreibt in seinem Tat-sachenbericht „Die Brückevon Remagen“ auch dasSchicksal des Erpeler Eisen-bahners Willi Feldens, deram 7. März 1945, dem Tag, alsdie Brücke von amerikani-schen Soldaten erobertwurde, angeschossen wurde.Zivilist Feldens verstarb amnächsten Morgen und wardamit der einzige Tote infol-ge der Kämpfe um dieLudendorff-Brücke an die-sem historischen Tag. Mitseiner Familie und vielenanderen Erpeler befand ersich im Eisenbahntunnel, umSchutz zu suchen.

Auszug aus dem Buch„Die Brücke von Remagen“von Rolf Palm:

Die Schüsse vom Rhein-ausgang des Tunnels

treiben die Zivilisten immerweiter zum Hinterausgang desTunnels. Viele rennen schrei-end auf den Ausgang zu. Aufder Zementbrücke vor demnördlichen Ausgang hören die

nen. Was ist mit Karl? Wo ist erhin?

Ein Mann läuft mit einemweißen Tuch, das er von

einem Kinderwagen weggeris-sen hat, aus dem Tunnel. Es istder Bahnbeamte Willi Feldens

in seiner schwarzenReichsbahnuniform. KarlBusch, trotz seiner fünf-zehn Jahre als Flak-Helfer

viel kriegserfahrener als derEisenbahner, schrei t noch:«Nicht du, Willi, du mit deinerUniform!»

Die amerikanischen Sol-daten auf der Zement-

brücke sehen die schwarzeUniform. Erinnerungsbilderbl i tzen in ihnen auf : Die

GIs den plötzlichen Aufruhrvon Stimmen, die sie nicht ver-stehen. Sie feuern ihre Ma-schinenpistolen in das Tunnel-Loch, schleudern Handgrana-ten. Entsetzt weicht die Mengeim Tunnel zurück. Frauen und

kleine Kinder stürzen, geratenunter trampelnde Füße, schrei-en und beten. EisenbahnerfrauMaria Feldens, mit Mutter undSöhnchen Karli etwa in derTunnelmitte, sieht plötzlichihren Mann Karl nicht mehrneben sich. Beide Frauen hal-ten aneinander fest und wei-

Der tragischeTod desWilliFeldensTeil 1

„Mütterchen, hilf mir!”

damals!

Eisenbahner Willi Feldens

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Page 34: Rheinländer 28 Dezember 2010

schwarzen Uniformen von SS-Männern, dieihnen in den Ardennen und später mit erhobe-nen Händen und weißen Fahnen entgegenkom-men und dann doch noch schießen. SergeantDeLisio brauchte kein Kommando geben. Ausihren Maschinenpistolen prasseln die Schüsse.Tödlich verwundet liegt Willi Feldens zwischenden Schienen.

Im Tunnel ruft der Pionier: «Frauen müssenmit den weißen Fahnen nach draußen!» Die

19-jährige Anny Lindlohr packt sich in ihrerFamiliennische dicht am Tunnelausgang einweißes Tuch und läuft mit dem Pionier hinaus.Auch Karl Busch reißt sich von seiner Mutterlos, die ihn verzweifelt festhalten will, tritt miterhobenen Händen aus dem Tunnel undschwenkt ein weiteres weißes Tuch.

Langsam, schweigend, teils bedrückt, teilserleichtert, und erschöpft von den pani-

schen Ängsten der letzten Minuten verlassendie Menschen den Tunnel über die Bahngleise,um dann über die Leitern die Böschung hoch zurOrsberger Straße hinaufzuklet tern. MariaFeldens, ihr Söhnchen und ihre Mutter sindunter den letzten. Sie haben noch im Tunnelnach ihrem Willi gesucht. Sie sehen ihn erst, alssie vor den Tunnel treten. Da liegt er, unterDecken, die Nachbarn über ihn gebreitet haben.Er ist ganz bleich im Gesicht. Er hat einen Bauch-schuss erlitten. Maria legt sich zu ihm. Sie ziehtdie Decken über sie beide. «Mütterchen, hilfmir!», f lüstert er. Tränen rinnen ihm aus denAugen. Aber es ist niemand mehr da. MariasMutter versucht, in Erpel Hilfe zu finden. Mariaist allein mit ihrem sterbenden Mann. Und sie wird lange allein mit ihm bleiben...

Amerikanische Soldaten, die nach derEroberung der Brücke den Tunnel unter-

suchen, kommen an dem Häuflein Elend vorbei,das da auf den Schienen liegt – Maria Feldens,die unter Decken ihren tödlich verwundetenMann im Arm hält. Da stehen sie mit ihrenMaschinenpistolen und in ihren Kampfanzügenum sie herum, fragen, wer der stöhnende Mannin der schwarzen, blutgetränkten Uniform sei.Maria sieht vom Boden zu ihnen hinauf. «Einschwer verwundeter Zivilist!»

Den verwundeten Feldwebel Rothe habendie GIs über die Brücke abtransportieren

lassen. Der ist Soldat wie sie, und nun einKriegsgefangener. Für Zivilisten fühlen sie sichnicht zuständig. Sie gehen. Maria ist wiederallein mit ihrem Karl, der fiebrig fröstelt, immerf lacher atmet, immer wieder f lüstert: «Ach.Mütterchen …»

damals!

Page 35: Rheinländer 28 Dezember 2010

Es ist schon dunkel, an diesem frühen,nasskalten Märzabend, nach 19 Uhr, als

endlich ein Eisenbahner-Kollege, den MariasMutter in Erpel aufgetrieben hat, sich mit einemNachbarn durch die US-Streifen schleichenkann. Im Tunnelbereich suchen sie eine Leiter,um sie mit untergelegten Decken als Bahre zubenutzen und Feldens in die nun verlasseneFelsenhöhle zu tragen. S ie f inden einenWaggon, der offenbar von Ostarbeitern alsUnterkunft benutzt worden ist. Feldbetten undein kleiner Ofen stehen noch darin.

In diesen Stunden beginnt Maria Feldensihr Tagebuch zu schreiben. Zum Schreiben

hat sie, in ihrem Luftschutzköfferchen mit denwichtigen Papieren, nur ihr Poesiealbum. Dasist ihr geschenkt worden, als sie am 1. August1926 ihren Willi heiratete. Und so steht dennauch auf Seite 1 unter diesem Datum das liebe-voll-naive Gedicht, das ihr am Hochzeitstagunter dem Titel «Zur Erinnerung» gewidmetwird.

Schön ist’s, wenn zwei SterneNah’ sich stehn am Firmament.Schön, wenn zweier RosenRöte ineinander brennt.Doch in Wahrheit immerIst’s am schönsten anzusehnWie zwei, die einander lieben,Selig beieinander stehn.«Zur Erinnerung …»

– sie bringt es nichtübers Herz, dort weiterzu schreiben. Sie drehtdas Album um undbeginnt auf der letztenSeite das Stundenbuchder letzten Nacht ihrerEhe …

Fortsetzung im nächsten Heft

Rolf Palm: Die Brücke von Remagenerhältlich im Buchhandel

oder im Heimatladen, Pützgasse 2, UnkelTel: 02224-7796512

gebundene Ausgabe: 19,90 Eurokartonierte Ausgabe: 15,90 Euro

DOKUMENTARBERICHT

Page 36: Rheinländer 28 Dezember 2010

weihnachtlich!

stellte Gustel Hertl ing zumersten Mal in einem Hotel zurWeihnachtszeit Krippen aus.

Damals waren es fünf-zig Exemplare. Heuteist Hertling stolz aufüber 1700 Exponate ausachtzig Ländern, die er seit fünf Jahren in sei-nem heutigen Domizil, einer eigentlich für den

1995

von Wolfgang Ruland

Tennis -Sport gedachten Hal le auf 750Quadratmetern ausstellt. „Diesen Erfolg hätteich mir vor fünfzehn Jahren nicht träumen las-

sen“, beschreibt er beider diesjährigen Saison-eröffnung seine Freudeüber die Entwicklung

der Krippenwelt. Aus aller Herren Länder, sogaraus Übersee, kommen Besichtigungs- undInterviewanfragen für diese vielleicht weltweiteinmalige Ausstellung von Krippen. So zeigtauch der Südwestfunk am 19. Dezember in sei-nem Fernsehprogramm die 45-minüt igeReportage: „Advent in Waldbreitbach“. EinBesuch der Krippenwelt lohnt sich auch für die-jenigen, die diesem katholischen Sujet nichtnahe stehen. Die Ausstellung besticht alleindurch ihre staunenswerte Vielfalt und Fülle.

Krippen haben Gustel Hertling schon seitseiner Kindheit fasziniert. Er erzählt mit

strahlenden Augen, wie er als kleiner Jungeerlebt hat, dass die Waldbreitbacher ihre Nach-barn einluden, um die häusliche Krippe zu zei-gen. So konnte jeder von Haus zu Haus gehen,bei jedem einkehren und eine intakte Gemein-schaft erleben. „Was war das für ein Erlebnis!“,schwärmt der Krippenbauer heute. „Am 6.Januar wurde nicht gearbeitet und der Taggenutzt, um sich die Krippen anzusehen.“ Das

Auf dem Weg zur Krippe

„Gustels Krippenwelt“ in Waldbreitbach gibt es nunmehr seit 15 Jahren. Die einmaligeKrippenschau zeigt in diesem Jahr die Sonderausstellung: „Krippen aus Tschechien“.

„Krippaler Infekt“

Ilona Klawitter und Gustel Hertling vor der Krippe mitAlltagsszenen �

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Page 37: Rheinländer 28 Dezember 2010

wünscht er s ich auch heutzutage: „Wald-breitbacher, macht die Türen auf und zeigt eureKrippen mit Stolz!“, ruft er aus. Was auch denWunsch ausdrückt, dass man sich in derGemeinde gegenseitig mehr unterstützen sollte.Gustel Hertling sieht sich bis heute in der Rolledes Einzelkämpfers, der den Ruf von Wald-breitbach als Weihnachtsdorf begründet hat.Denn auch die Wurzelkrippe in der Pfarrkirche,die seit 1989 zu sehen ist und aufgrund ihrerbeeindruckenden Größe 1999 ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen wurde, geht aufdie Initiative des Krippenbauers zurück.

Die diesjährige Sonderausstellung tsche-chischer Krippen zeigt filigrane Meister-

werke aus Papier, Stroh, Holz und sogar ausMaisblütenblättern. Da sind Faltkrippen imZieharmonikaformat, Laubsägearbeiten mitunzähligen Figuren und Krippen im Glassturzzu entdecken. Die vierhundertjährige Traditiondes tschechischen Krippenbaus hat vielfältigeFormen der Gestaltung hervorgebracht, die inGustel Hertlings Sammlung zu sehen sind.

Ilona Klawitter, tschechische Krippen-baumeisterin hat zudem eine moderne

Krippenversion beigesteuert : S ie zeigtAlltagsszenen der heiligen Familie wie Jesus alsKind mit Maria und Josef beim Picknick sitzend.Ganz im Sinne von Gustel Hertling: „Es ist meinAnliegen, die Menschen auf den Weg zur Krippezu führen.“

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Page 38: Rheinländer 28 Dezember 2010

Seite 38 Der Rheinländer · Dezember 2010

unternehmen!

eit Anfang der 90er Jahre stellt das EhepaarBöhm in Ockenfels Bi lderrahmen fürKunstgalerien aber auch für Einzelhandels-unternehmen wie Fotofachgeschäfte her.

Die Einrahmung selbst wird ebenfalls vondem kleinen Spezialunternehmen ange-

boten. Um auch Privatkunden zu erreichen,suchten die Eheleute in der Nähe e inLadenlokal, das sie 1999 schließlich in BadGodesberg fanden. Dort konnten sie die einge-führte, 1969 gegründete Kunsthandlung Kessel,die sie auch unter diesem Namen weiterführen,übernehmen.

Auf über 300 Quadratmetern bieten Ilonaund Jürgen Böhm hier alles an, was man

sich im Zusammenhang mit Einrahmungen nurvorstellen kann: Bilderrahmen aus Aluminiumoder Holz, handvergoldet oder in allen erdenkli-chen Farben, in den verschiedensten Profilenund Verzierungen. Ob Modell- oder Wechsel-rahmen, ovale oder gar runde, hier sind alleFormen und Sorten vonRahmen zu finden. „Wirführen etwa 600 ver-schiedene Modelle unddie Rahmenhölzer aneinandergereiht ergäbenetwa eine Strecke von 15 Kilometern“, schildertIlona Böhm die nahezu grenzenlose Auswahl

des Fachgeschäftes. Aber natürlich gehörenPassepartouts in allen Farben und Größen,dabei alterungsbeständig und säurefrei eben-

fal ls zum Repertoire.Mindestens so wichtigwie der Rahmen ist dasGlas. Entscheidet man

sich für Museumsglas , erhäl t das dieFarbbrillanz des Bildes und bietet neben derEntspiegelung einen hohen UV-Schutz.

Individuelle Objektrahmen

S

Ilona und Jürgen Böhm aus Ockenfels sind Spezialisten für feinste und ideenreicheEinrahmungen und bieten in ihrer Kunsthandlung in Bad Godesberg zudem alte

Stiche und moderne Grafiken an.

von Wolfgang Ruland

Rahmen - kunstfertigRahmen - kunstfertig

Reichhaltige Auswahl

Page 39: Rheinländer 28 Dezember 2010

Die Materialien werden zudem von JürgenBöhm mittels seiner handwerklichen

Kunst äußert einfallsreich eingesetzt. So lässt ersich zu ausgefallenen Kundenwünschen ganzindividuelle Lösungen einfallen wie Objekt-Rahmen, die man öffnen kann oder Spezial-anfertigungen für Sammlerstücke wie Schwer-ter, Trikots oder Urkunden. Sogar Kaffeetütenmit Liebhaberwert hat er auf diese Weise schonzu bester Geltung gebracht. So wird jedesKunstobjekt „mit Sachverstand und viel Liebezum Detail gerahmt“, wie es Jürgen Böhmbeschreibt. Als Geschenk des AuswärtigenAmtes hat sogar Papst Johannes Paul II. eineBöhm-Einrahmung in Händen gehalten.

Bilderschienen, Bilderdraht, Haken undDiebstahlsicherungen werden ebenso

bevorratet wie der gesamte Bedarf von Galerien.Neben dem Einrahmungsservice haben sich dieBöhms auch auf den Verkauf von alten Stichenmit Rheinmotiven sowie zei tgenössischenGrafiken von Armin Müller-Stahl, Günter Grass,Günter Uecker undMori tz Götze sowieÖlgemälde von Künst-lern aus der Region ver-legt. Kleine Originalesind schon ab 49 Euro zu haben. Danebengehören zum Angebot auch Dienstleistungenwie Reinigung von Ölgemälden, Reparatur vonRahmen sowie Kaschierung und Oberflächen-veredelung großflächiger Bilder. „Wir haben fürjedes Problem die passende Lösung“, versprichtIlona Böhm.

Inh. Ilona BöhmFriesdorfer Str. 23

53173 Bonn-Bad GodesbergTel. 02228-310230

www.Kunsthandlung-Kessel.de

KUNSTHANDLUNG KESSEL

Page 40: Rheinländer 28 Dezember 2010

Seite 40 Der Rheinländer · Dezember 2010

ausgewählt!sch!

Freitag, 3. Dezember19 Uhr Unkel | Heimatladen, Pützgasse 2

Vortrag von Gaby Limberger-Klein und Michael Klein: Westmänner am RheinDie Romantisierung des Wilden Westens unddas Indianerbild der DeutschenIn den Hauptrollen: James Fenimore Cooper,Karl May und Konrad Adenauer!Eintritt frei!Info-Tel: 02224-7796512

Samstag, 4. Dezember17 Uhr Bad Honnef-Aegidienberg |

Theodor-Weinz-GrundschuleBenefiz-Konzert zugunsten derFamilienhilfe für Lateinamerika undOsteuropa mit dem Bläserensemble CLAX derMusikschule Bad Honnef und beschwingterMusik aus Lateinamerika, Afrika und EuropaEintritt frei!Info-Tel: 02224-969905

19.30 Uhr Linz | Markt-Cafe, MarktplatzChristmas-Jazzeine vorweihnachtlich musikalische Reisedurch Amerika und Europa mit Red & MartiniEintritt: 9 EuroInfo-Tel: 02644- 800820

DezemberVeranstaltungen im

Sonntag, 5. Dezember10.45 bis Bad Honnef | Bahnhof15.30 Uhr Nikolauswanderung

Rabenley, Kuckstein und Mühlental, 11 kmleichte Wanderung von Oberkassel auf demRheinhöhenweg nach Dollendorf vom KVV-Kur-u.VerkehrsVerein Bad Honnef e.V.Bitte Wasser und Snack mitbringen!Beitrag: 3 EuroInfo-Tel: Jutta Oberbillig 02224 - 961 841

12 bis Unkel-Scheuren | Dorfplatz18 Uhr 4. Unkeler Adventsmarkt

Für musikalische Unterhaltung sorgen derPosaunenchor Linz, der ScheurenerKindergarten und die „Barhocker“.Der Nikolaus hält nachmittags für jedes Kindeine kleine Überraschung bereit. Außerdemliest die Märchentante in der „warmen Stube“des Scheurener Hofes Geschichten. DazuHandarbeiten und Basteleien, Kunst, Bilder,Rahmen und Musikalien.

10.30 Uhr Bad Honnef-Rhöndorf | AdenauerhausThemenführung „So wahr mir Gott helfe –Werte in Leben und Amtsführung Adenauers“mit H. Schuhl, um vorherige Anmeldung wirdgebeten. Info-Tel: 02224-921234

Winteröffnungszeit im Weinhaus „Im Lämmlein“ Unkel, Pützgasse 6, Tel: 02224-3179

Die vollständigen Öffnungszeiten des beliebten Weinlokals in den Wintermonaten lauten:mittwochs bis samstags ab 17 Uhr · sonn- und feiertags ab 12 Uhr

Betriebsferien: 20.12.2010 bis 20.01.2011und 02.03.2011 bis 10.03.2011

Page 41: Rheinländer 28 Dezember 2010

Sonntag, 5. Dezember17 Uhr Rheinbreitbach | Obere Burg

Festliches Adventskonzert mitKammermusik von Beethoven, Haydn, Brahms und MozartKarten an den bekannten VorverkaufsstellenEintritt: 10 EuroInfo-Tel: 02224-74512

Montag, 6. Dezember15 Uhr Neustadt | Gemeindebücherei, Hauptstr. 23

„Weihnachtsmänner schlafen nicht“ – ein weihnachtliches Puppen-Märchenspiel von Björn Christian KüpperEintritt frei!Info-Tel:02683-936529

Sonntag, 12. Dezember14 Uhr Bad Honnef-Rhöndorf | Adenauerhaus

Archivthemenführung „Adenauer – der Privatmann“ mit A. Winter, um vorherige Anmeldung wird gebeten. Info-Tel: 02224-921234

16 Uhr Unkel | Heimatladen, Pützgasse 2Hörbuchsprecher Andreas Muthesius liest:Charles Dickens: Eine WeihnachtsgeschichteEintritt frei!Info-Tel: 02224-7796512

20 Uhr Waldbreitbach | Hotel Zur Post, Neuwieder Str.Konzert mit „Dacapella“Das achtköpfige Vokalensemble präsentiert a-cappella-Gesang in höchster PerfektionEintritt: 19 EuroInfo-Tel: 02638-9260

Freitag, 17. Dezember14.30 bis Bad Honnef-Rhöndorf | Adenauerhaus16.30 Uhr „Kinderweihnacht im Adenauerhaus“

(6 bis 9 Jahre) mit C. Bley und G. Kroll, um vorherige Anmeldung wird gebetenInfo-Tel: 02224-921234

19 Uhr Linz | Wein im Hof, Mühlengasse 1Joachim Wester liest auf Einladung von MDLRenate Peppereine heiter-besinnliche Geschichte: Vatis WeihnachtswunschFür weihnachtliche Stimmung sorgenGlühwein, Plätzchen und ein bullernder OfenEintritt frei! Info-Tel: 02644-1496

Samstag, 18. Dezember10 bis Unkel | Heimatladen, Pützgasse 218 Uhr Verkaufsausstellung:

Ulli Marten - Kunst am Ei – weihnachtlichauch Sonntag, 19. DezemberEintritt frei!Info-Tel: 02224-7796512

Sonntag, 19. Dezember11.30 und Bad Honnef-Rhöndorf | Adenauerhaus14 Uhr Themenführung

„Weihnachten im Hause Adenauer“ mit I. Weidenfeld,um vorherige Anmeldung Info-Tel: 02224-921234

Page 42: Rheinländer 28 Dezember 2010

s gibt Cover-Bands, die das Liedmaterialihrer Vorbilder kopieren und es gibt Tribute-

Bands, die nicht nur Songs nachspie-len sondern auch so tun, als seien sietatsächlich |die echten Stars.

Die Cavern Beatles gelten als dieTribute-Band weltweit, die am nächsten

an das Original herankommt. Sie spielen aufden gleichen Instrumenten, benutzen das glei-che Equipment, stecken in kopierter Bühnen-kleidung – den berühmten Beatles-Anzügen –,tragen Pilzkopfperücken und ahmen die echtenFab Four in Benehmen und jeder Bewegung

Da ist Gänsehaut garantiert: Die Cavern Beatles geben am 29. Januar 2011 auf Einladung von RHEINLÄNDER und Rhein-Westerwald News ein Konzert im Unkeler

Center-Forum.

nach. Aber das Beste: jede Note sitzt perfekt,sogar der zwei- oder dreistimmige Gesang klingt

verblüffend nah am Original. Wennman sich ein wenig auf eine Zeitreiseeinlässt, ist die Illusion, John Lennon,Paul McCartney, George Harrison und

Ringo Starr vor sich zu haben, nahezu perfekt.Und um die Sache rund zu machen: AlleMitglieder der Cavern-Beatles sind ebenfalls inLiverpool geboren und aufgewachsen.

Beatles-Kenner wissen, dass der CavernClub in Liverpool eng mit dem Aufstieg

der Band verknüpft ist. 1993 formierten sich die

E

von Wolfgang Ruland

Zeitreise

musikalisch!

YEAH, YEAH, YEAH

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Page 43: Rheinländer 28 Dezember 2010

Cavern Beatles, um dreißig Jahre später dasBeatles–Repertoire von 1963, das auch imCavern Club zu hören war, aufzuführen. Mit derZeit erweiterte man das Programm, heute spie-len die Cavern Beatles fast alle großen Hits unddie schönsten Songs in Originalbesetzung, alleslive, ohne zusätzliche Hilfsmittel wie Playbackoder programmierte Musik. Auch die Songs derspäteren Jahre spielen die Cavern Beatles so,wie sie wohl auch von John, Paul, George undRingo vorgetragen worden wären. Wer also daseinmalige Erlebnis eines Beatles-Live-Konzertesnachholen will, der ist bei den Cavern Beatlesrichtig.

Und wer schon einmal e inen Vorge-schmack genießen oder sich von der

Authentizität der Band überzeugen möchte,kann sich bei YouTube einige Videos der CavernBeatles ansehen.

„The Cavern Beatles”Samstag, 29. Januar 201, 20 Uhr im CenterForum am Vorteil Center, UnkelKarten zu 29 Euro gibt es im Vorverkauf beimVorteil Center Unkel, bei MediMax in Asbachund Unkel, bei MoBau Aegidienberg und imHeimatladen in Unkel, Pützgasse 2.Der RHEINLÄNDER sendet Tickets gerneauch per Rechnung zu. Info-Tel. 02224-7796512.

„Eine perfekte Imitation”SUNDERLAND ECHO

„Wie eine Szene aus ‘A Hard Days Night’ –begeisternd.”THE SUNDAY TIMES

„Die Ähnlichkeit ist umwerfend, aber derKlang … der Klang, das könnten wirklich dieBeatles sein.”IRISH TIMES

„Die neuen Helden des deja vu”DUNDEE COURIER

KONZERT DER BEATLES-TRIBUTE-BAND

Page 44: Rheinländer 28 Dezember 2010

medizinisch!

elmut Forstbauer arbeitetim Praxisnetzwerk Häma-tologie und internistische

Onkologie an den StandortenTroisdorf , Bonn-Beuelund Bad Honnef. Das Ärz-teteam behandelt Patien-ten, die an einer Erkran-kung des Blutes oder Kno-chenmarks oder an e inerKrebserkrankung leiden. Einsehr großer Teil der Arbeit des51-jährigen Medi-z iners bestehtdarin , mit demPatienten zu re-den.

Wie verläuftder erste Kontakt,wenn ein neuerPatient zu Ihnenkommt?Der Patientkommt ja in eineremotionalschwierigenSituation und ichwill ihn dortabholen, wo erist, mit seinenErfahrungen und

H

Die Angst vor der Chemo

Ängsten. Zunächst frage ich,was der Patient von seinerErkrankung weiß, dann sortie-ren wir dieses Wissen und

überlegen, welche Informa-tionen außerdem nötig sind.Dieses etwa einstündigeEingangsgespräch ist sehr

wichtig und gut investierteZeit. Der Patient soll dieTherapie verstehen, damit ersie annehmen und durchste-

hen kann. Reden ist derHauptteil, etwa zwei Drittel,meiner Tätigkeit. Hier ist esunter anderem wichtig, den

richtigen Ton zu finden. DerKrebspatient wünscht eineFührung, die ihm einen rotenFaden vorgibt ohne ihm seine

Eigenständig-keit zu neh-men. Diese‚sprechendeMedizin’ gibtes noch nichtso lange undin der Aus-bildung wirddas leidernoch wenigberücksichtigt.

Sprechende Medizin

IJ

Die Diagnose „Krebs“ ist für jeden Menschen, der sich damit auseinandersetzen muss,zunächst ein Schock. Warum im Umgang mit der Existenz bedrohenden Krankheit nicht nurmoderne medizinische Therapien, sondern auch eine „sprechende Medizin“ so wichtig ist,darüber spricht RHEINLÄNDER-Redakteurin Gudrun von Schoenebeck mit Dr. HelmutForstbauer.

Dr. Forstbauer imPatientengespräch

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Page 45: Rheinländer 28 Dezember 2010

Wie gut sind die Patienten informiert, wenn Sie zu Ihnen kommen?Das ist sehr unterschiedlich. Manche haben imInternet alles mögliche gelesen und erzählenmir von den neuesten Studien. Andere wisseneher wenig. Es ist auch ein Unterschied, ob wires mit einer heilbaren Situation oder mit einerweit fortgeschrittenen Erkrankung zu tunhaben. Es geht mir nicht darum, die Wahrheitimmer und bis ins letzte Detail dem Patientenaufzudrängen. Nicht jeder will alles wissen.Aber wir sollten schon ungefähr auf dem glei-chen Kenntnisstand sein und über dieselbenZiele sprechen.

Wenn es um mögliche Therapieformen geht, was sind die größten Ängste der Patienten?Die Patienten kommen häufig mit derVorstellung, dass eine Chemotherapie dasSchlimmste ist, was einem passieren kann. Wirreden dann über Wirkungen, Nebenwirkungenund die damit verbundenen Ängste. Übelkeitund Erbrechen, das was in den Köpfen vielerMenschen noch an erster Stelle steht, ist oft-mals vollständig oder weitestgehend zu vermei-

den. Der Haarausfall istmeist der zweite

Punkt, der ange-sprochen wird.Fast alle

Patienten sagenaber später, dass

dies für sie nicht so dra-matisch gewesen ist. Man muss einfach sehen,dass die Perücken heute sehr viel besser ausse-hen, als noch vor zwanzig Jahren.

Raten Sie ihren Patienten dazu, in der Familie,bei Freunden und Bekannten of fen über IhreErkrankung zu sprechen?Manche Patienten wollen sich schützen, indemsie am liebsten niemandem etwas sagen möch-ten. Ich rate dann dazu, der Familie auf Dauernichts zu verschweigen, denn das wird häufigals Vertrauensbruch empfunden. Die meistenPatienten finden aber einen guten Mittelweg,wie weit sie sich gegenüber anderen öffnen.Das hat auch damit zu tun, dass mit dem ThemaKrebs heute in der Gesellschaft viel offenerumgegangen wird. Das frühere Tabu brichtlangsam auf.

Mehr Informationen zur Hämatologisch-Onkologischen Schwerpunktpraxis unterwww.onkologie-rheinsieg.de oder Tel: 02241-801871.

Page 46: Rheinländer 28 Dezember 2010

Seite 46 Der Rheinländer · Dezember 2010

Mit seinen Verkaufs-Fachwerkhäus-chen fügt sich der Linzer Weih-

nachtsmarkt perfekt in die Altstadt mitFachwerk- und Bürgerhäusern aus fünf Jahr-hunderten ein.An allen vier Adventswochenenden wird inder histor ischen Linzer Al tstadt d ieSehnsucht nach e iner schönen Weih-nachtszeit jeweils samstags und sonntags ab11 Uhr auf „Marktplatz“ und „Burgplatz“Wirklichkeit.

Auch die Tourist-Info der Bunten Stadt locktmit einem breit gestreuten Linz-Angebot, dasvorzüglich unter den Weihnachtsbaum passt:Schals und Shirts, hochprozentigen Strünzer-geist und die beliebten „Strünzer-Schecks“ -das Original städtischer Gutschein-Systeme -oder die DVD „Romantik trifft Lebensfreude“,eine Entdeckungsreise durch die romantischeAltstadt von Linz am Rhein!Linz im Advent mit Weihnachtsmarkt an allenvier Adventswochenenden:

Öffnungszeiten:Am 27./28.11.2010, 04./05.12.2010, am

11./12.12.2010 sowie am 18./19.12.2010 ab 11 Uhr.Veranstaltungsort: Burgplatz/Marktplatz

Stadtentwicklungs- und Touristikgesellschaft Linz am Rhein mbH

Marktplatz 14 / Im Rathaus53545 Linz am Rhein, Tel: 02644-2526

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Immo-NewsMindesttemperaturen in Wohnungen

Die Heizperiode dauert von Anfang Oktober bisEnde April, falls im Mietvertrag nichts anderesvereinbart ist. Wenn aber die kalten Tage frühereinsetzen oder – wie im Frühjahr dieses Jahres –der Sommer auf s ich warten lässt und dieRaumtemperaturen dauerhaft nicht über 18 Gradsteigen, muss der Vermieter die Heizungsanlage inBetrieb nehmen. Insbesondere wenn abzusehenist, dass der Kälteeinbruch mindestens einen Tagdauert. Während einer Heizperiode muss der Vermieterdafür sorgen, dass die Wohnung (je nach Zimmer)auf 20 bis 22 Grad beheizt werden kann. In Badund Toilette müssen es mindestens 21 Grad sein.Diese Mindesttemperaturen werden zumeist imMietvertrag vereinbart. In mehreren Gerichts-urteilen wurde entschieden, dass diese Richtlinienauch gelten, wenn dazu keine Klausel aufgeführtist. Entsprechend sind Verträge, die lediglich eineTemperatur von tagsüber maximal 18 Grad fest-schreiben, in diesem Punkt ungültig. Der Vermieter ist allerdings nicht verpflichtet, dieMindesttemperatur von 22 Grad rund um die Uhrzu gewährleisten. Er erfüllt seine Aufgabe, wenndie Heizkörper diese Leistung zwischen siebenund 23 Uhr erbringen. Nachts reicht es aus, wenndie Raumluft auf 18 Grad erwärmt werden kann.Diese so genannte Nachtabsenkung spart zudemEnergie.Kann der Mieter die Wohnung nicht entsprechendheizen, ist dies ein Mangel und er kann unterUmständen die Miete mindern. Die Gerichte akzep-tierten beispielsweise eine Mietminderung vonzehn Prozent, weil sich die Wohnräume tagsüberlediglich auf 18 Grad erwärmen ließen. 20 ProzentMietabschlag gewährten Richter einem Mieter, derseine vier Wände im Winter auf weniger als 20Grad erwärmen konnte (AG Segeberg, AZ: 12 C35/76). Einen 50-prozentigen Abschlag fanden siefür eine Wohnung angemessen, in der die Heizunghäufig und über einen längeren Zeitraum hinwegausfiel (LG Hamburg, AZ: 7 O 80/74). Diese Beispiele sind lediglich Anhaltspunkte. Obeine Mietminderung gerechtfertigt ist, muss imEinzelfall entschieden werden, falls es deshalb zueiner gerichtlichen Auseinandersetzung kommt.

Weihnachtsromantik immalerischen Linz am Rhein

Weihnachtsmarkt in der Bunten Stadt anallen vier Adventswochenenden ab Samstag, 27. November 2010

Page 47: Rheinländer 28 Dezember 2010

Der Rheinländer · Dezember 2010 Seite 47

on Gräfin Irmingard sind keine persönlichenZeugnisse bekannt. Deshalb liegt auch im

Dunkeln, wie sie gelebt, gefühlt, gedacht undwarum sie wie gehandelt hat. So bleibt auch dasMotiv für ihre Reise nach Rom Quelle vonMutmaßungen. War es ein Akt treuester Liebe,wie man im 19. Jahrhundert romantisch formu-lierte, war es ein Aufbegehren gegen Unter-drückung durch übermächtige Gegner wieKaiser und Erzbischof, waren es politische undwirtschaf t l iche Gründe zum Erhal t derGrafschaf t oder war es e in verzwei fe l terVersuch, im Hammersteiner Ehestreit Zeit zugewinnen? – darüber darf man spekulieren.

Selbst I rmingards Her -kunft ist nicht zweifels-

frei gesichert . Heute nimmtman an, dass sie einer derbedeutendsten Familien des lothringischenAdels entstammt, a ls ihr Vater g i l t GrafGottfried von Verdun.

Verheiratet mit Reichsgraf Otto ist siewohl seit dem Jahre 1000. Dieser ist

Lehnsherr des Engersgaus, der vom Kasbach biszur Lahn reichte mit Sitz auf Burg Hammerstein.Die wurde wohl von Ottos Vater erbaut, nach-dem es in Adelskreisen Mode geworden war,

imposante Höhenburgen zu errichten. DieAnlage auf dem Hammersteiner Felsen war eineder ersten am Mittelrhein.

Ihren politischen Gegnern bot das Hammer-steiner Grafenpaar eine Angriffsfläche, die

heute nicht nachvollziehbar erscheint, aber imhohen Mittelalter kanonisches Recht war: Ottound Irmingard galten als zu nah verwandt, umverheiratet sein zu dürfen. Die beiden hattentatsächlich einen gemeinsamen Vorfahren,Irmgard war Urenkelin, Otto Ururenkel dersel-ben Person – nach heutiger Rechtslage völligunbedenklich. In den Jahrhunderten vor derersten Jahrtausendwende hat te s ich im

Kirchenrecht jedoch ein Verbotbis zum siebten Verwandt -schaf tsgrad entwickel t , dasaber im realen Leben nicht

recht praktikabel war. So dienten die kanoni-schen Auslegungen oft nur, um politischeEinflussnahme zu gewinnen und Intrigen zuspinnen. Im Falle von Irmingard und Otto such-ten der Mainzer Erzbischof Erchanbald undKaiser Heinrich II. die Gültigkeit der Ehe zuannullieren. Seit 1016 hat Erchanbald das Paarwohl mehrmals zum Kirchengericht geladen.Irmingard und Otto erschienen nicht, auch nicht

V

Zof f am Hofe

Irmingard (auch Irmgard), Gräfin von Hammerstein, wurde berühmt, weil sie imZusammenhang mit den Streitigkeiten um die Rechtmäßigkeit ihrer Ehe mit Graf Otto im

Jahre 1024 allein nach Rom reiste, um an Papst Benedikt VIII. zu appellieren.

von Wolfgang Ruland

Ehestreit aufHammersteiner Art

Irmingard von Hammerstein (ca. 975 – ca. 1042)

damals!

Page 48: Rheinländer 28 Dezember 2010

damals!

1018 zur großen Synode vom Nijmegen. Dortwurden sie daher exkommuniziert. Wie derBonner Historiker Matthias Koch schreibt,bewog dies Graf Otto einige Wochen später, aufdem Hoftag von Bürgel bei Offenbach gnadefle-hend vor Erzbischof und Kaiser zu treten.„Allein, er musste sich von seiner Gemahlin perSchwur lossagen“, so Koch. „Die Ehe konnte

damit a ls gelöst gel ten. Zwar wurde dieExkommunikation aufgehoben, doch musstensich Otto und Irmingard zu einer dauerndenTrennung verpflichten. Der ausgedehnte Besitzdrohte nach dem Tode Ottos der Familie verlo-renzugehen und in die Verfügungsgewalt desKaisers zu fallen. Mit einem solchen Schicksalwollten sich die Gatten offenbar nicht abfinden

.

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und scheinen sich schon bald wieder vereinthaben.“ Erchanbald fordert deshalb 1020erneut, die ungesetzliche Ehe aufzugeben. GrafOtto griff nun zur Gewalt, zog gegen Mainz zuFelde und wagte sogar einen Überfall auf denErzbischof . Reisegefährten des MainzerKirchenmannes wurden während einer Schiff-fahrt auf dem Rhein ergriffen und auf BurgHammerstein gefangen gehalten. Diesen Affrontkonnte sich wiederum Kaiser Heinrich II. nichtgefallen lassen und er belagerte deshalb abSeptember die Burg. Nach drei Monaten ausge-hungert, ergaben sich Otto und Irmingard am26. Dezember 1020. Es ist nicht überliefert, wasdann mit den renitenten Gatten geschah. „Ganzgleich, welche Maßnahmen getroffen wurden,das Zusammenleben des Paares haben sie offen-bar nicht verhindert“, notiert Matthias Koch. Ineiner weiteren Provinzialsynode 1023 kam dasThema wieder auf die Tagesordnung. Aus Furchtvor dem Kaiser, so heißt es, war Otto wiederumauf den Verzicht der Ehe bereit, nur dieses Malweigerte sich Irmingard und „richtete Recht undGesetz gänzlich zugrunde“, wie Zeitgenossenberichten. Gemeint ist die Reise nach Rom undIrmingards Appellation an den Papst. MatthiasKoch: „Wir wissen nicht, was sie zu diesem

spektakulären Schritt bewog. Es istnicht einmal zu sagen, ob sie

auf eigene Faust handelteoder die Eheleute ihr

unterschiedl iches Vor-gehen abgesprochenhaben, um das Ver -fahren in die Länge zuziehen. Sicher ist nur:

Erst mit ihrer Appella-tion tritt Irmingard aus

dem Schatten ihres Mannesheraus und als selbstständig

Handelnde in Erscheinung. Dies ist es, auf dassich ihr Nachruhm gründet, und eigentlich daseinzige, was wir konkret von Irmingard wissen.“Erchanbalds Nachfolger als Mainzer Erzbischof,Aribo, reagierte auf die Reisepläne dergestalt,dass er eine Appellation an den Papst von seinervorherigen Erlaubnis abhängig machte. Damitverstimmt er jedoch Papst Benedikt VIII., derihm daraufhin den Gebrauch des Abzeichensseiner erzbischöflichen Würde untersagte.

Die Reise Irmingards nach Rom und dieBegegnung mit dem Papst steht im

Zentrum des historischen Romans „Hammer-stein“ von Günter Ruch, den der RHEINLÄNDERin diesen Tagen neu veröffentlicht hat. Ruchbeschreibt in bunten und lebhaften Bildern die

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damals!

damalige Zeit und entwirft eine einnehmendeCharakterisierung der Gräfin. Es ist das Privilegeines Romanautors, Irmingard als strahlendeund bezaubernde Heldin darzustellen.

Zeitgenossen empfanden ihr Verhaltenjedoch zumindest als unerhört, wenn

nicht gotteslästerlich. In einigen neuzeitlichenBeurteilungen des Falles ist zu lesen, dassIrmimgard tatsächlich ihr Ziel – die Legalisie-rung ihrer Ehe – bei Papst Benedikt VIII.erreicht hat. Davon ist aber nicht auszugehen.Der Papst hat sich bis zu seinem kurz danacherfolgten Tod nicht mehr zu Sache geäußert,ebenso wenig wie Kaiser Heinrich II., der eben-falls bald starb. „Irmingard hat mit ihrem Gangnach Rom in erster Linie Zeit gewonnen“,schreibt Historiker Koch, „wertvolle Zeit, wiesich herausstellen sollte.“ Aribo versuchte 1027noch einmal, ein Synodalverfahren gegen dieHammersteiner einzuleiten, aber der neueKaiser Konrad II., ebenfalls mit einer „nahen“Verwandten verheiratet, schlug das Verfahrennieder. Man darf annehmen, dass Irmingard undOtto weiterhin in trauter Zweisamkeit auf BurgHammerstein lebten. Matthias Koch resümiert:„Bezeichnenderweise steht Irmingards moder-nes Bild in krassem Gegensatz zu dem des 11.Jahrhunderts. Was uns heute Respekt undBewunderung einflößt, nämlich der hartnäckigund letztlich von Erfolg gekrönte Widerstandgegen unsinnig erscheinende kirchl icheNormen, wird von den Quellen durchweg ver-neint. Irmgard wäre nicht in die Überlieferungeingegangen, wenn ihr Verhal ten nichtAufsehen erregt und als folgenschwer gegoltenhätte“. Immerhin können wirheute Achtung vor dem Mutund der Entschlossenhei teiner Frau empfinden, diemit te la l ter l iches Denkenüberwand und die Beschwer-lichkeiten einer Reise mitWagen, zu Pferd und zu Fußvon Hammerstein nachRom und zurück auf sichgenommen hat, um ihreEhe retten.

Historischer Roman von Günter Ruch480 Seiten, kartoniert, 15,90 Euro

erhältlich im Heimatladen, Pützgasse 2, Unkel,Tel: 02224-7796512

gerne auch Zusendung per Post

HAMMERSTEIN

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