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NATUR IN HESSEN HESSISCHES MINISTERIUM DES INNERN UND FÜR LANDWIRTSCHAFT, FORSTEN UND NATURSCHUTZ Rote Liste der Ameisen Hessens

Rote Liste der Ameisen Hessens - senckenberg.de · ständen, Hecken und alten Obst-bäumen, auf die Ameisen aus, da mit ihnen auch reale oder poten-tielle Nistmöglichkeiten und geeig-nete

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NATURIN HESSEN

HESSISCHES MINISTERIUM DES INNERN UND FÜR LANDWIRTSCHAFT, FORSTEN UND NATURSCHUTZ

Rote Liste der Ameisen Hessens

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Rote Listeder Ameisen HessensGerd BAUSCHMANN, Wetzlar

Dieter BRETZ, Weilburg

Alfred BUSCHINGER, Darmstadt

& Wolfgang H. O. DOROW, Frankfurt am Main

1. E

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21. Einleitung

1.1 Allgemeines

Ameisen bilden mehrjährige,meist an den einmal gewähltenStandort gebundene Kolonien. DerEntwicklungszyklus eines Staatesstellt sich in seiner einfachstenForm mit autonomer Kolonie-gründung folgendermaßen dar:Ein beim Hochzeitsflug begattetes,geschlechtlich aktives Weibchen(Königin) entledigt sich nach demLanden seiner dann nutzlos ge-wordenen Flügel und sucht eineihm geeignet erscheinende Nistge-legenheit auf. Aus den Erstlings-eiern schlüpfen Arbeiterinnen-larven, die von der Königin selbstversorgt werden. Die geschlecht-lich inaktiven Weibchen (Arbeite-rinnen) übernehmen alle sozialenAufgaben im Ameisenstaat undüberlassen der Königin lediglichdie Eiablage. Das Volk wächststetig heran, bis es leistungsstarkgenug ist, neue Geschlechtstiereheranzuziehen. Aus Larven, dieunbefruchteten Eiern entstammen,entstehen Männchen, aus Larven,die aus befruchteten Eiern schlüp-fen und mit einem besonderenFutter ernährt werden, geschlecht-lich aktive Weibchen. Bei manchenArten stammen die Männchen z.T. auch aus unbefruchteten Eiern,die von Arbeiterinnen gelegt wer-den (z. B. bei den GattungenLeptothorax und Myrmica).

Viele Arten sind polygyn, d. h.,daß mehrere bis viele fertile Köni-ginnen in einem Nest koexistieren.Aufspaltung und Tochternestbil-dung führt bei solchen Arten zurBildung von Kolonieverbänden(Beispiel: Waldameisen, GattungFormica). Regelmäßige Aufnahmebegatteter Jungköniginnen ermög-licht prinzipiell unbegrenzte Le-bensdauer solcher Kolonien.

Von diesem Entwicklungszyklusgibt es zahlreiche Abweichungen,die insbesondere dadurch geprägtsind, daß die Koloniegründerinnenals Parasiten an den sozialen Lei-stungen anderer Arten (sogenann-ter Wirtsameisen) partizipieren:

Obligat temporär sozial-parasitisch sind Arten, die aus-schließlich zur Koloniegründungauf ihre Wirtsameisen angewiesensind. Die Königin der Parasiten-ameise dringt in den Staat derWirtsameisen ein, tötet derenKönigin und läßt ihre Nach-kommen von den Arbeiterinnender Wirtsameisen aufziehen. Sowerden die Wirtsameisen suk-zessive durch Arbeiterinnen desSozialparasiten ersetzt (Beispiel:Wirtsameise der Gattung Lasius,Untergattung Lasius, Sozialparasitder Gattung Lasius, UntergattungChthonolasius).

Cleptobiose (= Diebsgemein-schaft) nennt man eine Lebens-form, bei der eine kleinere Art ihreNester in den Kammern undWänden größerer Arten anlegt,wohin sie nicht verfolgt werdenkann, und sich von der Brut undden Vorräten der Wirtsart mit-ernährt (Beispiel: Solenopsis fugaxin den Bauten von Lasius flavus).

Xenobiose (= Gastverhältnis)nennt man das Wohnen einer Artmit eigenem Nest im Nest eineranderen Art. Die Gastameise er-hält dadurch Schutz und Wärmeund bettelt zusätzlich ihre Gast-geber um Nahrung an (Beispiel:Formicoxenus nitidulus im Nestvon Formica spp.).

Da Ameisenstaaten viele Jahream gleichen Ort weiterexistierenkönnen, sind sie gut als Indika-toren für länger wirkende Um-weltveränderungen einsetzbar. Sokann z.B. der frühere Zustandeiner Untersuchungsfläche anhandder Ameisengemeinschaft rekon-struiert werden, auch wenn schonviele andere Arten oder Arten-gruppen völlig verschwunden sind.

Andererseits werden sich Amei-sen auch nicht wieder ansiedeln,wenn die Umweltbedingungensich soweit geändert haben, daßein Lebensraum besiedlungsfeind-lich geworden ist. Auch auf dieVernichtung von für den Nestbau

Fakultativ temporär sozial-parasitisch sind Arten, die nebender Koloniegründung durch Toch-ternestbildung gelegentlich auchtemporär sozialparasitisch seinkönnen (Beispiel: Wirtsameise For-mica fusca, Sozialparasit Formicarufa).

Obligat permanent sozial-parasitisch sind Arten, die nichtnur bei der Koloniegründung alsSozialparasiten auftreten, sondernständig auf die Arbeiterinnen vonWirtsameisen angewiesen sind.Diese werden entweder ausPuppen von Sklavenameisen ge-zogen, die bei Raubzügen rekru-tiert werden (Puppenraub = Dulo-sis; Beispiel: Wirtsameise Formicafusca, Sozialparasit Polyergusrufescens - Amazonenameise) oderdie Parasitenart ist selbst arbei-terinnenlos und lebt dauerhaft ineinem Nest der Wirtsart (Beispiel:Wirtsameise Tetramorium caespi-tum, Sozialparasit Anergates atra-tulus).

Fakultativ permanent sozial-parasitisch sind Arten, die zwarauch autonom sein können, in derRegel aber ihre eigenen Arbeite-rinnen durch den Raub von Hilfs-ameisenpuppen ergänzen (Bei-spiel: Wirtsameise der GattungFormica, Untergattung Serviformi-ca, Sozialparasit Formica sangui-nea).

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methodischen Gründen für man-che Arten kaum Funde vor. Dieserweckt den Eindruck, als seiendiese Ameisen äußerst selten,obwohl sie bei systematischerSuche durchaus häufig sein kön-nen. Andere auffällige Arten wer-den praktisch überall nachg-ewiesen, aus Probeflächen-Unter-suchungen geht jedoch hervor,daß sie keineswegs dominant sindoder daß sie deutliche Rück-gangstendenzen zeigen. Diese un-einheitliche Datenlage erschwertdie Beurteilung von Gefährdungs-ursachen und Verbreitungsschwer-punkten.

Die Systematik der Ameisenbefindet sich derzeit im Umbruch.Es ist davon auszugehen, daß diemeisten Bestimmungen nachKUTTER (1977) erfolgt sind und fürNachbestimmungen das Materialnicht mehr zur Verfügung steht. Esliegt jedoch bereits eine Neu-bearbeitung der Ameisen Deutsch-lands vor, die durch die Wieder-vereinigung Deutschlands undneue Erkenntnisse in der Systema-tik nötig wurde (SEIFERT 1996).

Die Ameisen (Familie Formici-dae) sind in Mitteleuropa mit vierUnterfamilien vertreten. Nach SEI-FERT (1996) wurden in Deutsch-land bislang 111 freilebendeAmeisenarten nachgewiesen.

.

erforderlichen Strukturen (fürmanche Arten z.B. flache Steine,für andere Baumstubben oderdünnes Totholz) reagieren Ameisenempfindlich.

1.2 Faunistischer Erfassungs-stand

Der Erfassungsstand der Amei-senfauna Hessens ist derzeit nochsehr inhomogen. Bisher wurdenlediglich das rechtsrheinischeSchiefergebirge (grenzübergrei-fend) (WOLF 1949, 1970), derRaum Hanau (DEHNERT 1963), derRaum Schlüchtern (LINDNER1982), die Rhön (grenzüber-greifend GÖSSWALD & HALBER-STADT 1961, VOGEL 1983), derVogelsberg und Südhessen bear-beitet. Als relativ gut untersuchteGebiete können der Vogelsberg(BAUSCHMANN 1983, 1987,1988, 1991, ERLER 1965) und derSüdhessische Raum (BUSCHINGER1979) gelten. Die meisten anderenAngaben beziehen sich auf sehrkleine Räume oder behandeln nureinzelne Artengruppen, wie diehügelbauenden Waldameisen(BRETZ 1994). Weiterhin sindStreudaten (Einzelbeobachtungenoder Beifänge aus ökologischenGutachten) vorhanden.

Auch die Erfassungsmethodender einzelnen Bearbeiter sind völligunterschiedlich. So liegen aus rein

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HELLER (1990b) aufgrund vor-hergehender Untersuchungen(ROHE & HELLER 1990a) einenVorschlag für eine Rote Liste derAmeisen in Rheinhessen, der Pfalzund dem Naheraum. Für dieöstlichen Bundesländer existierteine auf dem neuesten taxono-mischen Stand erstellte Rote Listefür Sachsen-Anhalt, Thüringen undSachsen (SEIFERT 1993 a, 1994 c).

Für die Beurteilung der Floraund Fauna eines eng begrenztenGebietes sind solche bundes- oderlandesweiten Roten Listen zwarnach wie vor wichtig, um dieGesamtsituation nicht aus denAugen zu verlieren, jedoch in denmeisten Fällen viel zu grob undgeneralisierend. Eine Vielzahl un-terschiedlicher Landschaftsformen(vom Hochgebirge bis zur Küste)und Klimabedingungen (mit atlan-tischen bis kontinentalen Einflüs-sen) bieten auch den verschiede-nen Arten unterschiedliche Le-bensbedingungen und setzenihrem jeweiligen Vorkommen na-türliche Grenzen. Wesentlich aus-sagekräftiger ist der naturraum-bezogene Status, da hier dieLebensbedingungen deutlich ho-mogener sind. Leider existierensolche „Naturraum-Rote-Listen“nur in Ausnahmefällen und meistnur für leicht zu überschauendeund zu erfassende Tier- und Pflan-zengruppen.

1.3 Stand Roter Listenin anderen Bundesländern

Für Ameisen erarbeitete die„Ant Specialist Group“ im Rah-men der „Species Survival Com-mission“ (SSC) eine kleine Aus-wahl international gefährdeterAmeisenarten und -artengruppen(BUSCHINGER 1989), und auch fürdie Bundesrepublik Deutschlandexistiert eine von PREUSS et al.erstellte Rote Liste der gefährdetenAmeisen (in: BLAB et al. 1984).Diese Rote Liste wird derzeit völligneu bearbeitet, da sich durch dieneuen Bundesländer sowie durchÄnderungen in der Systematikeine ganz andere Ausgangsbasisergibt.

Auch in einigen Bundesländernexistieren für Formiciden RoteListen oder zumindest diskussions-fähige Vorschläge. So wurde be-reits 1982 von GÖSSWALD einesolche Liste für Bayern erstellt, die1992 von BAUSCHMANN &BUSCHINGER völlig neu bearbeitetwurde. Für Baden-Württembergerstellten WESTRICH & SCHMIDT(1985) eine Rote Liste der Stech-immen incl. der Ameisen, und vonRAQUÉ (1989) liegt nach einerumfangreichen Bearbeitung derAmeisenfauna Baden-Württem-bergs ebenfalls eine vorläufigeRote Liste vor. Für Rheinland-Pfalzexistiert zwar keine landesweiteRote Liste, jedoch machen ROHE &

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Ameisenbestimmungsschlüssel,der alle in Deutschland bekanntenAmeisenarten enthält, ist kürzlicherschienen (SEIFERT 1996).

Aus diesem Grunde wurde1991 von BAUSCHMANN eine„Liste besonders schutzbedürftigerAmeisenarten des Vogelsberges“vorgelegt, die eine Diskussions-grundlage für den Arten- undBiotopschutz im Naturraum Vo-gelsberg darstellt.

Für Hessen wurde der Vorschlageiner Roten Liste von BRETZ (1994,1995) erarbeitet, der als Grund-lage der vorliegenden Roten Listediente.

1.4 Bestimmungsliteratur

Bis in die 70er Jahre war derBestimmungsschlüssel von STITZ(1939) Standard, der auchökologische Angaben enthält.Ende der 70er Jahre erschienen dieSchlüssel von KUTTER (1977,1978) für die Ameisen der Schweizund von COLLINGWOOD (1979)für Skandinavien, die beide mitEinschränkungen (ideal in Kombi-nation) für Mitteleuropa einsetzbarwaren. Ein ebenfalls geeigneter,wenngleich nicht fehlerfreierSchlüssel ist der von AGOSTI &COLLINGWOOD (1987) für dieAmeisen des Balkans einschließlichaller europäischer Arten außerhalbIberiens.

Durch neuere systematischeArbeiten, vor allem durch SEIFERT,sind alle Schlüssel teilweise un-brauchbar. Ein völlig neuer

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2. Gefährdungsursachen

Neben den sozialparasitischenAmeisen, die meist höhere öko-logische Ansprüche stellen als ihreWirtsarten, sind vor allem solcheAmeisen bedroht, die auf magereStandorte angewiesen sind. Dieskönnen sowohl feuchte (z.B.Nieder- und Hochmoore) als auchtrockene (z. B. Trocken- und Halb-trockenrasen) Bereiche sein. Hierspielt neben der vorsätzlichen Bio-topzerstörung auch die zuneh-mende Eutrophierung aus der Luft

eine nicht unwesentliche Rolle.Gravierend wirkt sich auch dieVernichtung von Kleinstrukturen,z. B. von Weinbergsmauern, Lese-steinwällen, Feldrainen, Altholzbe-ständen, Hecken und alten Obst-bäumen, auf die Ameisen aus, damit ihnen auch reale oder poten-tielle Nistmöglichkeiten und geeig-nete Lebensstätten verlorengehen.

Bei derzeit nicht gefährdetenAmeisen handelt es sich meist umArten, die durch ein hohes An-passungsspektrum charakterisiertsind.

72. Gefährdungsursachen

3. mit künstlichen Lichtquellen,Spiegeln oder anderen beleuch-tenden oder blendenden Vorrich-tungen,

5. durch Begasen oder Aus-räuchern oder unter Verwendungvon Giftstoffen, vergifteten oderbetäubenden Ködern oder son-stigen betäubenden Mitteln“.

Dies bedeutet also ein grund-sätzliches Verbot des Einsatzes z.B. von Barberfallen, Lichtfallenoder Köderfängen bei faunisti-schen Untersuchungen. Es könnenjedoch Ausnahmegenehmigungenerteilt werden, die in der BArtSchVfür wissenschaftliche Untersuchun-gen explizit erwähnt werden.

3.2 Praktische Schutzmaß-nahmen

Für Waldameisen (GattungFormica) wurden über längere Zeitdie künstliche Vermehrung durchAblegerbildung sowie der Schutzder Nester durch verschiedeneFormen von Drahtschutzhauben,besonders zur Abwehr vonSpechtschäden, propagiert undbetrieben. Die Auswertung der-artiger Versuche hat gezeigt, daßbeide Maßnahmen oft mehrSchaden als Nutzen bewirkten.

Die Deutsche Ameisenschutz-warte e. V. (DASW) empfiehlt

3. Schutzmaßnahmen

3.1 Rechtlicher Status derAmeisen

In der Verordnung zum Schutzwildlebender Tier- und Pflan-zenarten (Bundesartenschutzver-ordnung - BArtSchV) in derNeufassung vom 18. September1989 sind folgende Ameisen alsbesonders geschützt genannt:

• Formica aquilonia

• Formica exsecta

• Formica foreli

• Formica lugubris

• Formica nigricans *

• Formica polyctena

• Formica pratensis

• Formica pressilabris

• Formcia rufa

• Formica sanguinea

• Formica truncorum

• Formica uralensis

Nach § 13 der BArtSchV ist esverboten, diesen Tieren „nachzu-stellen, sie anzulocken, zu fangenoder zu töten:

1. mit Schlingen, Netzen, Fallen,Haken, Leim und sonstigen Kleb-stoffen,

3. S

chutz

maß

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en

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*heute als Synonym von F. pratensis

Der beste Schutz der Ameisenbesteht jedoch in der Erhaltungund in der pflegenden Gestaltungihrer natürlichen Lebensräume.Dies ist auf lange Sicht die einzigeMöglichkeit, Populationen vonAmeisen zu erhalten. Dies betrifftinsbesondere die Sicherung sen-sibler naturnaher Ökosysteme (z.B.Moore, Magerrasen), aber auchden Erhalt von Kleinstrukturen(z.B. Totholz in alten Bäumen,Lesesteinwälle im Grünland, Trok-kenmauern in terrassierten Wein-bergen) sowie die Beibehaltungherkömmlicher Bewirtschaftungs-und Nutzungsformen (z.B. Schaf-beweidung, Kopfweidenschnitt).

Sämtliche Naturschutzbestim-mungen werden die Ameisen allei-ne nicht schützen. Die Bevölke-rung muß umfangreicher über dieökologische Bedeutung der Amei-sen informiert und somit mehr andie aktuellen Probleme der Ge-fährdung herangeführt werden.Zur Bestandserhaltung ist daraufzu achten, daß Gefahren von denvorhandenen Ameisenbeständenabgewendet werden. Dies ist abernur dann möglich, wenn dieAmeisenvölker bzw. deren Stand-orte bekannt sind und von Zeit zuZeit kontrolliert werden. Deshalbist eine umfangreiche Erkundung,die Bestandserfassung bzw. Kartie-rung, eine vordringliche Aufgabe,die vor allem in faunistisch be-deutsamen Gebieten wahrgenom-

daher den Einsatz von Nest-schutzhauben nur noch sehr be-dingt, für stark gefährdete Nesterbzw. nach Rettungsumsiedlungen.Es gibt aber auch eine Vielzahlanderer Nestschutzmöglichkeiten,z. B. Nestzaun, Hinweisschilder,farbig markierte Begrenzungs-pflöcke, Abstandsbarrieren undFichtenreisigauflage als Winter-schutz. Beim Nestschutz ist dielangfristige Beobachtung derWaldameisen die Voraussetzungfür die Auswahl der entsprechen-den, der jeweiligen Gefährdungangepaßten Nestschutzmaßnah-me. Nestschutz ist aber nur dannsinnvoll und wirksam, wenn erständig kontrolliert und gewartetwird.

Durch Straßenbau etc. bedrohteWaldameisennester können durchart- und sachgerecht durchgeführteRettungsumsiedlungen mit Aus-nahmegenehmigung der OberenNaturschutzbehörde nach § 20 g(6) BNatSchG vor der Vernichtunggerettet werden. Durch Bau-maßnahmen gefährdete Nester sol-len der DASW (Geschäftsführung:E. M. Kucher-Tetzlaff, KlosterhofAllerheiligen, 77728 Oppenau)oder einem der Landesverbände(Vorsitzender des LandesverbandesHessen: Werner Winkelstein, Gar-tenstraße 14, 99843 Gerstungen)gemeldet werden, so daß eineordnungsgemäße Rettungsumsied-lung eingeleitet werden kann.

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10men werden sollte. Durch regel-mäßige Kontrollen werden auchAussagen über die Bestandsent-wicklung bzw. über ein evtl. not-wendiges Artenschutzprogrammmöglich.

1 Vom Aussterben bedroht

Arten, die so schwerwiegendbedroht sind, daß sie voraus-sichtlich aussterben, wenn die Ge-fährdungsursachen fortbestehen.

Eines der folgenden Kriterienmuß erfüllt sein:

Die Art ist so erheblich zurück-gegangen, daß sie nur noch seltenist. Ihre Restbestände sind starkbedroht.

Sie ist seit jeher selten unddurch laufende, menschliche Ein-wirkungen sehr stark bedroht.

Die für das Überleben der Artnotwendige minimale kritischePopulationsgröße ist erreicht oderunterschritten.

Ein Aussterben kann nur durchsofortige Beseitigung der Gefähr-dungsursachen oder wirksameHilfsmaßnahmen für die Restbe-stände dieser Arten verhindertwerden.

4. Definition der Gefähr-dungskategorien sowie dersonstigen Kategorien

0 Ausgestorben oder ver-schollen

Arten, die in Hessen verschwun-den sind (keine wildlebenden Po-pulationen mehr bekannt).

Ihre Populationen sind:

nachweisbar ausgestorben, aus-gerottet oder

verschollen (es besteht der be-gründete Verdacht, daß ihre Popu-lationen erloschen sind).

4. Definition der G

efährdungskategorien sow

ie der sonstigen Kategorien

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3 Gefährdet

Arten, die merklich zurück-gegangen oder durch laufendebzw. absehbare menschliche Ein-wirkungen bedroht sind.

Eines der folgenden Kriterienmuß zusätzlich erfüllt sein:

Die Art ist in großen Teilen desfrüher von ihr besiedelten Gebie-tes bereits sehr selten.

Sie ist selten bis mäßig häufig.

Sie ist noch häufig, aber starkbedroht.

Die Vielfalt der von ihr besiedel-ten Standorte bzw. Lebensräumeist im Vergleich zu früher einge-schränkt.

Besteht die Bedrohung nur inabsehbaren menschlichen Einwir-kungen, muß die Art zumindestselten sein.

Wird die Gefährdung der Artnicht abgewendet, kann sie in dieKategorie „stark gefährdet“ auf-rücken.

2 Stark gefährdet

Arten, die erheblich zurück-gegangen oder durch laufendebzw. absehbare menschliche Ein-wirkungen erheblich bedroht sind.

Eines der folgenden Kriterienmuß zusätzlich erfüllt sein:

Die Art ist in großen Teilen desfrüher von ihr besiedelten Gebie-tes bereits verschwunden.

Sie ist sehr selten bis selten.

Sie ist noch mäßig häufig, abersehr stark bedroht.

Die Vielfalt der von ihr besie-delten Standorte bzw. Lebens-räume ist im Vergleich zu früherweitgehend eingeschränkt.

Besteht die Bedrohung nur inabsehbaren menschlichen Einwir-kungen, muß die Art zumindestselten sein.

Wird die Gefährdung der Artnicht abgewendet, rückt sie vor-aussichtlich in die Kategorie „vomAussterben bedroht“ auf.

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13R Extrem selten (von rarus, rare)

Seit jeher extrem seltene Arten:

Es ist kein merklicher Rückgangbzw. keine Gefährdung feststellbarund

sie können aufgrund ihrer Sel-tenheit durch unvorhersehbaremenschliche Einwirkungen schlag-artig ausgerottet oder erheblichdezimiert werden.

D Daten zu Verbreitung,Biologie und Gefährdungmangelhaft

Arten werden mit „D“ gekenn-zeichnet, wenn sie

bisher oft übersehen bzw. imGelände nicht unterschieden wur-den oder

erst in jüngster Zeit taxono-misch untersucht wurden (es lie-gen noch zu wenige Angabenüber Verbreitung, Biologie undGefährdung vor) oder

taxonomisch kritisch sind (dietaxonomische Abgrenzung ist un-geklärt).

! = In besonderem Maßeverantwortlich

Arten, deren Aussterben inHessen gravierende Folgen für dieGesamtpopulation in Deutschlandhätte.

• Kein sicherer Nachweis imGebiet, aber zu erwarten

? Vorkommen im Gebietfraglich

Zu- Art Rote Verant-satz Liste wort.

Ponera coarctata LATREILLE, 1802 3Hypoponera punctatissima R (ROGER, 1859)

? Manica rubida (LATREILLE, 1802) DMyrmica rugulosa NYLANDER, 1846 3Myrmica specioides BONDROIT, 1918 3Myrmica scabrinodis NYLANDER, 1846Myrmica sabuleti MEINERT, 1860 3Myrmica lonae FINZI, 1926 DMyrmica gallienii BONDROIT, 1919 DMyrmica sulcinodis NYLANDER, 1846 DMyrmica rubra LINNAEUS, 1758Myrmica microrubra SEIFERT, 1993 2Myrmica ruginodis NYLANDER, 1846Myrmica lobicornis NYLANDER, 1846 3Myrmica schencki EMERY, 1894 3Symbiomyrma karavajevi ARNOLDI, 1930 R !Aphaenogaster subterranea R (LATREILLE, 1798)Monomorium pharaonis (LINNAEUS, 1758)Solenopsis fugax (LATREILLE, 1798) 2Messor structor (LATREILLE, 1798) 1Myrmecina graminicola (LATREILLE, 1802) 3Leptothorax acervorum (FABRICIUS, 1793)Leptothorax muscorum (NYLANDER, 1846) 3Leptothorax gredleri MAYR, 1855 3Leptothorax affinis MAYR, 1855Leptothorax corticalis (SCHENCK, 1852) 2Leptothorax interruptus (SCHENCK, 1852) 3Leptothorax nigriceps MAYR, 1855 2

5. S

tand

arda

rten

liste

145. Standardartenliste

15

Zu- Art Rote Verant-satz Liste wort.

Leptothorax tuberointerruptus FOREL, 1915 1Leptothorax tuberum (FABRICIUS, 1775) 2Leptothorax unifasciatus (LATREILLE, 1798)Leptothorax nylanderi (FÖRSTER, 1850)Leptothorax parvulus (SCHENCK, 1852) 3Epimyrma ravouxi (ANDRÉ, 1896) 0Formicoxenus nitidulus (NYLANDER, 1846) 2Harpagoxenus sublaevis (NYLANDER, 1852) 1Stenamma debile (FÖRSTER, 1850) 3Tetramorium caespitum (LINNAEUS, 1758)Tetramorium impurum (FÖRSTER, 1850) DTetramorium rhenanum SCHULZ, 1996 R !Strongylognathus testaceus (SCHENCK, 1852) 2 Anergates atratulus (SCHENCK, 1852) 2Dolichoderus quadripunctatus (LINNAEUS, 1767) 1

• Tapinoma ambiguum EMERY, 1925 DTapinoma erraticum (LATREILLE, 1798) 3Plagiolepis vindobonensis LOMNICKI, 1925 1Camponotus herculeanus (LINNAEUS, 1758)Camponotus ligniperda (LATREILLE, 1802)Camponotus vagus (SCOPOLI, 1763) 1 !Camponotus fallax (NYLANDER, 1856) 1Camponotus piceus (LEACH, 1825) 1Camponotus truncatus (SPINOLA, 1808) 1Polyergus rufescens (LATREILLE, 1798) 1Lasius alienus (FÖRSTER, 1850)

• Lasius paralienus SEIFERT, 1992 DLasius psammophilus SEIFERT, 1992 DLasius niger (LINNAEUS, 1758)Lasius platythorax (SEIFERT, 1991)

• Lasius emarginatus (OLIVIER, 1791) DLasius brunneus (LATREILLE, 1798)Lasius flavus (FABRICIUS, 1781)

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Zu- Art Rote Verant-satz Liste wort.

Lasius myops FOREL, 1894 2Lasius umbratus (NYLANDER, 1846)

• Lasius distinguendus (EMERY, 1996) DLasius mixtus (NYLANDER, 1846)

• Lasius sabularum (BONDROIT, 1918) D• Lasius meridionalis (BONDROIT, 1919) D• Lasius jensi SEIFERT, 1982 D

Lasius bicornis (FÖRSTER, 1850) 0Lasius citrinus EMERY, 1922 2Lasius fuliginosus (LATREILLE, 1798)Formica fusca LINNAEUS, 1758Formica lemani BONDROIT, 1917

? Formica transkaucasica NASSONOV, 1889 DFormica cunicularia LATREILLE, 1798Formica rufibarbis FABRICIUS, 1793Formica glauca RUZSKY, 1895 DFormica pratensis RETZIUS, 1783Formica rufa LINNAEUS, 1761Formica polyctena FÖRSTER, 1850Formica truncorum FABRICIUS, 1804 2Formica sanguinea LATREILLE, 1798Formica exsecta NYLANDER, 1846 2

175.1 Bemerkungen zu einigenArten

Bei einigen Arten,

die als „Ausgestorben oder ver-schollen“ gewertet wurden,

für die keine Angaben für Hes-sen zu machen sind, obwohl diejeweilige Art in diesem Bundeslandzu erwarten ist,

die in dieser Arbeit erstmals fürHessen gemeldet werden,

für die eine besondere Verant-wortung in Hessen besteht

bedarf es der gesonderten Begrün-dung.

Manica rubida

Die Große Knotenameise wirdbisher nur für die Rhön genannt,und zwar in einer Publikation vonGÖSSWALD & HALBERSTADT(1961). Leider gehen die genauenFundpunkte nicht aus dieser Arbeithervor. Für die Fundstelle(n) aufBasalt wird folgendes formuliert:„Um 800 m und tiefer nimmt dieZahl der Arten und auch ihrerelative Häufigkeit sprunghaft zu.Man trifft auf ... Myrmica rubidaLATR., eine alpine Form..... Unter-suchte Areale auf dem Basalt sindHeidelstein, Bauersberg (unbewal-deter SW-Hang), Kreuzberg und

Wasserkuppe, ferner die Umge-bung des Roten Moores.“ Für dieFundstelle(n) auf Buntsandsteingilt: „Der Wald selbst ist artenarm.Es finden sich: Myrmica rubidaLATR.... Untersucht wurden Höhenbei Gersfeld und der Schmal-wassergrund.“ Da Gersfeld, dieWasserkuppe und das Rote Mooreindeutig in Hessen liegen und derHeidelstein nach Hessen hinein-zieht, ist die Wahrscheinlichkeit,daß sich hinter dieser Aussage auchhessische Fundpunkte verbergen,recht groß. Bei Untersuchungenzur Fauna des Roten Moores 1982konnte die Art dort jedoch nichtbestätigt werden (VOGEL 1983).

Auch SEIFERT (1994 a) gibt alsVerbreitungsgebiet an: „alle Län-der außer Schleswig-Holstein,Mecklenburg-Vorpommern, Nord-rhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz“.

Myrmica lonae

Laut SEIFERT (1996) ist nochnicht eindeutig geklärt, ob M.lonae eine „gute Art“ ist, oderlediglich eine Ökomorphe von M.sabuleti. Sie unterscheidet sich klarin der Habitatswahl und bewohntoffene Moorbereiche sowie ther-mophile Laub- und Nadelwälder.Funde dieser Art von DOUWES ausdem Raum Großen-Lüder/KreisFulda aus den 70er Jahren wurdenerst kürzlich bestätigt (SEIFERT,mündl. Mitt.).

Myrmica gallienii

Bisher wurde die Art in Rhein-land-Pfalz, Baden-Württemberg,Mecklenburg-Vorpommern, Bran-denburg, Sachsen-Anhalt, Sachsenund Thüringen nachgewiesenSEIFERT (1994 a). Bei einer Samm-lungsrevision fand SEIFERT (mündl.Mitt.) ein Exemplar von M. gallieniimit der Fundortbezeichnung„Wiesbaden“ ohne nähere Anga-be. Die Art wird daher zwar als zurFauna Hessens gehörend geführt,für eine Eingruppierung in eineRote Liste-Kategorie fehlt jedochdie Datenbasis.

Myrmica microrubra

Diese Art wurde von SEIFERT(1993 b) neu beschrieben und vonfrüheren Autoren als Microgynevon Myrmica rubra aufgefaßt. Sofand BUSCHINGER (1979) die Art,die er als Microgyne von M. rubrabeschreibt, in Hessen auf demKornsand, bei Darmstadt-Eber-stadt und im Babenhäuser Wald.DOROW (unpubl.) konnte sie amSüd- bzw. Südwestrand der Büro-stadt Niederrad (Frankfurt amMain) nachweisen. Dort wurde jeein geflügeltes und ein ungeflügel-tes Weibchen am 19. 09. 1988 auftrocken-sandigen, lückig mit Kie-fern bestandenen Flächen gefan-gen, die unweit vom Nordrand desStadtwaldes entfernt waren.

Symbiomyrma karavajevi

Von dieser Art liegen derzeitnur Funde aus 6 Regionen inDeutschland vor, je einer aus Sach-sen und Hessen, zwei aus Baden-Württemberg und zwei aus Rhein-land-Pfalz (BAUSCHMANN, imDruck). Der hessische Nachweis,der im August 1996 erbracht wur-de, stammt aus Eibelshausen, Ge-meinde Eschenburg im Lahn-Dill-Bergland (DAUBER, im Druck).

Durch die geringe Zahl derFundpunkte überhaupt hat dasBundesland Hessen eine besonde-re Verantwortung für den Erhaltder Art.

Aphaenogaster subterranea

SEIFERT (1994 a) führt diese Artfür Hessen auf. Die Art kommt beiLorch/Rhein vor (SANETRA, mündl.Mitt.). Dieser Fund ist allerdingsunpubliziert. Der einzig publizierteNachweis, der auf Hessen bezogenwerden könnte, findet sich beiBUSCHINGER (1979). Dieser nenntin seiner Arbeit „Zur Ameisen-fauna von Südhessen unter beson-derer Berücksichtigung von ge-schützten und schutzwürdigenGebieten“ als einzigen Fundort imUntersuchungsgebiet Steinbrüchebei Schriesheim. In der Einleitungwird jedoch über das Unter-suchungsgebiet ausgesagt:“ DasUntersuchungsgebiet entspricht im

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brocken auf der Ohelle bei Her-born-Burg/Lahn-Dill-Kreis gefun-den (WOLF 1949). Dieser einzigebekannte Fundpunkt in Hessen fiel1980 dem Straßenbau zum Opfer(WOLF 1994).

Harpagoxenus sublaevis

Zwischen dem 04.08. und dem01.09.1982 fing sich ein Einzeltierin einer Barberfalle auf einerabgetorften Fläche im Roten Moorin der Rhön. Das Tier wurde vonBUSCHINGER bestimmt. Ebenfallsauf dieser Fläche vertreten war derWirt Leptothorax acervorum(VOGEL 1983). Dies ist bisher dereinzige Fund in Hessen.

Tetramorium impurum

Da die Arten T. caespitum undT. impurum nur in der männlichenKaste sicher zu bestimmen sind(KUTTER 1977), wurden alle hes-sischen Nachweise bisher T. caespi-tum zugeschlagen. Nach SEIFERT(1994 a) lieben beide Artenoffene, xerotherme Lebensräume,wobei T. caespitum (zumindest inOstdeutschland) nur unterhalb450 m NN vorkommt, T. impurumhingegen in Mittelgebirgslagenvon 300 - 800 m NN und aufLehm- und Lößböden der Gebirgs-vorländer. SEIFERT gibt die Ver-breitung an mit „alle Länder außer

wesentlichen dem Raum Süd-hessen, doch werden gelegentlichFundorte auch außerhalb derpolitischen Grenzen dieses Gebietsangegeben, so etwa von dersüdlichen Bergstraße bei Schries-heim.“ Diese Fundstelle vonAphaenogaster subterranea liegtsomit eindeutig im Rhein-Neckar-Kreis/Baden-Württemberg.

Leptothorax parvulus

Diese Art ist im Mittelrhein-gebiet, von Wiesbaden bis Lorch,in warmen Eichengehölzen sehrhäufig, bisher jedoch noch nichtfür Hessen publiziert (BUSCHIN-GER, mündl. Mitt.). Der beiBUSCHINGER (1979) in seinerArbeit „Zur Ameisenfauna vonSüdhessen...“ genannte und beiSEIFERT (1994 a) zitierte FundortSchriesheim liegt in Baden-Würt-temberg. BUSCHINGER (1979)schreibt dazu: „Obwohl außerhalbder Grenzen von Südhessen, seidieser Fund angeführt. Es kannangenommen werden, daß dieseArt auch an anderen Orten derBergstraße vorkommt.“

Epimyrma ravouxi

Diese Art wurde am 03.04.1949 in einer gemischten Koloniemit Leptothorax unifasciatus untereinem tief eingebetteten Diabas-

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Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg“. InHessen ist die Art von SANETRA(mündl. Mitt.) eindeutig bei Lorch/Rhein nachgewiesen worden. Füreine klare Eingruppierung in eineRote Liste-Kategorie ist die Daten-basis aber noch zu gering.

Tetramorium rhenanum

Diese Art wurde 1993 erstmaligam Rhein bei Lorch (leg. SCHULZ)sowie am Kaiserstuhl (leg. SEIFERT)entdeckt (SEIFERT 1994 a). Derhessische Fundpunkt wurde vonSANETRA und BUSCHINGER(mündl. Mitt.) bestätigt. Es ist einextrem xerothermer Steppenrasenauf einem Schieferhang. Da eineder beiden bekannten Fundstellenin Hessen liegt, ist dieses Bundes-land in besonderem Maße verant-wortlich für den Erhalt der Art.

Tapinoma ambiguum

Nach KUTTER (1977) läßt sich T.ambiguum nur in der Männchen-kaste von T. erraticum unter-scheiden. Diese Art geht auch aufSandtrockenrasen und Sandhei-den, auf denen T. erraticum niegefunden wurde. Sie ist die weiternördlich verbreitete Art, währendsie in Süddeutschland deutlichhinter T. erraticum zurücktritt.SEIFERT (1994 a) nennt sie für

„wahrscheinlich alle Länder außerSchleswig-Holstein“. Daher wirdsie auch für Hessen vermutet, zu-mal zahlreiche sichere Nachweiseaus Thüringen und Baden-Würt-temberg vorliegen.

Plagiolepis vindobonensis

WOLF (1949, 1970) fand Pla-giolepis mehrfach auf Halbtrok-kenrasen im Raum Weilburg. Erbestimmte die Art als P. pygmaea.Neuere Untersuchungen (SEIFERT1994a, 1996) legen die Vermu-tung nahe, daß es sich bei denhessischen Funden um die ArtPlagiolepis vindobonensis handelt.

Camponotus vagus

Bisher existieren von dieser imMittelmeergebiet weit verbreitetenArt nur sechs publizierte Fundortein Deutschland, davon einer inHessen (SEIFERT 1994 a). BUSCH-INGER (1979) schreibt, daß er dieArt im Babenhäuser Waldgefunden habe. „Dort leben aufeiner kleinen, von niederen Jung-kiefern licht bestockten Dünemehrere starke Völker in morschenKiefernstubben. Auch intensiveNachsuche in der Umgebungbrachte kein weiteres Vorkommenzutage.“ Inzwischen ist dieses Vor-kommen bereits erloschen, da derWald zu dicht und hoch wurde

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(BUSCHINGER, mündl. Mitt.).1992 wurde jedoch ein neues Vor-kommen bei Seligenstadt, Land-kreis Offenbach, von MASCHWITZentdeckt, das 1996 noch immerexistierte (DOROW, mündl. Mitt.).Da SEIFERT (1994 a) schreibt: „Fürsämtliche Fundgebiete aus Baden-Württemberg scheint es keineneueren Beobachtungen mehr zugeben“, und die Vorkommen inRheinland-Pfalz nach HELLER(1994) stark gefährdet sind, ist dasBundesland Hessen in besonde-rem Maße verantwortlich für seineinziges bekanntes C. vagus-Vor-kommen.

Lasius paralienus

L. paralienus und L. psammo-philus wurden erst 1992 durchSEIFERT von L. alienus abgespal-ten. Aus diesem Grunde sind allebisher unter „Lasius alienus“ ge-nannten Funde nicht sicher einerder drei Arten zuzuordnen. L. par-alienus ist insgesamt wenigerhäufig als L. alienus und bishervon Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg undSachsen nachgewiesen. SEIFERT(1994 a) erwartet Nachweise ausweiteren Bundesländern. Die Artscheint Winterkälte besser zuertragen als L. alienus und siedeltdaher verstärkt auf kontinentalenTrockenfluren und höher gelege-nen Kalktrockenrasen.

Lasius psammophilus

L. psammophilus kommt wahr-scheinlich in allen Bundesländernvor, vor allem in Sandgebieten(SEIFERT 1994 a). In Hessenkonnte die Art durch SEIFERT(mündl. Mitt.) auf der GriesheimerDüne bei Darmstadt nachgewiesenwerden. Für eine Einordnung ineine Rote-Liste-Kategorie ist dieseDatenbasis noch zu gering.

Lasius emarginatus

Bisher wurde L. emarginatus inHessen noch nicht nachgewiesen.In Ostdeutschland bewohnt erFelsen sowie Gebäude und ist „dieCharakterart der Steinwüsten derStädte“ (SEIFERT 1994 a). Er ver-mutet ihn daher für alleBundesländer außer Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vor-pommern. Vor allem in Osthessenist auf diese Art zu achten, die inThüringen schon in Eisenachnachgewiesen wurde (SEIFERT,mündl. Mitt.).

Lasius distinguendusLasius sabularumLasius meridionalisLasius jensi

Für alle vier Arten liegen bislangaus Hessen noch keine Nachweisevor. Da sie jedoch in den Nachbar-ländern, insbesondere Thüringen,

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Rheinland-Pfalz und Baden-Würt-temberg, vorkommen, können sienach SEIFERT (1996) auch in Hes-sen erwartet werden.

Lasius bicornis

Aus Hessen existieren nurwenige Angaben zu dieser Art. Soschreibt SCHENCK (1852): „ImAugust 1851 fand ich amOdersbacher Fußwege (Anm.: beiWeilburg) unter dem Moose aneiner Buche ein zahlreich bevöl-kertes Nest einer großen gelbenAmeise,..., eigenthümlich stark rie-chend. Bei genauerer Unter-suchung zeigte sie sich wesentlichvon dieser, wie von den übrigengelben Arten verschieden. Viel-leicht gehört sie zu F. bicornis,Foerst, wovon nur das W. be-schrieben ist.“ DEHNERT (1963)fand L. bicornis am 25.08.1955 imWurzelwerk auf Sand im Wil-helmsbader Steinbruch bei Hanau.Ob dieser Fundpunkt identisch istmit jenem „Hanau“ (coll. ROGER)in der Sammlung des DeutschenEntomologischen Instituts (SEIFERT1994 a), ist ungewiß. Trotz inten-siver Nachsuche am 6.5.1977konnte BUSCHINGER (1979) dieArt nicht mehr finden und stelltefest, daß bereits weite Bereichedes Steinbruchs mit Müll undSchutt verfüllt waren. Aus diesemGrunde scheint es gerechtfertigt,

L. bicornis in Hessen als „ver-schollen“ zu betrachten.

Lasius citrinus

„Lasius citrinus ist der Ersatz-name für den präokkupierten Na-men Formica (Lasius) affinisSCHENCK, 1852 (SEIFERT 1990)“(SEIFERT 1994 a). Die Typenbe-schreibung dieser Art von SCHENCK(1852) stammt aus Hessen. „Hiersehr selten. Nur einmal fand ich imSeptember gegen Abend ein Nest,welches gerade schwärmte. Es be-fand sich unter der Erde, mit Grasund Heide bewachsen, an demOdersbacher Fahrwege (Anm.: beiWeilburg) jenseits der Ziegelhütte.Ein W. erhielt ich durch Herrn Pro-fessor Kirschbaum von Wiesba-den.“

Obwohl die Art in Südhessennicht selten ist (BUSCHINGER,mündl. Mitt.), wird sie bei SEIFERT(1996) nicht für Hessen genannt.

Formica transkaucasica

Die Schwarze Moor-Sklaven-ameise wird für den BiotoptypHochmoor in der Rhön genannt(GÖSSWALD & HALBERSTADT1961). Leider fehlen genaue Orts-angaben, so daß eine eindeutigeZuordnung zu einem hessischenFundpunkt nicht erfolgen kann.Allerdings wurden nur das Rote

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Moor in Hessen und das SchwarzeMoor in Bayern untersucht. DieArt scheint auch recht häufiggewesen zu sein, denn es wirdberichtet: „Die Leitform für die dasMoor umgebende nasse Laggzoneist dagegen Formica transcauca-sica NAS., die hier mit sehrvolkreichen Nestern viele der Erio-phorum-, Vaccinium- und Polytri-chumbüsche besiedelt.“ Die Wahr-scheinlichkeit für ein Vorkommenin Hessen ist daher sehr groß. BeiUntersuchungen zur Fauna desRoten Moores 1982 konnte dieArt jedoch nicht bestätigt werden(VOGEL 1983).

Formica glauca

Laut SEIFERT (1996) bewohntdie Art sehr xerotherme Sand- undKalktrockenrasen, auch ruderalbeeinflußte Flächen. In Hessenwurde F. glauca erstmals 1995 beiLorch am Rhein (SEIFERT, mündl.Mitt.) sowie 1996 auf einem Forst-weg in einem in Wiederbewal-dung befindlichen Kahlschlag beiSeligenstadt, Landkreis Offenbach(DOROW, unpubl.), gefunden.

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6. G

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246. Gefährdungsliste

0 Ausgestorben oder verschollen

Epimyrma ravouxi (ANDRÉ, 1896)Lasius bicornis (FÖRSTER, 1850)

1 Vom Aussterben bedroht

Messor structor (LATREILLE, 1798)Leptothorax tuberointerruptus FOREL, 1915Harpagoxenus sublaevis (NYLANDER, 1852)Dolichoderus quadripunctatus (LINNAEUS, 1767)Plagiolepis vindobonensis LOMNICKI, 1925Camponotus vagus (SCOPOLI, 1763)Camponotus fallax (NYLANDER, 1856)Camponotus piceus (LEACH, 1825)Camponotus truncatus (SPINOLA, 1808)Polyergus rufescens (LATREILLE, 1798)

2 Stark gefährdet

Myrmica microrubra SEIFERT, 1993Solenopsis fugax (LATREILLE, 1798)Leptothorax corticalis (SCHENCK, 1852)Leptothorax nigriceps MAYR, 1855Leptothorax tuberum (FABRICIUS, 1775)Formicoxenus nitidulus (NYLANDER, 1846)Strongylognathus testaceus (SCHENCK, 1852)Anergates atratulus (SCHENCK, 1852)Lasius myops FOREL, 1894Lasius citrinus EMERY, 1922Formica truncorum FABRICIUS, 1804Formica exsecta NYLANDER, 1846

253 Gefährdet

Ponera coarctata LATREILLE, 1802Myrmica rugulosa NYLANDER, 1846Myrmica specioides BONDROIT, 1918Myrmica sabuleti MEINERT, 1860Myrmica lobicornis NYLANDER, 1846Myrmica schencki EMERY, 1894Myrmecina graminicola (LATREILLE, 1802)Leptothorax muscorum (NYLANDER, 1846)Leptothorax gredleri MAYR, 1855Leptothorax interruptus (SCHENCK, 1852)Leptothorax parvulus (SCHENCK, 1852)Stenamma debile (FÖRSTER, 1850)Tapinoma erraticum (LATREILLE, 1798)

R Extrem selten (von rarus, rare)

Symbiomyrma karavajevi ARNOLDI, 1930Hypoponera punctatissima (ROGER, 1859)Aphaenogaster subterranea (LATREILLE, 1798)Tetramorium rhenanum Schulz 1996

D Daten zu Verbreitung, Biologie und Gefährdung mangelhaft

Manica rubida (LATREILLE, 1802)Myrmica lonae FINZI, 1926Myrmica gallienii BONDROIT, 1919Myrmica sulcinodis NYLANDER, 1846Tetramorium impurum (FÖRSTER, 1850)Tapinoma ambiguum EMERY, 1925Lasius paralienus SEIFERT, 1992Lasius psammophilus SEIFERT, 1992Lasius emarginatus (OLIVIER, 1791)Lasius distinguendus (EMERY, 1916)Lasius sabularum (BONDROIT, 1918)Lasius meridionalis (BONDROIT, 1919)Lasius jensi SEIFERT, 1982Formica transkaucasica NASSONOV, 1889Formica glauca RUZSKY, 1895

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RL-Status

Artenzahl in Hessen* 0 1 2 3 ∑ R D

absolut 83 2 10 12 13 37 4 15

prozentual 100% 2,4 12,0 14,5 15,7 44,6 4,8 18,1

*incl. der unsicheren Arten

7. G

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rdun

gsta

belle

7. Gefährdungstabelle

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Danksagung

Wir danken den Herren Prof. Dr. Ulrich MASCHWITZ (Universität Frank-furt), Dipl.-Biol. Matthias SANETRA (TH Darmstadt) und Dr. BernhardSEIFERT (Naturkundemuseum Görlitz) für wichtige Diskussionsbeiträgesowie die Zurverfügungstellung unveröffentlichter Daten ganz herzlich.

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Anschriften der Autoren

Dipl.-Biol. Gerd BAUSCHMANN Naturschutz-Zentrum Hessen Friedenstraße 3835578 Wetzlar

Dipl.-Biol. Dieter BRETZ Ameisenschutzwarte HessenJakob-Mankel-Straße 135781 Weilburg

Prof. Dr. Alfred BUSCHINGERInstitut für Zoologie, TH DarmstadtSchnittspahnstraße 364287 Darmstadt

Dipl.-Biol. Wolfgang H. O. DOROWForschungsinstitut SenckenbergSenckenberganlage 2560325 Frankfurt am Main

Titelzeichnung:Rote Waldameisevon Dr. Franz Müller36129 Gersfeld

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ISBN: 3 - 89051 - 198 - 8

September 1996

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