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Jesus begegnet Maria von Magdala ,

Johannes erzählt in seinem Evangelium die Geschichte der drei Frauen

weitcr, die arn Ostermorgen zum Grabe Jesu geeilt waren.

Mrrria von Magdala stand draußen vor dem Grab. §flas konnte sie auch

anderes tun an diesem Ostermorgen, als ihren toten Herrn im Garten

suchen. In maßloser Tlauer wollte sie wenigstens seinen Leichnarn finden,

der nicht mehr im Grahe lag. Der Meister hatte ihr doctr so viel Gutes

getan. Er hatte sie geheilt. Er hatte ihr Leben verwandelt. Und nurr haben

sie ihn nicht nur gekreuzigt. Wie sie befürchtet, haben sie auch noch seinen

Leichnam weggenommen, §7as konnte sie tatsächlich anderes tun, als inder Nähe des Grabes weilen und um den Versto.r:benen träuern. So strrnd

Maria von Magdala draußen vor clem Grab uncl weinte"

Sie beugte sich in die Grabkammer hinein und schaute. Das Grab ,,var

immer noch leer. Aber durch ihre Tränen hirrdurch sah sie zwei Engel inweißen Gewänclern. Der eine saß dort, wo das HauptJesu, der anclere clort,wo die Füße des Leichnams gelegen hatten.

Die Engel fragten: ,,Frau, warum weinst du?" Und Maria, in ihrergroßen Verzweiflung: ,,Man hat meinen Herrn weggenommen. Irgendjemand hat seinen Leicl'rnam gestohlen und fortgetragen; und ich wei6

nicht, wohin man ihn gelegt hat.'o

Merkwürdig, die Engel gaben ihr keine Antwort. Sie sagten nichts, sie

trösteterr nicht, Es geht ganz anders weiter. Maria von Magdala wendetsich um, Und da sieht sie Jesus dastehen - aber sie weils nicht, dar es Jesusist. Sie erkennt ihn nicht. Er aber spricht Maria an, genau wie die Engel:

,,Frau, warum weinst du?" Und fügt noch bei: ,f,V'en suchst du?" AberMaria erkennt Jesus immer noch nicht. Sie meint, es sei der Gärtner.Vielleicht kann er weiterhelfen. Und darum sagt sie zu ihm: ,,Herr, wenndu ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ichihn holen."

Maria hat Jesus so geliebt, dds sie in der Nähe cles Toren bleiben uncl

ihren Schmerz hinausweinen will.Da sagt Jesus zu ihr: ,,Maria!" Nur ihren Namen sagt er. Aber die

Stimme, das war doch Jesu Stimme. Da fällr es wie Schuppen von ihrenAugen. Sie wendet sich ihm zu und sagr auf hebräisch:,,RabbuniI -MeinMeisrer!"

Jetzt hat sie ihn erkannt. Jetzt weig sie: Er lebt. Er braucht kein Grabmehr, an dem man trauenl kann. Und sie braucht es auch nicht melrr. Erlebt. Gott hat ihn aus dem Tocle gerettet.

Maria von Magdala möchte Jesus am liebsten festhalrcn. Er soll nie

rnehr weggehen. AberJesus sagt zu ihr: ,,Halte mich nicht fest, denn ich binnoch nicht zum Vater hinaufgegangen. Aber gehe zu den Brüdern, zu

meinen Brüdern, ünd sage ihnenr lch gehe hinauf zu meinem Vater. Er istauch euer Vater. Ich gehe hinauf zu meinem Gott, er ist auch euer Gotr.Dort werden wir dann immer beisammen sein."

Und Maria von Magdala ging zn den Jüngem und verhündete ihnen:

,,lch habe den l-lerrn gesehen," Und sie richtete alles aus, was er ihraufgetragen harte.