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Runes of Magic (LP) · RUNES OF MAGIC: Iszma – Legenden Taboreas von Michael T. Bhatty, herausgegeben von Panini Verlags GmbH, Rotebühlstraße 87, 70178 Stuttgart. Alle Rechte

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Iszma

Legenden Taboreas

Roman vonMichael T. Bhatty

KOSTEN LOSE LESEPROBE

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Dieses Buch wurde auf chlorfreiem, umweltfreundlich hergestelltem Papier gedruckt.In neuer Rechtschreibung.

RUNES OF MAGIC: Iszma – Legenden Taboreas von Michael T. Bhatty, herausgegeben von Panini Verlags GmbH, Rotebühlstraße 87, 70178 Stuttgart. Alle Rechte vorbehalten.

© „Radiant Arcana“ ist eine geschützte Marke der Runewaker Entertainment Corp. und unterliegt dem Urheberrecht. Alle Rechte vorbehalten.© „Runes of Magic“ ist eine geschützte Marke der Frogster Online Gaming GmbH und unterliegt dem Urheberrecht. Alle Rechte vorbehalten.

No similarity between any of the names, characters, persons and/or institutions in this publication and those of any pre-existing person or institution is intended and any similarity which may exist is purely coincidental. No portion of this publication may be reproduced, by any means, without the express written permission of the copyright holder(s).

Lektorat: Susanne Picard, Uwe Raum-DeinzerRedaktion: Mathias Ulinski, Holger WiestChefredaktion: Jo LöfflerUmschlaggestaltung: tab indivisuell, StuttgartSatz: Greiner & Reichel, KölnDruck: GGP Media GmbH, PößneckPrinted in Germany

ISBN 978-3-8332-2527-71. Auflage, Juli 2012

www.paninicomics.de

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Kehliges Lachen erfüllte die stickige Nachtluft. In der Ferne rollte Donner und kündigte ein morgendliches Gewit-

ter an. Eine Wohltat nach der langen heißen Zeit, während der das At-men in den engen Gassen oftmals schwergefallen war; ein Umstand, der durch die hohen Mauern von Varanas noch verstärkt wurde.

Hohe Mauern, die dem Schutz dienten und die doch ihre Bewoh-ner einsperrten. Nicht körperlich, sondern in ihren Köpfen. Schön-heit und Kunst wurden hier zelebriert, Handel und Forschung. Doch was als eine Stätte der Ideale hatte beginnen sollen, war nun eine Festung der Bürokratie und Bigotterie geworden. Wer nicht zu den reichen und angesehenen Bürgern der Stadt zählte, zu den ehrbaren und respektablen Handwerkern und Händlern, der war hier nicht er-wünscht und wurde allenfalls geduldet.

Und doch strömten immer mehr der „Geduldeten“ in diese Stadt. Abenteurer, die auf der Suche nach Informationen und Aufträgen waren; Expeditionen, die sich hier ausrüsten oder die berühmten Ar-chive der Gilden zum Studium ihrer Forschungen aufsuchen wollten.

Doch nicht in diesem Viertel. Abseits der schönen Marmorfassaden der Gildenhallen, abseits

der einladenden Bürgerhäuser und Handwerkshallen, lag das nord-östliche Viertel der Stadt. Hier brannten in der Nacht nur wenige Lichter und tauchten die Straßenzüge in ein dunkles Schwarzblau. Nur hier und da wurde es von goldenem Kerzenschein oder dem rußigen Flackern offener Feuerstellen durchbrochen, über denen Kessel mit Essen köchelten und einen schweren Geruch aus Kohl-suppe und zur Unkenntlichkeit verkochtem Fleisch in die engen Gassen sandten.

Dennoch – während in den Vierteln der wohlhabenden Bürger die meisten nun ordnungsgemäß schliefen, pulsierte hier, in diesem weniger vornehmen Viertel von Varanas, ein Leben, das dem Ältes-tenrat der Stadt ein Dorn im Auge war. Abseits der Geschäfte, der Gildenbüros und Märkte, abseits der Verwaltung, der Wachen und Handwerker in ihren kleinen Fachwerkhäusern, vergnügten sich hier

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manche der bei Tage so ordnungsliebenden Bürger mit Alkohol, frönten dem Glücksspiel um Geld und Besitz oder kauften sich die Träume fleischlicher Genüsse von jungen Frauen und Männern, die diese verbotenen Waren feilboten. Ja, hier tranken und zechten, prahlten und stritten sie. Manche der Männer und Frauen, die hier-herkamen, versuchten dem Scheitern ihrer Existenz zu entfliehen, andere wollten an die Grenzen ihres eingeengten Lebens gehen, diese gar überschreiten, um sich lebendig und frei zu fühlen. Aben-teurer suchten hier Abnehmer für Beute, und Hehler stellten keine Fragen über den Ursprung der angebotenen Waren.

Doch sosehr dieser Sündenpfuhl und Quell des Lasters den Obers-ten und Ehrbaren ein Dorn im Auge sein mochte, er ließ sich nicht ausmerzen, hatte doch auch dieser Ort seine Beschützer, von denen nicht wenige aus den Reihen der Gildenfürsten stammten. Hier, in der Schattenwelt von Varanas, blickten die Wachen des Sheriffs von Varanas oft in die andere Richtung und schritten nur ein, wenn das Leben eines Bürgers oder eines zahlungskräftigen Glücksritters in Gefahr war. Denn letztlich galt auch hier: Wer in die Schatten ab-tauchte, der musste damit rechnen, von den Dieben, Strolchen und Schurken von Varanas ausgeraubt zu werden – auch wenn der Rat der Stadt entschieden bestritt, dass es in Varanas überhaupt eine Gilde der Diebe und Schurken gebe.

Der Sheriff von Varanas, Victor ad’Cindairyn – benannt nach dem Ort seiner Herkunft, einer Pioniersiedlung in den Heulenden Bergen –, gewährte den Bewohnern des Viertels freie Hand, denn in einer Stadt, in der Reinheit und Korrektheit Tag für Tag als Tugen-den proklamiert wurden, brauchten die Menschen ein Ventil. Einige sagten, diese offene Haltung den Dieben gegenüber liege an seiner Ehe zu der Dame Sybilla, von der manche behaupteten, sie stamme selbst aus der halbseidenen Welt der Schatten von Varanas und sei eine ruchlose Diebin und Schurkin.

Doch ganz gleich, was der Grund sein mochte – solange es ihm und seinen Mannen half, die Ordnung aufrechtzuerhalten, war der

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Sheriff zu einem Handel mit den Schatten bereit. Auch der Umstand, dass die Wachen einen Anteil für den Sheriff eintrieben, half dabei, die versteckten, unbekannten und offiziell geleugneten „Salons“ am Laufen zu halten, wie die Hinterhof-Tavernen nunmehr genannt wurden.

Mias Salon war in diesem Sommer der Tipp unter den zahllosen „Betriebsstätten des Lasters“, wie diese Orte im offiziellen Jargon betitelt wurden. Das heitere Spiel von Trommeln und Flöten erfüllte das rauchige Halbdunkel der Taverne, und die Männer und Frauen, die sich eingefunden hatten – in den Augen der rechtschaffenen Bürger Abenteurer und anderes zwielichtiges Gesindel –, hämmerten mit den Knäufen ihrer Dolche auf die schweren Eichentischplatten, um den Rhythmus der Tamburine und Trommeln zu verstärken. Der Lärm schwoll an, steigerte sich zu einem Inferno, denn alle wollten endlich die Attraktion dieser Nacht sehen.

Die Gäste forderten sie mit diesem aufpeitschenden Getöse auf, endlich zu tanzen: Iszma, die Tänzerin mit der perlmuttfarbenen Schlange.

Die Schatten der getünchten und mit rauem Putz versehenen Alkoven boten Schutz vor neugierigen Blicken.

Es war der hintere Bereich von Mias Salon, den der Zwerg auf-gesucht hatte. Die Taverne bestand aus einem weitläufigen L-för-migen Raum mit hölzernen Tischen und Bänken, einem großen Schankbereich und dem lodernden, wärmenden Feuer unter dem glockenartigen Abzug in der Mitte des Raumes. Zwar würde er hier weiter von den Darbietungen entfernt sein als an den Tischen in der Mitte, doch hier, mit dem Rücken zur Wand, fühlte er sich wohler unter den Menschen – und Elfen. Und da selbst Zwerge von anderen Stämmen seine Gegenwart mieden, bevorzugte er die dunkle Decke aus Schatten, die ihm Schutz bot.

Niemand mag einen Krüppel in dieser Welt. Wer schwach ist, der bleibt ausgestoßen zurück. Brummig schob Maccon Zeeb mit dem

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Armstumpf seinen Bierkrug über das abgewetzte, speckige Holz des Tisches näher an sich heran und ergriff dann mit der gesunden Linken das Gefäß.

Seine Rechte hatte er vor Jahren im Kampf gegen einen Draken verloren. Draken waren echsenartige Kreaturen, denen das Schicksal die majestätische Größe eines echten Drachen nicht gegönnt hatte. Er hatte seine seitliche Deckung vernachlässigt und den zweiten An-greifer von der Seite nicht wahrgenommen, bis ihm dieser die Fänge ins Fleisch geschlagen hatte.

Er war dennoch entkommen, nicht ohne der Bestie den Schädel zu spalten, doch die Wunde war vergiftet, und so hatte er die zer-fleischte Hand letztlich abtrennen müssen. Er hatte die Lektion, dass es weiser war, mit einer schlagkräftigen Gruppe durch Taborea zu ziehen als alleine, auf die harte Art erfahren müssen. Schlagkräftig und mit Heilern! Ja, wäre ein Heiler dabei gewesen, hättest du deine Rechte noch. Narr!

Er hatte irgendwie überlebt, hatte Hühnchenknochen als Reli-quien an Klöster verkauft, sich mit arroganten Bürokraten herum-geärgert, die ihn ob seiner „Minderwertigkeit“, wie sie es nannten, herumschubsten – und das dann bitter bereuten –, oder mit seinen Zähnen und einem sehr kräftigen Arm einfache Handwerksarbeiten auf den Höfen der Bauern ausgeführt. Genug, um zu überleben.

Doch Überleben war eben nicht alles. Nun, da sein Leben den Ze-nit überschritten hatte, fühlte er sich kalt. Kalt bis auf die Knochen, pflegte er zu sich selbst zu brummeln. Das Feuer der Esse in ihm erlosch langsam.

Er runzelte die faltige Stirn und fuhr sich über die buschigen roten Augenbrauen, die über seinen scharfen, tief liegenden Augen hingen. Es waren böse Erinnerungen. Lass es, denn darum bist du nicht hier.

Er beobachtete die Menge, die auf die nächste Tänzerin wartete.Iszma. Er war klein und von gedrungener Gestalt, aber dennoch kräftig,

wie alle Leute seines Volkes. Und er hatte gelernt, sich trotz seiner

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eingebüßten Rechten zu behaupten. Sein Blick wanderte zu der Streitaxt, die an den Tisch gelehnt lag, das Heft zu ihm gedreht, sodass er es im Zweifelsfalle innerhalb eines Herzschlags ergreifen konnte.

Doch vermutlich würde das heute Abend nicht nötig sein. Mias Salon war keine Dorftaverne, in der betrunkene Landarbeiter den Ärger über ihr Dasein in Prügeleien ausdrückten, auch keine Hafen-kneipe, in der Seeleute sich die Langeweile mit Raufereien vertrie-ben. Dieser Ort hatte seine ganz eigenen Beschützer.

Sein Blick wanderte durch den Raum. Er konnte wenigstens vier muskelbepackte Kerle ausmachen, denen man schon an den Ge-sichtszügen ansah, dass sie den Kampf auf engem Raum durchaus beherrschten. Narben an der Stirn und auf den Wangen, gebrochene Nasen, die schlecht verheilt waren – auch bei den Schurken von Va-ranas herrschte offenbar Mangel an Heilern –, und kahl geschorene Köpfe, die es einem Angreifer nicht erlaubten, am langen Haar-schopf zu zerren, kennzeichneten diese Schläger.

Maccon Zeeb schmunzelte. Er lebte lange genug auf der Stra-ße, um zu wissen, wie Diebesgilden gemeinhin organisiert waren: Bettler und Straßenkinder für die Beschaffung von Informationen, Huren als Einnahmequelle und zur Ablenkung, während Diebe die Heime der Freier ausräumten – und die muskelbepackten Raufbolde für die Einhaltung einer gewissen Ordnung. Es waren Schläger der Diebesgilde, Schurken und Halsabschneider. Muskelkraft, die dem Durchsetzen des Willens des Anführers der Ruchlosen diente. Brutal, aber effizient.

Maccon selbst bevorzugte das lange Haar von Kopf und Bart – sollte sein Angreifer doch sehen, was er davon hatte, sollte er ver-suchen, daran zu zerren.

Sein erfahrener Blick erfasste das Wechselspiel aus Blicken und versteckten Zeichen. Eine der freizügig gekleideten jungen Frauen mit viel zu alten Augen ließ ihre Hände streichelnd über die Schul-ter eines Gastes wandern, lächelte süß und lieblich – und gab den

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Dieben im Hintergrund somit ein Zeichen, dass dieser Gast eine lukrative Beute sein würde.

Maccon lachte innerlich. Der arme Bursche hatte ein raues Er-wachen vor sich. Er nahm einen tiefen Zug und verzog das Gesicht, als ihm das bittere Gebräu durch die Kehle lief. Das Bier, das die Men-schen von Varanas brauten, war ihm zu dünn und hatte keine Würze.

Und zu warm ist es auch, dachte er brummig, während er den feinen Schaum von der Oberfläche blies. Aber so ist es eben, wenn man die Welt durchwandert. Harte Böden in der Nacht, schales Bier und kaltes Essen bei Tag.

Ein Gong wurde geschlagen, der jedem Gast durch den Bauch fuhr. Die Menge verstärkte das Schlagen mit den Dolchknäufen. Eine seltsame Unruhe befiel die Gäste in Mias Salon, als die Trom-meln den Rhythmus der Melodie einer alten Volksweise, „Tha gràdh agam ortsa“, schlugen. Zu den äußerst inoffiziellen Gästen zählten natürlich auch eben jene Ratsherren und Gildenfürsten, die bei Tage moralisch gegen das Laster und den Verfall der Sitten wetterten. Bigotterie und Politik gingen in Varanas stets Hand in Hand.

Der Rhythmus steigerte sich zu einem wilden Takt und Marco, der Wirt, löschte die Lichter, bis nur noch ein roter Schimmer übrig blieb, der dem Schlund der Hölle der Dreizehn glich. Sünde und Wollust waren nämlich die Verlockungen, für die ein jeder einst seine Strafe empfangen musste – zumindest wenn es nach den Predigten einiger Priester ging, deren Abt übrigens gleichfalls in einer durch dünne Vorhänge von den anderen abgetrennten Nische saß und ki-chernd auf die frivolen Angebote reagierte, die ihm eine andere junge Frau – gerade erst dem unschuldigen Mädchendasein entronnen – ins speckige Ohr flüsterte.

Das Hämmern verhallte schließlich, und nur das glöckchenarti-ge Klingen, so als ob feine Metallringe und Münzen aneinander-klimperten, erfüllte den Raum. Eine einzelne Trommel, dumpf und fordernd, gleich einem gemeinsamen Herzschlag der Masse, hallte durch den Salon.

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Die Menge hielt den Atem an, denn schon konnten sie die Silhouette Iszmas ausmachen. Ein sich wiegender Schatten, der herausgelöst aus der alltäglichen Welt zu sein schien.

Der Schlag der Trommel begann einfach. Die Tänzerin trat zum Raunen der Menge langsam hinter dem Perlenvorhang hervor, stets darauf bedacht, auch die kleinste Bewegung ihres Körpers bedeutsam und präzise erscheinen zu lassen. Sie hatte die Arme weit über den Kopf erhoben, die goldenen und silbernen Armreife schepperten und klirrten leise. Sie wirkte beinahe verträumt, denn sie hatte die dunklen Augen, um die sie zur Betonung dunkelgrünen Lidschatten aufgetra-gen hatte, halb geschlossen – gerade genug, um noch sehen zu können.

Dennoch wusste jeder Eingeweihte in dieser Schenke, dass sie hochgradig konzentriert war. Sie bewegte ihre roten Lippen lang-sam, als würde sie die Worte des Volkslieds mitsingen: „Tha gràdh agam ortsa …“

Die Menge flüsterte und raunte, als sie die Bewegungen der schö-nen Frau im Halbdunkel verfolgte. Eine seltsame Spannung baute sich auf, Gier erwachte. Der Schein der Lichter – hier das Gelb der Talgkerzen, dort das Flackern der Wandfackeln und des großen Kaminfeuers in der Mitte des Raumes – wurde von den pergament-farben getünchten Wänden zurückgeworfen und gab der Tänzerin einen diabolischen Hauch. Diabolik, die mit Schönheit kombiniert wurde. Ihr Tanz war eine Darbietung voller Präzision, vollführt mit der Perfektion eines fleischgewordenen Engels der Nacht.

Und die Blicke der Menge gaben ihr Begehren preis. Blicke, die auf ihrem halb nackten Leib ruhten, der nur von einem blutroten Tuch um die Brust und einem passenden Lendenschurz verhüllt war. Ein silberner Münzgürtel wand sich um ihre Hüften, hielt die Tücher eng an ihrem Leib und schickte bei jeder Bewegung klingende Laute durch den Raum. Sie schlängelte ihre Arme einer fremdartigen Göt-terstatue gleich, und auch dabei klirrten die Münzen und Armreife. Das Spiel der gestählten Muskeln sprach von der Perfektion und Kontrolle, die die Tänzerin über ihren Körper ausübte.

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Sie ließ den Gästen einen Moment lang Zeit, sie zu bewundern, dann blendete die Menge ein grelles Licht – gezündet von Marco, der an diesem Punkt der Darbietung ein Pulver entflammte, das hell und heiß verbrannte.

Die Menge zog scharf den Atem ein, denn um die nackten Schul-tern der schönen Frau wand sich nun eine perlmuttfarbene Schlange, scheinbar beschworen durch den vermeintlichen Zauber. Kalte Au-gen in einem dreieckigen Kopf fixierten die Gäste, während Iszma ihren Tanz fortsetzte. Langsam veränderte der Schimmer der schup-pigen Reptilienhaut seine Farbe, nahm bläulichere Tönungen an und gab ineinander verschlungene Muster preis.

Die Schlange hieß Nayarimah.Das Reptil schien jeder Bewegung der Tänzerin zu folgen, als

wäre es ein Teil ihres kurvigen Körpers, den sie in sanften Bewegun-gen über das Podest schwang. Schritt für Schritt, vom Bereich der Tänzerinnen hinter dem Vorhang bis zu den Gästen, glitt sie hin zu den Tischen in der Mitte des Raums.

Mit nackten Füßen stieg sie auf den ersten Tisch. Das leise Knack-sen ihrer Fußgelenke hörte nur sie selbst. Noch ignorierte sie ihre Gäste; achtete weder auf die Soldaten, die reichen Händler noch auf den ein oder anderen Elfen oder Zwergen, die man seit geraumer Zeit nun auch in Varanas fand. Verträumt, verspielt, sich ihrer selbst scheinbar nicht bewusst, griff sie mit spitzen Fingern in ihre hoch-gesteckten blutroten Haare und zog eine der weißen, unterarmlangen Nadeln daraus hervor.

Schwerer Atem ging durch den stickigen, dunklen Raum. Iszma befreite ihre Mähne mit einem gezielten Kopfschütteln und ließ ei-nen schlanken Finger hindurchfahren. Sie warf den Kopf zurück und schickte so eine Kaskade von feurig leuchtenden Haaren durch den Raum; ein Zeichen an Claudio, Marcos Helfer, der nun ein Feuer-werk aus angemischten Pulvern entzündete, das Iszmas Haare wie ein flammendes Meer aufleuchten ließ.

Ein Raunen ging durch die Menge, und sie hörte Namen wie

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„Feuerkopf“ und „Dämon“, doch nicht als Fluch, sondern stets mit der innigsten Bewunderung gemurmelt.

Allein die Schlange, die um ihren Hals hing, schien von dem Feuerzauber unbeeindruckt zu bleiben. Mit kaltem Blick sondierte das Reptil seine Umgebung, schlängelte sich über die Rundung von Iszmas Busen oder zeichnete die Linien ihres flachen Bauches nach.

Mit kreisenden Hüftbewegungen ging Iszma in die Hocke und rammte die ellenlange Haarnadel in den Tisch, wobei sie sich mit einem Arm derart abstützte, dass keiner der Männer vor ihr unge-hindert seine Hände nach ihr ausstrecken konnte, um ihren Körper zu betasten. Und auch wenn die Männer – Kaufleute, nach ihrer fein bestickten Kleidung zu urteilen – einen Augenblick lang versucht gewesen sein mochten, ihrem Verlangen nachzugeben; jetzt sahen sie sich vor, denn der dreieckige Kopf der Schlange schützte Iszma und schickte die gespaltene Zunge tastend in ihre Richtung.

Iszma kannte dieses Spiel, kannte die Gier, die Lust und das Ver-langen. Es war Teil des Spiels.

Ein Spiel von Verlangen und Zurückweisung. Denn keiner dieser Männer ist es wert, meinen Körper zu berühren.

Zielgerichtet führte sie ihren Tanz fort und überbrückte den Ab-grund zur nächsten Tischreihe, wo sie sich mit lasziven Bewegungen zwischen Bierkrügen und Weinkelchen hindurchbewegte, ohne einen einzigen umzustoßen. Ihre Hüften bewegten sich auf und ab, auf und ab, ein Spiel der Leidenschaft. Die Münzen erklangen im Takt der Musik.

Die Blicke der Männer, auch die der wenigen Frauen, die sich an ihre Kunden schmiegten oder gleichfalls von der wandernden Zunft der Glücksritter waren, folgten gebannt jeder Bewegung. Sie kam einem weiteren Gast sehr nahe, spürte seinen Atem auf ihrer Haut, doch bevor er etwas sagen konnte, war sie schon wieder fort. Fuß vor Fuß glitt sie durch den Raum, während ihre Hände Fantasiesymbole der Begierde in die Luft malten.

Die rothaarige Tänzerin spürte die Gier und Wollust in den Bli-

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cken der Männer, und ihr war, als könnte sie ihre Gedanken beinahe hören, als würden die Kerle sie laut aussprechen. Begehren, Lust und Gier.

Sie war die Beute.Das glaubten sie jedenfalls. Doch ich bin die Jägerin.Eine Jägerin, die ihre Rolle hasste. Der Geruch der Männer, die

in dieser frühen Morgenstunde nach altem Schweiß und schalem Alkohol rochen, widerte sie an. Aber sie musste ihren Auftrag aus-führen. Sie führte ihre Aufträge immer aus, denn für eine junge Frau war es nicht leicht, sich in Varanas zu behaupten. Zu oft wurden gerade die jungen Mädchen, die aus Silberquell oder den Heulenden Bergen hierherkamen, bitter enttäuscht. Sie kamen als Hausmädchen in die vornehmen Häuser, nur um dann bereits in der ersten Nacht festzustellen, dass ihre Kammer ganz gezielt neben die der „edlen“ Söhne gelegt worden war, damit diese – Iszma biss die Zähne zu-sammen – „sich die Hörner abstoßen konnten“, wie man es hier so billigend ausdrückte.

Elende Schweine.Nicht wenige dieser Mädchen saßen nun hier. „Gefallene Mäd-

chen“ schimpften die Priester sie, insbesondere jene des Ayvenas. Die Augen trübe und mit viel zu viel dunkler Farbe geschminkt, um die frühen Falten zu bedecken, mit denen das Schicksal ihre Ge-sichter gezeichnet hatte. Andere traf es noch schlimmer. Sie wurden geschlagen, missbraucht, gefoltert – je nach den Neigungen ihrer „Dienstherren“.

Jemand lachte und machte obszöne Gesten, als sie von einer Tischplatte zur nächsten wechselte, ohne dabei den Boden zu berüh-ren. Sie spürte, wie die Männer ihr das ohnehin nur spärliche Kos-tüm mit Blicken vom Körper rissen, um noch mehr von ihrer Haut zu sehen – oder von der Tätowierung, die sich wie die Schlange von ihrem Schritt über ihre Hüften zu ihrem Rippenbogen hinaufwand, dann über ihre Brüste führte und unter ihrem Arm bis unter die

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Schulterblätter ihres Rückens reichte. Ein filigranes Konstrukt aus Formen und Symbolen.

Sie blickte den fetten Kerl an und verzog die Lippen zu einem süffisanten Lächeln, berührte sein feistes Gesicht für einen Herz-schlag lang und stieß ihn dann zurück.

Die Menge liebte es. Verlangen und Zurückweisung.Lachen und Lärmen erfüllte den Raum – und der Fette verharrte

reglos, denn Iszmas Schlange fixierte ihn eingehend, zischte, zeigte Fänge, auf denen sich Tropfen sammelten, und drohte zuzuschnap-pen, sollte er eine falsche Bewegung in ihre Richtung unterneh-men.

Ihr Blick wanderte durch das Halbdunkel. Sie sah Männer und Frauen, manche Menschen, Elfen und sogar einen Zwerg, der sich im Schatten eines Alkovens zu verstecken versuchte. Sie sah eine Patrouille der Stadtwachen die Räume betreten; ein sicheres Zeichen dafür, dass offenbar jemand seine Schutzgelder eintreiben wollte. Doch all dies interessierte sie nicht.

Endlich sah sie ihn. Den Gildensekretär mit dem schütteren Haar und den hageren Gesichtszügen.

Cederic de Garam, den Geschäftsmann.Er erinnerte sie an eine Krähe. Oder vielmehr einen Geier, der

darauf wartete, sich am Aas der Toten zu laben. Und seine Geschäfte liefen mehr als gut, denn seine Roben waren von der feinsten Qua-lität. Glänzende Seide und Goldbrokat verzierten die Säume seines türkisfarbenen Gewands. Sein Barett wurde durch eine violette Har-pyienfeder aus der Staubteufelregion verziert, und seine schwere Amtskette bestand aus glänzenden Rubinen.

Doch Iszma interessierten seine Geschäfte nicht. Es war ihr gleich, ob er mit Waffen oder Drogen handelte, mit Hölzern oder Menschen. Sie ging in Gedanken durch, was sie von ihm wusste.

Er war der Oberste Sekretär der Händlergilde von Candara, Land-besitzer und Anteilshalter von Minengeschäften in der Staubteufel-

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region. Er liebte Gold, Diamanten und Rubine, die er der schweren Arbeit verdankte, zu der er Hungernde gezwungen hatte.

Und doch war er in der guten Gesellschaft von Varanas angesehen, war verheiratet – und hatte drei Mätressen, von denen zwei noch minderjährig waren.

Und er war getrieben von bizarren Gelüsten. Ihr Auftrag galt Lia, die eine Magd in Cederics Herrenhaus ge-

wesen war. Nun lag sie in einem der Hinterzimmer der Diebesgilde und konnte nicht mehr laufen. Man hatte ihr das Gesicht mit Klingen zerschnitten, weil das Schwein es genossen hatte, sie leiden zu sehen. Cederic de Garam liebte die Macht, die er über andere Menschen hat-te. Und über Lia hatte er Macht gehabt, wie auch über die Advokaten und Richter. Er hatte Macht über das Gesetz.

Und nun würde Iszma ihm gestatten, Macht über sie zu spüren.Für einen Herzschlag lang.Sie hatte ihn erreicht, stand nun mit gespreizten Beinen auf sei-

nem Tisch und ließ sich mit schwingenden Beckenbewegungen nie-der, bis sie vor ihm kauerte. Drei-, viermal öffnete sie gleich einem Blumenkelch im Sonnenlicht ihre Schenkel und schlug sie sogleich wieder zu, während sie ihn mit dem Blick einer jagenden Raubkatze ansah. Der Blick aus ihren grünbraunen Augen verschmolz mit dem seinen.

Er lächelte mit einem schiefen, gelblichen Gebiss, ein Ausdruck, der ihn dümmlich aussehen ließ. Er hat so kalte Augen. Als wären es die Augen eines Toten.

Der Mann hielt seine Hand hoch, die in einem Handschuh aus rot gefärbtem und teurem Wildleder steckte.

Ein Kupfertaler blitzte darin auf. Geiziger Troll! Jeder andere hier hätte ihr Silber oder gar Gold angeboten. Sie

hatte sogar schon Rubine und Diamanten zugesteckt bekommen – Abenteurer waren meist sehr großzügig, besonders wenn sie gerade einen erfolgreichen Raubzug hinter sich gebracht hatten und mit ihren Siegen angeben wollten.

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Doch Iszma formte mit ihren sinnlichen Lippen ein dankbares, devotes Lächeln und streckte ihm ihr Dekolleté entgegen. Sie sah, wie er mit zittrigen Fingern die Münze hinter den Stoff schob, der ihre Brust bedeckte. Doch ihr entging nicht, wie er beinahe zufällig seine Hand tiefer gleiten ließ, um ihren Bauchnabel und die flache Rundung darunter zu berühren. Einen Herzschlag lang nur, denn Nayarimah, ihre Schlange, züngelte missbilligend in seine Richtung, wobei sich feurig gelbe Flecken im Muster der Schuppenhaut bilde-ten. Jeder Gefühlszustand veränderte die Farbe der Schlange und gab preis, wie sich das Tier fühlte.

Iszma lachte glockenhell und wandte sich um. Ihr Blick über die nackte Schulter galt nun nur noch ihm. Unendlich langsam ließ sie sich vom Tisch gleiten, um beinahe auf seinem Schoß zu landen. Ihr nackter Rücken war dicht vor seiner Nase, ihre Muskeln tanzten einen Reigen der Verführung. Er konnte die feinen Muster ihrer Tä-towierung nun ebenso sehen wie die geschuppte Haut ihrer Schlange, die pulsierend eine blutrote Färbung annahm und dabei dunkler und dunkler wurde. Doch Iszma war sich sicher: Alles, was ihn nun be-schäftigte, war die Berührung seines Beckens mit ihrem. Sie hörte ihn grunzen. Sie konnte seine geifernden Gedanken beinahe greifen. Sie waren gierig und voller Lust.

Sie hob die Arme in schlängelnden Bewegungen, gestattete seinen Händen den Zugriff auf ihren Leib, ihren angehobenen Busen. Das leise Klingen der Armreife und Münzen und Glöckchen bestimmte die Perfektion ihrer Bewegung. Der Mann schnaufte und keuchte, sog tief rasselnd den Atem ein. Sie lächelte und drehte sich, blinzelte dabei Marco und Claudio mit einem langsamen Augenaufschlag zu, die Iszmas als Bühnenhelfer dienten. Sie hielt seinen Blick fest und schlängelte sich vor ihm nieder.

Devot. Unterwürfig. Anbiedernd.Er bleckte die gelben Zähne und streckte seine langen, zittrigen

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Finger mit den viel zu langen Fingernägeln aus. Sein Atem stank eitrig und faul.

Sie beugte sich dicht zu ihm und ließ ihn den Duft ihrer parfü-mierten Brüste einatmen. Das Gemisch aus Freesien und Iris ver-nebelte seine Sinne. Leise, so leise, dass nur er sie verstehen konnte, flüsterte sie: „Lia bedeutet ‚Sie, die die frohe Nachricht der Götter bringt‘!“

Entsetzt starrte er sie an. Dann blendeten gleißende violette Lich-ter die versammelten Gäste, als Marco und Claudio die präparierten Pulverhäufchen entzündeten. Die Menge raunte, als sie wieder sehen konnten, denn Iszma und ihre Schlange waren verschwunden. Die Verwirrung hielt ein, zwei Momente an, dann brach donnernder Applaus aus, und die Nachtschwärmer warteten auf die nächste Attraktion, während sie lachend weitertranken und -zechten. Einen Moment lang ließen die Wirte die Menge gewähren, dann endlich klatschte Marco in die Hände und rief „Letzte Runde! Dann geht nach Hause, Leute!“

Die Menge lachte und murrte zugleich, doch nach und nach leerte sich Mias Salon.

Den leeren Blick des Gildensekretärs, der nun regungslos auf sei-nem Schemel eingesunken saß, beachteten die schnatternden Gäste ebenso wenig wie die kleine Stichwunde an seinem Hals. Ein wei-terer Betrunkener, der über seinem Tisch zusammenbrach, war hier keine Seltenheit. Sollten sich doch die Wirte um ihn kümmern.

Einen Herzschlag später befand Iszma sich schon in der Abge-schiedenheit der hinteren Gasse. Regentropfen trafen ihr Gesicht und die Tänzerin genoss das Gefühl von Reinheit, das ihr das ein-setzende Unwetter nun schenkte. Den klingenden Münzgürtel und die Armreife hatte sie in Stoff eingeschlagen, um verräterische Laute zu verhindern, und das Päckchen in einer der vielen versteckten Taschen ihres langen nachtschwarzen Umhangs verstaut, den sie dicht um die Schultern gezogen hatte. Wie ein Schatten verschmolz sie mit der verbleibenden Dunkelheit der sterbenden Nacht. Eine

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kühle Zufriedenheit, ein seltenes Gefühl für sie in den letzten Jahren, erfüllte ihr Wesen.

Gerechtigkeit wurde geübt, Lia. Das Schwein ist tot.

… weiter gehts in RUNES OF MAGIC Band 3: Iszma

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