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Sachverständigenwesen Einführung Zertifizierung von Sachverständigen Organisationen der Sachverständigen Vertragsbeziehung zum Auftraggeber Pflichten des Sachverständigen Das Gutachten Schiedsgutachten Schiedsgericht und Schiedsspruch Haftung von Sachverständigen Das Honorar des Sachverständigen wichtige Rechtsvorschriften Der Sachverständige im Zivilprozeß – das Gerichtsgutachten Durchführung einer Ortsbesichtigung im Rahmen eines Zivilprozesses Sonstiges Datei 1 Datei 2 Datei 3

Sachverständigenwesen

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Sachverständigenwesen. Einführung Zertifizierung von Sachverständigen Organisationen der Sachverständigen Vertragsbeziehung zum Auftraggeber Pflichten des Sachverständigen Das Gutachten Schiedsgutachten Schiedsgericht und Schiedsspruch Haftung von Sachverständigen - PowerPoint PPT Presentation

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Sachverständigenwesen

• Einführung• Zertifizierung von Sachverständigen• Organisationen der Sachverständigen• Vertragsbeziehung zum Auftraggeber• Pflichten des Sachverständigen• Das Gutachten• Schiedsgutachten• Schiedsgericht und Schiedsspruch• Haftung von Sachverständigen• Das Honorar des Sachverständigen• wichtige Rechtsvorschriften• Der Sachverständige im Zivilprozeß – das Gerichtsgutachten• Durchführung einer Ortsbesichtigung im Rahmen eines

Zivilprozesses• Sonstiges

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Schiedsgutachten und Schiedsspruch

• Abgrenzung

• Schiedsgutachten

• Schiedsgericht und Schiedsspruch

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Schiedsgutachten und Schiedsgericht

Die Grenzen sind oft fließend:

Der Schiedsgutachter ist überwiegendmit der Sachaufklärung befaßt.

Seine Tätigkeit unterliegt nur einemMindestmaß an Formvorschriften.

Nach Erstattung des Schiedsgutachtensist ein weiterer Streit vor Gericht nichtganz ausgeschlossen.

Der Schiedsrichter führt einSchiedsgerichtverfahren, alsoeine Art Prozeß.Deshalb sind Formvorschriftenzu beachten.

Sein Schiedsspruch kann vollstreckt werden, entsprichtalso einem rechtskräftigenUrteil.

vgl. Bock in Bayerlein 2002, S. 466 f.

überwiegendtatsächliche Fragen rechtliche Fragen

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Schiedsgutachten

• Auftrag

• Zwecke

• gesetzliche Grundlage

• Fehlerhaftigkeit / Unbilligkeit des Schiedsgutachtens

• Haftung des Schiedsgutachters

• Honorierung des Schiedsgutachters

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Schieds-gutachten-Abrede

Schiedsgutachter

Partei 1 Partei 2

Schiedsgutachtervertrag

Schiedsgutachten

Einigung auf der Basisdes Schiedsgutachtens,anderenfalls Beschreitendes Rechtswegs

Der Schiedsgutachterkann von beiden Parteienoder nur von einer Parteibeauftragt werden.

Schiedsgutachtenabredenkönnen in Verträgen,z.B. Pachtverträgen,enthalten sein.

vgl. Bock in Bayerlein 2002, S. 462

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Der Sachverständige als Schiedsgutachter

Partei 1 Partei 2

gemeinsamerAuftrag

Das Gutachten ist ein Privatgutachten ohne rechts-

verbindliche Kraft.

SV alsSchiedsgutachter

Außer: die Parteien haben sich vertraglich auf Anerkennung verpflichtet.

Schiedsgutachter-vertrag

Schiedsgutachtenzur Neufestsetzung des

Pachtpreises im Auftrag von

Bauer Müller und Pächter Meier

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Schiedsgutachten

• Die Vereinbarung über ein Schiedsgutachten bedarf keiner besonderen Form

• Es gibt keine Ablehnung von Schiedsgutachtern, jedoch darf jede Partei einen von ihr allein benannten Schiedsgutachter zurückziehen und durch einen anderen ersetzen, solange das Gutachten noch nicht erstattet ist.

• Der oder die Schiedsgutachter sind nicht an Verfahrensvorschriften gebunden

• Wenn das Schiedsgutachten erstattet ist, ist eine Klage vor einem ordentlichen Gericht auf Aufhebung der Schiedsgutachtenabrede nicht mehr zulässig

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Schiedsgutachten dienen oft dazu,bestehende Vertragsverhältnissezu ergänzen oder anzupassen.

Neufestsetzung des Mietpreises oder Pachtpreises

Anpassung einer Klausel an geänderteRahmenbedingungen

Gesetzliche Vorgaben für das Verfahren sindpraktisch nicht zu beachte, aber die Parteienkönnen in ihrem Vertrag und auch im Vertragmit dem Schiedsgutachter Bestimmungenzum Verfahren getroffen haben.

Beispielsweise ein Recht der Parteien aufAnhörung durch den Schiedsgutachter.

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Tatsachen-Gutachten

Die Parteien beauftragen den Schiedsgutachter, tatsächliche Zustände und Eigenschaften von Anlagen, Einrichtungen, Warenlieferungen oder Werkleistungen zu untersuchen und zu beurteilen, Abrechnungsdifferenzen aufzuklären sowie Geschehensabläufe zu rekonstruieren, Ursachenzusammenhänge zu analysieren und das Ausmaß von Schäden festzustellen.

Wert- oderSchätz-gutachten

Die Parteien beauftragen den Schiedsgutachter, den angemessenen Kauf- oder Marktpreis einer Ware, den Verkehrs- oder Beleihungswert eines Grundstücks oder den Wert einer Arztpraxis oder eines Unternehmens festzustellen.

Anpassungs-gutachten

Die Parteien beauftragen den Schiedsgutachter, den Erbbauzins, die vereinbarte Miete oder eine andere wiederkehrende Leistung im Rahmen eines Dauerschuldverhältnisses anhand eines vertraglich vorgegebenen bestimmten oder bestimmbaren Maßstabs den veränderten wirtschaftlichen Verhältnissen anzupassen.

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Schiedsgutachten mit rechtsfeststellenden und rechtsgestaltenden Inhalten

Dies ist durchaus möglich.Beispielsweise ein Gutachten zur Auslegung einer Vertragsklausel.

Ein Schiedsgutachter kann beispielsweise darüber entscheiden,ob ein grobes Mißverhältnis zwischen Leistung und Gegenleistungvorliegt.

Die Festlegung von Mitverschuldensanteilen ist ein weiteres Beispiel.

vgl. Bock in Bayerlein 2002, S. 463

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Suchen Sie einen Schiedsgutachter oder Sachverständigen für ein bestimmtes Gebiet?  Im Sachverständigenverzeichnis finden Sie kostenfrei im Internet unter http://svv.ihk.de geeignete öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige in ganz Deutschland.  

Ziel und Aufgabe eines Schiedsgutachtens 1. Ziel des Schiedsgutachtens ist es, Meinungsverschiedenheiten von Vertragsparteien über den Inhalt, die Auslegung oder die Anpassung eines Vertrages durch einen unabhängigen, unparteiischen und fachlich kompetenten Sachverständigen verbindlich klären zu lassen. Der Gang zum Gericht soll dadurch vermieden werden, bleibt aber unter bestimmten Voraussetzungen möglich.

2. Aufgabe des Schiedsgutachters ist es, im Rahmen eines Rechtsverhältnisse für die Vertragsparteien zweifelhafte oder umstrittene Punkte zu klären. Gegenstand kann dabei im Grundsatz alles sein, was sich durch Sachverständige begutachten lässt und nicht gegen zwingende gesetzliche Normen verstößt.

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unklare Beauftragung des Schiedsgutachters

Beide Parteien zur Klärung derFrage konsultieren.

Vor allem muß der beauftragte Sachverständige mit den streitendenParteien klären, ob von ihm ein Schiedsgutachten oder ein Schiedssprucherwartet wird.

vgl. Bock in Bayerlein 2002 S. 467

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§ 317Bestimmung der Leistung durch einen Dritten(1) Ist die Bestimmung der Leistung einem Dritten überlassen, so ist im

Zweifel anzunehmen, dass sie nach billigem Ermessen zu treffen ist.

(2) Soll die Bestimmung durch mehrere Dritte erfolgen, so ist im Zweifel Übereinstimmung aller erforderlich; soll eine Summe bestimmt werden, so ist, wenn verschiedene Summen bestimmt werden, im Zweifel die Durchschnittssumme maßgebend.

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§ 318Anfechtung der Bestimmung(1) Die einem Dritten überlassene Bestimmung der Leistung erfolgt durch Erklärung gegenüber einem der Vertragschließenden.

(2) Die Anfechtung der getroffenen Bestimmung wegen Irrtums, Drohung oder arglistiger Täuschung steht nur den Vertragschließenden zu; Anfechtungsgegner ist der andere Teil. Die Anfechtung muss unverzüglich erfolgen, nachdem der Anfechtungsberechtigte von dem Anfechtungsgrund Kenntnis erlangt hat. Sie ist ausgeschlossen, wenn 30 Jahre verstrichen sind, nachdem die Bestimmung getroffen worden ist.

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§ 319Unwirksamkeit der Bestimmung; Ersetzung

(1) Soll der Dritte die Leistung nach billigem Ermessen bestimmen, so ist die getroffene Bestimmung für die Vertragschließenden nicht verbindlich, wenn sie offenbar unbillig ist. Die Bestimmung erfolgt in diesem Falle durch Urteil; das Gleiche gilt, wenn der Dritte die Bestimmung nicht treffen kann oder will oder wenn er sie verzögert.

(2) Soll der Dritte die Bestimmung nach freiem Belieben treffen, so ist der Vertrag unwirksam, wenn der Dritte die Bestimmung nicht treffen kann oder will oder wenn er sie verzögert.

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Kündigung des Schiedsgutachtervertrages

Beide Parteien zusammenkönnen jederzeit kündigen.

Aber sie schulden dem Gutachterdas Honorar für seine schonerbrachten Leistungen.

Eine Partei kann nur auswichtigem Grund kündigen.

Behinderung des VerfahrensDruck auf den GutachterNeutralitätsverletzung

Der Gutachter kann in seinem Vertrag mit den ParteienKündigungsgründe vereinbaren.

Enthält der Vertrag dazu keine Bestimmungen, kann derGutachter nur aus wichtigem Grund kündigen.Beispielsweise wegen Verweigerung der Mitwirkung,Obstruktion, zu spät festgestellte fachliche Unzuständigkeit

vgl. Bock in Bayerlein 2002, s. 483

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offenbare Unbilligkeit / Unrichtigkeit des Schiedsgutachtens

Sachverhalt unvollständig

Der Schiedsgutachter darf sich nicht allein darauf verlassen, was die Parteien ihm vortragen. Er muß die notwendigen Informationen einfordern bzw. erheben.

Begründung nicht nachvollziehbar

Ein Fachmann muß das Ergebnis aus dem Gutachten heraus überprüfen können (z.B. Vergleichsobjekte benennen). Auf das Ergebnis kommt es hier nicht an.

ungeeignete Methoden verwendet

Die Methodenwahl muß begründet werden.

Festlegungen der Parteien sind zu berücksichtigen.

Nichtberücksichtigung maßgeblicher Fakten, Erkenntnisquellen, Begrifflichkeiten

Festlegungen der Parteien darf der Schiedsgutachter nicht ignorieren.

Keine Quellen listen, aber nicht verwenden.Informationen, die erhoben wurden (Besichtigung) auch unbedingt verwenden.

Verfahrensfehler und Befangenheit

Unbedingt beide Parteien gleich behandeln (Ortsbesichtigung, Anhörung)

vgl. Bock in Bayerlein 2002, S. 487 ff.

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Abweichungen des Schiedsgutachtens vom „richtigen“ Ergebnis

Es kommt auf die erreichbare Schätzgenauigkeit an.Deshalb kann nicht gesagt werden:„Liegt das Ergebnis x Prozent unter/über dem Ergebnis eines Gerichtsgutachtens, ist es unbillig.“

Marktmieten mögen relativ genau schätzbar sein.

Marktpreise für Waldgrundstücke sind im Vergleich nur sehrungenau schätzbar.

Die Komplexität der Aufgabenstellung ist zu berücksichtigen.

Heben sich Fehler bei Einflußfaktoren gegenseitig auf, ist das Gutachten aber sonst in Ordnung, ist es nach BGH-Rechtsprechungnicht unbillig.

vgl. Bock in Bayerlein 2002, S. 488

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Rechtsfolgen eines unbilligen / unrichtigen Schiedsgutachtens

Erkennt das angerufene Gericht auf Unbilligkeit / Unrichtigkeit,wird nicht ein neues Schiedsgutachten erstellt, sondern durch Urteilentschieden.

Die Klage ist nicht an eine Frist gebunden,muß aber in angemessener Frist erhobenwerden.

Das Schiedsgutachten bleibt solange für dieParteien verbindlich, bis eine rechtskräftigegerichtliche Entscheidung vorliegt.Die Klage hat also keine „aufschiebende Wirkung“.

Ein Urteil tritt auch dann an die Stelle desSchiedsgutachtens, wenn der Gutachter seinenAuftrag nicht durchführen will oder kann.

vgl. Bock in Bayerlein 2002, S. 490

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fehlerhafte Schiedsgutachten

Die Parteien müssen ein fehlerhaftes Schiedsgutachten bis zur Grenzeder offenbaren Unrichtigkeit bzw. offenbaren Unbilligkeit hinnehmen.

Verliere ich meinenHonoraranspruch,

wenn ich einenFehler mache?

Ein Gutachten ist offenbar unrichtig,wenn dies für jede Sachkundigenauf den ersten Blick erkennbar ist.

Es ist offenbar unbillig, wenn es denGrundsatz von Treu und Glaubenin grober Weise verletzt.

Die offenbare Unrichtigkeit in Teilen macht das Schiedsgutachten insgesamtnur dann unverbindlich, wenn durch diese Unrichtigkeit das Gutachten insgesamtgrob unrichtig ist.

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Versagen des Schiedsgutachters

Wenn der Schiedsgutachter die ihm übertragene Aufgabenicht lösen will oder nicht lösen kann oder die Lösung hinauszögert,so sind die Parteien nicht mehr an die Schiedsgutachtenabrede gebunden.

Es steht ihnen dann der Weg zum Gericht offen.

Dem Schiedsgutachter muß zuvor eine angemessene Frist gesetzt werden.

Ihm drohen Schadenersatzansprüche.

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nachträgliche Änderungen am Schiedsgutachten

Ist das Schiedsgutachten einer Partei zugegangen, ist es damitverbindlich und unwiderruflich geworden.

Der Schiedsgutachter kann also nicht nachträglich Änderungenvornehmen, außer beide Parteien stimmen zu.

Einigen sich die Parteien nicht, muß der Schiedsgutachter abwarten,was passiert.

Wahrscheinlich greift eine Partei das Schiedsgutachten wegenoffensichtlicher Unrichtigkeit gerichtlich an.

Besondere Sorgfalt ist daher angebracht.

vgl. Bock in Bayerlein 2002, S. 485

Page 23: Sachverständigenwesen

mehrere Schiedsgutachter

Die Parteien können vereinbaren, daß mehrere Schiedsgutachterzusammen ein Gutachten erstellen.

Sind für den Fall abweichender Meinungen der Gutachter keine Regelungen getroffen, ist anzunehmen, daß das Gutachten nur beivollständiger Übereinstimmung der Gutachter verbindlich sein soll.

Bei der Schätzung von Werten kann ggf. eine Mittelwertbildung vorgenommen werden.Liegen die Schätzungen der Gutachter jedoch sehr weit auseinander,dann ist dieses Vorgehen unsinnig.

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Unparteilichkeit von Schiedsgutachter und Schiedsrichter

Die Unparteilichkeit des Schiedsgutachters und des Schiedsrichtersist eine Selbstverständlichkeit.

Den Sachverständigen muß in diesen Rollen geraten werden, nicht nur unparteiisch zu sein, sondern die Unparteilichkeit auchgegenüber den Parteien zu dokumentieren.

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Haftung des Schiedsgutachters

Der Schiedsgutachter haftet nur, wenn sein Gutachten wegen groberVerstöße gegen anerkannte fachwissenschaftliche Regeln die unverbindlich bleibt.

Er haftet im Zweifel über die Konstruktion der positiven Vertragsverletzung;sein Vertrag ist im Zweifel ein Werkvertrag, und er hat dann kein brauchbaresWerk abgeliefert.

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Honorierung von Schiedsgutachten

Es gibt keine einschlägigen Vorschriften.

Es kommt darauf an, was im Vertrag vereinbart wurde.

Ggf. Kostenverteilung entsprechend dem Schiedsvorschlag.

zur Orientierung:"Das Schiedsgutachten" -Merkblatt für den Sachverständigen und seine Auftraggeber-, Hrsg.: Institut für Sachverständigenwesen, Hohenzollernring 85-87,50672 Köln, Autor: Dr. Peter Bleutge, ISBN 3-928 528-03-3, 3. Auflage 1999, 52 Seiten

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Verstößt ein Schiedsgutachter gegen das Rechtsberatungsgesetz?

Relativ oft müssen Schiedsgutachter nicht nur Tatsachen feststellen,sondern auch Rechtsfragen mitbeantworten.

Das Rechtsberatungsgesetz soll vor unqualifizierter Rechtsberatungschützen.

Die Tätigkeit von Schiedsrichtern ist jedoch ausdrücklich ausgenommen.

Wenn jedoch Schiedsrichter – die nicht Juristen sein müssen – von denBestimmungen ausgenommen sind, dann erst recht die Schiedsgutachter.

vgl. Bock in Bayerlein 2002, S. 466

Der Schiedsgutachter darf auch rechtliche Fragenmitbeantworten und rechtliche Einordnungen

vornehmen.

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Schiedsgericht und Schiedsspruch

• Schiedsvertrag

• Schiedsspruch

• Beispiele für Schiedsgerichte

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Schiedsgericht

Partei 1 Partei 2Schiedsvertrag

Schiedsspruch

Vollstreckbarkeits-erklärung Damit ist der

Streit beendet,der Rechtsweg kannnicht beschritten werden

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Ein Schiedsgerichtsverfahren ist einergerichtlichen Klärung des Streits sehr ähnlich.

Der Schiedsspruch ist bindend für die Parteien.

Für die Parteien ist auf der Grundlage des Schiedsspruchs dieZwangsvollstreckung möglich, wenn das staatliche Gericht denSchiedsspruch für vollstreckbar erklärt hat.

Es ist je nach Betrachtungsstandpunkt ein Vorteil oder ein Nachteil,daß es bei Schiedsgerichtsverfahren keine 2. Instanz gibt.

Ein Vorteil kann sicher darin gesehen werden, daß der „Schiedsrichter“in der Regel so gewählt wird, daß er im betreffenden Bereich großenSachverstand hat.

Der Schiedsspruch

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Der Sachverständige als Schiedsrichter

Der Schiedsgutachter

• stellt Tatsachen fest• klärt Ursachenzusammenhänge• ergänzt Verträge

Der Schiedsrichter

wickelt einen prozeßrechtlichenVorgang ab

Ein Schiedsgericht tritt an dieStelle eines richtigen Gerichts

BGB §§ 317-319Bestimmung der Leistungdurch einen Dritten ZPO §§ 1025-1065

Werden Sachverständige in Schiedsverfahrenals Gutachter tätig, erstatten sie Privatgutachtenfür die Parteien. Das Schiedsgericht beauftragtden Sachverständigen für die Parteien.vgl. Bayerlein 2002, S. 264

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Durch die Schiedsgutachtenvereinbarung verpflichten sich die Vertragspartner, bestimmte Zweifels- und Streitfragen nicht vor die staatlichen Zivilgerichte zu bringen, sondern ihre Klärung einem Schiedsgutachter anzuvertrauen. Eine solche Schiedsgutachtenvereinbarung kann auch im Rahmen eines bereits anhängigen Gerichtsverfahrens in Form eines gerichtlichen Vergleichs getroffen werden.

Sei Du unserSchiedsrichter!

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Der Schiedsspruch

Schiedsspruch

..............................................

..............................................

..............................................

Begründung

Unterschrift

Ein Schiedsspruch istschriftlich abzufassen, zu begründen und zu unterschreiben.

vgl. Bock in Bayerlein 2002, S 495

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Voraussetzungen für die Benennung eines SchiedsgerichtsEin Schiedsgericht kann nur auf der Grundlage einer wirksamen Schiedsvereinbarung tätig werden. Diese kann bereits bei Abschluss des Hauptvertrages oder aber erst, wenn der Streit entsteht, geschlossen werden. Schiedsgerichtsklausel (= Schiedsgerichtsvereinbarung) Die IHK Potsdam schlägt allen Parteien, die auf die Schiedsgerichtsordnung der Brandenburger IHKs in ihren Verträgen Bezug nehmen wollen, folgende Schiedsvereinbarung vor:

 "Alle Streitigkeiten, die sich im Zusammenhang mit dem Vertrag ... (Bezeichnung des Vertrages) oder über seine Gültigkeit ergeben, werden nach der Schiedsgerichtsordnung der Brandenburger Industrie- und Handelskammern bei der Industrie- und Handelskammer Frankfurt (Oder) unter Ausschluss des ordentlichen Rechtsweges endgültig entschieden." Hinsichtlich der Form ist § 1031 Zivilprozessordnung zu beachten. Wichtig ist insoweit insbesondere: Bei Beteiligung eines Verbrauchers muss die Schiedsklausel in einer separaten Vereinbarung unterzeichnet werden, die keine weiteren Regelungen enthalten darf (Ausnahme: notarielle Urkunden). Quelle: Internetseite der IHK Potsdam

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Aus den70er

Jahren

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einvernehmliche Aufhebung der Schiedsvereinbarung

Vertrag

hiermit vereinbaren wir diesofortige Beilegung des Streits

um das Grundstück „ZumVogeltrittholz“ und heben die

Schiedsvereinbarung vom2.10.2007 mit sofortiger

Wirkung auf

Unterschrift Unterschrift

Die Parteien können eine Schiedsvereinbarung jederzeitdurch Vertrag aufheben.

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Sachverständige für Schiedsgerichte

Schiedsgerichte können nach pflichtgemäßem Ermessen Sachverständigebestellen.

vgl. Bock in Bayerlein 2002, S. 502

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Der Schiedsrichtervertrag

Der Vertrag der Parteienmit dem Schiedsrichterist privatrechtlicher Natur.

Der Schiedsrichter kann nuraus wichtigem Grund kündigen.

Sehr geehrte Herren, da Sie mich beide in der gestrigen Sitzungals einen „hirnlosen alten Deppen“ be-zeichnet haben, kündige ich hiermit denSchiedsrichtervertrag mit Ihnen mitsofortiger Wirkung

Mit freundlichen Grüßen

Für die erbrachte Leistung stehtdem Schiedsrichter in einemsolchen Fall das Honorar zu.

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Schlichtungsverfahren

Schlichtungsverfahren

Die IHK zu Schwerin bietet kostenlos Schlichtungsmöglichkeiten bei Streitigkeiten zwischen Gewerbetreibenden an. Dabei führt sie keine Rechtsberatung durch und übernimmt auch nicht die Wahrung der Interessen einer Partei.Verfahrensablauf:

Eingang der Beschwerde (schriftlich/mündlich) bei der IHK (weil keine Einigung der Parteien untereinander erfolgt ist)Schreiben der IHK an die andere Partei mit der Bitte um Stellungnahme zur beiliegenden Beschwerde; Benachrichtigung über diesen Vorgang an den BeschwerdeführerGeht eine Stellungnahme des Beschwerdegegners bei der IHK ein, wird sie an die Gegenpartei gesendet.Die IHK bittet beide Parteien auf freiwilliger Basis zu einem Schlichtungsgespräch in den hauseigenen Räumlichkeiten. Das Schlichtungsgespräch ist kostenlos und an eine bestimmte Form nicht gebunden. Zeugen können mitgebracht und Urkunden vorgelegt werden.Ergebnissekeine Schlichtung: weiteres Vorgehen bleibt den Parteien überlassenSchlichtung: Lösung bzw. Beendigung der Streitigkeit wird festgelegt (Vergleich wird protokolliert und von den Partnern unterzeichnet)Quelle: Internetseite IHK Schwerin

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Haftung von Sachverständigen

• Haftung des Gerichtsgutachters

• Haftung für Gutachten in privatem Auftrag

• Haftpflichtversicherungen

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Neuregelung der Haftung von Gerichtsgutachtern

Früher waren Gerichtsgutachterpraktisch frei von Haftungsansprüchen.Als Helfer der Richter hafteten sie wieRichter.

§ 839aHaftung des gerichtlichen Sachverständigen(1) Erstattet ein vom Gericht ernannter Sachverständiger vorsätzlich oder grob fahrlässig ein unrichtiges Gutachten, so ist er zum Ersatz des Schadens verpflichtet, der einem Verfahrensbeteiligten durch eine gerichtliche Entscheidung entsteht, die auf diesem Gutachten beruht. (2) § 839 Abs. 3 ist entsprechend anzuwenden.   Vorschrift eingefügt durch das Zweite Gesetz zur Änderung schadensersatzrechtlicher Vorschriften vom 19.7.2002 Quelle:dejure.org

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§ 839Haftung bei Amtspflichtverletzung(1) Verletzt ein Beamter vorsätzlich oder fahrlässig die ihm einem Dritten gegenüber obliegende Amtspflicht, so hat er dem Dritten den daraus entstehenden Schaden zu ersetzen. Fällt dem Beamten nur Fahrlässigkeit zur Last, so kann er nur dann in Anspruch genommen werden, wenn der Verletzte nicht auf andere Weise Ersatz zu erlangen vermag. (2) Verletzt ein Beamter bei dem Urteil in einer Rechtssache seine Amtspflicht, so ist er für den daraus entstehenden Schaden nur dann verantwortlich, wenn die Pflichtverletzung in einer Straftat besteht. Auf eine pflichtwidrige Verweigerung oder Verzögerung der Ausübung des Amts findet diese Vorschrift keine Anwendung. (3) Die Ersatzpflicht tritt nicht ein, wenn der Verletzte vorsätzlich oder fahrlässig unterlassen hat, den Schaden durch Gebrauch eines Rechtsmittels abzuwenden.  Quelle:dejure.org Hierauf verweist

§839a

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Haftung von Sachverständigen bei Privatgutachten

Grundsätzlich gilt das BGB.

Der Vertrag zur Erstellung eines Gutachtens ist ein Werkvertrag.

Haftungsbeschränkungen in AGB stoßen an rechtliche Grenzen.

Standesrechtliche Regelungen begrenzen HaftungsbeschränkungenMustersachverständigenordnung des DIHT

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Haftung bei Privatgutachten

Im Falle von Sachmängeln des Gutachtens hat der Auftraggeber vor allem die folgenden Ansprüche gegenüber dem Sachverständigen:

Anspruch Rechtsgrundlage

1 Nacherfüllung §§ 634 Nr. 1, 635 Abs. 1 BGB

2 Ersatz von Aufwendungen, wenn der Auftraggeber den Mangel selbst beseitigt bzw. beseitigen läßt

§ 634 Nr. 2 i.V.m. § 637 BGB

3 Rücktritt vom Vertrag §§ 634 Nr. 3, 636, 323,326 Abs. 5 BGB

4 Minderung der vereinbarten Vergütung

§ 634 Nr. 3 i.V.m. § 638 BGB

5 Schadenersatz § 634 Nr. 4 BGB

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Voraussetzung für jeden Anspruch gegen den Sachverständigen ist, daß das Gutachten fehlerhaft ist. Nach der neuen gesetzlichen Regelung ergibt sich der Begriff des Sachmangels durch Umkehrschluß aus dem Gesetzeswortlaut der Vorschrift (§ 633 Abs. 2 BGB):

$ 633 BGBDas Werk ist frei von Sachmängeln, wenn es die vereinbarte Beschaffenheit hat. Soweit die Beschaffenheit nicht vereinbart ist, ist das Werk frei von Sachmängeln, wenn es sich für die nach dem Vertrag vorausgesetzte, sonst für die gewöhnliche Verwendung eignet und eine Beschaffenheit aufweist, die bei Werken der gleichen Art üblich ist und die der Besteller nach der Art des Werkes erwarten kann. Einem Sachmangel steht es gleich, wenn der Unternehmer ein anderes als das bestellte Werk (.....) herstellt.

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Liegt ein Sachmangel vor, so muß der Auftraggeber dem Sachverständigen die Chance zur Nachbesserung gewähren. Der Sachverständige kann also sein Gutachten nachbessern oder ein neues Gutachten erstellen. Falls dies für den Gutachter mit unzumutbaren Kosten verbunden ist, kann er die Nachbesserung verweigern. Diese Einrede des Sachverständigen kann der Besteller jedoch durch das Angebot einer Zuzahlung beseitigen (BRÜCKNER 2003, S. 41).

Um vor überraschenden Forderungen weitgehend geschützt zu sein, sollten Sachverständige daher darauf drängen, im Vertrag den Zweck des Gutachtens treffend zu beschreiben.

Page 52: Sachverständigenwesen

Rücktritt des Auftraggebers vom Vertrag

Hat der Sachverständige die vereinbarte Leistung nicht erbracht, kann der Auftraggeber des Gutachtens vom Vertrag zurücktreten. In diesem Fall wird der Auftraggeber das vereinbarte Honorar nicht bezahlen und ggf. ausbezahlte Raten zurückfordern. Das Recht auf Schadenersatz wegen Nichterfüllung bleibt ihm dadurch unbenommen.

Page 53: Sachverständigenwesen

Ist das Gutachten zwar mit einem Mangel behaftet, kann der Auftraggeber entweder das vereinbarte Honorar mindern oder zur sogenannten Selbstvornahme greifen. Voraussetzung ist jedoch, daß der Auftraggeber dem Gutachter eine angemessene Frist zur Nacherfüllung setzt. Verstreicht diese Frist oder verweigert der Gutachter die Nachbesserung oder schlägt die Nachbesserung fehl, kann der Auftraggeber das Honorar mindern. Die Minderung ist auch möglich, wenn die Nacherfüllung für den Auftraggeber unzumutbar ist. Will der Auftraggeber das Honorar mindern, muß er dies erklären und ist an die Erklärung gebunden.

Page 54: Sachverständigenwesen

Die Selbstvornahme kann darin bestehen, daß der Auftraggeber das Gutachten selbst nachbessert. Sollte er diesen Weg wählen, kann er verlangen, daß der Sachverständige die ihm hierfür erforderlichen Aufwendungen ersetzt. In der Regel wird der Auftraggeber jedoch nicht selbst zur Nachbesserung eines Gutachtens in der Lage sein. Er kann dann einen anderen Sachverständigen mit der Nachbesserung beauftragen und die ihm dadurch entstehenden Kosten von seinem Auftragnehmer einfordern.

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Eine Schadenersatzforderung auf der Grundlage des Gesetzes hat das Verschulden des Sachverständigen oder eines Erfüllungsgehilfen, also Vorsatz, grobe oder einfache Fahrlässigkeit zur Vorraussetzung. Die Beweislast obliegt dabei dem Sachverständigen. Der Gutachter muß also im Zweifel beweisen, daß er die erforderliche Sorgfalt beachtet hat, also nicht fahrlässig oder gar grob fahrlässig oder vorsätzlich gehandelt hat.

Page 56: Sachverständigenwesen

Für die Forderung nach Schadenersatz wegen eines mangelhaften Gutachtens ist erheblich, ob eine ordnungsgemäße Gutachtenerstellung noch möglich ist, der Mangel also noch behebbar ist, oder nicht.Im Sachverständigenwesen wird oft die Situation gegeben sein, daß eine Beseitigung des Mangels nicht mehr möglich ist und dem Auftraggeber oder einem Dritten bereits ein Schaden entstanden ist, wenn der Mangel des Gutachtens entdeckt wird.

Schadenersatzforderung wegen fehlerhaftem Gutachten

Der Mangel ist noch behebbar, eine ordnungsgemäße Gutachtenerstellung noch möglich

Der Mangel ist nicht mehr behebbar, eine ordnungsgemäße Gutachtenerstellung nicht mehr möglich

Der Auftraggeber braucht vor der Geltendmachung des Schadens dem Sachverständigen keine Frist zu setzen

Page 57: Sachverständigenwesen

Verjährung von Forderungen gegen den Sachverständigen

Völlig neu geregelt wurden auch die Verjährungsfristen. Nach der früheren Rechtslage verjährte der Anspruch auf Schadenersatz infolge eines fehlerhaften Gutachtens erst nach 30 Jahren. Nach der Neuregelung tritt die Verjährung grundsätzlich nach 3 Jahren ein (§ 199 Abs. 1 BGB), lediglich bei Gutachten, deren Ergebnisse sich in einem Bauwerk verkörpern beträgt die Verjährungsfrist 5 Jahre. Die Verjährung beginnt mit dem Schluß des Jahres, in dem der Anspruch entstanden ist und der Besteller von den den Anspruch begründenden Umständen Kenntnis erlangt. Grob fahrlässige Unkenntnis wird der Kenntnis gleichgestellt. Ohne die Kenntnis tritt die Verjährung nach 10 Jahren ab Entstehung des Anspruchs bzw. in 30 Jahren ab der Pflichtverletzung ein (§ 199 Abs. 3 BGB).

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Beschränkung der Haftung durch Vertrag

Für den vertraglichen Haftungsausschluß ist wichtig, ob der Vertrag individuell ausgehandelt wird oder vom Sachverständigen Allgemeine Geschäftsbedingungen verwendet werden, also auch ein Mustervertrag. In einem individuell ausgehandelten Vertrag kann die Haftung für Fälle einfacher Fahrlässigkeit ausgeschlossen werden. Werden Allgemeine Geschäftsbedingungen verwendet, sind die Möglichkeiten des Haftungsausschlusses eingeschränkt. Ein Haftungsausschluß für Vermögensschäden ist zwar nur für grobe Fahrlässigkeit und Vorsatz gesetzlich verboten (§309, Nr. 7b), aber soweit wesentliche Pflichten aus dem Vertrag betroffen sind, kann die Haftung auch für einfache Fahrlässigkeit nicht beschränkt werden. Rechte und Pflichten,die so wesentlich sind, dass sie die Natur des Vertrages prägen,deren Erfüllung die ordnungsgemäße Durchführung des Vertrages überhaupt ermöglichen undauf deren Erfüllung der Vertragspartner vertraut und auch vertrauen darf. dürfen nicht durch Allgemeine Geschäftsbedingungen beschnitten werden (BRÜCKNER 2003, S. 43).

Page 59: Sachverständigenwesen

Rücktritt vom Vertragggf. Schadenersatz wegen

Nichterfüllung

Minderung

völlig unzureichende Leistung

ja

nein

HonorarzahlungMangel nein

ja

Nachbesserung unzumutbar

ja

nein

Fristsetzung zur Nacherfüllung

Frist verstrichen oder Nacherfüllung verweigert

ja

nein

Nachbesserung erfolglos ja

nein

Sach

män

gelr

echt

§§

633

ff.

Nic

hter

füll

ung

/V

erzu

g §§

323

ff.

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Haftpflichtversicherungen für Sachverständige

Die Berufsverbände kooperieren mitAnbietern.

Page 61: Sachverständigenwesen
Page 62: Sachverständigenwesen

Was ist versichert?Versichert ist die freiberufliche gutachterliche Beurteilung bestehender Verhältnisse einschließlich der Tätigkeit als Gerichts- und Schiedsgutachter. Voraussetzung ist öffentliche Bestellung und Vereidigung des Versicherungsnehmers.

Welche Schäden sind abgedeckt?Versichert werden Vermögensschäden. Hierbei handelt es sich um Schäden, die weder Personenschäden noch Sachschäden sind, noch sich aus solchen Schäden herleiten.

Schadenbeispiele

Bewertungsfehler, Schätzungsfehler, Rechenfehler

Unrichtige Messungen

Überlassen des Gutachtens an Nichtberechtigte

Quelle: Gothaer-Versicherung

Page 63: Sachverständigenwesen

Das Honorar des Sachverständigen

Page 64: Sachverständigenwesen

HOAI §6 - Zeithonorar

(1) Zeithonorare sind auf der Grundlage der Stundensätze nach Absatz 2 durch Vorausschätzung des Zeitbedarfs als Fest- oder Höchstbetrag zu berechnen. Ist eine Vorausschätzung des Zeitbedarfs nicht möglich, so ist das Honorar nach dem nachgewiesenen Zeitbedarf auf der Grundlage der Stundensätze nach Absatz 2 zu berechnen. (2) Werden Leistungen des Auftragnehmers oder seiner Mitarbeiter nach Zeitaufwand berechnet, so kann für jede Stunde folgender Betrag berechnet werden:

1. für den Auftragnehmer                                           38 bis 82 Euro,

2. für Mitarbeiter, die technische oder wirtschaftliche Aufgaben erfüllen,    soweit sie nicht unter Nummer 3 fallen                                                                               36 bis 59 Euro,

3. für Technische Zeichner oder sonstige Mitarbeiter mit vergleichbarer Qualifikation, die technische oder wirtschaftliche Aufgaben erfüllen                                                                    31 bis 43 Euro

Page 65: Sachverständigenwesen

HOAI §7 - Nebenkosten(1) Die bei der Ausführung des Auftrages entstehenden Auslagen (Nebenkosten) des Auftragnehmers können, soweit sie erforderlich sind, abzüglich der nach § 15 Abs.1 des Umsatzsteuergesetzes abziehbaren Vorsteuern neben den Honoraren dieser Verordnung berechnet werden. Die Vertragsparteien können bei Auftragserteilung schriftlich vereinbaren, dass abweichend von Satz 1 eine Erstattung ganz oder teilweise ausgeschlossen ist. (2) Zu den Nebenkosten gehören insbesondere:

1. Post- und Fernmeldegebühren,

2. Kosten für Vervielfältigungen von Zeichnungen und von schriftlichen Unterlagen sowie Anfertigung von Filmen und Fotos,

3. Kosten für ein Baustellenbüro einschließlich der Einrichtung, Beleuchtung und Beheizung,

4. Fahrtkosten für Reisen, die über den Umkreis von mehr als 15 Kilometer vom Geschäftssitz des Auftragnehmers hinausgehen, in Höhe der steuerlich zulässigen Pauschalsätze, sofern nicht höhere Aufwendungen nachgewiesen werden,

5. Trennungsentschädigungen und Kosten für Familienheimfahrten nach den steuerlich zulässigen Pauschalsätzen, sofern nicht höhere Aufwendungen an Mitarbeiter des Auftragnehmers auf Grund von tariflichen Vereinbarungen bezahlt werden,

6. Entschädigungen für den sonstigen Aufwand bei längeren Reisen nach Nummer 4, sofern die Entschädigungen vor der Geschäftsreise schriftlich vereinbart worden sind,

7. Entgelte für nicht dem Auftragnehmer obliegende Leistungen, die von ihm im Einvernehmen mit dem Auftraggeber Dritten übertragen worden sind,

8. im Falle der Vereinbarung eines Zeithonorars nach § 6 die Kosten für Vermessungsfahrzeuge und andere Messfahrzeuge, die mit umfangreichen Messinstrumenten ausgerüstet sind, sowie für hochwertige Geräte, die für Vermessungsleistungen und für andere messtechnische Leistungen verwand werden. (3) Nebenkosten können pauschal oder nach Einzelnachweis abgerechnet werden. Sie sind nach Einzelnachweis abzurechnen, sofern nicht bei Auftragserteilung eine pauschale Abrechnung schriftlich vereinbart worden ist.

Page 66: Sachverständigenwesen

zu § 34 HOAI gibt es eine Honorartafel

Honorartafel zu § 34 Abs. 1 HOAI

WertEuro

Normalstufe Schwierigkeitsstufe

von bis von bis

Euro Euro

25.565 225 291 281 435

50.000 323 394 384 537

75.000 437 537 517 733

100.000 543 664 643 910

125.000 639 780 755 1.062

150.000 725 881 856 1.203

175.000 767 938 912 1.278

200.000 860 1.051 1.017 1.432

225.000 929 1.131 1.095 1.544

250.000 977 1.193 1.157 1.628

300.000 1.071 1.304 1.264 1.779

350.000 1.149 1.397 1.356 1.908

400.000 1.207 1.479 1.425 2.012

450.000 1.266 1.546 1.490 2.104

500.000 1.318 1.611 1.559 2.198

750.000 1.563 1.912 1.847 2.610

1.000.000 1.776 2.180 2.104 2.965

hier unvollständig wiedergegeben

Page 67: Sachverständigenwesen

www.rechnungsprofi.de

Page 68: Sachverständigenwesen

Honorar und Bewertungsergebnis

Das Anknüpfen des Honorars an das Ergebnis einer Bewertung machteinen ungünstigen Eindruck im Hinblick auf die Unabhängigkeit derSachverständigen.

Sie sind dann evtl. nicht wirtschaftlich unabhängig.

Es kommt aufden Eindruck

Dritter an!

Page 69: Sachverständigenwesen

Was ist zu tun, wenn keine Honorarvereinbarung getroffen worden ist?

Dann greift BGB § 632, der in solchen Fällen die Vergütung regelt

(1) Eine Vergütung gilt als stillschweigend vereinbart, wenn die Herstellung des Werkes den Umständen nach nur gegen eine Vergütung zu erwarten ist. (2) Ist die Höhe der Vergütung nicht bestimmt, so ist bei dem Bestehen einer Taxe die taxmäßige Vergütung, in Ermangelung einer Taxe die übliche Vergütung als vereinbart anzusehen. (3) Ein Kostenanschlag ist im Zweifel nicht zu vergüten. Quelle: dejure.org

Page 70: Sachverständigenwesen

Honorierung nach dem JVEG

Seit dem 1.7. 2004 erteilte Aufträge an Sachverständigesind nach dem JVEG zu vergüten

Zwar herrscht angeblich das Prinzip der Vergütung,eine den Privathonoraren angenäherteVergütung sieht das JVEG aber tatsächlichnicht vor.

Weiterhin gilt:

Honorierung des Zeitaufwandes+ Ersatz mancher Aufwendungen= Honorar des SachverständigenDie Chance einer wirklichen

Neuregelung im Vergleich mitdem vorher geltenden ZSEGwurde nicht wahrgenommen.

Page 71: Sachverständigenwesen

Gesetz über die Vergütung von

Sachverständigen, Dolmetscherinnen,

Dolmetschern, Übersetzerinnen und

Übersetzern sowie die Entschädigung von

ehrenamtlichen Richterinnen,

ehrenamtlichen Richtern, Zeuginnen, Zeugen und

Dritten (Justizvergütungs- und -

entschädigungsgesetz - JVEG)

Inhaltsübersicht Abschnitt 1 Allgemeine Vorschriften § 1 Geltungsbereich und Anspruchsberechtigte§ 2 Geltendmachung und Erlöschen des Anspruchs, Verjährung§ 3 Vorschuss§ 4 Gerichtliche Festsetzung und BeschwerdeAbschnitt 2 Gemeinsame Vorschriften § 5 Fahrtkostenersatz§ 6 Entschädigung für Aufwand§ 7 Ersatz für sonstige AufwendungenAbschnitt 3 Vergütung von Sachverständigen, Dolmetschern und Übersetzern § 8 Grundsatz der Vergütung§ 9 Honorar für die Leistung der Sachverständigen und Dolmetscher§ 10 Honorar für besondere Leistungen§ 11 Honorar für die Leistung der Übersetzer§ 12 Ersatz für besondere Aufwendungen§ 13 Besondere Vergütung§ 14 Vereinbarung der VergütungAbschnitt 4 Entschädigung von ehrenamtlichen Richtern § 15 Grundsatz der Entschädigung§ 16 Entschädigung für Zeitversäumnis§ 17 Entschädigung für Nachteile bei der Haushaltsführung§ 18 Entschädigung für VerdienstausfallAbschnitt 5 Entschädigung von Zeugen und Dritten § 19 Grundsatz der Entschädigung§ 20 Entschädigung für Zeitversäumnis§ 21 Entschädigung für Nachteile bei der Haushaltsführung§ 22 Entschädigung für Verdienstausfall§ 23 Entschädigung DritterAbschnitt 6 Schlussvorschriften § 24 Übergangsvorschrift§ 25 Übergangsvorschrift aus Anlass des Inkrafttretens dieses GesetzesAnlage 1 (zu § 9 Abs. 1) Anlage 2 (zu § 10 Abs. 1)

Page 72: Sachverständigenwesen

Die Vergütung für den Zeitaufwand

In der Anlage 1 zum JVEGist geregelt, welche Gutachter-Leistungen den Honorargruppenzugerechnet werden.

Honorargruppe Honorar in €/Stunde

1 50

2 55

3 60

4 65

5 70

6 75

7 80

8 85

9 90

10 95

M1 50

M2 60

M3 85

für Mediziner

Page 73: Sachverständigenwesen

Zuordnung der Gutachter zu den Honorargruppen

Wird die Leistung auf einem Sachgebiet erbracht, das in keiner Honorargruppe genannt wird, ist sie unter Berücksichtigung der allgemein für Leistungen dieser Art außergerichtlich und außerbehördlich vereinbarten Stundensätze einer Honorargruppe nach billigem Ermessen zuzuordnen

Gruppe

Abbruch 5

Abfallstoffe 5

Abrechnung im Hoch- und Ingenieurbau

6

Akustik, Lärmschutz 5

Altbausanierung 5

Altlasten 3

Bauphysik 5

Baustoffe 5

Bauwerksabdichtung 6

Beton-, Stahlbeton- und Spannbetonbau

5

Betriebsunterbrechungs- und -verlagerungsschäden

9

Page 74: Sachverständigenwesen

Gruppe

Bewertung von Immobilien 6

Brandschutz und Brandursachen 5

Briefmarken und Münzen 2

Büroeinrichtungen und -organisation 5

Dachkonstruktionen 5

Datenverarbeitung 8

Diagrammscheibenauswertung 5

Elektrotechnische Anlagen und Geräte

5

Erd- und Grundbau 3

Fahrzeugbau 6

Fenster, Türen, Tore 5

Page 75: Sachverständigenwesen

Fliesen und Baukeramik 5

Fußböden 4

Garten- und Landschaftsgestaltung/

Garten- und Landschaftsbau

3

Grafisches Gewerbe 6

Hausrat 3

Heizungs-, Klima- und Lüftungstechnik

4

Holz/Holzbau 4

Honorare (Architekten und Ingenieure)

7

Immissionen 5

Ingenieurbau 4

Innenausbau 5

Kältetechnik 6

Page 76: Sachverständigenwesen

Gruppe

Kraftfahrzeugschäden und –bewertung

6

Kraftfahrzeugunfallursachen 6

Kunst und Antiquitäten 4

Maschinen und Anlagen 6

Mieten und Pachten 5

Möbel 3

Musikinstrumente 1

Rundfunk- und Fernsehtechnik 4

Sanitärtechnik 5

Page 77: Sachverständigenwesen

Gruppe

Schäden an Gebäuden 6

Schiffe, Wassersportfahrzeuge 4

Schmuck, Juwelen, Perlen, Gold und Silberwaren

3

Schriftuntersuchung 3

Schweißtechnik 3

Sprengtechnik 2

Stahlbau 4

Statik im Bauwesen 4

Straßenbau 5

Tiefbau 4

Unternehmensbewertung 10

Vermessungstechnik 1

Wärme- und Kälteschutz 6

Wasserversorgung und Abwässer 3

Page 78: Sachverständigenwesen

Möglichkeit der freien Vereinbarung des Honorars

§ 13 Besondere Vergütung (1) Haben sich die Parteien dem Gericht gegenüber mit einer bestimmten oder abweichend von der gesetzlichen Regelung zu bemessenden Vergütung einverstanden erklärt, ist diese Vergütung zu gewähren, wenn ein ausreichender Betrag an die Staatskasse gezahlt ist.

(2) Die Erklärung nur einer Partei genügt, soweit sie sich auf den Stundensatz nach § 9 oder bei schriftlichen Übersetzungen auf die Vergütung für jeweils angefangene 55 Anschläge nach § 11 bezieht und das Gericht zustimmt. Die Zustimmung soll nur erteilt werden, wenn das Eineinhalbfache des nach den §§ 9 bis 11 zulässigen Honorars nicht überschritten wird. Vor der Zustimmung hat das Gericht die andere Partei zu hören. Die Zustimmung und die Ablehnung der Zustimmung sind unanfechtbar.

Page 79: Sachverständigenwesen

Nutzen Sie Muster als Vorlagen bei der Gestaltung von Rechnungen

E.X. Perte SteuernummerSachverständiger 345/678/33

An dasAmtsgericht Brandhausen

Waldbesitzer ./. BrandstifterAZ 88888/77Kostenrechnung Nr. 546/2007

Für mein schriftliches Gutachten aufgrund des Auftrages vom 19.2.05, erstattet am 1.3.2006 stelle ich in Rechnung

1. Leistungsvergütung2. Aufwendungen

Nutzen Sie für die Aufstellung und die Berechnung der

einzelnen Posten Vorlagen aus der Literatur

z.B. Ulrich 2007, S. 455 ff.

Page 80: Sachverständigenwesen

Honorar trotz Ablehnung wegen der Besorgnis der Befangenheit

Der Gutachter verliert den Honoraranspruch nicht automatisch, wenn erwegen der Besorgnis der Befangenheit abgelehnt worden ist.

Wie konnten Sie nur verschweigen, daß Sie

mit dem Kläger verheiratet sind

Sie hätten den Beklagten wirklich

nicht als blöde Schnapsdrossel

bezeichnen dürfen.

Page 81: Sachverständigenwesen

Honorierung von Privatgutachtern für Zeugenaussagen

Zeugen erhalten grundsätzlich nur eine Entschädigung.

Es handelt sich dabei um Fahrtkostenersatz und extrem geringeEntschädigung für den Zeitaufwand

Herr Sachverständiger, erläutern Sie uns doch bitte den allgemeinen

Zusammenhang zwischen der Höhe der Niederschläge und dem

Wachstum des Waldes.

Wird der Zeuge nicht nurnach Wahrnehmungen gefragt, sondern wird seine Sachkenntnis genutzt, wird er als Sachverständigerhonoriert.

Privatgutachter können mit Ihrem Auftraggeber vereinbaren,daß sie im Falle einer Zeugenaussage die Differenz zwischender Entschädigung und dem normalen Honorar erstattetbekommen.

Page 82: Sachverständigenwesen

Rechtsformen für die Praxis des Sachverständigen

• Partnerschaft

• GmbH

Page 83: Sachverständigenwesen

Die Rechtsform der Partnerschaft

Gesetz über Partnerschaftsgesellschaften Angehöriger Freier Berufe (Partnerschaftsgesellschaftsgesetz - PartGG)

Ausfertigungsdatum: 25.07.1994, in Kraft seit 1.7.1995

Page 84: Sachverständigenwesen

§ 1 Voraussetzungen der Partnerschaft(1) Die Partnerschaft ist eine Gesellschaft, in der sich Angehörige Freier Berufe zur

Ausübung ihrer Berufe zusammenschließen. Sie übt kein Handelsgewerbe aus. Angehörige einer Partnerschaft können nur natürliche Personen sein.

(2) Die Freien Berufe haben im allgemeinen auf der Grundlage besonderer beruflicher Qualifikation oder schöpferischer Begabung die persönliche, eigenverantwortliche und fachlich unabhängige Erbringung von Dienstleistungen höherer Art im Interesse der Auftraggeber und der Allgemeinheit zum Inhalt. Ausübung eines Freien Berufs im Sinne dieses Gesetzes ist die selbständige Berufstätigkeit der Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte, Heilpraktiker, Krankengymnasten, Hebammen, Heilmasseure, Diplom-Psychologen, Mitglieder der Rechtsanwaltskammern, Patentanwälte, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, beratenden Volks- und Betriebswirte, vereidigten Buchprüfer (vereidigte Buchrevisoren), Steuerbevollmächtigten, Ingenieure, Architekten, Handelschemiker, Lotsen, hauptberuflichen Sachverständigen, Journalisten, Bildberichterstatter, Dolmetscher, Übersetzer und ähnlicher Berufe sowie der Wissenschaftler, Künstler, Schriftsteller, Lehrer und Erzieher.

(3) Die Berufsausübung in der Partnerschaft kann in Vorschriften über einzelne Berufe ausgeschlossen oder von weiteren Voraussetzungen abhängig gemacht werden.

(4) Auf die Partnerschaft finden, soweit in diesem Gesetz nichts anderes bestimmt ist, die Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuchs über die Gesellschaft Anwendung.

Page 85: Sachverständigenwesen

Die Rechtsform der GmbH

Sachverständige dürfen ihre Firma auch in der Rechtsform der GmbH führen.

Entscheidend ist, daß die Grundsätze der jeweiligen Berufsordnung eingehalten werden. Die Satzung der GmbH muß dies berücksichtigen.

Page 86: Sachverständigenwesen

wichtige Strafvorschriften

• falsche uneidliche Aussage

• Meineid

• fahrlässiger Falscheid

• Betrug

Page 87: Sachverständigenwesen

falsche uneidliche Aussage und Meineid

Ein fahrlässig falsches, uneidliches Gutachten ist straflos.

Ulrich, 2007, S. 393 ff.

Meineid setzt das Bewußtsein des SV voraus,daß seine Aussage unrichtig ist.

Page 88: Sachverständigenwesen

§ 153Falsche uneidliche Aussage

(1) Wer vor Gericht oder vor einer anderen zur eidlichen Vernehmung von Zeugen oder Sachverständigen zuständigen Stelle als Zeuge oder Sachverständiger uneidlich falsch aussagt, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.

(2) Einer in Absatz 1 genannten Stelle steht ein Untersuchungsausschuss eines Gesetzgebungsorgans des Bundes oder eines Landes gleich.

Page 89: Sachverständigenwesen

§ 154Meineid(1) Wer vor Gericht oder vor einer anderen zur Abnahme von Eiden zuständigen Stelle falsch schwört, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr bestraft. (2) In minder schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren.

Page 90: Sachverständigenwesen

§ 163Fahrlässiger Falscheid, fahrlässige falsche Versicherung an Eides Statt(1) Wenn eine der in den §§ 154 bis 156 bezeichneten Handlungen aus Fahrlässigkeit begangen worden ist, so tritt Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe ein.

(2) Straflosigkeit tritt ein, wenn der Täter die falsche Angabe rechtzeitig berichtigt. Die Vorschriften des § 158 Abs. 2 und 3 gelten entsprechend.

Page 91: Sachverständigenwesen

§ 263Betrug(1) Wer in der Absicht, sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen, das Vermögen eines anderen dadurch beschädigt, daß er durch Vorspiegelung falscher oder durch Entstellung oder Unterdrückung wahrer Tatsachen einen Irrtum erregt oder unterhält, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (2) Der Versuch ist strafbar. (3) In besonders schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren. Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn der Täter  1.gewerbsmäßig oder als Mitglied einer Bande handelt, die sich zur fortgesetzten Begehung von Urkundenfälschung oder Betrug verbunden hat, 2.einen Vermögensverlust großen Ausmaßes herbeiführt oder in der Absicht handelt, durch die fortgesetzte Begehung von Betrug eine große Zahl von Menschen in die Gefahr des Verlustes von Vermögenswerten zu bringen, 3.eine andere Person in wirtschaftliche Not bringt, 4.seine Befugnisse oder seine Stellung als Amtsträger mißbraucht oder 5.einen Versicherungsfall vortäuscht, nachdem er oder ein anderer zu diesem Zweck eine Sache von bedeutendem Wert in Brand gesetzt oder durch eine Brandlegung ganz oder teilweise zerstört oder ein Schiff zum Sinken oder Stranden gebracht hat.(4) § 243 Abs. 2 sowie die §§ 247 und 248a gelten entsprechend. (5) Mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren, in minder schweren Fällen mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren wird bestraft, wer den Betrug als Mitglied einer Bande, die sich zur fortgesetzten Begehung von Straftaten nach den §§ 263 bis 264 oder 267 bis 269 verbunden hat, gewerbsmäßig begeht. (6) Das Gericht kann Führungsaufsicht anordnen (§ 68 Abs. 1). (7) Die §§ 43a und 73d sind anzuwenden, wenn der Täter als Mitglied einer Bande handelt, die sich zur fortgesetzten Begehung von Straftaten nach den §§ 263 bis 264 oder 267 bis 269 verbunden hat. § 73d ist auch dann anzuwenden, wenn der Täter gewerbsmäßig handelt.

Page 92: Sachverständigenwesen

Soll ich Digitalfotos verwenden?