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SAP Investor Ausgabe zum 3. Quartal 2020 Das Aktionärsmagazin der SAP Wie SAP S/4HANA Zukunft gestaltet

SAP Investor Magazin Q3 2020 · 2021. 2. 10. · Erlöse nahmen trotz wesentlich geringerer Transaktionsumsätze um 14 % zu. Die Cloud-Bruttomarge stieg im Jahresvergleich um weitere

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SAP Investor | 3. Quartal 2020

SAP Investor Ausgabe zum 3. Quartal 2020

Das Aktionärsmagazin der SAP

Wie SAP S/4HANA Zukunft gestaltet

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27.10.202026.10.202023.10.202022.10.202021.10.202020.10.202019.10.202016.10.202015.10.202014.10.202013.10.202012.10.202009.10.202008.10.202007.10.202006.10.202005.10.202002.10.202001.10.202030.09.202029.09.202028.09.202025.09.202024.09.202023.09.202022.09.202021.09.202018.09.202017.09.202016.09.202015.09.202014.09.202011.09.202010.09.202009.09.202008.09.202007.09.202004.09.202003.09.202002.09.202001.09.202031.08.202028.08.202027.08.202026.08.202025.08.202024.08.202021.08.202020.08.202019.08.202018.08.202017.08.202014.08.202013.08.202012.08.202011.08.202010.08.202007.08.202006.08.202005.08.202004.08.202003.08.202031.07.202030.07.202029.07.202028.07.202027.07.202024.07.202023.07.202022.07.202021.07.202020.07.202017.07.202016.07.202015.07.202014.07.202013.07.202010.07.202009.07.202008.07.202007.07.202006.07.202003.07.202002.07.202001.07.202030.06.202029.06.202026.06.202025.06.202024.06.202023.06.202022.06.202019.06.202018.06.202017.06.202016.06.202015.06.202012.06.202011.06.202010.06.202009.06.202008.06.202005.06.202004.06.202003.06.202002.06.202001.06.202029.05.202028.05.202027.05.202026.05.202025.05.202022.05.202021.05.202020.05.202019.05.202018.05.202015.05.202014.05.202013.05.202012.05.202011.05.202008.05.202007.05.202006.05.202005.05.202004.05.202030.04.202029.04.202028.04.202027.04.202024.04.202023.04.202022.04.202021.04.202020.04.202017.04.202016.04.202015.04.202014.04.202013.04.202009.04.202008.04.202007.04.202006.04.202003.04.202002.04.202001.04.202031.03.202030.03.202027.03.202026.03.202025.03.202024.03.202023.03.202020.03.202019.03.202018.03.202017.03.202016.03.202013.03.202012.03.202011.03.202010.03.202009.03.202006.03.202005.03.202004.03.202003.03.202002.03.202028.02.202027.02.202026.02.202025.02.202024.02.202021.02.202020.02.202019.02.202018.02.202017.02.202014.02.202013.02.202012.02.202011.02.202010.02.202007.02.202006.02.202005.02.202004.02.202003.02.202031.01.202030.01.202029.01.202028.01.202027.01.202024.01.202023.01.202022.01.202021.01.202020.01.202017.01.202016.01.202015.01.202014.01.202013.01.202010.01.202009.01.202008.01.202007.01.202006.01.202003.01.202002.01.202001.01.2020

Prozent ■ SAP-Aktie (Xetra) ■ DAX 30 Performanceindex (Xetra) ■ NASDAQ 100 Index

26.10.2020 Ergebnisse Q3 2020

28.01.2020Vorläufige ErgebnisseQ4/Gesamtjahr 2019

09.07.2020Vorläufige Ergebnisse

Q2 2020

26.08.2020Allzeithoch: 142,26 €

30.09.2020132,76 €

Allzeithoch 134,68 €

09.07.2019vorläufige Ergebnisse Q2 2020

24.04.2019Einstieg des

US-Investors Elliott

24.04.2019Ergebnisse Q1

09.04.2020Vorläufige Ergebnisse

Q1 2020

11.10.2019Vorläufige Zahlen Q3

Führungswechsel

21.05.2020ex-Dividende 1,58 € je Aktie

30.12.2019Schlusskurs 120,32 €

Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober

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Der Markt: Quo vadis COVID-19, quo vadis Konjunktur? Fragen, die das Börsenumfeld im dritten Quartal 2020 bestimmten. Im Spannungsfeld zwischen anhaltendem Anlagedruck im Niedrigzinsumfeld und unklarem Fortgang der Pandemie reagierten die Märkte hoch sensibel auf jegliche Nachrichten zu Konjunktur, Infektionszahlen oder Impfstoffentwicklung. Deutliche Rücksetzer gab es etwa Ende Juli und in der zweiten Septemberhälfte. Insgesamt bewegten sich viele Indizes unter starken Schwankungen hauptsächlich seitwärts. Eine Ausnahme bildeten Technologiewerte, unter denen sich zahlreiche Gewinner der neuen Normalität befinden. Der NASDAQ 100, aber auch der stark mit Technologiewerten besetzte S&P 500, erreichten Anfang September sogar neue Rekordstände. Der konjunkturabhängigere DAX kämpfte mehrfach um die Marke von 13.000 Punkten, konnte diese aber nicht halten. Die deutsche Exportwirtschaft wurde zudem durch eine deutliche Abwertung des US-Dollar belastet. Hier bekannte sich die US-Notenbank zu langfristig niedrigen Zinsen und beschloss im August offiziell einen Strategiewechsel zugunsten maximaler Beschäftigung. Trotz steigender COVID-19 Infektionszahlen waren Anleger im Oktober zunächst zuversichtlich, dass ein neuer Lockdown vermieden werden könnte. Zum Monatsende zeichneten sich aber wieder drastische Einschränkungen ab und das drückte vielerorts erneut auf die Kurse.

DIE SAP-AKTIE UND DER MARKT

163,1 Mrd. €Marktkapitalisierung zum 30.09.2020

+23 %1-Jahres-Performance (30.09.2020)

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+129 %5-Jahres-Performance (30.09.2020)

Die SAP-Aktie: Im dritten Quartal profitierte die SAP-Aktie zunächst von unerwartet starken Zahlen für das zweite Quartal und der damit gezeigten Resilienz des Geschäfts in der Pandemie. Sie stieg bis 22. Juli auf ein neues Allzeithoch, das im August 1 noch einmal leicht auf 142,26 € verbessert wurde, und konnte sich so deut-lich vom Gesamtmarkt absetzen. Nach neuen Rekord-ständen kam es Anfang September zu kurzfristigen Gewinnmitnahmen bei amerikanischen Technologie-werten, die auch die SAP-Aktie trafen. In nur zwei Tagen verlor sie 6,1 % auf 132,86 € und büßte dabei einen Teil ihrer Outperformance ein. In der zweiten größeren Ver-kaufswelle im September 2 , ausgelöst durch wachsende COVID-19-Infektionszahlen, gab die Aktie 4,1 % auf 129,96 € nach, erholte sich bis zum Quartalsende 3 aber wieder auf 132,76 €. Insgesamt erzielte die SAP-Aktie im dritten Quartal ein Kursplus von 6,8 % – zwischen dem

DAX (+3,7 %) und dem mit wachstumsstarken Werten gespickten NASDAQ 100 (12,4 %). Dies spiegelt auch die höhere Widerstandsfähigkeit von SAP gegenüber dem von zyklischen Werten wie Chemie und Automobil domi-nierten DAX wider. Auch im Oktober folgte die SAP-Aktie zunächst dem Seitwärtstrend des Marktes. Die Veröffent-lichung der durch COVID-19 beeinflussten Ergebnisse für das dritte Quartal 4 und die Anpassung der Prognose für die kommenden Jahre führten im Markt jedoch zu großer Enttäuschung. Die Aktie verlor an einem Tag 22 % und rutschte damit unter die Marke von 100 €.

Analystenschätzungen (35 Analysten, Quelle: Nasdaq)

Kaufen Halten Verkaufen Median-Kursziel

25 7 3 128,90 €

Stand: 28. Oktober 2020

Entwicklung der SAP-Aktie im Index-Vergleich vom 30. Dezember 2019 bis 27. Oktober 2020

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die Corona-Pandemie treibt grundlegende Verände-rungen voran. Um zukunftsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen Geschäftsmodelle, Strukturen und Prozesse überdenken und teilweise völlig neu erfinden. Das geht nur über eine umfassende Digitalisierung, die anpassungsfähiger, reaktionsschneller und widerstandsfähiger gegen Krisen macht. SAP verfügt über ein umfangreiches Lösungsportfolio, um diese digitale Transformation kundenorientiert umzusetzen

und bietet mit langfristigen Wartungszusagen für zentrale Produkte hohe Planungs- und Investitionssicherheit. Einzelheiten lesen Sie in der Titelstory dieser Ausgabe über unser „Flaggschiff“ SAP S/4HANA.

Trotz der Beeinträchtigungen durch COVID-19 konnten wir im dritten Quartal unser Betriebsergebnis (+4 %) und unsere operative Marge (+1,3 Prozentpunkte) gegenüber den starken Vorjahreszahlen erneut steigern. Die Auftragseingangs-kennzahl „Current Cloud Backlog“ spiegelt mit 6,6 Mrd. € (+16 %) die anhaltend hohe Nachfrage der Kunden nach unseren Cloud-Lösungen wider. Unsere Cloud- Erlöse nahmen trotz wesentlich geringerer Transaktionsumsätze um 14 % zu. Die Cloud-Bruttomarge stieg im Jahresvergleich um weitere 70 Basispunkte auf 70 %. Zudem konnten wir mehr als 500 Kunden für SAP S/4HANA hinzu-gewinnen, darunter über 45 % Neukunden. Der operative Cashflow der ersten neun Monate des Jahres 2020 stieg um 54 % auf 5,1 Mrd. € und auch der Free Cashflow nahm um bemerkenswerte 79 % auf 4,2 Mrd. € zu. Auf dieser Basis konnten wir seit Jahresbeginn auch die Nettoverschuldung um weitere 1,4 Mrd. € abbauen. Dies alles unterstreicht eindrucksvoll die Widerstandsfähigkeit unseres Geschäftsmodells.

In der aktuellen Krise ist Kundennähe ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. SAP kann immer nur gemeinsam mit den Kunden erfolgreich sein. Daher richten wir auch die Strategie und die mittelfristigen Zielsetzungen weiter konsequent auf die Bedürfnisse unserer Kunden aus. Die ungebremst hohe Nachfrage nach SAP-Cloud-Lösungen symbolisiert zum einen, dass für unsere Kunden ein externer Betrieb ihrer kritischen Systeme zukunftsfähig ist und zum anderen, dass SAP als Anbieter hohes Vertrauen genießt. Damit das so bleibt und SAP auch zukünftig erste Wahl für seine Kunden ist, müssen wir uns weiter wandeln und investieren. Aus diesem Grund haben wir unsere Prognosen angepasst. Kurzfristig gehen wir von niedrigeren Wachstumsraten im Umsatz und Betriebsergebnis aufgrund der beschleunigten Umstellung auf das subskriptionsbasierte Cloud-Geschäftsmodell mit ratierlicher Umsatzrealisierung aus. Beide Kennzahlen werden dann mittelfristig deutlicher und dynamischer steigen. Verglichen mit dem Jahr 2019 wollen wir bis 2025 die Cloud-Erlöse mehr als verdreifachen, die Umsatzerlöse um mehr als 30 % steigern und das Betriebsergebnis um mehr als 40 % erhöhen. Damit gestaltet sich unser Wachstumspfad nachhaltig hochprofitabel – ich bin mir sicher, dies ist auch im Interesse unserer Aktionäre.

Nun wünsche ich Ihnen eine interessante und anregende Lektüre.

Ihr Luka Mucic Finanzvorstand der SAP SE

Liebe Leserin, lieber Leser,

Finanz- kalender

In Folge der weltweiten COVID-19-Pandemie verzichtet SAP bis zum Jahresende auf die Ausrichtung und Teil-nahme an Präsenz- veranstaltungen. Im vierten Quartal bieten wir zusammen mit der Deutschen Schutz- vereinigung für Wert- papierbesitz DSW zwei virtuelle Anlegerforen an. 24. November 2020 8. Dezember 2020 jeweils ab 18:30 Uhr

Zugangsdaten werden rechtzeitig auf unserer Webseite www.sap.de/investor und der Webseite der DSWwww.dsw-info.de/ veranstaltungen/anlegerforen/ bekanntgegeben.

29. Januar 2021

Veröffentlichung der vorläufigen Ergebnisse für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2020

12. Mai 2021

Ordentliche Hauptversammlung 2021

18. Mai 2021

Zahlung der Dividende

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Solide Umsatz- und Ergebnisentwicklung trotz COVID-19Trotz der sich durch die COVID-19-Pandemie abzeich-nenden Kaufzurückhaltung der Kunden steigerte die SAP ihren Gesamtumsatz (Non-IFRS) in den ersten neun Monaten 2020 um 1 % auf 19,80 Mrd. € (wäh-rungsbereinigt 2 %). Davon entfielen 6,04 Mrd. € auf Cloud-Erlöse (plus 18 %), 10,61 Mrd. € auf Software-lizenzen und -Support (minus 5 %) und 3,15 Mrd. € auf Services (minus 6 %). Speziell die Erlöse aus Software-lizenzen gingen um 23 % zurück, was aber ungefähr den Erwartungen entsprach. Das Cloud-Wachstum wurde durch Einbußen im Concur-Geschäft belastet. Durch weniger Geschäftsreisen sinken in diesem Segment die Transaktionsumsätze. Der Anteil besser planbarer Umsätze erhöhte sich dagegen deutlich um vier Pro-zentpunkte auf jetzt 74 %.

Effizienzsteigerungen und der Wegfall von Restrukturie-rungsaufwänden trugen zu einer überproportionalen Ergebnisverbesserung und entsprechend höheren Margen bei. Das Betriebsergebnis (Non-IFRS) der ersten neun Monate 2020 stieg um 3 % auf 5,51 Mrd. € (währungsbereinigt 4 %). Die operative Marge (Non-IFRS) nahm dadurch um 0,4 Prozentpunkte auf 27,9 % zu (währungsbereinigt 0,5 Prozentpunkte). Die von Analysten viel beachtete Cloud-Bruttomarge stieg (Non-IFRS) um 1,7 Prozentpunkte auf 69,5 % und die Service-Bruttomarge nahm um 6,2 Prozentpunkte zu. Im dritten Quartal lag die operative Marge mit 31,7 % um 1,1 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert, was ebenfalls auf bessere Effizienz und Kostendisziplin zurückzuführen ist. Der Gewinn nach Steuern (Non-IFRS) stieg in den ersten neun Monaten 2020 um 14 % auf 4,51 Mrd. €. Ursächlich dafür war ein hoher Ergebnisbeitrag durch Sapphire Ventures (bei einer gleichzeitig geringeren effektiven Steuerquote).

Der vergleichsweise deutliche Anstieg der Zahlen nach IFRS-Rechnungslegung resultiert aus den im Vorjahr angefallenen Kosten für Restrukturierung, aktien-basierten Vergütungen und einer zusätzlichen Steuer-zahlung. Daraus resultierte ein im Jahresvergleich um 54 % höherer operativer Cashflow von 5,09 Mrd. € (9M 2019: 3,32 Mrd. €). Der Free Cashflow profitierte zudem von geringeren Investitionsausgaben als im Vor-jahr und nahm um 79 % auf 4,17 Mrd. € zu (9M 2019: 2,33 Mrd. €). Die Nettoliquidität zum 30. September 2020 verbesserte sich auf -6,89 Mrd. € im Vergleich zu -8,28 Mrd. € am 30. September 2019.

Kurz- und mittelfristige Ziele aktualisiertAufgrund der durch die COVID-19-Krise beeinflussten Geschäftsentwicklung und der bedingt durch die Dollar-Abwertung stark negativen Wechselkurse im zweiten Halbjahr hat die SAP den zuletzt am 8. April aktualisierten Ausblick für die Erlöse und das Betriebs-ergebnis im Jahr 2020 gesenkt. Auch die mittelfristigen Ziele bis 2023 und 2025 wurden vor dem Hintergrund der Investitionen in das Cloud-Wachstum aktualisiert. Im Geschäftsjahr 2020 rechnet SAP (jeweils Non-IFRS, währungsbereinigt) nun mit Cloud-Erlösen in Höhe von 8,0 Mrd. € bis 8,2 Mrd. € (zuvor 8,3 Mrd. € bis 8,7 Mrd. €). Die Cloud- und Softwareerlöse sollen auf 23,1 Mrd. € bis 23,6 Mrd. € wachsen (zuvor 23,4 Mrd. € bis 24,0 Mrd. €). Insgesamt sollen die Umsatzerlöse bei 27,2 Mrd. € bis 27,8 Mrd. € (zuvor 27,8 Mrd. € bis 28,5 Mrd. €) liegen. Beim Betriebsergebnis rechnet SAP mit einer Spanne von 8,1 Mrd. € bis 8,5 Mrd. € (zuvor 8,1 Mrd. € bis 8,7 Mrd. €). Zudem geht SAP weiterhin davon aus, dass der Anteil der besser plan-baren Umsätze (Summe der Clouderlöse und Software-supporterlöse) an den gesamten Umsatzerlösen etwa 72 % erreichen wird.

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COVID-19-SORGEN DÄMPFEN WACHSTUM VON SAPUnsicherheiten über die weitere Entwicklung der COVID-19-Krise und den Zeitpunkt bis zum Einsetzen der konjunkturellen Erholung führten im dritten Quartal 2020 zu erhöhter Investitionszurückhaltung der Unternehmen. Das hat auch den Umsatz von SAP belastet. Die Softwarelizenzerlöse waren weiter rückläufig und bestätigten den Trend, dass Kunden verstärkt Cloud-Implementierungen nachfragen. Im Gegenzug entwickelte sich das Cloud-Geschäft weiter positiv – Current Cloud Backlog und Cloud-Erlöse wiesen erneut zweistellige Wachstumsraten auf. Im Vordergrund standen dabei die Segmente Applications, Technology & Support (inkl. SAP S/4HANA) und Qualtrics. Aufgrund der schwächer als erwartet ausgefallenen Geschäftsentwicklung im zweiten Halbjahr und einer neuen Cloud-fokussierten Wachstumsinitiative wurde die Prognose für das Geschäftsjahr 2020 reduziert und die mittelfristigen Ziele bis 2025 überarbeitet.

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Erste neun Monate 2020 IFRS Non-IFRS

Mrd. €, falls nicht anders bezeichnet

Q1-Q3 2020

Q1-Q3 2019

Veränderung in %

Q1-Q3 2020

Q1-Q3 2019

Veränderung in %

Veränderung in % währungsbereinigt

Current Cloud Backlog k. A. k. A. k. A. 6,60 5,99 10 16Clouderlöse 6,04 5,04 20 6,04 5,11 18 19Softwarelizenz-und -Supporterlöse 10,61 11,13 -5 10,61 11,13 -5 -4

Cloud-und Softwareerlöse 16,65 16,17 3 16,65 16,24 3 4Umsatzerlöse 19,80 19,51 1 19,80 19,58 1 2Anteil besser planbarer Umsätze (in %) 74 70 4 Pp 74 70 4 Pp

Betriebsergebnis 3,97 2,37 67 5,51 5,37 3 4Gewinn (Verlust) nach Steuern 3,35 1,73 93 4,51 3,96 14Unverw. Ergebnis je Aktie (in €) 2,74 1,43 92 3,71 3,29 13Anzahl Mitarbeiter (Vollzeitbeschäftigte, 30. September) 101.450 99.710 2 k. A. k. A. k. A. k. A.

SAP Investor | 3. Quartal 2020

Prognose (Non-IFRS in Mrd. €)

Quartalsentwicklung (Non-IFRS in Mrd. €)

Cloud-Erlöse Gesamt-Umsatzerlöse Betriebsergebnis

Ist-Werte 9 Monate

Prognose Gesamtjahr2019 2020 2019 2020 2019 2020

27,63

8,217,01

19,80

5,516,04

8,0–8,2 8,1–8,5

27,2–27,8

Betriebsergebnis

Gesamt-Umsatzerlöse

Cloud-Erlöse

Q3 2020Q2 2020Q1 2020Q4 2019

2,84

1,481,96

8,05

6,52 6,74

1,91 2,01 2,042,07

6,53

1,98

Finanzkennzahlen (erste neun Monate 2020)

Alle Zahlen sind ungeprüft. Eine detaillierte Erläuterung zur Non-IFRS-Berechnung von SAP finden Sie online unter www.sap.com/investors/de/reports.html (Grundlagen der Berichterstattung). Da der Current Cloud Backlog eine Auftragseingangskennzahl ist, gibt es hierzu kein IFRS-Äquivalent.

Der Ausblick der SAP für das Gesamtjahr 2020 erfolgt ohne Berücksichtigung der Wechselkurse. Die erwarteten Währungseffekte für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2020 sowie die mittelfristigen Ziele finden Sie auf unserer Internetseite https://www.sap.com/corporate/de/investors/capital-market-story/outlook.html

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SAP Investor | 3. Quartal 2020

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die Daten primär den Arbeitsspeicher, womit die Zugriffs-raten tausendfach schneller werden, als bei reinem Spei-chern auf Festplatten. Darüber hinaus arbeitet SAP HANA mit einem Spaltenkonzept, das wesentlich schnellere Datenzugriffe erlaubt als die herkömmliche, zeilenbasierte Speicherung. Vorberechnungen fallen weg und die Daten können höher komprimiert werden. Das hat viele Vorteile.

SAP HANA ist außerdem in der Lage, gleichzeitig Trans-aktionen zu erfassen und Analysen bereitzustellen. Damit wird die Grundlage für intelligente Prozesse geschaffen, in denen künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen ihre ganze Stärke ausspielen können. Davon profitiert wiederum die Anwendungsebene, da nun viel häufiger und bessere Auswertungen möglich sind als früher. Gleichzeitig erlaubt SAP HANA, die synergetische Nutzung der Daten über Unternehmensbereiche, und sogar über Unternehmens-grenzen hinweg – für einen vollständigen Überblick auf alle Geschäftsprozesse.

SAP S/4HANA deckt sämtliche Funktionsbereiche von Unternehmen ab: Finanzen, Vertrieb, Service, Einkauf, Fertigung, Logistik, Forschung und Entwicklung (SAP S/4HANA Applications) sowie Personal. Hinzu kommen Anwendungen, die die konkreten Anforderungen einer Branche abdecken. Derzeit bietet SAP bereits Lösungen für über 25 Branchen an. Besonders für diese Lösungen ist eine weitere Eigenschaft von SAP S/4HANA elementar: Die Fähigkeit zur Integration von Fremdanwendungen (3rd Party/Partner Applications). Dies ermöglicht die Business Technology Platform, die die Grundlage der Softwarelösung bildet und quasi als Schaltzentrale fun-giert. Und mit der in der letzten Ausgabe vorgestellten Industry Cloud lassen sich zusätzliche Branchenfunktio-nalitäten andocken. Die in der Plattform bereitgestellten Softwarebausteine ermöglichen, dass immer die gleichen Standards eingesetzt werden und alle vom Kunden selbst entwickelten oder zugekauften Programme an den

Während früher vornehmlich Maschinen über den Erfolg eines Unternehmens entschieden haben, ist heute die bestmögliche Digitalisierung der wesentliche Wettbewerbsfaktor. Mit SAP S/4HANA hat SAP eine modular aufgebaute Lösung geschaffen, die Daten aller Unter-nehmensbereiche und die Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette in Echtzeit abbildet und analysiert. Darüber hinaus legt sie, durch Integration neuester Technologien wie künstlicher Intelligenz, die Basis für schnellere Entscheidungen als je zuvor.

WIE SAP S/4HANA Zukunft gestaltet

Auf dem Weg zum intelligenten UnternehmenDie Realität von morgen müssen Unternehmen schon heute angehen. Erfolgreiche Unternehmer müssen stets Risiken abwägen, über den Tellerrand schauen und offen für neue Wege sein. Heute kommt es für Unternehmen mehr denn je darauf an, nicht nur die Produktivität zu erhöhen, sondern das eigene Geschäftsmodell ständig weiter zu entwickeln. Kunden sollen neben einer einheit-lichen Wahrnehmung des Unternehmens auch das Ge- fühl bekommen, individuell abgeholt und verstanden zu werden. Darüber hinaus sollen die besten Mitarbeiter gewonnen werden. Neue Technologien ermöglichen dann die Gewinnung und Analyse von Daten aus den Geschäfts-prozessen. Je schneller und umfassender, umso besser. Wenn dabei noch über Funktionsbereiche hinweg Daten zusammenspielen und so eine holistische Sicht auf das gesamte Unternehmen entsteht, dann sprechen wir bei SAP vom „Intelligenten Unternehmen“.

SAP S/4HANA: Kern des intelligenten UnternehmensERP-Systeme (Enterprise Ressource Planning) sind die zentralen Nervensysteme von Unternehmen. Sie steuern und planen bedarfsgerecht Ressourcen, wie Kapital, Personal oder Materialien. SAP ist seit fünf Jahrzehnten einer der weltweit führenden Anbieter von ERP-Lösungen. SAP S/4HANA wurde dank der In-Memory-Technologie der SAP eigenen Datenabank SAP HANA vollkommen neu gedacht und ist der Nachfolger der bekannten SAP Business Suite: Ein intelligentes und integriertes ERP-System als digitaler Kern von Unternehmen. Es hilft, Wert-schöpfungsketten zu festigen, bestehende Geschäfts- prozesse mit intelligenten Funktionen zu erweitern und neue Geschäftsmodelle zu unterstützen. Damit werden Unternehmen zu intelligenten Unternehmen.

Im Vergleich zur SAP Business Suite nutzt SAP S/4HANA, wie der Name schon sagt, ausschließlich die In-Memory- Datenbank SAP HANA. In-Memory-Datenbanken nutzen für

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Schnittstellen die gleiche Sprache (Semantik) sprechen. So können auch Anwendungen von neuen Technologien wie künstlicher Intelligenz, maschinellem Lernen, robotischer Prozessautomation, Blockchain oder Internet of Things (IoT) profitieren, selbst wenn sie dies nicht von Haus aus mitbringen (In-App Extensions). Welche Anwendungen ein Kunde wählt, ist ihm überlassen. Entscheidend ist die Nutzung der Business Technology Platform, die die Kompatibilität aller gewählten Anwendungen sicherstellt.

Dabei hat SAP S/4HANA ein übergeordnetes Ziel: Unter-nehmen sollen sich auf ihr ERP-System verlassen können. Es soll die Unternehmen in ihrer Entwicklung unterstützen und nicht bremsen. Die Fähigkeiten des Systems helfen dem Management, sich gezielter auf das Kerngeschäft zu fokussieren und neue Geschäftsmodelle in sich ändernden Märkten zu entwickeln.

Aktuell und schnell mit der CloudWährend die früheren Versionen von SAP S/4HANA noch vorrangig beim Kunden installiert wurden, hat sich der Trend zur cloudbasierten Implementierung deutlich verstärkt. Ohne den Aufwand und die Kosten für die Bereit-stellung und den Betrieb eigener Systemlandschaften und Rechenzentren können Unternehmen Kernprozesse viel schneller umstellen, neue Funktionen rascher implemen-tieren und von schnellen Innovationszyklen profitieren. Als Ergebnis kann eine bessere Wertschöpfung und Wett-bewerbsposition erreicht werden.

SAP bietet auch allen Kunden an, SAP S/4HANA in der Cloud, also außerhalb der eigenen Infrastruktur zu betreiben. Durch die Offenheit und Kompatibilität des Systems ist der nahtlose Übergang garantiert. Damit wird auch gewährleistet, dass Unternehmen jederzeit den Anbieter der Cloud-Infrastruktur wechseln können. Solche Anbieter sind beispielweise Amazon, Google, Microsoft oder die geplante europäische Cloud GAIA-X.

Corona beschleunigt Umzug in die CloudCOVID-19 hat in vielen Unternehmen schlummernde Schwächen bei der digitalen Umsetzung offengelegt. SAP S/4HANA kann Unternehmen helfen, sich für die Zukunft neu aufzustellen. Die Zukunftsorientierung des Systems, Flexibilität, Integrationsfähigkeit und Geschwin-digkeit erhöhen die eigene Widerstandskraft der Unter-nehmen in Krisen und helfen Veränderungen der Märkte und Wertschöpfungsketten schneller zu erkennen und zu analysieren.

Trotz der Pandemie wurde von SAP rechnerisch in jeder Stunde eines Arbeitstages ein System beim Kunden live geschaltet. Die Implementierungs-Teams haben dabei überwiegend „remote“, also aus der Ferne und nicht beim Kunden, gearbeitet. Die Erfahrung zeigt, dass diese Form der Einführung sehr gut funktioniert und von Kunden angenommen wird.

Erfolgsgeschichte mit ZukunftSAP S/4HANA spiegelt den technischen Fortschritt, die Branchenkompetenz und das Know-how von SAP wieder. Die Software wird laufend weiterentwickelt und in der Cloud zur Verfügung gestellt. In Zukunft will SAP den Kun-den neue Versionen sogar unterbrechungsfrei und kon-tinuierlich einspielen. Mit dem „Roadmap Explorer“ hat SAP ein Werkzeug zur Verfügung gestellt, mit dem alle geplanten Innovations- und Entwicklungsschritte erkennbar sind und so den Kunden eine hohe Planungssicherheit für den Umstieg auf SAP S/4HANA gegeben wird. Brand-neu ist die Produktinitiative „Climate 21“, die hilft, den CO2-Ausstoss entlang der gesamten Wertschöpfungs-kette zu ermitteln. Nicht nur Gewinn und Umsatz stehen im Fokus, sondern auch das nachhaltige Wirtschaften.

Von den 30 Unternehmen im DAX setzen 29 auf SAP S/4HANA. Eine Erfolgsbilanz und zugleich auch eine Ver-antwortung für uns. Das Interesse an SAP S/4HANA ist ungebrochen hoch und zunehmend entscheiden sich mehr Unternehmen für den Umstieg zusammen mit dem Wechsel in die Cloud.

Integration von Anwendungen in SAP S/4HANA

In-App Extensions

3rd Party Applications

Partner Applications

Procurement

Manufacturing

Finance

Sales

Service

Asset Mgmt.

Supply Chain

R&D

Cross Functions

SAP S/4HANA Applications

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SAP Investor | 3. Quartal 2020

Der Übergang von der SAP Business Suite auf SAP S/4HANA ist für Unternehmen ein großer Schritt. Wieso lohnt er sich?SAP S/4HANA ist ein Quantensprung in der Unternehmens- steuerung und die Basis für die Digitalisierung von Unter-nehmen. In der Vergangenheit haben ERP-Systeme nur das bestehende Geschäftsmodell unterstützt. SAP S/4HANA unterstützt die Weiterentwicklung der Kunden und ihrer Geschäftsmodelle mit Flexibilität, Integration und Schnelligkeit. Der Kunde erhält in Echtzeit Einblick, was in seinem Unternehmen passiert. Wir haben ein lernen- des System entwickelt, das schnelle Datenanalysen und Entscheidungen ermöglicht. Und mit dem Umzug in die Cloud haben wir die Geschwindigkeit und die Möglichkeit von SAP S/4HANA nochmals ausgebaut. Unsere Lösung wächst mit den Unternehmen, passt sich schnell an Geschäftsveränderungen an und hilft, neue Geschäfts-felder zu entdecken.

Warum bietet SAP bei SAP S/4HANA erstmals auch die Datenbanktechnologie des ERP-Systems mit an?Nur mit SAP HANA kann SAP S/4HANA die volle Stärke entfalten. SAP S/4HANA zeichnet sich durch das offene Ökosystem für Partner, aber auch für andere Technologien, wie künstliche Intelligenz oder maschinelles Lernen aus. Diese Offenheit und damit Kompatibilität können wir so besser gewährleisten. Ein weiterer Grund ist das Thema Geschwindigkeit durch SAP HANA. Früher wurden Daten vom Transaktionssystem auf das Analysesystem kopiert, um sie auszuwerten. Das hat viel Zeit und Aufwand gekostet und dabei waren die Daten nie wirklich synchron. Mit SAP HANA sprechen wir zum ersten Mal von Echtzeitanalyse, da keine Daten zur Analyse mehr bewegt werden müssen und wir immer Zugriff auf die feinste Granularität der Daten haben, anstatt auf aggregierten Sichten zu arbeiten. SAP HANA hat viele weitere einmalige Möglichkeiten, die den Rahmen hier sprengen würden. Ich kann nur sagen, dass SAP S/4HANA ohne SAP HANA nicht existieren würde.

Ihre Produkte sind eng mit dem SAP Business Network verbunden. Was verbirgt sich dahinter?Wir haben mit der Akquisition von Ariba das größte Beschaf- fungs-Netzwerk der Welt erhalten, welches Firmen erlaubt, Einkaufsprozesse durchgängig digital, hocheffizient und mit maximaler Transparenz abzuwickeln. Wir haben seitdem verschiedene weitere Netzwerke aufgebaut, z. B. im Bereich der Logistik, Finanzwesen und Anlagen-Management. Wir bringen all diese Ansätze zusammen und ermöglichen unseren Kunden den automatischen Anschluss an diese

Netzwerke. Damit wird der schnelle Datenaustausch zwi-schen dem Unternehmen und allen Partnern (Lieferanten, Banken, etc.) möglich und bildet die Basis für ganz neue Anwendungen wie z. B. gemeinsame Absatzprognosen.

SAP S/4HANA wird künftig auch den CO2-Abdruck in Wertschöpfungsketten messen können. Wieso rückt das Thema in den Fokus?SAP hat sich schon lange dem Thema nachhaltige Unter- nehmensführung verschrieben. Das gilt aber nicht nur für unser eigenes Geschäft. Wir sind der Überzeugung, dass wir mit unseren Produkten auch unseren Kunden helfen können, nachhaltiger und damit verantwortungsvoller zu agieren. Mit unserer Produktinitiative „Climate 21“ wollen wir unsere Kunden beim Erreichen ihrer Klimaziele unter-stützen. SAP Product Carbon Footprint Analytics ist die erste Anwendung dieser Initiative. Sie nutzt Daten unter anderem aus SAP S/4HANA zur Erfassung von CO2 ent-lang der Wertschöpfungskette. Dieses kann die Verringe-rung von Emissionen unterstützen, denn Entscheidungen werden in Unternehmen zunehmend auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit getroffen.

Das Jahr 2020 wird von SAP als wichtiges Jahr für die Weiterentwicklung von SAP S/4HANA bezeichnet. Was sind die Gründe dafür?SAP S/4HANA steht im Kern unserer Lösungswelt. Aber in diesem Jahr haben sich trotz der COVID-19-Pandemie zahlreiche Unternehmen zur Umstellung von Vorgänger- versionen auf SAP S/4HANA, auch in der Cloud, ent- schieden oder führen das System überhaupt erst ein. Die Cloud ist unbestritten die Betriebsform der Zukunft für SAP S/4HANA. Darüber hinaus konnten wir die Integration unseres Lösungsportfolios weiter deutlich vorantreiben und das Zusammenspiel von mehreren SAP-Produkten weiter verbessern. Das macht es für Kunden attraktiv, sich für weitere SAP-Lösungen zu entscheiden, da sie schneller eingesetzt werden können. Damit können wir den Kunden mittlerweile eine noch vollständigere und nahtlos arbeitende Suite anbieten. Insofern sind wir mit SAP S/4HANA und unserer Strategie, integrierte und intel-ligente Geschäftsprozesse anzubieten, richtig aufgestellt und können unseren Kunden helfen, gestärkt aus der Krise zu kommen. Gerade jetzt ist der richtige Zeitpunkt, in die Zukunft zu investieren.

5 Fragen

an Jan Gilg, President SAP S/4HANA

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John Wookey kehrt zu SAP zurückDer Branchenexperte John Wookey kehrt in den SAP-Konzern zurück. In seiner neuen Funktion verantwortet Wookey künftig den Bereich „Intelligent Spend and Business Network“ und soll die

führende Rolle von SAP in diesem Bereich ausbauen. Intelligent Spend Management ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum intel-ligenten Unternehmen und beinhaltet die Erfassung und Analyse aller Ausgaben entlang der Wertschöpfungskette. Ziel ist die verstärkte Integration von Spend Management in das SAP Portfolio. Wookey war bereits bis 2011 bei SAP verantwortlich für die Entwicklung und den Support von Line-of-Business-Cloud- Anwendungen und On-Demand Lösungen. Nach seinem Ausscheiden war Wookey zuletzt für den US-amerikanischen Softwarehersteller Salesforce tätig, davor in leitenden Führungs-positionen bei Oracle. 

SAP startet Initiative 5 & 5 by ’25 5 & 5 by ’25 ist eine von SAP initiierte freiwillige Selbstverpflichtung, mit der weltweit Unter-nehmen und Organisa-tionen aus verschie- denen Branchen dazu inspiriert werden sollen, mehr Waren und Dienst-

leistungen von sozial engagierten Lieferanten zu kaufen. Ziel der Initiative ist es, bis zum Jahr 2025 fünf Prozent bestimmter Ausgaben über soziale Unternehmen sowie Unterneh-men, die Vielfalt fördern (engl. Diversity) zu tätigen und damit einen signifikanten Einfluss auf soziale Gerechtigkeit und Umweltschutz auszuüben. Adaire Fox-Martin, Mitglied des Vorstands der SAP SE, hat 5 & 5 by ’25 als Teil des Programms „SAP One Billion Lives“ ins Leben gerufen, das sich die stärkere Einbin-dung sozialer Unternehmen in die globale Wirtschaft zum Ziel gemacht hat. 

SAP: Führender Anbieter bei Implementierungs-servicesDie IDC MarketScape Studie „Worldwide SAP Next-Generation Imple-mentation Services 2020 Vendor Assess-ment“ stuft SAP als einen der führenden

Anbieter von Implementierungsservices inno-vativer Produkte und Lösungen ein. Sie zeigt, dass SAP seine Services, Supportleistungen und Tools nutzt, um ihre Kunden dabei zu unterstützen, den eigenen Endkunden den besten Mehrwert zu bieten. Käufer schätzen bei SAP besonders die Bereitstellung geeig-neter und erstklassiger Ressourcen für SAP- Projekte und den Einsatz bewährter Methoden/ Tools für die Erbringung von SAP Services. Gleichzeitig hebt IDC die Strategie von SAP zur Steigerung der Kundenzahl und seine Tools für geistiges Eigentum der nächsten Generation hervor. 

SAP kauft Kunden-bindungsplattform EmarsysSAP will Emarsys, einen führenden Anbieter für Software zur Kundenbindung, übernehmen. Emarsys bietet Unternehmen eine cloud-basierte Marketing-Plattform,

die Daten von Kunden und Produkten ver-bindet. Die Kommunikation mit dem Kunden kann dadurch effektiver und persönlicher gestaltet werden. Das Unternehmen ist u. a. in Berlin, London, Sydney sowie in Indianapolis vertreten und hat weltweit über 1.500 Kunden. Emarsys soll in den Bereich Customer Expe-rience von SAP integriert werden. SAP-Kunden wird damit eine personalisierte Kontaktauf- nahme zu ihren Endkunden in Echtzeit, sowie über alle Kommunikationskanäle hinweg, ermöglicht. Der Abschluss der Transaktion wird vorbehaltlich der Zustimmung der Aufsichtsbehörden im vierten Quartal 2020 erwartet. 

NACHRICHTEN

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SAP Investor | 3. Quartal 2020

SAP-Fachbegriffe einfach erklärtPublic Cloud – Private CloudIT-Services wie Speicherkapazitäten, Rechenleistung und Anwendungen können von Unternehmen und von Privatkunden über das Internet flexibel abgerufen werden. Diese Form des Angebots wird auch als Cloud bezeichnet. Der Kunde muss keine eigenen IT-Services vorhalten, sondern bezieht diese von externen Dienstleistern. Bei der Public Cloud werden hoch standardisierte Dienste zur Verfügung gestellt und durch die gleichzeitige Nutzung vieler Kunden, ist der Betrieb dadurch effektiv und kosteneffizient. Bei einer Private Cloud werden IT-Services exklusiv für jeden Kunden separat bereitgestellt und auch die Anpassungsfähigkeit ist deutlich größer. Durch diese Exklusivität ist der Betrieb zwar aufwändiger, bietet aber die größte Sicherheit und Kontrolle.

Data WarehouseDatenbanksystem, das verwendet wird, um betriebswirtschaftliche Analysen durchzuführen. Das Data Warehouse kann Daten aus ver-schiedenen Quellen beziehen, spei-chern, aufbereiten und wieder zur Verfügung stellen. Damit erlaubt die Technologie einen globalen Blick auf die vorhandenen Daten und gilt als Kernkomponente der Business Intelligence. Gleichzeitig kann Data Warehousing Daten, die in unter-schiedlichen Formaten vorliegen, in eine einheitliche Struktur bringen. SAP bietet aktuell mehrere Soft-warelösungen für Data Warehousing an, wie zum Beispiel: SAP HANA, die SAP Warehouse Cloud sowie SAP BW4/HANA.

Climate 21Neue Software-Initiative, mit der SAP Kunden bei der Verfolgung ihrer klimabezogenen Ziele unterstützt werden. SAP arbeitet gemeinsam mit Innovationspartnern daran, die Erfassung von Nachhaltigkeitskenn-zahlen im gesamten SAP-Lösungs-portfolio zu verankern. Dies soll Kunden dabei helfen, den CO2-Fuß-abdruck ihrer Produkte und Abläufe entlang der Wertschöpfungskette zu verstehen, zu analysieren und zu optimieren. Als erste Lösung der Initiative Climate 21 ist die Anwen-dung SAP Product Carbon Footprint Analytics verfügbar, die auf Daten aus SAP S/4HANA und Quellen von Drittanbietern zugreift. Dies bietet den Anwendern eine Grundlage für die Analyse und Optimierung von Treibhausgasemissionen.

Sabine Bendiek, derzeit Vorsitzende der Geschäfts-führung von Microsoft Deutschland, wird ab Anfang 2021 neues Vorstandsmitglied bei SAP. Die 54-jährige wird als Personalleiterin (Chief People Officer) und Arbeitsdirekto-rin die Human Resources-Organisation leiten und die Personalstrategie der SAP verantworten. Damit erweitert SAP den Vorstand, in der aktuell Adaire Fox-Martin das einzige weibliche Mitglied ist, um eine weitere Frau. Ab Mitte 2021 übernimmt Sabine Bendiek zusätzlich auch die Rolle der COO (Chief Operating Officer) und damit erstmals die neu geschaffene Funktion des Chief People und Operating Officer von SAP.

Ihre Aufgaben als Vorstandmitglied für den Bereich Per-sonal (CPO) beinhalten unter anderem, die besten Talente der Branche zu gewinnen, ein attraktives Wachstums- und Lernumfeld für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schaffen sowie eine konsistente Führungsstruktur zu gewährleisten. Als COO wird Sabine Bendiek dann gleich-zeitig auch für die Optimierung von Arbeitsprozessen ver-antwortlich sein.

Durch die erstmalige Kombination der beiden Funktionen CPO und COO bei SAP können Personalstrategie und Geschäftsprozesse besser aufeinander abgestimmt und optimiert werden, damit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Prozesse reibungslos zusammenwirken. Gleichzeitig trägt SAP damit der Tatsache Rechnung, dass die

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der entscheidende Faktor für den heutigen und zukünftigen Erfolg sind.

Sabine Bendiek wurde zunächst für drei Jahre in den SAP Vorstand berufen. Sie ist Absolventin des Studien-gangs Managementwissenschaften am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und hat einen Abschluss in Betriebswirtschaft der Universität Mannheim. Bevor sie 2016 zu Microsoft kam, war sie Vice President bei EMC und in der Geschäftsführung von Dell sowie u.a. bei Nixdorf, Siemens Nixdorf Information Systems, McKinsey, Booz Allen und Earlybird Venture Capital.

Neuzugang im Vorstand: Sabine Bendiek

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Herausgeber: SAP SE Investor Relations, Dietmar-Hopp-Allee 16, 69190 Walldorf E-Mail: [email protected], Telefon: +49 6227 7-67336, Fax: +49 6227 7-40805

Redaktion und Gestaltung: Instinctif Deutschland GmbH

Fotonachweise: SAP SE/Image Library

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Stand: Oktober 2020 Alle Zahlen beziehen sich auf die ersten neun Monate 2020, es sei denn, es ist anders ausgewiesen.

Redaktion und Projektmanagement: Johannes Buerkle, Investor Relations E-Mail: [email protected] Telefon: +49 6227 7-70157

Verantwortlich i.S.d.P.: Stefan Gruber, Investor Relations E-Mail: [email protected] Telefon: +49 6227 7-52727

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