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Jahresbericht 2015 Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung

SBB JB15 Freigabe 16-06-27€¦ · Marianne Steiner, Grafik-Design 3 Grußwort von Dr. Horst Vinken, Präsident des Bundesverbandes der Freien Berufe e. V. 4 2015 im Überblick 6

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Jahresbericht 2015

Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung

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Inhalt Grußwort

Impressum

HerausgeberSBB – Stiftung Begabtenförderung berufliche BildungGemeinnützige Gesellschaft mbHLievelingsweg 102–10453119 Bonn

Tel.: 0228 62931-0Fax: 0228 62931-11E-Mail: [email protected]

Text, RedaktionSBB – Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung

GestaltungMarianne Steiner, Grafik-Designwww.maristeiner.de

3 Grußwort von Dr. Horst Vinken, Präsident des Bundesverbandes der Freien Berufe e. V.

4 2015 im Überblick

6 Unser Auftrag: Wir fördern berufliche Talente

8 Weiterbildungsstipendium: „Klar kann ich noch mehr!“

10 „Vom Weiterbildungsstipendium profitiere ich heute noch“ – Goldschmiedin Judith Glaser

12 Zwei Standbeine in der Pflege- Gesundheits- und Krankenpflegerin Olga Klippenstein

14 „Einige wollen sich einfach nur bedanken“: Stipendienbetreuer in den dualen Berufen

16 Weiterbildungsstipendium vor Ort: Presseecho zur Stipendienvergabe durch die Kammern

18 Ausstellung zum Weiterbildungsstipendium: In ganz Deutschland unterwegs

20 Aufstiegsstipendium: Studieren mit Berufserfahrung

22 „Ich war die Erste in der Familie, die studierte“ – Projektingenieurin Michaela Fraidling

24 Studienkonferenz 2015: Wohin mit dem Engagement? Perspektiven für die Zivilgesellschaft

26 Im Fernstudium zum Wirtschaftsingenieur – Verkaufsleiter Christian Eberhardt

28 Science Slam 2015: Wir leben länger – Herausforderungen und Chancen!

30 Stipendiatinnen und Stipendiaten engagieren sich

31 Die Förderprogramme in Zahlen

38 Verwendung der Mittel

39 Organigramm

Redaktionsschluss31.05.2016

BildnachweisS. 1 Jörg Heupel; S. 3 BStBK; S. 4 SBB-Archiv, Julietta L. Wehr, S. 5 Ingo Bartussek – Fotolia.com, Marcus Gloger, StBK Westfalen-Lippe; S. 7 Robert Kneschke – Fotolia.com; S. 8 auremar – Fotolia.com; S. 9 contrastwerkstatt – Fotolia.com, Tatjana Balzer – Fotolia.com; S. 10 – 11 Judith Glaser; S. 12 Olga Klippenstein; S. 14 Susanne Moderhak; S. 15 SBB-Archiv, Hermann Kelbel; S. 18 SBB-Archiv; S. 19 Jörg Heupel; S. 20 Robert Kneschke – Fotolia.com; S. 22 Michaela Fraidling; S. 24 – 25 Juli-etta L. Wehr; S. 26 Christian Eberhardt; S. 27 Stauke – Fotolia.com; S. 28 – 29 J. Eisbrenner; S. 30 J. Eisbren-ner, A. van Nahl; S. 31 Doc RaBe – Fotolia.com

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Die Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB), getragen von ihren drei Gesellschaftern, dem Bundesverband der Freien Berufe (BFB), dem Deut-schen Industrie- und Handelskammertag (DIHK)und dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH), blickt erneut auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Auch im Berichtszeitraum hat der Dreiklang „Talent-förderung, Fachkräftesicherung, Karrierechance“ die vielfältigen Perspektiven gespiegelt, die das Engagement der SBB jungen Menschen, aber auch deren Arbeitgebern eröffnet. Bald schon steht das 25-jährige Jubiläum eines von der SBB koordinierten Stipendienprogramms ins Haus. Das ist eine beacht-liche Wegstrecke. Das Ziel, die berufliche Bildung zu stärken, ist aber weder in die Jahre noch aus der Mode gekommen. Ganz im Gegenteil. Der demogra-fische Wandel schreibt dieses Ziel als wesentliche Zukunftsaufgabe fort.

Schon im Jahr 1991 haben die maßgeblichen Akteure aus Politik und Wirtschaft wichtige Wei-chen gestellt und rückblickend vorausschauend gehandelt. Seinerzeit fiel der Startschuss für das Bundesprogramm „Begabtenförderung berufliche Bildung“, das nun als „Weiterbildungsstipendium“ firmiert und überdurchschnittlich begabte Aus-bildungsabsolventen fördert. Hierbei ist die SBB Schnittstelle zwischen dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und den knapp 300 am Stipendienprogramm beteiligten Kammern und zuständigen Stellen.

BFB, DIHK, ZDH und SBB entwickeln das Angebot zusammen kontinuierlich weiter. So wurde dieses Programm im Jahr 1999 auch für die bundesge-setzlich geregelten Fachberufe im Gesundheitswe-sen geöffnet. Im Sommer des Jahres 2008 wurde zudem mit dem Aufstiegsstipendium ein ganz neues Programm gestartet. Es unterstützt besonders leistungsfähige Berufserfahrene bei einem ersten Hochschulstudium.

Wer Kenntnisse aus der beruflichen Praxis mit theo-retischen Kenntnissen aus einem Studium verbinden kann, ist für seinen aktuellen oder Arbeitgeber in spe doppelt wertvoll. Und mehr noch: Unter dem Dach der SBB wurden Instrumente institutionalisiert, die junge Menschen mit Können und Biss fördern. Beide Stipendien steigern nicht nur die Attraktivität der beruflichen Bildung, sondern auch die Durchlässig-keit zwischen beruflicher und akademischer Bildung. Auch die reinen Fakten sprechen für sich, dies belegt der vorliegende Jahresbericht ebenso wie eine Zwi-schenbilanz: Seit dem Jahr 1991 konnten weit über 100.000 Weiterbildungsstipendien und seit dem Jahr 2008 mehr als 7.800 Aufstiegsstipendien an beruf-liche Talente vergeben werden.

Unser Glückwunsch richtet sich an alle Stipendia-tinnen und Stipendiaten, auf die nicht nur deren eigene Ausbilder, sondern auch alle in diesem Jahres-bericht genannten Beteiligten stolz sind. Unser Dank richtet sich an alle tragenden Säulen: an das BMBF für die ungebrochene Unterstützung, an die SBB für die gelungene Koordinierung und an die Kammern für die praxisnahe Umsetzung.

Dr. Horst VinkenPräsident des Bundesverbandes der Freien Berufe e. V.

Grußwort

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2015 im Überblick:

Liebe Leserin, lieber Leser,mein Wort des Jahres 2015 heißt „Engagement“. Das gilt mit Blick auf die enorme Hilfs- und Spenden-bereitschaft angesichts der vielen hilfesuchenden Flüchtlinge in Deutschland. Das gilt aber auch für die Arbeit der SBB selbst.

Anfang des Jahres suchten wir das Thema unserer zweiten Studienkonferenz für die Stipendiatinnen und Stipendiaten des Aufstiegsstipendiums. Mit unserem Kooperationspartner, dem Kölner Gym-nasial- und Stiftungsfonds, entschieden wir uns für: „Wohin mit dem Engagement? – Perspektiven für die Zivilgesellschaft“. Mit diesem Motto verfolgten wir zwei Ziele. Einerseits wollten wir unsere Stipen-diatinnen und Stipendiaten motivieren, ihr ehren-amtliches Potential zu heben. Andererseits sollten diejenigen, die sich bereits in der einen oder anderen Weise einbringen, das Forum haben, ihre ehrenamt-lichen Aktivitäten den Mitstipendiaten vorzustellen. Dass wir bei der Themenwahl den Geist der Zeit genau trafen, zeigte sich dann spätestens in der zweiten Jahreshälfte 2015, als das ganze Ausmaß der Fluchtbewegung Richtung Europa deutlich wurde.

Stipendiaten sind VorbilderBeeindruckend ist das persönliche Engagement einiger Stipendiatinnen und Stipendiaten des Auf-stiegsstipendiums, das sie auf dem „Markt der Mög-lichkeiten“ präsentierten. So unterstützen die Zwil-linge Juliane und Theresa Heide die Berliner Stadt - mission, die Obdachlosen einen Ort für Gemein-schaft gibt. Den Herausforderungen des demogra-fischen Wandels begegnet Kathrin Schwarz mit ihrem Projekt „Demografie-Strategisches Forum Bad Säckingen“, indem sie die Öffentlichkeit für dieses Thema sensibilisiert und der Stadt Handlungsemp-fehlungen liefert. Doch das Engagement unserer Stipendiatinnen und Stipendiaten reicht auch über die Landesgrenzen hinaus. Stefanie Aminger setzt

sich für die medizinische Versorgung von Frauen in Guatemala ein, Rudolf Heegs Verein „Momotombo“ fördert Kinder mit Behinderungen in Nicaragua. Für die Interessen von Kindern in Duisburg macht sich Jenny Versteegen mit ihrem Verein „livingroom“ stark und bietet benachteiligten Heranwachsenden ein offenes Haus. Die „Mobile Organisation Not-fallseelsorge und Anschlussdienste“, kurz „Mona“, stellte Christian Müller vor. Als Ehrenamtlicher muss er sich häufig Extremsituationen stellen.

Bleibt die Frage: Was motiviert die Stipendiatinnen und Stipendiaten, sich immer wieder „für eine Schicht“ zu melden? Ihre Gründe sind Hilfsbereit-schaft, teilen können, Gemeinschaft erleben, Dienst am Nächsten und Barmherzigkeit. Das macht sie zu Vorbildern für bürgerschaftliches Engagement in unserer Gesellschaft.

Hochengagiert – auf der Bühne – waren auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unseres zweiten Science Slams. „Wir leben länger – Herausforde-rungen und Chancen!“, so der Titel. Acht Stipendi-atinnen und Stipendiaten des Aufstiegsstipendiums stellten sich der Herausforderung, ihre eigenen Forschungen unterhaltsam vorzustellen. Das Ergeb-nis? Acht Mal geballtes Wissen, acht Mal ein sich vor Lachen schüttelndes Publikum, acht Mal neue Wege einer originellen Präsentation und am Ende ein geteilter Sieg für zwei Kandidatinnen.

Von „Stilmitteln“ wie Chuck Norris über die Star- Wars-Klonkrieger bis zu kuscheligen Miezekätzchen war alles dabei. Unser Stipendiat Martin Rottstock moderierte im Arztkittel durch den kurzweiligen Abend, den unsere Slammerinnen und Slammer aus dem Gesundheitsbereich mit ausgefallenen Themen und Ideen gestalteten. Fortsetzung folgt.

Stipendiaten nutzen ihre ChanceMit Herz und Seele bei der Sache waren und sind auch die Stipendiatinnen und Stipendiaten des Weiterbildungsstipendiums. Gemäß dem Slogan „Durchstarten für Berufseinsteiger“ machen sie ihren beruflichen Weg. Viele von ihnen investieren dafür ihr Weiterbildungsstipendium in die Aufstiegsfortbil-

2015 im Überblick

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dung. Und liegen damit genau richtig. Das belegt die aktuelle Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft „Karrierefaktor berufliche Fortbildung“. Fortbildungsabsolventen müssen sich danach in puncto Verantwortung, Perspektiven und Einkom-men nicht vor ihren Kollegen mit Hochschulabschluss verstecken. Untersucht hatte das Institut die Karrie-reperspektiven von Absolventinnen und Absolventen einer beruflichen Aufstiegsfortbildung. Das sind Abschlüsse, die im „Deutschen Qualifikationsrahmen“ auf gleichem Niveau wie der Bachelor liegen.

Vom „BWL-Studium der Praxis“ spricht denn auch die frischgebackene Steuerberaterin Stefanie Lübbert mit Blick auf ihren beruflichen Werdegang. Ihr berufliches Ziel hatte sie stets im Blick, auch ohne Studium. Im Jahr 2007 schließt Frau Lübbert ihre Ausbildung zur Steuerfachangestellten mit Bestnote ab. Von der Steuerberaterkammer Westfalen-Lippe erhält sie das Weiterbildungsstipendium. Sie nutzt es für die Aufstiegsfortbildung zur Steuerfachwirtin, die sie als Jahrgangsbeste beendet. Der nächste Schritt, die Vor-bereitung auf die Steuerberaterprüfung, ist nur konse-quent. Im April 2015 ist Stefanie Lübbert am Ziel. Der Kammerpräsident überreicht ihr die Bestellungsur-kunde zur Steuerberaterin. Herzlichen Glückwunsch!

Besonders engagiert waren und sind auch weiter die Kolleginnen und Kollegen in den Kammern und Berufsbildungsstellen, die das Weiterbildungssti-pendium vor Ort mit Leben erfüllen. Sie sind es, die über die Möglichkeiten und Voraussetzungen informieren. Sie wählen ihre Stipendiatinnen und Stipendiaten aus, beraten sie zu förderfähigen Weiterbildungen und zahlen das Stipendium aus. Die – gemessen an den Abschlussprüfungen – größte Kammer, die Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern, hat im Jahr 2015 bereits ihre 4.000ste Stipendiatin seit dem Start Mitte 1991 aufgenommen: Kathrin Martl aus Kastl/Oberpfalz. Frau Martl ist gelernte Kauffrau für Bürokommunikation. Mit dem Gesamtergebnis von 93 Punkten in der Abschlussprüfung bewarb sie sich erfolgreich für das Weiterbildungsstipendium, das sie zunächst für ihre Aufstiegsfortbildung zur Veranstaltungsfach wirtin einsetzt.

Kathrin Martl ist eine von knapp 5.900 Stipendia-tinnen und Stipendiaten des Aufnahmejahrgangs 2015. Mit den Stipendiatinnen und Stipendiaten der Aufnahmejahrgänge 2013 und 2014 betreuten die Kammern Ende 2015 mehr als 17.500 beruf-liche Talente des Weiterbildungsstipendiums. Jede/r Sechste hat mittlerweile ausländische Wurzeln. Darunter sind auch Menschen, die ihr Heimatland schutzsuchend verließen. So Saied Omid Kulaly, der 1999 mit 17 Jahren als Bürgerkriegsflüchtling aus Afghanistan nach Deutschland kommt. Mit 21 Jahren macht er sein Abitur, Note „sehr gut“ (1,7). Aufgrund seines Aufenthaltstitels kann er erst drei Jahre später beruflich durchstarten: Er absolviert eine Ausbildung zum Steuerfachangestellten. 2008 schließt er sie mit Bestnote ab, erhält das Weiterbil-dungsstipendium, finanziert damit seine Aufstiegs-fortbildung zum Steuerfachwirt und wird Prüfungs-bester. Im Jahr 2015 erreicht er sein nächstes Ziel und besteht die Prüfung zum Steuerberater. Doch damit nicht genug. Ehrenamtlich engagiert sich Saied Omid Kulaly für seinen Beruf.

Sie sehen, liebe Leserin, lieber Leser, die Mittel für Aufstiegsstipendium und Weiterbildungsstipendium sind gut investiert. Sie nutzen jeder Stipendiatin und jedem Stipendiaten, um sich bedarfsgerecht weiterzuqualifizieren. Sie nutzen aber auch uns allen. Sie nutzen unserer wissensbasierten Volkswirt-schaft. Dank für die Mittel gilt dem Bundesministe-rium für Bildung und Forschung. Dank für die enga-gierte Arbeit gilt all denjenigen, die an der einen oder anderen Stelle zum Gelingen unserer Arbeit maßgeblich beigetragen haben. Dank gilt letztlich meinen Kolleginnen und Kollegen in der Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung. Sie haben beide Stipendienprogramme im zurückliegenden Jahr mit viel Herzblut belebt und vorangebracht.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen jetzt eine angenehme Lektüre unseres Jahresberichts 2015.

Ihr

Wolf Dieter Bauer

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SBB: Unser Auftrag

Eine Zielgruppe – zwei Programme

Motivierte und engagierte berufliche Talente – das sind die Menschen, die bei der Tätigkeit der SBB – Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung im Mittelpunkt stehen. Mit ihren Programmen unter-stützt die SBB deren berufliche Weiterqualifizie-rung. Die Geförderten haben dreierlei gemeinsam: Sie haben eine berufliche Erstausbildung abge-schlossen. Sie haben ihre besondere Leistungsfä-higkeit in Ausbildung und anschließender Berufs-tätigkeit unter Beweis gestellt. Und sie wollen beruflich noch weiterkommen.

Hier setzt das Engagement der SBB an. Als Chan-censtifterin unterstützt sie berufliche Talente, die mehr wollen. Die Motivation zum individuellen Aufstieg fördert die SBB durch zwei gezielte Anreize: das Weiterbildungsstipendium und das Aufstiegsstipendium.

Weiterbildungsstipendium – Durchstarten für Berufseinsteiger

Das 1991 eingeführte Weiterbildungsstipendium unterstützt junge Menschen bei der weiteren beruf-lichen Qualifizierung im Anschluss an den erfolg-reichen Abschluss ihrer Berufsausbildung. Weit über 100.000 Berufseinsteiger konnten bislang vom Weiterbildungsstipendium profitieren.

Es fördert fachliche und fachübergreifende Weiter-bildungen sowie berufsbegleitende Studiengänge. Innerhalb des dreijährigen Förderzeitraums stehen den Stipendiaten 6.000 Euro für beliebig viele Wei-terbildungen zur Verfügung.

Unser Auftrag: Wir fördern berufliche Talente

Aufstiegsstipendium – Studieren mit Berufserfahrung

Das 2008 eingeführte Aufstiegsstipendium schafft Studienanreize für berufserfahrene Fachkräfte mit oder ohne schulische Berechtigung zum Hochschulzu-gang. Als einziges akademisches Begabtenförderungs-programm unterstützt es sowohl berufsbegleitend Studierende (2.000 Euro/Jahr) als auch Vollzeitstudie-rende (750 Euro/Monat) für die Dauer ihres Studiums (Regelstudienzeit). In bislang 15 Auswahlverfahren haben 7.860 Personen ein Aufstiegsstipendium erhal-ten. 3.114 von ihnen haben bis Ende 2015 ihr Stu-dium bereits erfolgreich abgeschlossen.

Wiederholte Evaluationen haben gezeigt: Die Sti-pendiatinnen und Stipendiaten beider Programme profitieren nachweislich von der Förderung für ihre weitere berufliche Entwicklung.

Partnerschaft zwischen Bund und Wirtschaft

Getragen wird die SBB von einer erfolgreichen Partnerschaft zwischen dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und drei Kammerorganisati-onen: dem Deutschen Industrie- und Handelskam-mertag, dem Zentralverband des Deutschen Hand-werks und dem Bundesverband der Freien Berufe.

Beide Förderprogramme werden von der SBB im Auftrag und mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung bundesweit durchgeführt. Im Gegenzug führen die Kammern unentgeltlich das Weiterbildungsstipendium für ihre Prüfungsteilneh-mer durch. Die beruflichen Talente der Gesundheits-fachberufe betreut die SBB. Im Aufstiegsstipendium informieren die Kammern über das Förderprogramm. Interessenten an diesem Programm verweisen sie an die SBB, die die Auswahlverfahren organisiert.

Diese Arbeitsteilung zwischen Bundesministerium, Kammern und SBB hat sich bewährt. Sie stellt sicher, dass sich berufliche Talente bedarfsgerecht weiter-qualifizieren können. Ganz im Sinne des Auftrags der SBB: Wir fördern berufliche Talente.

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Weiterbildungsstipendium

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Weiterbildungsstipendium

Weiterbildungsstipendium: „Klar kann ich noch mehr!“

Die deutsche Wirtschaft hat einen wachsenden Bedarf an qualifizierten Fachkräften. Die Chancen auf eine „Karriere mit Lehre“ waren deshalb nie besser als heute. Startpunkt und Grundlage für die berufliche Entwicklung ist eine Berufsausbildung. Das Lernen hört damit aber nicht auf. Nach der Aus-bildung weiterzulernen, die Fachkenntnisse ständig zu aktualisieren und zu vertiefen, ist heute eine Voraussetzung für beruflichen Erfolg. Wer sich auch nach der Ausbildung konsequent beruflich weiterbil-det, hat gute Aussichten: Fachkräfte mit Zusatzqua-lifikationen sind selbst in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gefragt.

Das Weiterbildungsstipendium des Bundesministe-riums für Bildung und Forschung unterstützt junge berufliche Talente, die nach der Ausbildung die nächsten Schritte in der beruflichen Entwicklung gehen wollen. Das Förderprogramm richtet sich an ambitionierte Berufstätige, die in der Berufsausbil-dung und in der Abschlussprüfung ihr besonderes berufliches Talent gezeigt haben. Die Stipendia-tinnen und Stipendiaten des Weiterbildungsstipen-diums erhalten in einem Zeitraum von maximal drei

Jahren bis zu 6.000 Euro für anspruchsvolle Weiter-bildungen – bei einem Eigenanteil von 10 Prozent je Maßnahme.

Was wird gefördert?Die Stipendiatinnen und Stipendiaten wählen die Weiterbildungen selbst aus. Die Stipendienbetreuer in ihrer Kammer oder – bei Gesundheitsberufen – der SBB stimmen mit ihnen ab, ob die Weiterbil-dungen durch das Weiterbildungsstipendium geför-dert werden können.

Förderfähig sind fachliche Weiterbildungen und Aufstiegsfortbildungen wie Techniker/-in, Meister/-in oder Fachwirt/-in, aber auch Ausbilderlehrgänge, Intensivsprachkurse, Softwareschulungen oder fachübergreifende Seminare zur Förderung sozialer Kompetenzen. In den Gesundheitsfachberufen spie-len Weiterbildungen in der Intensiv- und Palliativ-pflege, für Lehrfunktionen sowie zu verschiedenen Behandlungsmethoden eine große Rolle. Unter bestimmten Voraussetzungen kann mit dem Wei-terbildungsstipendium auch ein berufsbegleitendes Studium gefördert werden.

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Voraussetzungen für die BewerbungWer sich um ein Weiterbildungsstipendium bewer-ben möchte, muss mehrere Voraussetzungen erfül-len. Erstens müssen die Bewerberinnen und Bewer-ber eine Berufsausbildung nach dem Berufsbildungs-gesetz, der Handwerksordnung oder in einem der bundesgesetzlich geregelten Fachberufe im Gesund-heitswesen erfolgreich abgeschlossen haben.

Zweitens müssen sie eine besondere berufliche Begabung und Leistungsfähigkeit nachweisen. In den meisten Fällen erfolgt dies über die Abschluss-note der Berufsausbildung. Die Gesamtnote muss besser als „gut“ sein (Durchschnittsnote mindestens 1,9 bzw. 87 Punkte). Eine weitere Möglichkeit, die besondere berufliche Begabung zu belegen, ist eine hervorragende Platzierung (Platz 1 bis 3) bei einem überregionalen beruflichen Leistungswettbewerb. Schließlich kann auch ein begründeter Vorschlag des Arbeitgebers oder der Berufsschule für eine Bewerbung qualifizieren.

Dritte Voraussetzung für eine Bewerbung ist, dass die Stipendiatinnen und Stipendiaten bei der Aufnahme in das Programm jünger als 25 Jahre sind. Bundesfrei-willigendienst, ein freiwilliges soziales Jahr oder auch Elternzeit können angerechnet werden und eine entsprechend spätere Aufnahme ermöglichen. Ein Anspruch auf Aufnahme besteht nicht.

Wo kann man sich bewerben?In den dualen Ausbildungsberufen – das sind alle Berufe, in denen die Ausbildung in einem Betrieb und in einer Berufsschule erfolgt – werden die Wei-terbildungsstipendien von den Kammern und weite-ren Stellen vergeben, die auch die Berufsabschluss-prüfungen abnehmen. Das kann eine Industrie- und Handelskammer, eine Handwerkskammer, eine Kammer der Freien Berufe oder auch eine Landesbe-hörde sein. Dort finden Berufseinsteiger Ansprech-partner für alle Fragen rund um das Stipendium. Die Termine für die Bewerbung und die Aufnahme ins Weiterbildungsstipendium legen die zuständigen Stellen jeweils selbst fest.

Wer einen der bundesgesetzlich geregelten Fach-berufe im Gesundheitswesen erlernt hat – etwa Altenpfleger/-in, Gesundheits- und Krankenpfleger/ -in oder Physiotherapeut/-in, kann sich direkt an die SBB wenden. In den Gesundheitsfachberufen ist die Bewerbung um das Weiterbildungsstipendium jähr-lich bis zum 15. Februar möglich.

Ausführliche Informationen zur Bewerbung im Weiterbildungsstipendium: www.weiterbildungsstipendium.de

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Weiterbildungsstipendium

„Vom Weiterbildungs-stipendium profitiere ich heute noch“Goldschmiedin Judith Glaser

Judith Glaser absolvierte eine Ausbildung zur Goldschmiedin in Eberswalde. Die Ausbil-dung schloss sie mit der Note 1,0 ab. Von der Handwerkskammer Frankfurt/Oder wurde sie anschließend in das Weiterbildungsstipendium aufgenommen. Sie nahm in einem Fortbil-dungszentrum an mehreren Kursen für Sonder-techniken für Goldschmiede teil und studierte anschließend Produktdesign an der Kunsthoch-schule Berlin-Weißensee. In Nepal engagierte sie sich in Projekten zur Vermittlung von Gold-schmiedetechniken und zur Gestaltung. Derzeit arbeitet sie als Designerin für ein Social-Enter-prise-Unternehmen in Berlin.

»Frau Glaser, Sie entschieden sich für eine Ausbildung zur Goldschmiedin. Wie kam es zu Ihrer Berufswahl?

Handwerkliches war immer mein Steckenpferd, vom einfachen Basteln bis zu Metallarbeiten. Mein Vater ist gelernter Schlosser, dadurch hatte ich schon immer viel mit Metall gearbeitet. Eigentlich wollte ich sogar Schmiedin werden. In diesem Beruf sind die Ausbildungsplätze aber sehr rar. Einer der Schmiede, die ich ansprach, gab mir dann den Tipp, meine Suche auszuweiten. So bin ich auf Gold-schmiedin als Beruf gekommen. Die Ausbildung zur Goldschmiedin war im Nachhinein sogar die pas-sendere Berufswahl, weil ich mich sehr gerne inten-siv mit kleinen Details beschäftige.

Nach Ihrer Ausbildung arbeiteten Sie gleichzeitig als Angestellte und Selbstständige.

Ja, ich wollte beide Möglichkeiten ausprobieren. Das ging gut parallel, weil ich inzwischen eine 30-Stunden-Stelle mit drei festen Arbeitstagen in einem Schmuckgeschäft in Berlin hatte. Das ließ mir genügend Zeit, eigene Sachen anzufertigen und zu verkaufen. Es war ein zweites Standbein, ohne den Druck, als Selbstständige auf jeden Fall sofort erfolg-reich sein zu müssen. Es funktionierte recht gut und war eine schöne Erfahrung.

Von der Handwerkskammer Frankfurt/Oder wurden Sie in das Weiterbildungsstipendium aufgenommen. Wie kam es dazu?

Ich war in der Gesellenprüfung die beste Auszu-bildende meines Jahrgangs. Anschließend kam die Handwerkskammer auf mich zu und empfahl mir, mich um das Weiterbildungsstipendium zu bewerben, um mich gezielt weiterentwickeln zu können.

Welche Angebote konnten Sie mithilfe des Weiter­bildungsstipendiums wahrnehmen?

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Ich habe einige Kurse am Fortbildungszentrum für Juweliere, Gold- und Silberschmiede in Ahlen belegt. Ich konnte dort viele Sondertechniken erlernen, die ich mir im normalen Arbeitsalltag nicht hätte aneignen können, etwa die Gestaltung von Hohlkörpern oder die japanische Goldschmie-detechnik Mokume Gane. Haben Sie noch andere Weiterbildungsangebote genutzt?

Weiterbildungen nicht, weil das Zentrum in Ahlen die erste Adresse ist, wenn es um Fortbildungen für Goldschmiede geht. Ich habe anschließend ein Produktdesign-Studium an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee aufgenommen. Für das Studium hatte ich mich unabhängig vom Weiterbildungssti-pendium entschieden. Weil ich weiterhin berufstä-tig war, konnten aber sogar noch einige Teile des Studiums durch das Stipendium gefördert werden. Darüber hatte ich immer sehr hilfreiche Gespräche mit der Handwerkskammer. Die Zusammenarbeit mit der Kammer war wirklich sehr gut.

Wie war für Sie der Wechsel an die Hochschule?

Es war keine große Umstellung gegenüber den Wei-terbildungen. Das Studium war ebenfalls sehr prak-tisch orientiert, das kam mir natürlich entgegen. Wir arbeiteten viel in den Werkstätten und hatten auch Kurse in Werkstoffkunde oder Zeichnen.

Wie wichtig war für Sie das Weiterbildungs­stipendium?

Die Kurse im Fortbildungszentrum in Ahlen kosteten jeweils 300 bis 400 Euro. Dazu kamen die Kosten für Materialien und die Anreise. Ohne das Weiter-bildungsstipendium hätte ich mir das gar nicht leisten können und mir höchstens einen Kurs selbst geschenkt. Das Stipendium war deshalb eine sehr große Erleichterung. Ich profitiere auch heute noch davon. Zurzeit erstelle ich zum Beispiel eine Kol-

lektion für eine Modedesignerin und nutze viel von dem, was ich in den Kursen gelernt habe. In solchen Situationen freue ich mich jedes Mal.

Sie arbeiteten als Volunteer und Praktikantin der GIZ in Nepal.

Auf das Projekt war ein Professor der Kunsthoch-schule gestoßen und stellte den Kontakt für mich und eine Kommilitonin her. Der erste Aufenthalt als Volunteer dauerte zwei Monate. Wir haben Kurse in Goldschmiedetechniken gegeben. Das Praktikum fand ein Jahr später statt und dauerte drei Monate. Dort haben wir Kurse zum Gestaltungsprozess im Hinblick auf den westlichen Markt und Geschmack durchgeführt.

Sie waren also auf einmal selbst in der Weiter­bildung tätig.

Ja, genau. Aber wir haben natürlich auch Werkstät-ten in Kathmandu besucht und die Arbeit der Gold-schmiede aus Nepal vor Ort gesehen. Dabei haben auch wir enorm viel gelernt. In der Klasse waren hauptsächlich Menschen aus dem Schmuckbereich, die etwas über unser Verständnis von Gestaltung lernen wollten.

Was sind Ihre weiteren beruflichen Pläne?

Ich beginne in diesem Jahr ein Masterstudium, ebenfalls in Produktdesign an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, und arbeite als Designerin für ein Social-Enterprise-Unternehmen, das Lifestyle-produkte mit handwerklichem Schwerpunkt heraus-bringt. Die Produkte stellen Menschen her, die von Organisationen wie „International Justice Mission“ oder „Gemeinsam gegen Menschenhandel“ aus der Gefangenschaft freigekauft wurden. Meine Arbeit hat also eine starke soziale Komponente. Das ist auch das, was ich mir für die Zukunft wünsche.

(Das Interview führte Heinz Peter Krieger.)

Die Ohrstecker gestaltete

Judith Glaser mit der japanischen

Goldschmiedetechnik Mokume Gane.

... Die Zusammenarbeit mit der Kammer war wirklich sehr gut.

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Weiterbildungsstipendium

Zwei Standbeine in der Pflege Gesundheits- und Krankenpflegerin Olga Klippenstein

„Meine Mutter ist Krankenschwester, dadurch war mir der Beruf bereits nahe“, sagt Olga Klip-penstein, die sich selbst zur Gesundheits- und Krankenpflegerin ausbilden ließ. Nachdem sie die Fachhochschulreife im Sozial- und Gesund-heitswesen erworben hatte, absolvierte sie ein Jahrespraktikum in dem Krankenhaus, in dem auch ihre Mutter arbeitete. „Da hat sich meine Entscheidung gefestigt, ebenfalls eine Ausbil-dung in diesem Beruf zu machen.“

Olga Klippenstein war drei Jahre alt, als sie mit ihren Eltern aus Russland nach Deutschland kam. Sie wuchs im westfälischen Lienen auf, erlangte auf der Hauptschule ihre Fachoberschulreife und anschlie-ßend die Fachhochschulreife im Sozial- und Gesund-heitswesen auf dem Berufskolleg in Ibbenbüren. Ihre Ausbildungsstelle fand sie 2005 an einer Klinik in Hamm.

Nach der dreijährigen Ausbildung übernahm die Klinik sie als Pflegerin: „Ich arbeitete zunächst auf

der allgemeinchirurgischen und neurochirurgischen Station. Nach zehn Monaten wechselte ich in die Notaufnahme. Dort arbeite ich heute noch und bin damit sehr zufrieden.“

In der Notaufnahme bekam Olga Klippenstein den Anstoß, sich weiterzubilden. „Einer Kollegin, die selbst im Wundmanagement arbeitete, fiel auf, dass ich sehr interessiert an der Wundbehandlung war. Sie überlegte damals, den Bereich zu wechseln, und empfahl mir, mich in der Wundbehandlung fortzubilden.“ Für Olga Klippenstein sollte das auch die Möglichkeit eröffnen, in der Klinik später einmal die Position wechseln zu können. „Meine damalige Stationsleiterin fand die Idee sehr gut“, berichtet sie. Die Vorgesetzte war es auch, die der Pflegerin vorschlug, sich für das Weiterbildungsstipendium zu bewerben.

Die Stationsleiterin war gleichzeitig mit Olga Klip-penstein in die Notaufnahme gewechselt. Für die Gesundheits- und Krankenpflegerin ein doppelter

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Glücksfall: „Ich hatte ein sehr gutes Verhältnis zu ihr und sie war vorher in der Pflegedienstleitung. Deshalb war sie gut mit dem Thema Weiterbildung vertraut und kannte auch das Weiterbildungsstipen-dium. Zwei oder drei Kollegen in der Klinik hatten das Stipendium bereits erhalten.“

Weil die Abschlussnote der Ausbildung nicht aus-reichte, bewarb sich Olga Klippenstein mit einem Vorschlag der Pflegedienstleitung um das Weiter-bildungsstipendium: „Ich war überglücklich, als es dann geklappt hatte. Beim Auswahlverfahren war ich schon kurz vor der Altersgrenze und erhielt die Zusage für das Stipendium eine Woche vor meinem 25. Geburtstag.“

Das Stipendium nutzte Olga Klippenstein, um sich in den Bereichen Wundmanagement und Notaufnahme weiterzubilden. Beim Diakoniewerk Osnabrück und im Klinikum Dortmund qualifizierte sie sich zur Wundexpertin (ICW) und zur Pflege-therapeutin Wunde (ICW). Das Kürzel „ICW“ bestä-tigt, dass eine Weiterbildung von der „Initiative Chronische Wunden“ zertifiziert worden ist. Beim Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) in Vechta absolvierte sie die ERNA-Weiterbildung – eine Qualifizierung für die Bereiche Erste Hilfe, Ret-tungsstellen, Notaufnahmen und Ambulanzen.

Die Weiterbildung zur Wundexpertin dauerte eine Woche plus einen Prüfungstag. Die beiden anderen Fortbildungen dauerten länger: Die Qualifizierung zur Pflegetherapeutin und die ERNA-Weiterbildung erstreckten sich jeweils über ein ganzes Jahr, davon ein halbes Jahr mit einer Woche Blockunterricht im Monat. Dazu kamen Praktika, Prüfungen und bei der ERNA-Weiterbildung eine abschließende Facharbeit.

„Mir den Stoff anzueignen, fand ich nicht schwierig. Ich hatte auch das Glück, dass mein Arbeitgeber mich für die Weiterbildungen freigestellt hat“, berichtet Olga Klippenstein. „Schwergefallen ist mir, im Unterricht wieder acht Stunden am Stück sitzen zu müssen, wie früher in der Schule. Ich habe ja nicht gerade einen sitzenden Beruf und war das überhaupt nicht mehr gewohnt“, sagt sie lachend.

Von der Pflegedienstleitung für das Weiterbildungsstipendium vorgeschlagen: Olga Klippenstein ... Mir den Stoff anzueignen,

fand ich nicht schwierig.

Anstrengender fand die Pflegerin die Vorbereitung auf die Prüfungen: „Vor allem die Facharbeit zur ERNA-Weiterbildung nahm einige Zeit in Anspruch.“ Die Teilnehmer mussten ein eigenes Konzept für ihre Notaufnahmen entwickeln. „Ich hatte mich für die Entwicklung eines Schmerzstandards in der Not-aufnahme entschieden, also eines systematischen Standards zur Schmerzbehandlung.“ Dafür musste sie auch viel private Zeit investieren.

Neben der finanziellen Unterstützung schätzte Olga Klippenstein am Weiterbildungsstipendium die Möglichkeit, die Fortbildungen selbst auswäh-len zu können: „Sonst ist man oft davon abhängig, welche Maßnahmen der Arbeitgeber bezahlen würde. Das kann ja sehr unterschiedlich ausfallen. Als ich mich etwa zur Wundexpertin weiterqualifi-ziert habe, war diese Weiterbildung noch gar nicht so bekannt.“

Die intensive Weiterbildung im Wundmanagement ist auch für die Arbeit in der Notaufnahme ein Gewinn: „Ich betreue dort verstärkt die Wundver-sorgung und schule auch meine Kollegen darin. Und ich schaue jetzt ganz anders auf Notfälle.“ Während der ERNA-Weiterbildung hospitierte sie in einem anderen Krankenhaus und fuhr in zwei 24-Stunden-Diensten mit dem Rettungsdienst mit. „Dabei habe ich ganz neue Seiten der Notfallbetreuung kennen-gelernt. Zusammen mit dem Wundmanagement habe ich in der Pflege nun zwei Standbeine und bin darüber sehr froh.“

Die Pflegeschüler in der Klinik versucht sie nun davon zu überzeugen, wie wichtig es ist, fachlich nicht stehenzubleiben. Dabei macht sie auch auf Möglichkeiten wie das Weiterbildungsstipendium aufmerksam. „Viele denken, dass sie dafür ohne-hin nicht infrage kämen. Sie glauben, dass man dafür superintelligent oder Einser-Kandidat sein müsse. Das ist aber gar nicht der Fall“, betont Olga Klippenstein und belegt das mit ihrem Beispiel: „Ich bin ja auch durch die Empfehlung meines Arbeitgebers zum Weiterbildungsstipen-dium gekommen und finde es toll, dass es diese Möglichkeit gibt.“

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Weiterbildungsstipendium

„Einige wollen sich einfach nur bedanken“:Stipendienbetreuer in den dualen Berufen

„Die größte Freude ist es, die E-Mails zu lesen, die uns die Stipendiatinnen und Stipendiaten nach den drei Jahren in der Förderung senden“, sagt Wiegand Uebach, Bereichsleiter für Gesundheitsfachberufe bei der SBB. „Viele nutzen die Möglichkeit, uns zu schildern, was das Stipendium ihnen beruflich oder persönlich gebracht hat. Einige wollen sich auch einfach nur bedanken“, berichtet er weiter.

Diese Freude teilt Wiegand Uebach mit den Stipen-dienbetreuern in den Kammern und zuständigen Stellen für die dualen Berufe. Sie beraten Absolven-tinnen und Absolventen einer dualen Ausbildung zu möglichen Weiterbildungen und wählen die Stipen-diatinnen und Stipendiaten des Weiterbildungssti-pendiums aus. Neben Wiegand Uebach äußern sich hier zwei Stipendienbetreuer über ihre Arbeit mit den Stipendiatinnen und Stipendiaten: Hermann Kelbel vom Fortbildungszentrum für Landwirtschaft und Hauswirtschaft Landshut-Schönbrunn und Susanne Moderhak von der Industrie- und Handels-kammer für Ostfriesland und Papenburg.

Stipendienbetreuer begleiten motivierte junge Men-schen, die mehr aus sich machen wollen, auf ihrem Weg. „Was will man mehr?“, fragt Wiegand Uebach. Susanne Moderhak geht es ganz ähnlich. „Am mei-sten freut mich, wenn Stipendiatinnen und Stipendi-

aten sich persönlich beraten lassen und sich für die Möglichkeiten begeistern, die das Stipendium ihnen bietet“, sagt die IHK-Sachbearbeiterin im Bereich Aus- und Weiterbildung. Auch Hermann Kelbel gefal-len der Umgang mit motivierten jungen Leuten und der Einblick in den vielschichtigen Bildungsmarkt, den er durch seine Arbeit gewinnt. Dass er sich bei so viel Engagement manchmal auch ärgern kann, etwa über unvollständig ausgefüllte Anträge, ver-schweigt er nicht: „Wir bieten schließlich sogar ein Einführungsseminar an, in dem es nicht nur umfang-reiche Informationen zur Stipendiennutzung gibt, sondern auch ein Musterantrag ausgefüllt und aus-führlich besprochen wird.“

Zielstrebige Stipendiaten

Neben der Information über mögliche Weiterbil-dungen stehen bei den Beratungsgesprächen oft praktische Themen im Vordergrund. Susanne Moder-hak wird besonders häufig mit der Frage konfrontiert: „Was genau kann ich mit dem Geld nun machen?“ Kein Wunder, denn die Stipendiatinnen und Stipen-diaten wollen in den drei zur Verfügung stehenden Jahren die Fördersumme bestmöglich nutzen. „Dem Ziel ordnen sie Beruf und teilweise auch ihre Fami-lie unter. Dabei verbringen sie viele Wochenenden und Urlaubstage in Weiterbildungen oder mit der

Susanne Moderhak betreut das Weiterbildungs-stipendium bei der IHK für Ostfriesland und Papenburg.

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Wiegand Uebach ist bei der SBB Bereichsleiter für die

Gesundheitsfachberufe.

Hermann Kelbel betreut

die Stipendiatinnen und

Stipendiaten beim Fortbil-

dungszentrum für Landwirt-

schaft und Hauswirtschaft

Landshut-Schönbrunn.

Bearbeitung von Studienbriefen“, betont Wiegand Uebach. Hermann Kelbel muss häufig auch erläutern, wie sich das Meister-BAföG optimal mit dem Weiter-bildungsstipendium verbinden lässt.

Viele Geförderte beeindrucken ihre Betreuer, jeder auf seine Weise. Susanne Moderhak denkt zum Beispiel gerne an einen Stipendiaten zurück, der sich konsequent im Bereich Rechnungswesen wei-tergebildet hat: „Er hat nacheinander Schulungen in Controlling, Finanzbuchhaltung und diverse Seminare besucht. Jetzt, nach Auslaufen der Förde-rung, bildet er sich zum geprüften Bilanzbuchhalter weiter.“ Einige von Susanne Moderhak betreute Sti-pendiatinnen und Stipendiaten sind mittlerweile in Geschäftsführungen aufgestiegen.

Hermann Kelbel erinnert sich besonders an einen Landwirt, der einen Bergbauernhof im Oberallgäu bewirtschaftet hat und 1992 in das Weiterbildungs-stipendium aufgenommen wurde. Das Förderpro-gramm war für ihn nicht nur der Auslöser für eine intensive fachliche Weiterbildung, sondern vor allem auch im Bereich der Persönlichkeitsbildung. „Statt die Bewirtschaftung seines Bergbauernhofs zu intensivie-ren, möglicherweise zulasten der Umwelt, absolvierte er am Ende des Förderzeitraums eine zwölfwöchige Fortbildung zum Fachwirt für Naturschutz und Land-schaftspflege“, berichtet Hermann Kelbel. Anschlie-ßend bekam der Landwirt eine Teilzeitstelle in der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Oberall-gäu. Heute blickt er auf eine Reihe von erfolgreichen Naturschutzprojekten zurück, die er initiiert hat.

Besondere Wertschätzung

Solche Beispiele tragen durchaus zu einer besonde-ren Wertschätzung bei, die die Stipendienbetreuer unter den Kollegen genießen. „Es ist schon etwas Besonderes, wenn man Fördergelder für Bildung an junge Leute verteilen darf“, sagt Hermann Kelbel. Das macht manchen Engpass wett, wenn die Programmabwicklung und die kontinuierliche Betreuung der Stipendiatinnen und Stipendiaten viel Arbeitszeit beanspruchen. „Dabei hilft auch der unkomplizierte Austausch mit der SBB in ange-nehmer Gesprächsatmosphäre“, betont Hermann Kelbel.

Positive Rückmeldungen erhält er auch, wenn er alljährlich Ehemalige trifft, die in seinem Infosemi-nar den neu aufgenommenen Stipendiatinnen und Stipendiaten über ihre Weiterbildungen berichten. Besonders freut es den Stipendienbetreuer, wenn die Berichterstatter die Fördermittel nicht nur für ihre Aufstiegsfortbildung, sondern auch zur Persön-lichkeitsentwicklung eingesetzt haben.

So wie der Landwirt aus dem Oberallgäu: „Mit der Teilzeitstelle und der Bewirtschaftung seines kleinen Bergbauernhofs zählt er bestimmt nicht zu den Großverdienern. Aber er strahlt eine beneidens-werte Zufriedenheit aus und ist ein Glücksfall für die Natur in seiner Heimat. Es kommt immer darauf an, wie man Karriere definiert“, findet Hermann Kelbel. Der von ihm betreute Stipendiat hat in jedem Fall eine ganz besondere gemacht.

Am meisten freut mich, wenn Stipendiatinnen und Stipendiaten sich persönlich beraten lassen und sich für die Möglichkeiten begeistern, die das Stipendium ihnen bietet. Susanne Moderhak, IHK für Ostfriesland und Papenburg

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Weiterbildungsstipendium

Weiterbildungsstipendium vor Ort:Presseecho zur Stipendienvergabe durch die Kammern

Rund 6.000 junge berufliche Talente können jährlich in das Weiterbildungsstipendium des Bundesministeriums für Bildung und Forschung aufgenommen werden. Dies ist nur möglich durch die gute Zusammenarbeit der beteiligten Akteure. Für die dualen Ausbildungsberufe – mit den praktischen Ausbildungsanteilen in einem Betrieb – beteiligen sich rund 300 Kammern und weitere zuständige Stellen der Berufsbildung. Dazu gehören bundesweit die Industrie- und Handelskammern, die Handwerkskammern, aber auch die Kammern der Freien Berufe, unter anderem die Ärztekammern, Zahnärztekammern, Apothekerkammern, Steuerberaterkammern und Rechtsanwaltskammern. Darüber hinaus verge-ben auch Berufsbildungsstellen in Ministerien und Behörden Weiterbildungsstipendien jeweils für die von ihnen betreuten Berufe.

Die Neuaufnahme der Stipendiatinnen und Stipen-diaten nutzen die Kammern, um über die Möglich-keiten der Förderung zu informieren. Das Weiter-bildungsstipendium bietet anschauliche Beispiele, wie eine erfolgreich absolvierte Berufsausbildung der Ausgangspunkt für vielfältige Karrierewege sein kann. Daher gab es auch 2015 zum Weiterbil-dungsstipendium zahlreiche interessante Artikel in den Medien:

„Begabtenstipendium für Konditorin“, so die Über-schrift der Lausitzer Rundschau in einem Artikel über die Stipendiatin Elisabeth Anders. Als Kam-merbeste in der Ausbildungsprüfung zur Konditorin nahm sie an Wettbewerben teil und erreichte beim Bundeswettbewerb den vierten Platz. Das waren beste Voraussetzungen für Auslandserfahrungen in Frankreich und im Hotel Sacher in Wien. Nun

erhielt sie von der Handwerkskammer Dresden ein Weiterbildungsstipendium, das sie für die Meis-terausbildung einsetzen will.

„14 ehemalige Azubis spitze: In Gera von IHK in die Begabtenförderung aufgenommen“ titelt die Ostthüringer Zeitung und berichtet, dass die IHK Ostthüringen bislang schon für 736 Stipendia-tinnen und Stipendiaten rund 2 Millionen Euro aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zur Verfügung stellen konnte. Ein weiterer Artikel der OTZ stellt die begabte Jungköchin und Stipendiatin Sarah Geilert vor. Ein ausführliches Porträt über eine ehemalige Stipen-diatin veröffentlichte die Frankfurter Neue Presse, die gelernte Veranstaltungskauffrau und Jungun-ternehmerin ist inzwischen Vizepräsidentin der IHK Frankfurt am Main.

Vielfach berichteten auch die Kammerzeitschriften: „Der Grundstein für beruflichen Aufstieg“ lautet der Titel eines Artikels in der Zeitschrift Wirtschaft Nordhessen der IHK Kassel-Marburg. „192.000 Euro für die Weiterbildung von jungen Fachkräften“ nennt die IHK Bonn/Rhein-Sieg die Fördersumme, die für die in 2015 neu aufgenommenen 32 Stipendi-atinnen und Stipendiaten allein dieser Kammer zur Verfügung steht. „Begabung zahlt sich aus“, meint das Handwerksblatt und rät jedem, der die Lehre besonders gut abschließt, sich bei seiner Hand-werkskammer um ein Weiterbildungsstipendium zu bewerben. Die IHK für München und Oberbay ern, eine der größten Kammern in Deutschland, konnte 2015 bereits die 4.000ste Stipendiatin begrüßen: Die Kauffrau für Bürokommunikation Kathrin Martl nutzt die Förderung aktuell für einen Lehrgang zur Veranstaltungsfachwirtin.

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Stipendiaten setzten sich im Auswahlverfahren der IHK Erfurt durch | Thüringer Allgemeine http://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/wirtschaft/detail/-/specific/Stipendiaten-setzten-sich-i...

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03.06.2016 12:00

Stipendiaten setzten sich im Auswahlverfahren der IHK Erfurt durch | Thüringer Allgemeine http://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/wirtschaft/detail/-/specific/Stipendiaten-setzten-sich-i...

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03.06.2016 12:00

Ausbildung aktuell 2/2015 | 3

Ausbildung

Etwa 52 Millionen Menschen sind welt-

weit auf der Flucht – schätzungswei-

se die Hälfte davon sind laut der UN-

Flüchtlingshilfe Kinder und Jugendliche

unter 18 Jahren. Rund 5 Prozent aller

Asylsuchenden in Westeuropa sind un-

begleitete minderjährige Flüchtlinge.

Entsprechend dynamisch entwickeln

sich auch die Flüchtlingszahlen im Be-

reich der jungen Menschen in Bayern.

Über 21.000 jugendliche Flüchtlinge

hielten sich Ende 2014 in Bayern auf

und ein Ende bzw. eine Stagnation die-

ser Entwicklung zeichnet sich nicht ab,

im Gegenteil, die Zahlen steigen konti-

nuierlich an.

Für die IHK München und Oberbayern

respektive für die oberbayerische Wirt-

schaft ist es insbesondere mit Blick auf

den „Ehrbaren Kaufmann“ Auftrag und

Verpflichtung zugleich, für die jungen

Flüchtlinge nicht nur gesellschaftliche

Verantwortung zu übernehmen, sondern

auch für deren wertvolle Potenziale be-

rufliche Perspektiven zu entwickeln.

Eine zentrale Rolle dabei kann die duale

Berufsausbildung übernehmen, sie ist

eine der besten Formen zur Integration

von jungen Flüchtlingen! Humanitäre

Unterstützung und Chance zur Fach-

kräftesicherung treffen sich. Angesichts

tausender unbesetzter Ausbildungs-

plätze in Bayern ist dies nicht nur eine

Chance für die Jugendlichen, sondern

auch für die bayerische Wirtschaft.

Grundlegende Voraussetzung dafür ist

aber Rechts- und Planungssicherheit

für die Unternehmen, aber auch für die

jungen Flüchtlinge. Deshalb lautet der

Vorschlag der IHKs in Bayern „3+2“:

keine Abschiebung während einer drei-

jährigen Berufsausbildung und weite-

re zwei Jahre für einen erfolgreichen

Berufseinstieg.

Bayern handelt vorbildlich bei der Be-

schulung von jugendlichen Flüchtlingen

und Bayerns Berufsschulen leisten in

diesem Modell hervorragende Arbeit.

Die Jugendlichen werden in zwei Jahren

an den Berufsschulen auf das Leben in

Deutschland und auf eine Berufsaus-

bildung vorbereitet. Bis zum Schuljah-

resende stehen in Oberbayern bereits

die ersten motivierten und engagierten

Absolventen der berufsvorbereitenden

Klassen in den Startlöchern für den

Übergang in den Beruf.

Haben Sie in Ihrem Unternehmen be-

reits darüber nachgedacht, jugendlichen

Flüchtlingen mit einem Ausbildungs-

platz eine Perspektive zu eröffnen?

Würden Sie gerne freie Ausbildungs-

plätze für die Zielgruppe anbieten? Das

Team der Bildungsberatung steht Ihnen

auch in dieser Frage gerne mit Rat und

Tat zur Seite.

www.muenchen.ihk.de (unter Aus- und

Weiterbildung, Ausbildungsberatung,

Wer hilft Ihnen weiter)

Direktkontakt: Frau Mareike ZieglerTel.: 089/[email protected]

Ausbilden statt abschieben – das BIHK-Modell 3+2

Begabtenförderung berufliche Bildung Die IHK München feiert

Als am 16.04.2015 Dr. Amann in der

IHK-Akademie München die neu auf-

genommenen Stipendiatinnen und Sti-

pendiaten des Förderprogramms „Be-

gabtenförderung berufliche Bildung“

(Weiterbildungsstipendium) begrüßte,

gab es mehrere Gründe zum Feiern:

Zum einen unterstützt die IHK München

dieses Programm seit nunmehr 25 Jah-

ren. Bis heute konnten so 12,5 Millionen

Euro an mehr als 4.000 Stipendiatinnen

und Stipendiaten ausgeschüttet wer-

den. Zum anderen wurde Frau Kathrin

Martl im Rahmen dieser Veranstaltung

als 4.000ste Stipendiatin geehrt. Zu die-

sem Anlass besuchte auch die stellver-

tretende Geschäftsführerin der Stiftung

Begabtenförderung berufliche Bildung

(SBB) Manuela Stenzel die IHK Mün-

chen und überbrachte die besonderen

Glückwünsche der Stiftung.

Im Rahmen des Weiterbildungsstipen-

diums stehen den Stipendiatinnen und

Stipendiaten drei Jahre lang insgesamt

bis zu 6.000 Euro für Weiterbildungen

zur Verfügung. Gefördert werden kön-

nen so zum Beispiel

•    Berufsbegleitende Seminare  zum Er-werb fachbezogener beruflicher Qua-lifikationen

•    Vorbereitungskurse  auf  Prüfungen beruflicher Aufstiegsfortbildungen in Teilzeit oder Vollzeit (z. B. Meister/-in, Techniker/-in, Fachwirt/-in, Fachkaufmann/-frau, Betriebswirt/-in)

•    Berufsbegleitende Seminare  zum Er-werb fachübergreifender und sozialer Kompetenzen (z. B. Fremdsprachen, EDV, Rhetorik, Mitarbeiterführung)

•    Berufsbegleitende Hochschulstudien-gänge.

Voraussetzung sind zum einen ein Ge-

samtdurchschnitt von mindestens 87

Punkten bei der IHK-Abschlussprüfung

sowie die Altershöchstgrenze von

i. d. R. 24 Jahren. Bewerbungsschluss

(Eingang der Bewerbungsunterlagen)

für die nächste Auswahlrunde ist der

29.02.2016.

Weitere Informationen:www.muenchen.ihk.deWebcode: 0702ABK

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Würzburg Schweinfurt Bad Kissingen Rhön-Grabfeld Haßberge Kitzingen Main-Spessart Main-Tauber Altlandkreise

LOHR

Redaktion Süd

17. November 2015

14:40 Uhr

Aktualisiert am:

21. November 2015

03:47 Uhr

Freitag, 03. Juni 2016

EM Regional Meine Themen Überregional Sport Freizeit Mediathek Anzeigen Service

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Nikolai Löschner bester Azubi im Landkreis | mainpost.de | Main-Posthttp://www.mainpost.de/regional/main-spessart/Nikolai-Loeschner-bester-Azubi-im-Landkreis;art774...

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Begabte Jungköchin aus Pöllwitz erhält 6000-Euro-Stipendium – Greiz... http://greiz.otz.de/web/lokal/leben/detail/-/specific/Begabte-Jungkoech...

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24.08.2015 15:02

Begabte Jungköchin aus Pöllwitz erhält 6000-Euro-Stipendium – Greiz... http://greiz.otz.de/web/lokal/leben/detail/-/specific/Begabte-Jungkoech...

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Weiterbildungsstipendium vor Ort:Presseecho zur Stipendienvergabe durch die Kammern

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Weiterbildungsstipendium

Ausstellung zum Weiterbildungsstipendium: In ganz Deutschland unterwegs

„Klar kann ich noch mehr!“, so lautet der Slogan auf einer der Tafeln der Ausstellung zum Weiter-bildungsstipendium. Die Ausstellung richtet sich an Berufseinsteiger, die eine berufliche Ausbildung mit einem hervorragenden Ergebnis abgeschlossen haben und sich weiterqualifizieren möchten. Denn genau für diese beruflichen Talente gibt es die Möglichkeit der Bewerbung um ein Weiterbildungs-stipendium.

Die neue Version der Wanderausstellung war inzwischen bereits an über 20 Stationen zu sehen, 2015 unter anderem in Chemnitz, Darmstadt, Würzburg, Magdeburg, Lüneburg, Frankfurt/Oder und Hannover.

Die Informationsausstellung zum Weiterbildungsstipendium besteht aus zwei Modulen:

Modul 1 ist die Mediawand mit Grundinformati-onen zur Zielsetzung des Förderprogramms, zur Bewerbung und zu den Leistungen. Auf einem TV-

Monitor ist ein Film zum Weiterbildungsstipendium zu sehen, in dem aktuelle und ehemalige Stipendi-atinnen und Stipendiaten aus allen Berufsbereichen über ihren Bildungs- und Berufsweg berichten und Experten aus den Kammern ergänzende Informatio-nen zur Förderung geben.

Modul 2, das als „Stern“ aufgebaut wird, enthält Porträts von Stipendiatinnen und Stipendiaten, jeweils mit einem Zitat und mit einem kurzen Text zum Berufsweg.

Kammern und Bildungsinstitutionen können die Aus-stellung kostenfrei entleihen, auch den Transport zum Ausstellungsort übernimmt die SBB. Der Aufbau ist ohne Werkzeug möglich und erfolgt in Eigenre-gie der entleihenden Kammer/Institution.

Für Fragen zur Ausstellung und zur Reservierung wenden Sie sich bitte bei der SBB an Frau Markwald ([email protected], 0228 62931-13).

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Aufstiegsstipendium

Ausstellung zum Weiterbildungsstipendium: In ganz Deutschland unterwegs

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Aufstiegsstipendium

Entwicklung zu öffnen. Das Förderprogramm unterstützt ein Hochschulstudium – in Vollzeit oder berufsbegleitend – bis zu einem ersten aka-demischen Abschluss und erhöht so die Durchläs-sigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung.

Das Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung startete im Sommer 2008. Die SBB ist mit der Durchführung beauftragt. Jährlich können rund 1.000 Stipendien vergeben werden. Inzwischen gibt es Stipendiatinnen und Stipendi-aten an über 300 Hochschulen in Deutschland.

Die Chancen, nach erfolgreicher Berufsausbil dung und mehrjähriger Berufstätigkeit studieren zu können, waren noch nie so gut wie heute. Die Hochschulen in Deutschland öffnen sich immer stärker für Studieninteressierte, die aus der Berufs-praxis heraus ein Studium wagen wollen. Mit dem Aufstiegsstipendium hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung ein Programm initiiert, das genau diese Gruppe finanziell beim Studium unterstützt.

Ziel des Aufstiegsstipendiums ist, der Fachkraft von heute neue Möglichkeiten für die berufliche

Aufstiegsstipendium: Studieren mit Berufserfahrung

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Besonderheiten des Aufstiegsstipendiums

Die Berufspraxis zählt.Das Studienstipendium richtet sich ausschließ-lich an Berufserfahrene. Die Berufserfahrung wird durch den erfolgreichen Abschluss einer Berufsausbildung und durch eine anschlie-ßende Berufstätigkeit von mindestens zwei Jahren belegt.

Eine Förderung ist auch für ein berufsbegleitendes Studium möglich.Voraussetzung: Das Studium erfolgt an einer staatlichen oder staatlich anerkannten Hoch-schule und endet in direkter Linie mit einem akademischen Abschluss (i. d. R. Bachelor).

Die Bewerbung ist vor Beginn eines Studiums möglich.Nach Stipendienzusage ist ein Jahr Zeit, mit dem Studium zu beginnen. Wer bereits stu-diert, kann sich bis zum Ende des zweiten Stu-diensemesters bewerben.

Die Förderung erfolgt als Pauschale.Die Höhe des Stipendiums richtet sich nach der gewählten Studienform und wird unab-hängig vom eigenen Einkommen oder vom Einkommen der Familie geleistet.

Auch Menschen, die schon langjährig im Beruf stehen, können sich bewerben.Im Auswahlgespräch sollte jedoch begründet werden können, welche berufliche Weiterent-wicklung mit dem Studium angestrebt wird.

Gefördert wird ein Studium, das an einer staat-lichen Hochschule oder staatlich anerkannten Hochschule erfolgt und mit einem akademischen Abschluss endet.

Studierende in einem Vollzeitstudium erhalten für die Dauer der Regelstudienzeit monatlich eine Förderung von 670 Euro plus 80 Euro Büchergeld. Für eigene Kinder unter zehn Jahren können sie zusätzlich eine Betreuungspauschale beantragen. Studierende in einem berufsbegleitenden Studiengang erhalten eine jährliche Förderung von 2.000 Euro.

Bewerberinnen und Bewerber um ein Aufstiegs-stipendium müssen folgende Voraussetzungen erfüllen: eine erfolgreich abgeschlossene Berufs-ausbildung oder Aufstiegsfortbildung, anschlie-ßend mindestens zwei Jahre Berufserfahrung. Außerdem müssen sie ihre besondere berufliche Leistungsfähigkeit belegen. Diese können sie durch verschiedene Kriterien nachweisen, etwa durch eine Gesamtnote in der Ausbildungsprüfung oder der Aufstiegsfortbildung von besser als „gut“ (Note 1,9 bzw. 87 Punkte oder besser). Weitere Möglich-keiten sind eine Platzierung unter den ersten drei bei einem überregionalen beruflichen Leistungs-wettbewerb oder ein begründeter Vorschlag des Arbeitgebers. Schulabschlüsse und Schulnoten spielen bei der Bewerbung um ein Aufstiegsstipen-dium keine Rolle.

Ausführliche Informationen zur Bewerbung um das Aufstiegsstipendium: www.aufstiegsstipendium.de

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Aufstiegsstipendium · Interview

„Ich war die Erste in der Familie, die studierte“Projektingenieurin Michaela Fraidling

»Frau Fraidling, nach Ihrer Ausbildung arbei­teten Sie als milchwirtschaftliche Laborantin. Wie kam es zu diesem Berufswunsch?

In der Realschule hatte ich meine Stärken immer in den Fächern Chemie, Physik und Mathe und deshalb auch ein Praktikum als Chemielaborantin in einem Folienunternehmen gemacht. Da meine Eltern einen landwirtschaftlichen Betrieb haben, fand ich es naheliegend, beides zu verbinden und eine Ausbildung als milchwirtschaftliche Laborantin zu beginnen.

Sie wurden später Laborleiterin bei einer bekannten Molkerei. Wie haben Sie diese Position erreicht?

Nach der Ausbildung wollte ich unbedingt studieren und entschied mich dazu, die Berufsoberschule zu besuchen. Nach erfolgreichem Abschluss stieg ich aus privaten Gründen jedoch wieder in den Beruf als Laborantin ein. Ich merkte schnell, dass mich der Beruf nicht ausfüllte, und begann eine nebenbe-rufliche Weiterbildung zur Technikerin der Chemie, Fachrichtung Laboratoriumstechnik. Nach einem Jahr als Laborantin konnte ich durch einen glück-lichen Zufall eine Stelle als Laborleiterin antreten und mein erlerntes Wissen von der Technikerschule direkt im Beruf anwenden.

Damit hatten Sie schon viel erreicht. Warum entschlossen Sie sich nach sechs Berufsjahren zu einem Studium?

Das Thema hatte mich nie ganz losgelassen, ich hatte ja schon einmal überlegt zu studieren. Wenn Kollegen mich fragten, wie sie sich weiterentwi-

Michaela Fraidling absolvierte nach der mitt-leren Reife eine Ausbildung zur milchwirt-schaftlichen Laborantin. Im Anschluss an die Ausbildung besuchte sie die Berufsoberschule und erlangte damit die fachgebundene Hoch-schulreife. Später bildete sie sich zur staatlich geprüften Technikerin für Chemie weiter. Nach sechs Berufsjahren, zuletzt als Laborleiterin in einer bekannten Molkerei im Allgäu, bewarb sie sich erfolgreich um ein Aufstiegsstipendium und studierte Lebensmittel- und Verpackungs-technologie an der Hochschule Kempten. Das Bachelorstudium schloss Michaela Fraidling mit der Note 1,2 ab. Heute arbeitet sie als Projekt-ingenieurin in einer Molkerei in Leutkirch.

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ckeln könnten, riet ich ihnen oft zu einem Studium. Dabei merkte ich, dass ich das eigentlich selbst noch wollte. Mit 25 Jahren entschied ich: ‚Jetzt oder nie!‘, damit mich das Thema nicht ein Leben lang verfolgen würde.

Was hielten Ihre Familie und Ihr Arbeitgeber von der Idee?

Meine Mutter sagte zuerst: ‚Du hast doch einen guten Job.‘ Sie meinte dann aber, dass ich ja schon immer studieren wollte und ich es nun machen solle. Ich war die Erste in der Familie, die studierte. Mein Arbeitgeber fand die Idee sehr gut. Er fand, dass Leute, die nach einer Ausbildung und einigen Berufsjahren studiert haben, oft die besten Füh-rungskräfte sind, weil sie die Arbeit auf allen Ebenen kennen, auch von unten.

Wie haben Sie Ihren Studiengang ausgewählt?

Im Labor hatten wir zwei neue Aseptik-Linien in Betrieb genommen. Ich fand faszinierend, wie komplex eine Maschine in dem Bereich aufgebaut ist. An der Hochschule Kempten gab es den neuen Studiengang ‚Lebensmittel- und Verpackungs-technologie‘. Der Studiengang passte sehr gut zu meiner damaligen Arbeit, weil er einen generalis-tischen Ansatz mit Maschinenbau, Verpackungs- und Lebensmitteltechnologie hat.

Das Studium empfanden Sie also nicht als Neuland?

Doch, das Studium war eine ganz andere Welt. Ich fand es aber sogar angenehmer als die Weiter-bildung zur Chemietechnikerin, weil ich mir dort alles selbst erarbeiten musste. An der Hochschule hatte ich dagegen Vorlesungen und strukturierte Übungen, deshalb fiel mir im Studium das Lernen leichter. Nur Mathematik war anfangs eine Hürde. In einem Zulassungstest wurde das Wissen aus der Berufsoberschule abgefragt, das ich aber nicht mehr parat hatte. Im zweiten Anlauf habe ich die Prüfung dann geschafft.

Wie erfuhren Sie vom Aufstiegsstipendium?

Schon vor dem Studium. Als mein Bruder seinen Techniker machte, wurde er durch das Weiterbil-dungsstipendium der SBB gefördert. Ich recher-chierte dann weiter, stieß auf das Aufstiegsstipen-dium, und das passte perfekt zu meinem Lebenslauf.

Welche Bedeutung hatte das Stipendium für Sie?

Das Aufstiegsstipendium war eine sehr große Hilfe. Es ermöglichte mir, mich ganz auf das Studium zu konzentrieren und mich nicht mit der Suche nach Nebenjobs beschäftigen zu müssen. Die Lehrmittel konnte ich ebenfalls leichter finanzieren.

Wie gelang Ihnen nach dem Studium der Wie­dereinstieg in den Beruf?

Mein letztes Semester bestand aus Prüfungen, der Bachelorarbeit und Bewerbungen. Das funktionierte recht gut, direkt nach Abschluss des Studiums konnte ich als Projektingenieurin bei einer Molkerei in Leutkirch im Allgäu einsteigen. Diese baut gerade das EU-weit größte Werk auf. Dort werde ich Teil-projektleiterin für den Verpackungsprozess und das Pulverhandling begleiten.

Wollen Sie in dem Bereich auch künftig arbeiten?

Das schon, ich kann mir aber auch vorstellen, später wieder eine Führungsfunktion und Verantwortung für Mitarbeiter zu übernehmen. Das hat mir als Laborleiterin viel Spaß gemacht. Deshalb überlege ich, noch einen MBA zu machen.

Ihr Tipp für Berufstätige, die darüber nachden­ken, ein Studium zu beginnen?

Wenn sie das im Kopf haben, sollen sie auf jeden Fall studieren. Und zwar das, was ihnen liegt und Spaß macht, dann ist man auch gut darin. Ein Studium ist auf jeden Fall eine Bereicherung fürs Leben.

(Das Interview führte Heinz Peter Krieger.)

Das Aufstiegsstipendium passte perfekt zu meinem Lebenslauf.

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Aufstiegsstipendium

Rund 80 Teilnehmende, in der Mehrzahl Stipendia-tinnen und Stipendiaten, kamen im November 2015 ins Bonner Wissenschaftszentrum. Auf der Studien-konferenz, zu der die SBB gemeinsam mit dem Köl-ner Gymnasial- und Stiftungsfonds eingeladen hatte, informierten sie sich in einer Reihe von Vorträgen, Diskussionen und Workshops über ehrenamtliches Engagement und tauschten sich über dessen Chan-cen und Möglichkeiten aus.

Die Wissenschaftsjournalistin Marija C. Bakker vom WDR moderierte das vielfältige Programm. Unter dem Titel „Wer anpackt, will auch mitbestimmen“ untersuchte Dr. Serge Embacher vom Bundes-netzwerk Bürgerschaftliches Engagement das Spannungsfeld, in dem das Ehrenamt steht. Bietet das Engagement von Initiativen dem Staat einen Vorwand, um eigene Aufgaben zu vernachlässigen? Besteht die Gefahr, dass die Grenzen zwischen Ehrenamt und Arbeitsmarkt verwischen? Oder bie-

tet im Gegenteil die solidarische Einstellung der Bür-gerschaft Möglichkeiten, Missstände zu korrigieren und dem Gemeinwohl etwas zurückzugeben?

In drei Workshops stellten Experten aus der Pra-xis Konzepte für die erfolgreiche Umsetzung des Engagements vor. Murat Vural berichtete aus der Arbeit des von ihm gegründeten Vereins „Chan-cenwerk“: In einem innovativen Nachhilfesystem geben Schülerinnen und Schüler als Gegenleistung für die Unterstützung bei Schulschwierigkeiten spä-ter selbst Nachhilfe. Jörg Gattenlöhner vom Verein „Kinderherzen“ gab praktische Tipps, wie gemein-nützige Vereine für ihr Anliegen Spender gewinnen können. Anke Werner beschäftigte sich mit der „Ori-entierung für ehrenamtliches Engagement“.

Auch das persönliche Engagement der Teilneh-menden beeindruckte. Die Zwillinge Juliane und Theresa Heide unterstützen die Berliner Stadt-

Studienkonferenz 2015: Wohin mit dem Engagement? Perspektiven für die Zivilgesellschaft

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mission, die Obdachlosen einen Ort für Gemein-schaft gibt. Für die Interessen von Kindern in Duisburg macht sich Jenny Versteegen mit ihrem Verein „livingroom“ stark und bietet benachteiligten Heranwachsenden ein offenes Haus. Doch das Engagement unserer Stipen-diatinnen und Stipendiaten reicht auch über die Landes grenzen hinaus. Stefanie Aminger setzt sich für die medizinische Versorgung von Frauen in Guatemala ein, Rudolf Heegs Verein „Momotombo“ fördert Kinder mit Behinde-rungen in Nicaragua.

In einem abschließenden Vortrag ermutigte Andrea Hankeln vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW dazu, sich vom „Virus des bürgerschaft-lichen Engagements“ anstecken zu lassen. Denn Demokratie und Gesellschaft brauchen das bür-gerschaftliche Interesse.

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Aufstiegsstipendium

Im Fernstudium zum WirtschaftsingenieurVerkaufsleiter Christian Eberhardt

„Der Austausch mit Menschen und die Reisen machen mir einfach Spaß. Ich bewege mich durch die gesamte Produktion, von den klei-nen Einheiten bis zur großen Fertigung. Das ist für mich der Reiz an meinem Beruf.“ Christian Eberhardt ist Vertriebler mit Leib und Seele. Als Verkaufsleiter eines Holzmaschinenherstel-lers betreut er Industriekunden in den USA und Kanada. Die Hälfte des Jahres verbringt er auf Dienstreisen in Nordamerika.

Als er sich entschloss zu studieren, ging es ihm nicht darum, den Außendienst zu verlassen. Im Gegenteil: „Bei aller Routine mache ich immer wieder neue Erfahrungen – mit anderen Projekten, anderen Anwendungsmöglichkeiten oder Fertigungsweisen. Nur im Büro zu sitzen und mit Zahlen zu jonglieren, könnte ich mir nicht vorstellen.“

Nach der mittleren Reife absolvierte Christian Eber-hardt eine Ausbildung zum Industriekaufmann. Nach zehn Jahren im Vertrieb bildete er sich zum Tech-nischen Fachwirt weiter. „Nach der langen Zeit als Sachbearbeiter wurde es zwar nicht langweilig, aber ich wollte mir die Möglichkeit eröffnen weiterzukom-men“, so Eberhardt. Das gelang ihm. Im Unternehmen

wurde die Position als Verkaufsleiter für Nordamerika frei, Christian Eberhardt bekam die Stelle. Bei der Bewerbung profitierte er auch von seinem bisherigen Werdegang: „Aufgrund meiner langjährigen Tätigkeit im Unternehmen hatte ich schon Erfahrungen mit dem nordamerikanischen Markt und gute Bezie-hungen zu den Kunden aus den USA und Kanada.“

Bei diesem Karriereschritt blieb es nicht. Nach der Weiterbildung und dem Sprung auf die Verkaufslei-ter-Position begann Christian Eberhardt ein Fern-studium in Wirtschaftsingenieurwesen an der Ham-burger Fernhochschule: „Ich wollte mir die Option offenhalten, später im Unternehmen die Stelle wechseln zu können. Ohne Hochschulabschluss ist das bei Auslandseinsätzen nur schwer möglich. Erfahrung ist zwar wertvoll, aber es ist notwendig, sie auch belegen zu können.“

Mit seiner Frau konnte Christian Eberhardt sich über das Thema gut austauschen. Sie hatte ein Jahr zuvor selbst ein Fernstudium begonnen. Seinen Eltern war das Studium dagegen fremd: „Sie waren früher Landwirte und ich war der Erste in der Familie, der studierte. Als das Studium gut lief, haben sie aber meinen Weg unterstützt.“

Im Fernstudium ist viel Eigeninitiative gefragt.

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Dass Christian Eberhardt Wirtschaftsingenieurwesen als Studienfach wählte, ergab sich für ihn logisch aus seiner Vertriebstätigkeit im Maschinenbau. Auch dass ausschließlich ein Fernstudium infrage kam, war klar. Durch einen Hausbau hatte Christian Eberhardt einige finanzielle Verpflichtungen. Seine Stelle konnte er deshalb nicht aufgeben. Und mit 31 Jahren wollte er auch kein Präsenzstudium an einer Hochschule mehr beginnen.

Ein Selbstläufer war das berufsbegleitende Fernstu-dium für Christian Eberhardt nicht: „Zuvor hatte ich jahrelang nur Frontalunterricht kennengelernt, auch bei der Weiterbildung zum Technischen Fachwirt. Im Fernstudium ist viel Eigeninitiative gefragt.“ So fiel es ihm in den ersten beiden Semestern noch schwer, alle nötigen Informationen selbst zu beschaffen und die Literatur selbstständig auszu-werten. Studierenden rät Christian Eberhardt, auf jeden Fall Kurse zur Literaturrecherche oder zum wissenschaftlichen Arbeiten zu nutzen, wenn die Hochschule sie anbietet. „Ich habe das leider ver-säumt. Gerade weil ich kein Abitur habe, wäre das für mich eine große Hilfe gewesen.“

Dazu kam, dass Christian Eberhardt aufgrund des fehlenden Abiturs einige Defizite in Mathematik ausgleichen musste. Das gelang ihm durch regel-mäßiges Lernen und mit Unterstützung zweier Freunde. Sein gutes Verständnis für mathematische Fragen half ihm dabei: „Ich hatte keine Abneigung gegen Mathematik. Es fehlten mir einfach drei Jahre Stoff.“

Bei der Organisation des Fernstudiums half Chris-tian Eberhardt ausgerechnet seine intensive Außendiensttätigkeit: „Ich konnte während meiner Geschäftsreisen gut lernen.“ Dazu hatte er reichlich Gelegenheit, als in Nordamerika ab 2010 – nach der Wirtschaftskrise – im Investitionsgüterbereich die Konjunktur wieder anzog. Christian Eberhardt über seine Lernstrategie: „Flugzeugzeit und Hotelzeit

sind Lernzeit, habe ich mir immer gesagt. Wenn ich mich auf etwas konzentriere, kann ich zum Glück meine Umgebung gut ausblenden. Und im Flugzeug und im Hotel hatte ich keine Störungen.“

Für seine Bachelorarbeit wählte Christian Eberhardt ein Thema aus seinem beruflichen Umfeld. Das empfiehlt er jedem Studenten: „Es erleichtert die Recherche und Themensuche enorm und man hat immer Experten zur Hand, mit denen man sich fachlich austauschen kann.“ In der Bachelorarbeit verglich Eberhardt die Stückkosten verschiedener CNC-Fertigungskonzepte in der Büromöbelfer-tigung: „Dazu zog ich verschiedene Maschinen unseres Unternehmens heran und berechnete die Stückkosten je nach Einsatz. Die Ergebnisse waren für mich dann auch bei der realen Arbeit eine große Verkaufshilfe.“

Als er sich um das Aufstiegsstipendium bewarb, war Christian Eberhardt im ersten Semester. In beson-ders guter Erinnerung ist ihm die letzte Phase des Bewerbungsverfahrens geblieben: „Ich war über-rascht, wie angenehm das Auswahlgespräch war. Es hatte gar nichts von einer Prüfung und war ein richtiges Gespräch.“

Das Studium schloss Christian Eberhardt im Herbst 2015 mit der Abschlussnote 1,7 ab. Bei seiner Arbeit als Verkaufsleiter profitiert er schon heute von seinem Studium: „Ich habe den Schwerpunkt Produktionswirtschaft belegt. Das hilft mir im Beruf ungemein, wenn es um technische Zusam-menhänge geht. Etwa wenn ich mich mit unseren Maschinenbauingenieuren austausche oder der Kunde eine Bedarfsanalyse benötigt.“

Bei seiner beruflichen Zukunft hofft Christian Eberhardt ebenfalls vom Studium zu profitieren: „Ich könnte mir vorstellen, mal das Land zu wech-seln. Aber im Vertrieb werde ich auf jeden Fall bleiben.“

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Aufstiegsstipendium

Im Vorfeld des Science Slams führte unsere Stipen-diatin und gelernte Stimmtrainerin Melanie Hansel-mann wie im Jahr davor ein vorbereitendes Stage-training durch. Hier konnten sich alle Beteiligten optimal darauf vorbereiten, bei ihrer Präsentation selbstsicher und rhetorisch gewandt aufzutreten. Das Ergebnis: acht Mal geballtes Wissen, acht Mal ein sich vor Lachen krümmendes Publikum, acht Mal neue Wege einer originellen Präsentation.

Tobias Niewöhner veranschaulichte, dass das Leben zwar zunehmend länger dauert, aber endlich bleibt. Bettina Erdel dachte über das „Verschwinden von Oma Susi“ nach und präsentierte ihre Idee einer nationalen Demenzstrategie. Ramona Geiß stellte die Gruppe der 3,3 Millionen pflegenden Angehöri-gen in Deutschland vor und fand eine Antwort auf die Frage, wie sie aktiv in Gesundheitskonzepte ein-bezogen werden kann. Sarah Schiffer schließlich for-derte einen TÜV fürs Knie – um nicht durch Arthrose einen Abstieg von der körperlichen S-Klasse zum rostigen Kleinwagen zu erleben.

Die „Auswirkungen der ökonomischen Krise auf die Einstellung gegenüber Zuwanderung in Eu -ropa“ nahm Marcel Dresse aufs Korn. Die zuneh-mende Vielfalt interpretierte er als soziologische „Maschine der Entwicklung“. Migration war auch das Thema von Sabrina Reinhart. Die Fingerpuppen „Opa Peter“ und „Opa Murat“ halfen ihr, die Pro-blematik „Alt werden in einer anderen Kultur“ zu verdeutlichen.

Science Slam 2015: Wir leben länger – Herausforderungen und Chancen!

„Wir leben länger – Herausforderungen und Chancen!“ lautete der vielversprechende Titel des zweiten SBB Science Slams, der am 27. März 2015 in Ismaning bei München stattfand. Acht Stipendiatinnen und Stipendiaten aus dem Gesundheitsbereich stellten sich der Herausfor-derung, ihre eigenen Forschungen unterhaltsam einem 140 Personen starken Publikum vorzustel-len. Unser Stipendiat und Medizinstudent Martin Rottstock moderierte im Arztkittel durch den kurzweiligen Abend.

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Den Sieg teilten sich am Ende zwei Kandida-tinnen, die vom Publikum für ihre Vorträge beide die volle Punktzahl erhielten. Anja Fischer entführte das Publikum in die Welt von „Star Wars“ und zeigte anhand der Klon-krieger, dass Halswirbelsäulenbrüche in der Unfallchirurgie nicht immer identisch versorgt werden können. Ihre Lösung: individuell angepasste Orthesen aus dem 3D-Drucker. Die zweite Gewinnerin Chiara Dold unter-suchte den „Rollator aus der Perspektive der Gesundheitsförderung“. Sie steht der Gehhilfe skeptisch gegenüber und fordert, dass die alternde Gesellschaft sich lieber an Chuck Norris orientieren solle – gemäß der Devise: „Turne bis zur Urne!“

Danke an alle, die auf und hinter der Bühne zum Gelingen des SBB Science Slams beigetra-gen haben. Fortsetzung folgt ...

Ideelle Förderung bietet Austausch und Unterstützung

Das Aufstiegsstipendium unterstützt seine Stipendia-tinnen und Stipendiaten nicht nur finanziell, sondern bietet auch eine ideelle Förderung. Für viele Geför-derte ist das eine sehr wertvolle Ergänzung, denn sie sind in ihren Studiengängen oft die einzigen mit Berufserfahrung und haben teilweise kein Abitur. Die Veranstaltungen bieten Tipps und Hilfen für die Organi-sation des Studiums oder ermöglichen einen Blick über die Grenzen des Studiums hinaus. Besonders der Aus-tausch mit fortgeschrittenen Studierenden und Alumni hilft, Anfangsschwierigkeiten zu überwinden.

V „SBB StipNet“ ist eine Online-Kommunikations-plattform für Stipendiatinnen, Stipendiaten und Alumni. Sie ermöglicht, untereinander Kontakt auf-zunehmen, Hochschulgruppen zu gründen, Neuig-keiten auszutauschen oder in Foren zu Hochschul-themen zu diskutieren.

V Das Seminarprogramm für die Stipendiatinnen und Stipendiaten bietet eine breite Palette an fachübergreifenden Themen. 2015 gab es insge-samt 36 Seminarangebote – vom Bereich Arbeits-techniken und Selbstmanagement bis zum Semi-nar „Gründungsideen entwickeln“. Immer mehr Seminare bieten Stipendiaten für andere Stipen-diaten an, so etwa ein Präsentationstraining und Seminare mit Bewerbungstipps sowie zum Thema Stressmanagement und Burnout-Prävention.

V In Regionalgruppen treffen sich regelmäßig Stipendiatinnen, Stipendiaten und Alumni. Ende 2015 gab es bereits Regionalgruppen in 40 Städten. In mehreren Bundesländern bieten Jurorinnen und Juroren des Aufstiegsstipendiums zusätzliche Unterstützung und sind vertrauliche Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner bei Abschlussarbeiten und Bewerbungen.

V Stipendiatinnen und Stipendiaten organisieren Unternehmensführungen bei ihren Arbeitgebern. Damit ermöglichen sie Einblicke in unterschied-liche Branchen und Informationen aus erster Hand über berufliche Perspektiven während und nach dem Studium.

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Aufstiegsstipendium

Stipendiatinnen und Stipendiaten engagieren sich

Das Beispiel der Stipendiatinnen und Stipendiaten kann andere Fachkräfte mit Berufsausbildung motivieren, selbst ein Studium zu wagen. Und so sind die Geförderten selbst die besten Multiplika-toren für das Aufstiegsstipendium. Daher freuen wir uns, wenn die Stipendiatinnen und Stipendi-aten an den Hochschulen aktiv werden, um die Studienförderung für Berufserfahrene bekannter zu machen.

Im Jahr 2015 gab es bei insgesamt 62 Hochschul-infotagen und Stipendienmessen einen Infostand zum Aufstiegsstipendium – von Kiel bis Konstanz und von Düsseldorf bis Dresden. Dazu kamen noch Einzelaktionen von Stipendiatinnen und Stipendi-aten, die zum Beispiel in ihrem Fach-bereich das Aufstiegsstipendium vor-stellten oder die Studienberatung und den AStA mit Faltblättern versorgten. An einer ganzen Reihe von Hochschu-len gibt es zudem Stipendiatinnen und Stipendiaten als feste Ansprechpart-ner, die „Stipendiumsbotschafter“.

Bei Medienanfragen an die SBB waren zudem Stipendiatinnen und Stipendi-aten bereit, ein Interview zu geben und

über ihre Erfahrungen als Studierende mit Berufser-fahrung zu berichten, so etwa für den Deutschland-funk, das Campusradio Dortmund oder die Tageszei-tungen DIE WELT und taz.

Über 70 Stipendiatinnen und Stipendiaten enga-gierten sich bei den Auswahlgesprächen im Früh-jahr und im Herbst des Jahres. Einige übernahmen den „Check-in“, andere standen den Bewerbe-rinnen und Bewerbern für Informationen zur Verfügung und konnten ihnen ein wenig von der Aufregung nehmen. Denn schließlich hatten sie selbst vor nicht langer Zeit in derselben Situation gestanden.

Zahlreiche Stipendiatinnen

und Stipendiaten unterstützten

die Auswahlgespräche.

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Die Förderprogramme in Zahlen

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Weiterbildungsstipendium

Im Weiterbildungsstipendium wird bei der Aufnahme der erste Schul-abschluss – vor der Ausbildung – abgefragt. Alle in Deutschland

möglichen ersten Schulabschlüsse sind vertreten. Unter den Neu-aufnahmen 2015 haben 5 Prozent einen Hauptschulabschluss nach Klasse 9 oder nach Klasse 10. Stipendiatinnen und Stipen-diaten mit einem mittleren Bildungsabschluss (mittlere Reife) stellen mit 41 Prozent die größte Gruppe. Rund 14 Prozent der Geförderten im Aufnahmejahrgang 2015 haben die Fachhoch-schulreife oder die fachgebundene Hochschulreife erlangt. Ein Abitur mit allgemeiner Hochschulreife haben unter den

Neuaufnahmen 39 Prozent erreicht. Hinweis: Ein großer Anteil der Ausbildungsabsolventen hat später zusammen mit dem Aus-

bildungsabschluss einen höheren Schulabschluss erreicht.

Weiterbildungsstipendium: erster Schulabschluss

39 %

14 %

1%5 %

41 %

Fachhochschulreife u. fachgebundene Hochschulreife

allgemeine Hochschulreife

Sonstiges oder keine Angaben

Hauptschulabschluss (Kl. 9 + Kl. 10)

mittlerer Bildungsabschluss

Freunde und Beka

nnte

Arbeitg

eber

Arbeits

kolle

gen/

-kolle

ginnen

Berufss

chule/

Fach

schule

Kammer

SBB

Medien/Inte

rnet

sonsti

ge

Weiterbildungsstipendium: Verteilung der Aufnahmen 2015 im Vergleich zu den Berufsabsolventen 2014

60%

50%

40%

30%

20%

10%

0%

57,5 %

19,8 %

6,6 %2,3 % 3,1 % 10,8 %

54,4 %

23,3 %

6,2 %2,6 % 3,4 % 10,1 %

Industrie- u

nd

Handelsk

ammern

Handwerks

-

kammern

freie Beru

fe

öffentlic

her Dienst

Land- u

nd

Hausw

irtsc

haft

Gesundheits

-

fachberu

fe

Absolventen 2014

Neustipendiaten 2015

Die neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten im Weiterbildungsstipendium werden von Kammern und anderen

zuständigen Stellen der verschiedenen Berufsbereiche aufgenommen. Für die bundesgesetzlichen Fachberufe im

Gesundheitswesen übernimmt die SBB die Aufnahme ins Förderprogramm. Der Anteil der einzelnen Berufsbereiche

an den Neuaufnahmen entspricht weitgehend dem jeweiligen Anteil an den Ausbildungsabsolventen.

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Weiterbildungsstipendium: Prozentanteil der Aufnahmen 2015 nach Geschlecht

Im Aufnahmejahrgang 2015 lag im

Weiterbildungsstipendium der Anteil

der Frauen mit 52 Prozent leicht höher

als der Anteil der Männer.

52 %

48 %

Quellen für Informationen zum Weiterbildungsstipendium

45%

40%

35%

30%

25%

20%

15%

10%

5%

0%

11 %9 % 8 %

15 %

38 %

11 %

6 %2 %

Freunde und Beka

nnte

Arbeitg

eber

Arbeits

kolle

gen/

-kolle

ginnen

Berufss

chule/

Fach

schule

Kammer

SBB

Medien/Inte

rnet

sonsti

ge

Bei der Aufnahme in das Weiterbildungsstipendium werden die neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten befragt, woher sie Informationen zum Förderprogramm erhalten haben. Mehrfachnennungen sind möglich. Da der Großteil der Weiterbildungsstipendien durch die Kammern und anderen zuständigen Stellen vergeben wird, haben diese auch für die Informationen zum Programm eine besondere Bedeutung. Bemerkenswert: Für erste Informationen zur Förderung spielen auch Berufs- und Fachschulen und Arbeitgeber eine wichtige Rolle.

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Weiterbildungsstipendium

Weiterbildungsstipendium: Anteil der Neuaufnahmen mit Migrationshintergrund für 2015

freie Beru

fe

Gesundheits

-

fachberu

fe

Handwerk

Industrie

und Han

del

Land- u

nd

Hausw

irtsc

haft

öffentlic

her Dienst

100 %

90 %

80 %

70 %

60 %

50 %

40 %

30 %

20 %

10 %

0 %

80 84 90 86 95 87

520 16 10 14 13

mit Migrationshintergrund

ohne Migrationshintergrund

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat das Ziel, im Weiterbildungsstipendium berufliche

Talente mit Migrationshintergrund besonders zu berücksichtigen. Bei den Neuaufnahmen im Bereich der

freien Berufe und in den Gesundheitsfachberufen ist diese Personengruppe stark vertreten. Der geringe

Anteil bei den Berufen in der Land- und Hauswirtschaft ist dadurch zu erklären, dass nur wenige Berufsein-

steiger mit ausländischen Wurzeln eine Ausbildung in diesem Bereich absolvieren. In der Gesamtzahl aller

Neuaufnahmen im Jahr 2015 machen die Stipendiatinnen und Stipendiaten mit Migrationshintergrund einen

Anteil von 13,2 Prozent aus.

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Aufstiegsstipendium

Aufstiegsstipendium: Altersstruktur (Aufnahmejahr 2015)

Das Programm ist eine Studienförde -

rung für Berufserfahrene, dies spiegelt

sich auch in der Altersstruktur der

Stipendiatinnen und Stipendiaten wider.

Lediglich 19 Prozent von ihnen sind in

der ansonsten für Studierende typischen

Altersgruppe bis 25 Jahre. Knapp zwei

Drittel, 64 Prozent, der Geförderten sind

in der Altersgruppe zwischen 26 und

35 Jahren, wiederum 17 Prozent haben

bei Studienbeginn ein Alter von 36 Jahren

und darüber.

bis 2519 %

26 bis 3564 %

Im Jahr 2015 haben sich weit mehr

Frauen als Männer um ein Aufstiegs-

stipendium beworben. Dies spiegelt

sich auch bei der Verteilung unter den

Neuaufnahmen wider. Gut ein Drittel sind

Männer, knapp zwei Drittel sind Frauen.

Aufstiegsstipendium: Aufnahmen 2015 nach Geschlecht

391

624

über 3517 %

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Aufstiegsstipendium

Für die Bewerbung um ein Aufstiegsstipendium ist eine Praxiserfahrung von min-

destens 24 Monaten nach Abschluss der beruflichen Ausbildung eine zwingende

Voraussetzung. Von den Stipendiatinnen und Stipendiaten des Aufnahmejahrgangs

2015 erreichen 5 Prozent die geforderte Berufserfahrung punktgenau. Gut die

Hälfte der Geförderten haben bereits zwischen 3 und 10 Jahren gearbeitet, 18

Prozent stehen sogar schon über 10 Jahre im Beruf. Besonders Frauen scheinen

nach langer Berufstätigkeit (mehr als 10 Jahre) bereit zu sein, ein Studium zu

beginnen, wie das letzte Balkenpaar ausweist.

Aufstiegsstipendium: Berufserfahrung der Stipendiat(inn)en bei der Bewerbung (Aufnahmejahr 2015)

35 %

30 %

25 %

20 %

15 %

10 %

5 %

0 %

24 25–36 37–60 61–120 über 120

im Beruf seit ... (Monaten)

5 %

26 %

30 %

20 %18 %

gesamt Frauen Männer

5 %

26 %

20 %20 %18 %

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Unter den Geförderten im Aufnahmejahrgang 2015 errei-

chen 35 Prozent den Zugang zum Studium über den ersten

Bildungsweg, also den Schulabschluss vor der Ausbildung,

sei es die allgemeine Hochschulreife oder die Fach-

hochschulreife. Etwa 14 Prozent erreichen den Hoch-

schulzugang auf dem zweiten Bildungsweg. Hierzu

zählt das Aufstiegsstipendium den Abschluss an einer

Abendschule, aber auch die schulische Hochschulreife,

die zusammen mit dem Abschluss an einer beruflichen

Fachschule erlangt wird. Gut die Hälfte der Stipendi-

atinnen und Stipendiaten kommen über den dritten Bil-

dungsweg – die berufliche Qualifikation – ins Studium, sei

es über eine Aufstiegsfortbildung (Meister/-in, Techniker/-in,

Fachwirt/-in), sei es über mehrjährige Berufserfahrung. Zu dieser

Gruppe zählen auch diejenigen Stipendiatinnen und Stipendiaten, die

als Berufsqualifizierte für den Zugang zum Studium einen Eignungstest,

eine Aufnahmeprüfung oder ein Probestudium bestehen mussten.

Aufstiegsstipendium: Studienform (Neuaufnahmen 2015: Stipendiat(inn)en im Studium)

Eine Besonderheit im Aufstiegsstipendium ist die Förde-

rung auch eines berufsbegleitenden Studiums. Dazu gehö-

ren Präsenzstudiengänge mit Seminarzeiten am Abend

oder am Wochenende, aber auch Fernstudiengänge. Unter

den Geförderten wählen 38 Prozent aus dem Aufnahme-

jahrgang 2015 die berufsbegleitende Studienform. Für ein

Präsenzstudium in Vollzeit entscheiden sich 62 Prozent

der Stipendiatinnen und Stipendiaten, die meisten geben

dafür eine gesicherte berufliche Position auf.

Aufstiegsstipendium: Zugang zum Studium (Neuaufnahmen 2015)

dritter Bildungsweg

51 %

ersterBildungsweg

35 %

zweiterBildungsweg

14 %

Studium berufs-

begleitend

38 %Studium Vollzeit

62 %

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Die SBB

Im Geschäftsjahr 2015 bewirtschaftete die Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung – Gemein-nützige Gesellschaft mbH treuhänderisch Förder-mittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung von 44 Millionen Euro. 22 Millionen Euro hatte das Ministerium für das Weiterbildungssti-pendium bewilligt. Davon gingen 19,8 Millionen Euro an die Stipendiatinnen und Stipendiaten dualer Ausbildungsberufe. Diese Mittel leitete die SBB an 273 Kammern und zuständige Stellen weiter, die sie bedarfsgerecht an ihre Stipendiatinnen und Stipen-diaten auszahlten. Fördermittel von 2,2 Millionen Euro waren für Stipendiatinnen und Stipendiaten der bundesgesetzlich geregelten Fachberufe im Gesundheitswesen bestimmt, die die SBB direkt betreut. Für die Stipendiatinnen und Stipendiaten des Aufstiegsstipendiums hatte das Bundesbil-dungsministerium der SBB 22 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Im Geschäftsjahr 2015 betrugen die Ausgaben der SBB für Betrieb und Unterhalt des Büros in

Bonn knapp 2 Millionen Euro. Grundlage war eine Zuwendung des BMBF. Mit diesen Betriebsmitteln finanzierte die SBB – neben Personal und Mieten – auch die Informationsarbeit zu beiden Stipendien-programmen sowie das dreistufige Auswahlverfah-ren im Aufstiegsstipendium.

Einzelheiten enthält der SBB-Jahresabschluss zum 31. Dezember 2015, der nach den Regeln des Handelsgesetzbuches für kleine Kapitalgesellschaf-ten aufgestellt ist. Die drei SBB-Gesellschafter – Deutscher Industrie- und Handelskammertag, Zentralverband des Deutschen Handwerks, Bun-des verband der Freien Berufe – haben ihn einer freiwilligen Prüfung unterzogen. Die Wirtschafts-prüfungsgesellschaft DHPG Dr. Harzem & Partner KG, Euskirchen hat ihm am 9. März 2016 den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Der SBB-Jahresabschluss zum 31. Dezember 2015 wird Mitte 2016 – wie die Jahresabschlüsse der Vorjahre – im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.

Verwendung der Mittel

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39

SBB-Team

Stand: Mai 2016

Aufstiegsstipendium

, Carola Meßner (Bereichsleiterin)

, Josephine Herfort

, Ulrike Juliane Hess

, Melanie Lochner

, Martina Neukirchen

, Daniel Schütz

, Daniel Winter

, Lotte Zell

Ideelle Förderung:

, Dorothee Püplichhuysen

, Monika Mekle

, Assistenz: Claudia Markwald Alper Gündogar (Auszubildender)

, Personal- und Rechnungswesen: Karin Creter

, IT-Beauftragter: Oliver Unkelbach

, Öffentlichkeitsarbeit: Andreas van Nahl Jennifer Niehage

, Datenschutzbeauftragter (extern): RA Oliver Gönner

Geschäftsführung

, Geschäftsführer: Wolf Dieter Bauer

, Vertreterin: Manuela Stenzel

WeiterbildungsstipendiumStab

Kammerservice:

, Manuela Stenzel (Bereichsleiterin)

, Karin Creter

, Brigitte Grieser

, Peter Weiß

Gesundheitsfachberufe:

, Wiegand Uebach (Bereichsleiter)

, Melanie Bartsch- Heckenbücker

, Beate Bau

, Kirsten Burk

, Wencke Knecht

, Ailen Meyer-Secusana

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Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildungwww.sbb-stipendien.de

gefördert vom