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22. Mai 2011 WOCHENPOST 13 S PORT POTT-BLICKE 5:0: Schalke holt mit einem Rekordsieg den Pokal Schalke 04 hat nach einer ent- täuschenden Bundesliga-Saison kühlen Kopf bewahrt und mit einem Rekordsieg zum fünften Mal den DFB-Pokal gewonnen. Die Mannschaft von Trainer Ralf Rangnick wurde im Ruhrpott-Du- ell gegen den MSV Duisburg ihrer Favoritenrolle gerecht und erteil- te dem Zweitligisten beim 5:0 (3:0)-Erfolg eine Lehrstunde. Damit stellten die Schalker ihren eigenen Rekord für den höchsten Finalsieg in der 76-jährigen Po- kalgeschichte ein. 1972 hatten die Königsblauen das Endspiel mit demselben Ergebnis gegen den 1. FC Kaiserslautern gewonnen. Während sich die Königsblauen für die Europa League qualifi- zierten, kassierten die weiterhin titellosen Duisburger in ihrem vierten Pokal-Endspiel ihre vierte Niederlage. Jungstar Julian Draxler (18.), Klaas-Jan Huntelaar (22.) und Benedikt Höwedes (42.) sorgten schon zur Halbzeitpause im mit 75.708 Zuschauern ausverkauften Berliner Olympiastadion für klare Verhältnisse. Der überragende Jefferson Farfan hatte zu allen drei Treffern die Vorarbeit geleis- tet. Nach der Pause trafen José Manuel Jurado (55.) und erneut Huntelaar (70.) zum Endstand. Für die Schalker, die zuvor sechs Pflichtspiele in Folge verloren hat- ten, war es die erste Trophäe seit dem DFB-Pokalsieg 2002. Zudem war es der erste Titel im Schalker Trikot für Nationaltorwart Ma- nuel Neuer, der im Sommer wohl zum Rekordmeister Bayern Mün- chen wechseln wird. Weltstar Raúl komplettierte durch den Er- folg seine Vereinstitelsammlung. Einen nationalen Pokal hatte der Spanier auch mit Real Madrid nie gewonnen. Wie erwartet bestimmten die Schalker unter den Augen von Bundespräsident Christian Wulff von Beginn an das Spiel. Die er- satzgeschwächten und defensiv eingestellten Duisburger ver- suchten, sich auf Konter zu ver- legen. Das Berliner Olympiastadion war komplett blau und weiß. Rund 30.000 Schalker Fans waren in die Hauptstadt gereist, um ihren Klub zu unterstützen. 20.000 Du- isburger Anhänger, die ihre Pokal- Party zuvor am Brandenburger Tor gefeiert hatten, hielten lautstark dagegen. Nur die königsblauen Profis selbst störten das Bild: Sie mussten in ihren Ausweichtrikots im Brombeerfarbton „ultra beau- ty“ auflaufen. Schalke-Coach Rangnick hat- te seine Mannschaft gegenüber dem 1:2 zum Bundesliga-Saison- abschluss beim 1. FC Köln auf vier Positionen geändert. Für Atsuto Uchida, Sergio Escudero, Alexan- der Baumjohann und Edu kamen Sarpei, Farfán, Draxler und Hun- telaar in die Startelf. Höwedes rückte auf die rechte Außenver- teidigerposition, Papadopoulos für ihn in Innenverteidigung. In der 43. Minute musste Sarpei aber verletzt raus, für ihn kam Escudero. MSV-Trainer Sasic konnte von seinen Sorgenkindern immerhin Kapitän Ivica Grlic (Oberschen- kelzerrung) und Benjamin Kern (Bänderriss) einsetzen. Torjäger Stefan Maierhofer, der seinen Mittelfußbruch auskuriert hat, saß zunächst auf der Bank. sid Schalker Pokal-Gala

Schalke holt den DFB-Pokal

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22. Mai 2011 WOCHENPOST 13SPORTP OT T- B L I C K E

5:0: Schalke holt mit einem Rekordsieg den Pokal

Schalke 04 hat nach einer ent-täuschenden Bundesliga-Saison kühlen Kopf bewahrt und mit einem Rekordsieg zum fünften Mal den DFB-Pokal gewonnen. Die Mannschaft von Trainer Ralf Rangnick wurde im Ruhrpott-Du-ell gegen den MSV Duisburg ihrer Favoritenrolle gerecht und erteil-te dem Zweitligisten beim 5:0 (3:0)-Erfolg eine Lehrstunde.

Damit stellten die Schalker ihren eigenen Rekord für den höchsten Finalsieg in der 76-jährigen Po-kalgeschichte ein. 1972 hatten die Königsblauen das Endspiel mit demselben Ergebnis gegen den 1. FC Kaiserslautern gewonnen. Während sich die Königsblauen für die Europa League qualifi-zierten, kassierten die weiterhin titellosen Duisburger in ihrem vierten Pokal-Endspiel ihre vierte

Niederlage.Jungstar Julian Draxler (18.), Klaas-Jan Huntelaar (22.) und Benedikt Höwedes (42.) sorgten schon zur Halbzeitpause im mit 75.708 Zuschauern ausverkauften Berliner Olympiastadion für klare Verhältnisse. Der überragende Jefferson Farfan hatte zu allen drei Treffern die Vorarbeit geleis-tet. Nach der Pause trafen José Manuel Jurado (55.) und erneut Huntelaar (70.) zum Endstand.Für die Schalker, die zuvor sechs Pflichtspiele in Folge verloren hat-ten, war es die erste Trophäe seit dem DFB-Pokalsieg 2002. Zudem war es der erste Titel im Schalker Trikot für Nationaltorwart Ma-nuel Neuer, der im Sommer wohl zum Rekordmeister Bayern Mün-chen wechseln wird. Weltstar Raúl komplettierte durch den Er-folg seine Vereinstitelsammlung.

Einen nationalen Pokal hatte der Spanier auch mit Real Madrid nie gewonnen.Wie erwartet bestimmten die Schalker unter den Augen von Bundespräsident Christian Wulff von Beginn an das Spiel. Die er-satzgeschwächten und defensiv eingestellten Duisburger ver-suchten, sich auf Konter zu ver-legen. Das Berliner Olympiastadion war komplett blau und weiß. Rund 30.000 Schalker Fans waren in die Hauptstadt gereist, um ihren Klub zu unterstützen. 20.000 Du-isburger Anhänger, die ihre Pokal-Party zuvor am Brandenburger Tor gefeiert hatten, hielten lautstark dagegen. Nur die königsblauen Profis selbst störten das Bild: Sie mussten in ihren Ausweichtrikots im Brombeerfarbton „ultra beau-ty“ auflaufen.

Schalke-Coach Rangnick hat-te seine Mannschaft gegenüber dem 1:2 zum Bundesliga-Saison-abschluss beim 1. FC Köln auf vier Positionen geändert. Für Atsuto Uchida, Sergio Escudero, Alexan-der Baumjohann und Edu kamen Sarpei, Farfán, Draxler und Hun-telaar in die Startelf. Höwedes rückte auf die rechte Außenver-teidigerposition, Papadopoulos für ihn in Innenverteidigung. In der 43. Minute musste Sarpei aber verletzt raus, für ihn kam Escudero.

MSV-Trainer Sasic konnte von seinen Sorgenkindern immerhin Kapitän Ivica Grlic (Oberschen-kelzerrung) und Benjamin Kern (Bänderriss) einsetzen. Torjäger Stefan Maierhofer, der seinen Mittelfußbruch auskuriert hat, saß zunächst auf der Bank. sid

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